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ELA_News 24 - DE - ELA European Lift Association.

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B-1160 Brussels<br />

Tel. + 32 2 779 50 82 • Fax + 32 2 772 16 85<br />

FEBRUAR 2013<br />

Vierteljahreszeitschrift des Europäischen Aufzugverbandes<br />

INHALT<br />

• Editorial: Ian Jones,........................ 1<br />

Fortschritte bei EN 81-20/50<br />

• Ein Fahrplan.................................... 2<br />

für die nächsten Jahre<br />

• SNEL: letzte Überarbeitung des.... 3<br />

neuen belgischen Königlichen<br />

Erlasses<br />

• Die überarbeitet Aufzugrichtlinie.4<br />

• Renovate Europe!............................ 5<br />

• Neue Erfassung statistischer......... 6<br />

Daten mit Angaben zu Industrie<br />

und Unfällen<br />

• EPBD-Umsetzung in Portugal........ 7<br />

• Eurolift 2012 in Heilbronn: .......... 7<br />

ein sehr interessantes<br />

Aufzugsymposium<br />

• KURZ BERICHTET:........................... 8<br />

- Generalversammlung 2013<br />

in Istanbul<br />

- Kielce (Polen) – zweite Auflage<br />

Ian Jones,<br />

CEN/TC10, Vorsitzender von AG1,<br />

der Arbeitsgruppe, der die Überarbeitung von<br />

EN 81-1/2 untersteht<br />

Überarbeitung<br />

im Plan<br />

Von Ian Jones,<br />

CEN/TC10, Vorsitzender von AG1,<br />

der Arbeitsgruppe, der die Überarbeitung von EN 81-1/2 untersteht<br />

Wer in der Aufzugindustrie arbeitet, weiß, dass<br />

gerade eine gewaltige Aufgabe im Gange ist:<br />

die Überarbeitung der wichtigsten Norm der<br />

Aufzugindustrie, EN 81-1/2, die zur EN 81-<br />

20/50 wird. Die Änderung beschränkt sich<br />

nicht auf die Nummerierung: Die Norm wird<br />

vollständig neu strukturiert. Es geht nicht mehr<br />

um elektrische Aufzüge in Teil 1 und hydraulische<br />

Aufzüge in Teil 2, sondern um Teil 20<br />

(Aufzugkonstruktion und Montageanforderungen)<br />

und 50 (Beschreibung von Prüfungen bei<br />

der Fertigstellung von Aufzügen, Inspektionen,<br />

Berechnungen und Typenprüfungen von Aufzugbauteilen).<br />

Es handelt sich um die wichtigste<br />

Veränderung bei der Aufzugkonstruktion<br />

der letzten 20 Jahre.<br />

Die neue Norm wurde von rund 400 Experten,<br />

hauptsächlich in Europa, vorbereitet, und das<br />

CEN-Einspruchsverfahren wurde im September<br />

2011 gestartet. Es dauerte 6 Monate und<br />

sein Ergebnis war eine Rekordzahl von 4 200<br />

technischen und redaktionellen Bemerkungen.<br />

Arbeitsgruppe 1 ist jetzt dabei, jede dieser<br />

öffentlichen Bemerkungen zu analysieren,<br />

ihrem Verfasser eine Antwort zu geben und<br />

die Norm gegebenenfalls entsprechend zu ändern.<br />

Die erste Aufgabe war die Zusammenfassung<br />

identischer Bemerkungen. Damit sank<br />

die Gesamtzahl auf 3 500. Die meisten von ihnen<br />

betrafen Teil 20 und in nur etwa 650 ging<br />

es um Teil 50, da der zweite Teil nur einige der<br />

Interessengruppen betrifft, die mit der Prüfung<br />

und Inspektion von Aufzügen zu tun haben.<br />

Die Bemerkungen stammten aus 15 europäischen<br />

Ländern. Was mich als Obmann von<br />

Arbeitsgruppe 1 überraschte, war das hohe Interesse<br />

internationaler Experten insbesondere<br />

aus Nordamerika und Asien, von denen einige<br />

bereits angepasste Versionen von EN81-1 und<br />

Editorial<br />

EN81-2 verwenden. Das Endziel ist, die europäische<br />

Norm EN 81-20/50 in eine ISO-Norm<br />

zu überführen und sie so zur allgemeinen Aufzugnorm<br />

der Welt zu machen. Deshalb war<br />

CEN sehr gut beraten, eine speziell AdHoc-<br />

Gruppe (AH 17) aus internationalen Experten<br />

ins Leben zu rufen, um diese Globalisierungsanstrengung<br />

vorzubereiten und bereits<br />

Bemerkungen von nicht europäischer Seite<br />

zu berücksichtigen. Beispielsweise gab es einige<br />

interessante Fragen und Bemerkungen<br />

aus China. Dort wurde der Text Wort für Wort<br />

gelesen und uns wurde nachgewiesen, dass einige<br />

der Erläuterungen schlecht formuliert und<br />

schon seit 30 Jahren undeutlich waren.<br />

Es handelt sich natürlich um eine gewaltige<br />

Aufgabe. Wir arbeiten in drei Schritten: Eine<br />

beschränkte Task Force aus zehn Experten listet<br />

die Bemerkungen auf und nummeriert sie,<br />

schickt sie dann an die 18 AdHoc-Gruppen.<br />

Diese senden ihre Arbeit zurück an die Task<br />

Force, die sie dann an die 35 Fachleute der<br />

AG1 zur endgültigen Verabschiedung vorlegt.<br />

Eine der Schwierigkeiten, die wir bis jetzt hatten,<br />

ist, dass Branchenkenner es gern gesehen<br />

hätten, dass CEN alternative Mittel der Aufhängung<br />

berücksichtigt (keine Stahlkabel sondern<br />

beispielsweise Gurte oder Kunstfaserseile), die<br />

bereits häufig verwendet werden. Wir konnten<br />

sie nicht aufnehmen, denn das hätte zu beträchtlichen<br />

Verzögerungen geführt. Wir versprechen<br />

stattdessen, dass die Arbeiten an einer<br />

Änderung sofort beginnen, wenn endgültig<br />

über EN 81-20/50 abgestimmt wurde. Sie wird<br />

Änderung 1 und wird hoffentlich um die neun<br />

Monate danach abgeschlossen sein.<br />

Ein anderes kniffliges Problem ist die Frage<br />

der Lösungen für kleine Gruben und man-<br />

<strong>ELA</strong>news 1


Ian Jones,<br />

CEN/TC10, Vorsitzender von AG1,<br />

der Arbeitsgruppe, der die Überarbeitung von<br />

EN 81-1/2 untersteht<br />

gelnde Kopffreiheit ähnlich wie bei EN81-21.<br />

In den verschiedenen europäischen Ländern<br />

gibt es verschiedene gesetzliche Regelungen<br />

für die Räume am unteren und oberen Ende<br />

von Schächten und es wäre schwierig, ohne<br />

Änderungen der Aufzugrichtlinie zu einer zufriedenstellenden<br />

Lösung zu gelangen. Die<br />

Kopffreiheit wurde vergrößert und es sind zwei<br />

Fluchträume erforderlich, wenn zwei Personen<br />

auf dem Kabinendach arbeiten können.<br />

Deshalb könnten alternative Wege erforderlich<br />

sein, um zu einer befriedigenden Lösung<br />

zu kommen.<br />

Für unsere asiatischen Kollegen haben wir uns<br />

bereit erklärt, einen technischen Bericht zu<br />

verfassen: TR 81-12 für „die Nutzung der EN<br />

81-20/50 außerhalb Europas ohne sie zu ändern“.<br />

Dieses Dokument behandelt alle anderen<br />

Teile der Normenfamilie EN 81 und schlägt<br />

Lösungen vor, die sie verwenden können, zum<br />

Beispiel EN 82-28 (Fernalarmierung), die in<br />

China nicht veröffentlicht wurde.<br />

Unsere Aufgabe sollte bis April dieses Jahres<br />

abgeschlossen sein. In diesem Fall folgt sofort<br />

die förmliche Abstimmung und die Veröffentlichung<br />

der Norm kann im Juni 2014 erwartet<br />

werden.<br />

In der Aufzugindustrie brauchen wir alle Zeit,<br />

um uns an die neue Nummerierung und das<br />

neue Format zu gewöhnen, vor allem, weil<br />

die überarbeitete Aufzugrichtlinie ebenfalls<br />

die Nummerierung von Anhängen der Richtlinie<br />

verändert. Wir vertrauen jedoch darauf,<br />

dass die Änderungen in Unterlagen und Zertifikaten<br />

in einem Zug unter Berücksichtigung<br />

beider Dokumente vorgenommen werden<br />

können.<br />

Ich hoffe, wir können diesen Zeitplan trotz der<br />

enormen Arbeitsbelastung einhalten. Wir alle<br />

arbeiten hart daran, dieses Ziel zu erreichen.<br />

An dieser Stelle danke ich all denjenigen, die<br />

Bemerkungen gemacht haben. Das ist eine<br />

Anerkennung der Bedeutung unserer Arbeit.<br />

Wir alle, 400 europäische und internationale<br />

Experten, die zur EN81-20/50 beitragen, sind<br />

stolz auf unsere Verantwortung.<br />

Lassen Sie uns konzentriert bleiben!<br />

Ein Fahrplan<br />

für die nächsten Jahre<br />

Nach Konsultation und Diskussion im<br />

<strong>ELA</strong>-Vorstand hat <strong>ELA</strong>-Präsident Philippe<br />

Lamalle eine „ROADMAP for the years to<br />

come“ verfasst, um Dinge klarzustellen und<br />

die Prioritäten aufzulisten, die die Branche<br />

für die kurz-, mittel- und langfristigen<br />

Aktivitäten ihres europäischen Verbandes<br />

vereinbart hat.<br />

Sicherheit, Barrierefreiheit, Energieeffizienz,<br />

globale Harmonisierung und Attraktivität<br />

der Branche sind die Schwerpunktbereiche<br />

der nächsten drei Jahre (2013–2015) und<br />

darüber hinaus. Unter den zu liefernden<br />

Ergebnissen betont der Präsident den<br />

Bedarf, zuverlässige zusammengefasste<br />

statistische Daten über die Branche und<br />

über Unfälle zu sammeln. Informationen<br />

über Unfälle von Benutzern und Personal<br />

von Aufzugsfirmen sind entscheidend dafür,<br />

die schlimmsten Risiken zu erkennen und<br />

der Industrie zu helfen, besser zu werden.<br />

Als allgemeines Ziel möchte der <strong>ELA</strong><br />

von den Behörden als repräsentativer<br />

Verband und als Stimme der Aufzugund<br />

Fahrtreppenindustrie in Europa<br />

wahrgenommen werden. Er möchte von<br />

seinen Mitgliedern als Partner anerkannt<br />

werden, der hochwertige Beiträge liefert.<br />

Die Roadmap ist in einer digitalen Version<br />

verfügbar, aber auch im Taschenbuchformat<br />

als nützliche Erinnerung für alle.<br />

<strong>ELA</strong>news 2


Letzte Überarbeitung des neuen<br />

belgischen Königlichen Erlasses<br />

Der belgische Königliche Erlass schreibt die<br />

Verbesserung der Sicherheit von Aufzügen<br />

vor. Ursprünglich wurde er 2003 veröffentlicht<br />

und sein Inkrafttreten war für 2008<br />

geplant. Unter dem Druck der Eigentümerlobby<br />

wurde er zweimal aufgeschoben. Eine<br />

Rolle spielte vor allem die Sorge um alte<br />

Aufzüge, die Teil des Kulturerbes sind oder<br />

architektonischen Wert haben. Die letzte<br />

Überarbeitung scheint die richte zu sein und<br />

alle Interessengruppen – auch die Eigentümer<br />

– haben den neuen Plan akzeptiert. Der<br />

neue Königliche Erlass legt einen Zeitplan<br />

für die Verbesserung der Sicherheit aller Aufzüge<br />

zur Nutzung in privaten Wohngebäuden<br />

oder zur beruflichen Nutzung in Belgien<br />

fest.<br />

Aufzüge, die nach dem 1. April 1984 in<br />

Dienst gestellt wurden, müssen bis Ende<br />

2014 auf dem neuesten Stand sein. Aufzüge,<br />

die zwischen 1958 und 1984 gebaut wurden,<br />

müssen bis Ende 2016 aufgerüstet sein.<br />

Die ältesten Aufzüge (gebaut vor 1958), die<br />

einen Wert als Kulturerbe haben, müssen bis<br />

Ende 2022 modernisiert sein. Sie bekommen<br />

mehr Zeit, weil erst akzeptable Alternativlösungen<br />

entwickelt werden müssen. So blockiert<br />

der Widerstand dieser sehr kleinen<br />

Eigentümergruppe nicht mehr die Verbesserung<br />

der Sicherheit von Benutzern und Technikern<br />

bei der Mehrheit der Aufzüge.<br />

Unsere Kollegen von Agoria, dem belgischen<br />

Verband, schätzen die Anzahl bestehender<br />

Aufzüge in Belgien auf etwa 85.000<br />

Einheiten. Unsere Kollegen in Belgien sind<br />

zufrieden, dass alle Interessengruppen dem<br />

Plan zugestimmt haben, und dass er eine<br />

feste Entscheidung darstellt, die die Regeln<br />

für die Wartung und die Modernisierung<br />

der Sicherheit klärt. Der erste Ansatz war<br />

ein Dreiphasenplan, der die Kosten in drei<br />

Schritte aufteilte, die die Gesamtkosten der<br />

Modernisierung eventuell in die Höhe getrieben<br />

hätte. Darüber hinaus zeigte sich<br />

schnell, dass die drei Phasen nicht unabhängig<br />

voneinander waren. Lösungen einer<br />

späteren Phase mussten die Bedürfnisse einer<br />

früheren Phase erfüllen. Um vorübergehende<br />

Lösungen für einen Zeitraum zu vermeiden,<br />

waren sich alle einig, dass es besser<br />

sei, alle Arbeiten in einem Zug zu erledigen.<br />

Der neue Königliche Erlass schreibt die kom-<br />

plette Modernisierung von Aufzügen je nach<br />

Alter ein für alle Mal vor.<br />

Unsere Kollegen von Agoria betonen die<br />

Tatsache, dass sich die Anzahl der ernsten<br />

Unfälle in Frankreich seit der Anwendung<br />

der französischen SNEL-Gesetzgebung (SAE-<br />

Gesetz) gedrittelt hat. In Belgien gab es 2012<br />

zwei tödliche Unfälle in Aufzügen. Die Sicherheitsmodernisierung<br />

wird auch den<br />

Fahrkomfort und die Haltegenauigkeit erhöhen.<br />

Sie ist auch der richtige Augenblick, um<br />

den Stromverbrauch von Aufzügen zu überprüfen.<br />

Dabei wird bei der offensichtlichsten<br />

Möglichkeit begonnen, der Beleuchtung.<br />

Keine ständige Beleuchtung der Kabine,<br />

auch wenn sie während der Nacht stillsteht,<br />

LEDs und wirtschaftliche Lampen usw.<br />

Unsere belgischen Kollegen betonen der Öffentlichkeit<br />

gegenüber: Die Kosten der SNEL-<br />

Modernisierung sind nicht so hoch, wie viele<br />

Eigentümer befürchten. Nur im Fall sehr<br />

alter Aufzüge von architektonischem Wert in<br />

Wohngebäuden ist die Modernisierung kostspieliger.<br />

Mehr als die Hälfte der belgischen<br />

Aufzugeigentümer haben im Vorgriff auf die<br />

Gesetzgebung in den<br />

letzten Jahren bereits<br />

die Sicherheit ihrer<br />

Aufzüge verbessert.<br />

Ein modernisierter<br />

Aufzug erhöht den<br />

Wert des Gebäudes<br />

und senkt die zukünftigen<br />

Wartungskosten.<br />

Die belgische SNEL-<br />

Geschichte endet mit<br />

einer guten Entscheidung<br />

und einem klaren<br />

Königlichen Erlass.<br />

Der Königliche Erlass vom<br />

10. Dezember 2012 ändert den<br />

Königlichen Erlass vom 9. März 2003<br />

über die Sicherheit von Aufzügen.<br />

DATA DI MESSA IN SERVIZIO AGGIORNAMENTO<br />

Nach dem 1. April 1984 Spätestens am 31. Dezember 2014<br />

Nach dem 1. Januar 1958 Spätestens am 31. Dezember 2016<br />

Alle Aufzüge die vor 1958 in Betrieb genommen wurden Spätestens am 31. Dezember 2022<br />

Asbest ist noch immer in vielen<br />

Gebäuden vorhanden – nicht am<br />

Aufzug, sondern an den Wänden. Es<br />

kann gefährlich für Mechaniker sein<br />

<strong>ELA</strong>news 3


HÖHEPUNKTE<br />

der überarbeiteten<br />

Aufzugrichtlinie<br />

Hier stellen wir die Höhepunkte der<br />

überarbeiteten Aufzugrichtlinie vor, die<br />

ihren Zyklus beendet hat und in Kürze<br />

veröffentlicht wird. Die Veränderungen<br />

sind relativ beschränkt und hängen im<br />

Wesentlichen mit einer Marktüberwachung<br />

zusammen. Die Nummerierung der<br />

Anhänge ändert sich, aber wichtig ist,<br />

dass kein Anlass besteht, aufgrund der<br />

überarbeiteten Aufzugrichtlinie die<br />

Zertifikate zu aktualisieren.<br />

• Neue Definitionen wie „Rückruf“ und<br />

„Rückzug“.<br />

• Neue Anforderungen an Aufzugbauer<br />

und Hersteller, die verpflichtet sind,<br />

bei Nichtkonformität korrigierende<br />

Maßnahmen zu ergreifen und die<br />

nationale Behörde über die Einzelheiten<br />

der Nichtkonformität und die getroffenen<br />

korrigierenden Maßnahmen zu<br />

informieren<br />

• Neue Anforderungen an Aufzugbauer<br />

und Hersteller, die verpflichtet sind,<br />

einen Aufzug zurückzuziehen oder<br />

ein Sicherheitsbauteil zurückzurufen,<br />

wenn sie ein Risiko darstellen und nicht<br />

korrigiert werden können<br />

• Klärung der bestehenden und Einführung<br />

neuer Regeln für die Benachrichtigung<br />

von Konformitätsbeurteilungsstellen<br />

• Klärung der Regeln für die Arbeit<br />

von benannten Stellen, darunter die<br />

Verpflichtung, Informationen über<br />

herausgegebene oder zurückgezogene<br />

Zertifikate mit anderen benannten Stellen<br />

und ihrer zugehörigen Meldestelle zu<br />

teilen<br />

• Strengere Anforderungen an<br />

Marktüberwachung und Pflicht der<br />

Mitgliedsstaaten<br />

• Marktüberwachung umfasst auch die<br />

Konformität der schriftlichen Unterlagen,<br />

z. B. der Konformitätserklärung, mit den<br />

Anforderungen der Richtlinie<br />

• Die Kommission ist berechtigt, die<br />

Liste der Sicherheitsbauteile über die<br />

Expertenarbeitsgruppe zu überarbeiten.<br />

• Die derzeitige Aufzug-Arbeitsgruppe<br />

wird reorganisiert.<br />

• Es ist nicht erforderlich, die Zertifikate<br />

aufgrund der Überarbeitungen der<br />

Aufzugrichtlinie zu aktualisieren.<br />

• Mitgliedsstaaten müssen die Richtlinie<br />

innerhalb von zwei Jahren umsetzen und<br />

die nationalen Gesetzte sofort anwenden.<br />

• Alle fünf Jahre müssen die<br />

Mitgliedsstaaten über die Anwendung der<br />

Richtlinie berichten.<br />

• Anhänge werden neu nummeriert, da<br />

Anhang III und Anhang VII gelöscht<br />

werden.<br />

• Anhang I: Er deckt jetzt unkontrollierte<br />

Bewegungen nach oben und unten auf.<br />

• Anhang II: Die Konformitätserklärung<br />

sollte Datum und Ort der Unterschrift<br />

tragen.<br />

• Anhang III (war vorher IV )<br />

• Liste der Sicherheitsbauteile, darunter<br />

die unkontrollierte Bewegung nach oben<br />

oder unten..<br />

• „Schockabsorber“ wird durch „Puffer“<br />

ersetzt<br />

• „Sicherheitsschalter“ wird in<br />

„Sicherheitsschaltkreise“ geändert.<br />

<strong>ELA</strong>news 4


Renovate<br />

Europe!<br />

Bei der Verminderung der CO 2<br />

-Emissionen<br />

verfolgt Europa ehrgeizige Ziele im Hinblick<br />

auf eine Verbesserung der Energieeffizienz<br />

und die Unabhängigkeit seiner Energieversorgung.<br />

Zugleich fordert die Umweltlobby<br />

die Schließung von Kernkraftwerken, die<br />

einen großen Teil unseres Stroms erzeugen,<br />

ohne CO 2<br />

auszustoßen.<br />

Deshalb sind in der Europäischen Union<br />

riesige Geldbeträge in den Erneuerbare-<br />

Energien-Sektor geflossen. Die Arbeit der<br />

Umweltlobby ist intensiv und zeigt Wirkung.<br />

In Wind- und Sonnenenergie wurden enorme<br />

Beträge gesteckt. Jetzt muss die Kurve hin<br />

zu einer intelligenten Energieinfrastruktur<br />

genommen werden, die diese neuen, nicht<br />

gleichmäßig liefernden Quellen der Stromerzeugung<br />

benötigen.<br />

Die Kosten für die Anpassung der Energieinfrastruktur<br />

sind hoch. Der EU-Haushalt für<br />

2014–2020 hält 9,1 Milliarde Euro bereit,<br />

um Europa zu vernetzen.<br />

Aber es scheint, dass die Europäische Kommission<br />

beinahe vergessen hat, dass viel<br />

mehr zu gewinnen ist, wenn wir zuerst nach<br />

den Früchten greifen, die niedriger hängen.<br />

Aber wo finden wir sie? Im Bau- und Gebäudesektor,<br />

der für die Hälfte unseres Energieverbrauchs<br />

verantwortlich ist! Wärmedämmung,<br />

Verbesserung der Energieeffizienz<br />

Renovate Europe! Ist eine Initiative von EuroACE, der Europäischen<br />

Unternehmensallianz für Energieeffizienz in Gebäuden, aus dem Jahr 2011<br />

(www.renovate-europe.eu).<br />

von Beleuchtung, Heizung und Klimaanlagen<br />

sowie all die vielen Serviceleistungen in<br />

Gebäuden, darunter Aufzüge und Fahrtreppen,<br />

können einen bedeutenden Beitrag zur<br />

Senkung des Energieverbrauchs und letztlich<br />

zur Senkung der CO 2<br />

-Emissionen liefern. Eigentlich<br />

sollte das die ERSTE Anstrengung<br />

sein, die geleistet wird, und sie sollte VOR-<br />

RANGIG mit öffentlichen Mitteln gefördert<br />

werden.<br />

Deshalb hat eine Gruppe aus Industriellen<br />

aus der Baubranche, Architekten und Bauunternehmern<br />

einen neuen Verband gegründet:<br />

EuroACE, die Europäische Unternehmensallianz<br />

für Energieeffizienz in Gebäuden<br />

(<strong>European</strong> Alliance of Companies for<br />

Energie Efficiency in Buildings). Dieser Verband<br />

wiederum hat die Kampagne Renovate<br />

Europe! ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist, unseren<br />

Entscheidungsträgern auf europäischer<br />

Ebene die Vorteile bewusst zu machen, die<br />

eine Politik haben könnte, die den europäischen<br />

Bausektor in den Mittelpunkt stellt.<br />

Der <strong>ELA</strong> hat beschlossen, sich der Plattform<br />

anzuschließen und aktiv zu dieser Initiative<br />

beizutragen.<br />

Sra. Raimonda Sneigiené<br />

Raimonda<br />

SNEIGIENE<br />

Nachfolgerin von<br />

Beata PICH<br />

Die neue Verantwortliche für die<br />

Aufzugrichtlinie und alle mit Aufzügen<br />

zusammenhängenden Themen bei der GD<br />

ENTR der Europäischen Kommission ist seit<br />

dem Herbst in Brüssel.<br />

Raimonda Sneigiené stammt aus Litauen.<br />

Sie war leitende Arbeitsinspektorin der<br />

staatlichen Arbeitsaufsicht des Ministeriums<br />

für soziale Sicherheit und Arbeit der<br />

Republik Litauen in Vilnius.<br />

Frau Sneigiené ist verantwortlich für<br />

Beratung über die Aufzugrichtlinie, den<br />

Leitfaden für die Anwendung der Richtlinie,<br />

die CE-Kennzeichnung und andere Fragen<br />

im Zusammenhang mit Aufzügen. Sie ist<br />

Bauingenieurin und besitzt auch einen<br />

Master in öffentlicher Verwaltung.<br />

<strong>ELA</strong>news 5


Neue Erfassung STATISTISCHER ZAHLEN<br />

Das neue Statistiksystem für Europa ist<br />

eingeführt. Wir haben die elektronische<br />

Erfassung mithilfe von Progetti aufgegeben.<br />

Künftig wird das <strong>ELA</strong>-Auditorenbüro in<br />

Brüssel die statistischen Daten für jedes<br />

teilnehmende Unternehmen und jeden<br />

teilnehmenden Verband erfassen und<br />

die Zahlen für die Branchenstatistiken<br />

konsolidieren, die wir jedes Jahr bei der<br />

Generalversammlung vorstellen, dieses Jahr<br />

am 3. April 2013 in Istanbul.<br />

Die Unfallzahlen dagegen sind ein anderes<br />

Thema. Da es rein um SICHERHEIT geht, ist<br />

eine vertrauliche Erfassung nicht erforderlich.<br />

Deshalb spielt der <strong>ELA</strong> „mit offenen Karten“.<br />

Verbesserungen bei den Unfallstatistiken<br />

sind notwendig, weil in der Vergangenheit<br />

zu wenig Länder teilgenommen haben und<br />

es in Bezug auf die Anzahl der bestehenden<br />

Aufzüge Unstimmigkeiten bei den erfassten<br />

Zahlen gibt. Natürlich werden niemals<br />

die Namen von Firmen oder Unfallopfern<br />

erwähnt.<br />

In der Übersicht werden drei Unfallkategorien<br />

erfasst (tödlich, ernst und geringfügig). Der<br />

Schwerpunkt liegt auf den tödlichen und<br />

ernsten Unfällen. Bei tödlichen Unfällen<br />

ist eine Beschreibung erforderlich, wo der<br />

Unfall stattgefunden hat (im Schacht, in<br />

der Kabine, auf dem Flur, in der Grube, auf<br />

dem Kabinendach usw.). Auch wenn die<br />

wahren Gründe des Aufzugs erst viel später<br />

festgestellt werden können, ist es wichtig,<br />

Daten über jeden tödlichen Unfall in jedem<br />

Land zu erfassen – sogar wenn er mit einem<br />

Aufzug geschehen ist, der nicht von einem<br />

Verbandsmitglied eingebaut wurde.<br />

Wir benötigen auch so viele Informationen<br />

wie möglich über ernste Unfälle von<br />

Benutzern und Technikern. Bei kleinen<br />

Unfällen ist jede Information willkommen,<br />

aber der <strong>ELA</strong> begreift, dass es sehr schwierig<br />

zu erfahren ist, wie viele im Laufe des<br />

Jahres geschehen sind. Wir werden deshalb<br />

die Anzahl kleiner Unfälle aufgrund der<br />

Anzahl der uns bekannten tödlichen und<br />

ernsten Unfälle schätzen. Die Pyramide,<br />

die wir verwenden, ist das Ergebnis der in<br />

den Vorjahren erfassten statistischen Daten<br />

und von Informationen, die bei der ILO,<br />

der Internationalen Arbeitsorganisation der<br />

Vereinten Nationen, verfügbar sind. Wir<br />

müssen unbedingt auf effiziente Weise<br />

zuverlässige Unfallstatistiken sammeln, um<br />

unsere Unfallanalyse zu verfeinern sowie<br />

Szenarien der schlimmstmöglichen Fälle und<br />

gefährliche Situationen zu identifizieren,<br />

sodass wir besser werden und Vorreiter für<br />

Industriesicherheit bleiben.<br />

Unser Ziel lautet: null Unfälle!<br />

Pyramide für die<br />

Einschätzung der<br />

Anzahl kleiner<br />

Unfälle aufgrund<br />

der Anzahl<br />

tödlicher und<br />

ernster Unfälle<br />

Unfälle von Personal sind<br />

der Branche besser bekannt<br />

als Unfälle der Benutzer, da<br />

ihre ausführliche Meldung<br />

gesetzlich vorgeschrieben ist<br />

<strong>ELA</strong>news 6


EPBD-Umsetzung<br />

in Portugal<br />

Der <strong>ELA</strong> hat seinen Mitgliedern empfohlen,<br />

die Umsetzung der Richtlinie 2010/31/<br />

EU über die Gesamtenergieeffizienz von<br />

Gebäuden, kurz als EPBD-Richtlinie<br />

bezeichnet, zu nutzen, um Aufzüge und<br />

Fahrtreppen in der nationalen Gesetzgebung<br />

zu verankern und zugleich zu erreichen,<br />

dass das nationale Recht eine Verbesserung<br />

der Energieeffizienz neuer und bestehender<br />

Aufzüge vorschreibt. Mehrere Länder haben<br />

versucht, die Umsetzung der Europäischen<br />

Richtlinie in nationale Gesetze dafür zu<br />

nutzen. Portugal ist das beste Beispiel für die<br />

erhaltenen Ergebnisse.<br />

Der portugiesische Verband ANIEER konnte<br />

den vorzüglichen internationalen Ruf des<br />

Teams von Professor de Almeida von der<br />

Universität Coïmbra nutzen, der den Vorsitz<br />

des E4-Projekts (E4 = Energy Efficient<br />

Elevators & Escalators) von <strong>ELA</strong> und anderen<br />

Partnern innehatte. Im Zusammenhang<br />

mit der EPBD-Umsetzung akzeptierten<br />

die portugiesischen Behörden, Aufzüge<br />

und Fahrtreppen in das nationale Recht<br />

über die Energieeffizienz von Gebäuden<br />

aufzunehmen, und machte bestimmte<br />

willkommene Auflagen, die Verbesserungen<br />

der Energieeffizienz bei allen Aufzügen in<br />

öffentlichen portugiesischen Gebäuden<br />

vorschreiben. Dabei diente die deutsche<br />

Richtlinie VDI 4707 als Grundlage.<br />

Der Prozess liegt im Zeitplan und es wird<br />

erwartet, dass der Erlass im ersten Quartal<br />

von 2013 veröffentlicht wird.<br />

Wir werden auf dieses Thema<br />

zurückkommen, um die Anforderungen<br />

dieser fortschrittlichen Gesetzgebung zu<br />

analysieren.<br />

EUROLIFT Heilbronn:<br />

ein interessantes Symposium<br />

Alle zwei Jahre veranstaltet die Technische<br />

Akademie Heilbronn einen internationalen<br />

Aufzugkongress. Im Oktober fand die 5.<br />

Ausgabe in der Baden-Württemberger<br />

Stadt statt. Im Laufe der Jahre hat sich<br />

die Heilbronner Veranstaltung als eine<br />

der führenden Quellen für aktuellste<br />

technische, rechtliche und soziologische<br />

Informationen für die gesamte europäische<br />

Aufzug- und Fahrtreppenindustrie etabliert.<br />

Alle Vorträge werden auf Deutsch und<br />

Englisch gehalten und die Teilnehmerschaft<br />

ist sehr international, insbesondere bei<br />

dieser zweitägigen Ausgabe, die diesmal<br />

im Kubus des experimenta-Zentrums<br />

stattfand. Zusammen mit den aktuellsten<br />

Entwicklungen auf allen Gebieten wurden<br />

alle Aspekte von Sicherheit, Nachhaltigkeit<br />

und technischer Innovation angesprochen.<br />

Besonderer Dank gilt Herrn Dr. Gerhard<br />

Schiffner von ThyssenKrupp, der wieder<br />

das Konzept für diesen Kongress vorbereitet<br />

hat. Standardisierung, die Anwendung von<br />

SNEL in der Türkei und in Frankreich, die<br />

Orona IDeO-innovation city in Spanien,<br />

die 2-Kabinen-Aufzuglösung „Twin“, neue<br />

Türkonzepte, Schulung und Weiterbildung<br />

in Polen oder ein neuer Ansatz beim<br />

Abbremsen von Aufzügen waren nur einige<br />

der bei dieser von der <strong>ELA</strong> unterstützten<br />

Konferenz behandelten Themen.<br />

Von links nach rechts: Anselme Cote, Obmann von CEN/TC10 AG 89, vor seinem Vortrag über Aufzüge<br />

mit geneigter Fahrbahn mit Achim Hütter, Hütter Aufzüge und VFA, Dr. Gerhard Schiffner und Gerhard<br />

Thumm von ThyssenKrupp, der über die Erfahrungen mit TWIN-Aufzügen und neue Funktionen sprach.<br />

Bei der Heilbronner Konferenz stellt Dr. Gerhard<br />

Schiffner (ThyssenKrupp), der Konferenzleiter,<br />

den Redner Kerem Kuleli von Wittur Turkey vor,<br />

der über neue modulare Türsysteme spricht.<br />

<strong>ELA</strong>news 7


KURZ BERICHTET<br />

ww Generalversammlung 2013<br />

in Istanbul<br />

Die nächste Generalversammlung findet am<br />

2. und 3. April 2013 im Grand Hyatt Hotel<br />

in Istanbul statt.<br />

Die alljährliche Konferenz wird am Mittwochvormittag,<br />

3. April, abgehalten. Ihr Thema:<br />

„Smooth & safe lifts rides for all!“ Wir<br />

werden über die verschiedenen Facetten der<br />

Sicherheit bei Aufzügen und Fahrtreppen unter<br />

verschiedenen Bedingungen nachdenken<br />

und uns nochmals mit SNEL beschäftigen.<br />

Das Grand Hyatt ist ein idealer Veranstaltungsort.<br />

Es liegt mitten im Zentrum der<br />

Stadt über dem Bosporus.<br />

ww EURO-LIFT 2012: ein Erfolg<br />

Kielce: zweite Ausgabe der polnischen<br />

Aufzug- und Fahrtreppenmesse<br />

Hauptredner der Konferenz ist der französische<br />

Minister Gilles de Robien, der Vater der SNEL-<br />

Gesetzgebung in Frankreich<br />

Vor zwei Jahren hat man sich vielleicht noch<br />

gefragt, ob die polnische Aufzugsmesse in<br />

der Stadt Kielce, ca. 100 km südlich von<br />

Warschau, aufgrund der Entfernung und der<br />

Tatsache, dass die Autobahn Warschau–Krakau<br />

noch im Bau ist, eine erfolgreiche Veranstaltung<br />

werden würde<br />

Die Veranstalter, unter ihnen unsere Kollegen<br />

von PALM, können sich über Anzahl<br />

und Qualität der Aussteller freuen – und<br />

über die Anzahl der Besucher aus Polen und<br />

den Nachbarländern.<br />

Im letzten Oktober begrüßte die EURO-LIFT<br />

2012 130 Aussteller aus 17 Ländern und<br />

mehr als 2.000 Besucher.<br />

Unter ihnen waren Hersteller von Aufzügen<br />

und Komponenten, Wartungsfirmen,<br />

Prüfstellen und benannte Stellen, aber auch<br />

Aufzugeigentümer, Immobilienmanager und<br />

Verantwortliche von Wohnungsbaugesellschaften.<br />

Bessere Sicherheit und Energieeffizienz waren<br />

vorrangige Themen des auf dem Gelände<br />

der Euro-<strong>Lift</strong> 2012 in Kielce organisierten<br />

Symposiums.<br />

Bleibt zu hoffen, dass diese Veranstaltung<br />

der dringend benötigten Modernisierung des<br />

Bestandes alter Aufzüge in Zentraleuropa<br />

mehr Schwung verleihen wird.<br />

Weitere Informationen<br />

erhalten Sie von der <strong>ELA</strong> unter der folgenden Anschrift:<br />

Boulevard du Souverain/Vorstlaan, 207/5, B-1160 Brüssel<br />

E-mail : luc.rivet@ela-aisbl.org - Website : www.ela-aisbl.org<br />

Tel: +32 2 779 50 82 Fax: + 32 2 772 16 85

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