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M A R T I A L A R T S A C A D E M Y - WU LIN Organisation

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16. Jahrgang<br />

Ausgabe 21<br />

Februar 2013<br />

Auflage 1000 Ex.<br />

M A R T I A L A R T S A C A D E M Y<br />

Gesundheit: Was die Energie fliessen lässt<br />

Philosophie: Tara - die weibliche Kraft<br />

Inside: Qi Gong und Kampfkunst<br />

Interview: <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Schüler erzählen<br />

Bericht: Demut eine Tugend des Herzens<br />

News: <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Tempelduft und Grüntee<br />

JOURNAL


EDITORIAL<br />

Die Kunst der Vergebung<br />

Shimu Sandy Taikyu Kuhn<br />

Vergeben bedeutet, sich<br />

und andere befreien zu<br />

können. Vergebung ist das<br />

Fundament des Friedens und<br />

der universellen Liebe. Sie<br />

lässt uns unser Leben erst<br />

wahrhaftig frei und glücklich<br />

leben.<br />

Vergeben zu können, ist ein Aspekt<br />

der bedingungslosen Liebe<br />

und eine Eigenschaft starker<br />

Menschen. Es ist wichtig, dass<br />

wir die Kunst der Vergebung<br />

immer wieder bewusst kultivieren.<br />

Vergeben wirkt befreiend,<br />

erleichternd und ist körperlich<br />

und geistig heilsam. Durch die<br />

Kraft der Vergebung setzen wir<br />

blockierte Energien frei und lösen<br />

ganz selbstbewusst unsere<br />

Täter- und Opferhaltung auf.<br />

„Bewusst zu vergeben, bedeutet,<br />

achtsam wahrzunehmen.<br />

Bewusst zu vergeben, bedeutet,<br />

achtsam anzunehmen. Bewusst<br />

zu vergeben, bedeutet, achtsam<br />

heilen zu lassen. Bewusst zu<br />

vergeben, bedeutet, achtsam<br />

loszulassen.“<br />

können. Vergeben ist nicht das<br />

Verleugnen von Geschehnissen<br />

oder das Verdrängen von Gefühlen.<br />

Ganz im Gegenteil, Vergeben<br />

bedeutet, den Tatsachen<br />

wirklich ins Auge zu sehen, sie<br />

wahrzunehmen, anzunehmen<br />

und dann ganz bewusst loszulassen.<br />

Vergeben heisst, sich<br />

und anderen Menschen etwas<br />

Gutes, etwas Heilsames zu<br />

tun. Die Vergebungspraxis fördert<br />

unser Mitgefühl und unsere<br />

Weisheit.<br />

Das Leben ist Entstehen und<br />

Vergehen. Das Leben bejahen<br />

heisst, annehmen und loslassen<br />

und ganz da sein. Vergeben bedeutet,<br />

wahrhaftig im Hier und<br />

Jetzt anwesend zu sein. Vergeben<br />

ist die Akzeptanz der Gegenwart,<br />

es ist die Zustimmung<br />

an das Leben selbst.<br />

Ich wünsche uns allen, dass wir<br />

immer wieder den Mut, die Kraft<br />

und die Einsicht zur Vergebung<br />

mitbringen.<br />

Herzlichst<br />

Shimu Sandy Kuhn<br />

Last-minute<br />

1. Seit kurzem ist der <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong><br />

Shop auf www.wulin.ch online.<br />

Hier siehst du alle Artikel, die<br />

erhältlich sind. Du kannst ganz<br />

einfach online bestellen und die<br />

Ware in deiner <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Kampfkunstschule<br />

nach Wahl abholen<br />

und dort vor Ort bar bezahlen.<br />

2. Das nächste <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Turnier<br />

findet am 23. März in der <strong>WU</strong><br />

<strong>LIN</strong> Kampfkunstschule in Frauenfeld<br />

statt. Weitere Infos: In jeder<br />

Schule und auf wulin.ch.<br />

Inhalt<br />

Editorial 2<br />

Gesundheit 3<br />

Inside 4/5<br />

Philosophie 6<br />

<strong>Organisation</strong> 7<br />

Rapperswil-Jona 8<br />

Frauenfeld 9<br />

Winterthur 10/11<br />

Dübendorf 12/13<br />

Zürich-Altstetten 14<br />

Freiburg 15<br />

Inserat 16<br />

Impressum<br />

Das <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Journal erscheint<br />

zweimal im Jahr<br />

Gesamtleitung/Redaktion:<br />

Shimu Sandy Taikyu Kuhn<br />

Redaktionelle Beiträge der<br />

Schulenseiten:<br />

Von den Schulenbesitzern<br />

Abschluss-Redaktion:<br />

Rolf-Werner Rasch<br />

Druck: www.seeprint.de<br />

Titelbild:<br />

Tara<br />

Vielleicht fällt es uns schwer, uns<br />

selbst zu vergeben, andere um<br />

Vergebung zu bitten oder einem<br />

Menschen zu vergeben. Wir<br />

sollten uns aber immer wieder<br />

daran erinnern, dass die Kraft<br />

der Vergebung der einzige Weg<br />

ist, wie körperliche und geistige<br />

Verletzungen heilen und innere<br />

Klarheit und Frieden entstehen<br />

3. Es hat nur noch drei Plätze<br />

im Kung Fu Intensiv-Seminar<br />

vom 8. bis 15. Juni auf Mallorca<br />

frei! Weitere Informationen<br />

und die Anmeldung findest du<br />

in der Spezial-Broschüre auf der<br />

<strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Webseite unter Agenda<br />

oder unter Aktuelles.<br />

<strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Journal<br />

Redaktion<br />

Zürichstrasse 8<br />

8600 Dübendorf<br />

Telefon 044 826 07 00<br />

Email info@wulin.ch<br />

www.wulin.ch


3<br />

Die Chinesen nennen es<br />

»Qi«, die Japaner »Ki«, die<br />

Inder »Prana«, die Christen<br />

»Odem«, die Tibeter »Lung«<br />

und die Griechen »Pneuma«.<br />

Dies alles sind verschiedene<br />

Bezeichnungen für denselben<br />

Begriff: die Lebenskraft, über die<br />

jeder Mensch verfügt. Dieses<br />

Energiepotenzial ist abhängig<br />

von den Lebensgewohnheiten,<br />

dem Lebensstil. Alles, was du<br />

denkst, fühlst, isst, trinkst, und<br />

auch so, wie du handelst, lebst,<br />

atmest und sprichst, wirkt sich<br />

auf deine Energie aus. Wenn<br />

deine Energie fliesst, fühlst du<br />

dich gesund, leistungsfähig,<br />

konzentriert, glücklich und ausgeglichen.<br />

Jeder Mensch kann<br />

seine Lebensenergie mittels<br />

spezifischer Übungen wieder<br />

zum Fliessen bringen. Ich stelle<br />

dir nachfolgend eine einfache<br />

Technik vor. Wenn du Lust<br />

auf mehr hast, dann verweise<br />

ich dich gerne auf meinen neuen<br />

Ratgeber „Was die Energie<br />

zum Fliessen bringt“. In diesem<br />

Büchlein findest du insgesamt<br />

40 wirkungsvolle Energie-Übungen.<br />

Hintergrund<br />

Diese Übung aus dem Qi Gong<br />

ist in China und auch im Westen<br />

sehr bekannt und beliebt. Sie ist<br />

einfach in der Ausführung und<br />

stark in der Wirkung. In China<br />

kennt man den Satz: »Schüttle<br />

Krankheiten und Sorgen einfach<br />

ab!« Mit der Schüttelübung versucht<br />

man, die Energie im Körper<br />

wieder in den natürlichen<br />

Fluss zu bringen, neues Qi aufzunehmen<br />

und verbrauchtes Qi<br />

abzugeben.<br />

Effekt<br />

Diese Übung baut körperliche<br />

und geistige Spannungen ab,<br />

wirkt reinigend, harmonisierend<br />

und stärkend. Mit ihr bahnt sich<br />

die Energie selbst den Weg<br />

durch den Körper und vertreibt<br />

Müdigkeit. Sie regt an, belebt<br />

und wirkt zudem ausgleichend.<br />

Ablauf<br />

Stelle dich aufrecht hin. Deine<br />

Füsse stehen auf Hüft- oder<br />

Schulterbreite parallel zueinander.<br />

Die Knie sind locker.<br />

Achte auf einen stabilen Stand.<br />

Bleibe während der gesamten<br />

Übung zentriert und gut geerdet.<br />

Schliesse deine Augen, und<br />

atme leicht und natürlich durch<br />

die Nase ein und aus. Entspanne<br />

deine Schultern, und halte<br />

deine Arme und Hände locker.<br />

Verweile für etwa 1 Minute in<br />

dieser Position. Beginne dann,<br />

deinen gesamten Körper (aus<br />

den Füssen und Beinen heraus)<br />

zu schütteln. Die Schüttelbewegung<br />

soll ganz intuitiv erfolgen.<br />

Versuche, den ganzen Körper<br />

einzubeziehen. Schüttle jeden<br />

Körperteil, jeden Muskel, jedes<br />

Organ und jede Zelle. Lasse alles<br />

los, schüttle alles ab, ohne<br />

Kontrolle, ohne Denken und<br />

ohne Beeinflussung. Schüttle<br />

deinen Körper mindestens 5 bis<br />

10 Minuten lang. Verlangsame<br />

dann deine Bewegungen, und<br />

lasse das Schütteln ausklingen.<br />

Verweile für ein paar Minuten in<br />

kompletter Ruhe und Stille, und<br />

spüre nach. Praktiziere diese<br />

Übung 1 Mal täglich.<br />

Ich wünsche dir viel Spass!<br />

Shimu Sandy Kuhn<br />

Gesundheit<br />

Was die Energie zum Fliessen bringt<br />

Bild oben:<br />

Hund in der Schüttelübung<br />

Bild unten:<br />

Neuer Ratgeber ab<br />

8. Februar im Handel<br />

und im <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Shop<br />

erhältlich


Qi Gong und die Auswirkungen auf die Kampfkunst<br />

Inside<br />

In diesem Bericht versuche<br />

ich dir, die Verbindung von<br />

Qi Gong und der Kampfkunst,<br />

näher zu bringen.<br />

Qi Gong entstand etwa vor 5000<br />

Jahren in China. Es ist eine der<br />

fünf Säulen der chinesischen<br />

Medizin und wurde damals von<br />

Menschen praktiziert, die noch<br />

keine Ahnung von Antibiotika<br />

und Aspirin hatten. „Qi“ bedeutet<br />

Lebensenergie, Kraft oder<br />

Atem, das Wort „Gong“ kann<br />

man mit Arbeit, Pflege oder Ertrag<br />

übersetzen. Qi Gong bedeutet<br />

also „die Kultivierung der<br />

Lebensenergie“ oder „die Lebenspflege“.<br />

Qi existiert überall<br />

In der <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> <strong>Organisation</strong> wird<br />

hauptsächlich bewegtes, äusseres<br />

und stilles, inneres Qi Gong<br />

praktiziert. Die harmonisch auf<br />

sich abgestimmten Programme<br />

fördern die Lebensenergie,<br />

verlängern das Leben, beugen<br />

Krankheiten vor und halten einem<br />

gesund. Die Übungen wirken<br />

sich auch positiv auf den<br />

Geist, die Haut, das gesamte<br />

Nervensystem, die Augen, den<br />

Gleichgewichtssinn und die Atmung<br />

aus. Die Muskeln werden<br />

gedehnt und gestärkt, die Organe<br />

belebt. Der gesamte Körper<br />

wird also gefördert, fit und gesund<br />

gehalten, was sicherlich<br />

im Interesse eines jeden Kampfkünstlers<br />

liegt.<br />

Doch was ist dieses Qi überhaupt?<br />

Wo ist es, wie sieht es<br />

aus? Qi existiert in allen Lebewesen,<br />

zu denen Pflanzen, Tiere<br />

und wir Menschen gehören.<br />

Hast du dich schon mal gefragt<br />

warum dein Herz ein Leben lang<br />

schlägt, oder woher ein kleiner<br />

Samen die Energie her nimmt,<br />

um zu einem grossen starken<br />

Baum heranzuwachsen? Warum<br />

man plötzlich erkrankt,<br />

oder nach einer harten Woche<br />

Arbeit ermüdet? Krankheiten<br />

sind oft die Folge einer Disharmonie<br />

im Energiesystem. Ist es<br />

stark und ausbalanciert, bleibt<br />

man gesund. Ein chinesisches<br />

Sprichwort sagt treffend: „Die<br />

Menschen Leben im Qi, wie die<br />

Fische im Wasser.“ Wir leben<br />

also in jedem Moment im Qi. Ob<br />

wir schlafen, essen, arbeiten,<br />

trainieren oder Party feiern.<br />

Eigene Erfahrung<br />

Ich selber habe immer wieder<br />

spannende Erfahrung mit dem<br />

Qi gemacht. Ein Beispiel: Als<br />

ich eines Morgens das „fünf<br />

Elemente Qi Gong“ praktizierte<br />

und in der Übung meine Hände<br />

vor meinem Körper zusammenführen<br />

wollte, spürte ich<br />

einen starken Druck zwischen<br />

meinen Händen. Es hat sich so<br />

angefühlt, als würde man zwei<br />

gleichgepolte Magnete zusammenführen<br />

wollen. Ich konnte<br />

sie einfach nicht zusammenführen.<br />

Am Ende der Übung, als ich<br />

meine Hände auf mein Hauptenergiezentrum<br />

(Dan Tian) legte,<br />

spürte ich, wie die Energie<br />

durch meinen ganzen Körper<br />

floss und sich ein wohltuendes,<br />

glückliches Gefühl ausbreitete.<br />

Von diesem Tag an wusste ich,<br />

das Qi existiert, und ich habe<br />

angefangen, mich intensiv mit<br />

Qi Gong auseinanderzusetzen.<br />

Qi Gong und Kampfkunst<br />

Qi Gong Übungen wirken sich<br />

wie bereits erwähnt, also positiv<br />

auf das Nervensystem, den<br />

Gleichgewichtssinn und die<br />

Haut aus. Man lernt seinen ganzen<br />

Körper besser kennen und<br />

spürt ihn auch mehr. Dadurch<br />

wird man zum Beispiel lockerer<br />

in den Schultern. Man bleibt entspannter<br />

und wird somit schneller<br />

bei Techniken und Schlägen<br />

oder man kann länger und besser<br />

Chi Chou (Gefühlesschulung)<br />

trainieren. Die Haut wird<br />

sensibler und reiner. Dadurch<br />

spürt man den Kontakt zu seinem<br />

Gegner besser.<br />

Ein Kick ohne Gleichgewicht,<br />

hat so gut wie keine Wirkung.<br />

Die richtige Körperhaltung ist<br />

Voraussetzung für das Aktivieren<br />

des Qi.<br />

Standfestigkeit ist wichtig<br />

Die Grundstellung im Qi Gong:<br />

Die Füsse stehen schulterbreit<br />

und gleichmässig belastet<br />

auf dem Boden. Man löst die<br />

Kniekehlen und senkt seinen<br />

Schwerpunkt. Das ermöglicht<br />

ein leichtes Vorrücken des Beckens<br />

und das Lösen des Hohlkreuzes.<br />

Die gesamte Wirbelsäule<br />

steht aufrecht. Die Hände<br />

liegen auf Dan Tian (etwa 2 bis<br />

3 cm unter dem Bauchnabel)<br />

übereinander. Die Ellbogen sind<br />

ohne Kraftaufwand leicht nach<br />

aussen und nach hinten gerichtet,<br />

somit hat man „Luft“ unter<br />

den Achseln. Die Schultern sind<br />

komplett entspannt. Das Kinn ist<br />

leicht zurückgezogen und der<br />

Mund geschlossen. Die Zunge<br />

liegt oben am Gaumen und die<br />

gesamte Gesichtsmuskulatur<br />

ist entspannt. Es ist keine Seltenheit,<br />

dass am Ende einer Qi<br />

Gong Übung die Beine zittern.<br />

(Einige Abläufe übt man auch<br />

im tiefen Stand „Ma Bu“. Dieser<br />

Stand wird dem Element Erde<br />

zugewiesen.)<br />

Wenn man nun die Fussspitzen<br />

leicht in die Mitte dreht, die Ellbogen<br />

nach hinten zieht bis die<br />

Fäuste neben dem Körper sind,<br />

steht man im „Yang Ma“, einer<br />

Übungsstellung im <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong><br />

Kung Fu.<br />

Standhaftigkeit ist nicht nur<br />

wichtig zur Kultivierung von Qi,<br />

sondern auch für jegliche Ausübungen<br />

von Kraft, die beim<br />

Schlagen, Stossen und ziehen<br />

erforderlich ist. Nicht vergessen<br />

sollte man, dass auch für das<br />

Umleiten der Kraft des Gegners,<br />

ein sicherer und stabiler Stand<br />

notwendig ist. Das Aktivieren,<br />

Anreichern und Sammeln von<br />

Qi wird unter anderem durch<br />

den Wechsel von Spannung<br />

und Entspannung im richtigen<br />

Verhältnis erreicht. Bei einem<br />

Faustschlag stösst man zum<br />

Beispiel entspannt vor und<br />

4


5<br />

kurz bevor das Ziel erreicht ist,<br />

spannt man das Handgelenk<br />

und die Hand zur starken Faust<br />

an. Der Schlag erhält dadurch<br />

eine enorme Geschwindigkeit<br />

und Wucht. Ganz anders verhält<br />

sich das aber, wenn man<br />

die Spannung von Anfang an<br />

einsetzt. Der Schlag wird dann<br />

langsamer und entwickelt keine<br />

Dynamik.<br />

Richtige Atmung hilft<br />

Eine gesunde Atmung erhöht<br />

die Vitalität. Unter gesunder<br />

Atmung versteht man einen tiefen,<br />

langsamen, natürlichen und<br />

mühelosen Atemrhythmus. Eine<br />

oberflächliche und schnelle Atmung<br />

führt zu Energieverlust.<br />

(Luft ist das Element von Qi.)<br />

In den Qi Gong Übungen wird<br />

genau auf die Atmung geachtet.<br />

In jedem Bewegungsablauf ist<br />

festgelegt, ob man ein oder ausatmet.<br />

Somit schult man seinen<br />

gesamten Atmungsapparat.<br />

In der Kampfkunst hat die Atmung<br />

ebenfalls einen hohen<br />

Stellenwert. Durch regelmässiges<br />

Qi Gong Training wird man<br />

seiner Atmung auch im Kung<br />

Fu Training mehr Aufmerksamkeit<br />

schenken. Hilfreich wird es<br />

zum Beispiel bei Prüfungsstress<br />

oder Nervosität. Versuche das<br />

nächste Mal, wenn du dich in einer<br />

belastenden Situation befindest,<br />

tief und bewusst durch die<br />

Nase ein- und auszuatmen. Verfolge<br />

gedanklich, wie die Luft in<br />

deine Lungen strömt und sie mit<br />

wertvollem Sauerstoff versorgt<br />

und beim Ausatmen alle verbrauchte<br />

Luft und den Ballast,<br />

in diesem Fall Nervosität, wieder<br />

von sich gibt. Im Wettkampfgeschehen<br />

ist diese einfache<br />

Übung sehr nützlich, um den<br />

hohen Sauerstoffbedarf auszugleichen<br />

und den Körper wieder<br />

herunterzufahren. Meistens hat<br />

man nur eine Minute Zeit, bis<br />

die nächste Runde anfängt und<br />

diese Pause sollte man optimal<br />

nutzen. Eine geschulte Atmung<br />

kann kampfentscheidend sein.<br />

Kräfte gezielt einsetzen<br />

Es ist eine Tatsache, dass du<br />

dich durch das regelmässige<br />

Üben von Qi Gong körperlich<br />

kräftiger und ganz allgemein<br />

fitter fühlst. Denn die Übungen<br />

aktivieren das Qi in deinen Muskeln,<br />

was die Blutzirkulation und<br />

die Aufnahme von Nährstoffen<br />

verbessert. Deine Muskeln können<br />

mehr Leistung abrufen. Qi<br />

Gong trainiert auch den Willen,<br />

so dass du alle verfügbare Kraft<br />

gezielt und wirkungsvoll einsetzen<br />

kannst. Einen starken und<br />

entschlossenen Willen braucht<br />

es auch, um sich erfolgreich<br />

verteidigen zu können. Nach<br />

längerer Qi Gong-Praxis ist der<br />

Körper zu einer anderen Energiespeichermethode<br />

übergegangen.<br />

Die Stoffwechselrate<br />

ist niedriger, was sich in einem<br />

langsameren Atemrhythmus und<br />

Herzschlag und an veränderten<br />

Gehirnwellen zeigt. Bestimmte<br />

Stoffwechselvorgänge werden<br />

jedoch beschleunigt, wie zum<br />

Beispiel die Selbstheilungskräfte.<br />

Dieser Effekt kommt einem<br />

natürlich immer zu Gute.<br />

Weder im Kung Fu, noch im Qi<br />

Gong werden einem die Schätze<br />

einfach so geschenkt. Vielleicht<br />

übt man Jahre, bis man<br />

erste Erfolge bemerkt. Dann<br />

aber weiss man sie umso mehr<br />

zu schätzen. Ich finde Qi Gong<br />

ein sehr wertvolles Geschenk<br />

und werde weiterhin meine eigene<br />

Kung Fu-Praxis, meine<br />

Gesundheit und mein Leben damit<br />

positiv unterstützen.<br />

Jiaolian Roman Stiz<br />

Bild:<br />

Japanische<br />

Kirschblüte


Tara - die weibliche Kraft<br />

Philosophie<br />

Jeder Mensch, egal ob Frau<br />

oder Mann, besitzt weibliche<br />

und männliche Aspekte.<br />

Ein ausgeglichenes, freies<br />

und selbstbestimmtes Leben<br />

kann nur führen, wer beide<br />

Teile in sich erkennt, annimmt,<br />

fördert und bewusst im Alltag<br />

vertritt und umsetzt.<br />

Die weiblichen und die männlichen<br />

Energien sind in ihrem<br />

Ursprung gleich intensiv, gleich<br />

stark, gleich wichtig und gleichwertig.<br />

Aber nur als Ganzes<br />

bilden sie eine harmonische<br />

Einheit, eine stabile Ausgewogenheit<br />

und führen zu einem<br />

inneren und äusseren Gleichgewicht.<br />

Die philosophische Lehre<br />

von Yin und Yang beschreibt<br />

dies auf eine einfache, aber eindrückliche<br />

Art und Weise. Yin<br />

stellt dabei das weibliche Prinzip<br />

und Yang das männliche Prinzip<br />

dar. Beide Prinzipien bedingen<br />

sich gegenseitig. Sie stehen in<br />

einer Wechselbeziehung und<br />

einer Wechselwirkung zueinander.<br />

Sie sind von einander abhängig,<br />

und beide können ohne<br />

das andere Prinzip nicht existieren.<br />

Der „gegengeschlechtliche“<br />

Aspekt, d.h. der gegensätzliche<br />

Pool ist bereits im anderen vorhanden.<br />

Wenn ich also von der<br />

weiblichen Kraft schreibe, dann<br />

meine ich damit die universelle,<br />

weibliche Grundenergie, das<br />

weibliche Prinzip der Polarität<br />

und nicht die Frau oder die<br />

Weiblichkeit im Speziellen.<br />

Weibliche Qualtitäten<br />

Weibliche Qualitäten beziehungsweise<br />

weibliche Energien<br />

sind zum Beispiel: rund, ruhig,<br />

tief, sanft, beständig, intuitiv,<br />

sinnlich und weich. Weibliche<br />

Eigenschaften zu kultivieren<br />

bedeutet unter anderem, die<br />

Fähigkeiten zu erlangen: zu regenerieren,<br />

zu vertrauen, sich<br />

hinzugeben, loszulassen, zu<br />

geniessen, sich zu öffnen, aufnehmen,<br />

zu verschmelzen, sich<br />

zu entwickeln und zu nähren.<br />

Raum und Zeit sind zwei weitere<br />

wichtige weibliche Aspekte und<br />

genau diese beiden Werte sind<br />

für die Entfaltung und die Integration<br />

der anderen weiblichen<br />

Eigenschaften unumgänglich!<br />

Tara gilt als Mutter aller Buddhas<br />

und als weibliches Symbol<br />

der Transzendenz. Sie umfasst<br />

die Zeit und beinhaltet alle Aspekte<br />

der Vergangenheit, der<br />

Gegenwart und der Zukunft. Ihr<br />

Name bedeutet Retterin, Befreierin<br />

und Leitstern. Sie verkörpert<br />

Mitgefühl, Weisheit, Zuversicht<br />

und Stärke. Tara schützt<br />

und befreit alle Wesen von den<br />

acht grossen Gefahren des Lebens:<br />

Stolz (Arroganz), Verblendung<br />

(Unwissenheit, fehlende<br />

Bewusstheit), Zorn, Neid (Eifersucht),<br />

falsche Ansichten, Geiz,<br />

Gier (Anhaftung) und Zweifel.<br />

Diese weibliche Energie führt<br />

die Menschen weg vom Leiden,<br />

hin zur Erkenntnis und zur Erleuchtung.<br />

Die 8 Lebensgefahren<br />

Das Rezitieren des Tara-Mantras<br />

weckt die Kraft aller weiblichen<br />

Buddhas. Diese energievollen<br />

und wunderbaren Worte<br />

der Kraft verbinden dich mit der<br />

kosmischen Energie und wirken<br />

reinigend, heilend und ordnend.<br />

Das Tara-Mantra lautet: OM<br />

TARA TUTARE TURE SVAHA.<br />

Die freie Übersetzung bedeutet:<br />

„Überwinde alle unheilsamen<br />

Lebensgefahren. Befreie dich<br />

von Stolz, Verblendung, Zorn,<br />

Neid, falschen Ansichten, Geiz,<br />

Gier und von Zweifeln. Du findest<br />

Erfüllung auf deinem Weg<br />

und erlangst Befreiung.“<br />

Bild:<br />

Tara im Chin- bzw.<br />

Jana-Mudra<br />

Ich wünsche dir gutes Gelingen<br />

bei der Entfaltung deiner weiblichen<br />

Kraft.<br />

Shimu Sandy Kuhn<br />

6


Begegne dir selbst in der<br />

Stille - Freiheit beginnt<br />

mit den Gedanken. Auf dem<br />

Dach der Welt, in Tibet, wird<br />

der Geist in eine offene Weite<br />

getragen, die nur schwer in<br />

Worte zu fassen ist.<br />

Ich habe versucht, meine Pilgerreise<br />

und die damit verbundenen<br />

Gefühle und Emotionen,<br />

das Unsagbare sichtbar zu machen.<br />

Dieses Geschenkbuch<br />

mit meinen eigenen Bildern und<br />

Worten, die direkt auf der Reise<br />

entstanden sind, ist ein Dankeschön<br />

an ein atemberaubendes<br />

Land, an tief spirituelle Menschen<br />

und an ein unvergessliches<br />

Erlebnis, die Umrundung<br />

des heiligsten Berges der Welt,<br />

den Kailash. Ich war dem Himmel<br />

wirkliche ein Stück näher!<br />

Kultur-Event: Tibet - Eine Pilgerreise<br />

zum heiligen Berg Kailash<br />

Wann: Samstag, 16. März<br />

Zeit: 14 bis 16 Uhr<br />

Eintritt: Frei<br />

Anmeldung: Bis 15. März<br />

lerinnen und Schülern ganz<br />

herzlich zur bestandenen Prüfung.<br />

Jetzt dürfen sich sich auf<br />

das Langstocktraining freuen!<br />

Erweiterung des Angebots<br />

Ab dem Frühling zählen neben<br />

dem <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Kung Fu auch das<br />

<strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Yoga, das <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Qi<br />

Gong und das <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Chan<br />

(Zen) zum Kernangebot der<br />

<strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Kampfkunstschulen.<br />

Ein Blick auf das Seminar- und<br />

Kursangebot aller Schulen lohnt<br />

sich. Es wird systematisch ausgebaut!<br />

In der zweiten Jahreshälfte<br />

werden auch ganz gezielt<br />

Ausbildungen in den Bereichen<br />

Yoga, Qi Gong und Chan (Zen)<br />

angeboten. Das ganze Team<br />

freut sich über diese tolle Entwicklung<br />

und Bereicherung.<br />

japanischen Räucherstäbchen<br />

(ohne Holzstäbchen) bestechen<br />

durch einen authentischen Tempelduft.<br />

Die Räucherstäbchen<br />

wirken klärend, erheiternd und<br />

ausgleichend. Dieser exklusive<br />

Duft ist ein reichaltiges Erlebnis<br />

für alle Sinne und aus den feinsten<br />

Sandelhölzern kreiert.<br />

<strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Grüntee<br />

<strong>Organisation</strong><br />

Up to date<br />

<strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Tempelduft<br />

7<br />

Erfolgreich<br />

Die Form an der Holzpuppe ist<br />

etwas ganz Besonderes. Im <strong>WU</strong><br />

<strong>LIN</strong> Kung Fu System wird sie als<br />

12. Prüfung in einem speziellen<br />

Seminar unter der Leitung von<br />

Shifu Fredy unterrichtet und geprüft.<br />

Wir gratulieren den Schü-<br />

Ab dem 1. März ist der neue<br />

<strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Tempelduft im Online-<br />

Shop und in allen Kampfkunstschulen<br />

erhältlich. Die original<br />

Ebenfalls ab dem 1. März ist der<br />

<strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Grüntee „Sencha Shizuku<br />

No. 1“ in 100 g Packungen<br />

erhältlich. Dieser Spitzentee ist<br />

aus erster Pflückung und etwas<br />

für Geniesser und Grünteekenner.<br />

Ein edler Tropfen (Shizuku)<br />

der keine Wünsche offen lässt.<br />

Dieser Tee wird zum Beispiel im<br />

<strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Hauptquartier im Zen<br />

(Chan) beim Sarei (Servieren<br />

von Grüntee) gereicht!<br />

Shimu Sandy Kuhn<br />

Bild links:<br />

Geschenkbuch ab<br />

8. März im Handel<br />

und im <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Shop<br />

erhältlich<br />

Bild oben von links:<br />

Shifu Fredy Kuhn,<br />

Tudi Robert Kübler,<br />

Tudi Katja Ziehe,<br />

Tudi Thomas Jud,<br />

Tudi Stefan Suter<br />

Bild mitte unten:<br />

Räucherstäbchen<br />

Bild rechts unten:<br />

Grüntee


Interview mit Familie Wunderli<br />

Rapperswil-Jona<br />

Ich habe die Familie Wunderli<br />

im letzten Frühling kennengelernt.<br />

Phung ist Buchhalterin,<br />

Mutter und Hausfrau.<br />

Marco ist 11 Jahre alt und<br />

geht in die 6. Klasse, Fabio ist<br />

8 Jahre und ist Schüler der 3.<br />

Klasse.<br />

Alle drei trainieren in der <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong><br />

Kampfkunstschule Jona regelmässig<br />

und mit vollem Einsatz<br />

Kung Fu. Die Wunderlis sind<br />

sportlich sehr engagiert, trotzdem<br />

finden sie immer wieder<br />

den Weg in die Kung Fu Schule<br />

Wie lange trainierst du schon<br />

Kung Fu und warum?<br />

Phung: Ich trainiere seit vier<br />

Jahren Kung Fu, da mich die<br />

Kampfkunst schon immer interessierte.<br />

Es ist ein ganzheitliches<br />

Training, hat von Allem<br />

etwas dabei, und man lernt hier<br />

für das Leben dazu.<br />

Marco: Ich trainiere seit drei<br />

Jahren. Kung Fu ist mein Hobby,<br />

und es ist mir wichtig, dass<br />

ich mich verteidigen kann.<br />

Fabio: Seit bald zwei Jahren<br />

trainiere ich Kung Fu. Es macht<br />

mir Spass und ich finde es gut,<br />

dass ich mich zur Wehr setzen<br />

kann, wenn mich jemand angreift.<br />

mich so auf mein Match vor.<br />

Marco: Ja, beim Badminton.<br />

Die Konzentration und die Ausdauer,<br />

die wir aus dem Kung Fu<br />

Training erhalten, kann ich in<br />

meinem Spiel einsetzen.<br />

Fabio: Mir helfen auch die Ausdauer<br />

und Konzentration beim<br />

Badminton.<br />

Was gefällt euch am besten in<br />

der Kampfkunst?<br />

Phung: Am liebsten trainiere<br />

ich Einzelangriffe und Abwehrtechniken,<br />

Würgebefreiungen<br />

und „Tui Fa“.<br />

Marco: Die Form, Handbefreiungen,<br />

Eskrima, Sackwerfen,<br />

Hou pu und Poking-Hands.<br />

Fabio: Am liebsten mag ich<br />

die Kung Fu Spiele, Gleichgewichtsübungen<br />

(vor allem die<br />

Krähe) und Handbefreiungen.<br />

Was habt ihr für sportliche<br />

Ziele und was für welche im<br />

Kung Fu?<br />

Phung: Dass ich noch lange<br />

Kampfkunst praktizieren und<br />

dabei Spass haben kann. Ich<br />

möchte meine Familie und mich<br />

in einer ernsten Situation beschützen<br />

und mein Niveau im<br />

Badminton noch lange halten<br />

können.<br />

Marco: Die rote Schärpe. Ich<br />

möchte mich gut und effizient<br />

verteidigen können. Ich will eines<br />

Tages in der Badminton Nationalliga<br />

A der Schweiz spielen!<br />

Fabio: Auch die rote Schärpe,<br />

und dass ich keine Angst mehr<br />

vor Angriffen und Verletzungen<br />

haben muss. Eines Tages<br />

möchte ich an den Badminton<br />

Swiss Open spielen!<br />

Was möchtet ihr einmal für einen<br />

Beruf erlernen?<br />

Marco: Ich möchte Lokführer<br />

werden.<br />

Fabio: Ich möchte ein Software-<br />

Entwickler wie mein Vater werden<br />

und Badmintonmeister.<br />

Vielen Dank für das Interview.<br />

Ich wünsche euch alles gute auf<br />

eurem Weg und hoffe, dass sich<br />

eure Träume erfüllen.<br />

Jiaolian Roman Stiz<br />

<strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Martial Arts Academy<br />

Schachenstrasse 80<br />

8645 Rapperswil-Jona<br />

Telefon 055 212 21 71<br />

Was für Sportarten betreibt<br />

ihr sonst noch?<br />

Phung: Früher habe ich intensiv<br />

Volleyball gespielt. Ich gehe<br />

gerne Schwimmen, Velofahren,<br />

Wandern und bin im Badmintonverein<br />

aktiv.<br />

Marco: Badminton, Schwimmen,<br />

Wandern und Velofahren.<br />

Fabio: Badminton, Schwimmen,<br />

Wandern und Velofahren.<br />

Könnt ihr vom Kung Fu Training<br />

profitieren, es mit anderen<br />

Sportarten verbinden und<br />

in sie einbringen?<br />

Bild:<br />

Tudi Marco Wunderli,<br />

Tudi Phung Wunderli<br />

Tudi Fabio Wunderli<br />

Phung: Ja, vor allem die Yogaübungen,<br />

die wir vom Aufwärmen<br />

her kennen. Beim Dehnen<br />

sammle ich mich und bereite<br />

8


Frauenfeld<br />

Mein Weg zu neuem Selbstvertrauen<br />

9<br />

Der Grund, weshalb ich mit<br />

dem Kung Fu Training angefangen<br />

habe, war für mich<br />

nicht gerade sehr erfreulich.<br />

Nach dem Wechsel in die vierte<br />

Klasse wurde ich zum Mobbingopfer<br />

meiner Mitschüler.<br />

Ein Kind, das gemobbt wird,<br />

kann sich nicht alleine aus<br />

dem „Dreck“ ziehen. Ich redete<br />

also zuerst mit meinem Lehrer<br />

und dann mit meinen Eltern.<br />

Schlussendlich nahmen wir externe<br />

Hilfe in Anspruch. Mein<br />

Selbstvertrauen und meine<br />

Selbstsicherheit hatten unter<br />

dem ganzen Mobbing gelitten<br />

und waren sichtlich geschwächt.<br />

Neue Energie<br />

Der Tipp kam dann auch von der<br />

externen Fachkraft, es mit einer<br />

Kampfsportart zu versuchen.<br />

Sie empfahl uns die <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong><br />

Kung Fu <strong>Organisation</strong>. Damit<br />

gab sie uns neue Energie, um<br />

weiter zu kämpfen, sodass ich<br />

die Schule mit Freude und ohne<br />

Angst, als ständigen Begleiter,<br />

besuchen kann. Schon bald absolvierte<br />

ich ein Probetraining<br />

in Frauenfeld. Ich war damals<br />

zehn Jahre alt und für mich war<br />

klar, dass ich den Schritt nicht<br />

alleine machen würde. So nahm<br />

ich Isabelle Lüthi, die auch heute<br />

noch das Training mit mir<br />

bestreitet, als Verstärkung und<br />

Unterstützung mit.<br />

Mehr Selbstvertrauen<br />

Auch in der Schule hat sich<br />

dann endlich etwas geändert.<br />

Mit der Hilfe unseres damaligen<br />

Schulleiters konnte ich die Klasse<br />

auf das neue Schuljahr hin<br />

endlich wechseln. Das Training<br />

hat mir in dieser Zeit die Chance<br />

gegeben, meine Aggressionen<br />

in den Griff zu bekommen und<br />

das zerstörte Selbstvertrauen<br />

wieder aufzubauen. Einfach gesagt,<br />

hat es mir einen gewissen<br />

Halt gegeben.<br />

Heute, sechs Jahre später, trainiere<br />

ich noch immer. Mittlerweile<br />

trage ich die rote Schärpe.<br />

Auch dekorieren einige Diplome<br />

meine Zimmerwand. Jeden Freitag<br />

besuche ich in Frauenfeld<br />

das Erwachsenentraining. Ich<br />

hoffe, dass ich mich irgendwann<br />

dem Kung Fu noch mehr zuwenden<br />

kann als im Moment. Ernstes<br />

Training, in dem aber auch<br />

einmal ein Spass fallen darf,<br />

ist für mich ein weiterer Grund,<br />

weshalb ich so gerne jeden<br />

Freitag das Training in Frauenfeld<br />

besuche. Jedes Mal darf ich<br />

ein abwechslungsreiches und<br />

anstrengendes Training geniessen,<br />

das mich zu Hause dann<br />

zufrieden ins Bett sinken lässt.<br />

Durch das Kung Fu herrscht Zufriedenheit<br />

und Ruhe in mir. Ich<br />

habe sehr viel Selbstvertrauen<br />

zurückgewonnen und stehe wieder<br />

selbstsicherer im Leben als<br />

vor einigen Jahren. Ein grosser<br />

Teil verdanke ich dem <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong><br />

Kung Fu.<br />

Für alle wertvoll<br />

Ich bin der externen Fachkraft,<br />

die uns das <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Kung Fu<br />

empfohlen hat, heute sehr dankbar.<br />

Ich selber empfehle das<br />

Training jeder Person, die nicht<br />

mit beidem Füssen im Leben<br />

steht, aber allen anderen Menschen<br />

natürlich auch.<br />

Tudi Nicole Brenner<br />

<strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Martial Arts Academy<br />

Zürcherstrasse 270<br />

8500 Frauenfeld<br />

Telefon 052 720 16 52<br />

Bild von links nach<br />

rechts:<br />

Tudi Nicole Brenner<br />

und Tudi Isabelle Lüthi


Neunmal umfallen - Zehnmal aufstehen<br />

Winterthur<br />

Zsolt Mesterhàzy trainiert<br />

seit dem 18. Januar 2011<br />

in der <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Kampfkunstschule<br />

Winterthur. Mit seiner<br />

humorvollen Art bereichert<br />

er die Trainingsgemeinschaft<br />

und der Austausch mit ihm ist<br />

nicht zuletzt aufgrund seines<br />

grossen Schatzes an Lebenserfahrung<br />

spannend. Ein Interview.<br />

In welchen Kampfsportarten<br />

bzw. Kampfkünsten hast du<br />

dich geübt?<br />

Die japanischen Konzepte habe<br />

ich 30 Jahre lang studiert. Allen<br />

voran habe ich mich mit Judo<br />

befasst, was ich auch unterrichtet<br />

habe. Auch Shotokan Karate<br />

und Kendo habe ich trainiert.<br />

Welche Grade hast du in den<br />

Kampfsportarten erreicht?<br />

Im Judo trage ich den 4. Dan,<br />

im Karate den 1. Dan, im Kendo<br />

den letzten Schülergrad. Es läppert<br />

sich halt im Laufe der Zeit<br />

etwas zusammen. (lacht)<br />

Seit wann setzt du dich mit<br />

dem Kampfsport bzw. der<br />

Kampfkunst auseinander?<br />

Bild:<br />

Tudi Zsolt Mesterhàzy<br />

Mit 17 Jahren habe ich mit Judo<br />

angefangen, und mit 48 Jahren<br />

habe ich mich dazu entschieden<br />

mit Kung Fu zu beginnen.<br />

Eigentlich war ein kaputtes Knie<br />

der Wink mit dem Zaunpfahl,<br />

der mich dazu angehalten hat,<br />

mich in neue, chinesische, Gefilde<br />

zu begeben.<br />

Was bedeutet dir der<br />

Kampfsport bzw. die Kampfkunst?<br />

Ich habe mich schon früh für<br />

die Philosophie interessiert.<br />

Immer schon habe ich das gesucht,<br />

was zwischen den Zeilen<br />

steht. „Zeilen“ sind für mich in<br />

der Kampfkunst die sichtbaren<br />

Techniken. Mich interessiert,<br />

welche Weisheiten in diesen<br />

Techniken verpackt und vermittelt<br />

werden. Darum war ich<br />

beispielsweise auch ein halbes<br />

Jahr in Japan. Gelebt habe ich<br />

damals in einem Aikido Dojo.<br />

Dort habe ich sechs bis acht<br />

Stunden Yoshinkai Aikido, eine<br />

in Europa eher unbekannte, etwas<br />

härtere Art des Aikido, geübt.<br />

Das war intensiv und lustig.<br />

Welches Erlebnis ist dir aus<br />

dieser Zeit am besten in Erinnerung<br />

geblieben?<br />

Eines Tages habe ich dem Sensei<br />

gesagt, das ich eine Technik<br />

nicht verstehe. Der hat mich<br />

dann als Antwort umgeworfen<br />

und mich gefragt, ob ich jetzt<br />

verstehe. Ich habe gesagt, dass<br />

ich nicht verstehe und er hat<br />

mich glatt nochmals wortlos umgeworfen.<br />

Darauf hat er mich er-<br />

neut gefragt, ob ich jetzt verstehe.<br />

Ich habe mich tief verneigt<br />

und gesagt: Ja, danke verehrter<br />

Lehrer, jetzt habe ich verstanden.<br />

Verstanden hatte ich, dass<br />

es nichts zu verstehen gibt, sondern<br />

nur zu begreifen.<br />

Was sind deine Ziele im Kung<br />

Fu?<br />

Ich habe nur noch ein Ziel. Und<br />

zwar, dass ich möglichst noch<br />

30 bis 40 Jahre lang Kung Fu<br />

machen kann. In meinem Alter<br />

hat man keine anderen Ziele<br />

mehr. (lacht) Und ich möchte<br />

zum Kung Fu beitragen. Ich<br />

verstehe die Trainingsgemeinschaft<br />

nicht als eine Ansammlung<br />

von einzelnen Menschen,<br />

die für sich trainieren. Vielmehr<br />

10


sehe ich uns als Gemeinschaft,<br />

die dem Kung Fu Leben einhaucht.<br />

Somit leisten wir unseren<br />

Beitrag zu etwas Grösserem<br />

als nur zu unserem individuellen<br />

Kung Fu Stil.<br />

chen dann nicht mehr mit. Die<br />

Kampfkunst aber findet in einem<br />

„persönlichen Fluss“ statt, und<br />

jeder führt sie so aus, wie er<br />

kann. Dazu kann man nicht zu<br />

alt sein.<br />

japanischer Lehrer hat mir einmal<br />

gesagt: „Du wirst neunmal<br />

geworfen, du fällst neunmal um<br />

und du stehst zehnmal auf.“<br />

Mehr muss man nicht verstehen.<br />

11<br />

Kann man für die Kampfkunst<br />

zu alt sein?<br />

Das frage ich mich jeweils auch<br />

– morgens, wenn der Rücken<br />

schmerzt. Nach meinen Morgenübungen<br />

kann ich die Frage<br />

dann aber mit einem garantierten<br />

NEIN beantworten. Für<br />

Kampfsport kann man vielleicht<br />

zu alt sein. Die Verletzungsgefahr<br />

steigt und die Knochen ma-<br />

Was lernt man von der Kampfkunst<br />

fürs Leben?<br />

Meine Biografie war, wie ich das<br />

jeweils sage, dem Wetter ausgesetzt<br />

und von Veränderung<br />

geprägt. Aber der Kampfsport<br />

hat sich da wie ein roter Faden<br />

durchgezogen und mir<br />

Halt, physische und wohl auch<br />

psychische Kraft verliehen und<br />

mich Gelassenheit gelehrt. Ein<br />

Vielen Dank für das Interview.<br />

Ich wünsche dir im Namen der<br />

<strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Trainingsgemeinschaft<br />

weiterhin alles Gute und viele<br />

lehrreiche und heitere Kung Fu<br />

Stunden.<br />

Jiaolian Oliver Ulmann<br />

<strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Martial Arts Academy<br />

Zürcherstrasse 41 (Loki-Areal)<br />

8400 Winterthur<br />

Telefon 052 212 12 50<br />

Bild:<br />

Jiaolian Oliver im Training<br />

mit Tudi Zsolt


Mein Weg zur <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Kung Fu Instruktorin<br />

Dübendorf<br />

Es ist Samstagmorgen, der<br />

15. Dezember 2012. Ich<br />

bin aufgeregt. Heute darf ich<br />

an einem <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Instruktoren<br />

Training teilnehmen. Drei<br />

Stunden später halte ich das<br />

rote T-Shirt in meinen Händen.<br />

Wow, ich kann es kaum<br />

fassen. Ich bin überwältigt<br />

und freue mich riesig. Ein<br />

herzliches Danke an alle <strong>WU</strong><br />

<strong>LIN</strong> Instruktoren!<br />

Vor ungefähr 15 Jahren lerne ich<br />

durch einen Zufall, wenn es Zufälle<br />

überhaupt gibt, die Kampfkunstschule<br />

von Shifu Fredy<br />

und Shimu Sandy in Fällanden<br />

ken zu erlernen. Doch auch oft<br />

komme ich an meine mentalen<br />

Grenzen, übe mich in Geduld,<br />

Ausdauer und Mitgefühl mit mir<br />

selbst. Immer mehr fange ich<br />

an, mich mit der <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Philosophie<br />

auseinanderzusetzen,<br />

nehme an den lehrreichen Seminaren<br />

und Intensivtrainings<br />

teil. Ein Höhepunkt ist das Erlernen<br />

der Holzpuppenform. Mit<br />

Respekt und Freude trainiere<br />

ich an der Holzpuppe und bin<br />

ganz schön gefordert!<br />

Was hat Kung Fu mit dem Leben<br />

zu tun? Ich fange an tiefer zu<br />

schauen, zu reflektieren. Durch<br />

in der Gegenwart! Mit Shimu<br />

Sandy unterrichte ich die 5 bis 7<br />

Jahre alten Kinder voller Motivation<br />

und Freude. Vor zwei Jahren<br />

habe ich eine Ausbildung im<br />

Kinderyoga absolviert, wovon<br />

wir einige Übungen ins Kung<br />

Fu einfliessen lassen. All die<br />

wertvollen Erkenntnisse aus der<br />

<strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Kampfkunst kann ich in<br />

meinem Beruf als Kleinkinderzieherin<br />

weitergeben. Respekt,<br />

Gelassenheit und Mitgefühl sind<br />

einige wertvolle Tugenden, die<br />

mir wichtig sind. Ich bin dankbar<br />

und glücklich, meine Berufung<br />

leben zu können.<br />

Bild:<br />

Jiaolian Moni Jud<br />

kennen. Ich nehme an einem<br />

Qi Gong Kurs teil. Die harmonischen<br />

Bewegungen, die das Qi<br />

zum Fliessen bringen, faszinieren<br />

mich. Schon bald gehört das<br />

Qi Gong zu meinem Alltag und<br />

ich starte voller Energie in den<br />

Morgen. Heute unterrichte ich<br />

auch ab und zu Qi Gong Lektionen<br />

bei Abwesenheit von Shimu<br />

Sandy und Shifu Fredy.<br />

Zwei Jahre später wage ich mich<br />

in mein erstes Kung Fu Training.<br />

Es ist Frühling, die richtige Zeit<br />

für eine neue Herausforderung.<br />

Von Anfang an bin ich begeistert,<br />

all die komplexen Techni-<br />

eigene Erfahrungen beginne<br />

ich zu begreifen, erhalte neue<br />

Einsichten. Seit mehreren Jahren<br />

praktiziere ich die Zen-Meditation.<br />

Das Sitzen in der Stille<br />

leert meinen Geist und gibt mir<br />

Klarheit in meinem Leben und<br />

im Kung Fu. Auch die Yoga-Praxis<br />

ist nochmals eine wertvolle<br />

Bereicherung auf meinem Weg<br />

in der <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Kampfkunst. Es<br />

stärkt meine körperliche und<br />

geistige Haltung.<br />

Meine grosse Liebe und Leidenschaft<br />

gehört den Kindern.<br />

Sie sind ehrlich, neugierig, lernfreudig<br />

und offen. Und sie leben<br />

Ganz herzlich möchte ich mich<br />

bei Shimu Sandy und Shifu Fredy<br />

für das Vertrauen, die Geduld,<br />

die jahrelange Unterstützung<br />

und die vielen lehrreichen<br />

Weiterbildungen bedanken. Ich<br />

freue mich darauf, den <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong><br />

Weg weiter zu gehen und noch<br />

vieles zu erlernen und zu erfahren.<br />

Die <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Kampfkunst<br />

gehört zu meinem Leben!<br />

Jiaolian Moni Jud<br />

<strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Martial Arts Academy<br />

Zürichstrasse 8 (City Center)<br />

8600 Dübendorf<br />

Telefon 044 826 07 00<br />

12


Demut ist die Wesensart<br />

wahrer Schönheit, senkt<br />

sie den Kopf, erhebt sich die<br />

Welt (Ralph Valenteano).<br />

In einem Geschenkbuch entdeckt,<br />

gefiel mir dieses Zitat auf<br />

Anhieb. Es weckte in mir das<br />

Interesse, mich näher mit dem<br />

Wort Demut zu beschäftigen.<br />

Welchen Stellenwert nimmt diese<br />

Tugend in der Kampfkunst<br />

ein? Weshalb wird Demut in der<br />

heutigen Gesellschaft häufig als<br />

Selbstaufgabe, Unterwürfigkeit,<br />

falsche Bescheidenheit oder gar<br />

als bedingungsloser Gehorsam<br />

verstanden?<br />

Bevor ich näher auf meine Gedanken<br />

eingehe, möchte ich<br />

mich gern kurz vorstellen. Mein<br />

Name ist Andrea Dutler und ich<br />

habe im November 2012 die<br />

Ausbildung zur <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Kampfkunstlehrerin<br />

bei Shimu Sandy<br />

und Shifu Fredy Kuhn im <strong>WU</strong><br />

<strong>LIN</strong> Hauptquartier in Dübendorf<br />

begonnen.<br />

Dübendorf<br />

Demut - Eine Tugend der Handlung<br />

Die Bedeutung an sich<br />

13<br />

Ich wollte es genauer wissen<br />

und so nahm ich als Erstes ein<br />

Wörterbuch zur Hand, um mehr<br />

über die Herkunft des Wortes<br />

Demut zu erfahren. Althochdeutsch<br />

‚diomuoti‘, setzt es sich<br />

zusammen aus ‚dionōn‘ (dienen)<br />

und ‚muoti‘ (Mut/Gesinnung)<br />

und bezeichnet die ‚Gesinnung<br />

eines Dienenden‘ oder den ‚Mut<br />

zum Dienen‘. Synonyme sind<br />

unter anderem: Ergebenheit<br />

und Hingabe.<br />

Eine Sache des Herzens<br />

Ist Demut ein Zeichen der<br />

Schwäche? Nein, wäre wohl die<br />

Antwort des Herzens, denn das<br />

Herz lässt sich weder von unserem<br />

Ego noch von unserem<br />

Stolz, geschweige denn von unseren<br />

Gedanken beeinflussen.<br />

Im Gegensatz dazu steht der<br />

Verstand, welcher die Demut<br />

durchaus als ein Zeichen von<br />

Schwäche deuten könnte. Er<br />

besitzt die schlechte Angewohnheit,<br />

alles werten und vergleichen<br />

zu wollen.<br />

Loslassen als Grundlage<br />

Demut erlange ich, wenn ich<br />

lerne, mich nicht mehr ganz so<br />

wichtig zu nehmen, wenn ich<br />

bewusst versuche, loszulassen<br />

und wenn ich mich als Teil des<br />

Ganzen sehen kann. Ich bin<br />

überzeugt, dass dies möglich<br />

ist.<br />

Die innere Haltung zählt<br />

Demut ist in der Kampfkunst<br />

genauso erstrebenswert wie<br />

alle anderen Tugenden der <strong>WU</strong><br />

<strong>LIN</strong> Quan Jue, den Leitsätzen<br />

und wesentlichen Prinzipien der<br />

Kampfkunst, auch. Möchte ich<br />

demütiger werden, ist stetiges<br />

Üben in Bescheidenheit, Zurückhaltung<br />

sowie ein achtsa-<br />

mer und respektvoller Umgang<br />

mit allen Lebewesen unabdingbar.<br />

Wichtig ist, die innere Einstellung,<br />

denn die Haltung der<br />

Demut ist nur dann aufrichtig<br />

und ehrlich, wenn sie aus freien<br />

Stücken eingenommen wird.<br />

Auf dem Weg<br />

Die Ausbildung zur <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong><br />

Kampfkunstlehrerin bereitet mir<br />

sehr viel Freude. Das Unterrichten<br />

lernen zu dürfen ist eine<br />

grosse Bereicherung für mich.<br />

Herzlichen Dank an Shimu Sandy<br />

und Shifu Fredy für ihr Vertrauen.<br />

Tudi Andrea Dutler<br />

<strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Martial Arts Academy<br />

Zürichstrasse 8 (City Center)<br />

8600 Dübendorf<br />

Telefon 044 826 07 00<br />

Bild:<br />

Tudi Andrea Dutler


Silvio feiert sein 10jähriges Jubiläum<br />

Zürich-Altstetten<br />

Tudi Silvio Casale feierte<br />

im letzten Jahr die 10jährige<br />

Mitgliedschaft bei <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong>.<br />

Nachfolgend schildert er einige<br />

Hintergründe und Ereignisse<br />

während dieser Zeit.<br />

Mein Interesse für die Kampfkünste<br />

begann schon als ich<br />

klein war: Ich schaute Filme<br />

wie Karate Tiger usw. Nachdem<br />

ich ein Jackie Chan Film gesehen<br />

hatte, da habe ich mich<br />

entschieden: „Ich will Kung Fu<br />

lernen!“ Im Jahr 2002, im Alter<br />

von 16 Jahren, wurde ich auf die<br />

<strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Kampfkunstschule, damals<br />

in Schlieren, aufmerksam.<br />

Ich machte ein Probetraining<br />

und wollte so schnell wie möglich<br />

anfangen: Ich war so stark<br />

beeindruckt, dass der Instruktor<br />

einen Angriff eines kräftigen<br />

Schülers ohne Anstrengungen<br />

und ohne Kraft sofort abwehren<br />

und kontern konnte.<br />

Persönliche Entwicklung<br />

Als Jugendlicher war ich eher<br />

ängstlich und hielt mich davor<br />

zurück, den Anderen zu sagen,<br />

dass ich mit Kung Fu begonnen<br />

hatte: Vielleicht würde mich ein<br />

älterer Jugendlicher herausfordern<br />

und mich in eine Schlägerei<br />

verwickeln. Nach einem halben<br />

Jahr, nachdem ich mit Kung<br />

Fu begonnen hatte, gelang es<br />

aber genau einer Person mein<br />

wohl gehütetes Geheimnis zu<br />

lüften. Sie kam auf mich zu und<br />

begann mich zu provozieren.<br />

Anfangs ignorierte ich ihn so<br />

gut ich konnte, aber als er mich<br />

anfasste, setzte ich sofort eine<br />

der ersten Befreiungstechniken<br />

ein, die ich gelernt hatte. Ich<br />

selbst staunte nicht schlecht<br />

und wusste nicht, dass ich so<br />

was drauf hatte. Seitdem hat<br />

sich vieles ins Positive verändert.<br />

In der Öffentlichkeit trete<br />

ich viel selbstbewusster auf. Ich<br />

habe auch mehr Selbstvertrauen<br />

und das Wichtigste ist, dass<br />

es schon lange kein Geheimnis<br />

mehr ist, dass ich Kung Fu<br />

als Hobby betreibe. Inzwischen<br />

ist es für mich etwas mehr als<br />

nur ein Hobby, d.h. eher eine<br />

Lebensschule: Freude an dieser<br />

Kampfkunst habe ich insbesondere<br />

bekommen, als ich<br />

verstanden habe, dass es um<br />

Disziplin und Respekt im Leben<br />

geht, d.h. andere zu respektieren<br />

und somit auch selbst respektiert<br />

zu werden.<br />

Der Fight-Club<br />

Zwischen 2004 und 2007 trainierte<br />

ich im Fight Club in der<br />

<strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Schule in Winterthur.<br />

Ich nahm an verschiedenen<br />

Wettkämpfen teil u.a. an der<br />

Schweizermeisterschaft 2005.<br />

Allgemein wurde mir im Fight<br />

Club bewusst, was es heisst,<br />

eine Kampfkunst zu lernen und<br />

was für eine Philosophie dahinter<br />

steckt. Mir wurde dort<br />

eine der wichtigsten Lektionen<br />

in meinem Leben beigebracht,<br />

nämlich dass „Kampfsport“ nicht<br />

heisst, sich zu verprügeln, sondern<br />

sich im Ernstfall zu beherrschen,<br />

um so gefährliche Situationen<br />

zu vermeiden.<br />

Der Weg geht weiter<br />

Schon so schnell sind 10 Jahre<br />

vorbei. Ich erinnere mich noch<br />

an mein erstes Probetraining,<br />

wie wenn es gestern gewesen<br />

wäre. Am liebsten mache ich<br />

die Hand-, Würge- und Hebelbefreiungen<br />

sowie die Gefühlsschulung.<br />

Bei diesen Techniken<br />

ist es für mich einfach erstaunlich,<br />

wie kleinere Personen sich<br />

ohne Krafteinsatz und ohne Anstrengung<br />

gegen grössere und<br />

kräftigere Personen wehren<br />

können.<br />

Ich habe vor kurzem die <strong>WU</strong><br />

<strong>LIN</strong> Instruktorenausbildung bei<br />

Jiaolian Silvano in der <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong><br />

Kampfkunstschule Zürich Altstetten<br />

begonnen. Ich unterstütze<br />

ihn im Kinder- und Jugendtraining.<br />

Gleichzeitig vertiefe ich<br />

mein Wissen und erlerne, wie<br />

man unterrichtet. Ich möchte<br />

den Schülern Disziplin und Achtsamkeit<br />

beibringen. Um mein<br />

Kung Fu weiter zu verbessern,<br />

trainiere ich 4 mal die Woche in<br />

Zürich und Dübendorf.<br />

Ich danke dem <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Team für<br />

die Unterstützung in diesen 10<br />

Jahren <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Kung Fu.<br />

Tudi Silvano Casale<br />

Bild:<br />

Tudi Silvio Casale<br />

<strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Martial Arts Academy<br />

Rautistrasse 77 (beim Zollfreilager)<br />

8048 Zürich<br />

Telefon 043 931 73 65<br />

14


Depuis la rentrée scolaire<br />

de fin août 2012, deux<br />

nouveaux entraînements de<br />

Kung Fu pour enfants sont<br />

donnés à Fribourg. Après une<br />

pause de 3 ans suite à la naissance<br />

de ses jumelles, Isabelle<br />

Gioielli a beaucoup de plaisir<br />

à reprendre son activité de<br />

professeur de Kung Fu.<br />

«C’est chouette de voir les progrès<br />

que les enfants font en si<br />

peu de temps ! Notre programme<br />

Kids Kung Fu est bien structuré<br />

et réfléchi. Il est adapté<br />

aux capacités mentales et motrices<br />

de chaque tranche d’âge.<br />

Grâce à toute sorte d’exercices<br />

ludiques et une certaine discipline<br />

propre aux arts martiaux, les<br />

enfants développent de précieuses<br />

facultés physiques, mentales<br />

et sociales.»<br />

Les enfants âgés de 5 à 7 ans<br />

se retrouvent le lundi de 16h30 à<br />

17h30. Le groupe compte actuellement<br />

4 enfants. Pendant ces<br />

premiers mois d’entraînement,<br />

Elea, Léo, Luca et Nora ont acquis<br />

les toutes premières bases<br />

de notre art martial. Chaque semaine,<br />

ils s’exercent par exemple<br />

à rester assis en silence une<br />

minute, à donner des coups de<br />

poing dans un coussin ou à présenter<br />

le début de la forme. Ils<br />

adorent jouer aux «Templiers»<br />

et savent déjà exécuter quelques<br />

exercices avec un partenaire.<br />

Pour les enfants de 8 à 10 ans,<br />

l’entraînement a lieu le lundi de<br />

17h45 à 18h45. A cet âge, ils<br />

étudient le même programme<br />

que les adultes mais à un rythme<br />

adapté. Le cours comprend<br />

donc toutes les techniques du<br />

kung fu, soit les formes, les<br />

déplacements, les exercices<br />

d’attaques et de défense à deux,<br />

les libérations des mains et le<br />

chi sao (mains collantes). Dès<br />

les premiers entraînements, Angelo,<br />

Matteo, Mario et Michaël<br />

ont exercé leur technique de<br />

frappe, leur posture, leur souplesse,<br />

leur persévérance et leur<br />

force. Ils ont déjà fait de beaux<br />

progrès et se préparent à passer<br />

leur premier examen, en mai<br />

à Dübendorf.<br />

Fribourg<br />

Nouveaux cours de Kung Fu pour enfants<br />

15<br />

Toute l’équipe de <strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Fribourg<br />

est heureuse d’accueillir<br />

ces nouveaux Tudis (élèves)<br />

dans l’école et leur souhaite beaucoup<br />

de plaisir et de succès<br />

dans l’apprentissage du Kung<br />

Fu.<br />

Jiaolian Isa Gioielli<br />

<strong>WU</strong> <strong>LIN</strong> Martial Arts Academy<br />

Route du Petit-Moncor 1C<br />

1752 Villars-sur-Glâne<br />

Telefon 078 717 00 60<br />

Image en-haut:<br />

Groupe des 8 à 10<br />

ans : Matteo Martignoni,<br />

Angelo Stuber,<br />

Michaël Mollard (de<br />

gauche à droite)<br />

Image en-bas:<br />

Groupe des 5 à 7<br />

ans : Luca Perez, Léo<br />

Chavannaz, Elea Baudin,<br />

Nora Gioielli (de<br />

gauche à droite)

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