Ihre Parfümerie - Gürzenich Orchester
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»Sie hat Dich begeistert,<br />
Du hast sie geliebt, Du hast sie besungen,<br />
ihre Aufgabe war erfüllt.«<br />
Hector Berlioz’ »Symphonie fantastique«<br />
»Gewisse Leute können ihre Geistesgegenwart und ihren Anteil<br />
nur durch lautes Husten, Schnauben, Krächzen und Ausspeien<br />
zu verstehen geben: von diesen einer scheint Hector Berlioz zu<br />
sein.« So Carl Friedrich Zelter. Er war nicht der einzige, der an<br />
Hector Berlioz’ Musik Anstoß nahm. Exzentrisch, mit geräuschhaften<br />
und verzerrten Klängen, voller jäher Ausbrüche und herber<br />
Umschwünge war seine Musik. Insbesondere seine »Symphonie<br />
fantastique« polarisierte mit ihrer unerhörten Originalität die Zuhörer<br />
derart, wie es vergleichbar erst im nächsten Jahrhundert<br />
wieder Igor Strawinsky mit seinem »Sacre du printemps« gelang:<br />
»Seine Musik gibt jedermann das Recht, jegliche Beziehungen<br />
mit ihm abzubrechen.«, schrieb Frédéric Chopin. Richard Wagner<br />
hingegen war begeistert: »Ein ungeheurer innerer Reichtum, eine<br />
heldenkräftige Phantasie drängt einen Pfuhl von Leidenschaften<br />
wie aus einem Krater heraus; was wir erblicken, sind kolossal<br />
geformte Rauchwolken, nur durch Blitze und Feuerstreifen geteilt<br />
und zu flüchtigen Gestalten gemodelt. Alles ist ungeheuer kühn,<br />
aber unendlich wehtuend – Formschönheit ist nirgends anzutreffen.«<br />
Berlioz hatte als erster französischer Komponist ernst gemacht<br />
mit der Ästhetik der literarischen Romantik. Sie verstand<br />
sich als ein ganzheitliches Lebenskonzept und suchte Gegensätzliches<br />
zu vereinen: das Schöne und das Hässliche, das Gute und<br />
das Böse, das Wirkliche und das Fantastische – so wie die Kunst<br />
und das Leben.<br />
In seiner »Symphonie fantastique« verwob er literarische Impressionen<br />
u.a. aus Chateaubriands Novelle »René«, Goethes »Faust«<br />
und Shakespeares Dramen mit dem Erlebnis einer unglücklichen<br />
Liebe: 1827 hatte er zum ersten Mal die irische Shakespeare-