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Was ein Baum leistet - Kreis Ostholstein

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8<br />

Bräutigamseiche Dodauer Forst<br />

Quercus robur<br />

Höhe:<br />

18 m<br />

Stammumfang:<br />

5,10 m<br />

Kronendurchmesser:<br />

15 m<br />

Alter:<br />

etwa 600 Jahre<br />

Standort:<br />

Dodauer Forst, schräg<br />

gegenüber der Försterei<br />

Vor etwa 00 Jahren keimte die Eiche in <strong>ein</strong>em deutlich lichter<br />

aussehenden Wald. Die tief angesetzte Krone weist auf<br />

<strong>ein</strong>en alten Hute- oder Mittelwaldbestand hin. Heute steht<br />

der <strong>Baum</strong> auf <strong>ein</strong>er kl<strong>ein</strong>en Waldlichtung in <strong>ein</strong>em geschlossenen<br />

Mischwaldbestand. Das Umfeld ist ansprechend<br />

gestaltet, Bänke laden zum Rasten <strong>ein</strong>. Der unmittelbare<br />

Kronenbereich ist durch <strong>ein</strong>en Zaun vor dem Betreten geschützt.<br />

Am Stamm lehnt <strong>ein</strong>e Leiter, an deren Ende sich<br />

die Besonderheit des <strong>Baum</strong>es verbirgt: <strong>ein</strong> Astloch, welches<br />

als Briefkasten dient. Es handelt sich um den <strong>ein</strong>zigen<br />

<strong>Baum</strong> mit offizieller Postadresse. Einmal täglich ersch<strong>ein</strong>t<br />

der Briefträger und legt Briefe aus aller Welt ab.<br />

Natürlich gibt es dazu auch <strong>ein</strong>e romantische Geschichte:<br />

vor vielen Jahren wurde <strong>ein</strong> kriegsgefangener Fürstensohn<br />

gefesselt und hilflos im Dodauer Forst zurückgelassen.<br />

Doch <strong>ein</strong> Mädchen, das sich in den jungen Mann verliebte,<br />

befreite ihn. Aus Dankbarkeit nahm er sie zur Frau<br />

und pflanzte zur Erinnerung die Eiche. So erzählt es <strong>ein</strong>e<br />

Geschichte, die sich um den <strong>Baum</strong> rankt. Bekanntheit erlangte<br />

die Eiche endgültig, als Ende des 19. Jahrhunderts<br />

<strong>ein</strong> junges Paar, die Tochter des Dodauer Försters und der<br />

aus Leipzig stammende Schokoladenfabrikant Felsche,<br />

ihre Briefe in <strong>ein</strong>em Astloch des <strong>Baum</strong>es deponierten. Denn<br />

die Liebe der beiden zu<strong>ein</strong>ander sollte verborgen bleiben.<br />

Und blieb es dann doch nicht: im Jahre 1891 heirateten die<br />

beiden.<br />

Bis zum heutigen Tage hinterlegen Menschen Briefe in dem<br />

Astloch, um Bekanntschaften zu machen.<br />

Im Lageplan Nr. 11

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