Pallottis Werk 03/2013 - Pallotti Verlag

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pallottiswerk // Pallottiner aktuell »Ihr wart herausgefordert und ihr habt euch dem Geist des Konzils gestellt« Tag der Jubilare in Friedberg 1. Reihe v.l.: P. Siegbert Buhleier, P. robert Abele, P. Richard Altherr, P. Ludwig Baron, P. Klaus Walter, P. Dr. Werner Weicht, P. Konrad Barth 2. Reihe v.l.: P. Franz Kratzel, P. Alois Schwarzfischer, P. Michael Pfenning, Vizeprovinzial, P. Hermann Weißinger, Br. Helmut Riedel, P. Alexander Holzbach Rektor des Provinzialats. Elf Pallottiner haben am Sonntag, dem 7. Juli, in der Friedberger Pallotti-Kirche ihr Profess- oder Priesterjubiläum gefeiert. Gemeinsam mit etlichen Mitbrüdern, Angehörigen und zahlreichen Gläubigen fand im Rahmen des Sonntagsgottesdienstes die Feier anlässlich der 25-, 40-, oder 50-jährigen Profess- oder Priesterweihe statt. Zu Beginn des Gottesdienstes stellte Vinzeprovinzial P. Michael Pfenning die Jubilare mit einigen Worten vor. So wurde deutlich, dass jeder der elf in den vergangen Jahrzehnten seinen eigenen Weg gegangen ist. Geographisch von Bayern, Österreich bis nach Indien, seelsorgerisch von dem Einsatz an Schulen bis zu Seniorenstationen. Das Verbindende war immer der Geist Vinzenz Pallottis. Treu in Zeiten des Aufbruchs und Umbruchs Darüber hinaus haben alle Jubilare den Wandel des Kirchen-, Priesterund Liturgieverständnisses in den vergangenen Jahrzehnten als Jungpallottiner miterlebt. In seiner Predigt sprach P. Pfenning von der Aufbruchsstimmung der 1960er-Jahre, die gesellschaftlich in der Studentenbewegung der 68er und kirchlich im Zweiten Vatikanischen Konzil (1962- 1965) ihre Höhepunkte fand. »Ihr wart herausgefordert und ihr habt euch dem Geist des Konzils gestellt«, so der Hauptzelebrant. »Der Geist des Zweiten Vaticanums ist euch vertraut und ihr folgt der Spur des Konzils aus innerer Überzeugung«, richtete P. Pfenning das Wort an die Jubilare und bedankte sich bei ihnen für ihr Engagement und ihre Kraft: »Ich bin froh, dass eure Generation aufgebrochen ist« mit einem herzlichen »Vergelt’s Gott!« Anlässlich des Festtages war die Pallottikirche mit einer »floralen Installation« des Benediktinerbruders Stefan Oppermann geschmückt. Pflanzen waren an verschiedenfarbigen Fäden, die durch Steine abgeschlossen wurden, befestigt. Die sinnbildlichen »Lebensfäden«, welche einen Blick nach hinten und nach vorne erlauben, wurden durch Steine, die in ihrer Bedeutung ambivalent sind, stabilisiert. Einen willkommenen Anlass für eine Vor- und Rückschau auf die Arbeit und das Wirken der pallottinischen Jubilare stellte auch die Jubiläumsfeier dar. Musikalisch wurde der Festgottesdienst vom Kirchenchor der Pfarrei St. Jakob in Friedberg gestaltet. P. Pfenning bedankte sich zum Ende der Messfeier bei den Sängerinnen und Sängern für die hervorragende Begleitung.ed 50 Jahre Priesterweihe P. Richard Altherr, Friedberg P. Ludwig Baron, Immenstaad P. Siegbert Buhleier, Hersberg P. Franz Kratzel, Althegnenberg P. Robert Abele, Hersberg P. Dr. Werner Weicht, Hersberg P. Klaus Walter, Hersberg 40 Jahre Priesterweihe P. Hermann Weißinger, Falken stein-Opf 50 Jahre Profess P. Konrad Barth, Immenstaad P. Alois Schwarzfischer, Salzburg 25 Jahre Profess Br. Helmut Riedel, Hersberg 4 pallottiswerk // 3/2013
pallottiswerk // Pallottiner aktuell 50 Jahre Heiligsprechung Vinzenz Pallottis Festliches Konzert in Limburg Jedes Jahr singt der Kirchenchor St. Marien, der die Gottesdienste der gleichnamigen Pallottiner- und Pfarrkirche in Limburg gestaltet, ein festliches Konzert. Wolfgang Haberstock, Leiter des Chores und ehemaliger Domsingknabe, meint, dass es jährlich eine solche besondere Herausforderung neben dem »Alltagsgeschäft« brauche. Das heißt: es gibt neben den wöchentlichen Proben Sonderproben und Probenwochenenden. Die Sängerinnen und Sänger machen das mit. Und so versammelten sich am Sonntag, dem 30. Juni, zusammen mit dem Orchester über 80 Frauen und Männer im Chorraum von St. Marien. Über 500 Menschen im Schiff der Kirche waren gespannt auf das Programm, das mit Bedacht ausgewählt worden war. Darauf machte der Pfarrer, P. Toni Schröers, bei seiner Begrüßung aufmerksam. Der »Hör-Blick« auf Vinzenz Pallotti (so der Titel des Konzerts) verwies im 50. Jahr seiner Heiligsprechung auf das Leben und die Spiritualität des römischen Priesters, den Papst Johannes XXIII. am 20. Januar 1963 in das Verzeichnis der Heiligen aufgenommen hatte. P. Alexander Holzbach verknüpfte das Leben und die Spiritualität des Heiligen mit den von Chor und Orchester dargebotenen Werken. Da ging es zunächst um den Mann, der in seiner Familie wie selbstverständlich in Glaube und Kirche hineingewachsen war. Niemanden verwunderte es, dass er Priester werden wollte. Seine Aufzeichnungen und seine Arbeit in Seelsorge und aktiver Nächstenliebe spiegeln einen Priester wieder, der sich ganz in Gott aufgehoben wusste und der die Liebe Gottes zu den Menschen in seinem Tun erlebbar machte. Atemlose Stille, tosender Applaus Vinzenz Pallotti meditierte den unendlichen Gott und war fasziniert von dem Gedanken, dass dieser Gott in Jesus Christus Mensch geworden war. »Modelum nostrum Christus est«, lautete seine Devise. Jesus im Leben nachahmen. Er war 12 Jahre alt, als Ludwig van Beethoven 1807 seine Messe in C komponierte. Das Kyrie, das Gloria, das Benedictus und das Agnus Dei dieser Messe vermittelten einen Blick in die Seele des Priesters Vinzenz Pallotti. 1837, als in Rom eine Cholera wütete und Tausende hinweg raffte, kümmerte sich die Gründung Pallottis, die Vereinigung des Katholischen Apostolates, um Kranke und Sterbende. Für verwaiste Mädchen entstand ein Heim, die Wiege der späteren Pallottinerinnen. P. Holzbach machte darauf aufmerksam, dass in diesem Jahr Felix Mendelsohn Bartholdy sein wohl religiösestes Werk komponierte, den 42. Psalm »Wie der Hirsch schreit …«. Vinzenz Pallotti habe sein Leben lang inmitten aller Glaubenssicherheit auch viele Fragen gehabt. Doch gerade in dem dunklen Jahr 1837 sei er nicht verzweifelt. »Wenn Menschen im Leid Gott vermissen oder anklagen, was zutiefst verstehbar ist, Pallotti bleibt sich und Gott treu. Auch wenn er Fragen hat, auch wenn seine Seele trocken ist, er geht zum Brunnenhaus der Psalmen: Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele Gott nach dir.« Nach den Abschnitten »Der Priester«, »Der Christusmystiker« und »Der Gott sucht« lautete es dann: »Der Maria als Königin der Apostel verehrt«. Unter diesem Titel stellte Pallotti seine Gründung unter das Patronat der Mutter Jesu. Dass sie Ja gesagt hatte zu ihrer Berufung, dass sie im Pfingstsaal dabei war, das bewunderte Pallotti und wollte, dass alle Getauften ihre Berufung erkennen und der Welt Christus bringen. Er stand mitten in seinem Theologiestudium, als 1815 Franz Schubert sein großartiges Magnifikat komponierte. Im Stundengebet der Kirche betete Pallotti diesen Lobgesang der Gottesmutter allabendlich. Es war zur Vesperzeit, als in Limburg Orchester und Chor dieses prachtvolle »Meine Seele preist die Größe des Herrn« zu Gehör brachten. Atemlose Stille und dann ein langer, tosender Applaus der Zuhörenden machten deutlich, dass die Botschaft dieses »Hör-Blickes« auf Vinzenz Pallotti angekommen war.hz 3/2013 // pallottiswerk 5
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