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BIBLISCHER BOTSCHAFTER 9<br />
Augenblick verrät Utnapischtim <strong>de</strong>m Gilgamesch das Geheimnis einer Pflanze, <strong>de</strong>ren<br />
Name lautet: „Als Greis wird wie<strong>de</strong>r jung <strong>de</strong>r Mensch“. Wer von <strong>de</strong>r Pflanze<br />
ißt, erfreut sich ewiger Jugend. Diese Verjüngungs-Pflanze ist offenbar nichts an<strong>de</strong>res<br />
als <strong>de</strong>r „Baum <strong>de</strong>s Lebens“, <strong>de</strong>r einst im Garten von E<strong>de</strong>n stand, und <strong>de</strong>r sich<br />
seit <strong>de</strong>m Untergang von E<strong>de</strong>n-Atlantis mitten in <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> befin<strong>de</strong>t. Tatsächlich erfährt<br />
Gilgamesch von Utnapischtim, daß diese Pflanze, die in <strong>de</strong>r Esoterik allgemein<br />
zum tausendblättrigen Lotos wur<strong>de</strong>, tief in <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> im Apsu wächst. Die<br />
Babylonier wußten, daß die Er<strong>de</strong> hohl ist, und nannten die Höhlung Apsu. Aus <strong>de</strong>m<br />
Apsu wur<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>n Griechen dann <strong>de</strong>r Abyssos (à¢áõóóðý), ein Wort, das gewöhnlich<br />
mit „Abgrund“ übersetzt wird und angeblich „ohne Bo<strong>de</strong>n“ (a-byssos) heißt.<br />
Doch das Wort Apsu ist aus <strong>de</strong>m Sumerischen AB.ZU (ZU.AB) entlehnt und be<strong>de</strong>utet<br />
„Ursprung (Vater) <strong>de</strong>s (geheimen) Wissens“ o<strong>de</strong>r „Eröffnung (Fenster) <strong>de</strong>s<br />
(geheimen) Wissens“, jenes Wissens nämlich, das <strong>de</strong>r Eingeweihte nach seinem To<strong>de</strong><br />
braucht, damit seine Seele sich auf <strong>de</strong>m Weg vom Apsu zu <strong>de</strong>n Sternen nicht<br />
verirrt.<br />
Dieses Wissen wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r eingeweihten Seele nach <strong>de</strong>m Tod durch Ea-Henoch vermittelt.<br />
Ea-Henoch wird in <strong>de</strong>r Keilschriftliteratur als Gott <strong>de</strong>r Wissenschaft und<br />
Technik erwähnt. Ea war es ja auch, <strong>de</strong>r Utnapischtim <strong>de</strong>n genauen Konstruktions-<br />
Plan für die Arche gab. Ea galt bei <strong>de</strong>n Babyloniern als <strong>de</strong>r größte „Eingeweihte“,<br />
<strong>de</strong>r sogar über die Zukunft Bescheid wußte. Ea allein besaß die sieben großen ME,<br />
die sieben geheimen „Maße“ von Himmel und Er<strong>de</strong>, die nur <strong>de</strong>n in die obersten<br />
Gra<strong>de</strong> <strong>de</strong>r babylonischen Mysterien „Eingeweihten“ mitgeteilt wur<strong>de</strong>n. Dies ist auch<br />
<strong>de</strong>r wesentliche Grund, weshalb sich die führen<strong>de</strong>n Köpfe <strong>de</strong>r Griechen in die<br />
babylonischen Mysterien einweihen ließen: weil sie eben geheimes Wissen über<br />
das, „was die Welt im Innersten zusammenhält“, zu erfahren hofften.<br />
Der Eingang zum babylonischen Apsu, in <strong>de</strong>m Ea-Henoch haust, befin<strong>de</strong>t sich am<br />
Himmel ein<strong>de</strong>utig beim Wintersonnenwen<strong>de</strong>punkt, an <strong>de</strong>r tiefsten Stelle <strong>de</strong>r<br />
„Straße <strong>de</strong>s Himmels“, auf <strong>de</strong>r alle Wan<strong>de</strong>lsterne laufen. Auf Er<strong>de</strong>n befin<strong>de</strong>t sich<br />
Gilgamesch immer noch auf <strong>de</strong>r Insel Utnapischtims. Kaum hat er von <strong>de</strong>r Verjüngungs-Pflanze<br />
gehört, bin<strong>de</strong>t er schwere Steine an seine Füße und wird zum Apsu<br />
hinabgezogen. Und er fin<strong>de</strong>t auch wirklich die Pflanze <strong>de</strong>s Lebens, ergreift sie,<br />
schnei<strong>de</strong>t schnell die schweren Steine von seinen Füßen ab und wird darauf von <strong>de</strong>r<br />
gewaltigen unterirdischen heißen Strömung bis ans Ufer <strong>de</strong>s Persischen Golfes geworfen.<br />
Auf <strong>de</strong>m Weg in seine Heimatstadt Uruk fin<strong>de</strong>t Gilgamesch einen Brunnen.<br />
Als er in ihn hinabsteigt, um sich in <strong>de</strong>m frischen Wasser zu kühlen, steigt eine<br />
Schlange herauf, stiehlt ihm die Lebenspflanze, <strong>de</strong>n tausendblättrigen Lotos, häutet<br />
sich und verschwin<strong>de</strong>t im Dickicht. Damit spielt das Epos ein<strong>de</strong>utig im Retrospekt<br />
auf die Verführung Evas durch die Schlange an. In<strong>de</strong>m Eva <strong>de</strong>r Schlange Gehör<br />
schenkte und sie und Adam dann von <strong>de</strong>r Frucht <strong>de</strong>s „Baumes <strong>de</strong>r Erkenntnis <strong>de</strong>s<br />
Guten und Bösen“ aßen, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m in Sün<strong>de</strong> gefallenen Menschen <strong>de</strong>r Zugang zum<br />
„Baum <strong>de</strong>s Lebens“ von Gott selbst verwehrt. Erst durch das stellvertreten<strong>de</strong> Opfer<br />
Jesu, <strong>de</strong>s Sohnes Gottes, ist <strong>de</strong>r Zugang wie<strong>de</strong>r frei zum „Baum <strong>de</strong>s Lebens“, <strong>de</strong>r<br />
jetzt „im Paradiese Gottes“ (Offenbarung 2, 7), im „Neuen Jerusalem“ im Himmel,