Pallottis Werk 03/2013 - Pallotti Verlag

pallottiswerk // daheim & draußen
Daheim & DrauSSen
Unter den mehr als 700.000 Gefallenen
des Ersten Weltkrieges bei
Verdun waren auch Angehörige der
Familie Scharrenbroich aus Rheinbach.
Ein großes Anliegen der Familie
konnte jetzt ungesetzt werden. Am
23. Mai wurde die Bronze-Skulptur
»Der Abschied« (Les Adieux) von
P. Franz-Josef Ludwig am deutschen
Soldatenfriedhof im Fort de
Douaumont aufgestellt. Neben offiziellen
Repräsentanten aus Frankreich
und Deutschland sowie Ehrenformationen
der französischen Armee und
der Bundeswehr waren auch mehr als
250 Rheinbacher Bürgerinnen und
Bürger mit Privatwagen und Bussen
nach Verdun gekommen. P. Ludwig,
der lange Jahre am Vinzenz-Pallotti-
Kolleg Kunst unterrichtete, segnete
in einer Andacht die Skulptur, deren
Aufstellung bewusst in das 50. Jahr
des Abschlusses des Elysée-Vertrages
gelegt worden war.
Der aus Goa in Indien stammende
Moraltheologe, P. Dr. Savio Vaz,
konnte seine wissenschaftliche Ausbildung
im Mai mit der Habilitation
abschießen. Thema seiner Arbeit,
die er bei dem Freiburger Moraltheologen
Eberhard Schockenhoff
eingereicht hatte, stellt sich der Frage
»Gibt es eine Würde für alle Lebewesen?«.
P. Savio Vaz lehrt an der
Hochschule in Vallendar und ist Leiter
der Ausbildungskommunität.
Im Mai verteidigte am Päpstlichen
Institut für Liturgiewissenschaft San
Anselmo in Rom P. Jürgen Riegel
aus Höchberg bei Würzburg seine
Dissertation »Strukturen kommissiver
Ritualität. Die Riten der Ordensprofess
und andere äquivalente
Riten der Eingliederung bei den im
19. Jhd. gegründeten männlichen
Kongregationen und Gesellschaften
Apostolischen Lebens.« Generalrektor,
P. Jakob Nampudakam, viele
Mitbrüder und die anwesenden Eltern
den frisch gebackenen Doktor
gratulierten herzlich.
Am 19. Juni konnte Bischof Konrad
Walter seinen 90. Geburtstag feiern.
In Bichishausen auf der Schwäbischen
Alp geboren
folgte er seinem älteren
Bruder, Br. Alois Walter
(1904 – 1989), in die
Gemeinschaft der Pallottiner
und ging schon
als Student 1954 nach
Brasilien. Dort erhielt er
1956 die Priesterweihe.
P. Walter arbeitete von
1957 bis 1963 als Kaplan in Sao Paulo,
dann als Pfarrer in Cornelio Procopio
(Paraná). Hier war ihm der soziale
Wohnungsbau ein besonderes Anliegen.
Am 7. Dezember 1977 ernannte
ihn Papst Paul VI. zum Weihbischof
von Jacarezinho. In der Bischofstadt
wirkten Pallottiner seit 1929. Bischof
Konrad Walter wählte zu
seinem Wappenspruch
»Fidelitas et Oboedientia«.
Er sagte damals, wie
Vinzenz Pallotti nehme
auch er Jesus Christus als
Vorbild und wolle ihm in
»Treue und Gehorsam«
nachfolgen. »Das wird
mir Schutz und Kraft sein
auf meinem Weg mit meinen Schwestern
und Brüdern.« Neben dem sozialen
Wohnungsbau war dem Pallottiner-Bischof
die Evangelisation der
Jugend und die Förderung von Laienkatecheten
ein besonderes Anliegen.
Dazu kam immer mehr die Sorge um
die geistlichen Berufe. Sein Augenmerk
galt deutlich der Ausbildung der
Seminaristen und der Ordensleute.
Zuweilen wurde er »Bispo das Vocaoes«
genannt, frei übersetzt: Bischof,
der sich um Berufungen kümmert. So
wie er früher jungen Menschen Mut
machte, dem Weg der Berufung zum
Priester oder Ordenschrist zu folgen,
so ist ihm bis heute das Gebet um
Berufungen wichtig. 1979 ernannte
Papst Johannes Paul II. Weihbischof
Walter zum Koadjutor des Bistums
Jacarezinho, das er dann von 1991 bis
2000 als Bischof leitete. Zur Diözese
gehören an die 400.000 Katholiken.
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