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Bestimmung von α- und β-AlFeSi- Phasen in Aluminium ...

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<strong>Bestimmung</strong> <strong>von</strong> α- <strong>und</strong> β-<strong>AlFeSi</strong>-<br />

<strong>Phasen</strong> <strong>in</strong> Alum<strong>in</strong>ium-Knetlegierungen


<strong>Bestimmung</strong> <strong>von</strong> α- <strong>und</strong> β-<strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong> <strong>in</strong> Alum<strong>in</strong>ium-Knetlegierungen<br />

M. Rosefort, C. Matthies, H. Buck, H. Koch<br />

TRIMET ALUMINIUM AG<br />

Alum<strong>in</strong>iumallee 1, 45356 Essen, Germany<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die TRIMET ALUMINIUM AG bedient <strong>und</strong> versorgt die gesamte<br />

<strong>in</strong>dustrieorientierte Wertschöpfungskette der Alum<strong>in</strong>iumwirtschaft.<br />

Dabei stellt der Teilbereich PRIMARY<br />

PRODUCTS Pressbolzen, Walzbarren sowie Primärgusslegierungen<br />

für höchste Qualitätsanforderungen her. E<strong>in</strong>e<br />

wichtige Rolle dabei spielen Produkte zur Herstellung <strong>von</strong><br />

Sicherheitsteilen für die Automobil<strong>in</strong>dustrie, die nach Prüfung<br />

auf Europas modernster Ultraschallprüfanlage mit<br />

Null-Fehler-Garantie ausgeliefert werden. Insbesondere<br />

für diese Produkte ist e<strong>in</strong>e optimale Mikrostruktur erforderlich,<br />

um die beständig steigenden Anforderungen an<br />

die mechanischen Eigenschaften zu erfüllen. Bei den häufig<br />

e<strong>in</strong>gesetzten 6xxx-Legierungen ist die Ausbildung der<br />

<strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong> e<strong>in</strong> wichtiger Aspekt bei der Mikrostrukturausbildung.<br />

Angestrebt wird e<strong>in</strong> niedriger Anteil an<br />

β-<strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong>, da diese β-<strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong> die mechanischen<br />

Eigenschaften negativ bee<strong>in</strong>flussen.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist e<strong>in</strong>e zuverlässige Analysenmethode<br />

zur Unterscheidung <strong>von</strong> α- <strong>und</strong> β-<strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong> e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Voraussetzung für die Entwicklung <strong>von</strong> Legierungen,<br />

Wärmebehandlungen etc. Die <strong>Bestimmung</strong> <strong>von</strong><br />

α- <strong>und</strong> β-<strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong> <strong>in</strong> Alum<strong>in</strong>ium-Knetlegierungen<br />

ist aufgr<strong>und</strong> der ger<strong>in</strong>gen <strong>Phasen</strong>anteile <strong>und</strong> der ger<strong>in</strong>gen<br />

<strong>Phasen</strong>größe erschwert. E<strong>in</strong>e mikroskopische Unterscheidung<br />

auf der Basis der unterschiedlichen Morphologie der<br />

α- <strong>und</strong> β-<strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong> ist nicht immer zuverlässig möglich.<br />

Daher wurde <strong>von</strong> TRIMET die Möglichkeit zur <strong>Phasen</strong>differenzierung<br />

mittels REM <strong>und</strong> EDX untersucht. In dieser<br />

Veröffentlichung werden Entwicklung <strong>und</strong> Untersuchung<br />

dieser Methode beschrieben. Präsentiert werden die<br />

durchgeführten <strong>Phasen</strong>simulationen, Gießversuche <strong>und</strong><br />

die daraus abgeleiteten methodologischen Ergebnisse.<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

Wie <strong>von</strong> den Alum<strong>in</strong>iumgusslegierungen bekannt,<br />

können sich auch bei Alum<strong>in</strong>iumknetlegierungen aus<br />

Schmelze <strong>und</strong> übersättigtem Mischkristall <strong>in</strong>termetallische<br />

Verb<strong>in</strong>dungen, wie beispielsweise <strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong> ausbilden.<br />

Bei diesen <strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong> ist e<strong>in</strong>e Differenzierung<br />

zwischen den ver-schiedenen <strong>Phasen</strong>strukturen (α- bzw.<br />

β) <strong>von</strong> Bedeutung, da die plattenförmigen Strukturen der<br />

β-Phase zu verschlechterten mechanischen Eigenschaften<br />

führen, Bild 1.<br />

Die technisch beste Möglichkeit zur α- <strong>und</strong><br />

β-<strong>Phasen</strong>differenzierung s<strong>in</strong>d EBSD-Messungen (EBSD:<br />

Electron Backscatter Diffraction) der <strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong>. Diese<br />

Messung liefert zuverlässige Ergebnisse, ist jedoch recht<br />

aufwändig, bed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> mit EBSD ausgestattetes Rasterelektronenmikroskop<br />

<strong>und</strong> ist daher nicht immer verfügbar.<br />

Thema der hier vorgestellten Arbeit war daher die<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Überprüfung e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen Methode<br />

mittels EDX-Messungen (EDX: energy dispersive X-ray) der<br />

Elementkonzentrationen zur Unterscheidung <strong>von</strong> α- <strong>und</strong><br />

β-<strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong> <strong>in</strong> Alum<strong>in</strong>iumknetlegierungen. Dabei<br />

sollen die Silizium/Eisen-Verhältnisse der <strong>Phasen</strong> zur <strong>Phasen</strong>differenzierung<br />

herangezogen werden. Die Motivation<br />

zur Entwicklung e<strong>in</strong>er solchen Methode ist zusätzlich <strong>in</strong><br />

der Schwierigkeit begründet, <strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong> <strong>in</strong> Knetlegierungen<br />

anhand des mikroskopischen Ersche<strong>in</strong>ungsbildes<br />

zu bestimmen. Diese Schwierigkeiten s<strong>in</strong>d im ger<strong>in</strong>gen<br />

Anteil <strong>und</strong> den sehr ger<strong>in</strong>gen Ausmaßen der <strong>AlFeSi</strong>-<br />

<strong>Phasen</strong> <strong>in</strong> den niedriglegierten 6xxx-Knetlegierungen begründet.<br />

Bild 1. a) “Ch<strong>in</strong>esenschrift”-artige αc-<strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong>,<br />

b) plattenförmige β-<strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong>.<br />

2<br />

BESTIMMUNG VON α - UND β -ALFESI-PHASEN IN ALUMINIUM-KNETLEGIERUNGEN


α- <strong>und</strong> β-<strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong><br />

In Tabelle 1 s<strong>in</strong>d die wichtigsten <strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong> der 6xxx-<br />

Legierungen mit Kristallstruktur <strong>und</strong> Stöchiometrie aufgeführt,<br />

welche <strong>in</strong> Alum<strong>in</strong>iumknetlegierungen unterschieden<br />

werden sollen, [1]. Wie oben erwähnt, ist die übliche<br />

<strong>und</strong> technisch e<strong>in</strong>fachste Methode zur <strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong>differenzierung<br />

die mikroskopische Strukturbeurteilung, Bild<br />

1. Die EBSD-Messungen ma-chen sich dagegen die unterschiedlichen<br />

<strong>in</strong> Tabelle 1 aufgeführten Kristallstrukturen<br />

der <strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong> zu nutze.<br />

Tabelle 1. Die wichtigsten <strong>in</strong>termetallischen <strong>Phasen</strong> der 6xxx-Legierungen,<br />

[1].<br />

Bild 2. Typische Si/Fe-Verhältnisse für αc- <strong>und</strong> β-<strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong>, [2].<br />

Angestrebt wird e<strong>in</strong>e vere<strong>in</strong>fachende Trennl<strong>in</strong>ie zwischen α- <strong>und</strong><br />

β-<strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong> (mittlere L<strong>in</strong>ie).<br />

Ziel der hier vorgestellten Arbeit war wiederum e<strong>in</strong>e Messung<br />

auf Basis der unterschiedlichen Stöchiometrien der<br />

verschiedenen <strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong>. Die Stöchiometrie <strong>und</strong> das<br />

Silizium/Eisen-Verhältnis der verschiedenen <strong>Phasen</strong> <strong>in</strong><br />

Knetlegierungen ist <strong>in</strong> diversen Veröffentlichungen beschrieben<br />

worden, z.B. [2], [3]. Die <strong>von</strong> Á.Griger, [2], <strong>in</strong><br />

der Praxis gef<strong>und</strong>enen Si/Fe-Verhältnisse s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Bild 2<br />

dargestellt. Da die hexagonale αh-<strong>AlFeSi</strong>-Phase nach e<strong>in</strong>er<br />

Vielzahl <strong>von</strong> Veröffentlichungen nur <strong>in</strong> hochre<strong>in</strong>en Legierungen<br />

kristallisiert, [2], konzentrierten sich die Untersuchungen<br />

darauf für αc- <strong>und</strong> β-<strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong> e<strong>in</strong>e Trennl<strong>in</strong>ie<br />

zu def<strong>in</strong>ieren, welche zuverlässig Si/Fe-Messpunkte<br />

<strong>von</strong> α- <strong>und</strong> β-<strong>Phasen</strong> trennt, Bild 2, <strong>und</strong> somit e<strong>in</strong>e <strong>Bestimmung</strong><br />

der <strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong> mittels EDX zulässt. Dabei<br />

wurden Mangangehalt <strong>und</strong> Eisengehalt der Phase aufaddiert,<br />

um dem Mangananteil der αc-<strong>AlFeSi</strong>-Phase Rechnung<br />

zu tragen. Dabei kann e<strong>in</strong> Mn-Anteil <strong>in</strong> der Phase<br />

e<strong>in</strong> weiteres Indiz zur Unterscheidung zwischen αc- <strong>und</strong><br />

β-<strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong> se<strong>in</strong>, siehe Tabelle 1.<br />

BESTIMMUNG VON α - UND β -ALFESI-PHASEN IN ALUMINIUM-KNETLEGIERUNGEN 3


Numerische Simulationen<br />

Alle Simulationen dieses Vorhabens wurden bei TRIMET<br />

mit Pandat 8.1/Database 8 (Version 2009) durchgeführt.<br />

Dabei waren die Hauptaspekte bei Simulation <strong>und</strong> Legierungsentwicklung,<br />

dass zum e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> den jeweiligen<br />

Legierungen nur α- oder β-<strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong> auftraten, um<br />

Referenzlegierungen zu erhalten <strong>und</strong> zum anderen die<br />

<strong>Phasen</strong> e<strong>in</strong>e ausreichende Größe zur mikroskopischen<br />

<strong>Bestimmung</strong> der verschiedenen <strong>Phasen</strong> aufweisen. Die<br />

Diagramme zeigen jeweils die Simulationen für die real<br />

abgegossenen Legierungen. Dabei wurden alle wichtigen<br />

Elemente (11 Elemente) berücksichtigt.<br />

β-<strong>AlFeSi</strong>-Phase<br />

Basierend auf den Arbeiten <strong>von</strong> Á.Griger, [2], wurde als<br />

β-Referenz e<strong>in</strong>e 99,95% Alum<strong>in</strong>ium mit Si <strong>und</strong> Fe auflegiert.<br />

Bei dem gewählten hohen Si/Fe-Verhältnis s<strong>in</strong>d<br />

ke<strong>in</strong>e α-<strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong> zu erwarten. Ebenso zeigt die Simulation<br />

<strong>in</strong> Bild 3 (Detailausschnitt zwischen 640°C <strong>und</strong><br />

570°C), dass zwischen 615°C <strong>und</strong> RT ke<strong>in</strong> α-<strong>AlFeSi</strong> auftritt.<br />

α-<strong>AlFeSi</strong>-Phase<br />

Die zweite <strong>in</strong> Bild 4 dargestellte Legierung basiert auf<br />

Vorarbeiten bei TRIMET. Die Zugabe <strong>von</strong> Mn fördert die<br />

Entstehung <strong>von</strong> α-<strong>Phasen</strong>. Nach e<strong>in</strong>igen Legierungsvariationen<br />

konnte e<strong>in</strong> schmaler Bereich zwischen 300°C <strong>und</strong><br />

120°C mit ausschließlich α-<strong>AlFeSi</strong> gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Zusammenfassend kann für die dargestellten Legierungen<br />

bei exakten Analysen <strong>und</strong> passenden Gieß- <strong>und</strong> Abkühlparametern<br />

das Auftreten <strong>von</strong> ausschließlich α- bzw.<br />

β-<strong>Phasen</strong> erwartet werden.<br />

Bild 3. Pandat Simulation and Legierungsanalyse der β-<strong>AlFeSi</strong>-<br />

Referenzlegierung.<br />

Bild 4. Pandat Simulation and Legierungsanalyse der α-<strong>AlFeSi</strong>-<br />

Referenzlegierung.<br />

4<br />

BESTIMMUNG VON α - UND β -ALFESI-PHASEN IN ALUMINIUM-KNETLEGIERUNGEN


Gießversuche<br />

Abgegossen wurde <strong>in</strong> zyl<strong>in</strong>drische Stahlkokillen mit 40mm<br />

Durchmesser <strong>und</strong> 35mm Höhe. Alle Proben wurden mittels<br />

Mikroskop, REM <strong>und</strong> EDX untersucht. Als Ergänzung<br />

wurden zwei 6xxx-Legierungen aus der Produktion<br />

gewählt, die überwiegend α- bzw. β-<strong>Phasen</strong> enthalten<br />

sollten.<br />

β-<strong>AlFeSi</strong>-phase<br />

Zum Abguss der β-Referenzproben wurden die <strong>in</strong> Tabelle<br />

2 dargestellten Parameter verwendet. Damit wurde bei<br />

beiden Versionen e<strong>in</strong>e schnelle Abkühlung unter 610°C<br />

erreicht.<br />

Ergebnisse<br />

Das Erreichen des Primärzieles α- <strong>und</strong> β-<strong>AlFeSi</strong>-<br />

Referenzproben zu erzeugen wurde sowohl mittels der<br />

Simulationen, als auch durch mikroskopische Analysen<br />

bestätigt. Bild 5 zeigt deutlich die ent-sprechenden <strong>Phasen</strong>strukturen<br />

der Referenzproben. Im folgenden Schritt<br />

wurden mittels EDX-Messungen die Si, Fe <strong>und</strong> Mn-Gehalte<br />

der Proben gemessen <strong>und</strong> dann Si gegen (Fe+Mn)<br />

aufgetragen, Bild 6.<br />

Tabelle 2. Gießparameter der α-<strong>AlFeSi</strong>-Referenzproben.<br />

α-<strong>AlFeSi</strong>-phase<br />

Für die Proben der α-<strong>AlFeSi</strong>-Referenz kamen die <strong>in</strong> Tabelle<br />

3 gezeigten Parameter zur Anwendung. V4 wurde unter<br />

Berücksichtigung der theoretischen <strong>von</strong> Pandat angenommenen<br />

Abkühlbed<strong>in</strong>gungen gewählt<br />

Tabelle 3. Gießparameter der α-<strong>AlFeSi</strong>-Referenzproben.<br />

Bild 5. a) Plattenförmige β-<strong>Phasen</strong> <strong>und</strong>; b) typische “Ch<strong>in</strong>esenschrift”-<br />

artige α-<strong>Phasen</strong> der Referenzproben.<br />

Dabei kann festgestellt werden, dass die Messungen der<br />

α-<strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong> sehr gut mit dem Si/Fe-Verhältnis nach Á.<br />

Griger korrelieren, [2]. Die Korrelation der β-Messpunkte<br />

ist zwar sichtbar, weist e<strong>in</strong>e erheblich höhere Streuung auf.<br />

Diese Streuung dürfte durch die Durchstrahlung der relativ<br />

dünnen <strong>Phasen</strong> <strong>und</strong> die Legierungszusammensetzung<br />

verursacht werden. Bei den β-<strong>AlFeSi</strong>-Referenzproben<br />

wurden <strong>in</strong>sbesondere an den β-<strong>Phasen</strong> freies Silizium<br />

gef<strong>und</strong>en, welches bei den EDX-Messungen als H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>störung<br />

gemessen werden kann. Von Bedeutung<br />

für die Unterscheidung mittels EDX ist jedoch, dass zwischen<br />

den α- <strong>und</strong> β-Messpunkten e<strong>in</strong> zur Unterscheidung<br />

ausreichender Freiraum <strong>und</strong> somit e<strong>in</strong>e Trennl<strong>in</strong>ie im Diagramm<br />

bestimmt werden kann, welche α- <strong>und</strong> β-<strong>Phasen</strong><br />

<strong>von</strong>e<strong>in</strong>ander trennen, Bild 6.<br />

BESTIMMUNG VON α - UND β -ALFESI-PHASEN IN ALUMINIUM-KNETLEGIERUNGEN 5


Dieser Seperator wurde abschließend noch anhand der<br />

Produktionsproben überprüft. In der ersten Legierung<br />

wurde wie erwartet auch mittels der EDX-Messungen<br />

überwiegend α-<strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong> gef<strong>und</strong>en. Der überwiegende<br />

Teil der Messpunkte bef<strong>in</strong>det sich auf der α-Seite<br />

des Diagramms. E<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Anteil <strong>von</strong> β-<strong>AlFeSi</strong> wird für<br />

diese Legierung auch <strong>von</strong> der EDX-Messung bestätigt. In<br />

der zweiten Legierungsprobe wurde dagegen fast ausschließlich<br />

β-<strong>AlFeSi</strong> gef<strong>und</strong>en. Dies entspricht damit auch<br />

den bisherigen Untersuchungen an dieser Legierung mittels<br />

herkömmlicher mikroskopischer Methoden. Auch für<br />

diese Probe kann analog zu den Proben der β-Referenz<br />

e<strong>in</strong>e deutliche Streuung der Messpunkte zu höheren Si-<br />

Werten festgestellt werden.<br />

Zusammenfassung<br />

Die EDX-Messung <strong>von</strong> Si, Fe <strong>und</strong> Mn-Konzentrationen <strong>in</strong><br />

Knetlegierungen ist e<strong>in</strong>e preiswerte <strong>und</strong> zuverlässige Methode<br />

zur Unterscheidung <strong>von</strong> α- <strong>und</strong> β-<strong>AlFeSi</strong>-<strong>Phasen</strong>.<br />

Dabei müssen e<strong>in</strong>ige Ver-fahrensrichtl<strong>in</strong>ien beachtet<br />

werden. Aufgr<strong>und</strong> <strong>von</strong> Messungenauigkeiten der EDX-<br />

Elementbestimmung <strong>und</strong> der möglichen Durchdr<strong>in</strong>gung<br />

der <strong>Phasen</strong> <strong>und</strong> der damit e<strong>in</strong>fließenden H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><strong>in</strong>formationen<br />

muss e<strong>in</strong>e statistisch relevante Anzahl <strong>von</strong><br />

Messungen an e<strong>in</strong>er Probe durchgeführt werden. Dabei<br />

müssen alle Messwerte mit ger<strong>in</strong>gen Si- (


Literatur<br />

[1] N.C.W.Kuijpers, “K<strong>in</strong>etics of the β-<strong>AlFeSi</strong> to α-Al(FeMn)Si transformation<br />

<strong>in</strong> Al-Mg-Si al-loys” ISBN 90-77172-07-6, Delft, 2004<br />

[2] Á.Griger, V.Stefánia, A.Lendvai, T.Turmezey, “Possible modification<br />

of cast structure by con-t<strong>in</strong>uous cast<strong>in</strong>g technology <strong>in</strong> <strong>AlFeSi</strong> alloys Part<br />

III: Intermetallic phases” Alum<strong>in</strong>ium, 10, 1989, Giesel Verlag GmbH,<br />

Isernhagen, 1989<br />

[3] A.L.Dons, “<strong>AlFeSi</strong>-particles <strong>in</strong> Commercial Pure Alum<strong>in</strong>ium” Zeitschrift<br />

für Metallk<strong>und</strong>e 75 2, pp 170-174, 1984<br />

BESTIMMUNG VON α - UND β -ALFESI-PHASEN IN ALUMINIUM-KNETLEGIERUNGEN 7


TRIMET ALUMINIUM AG • Alum<strong>in</strong>iumallee 1 • 45356 Essen<br />

Telefon 0201-3660 • www.trimet.de

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