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Die Köhlerei

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Das Verfahren von Köhler Seeger im Vaduzer Malbun 1941 wird im «Volksblatt»<br />

(95, 1941) wie folgt beschrieben: «Hier wird das Holz in halbkugeloder<br />

kegelförmigen Haufen in grossen Scheitern regelmässig stehend aneinander<br />

geschichtet. Der Köhler achtet dabei, dass die Spälten sich gegenseitig<br />

berühren und Hohlräume vermieden werden, um jeden unerwünschten<br />

Luftzutritt bei der Verbrennung zu vermeiden. In der Mitte des Meilers<br />

steht ein dicker Pfahl, um den fortlaufend mit dem Aufbau des Meilers kurzes<br />

Holz in Kreuzform geschichtet wird. <strong>Die</strong>se Vertiefung bis an den Boden<br />

des Meilers bildet dann den Feuerherd.<br />

Herr Seeger schichtet so je nach Bedarf 12 bis 15 Meter Holz um diesen<br />

Feuerherd. Um das Eindringen von der zum Schluss über den Holzstoss<br />

gelegten Erde in den Meiler zu verhindern, wird aussen eine Schicht dünnes<br />

Spalt- oder Astholz angereiht. Der ganze Haufen wird mit Rasen oder Erde<br />

abgedichtet, der Pfahl ausgezogen, der dadurch entstehende Hohlraum mit<br />

etwa 10 cm langem Stöckelholz aufgefühlt (!) und zugleich das Material im<br />

Feuerherd in Brand gesetzt. Der Verbrennungsprozess beginnt. Dicker,<br />

grauer Rauch steigt auf. Aufgabe des Köhlers ist es nun, den schwachen<br />

Luftzutritt durch die aufgelegte Erdschicht so zu regulieren, dass die Verbrennung<br />

langsam und zweckentsprechend fortschreitet. Tag und Nacht<br />

muss er den Betrieb überwachen und jede Unregelmässigkeit in der Verbrennung<br />

hintanzuhalten trachten. <strong>Die</strong> Kunst besteht nun darin, die Verbrennung<br />

bei sorgsam geregeltem, sparsamem Luftzutritt in der Weise zu<br />

leiten, dass nicht mehr Holz verbrennt, als erforderlich ist, um die gesamte<br />

Holzmasse auf die Verkohlungstemperatur zu erhitzen. Im wesentlichen<br />

sollen nur die aus dem erhitzten Holze sich entwickelnden Gase oder<br />

Dämpfe verbrennen.<br />

Der Meiler brennt von oben nach unten. Steigt dann nach längerem Verbrennungsprozess<br />

der leichte bläuliche Rauch aus dem Meiler, ist die Verkohlung<br />

vollendet. Man lässt den Meiler abkühlen und zieht die Kohlen<br />

aus. Ein solcher Meiler braucht etwa vier bis fünf Tage, bis er durchverkohlt<br />

ist. Nicht vollständig verkohlte bräunliche Stücke werden ausgeschieden<br />

und die andern in Säcken verladefertig aufgestapelt.»<br />

In der Regel wurde zuerst auf dem flachen Boden eine Unterlage aus Rundhölzern<br />

gelegt, damit das Kohlholz nicht direkt auf der Erde aufliegt, da es<br />

in diesem Falle nicht verkohlen könnte. <strong>Die</strong> stehenden Stammstücke sind<br />

leicht gegen eine in der Mitte des Meilers aufgerichtete Stange gelehnt, die<br />

sogenannte «Fülli» (

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