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Seite 3 Aufgabe 1: (2 + 8 + 3 + 7 = 20 Punkte) Biomassenutzung Ein ...

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<strong>Aufgabe</strong> 1: (2 + 8 + 3 + 7 = <strong>20</strong> <strong>Punkte</strong>)<br />

<strong>Biomassenutzung</strong><br />

<strong>Ein</strong> Sägewerk möchte zur Eigenversorgung des Betriebs mit Elektrizität und Wärme<br />

ein Blockheizkraftwerk errichten. Als Brennstoff sollen Holzabfälle vergast werden, die<br />

aus der eigenen Produktion stammen. Das entstehende Brenngas wird nach<br />

anschließender vollständiger Trocknung in einem Gasmotor verbrannt.<br />

Fragen:<br />

1.1 Berechnen Sie den benötigten Strom an tockenem Brenngas bei einer geforderten<br />

elektrischen Leistungsbereitstellung von 500 KW.<br />

1.2 Berechnen Sie die Zusammensetzung des nassen Rohgases.<br />

Annahmen:<br />

- Holzumsatzgrad U Holz = 1<br />

- Holz besteht ausschließlich aus Zellulose (C 6 H 10 O 5 )<br />

- Die Vergasung erfolgt mit Luft (80 % N 2 , <strong>20</strong> % O 2 ) und mit der im Holz enthaltenen<br />

Feuchte (Wassergehalt von Holz: X H2O = 21 Ma-%)<br />

- Gaskomponenten im Rohgas: H 2 , N 2 , H 2 O, CO, CO 2 , CH 4<br />

Über die Zusammensetzung des feuchten Rohgases ist Folgendes bekannt:<br />

y N2,feucht = 0,24<br />

y H2,feucht = 2 . y CO2,feucht<br />

y CO,feucht = y CO2,feucht<br />

1.3 Berechnen Sie den benötigten Massestrom an nassem Holz.<br />

1.4 Neben der Eigennutzung der Holzabfälle besteht alternativ die Möglichkeit,<br />

die vorhandenen Abfälle an ein Kohlekraftwerk zur Co-Verbrennung zu verkaufen.<br />

Wieviele Jahre muss das Blockheizkraftwerks mindestens betrieben<br />

werden, damit die Selbstversorgung mit Energie gegenüber dem Verkauf des<br />

Abfallholzes rentabel wird. Wenden Sie für die Berechnung die Kapitalwertmethode<br />

an.<br />

Rechnen Sie mit einem Holzmassenstrom von 545 kg/h.<br />

<strong>Seite</strong> 3


Daten:<br />

η EL,BHKW = 39 %<br />

H U,Rohgas = 7000 kJ/m<br />

3<br />

N<br />

spezifischer Investitionsaufwand: k Sp,BHKW = <strong>20</strong>00 EUR/kW el<br />

Volllaststunden: 4000 h/a<br />

Preis der Holzabfälle zum Weiterverkauf: P HOLZ = 30 EUR/t<br />

spezifische <strong>Ein</strong>sparung bei Versorgung über BHKW: e BHKW = 0,12 EUR/kWh<br />

Interner Zinssatz des Sägewerks: z int = 0,1/a<br />

Vereinfachung: ( I + b) – n<br />

∑ n<br />

=<br />

I–<br />

( I+<br />

b) – n<br />

----------------------------<br />

b<br />

<strong>Seite</strong> 4


<strong>Aufgabe</strong> 2: (2 + 14 = 16 <strong>Punkte</strong>)<br />

Reaktionskinetik<br />

<strong>Ein</strong>e Säure A wir mit Hilfe des Neutralisationsmittels B nach der folgenden Reaktionsgleichung<br />

A + B => 2C neutralisiert. Die Reaktion verläuft in stark verdünnter Lösung<br />

bezüglich der Säure A und nach einem Geschwindigkeitsgesetz "pseudo-erster" Ordnung<br />

mit<br />

r A = - k·c A und k = 2·10 -4 s -1<br />

Fragen:<br />

2.1 Schreiben Sie die allgemeine Stoffmengenbilanz für den Rührkessel in Konzentrationsschreibweise<br />

auf. Es kann dabei von einem konstanten Volumen<br />

der Reaktionslösung und von einer volumenkonstanten Reaktion ausgegangen<br />

werden (mit Skizze).<br />

2.2 Berechnen Sie die Umsätze und die Endkonzentrationen der Säure A für folgende<br />

ideale, stationär betriebene Reaktoren.<br />

a.) kontinuierlich betriebener Rührkessel mit einem Reaktorvolumen von V R =<br />

5,4 m 3 .<br />

b.) Strömungsrohr mit einem Reaktorvolumen von V R = 5,4 m 3 .<br />

c.) Rührkesselkaskade, bestehend aus zwei kontinuierlich betriebenen Rührkesseln<br />

mit je einem Reaktorvolumen von V R = 2,7 m 3 .<br />

Die Konzentration an Säure A am Reaktoreingang beträgt 0,5 mol/l, der Volumenstrom<br />

1,8 m 3 /h.<br />

<strong>Seite</strong> 5


<strong>Aufgabe</strong> 3 : (2 + 4 + 4 + 3 + 6 = 19 <strong>Punkte</strong>)<br />

Synthesegaserzeugung<br />

Die Synthesegaserzeugung gehört zu den wichtigsten Verfahren in der chemischen<br />

Industrie, da eine Reihe von wichtigen Grundchemikalien aus Synthesegas hergestellt<br />

wird.<br />

Fragen:<br />

3.1 Die Prozeßführung bei der Synthesegaserzeugung kann sowohl allotherm als<br />

auch autotherm erfolgen. Erklären sie die zwei Begriffe.<br />

3.2 Die Synthesegasherstellung aus Kohlenwasserstoffen kann durch Dampfreformieren<br />

erfolgen. Welche Reaktionen laufen dabei ab? Nehmen Sie zur<br />

Darstellung allgemein die Summenformel C n H (2n+2) für gesättigte Kohlenwasserstoffe<br />

an. Nennen Sie für den Fall n=1 (d.h. Methanreformierung) die<br />

Reaktionsbedingungen, die Reaktorform und den verwendeten Katalysator.<br />

3.3 Nennen sie vier Verfahren bei denen Synthesegas als Ausgangsstoff verwendet<br />

wird und stellen sie die Brutto-Reaktionsgleichungen dar.<br />

3.4 Skizzieren Sie qualitativ das Verhältnis H 2 :CO im Synthesegas in Abhängigkeit<br />

der Anzahl n der Kohlenstoffatome im Edukt C n H (2n+2) . Gegen welchen<br />

Grenzwert strebt dieses Verhältnis für sehr langkettige Kohlenwasserstoffe?<br />

3.5 Leiten sie die van't Hoff'sche Reaktionsisobare her und stellen sie den Verlauf<br />

des Gleichgewichtskeffizienten K p in Abhängigkeit von der Temperatur für die<br />

Dampfreformierung von CH 4 dar. Vernachlässigen Sie die Temperaturabhängigkeit<br />

der Reaktionsenthalpie ∆ R H 0 .<br />

Um welchen Faktor verschiebt sich das Gleichgewicht bei einer Temperaturerhöhung<br />

von 1123K auf 1223K? (K p (1123K) / K p (1223K) = ? )<br />

<strong>Seite</strong> 6


<strong>Aufgabe</strong> 4 : (6 + 6 + 2 = 14 <strong>Punkte</strong>)<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Sie sind der verantwortliche Ingenieur für die Planung einer Verbrennung von biogenen<br />

Reststoffen zur Erzeugung von Prozessdampf für einen großen Firmenindustriekomplex.<br />

Mit dem Betrieb dieser Anlage müssen diese Reststoffe nicht mehr<br />

deponiert werden. Folgende Eckdaten sind Ihnen bekannt :<br />

Massenstrom an Reststoffe<br />

2,5 t/h<br />

Jährliche Betriebsstunden<br />

7.500 h/a<br />

Spezifische Dampfausbeute<br />

3 t Dampf / t Reststoffe<br />

Investitionkosten<br />

3.000.000 EUR<br />

Abschreibungsdauer<br />

10 a (linear)<br />

Kalkulationszinssatz<br />

8 %/a<br />

Spezifische Betriebskosten<br />

45 EUR/t Reststoffe<br />

Spezifische Ersparnis<br />

10 EUR/t Dampf<br />

Spezifische Rohrkosten für D < 700 mm 1.003 EUR/m<br />

Spezifische Rohrkosten für 700 < D 1000 mm 1.433 EUR/m<br />

Gasstrom (ideales Gas) 18.500 m 3 (NPT) /h<br />

Strömungsgeschwindigkeit staubbeladenes Gas<br />

<strong>20</strong> m/s<br />

Strömungsgeschwindigkeit nicht staubbeladenes Gas 10 m/s<br />

Fragen:<br />

4.1 Ab welcher Ersparnis (Deponiekosten) wird die Anlage den Break-Even-Point<br />

erreichen, wenn die Anlage nach 10 Jahren keinen Restwert mehr aufweist?<br />

4.2 Die Firma verändert den Aufstellplatz für die Anlage. Hierdurch müssen<br />

zusätzlich 30 m Rohrleitungen für einen staubbeladenen Gasstrom mit 400°C<br />

sowie <strong>20</strong> m für einen von Staub gereinigten Gasstrom mit <strong>20</strong>0°C installiert<br />

werden. Hierfür werden eine Unterstützungskonstruktion und eine Isolierung<br />

mit einem Investitionsvolumen von 24.000 EUR benötigt. Des Weiteren muss<br />

der Kamin um 15 m erhöht und somit auch ein anderer Ventilator eingesetzt<br />

werden. Dies bedeutet eine zusätzliche Investition von 50.500 EUR. Die<br />

zusätzliche Montage kostet 10.000 EUR. Wieviel zusätzliche Betriebstunden<br />

pro Jahr sind notwendig, damit die Anlage weiterhin den Break-Even-Punkt<br />

erreicht?<br />

4.3 Ist diese Erhöhung an Betriebstunden sinnvoll, wenn die planmäßige Verfügbarkeit<br />

mit 8<strong>20</strong>0 h angesetzt ist (kurze Begründung in Stichworten)?<br />

<strong>Seite</strong> 7


<strong>Aufgabe</strong> 5: (4 + 5 + 6 + 3 + 2+ 4 = 24 <strong>Punkte</strong>)<br />

Schwefelsäureproduktion - Auslegung des Hordenreaktors<br />

<strong>Ein</strong> wichtiger Schritt in der Schwefelsäureherstellung ist die Oxidation von Schwefeldioxid<br />

SO 2 . Das SO 2 -haltige <strong>Ein</strong>satzgas wird mit Sauerstoff an einem V 2 O 5 -Kontakt<br />

katalytisch zu SO 3 umgesetzt. Durch Absorption des SO 3 in H 2 SO 4 erhält man die<br />

gewünschte Schwefelsäure bzw. Oleum.<br />

Fragen:<br />

5.1 Zeichnen Sie ein Grundfließbild der Schwefelsäureherstellung in der Form der<br />

Doppelkatalyse ausgehend von flüssigem Schwefel.<br />

5.2 Zeichnen Sie die Schwefelbrennkammer in der Art eines Verfahrensfließbildes.<br />

Gehen Sie dabei von Luft und einem Vorratstank mit flüssigem Schwefel<br />

aus. Stellen Sie die Regelung des Schwefelstroms und der Luftzahl bei der<br />

Schwefelverbrennung anhand des Fließbildes dar.<br />

5.3 Dem Hordenreaktor wird folgendes <strong>Ein</strong>satzgas zugeführt:<br />

ySO2 = 0,1<br />

yO2 = 0,1<br />

yN2 = 0,8<br />

a) Stellen Sie einen Zusammenhang auf zwischen der <strong>Ein</strong>trittszusammensetzung<br />

und der Austrittszusammensetzung einer Horde bei gegeben<br />

SO2-Umsatz<br />

b) Leiten Sie Zusammenhang für adiabate Temperaturerhöhung in einer<br />

Horde her. Gehen Sie davon aus, dass die Reaktionsenthalpie temperaturunabhängig<br />

ist (zu berechnen bei Standardbedingungen).<br />

c) Bestimmen Sie mit Hilfe des angefügten Temperatur-Gleichgewichtsumsatz-Diagramms<br />

den SO2-Umsatz und die Austrittstemperatur des Gases aus<br />

der 1. Horde, wenn dieses mit 437°C eintritt und in der Horde Gleichgewicht<br />

erreicht wird.<br />

d) Ergänzen Sie im Diagramm qualitativ die adiabatischen Reaktionspfade für<br />

die drei nachfolgenden Horden (ohne Zwischenabsorption).<br />

5.4 <strong>Ein</strong>e Horde kann als idealer Propfstromreaktor angesehen werden. Leiten Sie<br />

unter dieser Bedingung folgende Beziehung für die benötigte Katalysator-<br />

<strong>Seite</strong> 8


menge her.<br />

m<br />

∫<br />

m<br />

2<br />

dn<br />

n dU<br />

1 SO2<br />

dmKat<br />

= − ΦSO<br />

⋅<br />

mit r'<br />

2,0 ∫<br />

SO = ⋅<br />

2<br />

r'<br />

m dt<br />

2<br />

1<br />

1 2<br />

Um den Reaktor auslegen zu können, muss die Kinetik bekannt sein. Sie greifen<br />

auf die Kinetik von Eklund (Dissertation, Royal Institute of Technology,<br />

Stockholm, 1956) zurück, der intensiv die Schwefeldioxidoxidation an einem<br />

V 2 O 5 -Kontakt untersucht hat.<br />

5.5 Die <strong>Ein</strong>trittstemperatur des Gasstroms in ein Reaktorbett hat einen großen<br />

<strong>Ein</strong>fluss auf den erzielbaren SO2-Umsatz.<br />

a)Tragen Sie qualitativ für die <strong>Ein</strong>trittstemperaturen Tein,1


Abbildungen:<br />

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