ÃBUNG: RAUM SPRICHT MIT UNS - was schafft raum
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1 <strong>RAUM</strong> BEWUSST MACHEN<br />
1.5 Raumsprache<br />
ÜBUNG: <strong>RAUM</strong> <strong>SPRICHT</strong> <strong>MIT</strong> <strong>UNS</strong><br />
Wie oft verwenden wir einen Stuhl rasch als Leiter, um eine Glühbirne zu<br />
wechseln oder obere Bereiche von Kästen zu erreichen? Allzu oft, denn<br />
eine spezielle Leiter ist zu schwer, zu lange oder gerade nicht greifbar. So<br />
dienen uns Stühle auch als Ablage für Bücher, besonders auch für<br />
wichtige griffbereite Unterlagen. Stühle nützen wir ebenso und<br />
selbstverständlich als Zusatztische für Blumen wie nachts als<br />
Kleiderständer für Sakkos, Socken, Leibchen und Hosen, oder tagsüber<br />
beispielsweise als Regale.<br />
Das Inventar eines Raumes fordert uns auf, uns auf eine bestimmte<br />
Weise zu verhalten. Raum spricht mit uns. Aber wie spricht ein Raum uns<br />
an? Welche Vokabeln kommen zum Einsatz?<br />
In dieser Übung versuchen wir die Sprache des Raumes zu übersetzen.<br />
Vorbereitende Übung<br />
Übung mit handwerklicher Umsetzung<br />
Übung mit Planzeichnen<br />
X<br />
Übungsdauer<br />
1 DS<br />
Hintergrundinformationen<br />
Einrichtungen sind durch unseren Umgang mit ihnen, durch deren<br />
Einbeziehung in unsere Lebensweise zugleich Artefakte unserer<br />
Kommunikation. Möbel, deren Maßstäblichkeit und Materialität, deren<br />
Gruppierungsmuster und Verteilungszustände, usw. sind uns Medium, liefern<br />
uns Informationen für unser Verhalten, bzw. geben Auskünfte über Vorgänge<br />
im Raum.<br />
So fordert uns jeder Raum durch seine Einrichtung auf, bestimmte Dinge zu<br />
unternehmen und hinterlässt aber auch Spuren, die uns über Vorgänge im<br />
Raum Auskunft geben.<br />
Raum wird aus verschiedenen Elementen gebildet: Grenze, Öffnung, Inventar,<br />
Raumfolge. Raum dient der Orientierung des Menschen und ohne Raum sind<br />
wir orientierungslos. Ohne Raum und ohne Anreize kann sich der Mensch nicht<br />
verhalten. Raum spricht mit uns, fordert uns auf, uns zu verhalten, Dinge zu<br />
tun, gewisse Positionen einzunehmen. Was aber sind die Vokabeln, mit der<br />
Raum zu uns spricht?<br />
Eine Grenze im Raum fordert uns auf, stehen zu bleiben; eine Öffnung fordert<br />
uns auf, einen Raum zu verlassen und einen neuen zu betreten, ein Stuhl<br />
fordert dazu auf, Platz zu nehmen...<br />
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ÜBUNG: <strong>RAUM</strong> <strong>SPRICHT</strong> <strong>MIT</strong> <strong>UNS</strong><br />
Übungsdurchführung<br />
1. Einstieg: Wozu fordert mich mein Klassen<strong>raum</strong> auf?<br />
Die SchülerInnen sind aufgefordert, sich durch den Klassen<strong>raum</strong> zu<br />
bewegen und darauf zu achten, worauf die einzelnen Elemente des<br />
Raumes sie auffordern.<br />
2. Hauptteil<br />
Suche nach Aufforderungen im Raum<br />
Bewegt euch durch den Klassen<strong>raum</strong> und notiert Zeichen im Raum, die euch<br />
zu bestimmten Verhaltensweisen auffordern. „Was sagen die einzelnen<br />
Elemente im Raum? Wozu fordern sie mich auf?“<br />
In einem Vokabelheft werden die Raumvokabeln eingetragen, ein<br />
„Vokabelheft in Raumsprache“ entsteht. Beispiele dazu:<br />
Sessel<br />
sitzen, schaukeln, Gewand ablegen<br />
Fenster<br />
hinausschauen, aufstehen, öffnen<br />
Tür<br />
eintreten, schließen, klopfen<br />
Sesselkreis diskutieren, ansehen, usw.<br />
Geschichte in Raumsprache<br />
Die SchülerInnen erhalten die Aufgabe, aus den gesammelten Vokabeln eine<br />
Kurzgeschichte zu schreiben. Die Vokabeln werden fotografiert, foliert und<br />
auf einem Bogen Papier aufgeklebt.<br />
3. Reflexion und Präsentation<br />
Die Ergebnisse werden nach folgenden Kriterien beschrieben und vorgestellt:<br />
• Welche Vokabeln konntest du finden? Wie interpretierst / übersetzt du<br />
diese Vokabeln?<br />
• Erzählen der Geschichte.<br />
4. Bewertungskriterien<br />
• Beschreibung der Vokabel<br />
• Ausführung der Kurzgeschichte<br />
• Präsentation<br />
Wissensvermittlung Bildnerische Erziehung<br />
Kernbereich 1. Klasse: Raumwirkung; im spielerischen Umgang mit den bildnerischen Mitteln unterschiedliche<br />
Gestaltungsweisen und Techniken kennen und zur Visualisierung altersgemäßer Themenstellungen anwenden lernen; visuelle<br />
Wahrnehmung sprachlich mitteilen können.<br />
Situationen der Umweltgestaltung im persönlichen Umfeld wahrnehmen.<br />
Kernbereich 2. Klasse: Experimentell Verfahren als Impuls nutzen lernen; die Wahrnehmung von Bildern und Zeichen der<br />
alltäglichen Lebenswelt bewusst machen und erörtern können; Präsentationsmethoden.<br />
Kernbereich 3. und 4. Klasse: Vielfalt als Qualität erkennen und mit der Mehrdeutigkeit visueller Aussagen umgehen lernen.<br />
Dabei können Erfahrungen im Verbinden sprachlicher mit visuellen und anderen nonverbalen Kommunikationsweisen erworben<br />
werden.<br />
Wissensvermittlung Technisches Werken<br />
Kernbereich 1. Klasse: Erleben und verbalisieren unterschiedlicher Raumeindrücke.<br />
Kernbereich 2. Klasse: Experimentelles Verfahren als Impuls nutzen lernen; die Wahrnehmung von Bildern und Zeichen der<br />
alltäglichen Lebenswelt bewusst machen und erörtern können; Präsentationsmethoden.<br />
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