Pallottis Werk 03/2013 - Pallotti Verlag
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pallottiswerk // <strong>Pallotti</strong>ner aktuell<br />
Ein Suchender findet seinen Weg<br />
Erzbischof Robert Zollitsch spendet Markus Stecher in Vallendar<br />
das Sakrament der Priesterweihe<br />
Nach einer stillen Anbetung in den<br />
Morgenstunden ist es dann soweit.<br />
In einer festlichen Eucharistiefeier<br />
am 26. Mai in der Hochschul-Kirche<br />
in Vallendar spricht Markus Stecher<br />
sein »adsum«: Ich bin bereit. Jahrzehnte<br />
der Suche haben ein Ende,<br />
nach der alten Weisheit: Nicht jeder<br />
Umweg ist ein Irrweg.<br />
1968 in Erding geboren, im Großraum<br />
München aufgewachsen und dort<br />
auch 1988 das Abitur absolviert, verließ<br />
der jetzige Neupriester seine Kirche,<br />
die nie die seine geworden war.<br />
Evangelisch getauft, war er niemals in<br />
die Welt von Evangelium und Glaube<br />
hineingeführt worden. Das »Christliche«<br />
an ihm blieb die aktive Nächstenliebe<br />
und die Sehnsucht. Nach<br />
dem Zivildienst in einer Behinderten-<br />
Einrichtung der Malteser geht Markus<br />
Stecher Anfang der 1990er Jahre – wie<br />
er selbst sagt – nach Hippie-Manier<br />
nach Indien. Hier lernt er den Hinduismus<br />
und den Buddhismus kennen;<br />
er erlernt auch eine der Landessprachen.<br />
Seine große Liebe gehört mehr<br />
und mehr der Meditation.<br />
1993 kommt er nach Deutschland<br />
zurück und interessiert sich jetzt<br />
plötzlich für die religiösen Wurzeln<br />
hier. Er liest die ganze Bibel und ist<br />
fasziniert vom Neuen Testament.<br />
Jetzt steht für ihn fest: »Ich will<br />
Christ werden«.<br />
Beruflich macht er in Dachau eine<br />
Ausbildung zum Krankenpfleger und<br />
ist dann schwerpunktmäßig in einer<br />
onkologischen Klinik in der Sterbebegleitung<br />
tätig.<br />
Spirituell kommt die Suche zu einer<br />
gewissen Ruhe, als er seine spätere<br />
»Geistliche Mutter« kennenlernt,<br />
die in Lothringen eine Art Exerzitienhaus<br />
leitet: Petit Moulin. Hier wird<br />
eine spezielle Form des Jesus- oder<br />
Herzensgebetes gepflegt, die Markus<br />
Stecher sehr anspricht. Hier erlebt er<br />
auch seine Berufung.<br />
Zufall oder Fügung<br />
Sein 30. Geburtstag fällt auf das<br />
Pfingstfest. Er wird Katholik und erhält<br />
das Sakrament der Firmung.<br />
Von Lotringen aus gibt es Verbindungen<br />
nach Vallendar-Schönstatt. So erfährt<br />
er von der dortigen Hochschule<br />
der <strong>Pallotti</strong>ner. Hier studiert er nun<br />
von 2002 bis 2007 Philosophie und<br />
Theologie und wird sich klar, dass<br />
seine mitgebrachte Spiritualität gut<br />
in die des Hl. Vinzenz <strong>Pallotti</strong> bzw.<br />
der <strong>Pallotti</strong>ner passt. So entschließt er<br />
sich, <strong>Pallotti</strong>ner zu werden und absolviert<br />
von 2007 bis 2009 das Noviziat<br />
Neupriester P. Markus Stecher SAC<br />
der Gemeinschaft in Untermerzbach.<br />
Da <strong>Pallotti</strong>ner nicht sofort die Ewige<br />
Profess machen und die Weihen<br />
erhalten können, nutzt er die Zeit zu<br />
biblischen Studien an der Jesuitenhochschule<br />
St. Georgen in Frankfurt<br />
über »die Namen Gottes im Neuen<br />
Testament«. Denn er möchte später<br />
einmal in der Geistlichen Begleitung<br />
und der biblischen Exerzitienarbeit<br />
tätig sein.<br />
2012 legt er dann die Ewige Profess<br />
ab und wird zum Diakon geweiht. Er<br />
beginnt seine praktische Ausbildung<br />
am Pastoraltheologischen Institut in<br />
Friedberg und ist in der Pfarrei der<br />
Benediktinerabtei Ottobeuren eingesetzt.<br />
Hier erlebt der <strong>Pallotti</strong>ner, der<br />
seinen Namenstag am 24. März feiert,<br />
also Markus, den Einsiedler verehrt,<br />
»wie bereichernd und erfüllend«<br />
die Arbeit für und mit den Menschen<br />
in der Pfarrgemeinde ist. Darum<br />
freute er sich auf das große Ziel, die<br />
Priesterweihe. Und er kann aus ganzem<br />
Herzen »Ich bin bereit« sagen,<br />
als ihn Erzbischof Robert Zollitsch<br />
nach seiner Bereitschaft, Priester der<br />
Kirche in der Gemeinschaft der <strong>Pallotti</strong>ner<br />
zu werden, fragt. Der Erzbischof<br />
betont in seiner<br />
Ansprache den Gedanken<br />
vom universalen<br />
Apostolat, den Vinzenz<br />
<strong>Pallotti</strong> vertreten habe<br />
und der konkret wird in<br />
der jeweiligen Aufgabe<br />
in der Kirche. P. Paul<br />
Rheinbay, Rektor der<br />
Hochschule in Vallendar,<br />
der acht Tage nach<br />
der Priesterweihe die<br />
Primizpredigt hielt, skizzierte<br />
das Leben jeden<br />
Priesters als ein »Suchen<br />
und Finden, ein<br />
Dienen und Danken«.<br />
Neupriester P. Markus Stecher ist<br />
sich bewusst, dass er nach langer<br />
Suche jetzt an einem gewissen Ziel<br />
angekommen ist, dass aber der Weg<br />
weiter geht. Und er freut sich auf den<br />
»Spagat« zwischen der meditativen<br />
Spiritualität des Herzensgebetes und<br />
der aktiven der Pfarrarbeit, die auf ihn<br />
wartet. Nach dem Pastoraljahr wird<br />
er Kaplan in der <strong>Pallotti</strong>ner-Pfarrei<br />
St. Marien in Limburg.<br />
hz<br />
3/<strong>2013</strong> // pallottiswerk<br />
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