Gemeindemagazin - Ev. Kirche Haan

Glaubensfragen
Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall. Einstein.
Der Zufall ist das Pseudonym, das Gott wählt, wenn er inkognito bleiben will. Albert Schweitzer. Was
wir Zufall nennen, ist der Zufluchtsort der Unwissenheit. Spinoza. In der Entwicklung des Kosmos
kommt später der Zufall ins Spiel… er genügt den Häufigkeitsgesetzen der Quantentheorie. Werner
Heisenberg.
Es gibt Dinge und Ereignisse, deren Ursachen
weit über unseren Wissenshorizont
hinausgehen. Wir nennen solche Dinge und
Ereignisse, die sich unserer Vernunft entziehen:
Zufall. Zufall und Unwissen sind die zwei Seiten
ein und derselben Medaille. Was verbirgt sich
nun dahinter?
Mathematiker haben bewiesen, dass der Zufall
selbst da auftritt, wo alles streng nach Regeln
verläuft. Physiker untersuchen, wie das Unvorhersehbare
entsteht, und warum es vor ihm kein
entrinnen gibt. Evolutionsbiologen begreifen
zunehmend, in welchem Maß der Mensch dem
Zufall sein Dasein verdankt. Hirnforscher klären
auf, warum es uns so schwer fällt, mit dem Zufall
Frieden zu schließen.
Wir wissen nicht, was mit uns zwischen morgens
und abends geschieht. Ist deshalb unser Leben
nur eine Kette von Zufällen? Oder ist der Zufall
in unserem Leben letztendlich die Gesetzlichkeit
Gottes? Normalerweise entgeht uns, wie viel wir
dem Zufall verdanken. Damit wir uns in der Welt
orientieren können, spiegelt er uns oft mehr Gewissheit
vor, als wir haben.
In einer zunehmend unübersichtlichen Welt müssen
wir lernen, aus Überraschungen das Beste
zu machen - und Zufälle akzeptieren lernen.
Zufälle kommen öfter als erwartet – gerade auch
unglaubliche Zufälle.
Zwei einander unbekannte Menschen waren
beide zur selben Zeit im selben Eisenbahnabteil
und kamen durch ein Buch ins Gespräch. Bald
darauf haben sie geheiratet und Kinder bekommen.
Ein Mann mit Namen Frank Krause mietet sich
unangemeldet in einem Hotel in Berlin ein, und
findet in seinem Zimmer einen Brief adressiert
Zufälle kommen öfter als
erwartet – gerade
auch unglaubliche Zufälle
an Frank Krause, Zimmer 307. Jedoch war der
Brief gar nicht an ihn gerichtet – der eigentliche
Adressat des Briefes, ein Frank Krause aus Köln,
der vorher dieses Zimmer innehatte, war soeben
abgereist.
Bei zwei von fünf Toren ist Zufall im Spiel! Ein
zufälliges Tor bedeutet, es geht auf nicht geplante
oder nicht planbare Ereignisse zurück.
Zum Beispiel: der Schuss wird abgefälscht, dem
Torschuss geht ein Abpraller voraus, der Ball berührt
Pfosten oder Latte, der Torwart berührt den
Ball stark, das Tor wird aus sehr großer Distanz
erzielt, oder der Ball kommt vom Gegner. Wenn
mindestens eines dieser Merkmale erfüllt ist,
sprechen wir von Zufall. Und alle schwärmen:
Was für ein Tor! Statt: Was für ein Zufall!
Albert Einstein
gehörte zu denen,
die den Zufall
als letztgültiges Prinzip
ablehnten.
»Gott würfelt nicht«,
war sein
berühmtes Credo.
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