Homöopathie bei Tieren 2
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<strong>Homöopathie</strong> <strong>bei</strong> <strong>Tieren</strong><br />
Was ist <strong>Homöopathie</strong> <strong>bei</strong> <strong>Tieren</strong>?<br />
<strong>Homöopathie</strong> <strong>bei</strong> <strong>Tieren</strong> ist ein ganzheitliches Behandlungsprinzip, das auf der sogenannten<br />
Erfahrungsmedizin – also den Beobachtungen und Erfahrungen in der Vergangenheit – beruht.<br />
Ansätze einer homöopathischen Behandlung gehen bereits auf Hippokrates zurück, er beschrieb<br />
die Ähnlichkeitsregel. Sie geriet aber einige Zeit in Vergessenheit. Die moderne <strong>Homöopathie</strong><br />
geht auf den Arzt und Apotheker Hahnemann zurück, der die Ähnlichkeitsregel wiederentdeckte<br />
und die Prinzipien weiter ausar<strong>bei</strong>tete. In der Tiermedizin etablierten Lux und andere die<br />
<strong>Homöopathie</strong>.<br />
Die <strong>Homöopathie</strong> <strong>bei</strong> <strong>Tieren</strong> basiert auf drei Grundsätzen:<br />
1. Die Ähnlichkeitsregel besagt, dass eine Erkrankung mit einer Substanz geheilt werden<br />
kann, die <strong>bei</strong> einem gesunden Tier ähnliche Beschwerden wie die zu behandelnden<br />
Krankheitszeichen hervorruft. Die damit ausgelöste „medikamentelle Krankheit“<br />
verdrängt die Erkrankung.<br />
2. Das Totalitätsprinzip gibt vor, dass das kranke Tier als Ganzes betrachtet werden muss.<br />
Dazu ist es notwendig, die Gesamtheit der Symptome, das Zusammenwirken aller<br />
lebenswichtigen Organe und aller Behandlungsversuche zu berücksichtigen und<br />
anschließend alle therapeutischen Behandlungsmöglichkeiten abzuwägen.<br />
3. Das Prinzip der Potenzierung schreibt vor, dass die verwandte Substanz verdünnt und<br />
da<strong>bei</strong> verschüttelt wird. Das Ziel ist da<strong>bei</strong>, die medikamentös ausgelöste Krankheit so<br />
weit abzuschwächen, dass sie für das kranke Tier nicht gefährlich ist. Diese Verdünnung<br />
soll die heilende Wirkung der Substanz nicht schwächen, sondern vervielfachen – daher<br />
der Begriff „Potenzierung“. Die homöopathische Lehre geht davon aus, dass eine<br />
Substanz umso wirksamer ist, je häufiger sie verdünnt und verschüttelt wurde.<br />
Die <strong>Homöopathie</strong> begreift alle Lebewesen als in sich geschlossenes System, das mit seiner<br />
Umwelt in Wechselwirkung tritt. Als Ursache für Erkrankungen sieht sie Störungen innerhalb<br />
dieses Systems und in seiner Beziehung zur Umwelt. Eine Tierkrankheit gilt damit als Störung<br />
des inneren Gleichgewichts.<br />
Durchführung:<br />
Wie wird eine homöopathische Behandlung <strong>bei</strong> <strong>Tieren</strong><br />
durchgeführt?<br />
Vor einer homöopathischen Behandlung erkundigt sich der Tierhomöopath nach den<br />
Beschwerden des Tieres und untersucht es. Da<strong>bei</strong> stehen aber nicht die körperlichen Symptome<br />
im Vordergrund, sondern die sogenannten Modalitäten. Der Homöopath versteht darunter die Art<br />
und Weise, wie sich die Krankheit <strong>bei</strong>m Tier äußert und wie es damit umgeht. Da die Krankheit<br />
als Folge eines inneren Ungleichgewichts gilt, werden nicht die Symptome behandelt, sondern<br />
ihre inneren Gründe.<br />
Nach der Diagnose wählt der Tierhomöopath ein geeignetes Mittel aus. Er passt die Behandlung<br />
da<strong>bei</strong> immer individuell an das Tier an und beachtet da<strong>bei</strong> die Ähnlichkeitsregel und die<br />
Gesamtheit der Symptome (Totalitätsprinzip). Je nach Krankheit verschreibt er ein Einzelmittel<br />
(„klassische <strong>Homöopathie</strong>“; Unizismus), mehrere Arzneimittel (Pluralismus) oder eine<br />
Mischung von Arzneien (Komplexismus).
Es gibt vielfältige homöopathische Arzneimittel. Sie werden aus Pflanzen, dem Tierreich, aus<br />
Bakterien, Pilzen oder Mineralien gewonnen. Sie können unter anderem geschluckt oder<br />
gespritzt werden. Es gibt auch homöopathische Zäpfchen, Salben und Augentropfen.<br />
Wie lange die homöopathische Behandlung <strong>bei</strong>m Tier dauert, ist unterschiedlich. Allgemein gilt,<br />
dass die Therapie umso länger dauert, je länger die Beschwerden vorher bestanden haben.<br />
Manchmal kommt es auch vor, dass sich der Zustand des Tieres zunächst verschlechtert. In der<br />
<strong>Homöopathie</strong> wird diese Verschlimmerung („homöopathische Erstreaktion“) als Zeichen dafür<br />
gesehen, dass der Körper des kranken Tieres auf die Behandlung anspricht.<br />
Anwendungsgebiete:<br />
Wann wird die <strong>Homöopathie</strong> <strong>bei</strong> <strong>Tieren</strong> angewandt?<br />
Die <strong>Homöopathie</strong> kann <strong>bei</strong> <strong>Tieren</strong> <strong>bei</strong> einer Vielfalt von Krankheiten eingesetzt werden. Die<br />
homöopathische Lehre setzt sich selbst keine Grenzen. So kommt die Tierhomöopathie zum<br />
Beispiel <strong>bei</strong> Infektionskrankheiten, Vergiftungen und chronischen Krankheiten von <strong>Tieren</strong> zum<br />
Einsatz.<br />
Risiken und Komplikationen:<br />
Welche Risiken birgt die <strong>Homöopathie</strong> <strong>bei</strong> <strong>Tieren</strong>?<br />
Die Wirkung der <strong>Homöopathie</strong> ist wissenschaftlich weder <strong>bei</strong> <strong>Tieren</strong> noch <strong>bei</strong>m Menschen<br />
erwiesen. Dennoch schwören viele Menschen und Tierbesitzer auf ihre Heilkraft. In der<br />
Tiermedizin wird die <strong>Homöopathie</strong> oft ergänzend zur Schulmedizin eingesetzt.<br />
Bei hohen Potenzen sind in der <strong>Homöopathie</strong> keine Wirkstoffe mehr nachweisbar. Es ist nicht<br />
ratsam, <strong>bei</strong> schwerwiegenden Erkrankungen, die auch tödlich verlaufen können, ausschließlich<br />
eine homöopathische Behandlung durchzuführen.<br />
Weiterführende Informationen<br />
Autor: M. Sc. Nadja Graßmeier, Ernährungswissenschaftlerin<br />
Tierärztliche Qualitätssicherung: Dr. med. vet. Michael Koch<br />
Datum: Mai 2011<br />
Quellen:<br />
Krüger, C.P.: Praxisleitfaden Tierhomöopathie. Sonntag, Stuttgart 2010<br />
Millemann, J., Osdoit, P.: Homöopathische Tiermedizin. Sonntag, Stuttgart 2006<br />
Aus http://www.tiermedizinportal.de<br />
Tierärzte mit homöopathischer Erfahrung inhttp://www.ggtm.de/tierhalter/tierarztsuche/ergebnis
<strong>Homöopathie</strong> <strong>bei</strong> Kaninchen (Vortrag Jörg Zinke März 2011)<br />
Myxomatose<br />
�Therapie – Schema<br />
�Echinacea ad us. vet. – Ampullen<br />
�Lachesis ad us. vet. – Ampullen<br />
2 x tgl. 2 Tropfen je 500 g Körpermasse 1 Woche lang bzw. bis zur Ausheilung<br />
�ggf. Engystol ad us vet. in gleicher Dosierung<br />
�zusätzliche Behandlung – in Absprache mit dem Tierarzt<br />
nach Symptomen bzw. Sekundärinfektionen (z. B. Augentropfen, Antibiotika etc.)<br />
�ggf. künstliche Ernährung<br />
�prophylaktische Impfung – Impfschema<br />
�Zuchtkaninchen<br />
- Grundimmunisierung mit ca. 4 Wochen<br />
- 1. Nachimpfung nach 4 - 5 Wochen<br />
- 2. Nachimpfung nach 4 - 6 Monaten<br />
�Mastkaninchen<br />
- Grundimmunisierung mit ca. 4 Wochen<br />
- Nachimpfung nach 4 – 5 Wochen<br />
Stress – allgemein, v.a.<strong>bei</strong> Ausstellungen<br />
�Engystol® ad us. vet. vor Belastungssituationen, zur Immunstabilisierung<br />
�Nux vomica-Homaccord® ad us. vet. versuchsweise <strong>bei</strong> Kollaps und Durchfall<br />
�Valterianaheel® – Tropfen – Sedativum <strong>bei</strong> Unruhezuständen, Neurasthemie<br />
Kokzidiose – Tierarzt – fragen<br />
�Kokzidienpräparate sind gut nach folgendem Schema einsetzbar:<br />
- 1.-3. Tag 0,5 ml/kg/Kgw oral eingeben<br />
- 4.-5. Tag 1,0 ml/Tier Vitamin ADEC oral<br />
- 6.-7. Tag 0,5 ml/kg/Kgw oral eingeben<br />
- 8.-9. Tag 1,0 ml/Tier Vitamin ADEC opral<br />
- 11. Tag 0,5 ml/kg/Kgw oral eingeben<br />
�Bemerkung: die Zwischengabe von Vitaminen ist notwendig, um Nebenwirkungen wie<br />
das oftmals beschriebene hämorrhagische Syndrom zu verhindern.<br />
�Nux vomica-Homaccord® ad us. vet. – Ampullen<br />
+ Veratrum-Homaccord® ad us. vet. – Ampullen<br />
wo<strong>bei</strong> <strong>bei</strong> schweren Erkrankungen die Kreislauf stabilisierende Wirkung von<br />
Veratrum album besonders berücksichtigt werden muss<br />
�zusätzlich<br />
Chelidonium-Homaccord® ad us. vet. – Ampullen<br />
um die leberschädigende Wirkung der Kokzidien positiv zu beeinflussen<br />
2 x tgl. 2 Tropfen je 500 g Kgw 1 Woche lang
Rotavirus – Infektion<br />
�Durchfallerkrankung (meist mittelschwer)<br />
�Faktorenkrankheit<br />
- Stress / Ausstellungen – Zuchtschauen<br />
- Tierzukauf<br />
- schlechte und unsaubere Haltung<br />
- schlechte Futterhygiene<br />
�durch Virusvermehrung in den Darmzellen<br />
- Verkürzung der Darmzotten<br />
- Malresorption<br />
����Allg. homöopathische Therapie<br />
�Engystol® ad us. vet. – zur Aktivierung der unspezifischen Abwehr,<br />
besonders <strong>bei</strong> Grippe und unklaren fieberhaften Infekten<br />
�Echinacea compositum ad us. vet. + Lachesis compositum ad us. vet.<br />
virale Erkrankungen und bakterielle Begleiterkrankungen<br />
�Spezielle Therapie (abhängig vom Schweregrad der Erkrankung)<br />
�Kreislaufstabilisierung<br />
- Cactus compositum ad us. vet.<br />
�Behandlung der Diarrhöe<br />
- Nux vomica-Homaccord® ad us. vet.<br />
+ Veratrum-Homaccord® ad us. vet. (kreislaufstabilisierende Wirkung beachten)<br />
�Mucosa compositum ad us. vet.<br />
- Förderung der Regeneration der Darmschleimhaut bzw. Darmzotten<br />
Tympanie<br />
�Nux vomica Homaccord® ad us. Vet. – Ampullen<br />
2 x tgl. 2 Tropfen je 500 g Kgw 1 Woche lang<br />
�Oleum Ricini - 1,5 ml/kg/Körpermasse 1 x tgl.<br />
�ColoSan® ad us. vet. – 0,2 ml/kg/Körpermasse im Abstand von 1- 2 Stunden<br />
�vorsichtige Bauchmassagen<br />
�diätetische Begleitung über mindestens 1 Woche
Clostridien / Coli – Infektion<br />
����Therapie<br />
- ausgewogene Fütterung ggf. eine Diät<br />
besonders <strong>bei</strong> oraler Antibiose<br />
�<strong>bei</strong> schweren Exsikkosen – Tierarzt zu Rate ziehen<br />
�zur Kreislaufstabilisierung<br />
Cactus compositum ad us. vet. 0,2 ml/kg/Kgw im Abstand von 1 – 2 Stunden<br />
�chronische Erkrankungen – meist chronisch rezidivierende Durchfälle<br />
und<br />
Nux vomica-Homaccord® ad us. vet.<br />
+ Veratrum-Homaccord® ad us. vet.<br />
Mucosa compositum ad us. vet. alle 2 Tage s. c.<br />
�zur Normalisierung der Darmflora – Verabreichung einer entsprechenden Diät<br />
Kaninchenschnupfen<br />
�akute Erkrankung<br />
�Antibiotikatherpaie<br />
- Tierarzt – wichtig (mindestens 7 Tage – parenteral)<br />
�Homöopathische Therapie<br />
- Echinacea compositum ad us. vet. – Ampullen<br />
+ Lachesis conpositum ad us. vet. – Ampullen<br />
2 x tgl. 2 Tropfen je 500 g Körpermasse 1 Woche lang bzw. bis zur Ausheilung<br />
�chronische Erkrankung<br />
- Mucosa compositum ad us. vet. – Ampullen<br />
+ Euphorbium compositum ad us. vet. – Ampullen<br />
- 1. Woche – tgl. 2 Tropfen je 500 g Körpermasse – dann 2 x je Woche bis zur Ausheilung<br />
�Euphorbium compositum Nasentropfen S – 3 x tgl. einen Sprühstoß<br />
Fruchtbarkeitsstörungen<br />
�Enbergs et al. (1997)<br />
- Ovarium compositum ad. us. vet – beeinflusst die Wurfgröße positiv<br />
- Coenzyme compositum ad us. vet. – stimuliert den Stoffwechsel und verbessert<br />
daher die Gewichtsentwicklung der Häsinnen und Jungtiere<br />
- Untersuchungen an Kaninchen in Intensivhaltung
Hauterkrankungen<br />
�Behandlung der Grunderkrankung<br />
�Cutis compositum N in Kombination mit Lymphomyosot® N<br />
0,5 ml/kg/Kgw alle 2 Tage bis zur Besserung, dann 3 x tgl. 0,3 ml/kg/Kgw als Basistherapie<br />
Bissverletzungen<br />
� Traumell® ad us. vet. + Cutis compositum<br />
0,5 ml/kg/Kgw s.c. alle 2 Tage<br />
� Allgemeininfektion<br />
� Echinacea compositum ad us. vet.<br />
� Lachesis compositum N ad us vet.<br />
� eventuell – Engystol® ad us. vet.<br />
zur Aktivierung der unspezifischen Abwehr<br />
� Kombination, parenteral mit Antibiotika<br />
(Antibiogramm – multiresistenter Keime)<br />
Räude – Otitis<br />
� lokale oder systemische Behandl. (allopatisch) z. B. Medikamenten Ivermectin – Gruppe<br />
� Auflagen bzw. Borken vorher vorsichtig entfernen<br />
� Cutis compositum<br />
+ Psorinum-Injeel<br />
- 1. Woche – tgl. 2 Tropfen je 500 g Körpermasse – dann 2 x je Woche bis zur Ausheilung<br />
Wunde Läufe – Pododermatitis<br />
�Lokale Behandlung mit<br />
- Vulnoplant N ad us. vet. (PlantaVet®) 2 x tgl.<br />
�parenterale / orale Behandlung mit<br />
- Cutis compositum N 0,5 ml/kg/Kgw alle 2 Tage bis zur Ausheilung