Kapitel B05.3.3 Übungen / ÜBUNGEN ZU B05.3 BEMESSUNG ...
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VU Siedlungswasserbau und Gewässerschutz<br />
Teil B: Abwasserentsorgung<br />
ÜBUNGEN <strong>ZU</strong> BELEBUNGSVERFAHREN / Ü5.3.3-1<br />
Ü5.3.3 Bemessung einer Belebungsanlage im Aufstauverfahren für 10.000 EW nach<br />
ATV-A 131 und ATV-M 210<br />
UNIVERSITÄT FÜR BODENKULTUR WIEN<br />
Department Wasser - Atmosphäre - Umwelt<br />
Inst. für Siedlungswasserbau, Industriewasserwirtschaft und Gewässerschutz<br />
STAND:<br />
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Teil B: Abwasserentsorgung<br />
ÜBUNGEN <strong>ZU</strong> BELEBUNGSVERFAHREN / Ü5.3.3-2<br />
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ÜBUNGEN <strong>ZU</strong> BELEBUNGSVERFAHREN / Ü5.3.3-3<br />
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ÜBUNGEN <strong>ZU</strong> BELEBUNGSVERFAHREN / Ü5.3.3-4<br />
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ÜBUNGEN <strong>ZU</strong> BELEBUNGSVERFAHREN / Ü5.3.3-5<br />
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ÜBUNGEN <strong>ZU</strong> BELEBUNGSVERFAHREN / Ü5.3.3-6<br />
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ÜBUNGEN <strong>ZU</strong> BELEBUNGSVERFAHREN / Ü5.3.3-7<br />
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ÜBUNGEN <strong>ZU</strong> BELEBUNGSVERFAHREN / Ü5.3.3-8<br />
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ÜBUNGEN <strong>ZU</strong> BELEBUNGSVERFAHREN / Ü5.3.3-9<br />
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ÜBUNGEN <strong>ZU</strong> BELEBUNGSVERFAHREN / Ü5.3.3-10<br />
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ÜBUNGEN <strong>ZU</strong> BELEBUNGSVERFAHREN / Ü5.3.3-13<br />
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ÜBUNGEN <strong>ZU</strong> BELEBUNGSVERFAHREN / Ü5.3.3-14<br />
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ÜBUNGEN <strong>ZU</strong> BELEBUNGSVERFAHREN / Ü5.3.3-15<br />
Beispiel für 10.000 EW nach Arbeitsblatt ATV-A 131 (2000) und Merkblatt ATV-M 210<br />
(2009)<br />
Ausgangswerte (gleiche Angabe wie für Beispiel ATV-A 131 (2000))<br />
10.000 EW, Trennkanalisation<br />
spez. Abwasseranfall 150 l/E,d<br />
Abwasseranfall bei Trockenwetter:<br />
Qs = 1500 m³/d / Annahme Fremdwasser 20% Qf = 300m³/d<br />
Qs 14 = 107 m³/h /<br />
Qf 24 = 13 m³/h<br />
Q t = 120 m³/h (d.h. kein Fremdwasser durch Regenwasser)<br />
Abwasseranfall bei Regenwetter: (100% Fremdwasseranteil)<br />
Qs = 1500 m³/d / Annahme Fremdwasser 100% Qf = 1500m³/d<br />
Qs 14 = 107 m³/h<br />
Qf 24 = 62,5 m³/h<br />
Q m = 170 m³/h<br />
Schmutzfrachten:<br />
BSB5: 600 kg/d<br />
TS: 700 kg/d<br />
TKN: 110 kg/d<br />
P: 18 kg/d<br />
Konzentrationen (mit 1800 m 3 /d gerechnet):<br />
CBSB,ZB = 333 mg/l<br />
XTS,ZB = 389 mg/l<br />
CN,ZB = 61 mg/l<br />
CP,ZB = 10 mg/l<br />
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Teil B: Abwasserentsorgung<br />
ÜBUNGEN <strong>ZU</strong> BELEBUNGSVERFAHREN / Ü5.3.3-16<br />
A: konstantes Füllvolumen, B: Konstante Zyklusdauern<br />
1: kontinuierliche Beschickung; 2: abwechselnde Beschickung mehrerer Becken; 3: einmaliges<br />
schubweises Beschicken aus einem Vorspeicher; 4: zweimaliges schubweises Beschicken aus einem<br />
Vorspeicher.<br />
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ÜBUNGEN <strong>ZU</strong> BELEBUNGSVERFAHREN / Ü5.3.3-17<br />
Anforderungen laut 1. AEV für kommunales Abwasser (BGBl. Nr. 210/1996):<br />
Ziel: >70% N ges –Elimination d.h.: Erreichung eines Nitratablaufwertes von 14 mg/l<br />
Überwachungswert NH4-N im Ablauf = 5,0 mg/l<br />
Überwachungswert P im Ablauf = 1,0 mg/l<br />
SBR soll 2- strassig, ohne Vorlagebehälter ausgeführt werden:<br />
Festlegung und Berechnung der Prozessparameter nach Arbeitsblatt ATV-<br />
DVWK-A 131<br />
Stickstoffbilanz und erforderliche Denitrifikationskapazität:<br />
Gl. 34:<br />
Gl. 37:<br />
S NH4,N = 61 – 0,04 x 320 – 2 = 46,2 mg/l<br />
erf. S NO3,D = 46,2 – 14 = 32,2 mg/<br />
Erforderliches Schlammalter und Schlammproduktion (nach ATV-DVWK-A 131)<br />
t TS = 25 d (wegen Schlammstabilisierung)l<br />
Nach Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 131 Tab. 5:<br />
ÜS C,BSB = 1,01 kg TS/kg BSB 5<br />
ÜS d,C = 600 x 1,01 = 606 kg/d (nach Gl. 14)<br />
Phosphorelimination: teilweise biologisch, zusätzlich Simultanfällung:<br />
Gewählt:<br />
X P,BioP /C BSB,ZB = 0,01 während t BioP etwas Abwasser zugeleitet wird<br />
X P,BM /C BSB,ZB = 0,005 wegen aerober Schlammstabilisierung<br />
X P,BioP = 0,01 x 333 = 3,33mg/l<br />
X P,BM = 0,005 x 333 = 1,67 mg/l<br />
X P,Fäll = 10 – 1 – 3,33 – 1,67 = 4,0 mg/l<br />
ÜS d,P = 1800 x (3 x 3,33 + 6,8 x 4) / 1000 = 67kg/d<br />
ÜS d = 606 + 67 = 673kg/d<br />
Erforderliche Masse an Schlamm nach Gl. 17:<br />
M TS,BB = ÜS d x t TS = 673 x 25 = 16.825kg<br />
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Teil B: Abwasserentsorgung<br />
ÜBUNGEN <strong>ZU</strong> BELEBUNGSVERFAHREN / Ü5.3.3-18<br />
Festlegung der Prozessgestaltung<br />
2 Aufstaubecken (n = 2)<br />
Abwechselnde, kontinuierliche Beschickung ohne Vorspeicher<br />
Zyklusstrategie und Bemessungsparameter<br />
Gewählt:<br />
Gesamtzykluszeit: t Z = 8,0 h<br />
Biologische Phosphorelimination: t BioP = 0,5 h<br />
Sedimentationsdauer:<br />
t Sed = 1,0 h<br />
Klarwasserabzugsphase: t Ab = 1,0 h<br />
Reaktionsphase: t R = 5,5 h<br />
Anzahl der Zyklen pro Tag: n Z = 3<br />
Nitrifikations- und Denitrifikationszeit:<br />
V D / V BB = 0,37 = t D / t R (lt. Tabelle 3 ATV-DVWK-A 131)<br />
t D = 5,5 x 0,37 = 2,0h<br />
t R = 5,5 – 2,0 = 3,5h<br />
Erforderliche Masse an Schlamm im SBR:<br />
M TS,R = M TS,BB<br />
t<br />
t<br />
Z<br />
R<br />
8<br />
= 16.825 = 24.472 kg (erf. Masse Schlamm im SBR)<br />
5,5<br />
Trockensubstanzkonzentration bei Mindestvolumen:<br />
Gewählt: TS min = 5kg/m³<br />
Volumina und Höhen<br />
V min =<br />
M<br />
TS<br />
TS,R<br />
min<br />
⋅ n<br />
=<br />
24.472<br />
5 ⋅ 2<br />
= 2.447m³ (Volumen nach Klarwasserabzug)<br />
t z / n<br />
ΔV max = ∫ Qdt = Q max x t z /n = 170 x 8/2 = 680m³<br />
0<br />
V R = V min + ΔV max = 2.447 + 680 = 3.127 m³<br />
(max. Zulaufvolumen pro Zyklus)<br />
(max. Volumen eines Aufstaubeckens)<br />
f A =<br />
ΔV<br />
V<br />
max<br />
R<br />
680<br />
= = 0,22 (Volumenaustauschverhältnis)<br />
3.127<br />
TS R =<br />
M<br />
TS,R<br />
n ⋅ V<br />
R<br />
24.472<br />
= = 3,91kg/m³ (Schlammtrockensubstanz im SBR)<br />
2 ⋅3.127<br />
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Teil B: Abwasserentsorgung<br />
ÜBUNGEN <strong>ZU</strong> BELEBUNGSVERFAHREN / Ü5.3.3-19<br />
Gewählt: 2 Behälter d =25m, H W,0 = 6,40m<br />
(Schlammspiegel zu Beginn des Absetzens)<br />
H W,e = H W,0 x ( 1- f A ) = 6,40 x (1 - 0,22) = 4,99m<br />
(Wasserspiegel bei Dekantierende)<br />
Dekanterleistung:<br />
Q Ab = ΔV max / t Ab = 680 / 1 = 680m³/h<br />
Berechnungen für den Trockenwetterzufluss:<br />
ΔV TW = Q TW x t z /n = 120 x 8/2 = 480m³<br />
V R,TW = V min + ΔV TW = 2.447 + 480 = 2.927 m³<br />
f A,TW =<br />
ΔV<br />
V<br />
TW<br />
R,TW<br />
480<br />
= = 0,16<br />
2.927<br />
TS R,TW =<br />
M<br />
n ⋅ V<br />
TS,R<br />
R,TW<br />
24.472<br />
= = 4,18kg/m³<br />
2 ⋅ 2.927<br />
V<br />
H W,0,TW = H W,0<br />
V<br />
R,TW<br />
R<br />
2.927<br />
= 6,40 = 5,99m<br />
3127<br />
Dauer des Klarwasserabzugs bei Trockenwetter:<br />
t Ab,TW = ΔV TW / Q Ab = 480 / 680 = 0,70h<br />
Nachweis der hinreichenden Klarwasserhöhe<br />
Diese wird zunächst für die maximale Füllung bei maximalem Zufluss ermittelt.<br />
Relative Endschlammspiegelhöhe:<br />
h s,e =<br />
TS<br />
R<br />
⋅ ISV 3,91⋅100<br />
= = 0,39<br />
1000 1000<br />
Anfangssinkgeschwindigkeit<br />
v s,0 =<br />
725<br />
ISV ⋅ TS<br />
R<br />
−<br />
725<br />
=<br />
=2,49m/h<br />
100 100 ⋅3,91−100<br />
Verlaufsparameter des Schlammspiegels:<br />
a =<br />
H<br />
W,0<br />
v s ,0<br />
⋅ (1 − h<br />
s, e<br />
2,49<br />
=<br />
= 0,63<br />
) 6,4 ⋅ (1- 0,39)<br />
Klarwasserhöhe allg. H KW = H W - H S<br />
H s(t) = H W,0 x (h s,e + ( 1 - h s,e )<br />
−a⋅(t−t<br />
Flock )<br />
⋅ e )<br />
Zu bestimmen ist die Klarwasserhöhe für die Zeitpunkte<br />
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Teil B: Abwasserentsorgung<br />
ÜBUNGEN <strong>ZU</strong> BELEBUNGSVERFAHREN / Ü5.3.3-20<br />
t = 1h (Ende der Absetzphase, Dekantierbeginn)<br />
t = 2h (Dekantierende)<br />
Die Flockungszeit t Flock wird auf 10min (0,17h) festgelegt<br />
−0,63 ⋅(1- 0,17)<br />
H s(1h) = 6,40 x (0,39 + (1 – 0,39) ⋅ e )= 4,81m<br />
−0,63 ⋅(2 - 0,17)<br />
H s(2h) = 6,40 x (0,39 + (1 – 0,39) ⋅ e )= 3,72m<br />
H KW(1h) = 6,40 – 4,81 = 1,59m > 0,15 H W,0 = 0,96m<br />
H KW(2h) = 4,99 – 3,72 = 1,27m > 0,15 H W,e = 0,75m<br />
Berechnung für den Trockenwetterfall:<br />
h s,e,TW = 0,42<br />
v s,0,TW = 2,27m/h<br />
a = 0,65<br />
Zu bestimmen ist die Klarwasserhöhe für die Zeitpunkte<br />
t = 1h (Ende der Absetzphase, Dekantierbeginn)<br />
t = 1 + 0,7 = 1,7h (Dekantierende)<br />
−0,65 ⋅(1- 0,17)<br />
H s(1h) = 5,99 x (0,42 + (1 – 0,42) ⋅ e )= 4,54m<br />
−0,65 ⋅(1,7 - 0,17)<br />
H s(1,7h) = 5,99 x (0,42 + (1 – 0,42) ⋅ e )= 3,80m<br />
H KW,TW(1h) = 5,99 – 4,54 = 1,45m > 0,15 H W,0,TW = 0,90m<br />
H KW,TW(1,7h) = 4,99 – 3,80 = 1,19m > 0,15 H W,e = 0,75m<br />
Sowohl bei maximalem Zufluss als auch im Trockenwetterfall ist die Klarwasserhöhe<br />
hinreichend.<br />
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Teil B: Abwasserentsorgung<br />
ÜBUNGEN <strong>ZU</strong> BELEBUNGSVERFAHREN / Ü5.3.3-21<br />
Ganglinien des Wasserstandes Hw und Höhe des Schlammspiegels Hs während der<br />
Sedimentations- und Abzugsphase:<br />
Regenwetter<br />
7<br />
6<br />
5<br />
Hs bzw. Hw (m)<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Schlammspiegel<br />
Dekanter<br />
0<br />
0 0,5 1 1,5 2 2,5<br />
t (h)<br />
Trockenwetter<br />
7<br />
6<br />
5<br />
Hs bzw. Hw (m)<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Schlammspiegel<br />
Dekanter<br />
0<br />
0 0,5 1 1,5 2 2,5<br />
t (h)<br />
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ÜBUNGEN <strong>ZU</strong> BELEBUNGSVERFAHREN / Ü5.3.3-22<br />
Nachweis der Denitrifikation<br />
Es ist zu prüfen, ob mit dem vorhandenen Austauschverhältnis bei Trockenwetter die<br />
angestrebte Ablaufkonzentration des Nitrates erreicht wird. Nach Gl. 36 gilt:<br />
f A, TW<br />
0,16<br />
S NO3,AN = S NH4,N ⋅ = 46,2 ⋅<br />
z 1 = 7,4mg/l<br />
Mit einer Denitrifikationsphase (z = 1) wird rechnerisch die angestrebte Ablaufkonzentration<br />
von S NO,AN = 14mg/l deutlich unterschritten.<br />
Nachweis zur vermehrten biologischen Phosphorelimination<br />
Nach Gl. 50 ist zunächst zu berechnen:<br />
(neu)<br />
V<br />
D =<br />
D BioP<br />
BB<br />
t<br />
R<br />
+ t<br />
BioP<br />
V<br />
t<br />
+ t<br />
2 + 0,5<br />
= =0,42<br />
5,5 + 0,5<br />
Weil der größte Teil des Abwassers während der unbelüfteten Phase zufließt, kann man in<br />
Tabelle 3 (Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 131) für (neu) VD/VBB = 0,42 den Mittelwert<br />
zwischen vorgeschalteter und simultaner Denitrifikation mit S NO3,D /C CSB,ZB = 0,13 entnehmen.<br />
Damit wird:<br />
S NO3,D = 320 x 0,13 = 42mg/l<br />
Nitrifíziert werden S NH4,D = 61mg/l; hiervon verbleiben S NO3,AN = 7,4mg/l im Ablauf, also<br />
stehen nur S NO3,D = 38,8mg/l zur Verfügung. Dies ist weniger als die rechnerisch<br />
denitrifizierbare Nitratkonzentration von 42mg/l. Es kann deshalb gegen Ende der Phase (t D +<br />
t BioP ) mit anaeroben Verhältnissen gerechnet werden, sodass eine biologische P-Elimination<br />
möglich wird.<br />
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ÜBUNGEN <strong>ZU</strong> BELEBUNGSVERFAHREN / Ü5.3.3-23<br />
Hinweise zur Anlagengestaltung:<br />
• Gewählte Zyklusdauer beruht oft auf Erfahrungswerten, die im Betrieb<br />
optimiert werden<br />
• Bei größeren Anlagen sind mehrere SBR empfehlenswert, um bei Bedarf 1<br />
Reaktor außer Betrieb nehmen zu können.<br />
• Vorspeicher u.U. günstig, wenn großes Qm im Vergleich zu Qt<br />
• Ablaufspeicher bei schwachen Vorflutern notwendig<br />
• Reaktoren werden üblicherweise sowohl rund als auch eckig ausgeführt,<br />
Tiefen von 4-7m sind üblich.<br />
Maschinentechnische Ausrüstung:<br />
• Belüftungseinrichtung (Rohr-, Tellermembran, etc.); Bemessung lt. ATV<br />
131, allfällige Spitzen zu Beginn des Zyklus müssen nicht abgedeckt werden,<br />
Gebläseauslegung auf max. Gegendruck.<br />
• Mischeinrichtung erforderlich, wenn getrennte Denitrifikation oder anaerobe<br />
P-Elimination (z.B. Tauchmotor- oder Vertikalrührwerke)<br />
• Dekanter: Abzug zw. 30 – 90 min empfohlen. Abzugsvolumen ergibt sich aus<br />
Dauer der Absetzphase, ev. mehrere Dekanter/Becken. Sogwirkung soll vermieden werden;<br />
Mitziehen von Schwimmschlamm und Schaum muss unbedingt verhindert werden, <br />
Tauchwände oder Abzug unterhalb des Wasserspiegels. Schwimmende Anordnung üblich,<br />
Dekanter in einigen Fällen patentgeschüzt (Biogest, Cyklar,..); bei kleinen Anlagen ev. auch<br />
Pumpe.<br />
EMS:<br />
• Niveaumessung, O 2 Messung<br />
• Ev. Redox-Potential-Messung, Schlammspiegelmessung<br />
• Flexible Einstellmöglichkeiten von Zyklusdauer, Belüftungsdauer,<br />
Absetzdauer,...<br />
• Steuerung der Belüftung über O 2 Sonde üblich<br />
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