SIL-Varianten und Gemeindeentwicklung Schleinikon
SIL-Varianten und Gemeindeentwicklung Schleinikon
SIL-Varianten und Gemeindeentwicklung Schleinikon
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Kanton Zürich<br />
Planungsgruppe Zürcher Unterland PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong> <strong>und</strong> <strong>Gemeindeentwicklung</strong><br />
<strong>Schleinikon</strong><br />
Juni 2007<br />
Gabriele Horvath<br />
\\Tsplu3\g\RPV Zürcher Unterland (PZU)\32011 <strong>SIL</strong>\Stat\<strong>Schleinikon</strong>\<strong>Schleinikon</strong>_Bericht2.doc<br />
THEO STIERLI + PARTNER AG Dorfstrasse 17<br />
TSP<br />
Raumentwicklung <strong>und</strong> Umweltplanung<br />
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8155 Niederhasli<br />
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PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite<br />
1 Ausgangslage _____________________________________________ 3<br />
2 Auswirkungen der <strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong> für <strong>Schleinikon</strong> ________________ 4<br />
2.1 <strong>SIL</strong>-Prozess Flughafen Zürich ________________________________________ 4<br />
2.2 Lärmbelastungsgrenzwerte __________________________________________ 5<br />
2.2.1 Bedeutung der Lärmempfindlichkeitsstufen ________________________ 5<br />
2.2.2 Belastungsgrenzwerte ________________________________________ 5<br />
2.3 Bewertung der 19 <strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong> ______________________________________ 7<br />
2.3.1 Planungswerte ______________________________________________ 7<br />
2.3.2 Immissionsgrenzwerte <strong>und</strong> Alarmwerte __________________________ 11<br />
3 Analyse der Gemeindestruktur von <strong>Schleinikon</strong> ________________ 12<br />
3.1 Bevölkerungsentwicklung __________________________________________ 12<br />
3.2 Erwerbsstruktur __________________________________________________ 14<br />
3.3 Steuerkraft ______________________________________________________ 15<br />
3.4 Flächenverbrauch <strong>und</strong> Immobilienmarkt _______________________________ 17<br />
3.4.1 Immobilienverkäufe <strong>und</strong> Bodenpreise ___________________________ 17<br />
3.4.2 Bauinvestitionen <strong>und</strong> Bauzonenverbrauch ________________________ 18<br />
3.4.3 Wohnungsneubau <strong>und</strong> Leerstand ______________________________ 19<br />
3.4.4 Geschossflächenreserven ____________________________________ 20<br />
3.4.5 Haushaltsgrössen <strong>und</strong> Wohndichte _____________________________ 21<br />
4 Fazit ____________________________________________________ 23<br />
TSP Zürich 2
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
1 Ausgangslage<br />
Im Koordinationsprozess Sachplan Infrastruktur der Luftfahrt (<strong>SIL</strong>) für den Flughafen Zürich<br />
wurden vom B<strong>und</strong>esamt für Zivilluftfahrt (BAZL) 19 technisch mögliche <strong>Varianten</strong> für den<br />
künftigen Betrieb des Flughafens erarbeitet. Mit dem <strong>SIL</strong>-Koordinationsprozess erfolgt die<br />
Abstimmung der Sachplanung des B<strong>und</strong>es für die Infrastrukturanlagen der Zivilluftfahrt mit<br />
den Raumplanungen der betroffenen Kantone. Es geht nun darum, die unterschiedlichen<br />
<strong>Varianten</strong> unter Einbezug von Überlegungen zur Nachhaltigkeit gegeneinander abzuwägen.<br />
Diese werden vor allem hinsichtlich der Fluglärmbelastung kontrovers beurteilt. Bei allen<br />
<strong>Varianten</strong> ist jedoch das Zürcher Unterland relativ stark betroffen.<br />
Um eine Gr<strong>und</strong>lage für die Abschätzung des Entwicklungsspielraums der Gemeinden im<br />
Zürcher Unterland <strong>und</strong> in der ganzen Region zu erhalten, hat sich der Vorstand der PZU<br />
entschlossen, die Auswirkungen der 19 <strong>Varianten</strong> auf die Bauzonen der Regionsgemeinden<br />
ermitteln zu lassen <strong>und</strong> gleichzeitig diverse Entwicklungskennzahlen zu erheben, aus denen<br />
sich mögliche Trends ableiten lassen.<br />
Die der Indikatorenanalyse (Kap. 4) beigefügten Kommentare beziehen sich auf besonders<br />
auffällige Sachverhalte. Inwieweit diese mit der Fluglärmsituation in einem Zusammenhang<br />
stehen, muss von der Gemeinde beurteilt werden. Weiterhin sollen diese Kennzahlen eine<br />
Gr<strong>und</strong>lage liefern, auf der die Gemeinde bzw. der Ortsplaner ihre Entwicklungsvorstellungen<br />
wie auch ein Leitbild entwickeln können.<br />
Die in Abschnitt 3.3 dargestellten Zonenreserven (nicht baureife Zonenflächen) stammen<br />
aus den Datensätzen des Kantons. Die Gemeinden beurteilen diese zum Teil als<br />
(baureife) Baulücken. Diese Diskrepanzen sind zwischen Gemeinde <strong>und</strong> ARV zu bereinigen.<br />
Die hier vorliegende Analyse stellt den schlimmst möglichen Fall bezüglich<br />
Nutzbarkeit der rechtsgültigen Bauzonen dar.<br />
TSP Zürich 3
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
2 Auswirkungen der <strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong> für <strong>Schleinikon</strong><br />
2.1 <strong>SIL</strong>-Prozess Flughafen Zürich<br />
Das B<strong>und</strong>esamt für Zivilluftfahrt (BAZL) hat 19 technisch mögliche <strong>Varianten</strong> für den künftigen<br />
Betrieb des Flughafens präsentiert, die den Betrieb des Flughafens über das ganze Jahr<br />
hinweg <strong>und</strong> bei jedem Wetter umfassen. Sie lassen sich in drei Gruppen unterteilen: Sieben<br />
<strong>Varianten</strong> basieren auf dem bestehenden Pistensystem, sechs <strong>Varianten</strong> bedingen Pistenverlängerungen<br />
<strong>und</strong> weitere sechs gehen von einer in Parallellage gedrehten Piste aus. Nur<br />
zehn dieser <strong>Varianten</strong> halten die Restriktionen der deutschen Verordnung ein, bei den anderen<br />
hofft man auf eine flexiblere zukünftige Nutzung des deutschen Luftraums. Die 19 <strong>Varianten</strong><br />
befinden sich jetzt in der politischen Diskussion.<br />
Als Forum für die Debatte steht im <strong>SIL</strong>-Prozess das Koordinationsgespräch 2 zur Verfügung.<br />
Daran nehmen B<strong>und</strong>esstellen, der Kanton Zürich, der Flughafen sowie die raumplanerisch<br />
betroffenen Nachbarkantone Schaffhausen <strong>und</strong> Aargau teil. Die anderen Nachbarkantone<br />
können ebenfalls Stellungnahmen abgeben. Von Seiten des Kantons Zürich werden auch<br />
Vertreter der betroffenen Bezirke beigezogen, wobei der Bezirk Bülach als das am stärksten<br />
betroffene Gebiet mit drei Vertretern Einsitz nimmt. Im Anschluss an das Koordinationsgespräch<br />
sind technische Optimierungen der <strong>Varianten</strong> vorgesehen. Die optimierten <strong>Varianten</strong><br />
werden Thema des Koordinationsgesprächs 3 sein. In der zweiten Jahreshälfte 2007 soll der<br />
Schlussbericht zum Koordinationsprozess vorliegen, der Übereinstimmungen <strong>und</strong> Differenzen<br />
in Bezug auf die <strong>Varianten</strong> festhält. In der politischen Diskussion geht es darum, die<br />
unterschiedlichen <strong>Varianten</strong> unter Einbezug der Überlegungen zur Nachhaltigkeit gegeneinander<br />
abzuwägen. Insbesondere ist zu klären, welchen Entwicklungshorizont der Flughafen<br />
Zürich erhalten <strong>und</strong> wie der künftige Start- <strong>und</strong> Landebetrieb organisiert werden soll.<br />
Die im <strong>SIL</strong>-Prozess zur Diskussion stehenden Betriebsvarianten sind auch die Gr<strong>und</strong>lage für<br />
die weiteren Gespräche mit Deutschland über eine Neuregelung der Benutzung des süddeutschen<br />
Luftraums.<br />
TSP Zürich 4
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
2.2 Lärmbelastungsgrenzwerte<br />
2.2.1 Bedeutung der Lärmempfindlichkeitsstufen<br />
Die Lärmschutzverordnung (LSV) bestimmt, dass in Nutzungsplänen Lärmempfindlichkeitsstufen<br />
(LES) festgelegt sind. Die Verordnung unterscheidet vier Stufen. Kriterium der Differenzierung<br />
ist das Lärmschutzbedürfnis der Bevölkerung in den einzelnen Nutzungszonen.<br />
Unterschieden werden:<br />
• LES I in Zonen mit einem erhöhten Lärmschutzbedürfnis.<br />
• LES II in Zonen, in denen keine störenden Betriebe zugelassen sind, namentlich in<br />
Wohnzonen <strong>und</strong> Zonen für öffentliche Bauten <strong>und</strong> Anlagen.<br />
• LES III in Zonen, in denen mässig störende Betriebe zugelassen sind, namentlich Wohn<strong>und</strong><br />
Gewerbezonen (Mischzonen) <strong>und</strong> Landwirtschaftszonen.<br />
• LES IV in Zonen, in denen stark störende Betriebe zugelassen sind, namentlich in<br />
Industriezonen.<br />
Voraussetzung für die Erteilung einer Baubewilligung für Bauten in der Bauzone ist die Zonenkonformität<br />
des Projekts. Zu den für ein Projekt massgebenden Zonenvorschriften gehört<br />
auch die LES. Es wäre deshalb nicht zulässig, eine Baubewilligung unter dem Vorbehalt<br />
der Festsetzung der LES oder der Aufstufung der geltenden LES zu erteilen.<br />
2.2.2 Belastungsgrenzwerte<br />
Unterschieden werden in der Lärmschutzverordnung (LSV, Stand 2001) Planungswerte,<br />
Immissionsgrenzwerte <strong>und</strong> Alarmwerte. Sie werden nach Lärmart, Tageszeit <strong>und</strong> Lärmempfindlichkeit<br />
der zu schützenden Gebäude <strong>und</strong> Gebiete festgelegt (Art. 2 Abs. 5 LSV). Anhand<br />
dieser Kriterien werden bei der Bewertung der Lärmbelastung mehrfach abgestufte Planungswerte<br />
(PW), Immissionsgrenzwerte (IGW) <strong>und</strong> Alarmwerte (AW) zugr<strong>und</strong>e gelegt.<br />
Noch nicht erschlossene Bauzonen für Gebäude mit lärmempfindlichen Räumen dürfen nur<br />
so weit erschlossen werden, als die Planungswerte eingehalten sind oder durch eine Änderung<br />
der Nutzungsart oder durch planerische, gestalterische oder bauliche Massnahmen<br />
eingehalten werden können. Die Vollzugsbehörde kann für kleine Teile von Bauzonen Ausnahmen<br />
gestatten (Art. 30 LSV).<br />
TSP Zürich 5
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
Aus diesen Bestimmungen ergeben sich bei überschrittenen Planungswerten folgende Konsequenzen:<br />
a. Sollen die betroffenen Gebiete neu eingezont werden, so können sie nicht einer Bauzone<br />
mit lärmempfindlichen Nutzungen zugewiesen werden.<br />
b. Sind die betroffenen Gebiete bereits eingezont <strong>und</strong> für lärmempfindliche Nutzungen<br />
vorgesehen, aber noch nicht erschlossen, so können sie allenfalls einer Zone mit<br />
weniger lärmempfindlichen Nutzungen zugeführt werden.<br />
c. Da die Planungswerte nur für Neueinzonungen <strong>und</strong> Neuerschliessungen massgebend<br />
sind, gelten in bereits erschlossenen, aber noch nicht überbauten Gebieten mit<br />
lärmempfindlichen Nutzungen die Immissionsgrenzwerte bzw. die Alarmwerte.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist für eine erste Bewertung von Bedeutung, bei welcher Variante die<br />
Planungswerte eingehalten oder die Alarmwerte überschritten werden, da für die einzelne<br />
Gemeinde hier entweder alle Entwicklungsreserven nutzbar sind oder gar keine mehr. Auf<br />
dieser Basis wird anschliessend eine detaillierte Analyse durchgeführt, welche Gebiete bei<br />
den einzelnen <strong>Varianten</strong> noch auf welche Weise erschlossen werden können.<br />
Sind die Immissionsgrenzwerte überschritten, so dürfen Neu- <strong>und</strong> Umbauten mit lärmempfindlichen<br />
Räumen nur bewilligt werden, wenn diese Werte zum Beispiel durch bauliche oder<br />
gestalterische Massnahmen eingehalten werden können, die das Gebäude gegen Lärm abschirmen.<br />
Können die IGW durch Massnahmen nicht eingehalten werden, so darf die Baubewilligung<br />
nur erteilt werden, wenn an der Errichtung des Gebäudes ein überwiegendes<br />
Interesse besteht <strong>und</strong> die kantonale Behörde zustimmt (Art. 31 Abs. 1 LSV). Die Schliessung<br />
von Baulücken wird vom Kanton Zürich generell als überwiegendes Interesse eingestuft.<br />
Für alle anderen Gebiete ist bei der Interessenabwägung auch zu berücksichtigen, wie<br />
stark der IGW im konkreten Fall überschritten ist.<br />
Faktisch bedeutet dies nach Praxis des Kantons, dass sämtliche baureifen Gr<strong>und</strong>stücke,<br />
deren Lärmbelastung unter dem Alarmwert liegt, überbaut werden können. Der IGW gibt<br />
lediglich an, wo Lärmschutzmassnahmen zu treffen sind.<br />
TSP Zürich 6
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
2.3 Bewertung der 19 <strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
2.3.1 Planungswerte<br />
Ziel der Untersuchung ist zu berechnen, wie gross der Anteil an Zonenreserven <strong>und</strong> Reservezonen<br />
auf Gemeindegebiet ist, der pro Variante noch erschlossen werden kann, das<br />
heisst, auf welcher Fläche die Planungswerte unterschritten werden.<br />
Auf der folgenden Übersichtskarte ist das Gemeindegebiet von <strong>Schleinikon</strong> dargestellt. Basierend<br />
auf Datenmaterial, das vom Kanton Zürich zur Verfügung gestellt wurde, wird auf<br />
dem hellgelb eingefärbten Gemeindegebiet die gesamte Bauzone in einem kräftigen Gelb<br />
gezeigt, darin sind die Zonenreserven (rechtsgültige, aber nicht baureife Bauzonen; vgl.<br />
dazu Kap. 1) Wohnen kräftig rot umrandet, die Reserven an Mischzonen in Blau; unterlegt<br />
sind die Flächen der Zonenreserven je nach zugeordneter Lärmempfindlichkeitsstufe in<br />
Rosa <strong>und</strong> Hellblau; Reservezonen bleiben weiss (vergrösserte Legende unten). Auf das<br />
Gemeindegebiet wurden nun die Lärmkurven übertragen, wie sie von den 19 <strong>Varianten</strong><br />
verursacht werden, jeweils schattiert Richtung Lärmquelle. Für Wohnzonen gilt der Planungswert<br />
(PW) II, für Mischzonen der PW III, für Arbeitszonen der PW IV. Häufig sind PW<br />
II <strong>und</strong> PW III identisch, weil die Grenzwerte der ersten Nachtst<strong>und</strong>e ausschlaggebend sind,<br />
die für PW II <strong>und</strong> III übereinstimmen. Nach den Perimetergesprächen der ersten R<strong>und</strong>e<br />
wurde die Analyse auf acht <strong>Varianten</strong> eingeschränkt, <strong>und</strong> zwar auf A, C, D, E, F, G, J, P, mit<br />
besonderem Gewicht auf die fett gedruckten.<br />
TSP Zürich 7
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
Die Darstellung zeigt die Grenze des PW II von sechs <strong>Varianten</strong>, nämlich C, A, O, N, D, R,<br />
die das Gemeindegebiet <strong>und</strong> damit die Bauzonen von <strong>Schleinikon</strong> nur partiell betreffen; alle<br />
anderen <strong>Varianten</strong> beeinträchtigen alle Bauzonen. Im Folgenden werden einzelne <strong>Varianten</strong><br />
genauer analysiert.<br />
Tab. 1: Erschliessbarkeit der Zonenreserven Wohnen in <strong>Schleinikon</strong><br />
Bauzone<br />
(ha)<br />
Zonenreserve<br />
mit LES II (ha)<br />
Erschliessbar für<br />
Wohnen (ha)<br />
Erschliessbar nur<br />
mit LES IV (ha)<br />
Nicht erschliessbar,<br />
alle PW überschritten<br />
(ha)<br />
Variante A 23.02 1.22 1.22 0.00 0.00<br />
Variante C 23.02 1.22 1.22 0.00 0.00<br />
Variante D 23.02 1.22 0.91 0.31 0.00<br />
Variante E 23.02 1.22 0.00 1.22 0.00<br />
Variante F 23.02 1.22 0.00 1.22 0.00<br />
Variante G 23.02 1.22 0.00 1.22 0.00<br />
Variante J 23.02 1.22 0.00 1.22 0.00<br />
Variante P 23.02 1.22 0.00 1.22 0.00<br />
Bei den <strong>Varianten</strong> A <strong>und</strong> C wären die Zonenreserven Wohnen vollständig erschliessbar, bei<br />
Variante D wäre ein knapper Hektar für eine Nutzung bei LES II erschliessbar, der Rest nur<br />
TSP Zürich 8
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
für Nutzungen bei LES IV. Bei allen anderen betrachteten <strong>Varianten</strong> wären die gesamten<br />
Zonenreserven Wohnen nur für Nutzungen bei LES IV erschliessbar.<br />
Tab. 2: Erschliessbarkeit der Mischzonenreserven in <strong>Schleinikon</strong><br />
Bauzone<br />
(ha)<br />
Zonenreserve<br />
mit LES III (ha)<br />
Erschliessbar<br />
sogar mit<br />
LES II (ha)<br />
Erschliessbar<br />
mit LES III<br />
(ha)<br />
Erschliessbar<br />
nur mit LES IV<br />
(ha)<br />
Nicht<br />
erschliessbar,<br />
alle PW überschritten<br />
(ha)<br />
Variante A 23.02 1.00 1.00 1.00 0.00 0.00<br />
Variante C 23.02 1.00 1.00 1.00 0.00 0.00<br />
Variante D 23.02 1.00 0.08 0.08 0.92 0.00<br />
Variante E 23.02 1.00 0.00 0.00 1.00 0.00<br />
Variante F 23.02 1.00 0.00 0.00 1.00 0.00<br />
Variante G 23.02 1.00 0.00 0.00 1.00 0.00<br />
Variante J 23.02 1.00 0.00 0.00 1.00 0.00<br />
Variante P 23.02 1.00 0.00 0.00 1.00 0.00<br />
Bei den <strong>Varianten</strong> A <strong>und</strong> C wären die Mischzonenreserven sogar für eine Wohnnutzung erschliessbar.<br />
Variante D liesse auf 800 m 2 eine Wohnnutzung zu, die restlichen 9'200 m 2 der<br />
Mischzonenreserve wäre nur zum Arbeiten erschliessbar. Bei den übrigen vier <strong>Varianten</strong><br />
wäre die gesamte Mischzonenreserve nur für Nutzungen bei LES IV erschliessbar.<br />
Tab. 3: Erschliessbarkeit der Reservezone in <strong>Schleinikon</strong><br />
Bauzone<br />
(ha)<br />
Reservezone<br />
(ha)<br />
Erschliessbar<br />
mit<br />
LES II (ha)<br />
Erschliessbar<br />
mit<br />
LES III (ha)<br />
Erschliessbar<br />
mit<br />
LES IV (ha)<br />
Nicht erschliessbar,<br />
alle PW überschritten<br />
(ha)<br />
Variante A 23.02 1.63 1.63 1.63 1.63 0.00<br />
Variante C 23.02 1.63 1.63 1.63 1.63 0.00<br />
Variante D 23.02 1.63 1.63 1.63 1.63 0.00<br />
Variante E 23.02 1.63 0.00 0.00 1.63 0.00<br />
Variante F 23.02 1.63 0.00 0.00 1.63 0.00<br />
Variante G 23.02 1.63 0.00 0.00 1.63 0.00<br />
Variante J 23.02 1.63 0.00 0.00 1.63 0.00<br />
Variante P 23.02 1.63 0.00 0.00 1.63 0.00<br />
TSP Zürich 9
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
Bei den <strong>Varianten</strong> A, C <strong>und</strong> D könnte die Reservezone für jede Nutzung erschlossen werden.<br />
Bei den <strong>Varianten</strong> E, F, G, J <strong>und</strong> P wäre die gesamte Reservezone nur für Nutzungen<br />
bei LES IV erschliessbar.<br />
Was die Erschliessbarkeit der Zonenreserven sowie der Reservezone in <strong>Schleinikon</strong> angeht,<br />
erweisen sich die <strong>Varianten</strong> A <strong>und</strong> C als die günstigsten, E, F, G, J <strong>und</strong> P als ungünstig. Im<br />
Folgenden werden die Lärmkurven für die Planungswerte bei den <strong>Varianten</strong> A, C <strong>und</strong> D<br />
kartografisch dargestellt. Bei den anderen <strong>Varianten</strong> fallen die Lärmkurven nicht auf das<br />
Siedlungsgebiet, sodass eine Darstellung nicht sinnvoll ist.<br />
2.3.1.1 Variante A<br />
Die Kurve für PW II <strong>und</strong> III liegt so weit nördlich, dass die Grenzwerte in den Zonenreserven<br />
eingehalten würden. Ebenso in den Reservezonen würden die Planungswerte unterschritten,<br />
sodass diese für Wohnnutzungen erschlossen werden könnten. Zusätzlich könnte allenfalls<br />
in Erwägung gezogen werden, am südöstlichen Rand des Ortsteils Wasen eine neue Wohnzone<br />
auszuweisen.<br />
2.3.1.2 Variante C<br />
Variante C liegt nur unwesentlich weiter nördlich als Variante A; die Konsequenzen für die<br />
Erschliessbarkeit sind die gleichen.<br />
TSP Zürich 10
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
2.3.1.3 Variante D<br />
Bei Variante D durchschneidet die Kurve für PW II <strong>und</strong> III das Siedlungsgebiet so, dass die<br />
Zonenreserve Wohnen im Norden des Ortsteils <strong>Schleinikon</strong> nur teilweise für eine Wohnnutzung<br />
erschlossen werden könnte; dafür könnte die Mischzonenreserve ganz im Süden des<br />
Ortsteils Dachsleren sogar zum Wohnen erschlossen werden. Die gesamte Reservezone<br />
wäre für Nutzungen bei LES II, also als Wohnzone, erschliessbar.<br />
2.3.2 Immissionsgrenzwerte <strong>und</strong> Alarmwerte<br />
Betrachtet man die höheren Belastungsgrenzwerte, nämlich die Immissionsgrenzwerte <strong>und</strong><br />
die Alarmwerte, welche bei der Verdichtung der überbauten Bauzone sowie bei der Schliessung<br />
der Baulücken herangezogen werden, so ergibt sich für das Siedlungsgebiet von<br />
<strong>Schleinikon</strong> bei keiner Variante eine Überschreitung weder der IGW noch der AW.<br />
TSP Zürich 11
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
3 Analyse der Gemeindestruktur von <strong>Schleinikon</strong><br />
3.1 Bevölkerungsentwicklung<br />
Die Einwohnerzahl stieg in <strong>Schleinikon</strong> bis zum Jahr 2002 stetig auf 693 Personen an, seitdem<br />
stagniert sie. Die Wanderungsbilanz weist eine relativ starke Fluktuation auf; 1998 zogen<br />
mit 63 Personen fast zehn Prozent der Bevölkerung weg; im Jahr 2002 zogen über zehn<br />
Prozent zu. Der meist leicht im positiven Bereich liegende Geburtenüberschuss konnte die<br />
Wanderungsverluste nicht ausgleichen. Seit 2004 bewegt sich der Saldo aus Geburtenüberschuss<br />
<strong>und</strong> Wanderung um null.<br />
Personen<br />
40<br />
30<br />
Saldo aus Geburtenüberschuss <strong>und</strong> Wanderungsbilanz für <strong>Schleinikon</strong><br />
1994-2005<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
Geburtenüberschuss<br />
Wanderungsbilanz<br />
Saldo<br />
Geburtenüberschuss/<br />
Wanderung<br />
1994<br />
1'995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
TSP Zürich 12
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
Der Anteil der Bevölkerungsgruppen bis 40 Jahre ist von 1998 bis 2005 von 58,9 auf 51,1 %<br />
zurückgegangen, was in erster Linie auf Abwanderung zurückzuführen ist. Die Alterspyramide<br />
zeigt zwar eine zunehmende Zwiebelform, Zeichen für einen Geburtenrückgang <strong>und</strong><br />
eine beginnende Überalterung, wie sie typisch für die Schweiz ist. Doch sind in <strong>Schleinikon</strong><br />
im Jahr 2000 im Vergleich zu den Jahren 1980 <strong>und</strong> 1990 relativ viele Kinder in den Altersgruppen<br />
zwischen 0 <strong>und</strong> 14 Jahren zu verzeichnen, was auf die Ansiedlung junger Familien<br />
hindeutet. Ob es besondere Gründe für die auffälligen Asymmetrien der Alterspyramiden<br />
gibt oder ob sich diese nur durch den geringen Umfang der einzelnen Bevölkerungsgruppen<br />
ergeben, lässt sich nur anhand der Zahlen nicht beantworten.<br />
Alterspyramide nach Fünf-Jahres-Altersklassen für <strong>Schleinikon</strong> 1970-80-90-2000<br />
Altersklassen<br />
90+<br />
85-89<br />
80-84<br />
75-79<br />
70-74<br />
65-69<br />
60-64<br />
55-59<br />
50-54<br />
45-49<br />
40-44<br />
35-39<br />
30-34<br />
25-29<br />
20-24<br />
15-19<br />
2000<br />
1990<br />
1980<br />
1970<br />
Hüllkurve<br />
polynomisch<br />
10-14<br />
5-9<br />
0-4<br />
-50 -40 -30 -20 -10 0 10 20 30 40<br />
Frauen Männer<br />
TSP Zürich 13
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
3.2 Erwerbsstruktur<br />
Über die letzten 30 Jahre ist die Einwohnerzahl wie auch die Zahl der Erwerbstätigen am<br />
Wohnort stets gestiegen. Bis zum Jahr 1991 haben die Zahlen der Betriebe zugenommen,<br />
seitdem gehen sie zurück. Die Beschäftigten gehen seit 1998 zurück. Hier sind also Betriebe<br />
abgewandert oder sie mussten schliessen. Die Erwerbsquote stieg von 1970 kontinuierlich<br />
von 46,9 bis auf 57,8 % im Jahr 2000 an. Die Pendlerbilanz war stets negativ, sie lag 1970<br />
bei -112 <strong>und</strong> sank bis zum Jahr 2000 auf -242 Personen. Die Zahl der Zupendler wuchs seit<br />
1970 im Vergleich zu den Erwerbstätigen am Wohnort von 3 % auf 11 % im Jahr 2000. Bei<br />
den Wegpendlern stieg die Zahl von 60 auf 77 %.<br />
Personen<br />
Pendlerbilanz <strong>Schleinikon</strong> 1970-80-90-2000<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
-100<br />
-200<br />
-300<br />
Erwerbstätige am Wohnort [Pers.]<br />
Erwerbstätige Wegpendler<br />
Erwerbstätige Zupendler<br />
Pendlerbilanz<br />
-400<br />
1970<br />
1980<br />
1990<br />
2000<br />
Anzahl<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
Betriebsstätten <strong>und</strong> Beschäftige in <strong>Schleinikon</strong><br />
1985-2001<br />
Einwohner<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
Betriebe Total (Anz.)<br />
Beschäftigte Total [Anz.]<br />
10<br />
0<br />
100<br />
0<br />
Einwohnerzahl zivilr.<br />
[Pers.]<br />
1985<br />
1991<br />
1995<br />
1998<br />
2001<br />
TSP Zürich 14
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
3.3 Steuerkraft<br />
Der Steuerertrag hat in <strong>Schleinikon</strong> im Jahr 2002 einen Höchstwert von 1,6 Millionen Franken<br />
erreicht, seitdem stagniert er; der Beitrag der juristischen Personen, also der Unternehmen,<br />
ist zu vernachlässigen, der Steuerertrag wird fast ausschliesslich von den natürlichen<br />
Personen erwirtschaftet.<br />
Steuerertrag in <strong>Schleinikon</strong> 1994-2004<br />
Mio. Fr.<br />
1.8<br />
1.6<br />
1.4<br />
1.2<br />
1<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
0<br />
Steuerertrag juristische<br />
Personen [Mio.Fr.]<br />
Steuerertrag natürliche<br />
Personen [Mio.Fr.]<br />
Steuerertrag Total [Mio.Fr.]<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
Die Zahl der steuerpflichtigen natürlichen Personen hat bis zum Jahr 2002 tendenziell zugenommen,<br />
seitdem stagniert sie. Das Reineinkommen der natürlichen Personen war bis 2001<br />
relativ stabil, dann stieg es leicht an; das Reinvermögen wächst seit 1996 relativ stetig.<br />
Einkommen <strong>und</strong> Vermögen in <strong>Schleinikon</strong><br />
1994-2004<br />
Mio. Fr.<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Personen<br />
370<br />
360<br />
350<br />
340<br />
330<br />
320<br />
310<br />
300<br />
290<br />
280<br />
Reineinkommen nat.<br />
Pers. (Mio. Fr.)<br />
Reinvermögen nat.<br />
Pers. (Mio. Fr.)<br />
Kapital steuerpfl. jur.<br />
Pers. (Mio. Fr.)<br />
Steuerpflichtige<br />
natürliche Personen<br />
[Anz.]<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
TSP Zürich 15
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
Das durchschnittliche steuerbare Einkommen in <strong>Schleinikon</strong> hat seit 1995 stetig zugenommen.<br />
25 Prozent der natürlichen Personen verdienten 2003 weniger als 31’000 Franken,<br />
weitere 25 Prozent der Steuerzahler verdienten zwischen 31’000 <strong>und</strong> 48’700 Franken, das<br />
gut verdienende Viertel der Steuerzahler in <strong>Schleinikon</strong> erhielt 2003 über 76’400 Franken.<br />
Das durchschnittliche Einkommen lag mit 57'400 Franken leicht über der 50-Prozent-Kurve,<br />
damit können die Einkommensverhältnisse als relativ ausgeglichen bezeichnet werden.<br />
Das durchschnittliche steuerbare Vermögen stieg ebenfalls stets an. 25 Prozent der Steuerzahler<br />
verfügten 2003 über bis zu 6000 Franken Vermögen, weitere 25 Prozent besassen<br />
bis zu 76’000 Franken Vermögen, <strong>und</strong> das vermögende Viertel der Steuerzahler besass<br />
mehr als 340’000 Franken an Vermögen. Das durchschnittliche Vermögen lag mit 234'000<br />
Franken weit über dem 50-Prozent-Wert, was auf eine relativ ungleiche Verteilung des Vermögens<br />
hindeutet. Im Vergleich zu anderen Gemeinden im Zürcher Unterland liegen die<br />
Vermögenswerte in <strong>Schleinikon</strong> sehr hoch.<br />
Franken<br />
Schwellenwerte steuerbares Einkommen <strong>Schleinikon</strong> 1995-1999-2003<br />
90000<br />
80000<br />
70000<br />
60000<br />
50000<br />
40000<br />
30000<br />
20000<br />
10000<br />
0<br />
1995<br />
1999<br />
2003<br />
Durchschnitt steuerbares<br />
Einkommen natürliche Personen<br />
Steuerbares Einkommen 75<br />
Prozent der natürlichen Personen<br />
Steuerbares Einkommen 50<br />
Prozent der natürlichen Personen<br />
Steuerbares Einkommen 25<br />
Prozent der natürlichen Personen<br />
Schwellenwerte steuerbares Vermögen <strong>Schleinikon</strong> 1995-1999-2003<br />
Franken<br />
400000<br />
350000<br />
300000<br />
250000<br />
200000<br />
150000<br />
100000<br />
50000<br />
0<br />
1995<br />
1999<br />
2003<br />
Durchschnitt steuerbares<br />
Vermögen<br />
Steuerbares Vermögen 75<br />
Prozent der natürlichen Personen<br />
Steuerbares Vermögen 50<br />
Prozent der natürlichen Personen<br />
Steuerbares Vermögen 25<br />
Prozent der natürlichen Personen<br />
TSP Zürich 16
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
3.4 Flächenverbrauch <strong>und</strong> Immobilienmarkt<br />
3.4.1 Immobilienverkäufe <strong>und</strong> Bodenpreise<br />
Leider gibt es über die Bodenpreisentwicklung in <strong>Schleinikon</strong> keine Angaben. Auch bei den<br />
Freihandverkäufen von erschlossenem unbebautem Land in Wohnzonen sind keine Werte<br />
vorhanden, da bei weniger als drei Transaktionen pro Jahr keine Werte ausgewiesen werden<br />
können. Die Immobilienverkäufe überschreiten nie zehn Transaktionen pro Jahr, deshalb<br />
sind auch diese Zahlen wenig aussagekräftig. Seit 1996 hat sich auf dem Immobilienmarkt<br />
in <strong>Schleinikon</strong> sehr wenig bewegt.<br />
Entwicklung Immobilienverkäufe in <strong>Schleinikon</strong> 1994-2004<br />
Anzahl<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Verkäufe EFH<br />
Verkäufe MFH<br />
Verkäufe<br />
Stockwerkeigentum<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
TSP Zürich 17
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
3.4.2 Bauinvestitionen <strong>und</strong> Bauzonenverbrauch<br />
Im Jahr 2001 wurde in <strong>Schleinikon</strong> knapp eine halbe Hektare Bauzone verbraucht, seitdem<br />
liegen die Werte nahe bei null.<br />
Bauzonenüberbauung in <strong>Schleinikon</strong><br />
1994-2004<br />
Bestand (ha)<br />
25<br />
Verbrauch (ha)<br />
0.5<br />
20<br />
0.4<br />
15<br />
0.3<br />
Bauzonen gesamt (ha)<br />
10<br />
0.2<br />
Bauzonen überbaut [ha]<br />
5<br />
0.1<br />
Bauzonen nicht überbaut [ha]<br />
0<br />
0<br />
Bauzonenverbrauch<br />
pro Jahr (ha)<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
Die Kurven der Bauinvestitionen allgemein <strong>und</strong> der Bauinvestitionen im Sektor Wohnen verlaufen<br />
parallel. Von relativ hohen Werten im Jahr 1998 sanken beide stetig ab, im Jahr 2001<br />
stiegen sie noch mal an, seitdem sind sie mit um die 1000 Franken pro Einwohner unbedeutend.<br />
Fr/Ew.<br />
10000<br />
9000<br />
8000<br />
7000<br />
6000<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
Bauinvestitionen pro Kopf in <strong>Schleinikon</strong><br />
1994-2004<br />
Einwohner<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Bauinv. Wohnen [Fr./Einw.]<br />
Bauinvestitionen [Fr./Einw.]<br />
Einwohnerzahl<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
TSP Zürich 18
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
3.4.3 Wohnungsneubau <strong>und</strong> Leerstand<br />
Insgesamt wurde in <strong>Schleinikon</strong> in den letzten Jahren wenig gebaut, pro Jahr entstanden nie<br />
mehr als zehn Wohnungen. In den Jahren 2000 <strong>und</strong> 2001 wurden zehn bzw. neun Wohnungen<br />
neu gebaut, seitdem praktisch nichts mehr.<br />
Anzahl<br />
12<br />
Wohnungsneubau <strong>und</strong> Leerstand in <strong>Schleinikon</strong> 1994-2004<br />
Prozent<br />
2.5<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
1.5<br />
1<br />
Wohnungszugang durch<br />
Neubau<br />
Leerstehende Wohnungen<br />
2<br />
0<br />
0.5<br />
0<br />
Leerwohnungsziffer (%)<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
TSP Zürich 19
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
3.4.4 Geschossflächenreserven<br />
Die Berechnungen basieren auf den vom Kanton (ARV) ermittelten Geschossflächenreserven.<br />
Die Reservekapazität wird, wie angegeben, grob über die mögliche Wohnungszahl<br />
ermittelt. Gegenüber differenzierteren Kapazitätsabschätzungen der<br />
Ortsplaner können sich Abweichungen ergeben. Weitere Differenzen resultieren aus<br />
der unterschiedlichen Bewertung der Baureife <strong>und</strong> damit der Überbaubarkeit der Flächen.<br />
Betrachtet man die noch vorhandenen Geschossflächenreserven in überbauten Wohnzonen,<br />
so lagen diese seit dem Jahr 2000 stets über 6'500 m 2 , 2005 bei 6'800 m 2 , was einer<br />
Reserve von 45 grossen Wohnungen (mit 150 m 2 Wohnfläche) entspricht. Dazu kommen<br />
noch 5'500 m 2 Geschossflächenreserven in nicht überbauten Zonen; zirka 2'500 m 2 davon<br />
betreffen Baulücken, was etwa 16 Wohnungen entspräche. Zusammen ergibt das Reserven<br />
von etwa 60 Wohnungen (im Jahr 2005). Bei einer durchschnittlichen Belegungsdichte von<br />
2,6 Personen im Jahr 2000 (siehe Abschnitt 3.4.5) würde das den Bedarf an Wohnraum von<br />
150 Einwohnern decken.<br />
Entwicklung Geschossflächenreserve Wohnen in überbauter<br />
Bauzone <strong>Schleinikon</strong> 2000-2005<br />
1000 m2<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Anzahl<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Anzahl Neuwohnungen<br />
(bei Durchschn. 150 m2)<br />
Geschossflächenreserve<br />
Wohnen in überb. Zone<br />
(1000 m2)<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
TSP Zürich 20
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
3.4.5 Haushaltsgrössen <strong>und</strong> Wohndichte<br />
Seit 1970 nimmt die Anzahl der Ein- <strong>und</strong> Zwei-Personen-Haushalte stark zu, was der allgemeinen<br />
Entwicklung entspricht; die Vier-Personen-Haushalte haben ebenfalls stets zugenommen,<br />
was auf viele Familien mit Kindern hindeutet <strong>und</strong> im regionalen Vergleich ungewöhnlich<br />
ist. Ebenfalls auffällig ist die geringe Zahl der Ein-Personen-Haushalte im Vergleich<br />
zu den Zwei-Personen-Haushalten, <strong>und</strong> das bereits seit den Siebzigerjahren. Die Drei-Personen-Haushalte<br />
sind im Jahr 2000 leicht zurückgegangen, die Anzahl der Haushalte mit<br />
mehr als vier Personen ist seit 1970 stetig zurückgegangen. Berechnet man die Trends bis<br />
zum Jahr 2020, so ist zu erwarten, dass die Ein- <strong>und</strong> Zwei- weiterhin zunehmen, Drei-Personen-Haushalte<br />
werden zahlenmässig relativ stabil bleiben, dafür anteilig abnehmen, bei den<br />
Vier-Personen-Haushalten ist die Entwicklung schwer einzuschätzen; von den grossen<br />
Haushalten mit fünf <strong>und</strong> mehr Personen wird es immer weniger geben.<br />
Anzahl<br />
120<br />
Haushaltsgrössen in <strong>Schleinikon</strong><br />
1970-80-90-2000<br />
100<br />
80<br />
60<br />
Ein-Personen-<br />
Haushalte<br />
Zwei-Personen-<br />
Haushalte<br />
Drei-Personen-<br />
Haushalte<br />
40<br />
Vier-Personen-<br />
Haushalte<br />
20<br />
0<br />
Fünf-Personen-<br />
Haushalte<br />
Haushalte mit sechs<br />
<strong>und</strong> mehr Personen<br />
Trend (linear)<br />
1970<br />
1980<br />
1990<br />
2000<br />
2010<br />
2020<br />
TSP Zürich 21
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
Entsprechend der Entwicklung bei den Haushaltsgrössen nimmt die Belegungsdichte ab,<br />
jeder Einwohner verfügt damit über immer mehr Wohnfläche; waren das im Jahr 1980 noch<br />
35 m 2 pro Einwohner, standen im Jahr 2000 dem Einzelnen 48 m 2 zur Verfügung, im Jahr<br />
2020 könnten das sogar fast 60 m 2 sein. Lebten 1970 noch durchschnittlich 3,7 Personen in<br />
einer Wohnung, so waren das im Jahr 2000 nur noch 2,6 Personen. Bis zum Jahr 2020 wird<br />
die Belegungsdichte vermutlich auf unter zwei Personen sinken.<br />
Belegungsdichte <strong>und</strong> Wohnfläche pro Einwohner in <strong>Schleinikon</strong><br />
1970-80-90-2000<br />
Bew./Whg.<br />
m2/Bew.<br />
4<br />
70<br />
3.5<br />
60<br />
3<br />
50<br />
2.5<br />
2<br />
1.5<br />
1<br />
40<br />
30<br />
20<br />
Belegungsdichte<br />
0.5<br />
10<br />
Bruttowohnfläche/Bew.<br />
(m2)<br />
0<br />
1970<br />
1980<br />
1990<br />
2000<br />
2010<br />
2020<br />
0<br />
Trend (linear)<br />
TSP Zürich 22
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
4 Fazit<br />
Bei der Bewertung der acht <strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong> stellen sich Variante A <strong>und</strong> C als für <strong>Schleinikon</strong><br />
am günstigsten dar; hier könnten Zonenreserven wie auch Reservezonen wie geplant vollständig<br />
erschlossen werden. Bei Variante D zeigt sich eine teilweise Einschränkung der Erschliessbarkeit,<br />
bei allen anderen <strong>Varianten</strong> könnten die Wohnzonenreserven nur für Nutzungen<br />
bei LES IV erschlossen werden, ebenso die Mischzonenreserven <strong>und</strong> die Reservezonen.<br />
Die Gemeinde <strong>Schleinikon</strong> zeigt bei einer stagnierenden Bevölkerungszahl eine leichte Tendenz<br />
zur Überalterung, wobei die Bevölkerungsgruppen von 0 bis 14 Jahren im Jahr 2000<br />
allerdings im Vergleich zu den Referenzjahren 1970 bis 1990 leicht zugenommen haben.<br />
Auch die Vier-Personen-Haushalte haben entgegen dem allgemeinen Trend zahlenmässig<br />
stets zugelegt, was auf eine familienfre<strong>und</strong>liche Gemeinde hindeutet.<br />
Verschiedene Trends weisen auf Stagnation in einigen Bereichen hin: Wanderungsbilanz<br />
<strong>und</strong> Geburtenüberschuss liegen seit 2003 um null. Die Zahl der Beschäftigten geht seit 1998<br />
zurück, die Anzahl der Betriebe bereits seit 1991. Hier handelt es sich vermutlich um KMU,<br />
da Kapital <strong>und</strong> Steuerertrag der Unternehmen insgesamt sehr gering sind. Der Gesamtsteuerertrag<br />
stagniert ebenfalls; die Vermögenswerte <strong>und</strong> die -verteilung lassen auf eine relativ<br />
wohlhabende Bevölkerung schliessen.<br />
Auf dem Immobilienmarkt herrscht seit einigen Jahren Flaute; Neubauten, Bauzonenverbrauch<br />
<strong>und</strong> Bauinvestitionen liegen nahe bei null. Da bei den Haushaltsgrössen eine<br />
massive Verlagerung zu Ein- <strong>und</strong> Zwei-Personen-Haushalten stattfindet, steigen die Geschossflächen<br />
pro Einwohner im gleichen Mass. Mit den Geschossflächenreserven innerhalb<br />
der bereits erschlossenen <strong>und</strong> überbauten Bauzonen ist noch ein gewisses Potenzial an<br />
Wohnraum vorhanden, das die Erstellung von mindestens 60 Wohnungen für 150 Einwohner<br />
erlauben würde. Bei derzeit stagnierender Einwohnerzahl ist dies noch eine wichtige<br />
Reserve für die Zukunft. Weiterhin könnten je nach Variante die bereits eingezonten Reserven<br />
für Wohnen <strong>und</strong> Mischnutzungen wie auch die Reservezonen für Wohnnutzungen erschlossen<br />
werden.<br />
Theo Stierli + Partner AG<br />
Raumentwicklung <strong>und</strong> Umweltplanung<br />
Gabriele Horvath<br />
TSP Zürich 23
PZU<br />
<strong>SIL</strong>-<strong>Varianten</strong><br />
Gemeinde <strong>Schleinikon</strong><br />
Quellenangaben:<br />
• Statistisches Amt des Kantons Zürich<br />
• Volkszählungsdaten, B<strong>und</strong>esamt für Statistik<br />
• ARV, Amt für Raumordnung <strong>und</strong> Vermessung, Kanton Zürich<br />
(Geschossflächenreserven)<br />
TSP Zürich 24