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Die Straße der Romanik - Harzdruckerei GmbH

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1.100 Jahre Otto <strong>der</strong> Große – Landesausstellung in Magdeburg<br />

Auf den Spuren Kaiser Ottos<br />

Sachsen-Anhalt heißt Sie herzlich<br />

willkommen auf <strong>der</strong> über<br />

1.000 km langen <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>,<br />

die mit jährlich rund 1.5<br />

Millionen Besuchern zu den beliebtesten<br />

Tourismusrouten<br />

Deutschlands zählt. Und das aus<br />

gutem Grund. Denn nirgendwo<br />

sonst bietet sich eine solche Fülle<br />

an Bauten aus <strong>der</strong> Epoche <strong>der</strong><br />

<strong>Romanik</strong>, einer für die Entwicklung<br />

Deutschlands und Europas<br />

bedeutende Geschichtsepoche.<br />

Mit einer Auswahl von 80 Bauwerken<br />

präsentiert die <strong>Straße</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Romanik</strong> spannende Einblicke in<br />

das Mittelalter. Europaweit vernetzt<br />

ist die <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

seit 2007 mit <strong>der</strong> Europäischen<br />

Kulturroute TRANSROMANICA.<br />

Vor authentischen Kulissen<br />

fühlt man sich in das mittelalterliche<br />

Leben zurückversetzt und<br />

kann historischen Ereignissen<br />

nachspüren. <strong>Die</strong> reiche Klosterlandschaft<br />

Mitteldeutschlands<br />

weist wie nirgends sonst eine<br />

Dichte von Klöstern unterschiedlicher<br />

Orden auf. Einblicke in das<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Ein Land macht<br />

Geschichte<br />

Tourismusverband<br />

Sachsen-Anhalt e. V.<br />

Danzstraße 1<br />

39104 Magdeburg<br />

Tel.: 0391-7384300<br />

E-Mail: info@ltvlsa.de<br />

www.tourismusverband-<br />

sachsen-anhalt.de<br />

Schlossberg mit Stiftskirche St. Servatius<br />

Dom zu Magdeburg Foto: W. Schilling<br />

Ordensleben kann <strong>der</strong> Gast zu<br />

Einkehrtagen an einigen Klosterorten<br />

nachvollziehen. Auch in<br />

diesem Jahr präsentieren 4 Klöster<br />

aus Sachsen-Anhalt und Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

Feste für Sinn & Seele<br />

beim Vierten HarzerKlostersommer.<br />

Der Harzer Klosterwan<strong>der</strong>weg<br />

verbindet romanische Klöster<br />

mit einem Pilgerpfad.<br />

Burgen stolz und kühn gilt es in<br />

<strong>der</strong> Saale-Unstrut Region zu entdecken.<br />

„An <strong>der</strong> Saale hellem<br />

Strande“ dichtete Franz Kugler<br />

1826 dieser Gegend das bekannte<br />

Lied an. <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

und Saale-Radwan<strong>der</strong>weg verbinden<br />

sich mit <strong>der</strong> Weinstraße, die<br />

in das nördlichste Qualitätsweinbaugebiet<br />

Europas zur Verkostung<br />

edler Tropfen entführt.<br />

Freunde spektakulärer Ritterspiele<br />

kommen auf Burg Falkenstein,<br />

in Querfurt sowie auf <strong>der</strong> Neuenburg<br />

in Kontakt mit Ba<strong>der</strong>n, Barden<br />

und Banditen. Zu den Glanzpunkten<br />

an <strong>der</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

zählen die Dome und Domschätze<br />

in Naumburg, Merseburg<br />

St. Wiperti ist eine Kirche südwestlich des<br />

Schlossberges. <strong>Die</strong> berühmte Krypta – mit den<br />

ottonischen Pilzkapitellen und Bogen nischen<br />

an den Wänden – und die Kirche zeugen von<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit als Königshof des sächsischottonischen<br />

Herrscherhauses. Auch in späteren<br />

Epochen ist <strong>der</strong> Ort Zeuge einer bewegten<br />

Geschichte. Heute ist die Kirche eine Station<br />

an <strong>der</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>.<br />

Das Marienkloster auf dem Münzenberg<br />

Auf <strong>der</strong> gegenüberliegenden Anhöhe stiftete<br />

986 Äbtissin Mathilde das Marien kloster. Bis<br />

1525 lebten hier Benediktinerinnen. Später<br />

und Halberstadt sowie die Stiftskirche<br />

St. Servatius in Quedlinburg.<br />

Ihre Domschätze gehören<br />

weltweit zu den wertvollsten<br />

Sammlungen mittelalterlicher Sakralkunst.<br />

Wer sich einen Überblick<br />

zur <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> verschaffen<br />

möchte, ist im Wernigerö<strong>der</strong><br />

Bürgerpark willkommen. Ab<br />

dem 28. April kann hier unter an<strong>der</strong>em<br />

ein Miniaturmodell zur<br />

<strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> erkundet<br />

werden. <strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

ist eng verknüpft mit <strong>der</strong> Geschichte<br />

<strong>der</strong> Ottonen, die im 10.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t das Gebiet des heutigen<br />

Sachsen-Anhalts zu einem<br />

kulturellen und politischen Zentrum<br />

Europas entwickelten. <strong>Die</strong><br />

Landeshauptstadt Magdeburg,<br />

Lieblingspfalz Ottos des Großen,<br />

galt zu dieser Zeit neben Konstantinopel<br />

als das „dritte Rom“.<br />

Anlässlich des 1100. Geburtstags<br />

Ottos des Großen und des 1050.<br />

Jubiläums seiner Kaiserkrönung<br />

in Rom, präsentiert das Kulturhistorische<br />

Museum Magdeburg<br />

vom 27. August bis zum 9. De-<br />

zember 2012 die Landesausstellung<br />

„Otto <strong>der</strong> Große und das<br />

Römische Reich. Kaisertum von<br />

<strong>der</strong> Antike zum Mittelalter“. Porträtköpfe<br />

römischer Kaiser, Urkunden,<br />

liturgische Zeugnisse und<br />

bedeutende Exponate aus Athen,<br />

Rom, Paris, London, Warschau<br />

und wichtigen europäischen Museen<br />

und Archiven erwecken eine<br />

aufregende Epoche zum Leben<br />

und laden zu einer spannenden<br />

Zeitreise ein. Aber auch zu einer<br />

Reise durch das Land Sachsen-<br />

Anhalt, denn die ehemaligen Kaiserorte<br />

Gernrode, Halberstadt,<br />

Quedlinburg, Memleben, Merseburg,<br />

Tilleda und Wallhausen<br />

warten mit Son<strong>der</strong>ausstellungen<br />

zum Leben und Wirken Kaiser Ottos<br />

und seiner Familie auf. Wer<br />

die Ausstellungseröffnung nicht<br />

abwarte möchte, kann vorab den<br />

Magdeburger Dom besuchen, <strong>der</strong><br />

2009 sein 800-jähriges Dombaujubiläum<br />

feierte und in dem Otto<br />

<strong>der</strong> Große seine letzte Ruhestätte<br />

fand. <strong>Die</strong> Vorgängerkirche galt<br />

als prächtigster Ottonen-Bau.<br />

Aber auch in an<strong>der</strong>er Hinsicht feiert<br />

das Land Sachsen-Anhalt in<br />

diesem Jahr ein wichtiges Jubiläum.<br />

2012 feiern wir das 800-jährige<br />

Gründungsjubiläum <strong>der</strong> Region<br />

Anhalt, eine kleine aber bedeutende<br />

Kulturlandschaft zwischen<br />

Harz und Fläming gelegen,<br />

von <strong>der</strong> richtungsweisende Impulse<br />

ausgingen. Zahlreiche Veranstaltungen<br />

und Ausstellungen<br />

begleiten das Jubiläum. Als Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des Tourismusverbandes<br />

Sachsen-Anhalt e.V. und des<br />

Transromanica e.V. heiße ich Sie<br />

auch in diesem Jahr herzlich willkommen<br />

in Sachsen-Anhalt und<br />

lade Sie zu spannenden Erkundungstouren<br />

durch das Kernland<br />

deutscher Geschichte ein. Zahlreiche<br />

Festivals, Konzerte und Theateraufführungen<br />

lassen Ihren<br />

Aufenthalt im Kulturland Sach-<br />

Quedlinburg – UNESCO Welterbe<br />

wurde <strong>der</strong> Mün zen berg von Bettel musi kan ten,<br />

Kesselflickern und Scheren schleifern neu be -<br />

sie delt. <strong>Die</strong> Reste des ehemaligen Klosters<br />

verschwanden im Gewirr winziger Fach werk -<br />

häuschen, die bis heute den beson<strong>der</strong>en<br />

Charme des Münzenberges ausmachen.<br />

Stiftskirche St. Servatius<br />

Der 1129 geweihte Dom St. Servatii gehört im<br />

deutschsprachigen Raum zu den herausragendsten<br />

hochromanischen Bauwerken. Seit<br />

1994 ist er zusammen mit <strong>der</strong> Altstadt<br />

Quedlinburgs Teil des UNESCO-Welterbes.<br />

Eindrücklich kündet er von <strong>der</strong> Bedeutung des<br />

einstigen reichsunmittelbaren Damenstiftes.<br />

Der Domschatz zählt zu den erlesensten und<br />

wertvollsten Kirchenschätzen des Mittelalters.<br />

Der Großteil <strong>der</strong> Meisterwerke mittelalterlicher<br />

Goldschmiedekunst, <strong>der</strong> Elfenbein schnitzerei,<br />

<strong>der</strong> Buchkunst und des Stein schnittes sowie<br />

kostbare Einlegearbeiten aus Holz gehen auf<br />

Schenkungen und Stiftungen <strong>der</strong> Könige und<br />

Kaiser des Römisch-Deutschen Reiches zurück.<br />

Dom und Domschatz zu Quedlinburg bieten<br />

die Gelegenheit, die Kultur des lateinischen<br />

Mittelalters auch als eine Kultur <strong>der</strong> Aneig nung,<br />

des Austauschs und <strong>der</strong> Innovation zu erfahren.<br />

So kann man neben heimischen Kunstwerken<br />

„Schüler-Mönche” in Memleben<br />

Foto: W. Schilling<br />

sen-Anhalt unvergesslich werden.<br />

Bereits jetzt möchte ich Ihre Aufmerksamkeit<br />

auf das nächste Jahr<br />

lenken. 2013 feiern wir in Sachsen-Anhalt<br />

mit einem spannenden<br />

Veranstaltungsprogramm<br />

das 20-jährige Bestehen <strong>der</strong> <strong>Straße</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>.<br />

Ihr Lars-Jörn Zimmer<br />

In dieser<br />

Ausgabe<br />

Seite 2<br />

Landesausstellung<br />

Seite 4<br />

Anhalt 800<br />

Seite 5<br />

Domschätze<br />

Seiten 12/13<br />

TRANSROMANICA<br />

Seite 16/17<br />

Weinregion<br />

Saale/Unstrut<br />

Seite 18<br />

<strong>Romanik</strong> in Miniatur<br />

Seite 23<br />

900 Jahre<br />

Hamersleben<br />

Weltkulturerbe<br />

Quedlinburg<br />

Faszination <strong>Romanik</strong><br />

Unser Arrangement:<br />

2 Übernachtungen inkl. Frühstück vom Buffet,<br />

1x 3-Gang Abendessen, 1 Harzer Brotzeit,<br />

Kombiticket für Stiftskirche, Domschatz und<br />

Schlossmuseum, 1 Stadtrundgang durch<br />

Quedlinburgs Gassen, 1 Stadtführer<br />

pro Person im Kuschelzimmer 156,- € | weitere Nacht 70,- €<br />

pro Person im Einzelzimmer 186,- € | weitere Nacht 90,- €<br />

Hotel & Restaurant<br />

Schlossmühle<br />

Kaiser-Otto-<strong>Straße</strong> 28<br />

D-06484 Quedlinburg<br />

Tel.: +49(0)3946. 787-0<br />

Fax: +49(0)3946. 787-419<br />

info@schlossmuehle.de<br />

Weitere Arrangements buchbar unter: www.schlossmuehle.de<br />

auch spätantike, byzantinische, italienische und<br />

solche aus dem arabisch-islamischen Kultur -<br />

raum bestaunen.<br />

Stiftskirche St. Cyriakus – Gernrode<br />

<strong>Die</strong> über 1000jährige Kirche St. Cyriakus ist<br />

eine <strong>der</strong> ältesten Kirchen Nordeuropas. Das<br />

Kloster wurde im 10. Jh. gebaut. Es ist das<br />

einzige nahezu unverän<strong>der</strong>t gebliebene Bau -<br />

werk aus ottonischer Zeit. Sie birgt die älteste<br />

Krypta dieser Zeit und wie durch ein Wun<strong>der</strong><br />

hat im südlichen Seitenschiff die älteste Nach -<br />

bildung des Grabes Christi in Deutschland die<br />

Zeiten überdauert.<br />

FÜHRUNGEN<br />

»Stadtführung«<br />

Dauer 90–120 Min., tägl. 14.00 Uhr,<br />

Apr.–Okt. auch 10.00 Uhr<br />

»Auf den Spuren <strong>der</strong> Ottonen«<br />

Dauer ca. 120–150 Min.<br />

Apr.–Okt., Di. + Sa. 10.00 Uhr<br />

»Nachtwächterrundgang«<br />

Dauer 75–90 Min.<br />

Apr.–Okt., Mi–Sa. 20.30 Uhr<br />

Feb.+März+Nov. Sa 18.00 Uhr<br />

Dez., Fr. + Sa 18.00 Uhr<br />

»Historische Innenstadt OT<br />

Gernrode« Dauer 75–90 Min.<br />

Mai–Okt., Sa 13.30 Uhr<br />

Quedlinburg-Tourismus-Marketing <strong>GmbH</strong> • Markt 4 • 06484 Quedlinburg • Tel.: 03946 905624 • Fax 905629 • www.quedlinburg.de • www.adventsstadt.de


<strong>Die</strong> Zeit <strong>der</strong><br />

<strong>Romanik</strong><br />

Allgemeines<br />

Historama<br />

Ein Blick zurück in eine Epoche,<br />

die nur noch unscharf im Gedächtnis<br />

vieler Zeitgenossen<br />

ruht, ist beson<strong>der</strong>s reizvoll und<br />

interessant. Zumal diese Zeit an<br />

drama tischen Ereignissen für<br />

die Bildung des heutigen Europas<br />

kaum zu übertreffen ist.<br />

Über 600 Jahre vor dem Bauernkrieg<br />

und vor Luther, als<br />

von Deutschland im heutigen<br />

Verständnis noch nicht die Rede<br />

war, machten sich die Erben<br />

<strong>der</strong> Karolinger auf, das neue<br />

Europa zu schaffen. Im ostfränkischen<br />

Reich begann die Epoche<br />

des glanzvollen deutschen<br />

Kaisertums mit den Liudolfingern,<br />

auch als Ottonen bekannt.<br />

Den nachfolgenden Herrschaftshäusern<br />

<strong>der</strong> Salier und<br />

Staufer gelang es nur anteilig,<br />

dem Anspruch des abendländischen<br />

Kaisertums auf den<br />

Rang einer Uni versal mo narchie<br />

zu ent spre chen. Der In vesti<br />

tur streit zwischen Papst und<br />

deutschen Kai sern wurde erst<br />

mit Friedrich I. (Barbarossa)<br />

1177/79 zum Nach teil <strong>der</strong><br />

weltlichen Herrschaft beigelegt.<br />

Es waren die riesigen Wäl<strong>der</strong>,<br />

Sümpfe und Äcker ein begehrtes<br />

Territorium für das Machtgebaren<br />

<strong>der</strong> Stammesfürsten,<br />

die sich in zahllosen Kleinkriegen<br />

befehdeten, bevor sie unter<br />

dem ersten Kaiser (Otto <strong>der</strong><br />

Große) geeint wurden.<br />

Kreuzzüge und Weltreisende<br />

öffneten damals die Tür zur außereuropäischen<br />

Welt. <strong>Die</strong><br />

Kreuzzüge als bewaffnete Pilgerfahrt<br />

und <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>streit<br />

<strong>der</strong> großen Weltreligionen setzten<br />

ein. Damit gelangten auch<br />

kulturelle Neuerungen aus <strong>der</strong><br />

ara bischen Welt nach Mitteleuropa.<br />

Das Byzantinische Reich<br />

wirkt über die Heirat mit <strong>der</strong><br />

Prinzessin Theophanu (972 mit<br />

Otto II.) nach Mittel europa hinein.<br />

Östlich <strong>der</strong> Elbe siedelten die<br />

Slawen, die mit brutaler Gewalt<br />

christianisiert werden<br />

sollten. Im Norden drängten<br />

die Wikinger und Dänen gegen<br />

die Grenzen, im Süden fielen<br />

Anfang des 10. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

immer wie<strong>der</strong> die leichten und<br />

wendigen unga rischen Reiterheere<br />

verheerend ins Land, die<br />

erst Otto I. nachhaltig stoppte.<br />

Der Harz mit seinen Erz- und<br />

Silbervorkommen war ein bedeutendes<br />

wirtschaftliches<br />

Pfand, weshalb in seinem Umfeld<br />

wichtige Pfalzen, Burgen<br />

und Klöster entstanden. Noch<br />

heute zeigt Quedlinburg mit<br />

<strong>der</strong> Stiftskirche und <strong>der</strong>en<br />

Schatz, wie wichtig dieser Ort<br />

für die Ottonen war.<br />

<strong>Die</strong>se Zeitung kann und will<br />

natürlich nur erste Anstöße<br />

geben, sich auf die Spuren <strong>der</strong><br />

<strong>Romanik</strong> und <strong>der</strong> Ottonen zu<br />

einer ganz beson<strong>der</strong>en historischen<br />

Entdeckungsreise<br />

durch Sachsen-Anhalt zu begeben.<br />

W. S.<br />

Das Kulturhistorische Museum<br />

Magdeburg setzt im Spätsommer<br />

2012 (27. August – 9. Dezember)<br />

die erfolgreiche Ausstellungsreihe<br />

zu Otto dem Großen mit einer einzigartigen<br />

Schau über das Kaisertum<br />

von <strong>der</strong> Antike bis zum Mittelalter<br />

fort. Anlässlich des 1100.<br />

Geburtstags Kaiser Ottos des Großen<br />

und des 1050. Jahrestages<br />

seiner Kaiserkrönung zeigt das Museum<br />

Magdeburg die große kunst-<br />

und kulturhistorische Ausstellung<br />

„Otto <strong>der</strong> Große und das Römische<br />

Reich. Kaisertum von <strong>der</strong> Antike<br />

zum Mittelalter“.<br />

Erstmals widmet das Kulturhistorische<br />

Museum Magdeburg <strong>der</strong><br />

Entwicklung des europäischen<br />

Kaisertums – und<br />

damit einem <strong>der</strong><br />

spannendsten<br />

und zugleich<br />

bedeutends-<br />

ten Abschnitte <strong>der</strong> europäischen<br />

Geschichte – eine umfassende<br />

Ausstellung, die u. a. durch die<br />

„Kloster Bergesche Stiftung” geför<strong>der</strong>t<br />

wird. Sie dokumentiert,<br />

von Rom ausgehend, Genese und<br />

Wandel <strong>der</strong> römischen Kaiseridee<br />

über verschiedene Epochen hinweg.<br />

<strong>Die</strong> Schau zeigt, wie sich die<br />

kaiserliche Herrschaft unter Augustus<br />

zunächst langsam entwi-<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

Landesausstellung Sachsen-Anhalt 2012<br />

Otto <strong>der</strong> Große und das Römische Reich<br />

Kaisertum von <strong>der</strong> Antike zum Mittelalter<br />

Bronzener Pferdekopf<br />

aus dem ersten Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

Foto: © Römisches Museum,<br />

Augsburg<br />

Elfenbeinrelief mit Erzengel Daniel,<br />

um 800 Foto: © Grassimuseum für<br />

Angewandte Kunst, Leipzig<br />

(Foto: Gunter Binsack)<br />

Kaiserfibel aus dem Jahr 315–316<br />

Foto: © Rheinisches Landesmuseum, Trier (Foto: Thomas Zühmer)<br />

ckelte, dann unter Kaiser Konstantin<br />

im 4. Jahrhun<strong>der</strong>t eine<br />

christliche Prägung erfuhr und<br />

nach dem Fall des Weströmischen<br />

Reiches im Jahr 476 zunächst auf<br />

Byzanz beschränkt blieb. Erst über<br />

300 Jahre später, im Jahr 800,<br />

wurde mit <strong>der</strong> Kaiserkrönung<br />

Karls des Großen durch den Papst<br />

in Rom das weströmische Kaiser-<br />

Kristallschnitt mit Kreuzigung Christi, um 900 Foto: © Augustiner-<br />

museum – Städtische Museen Freiburg (Foto: Hans-Peter Vieser) Leihgeber:<br />

Erzbischöfliches Diözesanmuseum Freiburg<br />

Kulturhistorisches Museum Magdeburg 27.08. bis 09.12.2012<br />

OttO <strong>der</strong> GrOsse<br />

KaisertuM von <strong>der</strong> antiKe<br />

und das<br />

zuM MitteLaLter<br />

römische reich<br />

Kulturhistorisches Museum<br />

Magdeburg<br />

Otto-von-Guericke-Str. 68 –73<br />

39104 Magdeburg<br />

Telefon +49 (0) 391-535 48-0<br />

info@otto2012.de<br />

www.otto2012.de<br />

geöffnet täglich 10 bis 18 Uhr<br />

Eintritt pro Pers.: 12,– e<br />

Gruppen (ab 12 Pers.):<br />

9,– e pro Pers.<br />

Führung (max. 25 Pers.):<br />

80,– e zzgl. Eintritt<br />

Busparkplätze am Museum<br />

LandesaussteLLung sachsen-anhaLt<br />

tum erneuert und schließlich 962<br />

mit <strong>der</strong> Krönung Kaiser Ottos des<br />

Großen endgültig nördlich <strong>der</strong> Alpen<br />

verankert. Dabei knüpft Otto<br />

<strong>der</strong> Große, wie bereits Karl <strong>der</strong><br />

Große, bewusst an die lange Tradition<br />

des Kaisertums <strong>der</strong> römischen<br />

Antike an.<br />

Kostbare Goldschmiede- und<br />

Steinmetzarbeiten, Textilien und<br />

Schriftstücke aus <strong>der</strong> Antike und<br />

dem frühen Mittelalter lassen ein<br />

Jahrtausend europäischer Kaisergeschichte<br />

in einem spannenden<br />

Rundgang lebendig werden. <strong>Die</strong><br />

etwa 300 hochrangigen Exponate<br />

aus internationalen Museen,<br />

Schatzkammern, Bibliotheken und<br />

Archiven verdeutlichen auf eindrucksvolle<br />

Weise Macht, Anspruch<br />

und Repräsentation kaiserlicher<br />

Herrschaft von Augustus<br />

bis zu den Ottonen.<br />

Nach den erfolgreichen Europaratsausstellungen<br />

„Otto <strong>der</strong> Große.<br />

Magdeburg und Europa“ 2001<br />

Seite 2<br />

und „Heiliges Römisches Reich<br />

Deutscher Nation“ 2006, in denen<br />

Otto <strong>der</strong> Große und seine Wirkung<br />

auf die Geschichte des Mittelalters<br />

gewürdigt wurden,<br />

nimmt die dritte Ausstellung, als<br />

glanzvoller Höhepunkt <strong>der</strong> Ausstellungstrilogie,<br />

die Grundlagen<br />

des Kaisertums Ottos des Großen<br />

in den Blick.<br />

Ergänzt wird die Schau durch<br />

ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm<br />

und museumspädagogische<br />

Angebote. Im Innenhof des<br />

Kulturhistorischen Museums öffnet<br />

die mittelalterliche Spielstadt<br />

„Megedeborch“ für große und<br />

kleine Entdecker ihre Tore. (siehe<br />

auch Seite 7)<br />

Weitere Informationen:<br />

www.otto2012.de<br />

Karolingisches Evangeliar, 2. Viertel 9. Jh.<br />

Foto: © Universitätsbibliothek, Erlangen (Ms. 9, 49v)<br />

Impressum:<br />

Herausgeber, Verlag und Gesamtherstellung: <strong>Harzdruckerei</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Wernigerode, Max-Planck-Str. 12–14, Tel.: 03943 5424-0,<br />

Fax: 03943 542499, www.harzdruck.de<br />

Anzeigen: Ralf Harms, Wolfgang Schilling<br />

Redaktion: Jürgen Korsch, Wolfgang Schilling (WS)<br />

Fotos: LTV, IMG, Jürgen Korsch, Wolfgang Schilling,<br />

Domschatzverwaltung Halberstadt<br />

Erscheinungsweise: jährlich, 11. Jahrgang, März 2012<br />

Auflage: 20.000<br />

Verteilung: Über die touristischen Einrichtungen des gesamten Harzes,<br />

Magdeburg, Braunschweig, „Ottonenstädte“, <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>.<br />

Alle Rechte vorbehalten. Druck und jegliche Arten <strong>der</strong> Reproduk tion,<br />

auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers.<br />

Der Herausgeber und <strong>der</strong> Verlag haften nicht für die Richtigkeit<br />

<strong>der</strong> Angaben <strong>der</strong> Leistungsanbieter und für etwaige redaktionelle<br />

und technische Fehler.<br />

Das Projekt wurde unterstützt durch den Tourismusverband<br />

Sachsen-Anhalt e. V.


Seite 3<br />

Der Plan Ottos des Großen, in<br />

Magdeburg ein neues Erzbistum<br />

zu etablieren, stieß auf erbitterten<br />

Wi<strong>der</strong>stand des Halberstädter Bischofs<br />

Bernhard. Von diesem Konflikt<br />

erzählt die Ausstellung „Otto<br />

<strong>der</strong> Große und das Bistum Halberstadt“<br />

vom 14. Juli bis 9. Dezember<br />

2012 in Dom und Domschatz<br />

Halberstadt. Das Bistum Halberstadt<br />

war zu dieser Zeit das größte<br />

im damaligen Sachsen und<br />

Bernhard fürchtete wohl um<br />

Macht und Einfluss. So gelang die<br />

Gründung des Erzbistums Magdeburg<br />

tatsächlich erst, als Bernhard<br />

968 verstorben war.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

Korrespondenzorte ergänzen Landesausstellung Sachsen-Anhalt 2012<br />

Auf den Spuren <strong>der</strong> Ottonen. Kaiserorte in Sachsen-Anhalt<br />

Neben Magdeburg begeben sich sieben weitere ehemalige Kaiserorte<br />

in Sachsen-Anhalt auf die Spuren Ottos des Großen: Gernrode,<br />

Halberstadt, Memleben, Merseburg, Quedlinburg, Tilleda<br />

und Wallhausen. Alle diese Orte sind mit dem Leben und Wirken<br />

des Herrschers und seiner Familie eng verbunden und widmen<br />

ihnen während <strong>der</strong> Landesausstellung Sachsen-Anhalt 2012 Son<strong>der</strong>ausstellungen<br />

und Veranstaltungen.<br />

Gernrode<br />

In <strong>der</strong> Stiftskirche St. Cyriakus ruhen<br />

die sterblichen Überreste des<br />

Markgrafen Gero. Er war ein Vertrauter<br />

Ottos des Großen und sein<br />

Sohn Siegfried dessen Patenkind.<br />

Gero war wesentlich an <strong>der</strong> Eroberung<br />

slawischer Gebiete östlich<br />

von Saale und Elbe beteiligt. Seine<br />

Söhne starben kin<strong>der</strong>los und so<br />

gründete er 959 in Gernrode ein<br />

Stiftskirche St. Cyriakus Gernrode Foto: Jürgen Meusel<br />

Halberstadt<br />

Damenstift. Erste Äbtissin wurde<br />

Siegfrieds Witwe Hahui. Von einer<br />

Pilgerreise nach Rom brachte Gero<br />

die Armreliquie des hl. Cyriakus<br />

mit. Heute zählt die ehemalige<br />

Frauenstiftskirche zu den am besten<br />

erhaltenen ottonischen Kirchen<br />

und beherbergt die deutschlandweit<br />

älteste Nachbildung des<br />

Heiligen Grabes in Jerusalem.<br />

Westtürme des Halberstädter Domes<br />

Foto: Domschatzverwaltung<br />

Halberstadt<br />

Spätromanische Krypta <strong>der</strong> Klosterkirche, um 1200<br />

Foto: Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben<br />

Memleben<br />

In einprägsamen Bil<strong>der</strong>n erzählt<br />

das Museum Kloster und Kaiserpfalz<br />

Memleben in seiner Son<strong>der</strong>ausstellung<br />

vom 11. August bis<br />

zum 9. Dezember 2012 von Tod<br />

und Sterben in ottonischer Zeit:<br />

„Wenn <strong>der</strong> Kaiser stirbt – Der Herrschertod<br />

im Mittelalter“. Am 7.<br />

Mai 973 starb Otto <strong>der</strong> Große in<br />

Memleben. Auch sein Vater Heinrich<br />

I. verstarb an diesem Ort. Das<br />

Merseburg<br />

Am Tag <strong>der</strong> Schlacht auf dem<br />

Lechfeld, dem 10. August 955,<br />

legte Otto <strong>der</strong> Große ein Gelöbnis<br />

ab: Wenn <strong>der</strong> Tagesheilige Laurentius<br />

ihm in dieser Schlacht gegen<br />

die Ungarn den Sieg schenkt,<br />

würde er in Merseburg zu dessen<br />

Ehren ein Bistum gründen. Otto<br />

siegte und ließ seinem Gelöbnis<br />

dreizehn Jahre später Taten folgen.<br />

Vornehmste Aufgabe des Bistums<br />

war die Missionierung <strong>der</strong><br />

heidnischen Slawen östlich <strong>der</strong><br />

Saale.<br />

Der Merseburger Dom und das<br />

Kulturhistorische Museum thematisieren<br />

vom 21. Juli bis zum 9.<br />

Dezember 2012 die Gründung<br />

des Bistums Merseburg.<br />

mag <strong>der</strong> Grund für die Gründung<br />

des dortigen Benediktinerklosters<br />

durch den Sohn Ottos des Großen,<br />

Kaiser Otto II., gewesen sein. Dabei<br />

erlangte er vom Papst eine<br />

Gleichstellung mit den Reichsklöstern<br />

Fulda und Reichenau. Der<br />

Konvent hatte sowohl für das Seelenheil<br />

Ottos des Großen, als auch<br />

für Otto II. und seine Gemahlin<br />

Theophanu zu beten.<br />

Blick über die Saale auf Dom und<br />

Schloss Merseburg<br />

Foto: Kulturhistorisches Museum<br />

Schloss Merseburg<br />

Hotel „Zur Kaiserpfalz“<br />

Herzlich Willkommen in <strong>der</strong> Region Saale-Unstrut!<br />

Fernab von Stress und Hektik fi nden sie hier eine liebliche Landschaft<br />

mit großen historischen Wurzeln.<br />

Das Hotel „Zur Kaiserpfalz bietet Ihnen:<br />

· Restaurant mit 60 Plätze und Biergarten<br />

· Krönungssaal mit 200 Plätzen<br />

· Thermalbereich<br />

· Kegelbahn<br />

Natur und Abenteuer,<br />

Genuss und Leidenschaft.<br />

Das alles fi nden sie bei uns<br />

ganz in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong><br />

Kaiserpfalz Memleben.<br />

Hotel „Zur Kaiserpfalz“<br />

Allerstedter <strong>Straße</strong> 10 · 06642 Wohlmirstedt/Unstrut<br />

Telefon (03 46 72) 88-0 · Telefax (03 46 72) 88-130<br />

Internet: www.kaiserpfalz.de<br />

Quedlinburg<br />

Im Jahr 929 heiratete <strong>der</strong> sechzehnjährige<br />

Otto wahrscheinlich in<br />

Quedlinburg seine erste Frau: die<br />

angelsächsische Prinzessin Edgith.<br />

Das nehmen Dom und Domschatz<br />

und das Schlossmuseum Quedlinburg<br />

zum Anlass für ihre einan<strong>der</strong><br />

ergänzenden Son<strong>der</strong>schauen: „Der<br />

König kommt. Hoch-Zeit in Qued-<br />

linburg“ und „Otto und die Liebe -<br />

kaiserliche Hoch-Zeiten in Quedlinburg“.<br />

Beide Ausstellungen laufen<br />

vom 24. August 2012 bis zum 2.<br />

Februar 2013. Sie offenbaren Strategien<br />

ottonischer Heiratspolitik<br />

und beleuchten politische, rechtliche<br />

und mystische Ebenen von<br />

Hochzeiten im Mittelalter.<br />

Blick auf den Stiftsberg von Quedlinburg Foto: Jürgen Meusel<br />

Tilleda<br />

Wie wurde in ottonischer Zeit gewohnt,<br />

gegessen, gespielt, geheizt,<br />

geglaubt, geschrieben o<strong>der</strong> Körperhygiene<br />

betrieben? Lässt sich<br />

all das noch heute erlebbar machen?<br />

Ja! Im Freilichtmuseum Königspfalz<br />

Tilleda, bei vielen Veranstaltungen<br />

von Mai bis Oktober<br />

2012. Der Ort liegt in „Küche <strong>der</strong><br />

Kaiser“, einem fruchtbaren Land-<br />

strich am Fuße des Kyffhäusers.<br />

Zum ersten Mal genannt wurde<br />

die Kaiser- und Königspfalz 972,<br />

als Kaiser Otto II. sie seiner Gemahlin<br />

Theophanu als Wittum<br />

übergab. Der heutige Reiz <strong>der</strong><br />

Pfalz Tilleda liegt darin, dass sie<br />

nach dem Mittelalter nicht überbaut<br />

und im 20. Jh. ergraben und<br />

anschaulich rekonstruiert wurde.<br />

Torturm und Grubenhäuser <strong>der</strong> Kaiserpfalz Tilleda Foto: W. Schilling<br />

Wallhausen<br />

<strong>Die</strong> Ausstellung im Schloss Wallhausen<br />

erzählt vom 19. April bis<br />

zum 9. Dezember 2012 vom Herrschaftsalltag<br />

eines Königs im 10.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t, dem Regieren und<br />

damit verbundenen Beschwerlichkeiten,<br />

vor allem aber von den Aufenthalten<br />

in Pfalzen, darunter auch<br />

in Wallhausen. <strong>Die</strong> Verbindungen<br />

Ottos des Großen in die Schweiz<br />

belegen zwei Originalurkunden<br />

des Herrschers zugunsten des Klosters<br />

Einsiedeln. Otto <strong>der</strong> Große<br />

wurde am 23. November 912 geboren.<br />

Einiges spricht dafür, dass er<br />

in Wallhausen das Licht <strong>der</strong> Welt<br />

erblickte. Wirklich sicher ist, dass<br />

seine Eltern Heinrich I. und Mathilde<br />

909 in Wallhausen heirateten.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.schlosswallhausen.de<br />

www.otto2012.de<br />

Schloss Wallhausen, Ansicht von Norden Foto: Schloss Wallhausen


<strong>Die</strong><br />

Nord-Route<br />

Magdeburg<br />

Dom St. Mauritius und<br />

St. Katharina<br />

Kloster Unser Lieben<br />

Frauen<br />

Kirche St. Petri<br />

Probsteikirche<br />

St. Sebastian<br />

Groß Ammensleben<br />

Benediktinerkloster/<br />

Pfarrei St. Peter und Paul<br />

Hillersleben<br />

Benediktinerinnenkloster<br />

St. Laurentius<br />

Hundisburg<br />

Pfarrkirchenruine<br />

Nordhusen<br />

Bebertal<br />

Friedhofskapelle Bebertal<br />

Walbeck<br />

Benediktinerkirchenruine<br />

St. Marien<br />

Wiepke<br />

Dorfkirche<br />

Engersen<br />

Dorfkirche<br />

Rohrberg<br />

Dorfkirche<br />

<strong>Die</strong>sdorf<br />

Augustinerinnenkloster kirche<br />

St. Maria und Crucis<br />

Salzwedel<br />

Lorenzkirche<br />

Arendsee<br />

Benediktinerinnenkloster<br />

St. Marien<br />

Beuster<br />

St.-Nikolaus-Kirche<br />

Havelberg<br />

Dom St. Marien<br />

Sandau<br />

Nikolauspfarrkirche<br />

Schönhausen<br />

Dorfkirche<br />

Wust<br />

Dorfkirche<br />

Melkow<br />

Dorfkirche<br />

Jerichow<br />

Prämonstratenserstift<br />

St. Marien Nikolai<br />

Stadtpfarrkirche<br />

Redekin<br />

Dorfkirche<br />

Genthin-Altenplatow<br />

Grabstein Hermann von<br />

Plothos in <strong>der</strong> Dorfkirche<br />

Burg<br />

Unterkirche St. Nikolai<br />

Oberkirche<br />

Unser Lieben Frauen<br />

Loburg<br />

Ruine <strong>der</strong> Kirche Unser<br />

Lieben Frauen<br />

Leitzkau<br />

Stiftskirche<br />

Sancta Maria in monte<br />

St.-Petri-Kirche<br />

Pretzien<br />

St.-Thomas-Kirche<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

800 Jahre Anhalt – 1212 – 2012<br />

<strong>Die</strong> frühen Askanier und das Haus Anhalt<br />

2012 ist ein denkwürdiges Jahr<br />

im Geschichtsbewusstsein von<br />

Sachsen-Anhalt. Das Land feiert in<br />

vielfältiger Weise das 800-jährige<br />

Gründungsjubiläum einer Region,<br />

die als Landschaft zwischen Harz<br />

und Fläming gelegen, heute ein<br />

Landesteil von Sachsen-Anhalt ist.<br />

Seit seiner Herausbildung zum<br />

Fürstentum im Jahre 1212 ist Anhalts<br />

territoriale und politische<br />

Geschichte stets von Landesteilungen<br />

in Verbindung mit seiner politischen<br />

Schwächung geprägt worden.<br />

Mit Hitlers Gleichschaltungsgesetz<br />

endet am 7. April 1933<br />

Anhalts politische Eigenständigkeit<br />

als Freistaat. Auch wenn Anhalt<br />

heute als politische und territoriale<br />

Einheit nicht mehr existiert,<br />

fühlen sich die Menschen in <strong>der</strong><br />

Region dem reichen und vielfältigen<br />

Erbe des Landes verbunden.<br />

Dank fürstlicher Reformfähigkeit<br />

und bürgerlicher Innovationen<br />

konnte das kleine Land mit geisteswissenschaftlichen,<br />

kulturellen<br />

und technischen Leistungen immer<br />

wie<strong>der</strong> Akzente in <strong>der</strong> deutschen<br />

und europäischen Geschichte<br />

setzen. Doch was wäre Anhalt<br />

ohne sein einstmals regierendes<br />

Fürstenhaus? Vermutlich im Gefolge<br />

Kaiser Konrads II. gelangen im<br />

11. Jahrhun<strong>der</strong>t die Askanier, die<br />

sich auch zeitweise Grafen von<br />

Ballenstedt nennen, in das Land<br />

am Harz. Im Besitz <strong>der</strong> Grafschaften<br />

Aschersleben und Ballenstedt<br />

leiten sie ihren Namen von ihrem<br />

Stammsitz Aschersleben – Ascharien<br />

ab, woraus Askanier wurde.<br />

Graf Esico von Ballenstedt († um<br />

1059), ein Schwager Konrads II.,<br />

wird erstmals 1036 erwähnt. <strong>Die</strong><br />

Weihe seiner Stiftsgründung neben<br />

seiner „Burg Ballenstedt“ fällt<br />

in das Jahr 1046. Esico war ein<br />

Bru<strong>der</strong> <strong>der</strong> Uta von Ballenstedt,<br />

die als Stifterfigur im Naumburger<br />

Dom zu einer historischen Person<br />

wurde. Esicos Sohn Adalbert findet<br />

erstmals 1063 eine urkundliche<br />

Erwähnung. Um 1073 übt er<br />

die Grafenrechte im Umfeld von<br />

Ballenstedt aus. Seine Gegnerschaft<br />

zu König Heinrich IV. führen<br />

zeitweilig zum Verlust von Besitzungen.<br />

Vermutlich um 1080 wird<br />

Adalbert infolge einer Fehde durch<br />

Egeno von Konradsburg erschlagen.<br />

Sein Erbe teilen sich die Söhne<br />

Otto und Siegfried. Letzterer<br />

wird später über die Ehe seiner<br />

Mutter mit Heinrich von Laach adoptiert<br />

und wird rheinischer Pfalzgraf.<br />

Mit Siegfried steigt erstmals<br />

ein Mitglied <strong>der</strong> Askanier in einen<br />

reichsfürstlichen Stand auf.<br />

Otto, genannt „<strong>der</strong> Reiche“<br />

(1075 – 1123), erhält die Stammbesitzungen<br />

des Hauses und nennt<br />

sich erstmals 1106 Graf von Ballenstedt.<br />

<strong>Die</strong> wichtigsten Ziele seiner<br />

Hauspolitik waren die Ausdehnung<br />

des askanischen Machteinflusses<br />

in benachbarten Slavengebieten<br />

und sein Aufstieg in eine<br />

reichsfürstliche Stellung. <strong>Die</strong>se Ziele<br />

erreicht jedoch erst sein Sohn<br />

Albrecht <strong>der</strong> Bär.<br />

Otto veranlasst, noch kurz vor<br />

seinem Tod im Jahre 1123, die Umwandlung<br />

des Ballenstedter Stifts<br />

in ein reformiertes Benediktinerkloster.<br />

Zuvor hat er, wahrscheinlich<br />

um 1115, die Burg Anhalt auf<br />

dem Hausberg über dem Selketal,<br />

neben Ballenstedt und Aschersleben,<br />

als Stammsitz <strong>der</strong> Askanier<br />

errichten lassen.<br />

Im 12./13. Jahrhun<strong>der</strong>t gehören<br />

die Askanier neben den Welfen<br />

und Wettinern zu den bedeutendsten<br />

Fürstendynastien Nord- und<br />

Mitteldeutschlands. Nach Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />

mit seinem Geg-<br />

ner Heinrich dem Löwen (1129 –<br />

1195) erreichen die Askanier mit<br />

Albrecht dem Bären in <strong>der</strong> Mitte<br />

des 12. Jahrhun<strong>der</strong>ts den Höhepunkt<br />

ihrer politisch-territorialen<br />

Machtentfaltung.<br />

Markgraf Albrecht <strong>der</strong> Bär (1100<br />

– 1170) wird 1134 von Kaiser Lothar<br />

mit <strong>der</strong> Nordmark (heutige<br />

Altmark) belehnt. 1150 setzt ihn<br />

<strong>der</strong> Hevellerfürst Pribislaw- Heinrich<br />

(†1150) als Erben ein. 1157<br />

kann er seinen Machtanspruch<br />

durchsetzen und nennt sich Markgraf<br />

von Brandenburg. Albrechts<br />

geschichtliche Leistung, die Einleitung<br />

<strong>der</strong> Besiedlung, Christianisierung<br />

und des Landausbaus, ist<br />

wegweisend für die Ostkolonisation<br />

und Territorialbildung <strong>der</strong> Mark<br />

Brandenburg, <strong>der</strong> späteren Keimzelle<br />

Preußens.<br />

Unter seinen Söhnen setzt die<br />

Aufsplitterung des väterlichen Erbes<br />

ein. <strong>Die</strong> askanische Dynastie<br />

teilt sich in die Linien <strong>der</strong> Markgrafen<br />

von Brandenburg, erloschen<br />

1320; <strong>der</strong> Herzöge von Sachsen<br />

(Sachsen-Wittenberg, erloschen<br />

1423, Sachsen-Lauenburg, erloschen<br />

1689) und <strong>der</strong> Grafen von<br />

Orlamünde, erloschen 1467.<br />

Aus <strong>der</strong> sächsischen Linie geht<br />

1212 Anhalt als selbstständiges<br />

Fürstentum hervor. <strong>Die</strong> Askanier<br />

hatten nach <strong>der</strong> Ächtung Heinrich<br />

des Löwen (1181) das Herzogtum<br />

Sachsen erhalten. Nach dem Tod<br />

des Askaniers Bernhard Herzog von<br />

Sachsen (†1212) erben seine Söhne<br />

Albrecht I. das sächsische Erbe und<br />

Heinrich I. die Stammlande zwischen<br />

Harz und mittlerer Elbe. Mit<br />

Heinrich I. (1170 – 1245), <strong>der</strong> ab<br />

1218 den Fürstentitel führt, beginnt<br />

die lange Reihe <strong>der</strong> anhaltischen<br />

Herrscher. Der Name Anhalt leitet<br />

sich von <strong>der</strong> längst zur Ruine gewordenen<br />

Burg Anhalt ab. Bereits 1252<br />

2011 fand im Schlosspark Ballenstedt das erste Folkfest vor historischer Kulisse statt. Foto: W. Schilling<br />

<strong>Die</strong> Burg Wanzleben ist eine <strong>der</strong> größten Nie<strong>der</strong>ungsburgen Europas inmitten <strong>der</strong> Magdeburger Börde<br />

gelegen. Ihr Wahrzeichen, <strong>der</strong> über 30 Meter hohe, tausendjährige Bergfried überragt noch heute die<br />

Burg. In den vergangenen Jahren wurde das Ensemble in eine Hotelanlage mit einzigartiger Atmosphäre<br />

verwandelt. Unsere Burg ist nur 15 Autominuten von <strong>der</strong> Landeshauptstadt Magdeburg und lediglich<br />

5 Autominuten von <strong>der</strong> A14 entfernt. Wir sind ein idealer Ausgangspunkt für eine kleine Tour entlang<br />

<strong>der</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>. Nur ca. 15 Minuten entfernt vom Hasselbachplatz in Magdeburg und nach nur<br />

40 Autominuten erreichen Sie die UNESCO-Welterbe Stadt Quedlinburg. Wir verwöhnen Sie gern!<br />

Hotel Burg Wanzleben | Am Amt 1 | 39164 Wanzleben | Telefon: 039209 60140 | Fax: 039209 601414<br />

www.burgwanzleben.com<br />

kommt es, nach dem Tod Heinrich I.,<br />

zur ersten Teilung Anhalts in die Linien<br />

Anhalt – Aschersleben, erloschen<br />

1315; Anhalt – Bernburg, erloschen<br />

1468 und Anhalt – Köthen,<br />

später Anhalt – Zerbst.<br />

Fehlende Hausgesetze zur Regelung<br />

<strong>der</strong> Erbfolge führen zu häufigen<br />

Teilungen. Damit verbindet<br />

sich die politische und wirtschaftliche<br />

Schwächung des Fürstenhauses,<br />

eine <strong>der</strong> Ursachen für den<br />

dauerhaften Verlust von Aschersleben<br />

(1315) und <strong>der</strong> Aufspaltung<br />

des anhaltischen Territoriums.<br />

Seite 4<br />

Erst 1727 führt das Haus Anhalt<br />

die Primogenitur, das Erstgeburtsrecht<br />

ein. <strong>Die</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung<br />

Anhalts 1570 unter Fürst Joachim<br />

Ernst (1536 – 1586) und die erneute<br />

Teilung 1603 in die Linien<br />

Anhalt – Zerbst, bis 1793; Anhalt<br />

-Köthen, bis 1847 und Anhalt –<br />

Bernburg, bis 1863, verdeutlichen<br />

die Schwäche <strong>der</strong> anhaltischen<br />

Erbfolgepolitik. Im gleichen Jahr<br />

(1863) vereinigt <strong>der</strong> Dessauer Herzog<br />

Leopold IV. Friedrich (1794 –<br />

1871) die Landesteile zum Herzogtum<br />

Anhalt. Bereits 1806/07 haben<br />

die Fürsten von Anhalt von<br />

Kaiser Franz II. bzw. Kaiser Napoleon<br />

die Herzogswürde erhalten.<br />

Unter den Herzögen Friedrich I.<br />

(†1904), Friedrich II. (†1918) und<br />

Eduard (†1918) regieren die Askanier<br />

noch bis zur Novemberrevolution<br />

1918 in Anhalt. Prinzregent<br />

Aribert (1864 – 1933) unterzeichnet<br />

für den noch min<strong>der</strong>jährigen<br />

Herzog Joachim Ernst, am<br />

12.11.1918, die Abdankungsurkunde.<br />

Eine über 700 Jahre währende<br />

Regierungszeit <strong>der</strong> Askanier vollendet<br />

sich mit <strong>der</strong> Fürstenabdankung.<br />

Das Land wird ein demokratischer<br />

– parlamentarischer Freistaat<br />

und gibt sich am 18. Juli<br />

1919 eine Verfassung. Anhalts<br />

letzter Herzog Joachim Ernst<br />

(1901 – 1947) stirbt 1947 im sowjetischen<br />

Internierungslager Buchenwald.<br />

Für Sachsen-Anhalt sind<br />

die kulturgeschichtlichen Leistungen<br />

<strong>der</strong> Askanier ein wertvolles<br />

Erbe. Sie schufen eine einzigartige<br />

fassettenreiche Kulturlandschaft<br />

von europäischem Rang.<br />

Eberhard Nier<br />

Ballenstedt<br />

<strong>Die</strong> Wiege Anhalts<br />

Fotos: Jürgen Meusel<br />

Ballenstedt als ehemaliger Stammsitz<br />

des Fürstengeschlechts <strong>der</strong> Askanier und<br />

ehemalige Residenz <strong>der</strong> Herzöge von<br />

Bernburg-Anhalt liegt landschaftlich<br />

reizvoll am nördlichen Rand des Harzes.<br />

Der staatlich anerkannte Erholungsort<br />

kann auf eine beachtenswerte geschichtliche<br />

Vergangenheit zurückblicken. Namen<br />

wie Uta von Naumburg, Albrecht<br />

<strong>der</strong> Bär und Wilhelm von Kügelgen versprechen<br />

einen spannenden Besuch.<br />

Besuchen Sie das majestätische Schlossensemble,<br />

die wechselnden Ausstellungen<br />

in historischen Räumen und weitere<br />

attraktive Ausfl ugsziele. Erleben Sie kulturelle<br />

Highlights wie den Schlossopernball,<br />

Au� ührungen im Schlosstheater<br />

und Konzerte beim Kultur- und Musiksommer.<br />

Besuchen Sie uns!<br />

Tourist-Information Ballenstedt<br />

Anhaltiner Platz 11<br />

06493 Ballenstedt<br />

Tel 039483/ 263 Fax 039483/ 97 110<br />

Mail kontakt@ballenstedt-information.de<br />

Web www.ballenstedt-information.de


Seite 5<br />

Evangelistar mit Elfenbeinschnitzerei<br />

des 10. Jhd. Foto: Landesamt für<br />

Denkmalpflege und Archäologie<br />

Sachen-Anhalt, Juraj Lipták<br />

Um das Jahr 804 gründete Karl<br />

<strong>der</strong> Große das Bistum Halberstadt<br />

zur Missionierung <strong>der</strong> sächsischen<br />

Gebiete. Einst östlichstes<br />

Bistum des Reiches nahm Halberstadt<br />

eine beson<strong>der</strong>e Stellung ein<br />

und wurde geistlicher Mittelpunkt<br />

<strong>der</strong> gesamten Region.<br />

Zwischen 1236 und 1491 wurde<br />

die noch heute erhaltene Bischofs-kirche<br />

St. Stephanus und<br />

St. Sixtus nach dem Vorbild französischer<br />

Kathedralen errichtet.<br />

<strong>Die</strong> Architektur des Domes orien-<br />

<strong>Die</strong> hochromanische Stiftskirche<br />

St. Servatii in Quedlinburg wird jährlich<br />

von rund 90.000 Gästen besucht.<br />

Sie gehört zu den bedeutendsten<br />

Bauwerken an <strong>der</strong> <strong>Straße</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>; ihre Grundmauern gehen<br />

auf das 10. Jahrhun<strong>der</strong>t zurück.<br />

König Heinrich I. starb im Sommer<br />

des Jahres 936 in <strong>der</strong> Pfalz<br />

Memleben, hatte aber verfügt,<br />

dass seine Grablege und damit<br />

auch <strong>der</strong> Ort seines Totengedenkens<br />

in Quedlinburg sein sollten.<br />

Königin Mathilde gründete noch<br />

im gleichen Jahr ein hochadeliges<br />

Damenstift, das durch Kaiser Otto<br />

den Großen, Sohn Heinrichs I., in<br />

seinen Rechten und Besitzungen<br />

bestätigt wurde.<br />

<strong>Die</strong> Hauptaufgabe des Stiftes bestand<br />

in <strong>der</strong> Pflege <strong>der</strong> Memoria,<br />

des Totengedenkens, Heinrichs I.<br />

<strong>Die</strong> damalige Stiftskirche, die heute<br />

einen Teil <strong>der</strong> Krypta bildet, war<br />

damit zugleich Grabeskirche des<br />

verstorbenen Königs. Hier fand<br />

auch Königin Mathilde, die seit ih-<br />

tiert sich an berühmten Kathedralen<br />

wie Reims o<strong>der</strong> Chartres,<br />

wirkt jedoch zugleich ungewöhnlich<br />

schlank, da <strong>der</strong> Grundriss des<br />

romanischen Vorgängerbaus<br />

übernommen wurde. <strong>Die</strong> 290 in<br />

ihrer Leuchtkraft ungebrochenen<br />

mittelalterlichen Glasfenster des<br />

Domchores tauchen den imposanten<br />

Innenraum dabei in ein<br />

graziles Lichtspiel. Das bedeutendste<br />

Ausstattungsstück ist die<br />

überlebensgroße Triumphkreuzgruppe,<br />

die noch für den romanischen<br />

Dom angefertigt worden<br />

war. Um 1220 entstanden, zählt<br />

sie zu den Meisterwerken <strong>der</strong> mittelalterlichenMonumentalskulptur.<br />

Doch nicht nur <strong>der</strong> Halberstädter<br />

Dom beeindruckt, auch sein<br />

unvergleichlicher Domschatz<br />

zeigt kunstvolle Kostbarkeiten.<br />

Mit seinen mehr als 650 Objekten<br />

gilt <strong>der</strong> Halberstädter Schatz<br />

als einer <strong>der</strong> umfangreichsten<br />

mittelalterlichen Kirchenschätze,<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

Kostbarkeiten des Mittelalters<br />

Dom und Domschatz zu Halberstadt<br />

rem Tod 968 als Heilige verehrt<br />

wird, ihre letzte Ruhestätte.<br />

Doch nicht nur das Totengedenken<br />

prägte das Damenstift – Quedlinburg<br />

wurde für die ottonischen Herrscher<br />

zu einem <strong>der</strong> wichtigsten Orte<br />

<strong>der</strong> Repräsentation und Machtaus-<br />

die am historischen Ort ihrer Nutzung<br />

erhalten geblieben sind.<br />

Der Dom sowie <strong>der</strong> Domschatz<br />

gehören seit 1996 zum Eigentum<br />

<strong>der</strong> heutigen Stiftung Dome und<br />

Schlösser in Sachsen-Anhalt. Das<br />

einzigartige Ensemble faszinieren<strong>der</strong><br />

Kunstwerke war für den<br />

Gottesdienst an <strong>der</strong> Halberstädter<br />

Bischofskirche bestimmt. <strong>Die</strong><br />

Bewahrung des Domschatzes ist<br />

einem konfessionell gemischten<br />

Domkapitel zu verdanken, das<br />

nach <strong>der</strong> Reformation 1591 bis<br />

zu seiner Säkularisierung 1810<br />

für die Kathedrale und ihre Ausstattung<br />

Sorge trug.<br />

Eine gänzlich neu gestaltete<br />

Dauerausstellung inszeniert die<br />

Preziosen vergangener Jahrhun<strong>der</strong>te<br />

glanzvoll. Auf 1.200 m 2 Fläche<br />

können in den historischen<br />

Räumen <strong>der</strong> Domklausur etwa<br />

300 Kostbarkeiten besichtigt<br />

werden. Der Domschatz umfasst<br />

alle im Mittelalter gebräuchlichen<br />

Kunstgattungen – Altarbil-<br />

übung. Das Osterfest feierte die<br />

Herrscherfamilie bevorzugt in Quedlinburg.<br />

Höchstwahrscheinlich heiratete<br />

Otto <strong>der</strong> Große hier auch seine<br />

erste Frau Editha, eine angelsächsische<br />

Prinzessin. Neben vielen Reichstagen<br />

beeinflusste damit auch das<br />

<strong>der</strong> und Skulpturen, Handschriften<br />

und Bronzearbeiten. Zu den<br />

Halberstädter Kunstwerken von<br />

Weltrang gehören zwei romanische<br />

Wandteppiche aus den Jah-<br />

ottonische Familienleben Ort, Bauwerk<br />

und Kirchenschatz.<br />

Das Quedlinburger Frauenstift<br />

bot hochadeligen Mädchen und<br />

jungen Frauen die Möglichkeit,<br />

weitreichende Bildung zu erwerben.<br />

<strong>Die</strong> Konventualinnen lernten Lesen<br />

ren zwischen 1150 und 1170. Es<br />

sind die ältesten gewirkten Bildteppiche<br />

Europas. <strong>Die</strong> Farben des<br />

Abraham-Engel- und des Christus-<br />

Apostel-Teppichs haben kaum an<br />

Ottonische Geschichte und Geschichten<br />

<strong>Die</strong> Stiftskirche Quedlinburg als Ort <strong>der</strong> familia ottonia<br />

<strong>Die</strong> Stiftskirche Quedlinburg gehört zum Flächendenkmal und UNESCO-Welterbe. Foto: W. Schilling<br />

GLANZ DES MITTELALTERS<br />

AM HARZ<br />

Erleben Sie einen <strong>der</strong> kostbarsten<br />

Kirchenschätze <strong>der</strong> Welt!<br />

Dom und Domschatz<br />

Halberstadt<br />

Tel 03941 24237<br />

www.dom-und-domschatz.de<br />

Entdecken Sie die Schätze<br />

von Kaisern und Königen!<br />

Stiftskirche St. Servatii und Domschatz<br />

Quedlinburg<br />

Tel 03946 709900<br />

www.domschatzquedlinburg.de<br />

Mit seiner imposanten Architektur überragt <strong>der</strong> Halberstä<strong>der</strong> Dom das<br />

historische Zentrum <strong>der</strong> Stadt. Foto: Mahlke<br />

und Schreiben, beschäftigten sich<br />

mit den Sieben Freien Künsten und<br />

studierten die Werke antiker Autoren.<br />

Zeugnisse des hohen Bildungsstandes<br />

sind unter an<strong>der</strong>em <strong>der</strong><br />

monumentale Knüpfteppich aus<br />

dem Quedlinburger Stiftsschatz und<br />

die umfangreichen Gewölbemalereien<br />

in <strong>der</strong> Krypta, die gegen Ende<br />

des 12. Jahrhun<strong>der</strong>ts entstanden.<br />

Der romanische Quedlinburger<br />

Teppich, <strong>der</strong> auf eine Stiftung <strong>der</strong><br />

Äbtissin Agnes II. von Meißen (gest.<br />

1203) zurückgeht, gilt als <strong>der</strong> älteste<br />

erhaltene Knüpfteppich des<br />

Abendlandes. Auf ursprünglich 7x5<br />

m finden sich fünf Bildzeilen, die<br />

ein enormes Bildungsprogramm<br />

veranschaulichen. <strong>Die</strong> vielfigurigen<br />

Szenen, die ein Gedicht des spätantiken<br />

Dichters Martianus Capella illustrieren,<br />

zeigen die Hochzeit des<br />

antiken Gottes Merkur mit <strong>der</strong> Philologia,<br />

<strong>der</strong> Personifikation universalen<br />

Wissens. Erst seit jüngerer Zeit<br />

wird <strong>der</strong> Teppich wie<strong>der</strong> dauerhaft<br />

<strong>der</strong> Öffentlichkeit präsentiert.<br />

Direkt unterhalb des Schlosses, gegenüber<br />

<strong>der</strong> Feininger Galerie und des Kloppstockhauses<br />

lädt ein stilvoll eingerichtetes<br />

Café & Restaurant zum genießen und<br />

verwei len ein.<br />

Das historische Gebäude mit Café &<br />

Biergarten bietet 90 Gästen Platz.<br />

Es gibt feine Torten und selbst gebackenen<br />

Kuchen, frisch zubereitete Speisen, Kaf fee-,<br />

Tee- und Schoko ladenspezialitäten.<br />

Freundlicher und schneller<br />

Ser vice.<br />

Café & Restaurant<br />

Am Finkenherd<br />

Inh. Carola Stübig<br />

Schlossberg 15<br />

06484 Quedlinburg<br />

Tel./Fax 03946 810373<br />

www.cafe-amfinkenherd.de<br />

Südroute<br />

Halberstadt und<br />

Quedlinburg<br />

Leuchtkraft, die Figuren nichts an<br />

ihrer eindrucksvollen Würde verloren.<br />

Höhepunkt eines jeden<br />

Rundganges ist die Schatzkammer,<br />

in <strong>der</strong> Goldschmiede- und<br />

Elfenbeinarbeiten u.a. aus Byzanz<br />

und dem Nahen Osten versammelt<br />

sind.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.dom-und-domschatz.de<br />

Telefon: 03941-24237<br />

Nach umfassenden Restaurierungsarbeiten<br />

können seit 2009<br />

auch die Gewölbemalereien <strong>der</strong><br />

Krypta wie<strong>der</strong> bestaunt werden.<br />

Servatiusschrein mit Elfenbeinreliefs<br />

um 870 Foto: Norbert Perner<br />

Es lassen sich bekannte biblische<br />

Geschichten erkennen; aber auch<br />

eine Darstellung Ottos I. ist zu finden.<br />

Beson<strong>der</strong>s beeindruckend ist<br />

<strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>zyklus zur alttestamentlichen<br />

Geschichte <strong>der</strong> Susanna im<br />

Bade. <strong>Die</strong> Krypta <strong>der</strong> Stiftskirche<br />

Quedlinburg bewahrt neben den<br />

Gräbern König Heinrichs I. und<br />

<strong>der</strong> heiligen Mathilde auch frühe<br />

Beispiele figürlicher hochmittelalterlicher<br />

Grabplatten.<br />

Café & Restaurant<br />

Am Finkenherd


<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

Preisverleihung zum <strong>Romanik</strong>-Preis 2010<br />

Goldmedaille für Prof. Dr. Matthias Puhle<br />

Mit dem <strong>Romanik</strong>preis würdigt<br />

<strong>der</strong> Tourismusverband Sachsen-<br />

Anhalt e. V. alljährlich beson<strong>der</strong>e<br />

Leistungen und das herausragende<br />

Engagement von Akteuren<br />

und Vereinen an <strong>der</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Romanik</strong>. Im April 2011 ist <strong>der</strong><br />

<strong>Romanik</strong>preis zum 16. Mal vergeben<br />

worden. 1995 hatte <strong>der</strong> FDP-<br />

Landesverband den Preis erstmals<br />

gestiftet. Seit 2007 gibt es zusätzlich<br />

einen mit 10.000 Euro dotier-<br />

ten Son<strong>der</strong>preis, <strong>der</strong> vom WirtschaftsministeriumSachsen-Anhalt<br />

vergeben wird.<br />

Mit <strong>der</strong> Goldmedaille wurde<br />

diesmal Prof. Dr. Matthias Puhle<br />

vom Kulturhistorischen Museum<br />

Magdeburg geehrt. Silber ging an<br />

die Tourismus <strong>GmbH</strong> Ilsenburg<br />

und an den Schloss Goseck e. V.<br />

Der Son<strong>der</strong>preis des Wirtschaftsministeriums<br />

ging an das „Kulturland<br />

Osterwieck“, überreicht von<br />

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident<br />

Dr. Reiner Haseloff, seinerzeit<br />

noch in <strong>der</strong> Funktion als Wirtschaftsminister.<br />

Vergeben wurden<br />

die Preise auf Schloss Hohenerxleben.<br />

Dr. Haseloff würdigte in seiner<br />

Laudatio die touristische Entwicklung<br />

des Landes Sachsen-Anhalt.<br />

<strong>Die</strong>se sei maßgeblich von seinem<br />

kulturellen Erbe dominiert, sagte<br />

er. Als Kernland Deutscher Ge-<br />

schichte sei die Aufmerksamkeit<br />

auf die Epoche <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> als<br />

ein Alleinstellungsmerkmal in <strong>der</strong><br />

deutschen und europäischen Kulturlandschaft<br />

gelenkt worden. Mit<br />

<strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

im Jahr 1993 habe es eine<br />

wegweisende Entscheidung für<br />

die Markenbildung im Tourismusbereich<br />

gegeben. „Heute wissen<br />

wir, wie wichtig Markenbildung,<br />

Markenpflege, Marktbearbeitung<br />

und Zielgruppenansprache sind“,<br />

sagte Haseloff. „Es braucht einen<br />

langen Atem und konsequenter<br />

Umsetzungsstrategien, um ein so<br />

anspruchsvolles Projekt nachhaltig<br />

zu platzieren.“<br />

„Wir sind eine <strong>der</strong> zehn erfolgreichsten<br />

touristischen <strong>Straße</strong>n in<br />

Deutschland. Wir spielen damit<br />

die Kompetenzkarte als Kernland<br />

deutscher Geschichte aus“ sagte<br />

Lars-Jörn Zimmer, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Verleihung des <strong>Romanik</strong>preises 2010 auf Schloss Hohenerxleben – alle Ausgezeichneten. Fotos (2): Korsch<br />

Töpferhof Osterwieck<br />

latierra.ceramica @ gmail.com<br />

Epochenfest <strong>der</strong> Reformation<br />

in Osterwieck<br />

Reformationsmeile<br />

Handwerk Heilkunst<br />

Kulturtourismus<br />

Martin Wolf<br />

Keramikmeister<br />

Am Markt 3<br />

38835 Osterwieck<br />

Tel. 039421 685110<br />

Mit Luther<br />

in die neue Zeit<br />

18.-20. Mai 2012<br />

des Tourismusverbandes Sachsen-<br />

Anhalt. Er verwies auf die europäische<br />

Vernetzung, die mittlerweile<br />

mit dem Transromanica e. V. gelungen<br />

sei. Als Bestandteil von<br />

Transromanica wurde die <strong>Straße</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> 2007 als Europäische<br />

Kulturroute anerkannt. Mit<br />

Partnern aus ganz Europa arbeite<br />

man in EU-Projekten zur Steigerung<br />

des Bekanntheitsgrades zusammen.<br />

Zum <strong>Romanik</strong>preis 2010 waren<br />

30 Vorschläge eingereicht worden,<br />

für den Son<strong>der</strong>preis des Wirtschaftsministeriums<br />

fünf. Eine Jury<br />

aus Vertretern des Stifters, von<br />

Landtagsfraktionen, Ministerien,<br />

touristischen Organisationen und<br />

Medien wählte schließlich die Gewinner.<br />

Son<strong>der</strong>preis für die<br />

Initiative<br />

„Kulturland Osterwieck“<br />

Mit dem Son<strong>der</strong>preis wurde eine<br />

Verknüpfung <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

zum Thema Reformation anerkannt<br />

- Osterwieck als die Fachwerkstadt<br />

<strong>der</strong> Reformation an<br />

<strong>der</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>. Beispielgebend<br />

haben Vertreter <strong>der</strong> Verwaltung,<br />

Bürger, Unternehmen,<br />

Kirchenmitglie<strong>der</strong>, Kultureinrichtungen<br />

und Vereine zueinan<strong>der</strong><br />

gefunden, um das Angebot in<br />

den Ortsteilen <strong>der</strong> Einheitsgemeinde<br />

Osterwieck für den Kulturtourismus<br />

attraktiv zu erschließen,<br />

hieß es. So wurde ein neues<br />

Informationsbüro eröffnet, die<br />

neu gestalteten Informationstafeln<br />

zu Themenrundgängen sind<br />

auch in Brailleschrift ausgestattet.<br />

Zu den Aktionen <strong>der</strong> konzeptionellen<br />

Umsetzung zählen die<br />

Renovierung des „Bunten Hofes“,<br />

die Restaurierung des Altars in<br />

<strong>der</strong> Kirche St. Stephani und die<br />

Ausbildung von Stadtführern.<br />

In Osterwieck kreuzen sich die<br />

<strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>, die Deutsche<br />

Fachwerkstraße, das Grüne Band<br />

und die Deutsche Alleenstraße.<br />

Der alte Stadtkern ist kaum beeinträchtigt,<br />

bis auf wenige <strong>Straße</strong>nzüge,<br />

die ein Stadtbrand hinweg<br />

raffte. Erhalten sind 126 Fachwerkhäuser<br />

aus dem Reforma-<br />

tionsjahrhun<strong>der</strong>t und <strong>der</strong> Zeit bis<br />

zum 30jährigen Krieg. <strong>Die</strong> Initiative<br />

„Kulturland Osterwieck“ strebt<br />

an, die Infrastruktur weiter auszubauen<br />

und <strong>Die</strong>nstleistungen zu<br />

etablieren, um den Kultur-Tourismus<br />

in <strong>der</strong> Fachwerkstatt weiter<br />

zu beleben.<br />

Goldmedaille für<br />

Prof. Dr. Matthias Puhle<br />

Prof. Dr. Matthias Puhle, Direktor<br />

des Kulturhistorischen Museums<br />

Magdeburg und Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des Museumsverbandes Sachsen-<br />

Anhalt e. V. wurde für die herausragende<br />

Ausstellungstrilogie zum<br />

Leben und Wirken „Ottos des Großen“<br />

und zahlreicher, die <strong>Straße</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> flankieren<strong>der</strong> Ausstellungsvorhaben,<br />

wie „Aufbruch<br />

in die Gothik“ 2009, mit <strong>der</strong> Goldmedaille<br />

2010 geehrt. Tourismusverbandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Zimmer betonte,<br />

dass Prof. Puhle mit sehr<br />

viel Freude und Leidenschaft ein<br />

nun über 10-jähriges Konzept<br />

kontinuierlich umgesetzt und dabei<br />

nachhaltige Effekte erzielt habe.<br />

Ihm gehe es um die Wie<strong>der</strong>entdeckung<br />

<strong>der</strong> Rolle Magdeburgs<br />

und Sachsen-Anhalts im<br />

frühen Mittelalter, um die Aufarbeitung<br />

<strong>der</strong> vielschichtigen Wirkungen,<br />

die von hier aus auf ganz<br />

Europa ausstrahlten, sei es in Architektur,<br />

Reichs-, Macht- und<br />

Glaubensfragen.<br />

<strong>Die</strong> Ausstellung „Otto <strong>der</strong> Große<br />

– Magdeburg und Europa“, gefolgt<br />

von <strong>der</strong> 2006 gezeigten<br />

Ausstellung „Heiliges Römisches<br />

Reich Deutscher Nation“ wird abgerundet<br />

durch die für 2012 konzipierte<br />

Schau „Otto <strong>der</strong> Große<br />

und das Römische Reich – Kaisertum<br />

von <strong>der</strong> Antike zum Mittelalter“.<br />

Zu erwarten ist, dass auch<br />

diese neue Ausstellung inklusive<br />

wissenschaftlichem Begleitprogramm<br />

wie<strong>der</strong> zahlreiche Gäste in<br />

die Landeshauptstadt und auf die<br />

<strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> locken wird.<br />

Silbermedaille für die<br />

Touristinformation<br />

Ilsenburg<br />

Gewürdigt wurde mit <strong>der</strong> Silbermedaille<br />

die Entwicklung und Einrichtung<br />

des Harzer Klosterwan<strong>der</strong>weges<br />

von Drübeck über Ilsenburg<br />

nach Wöltingerode und<br />

Grauhof. Der Geschäftsführer <strong>der</strong><br />

Tourismus <strong>GmbH</strong> Ilsenburg, Frank<br />

Glitsch, nahm den Preis stellvertretend<br />

für das gesamte Netzwerk<br />

entgegen, das sich zur Vermarktung<br />

des Klosterwan<strong>der</strong>weges gebildet<br />

hat. <strong>Die</strong> 32 Kilometer lange<br />

Pilger- und Wan<strong>der</strong>route ent-<br />

lang des „Grünen Bandes“ soll eine<br />

neue Zielgruppe in den Harz<br />

locken.<br />

Was früher durch Wegenetze<br />

und Pfade verbunden war, wurde<br />

in <strong>der</strong> Zeit des Kalten Krieges<br />

durch Mauerbau getrennt. Heute<br />

erinnert das „Grüne Band“ entlang<br />

<strong>der</strong> ehemaligen Grenze an<br />

die Zeit <strong>der</strong> Abschottung. Sowohl<br />

historische Klosterpfade als auch<br />

<strong>der</strong> Verlauf dieser Grenzmarkierung<br />

bildeten die Grundlage für<br />

den Klosterwan<strong>der</strong>weg. <strong>Die</strong>ser ermöglicht<br />

spirituelle Tourismusangebote<br />

als eine neue Form des<br />

Tourismus in Sachsen-Anhalt. <strong>Die</strong><br />

Tourismus <strong>GmbH</strong> Ilsenburg hat<br />

dabei auch ein touristisches Produkt<br />

mit Ost-West-Achse entwickelt.<br />

Man wan<strong>der</strong>t auf <strong>der</strong> <strong>Straße</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> von Drübeck über Ilsenburg<br />

zu den Klöstern Wöltingerode<br />

und Grauhof in Nie<strong>der</strong>sachsen.<br />

Auch Abstecher nach<br />

Wernigerode, Vienenburg und in<br />

den Nationalpark Harz können<br />

geplant werden. <strong>Die</strong> eingebundenen<br />

Orte bieten Pauschalen, geführte<br />

Touren und passende Produkte,<br />

wie eine Pilgersuppe, an.<br />

Eine durchgehende Beschil<strong>der</strong>ung,<br />

eine eigene Website, Flyer<br />

und Wan<strong>der</strong>karten führen zu einer<br />

abgerundeten touristischen<br />

Präsentation – ein Mehrwert für<br />

die <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>, ein Gewinn<br />

für alle beteiligten Orte.<br />

Seite 6<br />

Goldmedaille für Professor Dr. Puhle. Es gratulierten von links LTV-Geschäftsführerin<br />

Bärbel Pieper, LTV-Vorsitzen<strong>der</strong> Lars-Jörn Zimmer, Ministerpräsident<br />

Dr. Reiner Haseloff sowie Staatsministerin Cornelia Pieper und<br />

FDP-Landesvorsitzen<strong>der</strong> Veith Volpert.<br />

Silbermedaille für Schloss<br />

Goseck e. V.<br />

Für die Umsetzung des Konzeptes<br />

zur Etablierung eines europäischen<br />

Kultur- und Veranstaltungszentrums<br />

im Schloss Goseck wurde <strong>der</strong><br />

Verein Schloss Goseck e. V. mit einer<br />

Silbermedaille ausgezeichnet. Das<br />

Netzwerk des Vereins hat sich <strong>der</strong><br />

mittelalterlichen Musikpflege verschrieben.<br />

1997 ging das Schloss<br />

an die heutige Stiftung Dome und<br />

Schlösser in Sachsen-Anhalt über,<br />

seit 1998 wirkt <strong>der</strong> För<strong>der</strong>verein<br />

und hat über 100 Gosecker Schlosskonzerte<br />

organisiert.<br />

Der Schwerpunkt <strong>der</strong> Aktivitäten<br />

liegt bei mittelalterlicher und frühbarocker<br />

Musik. Das Label Raumklang<br />

ist bekannt für seine Musikproduktionen<br />

mittelalterlicher Musik.<br />

Im Zusammenwirken mit Veranstaltern<br />

und Organisatoren entstanden<br />

Internationale Highlights<br />

wie das Festival mittelalterlicher<br />

Musik „montalbane“. Der Verein<br />

um das Schloss Goseck hat seine<br />

Struktur den Besucherbedürfnissen<br />

angepasst und sein Angebot erweitert.<br />

Hinzu kamen Gastronomie<br />

und Beherbergung. Eine Vernetzung<br />

zum Sonnenobservatorium<br />

Goseck und dem Saale-Unstrut-Tourismus<br />

e. V. waren weitere nutzbringende<br />

Schritte. So wird das einst<br />

verwaiste Schloss Goseck zunehmend<br />

touristisch erschlossen.<br />

Ein mo<strong>der</strong>nes 3-Sterne Superior Hotel erwartet Sie mit 44<br />

Doppel- o<strong>der</strong> Einzelzimmern. Unser Restaurant „Benedikt“ und<br />

<strong>der</strong> Biergarten laden auf dem Klosterareal zum Verweilen ein.<br />

Sie planen eine Familienfeier, ein Seminar o<strong>der</strong> eine Tagung –<br />

bis 450 Personen finden in unseren Räumlichkeiten Platz.<br />

Genießen Sie die Ruhe<br />

des Klosters St. Marien zu Helfta<br />

Hotel „An <strong>der</strong> Klosterpforte“<br />

Lindenstraße 34, 06295 Lutherstadt Eisleben<br />

Tel. 03475-7144-0, Fax 03475-7144-100<br />

www.klosterpforte.com


Seite 7<br />

Blick in das neue Foyer des Kunstmuseums.<br />

Foto: Hans Wulf Kunze<br />

Das Kunstmuseum Magdeburg<br />

hat durch eine umfassende Sanierung<br />

erheblich an touristischer<br />

Qualität gewonnen. Behutsame<br />

Verän<strong>der</strong>ungen schaffen eine weitaus<br />

gelungenere Verbindung von<br />

Besucherfreundlichkeit, musealer<br />

Funktionalität und mittelalterlicher<br />

Architektur. <strong>Die</strong> Synthese von<br />

zeitgenössischer Kunst und roma-<br />

nischer Architektur wird somit<br />

auch in Zukunft das Erscheinungsbild<br />

des Kunstmuseums prägen.<br />

Fast zwei Jahre Geduld waren<br />

nötig. So lange dauerte die Sanierung<br />

<strong>der</strong> Ausstellungsräume des<br />

Kunstmuseums Kloster Unser Lieben<br />

Frauen. Das Warten hat sich<br />

jedoch gelohnt. <strong>Die</strong> Besucher können<br />

sich auf Räume freuen, die<br />

nicht nur saniert, son<strong>der</strong>n auch<br />

neu gestaltet worden sind. Neu<br />

hinzugekommen ist zum Beispiel<br />

eine ganze Ausstellungsetage, in<br />

<strong>der</strong> die durch die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

„Kloster Bergesche Stiftung“ ermöglichte<br />

MedienLounge untergebracht<br />

ist. Hier werden neben<br />

Positionen zeitgenössischer Medienkunst<br />

aus <strong>der</strong> Sammlung des<br />

Museums auch Son<strong>der</strong>ausstellungen<br />

zu sehen sein. <strong>Die</strong> erste zeigt<br />

unter dem Titel INNER MOTION<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

Arbeiten von Nan Hoover, Björn<br />

Melhus und Yehudit Sasportas.<br />

Das Neue ist jedoch auch in vielen<br />

an<strong>der</strong>en Räumen sichtbar,<br />

zum Beispiel im Foyer, das über<br />

eine weitere Treppe nun auch den<br />

Zugang in die MedienLounge unter<br />

dem Dach ermöglicht. Vor allem<br />

aber ist die Ausstellungsfläche<br />

mit Galerie, Oberem Kreuzgang<br />

und großem Tonnengewölbe<br />

mit ihren ca. 2.000 m² saniert<br />

und technisch mo<strong>der</strong>nisiert worden.<br />

<strong>Die</strong> Zugänglichkeit <strong>der</strong> Ausstellungsräume<br />

für Behin<strong>der</strong>te<br />

wurde im Verlauf <strong>der</strong> Sanierung<br />

erheblich verbessert.<br />

<strong>Die</strong> Son<strong>der</strong>ausstellungen präsentieren<br />

in diesem Jahr international<br />

renommierter Künstlerinnen und<br />

Künstler. Am Anfang stehen „<strong>Die</strong><br />

Geschichten <strong>der</strong> Christiane Möbus“<br />

(21.2. – 6.5.2012). <strong>Die</strong> umfas-<br />

sende Schau bietet einen differenzierten<br />

Querschnitt des Werks <strong>der</strong><br />

in Hannover und Berlin lebenden<br />

Künstlerin aus den vergangenen<br />

40 Jahren. Vom 20.5. bis zum 2.9.<br />

folgt eine ebenso weit gefasste<br />

Ausstellung des Werks <strong>der</strong> amerikanischen<br />

Fotografin Judith Joy<br />

Ross, „Fotografien seit 1982“. <strong>Die</strong><br />

dritte große Exposition (14.6. –<br />

9.9.2012) ist neuen Arbeiten des<br />

italienischen Künstlers Jannis Kounellis<br />

gewidmet, wobei aber auch<br />

ausgewählte ältere Werke zu sehen<br />

sein werden. Der Herbst<br />

schließlich ist zeitgenössischer Malerei<br />

vorbehalten.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.kunstmuseum-magdeburg.de<br />

Dort erfahren Sie mehr über die<br />

genannten und weiteren Ausstellungen,<br />

Veranstaltungen und an<strong>der</strong>en<br />

Angebote.<br />

Das Reiseland Sachsen-Anhalt beeindruckt Kulturinteressierte und Naturfreunde gleichermaßen:<br />

Mit mittelalterlicher Baukunst an <strong>der</strong> „<strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>“, idyllischen „Gartenträume“-<br />

Parkanlagen, archäologischen Sensationsfunden auf den „Himmelswegen“ und Aktiv- und<br />

Naturerlebnissen am „Blauen Band“.<br />

Reiseland Sachsen-Anhalt. Ihre Angebote finden Sie hier.<br />

Sie möchten Naturfreude erleben<br />

o<strong>der</strong> Ihr Rendezvous mit Kultur verein-<br />

baren? Inspirationen finden Sie unter<br />

www.sachsen-anhalt-tourismus.de.<br />

Gern beraten wir Sie persönlich.<br />

Anruf, Fax o<strong>der</strong> E-Mail genügen, wir<br />

sind für Sie da.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

• Eröffnung im Mai 1993 in<br />

Magdeburg<br />

• Gesamtlänge über 1.000 km<br />

• Romanische Bauwerke: 80<br />

ausgewählte Dome, Kirchen,<br />

Klöster und Burgen<br />

• Zahl <strong>der</strong> Orte: 65<br />

Was gibt es zu erleben?<br />

• Zeitreisen durch die <strong>Romanik</strong><br />

(etwa 950 bis 1250)<br />

in Sachsen-Anhalt<br />

• erlebbare Geschichte anhand<br />

steinerner Zeitzeugen an<br />

Hauptschauplätzen deutscher<br />

Geschichte im Mittelalter<br />

• Exkursionen auf den Spuren<br />

<strong>der</strong> Ottonen und Askanier<br />

• stilkundliche Einmaligkeiten<br />

von europäischem Rang<br />

Investitions- und Marketinggesellschaft<br />

Sachsen-Anhalt mbH<br />

Tel. +49 (0) 391 / 562 - 838 20<br />

Mo – Fr 8.00 – 20.00 Uhr, Sa 9.00 –19.00 Uhr,<br />

So und feiertags 12.00 – 19.00 Uhr<br />

Fax +49 (0) 391 / 562 - 838 11<br />

tourismus@img-sachsen-anhalt.de<br />

www.sachsen-anhalt-tourismus.de<br />

www.naturfreude-erleben.de<br />

Auskunft zu Bahn und Bus:<br />

INSA 01801 / 33 10 10* o<strong>der</strong><br />

+ 49 (0 ) 391 / 536 31 80<br />

www.insa.de<br />

www.bahn.de/sachsen-anhalt<br />

* 3,9 ct/min aus dem deutschen Festnetz,<br />

max. 42 ct/min aus dem Mobilfunk<br />

Angebote<br />

• Individual- und<br />

Gruppenreiseangebote<br />

• Erlebnisgastronomische<br />

Angebote in romantischer<br />

Kulisse, z. B. „Ritteressen“<br />

• Spezialreiseangebote für<br />

Schul- und Jugendgruppen<br />

• Ereignisangebote wie<br />

Kreuz gangkonzerte,<br />

mittelalter liche Märkte,<br />

Minnesänger festivals, Ritterspiele<br />

und Ausstellungen<br />

Informationen<br />

Investitions- und Marketinggesellschaft<br />

Sachsen-Anhalt mbH<br />

Ausführliche Informationen und<br />

kostenlose Broschüren:<br />

Infotelefon Sachsen-Anhalt<br />

0391-56283820<br />

www.sachsen-anhalt-<br />

tourismus.de<br />

Ausführliche Informationen<br />

und kostenlose Broschüren:<br />

Infotelefon Sachsen-Anhalt<br />

0391-56283820<br />

www.sachsen-anhalttourismus.de<br />

Nach <strong>der</strong> Sanierung – Das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen<br />

Zeitgenössische Kunst hinter romanischen Mauern<br />

Blick auf die Tonsur im Innenhof Foto: Sándor Kotyrba


<strong>Die</strong> Süd-Route<br />

Teil 1<br />

Wanzleben<br />

Burg Wanzleben<br />

Seehausen (Börde)<br />

Kirche St. Peter und Paul<br />

Hadmersleben<br />

Benediktinerinnenkloster<br />

St. Peter und Paul<br />

Klostergröningen<br />

Klosterkirche St. Vitus<br />

Hamersleben<br />

Stiftskirche St. Pankratius<br />

Dedeleben<br />

Wasserschloss Westerburg<br />

Huysburg<br />

Benediktiner-Priorat<br />

St. Marien<br />

Halberstadt<br />

Dom St. Stephanus<br />

Liebfrauenkirche<br />

Osterwieck (Harz)<br />

Stadtkirche St. Stephani<br />

Ilsenburg<br />

Benediktinerkloster<br />

St. Peter und Paul<br />

Drübeck<br />

Benediktinerinnenkloster<br />

St. Vitus<br />

Blankenburg<br />

Zisterzienserkloster<br />

Michaelstein<br />

Quedlinburg<br />

Servatiusstiftskirche<br />

Wipertiklosterkirche<br />

Gernrode<br />

Cyriakusstiftskirche<br />

Ballenstedt<br />

Benediktinerkloster<br />

St. Pankratius und Abandus<br />

Pansfelde<br />

Burg Falkenstein<br />

Frose<br />

Stiftskirche St. Cyriakus<br />

Ermsleben<br />

Konradsburg/<br />

Klosterkirche St. Sixtus<br />

Klostermansfeld<br />

Benediktinerkloster<br />

Mariae Himmelfahrt<br />

Helfta<br />

Kloster Helfta<br />

Seeburg<br />

Burg und Schlosskapelle<br />

Sangerhausen<br />

Evangelische Pfarrkirche<br />

St. Ulrici zu Sangerhausen<br />

Tilleda<br />

Königspfalz<br />

Allstedt<br />

Burg und Schloss Allstedt<br />

Querfurt<br />

Burg Querfurt<br />

Memleben<br />

Kloster St. Marien und<br />

Kaiserpfalz Memleben<br />

Eckertsberga<br />

Eckartsburg<br />

Bad Kösen<br />

Burg Saaleck<br />

Rudelsburg<br />

Romanisches Haus<br />

Schulpforte<br />

Zisterzienserkloster<br />

Schulpforta<br />

Klöster sind beson<strong>der</strong>e Orte, Orte<br />

<strong>der</strong> Tradition, <strong>der</strong> Neugier und Findung.<br />

Hier begegnen sich „Himmel<br />

und Erde“. Und über Jahrhun<strong>der</strong>te<br />

haben Klöster aller Ordensgemeinschaften<br />

die kulturelle und wirtschaftliche<br />

Entwicklung ganzer Regionen<br />

geprägt. <strong>Die</strong>s gilt im Beson<strong>der</strong>en<br />

auch für die Harzer Kulturlandschaft.<br />

Hier haben sich vier<br />

Der Klosterwan<strong>der</strong>weg bietet<br />

die Möglichkeit, in die Zeit <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

zurückzureisen und in das<br />

Mittelalter einzutauchen. In den<br />

1000-jährigen Klosteranlagen<br />

von Ilsenburg und Drübeck finden<br />

Sie den idealen Ausgangspunkt<br />

für eine fantastische Pilgertour<br />

ins Kernland des frühen deutschen<br />

Königtums. Dabei wan<strong>der</strong>n<br />

Sie an <strong>der</strong> einzigartigen Mittelgebirgslandschaft<br />

und am Harzvorland<br />

mit Wäl<strong>der</strong>n, weiten Wiesen<br />

und Fließgewässern entlang.<br />

Im Zeichen des Klosterwan<strong>der</strong>weges<br />

– rotes Kreuz im Kreis –<br />

wan<strong>der</strong>t man über ca. 32 Kilometern<br />

auf teilweise sehr naturbelassenen<br />

Wegen. Von Ilsenburg bzw.<br />

Drübeck über die Landesgrenze<br />

bei Lochtum geht es nach Vienenburg<br />

(ältester Bahnhof Deutschlands).<br />

Nicht weit hinter <strong>der</strong><br />

Stadtgrenze, Richtung Goslar,<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

Vierter HarzerKlosterSommer vom 1. Juli bis 30. September 2012<br />

Viele Feste für Sinn und Seele<br />

Klöster aus zwei Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

zusammengefunden, zwei in Sachsen-Anhalt<br />

an <strong>der</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

gelegen und zwei im südlichen<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen, um nunmehr<br />

zum vierten Mal gemeinsame Sache<br />

zu machen.<br />

Kloster Drübeck und Kloster Michaelstein<br />

sowie das Kloster Wöltingerode<br />

und das ZisterzienserMu-<br />

Klosterfest, Kloster Michaelstein Foto: T. Günther<br />

prächtigen Klostergebäude Grauhof.<br />

Nun trennen nur noch wenige<br />

Kilometer von <strong>der</strong> Altstadt Goslars<br />

(UNESCO Weltkulturerbe).<br />

Für das Engagement rund um<br />

den Klosterwan<strong>der</strong>weg erhielt das<br />

Team <strong>der</strong> Touristinformation Ilsenburg<br />

den <strong>Romanik</strong>preis 2010.<br />

folgt nach kurzer Zeit das Kloster <strong>Die</strong> Klosterkir-<br />

Bad Harzburg<br />

Wöltingerode. Im dortigen Klosche St. Vitus in Drüterhotel<br />

kann komfortabel überbeck überragt mit<br />

nachtet werden und die Kloster- ihren Doppeltürmen<br />

brennerei auf dem Gelände lädt weit die Häuser des male-<br />

zur Verkostung diverser geistiger rischen Ortes am Fuße des<br />

Getränke ein. Nach einigen Kilo- mächtigen Brockenmassivs.<br />

metern, vorbei an herrlichen Alle- Durch seine Lage abseits vom<br />

en und Fel<strong>der</strong>n, gelangt man zum üblichen Touristenstrom ist das<br />

seum Kloster Walkenried, die Gäste<br />

mit unterschiedlichen Beson<strong>der</strong>heiten<br />

locken, laden wie<strong>der</strong> gemeinsam<br />

von Juli bis September<br />

zum HarzerKlosterSommer ein und<br />

damit zum Blick hinter mittelalterliche<br />

Klostermauern.<br />

<strong>Die</strong> Klostergäste erwarten zunächst<br />

Orte <strong>der</strong> Besinnung und Spiritualität<br />

sowie Programme, die mit<br />

Führungen auch zu ungewohnter<br />

Stunde, Gottesdiensten, Konzerten,<br />

Familienprogrammen und Sommerfesten<br />

aufwarten – dabei verblüffend<br />

die Weitläufigkeit <strong>der</strong> Anlagen<br />

und die Sinnlichkeit <strong>der</strong> Gärten in<br />

Drübeck und Michaelstein, dabei<br />

anregend die guten Tropfen aus<br />

Wöltingerode, clever die handfeste<br />

Wirtschaftskraft in Walkenried und<br />

herausragend das Architekturerlebnis<br />

in allen vier Harz-Klöstern – eine<br />

faszinierende Welt für sich, die es zu<br />

entdecken lohnt.<br />

Höhepunkte <strong>der</strong> diesjährigen<br />

Veranstaltungsreihe sind <strong>der</strong> HarzerKlosterSonntag<br />

am 26. August<br />

in Wöltingerode, Drübeck und Walkenried,<br />

Michaelstein folgt dann<br />

am 16. September. Bestens besuchte<br />

Highlights sind natürlich die<br />

Klosterfeste. Hier lohnt sich ein<br />

ganzes Harzwochenende mit schö-<br />

Im Kloster Ilsenburg … Foto: Korsch<br />

Kloster Drübeck idealer Ausgangspunkt<br />

für Wan<strong>der</strong>ungen<br />

und Ausflüge. <strong>Die</strong> historische<br />

Klosteranlage mit den zahlreichen<br />

Gärten und stillen Plätzen<br />

bestimmt die wohltuende Atmosphäre<br />

des Ortes. <strong>Die</strong> Klostergärten<br />

wurden im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

angelegt. <strong>Die</strong> romanische Klosterkirche<br />

St. Vitus ist Kern des<br />

ehemaligen Benediktinerinnenklosters.<br />

Das Kloster Wöltingerode wurde<br />

1174 von den Söhnen des Grafen<br />

Ludolf als Benediktinerkloster gegründet,<br />

doch schon 1188 übernahmen<br />

es Zisterziensernonnen<br />

und legten eine gewaltige Klosteranlage<br />

an, die bis heute erhalten<br />

ist. Um den Aufbau zu finanzieren,<br />

wurde 1682<br />

die Klosterbren-<br />

nen Klostererlebnissen zu Anfang<br />

August: Auftakt dazu bildet die<br />

„11. Romantische Nacht“ im Kloster<br />

Drübeck am 4. August. Im historischen<br />

Klosterambiente wird<br />

Musik, Lyrik und Kulinarisches aus<br />

<strong>der</strong> Klosterküche präsentiert, Höhepunkte<br />

sind die Abendkonzerte.<br />

Das Kloster Michaelstein feiert<br />

dann am Sonntag, den 5. August<br />

sein „Klosterfest“ in Blankenburg,<br />

und in diesem Jahr gratulieren die<br />

Künstler und Akteure auf ganz beson<strong>der</strong>e<br />

Weise, denn die Stadt feiert<br />

ihr 800-jähriges Jubiläum. Am<br />

15. und 16. September veranstaltet<br />

das Kloster Wöltingerode sein<br />

von den Fans alter landwirtschaftlicher<br />

Geräte alljährlich erwartetes<br />

Hoffest „Wölti unter Dampf“, und<br />

nerei gegründet. <strong>Die</strong>se Klosterbrennerei<br />

besteht bis auf den<br />

heutigen Tag und produziert nach<br />

alten Nonnenrezepten geistvolle<br />

Spezialitäten. Entspannen können<br />

die Besucher im rustikalen Klosterkrug<br />

mit Biergarten o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Besucher tafelt im Kreuzgang des<br />

Klosterhotels.<br />

<strong>Die</strong> Stiftskirche St. Georg Grauhof<br />

diente zuvor als Augustiner-<br />

Chorherrenstift bei Grauhof und<br />

wurde 1701 begonnen. Danach<br />

wurde von 1711 bis 1714 die<br />

Stiftskirche St. Georg errichtet.<br />

Für den Bau dieser Stiftskirche<br />

wurden italienische Baumeister<br />

gewonnen. Der Kirchentyp <strong>der</strong><br />

Stiftskirche Grauhof ist in Norddeutschland<br />

einzigartig ohne<br />

Seite 8<br />

am 22. und 23. September findet<br />

vor <strong>der</strong> eindrucksvollen Kulisse <strong>der</strong><br />

gotischen Klausur bereits <strong>der</strong> fünfte<br />

Klostermarkt statt, auf dem Ordensleute<br />

ihre Produkte aus Garten,<br />

Küche und Werkstatt anbieten<br />

und das Museum seine Pforten<br />

weit geöffnet hält.<br />

Weitere Informationen<br />

und alle Termine:<br />

www.harzerklostersommer.de<br />

Konzert in <strong>der</strong> Klosterkirche Drübeck im Rahmen <strong>der</strong> „Romantischen<br />

Nacht". Foto: T. Günther<br />

Der Harzer-Klosterwan<strong>der</strong>weg<br />

Eine sanfte Wan<strong>der</strong>ung auf alten Spuren …<br />

Grauhof<br />

Goslar<br />

Immenrode<br />

Wöltingerode<br />

Vienenburg<br />

Der Klosterwan<strong>der</strong>weg in seiner<br />

gesamten Länge von 32 km.<br />

Wiedelah<br />

Abbenrode<br />

Stapelburg<br />

Ilsenburg<br />

Drübeck<br />

Darlingerode<br />

Wernigerode<br />

Vorbil<strong>der</strong>. <strong>Die</strong> Grauhofer Orgel ist<br />

ein Meisterwerk barocken Orgelbaus.<br />

Sie ist das einzige heute<br />

noch fast vollständig erhaltene<br />

Werk Treutmanns dem Ältesten.<br />

Der Verlauf des Harzer-Klosterwan<strong>der</strong>weges<br />

findet seine Fortsetzung<br />

in östlicher Ausrichtung<br />

über Darlingerode nach Wernigerode.<br />

Von hier aus gelangt <strong>der</strong><br />

Wan<strong>der</strong>er nach Blankenburg zum<br />

Kloster Michaelstein. Der Weg<br />

endet in Thale, hier besichtigen<br />

Sie das Kloster Wendhusen. <strong>Die</strong><br />

Beschil<strong>der</strong>ung des Weges von<br />

Drübeck bis nach Thale erfolgt<br />

im Sommer 2012.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.ilsenburg.de und<br />

www.harzer-klosterwan<strong>der</strong>weg.de.<br />

KLOSTER DRÜBECK<br />

Das Kloster Drübeck ist ein mo<strong>der</strong>nes Tagungszentrum<br />

<strong>der</strong> Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, das in <strong>der</strong><br />

Anlage eines ehemaligen Benediktinerinnenklosters mit<br />

historischen Gärten beste Voraussetzungen für Einkehr,<br />

Tagung und Urlaub bietet.<br />

Öffnungszeiten <strong>der</strong><br />

Klosterkirche St. Vitus:<br />

täglich 6.30 bis 19.00 Uhr<br />

Führungen:<br />

April bis Oktober<br />

tägl. 14.00 Uhr,<br />

sonntags 11.00/14.00 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

(ganzjährig)<br />

Café mit Klosterladen:<br />

geöffnet<br />

<strong>Die</strong>nstag bis Sonntag<br />

11.00 bis 17.00 Uhr<br />

reservierung@kloster-druebeck.de | Telefon: 039452.94330


Seite 9<br />

Eine sakrale Kostbarkeit <strong>der</strong><br />

„<strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>“ lädt in<br />

Hecklingen (bei Staßfurt) ein. Das<br />

Gotteshaus ist eine kreuzförmige<br />

Basilika mit einfachem Stützenwechsel.<br />

Es besticht durch die<br />

Das Evangelische Zentrum Kloster<br />

Drübeck lädt 2012 zu einem<br />

abwechslungsreichen Programm<br />

in seine Mauern ein. Das Philharmonische<br />

Kammerorchester Wernigerode<br />

ist mit Konzerten im<br />

Klarheit des Baukörpers (quadratischer<br />

Schematismus) und wirkt<br />

sehr homogen. Kapitelle, Ornamente<br />

und Reliefs repräsentieren<br />

eine entwickelte Spätromanik.<br />

Wer die im historistischen Geprä-<br />

Adelbrin-Saal <strong>der</strong> Domänenscheune<br />

dabei, die Galerie im EvaHeßlerHause<br />

zeigt wechselnde Ausstellungen<br />

zeitgenössischer Kunst,<br />

das große Sommer-Garten-Fest<br />

„Romantische Nacht“ am ersten<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

Sakrale Kostbarkeit an <strong>der</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

In Hecklingen sind die Engel zu Hause<br />

<strong>Die</strong> Kirche in Hecklingen/Anhalt Fotos (3): Korsch<br />

ge (1882/83) wie<strong>der</strong>hergestellte<br />

(1992 – 96) Hecklinger Klosterkirche<br />

besucht, ist fasziniert: <strong>Die</strong><br />

neoromanische Ausmalung wirkt<br />

ausgesprochen festlich. <strong>Die</strong> 14<br />

fast lebensgroßen Stuckengel<br />

(1225/30) schreiten, ja, tanzen<br />

als Chor an den Arkaden gleichsam<br />

zwischen Himmel und Erde.<br />

Sie werden als „Höhepunkt des<br />

sächsischen Byzantinismus“ gewürdigt.<br />

Zwei Posaunen-Engel<br />

rahmen auf je<strong>der</strong> Seite fünf<br />

Spruchband-Engel ein. Weitere<br />

Vergoldungen, Schablonen- und<br />

Vorhangmalereien an Wänden<br />

und Langhaus-Arkaden harmonieren<br />

mit einer warmen Holzausstattung.<br />

<strong>Die</strong> hervorragende<br />

Das Evangelische Zentrum Kloster Drübeck<br />

Eine Kerze am Dornbuschleuchter<br />

<strong>Die</strong> Lyonel-Feininger-Galerie ist ein Museum und Ausstellungshaus für die Kunst des<br />

20. Jahrhun<strong>der</strong>ts und <strong>der</strong> Gegenwart. Sie ist dem Werk Lyonel Feiningers gewidmet<br />

und verfügt mit <strong>der</strong> Sammlung des Bauhäuslers und Quedlinburgers Dr. Hermann<br />

Klumpp, die sich als Dauerleihgabe in <strong>der</strong> Lyonel-Feininger-Galerie befindet, über<br />

einen <strong>der</strong> weltweit bedeutendsten Bestände <strong>der</strong> Druckgrafik Feiningers. Zahlreiche<br />

Aquarelle und Zeichnungen sowie einige Fotografien und Objekte von Feiningers<br />

Hand bereichern den Bestand. Neben einer einmaligen Anzahl früher Gemälde gehören<br />

das „Selbstbildnis mit Tonpfeife“ aus dem Jahr 1910 und das durch den Kubismus<br />

angeregte Hauptwerk „Vollersroda I“ zur Sammlung. Das Museum ist seit 2006 eine<br />

Einrichtung <strong>der</strong> Stiftung Moritzburg, Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt, und<br />

zählt zu den Kleinodien <strong>der</strong> deutschen Museumslandschaft.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mai – Oktober: Di. – So., Feiertage von 10.00 – 18.00 Uhr<br />

November – März: Di. – So., Feiertage von 10.00 – 17.00 Uhr<br />

Lyonel-Feininger-Galerie<br />

Finkenherd 5a<br />

06484 Quedlinburg<br />

Tel./Fax: 03946 6895930<br />

E-Mail: info@feininger-galerie.de<br />

www.feininger-galerie.de<br />

Augustsamstag erlebt 2012 seine<br />

11. Auflage und auch <strong>der</strong> Harzer-<br />

KlosterSommer hat sich seinen<br />

Platz in <strong>der</strong> romanischen Kirche<br />

und im Klostergelände reserviert.<br />

Und auch die Geschichte wird<br />

lebendig. Kloster Drübeck hat die<br />

Patenschaft über eine Frauengestalt<br />

<strong>der</strong> Reformationszeit übernommen:<br />

Katharina von Stolberg,<br />

die als Benediktinerin seit 1503<br />

Äbtissin im Kloster Drübeck war<br />

und die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Refor-<br />

Akustik kommt in Verbindung mit<br />

<strong>der</strong> Rühlmann-Orgel (1884) neben<br />

den Gottesdiensten zahlreichen<br />

Konzerten zugute.<br />

Hecklingens erste Erwähnung<br />

datiert auf das Jahr 944. Mitte<br />

des 11. Jahrhun<strong>der</strong>ts erfolgte die<br />

Stiftung einer Eigenkirche durch<br />

die Grafen von Plötzkau. Nach <strong>der</strong><br />

Umwandlung in ein Benediktinerinnen-Kloster,<br />

das bald <strong>der</strong><br />

Schutzherrschaft <strong>der</strong> Askanier unterstand,<br />

wurde um 1170 mit dem<br />

Bau <strong>der</strong> jetzigen Klosterkirche begonnen.<br />

Obgleich unter reformiertem<br />

Einfluss Anfang des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

Bil<strong>der</strong> verloren gingen<br />

und die Erhaltung <strong>der</strong> Kirche für<br />

viele Generationen eine Heraus-<br />

Das Hecklinger „Paradies“-Gewölbe unter <strong>der</strong> Westempore<br />

Foto: Wilfried Fischer<br />

Im Gewölbe <strong>der</strong> Westapsis im Kloster Drübeck steht <strong>der</strong> Dornbuschleuchter,<br />

für den Drübeck inzwischen weit bekannt geworden ist. Wer möchte,<br />

kann selbst eine Kerze entzünden und ihr gute Gedanken anvertrauen.<br />

Foto: Kloster Drübeck<br />

mation und <strong>der</strong> damit verbundenen<br />

gewaltsamen Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />

im Bauernkrieg miterlebte<br />

und das Kloster durch die<br />

Jahre des Aufbruchs führte. Sie<br />

wird auch Bestandteil einer Ausstellung<br />

<strong>der</strong> Evangelischen Frauen<br />

in Mitteldeutschland werden.<br />

Und wer kein Fest sucht, keine<br />

Neuigkeiten auskundschaften<br />

will o<strong>der</strong> nicht auf den Spuren <strong>der</strong><br />

Geschichte unterwegs sein mag –<br />

er und sie finden auch einen gu-<br />

Sieben Engel schmücken das Kirchenschiff<br />

auf je<strong>der</strong> Seite – beeindruckend<br />

ist die farbliche Gestaltung.<br />

for<strong>der</strong>ung darstellte, blieben eine<br />

Reihe beeindrucken<strong>der</strong> Bildwerke<br />

bewahrt. Dazu gehören beispielsweise<br />

die fünf Stifterköpfe aus<br />

dem 12. Jahrhun<strong>der</strong>t, die über<br />

den nördlichen Arkadenbögen angebracht<br />

sind.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.hecklingen.de –<br />

Website des För<strong>der</strong>vereins<br />

ten Ort im alten Kloster: so laden<br />

die Gärten zum Verweilen ein.<br />

O<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Klosterkirche leuchtet<br />

im Gewölbe <strong>der</strong> Westapsis <strong>der</strong><br />

Dornbuschleuchter, für den Drübeck<br />

inzwischen weit bekannt geworden<br />

ist. Und bestimmt ist<br />

auch noch ein Platz daran frei,<br />

selbst eine Kerze zu entzünden<br />

und ihr gute Gedanken anzuvertrauen.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.kloster-druebeck.de<br />

Südroute<br />

Drübeck und<br />

Hecklingen<br />

<strong>Die</strong> Süd-Route<br />

Teil 2<br />

Naumburg<br />

Naumburger Dom<br />

Ägidienkurie<br />

Zeitz<br />

Dom St. Peter und Paul<br />

Freyburg<br />

Schloss Neuenburg<br />

Stadtkirche St. Marien<br />

Goseck<br />

Schloss Goseck<br />

Klosterkirche Chor u. Krypta<br />

Merseburg<br />

Dom St. Johannes und<br />

Laurentius<br />

Neumarktkirche<br />

St. Thomae Cantuariensis<br />

Halle<br />

Burg Giebichenstein<br />

Dorfkirche Böllberg<br />

Landsberg<br />

Doppelkapelle St. Crucis<br />

Petersberg<br />

Augustinerstiftskirche<br />

St. Petrus<br />

Bernburg<br />

Waldau/Kirche St. Stephani<br />

Bergfried Schloss Bernburg<br />

Nienburg<br />

Benediktinerkloster St. Marien<br />

und St. Cyprian<br />

Hecklingen<br />

Benediktinerinnen-Klosterkirche<br />

St. Georg und Pancratius<br />

GOSL RER MUSEUM<br />

Stadtgeschichte in musealen Bil<strong>der</strong>n<br />

Erleben Sie auf drei Etagen<br />

in zwei Häusern:<br />

Ur- und Frühgeschichte<br />

in Goslar und Umgebung<br />

Goslar im Mittelalter und<br />

in <strong>der</strong> frühen Neuzeit<br />

Goslar im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

Kirchliche Kunst in Goslar<br />

Klassische Geologische<br />

Quadratmeile<br />

museumspädagogische<br />

Angebote<br />

Goslarer Museum<br />

Königstraße 1 · 38640 Goslar · Telefon 05321/43394<br />

www.goslar.de/sehenswertes · Goslarer-Museum@goslar.de


Südroute<br />

Sangerhausen und<br />

Halberstadt<br />

In <strong>der</strong> Kreisstadt Sangerhausen<br />

ist die Ulrichkirche heute das älteste<br />

und zugleich wichtigste erhaltene<br />

kulturgeschichtliche Bauwerk.<br />

<strong>Die</strong> dreischiffige, kreuzförmige,<br />

gewölbte, romanische Pfeilerbasilika<br />

soll aufgrund eines<br />

Gelöbnisses von Ludwig II., den<br />

man den Springer nannte, um<br />

1116 von Mönchen des Klosters<br />

Reinhardsbrunn errichtet worden<br />

sein.<br />

Das Beson<strong>der</strong>e am Kirchengrundriss<br />

ist <strong>der</strong> östliche Abschluss,<br />

<strong>der</strong> von fünf in gleicher<br />

Richtung endenden Apsiden gebildet<br />

wird. <strong>Die</strong>se Bauart hat Ähnlichkeiten<br />

mit Kirchen <strong>der</strong> Baustile<br />

von Hirsau und Cluny.<br />

Der später aufgesetzte gotische<br />

Vierungsturm stammt aus dem<br />

Am Westende des Halberstädter<br />

Domplatzes befindet sich die einzige<br />

viertürmige romanische Basilika<br />

Mitteldeutschlands – die Liebfrauenkirche.<br />

Im Jahre 2005 wurde<br />

sie 1000 Jahre alt, berücksichtigt<br />

man ihren Vorgängerbau, den<br />

Bischof Arnulf von 1005 – 1020<br />

errichten ließ. Bischof Arnulf war<br />

ebenso wie Bischof Bernward von<br />

Hildesheim Kaplan und Lehrer<br />

Kaiser Otto III. <strong>Die</strong>ser setzte als<br />

Lohn und Auszeichnung beide Kaplane<br />

auf den Bischofsstuhl.<br />

<strong>Die</strong> Errichtung des heutigen Baues<br />

hatte Bischof Rudolf um 1146<br />

veranlasst. Erst um 1200 soll <strong>der</strong><br />

Neubau vollendet gewesen sein.<br />

In <strong>der</strong> Liebfrauenkirche befindet<br />

sich die deutschlandweit einzige,<br />

vollständige erhaltenen Chorschranke<br />

mit 14 Halbplastiken<br />

<strong>der</strong> Spätromanik aus dem Jahre<br />

1220.<br />

Konzerte 2012<br />

in <strong>der</strong> Liebfrauenkirche<br />

06.05.2012 16.00 Uhr<br />

N. Kuhshausen<br />

Lie<strong>der</strong>zyklus (z.B. Ave Maria, Te<br />

Deum, Ave verum corpus)<br />

26.05.2012 19.00 Uhr<br />

Björn Casapietra<br />

„Romantic Love Songs”<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

Das Kloster Unser Lieben Frauen in Halberstadt<br />

Liebfrauen schon über 1.000 Jahre alt<br />

Einen Katzensprung entfernt von <strong>der</strong> Weltkulturerbestadt<br />

Quedlinburg, am wildromantischen Fluss Selke, liegt verborgen<br />

ein Kleinod aus dem 19. Jahrhun<strong>der</strong>t, das Vier-<br />

Sterne Habichtstein Resort in Alexisbad. Sie erwartet ein<br />

außergewöhnliches Resort bestehend aus vier charakteristischen<br />

Gebäuden, gelegen in einem 12 Hektar großen<br />

Park. Das Logierhaus, das Badehaus mit 1500 qm<br />

großem Vitalzentrum, das Cavalierhaus und die Chalets<br />

liegen an einem bewaldeten Hang malerisch am historischen<br />

Bahnhof <strong>der</strong> Harzer Schmalspurbahn.<br />

Habichtstein Resort ****<br />

Kreisstraße 4–6 · 06493 Alexisbad · Tel. 039484 78 0 · Fax 039484 78 380<br />

Internet: www.habichtstein-harz.de · E-Mail: info@habichtstein-harz.de<br />

Von französischer Architektur des 11. Jahrhun<strong>der</strong>ts geprägt<br />

Ulrichkirche Sangerhausen<br />

15. Jahrhun<strong>der</strong>t. Bis 1539 war die<br />

Kirche Klosterkirche, das Zisterzienserinnenkloster<br />

befand sich unmittelbar<br />

nördlich anschließend.<br />

Das Innere des heutigen evangelischen<br />

Gotteshauses wird geprägt<br />

von den Einbauten aus <strong>der</strong><br />

Reromanisierung von 1892/93.<br />

<strong>Die</strong> Mitteltafel eines dreiteiligen<br />

Altaraufsatzes stammt von 1570.<br />

Grabmale und Gedenksteine sind<br />

im Nordquerhaus aufgestellt. Hier<br />

befinden sich auch ein interessantes<br />

Tympanon, <strong>der</strong> Rest einer<br />

Chorschranke von 1200 und <strong>der</strong><br />

bronzene Taufkessel von 1369.<br />

In den Jahren nach 1990 wurden<br />

von <strong>der</strong> die Kirchengemeinde<br />

St. Ulrici große Anstrengungen<br />

unternommen, um den Kirchenbau<br />

zu erhalten und zu sanieren.<br />

Umfangreiche Instandsetzungsar-<br />

Heutige Außenansicht <strong>der</strong> Ulrichkirche. Foto: Wolfgang Steffen<br />

15.07.2012 19.00 Uhr<br />

Petersen<br />

„Verführung“ Musik für Laute und<br />

Theorbe solo<br />

18.08.2012 20.00 Uhr<br />

Chor Gregorianika<br />

singen „A-cappella“<br />

beiten am Äußeren des Bauwerkes<br />

stoppten den drohenden Verfall<br />

und sicherten den Erhalt <strong>der</strong><br />

Kirche. Dank <strong>der</strong> Unterstützung<br />

durch zahlreiche För<strong>der</strong>mittelgeber<br />

und einen hohen Eigenanteil<br />

<strong>der</strong> Kirchengemeinde sind inzwischen<br />

die Instandsetzungsarbeiten<br />

im Kircheninneren im Wesentlichen<br />

abgeschlossen.<br />

Auch die Orgel, ein Werk von Orgelbaumeister<br />

Julius Strobel aus<br />

<strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Romantik des 19.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts, wurde inzwischen<br />

restauriert und erklingt seit September<br />

2010 wie<strong>der</strong>.<br />

<strong>Die</strong> ungewöhnliche Vielzahl <strong>der</strong><br />

Einflüsse, die für die Baugestaltung<br />

von St. Ulrici verantwortlich<br />

sind, ihre Geschichte, Architektur<br />

und kunstwissenschaftliche Bedeutung<br />

erheben die Kirche zu einem<br />

Bauwerk mit nationaler und<br />

europäischer Bedeutung, das seit<br />

nahezu 890 Jahren prägen<strong>der</strong> Bestandteil<br />

von Sangerhausen ist.<br />

Als eine Station auf <strong>der</strong> <strong>Straße</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> des Landes Sachsen-<br />

Anhalt erfährt die romanische<br />

Basilika eine verdiente Würdigung.<br />

Einige interessante Veranstaltungen<br />

in 2012 sind: die Sonntagsgottesdienste<br />

von Mai bis<br />

Oktober, das 1. Südharzer Orgelfestival<br />

vom 31. Mai bis 3. Juni,<br />

12.08.2012 18.00 Uhr<br />

Sabine Loredo Silva<br />

klassische Musik, „Alte spanische<br />

Musik des frühen Mittelalters …"<br />

09.09.2012 18.00 Uhr<br />

„Con gusto“<br />

Geistliche Chormusik<br />

Stiftskirche St. Cyriakus Gernrode<br />

Stiftskirche St. Cyriakus Gernrode<br />

<strong>Die</strong> über 1000jährige Kirche St. Cyriakus ist eine <strong>der</strong> ältesten Kirchen Nordeuropas.<br />

Das Kloster wurde im 10. Jh. gebaut. Es ist das einzige nahezu unverän<strong>der</strong>t gebliebene<br />

Bau werk aus ottonischer Zeit. <strong>Die</strong> Kirche ist ausgestattet mit außergewöhnlichen<br />

Malereien und enthält die älteste Nach bildung des Grabes Christi in Deutsch -<br />

land. Kirchenführungen täglich 15.00 Uhr außer an beson<strong>der</strong>en Feiertagen.<br />

www.stiftskirche-gernrode.de<br />

Führung: Historische Innenstadt OT Gernrode<br />

Dauer 75– 90 Min., 4,– EUR pro Person, Mai–Oktober Sa 13.30 Uhr<br />

Der Quedlinburger Ortsteil Gernrode hat eine lange Historie, die eng mit Qued -<br />

linburg verbunden ist. <strong>Die</strong>s spiegelt sich noch heute in <strong>der</strong> Innenstadt wi<strong>der</strong>. <strong>Die</strong><br />

Führung endet an <strong>der</strong> Stiftskirche St. Cyriakus, wo dann die Möglichkeit besteht, an<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Kirchenführung teilzunehmen.<br />

Gernrode-Information <strong>der</strong> Quedlinburg-Tourismus-Marketing <strong>GmbH</strong><br />

Markt 20, 06485 Quedlinburg OT Gernrode<br />

Tel./ Fax: 039485 / 93022, E-Mail: gernrodeinfo@online.de<br />

www.quedlinburg.de, www.adventsstadt.de<br />

ein Dozentenkonzert mit Professor<br />

Dreißig am 2. Juni, die Nacht<br />

<strong>der</strong> offenen Kirchen am 9. Juni,<br />

das Eröffnungskonzert <strong>der</strong> Rosenfestwochen<br />

„Lost in Tango“ mit<br />

03.10.2012 17.00 Uhr<br />

Duo Iglika Verständig –<br />

Flöte und Yevgen<br />

Shtepa Gitarre.<br />

Sie hören unteran<strong>der</strong>m Werke<br />

von C. Debussy, Jayues Ibert,<br />

Astor Piazzolla<br />

Seite 10<br />

Romanische Rundbögen und Ornamentierungen an den Kapitellen mit<br />

Flechtbän<strong>der</strong>n, Weintrauben und Tieren prägen die Innenausstattung.<br />

Foto: Wolfgang Steffen<br />

dem Trio Neuklang am 16. Juni,<br />

ein Orgelkonzert mit Michel Pohl<br />

am 26. August und <strong>der</strong> Tag des<br />

offenen Denkmals am 9. September.<br />

www.ulrichgemeinde.de<br />

<strong>Die</strong> Halberstädter Liebfrauenkirche zählt zu den stilistisch reinsten romanischen<br />

Bauten in Mitteldeutschland und kann auf ein über tausendjähriges<br />

Bestehen verweisen. Foto: WS<br />

02.12.2012 16.00 Uhr<br />

„Ensemble Neuma” – Chor<br />

Programm: Musik des Mittelalters,<br />

gregorianischen Choral, Chor<br />

Weitere Informationen finden sie<br />

auf <strong>der</strong> jeweiligen Internetseite<br />

<strong>der</strong> Künstler.<br />

www.transromanica.com/de<br />

Zentral und doch ruhig in <strong>der</strong> historischen Altstadt<br />

von Quedlinburg am Mathildenbrunnen gelegen.


Seite 11<br />

Unter dem Namen „Alstediburg“<br />

wird die Pfalz Allstedt im Hersfel<strong>der</strong><br />

Zehntverzeichnis vom Ende<br />

des 9. Jahrhun<strong>der</strong>ts erstmals urkundlich<br />

erwähnt. Wahrscheinlich<br />

unter den Karolingern erbaut, war<br />

die Pfalz Aufenthaltsort deutscher<br />

Könige und Kaiser. Fast alle Könige<br />

und Kaiser aus den Geschlechtern<br />

<strong>der</strong> Ottonen, Salier und Staufer<br />

haben sie besucht. Unter Otto<br />

II. war Allstedt sogar die meistbesuchte<br />

Pfalz im damaligen Sachsen.<br />

Auch die häufig in Allstedt<br />

gehaltenen Reichsversammlungen<br />

und Reichstage und die dort<br />

ausgestellten Urkunden im 10.<br />

bis 12. Jahrhun<strong>der</strong>t zeugen von<br />

<strong>der</strong> politischen Bedeutung für das<br />

Reich. Der Staufer Philipp von<br />

Schwaben war <strong>der</strong> letzte König<br />

des Heiligen Römischen Reiches,<br />

<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Pfalz Allstedt weilte.<br />

Im 13. und 14. Jahrhun<strong>der</strong>t ver-<br />

Neben vielen großen und bedeutenden<br />

Kirchen, Klöstern und<br />

Burgen gibt es an <strong>der</strong> „<strong>Straße</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Romanik</strong>“ auch kleine unbekannte<br />

Kirchen. Dort gibt es oft ganz<br />

beson<strong>der</strong>e Schätze zu entdecken.<br />

So auch in <strong>der</strong> Dorfkirche St.Thomas<br />

in Pretzien. Sie war schon<br />

1971 dem Verfall offiziell preisgegeben<br />

worden von <strong>der</strong> Kirche und<br />

<strong>der</strong> staatlichen Denkmalpflege.<br />

Als mein Mann 1973 dort und<br />

in weiteren Orten als evangelischer<br />

Pfarrer seinen <strong>Die</strong>nst begann,<br />

untersuchten wir gemeinsam,<br />

ich bin Restauratorin, dieses<br />

Kirchlein ganz sorgsam. Wir entdeckten<br />

das ehemals romanische<br />

Gebäude ganz neu. Es war völlig<br />

verwahrlost und verän<strong>der</strong>t. Mit<br />

Hilfe <strong>der</strong> Magdeburger Domjugendgruppe<br />

und an<strong>der</strong>er Helfer<br />

gestalteten wir die Kirche wie<strong>der</strong><br />

lor Allstedt seine herausragende<br />

Bedeutung als Königspfalz. Unter<br />

den Edelherren von Querfurt wurde<br />

die Burg im 14. Jahrhun<strong>der</strong>t zu<br />

einer wehrhaften Kernburg ausgebaut.<br />

Im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t bauten<br />

Kurfürst Friedrich <strong>der</strong> Weise und<br />

die Grafen von Mansfeld und Stolberg<br />

die Burg zu einem Renaissanceschloss<br />

um, 1691 begann<br />

<strong>der</strong> Ausbau zu einer barocken<br />

Schlossanlage. Der Baumeister<br />

Heinrich Krohne baute den Vorschlossbereich<br />

im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

im Stile des Barock aus.<br />

<strong>Die</strong> heutige Burg- und Schlossanlage<br />

macht die gesamte Bau-<br />

und Nutzungsgeschichte vom 13.<br />

bis zum 19. Jahrhun<strong>der</strong>t erfahrbar.<br />

Da archäologische Untersuchungen<br />

<strong>der</strong> bedeutenden Pfalzanlage<br />

bisher nicht vorliegen, ist<br />

ihre Bedeutung als Schauplatz<br />

<strong>der</strong> Reichspolitik nur in den<br />

zu einem klangvollen schönen<br />

Raum. 1973 entdeckte ich vor allem<br />

an den Wänden von Apsis,<br />

Hohem Chor und den vor<strong>der</strong>en<br />

Schiffswänden 94 m² umfangreiche<br />

Reste von romanischen Wandmalereien<br />

auf dem Originalputz<br />

und legte sie mit dem Skalpell in<br />

vierjähriger Arbeit mühevoll frei,<br />

auch mit Unterstützung des Institutes<br />

<strong>der</strong> Denkmalpflege Halle.<br />

Insgesamt dauerten die Arbeiten<br />

zehn Jahre.<br />

<strong>Die</strong> Kirche musste ja nun benutzt<br />

werden. Schon im zweiten<br />

Jahr boten wir Musiken an, was<br />

begeistert angenommen wurde<br />

und bis heute fortgeführt wird als<br />

Musiksommer.<br />

Bei Führungen wurden wir immer<br />

wie<strong>der</strong> aufgefor<strong>der</strong>t, unsere<br />

teils schlimmen Erfahrungen, den<br />

politischen Druck, aber auch die<br />

vielen fröhlichen o<strong>der</strong> traurigen<br />

Erlebnisse, in einem Buch aufzuschreiben.<br />

Ausdrücklich erzählen<br />

wir darin auch von <strong>der</strong> Freude,<br />

das Gotteslob dort zu verkünden.<br />

<strong>Die</strong> vielen Helfer möchten wir damit<br />

auch ehren.<br />

Wir nennen das Buch „ Der verborgene<br />

Christus von Pretzien“.<br />

Vom Finden, Freilegen, Bewahren<br />

und Verkünden. Inzwischen ist<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

Burg und Schloss Allstedt<br />

<strong>Die</strong> Alstediburg war Aufenthaltsort deutscher Könige und Kaiser<br />

Schriftzeugnissen des 10. bis 12.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts ablesbar. Der älteste,<br />

noch heute sichtbare Teil <strong>der</strong><br />

Burg befindet sich im Nordosten<br />

<strong>der</strong> Kernburg. Er stammt aus <strong>der</strong><br />

Zeit <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>. <strong>Die</strong> geringe<br />

Mauerstärke des um 1250 entstandenen<br />

noch acht Meter hohen<br />

Turmstumpfes von 1,30 Metern<br />

deutet darauf hin, dass es<br />

sich um einen mittelalterlichen<br />

Wohnturm handelt. Einzigartig ist<br />

<strong>der</strong> spätmittelalterliche Palas, in<br />

dessen Erdgeschoss sich die große<br />

Hofstube und die imposante<br />

Burgküche befinden. Letztere ist<br />

mit dem größten erhaltenen Burgkamin<br />

im deutschsprachigen<br />

Raum und ihren spätgotischen<br />

Freistützen und Gewölbejochen<br />

mit Wappen ein herausragendes<br />

deutsches Baudenkmal. Das Obergeschoss<br />

ist in <strong>der</strong> Barockzeit zu<br />

repräsentativen Zwecken ausge-<br />

Blick auf Burg und Schloss Allstedt Foto: W. S.<br />

Buch erzählt Geschichte von <strong>der</strong> Rettung<br />

Das „Kirchlein“ in Pretzien<br />

schon die zweite Auflage des sehr<br />

schönen Buches erschienen.<br />

Es ist für 20 € zzgl. Versand unter<br />

unserer Adresse zu erhalten:<br />

R. und M. Meussling. Magdeburger<br />

Str. 21, 39217 Schönebeck OT<br />

Plötzky. auch unter Tel. 039200 /<br />

51957, o<strong>der</strong> Fax: 039200/<br />

76709, o<strong>der</strong> mariameussling@<br />

web.de A. Meussling<br />

Kin<strong>der</strong> erleben das mittelalterliche Leben vom Filzen bis Wohnen bei Veranstaltungen<br />

auf <strong>der</strong> Burg Allstedt. Foto: W. S.<br />

baut worden. <strong>Die</strong> Stuckaturen, die<br />

Reste <strong>der</strong> Wandbemalung und<br />

<strong>der</strong> Intarsienfußboden im Kabinett<br />

künden von <strong>der</strong> Zeit, als das<br />

Schloss als Witwensitz <strong>der</strong> Herzogin<br />

Sophia Charlotte von Sachsen-<br />

Weimar diente. In dieser Zeit ist<br />

Der Ort Frose/Anhalt am nordöstlichen<br />

Rand des Harzes gelegen,<br />

ist mit <strong>der</strong> Stiftskirche die<br />

Station 42 auf <strong>der</strong> Südroute <strong>der</strong><br />

<strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>. Ludwig <strong>der</strong><br />

Deutsche gründete Mitte des<br />

9. Jahrhun<strong>der</strong>ts hier in Frose ein<br />

Stift, das er dem heiligen Cyriakus<br />

weihte und mit Kanonikern besetzte.<br />

950 übertrug Otto I. dem<br />

Markgrafen Gero die Nutzungsrechte.<br />

Gero wandelte 961 das<br />

Stift in ein Kanonissenstift um<br />

und unterstellte dieses als Propstei<br />

dem von ihm gegründeten<br />

Stift Gernrode.<br />

Hier lebten in <strong>der</strong> Regel etwa 12<br />

Töchter aus adligen und später<br />

auch aus reichen bürgerlichen Familien<br />

in einer klosterähnlichen<br />

Gemeinschaft. Elisabeth von Weida<br />

ermöglichte 1515 Thomas<br />

Müntzer hier ein Knabenkonvikt<br />

einzurichten. <strong>Die</strong>ses wurde zum<br />

Großteil durch Braunschweiger<br />

Bürger finanziert und mit Söhnen<br />

Quedlinburg – UNESCO-Weltkulturerbe<br />

Schlossmuseum<br />

auch die barocke Schlosskapelle<br />

errichtet worden, die in den<br />

1980er Jahren liebevoll restauriert<br />

wurde.<br />

Heute können Besucher neben<br />

<strong>der</strong> Bau- und Nutzungsgeschichte<br />

viel über den Reformator Thomas<br />

aus diesen Familien bis 1517 besetzt.<br />

Eine Tafel erinnert an den<br />

berühmten Prediger des Bauernkrieges.<br />

Baugeschichtlich ist anzumerken,<br />

dass die ursprüngliche romanische<br />

Kirche nur in Teilen erhalten<br />

ist. <strong>Die</strong> flachgedeckte Basilika<br />

besaß bis zur Reformation eine<br />

Krypta. <strong>Die</strong> Doppelturmfassade<br />

hat einen breiteren Unterbau als<br />

das Schiff. Der strenge blockförmige<br />

Westbau besitzt heute keine<br />

Eingangsfunktion mehr. Innen ist<br />

die romanische Arkadenglie<strong>der</strong>ung<br />

mit sächsischem Stützenwechsel<br />

das wichtigste Gestaltungselement.<br />

Bemerkenswerte<br />

Südroute<br />

Allstedt, Pretzien<br />

und Frose<br />

Müntzer (1489 – 1525) und dessen<br />

Wirken in Allstedt sowie über<br />

den Dichter Johann Wolfgang<br />

von Goethe (1749 – 1832) erfahren.<br />

Außerdem wird eine herausragende<br />

Sammlung von Harzer<br />

Eisenkunstguss aus dem 19. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

gezeigt. Den Museumsbesuch<br />

kann man im rustikalen<br />

Schlosscafé ausklingen lassen.<br />

Termine und Veranstaltungen:<br />

www.schloss-allstedt.de<br />

Über 1075 Jahre St. Cyriakus in Frose<br />

Das Renaissanceschloss beherbergt ein Museum, in dem<br />

ein Stück großer deutscher Geschichte erlebbar wird.<br />

Auf die Spuren <strong>der</strong> Ottonen kann sich <strong>der</strong> Besucher im<br />

historischen Kellergewölbe begeben.<br />

<strong>Die</strong> Prunkgemächer laden zu einer Zeitreise in das Kaiserlich<br />

Freiweltliche Damenstift ein.<br />

Öffnungszeiten:<br />

April – Oktober: <strong>Die</strong>nstag – Sonntag, 10.00 Uhr – 18.00 Uhr;<br />

Montag Schließtag<br />

November – März: <strong>Die</strong>nstag – Sonntag, 10.00 Uhr – 16.00 Uhr;<br />

Montag Schließtag<br />

Museumspädagogische Angebote:<br />

· Führungen (Voranmeldung)<br />

· Kostümführungen (Ostern – Oktober, samstags und<br />

sonntags um 10.30 Uhr, 11.30 Uhr, 12.30 Uhr, 13.30 Uhr,<br />

14.30 Uhr und 15.30 Uhr)<br />

· Veranstaltungen für<br />

Kin<strong>der</strong> und Erwachsene<br />

Kontaktadresse:<br />

Stadtverwaltung Quedlinburg<br />

Städtische Museen<br />

PF 1429 · 06472 Quedlinburg<br />

Tel.: (0 39 46) 9 05-6 81<br />

Fax: (0 39 46) 90 56 89<br />

schlossmuseum@quedlinburg.de<br />

www.quedlinburg.de<br />

Würfelkapitelle mit filigraner Ausstattung<br />

beeindrucken den Besucher.<br />

<strong>Die</strong> bei einer Restaurierung<br />

im Jahre 2007 freigelegte „Anthrazit-Weiss-Malerei”<br />

im Westwerk<br />

legt <strong>der</strong>en Entstehung zu Zeiten<br />

Ludwig des Deutschen nahe.<br />

2011 wurde in Frose das<br />

1075-jährige Jubiläum von St. Cyriakus<br />

mit einem Festumzug, einer<br />

Ausstellung und einem Symposium<br />

gewürdigt. Historisch interessierte<br />

Besucher haben die Möglichkeit,<br />

sich durch das Gebäude<br />

und dessen Geschichte führen zu<br />

lassen. Nähere Informationen erhalten<br />

sie auf <strong>der</strong> Internetpräsenz:<br />

www.frose-stiftskirche.de.<br />

1075 Jahre<br />

St.-Cyriakus-Stiftskirche Frose<br />

8. September 2012<br />

Cyriakusfest mit Festgottesdienst, Konzert u. a. m.<br />

Öffnungszeiten Kirche<br />

1. April 2012 bis 31. Oktober 2012<br />

9.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />

dienstags, donnerstags sowie<br />

samstags 14.00 Uhr bis 15.00 Uhr<br />

und Führung nach Terminvereinbar.<br />

Vor <strong>der</strong> See 402 · 06464 Frose · Tel. 034741 91221 · Fax 034741 91222<br />

www.frose-stiftskirche.de


<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> in Sachsen-Anhalt<br />

gehört seit 2007 zur Europäischen<br />

Kulturstraße TRANSRO-<br />

MANICA. TRANSROMANICA verbindet<br />

das gemeinsame kulturelle Erbe<br />

<strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> über sieben europäische<br />

Län<strong>der</strong> hinweg: Von Deutschland<br />

über Österreich, Serbien, Italien,<br />

Frankreich bis hin zu Spanien<br />

und Portugal finden Sie historische<br />

Zeugnisse dieser Epoche.<br />

<strong>Die</strong> sich am Ende des 10. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

überall in Europa abzeich-<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> in Europa<br />

nende neue Kunst und Architektur<br />

entwickelte sich in diesen Län<strong>der</strong>n<br />

in großer Vielschichtigkeit.<br />

Sehenswerte Klöster, Kirchen,<br />

Burgen und Dome sind Zeuge <strong>der</strong><br />

wichtigen europäischen Kulturepoche.<br />

Schlagen Sie diesen eindrucksvollen<br />

Weg ein und lassen<br />

Sie sich bei <strong>der</strong> Deutung von Symbolen,<br />

Schätzen und Bil<strong>der</strong>n leiten.<br />

Zu TRANSROMANICA gehören<br />

40 äußerst beeindruckende<br />

roma nische Bauwerke. Rund um<br />

Kastilien-Leon – Spanien<br />

Kloster Santa Maria La Real<br />

Foto: © FSMLR<br />

Serbien<br />

<strong>Die</strong> Hochlän<strong>der</strong> Zentral- und<br />

Südserbiens bergen beson<strong>der</strong>e<br />

Schätze <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>: Das Zusammenspiel<br />

aus westlich-europäischer<br />

und östlich-byzantinischer<br />

Kunst im Mittelalter konnte vor<br />

allem in den Klöstern des Landes<br />

erhalten werden.<br />

Das Kloster Studenica mit seiner<br />

gewaltigen Narthex, das Kloster<br />

Sopocani nahe <strong>der</strong> Altstadt von<br />

Ras sowie das Kloster Durdevi<br />

Stupovi in herausragen<strong>der</strong> Lage<br />

unweit von Novi Pazar gehören<br />

allesamt dem UNESCO-Weltkulturerbe<br />

an.<br />

Auch <strong>der</strong> frühere erzbischöfliche<br />

Sitz, das Kloster Zica nahe Kraljevo,<br />

und das Kloster Gradac in den bewaldeten<br />

Hängen des Berges Golija<br />

gehören zu den Highlights entlang<br />

<strong>der</strong> Europäischen Kulturstraße<br />

TRANSROMANICA in Serbien.<br />

Zweitägige Exkursion von Belgrad<br />

aus, Transfer mit Luxus-<br />

Noch heute zeugen unzählige Burgen,<br />

Kathedralen, Klöster und Festungen<br />

von <strong>der</strong> hohen historischen<br />

Bedeutung <strong>der</strong> größten Region <strong>der</strong><br />

Europäischen Union. Weitläufigen<br />

Routen wie dem Jakobsweg o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Ruta de la Plata folgend, können Pilger<br />

und Wan<strong>der</strong>er die romanischen<br />

Orte sowie die Naturparks mit faszinierenden<br />

Korkeichenwäl<strong>der</strong>n genießen.<br />

In Kastilien-Leon (Spanien) finden<br />

<strong>Romanik</strong>-Interessierte die Dorfkirche<br />

San Martin in Fromista am<br />

Jakobsweg, das Benediktinerkloster<br />

<strong>der</strong> Abtei Santo Domingo, welches<br />

immer noch ihren gregorianischen<br />

Gesang pflegt, die San Esteban-Kirche<br />

in Cuellar, die rustikalen Arkaden<br />

von San Miguel in San Esteban<br />

bus, Übernachtung im Kloster<br />

Studenica, Begleitung durch<br />

englischsprachigen Führer, Besuch<br />

und Brunch im Kloster<br />

Vujan, Eintritt zu den Klöstern<br />

Stara Pavlica, Zica, Studenica<br />

und Gradac, traditionelle Mittagessen<br />

im Dorf Rudno und<br />

<strong>der</strong> Stadt Aranðelovac, Besuch<br />

des Königspalastes in Oplenac,<br />

ab 12 P.<br />

ab 250 € p. P. im DZ<br />

Buchung: PanaComp,<br />

www.panacomp.net o<strong>der</strong><br />

Tel.: 00381-21466075<br />

PATRIA Residenzen – herzlich gut!<br />

Unsere PATRIA Residenz gibt Ihnen ein neues Zuhause.<br />

Wir versprechen Sicherheit durch kompetente Pflege, Geborgenheit<br />

bei liebevoller Betreuung und Lebensqualität mit Komfort.<br />

Im Beleve<strong>der</strong>e finden Sie mo<strong>der</strong>ne Bequemlichkeit in einem<br />

repräsentativen, geschmackvoll eingerichteten Haus mit dem Charme<br />

<strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>twende. Hier bewahren Sie Ihre Privatsphäre.<br />

Unser herzliches und qualifiziertes Pflegeteam heißt Sie willkommen!<br />

Neu! Kurzzeitpflege zum unschlagbaren Preis! Für nur 17,75 � pro Tag.<br />

Seniorenresidenz<br />

PATRIA Residenz <strong>GmbH</strong> – Seniorenresidenz Belve<strong>der</strong>e am Burgberg<br />

Herzog-Julius-<strong>Straße</strong> 93 · 38667 Bad Harzburg<br />

Tel. (0 53 22) 78 10 · Fax 7 81 18 21<br />

diese Bauwerke gruppieren sich<br />

über 300 weitere romanische<br />

Bauwerke als Kleinode attraktiver<br />

Kulturlandschaften.<br />

Jede Region bietet außerdem<br />

zahlreiche Veranstaltungen und<br />

Sehenswürdigkeiten kultureller,<br />

gas tronomischer, landschaftlicher<br />

und aktiver Art und lädt zu vielfältigen<br />

Freizeitaktivitäten ein. Kommen<br />

Sie und entdecken Sie<br />

TRANSROMANICA!<br />

www.transromanica.de<br />

de Gormaz o<strong>der</strong> die gedrungene<br />

Klos terkirche Santa Marta de Tera.<br />

Einen fünftägigen Ausflug im<br />

Zeichen <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> bieten die<br />

historischen Unterkünfte <strong>der</strong><br />

Stiftung Santa Maria La Real<br />

(Hotel La Posada im Klos ter von<br />

Aguilar de Campoo o<strong>der</strong> die<br />

ehemalige Mühle El Molino in<br />

Salinas de Pisuerga). 4 Nächte<br />

mit Halbpension, Fahrradtour<br />

um die roma nische Siedlung, romanisches<br />

Präsent und Führung<br />

im <strong>Romanik</strong>-Museum<br />

ab 263 € p. P. im DZ<br />

Buchung: Fundacion Santa Maria<br />

La Real, www.alojamientosconhistoria.com,<br />

Tel.: 0034-979122000<br />

Kloster Gradac Foto: © NTOS<br />

Eine Übersicht <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> die Transromanica verbindet.<br />

Paray-le-Monial –<br />

Frankreich<br />

Basilika Sacré-Coeur<br />

Der Pilgerort Paray-le-Monial im<br />

Burgund, Frankreich, ist <strong>der</strong> Ausgangspunkt<br />

für eine Reise auf<br />

den Wegen <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> <strong>der</strong> Region.<br />

<strong>Die</strong> Basilika Sacré-Coeur gilt<br />

als kleines Abbild <strong>der</strong> einstigen<br />

Pracht von Cluny. Ihre beeindru -<br />

ckende Akustik, <strong>der</strong> hohe Glockenturm<br />

und das gewaltige<br />

Querschiff gelten als romanisches<br />

KLOSTER WALKENRIED<br />

ZISTERZIENSER MUSEUM<br />

Öffnungszeiten:<br />

<strong>Die</strong>nstag bis Sonntag 10–17 Uhr,<br />

Montags außer feiertags geschlossen<br />

Info: 0 55 25 – 959 90 64<br />

www.kloster-walkenried.de<br />

Das beson<strong>der</strong>e Museum<br />

zeigt in den weitläufi gen<br />

Klausurgebäuden mit dem<br />

berühmten doppelten Kreuz gang<br />

in einer außer gewöhn lichen<br />

Präsen tation das Kloster und<br />

die wirt schaft lichen Aktivi täten<br />

des »Klosterkonzerns«.<br />

• Auch für Kin<strong>der</strong><br />

• Audio-Guide<br />

• Führungen<br />

• Klostercafé<br />

Walk_Anz_88 x 128.indd 1 09.02.2009 13:10:23 Uhr<br />

Highlight in dem<br />

Gebiet des Charolais-Brionnais,<br />

bekannt für seine<br />

hügeligen<br />

Weidelandschaften.<br />

Zweitägige Entdeckungstour<br />

„Bauherren des Mittelalters“:<br />

Audio-Führungen durch die<br />

Basilika von Paray-le-Monial<br />

und den Abteien von Tournus<br />

und Cluny. Mittelalterliches<br />

Abendessen und Übernachtung<br />

in Cluny. Besuch des<br />

Oenoparks Hameau Duboeuf.<br />

ab 150 € p. P.<br />

Buchung: Traces & DécouVerte,<br />

e-mail: contact@traces-decouverte.com,<br />

Tel.: 0033-385205487<br />

Am Schnittpunkt<br />

<strong>der</strong> drei großen europäischen<br />

Kulturen –<br />

<strong>der</strong> romanischen, <strong>der</strong><br />

slawischen sowie <strong>der</strong><br />

germanischen – liegt<br />

am Rande <strong>der</strong> Ostalpen<br />

das österrei- Maria Wörth<br />

chische Bundesland<br />

Kärnten. Der Landstrich mit seinen<br />

eisbedeckten Dreitausen<strong>der</strong>n und<br />

seinen Seen faszinierte seit je her<br />

die Menschen.<br />

Bedeutende Kleinode romanischer<br />

Kultur lassen sich in Kärnten<br />

entdecken – von <strong>der</strong> eindrucksvollen<br />

Burgenstadt Friesach bis<br />

zum mächtigen Dom von Gurk,<br />

vom ehrwürdigen Stift St. Paul im<br />

Lavanttal mit all seinen Kunstschätzen<br />

bis zum Stift Millstatt mit<br />

dem romanischen Kreuzgang.<br />

Auch die beiden Kirchen <strong>der</strong> Kirchenhalbinsel<br />

Maria Wörth entstanden<br />

im Zeichen <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>.<br />

Literaturempfehlung: Kulturwan<strong>der</strong>führer<br />

„TRANSROMANICA – Auf<br />

den Spuren <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> in Kärn-<br />

Seite 12<br />

TRANSROMANICA als<br />

Europäische Kulturstraße<br />

Das Programm <strong>der</strong> „Europäischen<br />

Kulturstraßen“ ist ein Instrument<br />

des Europarates, um<br />

den Besuchern <strong>der</strong> internationalen<br />

Routen Erfahrungen einer<br />

europäischen und multikulturellen<br />

Identität zu vermitteln.<br />

Jede <strong>Straße</strong> beruht auf einem<br />

Thema und durchläuft mehrere<br />

Län<strong>der</strong>. 1984 mit <strong>der</strong> Anerkennung<br />

des Jakobsweges ins Leben<br />

gerufen, umfasst das Programm<br />

nun 30 Routen. TRANS-<br />

ROMANICA wurde 2007 als<br />

„Europäische Kulturstraße des<br />

Europarats“ anerkannt.<br />

Kärnten – Österreich<br />

ten“ mit acht Routenempfehlungen<br />

und Genuss-Tipps.<br />

Drei Nächte am Wörthersee im<br />

3*-Hotel o<strong>der</strong> Gasthof mit<br />

Halbpension, TRANSROMANI-<br />

CA-Führung auf <strong>der</strong> Kirchenhalbinsel<br />

Maria Wörth unter<br />

dem Motto „Vom Motorboot<br />

zum Pilgerstab“, Kärnten Card<br />

(freie Schifffahrten, über 100<br />

Kärntner Museen, Ausflugsziele<br />

und Bergbahnen), Kulturwan<strong>der</strong>führer<br />

Transromanica<br />

ab 149 € p. P. im DZ<br />

Buchung: Tourismusinformation<br />

Maria Wörth, www.maria-woerth.<br />

info, Tel.: 0043-427322400, e-mail:<br />

mariawoerthinfo@ktn.gde.at


Seite 13 <strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> in Europa<br />

Provinz Modena – Italien<br />

Eine <strong>der</strong> Regionen, in denen die<br />

<strong>Romanik</strong> zur größten Blüte gelangte,<br />

war Norditalien und insbeson<strong>der</strong>e<br />

das Po-Gebiet. Besuchen Sie<br />

nicht nur die Kathedralen und Abteikirchen<br />

des Flachlandes, son<strong>der</strong>n<br />

auch die vielen kleinen Ortschaften<br />

in den Bergen des Apennins mit ihren<br />

romanischen Kirchen!<br />

Entdecken Sie die bedeutends ten<br />

Zeugnisse <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> in <strong>der</strong> Region<br />

Emilia Romagna, z. B. den zum<br />

UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden<br />

Dom von Modena, die mächtige<br />

Benediktinerabtei San Silves tro<br />

in Nonantola o<strong>der</strong> die beeindruckende<br />

Basilika von San Cesario.<br />

Aber auch die Pfarrkirche Santa<br />

Maria in Carpi mit dem Beinamen<br />

Seit 2003 gehört das historische<br />

Stadtensemble von Friesach in<br />

Kärnten zu <strong>der</strong> Kulturroute<br />

TRANSROMANICA. Seit 2009<br />

„La Sagra“ (<strong>Die</strong> Geweihte) und die<br />

Pfarrkirche San Silvestro in Fanano<br />

laden Sie zur Erkundungstour ein.<br />

Burgbaustelle Friesach<br />

Schmied Foto: ©Friesach<br />

<strong>Die</strong> Route <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> im Sousa-<br />

Tal (Portugal) lädt Sie ein zu einer<br />

inspirierenden Reise durch historische<br />

Orte – vorbei an einzigartigen<br />

Kloster-Ensembles, Kirchen, Mausoleen,<br />

Brücken und Türmen. Nahe Porto<br />

gelegen und stark mit <strong>der</strong> Geburt<br />

<strong>der</strong> portugiesischen Nation verbunden,<br />

spielte das Sousa-Tal einst eine<br />

wichtige Rolle in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong><br />

nationalen religiösen Orden und des<br />

Adels. So war Sta. Maria von Pombeiro<br />

eines <strong>der</strong> wichtigsten Benediktinerklöster<br />

in <strong>der</strong> Region zwischen<br />

den Flüssen Douro und Minho. Auch<br />

das Klos-ter von Paco de Sousa ist<br />

ein Meilenstein in <strong>der</strong> romanischen<br />

Dom Ferrara<br />

Foto: ©Fe<strong>der</strong>ico Meneghetti<br />

gibt es eine Attraktion mehr: in<br />

einem außergewöhnlichen Projekt<br />

wird südlich <strong>der</strong> Stadt eine Burg<br />

nach mittelalterlichen Techniken<br />

und Arbeitsmethoden auf einer<br />

Fläche von 6,5 ha erbaut! Als<br />

Bauzeit sind mindestens 40 Jahre<br />

vorgesehen, in <strong>der</strong> 400 Jahre Baugeschichte,<br />

von <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> bis<br />

zur Spätgotik, nachvollzogen werden.<br />

Stein auf Stein begann man<br />

2011 mit dem Bau des Hauptturms,<br />

dem 23 m hohen Bergfried.<br />

Veranstaltungen<br />

Festival Filosofia, Italien<br />

In den pittoresken Städten rund<br />

um Modena werden über drei<br />

spätsommerliche Tage hinweg<br />

Werke europäischer Philosophen<br />

auf öffentlichen Plätzen vorgestellt<br />

und diskutiert.<br />

Jedes Jahr steht die Veranstaltung<br />

unter einem neuen Thema.<br />

www.festivalfilosofia.it<br />

Sousa-Tal – Portugal<br />

Kloster Paco de Sousa Foto: © RRVS<br />

Fastentuch in Gurk, Österreich<br />

Das älteste und größte Fastentuch<br />

Österreichs wird alljährlich<br />

zu Aschermittwoch im Dom zu<br />

Gurk aufgezogen. Entstanden ist<br />

das Gurker Fastentuch im Jahr<br />

1458, es ist ein Werk des Meisters<br />

Konrad von Friesach und zeigt<br />

Illustrationen des Alten und<br />

Neuen Testaments.<br />

www.kath-kirche-kaernten.at<br />

Architektur. Es ist eng mit<br />

den Ribadouro verbunden,<br />

einer <strong>der</strong> einflussreichsten Familien<br />

in <strong>der</strong> portugiesischen<br />

Geschichte. Weitere sehenswerte<br />

Bauwerke sind die<br />

Klös ter von Cête und Ferreira<br />

sowie die Kirche von Boehle.<br />

Öffnen Sie Ihre Sinne und nehmen<br />

Sie alle Eindrücke des<br />

bestgehüteten Geheimnisses<br />

des Nordens Portugals auf: <strong>der</strong><br />

Route <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> im Sousa-<br />

Tal. Verbringen Sie 2,5 wun<strong>der</strong>volle<br />

Tage in einem 4*-Hotel<br />

mit Führungen durch die Highlight-Bauwerke<br />

<strong>der</strong> portugiesischen<br />

Route <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

(u. a. Pombeiro, Cête, Sousa)<br />

und entspannen Sie sich<br />

abends bei einem Dinner mit<br />

Unterhaltung o<strong>der</strong> einem Konzert.<br />

Mind. 20 Teilnehmer.<br />

ab 260 € p. P. im DZ<br />

Information: Valsousa RRVS;<br />

Tel.: 00351-255810706;<br />

e-mail: rrvs@valsousa.pt<br />

Romanische Entdeckungsreise<br />

in <strong>der</strong> Provinz Modena:<br />

Eine Übernachtung im 3*-Hotel,<br />

Besuch des Modenaser<br />

Doms, <strong>der</strong> Sta. Maria Kirche<br />

in Carpi und <strong>der</strong> Abtei von<br />

Nonantola. Geführte Tour mit<br />

Verkostung auf einer Aceto<br />

di Balsamico-Farm; ein Reiseführer<br />

sowie ein gastronomisches<br />

Geschenk machen Ihnen<br />

den Aufenthalt schmackhaft.<br />

Transfers nicht enthalten.<br />

ab 55 € p. P. im DZ<br />

Buchung: Modenatur, e-mail:<br />

manuela.bimbatti@modenatur.it,<br />

Tel.: 0039-059220022<br />

Gäste können auf <strong>der</strong> Baustelle<br />

die Handwerker in <strong>der</strong> Schmiede,<br />

beim Sägen des Holzes o<strong>der</strong> Formen<br />

<strong>der</strong> Steine beobachten – alle<br />

kommen ohne den Einsatz von<br />

Motoren und Elektrizität aus.<br />

Ende Juli findet die Mittelalterwoche<br />

mit dem Spectaculum zu<br />

Friesach statt, in <strong>der</strong> u. a. ein<br />

Burgbautag mit Spezialprogramm<br />

stattfindet. Im Oktober erleuchtet<br />

<strong>der</strong> Burgbauplatz hell im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Langen Nacht <strong>der</strong> Museen.<br />

www.burgbau-friesach.at<br />

Festa do Caldo, Portugal<br />

In dem kleinen Ort Quintandona<br />

in <strong>der</strong> Region Penafiel wird in jedem<br />

Sommer die traditionelle Musik<br />

und lokale Küche mit einem<br />

großen Fest gefeiert.<br />

www.caldodequintandona.com<br />

<strong>Romanik</strong> hören und lesen<br />

Mehr hören, sehen und erleben –<br />

Reisende können das romanische<br />

Erbe <strong>der</strong> TRANSROMANICA ab sofort<br />

mit neuen Audio-Guides ganz<br />

<strong>Die</strong> Wege <strong>der</strong> TRANSROMANICA<br />

lassen sich wun<strong>der</strong>bar per Rad erkunden:<br />

<strong>der</strong> Saaleradweg in Sachsen-Anhalt<br />

und Thüringen hat<br />

individuell entdecken.<br />

Mehrsprachige Hörtexte<br />

zu romanischen Bauwerken<br />

in Modena, Sachsen-<br />

Anhalt und Thüringen<br />

stehen auf www.transromanica.com<br />

für Erwachsene<br />

und Kin<strong>der</strong> zum<br />

Anhören und Herunterladen<br />

bereit. <strong>Die</strong> Kin<strong>der</strong><br />

gehen z. B. in Thüringen<br />

mit einer Maus im<br />

Wohnturm Wan<strong>der</strong>sleben auf Entdeckungstour<br />

o<strong>der</strong> wandeln mit<br />

dem Schlossgespenst durch die<br />

Creuzburg.<br />

hierfür eine neue Beschil<strong>der</strong>ung<br />

angelegt,<br />

die den Gästen auf<br />

einzelnen Etappen<br />

das kulturelle Erbe in<br />

<strong>der</strong> näheren Umgebung<br />

aufzeigt. Zwischen<br />

Naumburg und<br />

Jena liegt die Teilstrecke<br />

„Burgen, Schlösser<br />

und Wein” – neben<br />

den romanischen<br />

Bauwerken <strong>der</strong> Rudelsburg<br />

und <strong>der</strong> Burg Saaleck<br />

ziehen hier vor allem die zahlreichen<br />

Weinberge den Betrachter in<br />

Bann. Eine Pause für ein Glas<br />

Wein auf dem Weinberg sollte auf<br />

jeden Fall eingeplant werden!<br />

Auch in Modena, Italien, kann<br />

die <strong>Romanik</strong> radelnd entdeckt<br />

werden. Dazu stehen verschiede-<br />

Für den interessierten Leser bietet<br />

die Broschüre „TRANSROMANI-<br />

CA – Wege <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> in Europa”<br />

einen visuellen Überblick über das<br />

faszinierende romanische Erbe <strong>der</strong><br />

TRANSROMANICA. Auf 48 Seiten<br />

verbindet <strong>der</strong> Leitfaden zehn europäische<br />

Regionen und präsentiert<br />

dabei Zeugnisse außergewöhnlicher<br />

Ideen und Schaffenskraft.<br />

<strong>Die</strong> Broschüre ist kostenlos bei<br />

<strong>der</strong> Tourismus-Marketing Sachsen-<br />

Anhalt unter Tel.: 0391-56283810<br />

bzw. e-mail: info@tm-sachsen-anhalt.de<br />

bestellbar.<br />

Internationale Radrouten<br />

Radfahrer bei einer Tour auf dem Saale-Radweg<br />

vor Schloss Neuenburg.<br />

Foto: Boris Breuer, Bildquelle: IMG<br />

Fastentuch im Dom zu Gurk<br />

EINES DER BEDEUTENDSTEN<br />

BAUWERKE DER ROMANIK IN DEUTSCHLAND.<br />

GESTIFTET 1135 VON KAISER LOTHAR III.<br />

KAISERLICHE GRABLEGE<br />

ITALIENISCHE BAUSKULPTUR<br />

RÄTSELHAFTER JAGDFRIES<br />

MALEREIEN DES HISTORISMUS<br />

Kulturelle Highlights 2012:<br />

2.-6.7. Sommerakademie Bildhauerworkshop<br />

9.7.-23.8. Internationale Orgelwochen<br />

4.8. Sommernacht am Kaiserdom<br />

8.-23.9. Klassikfestival Domkonzerte Königslutter<br />

www.kaiserdom-koenigslutter.de<br />

ne Strecken – vom Flachland bis in<br />

die bergigen Apenninen – zur Verfügung.<br />

Eine Landkarte zeigt die<br />

besten Routen auf und gibt Informationen<br />

zu den einzelnen romanischen<br />

Sehenswürdigkeiten.<br />

Rund um den Wörthersee in<br />

Kärnten, Österreich, kann <strong>der</strong> Besucher<br />

gleich zwischen sechs<br />

TRANSROMANICA-Radrouten<br />

wählen. Ein digitales „Roadbook"<br />

gibt Auskunft über Schwierigkeit,<br />

Dauer und Höhenprofil <strong>der</strong> Strecken.<br />

Per GPS o<strong>der</strong> ausgedruckter<br />

Routenbeschreibung lassen sich<br />

die Natur- und Kulturschätze <strong>der</strong><br />

Region leicht entdecken.<br />

Mehr Informationen zu<br />

Radwegen in Deutschland:<br />

www.saaleradweg.de,<br />

Italien: www.visitmodena.it,<br />

Österreich: www.outdooractive.com.<br />

Ehemaliges Zisterzienserkloster<br />

an <strong>der</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> mit<br />

gut erhaltener historischer<br />

Bausubstanz:<br />

� Museum mit mittelalterlichen Klausurräumen, Kräuterund<br />

Gemüsegarten nach historischen Quellen<br />

� Musikakademie Sachsen-Anhalt für Bildung und<br />

Aufführungspraxis mit Konzerten, Seminaren,<br />

musikwissenschaftliche Tagungen und Symposien,<br />

Weiterbildungen, Fachbibliothek<br />

� Nacht- und Sonntagsführungen, Kluge Donnerstage,<br />

und 18. Michaelsteiner Klosterfest mit Gartenmarkt am<br />

5. August 2012<br />

INFORMATION:<br />

Stiftung Kloster Michaelstein, Michaelstein 3, 38889 Blankenburg,<br />

Telefon: 03944 - 90 30 0, Fax: 03944 - 90 30 30,<br />

www.kloster-michaelstein.de, rezeption@kloster-michaelstein.de<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Apr.–Okt.: täglich 10 – 18 Uhr<br />

Nov.–März: Di – Sa 14 – 17 Uhr<br />

So/Feiertag 10 – 17 Uhr<br />

(Führungen, Projekte nach Vereinbarung)


Südroute<br />

Bernburg<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

Vor 500 Jahren steckte Johancke. Am Schluss begegnet man dem Tagebuch des Fürsten Chrisnes<br />

Grüninger, Drucker zu Straß- dem „unFASSbaren“ Eulenspiegel tian II. (1599–1656) hervor. <strong>Die</strong>se<br />

burg, Till Eulenspiegel ins Fass. so, wie man ihn heute kennt – frühe Verknüpfung von Bergfried<br />

Genauer gesagt, er tat nebst an- aber hoffentlich mit an<strong>der</strong>en Au- und Eulenspiegelfigur in den Jah<strong>der</strong>en<br />

Büchern aus seiner Produkgen.ren 1640 und 1641 deutet auf eition<br />

auch bereits geschnittene <strong>Die</strong> Eulenspiegeltradition in ne wohl schon zu jener Zeit be-<br />

und gebundene sowie noch nicht Bernburg ist durch die 22. Histostandene Volkstümlichkeit und<br />

gebundene Exemplare seines rie geprägt. <strong>Die</strong>se ist beson<strong>der</strong>s Beliebtheit des Helden im Bern-<br />

„Kurtzweilig Lesen“ von „Dyl Ulen- durch den mächtigen „Eulenspieburgischen hin. Es war <strong>der</strong> Beginn<br />

spiegel“ in Bücherfässer, damit gelturm“ von Schloss Bernburg, <strong>der</strong> bis heute lebendigen Eulen-<br />

sie gut geschützt zu den Buch- einer Station auf <strong>der</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> spiegel-Tradition in Bernburg.<br />

messen in Frankfurt und Leipzig <strong>Romanik</strong>, gegenwärtig. Viele klet- Weitgehend unbekannt ist eine<br />

kämen. Dort waren sie <strong>der</strong> große tern auf das weltgrößte Eulenspie- zweite Erwähnung <strong>der</strong> Stadt Bern-<br />

Renner: Grüninger musste mehrgeldenkmal und schauen und höburg im Eulenspiegel-Epos. In <strong>der</strong><br />

fach nachdrucken.<br />

ren die Geschichte, die Till Eulen- 47. (bzw. 49.) Historie wird berich-<br />

<strong>Die</strong> Ausstellung zeigt – erstmals spiegel (möglicherweise *1300 in tet, Eulenspiegel habe drei Schnei-<br />

seit 500 Jahren – alle 16 erhalte- Kneitlingen am Elm, †1350 in <strong>der</strong>knechte von einer Schnei<strong>der</strong>lanen<br />

Blätter des ungebundenen Mölln) in Bernburg erlebt hat. de fallen lassen und den Leuten<br />

Erstdruckes von 1510 o<strong>der</strong> 1511, Hermann Bote erzählt in <strong>der</strong> 22. erklärt, <strong>der</strong> Wind habe die Drei<br />

und zwar so, dass man alle 32 Historie, dass Till als Turmbläser vom Laden geweht. <strong>Die</strong> ersten<br />

Seiten betrachten kann, ohne ein- in <strong>Die</strong>nsten des Grafen von An- Zeilen dieser Historie sowie ein<br />

mal umblättern zu müssen, was halt gestanden habe. Er habe in illustrieren<strong>der</strong> Holzschnitt sind<br />

man bei einem Buch von diesem <strong>der</strong> Türmerstube Ausschau nach auf einem <strong>der</strong> Fragmente von<br />

Alter und Wert nie dürfte. <strong>Die</strong> Feinden gehalten und sich listig 1510/11 erhalten, wo eindeutig<br />

Welt des Buches und des Buch- eine Mahlzeit an <strong>der</strong> ritterlichen und unzweifelhaft „bei dem<br />

druckes um 1500 bildet den Rah- Tafel erschlichen.<br />

Marckt zu Bernburg“ zu lesen ist.<br />

men für die Präsentation des Ori- Der runde Bergfried aus dem Demnach hat Till Eulenspiegel<br />

ginals. Danach wird seine 500- 12. Jahrhun<strong>der</strong>t trug schon vor nicht wie bisher tradiert einmal,<br />

jährige Erfolgsgeschichte zwi- mehr als 350 Jahren den Namen son<strong>der</strong>n zweimal die Bernburger<br />

Faksimiledruck des Fragments von schen Buchdeckeln und außerhalb Eulenspiegels. Das geht aus Auf- genarrt.<br />

1510/11 mit <strong>der</strong> Erwähnung Bern- nacherzählt, ebenso wie einige zeichnungen im Salbuch des Bern- Weitere Infos:<br />

burgs. <strong>der</strong> 96 Historien <strong>der</strong> ältesten Druburger Schlosses von 1640 sowie www.museumschlossbernburg.de Der Eulenspiegelturm von Schloss Bernburg. Foto: Museum Schloss Bernburg<br />

Nordroute<br />

Östlich <strong>der</strong> Elbe<br />

Es sind die kleinen Dorfkirchen,<br />

die <strong>der</strong> Nordroute <strong>der</strong> „<strong>Straße</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Romanik</strong>“ ihren Reiz geben. In Orten,<br />

fernab <strong>der</strong> großen Touristenströme<br />

können Sie dem Charme<br />

<strong>der</strong> Altmark begegnen.<br />

Nordeutsche Backsteinromanik<br />

zeigt hier ihre Ausläufer, findet<br />

sich in schlichter Eleganz und verbirgt<br />

doch so manches Kleinod.<br />

Redekin – Backsteinromanik mit norddeutschem Charme<br />

Vorgestellt: Kleine Dorfkirchen an <strong>der</strong> Nordroute<br />

Es ist nicht nur die imposante<br />

Mächtigkeit des Havelberger<br />

Doms, hier sind auch die kleinen<br />

Dorfkirchen von Pretzien, Engersen,<br />

Wiepke, Rohrberg o<strong>der</strong> auch<br />

Redekin, Wust und Melkow, die<br />

Sie mit Sicherheit länger als eine<br />

Tagesreise faszinieren werden.<br />

Planen Sie ruhig etwas<br />

mehr Zeit ein und lassen Sie sich<br />

faszinieren von einer entschleunigten<br />

Landschaft, die mehr zu<br />

bieten hat als Wiesen und<br />

Wasserläufe. Manche Überraschung<br />

wie die Grabstelle des<br />

Herrn von Ploto im Genthiner<br />

Ortsteil Altenplathow will aufgespürt<br />

sein.<br />

In Redekin beispielsweise empfängt<br />

Sie ein um 1200 errichteter<br />

typisch romanischer Backsteinbau,<br />

<strong>der</strong> als evangelische Dorfkir-<br />

che in seiner schlichten Schönheit<br />

beeindruckt. Nicht nur an<br />

<strong>der</strong> Apsis ist <strong>der</strong> Jerichower Einfluss<br />

ablesbar, auch an<strong>der</strong>e weiß<br />

gefasste Verzierungen zeigen die<br />

Nähe zum ehem. Prämonstratenserstift<br />

St. Marien und Nikolaus<br />

von Jerichow.<br />

Der breite Westturm dominiert<br />

das Gebäude, ein kreuzgewölbter<br />

Chor mit hoher Apsis schließen<br />

sich an. Selbst ein kleiner bronzener<br />

Kruzifixus und die halbkugelförmige<br />

Kuppa des Taufsteins<br />

aus dem 12. Jahrhun<strong>der</strong>t haben<br />

die Zeiten überdauert. <strong>Die</strong> Innenausstattung<br />

ist mehrfach überformt<br />

und zeigt die Periode des<br />

17./ 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts mit hölzerner<br />

Kanzel, Hufeisenempore<br />

und Rokoko-Orgel.<br />

Nach Voranmeldung im Pfarrhaus<br />

kann die Kirche besichtigt<br />

werden.<br />

Ganz in <strong>der</strong> Nähe von Redekin<br />

finden Sie weitere kleine Dorfkir-<br />

chen, die rund um das Zentrum<br />

Jerichow allemal einen Besuch<br />

wert sind.<br />

Einen Abstecher in den wun<strong>der</strong>schönen<br />

Landschaftspark von<br />

Krumke bei Osterburg, <strong>der</strong> zum<br />

Seite 14<br />

Internationale Wan<strong>der</strong>ausstellung in Bernburg (19. Februar bis 17. Juni 2012)<br />

unFASSbar – Niet te vatten! Eulenspiegel 500 Jahre aktuell.<br />

Norddeutschlands�ältester�Backsteinbau<br />

Romanisches�Kloster�Jerichow,<br />

Beheiztes�Klostermuseum,<br />

Klostergarten�mit�historischen<br />

Hochbeeten�sowie�Gartencafé,<br />

Backsteinmuseum,�Spielplatz,<br />

Informationszentrum,�Rad-�&<br />

Wan<strong>der</strong>stützpunkt,<br />

Jerichower�Sommermusiken,<br />

viele�weitere�Veranstaltungen<br />

Ö f f n u n g s z e i t e n<br />

A p r i l - O k t o b e r<br />

Tgl. 9:00 - 18:00<br />

November - März<br />

Di�-�So�10:00�-�16:00<br />

K o n t a k t<br />

info@stiftung-kloster-jerichow.de<br />

T e l . 0 3 9 3 4 3 / 2 8 5<br />

F a x 0 3 9 3 4 3 / 9 2 9 9 2 6<br />

<strong>Die</strong> Dorfkirche Wust wurde 1978 mit einer persönlichen Aktion durch den<br />

Pfarrerssohn Holger Stephan in letzter Minute vor dem Abriss gerettet.<br />

Foto: W. Schilling<br />

In Redekin entstand um 1200 unter Einfluss von Jerichow diese Backsteindorfkirche. Foto: W. Schilling<br />

Projekt <strong>der</strong> „Gartenträume“ gehört,<br />

sollte Ihren Besuchstag ausklingen<br />

lassen.


Seite 15<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

Burg Falkenstein im Harz<br />

Bei Veranstaltungen kehrt das Mittelalter zurück<br />

Auf einem Bergsporn über dem<br />

Selketal erhebt sich mit <strong>der</strong> Burg<br />

Falkenstein eine <strong>der</strong> eindrucksvollsten<br />

und besterhaltendsten<br />

Burgen des Harzes. Gegründet<br />

wurde sie im 12. Jahrhun<strong>der</strong>t, bewohnt<br />

blieb sie bis 1945.<br />

Zwei Familien prägten ihre Geschichte:<br />

die Grafen von Falkenstein<br />

und die Herren, später die<br />

Grafen von <strong>der</strong> Asseburg. Deren<br />

intensive Bautätigkeit im 15. – 17.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t prägte auch das heutige<br />

Erscheinungsbild des Falkensteins,<br />

wahrte aber den mittelalterlichen<br />

Grundcharakter <strong>der</strong><br />

Burg.<br />

In <strong>der</strong> ersten Hälfte des 13. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

entstand im nordöstlichen<br />

Harzvorland <strong>der</strong> „Sachsenspiegel“,<br />

<strong>der</strong> im Zusammenhang mit dem<br />

„Magdeburger Stadtrecht“ vor allem<br />

die rechtliche Entwicklung des<br />

osteuropäischen Raumes beein-<br />

Hoch über dem Selketal thront die Burg Falkenstein. Foto: T. Tempel<br />

Romanische Bauskulptur auf <strong>der</strong> Huysburg<br />

<strong>Die</strong> Botschaft des Engels<br />

Betritt man die Klosterkirche auf<br />

<strong>der</strong> Huysburg steht man einem<br />

Engel aus romanischer Zeit gegenüber.<br />

Mit einem freundlichen<br />

Blick empfängt er die Besucher.<br />

Bei näherem Hinschauen fällt<br />

auf, dass er ein Spruchband in<br />

Händen trägt und sein Mund<br />

leicht geöffnet ist. Der Engel<br />

nimmt sein Gegenüber nicht nur<br />

in den Blick, son<strong>der</strong>n will auch et-<br />

was mitteilen, will sein Gegenüber<br />

ansprechen. Im konkreten christlichen<br />

Zusammenhang ist diese<br />

Darstellungen vor allem aus Verkündigungsszenen<br />

bekannt: Maria,<br />

ein einfaches Mädchen aus<br />

dem Volk, erfährt durch den Engel<br />

Gabriel, dass sie Muttergottes<br />

werden soll. Für Maria zunächst<br />

eine sehr überraschende Botschaft.<br />

Gott wird Mensch, um den<br />

Ekkehard-Haus Huysburg<br />

Tagungs- und Gästehaus<br />

Herzlich willkommen!<br />

Erholen – Tagen – Feiern<br />

mit <strong>Romanik</strong> Tür an Tür<br />

Mo<strong>der</strong>ne Gästezimmer für 60 Personen<br />

Drei Säle mit bis zu 120 Plätzen<br />

Klosterspezialitäten<br />

Kursprogramm <strong>der</strong> Mönche<br />

Einladung zum Gebet<br />

Huysburg 2 | 38838 Huy-Dingelstedt<br />

Telefon 039425 961300<br />

gastanmeldung@huysburg.de | www.huysburg.de<br />

flusste. Der Legende nach soll Eike<br />

von Repgow dieses bedeutende<br />

deutschsprachige mittelalterliche<br />

Rechtsbuch auf dem Falkenstein<br />

vollendet haben. Tatsächlich gibt<br />

es einen Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

Burg: Graf Hoyer II. för<strong>der</strong>te offenbar<br />

den Spiegler, wie die Reimvorrede<br />

des Werkes vermuten lässt.<br />

Gemeinsame urkundliche Erwähnungen<br />

und nicht zuletzt ein persönliches<br />

Interesse Hoyers untermauern<br />

diese Verbindung.<br />

Schon im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t war<br />

die Burg Falkenstein für Besucher<br />

zugänglich. Seit 1946 informiert<br />

eine ständige Ausstellung zur<br />

Burg- und Baugeschichte. <strong>Die</strong> Ausstellungsräume<br />

erfuhren in den<br />

letzten Jahren aufwändige Sanierungen<br />

und weisen zum Teil wie<strong>der</strong><br />

die originale Fassung und Nutzung<br />

auf. Zu diesen Räumen gehören<br />

die voll funktionsfähige spätgotische<br />

„Alte Küche“ und die Burgkapelle<br />

mit dem hochmittelalterlichen<br />

Glasfenster. Der Rittersaal erfuhr<br />

zuletzt die umfangreichste Sanierung.<br />

Dabei wurden in dem<br />

schon Ende des 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

als „Neuem Saal“ erwähnten Raum<br />

auch wie<strong>der</strong> farbige Malereien aus<br />

dem beginnenden 20. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

Menschen ganz nahe zu sein, einer<br />

von ihnen zu werden. <strong>Die</strong>ser<br />

Kern <strong>der</strong> Botschaft ist eine gute<br />

und froh machende Nachricht<br />

und so wird <strong>der</strong> Engel häufig lächelnd<br />

dargestellt.<br />

<strong>Die</strong> Besucher <strong>der</strong> Huysburger<br />

Klosterkirche dürfen durch die Zuwendung<br />

des Engels erfahren: wir<br />

sind herzlich willkommen! Und<br />

sie sind eingeladen, sich auf die<br />

Stille des Raumes einzulassen;<br />

o<strong>der</strong> wenn gerade ein Gottesdienst<br />

<strong>der</strong> Mönche o<strong>der</strong> ein Konzert<br />

beginnt, sich für die Worte<br />

und die Musik zu öffnen, die den<br />

Raum erfüllen.<br />

Der romanische Engel hat heute<br />

ganz selbstverständlich seinen<br />

Platz gegenüber dem Eingang im<br />

nördlichen Seitenschiff <strong>der</strong> Kirche.<br />

Man ahnt kaum, dass er sich noch<br />

keine 100 Jahre an dieser Stelle<br />

befindet. Ja er war sogar lange Zeit<br />

in einem <strong>der</strong> Seitenaltäre als einfacher<br />

Stein vermauert, ohne dass<br />

man sein Relief wahrnehmen konnte.<br />

Erst in den 1920er Jahren wurde<br />

er bei einer Renovierungsmaßnahme<br />

entdeckt und später gut<br />

sichtbar im Kirchenraum platziert.<br />

Er passt sich gut ein in die romanische<br />

Architektur <strong>der</strong> Klosterkirche:<br />

In direkter Nachbarschaft erheben<br />

sich Pfeiler und Säulen aus <strong>der</strong><br />

Bauzeit <strong>der</strong> Kirche, die variationsreiche<br />

Kapitelle tragen.<br />

Weitere Engelsdarstellungen<br />

finden sich in den Räumlichkeiten<br />

des heutigen Klosters. Beson<strong>der</strong>s<br />

bemerkenswert ist ein Kapitell,<br />

das bei den Ausgrabungsarbeiten<br />

<strong>der</strong> 1990er Jahre im Klostergelän-<br />

Mittelalterliche Feste erfreuen sich auf Burg Falkenstein wachsen<strong>der</strong><br />

Beliebtheit. © Stiftung Dome und Schlösser Sachsen-Anhalt<br />

(Foto: J. Schymalla)<br />

an Wand und Decke freigelegt. <strong>Die</strong><br />

„Königszimmer“ präsentieren sich<br />

inzwischen in <strong>der</strong> neogotischen<br />

Fassung des preußischen Architekten<br />

F. A. Stüler und werden heute<br />

als Kulisse für standesamtliche<br />

Trauungen genutzt.<br />

Neben <strong>der</strong> musealen Ausstellung<br />

finden auf dem Falkenstein alljährlich<br />

Veranstaltungen statt. Ein beson<strong>der</strong>es<br />

Erlebnis bietet <strong>der</strong> Falkenhof<br />

mit seinen Greifvögeln –<br />

Falke, Adler, Bussard o<strong>der</strong> Uhu –<br />

die auf <strong>der</strong> Burg Falkenstein im<br />

freien Flug beobachtet werden<br />

können.<br />

de gefunden wurde. Gleich ein<br />

ganzer Engelreigen umgibt das<br />

Kapitell und auch hier tragen die<br />

Engel Spruchbän<strong>der</strong> in Händen.<br />

Auch <strong>der</strong> Besuch <strong>der</strong> sogenannten<br />

„Flüstergrotte“ im Wald unterhalb<br />

des Klosters lohnt sich. Dort<br />

wurde im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t durch<br />

den damaligen Besitzer eine kleine<br />

Grottenanlage aus romanischen<br />

Spolien für eine größere<br />

Parkanlage geschaffen. Und natürlich<br />

sei hier noch auf die zehn<br />

Kapitelle von <strong>der</strong> Huysburg verwiesen,<br />

die heute ein unverzichtbarer<br />

Teil <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>-Abteilung<br />

im Berliner Bode-Museum sind.<br />

Vielleicht bieten die folgenden<br />

Termine einen Anlass für einen<br />

Besuch <strong>der</strong> Huysburg: <strong>der</strong> Klostertag<br />

am 1. Juli mit seinen vielfältigen<br />

kulturellen und kulinarischen<br />

Angeboten, o<strong>der</strong> auch „Advent<br />

auf <strong>der</strong> Huysburg“ am 16. Dezember<br />

2012 – eine Einladung<br />

zur Besinnung in einer hektischen<br />

und lauten Zeit vor dem Weihnachtsfest.<br />

Aber auch über das<br />

Jahr hinweg freuen sich auf <strong>der</strong><br />

Huysburg die Mönche des Benediktinerpriorats<br />

mit den Mitarbei-<br />

Vorführungszeiten: März – Oktober:<br />

<strong>Die</strong>nstag – Freitag 11.00 Uhr und<br />

15.00 Uhr; Sonnabend, Sonntag und<br />

an Feiertagen 11.00 Uhr, 14.00 Uhr<br />

und 16.00 Uhr. Für das leibliche<br />

Wohl sorgt die Burggaststätte<br />

„Krummes Tor“ mit einer Vielfalt an<br />

regionaler Küche (nur über Museum<br />

erreichbar). <strong>Die</strong> Burg Falkenstein wie<br />

auch die nur wenige Kilometer entfernte<br />

Konradsburg befinden sich im<br />

Eigentum <strong>der</strong> Stiftung Dome und<br />

Schlösser Sachsen-Anhalt.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.dome-schloesser.de<br />

www.burg-falkenstein.de<br />

Engel <strong>der</strong> Verkündigung auf einem Tympanonfragment<br />

© Archiv Huysburg (Foto: M. Klemme)<br />

terinnen im Gästehaus, im Café<br />

und im Klosterladen über alle Besucher.<br />

Südroute<br />

Burg Falkenstein<br />

und Huysburg<br />

Veranstaltungs-<br />

höhepunkte 2012<br />

■ 17. – 20. Mai 2012<br />

3. Ritterfest & Himmelfahrt<br />

■ 27. – 28. Mai 2012<br />

Pfingstkonzerte<br />

mit Stella Splendens<br />

■ 4. August 2012, 19.30 Uhr<br />

„Traumpaare des Mittelalters“<br />

– 7. Falkensteiner Minneturnier<br />

■ 3. und 6./7. Oktober<br />

18. Mittelalterliches Burgfest<br />

Kapitell <strong>der</strong> nördlichen Arkade <strong>der</strong><br />

Klosterkirche ©Archiv Huysburg<br />

(Foto: M. Witschaß)<br />

Nähere Informationen:<br />

www.huysburg.de<br />

o<strong>der</strong> 039425-9610<br />

Vierungspfeiler und südliche Arkade <strong>der</strong> Klosterkirche<br />

©Foto Marburg (Foto: U. Gaarsch)


Südroute<br />

Saale/Unstrut<br />

Naumburg<br />

Mit <strong>der</strong> Verlegung des Bischofsitzes<br />

von Zeitz nach Naumburg im<br />

Jahr 1028 begann die Geschichte<br />

des Naumburger Dombaus. Einem<br />

frühromanischen Vorgängerbau<br />

folgte ab 1210 ein zweiter, spätromanisch-frühgotischer<br />

Dom. Ostchor<br />

und Langhaus trennt <strong>der</strong> älteste<br />

erhaltene deutsche Hallenlettner,<br />

<strong>der</strong> um 1230 im spätromanischen<br />

Stil errichtet wurde.<br />

Eine beson<strong>der</strong>e Wirkung erhält<br />

die dreiteilige Kryptenanlage durch<br />

die Einbeziehung <strong>der</strong> Krypta des<br />

Vorgängerbaus als mittlerer Raum.<br />

<strong>Die</strong>se war nachträglich 1160/70 in<br />

den damals noch bestehenden frühromanischen<br />

Ostchor eingefügt<br />

worden. Der Vorraum <strong>der</strong> Krypta<br />

(1230) und ihr Altarraum (1220)<br />

hingegen sind spätromanisch, im<br />

Zuge des zweiten Dombaus entstanden.<br />

Ein romanisches Kruzifx,<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

Burgen und Reben prägen die Uferlandschaften an Saale und Unstrut<br />

Wo <strong>der</strong> Wein wächst, da lass Dich ruhig nie<strong>der</strong><br />

<strong>Die</strong> Sonne erhebt sich majestätisch<br />

über <strong>der</strong> mächtigen Neuenburg<br />

in Freyburg. Sie durchflutet<br />

die Rebreihen, strahlt auf die Weintrauben<br />

und nährt sie zu ihrer beson<strong>der</strong>en<br />

Qualität. Unberührte<br />

Landschaften mit Weinbergen,<br />

Steilterrassen, jahrhun<strong>der</strong>tealten<br />

Trockenmauern, romantischen<br />

Weinbergshäuschen und malerischen<br />

Flusstälern beeindrucken jeden<br />

Gast. <strong>Die</strong> Schönheit <strong>der</strong> Flusstäler<br />

und die Anmut, <strong>der</strong> durch<br />

den Terrassenweinbau geprägten<br />

Mit dem Kanu und erlesenen Weinen auf <strong>der</strong> Unstrut.<br />

Foto: Deutsches Weininstitut<br />

um 1160/70 geschaffen, ist heute<br />

in <strong>der</strong> östlichen Kryptenerweiterung<br />

zu bewun<strong>der</strong>n.<br />

Landschaft, versprühen einen einzigartigen<br />

mediterranen Zauber.<br />

Auf über 750 Hektar stehen hier<br />

Reben. An manchen Stellen schon<br />

seit über tausend Jahren. Drei Bundeslän<strong>der</strong><br />

teilen sich heute die<br />

Weinregion: Sachsen-Anhalt (637<br />

ha), Thüringen (108 ha) und Brandenburg<br />

(8 ha). Für die Qualität<br />

<strong>der</strong> Weine sorgen über 50 Privatweingüter,<br />

die Winzervereinigung<br />

Freyburg, das Landesweingut Kloster<br />

Pforta und die Rotkäppchen-<br />

Mumm Sektkellereien.<br />

Entlang <strong>der</strong> drei Weinrouten laden<br />

die Winzer zum Probieren,<br />

Genießen und Verweilen ein.<br />

Strausswirtschaften und Gutsschenken<br />

wechseln sich ab mit<br />

geschichtsträchtigen Orten, denn<br />

sowohl die <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>,<br />

<strong>der</strong> Lutherweg, als auch die Himmelswege<br />

tangieren die ausgewiesenen<br />

Weinwege. <strong>Die</strong> Saale-<br />

Unstrut Weinstraße führt von<br />

Memleben rund 60 Kilometer zunächst<br />

an <strong>der</strong> Unstrut, später an<br />

<strong>der</strong> Saale durch das Kerngebiet<br />

<strong>der</strong> Weinregion. Sie endet im Norden<br />

bei Weißenfels bzw. im Süden<br />

im thüringischen Bad Sulza. Eine<br />

In unmittelbarer Domnähe, auf<br />

dem Grundstück Domplatz 8, befindet<br />

sich eine nach dem Heili-<br />

zweite Weinstraße verbindet entlang<br />

<strong>der</strong> „Mansfel<strong>der</strong> Seen“ im<br />

westlichen Saalekreis, bis hinein<br />

in den Landkreis Mansfeld Südharz,<br />

traditionsreiche Weinbauorte<br />

wie Höhnstedt, Rollsdorf o<strong>der</strong><br />

Seeburg. Hier wachsen bereits auf<br />

90 Hektar Weinpflanzen. Auch<br />

bei Zeitz wird erfolgreich Wein angebaut,<br />

nachzuerleben auf <strong>der</strong><br />

Weinroute „Weiße Elster“.<br />

Der Naumburger Dom<br />

Kultur von Weltrang in <strong>der</strong> Mitte Deutschlands<br />

Sie suchen noch Zimmer für Ihren<br />

Aufenthalt in <strong>der</strong> Jahn-, Weinund<br />

Sektstadt Freyburg (Unstrut)?<br />

Wir helfen Ihnen gern.<br />

Markt 2 | 06632 Freyburg<br />

Telefon 034464 27260<br />

Fax 034464 27376<br />

Kontakt@freyburg.info<br />

Öffnungszeiten <strong>der</strong> Geschäftstelle:<br />

1. November – 30. April<br />

Mo. bis Fr. 9.00 – 17.00 Uhr<br />

Sa. 8.00 – 12.00 Uhr<br />

1. Mai – 31. Oktober<br />

Mo. bis Do. 9.00 – 17.00 Uhr<br />

Fr. 9.00 – 18.00 Uhr<br />

Sa. 8.00 – 14.00 Uhr<br />

gen Ägidius benannte Kapelle.<br />

Der zweigeschossige romanische<br />

Bau entstand Anfang des 13.<br />

Naumburger Dom, SO-Auenansicht Foto: R. Gillner<br />

www.freyburg-tourismus.de<br />

Öffentliche Stadtführungen<br />

Ab 1. Mai bis 31. Oktober<br />

führen wir öffentliche<br />

Stadtführungen durch.<br />

Erleben Sie die historische<br />

Altstadt bei einem<br />

geführten Stadtrundgang.<br />

Sa. & So. 10.00 Uhr<br />

ab <strong>der</strong> Stadtinformation<br />

Sa. 15.00 Uhr ab <strong>der</strong><br />

Rotkäppchen Sektkellerei<br />

Dauer ca. 1 h<br />

Auf gut ausgebauten Rad-, Wan<strong>der</strong>-<br />

und Wasserwegen erschließt<br />

sich zudem die Weinregion aktiv<br />

und beson<strong>der</strong>s naturnah. Von<br />

Frühling bis Herbst laden gesellige<br />

Wein- und Hoffeste direkt bei den<br />

Winzern, in den Weinstädten und<br />

Dörfern zum Genießen und Entspannen<br />

ein. Jährliche Höhepunkte<br />

sind die Jungweinwochen im<br />

April, <strong>der</strong> Freyburger Weinfrühling<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts, etwa zeitgleich mit<br />

dem Baubeginn des zweiten, des<br />

spätromanischen Naumburger<br />

Doms. Imposant ist <strong>der</strong> kuppelförmig<br />

gewölbte Raum, <strong>der</strong> u.a. auch<br />

durch seine außergewöhnliche<br />

Akustik zu faszinieren vermag.<br />

<strong>Die</strong> Kapelle wurde aufgrund ihrer<br />

hohen kunsthistorischen Bedeutung<br />

im Juli 2007 als ein zusätzlicher<br />

Standort an <strong>der</strong> „<strong>Straße</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Romanik</strong>“ in Sachsen-Anhalt aufgenommen.<br />

<strong>Die</strong> einzigartigen Kunstwerke<br />

<strong>der</strong> Stifterfiguren im Westchor des<br />

Naumburger Doms machten nicht<br />

nur die „schönste Frau des Mittelalters“<br />

Markgräfin Uta, son<strong>der</strong>n<br />

auch Ihren Schöpfer, den „Naumburger<br />

Meister“, weltberühmt. Mit<br />

<strong>der</strong> ältesten Steinskulptur <strong>der</strong> Heiligen<br />

Elisabeth von Thüringen,<br />

den von Neo Rauch gestalteten<br />

Seite 16<br />

Weingenuss an <strong>der</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>. Foto: Deutsches Weininstitut<br />

Rotkäppchen ist eine Reise wert!<br />

Kellerführungen täglich 11.00 und 14.00 Uhr,<br />

an Wochenenden und Feiertagen zusätzlich 12.30 und 15.30 Uhr<br />

Gruppenführungen nach Anmeldung<br />

Sektshop täglich 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet<br />

Rotkäppchen Sektkellerei <strong>GmbH</strong><br />

Sektkellereistraße 5 · 06632 Freyburg/U.<br />

Telefon: (03 44 64) 34 - 0 · Telefax: (03 44 64) 2 72 37<br />

sektival@rotkaeppchen.de · www.rotkaeppchen.de<br />

am 1. Mai, die Saale-Weinmeile zu<br />

Pfingsten, die Tage <strong>der</strong> offenen<br />

Weinkeller am ersten Wochenende<br />

im August, das prickelnde „Sektival“<br />

<strong>der</strong> Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien<br />

sowie das größte Weinfest<br />

Mitteldeutschlands, das Winzerfest<br />

in Freyburg, am zweiten<br />

Septemberwochenende.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.weinregion-saale-unstrut.de<br />

Naumburger Dom, Krypta<br />

Foto: M. Rutkowski<br />

Fenstern mit Szenen aus dem Leben<br />

<strong>der</strong> Heiligen Elisabeth und<br />

den von Lukas Cranach geschaffenen<br />

Altarflügeln des Westchors<br />

im Domschatzgewölbe befinden<br />

sich weitere kostbarste Kunstschätze<br />

im Dom und Domschatzgewölbe.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.naumburger-dom.de


Seite 17<br />

<strong>Die</strong> Neuenburg, um 1090 durch<br />

den thüringischen Grafen Ludwig<br />

den Springer gegründet, wurde<br />

im hohen Mittelalter unter den<br />

Landgrafen von Thüringen prachtvoll<br />

ausgebaut. Zwischen 1150<br />

und 1230 entstand eine weitläufige,<br />

repräsentative Anlage – dreieinhalb<br />

mal so groß wie die Wartburg!<br />

Große Namen wie <strong>der</strong> des<br />

Kaisers Friedrich Barbarossa, des<br />

Dichters Heinrich von Veldeke<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> hl. Elisabeth sind beredtes<br />

Zeugnis einer glanzvollen Vergangenheit.<br />

Architektonisches<br />

Kleinod ist die romanische Doppelkapelle<br />

mit ihrer außergewöhn-<br />

lichen Bauzier. In <strong>der</strong> Ausstellung<br />

verbindet sich die aufwändige<br />

Dokumentation <strong>der</strong> Baugeschichte<br />

mit Aspekten <strong>der</strong> Herrschaftsgeschichte,<br />

seltenen authentischen<br />

Befunden und einzigartigen<br />

Originalen wie beispielsweise<br />

dem Neuenburger Pferdeschmuckanhänger.<br />

Neben historischer Baukunst<br />

bietet die Neuenburg aber noch<br />

etwas mehr: In <strong>der</strong> Saale-Unstrut-<br />

Region wird seit mehr als tausend<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

Schloss Neuenburg – eine <strong>der</strong> schönsten Burgen Sachsen-Anhalts<br />

Das Weinmuseum von Sachsen-Anhalt<br />

Schloss Neuenburg, Doppelspindelkelter<br />

im Weinmuseum.<br />

<strong>Die</strong> Saale entspringt in 707 Metern<br />

Höhe im oberfränkischen Fichtelgebirge<br />

am Großen Waldstein.<br />

Auf ihrem Weg Richtung Norden<br />

durchquert sie Bayern, Thüringen<br />

und Sachsen-Anhalt und mündet<br />

bei Barby in die Elbe. Der 427 km<br />

lange Saale-Radwan<strong>der</strong>weg bietet<br />

eine beeindruckende Kultur- und<br />

Naturkulisse. Auf <strong>der</strong> Radtour<br />

durchqueren Sie malerische Flusstäler,<br />

die Weinbergen und imposanten<br />

Burgen Heimstatt sind.<br />

Wäl<strong>der</strong> gehen über in eine urwüchsige<br />

Auenlandschaft.<br />

Historische Städte wie Jena,<br />

Naumburg und Halle sowie zahlreiche<br />

Burgen, Schlösser, Dome<br />

und <strong>der</strong>en Schatzkammern laden<br />

zum Verweilen ein und vermitteln<br />

Geschichten und Geschichte. Genuß<br />

pur bietet das Weinbaugebiet<br />

Saale-Unstrut am mittleren Saalelauf.<br />

Da darf es zur Radlerrast<br />

auch mal ein Probierschluck aus<br />

dem Weinkeller sein. Zu beiden Seiten<br />

des Flusslaufes ziehen imposante<br />

Burgen auf den Anhöhen am<br />

radelnden Betrachter vorbei. Im<br />

Oberlauf weist <strong>der</strong> Weg zahlreiche<br />

Anstiege auf und hat sich beson-<br />

Weingenuss an <strong>der</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>.<br />

<strong>der</strong>s bei sportlich ambitionierten<br />

Radfahrern einen Namen gemacht.<br />

Ab dem thüringischen Saalfeld bietet<br />

<strong>der</strong> Saaleradweg ein ausgeglichenes<br />

Streckenprofil und ist auch<br />

für Familien geeignet. Saalfeld gehört<br />

zu den ältesten Städten Thüringens<br />

und beeindruckt durch die<br />

Feengrotten mit farbreichen Tropfsteinen.<br />

In die Universitätsstadt<br />

Jena zog es seit Jahrhun<strong>der</strong>ten<br />

Dichter, Denker und Wissenschaftler.<br />

Mit Goethe und Schiller gehörte<br />

Jena zum Zentrum <strong>der</strong> klassischen<br />

Literatur. Technikgeschichte schrieben<br />

Carl Zeiss und Ernst Abbe mit<br />

<strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> optischen Industrie.<br />

Eine außergewöhnliche<br />

Kulisse bilden die nördlich von Jena<br />

gelegen Dornburger Schlösser,<br />

erbaut auf einem mit Wein bewachsenen<br />

Muschelkalkfelsen, <strong>der</strong><br />

schroff zur Saale hin abfällt. Einer<br />

<strong>der</strong> geschichtsträchtigsten Landstriche<br />

Mitteldeutschlands liegt im<br />

Norden Thüringens und dem südlichen<br />

Sachsen-Anhalt. Landschaftsprägend<br />

sind nicht nur die zahlreichen<br />

Burgen und <strong>der</strong> über<br />

1000-jährige Weinanbau, <strong>der</strong><br />

Jahren Weinbau betrieben. <strong>Die</strong><br />

Präsentation in <strong>der</strong> Neuenburg<br />

steht unter dem Titel „Zwischen<br />

Fest und Alltag – Weinkultur in<br />

<strong>der</strong> Mitte Deutschlands“. Facettenreich<br />

gibt sie Einblicke in so<br />

interessante Themen wie: Der<br />

Wein in den Religionen, in Medizin<br />

und Kochkunst, im Brauchtum,<br />

im Schankwesen, in <strong>der</strong> Kunst<br />

und im Kunsthandwerk. Aber<br />

auch für „praktische Anwendungen“<br />

steht das Weinmuseum of-<br />

Das Unstruttal mit <strong>der</strong> Arche Nebra ist auch für Radler eine Gegend voller Geschichte und Idylle. Foto: W. S.<br />

durch ein sehr mildes, warmes und<br />

trockenes Klima begünstigt wird.<br />

<strong>Die</strong> Weinregion Saale-Unstrut wird<br />

wegen ihrer hügeligen Landschaft<br />

liebevoll als „Toscana des Nordens“<br />

bezeichnet. Im Zentrum <strong>der</strong> Weinregion<br />

liegt die fast 1000-jährige<br />

Domstadt Naumburg. Herausragendes<br />

Kulturdenkmal ist <strong>der</strong> zur<br />

„<strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>“ gehörende<br />

Dom St. Peter und Paul. International<br />

bekannt vor allem wegen seines<br />

Domschatzes und seiner 12<br />

Stifterfiguren, erschaffen vom einem<br />

<strong>der</strong> bedeutendsten Architekten<br />

und Bildhauer des Hochmittelalters,<br />

dem Naumburger Meister.<br />

Ekkehard und die vermeintliche<br />

Uta von Ballenstedt sind wohl die<br />

prominentesten. Eine <strong>der</strong> bekanntesten<br />

Burgen an <strong>der</strong> Saale ist die<br />

Rudelsburg, deutschlandweit bekannt<br />

durch das 1826 von Franz<br />

Kugler verfasste Volkslied „An <strong>der</strong><br />

Saale hellem Strande ...“.<br />

Berühmtheit erlangte die Domstadt<br />

Mersebug wegen <strong>der</strong> Zaubersprüche,<br />

in mittelhochdeutsch verfasste<br />

Beschwörungsformeln für<br />

Heilung und Wohlsein. Der Dom<br />

St. Johannes und St. Laurentius<br />

fen: im Schankbereich können<br />

nach Voranmeldung Weinproben<br />

durchgeführt werden.<br />

Alljährlich findet am 3. Juniwochenende<br />

(15. – 17.6.2012) Europas<br />

führendes Festival für mittelalterliche<br />

Musik „montalbâne“<br />

auf <strong>der</strong> Neuenburg und in <strong>der</strong><br />

Freyburger Stadtkirche St. Marien<br />

statt. Darüber hinaus runden verschiedene<br />

Veranstaltungen und<br />

Son<strong>der</strong>ausstellungen das Gesamtangebot<br />

ab. Und schließlich<br />

liegt über dem Steilufer <strong>der</strong> Saale<br />

und bildet mit dem Schloss ein<br />

prächtiges Architekturensemble.<br />

Berühmter Sohn <strong>der</strong> über 1000<br />

Jahre alten Salz- und Hansestadt<br />

Halle ist Georg Friedrich Händel.<br />

Ein Muss für Klassikliebhaber ist<br />

<strong>der</strong> Besuch <strong>der</strong> internationalen<br />

Händelfestspiele und die Besichtigung<br />

des Händel-Hauses. Das Landesmuseum<br />

für Vorgeschichte beheimatet<br />

mit <strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Bronzezeit<br />

stammenden Himmelsscheibe<br />

von Nebra einen <strong>der</strong> bedeutendsten<br />

archäologischen Funde. <strong>Die</strong><br />

Scheibe gilt weltweit als die älteste<br />

astronomische Darstellung. Auf ihrem<br />

Weg Richtung Bernburg durchqueren<br />

Sie das ehemalige Herrschaftsgebiet<br />

<strong>der</strong> Adelsgeschlechter<br />

<strong>der</strong> Wettiner und Askanier, die<br />

im 10. und 11. Jahrhun<strong>der</strong>t den<br />

Verlauf <strong>der</strong> Geschichte Mitteldeutschlands<br />

prägten. Zeitzeugen<br />

dieser spannende Epoche sind die<br />

Burg Wettin und das Renaissanceschloss<br />

Bernburg, an dessen Stelle<br />

die Askanier im 11. Jahrhun<strong>der</strong>t ihre<br />

Stammburg errichteten, bevor<br />

diese 1138 gebrandschatzt wurde.<br />

<strong>Die</strong> letzte Etappe des Saaleradweges,<br />

bevor <strong>der</strong> Fluss sich langsam<br />

fließend mit dem Wasser <strong>der</strong><br />

Elbe verbindet, führt durch ein Naturparadies.<br />

Fischreiher beobachten<br />

die Radler skeptisch vom Ufer<br />

aus. Sie durchqueren den 40.000<br />

Hektar großen Naturpark Unteres<br />

Saaletal mit Auenwaldbereichen<br />

und offenen Flusslandschaften. In<br />

Barby endet <strong>der</strong> Saaleradwan<strong>der</strong>weg<br />

und bietet Anbindungen an<br />

den Elberadweg. Beson<strong>der</strong>s reizvoll<br />

ist die Landschaft um Barby herum<br />

kann man in den Mauern <strong>der</strong><br />

Neuenburg heiraten, feiern, tagen,<br />

im Museumsladen Stilvolles<br />

erwerben sowie in den Ferienwohnungen<br />

im Brunnenhof auch<br />

übernachten und erholsame Tage<br />

verbringen. Das Schloss Neuenburg<br />

wie auch das nur wenige Kilometer<br />

entfernte Schloss Goseck<br />

befinden sich im Eigentum <strong>der</strong><br />

Stiftung Dome und Schlösser<br />

Sachsen-Anhalt.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.dome-schloesser.de<br />

www.schloss-neuenburg.de<br />

Schloss Neuenburg, Fürstensaal. Fotos (3): Schloss Neuenburg<br />

Kultur- und Genussradeln am Saale-Radwan<strong>der</strong>weg<br />

Durch die „Toscana des Nordens“<br />

– das verträumte Elbstädtchen<br />

liegt an <strong>der</strong> Grenze des UNESCO<br />

Biosphärenresevats Mittelelbe. Der<br />

Saale-Radwan<strong>der</strong>weg ist durchgängig<br />

in beide Fahrtrichtungen beschil<strong>der</strong>t.<br />

Darüber hinaus informieren<br />

Etappentafeln über Sehenswürdigkeiten<br />

entlang <strong>der</strong> Route und<br />

empfehlen kulinarische Köstlichkei-<br />

Südroute<br />

Allstedt und<br />

Querfurt<br />

ten. Zahlreiche Anschlussmöglichkeiten<br />

an den ÖPNV ermöglichen<br />

problemlos den Einstieg in die<br />

Route. Spannende Abwechslung<br />

bieten etliche Fähren und Fahrgastschiffe.<br />

Weitere Informationen und<br />

Anregungen finden Sie unter<br />

www.saale-radwan<strong>der</strong>weg.de<br />

und www.saale-unstrut-reisen.de.


Südroute<br />

Merseburg, Memleben<br />

und Querfurt<br />

Der Ratsvorsitzende <strong>der</strong> Evangelischen<br />

Kirche in Deutschland,<br />

Präses Nikolaus Schnei<strong>der</strong>, sagte<br />

im Hinblick auf das Themenjahr<br />

Musik und Reformation 2012 im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Lutherdekade: „Musik<br />

war <strong>der</strong> Herzschlag <strong>der</strong> Reformation.<br />

Martin Luther übersetzte<br />

die Bibel nicht nur ins Deutsche,<br />

son<strong>der</strong>n auch zentrale biblischtheologische<br />

Erkenntnisse in Lie<strong>der</strong>,<br />

Und seine Lie<strong>der</strong> sang die<br />

Im 10. Jahrhun<strong>der</strong>t geht Memleben<br />

in die europäische Geschichte<br />

ein. Mehrfache Aufenthalte<br />

König Heinrichs I und Kaiser<br />

Otto des Großen in Memleben<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

Seite 18<br />

Musik und Reformation im Rahmen <strong>der</strong> Lutherdekade<br />

Merseburger Orgeltage 2012 im Zeichen <strong>der</strong> Lutherdekade<br />

ganze Gemeinde…“ <strong>Die</strong> traditionsreichen<br />

Merseburger Orgeltage,<br />

die 2012 zum 42. Male stattfinden<br />

und das Motto tragen.“Soli<br />

Deo Gloria – Von <strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong><br />

Musica Sacra“, wollen mit ihren<br />

Konzertprogrammen diesen „Herzschlag<br />

<strong>der</strong> Reformation“ aufgreifen<br />

und erlebbar machen.<br />

Gewandhausorganist Michael<br />

Schönheit, Merseburgs Domorganist<br />

und künstlerischer Leiter <strong>der</strong><br />

Orgeltage, hat erneut ein vielseitiges<br />

Programm zusammengestellt.<br />

Dabei spielt das schlichte Kirchenlied<br />

eine genau so bedeutende<br />

Rolle wie das große Oratorium,<br />

die Kantate o<strong>der</strong> die Orgelmusik<br />

als selbstverständlicher Schwerpunkt<br />

des Merseburger Festivals.<br />

Zahlreiche Solisten und Ensembles,<br />

darunter die Regensburger<br />

Domspatzen, <strong>der</strong> Gewandchor<br />

Leipzig, <strong>der</strong> Philharmonische Chor<br />

Berlin, die Domkantorei Merseburg,<br />

die Staatskapelle Halle, die<br />

Jenaer Philharmonie, die NDR-<br />

sowie Memleben als gemeinsamer<br />

Sterbeort zeichnen den Ort<br />

aus. Der Tod Kaiser Ottos des<br />

Großen in Memleben veranlassten<br />

seinen Sohn Kaiser Otto II.<br />

und seine Gemahlin Theophanu,<br />

am Ort ein Benediktinerkloster<br />

zu gründen und den Mönchskonvent<br />

mit <strong>der</strong> Pflege des Gebetsgedenkens<br />

für Kaiser Otto I. zu<br />

beauftragen.<br />

Den Geist des ehemaligen Benediktinerklosters,<br />

das kurz nach<br />

dem Tod Kaiser Ottos I. in Memleben<br />

gegründet wird, spüren die<br />

Besucher noch heute. <strong>Die</strong> prächtige<br />

Ruine einer Klosterkirche<br />

aus dem 13. Jahrhun<strong>der</strong>t fügt<br />

sich idyllisch in das Ambiente<br />

zwischen Klostergarten und Klausurbauten<br />

ein. Aber vor allem die<br />

nahezu im Originalzustand erhal-<br />

Bigband, die Merseburger Hofmusik,<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Leipziger Gewandhausorchesters<br />

und so herausragende<br />

Organisten, wie Michael<br />

Schönheit, Lorenzo Ghielmi<br />

und Denny Wilke werden in 21<br />

Konzerten <strong>der</strong> Orgeltage nachhaltige<br />

musikalische Erlebnisse vermitteln.<br />

Am 15. September 2012 beginnen<br />

die Merseburger Orgeltage<br />

mit einem Konzert <strong>der</strong> Regensburger<br />

Domspatzen unter <strong>der</strong> Leitung<br />

von Domkapellmeister Roland<br />

Büchner. An den Folgetagen erklingen<br />

neben Orgelkonzerten u.a.<br />

Mendelssohns Oratorium „Paulus“,<br />

Rudolf Mauersbergers Dresdner<br />

Requiem „Wie liegt die Stadt so<br />

wüst“, J.S. Bachs „Actus tragucus“<br />

und Bachs Kantate „Ein feste Burg<br />

ist unser Gott“. Mittagskonzerte,<br />

Kammermusiken in Ermlitz und<br />

Burgliebenau, Meditationen im<br />

Hohen Chor des Doms und ein beson<strong>der</strong>er<br />

„Konzerttag für Kin<strong>der</strong><br />

und junge Leute“ runden neben<br />

tene spätromanische Krypta übt<br />

auf viele eine spirituelle Anziehungskraft<br />

aus.<br />

Das Jahr 2012 zeichnet sich in<br />

Memleben durch zwei Höhepunkte<br />

aus. Zum einen wird das Projekt<br />

„Belebtes Kloster Memleben“<br />

Dom Merseburg Foto: W. S.<br />

Festgottesdiensten, Orgelführungen<br />

und dem Orgelspektakel im<br />

Kreuzgang das Festival ab und en-<br />

fortgeführt. Im Rahmen dieser<br />

Veranstaltungsreihe weilen Benediktinermönche<br />

<strong>der</strong> Abtei<br />

Münsterschwarzach im Ort und<br />

bieten themenbezogene Veranstaltungen<br />

an. Hierzu gehört eine<br />

Spurensuche mit Pater Fran-<br />

den am 23. September mit einer<br />

Aufführung von Johannes Brahms<br />

Deutschem, Requiem.<br />

Wenn <strong>der</strong> Kaiser stirbt<br />

Kloster und Kaiserpfalz Memleben 2012 – 2013<br />

Schüler in Mönchskutten erkunden die Ruine <strong>der</strong> Stiftskirche. Foto: W. S.<br />

MUSEUM<br />

KLOSTER UND KAISERPFALZ<br />

MEMLEBEN<br />

Am südwestlichen Rand <strong>der</strong><br />

Stadt Querfurt erhebt sich die<br />

turmreiche Silhouette <strong>der</strong> Burg<br />

Querfurt. Umgeben von zwei<br />

Ringmauern, drei gewaltigen<br />

Kanonenbastionen und einer<br />

gigantischen Westtoranlage<br />

zählt die Burg zu den größten,<br />

besterhaltensten und ältesten<br />

Burgen an <strong>der</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>.<br />

Sie ist fast siebenmal<br />

so groß wie die bekanntere<br />

Wartung in Thüringen. <strong>Die</strong><br />

Bausubstanz geht bis in das<br />

mittlere 10. Jahrhun<strong>der</strong>t zurück,<br />

als sie Dynastenburg <strong>der</strong><br />

Edlen Herren von Querfurt<br />

wurde.<br />

Zahlreiche Veranstaltungen,<br />

wie zum Beispiel das Burgfest,<br />

ziskus durch das Kloster, ein Kreativ-Workshop<br />

mit Pater Meinrad<br />

o<strong>der</strong> auch das Angebot „Ora<br />

et Labora“, währenddessen Mönche<br />

für einige Tage vor Ort sind,<br />

zu Gebeten und Gesprächsrunden<br />

bereit stehen und das muse-<br />

beleben regelmäßig das mittelalterliche<br />

Flair <strong>der</strong> Burganlage.<br />

Führungen und museumspädagogische<br />

Angebote lassen<br />

die Lebenswelt des Mittelalters<br />

wie<strong>der</strong> auferstehen und<br />

entführen den Besucher in eine<br />

längst vergangene Zeit.<br />

<strong>Die</strong> versteckten Geheimnisse<br />

<strong>der</strong> Burg entdecken Sie bei einer<br />

Führung über das Burgareal.<br />

Eine historisch verkleidete<br />

Weitere Informationen<br />

und das Programm:<br />

www.merseburger-orgeltage.de<br />

umspädagogische Angebot „Lebendiges<br />

Kloster“ begleiten.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.kloster-memleben.de<br />

Telefon: 034672-60274<br />

Burg Querfurt<br />

Fast siebenmal so groß wie die Wartburg<br />

Vor den Toren <strong>der</strong> Stadt liegt die Burg Querfurt, aus Süden kommend bereits weithin zu sehen. Foto: Burg Querfurt<br />

Person erklärt Ihnen auf spannende<br />

Art die Geschichten und<br />

Mysterien <strong>der</strong> Burg. Treten Sie<br />

eine Reise in die Vergangenheit<br />

an.<br />

<strong>Die</strong> Burg Querfurt ist ganz-<br />

jährig geöffnet und unter <strong>der</strong><br />

Telefonnummer:<br />

034771-52190 und im Internet<br />

unter www.museum-burgquerfurt.de<br />

erreichbar.


Seite 19<br />

Merseburg war im Mittelalter<br />

eine <strong>der</strong> Lieblingsstätten deutscher<br />

Kaiser und Könige. Der Dom<br />

mit seinem angrenzenden Kapitelhaus<br />

und das Schloss bilden<br />

ein einzigartiges Kulturensemble.<br />

In beson<strong>der</strong>er Weise ist die Geschichte<br />

des Merseburger Domes<br />

mit den Ottonen verbunden. Kaiser<br />

Otto <strong>der</strong> Große gründete 968<br />

das Bistum Merseburg und stattete<br />

es umfangreich mit Besitz aus.<br />

Nach <strong>der</strong> Aufhebung 981 war es<br />

Heinrich II., <strong>der</strong> letzte in <strong>der</strong> Reihe<br />

<strong>der</strong> ottonischen Herrscher, <strong>der</strong><br />

1004 das Bistum Merseburg wie<strong>der</strong><br />

errichtete und ab 1015 einen<br />

neuen Dom erbauen ließ. Seinen<br />

Bemühungen ist es zu danken,<br />

dass die Merseburger Domkirche<br />

wie<strong>der</strong> zu alter Größe aufsteigen<br />

konnte und die Merseburger Königspfalz<br />

bis ins 13. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

eine <strong>der</strong> am häufigsten besuchten<br />

des Reiches war.<br />

Bischof Thietmar von Merseburg<br />

machte mit seiner Chronik das<br />

Bistum Merseburg berühmt und<br />

die beschriebenen Kaiser Otto I.,<br />

Otto II. und Heinrich II. unsterblich.<br />

<strong>Die</strong> „Merseburger Zaubersprüche“<br />

sind weltweit bekannt<br />

und einer <strong>der</strong> Höhepunkte des<br />

Kulturbesuches des an wertvollen<br />

Exponaten reichen Domschatzes,<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

„Zauberhafter“ Kulturgenuss in Merseburg<br />

Urkunden und Handschriften aus ottonischer Zeit<br />

Schulpforte ist die 50. Station an <strong>der</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> mit <strong>der</strong> Anlage<br />

des romanischen Zisterzienserklosters Pforta (Foto). Sehenswert ist hier<br />

auch die ehemalige Klosterkirche. Foto: WS<br />

Krypta im Dom zu Merseburg Foto: IMG<br />

NAUMBURGER<br />

MEISTERWERKE<br />

DOM ST. PETER UND ST. PAUL<br />

▪ <strong>der</strong> Besuchermagnet an <strong>der</strong> „<strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>“<br />

▪ Werke des „Naumburger Meisters“<br />

▪ Stifterfi gur Uta – die schönste Frau des Mitt elalters<br />

▪ <strong>der</strong> einzige Dom mit zwei erhaltenen Lett nern<br />

▪ älteste Steinskulptur <strong>der</strong> Hl. Elisabeth von Thüringen<br />

▪ mo<strong>der</strong>ne Glasfenster von Neo Rauch<br />

DOMSCHATZGEWÖLBE<br />

▪ mehr als 30 erlesene Kunstschätz e des Mitt elalters<br />

und <strong>der</strong> Renaissance u.a.: Altargemälde von Lukas<br />

Cranach d.Ä, älteste Johannesschüssel (13. Jh.)<br />

DOMGARTEN<br />

▪ knapp 1 Hektar große Gartenanlage<br />

mit Teichen, Zwinger, Wandelgarten,<br />

Küchengarten und „Garten<br />

des Naumburger Meisters“<br />

KINDERDOMBAUHÜTTE<br />

▪ außerschulischer Lernort mit<br />

museumspädagogischen Angeboten<br />

für Schulklassen, Ferienaktionen,<br />

Familiensamstagen<br />

BESUCHERSERVICE<br />

Domplatz 16/17 ▪ 06618 Naumburg<br />

Telefon: +49 (0) 3445/23 01-133<br />

fuehrung@naumburger-dom.de<br />

www.naumburger-dom.de<br />

www.naumburg-tourismus.de<br />

<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Ladegastorgel auch<br />

einen klingenden Schatz zu bieten<br />

hat.<br />

Das Wirken <strong>der</strong> Ottonen wird<br />

2012 in einer Korrespondenzausstellung<br />

zur Magdeburger Landesausstellung<br />

umfassend gewürdigt.<br />

Unter dem Titel „Otto <strong>der</strong> Große –<br />

<strong>Die</strong> reizvolle Weinlandschaft,<br />

die reiche Geschichte und die<br />

stolzen baulichen Zeugnisse unserer<br />

Vorfahren machen den<br />

Aufenthalt in <strong>der</strong> Region zu einem<br />

unvergesslichen Erlebnis.<br />

Längst bietet sich in Nachbarschaft<br />

zum Wein ein abwechslungsreiches<br />

Aktionsfeld für aktive<br />

Zeitgenossen, die Kultur und<br />

Genuss mit Bewegung und Naturerlebnis<br />

verbinden wollen. Ob<br />

zu Fuß, auf dem Rad o<strong>der</strong> zu<br />

Wasser – <strong>der</strong> aktive Weingenießer<br />

hat an Saale-Unstrut beste<br />

Möglichkeiten die Weinregion<br />

auf verschiedenste Weise zu ent-<br />

Grün<strong>der</strong> des Bistums Merseburg“<br />

zeigen die Vereinigten Domstifter<br />

und das Kulturhistorische Museum<br />

Merseburg erlesene Urkunden<br />

und Handschriften aus ottonischer<br />

Zeit. Im Kulturhistorischen<br />

Museum Merseburg werden zahlreiche<br />

Urkunden präsentiert, die<br />

den Besitz <strong>der</strong> Merseburger Domkirche<br />

belegen. In ihrer graphischen<br />

Gestaltung sind sie Kunstwerke,<br />

in ihrem Inhalt Rechtsdokumente,<br />

die bis heute treulich bewahrt<br />

wurden. So gibt eine Urkunde<br />

Heinrichs II. aus dem Jahre<br />

1012 Auskunft über einen Merseburger<br />

Weinberg – <strong>der</strong> früheste<br />

Beleg für Weinbau im Merseburger<br />

Land. In einer am 7. Juli beginnenden<br />

Son<strong>der</strong>ausstellung wird<br />

auch dieses Jubiläum (1000 Jahre<br />

Weinbau im Merseburger Land)<br />

gewürdigt. Im Handschriftengewölbe<br />

des Merseburger Domes<br />

werden wertvolle liturgische Texte<br />

und prachtvolle Miniaturen gezeigt.<br />

<strong>Die</strong>se führen die Liturgie am<br />

decken. Gut ausgebaute Wan<strong>der</strong>-,<br />

Rad- und Wasserwege durchziehen<br />

das gesamte Weinanbaugebiet<br />

wie pulsierende Lebensa<strong>der</strong>n.<br />

Von Memleben über Freyburg<br />

nach Großjena entlang o<strong>der</strong><br />

auf <strong>der</strong> Unstrut, von Bad Kösen<br />

über Naumburg bis nach Weißenfels<br />

entlang o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Saale,<br />

in Bad Sulza an <strong>der</strong> Ilm, im<br />

Zeitzer Raum an <strong>der</strong> Weißen Elster<br />

und in <strong>der</strong> Nähe von Halle an<br />

den Mansfel<strong>der</strong> Seen - abseits<br />

<strong>der</strong> <strong>Straße</strong>n vereinigen die Aktivrouten<br />

zahlreiche Sehenswürdigkeiten<br />

einer einzigartigen Kulturlandschaft.<br />

Ob zu Wasser o<strong>der</strong><br />

ottonischen Merseburger Dom vor<br />

Augen. Zugleich vermitteln sie die<br />

tiefe Frömmigkeit <strong>der</strong> Zeit, in <strong>der</strong><br />

das weltliche Herrscheramt Ottos<br />

des Großen zugleich göttlicher<br />

Auftrag war. Mit <strong>der</strong> Ausstellung<br />

„Otto <strong>der</strong> Große – Grün<strong>der</strong> des Bistums<br />

Merseburg“ wird deutlich,<br />

welche Ausstrahlung Merseburg<br />

im hohen Mittelalter besaß. Begleitet<br />

wird die Son<strong>der</strong>ausstellung<br />

von wissenschaftlichen Vorträgen,<br />

die das Leben vor 1000 Jahren beleuchten.<br />

Der Besucher kann die<br />

Vielfalt <strong>der</strong> vergangenen Zeiten<br />

im Merseburger Dom wie in einem<br />

steingewordenen Lesebuch betrachten.<br />

Hier findet man das Grabmal Rudolphs<br />

von Rheinfelden, dem Gegenkönig<br />

Heinrichs IV. im Zeitalter<br />

des Investiturstreits. <strong>Die</strong> Domtürme<br />

laden zum Aufstieg ein. Jüngst<br />

konnte die barocke Merseburger<br />

Fürstengruft mit prachtvollen Zinnsärgen<br />

wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

übergeben werden.<br />

Weinerlebnis Saale-Unstrut<br />

<strong>Die</strong> Weinstraße aktiv erleben<br />

EINZIGARTIG<br />

ÜBER UND UNTER TAGE<br />

· Feuer und Wasser im Roe<strong>der</strong>-Stollen<br />

· 4 Museumshäuser über Tage<br />

· mit <strong>der</strong> Grubenbahn zu den Maschinen<br />

· Faszination in <strong>der</strong> Erzaufbereitung<br />

· Abenteuerführung im Rathstiefsten Stollen<br />

WELTKULTURERBE RAMMELSBERG | Bergtal 19 | 38640 Goslar<br />

Tel. (0 53 21) 7 50-0 | Fax (0 53 21) 7 50-1 30 | www.rammelsberg.de<br />

Land, häufig haben Sie die Möglichkeit,<br />

beim Winzer zu rasten,<br />

in gemütliche Straußwirtschaften<br />

o<strong>der</strong> Gutsschenken einzukehren<br />

o<strong>der</strong> Abstecher zu den vielen<br />

sehenswerten Kulturzeugnissen<br />

zu unternehmen.<br />

Südroute<br />

Merseburg und<br />

Saale-Unstrut<br />

<strong>Die</strong> Kulturbausteine für eine<br />

Reise ins klingende Mittelalter reichen<br />

von exklusiven Orgelkonzerten<br />

über Führungen durch Dom<br />

und Domschatz bis zur Präsentation<br />

<strong>der</strong> Zaubersprüche in althochdeutscher<br />

Sprache.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.merseburger-dom.de o<strong>der</strong><br />

www.merseburg-tourist.de<br />

Kommen Sie uns besuchen und<br />

gehen Sie aktiv auf Entdeckungstour<br />

durch eine Landschaft vollendeter<br />

Natur, lebhafter Kultur und<br />

natürlich voller edlem Saale-Unstrut-Wein.<br />

www.saale-unstrut-tourismus.de<br />

SCHLOSS UND SCHLOSSPARK<br />

MORITZBURG ZEITZ<br />

Entdecken Sie eine mo<strong>der</strong>ne Garteninterpretation rings<br />

um das Barockschloss Moritzburg. Ein zeitgenössischer<br />

Freizeit- und Erholungspark mit Spielmöglichkeiten<br />

und Kulisse für zahlreiche Veranstaltungen:<br />

1. APRIL Frühlingsmarkt zur Saisoneröffnung<br />

8. APRIL Ostereiersuche und Schalmeienfest<br />

10. JUNI Japanischer Tag<br />

8. JULI Klassik-Picknick mit <strong>der</strong> Staatskapelle Halle<br />

15./16. SEPT. Zeitzer Weinfest<br />

30. SEPT. Herbstmarkt zum Erntedank<br />

weitere Informationen unter:<br />

Telefon 0 34 41 - 68 80 12<br />

info@schlosspark-zeitz.de<br />

www.zeitz.de


Südroute<br />

Wallhausen<br />

Stilvolle Zimmer erwarten die Besucher<br />

König Heinrich I. und Mathilde<br />

heirateten 909 in Wallhausen.<br />

Drei Jahre später wurde hier ihr<br />

erster Sohn Otto geboren. <strong>Die</strong>ser<br />

wurde 962 als Otto <strong>der</strong> Große<br />

zum ersten Kaiser des Heiligen<br />

Römischen Reiches gekrönt. Ab<br />

1414 war Schloss Wallhausen im<br />

Besitz <strong>der</strong> Familie <strong>der</strong> Grafen von<br />

<strong>der</strong> Asseburg und ging 1945 im<br />

Zuge <strong>der</strong> Bodenreform an die Gemeinde<br />

Wallhausen über. Im Jahre<br />

2005 wurde das Schloss privatisiert<br />

und steht heute wie<strong>der</strong> einer<br />

breiten Öffentlichkeit zur Verfügung.<br />

Einen Teil des Anwesens stellt<br />

<strong>der</strong> Eigentümer für jährlich wechselnde<br />

Ausstellungen mo<strong>der</strong>ner<br />

Kunst o<strong>der</strong> ottonischer Geschichte<br />

zur Verfügung. 2012 werden in<br />

Wallhausen zwei Jubiläen gefeiert:<br />

<strong>der</strong> 1100. Geburtstag von Kaiser<br />

Otto I. und <strong>der</strong> 1050. Jahrestag<br />

seiner Krönung zum ersten Kaiser<br />

Schloss Wallhausen<br />

Hotelzimmer mit stilvollem Ambiente<br />

gepflegte Gastlichkeit in Cafè und Restaurant<br />

Hochzeit / festliche Anlässe / Firmenveranstaltung<br />

Individual– o<strong>der</strong> Gruppenreise<br />

Son<strong>der</strong>ausstellung „Wallhausen. Geburtsort Kaiser Otto I.“<br />

Schloss 1 ~ 06528 Wallhausen<br />

Fon: 034656 20239 ~ Fax: 034656 20559<br />

Mail: info@schlosswallhausen.de<br />

„Auf den Spuren <strong>der</strong> Ottonen“<br />

2 Übernachtungen in einer romantischen Junior-Suite<br />

Welcome-Drink, 2 x reichhaltiges Frühstück<br />

Son<strong>der</strong>ausstellung „Wallhausen. Geburtsort Kaiser Otto I.“<br />

Besuch <strong>der</strong> Kaiserpfalz Tilleda<br />

2 x kulinarisches 3-Gänge-Menü am Abend<br />

Informationsbroschüre<br />

Arrangement 149 € p. P.<br />

Verlängerungsnacht inkl. Halbpension 70 € p. P.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

Schloss Wallhausen – eine Perle am Rande <strong>der</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

Wallhausen. Geburtsort Kaiser Otto I.<br />

des Heiligen Römischen Reiches.<br />

In Korrespondenz zur Landesausstellung<br />

in Magdeburg wird auf<br />

Schloss Wallhausen eine Son<strong>der</strong>ausstellung<br />

„Wallhausen. Geburtsort<br />

Kaiser Otto I.“ (19.04. –<br />

09.12.2012) gezeigt, die von Master-<br />

und Bachelorstudenten <strong>der</strong><br />

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg<br />

unter Leitung von Prof. Dr.<br />

Stephan Freund (Mittelalterliche<br />

Geschichte) erarbeitet wurde.<br />

Im Zentrum <strong>der</strong> Ausstellung stehen<br />

Leben und Wirken <strong>der</strong> beiden<br />

ersten Herrscher aus dem ottonischen<br />

Hause, Heinrich I. (919 –<br />

936) und Otto I. (936 – 973), welche<br />

die urkundlich bis ins 12. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

bezeugte Pfalz Wallhausen<br />

mehrfach besucht und dort<br />

wichtige Urkunden ausgestellt haben.<br />

Heinrich I. feierte 909 in<br />

Wallhausen die Hochzeit mit seiner<br />

zweiten Gemahlin Mathilde.<br />

Am 23. November 912 ist <strong>der</strong>en<br />

Der Wernigerö<strong>der</strong> Bürgerpark widmet<br />

sich 2012 <strong>der</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

und zwar „in Miniatur“. Seit <strong>der</strong><br />

Miniaturenpark „Kleiner Harz“<br />

2009 in Wernigerode eröffnet wurde,<br />

zieht er beson<strong>der</strong>s Modellbaufans<br />

an. Neben beson<strong>der</strong>s detailgetreuen<br />

Modellen interessanter Gebäude<br />

<strong>der</strong> Harzregion erwarten die<br />

Besucher eine Modelleisenbahn<br />

und eine Miniaturlandschaft auf<br />

1,7 Hektar Fläche. <strong>Die</strong> Modelle des<br />

Miniaturenparks stammen aus den<br />

Werkstätten <strong>der</strong> Oskar Kämmer<br />

Schule Wernigerode.<br />

Mit <strong>der</strong> Ausstellung „<strong>Straße</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Romanik</strong> in Miniatur“ entstanden<br />

nicht nur Modelle, die trotz o<strong>der</strong><br />

auch gerade wegen <strong>der</strong> starken Reduzierung<br />

<strong>der</strong> Detailvielfalt (Maßstab<br />

1:500) einen hohen Wie<strong>der</strong>erkennungswert<br />

haben, son<strong>der</strong>n es<br />

gibt jetzt einen Überblick über die<br />

<strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> in Sachsen Anhalt<br />

auf einer Landkarte (4x5 Meter)<br />

im Maßstab von 1:50.000, mit<br />

den Modellen an den entsprechenden<br />

Orten, nach den Himmelsrichtungen<br />

ausgerichtet.<br />

<strong>Die</strong>se Modelle entstanden mit<br />

Langzeitsarbeitslosen im Rahmen<br />

eines Projektes mit Finanzierung<br />

durch den Europäischen Sozialfonds<br />

und die Kommunale Beschäftigungsagentur<br />

des Landkreises<br />

Harz. Das Projekt begann<br />

erstgeborener Sohn Otto, <strong>der</strong> spätere<br />

‚Große’, zur Welt gekommen.<br />

<strong>Die</strong> Besucher werden eingeführt<br />

in die Welt um 900, als <strong>der</strong> Aufstieg<br />

<strong>der</strong> Ottonen zur Königsherrschaft<br />

begann und die Pfalz Wallhausen<br />

für sie einen frühen und<br />

wichtigen Ausgangspunkt bildete.<br />

<strong>Die</strong> Hochzeitsfeier Heinrichs I.<br />

mit Mathilde wird ebenso thematisiert<br />

wie <strong>der</strong> Herrschaftsalltag<br />

eines Königs im 10. Jahrhun<strong>der</strong>t,<br />

dessen Regierungstätigkeit und<br />

Aufgaben, aber auch die damit<br />

verbundenen Beschwerlichkeiten.<br />

Eine Beson<strong>der</strong>heit <strong>der</strong> Ausstellung<br />

stellt die Präsentation von<br />

zwei Originalurkunden Ottos des<br />

Großen dar, die dieser zugunsten<br />

des Schweizer Klosters Einsiedeln<br />

ausgestellt hat und die von dort<br />

als Leihgaben zur Verfügung gestellt<br />

werden. <strong>Die</strong> Originale ermöglichen<br />

es den Besuchern, einen<br />

unmittelbaren Eindruck von<br />

am 1. Juli 2008. <strong>Die</strong> Modellanlage<br />

wurde am 31. Dezember 2011<br />

fertiggestellt.<br />

Zunächst wurden alle 80 Bauwerke<br />

aufgesucht. Dort wurden<br />

Informationen zusammengetragen,<br />

Fotos in den Außen- und Innenbereichen<br />

aufgenommen und<br />

auch die Gebäude äußerlich vermessen.<br />

Ergänzende Angaben waren<br />

in einer Reihe von Fachbüchern,<br />

in Archiven und auch im<br />

Internet zu finden. Für den Bau<br />

<strong>der</strong> einzelnen Modelle wurden genaue<br />

Zeichnungen angefertigt,<br />

die dann in aufwändiger Handarbeit<br />

in die filigranen Bauteile umgesetzt<br />

werden konnten. Eine an<br />

die tatsächlichen Gegebenheiten<br />

angelehnte Farbgebung komplettierte<br />

die kleinen Bauwerke.<br />

Ein Informationstableau bietet<br />

dem Besucher per Bildschirm eine<br />

Fülle von Details auf über 750<br />

Seiten zu den einzelnen Bauwerken,<br />

<strong>der</strong>en Geschichte und <strong>der</strong><br />

heutigen Nutzung. Es bleiben<br />

aber auch viele Fragen offen, zu<br />

<strong>der</strong>en Beantwortung man auf jeden<br />

Fall die „<strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>“<br />

bereisen sollte, denn die Miniaturausführung<br />

kann natürlich den<br />

Originalschauplatz nicht ersetzen.<br />

Weitere Informationen: www.<br />

miniaturenpark-wernigerode.de<br />

Tel. 03943 40891011<br />

Beschaffenheit und äußerer Form<br />

<strong>der</strong>artiger ‚Zeitdokumente’ zu gewinnen<br />

und damit den Herrscher<br />

gewissermaßen „bei <strong>der</strong> Arbeit“<br />

zu beobachten. Und schließlich<br />

widmet sich die Ausstellung <strong>der</strong><br />

Rolle von Pfalz Wallhausen nach<br />

dem Tod Ottos des Großen und<br />

Ausstellung im Wernigerö<strong>der</strong> Bürgerpark<br />

<strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> in Miniatur<br />

Dom Magdeburg<br />

Seite 20<br />

Schloss Wallhausen, im Jahr 2011 sanierter Westflügel<br />

Fotos (2): Schloss Wallhausen<br />

zeigt, dass <strong>der</strong> Ort bis ins letzte<br />

Drittel des 12. Jahrhun<strong>der</strong>ts von<br />

Königen und Kaisern aufgesucht<br />

wurde und Schauplatz wichtiger<br />

Versammlungen war. Originale<br />

Fundstücke aus <strong>der</strong> Umgebung<br />

von Wallhausen runden die Ausstellung<br />

ab.<br />

Verlauf <strong>der</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> Fotos (2): Thomas Schrö<strong>der</strong><br />

Unsere Kulturför<strong>der</strong>ung<br />

ist gut für die Region.<br />

Harzsparkasse


Seite 21<br />

Als „Wittenberger Nachtigall“<br />

wird Martin Luther wegen seiner<br />

vielen Lieddichtungen bezeichnet.<br />

Vom Gemeindegesang bis zur<br />

Hausmusik wurde mit <strong>der</strong> Reformation<br />

ein Grundstein für das<br />

deutsche Liedgut, insbeson<strong>der</strong>e<br />

das evangelische Kirchenlied gelegt.<br />

Das Themenjahr 2012 innerhalb<br />

<strong>der</strong> Lutherdekade heißt darum<br />

„Reformation und die Musik“.<br />

Auch das Rossini Quartett und<br />

seine Solisten werden sich in ihrer<br />

Jubiläumstournee – 10 Jahre Rossini<br />

Quartett und Solisten an <strong>der</strong><br />

<strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> – dieses Themas<br />

annehmen. So wird auf dieser<br />

Jubiläumstour <strong>der</strong> musikalischliterarischen<br />

Entdeckungsreise<br />

das Leben Martin Luthers und seiner<br />

Frau Katharina v. Bora litera-<br />

risch beleuchtet werden. Es werden<br />

Werke z. B. auch von Johann<br />

Sebastian Bach zu hören sein, <strong>der</strong><br />

Luthers Theologien in Musik übersetzte.<br />

Das Publikum, an den bespielten<br />

Stationen entlang <strong>der</strong> <strong>Straße</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>, darf sich somit bei<br />

dieser Tournee auf mitteldeutsche<br />

Barockmusik von Johann Sebastian<br />

Bach, Georg Friedrich Händel,<br />

Johann Friedrich Fasch und Georg<br />

Philipp Telemann freuen. Aber<br />

auch heute lebenden Komponisten,<br />

wie z. B. <strong>der</strong> Magdeburger<br />

Komponist, Dirigent und Cembalist<br />

Reinhard Seehafer wird mit<br />

seiner genialen Komposition: „<strong>Die</strong><br />

Wüste hat zwölf Ding“ nach Texten<br />

von Mechthild zu Magdeburg<br />

zu erleben sein.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

Jubiläumstournee – 10 Jahre Rossini Quartett und Solisten<br />

<strong>Die</strong> Reformation und die Musik entlang <strong>der</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> 2012<br />

Das Rossini-Quartett Magdeburg mit dem Schirmherrn <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>tour<br />

2012 und Gästen. Foto: Victoria Kühne<br />

Als Solisten für die Tournee<br />

konnten wie<strong>der</strong>um renommierte<br />

Musiker gewonnen werden. So<br />

<strong>Die</strong> Classic Tour <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

wird in diesem Jahr am 12. Mai als<br />

ca. 180 km lange Gleichmäßigkeits-<br />

und Orientierungsfahrt im<br />

Mansfel<strong>der</strong> Land und im südlichen<br />

Sachsen-Anhalt stattfinden. Wenn<br />

die Tour nunmehr bereits zum fünften<br />

Mal startet, zeigt dies, dass<br />

sich das Konzept bewährt hat, historische<br />

Fahrzeuge vor <strong>der</strong> Kulisse<br />

alter Baudenkmale zu präsentieren.<br />

In diesem Jahr werden wie<strong>der</strong><br />

60 bis 70 Old- und Youngtimer erwartet.<br />

<strong>Die</strong> „<strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>“ ist zu<br />

einem Zugpferd für Oldtimerbesitzer<br />

geworden. <strong>Die</strong> Besitzer <strong>der</strong> noblen<br />

und in die Jahre gekommenen<br />

Fahrzeuge suchen für ihr Hobby<br />

gern historische Routen bzw. Orte<br />

auf. <strong>Die</strong>se Verschmelzung gelingt<br />

<strong>der</strong> inzwischen etablierten Oldti-<br />

darf sich das Publikum freuen auf:<br />

Tillmann Schnei<strong>der</strong> (Bachtrompete),<br />

Beate Schnei<strong>der</strong> (Flöte), Undi-<br />

mertour entlang <strong>der</strong> „<strong>Straße</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Romanik</strong>“ sehr gut. Nachdem in<br />

den Vorjahren bereits die Region<br />

Magdeburg, das Harzvorland und<br />

<strong>der</strong> Harz sowie die Region um Halle/Saale<br />

und im vergangenen Jahr<br />

die Altmark Schauplatz dieser Oldtimerveranstaltung<br />

waren, sollen<br />

in diesem Jahr die Rallye-Teilnehmer<br />

das Mansfel<strong>der</strong> Land und das<br />

Unstruttal „erfahren“.<br />

Erwartet werden wie<strong>der</strong> diverse<br />

Sportwagen aus den 60er Jahren<br />

wie z.B. Jaguar E-Type, Triumph TR<br />

und Spitfire, MG-B, Mercedes SL<br />

und Porsche 356, aber auch seltene<br />

Vorkriegsmodelle und DDR-<br />

Klassiker wie z. B. Wartburg 311<br />

und Melkus 1000 RS werden am<br />

Start sein. <strong>Die</strong>se Fahrzeuge und<br />

natürlich auch die vielen weiteren<br />

Klassiker werden an Start und Ziel,<br />

ne Dreißig (Mezzosopran), Yoichi<br />

Yamashita (Violine), Azuko Koga<br />

(Flöte), Henning Ahlers (Oboe),<br />

Reinhard Seehafer (Cembalo) und<br />

natürlich das Rossini-Quartett un-<br />

Konzerttermine <strong>der</strong> Tournee 2012<br />

bei den Durchfahrt- und Zeitkontrollen<br />

sowie bei <strong>der</strong> Mittagspause<br />

in Eisleben als „rollendes Museum“<br />

zu besichtigen sein.<br />

Gestartet wird voraussichtlich<br />

um ca. 10.00 Uhr auf dem Gelände<br />

des TGZ Halle im Minutenabstand.<br />

Von dort geht es über die<br />

Stationen Seeburg, Eisleben, Allstedt,<br />

Memleben, Querfurt, Teutschenthal.<br />

Ziel ist <strong>der</strong> Marktplatz<br />

in Halle/Saale, <strong>der</strong> um ca. 15.30<br />

Uhr erreicht werden soll.<br />

ter <strong>der</strong> Leitung von Marco Reiß.<br />

<strong>Die</strong> Mo<strong>der</strong>ationen und Rezitationen<br />

werden in gewohnter Weise<br />

von Wolfgang Klose und Christian<br />

Poewe übernommen.<br />

Datum Uhrzeit Ort Veranstaltungsraum<br />

19.05.12 20:00 Osterwieck Stadtkirche St. Stephanie<br />

03.06.12 15:00 Hillersleben Klosterkirche Hillersleben<br />

09.06.12 16:00 Melkow Dorfkirche<br />

30.06.12 17:00 Memleben Kaiserpfalz Memleben<br />

14.07.12 19:00 Magdeburg Kloster unserer lieben Frauen<br />

15.07.12 17:00 Hundisburg Schloss Hundisburg<br />

21.07.12 16:00 Jerichow Kloster Jerichow<br />

11.08.12 16:00 Hecklingen Hecklinger Basilika<br />

12.08.12 16:00 Walbeck Ruine <strong>der</strong> Stiftskirche<br />

08.09.12 17:00 Beuster Backsteinkirche St. Nikolaus<br />

09.09.12 16:00 Groß Ammensleben Benediktinerkloster<br />

29.09.12 16:00 Mühlbeck Ev. Kirche<br />

5. Classic Tour <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> vom 11. bis 13. Mai 2012<br />

Oldtimer im Mansfel<strong>der</strong> Land und im südlichen Sachsen-Anhalt<br />

Rund 60 – 70 historische Fahrzeuge werden bei <strong>der</strong> Classic Tour <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

vom 11. bis 13. Mai zu bewun<strong>der</strong>n sein. <strong>Die</strong> Tour führt die Oldtimer<br />

durch das Mansfel<strong>der</strong> Land in den Süden Sachsen-Anhalts.<br />

Fotos (3): Veranstalter<br />

Für den Abschluss <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

ist am 13. Mai ein Oldtimer-Corso<br />

vom Veranstaltungshotel<br />

in <strong>der</strong> Dorotheenstraße<br />

durch die Innenstadt zum Kunstmuseum<br />

Moritzburg geplant,<br />

dort wird um 12.00 Uhr die Siegerehrung<br />

stattfinden. Nach ca.<br />

2 Stunden treten die Teilnehmer<br />

dann die Heimreise an.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.romanik-classic.de


Südroute<br />

Osterwieck<br />

Noch heute begrenzt die Mühlen-Ilse<br />

den Osterwiecker Pfarrgarten.<br />

<strong>Die</strong>s könnte die Stelle gewesen<br />

sein, an <strong>der</strong> 780 n. Chr. im<br />

karolingischen, dem Heiligen Stephanus<br />

geweihten, bald auch<br />

„Osterwik“ genannten Missionszentrum<br />

Saligenstat christliche<br />

Missionare die ersten Taufen im<br />

Nordharzer Land vollzogen haben.<br />

Über die zunächst aus Holz<br />

erbauten frühen Kirchen ist nichts<br />

bekannt. An <strong>der</strong>en Stelle aber<br />

dürfte im frühen 12. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

die große romanische Kirche errichtet<br />

worden sein, von <strong>der</strong> bis in<br />

unsere Tage die eindrucksvolle<br />

Turmfront <strong>der</strong> heutigen Stephanikirche<br />

erhalten geblieben ist, neben<br />

<strong>der</strong> Nikolaikirche das einzige<br />

mittelalterliche Bauwerk in Osterwieck.<br />

Nur die Erztaufe, das monumentale<br />

Taufbecken in St. Stephani,<br />

stammt noch aus dieser<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

Zeit. Seitdem wird darin das Wasser<br />

aus <strong>der</strong> nahen Ilse für Generationen<br />

von Osterwieckern zum<br />

„Leben spendenden“ Taufwasser<br />

geworden sein.<br />

Ein Besuch lohnt sich schon deshalb,<br />

weil vor wenigen Monaten<br />

die 2006 in Angriff genommene<br />

Restaurierung <strong>der</strong> Turmfront abgeschlossen<br />

werden konnte. Durch<br />

Absenkung des in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

angewachsenen Bodens<br />

Stadt verbindet. Keine Stelle in<br />

<strong>der</strong> Stadt war deshalb geeigneter,<br />

für die Besucher ein repräsentatives<br />

Informationszentrum einzurichten.<br />

Auf drei instruktiven Tafeln<br />

und einer vierten in Blindenschrift<br />

findet sich alles Wesentliche<br />

zur Stadtgeschichte, zum<br />

Fachwerkbau und zu zwei ›Rundgängen<br />

auf den Spuren des Fachwerks<br />

und <strong>der</strong> Reformation‹. <strong>Die</strong><br />

seit einem Jahr bestehende Touristikinfo<br />

kann dafür Stadtführer<br />

vermitteln.<br />

<strong>Die</strong>s alles steht geradezu symbolhaft<br />

für eine neue „Welle von<br />

Initiativen“ im Tal <strong>der</strong> Ilse und am<br />

Fallstein. Sie will dem Touristen<br />

das kulturelle Erbe und die Schönheiten<br />

<strong>der</strong> Landschaft unter dem<br />

Logo „Kulturland Osterwieck“ –<br />

dazu gehört das Schloss Hessen<br />

romanische Tür von Plock/Nowgorod<br />

zu besichtigen. Sie war bisher<br />

nur in Lublin, Krakau und Bielefeld,<br />

<strong>der</strong> Partnerstadt Nowgorods,<br />

zu sehen. Zum ersten Mal<br />

kann man in dieser Ausstellung<br />

die weltberühmte, 1152/54 unter<br />

Erzbischof Wichmann in Magdeburg<br />

für die Kathedrale in Plock<br />

gegossene romanische Bronzetür,<br />

die sich seit dem 15. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

in Nowgorod befindet, auf 60<br />

großformatigen sehr qualitätsvollen<br />

Drucken erleben. Mit dieser<br />

Ausstellung zur „PORTA FIDEI –<br />

Tor zum Glauben“ will St. Stephani<br />

als eines <strong>der</strong> „Portale <strong>der</strong> <strong>Straße</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>“ schon jetzt das<br />

20. Jubiläum dieser erfolgreichen<br />

Fremdenverkehrsroute nicht nur<br />

einläuten, eine kleinere Ausstellung<br />

auf <strong>der</strong> Empore <strong>der</strong> Kirche<br />

Seite 22<br />

Das „Kulturland Osterwieck“ an <strong>der</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

Eine Stadt <strong>der</strong> Reformation und Renaissance im Tal <strong>der</strong> Ilse<br />

<strong>Die</strong> romanische Tür in <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>ausstellung zeigt u.a. den Einzug in Jerusalem.<br />

Foto: Ks. R. Knapinski<br />

konnten die Basen <strong>der</strong> Bögen, die ebenso wie die Wasserburg Zilly<br />

das Portal umrahmen, freigelegt und <strong>der</strong> Windkraftpark um Dar-<br />

Mit „einer unerhörten Wasser- und erneuert werden – von neun desheim – vorstellen, sei er nun<br />

flut“, mit Tod und Zerstörung Jahrhun<strong>der</strong>ten gezeichnet ist hier auf <strong>der</strong> „<strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>“, den<br />

Historische Hausinschriften – Zeug-<br />

überschwemmte dagegen die Ilse eines <strong>der</strong> bedeutendsten romani- Wan<strong>der</strong>- und Radwegen des „Grünisse<br />

<strong>der</strong> Reformation im Sommer 1495 die mittelalterlischen Bauwerke des Nordharzer nen Bandes“ o<strong>der</strong> als Pilger auf Der als „Schling“ bezeichnete<br />

che Stadt so sehr, dass mit Aus- Raumes neu entstanden. <strong>der</strong> „Via Romea“ und dem „Ja- Durchgang verbindet Marktplatz<br />

nahme des aus Stein erbauten Der ›Schling‹ ist <strong>der</strong> enge Durchkobsweg“ unterwegs.<br />

und Gottesacker.<br />

Rathauses und <strong>der</strong> Türme bei<strong>der</strong> gang, <strong>der</strong> seit Jahrhun<strong>der</strong>ten den Nur vom 26. Februar bis Mitte<br />

Kirchen nach und nach alle Häu- um die Kirche gelegenen Gottes- April ist in St. Stephani eine ganz wird diesem bedeutenden Kunstser<br />

<strong>der</strong> Stadt neu erbaut werden<br />

mussten. Ebenso unaufhaltsam<br />

wie eine Flutwelle breitete sich<br />

bald nach 1517 auch die Reformation<br />

im Halberstädtischen aus,<br />

gleichzeitig löste an den Fassaden<br />

<strong>der</strong> neuerbauten Fachwerkhäuser<br />

die Renaissance die Gotik ab.<br />

<strong>Die</strong>s war das Jahrhun<strong>der</strong>t, in dem<br />

die schon ab 1535 protestantische<br />

Fachwerkstadt Osterwieck<br />

im weiterhin katholischen Bistum<br />

Halberstadt neu entstanden ist.<br />

138 noch vor dem Ende des Dreißigjährigen<br />

Krieges erbaute Häuser<br />

gibt es bis heute in Osterwieck,<br />

an 41 Häusern legen Hausinschriften<br />

Zeugnis ab vom Bekenntnis<br />

ihrer Erbauer zur Reformation<br />

und von ihrer tiefen protestantischen<br />

Frömmigkeit. <strong>Die</strong><br />

acker mit dem Marktplatz <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>e Ausstellung über die werk <strong>der</strong> europäischen <strong>Romanik</strong><br />

<strong>Die</strong> beeindruckende Turmfront <strong>der</strong> Stephanikirche aus dem frühen 12. Annahme <strong>der</strong> Reformation durch<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t Fotos (3): L. Thiele die Bürger einer Stadt ist an den<br />

Fassaden <strong>der</strong> Osterwiecker Häuser<br />

wie in keiner an<strong>der</strong>en Stadt<br />

Sachsen-Anhalts ablesbar. Das<br />

von 1552–57 neuerbaute Kirchenschiff<br />

von St. Stephani ist einer<br />

<strong>der</strong> ältesten protestantischen Der Schäfers Hof in <strong>der</strong> Kapellenstraße 27 in Osterwieck mit seinem zehneckigen Taubenturm lohnt einen Be-<br />

Kirchenbauten.<br />

such. Doch es ist nicht allein die spätmittelalterliche Hofanlage, die den Ort attraktiv macht. Der Verein Schäfers<br />

Hof e. V. möchten das kulturelle und gesellschaftliche Angebot bereichern und bietet zahlreiche Veranstaltungen<br />

an. Infos: www.schaefershof.de Fotos (2): T. Günther<br />

Waldhaus Hotel - Restaurant<br />

Sehr schöne Lage direkt am Wald.<br />

Im Fallstein 1 · 38835 Osterwieck<br />

Tel.: 03 94 21/61 80<br />

www.waldhaus-osterwieck.de<br />

Montag Ruhetag · ab 11.30 Uhr geöffnet<br />

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„Natur pur erleben“<br />

Im Fallstein 5 · 38835 Osterwieck<br />

Tel.: 03 94 21/6 97 03<br />

www.fallsteinklause.de<br />

Kein Ruhetag · ab 11.00 Uhr geöffnet<br />

Besuchen Sie uns am Naturschutzgebiet Großer Fallstein, mit Blick auf Harz &<br />

Brocken! Ihre Familie Söllig und Mitarbeiter<br />

e<br />

Das monumentale Taufbecken in<br />

St. Stephani<br />

auch weiterhin gewidmet bleiben.<br />

Trotzdem ist jedem zu empfehlen,<br />

die bis Mitte April befristete Ausstellung<br />

aller 60 Bil<strong>der</strong> und einiger<br />

großer Rollfolien nicht zu versäumen.<br />

<strong>Die</strong> Ilse fließt durch Osterwieck.


Seite 23<br />

<strong>Die</strong> St. Lorenzkirche in <strong>der</strong> Hansestadt<br />

Salzwedel kann im Jahr<br />

2012 zwei Jubiläen feiern:<br />

Im Jahr 1112 – vor 900 Jahren<br />

– belagerte Kaiser Heinrich V. die<br />

Burg Salzwedel, die dem oppositionellen<br />

Markgrafen <strong>der</strong> Nordmark<br />

Rudolf gehörte. Rudolf ergab<br />

sich dem Kaiser. Am 16. Juni<br />

1112 wird eine Urkunde über einen<br />

Gütertausch zwischen den<br />

beiden Erzbischöfen Albrecht von<br />

Mainz und Adelgot von Magdeburg<br />

ausgestellt, die auch vom<br />

Kaiser, mehreren Bischöfen und<br />

an<strong>der</strong>en Beamten unterzeichnet<br />

wird. Darin wird zum ersten Mal<br />

die „alte Burg Salzwedel“ genannt.<br />

Sie muss aber wohl schon so<br />

groß gewesen sein, dass sie den<br />

Kaiser und sein ganzes Gefolge<br />

aufnehmen und versorgen konnte.<br />

Auch eine Siedlung für die<br />

Burg-Angestellten gehörte dazu,<br />

natürlich mit einer Kirche, in <strong>der</strong><br />

die Bischöfe Gottesdienst feiern<br />

konnten, vermutlich zur selben<br />

Zeit gebaut wie die Burg (wahrscheinlich<br />

im 10.Jahrhun<strong>der</strong>t). Im<br />

Stadt-Grundriss kann man noch<br />

den Rundlings-Grundriss dieser<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

Bewegte Geschichte und ehemalige „Salzfactorey”<br />

800-jährige Lorenzkirche lädt zu Konzerten ein<br />

St. Lorenz in Salzwedel fasziniert mit dem Vielklang von rotem Backstein,<br />

weißen Blendnischen und schwarz glasierten Formsteinen.<br />

<strong>Die</strong> Klosteranlage Hamersleben,<br />

nördlich von Halberstadt am Rande<br />

des „Großen Bruchs“ gelegen,<br />

besitzt mit <strong>der</strong> ehemaligen Stiftskirche<br />

<strong>der</strong> Augustiner-Chorherren<br />

ein Kleinod romanischer Baukunst,<br />

das wegen <strong>der</strong> weitgehenden<br />

Ursprünglichkeit des Bestandes<br />

architektur- und kunstgeschichtlich<br />

Außergewöhnliches<br />

bietet. Weithin sichtbar erwecken<br />

die aufragenden Türme <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Stiftskirche St. Pankratius<br />

die Neugier zu einem Bauwerk,<br />

das zu einem <strong>der</strong> bedeutendsten<br />

hochromanischen Basiliken<br />

Deutschlands gehört. <strong>Die</strong> Beson<strong>der</strong>heit<br />

ist, dass hier die Raumformen,<br />

die architektonische Glie<strong>der</strong>ung<br />

und <strong>der</strong> reiche Bauschmuck<br />

nahezu unversehrt erhalten sind.<br />

Burg-Siedlung erkennen, mit <strong>der</strong><br />

Lorenzkirche in <strong>der</strong> Mitte. Ende<br />

2011 wurde sogar südöstlich <strong>der</strong><br />

Kirche ein vielleicht dazu gehöriges<br />

Stadt-Tor ausgegraben. - Wie<br />

die erste Lorenzkirche aussah,<br />

weiß man nicht, ob sie wie viele<br />

frühe Kirchen im Raum <strong>der</strong> Lüneburger<br />

Heide einfach aus Feldsteinen<br />

o<strong>der</strong> auch nur aus Holz gebaut<br />

war. Ein Gebrauchs-Gegenstand<br />

ist allerdings aus <strong>der</strong> Zeit<br />

um 1150 erhalten: ein kleiner romanischer<br />

Bronze-Leuchter, <strong>der</strong><br />

heute im Danneil-Museum ausgestellt<br />

ist. <strong>Die</strong> Lorenzkirche ist also<br />

sicher mehr als 900 Jahre alt.<br />

Aber zum Hansefest am 3. Juni<br />

2012 feiert die Stadt dieses<br />

900-jährige Orts-Jubiläum – und<br />

damit auch die Kirche.<br />

Das zweite Jubiläum kann am<br />

16. September 2012 gefeiert werden:<br />

Nachdem die Lorenzkirche in<br />

<strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> beginnenden Hanse<br />

zwischen 1220 und 1250 neu gebaut<br />

war, verfiel sie nach <strong>der</strong> Reformation<br />

und wurde 1692 kurfürstlich-brandenburgisches,<br />

dann<br />

königlich-preußisches Salzhandelslager<br />

(„Salzfactorey“). Trotzdem<br />

verfiel sie weiter und wäre<br />

Beson<strong>der</strong>s hervorzuheben ist die<br />

reiche und qualitätvolle Bauornamentik<br />

im Kircheninneren.<br />

Heute gehört das an <strong>der</strong> <strong>Straße</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Romanik</strong> gelegene Kloster<br />

zum Bistum Magdeburg und dient<br />

<strong>der</strong> katholischen Pfarrei.<br />

Aus <strong>der</strong> angewandten Bautechnik<br />

lässt sich auf eine Fertigstellung<br />

<strong>der</strong> Klosterkirche bereits um<br />

1140 schließen.<br />

Im Inneren zeigt sich eine beeindruckende<br />

reiche Bauzier. So ließen<br />

die Augustiner-Chorherren in<br />

die Kapitelle des Langhauses<br />

zwanzig verschiedene symbolische<br />

Bil<strong>der</strong> einmeißeln, was heute<br />

zu den bemerkenswertesten Leistungen<br />

romanischer Bauskulptur<br />

in Deutschland zählt. Bei den umfangreichenRestaurierungsarbei-<br />

Ein typisch romanischer Eingang mit Rundbogenornamenten findet sich<br />

auf <strong>der</strong> Rückseite von St. Lorenz. Fotos (2): W. Schilling<br />

wahrscheinlich wie die Nikolai-<br />

Kirche in <strong>der</strong> Nähe abgerissen<br />

worden. 1859 konnte aber die<br />

kleine katholische Gemeinde das<br />

Gebäude kaufen und als Pfarrkir-<br />

ten, die um 1963 begannen, wurde<br />

<strong>der</strong> romanische Raumeindruck<br />

wie<strong>der</strong> in den Mittelpunkt gerückt.<br />

<strong>Die</strong> barocken Einbauten<br />

wie Altar und Orgel wurden an<br />

ihrem Platz belassen.<br />

Seit 1991 wird in Bauabschnitten<br />

ein neues Orgelwerk mit klassischer<br />

Prägung hinter dem historischen<br />

Prospekt errichtet. Im Jahr<br />

2012, zum 900-jährigen Jubiläum<br />

<strong>der</strong> Kirche, soll die Orgel durch<br />

den Einbau noch vakanter Register<br />

vervollständigt sein. Bekannte<br />

Organisten werden die Besucher<br />

mit Orgelkonzerten beeindrucken.<br />

Mit Gründung <strong>der</strong> heutigen Stiftung<br />

Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt<br />

im Jahr 1996 ging das<br />

Kloster in <strong>der</strong>en Eigentum über.<br />

Seitdem findet eine intensive Bau-<br />

che einrichten. Am 16. September<br />

1862 weihte <strong>der</strong> damals zuständige<br />

Bischof K. Martin von Pa<strong>der</strong>born<br />

die Kirche wie<strong>der</strong> neu, also<br />

von nunmehr 150 Jahren.<br />

pflege statt. So wurden in Vorbereitung<br />

des Jubiläums die Wandflächen<br />

in <strong>der</strong> Klosterkirche einer<br />

sensiblen Reinigung unterzogen.<br />

Der „Festsommer Hamersleben“<br />

wird am Sonntag, dem 03.06.2012<br />

um 17.00 Uhr in <strong>der</strong> Kirche mit<br />

einem Vortag von Pfarrer Ludger<br />

Kemming zum Thema „Geschichte<br />

und Bedeutung <strong>der</strong> Stiftskirche<br />

St. Pankratius Hamersleben“ eingeläutet.<br />

Höhepunkt des Festsommers<br />

ist <strong>der</strong> Festgottesdienst mit<br />

Bischof Dr. Gerhard Feige am<br />

Sonntag, den 22.07.2012, 10.30<br />

Uhr, zu welchem Ministerpräsident<br />

Dr. Reiner Haseloff ein Grußwort<br />

sprechen wird. Nach einem<br />

Empfang wird es im Kirchgarten<br />

ein gemeinsames Gemeindefest<br />

<strong>der</strong> katholischen Pfarrei, <strong>der</strong> benachbarten<br />

evangelischen Gemeinde<br />

sowie <strong>der</strong> Gemeinde Hamersleben<br />

geben, welches gegen<br />

Routenplan<br />

Salzwedel und<br />

Hamersleben<br />

So ist heute die 800-jährige<br />

Lorenzkirche nicht nur ein Gottesdienstort<br />

<strong>der</strong> Gemeinde, son<strong>der</strong>n<br />

auch ein vielbesuchtes Ziel<br />

auf <strong>der</strong> „<strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>“<br />

und ein gern genutzter Raum für<br />

Konzerte. – Einen so genannten<br />

„<strong>Romanik</strong>-Teller“ gibt es zwar<br />

seit einiger Zeit nicht mehr in<br />

den Gaststätten <strong>der</strong> Stadt, aber<br />

richtigen Salzwedeler Baumkuchen<br />

kann man ja auch immer<br />

genießen.<br />

Feiern Sie also unsere Jubiläen<br />

mit uns und mit <strong>der</strong> Hansestadt<br />

Salzwedel. Seien Sie herzlich willkommen!<br />

Reichhaltiger Bauschmuck und meisterlich gestaltete Kapitelle begeistern<br />

900 Jahre Kloster und Stiftskirche St. Pankratius in Hamersleben<br />

<strong>Die</strong> romanische Architektur von St. Pankratius hat sich über viele Jahrhun<strong>der</strong>te kaum verän<strong>der</strong>t.<br />

Friedensstraße 89 – 91 · 39619 Arendsee/Altm.<br />

Telefon (03 93 84) 25 00 · Telefax (03 93 84) 2 17 71<br />

eMail: info@dh-arendsee.de<br />

Internet: www.dh-arendsee.de<br />

2 ÜN m. HP (DZ, WC, TV) Begrüßung mit<br />

dem Original Arendseeer Spargelwasser,<br />

ein Festmenü mit <strong>der</strong> Fischspezialität „Maräne“.<br />

Eine Schaufelrad-Dampferfahrt auf dem See o<strong>der</strong><br />

eine Stadt-, Kloster- und Museumsführung.<br />

Von Oktober bis April inkl. Sonntagsbrunch.<br />

Preis pro Person ab 145,– �<br />

★★★★<br />

Deut‚che‚ Hau‚<br />

Besitzer: Familie Bannier<br />

15.00 Uhr mit einer Orgelandacht<br />

seinen Abschluss finden wird. Besucher<br />

sind sehr willkommen. Der<br />

Eintritt ist frei.<br />

Zum Ausklang des Festsommers<br />

wird die Restauratorin Frau Helma<br />

Konstanze Groll am Sonntag,<br />

den 09.09.2012 um 17.00 Uhr in<br />

Hamersleben über die von ihr restaurierten<br />

Altargemälde <strong>der</strong> Kirche<br />

referieren.<br />

Über den Sommer finden in <strong>der</strong><br />

Kirche regelmäßig Orgelkonzerte<br />

sowie Vespern statt. <strong>Die</strong> Termine<br />

für die Veranstaltungen im „Festsommer<br />

Hamersleben“ werden in<br />

<strong>der</strong> Presse bekannt gegeben bzw.<br />

sind unter www.dome-schloesser.<br />

de sowie www.kathleben.de zu erfahren.<br />

Kontakte:<br />

Stiftskirche St. Pankratius<br />

Klosterhof 8<br />

39393 Hamersleben<br />

<strong>Die</strong> reiche und feingliedrige Ausführung <strong>der</strong> Kapitelle ist beispiellos und<br />

Zeugnis hoher Steinmetzkunst. Fotos (2): W. Schilling


Großartige gotische Dome, romantisch anmutende mittelalterliche Burgen und imposante<br />

Schlösser aus den verschiedenen Epochen deutscher Baugeschichte prägen das abwechslungsreiche<br />

Landschaftsbild Sachsen-Anhalts. <strong>Die</strong>se steinernen Zeugnisse <strong>der</strong> Geschichte<br />

verkörpern nicht nur die Baukunst vergangener Jahrhun<strong>der</strong>te, son<strong>der</strong>n sie geben auch<br />

Aufschluss über die Lebenswelten ihrer Erbauer und Nutzer.<br />

<strong>Die</strong> Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt mit Verwaltungssitz auf Schloss<br />

Leitzkau sieht sich für ihre Bauwerke sowie Kunst- und Kulturgüter daher auch als<br />

Vermittlerin zwischen Vergangenheit und Gegenwart.<br />

Als fast südlichste Liegenschaft <strong>der</strong> Stiftung erstreckt sich die mächtige Anlage <strong>der</strong><br />

Neuenburg hoch über dem Winzerstädtchen Freyburg an <strong>der</strong> Unstrut. <strong>Die</strong> berühmte<br />

romanische Doppelkapelle, die Ausstellung „Burg und Herrschaft“, das Weinmuseum,<br />

die Präsentation „Wun<strong>der</strong>-Werk – Taschen-Uhr“ und die Kin<strong>der</strong>kemenate bilden den Kern<br />

des musealen Angebots. Verschiedene Son<strong>der</strong>ausstellungen und traditionelle Veranstaltungen<br />

wie Europas führendes Festival für mittelalterliche Musik „montalbâne“ am dritten<br />

Wochenende im Juni sind Höhepunkte eines jeden Jahres.<br />

Im Süden Sachsen-Anhalts befinden sich ebenfalls das Schloss Goseck als Europäisches<br />

Musik- und Kulturzentrum und die Eckartsburg.<br />

Ein Besuchermagnet ist die Burg Falkenstein – eine <strong>der</strong> eindrucksvollsten Wehranlagen<br />

des Harzes. Der Legende nach soll sie Entstehungsort des Sachsenspiegels sein. <strong>Die</strong>ses<br />

Rechtsbuch beeinflusste seit dem Mittelalter die rechtliche Entwicklung Deutschlands und<br />

weite Teile Osteuropas. Innerhalb <strong>der</strong> Burg laden ansehnliche Räume wie <strong>der</strong> Rittersaal, die<br />

Herrenstube o<strong>der</strong> die Kapelle den Besucher ebenso ein wie Ausstellungen zur Burggeschichte<br />

und zum Sachsenspiegel o<strong>der</strong> die Vorführungen des Falkenhofes. Der Falkenstein bildet die<br />

Kulisse für zahlreiche Veranstaltungen, so das Ritterfest zu Himmelfahrt, das Minneturnier<br />

am 4. August 2012 o<strong>der</strong> das mittelalterliche Burgfest am 3. und 6. bis 7. Oktober 2012.<br />

Unweit <strong>der</strong> Burg Falkenstein bietet die Konradsburg Kunst- und Fotoausstellungen sowie<br />

Projekte für Kin<strong>der</strong> an. Nach Abschluss <strong>der</strong> Restaurierungsarbeiten kann ab April 2012 auf<br />

<strong>der</strong> Konradsburg die Krypta <strong>der</strong> Klosterkirche St. Sixtus wie<strong>der</strong> besichtigt werden.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong><br />

<strong>Die</strong> Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt stellt sich vor:<br />

Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt<br />

Am Schloss 4<br />

39279 Leitzkau<br />

Schloss Leitzkau, Foto: N. Perner<br />

Konradsburg: © Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt / Foto: T. Tempel<br />

Tel.: 039 241 / 934 – 0<br />

Fax: 039 241 / 934 – 34 Konto-Nr. : 050 200 5050<br />

Mail: leitzkau@dome-schloesser.de Bankleitzahl: 810 540 00<br />

Internet: www.dome-schloesser.de Bankverbindung: Sparkasse Jerichower Land<br />

Zwischen Elbe und Saale liegen die<br />

anhaltischen Schlösser Bernburg,<br />

Plötzkau und Köthen.<br />

Auf <strong>der</strong> Nordroute zeigt sich im Gewand<br />

des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts das Jagdschloss<br />

Letzlingen. <strong>Die</strong> Dauerausstellung befasst<br />

sich mit <strong>der</strong> Bau- und Nutzungsgeschichte<br />

sowie mit <strong>der</strong> Jagd in <strong>der</strong> Letzlinger Heide.<br />

Im Herbst 1912 – genau vor 100 Jahren –<br />

fand hier die letzte kaiserliche Hofjagd mit<br />

Kaiser Wilhelm II. statt.<br />

Der Dom St. Mauritius und St. Katharina<br />

zu Magdeburg ist <strong>der</strong> erste gotische<br />

Sakralbau in Deutschland. <strong>Die</strong> Grablege<br />

Kaiser Otto des Großen, an dessen 1100.<br />

Geburtstag und 1050. Jahrestages seiner<br />

Kaiserkrönung im Jahr 2012 beson<strong>der</strong>s<br />

erinnert wird, befindet sich im hohen Chor<br />

des beeindruckenden Magdeburger Doms.<br />

Havelberg, Foto: JANOS STEKOVICS<br />

Zu den bedeutendsten Kirchenbauten <strong>der</strong><br />

Gotik gehört auch <strong>der</strong> Dom St. Stephanus<br />

und St. Sixtus zu Halberstadt. Mit über 600 Objekten gilt <strong>der</strong> Domschatz als die größte<br />

Sammlung mittelalterlicher Kunst, die in Deutschland bei einer Kirche erhalten blieb.<br />

Im Eigentum <strong>der</strong> Stiftung stehen weiterhin <strong>der</strong> Dom zu Halle und <strong>der</strong> Dom und das<br />

ehemalige Prämonstratenserstift St. Marien zu Havelberg.<br />

Anlässlich des 900jährigen Jubiläums des Klosters St. Pankratius in Hamersleben wird<br />

im Sommer 2012 ein beson<strong>der</strong>es Programm angeboten.<br />

vorgeschlagene<br />

Besuchsroute<br />

<strong>Die</strong> aufgezeigten Routen auf <strong>der</strong> Karte verbinden bedeutende Bauwerke <strong>der</strong> Stiftung Dome<br />

und Schlösser in Sachsen-Anhalt innerhalb einer Region. <strong>Die</strong>se regen an, auf Entdeckungsreise<br />

zu den Kulturschätzen unseres Landes zu gehen. <strong>Die</strong> Bauwerke <strong>der</strong> Stiftung sind<br />

überwiegend zugleich Teil <strong>der</strong> „<strong>Straße</strong> <strong>der</strong> <strong>Romanik</strong>“. Vergangenheit verbindet sich immer<br />

mit Gegenwart und so bilden viele Bauwerke nicht einfach nur die Kulisse, son<strong>der</strong>n werden<br />

vielfältig kulturell genutzt. Dadurch wird die Harmonie von Architektur und Kunst erlebbar.<br />

<strong>Die</strong> Zeitreise in die Vergangenheit bringt den Besuchern die jahrtausend alte Geschichte<br />

näher. Informieren Sie sich vorab im Internet auf www.dome-schloesser.de zu den<br />

beliebtesten Reisezielen und einzigartigen Stätten in Sachsen-Anhalt.<br />

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