1. Schulaufgabe am 26. Oktober 2007 - Homepage von Manuel ...
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Kollegstufe 2006/2008 3 Geo 1<br />
Schuljahr <strong>2007</strong>/2008 Ausbildungsabschnitt 13/1<br />
<strong>1.</strong> <strong>Schulaufgabe</strong> <strong>am</strong> <strong>26.</strong> <strong>Oktober</strong> <strong>2007</strong><br />
Dritte Welt – Entwicklungsländer – Allgemeine Grundlagen / Naturpotential<br />
der Tropen und Subtropen<br />
Bei allen Aufgaben sind die bereitgestellten Materialien sinnvoll zu verwenden, ohne<br />
dass in den Aufgaben explizit darauf hingewiesen wird.<br />
<strong>1.</strong> Klima Tansanias<br />
a) Begründe Unterschiede des Klimas in Dar Es Sala<strong>am</strong> und Dodoma und gehe dabei auf die planetarische<br />
Zirkulation im Jahresverlauf ein. [15 BE]<br />
b) Obwohl die Klimastationen nahe beieinander liegen wird Dar Es Sala<strong>am</strong> in der Klimaklassifikation als Aw-Klima<br />
ausgewiesen, Dodoma als BSh-Klima. Beschreibe, warum Dodoma nicht mehr zu den A-Klimaten gerechnet<br />
werden kann. [5 BE]<br />
2. Kaffeeanbau in Tansania<br />
a) Zeichne gemäß entsprechender Atlaskarte ein West-Ost-Profil des Kilimandscharo-Gebietes entlang 3° südlicher<br />
Breite und zwischen 37° Ost und 37°40' Ost. Trage die Naturlandschaften als Signatur ein.[10 BE]<br />
b) Begründe, in welchen Lagen des Kilimandscharo-Gebietes der Kaffeeanbau besonders vorteilhaft möglich ist.<br />
[5BE]<br />
3. Entwicklung<br />
a) Begründe, warum der HDI Tansanias so niedrig ist. [10 BE]<br />
b) Im Durchschnitt stehen einer Person pro Tag nicht einmal 1 US-Dollar Einkommen zur Verfügung. Ein Großteil<br />
der tansanischen Bevölkerung muss aber sogar mit deutlicher weniger Einkommen auskommen. Beschreibe, warum<br />
ggf. die Höhe des BIP in Tansania nicht mit den BIP-Werten in den Industrieländern direkt verglichen werden kann.<br />
[5 BE]<br />
c) Beschreibe, wie sich die Exporteinnahmen im Jahr <strong>2007</strong> verändert haben. [5 BE]<br />
d) Nenne zehn (!!!) wirtschafts- und sozialpolitische Maßnahmen, die geeignet erscheinen, die Entwicklung<br />
Tansanias zu fördern. [5 BE]<br />
Anlage 4: Weltmarktpreis für Kaffee, Kupfer und Gold
Anlage 5:<br />
Anbau <strong>von</strong> Kaffee<br />
Kaffee-Sträucher (bzw. –Bäume) benötigen ein ausgeglichenes Klima ohne Temperaturextreme, ohne zu viel<br />
Sonnenschein und Hitze. Die Durchschnittstemperaturen sollen zwischen 18 und 25 °C liegen, die Temperatur soll<br />
30 °C nicht überschreiten und darf 13 °C nicht häufig unterschreiten, die Pflanzen vertragen keine Temperatur unter<br />
0 °C. Der Wasserbedarf beträgt 250 bis 300 mm je Jahr, weshalb die jährliche Niederschlagsmenge 1500 bis<br />
2000 mm betragen muss, bei unter 1000 mm/a wird bewässert, bei unter 800 mm/a wird Kaffee nicht angebaut.<br />
Robusta-Kaffe benötigt höhere Niederschlagsmengen als Arabica-Kaffee. Viel Wind und Sonnenschein schaden,<br />
wogegen Hecken und Schattenbäume angepflanzt werden. Der Boden muss tiefgründig, locker und durchlässig (gut<br />
„durchlüftet“), oben humos sowie neutral bis leicht sauer sein.<br />
Die Anbaugebiete liegen entsprechend den Ansprüchen zwischen den Wendekreisen, bei Arabica-Kaffee in Höhen<br />
<strong>von</strong> etwa 600 bis 1200 m ü.NN., bei Robusta-Kaffee besser zwischen 300 und 800 m ü.NN. Hochlandkaffees<br />
(Arabica) haben eine besonders hohe Qualität.
Anlage 1: Klimadaten Tansanias<br />
Station Höhe geogr. Koordinaten<br />
Dar Es Sala<strong>am</strong> 58 m 6°52'S 39°12'O<br />
Dodoma 1120 m 6°10'S 35°46'O<br />
Quelle: www.klimadiagr<strong>am</strong>me.de (Stand: 25.10.<strong>2007</strong>)<br />
Anlage 2: Wirtschaftliche Kennzahlen<br />
BNE pro Kopf und Jahr 290 US-Dollar<br />
HDI-Index-Wert 0,407<br />
Bevölkerung in Armut 36%<br />
Beschäftigte im Agrarsektor 80%<br />
Einwohnerzahlen (Juli 2005) 36.766.356<br />
Bevölkerungsdichte 39 Ew./km²<br />
Export<br />
Im wesentlichen werden Cashewnüsse<br />
(18,3 %), Kaffee (14,3 %), Mineralien<br />
(13,2 %), Tabak (8 %) und Baumwolle<br />
(5,2 %) (Stand: 1999) ausgeführt.<br />
Gess<strong>am</strong>texporte 2006: ca. 2 Mrd.<br />
US-$, Ges<strong>am</strong>timporte ca. 4 Mrd. US-<br />
$<br />
Anlage 3:<br />
Trotz sichtbarer Fortschritte zählt Tansania immer noch zu den ärmsten Ländern der Welt<br />
... So verzeichnete das Land einen Zuwachs in den durchschnittlichen jährlichen Wachstumsraten des BIP. Lagen<br />
diese in der Periode 1990 bis 1995 noch bei 2,7 Prozent, so konnten sie in den Jahren 2001 bis 2002 auf 5,8<br />
Prozent gesteigert werden. [...] Weiterhin verfügt Tansania mit reichen Vorkommen an Bodenschätzen wie Gold,<br />
Uran, Nickel und Kupfer über ein großes ökonomisches Potenzial, <strong>von</strong> dem weitere positive Impulse für die<br />
Wirtschaft ausgehen können. Auch die Aussichten für den Export <strong>von</strong> landwirtschaftlichen Gütern sind grundsätzlich<br />
gut. Nach der erfolgten Liberalisierung des Handels können die einheimischen Erzeuger mit marktgerechten<br />
Gewinnen rechnen. Außerdem ist es gelungen, die Bandbreite der landwirtschaftlichen Exportprodukte zu<br />
vergrößern. D<strong>am</strong>it wird die Abhängigkeit <strong>von</strong> einigen wenigen Produkten verringert, und die Folgen starker<br />
Preisstürze für bestimmte Güter auf dem Weltmarkt können besser abgefangen werden. [...] Auch im<br />
Bildungsbereich erzielte Tansania Erfolge: Die Analphabetenquote unter den Erwachsenen sank <strong>von</strong> 37 (1990) auf<br />
23 Prozent 2002. Bei den Jugendlichen verringerte sich diese Quote <strong>von</strong> 17 (1990) auf acht Prozent 2002.<br />
Doch diese Fortschritte reichen noch nicht aus: Noch immer zählt Tansania zu den ärmsten Ländern der Welt.<br />
Der Anteil der Bevölkerung, der unterhalb der nationalen Armutsgrenze lebt, konnte in der Zeit <strong>von</strong> 1990/1991 bis<br />
2001/2002 nur um drei Prozentpunkte verringert werden. Das jährliche Wachstum des BIP zeichnet zwar eine<br />
positive Tendenz, aber dieser Wert reicht bei einem Bevölkerungswachstum <strong>von</strong> circa zwei Prozent (2002) nicht aus,<br />
um die Armut merklich zu verringern.[...] Auch im Bereich der sozialen Entwicklung sind ernüchternde Fakten zu<br />
vermelden: Die Lebenserwartung bei Geburt in Tansania sank <strong>von</strong> 50 Jahren (1990) auf circa 43 Jahre (2002).<br />
Und auch die Kindersterblichkeit ist mit 104 pro Tausend (2002) relativ hoch. Mitverantwortlich dafür ist die starke<br />
Aids-Epidemie. Ende 2003 waren dort geschätzte 1,6 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert – darunter<br />
140 000 Kinder im Alter bis 14 Jahren.[...]
Lösungsskizze:<br />
Aufgabe 1<br />
Teilaufgabe a)<br />
Beide Stationen liegen bei 6° Süd und sollten demnach in etwas das gleiche Klima aufweisen. Aber<br />
in Dar Es Sala<strong>am</strong> sind die Niederschläge ca. doppelt so hoch wie in Dodoma. Die Verteilung ist<br />
ebenfalls unterschiedlich. Dodoma hat eine Regenzeit im Sommer, Dar Es Sala<strong>am</strong> hat in jedem<br />
Monat Niederschläge mit Maxima im Herbst (März und April) und einem zweiten Maximun der<br />
Zeit <strong>von</strong> November und Dezember (Sommeranfang).<br />
Dodoma hat eine etwa 3°C niedrigere Jahresdurchschnittstemperatur.<br />
Das Klima der Tropen lässt sich aus der Planetarischen Zirkulation ableiten. Durch die steile<br />
Sonneneinstrahlung <strong>am</strong> Äquator entsteht dort eine Tiefdruckfurche (ITC) mit aufsteigenden<br />
Luftmassen, die nach dem Aufsteigen polwärts wandern. Bei ca. 25-30° sinken diese Luftmassen<br />
ab, es entsteht dort ein Hochdruckgebiet. Es entstehen <strong>am</strong> Boden Passatwinde zur ITC hin, die<br />
jedoch aufgrund der Corioliskraft auf der Nordhalbkugel nach rechts, auf der Südhalbkugel nach<br />
links abgelenkt werden. Durch die scheinbare Wanderung der Sonne verschieben sich ITC und<br />
Passatzone im Jahresverlauf zonal.<br />
Dodoma kommt im Winter durch die Südverschiebung der ITC unter den Einfluss des NO-Passates.<br />
Dieser weht trockene Luft vom Horn <strong>von</strong> Afrika her, während Dar Es Sala<strong>am</strong> als Küstenstandort<br />
weiterhin feuchte Meeresluft erhält. V.a. nach Überschreiten des Äquators wird der Passat nach<br />
links abgelenkt und kommt daher aus NW (monsunaler Einfluss). Die Winde, die nach Dodoma<br />
kommen, haben die Gebirgskette bei Nairobi passiert (bis 5000 m hoch). Beim Absinken im Lee<br />
kommt es zu Wolkenauflösung.<br />
Die geringeren Monatsniederschläge auch während der Regenzeit lässt sich aus der Lage Dodomas<br />
im Ostafrikanischen Seenhochland erklären. Die Passatwinde haben schon einen Teil ihrer<br />
Feuchtigkeit beim Anstieg über das Gebirge verloren, wenn aufsteigende Luft abgekühlt wird und<br />
es dabei auf der Luv-Seite zu Steigungsregen gekommen ist (Kondensation bei Abkühlung).<br />
Die niedrigeren Temperaturen im Jahresdurchschnitt dürften sich auch direkt aus der Höhenlage<br />
ergeben, da ein Temperaturgradient der Höhe <strong>von</strong> ca. 0,5°C besteht.<br />
Hinweis: Andere Argumentationen sind möglich. (15 BE)<br />
Teilaufgabe b)<br />
Bei der Klimaangabe handelt es sich um die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger (effektive<br />
Klimaklassifikation). Es kommt daher nicht auf genetische Par<strong>am</strong>eter an, sondern auf tatsächlich<br />
gemessene Werte. Das Merkmal für A-Klimate, alle Monatsmittel über 18°C ist für beide Stationen<br />
erreicht. Die Signatur der Atlaskarte gibt Auskunft, dass bei A, C und D-Klimaten ausreichend<br />
Niederschläge für Baumbewuchs vorhanden sein müssen. Da dies bei Dodoma wegen der hohen<br />
Aridität nicht gegeben ist, kann nur das B-Klima für Trockenklimate gewählt werden.<br />
(5 BE)
Aufgabe 2<br />
Teilaufgabe a)<br />
m ü.d.M.<br />
4000<br />
1000<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
37°00' W 37°40' W<br />
1) Trockensavanne<br />
2) Staatsfarmen<br />
3) trop-feuchter Bergwald<br />
4) alpines Grasland<br />
5) Fels- und Frostschutt<br />
6) alpines Grasland<br />
7) trop-feuchter Bergwald<br />
8) Sekundärwald<br />
9) kleinbäuerlicher Ackerbau<br />
Alternativ werden wie in der Legende nur die Naturlandschaften angegeben.<br />
Anders als hier sind Signaturen direkt im Profil einzutragen.<br />
(10 BE)<br />
Teilaufgabe b)<br />
mindestens 800 mm NS pro Jahr<br />
nicht >30°Celsius, nicht unter 13°C<br />
daher in den Hochländern der inneren Tropen (feucht, gemäßigte Temperaturen)<br />
daher kommt nur der Südhang des Kilimajaro in Frage<br />
Aufgabe 3<br />
Teilaufgabe a)<br />
In den HDI gehen die Werte Einkommen pro Jahr und Kopf in USD, Bildung, gemessen an der<br />
Alphabetenquote und der Einschulungsquote und Lebenserwartung ein.<br />
In allen drei Bereichen liegt Tansania weit hinter einem Industrieland. Das Einkommen pro Person<br />
und Tag beträgt weniger als 1 USD, die Lebenserwartung ist wegen Aids sogar noch gesunken auf<br />
43 Jahre, auch die Alphabetenquote unter Erwachsenen beträgt nur noch 23 Prozent.<br />
Bei allen drei Quoten liegt Tansania d<strong>am</strong>it weltweit auf den hintersten Plätzen.<br />
(5BE)<br />
Teilaufgabe b)<br />
Eine Antwort wird in ganzen Sätzen erwartet, folgende Aufzählungen zeigen lediglich die Richtung<br />
an:<br />
– Subsistenzwirtschaft wird nicht im BNE erfasst.<br />
– ggf. Beispiele<br />
– Investitionen in Umwelt steigert das BIP<br />
– fehlende Markttransaktionen
– nur Schätzungen möglich<br />
(5BE)<br />
Teilaufgabe c)<br />
Exporterlöse machten 2006 ca. 2 Mrd. USD aus.<br />
Dazu trugen Kaffee (18%) und Mineralien (Kupfer, Gold, Uran und Nickel) vorwiegend bei.<br />
Der Preis für Kupfer war nach einem Preiseinbruch Anfang des Jahres ein starker Anstieg zu<br />
verzeichnen, für Gold sind die Preise ebenfalls stark gestiegen, zum Kaffeepreis lässt sich wenig<br />
sagen aber dürfte auf gleichen Niveau wie 2006 liegen.<br />
Fazit: Insges<strong>am</strong>t dürften die Exporteinnahmen merklich gestiegen sein.<br />
(5 BE)<br />
Teilaufgabe d)<br />
– Bau <strong>von</strong> Grundschulen<br />
– Aufklärung über die Gefahren <strong>von</strong> Aids<br />
– Bau <strong>von</strong> Krankenhäusern<br />
– Versorgung mit sauberem Wasser<br />
– Korruption stärker bekämpfen<br />
– Aufklärung über F<strong>am</strong>ilienplanung<br />
– Stellung der Frauen stärken<br />
– Kleinstkredite ermöglichen<br />
– Waisenhäuser bauen<br />
– Förderung <strong>von</strong> Industrien<br />
– Förderung des Rohstoffabbaus<br />
– u.v.a.m.<br />
(max. 5 BE)