1. Einleitung - Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
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- Gründliche Risikoanalyse ist Voraussetzung für alle betrieblichen Veränderungen<br />
- sei es die Aufnahme einer Arbeitnehmertätigkeit und Umstellung auf landwirtschaftlichen<br />
Nebenerwerb<br />
- oder der Aufbau von Erwerbszweigen im Betrieb selbst.<br />
In jedem Fall sind bei solchen Zukunftsplanungen festzustellen:<br />
- Der Arbeitsertrag pro eingesetzte Arbeitsstunde und der erzielbare gesamte<br />
Einkommensbeitrag aus der Einkommensalternative.<br />
- Die für die Einkommensalternative verfügbare Arbeitszeit. Sie kann durch Betriebsvereinfachung<br />
oder Beschäftigung von Fremd-Arbeitskräften vermehrt<br />
werden. Die erforderlichen Betriebsumstellungen sollten konsequent geplant<br />
und bei Realisierung der Einkommensalternative auch umgesetzt werden. Allerdings<br />
ist auch die Einkommenswirkung solcher betrieblicher Anpassungen zu<br />
berücksichtigen, weil dadurch das Gesamteinkommen an anderer Stelle sinken<br />
kann. Auf jeden Fall müssen Erwerbs- und Einkommenskombinationen im Betrieb<br />
ohne Arbeitsüberlastung möglich sein.<br />
- Die Rendite von Investitionen für Einkommensalternativen ist ebenso kritisch zu<br />
beurteilen wie für Investitionen im herkömmlichen landwirtschaftlichen Betrieb.<br />
Die Auswahl der Einkommensalternativen sollte nach folgenden Grundsätzen erfolgen:<br />
- Nicht ausgelastete Arbeitskräfte<br />
im Betrieb und gleichzeitiger Kapitalmangel<br />
Ú<br />
Zusätzliches Einkommen anstreben<br />
durch Arbeitnehmertätigkeit oder<br />
Dienstleistungen ohne größere betriebliche<br />
Investitionen<br />
- Verfügbare Arbeitskapazität im<br />
Betrieb und vorhandene Liquidität<br />
bzw. Kapitalreserven<br />
- Knappe Arbeitskapazität aber vorhandenes<br />
Investitionskapital<br />
- Knappe Arbeitskapazität und fehlende<br />
Kapitalreserven<br />
Ú<br />
Ú<br />
Ú<br />
Aufbau von Einkommensalternativen<br />
mit erforderlichen Umbaumaßnahmen<br />
und betrieblichen Einrichtungen<br />
Einkommensalternativen durch Gebäude-<br />
und Flächenumwidmungen<br />
sowie Investitionen zur Energiegewinnung.<br />
Auch Umstellung eines Teiloder<br />
Gesamtbetriebes (z. B. auf Pferdehaltung,<br />
Landhotel etc.)<br />
Kaum Entwicklungsmöglichkeiten<br />
ohne Vermögensumschichtung<br />
In der vorliegenden Arbeit werden im Kapitel 2 die im ländlichen Raum in <strong>Westfalen</strong>-Lippe<br />
vorhandenen Erwerbs- und Einkommenskombinationen erfasst. Bereits<br />
ohne Berücksichtigung der außerlandwirtschaftlichen Arbeitnehmertätigkeit sind in<br />
<strong>Westfalen</strong>-Lippe rund 14.500 Erwerbs- und Einkommenskombinationen bekannt,<br />
wobei es in Betrieben zu Überschneidungen kommt, wie z. B. Pferdepension und<br />
Urlaub auf dem Bauernhof oder Direktvermarktung und Energiegewinnung usw.