Pallottis Werk 03/2013 - Pallotti Verlag
Pallottis Werk 03/2013 - Pallotti Verlag
Pallottis Werk 03/2013 - Pallotti Verlag
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Informationen der <strong>Pallotti</strong>ner in Deutschland und Österreich<br />
Heft 3 / 64. Jahrgang / September <strong>2013</strong><br />
pallottiswerk<br />
Nr. <strong>03</strong> / <strong>2013</strong>
pallottiswerk<br />
Inhalt<br />
Gruss des Provinzials<br />
Priesterweihe in Vallendar<br />
Nach langem Weg ist P. Markus<br />
Stecher am wichtigsten<br />
Etappenziel angekommen Seite 3<br />
Tag der Jubilare in Friedberg<br />
Elf <strong>Pallotti</strong>ner feierten ihre<br />
Profess- und Priesterjubiläen Seite 4<br />
Festkonzert in Limburg<br />
Große geistliche Musik schenkt<br />
Einblicke in die Seele des<br />
hl. Vinzenz <strong>Pallotti</strong> Seite 5<br />
Missionsbericht 2012<br />
Rückblick und Rechenschaft,<br />
Ausblick und Perspektiven Seite 7 – 10<br />
Unio-Vollversammlung in Friedberg<br />
Es geht um’s »Einmischen«<br />
in Kirche und moderne<br />
Gesellschaft Seite 12<br />
175 Jahre <strong>Pallotti</strong>nerinnen<br />
Von Rom über Limburg<br />
und Kamerun bis in die USA<br />
und Brasilien Seite 13<br />
Kalenderblatt<br />
Einkehrtage für Freunde und<br />
Förderer der Gemeinschaft Seite 15<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Ich freue mich Ihnen wieder eine<br />
bunte Ausgabe von »<strong><strong>Pallotti</strong>s</strong><br />
<strong>Werk</strong>« vorlegen zu können. In der<br />
Mitte unseres Sommerheftes finden<br />
Sie auch dieses Jahr einen Bericht<br />
über unsere Missionsarbeit. Wir<br />
blicken zurück auf die Projekte, die<br />
im vergangenen Jahr dank Ihrer<br />
Hilfe und Unterstützung umgesetzt<br />
werden konnten und legen Rechenschaft<br />
ab, so dass Sie genau erfahren, wofür Ihre Beiträge<br />
verwendet wurden. Wir <strong>Pallotti</strong>ner sind sehr dankbar für<br />
Ihre Verbundenheit mit Indien, Afrika und Lateinamerika.<br />
Ziel unserer Missionsarbeit ist es nicht nur, den Menschen<br />
fernab Europas die Frohe Botschaft zu verkünden, sondern<br />
vor allem auch überkonfessionell an jenen Orten<br />
anzupacken, wo Hilfe benötigt wird.<br />
In diesem Zusammenhang darf ich auch herzlich meiner<br />
»Kollegin«, Sr. Helga Weidemann, Provinzoberin der<br />
Missions-<strong>Pallotti</strong>nerinnen (Titelfoto), gratulieren. Ihr und<br />
allen Schwestern gilt mein Dank für die gute Zusammenarbeit<br />
in Vergangenheit und Gegenwart an vielen Orten<br />
hierzulande und in der Mission. Die <strong>Pallotti</strong>nerinnen<br />
können auf 175 Jahre Leben und Wirken zurückblicken.<br />
Auch wir hatten seit der vergangenen Ausgabe etliche<br />
Gründe zum Feiern. So stellen wir Ihnen dieses Mal<br />
unter anderem unsere Neupriester vor und berichten<br />
vom Tag der Jubilare im Provinzialat in Friedberg.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Freude und eine gute Zeit mit<br />
»<strong><strong>Pallotti</strong>s</strong> <strong>Werk</strong>« und Gottes reichen Segen!<br />
pallottiswerk<br />
ISSN 1439-6580<br />
Kostenlose Informations zeitschrift der <strong>Pallotti</strong>ner<br />
in Deutschland und Österreich. 64. Jahrgang<br />
Erscheint viermal jährlich.<br />
Erscheinungstag dieser Ausgabe:<br />
1. September <strong>2013</strong>.<br />
Herausgeber und Verleger:<br />
Herz-Jesu-Provinz der <strong>Pallotti</strong>ner<br />
Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />
Vinzenz-<strong>Pallotti</strong>-Straße 14<br />
86316 Friedberg (Bayern)<br />
Redaktionsanschrift:<br />
pallottis werk<br />
Vinzenz-<strong>Pallotti</strong>-Straße 14<br />
86316 Friedberg (Bayern)<br />
Tel. 08 21/600 52-0<br />
Fax 08 21/600 52-546<br />
E-Mail: pallottiswerk@pallottiner.org<br />
Internet: www.pallottis-werk.de<br />
Redaktion:<br />
Pater Alexander Holzbach SAC<br />
Eva Djakowski<br />
Satz und Grafik:<br />
Friends Media Group GmbH<br />
Druck:<br />
LVD – Limburger Vereins druckerei GmbH,<br />
Senefelderstraße 2, 65549 Limburg an der Lahn<br />
Bildnachweis:<br />
Titel: Nikolas Schnall; Seite 3: Alexander Holzbach;<br />
Seite 4: Eva Djakowski; Seite 5: Gitta Hilb;<br />
Seite 6: dpa/picture alliance (oben), privat;<br />
Seite 7 – 10: Bert Meyer; Seite 11, 14: Archiv;<br />
Seite 12: Unio-Archiv; Seite 13: Beatrice<br />
Tomasetti.<br />
Rätsel: Pater Dr. Heinrich Hamm SAC<br />
Für unverlangt eingesandte Bücher, Manuskripte,<br />
Fotos, Dias o.Ä. übernehmen wir keine Haftung.<br />
Es erfolgt keine Rücksendung.<br />
2 pallottiswerk // 3/<strong>2013</strong>
pallottiswerk // <strong>Pallotti</strong>ner aktuell<br />
Ein Suchender findet seinen Weg<br />
Erzbischof Robert Zollitsch spendet Markus Stecher in Vallendar<br />
das Sakrament der Priesterweihe<br />
Nach einer stillen Anbetung in den<br />
Morgenstunden ist es dann soweit.<br />
In einer festlichen Eucharistiefeier<br />
am 26. Mai in der Hochschul-Kirche<br />
in Vallendar spricht Markus Stecher<br />
sein »adsum«: Ich bin bereit. Jahrzehnte<br />
der Suche haben ein Ende,<br />
nach der alten Weisheit: Nicht jeder<br />
Umweg ist ein Irrweg.<br />
1968 in Erding geboren, im Großraum<br />
München aufgewachsen und dort<br />
auch 1988 das Abitur absolviert, verließ<br />
der jetzige Neupriester seine Kirche,<br />
die nie die seine geworden war.<br />
Evangelisch getauft, war er niemals in<br />
die Welt von Evangelium und Glaube<br />
hineingeführt worden. Das »Christliche«<br />
an ihm blieb die aktive Nächstenliebe<br />
und die Sehnsucht. Nach<br />
dem Zivildienst in einer Behinderten-<br />
Einrichtung der Malteser geht Markus<br />
Stecher Anfang der 1990er Jahre – wie<br />
er selbst sagt – nach Hippie-Manier<br />
nach Indien. Hier lernt er den Hinduismus<br />
und den Buddhismus kennen;<br />
er erlernt auch eine der Landessprachen.<br />
Seine große Liebe gehört mehr<br />
und mehr der Meditation.<br />
1993 kommt er nach Deutschland<br />
zurück und interessiert sich jetzt<br />
plötzlich für die religiösen Wurzeln<br />
hier. Er liest die ganze Bibel und ist<br />
fasziniert vom Neuen Testament.<br />
Jetzt steht für ihn fest: »Ich will<br />
Christ werden«.<br />
Beruflich macht er in Dachau eine<br />
Ausbildung zum Krankenpfleger und<br />
ist dann schwerpunktmäßig in einer<br />
onkologischen Klinik in der Sterbebegleitung<br />
tätig.<br />
Spirituell kommt die Suche zu einer<br />
gewissen Ruhe, als er seine spätere<br />
»Geistliche Mutter« kennenlernt,<br />
die in Lothringen eine Art Exerzitienhaus<br />
leitet: Petit Moulin. Hier wird<br />
eine spezielle Form des Jesus- oder<br />
Herzensgebetes gepflegt, die Markus<br />
Stecher sehr anspricht. Hier erlebt er<br />
auch seine Berufung.<br />
Zufall oder Fügung<br />
Sein 30. Geburtstag fällt auf das<br />
Pfingstfest. Er wird Katholik und erhält<br />
das Sakrament der Firmung.<br />
Von Lotringen aus gibt es Verbindungen<br />
nach Vallendar-Schönstatt. So erfährt<br />
er von der dortigen Hochschule<br />
der <strong>Pallotti</strong>ner. Hier studiert er nun<br />
von 2002 bis 2007 Philosophie und<br />
Theologie und wird sich klar, dass<br />
seine mitgebrachte Spiritualität gut<br />
in die des Hl. Vinzenz <strong>Pallotti</strong> bzw.<br />
der <strong>Pallotti</strong>ner passt. So entschließt er<br />
sich, <strong>Pallotti</strong>ner zu werden und absolviert<br />
von 2007 bis 2009 das Noviziat<br />
Neupriester P. Markus Stecher SAC<br />
der Gemeinschaft in Untermerzbach.<br />
Da <strong>Pallotti</strong>ner nicht sofort die Ewige<br />
Profess machen und die Weihen<br />
erhalten können, nutzt er die Zeit zu<br />
biblischen Studien an der Jesuitenhochschule<br />
St. Georgen in Frankfurt<br />
über »die Namen Gottes im Neuen<br />
Testament«. Denn er möchte später<br />
einmal in der Geistlichen Begleitung<br />
und der biblischen Exerzitienarbeit<br />
tätig sein.<br />
2012 legt er dann die Ewige Profess<br />
ab und wird zum Diakon geweiht. Er<br />
beginnt seine praktische Ausbildung<br />
am Pastoraltheologischen Institut in<br />
Friedberg und ist in der Pfarrei der<br />
Benediktinerabtei Ottobeuren eingesetzt.<br />
Hier erlebt der <strong>Pallotti</strong>ner, der<br />
seinen Namenstag am 24. März feiert,<br />
also Markus, den Einsiedler verehrt,<br />
»wie bereichernd und erfüllend«<br />
die Arbeit für und mit den Menschen<br />
in der Pfarrgemeinde ist. Darum<br />
freute er sich auf das große Ziel, die<br />
Priesterweihe. Und er kann aus ganzem<br />
Herzen »Ich bin bereit« sagen,<br />
als ihn Erzbischof Robert Zollitsch<br />
nach seiner Bereitschaft, Priester der<br />
Kirche in der Gemeinschaft der <strong>Pallotti</strong>ner<br />
zu werden, fragt. Der Erzbischof<br />
betont in seiner<br />
Ansprache den Gedanken<br />
vom universalen<br />
Apostolat, den Vinzenz<br />
<strong>Pallotti</strong> vertreten habe<br />
und der konkret wird in<br />
der jeweiligen Aufgabe<br />
in der Kirche. P. Paul<br />
Rheinbay, Rektor der<br />
Hochschule in Vallendar,<br />
der acht Tage nach<br />
der Priesterweihe die<br />
Primizpredigt hielt, skizzierte<br />
das Leben jeden<br />
Priesters als ein »Suchen<br />
und Finden, ein<br />
Dienen und Danken«.<br />
Neupriester P. Markus Stecher ist<br />
sich bewusst, dass er nach langer<br />
Suche jetzt an einem gewissen Ziel<br />
angekommen ist, dass aber der Weg<br />
weiter geht. Und er freut sich auf den<br />
»Spagat« zwischen der meditativen<br />
Spiritualität des Herzensgebetes und<br />
der aktiven der Pfarrarbeit, die auf ihn<br />
wartet. Nach dem Pastoraljahr wird<br />
er Kaplan in der <strong>Pallotti</strong>ner-Pfarrei<br />
St. Marien in Limburg.<br />
hz<br />
3/<strong>2013</strong> // pallottiswerk<br />
3
pallottiswerk // <strong>Pallotti</strong>ner aktuell<br />
»Ihr wart herausgefordert<br />
und ihr habt euch dem Geist des Konzils gestellt«<br />
Tag der Jubilare in Friedberg<br />
1. Reihe v.l.: P. Siegbert Buhleier,<br />
P. robert Abele, P. Richard Altherr,<br />
P. Ludwig Baron, P. Klaus Walter,<br />
P. Dr. Werner Weicht, P. Konrad Barth<br />
2. Reihe v.l.: P. Franz Kratzel, P. Alois<br />
Schwarzfischer, P. Michael Pfenning,<br />
Vizeprovinzial, P. Hermann Weißinger,<br />
Br. Helmut Riedel, P. Alexander Holzbach<br />
Rektor des Provinzialats.<br />
Elf <strong>Pallotti</strong>ner haben am Sonntag,<br />
dem 7. Juli, in der Friedberger <strong>Pallotti</strong>-Kirche<br />
ihr Profess- oder Priesterjubiläum<br />
gefeiert. Gemeinsam mit<br />
etlichen Mitbrüdern, Angehörigen<br />
und zahlreichen Gläubigen fand im<br />
Rahmen des Sonntagsgottesdienstes<br />
die Feier anlässlich der 25-, 40-, oder<br />
50-jährigen Profess- oder Priesterweihe<br />
statt.<br />
Zu Beginn des Gottesdienstes stellte<br />
Vinzeprovinzial P. Michael Pfenning<br />
die Jubilare mit einigen Worten vor.<br />
So wurde deutlich, dass jeder der elf<br />
in den vergangen Jahrzehnten seinen<br />
eigenen Weg gegangen ist. Geographisch<br />
von Bayern, Österreich bis<br />
nach Indien, seelsorgerisch von dem<br />
Einsatz an Schulen bis zu Seniorenstationen.<br />
Das Verbindende war immer<br />
der Geist Vinzenz <strong><strong>Pallotti</strong>s</strong>.<br />
Treu in Zeiten des<br />
Aufbruchs und Umbruchs<br />
Darüber hinaus haben alle Jubilare<br />
den Wandel des Kirchen-, Priesterund<br />
Liturgieverständnisses in den<br />
vergangenen Jahrzehnten als Jungpallottiner<br />
miterlebt. In seiner Predigt<br />
sprach P. Pfenning von der Aufbruchsstimmung<br />
der 1960er-Jahre,<br />
die gesellschaftlich in der Studentenbewegung<br />
der 68er und kirchlich im<br />
Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-<br />
1965) ihre Höhepunkte fand. »Ihr<br />
wart herausgefordert und ihr habt<br />
euch dem Geist des Konzils gestellt«,<br />
so der Hauptzelebrant. »Der Geist<br />
des Zweiten Vaticanums ist euch<br />
vertraut und ihr folgt der Spur des<br />
Konzils aus innerer Überzeugung«,<br />
richtete P. Pfenning das Wort an die<br />
Jubilare und bedankte sich bei ihnen<br />
für ihr Engagement und ihre Kraft:<br />
»Ich bin froh, dass eure Generation<br />
aufgebrochen ist« mit einem herzlichen<br />
»Vergelt’s Gott!«<br />
Anlässlich des Festtages war die <strong>Pallotti</strong>kirche<br />
mit einer »floralen Installation«<br />
des Benediktinerbruders<br />
Stefan Oppermann geschmückt.<br />
Pflanzen waren an verschiedenfarbigen<br />
Fäden, die durch Steine abgeschlossen<br />
wurden, befestigt. Die sinnbildlichen<br />
»Lebensfäden«, welche<br />
einen Blick nach hinten und nach vorne<br />
erlauben, wurden durch Steine, die<br />
in ihrer Bedeutung ambivalent sind,<br />
stabilisiert. Einen willkommenen Anlass<br />
für eine Vor- und Rückschau auf<br />
die Arbeit und das Wirken der pallottinischen<br />
Jubilare stellte auch die Jubiläumsfeier<br />
dar.<br />
Musikalisch wurde der Festgottesdienst<br />
vom Kirchenchor der Pfarrei<br />
St. Jakob in Friedberg gestaltet.<br />
P. Pfenning bedankte sich zum Ende<br />
der Messfeier bei den Sängerinnen<br />
und Sängern für die hervorragende<br />
Begleitung.ed<br />
50 Jahre Priesterweihe<br />
P. Richard Altherr, Friedberg<br />
P. Ludwig Baron, Immenstaad<br />
P. Siegbert Buhleier, Hersberg<br />
P. Franz Kratzel, Althegnenberg<br />
P. Robert Abele, Hersberg<br />
P. Dr. Werner Weicht, Hersberg<br />
P. Klaus Walter, Hersberg<br />
40 Jahre Priesterweihe<br />
P. Hermann Weißinger,<br />
Falken stein-Opf<br />
50 Jahre Profess<br />
P. Konrad Barth, Immenstaad<br />
P. Alois Schwarzfischer, Salzburg<br />
25 Jahre Profess<br />
Br. Helmut Riedel, Hersberg<br />
4 pallottiswerk // 3/<strong>2013</strong>
pallottiswerk // <strong>Pallotti</strong>ner aktuell<br />
50 Jahre Heiligsprechung<br />
Vinzenz <strong><strong>Pallotti</strong>s</strong><br />
Festliches Konzert in Limburg<br />
Jedes Jahr singt der Kirchenchor<br />
St. Marien, der die Gottesdienste<br />
der gleichnamigen <strong>Pallotti</strong>ner- und<br />
Pfarrkirche in Limburg gestaltet, ein<br />
festliches Konzert. Wolfgang Haberstock,<br />
Leiter des Chores und ehemaliger<br />
Domsingknabe, meint, dass es<br />
jährlich eine solche besondere Herausforderung<br />
neben dem »Alltagsgeschäft«<br />
brauche. Das heißt: es gibt<br />
neben den wöchentlichen Proben<br />
Sonderproben und Probenwochenenden.<br />
Die Sängerinnen und Sänger<br />
machen das mit. Und so versammelten<br />
sich am Sonntag, dem 30. Juni,<br />
zusammen mit dem Orchester über<br />
80 Frauen und Männer im Chorraum<br />
von St. Marien. Über 500 Menschen<br />
im Schiff der Kirche waren gespannt<br />
auf das Programm, das mit Bedacht<br />
ausgewählt worden war. Darauf<br />
machte der Pfarrer, P. Toni Schröers,<br />
bei seiner Begrüßung aufmerksam.<br />
Der »Hör-Blick« auf Vinzenz <strong>Pallotti</strong><br />
(so der Titel des Konzerts) verwies<br />
im 50. Jahr seiner Heiligsprechung<br />
auf das Leben und die Spiritualität<br />
des römischen Priesters, den Papst<br />
Johannes XXIII. am 20. Januar 1963<br />
in das Verzeichnis der Heiligen aufgenommen<br />
hatte.<br />
P. Alexander Holzbach verknüpfte<br />
das Leben und die Spiritualität des<br />
Heiligen mit den von Chor und Orchester<br />
dargebotenen <strong>Werk</strong>en. Da<br />
ging es zunächst um den Mann, der in<br />
seiner Familie wie selbstverständlich<br />
in Glaube und Kirche hineingewachsen<br />
war. Niemanden verwunderte es,<br />
dass er Priester werden wollte. Seine<br />
Aufzeichnungen und seine Arbeit in<br />
Seelsorge und aktiver Nächstenliebe<br />
spiegeln einen Priester wieder, der<br />
sich ganz in Gott aufgehoben wusste<br />
und der die Liebe Gottes zu den<br />
Menschen in seinem Tun erlebbar<br />
machte.<br />
Atemlose Stille,<br />
tosender Applaus<br />
Vinzenz <strong>Pallotti</strong> meditierte den unendlichen<br />
Gott und war fasziniert<br />
von dem Gedanken, dass dieser Gott<br />
in Jesus Christus<br />
Mensch geworden<br />
war. »Modelum<br />
nostrum<br />
Christus est«,<br />
lautete seine Devise.<br />
Jesus im Leben<br />
nachahmen.<br />
Er war 12 Jahre<br />
alt, als Ludwig van<br />
Beethoven 1807<br />
seine Messe in C<br />
komponierte. Das<br />
Kyrie, das Gloria,<br />
das Benedictus<br />
und das Agnus<br />
Dei dieser Messe vermittelten einen<br />
Blick in die Seele des Priesters Vinzenz<br />
<strong>Pallotti</strong>.<br />
1837, als in Rom eine Cholera wütete<br />
und Tausende hinweg raffte, kümmerte<br />
sich die Gründung <strong><strong>Pallotti</strong>s</strong>, die<br />
Vereinigung des Katholischen Apostolates,<br />
um Kranke und Sterbende.<br />
Für verwaiste Mädchen entstand ein<br />
Heim, die Wiege der späteren <strong>Pallotti</strong>nerinnen.<br />
P. Holzbach machte<br />
darauf aufmerksam, dass in diesem<br />
Jahr Felix Mendelsohn Bartholdy sein<br />
wohl religiösestes <strong>Werk</strong> komponierte,<br />
den 42. Psalm »Wie der Hirsch<br />
schreit …«. Vinzenz <strong>Pallotti</strong> habe sein<br />
Leben lang inmitten aller Glaubenssicherheit<br />
auch viele Fragen gehabt.<br />
Doch gerade in dem dunklen Jahr<br />
1837 sei er nicht verzweifelt. »Wenn<br />
Menschen im Leid Gott vermissen<br />
oder anklagen, was zutiefst verstehbar<br />
ist, <strong>Pallotti</strong> bleibt sich und Gott treu.<br />
Auch wenn er Fragen hat, auch wenn<br />
seine Seele trocken ist, er geht zum<br />
Brunnenhaus der Psalmen: Wie der<br />
Hirsch lechzt nach frischem Wasser,<br />
so lechzt meine Seele Gott nach dir.«<br />
Nach den Abschnitten »Der Priester«,<br />
»Der Christusmystiker« und<br />
»Der Gott sucht« lautete es dann:<br />
»Der Maria als Königin der Apostel<br />
verehrt«. Unter diesem Titel stellte<br />
<strong>Pallotti</strong> seine Gründung unter das<br />
Patronat der Mutter Jesu. Dass sie Ja<br />
gesagt hatte zu ihrer Berufung, dass<br />
sie im Pfingstsaal dabei war, das bewunderte<br />
<strong>Pallotti</strong> und wollte, dass<br />
alle Getauften ihre Berufung erkennen<br />
und der Welt Christus bringen.<br />
Er stand mitten in seinem Theologiestudium,<br />
als 1815 Franz Schubert<br />
sein großartiges Magnifikat komponierte.<br />
Im Stundengebet der Kirche<br />
betete <strong>Pallotti</strong> diesen Lobgesang der<br />
Gottesmutter allabendlich. Es war zur<br />
Vesperzeit, als in Limburg Orchester<br />
und Chor dieses prachtvolle »Meine<br />
Seele preist die Größe des Herrn« zu<br />
Gehör brachten. Atemlose Stille und<br />
dann ein langer, tosender Applaus der<br />
Zuhörenden machten deutlich, dass<br />
die Botschaft dieses »Hör-Blickes«<br />
auf Vinzenz <strong>Pallotti</strong> angekommen<br />
war.hz<br />
3/<strong>2013</strong> // pallottiswerk<br />
5
pallottiswerk // <strong>Pallotti</strong>ner aktuell<br />
Freude in Rom<br />
Anfang Juli trafen sich in der Ewigen Stadt<br />
rund 6000 Seminaristen, Novizinnen und Novizen<br />
Im Rahmen des »Jahr des Glaubens«<br />
waren sie eingeladen, vier<br />
Tage lang in Gebeten und Katechesen<br />
über ihre Berufung zur Christusnachfolge<br />
nachzudenken und sich<br />
auf internationaler Ebene auszutauschen.<br />
Höhepunkte waren die beiden<br />
Begegnungen mit Papst Franziskus<br />
während einer Audienz in der »Aula<br />
Paul VI.« und der Sonntagsmesse im<br />
Petersdom. Mit dabei war auch Novizenmeister<br />
P. Thomas Lemp aus<br />
Friedberg und die beiden <strong>Pallotti</strong>nernovizen<br />
Robert Biersack und Thomas<br />
Stein. Sie hatten zuvor die Wirkungsstätten<br />
Vinzenz <strong><strong>Pallotti</strong>s</strong> in Rom aufgesucht<br />
und zeigten sich tief beeindruckt<br />
von den Worten des Papstes<br />
und von »diesem grandiosen Erleben<br />
von Weltkirche«.<br />
Freude in Kroatien<br />
Nach vielen Jahren der Vorbereitung,<br />
Noviziat in Kroatien, Studium<br />
in Vallendar, Pastorale Ausbildung<br />
in Friedberg, war es am 22. Juni soweit.<br />
In seiner Heimat-Pfarrkirche<br />
»St. Vinzenz <strong>Pallotti</strong>« in Vincovci<br />
wurde Ivan Kuterovac zum Priester<br />
geweiht. Die Weihe nahm Erzbischof<br />
Nikola Eterović vor. Der ehemalige<br />
Nuntius der Ukraine, der aus Kroatien<br />
stammt, ist seit 2004 Generalsekretär<br />
der Weltbischofssynode in<br />
Rom. Sein Titularbistum Cicalae ist<br />
das heutige Vincovki. Provinzial P.<br />
Helmut Scharler (links hinter dem<br />
Erzbischof) dankte der Familie und<br />
der großen Gemeinde des Neupriesters<br />
für ihre Unterstützung des Berufungsweges<br />
des Neupriesters und<br />
versprach, dass er nach seinem Pastoraljahr<br />
in Deutschland in der Heimat<br />
arbeiten werde.<br />
Freude in Kamerun<br />
Am Fest der Apostel Petrus und Paulus,<br />
29. Juni, weihte der Erzbischof von<br />
Yaounde, Victor Tonye Bakot, in der<br />
Wallfahrtskirche »Maria, Königin der<br />
Apostel« auf dem Mvolje-Hügel der<br />
Kamerun-Hauptstadt sechs junge <strong>Pallotti</strong>ner<br />
zu Priestern. Vier <strong>Pallotti</strong>ner<br />
erhielten die Diakonenweihe. Am Tag<br />
zuvor hatten sie ihre Ewige Profeß abgelegt<br />
zusammen mit Br. Roland Anselme<br />
Ngok. Der Obere der Regio Kamerun-Nigeria,<br />
P. Bruno Ateba, zeigte<br />
sich über die Professfeier von Br. Roland<br />
besonders erfreut. »Ich bin froh,<br />
dass er die kleine Schar unserer Brüder<br />
verstärkt, waren es doch gerade die<br />
Brüder, die damals in den Zeiten der<br />
ersten Mission hier großartig gewirkt<br />
haben.« Gast der Feiern war auch der<br />
Warschauer <strong>Pallotti</strong>ner-Provinzial P.<br />
Jozef Lazak (rechts neben Br. Roland).<br />
Die polnischen <strong>Pallotti</strong>ner tragen Verantwortung<br />
an der Elfenbeinküste, die<br />
mit Kamerun in der Ausbildung gut zusammenarbeitet.<br />
6 pallottiswerk // 3/<strong>2013</strong>
Missionsbericht 2012<br />
Rückblick und Rechenschaft<br />
www.mission.pallottiner.org
hilfe konkret –<br />
Projektaufteilung nach Schwerpunktthemen<br />
Wir <strong>Pallotti</strong>ner haben im Jahr 2012 wieder zahlreiche<br />
Projekte initiiert, gefördert und begleitet. Das alles können<br />
wir nur leisten, weil Sie uns unterstützen.<br />
schUlaUsbildUng<br />
Dafür sind wir Ihnen dankbar. Den Projekten liegen im<br />
Wesentlichen drei Schwerpunktthemen zugrunde:<br />
bildUng statt arMUt<br />
731.716,46 eUr<br />
Bildung ist unerlässlich für den Weg aus<br />
der Armut. Mit dem Bau und der Ausstattung<br />
von Grundschulen, der Ausbildung von<br />
Lehr- und Betreuungspersonal, dem An gebot<br />
einer Berufsausbildung sowie Fort- und<br />
Weiterbildungsmaßnahmen setzen viele <strong>Pallotti</strong>ner-Projekte<br />
im Bereich Bildungs- und<br />
Erziehungsarbeit an.<br />
hilfe ZUr selbsthilfe<br />
1<br />
170.750,00 eUr<br />
Uns <strong>Pallotti</strong>nern ist wichtig, dass Projekte immer<br />
wieder auch von den Betroffenen selbst<br />
und von einheimischen Projektleitern geleitet<br />
werden. Unsere sozialen Kleinprojekte<br />
sind ein Mittel sinnvoller und nachhaltiger<br />
Hilfe zur Selbsthilfe.<br />
2<br />
berUfsschUle<br />
In Kamerun, in Elat-Minkom, unweit<br />
der Hauptstadt Yaoundè,<br />
können Jugendliche in einer<br />
Lehrwerkstatt mit angeschlossener<br />
Berufsschule eine Schreinerausbildung<br />
machen. 2012 entstand<br />
hier eine Unterkunft für<br />
die Lehrlinge. Bruder Laurent,<br />
Leiter des Zentrums, plant für<br />
<strong>2013</strong> den weiteren Ausbau, u. a.<br />
mit einer Toilettenanlage und<br />
einer Küche fürs Lehrlingsheim.<br />
internate (boarding)<br />
Die Mitbrüder in der Missionsstation<br />
Doumé im zentralafrikanischen<br />
Ost-Kamerun halfen<br />
2012 beim Ausbau des dortigen<br />
Mädcheninternats, das<br />
neue Studienräume und einen<br />
Speisesaal bekam. Die Unterstützung<br />
der Mädchen und die<br />
Investition in die Bildung allgemein<br />
trägt dazu bei, den Weg<br />
aus der Armut in eine bessere<br />
Zukunft zu ebnen.<br />
„MÖglichMacher“<br />
1.671.736,02 eUr<br />
Unsere Mitbrüder in der Mission setzen<br />
sich – gemeinsam mit den Menschen vor<br />
Ort – für bessere Lebensverhältnisse ein.<br />
Als Seelsorger, Sozialarbeiter und „Helfer<br />
in der Not“ verkünden sie durch Wort und<br />
Tat den Gott der unendlichen Liebe – immer<br />
ganz nah an den Menschen.<br />
Treue Wohltäter unterstützen seit Jahren nicht<br />
nur <strong>Pallotti</strong>ner-Projekte, sondern auch die<br />
Ausbildung von jungen Menschen zu glaubwürdigen<br />
Priestern, Brüdern und Katecheten.<br />
3<br />
Eine Schulausbildung im<br />
Internat bietet Kindern aus<br />
armen Familien in Indien die<br />
Möglichkeit, dem Teufelskreis<br />
der Armut zu entkommen<br />
– egal, welcher Religion<br />
sie angehören. 20 Internate<br />
rund um Bangalore, Nagpur<br />
und Raipur werden finanziell<br />
je zur Hälfte vom Kindermissionswerk<br />
(STERNSINGER) in<br />
Aachen und durch Ihre Spenden<br />
unterstützt.
soZialarbeit<br />
Im Tageszentrum in Gollaprolu<br />
im indischen Bundesstaat Andhra<br />
Pradesh betreut Pater Yadala zusammen<br />
mit engagierten Mitarbeitern<br />
körperlich und geistig behinderte<br />
Menschen. Sie haben es<br />
in Indien besonders schwer. Mit<br />
den Spenden werden Rollstühle,<br />
Gehhilfen und Dreiräder angeschafft<br />
und pädagogisch angepasster<br />
Unterricht angeboten.<br />
Projekt ManiokMühle<br />
Hier eine Auswahl der<br />
<strong>Pallotti</strong>ner-Missionsprojekte:<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.mission.pallottiner.org<br />
Besuchen Sie uns auch auf Facebook!<br />
www.facebook.com/<br />
10projektederpallottiner<br />
Projekt nähMaschine<br />
PriesteraUsbildUng<br />
Die Studenten in unseren Missionen<br />
bereiten sich darauf vor,<br />
die Zukunft der <strong>Pallotti</strong>ner in<br />
Afri ka und Asien zu gestalten.<br />
Mit Ihrer Spende tragen Sie<br />
dazu bei, dass einheimische junge<br />
Männer studieren und den<br />
Glauben weitergeben können.<br />
Gut ausgebildete <strong>Pallotti</strong>ner<br />
sind den Menschen nahe.<br />
Maniok ist in Afrika ein lebenswichtiges<br />
Nahrungsmittel, das<br />
gemahlen zu „Baton de Maniok“<br />
oder „Couscous“ verarbeitet<br />
wird. Eine durch Spenden finanzierte<br />
Maniokmühle hilft vor allem<br />
allein erziehenden Müttern,<br />
den Lebensunterhalt für sich und<br />
ihre Kinder zu bestreiten.<br />
Frauen in Pillar werden überkonfessionell<br />
mit einer Ausbildung<br />
zur Schneiderin gefördert.<br />
Nach erfolgreicher Beendigung<br />
der Ausbildung bekommen die<br />
Absolventinnen eine Nähmaschine<br />
als Starthilfe geschenkt.<br />
Damit wird nicht nur Einkommenssicherheit<br />
betrieben, sondern<br />
auch die Selbstständigkeit<br />
gefördert und ungerechtes<br />
Klassen-Denken überwunden.<br />
erwachsenenbildUng<br />
Im Bildungszentrum nahe der<br />
Stadt Bilaspur im Norden Indiens<br />
bieten unsere Mitbrüder seit einigen<br />
Jahren Weiterbildungs- und<br />
Abendkurse für Erwachsene an.<br />
Die erste Etage wurde im vergangenen<br />
Jahr 2012 fertiggestellt..<br />
indien<br />
1.110.852,50 eUr<br />
1 548.330,00 eUr<br />
2 48.400,00 eUr<br />
3 514.122,50 eUr<br />
Messintentionen<br />
lateinamerika<br />
400.329,61 eUr<br />
1 59.600,00 eUr<br />
2 50.000,00 eUr<br />
3 290.729,61 eUr<br />
afrika<br />
1.063.020,37 eUr<br />
1 123.786,46 eUr<br />
2 72.350,00 eUr<br />
3 866.883,91 eUr<br />
Die <strong>Pallotti</strong>ner beten weltweit<br />
für die Anliegen von Gläubigen<br />
und deren Angehörigen. Die<br />
vielen kleinen Spenden konnten<br />
wir an die einheimischen Mitbrüder<br />
in den Missionsgebieten<br />
weitergeben. Jede Gabe hilft,<br />
den Lebensunterhalt zu sichern.
herz-jesu-Provinz der <strong>Pallotti</strong>ner<br />
Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />
Missionsprokura<br />
Vinzenz-<strong>Pallotti</strong>-Str. 14<br />
86316 Friedberg | Bayern<br />
Tel.: +49 (0) 821. 60052 - 535<br />
Fax: +49 (0) 821. 60052 - 506<br />
Web: www.mission.pallottiner.org<br />
Mail: mission@pallottiner.org<br />
spendenkonto:<br />
HypoVereinsbank Augsburg<br />
BLZ: 720 200 70<br />
Kto.-Nr.: 770 54 17<br />
Fotografien: Bruder Bert Meyer<br />
Partner für die Menschen Vor ort<br />
Wir arbeiten mit Ihrer Unterstützung<br />
In vielen Ländern der Welt<br />
leben Menschen in bitterer<br />
Armut. Kinder haben<br />
häufig am schlimmsten<br />
unter Hunger, Krankheit<br />
und sozialer Unsicherheit<br />
zu leiden. Ohne Unterstützung<br />
sind sie Not und<br />
Elend hilflos ausgeliefert.<br />
Um aus dem Teufelskreis<br />
der Armut auszubrechen<br />
und Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben<br />
schöpfen zu können, benötigen sie unsere Hilfe.<br />
Die Missionsprokura der <strong>Pallotti</strong>ner unterstützt die<br />
Mitbrüder in Übersee bei ihren vielfältigen Aufgaben<br />
und Projekten. Durch Solidarität lässt sich<br />
die Armut lindern. Dabei sind wir auf die Spenden<br />
angewiesen, die Sie uns anvertrauen.<br />
Wir <strong>Pallotti</strong>ner sind weltweit in Missionsstationen,<br />
Pfarreien, Schulen, Heimen, Ausbildungszentren<br />
und sozialen Einrichtungen tätig. Unsere Projekte<br />
in vielen Teilen der Welt tragen zur Lebensverbesserung<br />
der Menschen vor Ort und zur Entwicklung<br />
der betroffenen Länder bei. Besonderen Wert<br />
legen wir auf Projekte, die Hilfe zur Selbsthilfe<br />
leisten. Alleinerziehende Mütter erhalten in Afrika<br />
durch spendenfinanzierte Maniokmühlen die<br />
Möglichkeit, den Lebensunterhalt für sich und ihre<br />
Kinder zu bestreiten. Oder in Pillar, Indien: Dort<br />
werden Frauen überkonfessionell mit einer Ausbildung<br />
zur Schneiderin gefördert. Nach erfolgreicher<br />
Beendigung der Ausbildung bekommen sie als<br />
Starthilfe eine Nähmaschine geschenkt.<br />
In Aulia im Nordwesten Indiens leben zahlreiche<br />
Kinder in einem pallottinischen Kinderheim und<br />
erhalten dort eine Schulausbildung.<br />
Bildung ist der erste Schritt aus der Armut und garantiert<br />
Lebenschancen. Im Ausbildungszentrum von<br />
Bruder Laurent in Elat-Minkom (Kamerun), können<br />
Jugendliche beispielsweise eine Schreinerlehre<br />
machen. Auch in den 20 Internaten rund um die indischen<br />
Metropolen Bangalore, Nagpur und Raipur,<br />
die je zur Hälfte von den Sternsingern (Kindermissionswerk<br />
Aachen) und durch Ihre Spenden unterstützt<br />
werden, erhalten Kinder aus ärmsten Verhältnissen<br />
eine Schulausbildung und damit die Chance, später<br />
für sich selbst zu sorgen.<br />
Unsere Projekte beschränken sich aber nicht nur<br />
auf die genannten Bereiche. Wir versuchen dort zu<br />
helfen, wo Hilfe am dringendsten benötigt wird.<br />
Ohne Ihre Unterstützung geht es nicht. Wir sind<br />
für jeden Euro sehr dankbar. Als Teil der pallottinischen<br />
Verwaltung wird die Missionsprokura von der<br />
Provinz finanziell getragen. Geht eine Spende auf<br />
dem Missionskonto ein, wird sie in vollem Umfang,<br />
ohne Abzüge, in die Missionsgebiete weitergeleitet.<br />
Das bedeutet, Ihre Spende kommt zu 100 %<br />
dort an, wo sie gebraucht wird. Bitte bleiben Sie<br />
auch weiterhin an unserer Seite!<br />
Herzlichen Dank!<br />
Bruder Bert Meyer SAC<br />
Missionssekretär der <strong>Pallotti</strong>ner
pallottiswerk // daheim & draußen<br />
Daheim & DrauSSen<br />
Unter den mehr als 700.000 Gefallenen<br />
des Ersten Weltkrieges bei<br />
Verdun waren auch Angehörige der<br />
Familie Scharrenbroich aus Rheinbach.<br />
Ein großes Anliegen der Familie<br />
konnte jetzt ungesetzt werden. Am<br />
23. Mai wurde die Bronze-Skulptur<br />
»Der Abschied« (Les Adieux) von<br />
P. Franz-Josef Ludwig am deutschen<br />
Soldatenfriedhof im Fort de<br />
Douaumont aufgestellt. Neben offiziellen<br />
Repräsentanten aus Frankreich<br />
und Deutschland sowie Ehrenformationen<br />
der französischen Armee und<br />
der Bundeswehr waren auch mehr als<br />
250 Rheinbacher Bürgerinnen und<br />
Bürger mit Privatwagen und Bussen<br />
nach Verdun gekommen. P. Ludwig,<br />
der lange Jahre am Vinzenz-<strong>Pallotti</strong>-<br />
Kolleg Kunst unterrichtete, segnete<br />
in einer Andacht die Skulptur, deren<br />
Aufstellung bewusst in das 50. Jahr<br />
des Abschlusses des Elysée-Vertrages<br />
gelegt worden war.<br />
<br />
Der aus Goa in Indien stammende<br />
Moraltheologe, P. Dr. Savio Vaz,<br />
konnte seine wissenschaftliche Ausbildung<br />
im Mai mit der Habilitation<br />
abschießen. Thema seiner Arbeit,<br />
die er bei dem Freiburger Moraltheologen<br />
Eberhard Schockenhoff<br />
eingereicht hatte, stellt sich der Frage<br />
»Gibt es eine Würde für alle Lebewesen?«.<br />
P. Savio Vaz lehrt an der<br />
Hochschule in Vallendar und ist Leiter<br />
der Ausbildungskommunität. <br />
Im Mai verteidigte am Päpstlichen<br />
Institut für Liturgiewissenschaft San<br />
Anselmo in Rom P. Jürgen Riegel<br />
aus Höchberg bei Würzburg seine<br />
Dissertation »Strukturen kommissiver<br />
Ritualität. Die Riten der Ordensprofess<br />
und andere äquivalente<br />
Riten der Eingliederung bei den im<br />
19. Jhd. gegründeten männlichen<br />
Kongregationen und Gesellschaften<br />
Apostolischen Lebens.« Generalrektor,<br />
P. Jakob Nampudakam, viele<br />
Mitbrüder und die anwesenden Eltern<br />
den frisch gebackenen Doktor<br />
gratulierten herzlich.<br />
<br />
Am 19. Juni konnte Bischof Konrad<br />
Walter seinen 90. Geburtstag feiern.<br />
In Bichishausen auf der Schwäbischen<br />
Alp geboren<br />
folgte er seinem älteren<br />
Bruder, Br. Alois Walter<br />
(1904 – 1989), in die<br />
Gemeinschaft der <strong>Pallotti</strong>ner<br />
und ging schon<br />
als Student 1954 nach<br />
Brasilien. Dort erhielt er<br />
1956 die Priesterweihe.<br />
P. Walter arbeitete von<br />
1957 bis 1963 als Kaplan in Sao Paulo,<br />
dann als Pfarrer in Cornelio Procopio<br />
(Paraná). Hier war ihm der soziale<br />
Wohnungsbau ein besonderes Anliegen.<br />
Am 7. Dezember 1977 ernannte<br />
ihn Papst Paul VI. zum Weihbischof<br />
von Jacarezinho. In der Bischofstadt<br />
wirkten <strong>Pallotti</strong>ner seit 1929. Bischof<br />
Konrad Walter wählte zu<br />
seinem Wappenspruch<br />
»Fidelitas et Oboedientia«.<br />
Er sagte damals, wie<br />
Vinzenz <strong>Pallotti</strong> nehme<br />
auch er Jesus Christus als<br />
Vorbild und wolle ihm in<br />
»Treue und Gehorsam«<br />
nachfolgen. »Das wird<br />
mir Schutz und Kraft sein<br />
auf meinem Weg mit meinen Schwestern<br />
und Brüdern.« Neben dem sozialen<br />
Wohnungsbau war dem <strong>Pallotti</strong>ner-Bischof<br />
die Evangelisation der<br />
Jugend und die Förderung von Laienkatecheten<br />
ein besonderes Anliegen.<br />
Dazu kam immer mehr die Sorge um<br />
die geistlichen Berufe. Sein Augenmerk<br />
galt deutlich der Ausbildung der<br />
Seminaristen und der Ordensleute.<br />
Zuweilen wurde er »Bispo das Vocaoes«<br />
genannt, frei übersetzt: Bischof,<br />
der sich um Berufungen kümmert. So<br />
wie er früher jungen Menschen Mut<br />
machte, dem Weg der Berufung zum<br />
Priester oder Ordenschrist zu folgen,<br />
so ist ihm bis heute das Gebet um<br />
Berufungen wichtig. 1979 ernannte<br />
Papst Johannes Paul II. Weihbischof<br />
Walter zum Koadjutor des Bistums<br />
Jacarezinho, das er dann von 1991 bis<br />
2000 als Bischof leitete. Zur Diözese<br />
gehören an die 400.000 Katholiken.<br />
3/<strong>2013</strong> // pallottiswerk<br />
11
pallottiswerk // Unio<br />
»Kirche ist ihrem Wesen nach<br />
missionarisch«<br />
Unio-Vollversammlung<br />
in Friedberg<br />
Die jährliche Vollversammlung der<br />
Vereinigung des Katholischen Apostolates<br />
(UNIO) in Deutschland<br />
führte vom 14. bis 16. Juni rund 30<br />
Mitglieder in Friedberg in Bayern zusammen.<br />
Aus allen Teilen Deutschlands<br />
waren die Delegierten ins Provinzialat<br />
der <strong>Pallotti</strong>ner gereist, um<br />
eine umfangreiche Tagesordnung zu<br />
bearbeiten. Neben Berichten aus den<br />
verschiedenen Bereichen der UNIO<br />
galt es, anstehende Fragen und Projekte<br />
in den Blick zu nehmen. Dazu<br />
gehörte auch eine Zwischenbilanz des<br />
Jubiläumsjahres zum 50. Jahrestag der<br />
Heiligsprechung Vinzenz <strong><strong>Pallotti</strong>s</strong>,<br />
das <strong>2013</strong>/2014 in der weltweiten pallottinischen<br />
Familie gefeiert wird.<br />
Mit einem Wort des heiligen Vinzenz<br />
<strong>Pallotti</strong> brachte der Präsident<br />
des Deutschen Koordinationsrates,<br />
Dr. Alois Wittmann UAC, bei seiner<br />
Eröffnungsansprache die vielfältigen<br />
Herausforderungen für die Vereinigung<br />
auf den Punkt:<br />
»Gott in seiner Gnade<br />
und Barmherzigkeit ist<br />
zufrieden, wenn wir tun,<br />
was wir können.«<br />
Einmal mehr erlebten die Versammelten<br />
die Vielfalt der Begabungen<br />
und Möglichkeiten, die es im Sinne<br />
Vinzenz <strong><strong>Pallotti</strong>s</strong> für den Auftrag der<br />
Kirche fruchtbar zu machen gelte.<br />
Diskutiert wurde daher auch über das<br />
Zusammenspiel der verschiedenen<br />
Gruppen im größeren Ganzen der<br />
UNIO und im Blick auf die kirchliche<br />
und gesellschaftliche Landschaft<br />
in Deutschland. Hier wünschten sich<br />
die Delegierten ein deutlicheres innerkirchliches<br />
»Mitmischen« und eine<br />
Leidenschaft für die Mission der Kirche<br />
in der Gesellschaft im Geiste <strong><strong>Pallotti</strong>s</strong>:<br />
»Nur wer wahrgenommen wird,<br />
kann auch etwas gestalten«, war man<br />
sich einig.<br />
Die Arbeits- und Gesprächsrunden der<br />
Vollversammlung waren eingebettet in<br />
Gebetszeiten und Gottesdienste, die<br />
die Anwesenden in diesem Jahr besonders<br />
in der neugestalteten Vinzenz-<br />
<strong>Pallotti</strong>-Kirche im Provinzialat als sehr<br />
wohltuend und gemeinschaftsstiftend<br />
erlebten – ein Raum, in dem sie pallottinisches<br />
Charisma atmen konnten. Der<br />
Abschlussgottesdienst, den Vizeprovinzial<br />
P. Michael Pfennig SAC mit den<br />
Anwesenden feierte, stand unter dem<br />
Aspekt der Sendung und Stärkung. P.<br />
Hans-Peter Becker SAC, der ehemalige<br />
Provinzial der deutsch-österreichischen<br />
<strong>Pallotti</strong>ner und maßgeblich am Umbau<br />
beteiligt, ließ es sich nicht nehmen, dies<br />
mit einer aufschlussreichen Kirchenführung<br />
am Ende der Versammlung zu<br />
bekräftigen.spg<br />
12 pallottiswerk // 3/<strong>2013</strong>
pallottiswerk // <strong>Pallotti</strong>ner weltweit<br />
Der Mission der Kirche und den Ideen <strong><strong>Pallotti</strong>s</strong><br />
Verpflichtet<br />
175 Jahre <strong>Pallotti</strong>nerinnen<br />
In der Kapelle des Vinzenz-<strong>Pallotti</strong>-<br />
Hospitals feierte der Kölner Weihbischof<br />
Manfred Melzer das Dankamt.<br />
In der Kapelle von Kloster Marienborn<br />
in Limburg gab es einen festlichen<br />
Gottesdienst, in dem Sr. Gertrud<br />
Meiser Worte des Dankes sprach. In<br />
der Grabeskirche des Hl. Vinzenz <strong>Pallotti</strong><br />
in Rom, San Salvatore in Onda,<br />
konnte der Generalrektor der <strong>Pallotti</strong>ner,<br />
P. Jakob Nampudakam, beide Generaloberinnen<br />
der <strong>Pallotti</strong>nerinnen<br />
begrüßen. Der Grund all dieser Dankgottesdienste:<br />
Seit 175 Jahren gibt es<br />
die <strong>Pallotti</strong>nerinnen. Warum sie zwei<br />
Generaloberinnen haben, eine »römische«<br />
und eine »deutsche«, zeigt ein<br />
Blick in die Geschichte.<br />
Die Wiege des »Frauenordens« in der<br />
Vereinigung des Katholischen Apostolates<br />
steht in der Pia Casa di Carita.<br />
1838 wurde dieses Haus für Waisenmädchen<br />
in Rom gegründet; die dort<br />
tätigen Frauen, die »Schwestern vom<br />
Katholischen Apostolat« nannte man<br />
bald <strong>Pallotti</strong>nerinnen.<br />
1890 wird den <strong>Pallotti</strong>nern die Mission<br />
der deutschen Kolonie Kamerun übertragen.<br />
Eine Missionierung ist ohne<br />
Missionsschwestern nicht denkbar.<br />
Und: In einer deutschen Kolonie sollen<br />
eigentlich nur Deutsche missionieren.<br />
In Rom wird daraufhin 1891 das<br />
Internationale Missionskolleg Regina<br />
Apostolorum gegründet. Bald darauf<br />
werden die ersten Schwestern nach<br />
Kamerun gesandt. Und 1894 dürfen<br />
die <strong>Pallotti</strong>nerinnen trotz Kulturkampf<br />
in Deutschland eine Niederlassung<br />
gründen. Sie gehen nach Limburg, wo<br />
es seit 1892 schon das Missionshaus<br />
der <strong>Pallotti</strong>ner gibt. Mutter Raffaela<br />
Castellani entlässt »ihre deutschen<br />
Töchter« in die Diözese Limburg. Die<br />
Auflagen, die sie macht, lassen vermuten,<br />
dass sie die nun kommende Entwicklung<br />
ahnt. Im Kloster Marienborn<br />
Sie leiten die Geschicke der <strong>Pallotti</strong>nerinnen in Deutschland und weltweit:<br />
Sr. Helga Weidemann SAC, Provinzoberin in Limburg (links). Am 13. April<br />
wurde sie vom Kapitel für dieses Amt für weitere sechs Jahre wiedergewählt.<br />
Sr. Izabela Swierad SAC, Generaloberin in Rom.<br />
in Limburg verselbständigt sich der<br />
Zweig der »Römischen <strong>Pallotti</strong>nerinnen«<br />
zu einer eher deutsch geprägten<br />
»Kongregation der Missionsschwestern<br />
vom Katholischen Apostolat«.<br />
Die neue Leitungszentrale wird mit<br />
der Zeit auch Sitz der eigenen Generaloberin.<br />
20 Jahre steht die Mission in Kamerun<br />
Vordergrund der Arbeit der deutschen<br />
<strong>Pallotti</strong>nerinnen. Die Gemeinschaft<br />
wächst, ihre Identität stärkt sich. Neue<br />
Niederlassungen werden gegründet:<br />
zur Mission treten Krankenpflege und<br />
Erziehung. 1909 wird eine Niederlassung<br />
in England gegründet, 1913 in<br />
den USA und in Britisch Honduras,<br />
dem heutigen Belize. 1923 bittet <strong>Pallotti</strong>nerbischof<br />
Franz Hennemann die<br />
Schwestern, nach Südafrika zu kommen.<br />
Es folgen Gründungen in der<br />
Schweiz und in Polen. 1927 entsteht<br />
neben dem Kloster Marienborn das<br />
Exerzitienhaus, das bis heute unzähligen<br />
Menschen geistliche Heimat ist.<br />
1965 wird wieder ein Schritt Richtung<br />
Rom getan. Die <strong>Pallotti</strong>nerinnen<br />
haben dort nun ein Gästehaus in der<br />
Nähe des Vatikan (bis heute eine empfehlenswerte<br />
Adresse). Hier findet<br />
im Geist des Zweiten Vatikanischen<br />
Konzils 1968 ein Generalkapitel statt,<br />
das die Gemeinschaft in selbständige<br />
Provinzen einteilt; das Generalat wird<br />
von Limburg nach Rom verlegt. Sich<br />
ihrer »eigentlichen Aufgabe«, der<br />
Mission, besinnend, gehen deutsche<br />
<strong>Pallotti</strong>nerinnen 1980 in den Nordosten<br />
Brasiliens und wirken dort bis<br />
heute in armen, weiten Landpfarreien.<br />
Der Missionsgedanke und die Arbeit<br />
des Missionssekretariates spielen im<br />
»Alltagsgeschäft« der Gemeinschaft<br />
eine große Rolle. Dafür spricht auch<br />
der Einsatz für junge Menschen, die<br />
als Missionarinnen oder Missionare<br />
auf Zeit in andere Kontinente gehen.<br />
(Infos zum MaZ-Programm: www.<br />
pallotti-maz.de)<br />
Heute haben die Missions-<strong>Pallotti</strong>nerinnen<br />
in Deutschland vier Standorte:<br />
Limburg, Bensberg, Refrath und München.<br />
Die Gemeinschaft ist weltweit<br />
tätig in: Kamerun, Südafrika, Polen,<br />
Ruanda, Weißrussland, Belize, Brasilien,<br />
Ukraine, Tansania, Kongo und<br />
Indien. Sie wussten und wissen sich<br />
immer dem Kirchenbild Vinzenz <strong><strong>Pallotti</strong>s</strong><br />
verpflichtet, das jeden Getauften<br />
aufruft, für dem den Glauben und<br />
dessen Weitergabe Verantwortung zu<br />
übernehmen.<br />
Info: www.pallottinerinnen.de<br />
3/<strong>2013</strong> // pallottiswerk<br />
13
pallottiswerk // Im Gedenken<br />
Unsere Toten<br />
P. Emil Lütticke<br />
Geb. 25.11.1915<br />
Gest. 12.06.<strong>2013</strong><br />
Er stammte aus einer kinderreichen<br />
Familie in Wegeringhausen im Sauerland<br />
und ging den Weg seines älteren<br />
Bruders Alois, der <strong>Pallotti</strong>ner<br />
geworden war. Das nahe <strong>Pallotti</strong>ner-<br />
Haus in Olpe hatte Ausstrahlung.<br />
Am 1. Mai 1937 legte Emil Lütticke<br />
seine erste Profess ab. Das Studium<br />
wurde durch die Wirren der Nazizeit<br />
und des Krieges immer mal wieder<br />
unterbrochen. Während eines Studientrimesters<br />
wurde er am 9. März<br />
1941 zum Priester geweiht. 1942<br />
wird er bei Moskau schwer verwundet,<br />
so dass er sein Leben lang eine<br />
Gehhilfe braucht. Nach entsprechenden<br />
Studien in Mainz und in<br />
Bonn beginnt er 1947 seine Tätigkeit<br />
als Lehrer für Griechisch, Latein<br />
und Geschichte am Hermann-Josef-<br />
Kolleg in Rheinbach. 1957 wird er<br />
mit gleicher Aufgabe an die Spätberufenenschule<br />
der <strong>Pallotti</strong>ner in<br />
Limburg, das Bischof-Vieter-Kolleg,<br />
versetzt. An den Sonntagen betreut<br />
er die Westerwaldgemeinden Mähren<br />
und Herschbach. Das alles endet<br />
1972 mit der Schließung des Kollegs.<br />
P. Lütticke wird nun Religionslehrer<br />
an der Berufsschule in Westerburg<br />
und Pfarrer in Ober- und Niederahr.<br />
Mit ihm im Pfarrhaus wohnt viele<br />
Jahre sein aus Argentinien zurück gekehrter<br />
Bruder Alois. Mit seinem 75.<br />
Geburtstag beendet er den Dienst<br />
im Bistum Limburg und geht wieder<br />
nach Rheinbach. Gerne feiert er am<br />
Sonntag Gottesdienste in Schuld,<br />
Berg und Reifferscheid. 2010 zwingt<br />
ihn seine gesundheitliche Situation,<br />
auf die Seniorenstation des Missionshauses<br />
in Limburg zu wechseln.<br />
Durch seine kommunikative Art ist<br />
er auch hier für die Gemeinschaft<br />
eine große Bereicherung. Und auch<br />
hier gibt es lebendigen Kontakt zu<br />
Familie, ehemaligen Schülern und<br />
Gemeindemitgliedern.<br />
Für viele ist es längst ein<br />
liebgewordenes Ritual<br />
Am Morgen das Abreißen des Kalenderblattes<br />
vom liturgischen Abreißkalenders. Neben der<br />
Angabe der Schrifttexte zur Liturgie, der Tagesheiligen,<br />
den Auf- und Untergangszeiten von<br />
Sonne und Mond und interessanten Informationen<br />
aus der pallottinischen Welt werden vor allem die<br />
Sinnsprüche auf den dünnen Blättern geschätzt.<br />
Sie sind eben in guter Morgen-Impuls und wie ein<br />
»Segens-Wort« über den Tag.<br />
Viele nehmen auch gerne den Lesekalender<br />
zur Hand und blättern darin. Der Lesekalender<br />
2014 hat den Titel »Friede den Menschen«.<br />
Die Redaktion hatte P. Sascha-Philipp Geißler,<br />
der den 100. Jahrestag des Beginns des Ersten<br />
Weltkrieges zum Anlass nimmt, in Essays, Lyrik<br />
und sorgsam ausgewählten Fotos über den<br />
Frieden heute nachzudenken: in der Familie, in<br />
der Nachbarschaft, im eigenen Herzen.<br />
<strong>Pallotti</strong>ner-Kalender 2014<br />
Lesekalender und Abreißkalender können bequem<br />
im Internet (www.pallottiner.org/kalender)<br />
bestellt werden. Auf dieser Seite kann man auch<br />
aus einer großen Zahl von Rückwänden auswählen,<br />
mit denen der Kalender an der Wand<br />
befestigt wird und somit ein Schmuckelement in<br />
<strong>Werk</strong>statt, Büro, Küche oder Wohnzimmer darstellt.<br />
Für Rückfragen stehen die Kanzleien in<br />
Limburg (+49/6431/401-247) und Friedberg<br />
(+49/821/60052-580) bzw. die Kanzleien aller<br />
<strong>Pallotti</strong>ner-Niederlassungen zur Verfügung. Auf<br />
Anfrage erhalten Sie auch gerne einen Kalender-<br />
Prospekt, den man etwa in der Pfarrgemeinde<br />
auslegen kann.<br />
14 pallottiswerk // 3/<strong>2013</strong>
pallottiswerk // vorgemerkt<br />
Kalenderblatt<br />
Einkehrtage <strong>2013</strong><br />
für Freunde und Förderer<br />
unserer Gemeinschaft<br />
Thema: Das Vater Unser:<br />
Sehnsucht nach Geborgenheit<br />
Den Alltag meistern mit Gottvertrauen<br />
07.09. 91230 Happurg, Kath. Pfarrheim (Förrenbacher<br />
Str. 39) – P. Scheer, Br. Budéus<br />
08.09. 91301 Forchheim, Redemptoristen-Kloster<br />
St. Anton (Klosterstr. 10) – P. Scheer,<br />
Br. Budéus<br />
28.09. 91330 Eggolsheim, Kath. Pfarrheim<br />
(Hauptstr. 47) – P. Scheer, Br. Budéus<br />
29.09. 96349 Steinwiesen, Kath. Pfarrheim<br />
(Kirchstr. 6) – P. Scheer, Br. Budéus<br />
06.10. 96047 Bamberg, Bistumshaus St. Otto<br />
(Heinrichsdamm 32) – P. Scheer, Br. Budéus<br />
08.10. 97450 Arnstein, Kath. Pfarrheim St. Kilian<br />
(Gerhard-Götz-Platz 1) – P. Scheer,<br />
Br. Budéus<br />
09.10. 97253 Gaukönigshofen, Kath. Pfarrheim<br />
(Kirchplatz 2) – P. Scheer, Br. Budéus<br />
10.10. 97239 Aub, Kath. Pfarrheim (Kirchplatz 9) –<br />
P. Scheer, Br. Budéus<br />
11.10. 63768 Hösbach, Bildungshaus Schmerlenbach<br />
(Schmerlenbacher Str. 8) – P. Scheer,<br />
Br. Budéus<br />
12.10. 96142 Hollfeld, Kath. Pfarrheim (Kirchplatz<br />
1) – P. Scheer, Br. Budéus<br />
13.10. 91443 Scheinfeld, Kloster Schwarzenberg<br />
(Klosterdorf 1) – P. Scheer, Br. Budéus<br />
17.10. 63739 Aschaffenburg, Martinushaus<br />
(Treibgasse 26) – P. Scheer, Br. Budéus<br />
18.10. 97816 Lohr-Sendelbach, Kath. Pfarrheim<br />
(Franz Krausstr. 7) – P. Scheer, Br. Budéus<br />
19.10. 91369 Wiesenthau, Gasthof Egelseer<br />
(Hauptstr. 38) – P. Scheer, Br. Budéus<br />
26.10. 91320 Ebermannstadt, Pfarrkeller<br />
(Kichplatz 1) – P. Scheer, Br. Budéus<br />
Thema: Heute heilig<br />
02.10. 53127 Bonn, Haus Venusberg (Haager<br />
Weg 28-30) – P. Steinebach, Br. Stüer<br />
07.10. 48231 Warendorf, LVHS-Freckenhorst<br />
(Am Hagen 1) – P. Possmann, Br. Stüer<br />
13.10. 51429 Bergisch Gladbach, Vinzenz-<br />
<strong>Pallotti</strong>-Krankenhaus (Vinzenz-<strong>Pallotti</strong>-<br />
Str. 22-24) – P. Steinebach, Br. Lukowsky<br />
18.10. 57518 Betzdorf, Altenheim St. Josef<br />
(Elly-Heuss-Knapp-Str. 29) – P. Steinebach,<br />
Br. Müller<br />
04.11. 50169 Kerpen-Horrem, Pater Jordan Haus<br />
(Höhenweg 51) – P. Steinebach, Br. Lukowsky<br />
11.11. 64291 Darmstadt, Kath. Pfarramt Heilig Geist<br />
(Zöllerstr. 3) – P. Steinebach, Br. Müller<br />
14.11. 63755 Alzenau-Kälberau, Kath. Kuratie<br />
Kälberau (Michelbacher Str. 16) –<br />
P. Steinebach, Br. Müller<br />
Thema: »Berufen zum Leben in Fülle« –<br />
Mit Vinzenz <strong>Pallotti</strong> meine Einmaligkeit<br />
entdecken, entfalten, leben.<br />
16.10. 36041 Fulda, Bonifatiushaus (Neuenberger<br />
Str. 3-5) – P. Modenbach, Br. Müller<br />
07.11. 36041 Fulda, Bonifatiushaus (Neuenberger<br />
Str. 3-5) – P. Modenbach, Br. Müller<br />
12.11. 63628 Bad Soden-Salmünster, Bildungs- und<br />
Exerzitienhaus (Franziskanergasse 2) –<br />
P. Modenbach, Br. Müller<br />
19.11. 55543 Bad Kreuznach, Kath. Erwachsenenbildung<br />
(Bahnhofstr. 26) – P. Modenbach,<br />
Br. Müller<br />
Thema: Gehen, stolpern, aufstehen und weitergehen:<br />
Nachfolge für Erwachsene<br />
13.11. 46117 Oberhausen, Kath. Kirchengem.<br />
St. Pankratius (Nürnberger Str. 6) – P. Riechers,<br />
Br. Budéus<br />
25.11. 44979 Bochum, Zisterzienserkloster<br />
(Am V arenholt 9) – P. Riechers, Br. Budéus<br />
27.11. 45473 Mülheim – Winkhausen, Kath. Pfarrheim<br />
Christ König (Steigerweg 1) – P. Riechers,<br />
Br. Budéus<br />
28.11. 45219 Essen, Jugendhaus St. Altfrid<br />
(Charlottenhof 61) – P. Riechers, Br. Budéus<br />
Weitere Informationen und Anmeldung:<br />
Provinzkanzlei der <strong>Pallotti</strong>ner<br />
Einkehrtage<br />
Wiesbadener Straße 1 · 65549 Limburg<br />
Telefon: 06431/401-247<br />
Telefax: 06431/401-291<br />
E-Mail: timo.schaarschmidt@pallottiner.org<br />
3/<strong>2013</strong> // pallottiswerk<br />
15
Das Rätsel<br />
Waagerecht:<br />
1 Der Oberste in einer gesellschaftlichen<br />
Formation 18 Im<br />
Sommer zum Lutschen, im Winter<br />
zum Rutschen 20 Im Sommer<br />
lang, im Winter (auch in Frankreich)<br />
kurz 21 Arbeitet eigentlich<br />
nur mit Seil 22 Ruge, Hoss, Hagen<br />
24 Elaboratsgefäß 25 Lange<br />
Leitung, O HERR 26 Edelstein,<br />
klingt fast explosiv 27 RAGET im<br />
Gebirge vielfach … 28 … aber nie<br />
außerhalb desselben 29 Bogen,<br />
nicht um, sondern in der Paritur<br />
30 RUNDLICHE müssen nicht<br />
ehrlos sein 33 schaffen, um zu<br />
raffen, drohen mit Waffen, das<br />
tun sie nicht, höchstens gaffen<br />
34 Hitzköpfig 35 Wo ein Ire „E“<br />
ist 38 Göttlicher Morgenröter 39<br />
Das goldene Götzenbild 40 Wo<br />
TERRA Klumpige Massen auswirft<br />
42 Gewusst wie 45 Respekt, auch<br />
wenn sie das Zittern nicht verbergen<br />
kann 46 Manches ist längst<br />
überholt (engl.) … 47 … und<br />
dennoch wirklich (lat. deutsch)<br />
49 Abraham für viele Völker 50<br />
Wo drückt Sie der? (aber engl.)<br />
52 Gott des starken ARMS 53<br />
Die ELITE stellt solche vom ganzen<br />
55 World wide Verknüpfung<br />
56 Macke 57 Blitz- oder kein<br />
Bares mehr 60 Halsmassage (für<br />
Zuschauer) 61 Garde der Akademiker<br />
62 Kleidung (sogar für den<br />
Wind) 63 Dauerbeschäftigung<br />
(aber alles nur Luft) 64 Das ist<br />
Latein 65 Gezählt wird nur, wenn<br />
er nicht hält … 66 … nämlich Dörfer,<br />
die man in das zu haltende<br />
wandelt 67 Braucht das HORNvieh<br />
im STALLE Beispielweise 71<br />
Traum, quälender 73 Göttin, gab<br />
einer Hauptstadt den Namen<br />
75 Kunstflieger und General 76<br />
Nicht genehmer Termin 79 ECHT<br />
FLIEDER, aber von geringem Gewicht<br />
80 SCHAUER uND Fluten<br />
Senkrecht:<br />
1 Nichts für ungut, daher 2 Unrunde<br />
Fortbewegung 4 5 waren<br />
es bei Matth. 14,17 5 Herr, Frau<br />
oder Fräulein 6 Die und Feder<br />
verbinden (beim Schreiner) 7<br />
Wie ist die Elster? (bei Rossini)<br />
8 Von hier bis da 9 Der Ton<br />
(z. B. beim Grammo) 10 Die sind<br />
EHER scheu 11 Techn. Vertreter<br />
von Telefonteilnehmern 12 So<br />
einer kann dasselbe erregen 13<br />
Windbewegter auf dem Wasser<br />
oder in der Luft 14 Man kann sich<br />
ja mal 15 Organischer Baustein<br />
16 Oder aus 17 Wo ein Verbrechen<br />
geschah 19 Unbeugsam 23<br />
Natürlich Menschen, die keine<br />
Übernatur brauchen 31 Wenn<br />
der Computer brennt, diese Taste<br />
drücken 32 Angst hat nicht jeder,<br />
der schnell laufen kann 33 Druck<br />
34 Erzieher oder Geruch kann<br />
so sein 36 Nicht ganz Vernünftiger<br />
37 Vieles ist gut, manches ist<br />
noch güter, eben … gut 40 Nützliche<br />
Rinde 41 Gewaltiger Angriff<br />
(meist auf eine Person) 43 Übernationale<br />
Lufttransportorganisation<br />
(Abk.) 44 Beugsam 48 Immer<br />
dasselbe 51 Die Speise, die du<br />
lobst 52 Eifel-Vertiefung 54 Euro-<br />
Teilnehmer (der vorläufig letzte)<br />
58 Einer der Großen 60 Manche<br />
wollen es auf dem Kopf nicht bar<br />
tun 68 Wenn wir nur (den) los<br />
wären 69 zeiten, aber engl. 70<br />
Wespen haben eigentlich gar<br />
keins 71 Wenn es 34S riecht 72<br />
Kumpelhafte 5S 74 Was macht<br />
ein Kleinkind nachts? 77 Fußfinger<br />
78 Das ist (auch) engl.<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />
1<br />
5<br />
18 19 20 21 22 23<br />
2<br />
4<br />
24 25 26<br />
6<br />
27 28 29<br />
30 31 32 33 34<br />
7 3<br />
12 8<br />
35 36 37 38 39 40 41<br />
42 43 44 45 46 47 48<br />
Das 9Rätsel<br />
49 50 51 52 53 54<br />
55 56 57 58 59 60<br />
10<br />
11<br />
61 62 63 64<br />
M I T G L<br />
6<br />
I<br />
7<br />
E D<br />
8<br />
E<br />
9<br />
R Z<br />
10<br />
A<br />
11<br />
E H L<br />
12<br />
U<br />
13<br />
N<br />
14<br />
G<br />
1 2 3 4 5<br />
10<br />
15<br />
I D A R<br />
16<br />
U D O<br />
17<br />
V I E R<br />
18<br />
U N<br />
19<br />
K E N O R<br />
20<br />
T E T A N U S I M P<br />
21<br />
F S T O<br />
22<br />
F F N O<br />
15<br />
1<br />
2 6<br />
23<br />
T E E T A S<br />
24<br />
S E<br />
25<br />
E R I N<br />
26<br />
N E R U N G<br />
7<br />
27<br />
E<br />
28<br />
I N E R<br />
29<br />
S C H R O T T<br />
30<br />
U14<br />
R I G E<br />
31<br />
S<br />
5<br />
4<br />
32<br />
N A D<br />
33<br />
E<br />
34<br />
L<br />
35<br />
T H<br />
36<br />
E<br />
37<br />
A<br />
38<br />
T<br />
39<br />
E R B U E<br />
40<br />
H N E<br />
W A U L A R A B E E I N A N D E R H<br />
41 42 43 43a 44<br />
11<br />
45<br />
A F R I K A N E R I N<br />
46<br />
A<br />
47<br />
N G E B E R<br />
9<br />
8<br />
48<br />
L A S T E N<br />
49<br />
D R A L L<br />
50<br />
T A<br />
51<br />
R N U N<br />
52<br />
G<br />
53<br />
D A T E N<br />
54<br />
G E H<br />
55<br />
E R A U<br />
56<br />
S I<br />
57<br />
G N A L<br />
A<br />
58<br />
I N D R A<br />
59<br />
E N G E I<br />
Auflösung<br />
Heft 2/<strong>2013</strong><br />
Papst Franziskus<br />
60<br />
R A<br />
61<br />
G U S12<br />
62<br />
A<br />
63<br />
S O<br />
64<br />
N N E<br />
65<br />
D<br />
66<br />
R A N<br />
67<br />
T E E<br />
68<br />
M O N D<br />
69<br />
O E L<br />
70<br />
G E T<br />
71<br />
R<br />
72<br />
I E<br />
73<br />
B E<br />
74<br />
P I A<br />
75<br />
E I N A K T E R<br />
3<br />
13<br />
76<br />
A M E N<br />
77<br />
N A S E<br />
78<br />
E A N<br />
13<br />
65 66<br />
67 68 69 70<br />
71 72 73 74<br />
75 76 77 78<br />
15<br />
14<br />
79<br />
16<br />
80<br />
<strong><strong>Pallotti</strong>s</strong>_<strong>Werk</strong>_02-<strong>2013</strong>_RZ.indd 16 19.06.13 13:26<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16