Alevitische Jugend - Jugendring Dortmund
Alevitische Jugend - Jugendring Dortmund
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Inhalt<br />
Vorwort 02<br />
JuLeiCa-Büro <strong>Dortmund</strong> 03<br />
<strong>Jugend</strong>Botschaft 09<br />
Arbeitsstelle <strong>Jugend</strong> und Demokratie 19<br />
Arbeitsstelle Zukunft braucht Erinnerung 26<br />
Gründung der <strong>Dortmund</strong>er Stiftung <strong>Jugend</strong> und Demokratie 32<br />
Unterzeichnung der Fördervereinbarung 2011 - 2015 am 02.Mai 2011 39<br />
Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderplan für <strong>Dortmund</strong> 41<br />
<strong>Dortmund</strong> nazifrei 45<br />
Im Interesse von Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen 47<br />
Verabschiedung Josef Niehaus 51<br />
Adventjugend 53<br />
<strong>Alevitische</strong> <strong>Jugend</strong> 55<br />
Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen <strong>Jugend</strong> 58<br />
Bund der Deutschen Katholischen <strong>Jugend</strong> 68<br />
Bund Deutscher Zupfmusiker 72<br />
Deutsche Beamtenbundjugend 73<br />
DGB - <strong>Jugend</strong> 74<br />
Deutsche Schreberjugend 81<br />
Deutsche Wanderjugend im SGV e.V. 85<br />
<strong>Dortmund</strong>er Stenografenjugend 87<br />
Ferien - Füchse e.V. 89<br />
<strong>Jugend</strong>club Courage in der DFG - VK 91<br />
<strong>Jugend</strong>feuerwehr <strong>Dortmund</strong> 93<br />
JugenDOrth 95<br />
<strong>Jugend</strong>rotkreuz 97<br />
Junge Humanisten 100<br />
Karnevalsjugend <strong>Dortmund</strong> 101<br />
Marine - <strong>Jugend</strong> 102<br />
Naturfreundejugend <strong>Dortmund</strong> 105<br />
Radfahrjugend im ADFC 109<br />
Ring Deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände 112<br />
Sozialistische <strong>Jugend</strong> Deutschlands - Die Falken 118<br />
Sportjugend im Stadtsportbund <strong>Dortmund</strong> e.V. 128<br />
Wandergruppe des Helmholtzgymnasiums e.V. 134<br />
Westfälisch-Jüdischer <strong>Jugend</strong>bund 137<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
Anschriftenverzeichnis der einzelnen <strong>Jugend</strong>verbände 139<br />
1
Vorwort<br />
Demokratie stärken!<br />
Demokratie. Immer wieder taucht das Wort in den Arbeitsberichten der letzten Jahre<br />
auf. Dieses Mal prangt es sogar auf dem Titel und so manche Leserin und mancher<br />
Leser mag sich fragen, ob es denn wohl keine anderen Themen in der <strong>Jugend</strong>arbeit<br />
gibt.<br />
Doch, die gibt es! Und dass das so ist, beweisen die vorliegenden Berichte. Auch im<br />
vergangenen Jahr präsentierte die <strong>Jugend</strong>verbandsarbeit in <strong>Dortmund</strong> ein buntes Bild<br />
von <strong>Jugend</strong>arbeit mit einer großen Bandbreite an Themen und Aktionen. Angefangen<br />
von regelmäßigen Gruppenstunden über Projekte und Bildungsangebote bis hin zu<br />
Wochenendfahrten und Ferienfreizeiten. Die <strong>Jugend</strong>verbände in <strong>Dortmund</strong> haben<br />
sich wieder einiges einfallen lassen in ihrer Arbeit für und mit Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen.<br />
Der vorliegende Arbeitsbericht beweist aber auch, dass Demokratie ein wichtiges,<br />
wenn nicht sogar zentrales Thema ist. Das zeigt sich schon darin, dass die Mitgliedsverbände<br />
im <strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong> „das satzungsmäßige Recht auf die eigene Gestaltung<br />
ihres Gruppenlebens besitzen und ihre Leitungsgremien selbst wählen können“.<br />
Die Mitgestaltung des eigenen Stadtteils, Engagement gegen Rechts und die Wahl<br />
eines neuen Vorstandes – nur einige praktische Beispiele für das, was erst einmal<br />
sehr theoretisch klingt. Demokratisch organisierte Kinder- und <strong>Jugend</strong>verbände<br />
fördern politisches Handeln, machen Demokratie erfahrbar und erlebbar.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
Aber Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit und darf nicht als fester Besitz<br />
verstanden werden, sondern als etwas, das dauernd wieder hergestellt und ins Bewusstsein<br />
gerufen werden muss. Deshalb ist die Demokratieförderung ein Schwerpunkt<br />
in der Arbeit des <strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong>. Die Angebote der Arbeitsstelle <strong>Jugend</strong><br />
und Demokratie und der <strong>Jugend</strong>Botschaft leisten hier einen wichtigen Beitrag.<br />
Die Gründung der <strong>Dortmund</strong>er Stiftung <strong>Jugend</strong> und Demokratie, die bei der<br />
Vollversammlung des <strong>Jugend</strong>rings im November 2011 unter Beteiligung zahlreicher<br />
„prominenter“ <strong>Dortmund</strong>erinnen und <strong>Dortmund</strong>er stattfand, ist ein weiterer Baustein<br />
im Bereich des Engagements für Demokratie. Die Stiftung macht es sich zur Aufgabe,<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>liche zu unterstützen und zu ermuntern, sich einzumischen. Dabei<br />
will sie Projekte, Aktivitäten und Initiativen von jungen Menschen fördern, indem sie<br />
ihnen Geld und Unterstützung bietet, damit sie ihre Vorstellungen und Ideen umsetzen<br />
können.<br />
Wir möchten alle ermutigen, sich weiterhin engagiert für Demokratie einzusetzen!<br />
Sei es in der Arbeit mit Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen in Form von Projekten und Aktionen<br />
und in der alltäglichen Arbeit im Verband oder sei es in der <strong>Dortmund</strong>er Stiftung<br />
<strong>Jugend</strong> und Demokratie in Form einer Zustiftung oder durch die Stiftung von guten<br />
Ideen für eine Förderung der Demokratie.<br />
<strong>Dortmund</strong>, im Mai 2012<br />
Dirk Loose<br />
Vorsitzender<br />
Stefanie Schneider<br />
Geschäftsführerin<br />
2
JuLeiCa-Büro <strong>Dortmund</strong><br />
JuLeiCa-Büro: Partner für Mitarbeitende<br />
Das JuLeiCa-Büro in <strong>Dortmund</strong> steht für qualifizierende, aus- und fortbildungsbezogene<br />
Tätigkeiten und für die Generierung von Informationen sowie für das<br />
Organisieren von Veranstaltungen zum fachlichen Austausch von in der Aus- und<br />
Fortbildung tätigen Personen. Die Etablierung einer Anerkennungskultur für die<br />
freiwillig in der Kinder- und <strong>Jugend</strong>arbeit Tätigen ist eine ebenso wichtige Aufgabe<br />
wie die der individuellen Beratung aller Interessierten im Bereich der Ausund<br />
Fortbildung. Als Ansprechpartner für engagierte junge Menschen in Fragen<br />
der Qualifizierung vermittelt das Büro Informationen und bietet Unterstützung an,<br />
daneben werden auch andere interessierte Gruppen und Verbände beraten.<br />
Darüber hinaus wird das Büro auch in Fragen der Einführung und Handhabung<br />
des neuen Online-Verfahrens genutzt. Die Erfassung weiterer Träger und Einrichtungen<br />
und deren Einpflegung in das Online-System bleibt damit vorläufig eine<br />
Aufgabe. Sowohl bei auftretenden Schwierigkeiten mit der Handhabung des<br />
neuen Systems, als auch in Bezug auf eine fachlich-thematische Weiterentwicklung<br />
der JuLeiCa in NRW, besteht ein enger Austausch mit der Vertreterin der<br />
Koordiniserungsstelle beim Landesjugendring, Corinna Spanke. Mit einem<br />
fachbezogenen Beitrag hat das Büro die Broschüre „Im Interesse von Kindern<br />
und <strong>Jugend</strong>lichen – <strong>Jugend</strong>ringe in NRW“ unterstützt.<br />
JuLeiCa – Das neue Online-Antragsverfahren<br />
Mit der in 2010 erfolgten Einführung des Online-Verfahrens in NRW ist die<br />
JuLeiCa-Beantragung komplett online gestellt. Das JuLeiCa-Büro übernimmt im<br />
Beantragungssystem für <strong>Dortmund</strong> damit die entsprechenden Aufgaben des<br />
öffentlichen Trägers. Die organisatorischen und<br />
verwaltungsmäßigen Aspekte der Einführung<br />
des neuen Verfahrens sind eingespielt.<br />
Inzwischen läuft das Verfahren seit knapp<br />
eineinhalb Jahren, seitdem sind Wege verkürzt<br />
und Wartezeiten deutlich verringert worden. Die<br />
individuelle Verfügbarkeit angemessener Passfotos<br />
bleibt aber bisweilen auf Seiten der<br />
Beantragenden ein Problem.<br />
Aus– und Fortbilden<br />
JuLeiCa-Grundausbildung<br />
Die in 2011 durchgeführte Grundausbildungsreihe fand im Frühjahr/Frühsommer<br />
statt und war vor den Sommerferien beendet. Wie zuvor wurde die Durchführung<br />
der Grundausbildung durch die Kooperation mit Ausbildungsleitenden und<br />
Mitarbeitenden aus <strong>Dortmund</strong>er Verbänden und aus dem <strong>Jugend</strong>amt unterstützt.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
3
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
Als Zielgruppe werden grundsätzlich<br />
Mitarbeitende aus<br />
unterschiedlichen Feldern<br />
angesprochen. Zum einen<br />
handelt es sich dabei um<br />
junge Personen, die sich in<br />
nicht ausbildenden Verbänden<br />
engagieren, zum anderen um<br />
Honorarmitarbeitende, die<br />
aus dem Bereich von Einrichtungen<br />
des öffentlichen Trägers<br />
stammen. Dazu kommen<br />
weitere, an der <strong>Jugend</strong>arbeit<br />
interessierte Leute. An den<br />
insgesamt fünf Wochenenden<br />
setzen sich die<br />
TeilnehmerInnen mit unterschiedlichen<br />
Themenbereichen<br />
auseinander.<br />
Nachdem es am ersten<br />
Wochenende um eine<br />
Sensibilisierung der Mitarbeitenden<br />
für die Lebenswelten<br />
und Hintergründe<br />
von Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen,<br />
mit denen sie arbeiten, ging und es darüber hinaus ein Einblick in das Feld der<br />
<strong>Jugend</strong>(verbands)arbeit gab, standen am zweiten Wochenende gruppenpädagogische<br />
Prozesse im Fokus. Diverse Ideen und Planungsmöglichkeiten zur kreativen Gestaltung<br />
der Arbeit standen an den folgenden drei Wochenenden ebenso auf der thematischen<br />
Agenda wie rechtliche Rahmenbedingungen und gesetzliche Grundlagen.<br />
Als Erfahrung bleibt festzuhalten, dass die Teilnehmenden ganz unterschiedliche<br />
Zugänge zu dem Thema Kinder- und <strong>Jugend</strong>arbeit haben und über entsprechend<br />
vielfältige Vorerfahrungen mit dem Thema verfügen. Diesen Umstand einer heterogenen<br />
Zusammensetzung im Hinblick auf biographische Hintergründe und Herkünfte gilt<br />
es im Rahmen des Kurses zu berücksichtigen, denn es stellt sich die Herausforderung,<br />
bei sehr unterschiedlichen Voraussetzungen wichtige Lernprozesse und Erfahrungen<br />
für die Teilnehmenden anzubieten.<br />
Die Motivation der Kursteilnehmer zur Mitarbeit am Grundkurs wurde dadurch<br />
mit unterstützt, dass Träger eine gründliche Qualifizierung als Basis für Honorarkrafttätigkeiten<br />
vorsehen. Die Erfahrungen mit den Teilnehmenden an den Kursen<br />
sind durchweg positiv. Sie lassen sich auf eine Auseinandersetzung mit den<br />
angebotenen Themen ein und probieren Arbeitsformen aus, diskutieren und<br />
beraten sich in sich verändernden personalen Situationen und gelangen in wech-<br />
4
selnden Teamkonstellationen zu<br />
Ergebnissen, die sie stets gemeinsam<br />
präsentieren und zur<br />
Diskussion stellen. Eine intensive<br />
Vorbereitung und eine nahe an<br />
den Bedürfnissen der Teilnehmenden<br />
orientierte Arbeitsweise<br />
haben sich wiederum als zielführend<br />
erwiesen. Für 2012 ist<br />
die Durchführung einer Ausbildungsreihe<br />
terminiert.<br />
JuLeiCa-Austauschtreffen<br />
An dem JuLeiCa-<br />
Austauschtreffen in<br />
Essen, das von der<br />
Projektkoordinierungstelle<br />
JuLeiCa, angesiedelt<br />
beim LJR NRW,<br />
durchgeführt wurde,<br />
nahm das JuLeiCa-<br />
Büro teil und präsentierte,<br />
neben zwei<br />
anderen Verbänden,<br />
seine<br />
Grundausbildungskonzeption.<br />
Mehr als<br />
60 mit Ausbildungsund<br />
Qualifizierungsfragen befasste Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus Verbänden<br />
und Kommunen nahmen an dieser Veranstaltung teil. Nach der Präsentation nahmen<br />
die Anwesenden die Gelegenheit zu einem regen Austausch über die „<strong>Dortmund</strong>er<br />
Konzeption“ wahr.<br />
Entwickeln<br />
Fachgespräch<br />
Im Herbst 2011 fand das Fachgespräch zum Thema Konfliktsituationen und<br />
Konfliktverhalten in der Kinder- und <strong>Jugend</strong>arbeit statt, mit dem an die Fachveranstaltung<br />
aus dem Jahre 2010 angeknüpft wurde. Gemeinsam mit Gabi<br />
Hagmans, Bundesgeschäftsführerin des Sozialdienstes Katholischer Frauen als<br />
Diskussionspartnerin, wurde das Austauschtreffen der für die Aus- und Fortbildung<br />
verantwortlichen Personen der <strong>Dortmund</strong>er <strong>Jugend</strong>verbände unter diesem<br />
thematischen Fokus durchgeführt. Den Einstieg in die Thematik lieferten die aus<br />
der spezifischen Sicht mehrerer Verbände vorgetragenen Schilderungen von<br />
„typischen“ Konfliktsituationen aus der Praxis der verbandlichen und der offenen<br />
Kinder- und <strong>Jugend</strong>arbeit. Klassische Konflikte, wie die einer ungleichmäßigen<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
5
Arbeitsverteilung unter den Leitenden oder Tumulte während einer Gruppenstunde<br />
wurden ausführlich diskutiert. Insbesondere die Darstellung der Konflikte aus der<br />
offenen Arbeit zeigte deutlich, dass <strong>Jugend</strong>arbeit im Rahmen von Konfliktlösung auch<br />
an ihre Grenzen stößt. So können unterschiedliche Wertvorstellungen dann problematisch<br />
werden, wenn sich Eltern durch Kontrollen in das Freizeitverhalten ihrer Kinder<br />
und damit direkt in den Alltag von offener <strong>Jugend</strong>arbeit einmischen. Anders als in der<br />
<strong>Jugend</strong>verbandsarbeit ist hier ein kommunikativer Zugang zu Eltern der Besucher-<br />
Innen in der Regel selten gegeben. Wegen kaum realisierbarer Vermittlungsmöglichkeiten<br />
scheint der Konflikt nicht lösbar zu sein, da ein gemeinsames Gespräch als<br />
Basis kaum stattfinden wird.<br />
So konnte das Thema im Rahmen der Veranstaltung ausführlich und differenziert<br />
erörtert werden, was auch vor dem Hintergrund geschah, sich über neue bzw. neu<br />
zu akzentuierende Ausbildungsinhalte für die Konzipierung zukünftiger Aus- und<br />
Fortbildungsprogramme gemeinsam auszutauschen. Auf der Basis von mehreren<br />
inhaltlichen Inputs zu diesem Thema ergab sich eine intensive fachliche Diskussion.<br />
Diese Form des Austausches über wichtige Fragen der Qualifizierung<br />
freiwilliger Mitarbeitender in der <strong>Jugend</strong>arbeit wird in 2012 fortgesetzt werden.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
Eine Verknüpfung dieser Veranstaltung mit der ausbildungsbezogenen Arbeit des<br />
Büros liegt darin, dass in<br />
den Ausbildungskursen<br />
des JuLeiCa-Büros von<br />
den Teilnehmenden<br />
immer wieder auf die<br />
Aktualität und die von<br />
ihnen empfundene und<br />
geäußerte Relevanz<br />
dieses Themas hingewiesen<br />
worden ist.<br />
Gruppenbezogene Alltagskonflikte in der Kinder- und <strong>Jugend</strong>arbeit nehmen in der<br />
Erfahrung der KursteilnmehmerInnen breiten Raum ein, was zur Nachfrage nach<br />
Handlungskonzepten beiträgt. An diese Erfahrungen und geäußerten Erwartungen<br />
wird das Büro in 2012 insofern anknüpfen, als eine Fortbildung zum Thema angeboten<br />
werden soll.<br />
Aufsuchende Erforschung der Szene freiwillig Mitarbeitender in der<br />
<strong>Dortmund</strong>er Kinder- und <strong>Jugend</strong>arbeit - Kooperation mit der TU <strong>Dortmund</strong><br />
Nach dem Einstieg in das Thema im Jahre 2010 wurden im vergangenen Jahr die<br />
Vorbereitungen für ein Projekt vorangetrieben, mit dem eine Erhebung zur<br />
Freiwilligenszene in <strong>Dortmund</strong> durchgeführt werden wird. Gemeinsam mit Mirja<br />
Buschmann und Erich Sass von der TU <strong>Dortmund</strong> und Josef Niehaus hat das<br />
JuLeiCa-Büro daran mitgearbeitet, dieses Projekt zu qualifizieren und auf der<br />
Grundlage zuvor entwickelter Ideen zum Forschungsvorhaben voranzutreiben.<br />
6
Die Befragung freiwillig engagierter Personen in <strong>Dortmund</strong> ist Bestandteil der bis zum<br />
Jahre 2015 zwischen der Stadt <strong>Dortmund</strong> und dem <strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong> geschlossenen<br />
Fördervereinbarung.<br />
Fachkonferenz des LJR Berlin<br />
Die im Oktober 2011 vom LJR Berlin veranstaltete Fachkonferenz zum Thema<br />
„Potenziale nutzen: Förderung des ehrenamtlichen Engagements <strong>Jugend</strong>licher“<br />
hat interessante neue Impulse für die Frage der Förderung des ehrenamtlichfreiwilligen<br />
Engagements junger Menschen gegeben und sich intensiv mit Potenzialen<br />
und Perspektiven des freiwilligen Engagements von <strong>Jugend</strong>lichen mit<br />
Migrationshintergrund und bildungsbenachteiligten <strong>Jugend</strong>lichen befasst. Vor<br />
dem Hintergrund, dass freiwillig Tätige aus der Tätigkeit in der Regel positive<br />
Impulse für ihre Persönlichkeitsentwicklung und für konkrete Qualifikationen im<br />
Hinblick auf ihre berufliche Laufbahn erhalten, wird es als eine wichtige Aufgabe<br />
angesehen, Strategien der Vermittlung dieser Zusammenhänge zu entwickeln,<br />
um darüber Interesse und Motivation für ein Engagement zu wecken.<br />
Gerade die Gewinnung von Engagierten aus der Bevölkerungsgruppe der Menschen<br />
mit Migrationshintergrund stellt sich als Herausforderung dar, denn für diese<br />
Gruppe kann nur eine relativ geringe Teilhabe an Aktivitäten im freiwilligen<br />
Engagement festgestellt werden, wie sich insgesamt eine sozial ungleiche Verteilung<br />
des Engagements in Untersuchungen zeigt. Zugleich klafft eine wahrnehmbare<br />
Lücke zwischen dem Potenzial an grundsätzlich engagementbereiten jungen<br />
Menschen und der tatsächlichen Aktivierung, was unter anderem darauf zurückgeführt<br />
werden kann, dass die existierenden bzw. wahrnehmbaren Möglichkeiten<br />
zum aktiven Einbringen nicht ausreichen. Entsprechend liegt in der Entwicklung<br />
gesellschaftlicher Gelegenheitsstrukturen eine wichtige Möglichkeiten dafür,<br />
dass diese Potenziale sich auch aktiv einbringen können, weshalb Versuche, in<br />
diesem Feld Zugänge über Brücken- und Bildungsangebote in der <strong>Jugend</strong>arbeit<br />
zu verbessern, sozialquartierbezogene und lebensweltliche Aspekte berücksichtigen<br />
sollten.<br />
Ebenso wurden negative Effekte der sich vollziehenden Veränderungen im<br />
Bildungswesen auf das ehrenamtlich-freiwillige Engagement junger Menschen<br />
eingehend erörtert. Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass an Schulen<br />
durch Prozesse der Verdichtung Gelegenheiten, Zeiten und Orte für Engagement<br />
verloren gehen, weshalb die Absicht, in der Schule zu einer Förderung des<br />
Engagements beizutragen, eine partizipative Organisationskultur zur Voraussetzung<br />
hätte. Zugleich wurden Ergebnisse mehrere Projekte zur Förderung des<br />
Engagements vorgestellt. Die instruktiven Beiträge lieferten wichtige Informationen,<br />
und es war zugleich ausreichend Gelegenheit zum persönlichen Austausch.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
7
Mit der Teilnahme an der Fachveranstaltung „Doing Gender“ und an einer sexualpädagogischen<br />
Fortbildung verbanden sich interessante Impulse, die für die inhaltlichmethodische<br />
Ausgestaltung und Fortentwicklung des Themenbereichs Sexualpädagogik<br />
im Rahmen der JuLeiCa-Grundausbildung Hinweise liefern konnten.<br />
Anerkennen<br />
JuLeiCa-Kalender<br />
Als Anerkennung für das Engagement in der <strong>Jugend</strong>arbeit wurde den JuLeiCa-<br />
Inhabenden erneut ein Jahreskalender für 2012 mit Infos, praktischen Tipps und<br />
Hinweisen für die Arbeit mit Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen übergeben. Dieser<br />
Kalender, herausgegeben vom Stadtjugendring Göttingen und ebenfalls mit Infos<br />
zum JuLeiCa-Büro <strong>Dortmund</strong> versehen, wird von den freiwillig Tätigen als<br />
praktisches Dankeschön gerne genutzt.<br />
Die Weiterentwicklung von Vergünstigungen für JuLeiCa-Inhabende in <strong>Dortmund</strong><br />
ist konzeptionell und praktisch vorangetrieben worden. Mit Oberbürgermeister<br />
Ullrich Sierau wurde instruktiv über konkrete Möglichkeiten gesprochen, das<br />
JuLeiCa-Büro bei der Herausforderung zu unterstützen, interessante Vergünstigungen<br />
in <strong>Dortmund</strong> einzuwerben. Zugleich wurden einige Ideen für gemeinsame<br />
Aktionen ausgetauscht, die den Oberbürgermeister und die <strong>Dortmund</strong>er JuLeiCa-<br />
Inhabenden zukünftig zusammenführen werden.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
8
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong> -Arbeitsgemeinschaft <strong>Dortmund</strong>er <strong>Jugend</strong>verbände,<br />
Friedhof 6-8, 44135 DO, 0231-524073. jugendbotschaft@jugendring-do.de<br />
Die <strong>Jugend</strong>Botschaft <strong>Dortmund</strong> ist eine Einrichtung zur Interessenvertretung<br />
junger Menschen beim <strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong>. Ansprechpartner und Leiter der<br />
<strong>Jugend</strong>Botschaft ist Dirk Geiseler. Die <strong>Jugend</strong>Botschaft führt regelmäßig die<br />
Projektreihe „<strong>Jugend</strong> erkundet das Rathaus“ durch, bietet mit der <strong>Dortmund</strong>er<br />
Meinungswand eine Möglichkeit, die Meinungen und Fragen junger Menschen<br />
öffentlich werden zu lassen und unterstützt und begleitet junge Menschen bei der<br />
Vertretung ihrer Interessen gegenüber Politik und Verwaltung.<br />
Heinz-Westphal Sonderpreis 2011<br />
Am 30.11.2011 wurde die <strong>Jugend</strong>Botschaft mit dem Sonderpreis der Stiftung<br />
„<strong>Jugend</strong> macht Demokratie“ ausgezeichnet. Für seine „Botschafts-Idee“, eine<br />
direkte Interessenvertretung junger Menschen gegenüber dem Oberbürgermeister<br />
und dem Rat der Stadt <strong>Dortmund</strong> zu etablieren, wurde der <strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
besonders gelobt.<br />
Die Würdigung der Jury: „Als Interessenvertretung junger Menschen ermöglicht<br />
die <strong>Jugend</strong>Botschaft Einblicke in politische Zusammenhänge, fördert den Dialog<br />
zwischen <strong>Jugend</strong> und Politik und stärkt demokratisches Handeln. Junge Menschen<br />
bekommen einen niederschwelligen Zugang, mit ihren Vorstellungen und<br />
Ideen, mit ihren Meinungen bei Entscheiderinnen und Entscheidern einer Kommune<br />
Gehör zu finden. Sie werden ernst genommen.<br />
Durch den Kontakt mit der <strong>Jugend</strong>Botschaft entsteht ein reges Interesse junger<br />
Menschen an den sie betreffenden politischen Entscheidungen, die Möglichkeiten<br />
der Mitbestimmung und Mitgestaltung wirken motivierend auf weitere<br />
Beteiligungsprozesse: Engagement bringt was und macht Spaß! Sofern es als<br />
sinnvoll erlebt wird, selbstbestimmt ist und persönliche Entfaltung ermöglicht.<br />
Durch die <strong>Jugend</strong>Botschaft werden <strong>Jugend</strong>liche nicht allein gelassen. Beteiligung<br />
braucht fachlich-kompetente Begleitung und Anleitung in einem professionellen<br />
Rahmen. Das leistet die <strong>Jugend</strong>Botschaft. Die Idee, eine feste Botschaft<br />
einzurichten, die immer und jederzeit für junge Menschen Zugänge schafft, ist<br />
beispielhaft und kann zudem von anderen <strong>Jugend</strong>ringen und Trägern vor Ort<br />
übernommen werden.“<br />
Die Laudatio für die <strong>Jugend</strong>Botschaft sprach der Parlamentarische Staatssekretär<br />
im Bundesfamilienministerium, Dr. Hermann Kues.<br />
Den Filmbeitrag der <strong>Jugend</strong>Botschaft für den Heinz-Westphal Preis und<br />
weitere Infos zum Heinz-Westphal-Preis sind unter: http://www.heinzwestphal-preis.de<br />
zu finden.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
9
<strong>Jugend</strong>Botschaft 2011 - Zahlen und Fakten<br />
2006 wurde die <strong>Jugend</strong>Botschaft in Politik und Verwaltung als Interessenvertretung<br />
junger Menschen in <strong>Dortmund</strong> gegründet. Nach dem Vorbild einer<br />
Botschaft, als diplomatische Vertretung des Entsendestaates im Empfängerstaat,<br />
ist es Aufgabe und Ziel der <strong>Jugend</strong>Botschaft, die Anliegen und Interessen junger<br />
Menschen gegenüber Politik und Verwaltung nachhaltig zu vertreten. Die<br />
<strong>Jugend</strong>Botschaft arbeitet eng mit dem Oberbürgermeister und dem Rat der Stadt<br />
<strong>Dortmund</strong> zusammen und öffnet jungen Menschen Türen in die <strong>Dortmund</strong>er<br />
Politik und Verwaltung. Dabei schafft die <strong>Jugend</strong>Botschaft praktisch-konkrete<br />
Bezüge zwischen jugendlichen Lebenswelten und politischen Entscheidungen<br />
und macht politische Entscheidungen u. a. im Zentrum der <strong>Dortmund</strong>er Politik,<br />
dem Rathaus nachvollziehbar.<br />
Die <strong>Jugend</strong>Botschaft versteht Partizipation<br />
als die aktive Praxis von Demokratie und<br />
fördert neue Frei- und Gestaltungsräume, in<br />
denen wirkliche Mitbestimmung stattfinden<br />
kann. Die <strong>Jugend</strong>Botschaft bietet Kindern<br />
und <strong>Jugend</strong>lichen eine „Bildungsassistenz“,<br />
sie macht Demokratie zum Gegenstand des<br />
Lernprozesses, besucht z. B. eine Ratssitzung<br />
und/oder organisiert den Gesprächsaustausch<br />
zwischen <strong>Jugend</strong> und Politik oder<br />
ermöglicht Lernen an einem konkreten Konflikt.<br />
„<strong>Jugend</strong> erkundet das Rathaus“<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
Die Projektreihe „<strong>Jugend</strong> erkundet das Rathaus“ richtet sich an <strong>Jugend</strong>gruppen,<br />
Schulklassen und Projektgruppen/AGs und wird in Absprache mit den jeweiligen<br />
Gruppen vorbereitet. Das Programm berücksichtigt die Interessen und Wünsche der<br />
jungen Menschen bei der Planung<br />
und Durchführung. Die Projektreihe<br />
führt die jungen Menschen auf interessanten<br />
Wegen durch das Rathaus<br />
und an Themen aus der <strong>Dortmund</strong>er<br />
Politik heran.<br />
Neben einer Einführung in die Bereiche<br />
der kommunalen Verwaltung und<br />
der Arbeit von Politik und Verwaltung,<br />
initiiert die <strong>Jugend</strong>-Botschaft<br />
den Gesprächsaustausch mit<br />
10
VertreterInnen aus der <strong>Dortmund</strong>er Politik und führt junge Menschen an die<br />
Entscheidungszentren der <strong>Dortmund</strong>er Politik. Im Sinne der Nachhaltigkeit unterstützt<br />
und fördert die <strong>Jugend</strong>Botschaft die Nachbereitung der Aktionen und der<br />
weiteren Projektplanung.<br />
2011 wurde die Projektreihe<br />
„<strong>Jugend</strong> erkundet das Rathaus“<br />
passenderweise 11mal durchgeführt,<br />
darüber hinaus wurde<br />
ein Projekt in Kooperation mit<br />
den Falken über ein Jahr und<br />
mehrere Treffen hinaus begleitet,<br />
es wurde ein Film-Beitrag<br />
über die <strong>Jugend</strong>Botschaft<br />
erstellt und eine Unterrichtswoche<br />
zum Thema „Interessenvertretung<br />
junger Menschen am<br />
Beispiel der <strong>Jugend</strong>Botschaft<br />
´<strong>Dortmund</strong>“ für angehende<br />
Erzieherinnen am Gisbert-von-<br />
Romberg Berufskolleg durchgeführt.<br />
Die Projektreihe „<strong>Jugend</strong> erkundet<br />
das Rathaus“ hat in diesem<br />
Jahr 231 jungen Menschen im<br />
Alter von 6 bis 27 Jahren die<br />
Türen ins <strong>Dortmund</strong>er Rathaus<br />
geöffnet.<br />
Vom 17. bis 21.01.2011 wurde in Kooperation mit dem Gisbert-von-Romberg<br />
Berufskolleg eine Unterrichtswoche zum Thema „Interessenvertretung und<br />
Beteiligung junger Menschen“ durchgeführt. Neben einer Einführung in das<br />
Thema Partizipation und der Vorstellung der Projektreihe „<strong>Jugend</strong> erkundet das<br />
Rathaus“ wurden die Arbeitsstelle <strong>Jugend</strong> und Demokratie, das Respekt-Büro<br />
der Stadt <strong>Dortmund</strong>, das schwul-lesbische <strong>Jugend</strong>-Cafe „Sunrise“, der von den<br />
Falken gestaltete Ganztag an der Fröbelschule, sowie die Gender-Bildungsstätte<br />
„JAM“ in Mengede besucht. Für die jungen Gäste beim Jahresempfang 2011 hat<br />
die Gruppe eine Bild-Mal-Aktion und Wappen zum Selbstgestalten vorbereitet.<br />
Im weiteren Verlauf konnten drei Erzieherinnen zum Thema Projektförderung<br />
beraten werden.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
Am Dienstag, den 1.02. haben SchülerInnen aus der 10. Klasse der Alfred-Adler-<br />
Schule unter der Themenstellung „Wie funktioniert Politik in <strong>Dortmund</strong>?“ das<br />
11
Rathaus erkundet. Im Gespräch mit Rita Brand/Ratsmitglied für die SPD-Fraktion<br />
konnten ihre Fragen geklärt werden, so dass den SchülerInnen ein interessanter<br />
Einblick in Politik und Verwaltung in <strong>Dortmund</strong> vermittelt werden konnte.<br />
An insgesamt sechs Terminen haben die Falken aus Nette an ihrer Jahresaufgabe<br />
unter der Themenstellung „Mein OB und ich machen Politik - Kinder mischen<br />
sich ein und gestalten ihren Ortsteil“ gearbeitet. Nach einem ersten Gespräch<br />
mit dem Oberbürgermeister am Dienstag, den 1.03.2011, haben sich die jungen<br />
Falken auf die Erstellung einer „Traumschule“ geeinigt. Anschließend wurde am<br />
Montag, den 18.04. mit Uta Schütte/Kinder- und jugendpolitische Sprecherin für<br />
das Bündnis90/Die Grünen und Thomas Tölch/Ratsvertreter für die SPD-<br />
Fraktion das Vorhaben besprochen und weitere Anregungen für ein ausführliches<br />
Konzept gesammelt. Auf Anregung von Uta Schütte wurde am 10.10.2011 eine<br />
Exkursion nach Gelsenkirchen-Bismarck durchgeführt, um die dortige evangelische<br />
Gesamtschule unter die Lupe zu nehmen. Anschließend wurden die Vorstellungen<br />
mittels selbstgebastelter Modelle anschaulich gemacht. Die fertigen<br />
Modelle einer Traumschule aus Sicht der Kinder, wurden dem Oberbürgermeister<br />
am 1.12.2011 im Rathaus vorgestellt. Das Engagement der jungen Falken<br />
wurde vom Oberbürgermeister mit einem Zertifikat gewürdigt. Das Projekt soll<br />
im nächsten Jahr fortgeführt werden.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
Am 5.04. und 12.04. haben jeweils die 9. B und die 9. A der Max-Born Realschule<br />
das Rathaus erkundet. Die 9. B konnte im Gespräch mit Bürgermeister Manfred<br />
Sauer und Roland Spieß/Ratsmitglied für die SPD-Fraktion die Frage „Wie funktioniert<br />
Politik in <strong>Dortmund</strong>?“ klären. Die 9. A hat diese Frage mit Bürgermeisterin<br />
Birgit Jörder und Hans Peter Balzer/Ratsmitglied für die SPD-Fraktion erörtert.<br />
Beiden Klassen liegt die Umgestaltung ihres Schulhofs sehr am Herzen, da der<br />
Schulhof über nur sehr wenige Spielgeräte verfügt bzw. diese nur ungenügend kindgerecht<br />
sind. Ein Ortstermin mit SchülerInnen und VertreterInnen aus der Politik steht<br />
leider noch aus.<br />
Am Donnerstag, den 26.06. hat die Muslimische <strong>Jugend</strong> Lokalkreis <strong>Dortmund</strong><br />
das Rathaus erkundet und die Ratssitzung besucht. Im Vorfeld wurden Oberbürgermeister<br />
Ullrich Sierau, Meral Bayezit-Winner/Ratsmitglied für die SPD-<br />
Fraktion und Rosemarie Liedschulte/Kinder- und jugendpolitische Sprecherin<br />
für die CDU-Fraktion gefragt, „Was verstehen Sie als PolitikerIn unter Integration?“<br />
und „Was kann ich/können wir gegen Diskriminierung tun?“, um<br />
weitere Anregungen für ihre Verbandstätigkeit zu bekommen. Für 2012 ist ein<br />
Gespräch u. a. mit Volkan Baran/Ratsmitglied für die SPD-Fraktion und Mitglied<br />
im Integrationsrat geplant.<br />
Am Dienstag, den 5.07., hat die 10. A der Max-Born Realschule unter der<br />
Themenstellung „<strong>Dortmund</strong>er Demokratie im Wandel – vom historischen<br />
<strong>Dortmund</strong> bis hin zum neuen und schnellen <strong>Dortmund</strong>!“ das Rathaus erkundet.<br />
Der historische Wandel wurde eindrucksvoll durch Dr. Stefan Mühlhofer/Leiter<br />
12
der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache vorgestellt, aktuelle Themen mit Bezug auf<br />
das neue und schnelle <strong>Dortmund</strong> wurden fachkundig von Lars Rettstadt/Ratsmitglied<br />
für die Fraktion FDP/Bürgerliste, Kai Neuschäfer/SPD-Fraktion und Andre Buchloh/Ratsmitglied<br />
für die CDU-Fraktion erörtert. In einem Fachgespräch zum Thema<br />
<strong>Jugend</strong>beteiligung konnten die SchülerInnen sich anschließend mit russischen Fachkräften<br />
aus Petrosawodsk/Karelien austauschen und exemplarisch von ihren Erlebnissen<br />
im Rathaus berichten. Auf Anregung von Herrn Rettstadt wurde von einem<br />
Schüler ein Antrag zur Änderung der Verkehrsführung an die Bezirksvertretung<br />
Brackel gestellt.<br />
Am Dienstag, den 18.10., hat das <strong>Jugend</strong>forum Huckarde mit Unterstützung durch<br />
die <strong>Jugend</strong>Botschaft einen Blick ins Rathaus geworfen und sich anschließend in<br />
den Ratssitzungssaal zu weiteren Beratungen zurückgezogen.<br />
Am Dienstag, den 25.10., hat eine Gruppe junger Menschen im Rahmen des<br />
AWO Herbstferienprogramms unter der Themenstellung „Komm ich zeig’ Dir<br />
meine Stadt“ das Rathaus erkundet. Neben der Besichtigung der Gastgeschenke<br />
und kleinen Übungen zum Thema Demokratie hat Levent Arslan von der Migrations-<br />
und Integrationsagentur/MIA-Do seinen Arbeitsbereich vorgestellt, anschließend<br />
wurden die jungen Gäste offiziell von Bürgermeister Manfred Sauer<br />
im Rathaus empfangen. Im Gespräch mit Bürgermeister Sauer konnten sich die<br />
teilweise aus ihrem Heimatland geflüchteten <strong>Jugend</strong>lichen über Schwierigkeiten<br />
und Probleme bei der Anerkennung ihres Flüchtlingsstatus austauschen.<br />
„Grenzen und Möglichkeiten der Mitbestimmung!?“, am Mittwoch, den<br />
23.11., hat das Schülerparlament der Diesterweg Grundschule das Rathaus<br />
erkundet, um Anregungen für ihre eigene Arbeit im Rathaus zu bekommen. Den<br />
jungen DemokratInnen wurde die Aufgaben- und Sitzverteilung im Rat der Stadt<br />
<strong>Dortmund</strong> erklärt, sowie einzelne „Leuchtturm-Projekte“ am <strong>Dortmund</strong>-Modell<br />
näher gebracht. Die Aktion wurde für den Heinz-Westphal-Preis dokumentiert.<br />
Am Mittwoch, den 30.11., hat die Schreberjugend <strong>Dortmund</strong> unter der Themenstellung<br />
„Wer tanzt mit wem durch die <strong>Dortmund</strong>er Politik und Verwaltung?!“<br />
das Rathaus erkundet. Nach einer Präsentation ihrer Tanzkünste haben<br />
die jungen TänzerInnen mit Rosemarie Liedschulte/Kinder- und jugendpolitische<br />
Sprecherin der CDU-Fraktion und Friedhelm Sohn/Vorsitzender des Ausschusses<br />
für Kinder, <strong>Jugend</strong> und Familie für die SPD-Fraktion ihre Fragen geklärt.<br />
Am Dienstag, den 13.12., haben SprecherInnen aus einer AGH-Maßnahme von<br />
Plan B (ein Kooperationsprojekt von GrünBau, dobeq und Stadtteil-Schule)<br />
unter der Themenstellung „Ausbildung, Mitbestimmung – Chancen für junge<br />
Menschen!?“ das Rathaus erkundet und sich mit VertreterInnen aus der Politik<br />
ausgetauscht. An dem Gespräch haben Ullrich Langenhorst für das Bündnis90/<br />
Die Grünen, Thorsten Hoffmann für die CDU Fraktion, Frau Ritschl und Herr<br />
Nölleke für die Fraktion Die Linke, Christian Uhr für die SPD Fraktion und<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
13
Klaus-Dieter Kanus für die Fraktion<br />
FDP/Bürgerliste teilgenommen. Es<br />
wurde unter anderem über den Erhalt<br />
des Sozial-Tickets gesprochen. Die<br />
Gruppe hat sich für den Erhalt des<br />
Sozial-Tickets stark gemacht.<br />
Den VertreterInnen aus Politik und<br />
Verwaltung gilt ein herzlicher Dank für die Unterstützung, das Öffnen von Türen<br />
und Klären von Fragen. Außerdem vielen Dank an das Rathaus-Team um Herrn<br />
Klostermeier für die Unterstützung bei der Organisation der vielen Aktionen.<br />
<strong>Dortmund</strong>er Meinungswand<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
Die <strong>Dortmund</strong>er Meinungswand hat durch<br />
die Unterstützung von Oberbürgermeister<br />
Sierau nun einen festen Platz im Rathaus<br />
gefunden. Meinungen, Fragen und Interessen<br />
junger Menschen werden an der<br />
<strong>Dortmund</strong>er Meinungswand für Politik<br />
und Verwaltung sichtbar. Darüber hinaus<br />
hat sie vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />
und wird u. a. zur Auswertung oder zum<br />
Abschluss im Rahmen der Reihe „<strong>Jugend</strong><br />
erkundet das <strong>Dortmund</strong>er Rathaus“ eingesetzt<br />
oder auch gerne bei externen Veranstaltungen<br />
und Projekten genutzt.<br />
Die <strong>Dortmund</strong>er Meinungswand hatte bei<br />
allen Veranstaltungen der Projektreihe<br />
„<strong>Jugend</strong> erkundet das Rathaus“ ihren Platz.<br />
Des Weiteren wurde sie beim 3. Schüler-<br />
Tag eingesetzt, hat beim Festlichen Empfang<br />
zu Ehren der eingebürgerter MitbürgerInnen<br />
14
in <strong>Dortmund</strong> ihren Beitrag für ein herzliches<br />
Ankommen geleistet, konnte für<br />
Impulse beim Dialogtag Migration am<br />
27.10. sorgen und hat im Rahmen der<br />
Ideeninitiative das Thema Beteiligung und<br />
Interessenvertretung Interessierten näher<br />
gebracht.<br />
Jahresempfang 2011<br />
Einmal im Jahr lädt die <strong>Jugend</strong>Botschaft<br />
alle Kinder, <strong>Jugend</strong>lichen und<br />
Junggebliebenen ins <strong>Dortmund</strong>er<br />
Rathaus ein, um in angenehmer und<br />
entspannter Atmosphäre ins Gespräch<br />
zu kommen. Im Rahmen des Programms<br />
wurde u. a. auf die letzten fünf<br />
Jahre der Interessenvertretung durch<br />
die <strong>Jugend</strong>Botschaft zurückgeblickt.<br />
Weitere Programmhöhepunkte waren<br />
die Tanzeinlagen aus dem aktuellen<br />
Programm der Schreberjugend, das<br />
Kinderprinzenpaar um Louis I. und<br />
Celina I., sowie der Tanz der Prinzengarde.<br />
Der jährliche Jahresempfang<br />
der <strong>Jugend</strong>Botschaft wurde am<br />
Freitag, den 25.02.2011 erfolgreich<br />
durchgeführt.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
15
Weltkinder- und <strong>Jugend</strong>tag 2011<br />
Unter dem Thema „Mitmachen erlaubt! Kinder- und<br />
<strong>Jugend</strong>kultur in unserer Stadt“ hat am Samstag, den<br />
24.09.2011 der Weltkinder- und <strong>Jugend</strong>tag in<br />
Hombruch statt gefunden. Die <strong>Jugend</strong>Botschaft hat sich<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
mit einer<br />
Beteiligungslandschaft<br />
und<br />
Mitmach-<br />
Aktionen an<br />
dem Tag beteiligt.<br />
Höhepunkt<br />
war die Foto-<br />
Aktion „An<br />
<strong>Dortmund</strong> gefällt<br />
mir…“ bzw.<br />
„Meine Botschaft ist…“, welche auf Wunsch der BesucherIn an der <strong>Dortmund</strong>er<br />
Meinungswand veröffentlicht wurde und die Aktion „Meet-A-PolitikerIn – Triff<br />
einEn Polit-ExpertIn“, wobei sich <strong>Jugend</strong>liche im Gespräch mit einer Expertin/<br />
einem Experten aus der <strong>Dortmund</strong>er Politik zu ausgewählten Themen austauschen<br />
konnten. An dem politischen Fachgespräch haben u. a. Gerda Kieninger/Landtagsabgeordnete<br />
für die SPD, Bezirksbürgermeister Hans Semmler für die CDU, Ursula<br />
Pulpanek-Seidel für die SPD-Fraktion und Uta Schütte als Kinder- und jugendpolitische<br />
Sprecherin für das Bündnis90/Die Grünen teilgenommen.<br />
„Meine Botschaft für <strong>Dortmund</strong> ist…“<br />
♦ „Ich finde <strong>Dortmund</strong> schön, aber man muss ein deutliches Verbot wegen den<br />
vielen dreckigen Spielplätzen erteilen! Viele Spielgeräten sind kaputt oder sehr<br />
dreckig (Bsp.: Sonnenstraße)“ ♦ „…sauberer werden!“ „Danke für die Thier-<br />
Galerie“ ♦ „…dass es an der Grafen-Grundschule (bald) eine Schaukel gibt!“<br />
♦ „Mehr Integration!“ ♦ „Bitte, mehr Skateparks!“ ♦ „mehr theaterpädagogische<br />
Projekte!“ ♦ „Mehr auf junge Menschen hören!“<br />
16
An <strong>Dortmund</strong> gefällt mir<br />
♦ „…die Fußball-Mannschaft“ ♦ „die Nordstadt“ ♦ „der tolle Weihnachtsbaum“<br />
♦ „das Ostwall-Museum“ ♦ „…die guten Bus- und Bahnverbindungen“<br />
♦ „der Westfalenpark“ ♦ „…dass wir 12 Stadtbezirke haben“ ♦ „…die<br />
Bürgernähe der Verwaltung“ ♦ „…dass der OB sich auch für Kinder und<br />
<strong>Jugend</strong>liche interessiert.“ ♦ „… dass es ein Shopping-Center gibt.“ ♦ „die<br />
offenen Leute“ ♦ „…die Skyline bei Nacht“ ♦ „…die JFS Eving – die<br />
<strong>Jugend</strong>freizeitstätte ohne Rassismus!“ ♦ „…dass es <strong>Jugend</strong>freizeitstätten gibt<br />
und Tanzmöglichkeiten.“ ♦ „…dass Engagement vieler junger Menschen gegen<br />
Rechts (Bsp. 3.09.2011) ♦ „…das U.“<br />
Interessenvertretung<br />
Darüber hinaus hat die <strong>Jugend</strong>Botschaft vom 24. bis 29.01.2011 an der Gedenkstättenfahrt<br />
nach Oswiecim/Polen teilgenommen und das KZ Auschwitz besichtigt,<br />
den 3. Schüler-Tag am 28.02.2011 mit einem Workshop zum Thema „Beteiligung<br />
und <strong>Jugend</strong>foren“ unterstützt, an der Erlebniswelt Demokratie „Laugh&Discuss“ und<br />
der „Demokratie-Insel“ zum Thema „Beteiligung“ im FZW teilgenommen, hat am<br />
Fachtag „Schule Ohne Rassismus“ am 8.02.2011 im Rathaus mitgewirkt und dort<br />
die Beteiligungsmöglichkeiten durch die <strong>Jugend</strong>Botschaft vorgestellt, hat am 29.06.<br />
beim Festlichen Empfang zu Ehren Eingebürgerter nach Lieblingsorten gefragt, hat im<br />
Anschluss an die Gedenkstättenfahrt im Januar 2011 einen Qualifizierungsworkshop<br />
für die frisch ernannten „BotschafterInnen der Erinnerung“ auf der Wewelsburg in<br />
Kooperation mit der Arbeitsstelle Zukunft braucht Erinnerung durchgeführt, in<br />
Kooperation mit dem Respekt-Büro und jungen Menschen aus dem Stadtteil <strong>Dortmund</strong>-Dorstfeld<br />
ein Präventionskonzept gegen Rechts ausgearbeitet und hat beim<br />
Weltkindertag 2011 in Hombruch erstmals eine „Beteiligungslandschaft“ durchgeführt.<br />
Des Weiteren hat die <strong>Jugend</strong>Botschaft den Deutsche <strong>Jugend</strong>hilfetag in Stuttgart<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
17
esucht, regelmäßig an der Arbeitsgruppe „<strong>Jugend</strong>foren“<br />
teilgenommen und an der Broschüre „Im<br />
Interesse von Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen – <strong>Jugend</strong>ringe<br />
in Nordrhein-Westfalen“ mitgewirkt.<br />
Ideen Initiative Zukunft<br />
Ausblick<br />
Für die Teilnahme am Wettbewerb „Ideen Initiative<br />
Zukunft“ von dm und der Deutschen UNESCO-<br />
Kommission im Rahmen der UN-Dekade „Bildung<br />
für nachhaltige Entwicklung“ wurde die <strong>Jugend</strong>Botschaft<br />
mit dem 2. Platz geehrt.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
Der <strong>Jugend</strong>Botschaft ist es in diesem Jahr erstmalig gelungen, an zwei Orten gleichzeitig<br />
zu sein. Am Mittwoch, den 30.11.2011 war die <strong>Jugend</strong>Botschaft zur Preisverleihung<br />
des Heinz-Westphal Sonderpreises nach Berlin eingeladen und gleichzeitig<br />
hat die Schreberjugend das Rathaus in <strong>Dortmund</strong> erkundet. Dies wäre ohne ein tolles<br />
Team nicht möglich! Vielen Dank. Vielen Dank gilt außerdem dem Stamm Weiße<br />
Rose, der kurzfristig für den Filmbeitrag zum Heinz-Westphal-Preis eine Rathaus<br />
Erkundung inklusive Oberbürgermeister Gespräch organisiert hatte. Weiterhin „Gut<br />
Pfad!“.<br />
Beteiligung ist nach wie vor ein spannendes<br />
Thema, braucht aber einen professionellen<br />
Rahmen, um ihr volles Potential<br />
abrufen zu können. Durch die <strong>Jugend</strong>Botschaft<br />
wird jungen Menschen<br />
Anleitung und Begleitung bei der Vertretung<br />
ihrer Interessen geboten. Diese<br />
Möglichkeiten herauszufiltern, wird<br />
weiterhin eine der Aufgabe in der <strong>Jugend</strong>Botschaft sein. Nach der Auszeichnung mit<br />
dem Heinz-Westphal Sonderpreis ist die <strong>Jugend</strong>Botschaft <strong>Dortmund</strong> voller guter<br />
Ideen und Aktionen und wird in den nächsten Monaten die Projektreihe „<strong>Jugend</strong><br />
erkundet das Rathaus“ weiter ausbauen und um die Bausteine „Politik und Verwaltung“<br />
und „Kultur und Wirtschaft“ ergänzen. Die <strong>Jugend</strong>Botschaft ist mit einer<br />
eigenen Seite auf Facebook vertreten, um jungen Leuten auch im Web Beteiligung zu<br />
ermöglichen. Hier werden u. a. Veranstaltungshinweise, Bilder und Kommentare rund<br />
um die Aktionen der <strong>Jugend</strong>-<br />
Botschaft veröffentlicht.<br />
https://ww.facebook.com/<br />
jugendBotschaft-<strong>Dortmund</strong><br />
Die <strong>Jugend</strong>Botschaft freut sich<br />
jederzeit über Anmeldungen,<br />
Fragen und Ideen!<br />
18<br />
Dirk Geiseler für die<br />
<strong>Jugend</strong>Botschaft <strong>Dortmund</strong>
Demokratie gestalten Teilhabe<br />
einfordern Engagement fördern<br />
Auch im dritten Jahr ihres Bestehens steht die „Demokratieförderung“ im Mittelpunkt<br />
und Zentrum der Arbeitsstelle <strong>Jugend</strong> und Demokratie.<br />
Nach wie vor ist die Arbeitsstelle keine Einrichtung der Demokratieerziehung.<br />
Hier werden keine <strong>Jugend</strong>lichen zur Demokratie erzogen - hier wird Demokratie<br />
gestaltet. Wir (be)fördern die Demokratie, indem wir sie um Ideen und Vorstellungen<br />
junger Menschen bereichern. <strong>Jugend</strong>liche gestalten Demokratie.<br />
Botschafter der Erinnerung, oder Erinnerungsarbeit von <strong>Jugend</strong>lichen<br />
verantwortet<br />
Die Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz im Januar 2011 bildete den Einstieg in<br />
das Projekt „Botschafter_innen der Erinnerung“. Schwerpunktmäßig wird dieses<br />
Projekt durch die Arbeitsstelle „Zukunft braucht Erinnerung“ umgesetzt. Die<br />
Arbeitsstelle begleitet dieses Projekt vor allen unter dem Gesichtspunkt, die<br />
Handlungs- und Gestaltungsspielräume für von <strong>Jugend</strong>lichen verantwortete<br />
Erinnerungsarbeit zu erweitern. So entstanden im Rahmen des Seminars im Mai<br />
in Wewelsburg weitere Elemente für die Arbeit in Schulen u.a. ein Frage-Antwort-Quiz<br />
zu den Bedingungen von Zwangsarbeit und im Konzentrationslager.<br />
Darüber hinaus entstand die Idee, die Gedenkveranstaltung in der Bittermark am<br />
Karfreitag von <strong>Jugend</strong>lichen moderieren und gestalten zu lassen.<br />
Ausstellung „Opfer rechter Gewalt“ in <strong>Dortmund</strong> Januar 2012<br />
Aus den Erfahrungen mit den „Botschafter_innen der Erinnerung“, insbesondere dem<br />
Interesse und Elan, eigene Gedenkformen zu entwickeln und selbstverantwortlich zu<br />
handeln, entstand dann die Mitarbeit und Kooperation im Zusammenhang mit der<br />
Wanderausstellung<br />
„Opfer rechter Gewalt“<br />
Diese Ausstellung wurde<br />
erstellt vom Verein<br />
„Opferperspektive<br />
Brandenburg e.V.“ und<br />
zeigt über 156 Menschen,<br />
die in den letzten<br />
20 Jahren (1990 –<br />
2010) Opfer rechtsextremistischer<br />
Gewalt<br />
wurden.<br />
Die Ausstellung wurde in der Petri-Kirche in <strong>Dortmund</strong> gezeigt und vom Forum gegen<br />
Rassismus der TU <strong>Dortmund</strong> betreut.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
19
Eine Gruppe von 10 <strong>Jugend</strong>lichen, darunter auch Mitglieder der Botschafter_innen<br />
der Erinnerung, hat für diese Ausstellung eine Führung erarbeitet und dann in den 3<br />
Wochen der Ausstellungszeit über 24 Gruppen (Schulklassen, <strong>Jugend</strong>gruppen oder<br />
schulische AGs) durch diese Ausstellung geführt.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
Die <strong>Jugend</strong>lichen haben neben den Führungen auch tageweise in der Ausstellung<br />
den Präsenzdienst übernommen und standen so auch für Fragen und Gespräche<br />
zum Thema der Ausstellung zur Verfügung.<br />
Die Organisation dieser Führung, die Ausbildung der <strong>Jugend</strong>lichen und die<br />
Begleitung der Ausstellung wurde von der Arbeitsstelle organisiert und durchgeführt.<br />
<strong>Dortmund</strong> Nazifrei – Nur jugendlicher Protest?<br />
Schon länger wird in <strong>Dortmund</strong> sehr intensiv darüber diskutiert, wie man sich<br />
gegen die regelmäßigen Aufmärsche der Nazis wehren kann. Dabei wurde auch<br />
immer deutlich, dass es durchaus aus Reihen der <strong>Jugend</strong>organisationen, einzelnen<br />
<strong>Jugend</strong>verbänden und Gruppen vor allen junge Menschen sind, die sich vorstellen<br />
können, auch mit Blockaden oder anderen Maßnahmen die Aufmärsche zu behindern<br />
oder zu verhindern.<br />
Die Arbeitsstelle hat den Prozess zur Gründung von <strong>Dortmund</strong> Nazifrei, Bündnis<br />
demokratisches <strong>Dortmund</strong> unterstützt und begleitet. Dazu wurde die notwendige<br />
Infrastruktur zur Verfügung gestellt und die Diskussion über zivilen Ungehorsam<br />
mit vorangetrieben, wozu Aktive des Bündnisses Dresden nazifrei eingeladen<br />
wurden.<br />
20
<strong>Dortmund</strong> Nazifrei ist kein <strong>Jugend</strong>bündnis,<br />
sondern ein Bündnis, das in<br />
viele gesellschaftliche Bereiche<br />
vorgedrungen ist und von sehr<br />
unterschiedlichen Personen, Persönlichkeiten<br />
und Institutionen unterstützt<br />
wurde. Nach wie vor wird<br />
das Bündnis stark von <strong>Jugend</strong>lichen<br />
und <strong>Jugend</strong>organisationen getragen.<br />
Du gegen Rechts in Huckarde<br />
3 Jahre lang fand ein stadtweiter antifaschistischer <strong>Jugend</strong>kongress statt, nun im<br />
4. Jahr wurde das Konzept überarbeitet und ausprobiert, ob eine regionale Form,<br />
den <strong>Jugend</strong>kongress vor Ort in einem Stadtbezirk auszurichten, funktionieren<br />
kann.<br />
Ausprobiert wurde dies am 14. Juli in Huckarde im Kinder- und <strong>Jugend</strong>treff<br />
Kirchlinde. Durch die regionale Ausrichtung und der Idee, hier eine kleine Veranstaltung<br />
mit nicht so vielen Teilnehmern durchzuführen, konnten junge Menschen<br />
sehr stark in die Planung und Durchführung einbezogen werden. Dadurch bekam<br />
die Veranstaltung auch mehr den Charakter einer von interessierten <strong>Jugend</strong>lichen<br />
für Freunde und Bekannte aus der Nachbarschaft organisierten Veranstaltung, was<br />
der Atmosphäre und dem Miteinander sehr gut getan hat.<br />
Am Ende entstanden mehrere Ideen für die zukünftige Zusammenarbeit, die in und<br />
an der Einrichtung stattfinden können. Hier ist auch die Arbeitsstelle weiterhin<br />
beratend tätig.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
21
Und wieder Kirchlinde – Der Aktionstag am 20. Oktober<br />
Wie wichtig und richtig die <strong>Jugend</strong>konferenz im Juli in Kirchlinde war, wurde<br />
dann im Oktober deutlich, als Neonazis die Eingangstür zum Kinder- und <strong>Jugend</strong>treff<br />
mit einer eindeutigen Drohung beschmierten. Hier hat die Arbeitsstelle die<br />
Einrichtung bei der Organisation eines Aktionstages, zu dem auch die Bezirksvertretung<br />
Huckarde, vor allen aber die Nachbarn und die Eltern der<br />
BesucherInnen eingeladen wurden, unterstützt. Aus dem Aktionstag entwickelt<br />
sich auf Initiative der Besucher und Besucherinnen und mit Unterstützung der<br />
Arbeitsstelle ein regelmäßiger Treffpunkt für Eltern und Nachbarn, um die aktuelle<br />
Entwicklung im eigenen Stadtbezirk im Auge zu behalten und sich auszutauschen.<br />
Beteiligung und <strong>Jugend</strong>foren<br />
Was mit der Fachtagung im November 2010 begann, wurde im April 2011 und im<br />
Juli 2011 fortgesetzt.<br />
Am 04. April fand die<br />
1. Fortsetzung des<br />
Fachtages mit Ursula<br />
Winkelhofer vom<br />
Deutschen <strong>Jugend</strong>institut<br />
statt. Hierbei<br />
wurde auch die Arbeit<br />
der in <strong>Dortmund</strong><br />
bereits vorhandenen<br />
<strong>Jugend</strong>foren vorgestellt.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
Im Anschluss daran wurden in Arbeitsgruppen die notwendigen Bedingungen für die<br />
<strong>Jugend</strong>foren benannt und zusammengetragen. Dass dabei vor allen die finanziellen und<br />
organisatorischen Rahmenbedingungen für solche <strong>Jugend</strong>foren als fehlend und dringend<br />
zu schaffen eingestuft wurden, verwunderte nicht.<br />
22
Am 12. Juli fand dann die 2. Fortsetzung statt, diesmal kamen die an <strong>Jugend</strong>foren<br />
beteiligten und interessierten <strong>Jugend</strong>lichen zu Wort, indem sie ihre bisherigen<br />
Erfahrungen austauschten und Ideen für die zukünftigen <strong>Jugend</strong>foren darstellten.<br />
Die weitere Entwicklung der <strong>Jugend</strong>foren bleibt spannend.<br />
Beteiligung - geht das?<br />
Seit je her ist die Arbeitsstelle damit betraut, Beteiligung und Partizipation auch<br />
in den Bereichen zu thematisieren, wo sie erst einmal nicht selbstverständlich<br />
erscheinen. Die Infobroschüre „<strong>Jugend</strong> im ARGEn“ und die dazugehörige<br />
Homepage sind Beispiele für diese Arbeit. Zwar hat sich diese Arbeit mit der<br />
Auflösung der ARGE verändert, es bleibt jedoch das Ziel, Partizipation insbesondere<br />
im Bereich der Maßnahmen der <strong>Jugend</strong>berufshilfe weiter voranzubringen.<br />
Im letzten Jahr konnte die Zusammenarbeit insbesondere mit den im<br />
PlanB-Bereich zusammenarbeitenden Trägern der <strong>Jugend</strong>berufshilfe intensiviert<br />
werden. So entstanden Seminare für <strong>Jugend</strong>liche zur Beteiligung in den Maßnahmen.<br />
Fortbildungen für Fachkräfte sind geplant und können hoffentlich trotz<br />
Umstrukturierungen in 2012 umgesetzt werden. Nach wie vor existiert eine<br />
Arbeitsgruppe Partizipation, initiiert durch die jährliche <strong>Jugend</strong>konferenz, in der<br />
Möglichkeiten, Formen und Strukturen der Beteiligung entwickelt und deren<br />
Umsetzung beraten wird.<br />
Es ist in 2012 geplant, eine bzw. mehrere Kooperationsvereinbarungen zu verfassen,<br />
um die Zusammenarbeit zu dokumentieren und zu steuern.<br />
Arbeitsstelle goes school<br />
Nach wie vor bietet die Arbeitsstelle verschiedene sog. „90 Minuten Module“<br />
zur Demokratieförderung für Schulen an. Neben den bereits etablierten und<br />
bekannten Themenmodulen „Wahlalter“, „Kinderrecht“ und „Beteiligung“, wurde<br />
in 2011 ein Kooperationsprojekt mit der Westfälischen Rundschau etabliert. Unter<br />
dem Titel „Zeitgeschehen“ gehen Reporter der Westfälischen Rundschau und<br />
Mitarbeiter der Arbeitsstelle in Schulklassen. Dort wird zu einem aktuellen<br />
Thema des Zeitgeschehens diskutiert und versucht, ein Meinungsbild der <strong>Jugend</strong>lichen<br />
zu diesem Thema einzufangen und darzustellen. Über diese Veranstaltungen<br />
und insbesondere die Diskussionen wird entsprechend in der Zeitung (WR)<br />
berichtet.<br />
Im Bereich Zeitgeschehen konnten 4 Veranstaltungen durchgeführt werden, in den<br />
anderen Themenbereichen wurde insgesamt 12 schulische Veranstaltungen durchgeführt.<br />
Durch die Einführung eines Unkostenbeitrages ist die Anzahl an Veranstaltung<br />
leider zurückgegangen.<br />
Darüber hinaus war die Arbeitsstelle am SchülerInnentag der BSV beteiligt,<br />
sowie an mehreren Projekttagen im Zusammenhang mit Schule ohne Rassismus/<br />
Schule mit Courage.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
23
Erlebniswelt Demokratie<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
In 2011 wurde eine<br />
große Erlebniswelt<br />
Demokratie durchgeführt.<br />
In Kooperation mit<br />
dem <strong>Jugend</strong>amt<br />
<strong>Dortmund</strong>/Respekt-<br />
Büro wurden 300<br />
Schülerinnen und<br />
Schüler ins FZW zu<br />
einer Erlebniswelt<br />
Demokratie eingeladen.<br />
Dabei entstanden<br />
viele interessante<br />
Produkte, die in den<br />
jeweiligen Themen-<br />
Workshops entwickelt<br />
wurden.<br />
Gleichzeitig wurde<br />
aber auch deutlich,<br />
dass mit diesem<br />
großen Rahmen das<br />
Konzept deutlich an<br />
seine Grenzen stößt<br />
und kaum Möglichkeiten<br />
bietet, sich auch<br />
24
mit den Ergebnissen aus den anderen Arbeitsgruppen zu beschäftigen bzw. diese<br />
wahrzunehmen.<br />
Kooperation, Information und Netzwerk<br />
Bestehende Kooperationen konnten im vergangen Jahr vertieft und auch ausgebaut<br />
werden. Nach wie vor begleitet und berät die Arbeitsstelle verschiedene Einrichtungen<br />
wie die JFS Eving oder die JFS Stollenpark bei einzelnen Projekten. Der<br />
Newsletter der Arbeitsstelle wurde wegen technischer Schwierigkeiten im Sommer<br />
2011 eingestellt, wird aber im Sommer 2012 wieder erscheinen.<br />
Ausblick 2012<br />
Mit der Ausstellung „Zwangsarbeit – Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der<br />
Krieg“ ist von März bis zum September 2012 eine bedeutende internationale<br />
Wanderausstellung in <strong>Dortmund</strong> zu sehen. Das Thema Zwangsarbeit ist ein Kapitel<br />
Nationalsozialistischer Herrschaft, das erst in den letzten Jahren von der<br />
Öffentlichkeit wahrgenommen wurde. Über 55 Jahre hat es gedauert, bis zum<br />
einen die noch lebenden Zwangsarbeiter wenigstens eine kleine Entschädigung<br />
erhielten und durch die historische Forschung das Ausmaß der Zwangsarbeit mit<br />
bis zu 20 Millionen Zwangsarbeitern deutlich wurde.<br />
Im Rahmen dieser Ausstellung wird es Führungen von <strong>Jugend</strong>lichen geben, die<br />
Schulklassen und <strong>Jugend</strong>gruppen ihres Alters durch die Ausstellung führen. Damit<br />
knüpft die Arbeitsstelle an die Arbeit im Zusammenhang mit der Ausstellung zur<br />
Wehrmacht in 2003 an und organisiert einen weiteren Bereich, in dem <strong>Jugend</strong>liche<br />
Erinnerungsarbeit und Gegenwart miteinander verbinden und Erinnerungsarbeit<br />
selbstverantwortlich übernehmen.<br />
Thomas Oppermann<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
25
Arbeitsstelle Zukunft braucht Erinnerung<br />
Als Botschafter_in der Erinnerung für die<br />
Menschenrechte einstehen<br />
„Als Botschafterin der Erinnerung entscheidet sie sich für das Leben, tritt ein für<br />
die Menschenrechte und wahrt so das Vermächtnis der letzten Holocaust-Überlebenden,“<br />
so der zentrale Text der Ernennungsurkunden, die Oberbürgermeister<br />
Ullrich Sierau und <strong>Jugend</strong>ringvorsitzender Dirk Loose am 28.02.2011 in einer<br />
Feierstunde an <strong>Dortmund</strong>er <strong>Jugend</strong>liche überreichten. Mit Unterstützung durch<br />
Arbeitsstelle <strong>Jugend</strong> und Demokratie, <strong>Jugend</strong>Botschaft und Respekt Büro konnten<br />
die Botschafter_innen weiter begleitet werden.<br />
Vertiefung des Selbstverständnisses<br />
Auf einem Wochenendseminar in<br />
der Wewelsburg vertieften die Botschafter_innen<br />
der Erinnerung ihr<br />
Selbstverständnis und legten den<br />
Grundstein für weitere Projektvorhaben.<br />
In verschiedenen Workshops<br />
entstanden szenische Collagen, Grundlagen<br />
für ein Quiz zum Thema Zwangsarbeit,<br />
Collagen zum Thema „Wert<br />
eines Menschen“ und vieles mehr.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
26
Im Mittelpunkt der Überlegungen stand jedoch mit dem Karfreitagsgedenken an der<br />
Bittermark ein Gedenktag mit stark lokalem Bezug. Auf der Wewelsburg entstand die<br />
Idee für einen „Weg der Erinnerung“ in der <strong>Dortmund</strong>er Bittermark. Dieser soll die<br />
Opfer der „Karfreitagsmorde“ aus der Anonymität holen und den Weg zum Mahnmal<br />
begleiten. Eine weitere Projektgruppe begann mit Überlegungen für eine stärkere<br />
Beteiligung <strong>Jugend</strong>licher an der Gedenkveranstaltung.<br />
Auf dem Weg zum Karfreitag 2012<br />
Die Botschafter_innen führten im Laufe des Jahres Gespräche mit den Verantwortlichen<br />
für die Gedenkveranstaltung und mit dem Vorstand des Fördervereins<br />
Steinwache/Internationales Rombergparkomitee. Ziel war eine Umsetzung der<br />
Ideen von der Wewelsburg zu ermöglichen.<br />
Mit Unterstützung aus dem Stadtarchiv tauchte eine kleine Arbeitsgruppe ein in<br />
die Geschehnisse der Ostertage des Jahres 1945 und wählte geeignete Biographien<br />
für den „Weg der Erinnerung“ aus.<br />
Regelmäßige Treffen der Gesamtgruppe und einer kleinen Orgagruppe führten zu<br />
einer Konkretisierung der Projektvorhaben. Zu Beginn des Jahres 2012 begann<br />
dann die „heiße Phase“ der Vorbereitung: Texte für den Weg der Erinnerung<br />
wurden erstellt, Bilder eingescannt und die zukünftigen Moderator_innen des<br />
Karfreitagsgedenkens trafen sich zu mehreren Trainings.<br />
Der Karfreitag 2012 kann kommen …. die Botschafter_innen werden dabei sein.<br />
Stadtrundgänge und Stadtrundfahrten<br />
Gedenkgänge, Rundfahrten und Fahrradtouren ermöglichen einen neuen Blick auf<br />
scheinbar Bekanntes. Sie helfen zu erkennen, dass dort, wo damals Geschichte<br />
stattfand, auch heute Geschichte entsteht. Das Repertoire der Arbeitsstelle Zukunft<br />
braucht Erinnerung konnte in 2012 wieder erweitert werden.<br />
Auf den Spuren von Heinrich Czerkus<br />
Der ehemalige Platzwart des BVB gehörte zu den Opfern der Karfreitagsmorde<br />
in Rombergpark und Bittermark. Durch den alljährlichen Heinrich-Czerkus-<br />
Gedächtnislauf gehört sein Schicksal zu den bekannteren in <strong>Dortmund</strong>. Gemeinsam<br />
mit der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, dem Stadtarchiv <strong>Dortmund</strong>, den<br />
Naturfreunden Kreuzviertel, dem BVB Fanclub Heinrich Czerkus und dem BVB<br />
Fanprojekt wurde eine Stadtrundfahrt „Auf den Spuren von Heinrich Czerkus“<br />
entwickelt und erprobt. Die Stadtrundfahrt ist modular aufgebaut und dauert je nach<br />
Zusammenstellung von 3 bis 8 Stunden.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
27
Auf der Stadtrundfahrt können<br />
folgende Stationen besucht<br />
werden:<br />
a) Mahn- und Gedenkstätte<br />
Steinwache<br />
b) Schlosserstrasse 42: Wohnort<br />
und Stolperstein<br />
c) Ehemalige Gaststätte „Wildschütz“:<br />
Gründungslokal des<br />
BVB<br />
d) Hoeschpark: Ehemalige<br />
Spielstätte und Arbeitsplatz von<br />
Heinrich Czerkus<br />
e) Phoenix-See: Auffanglager<br />
Hörder Hüttenunion<br />
f) Ehemalige Gestapozentrale<br />
Alte Benninghofer Strasse<br />
g) Rombergpark: Gedenkstein<br />
in Erinnerung an die Morde im<br />
Rombergpark<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
h) Mahnmal in der Bittermark<br />
i) Stadion Rote Erde (Gedenktafel<br />
Czerkus)<br />
j) Führung durch Westfalenstadion<br />
und Borusseum<br />
28
Deportationen<br />
Für Tausende von <strong>Dortmund</strong>er_innen endete der Weg in den Tod am ehemaligen<br />
Viehmarkt (heutige Musikschule). Auf diesem Stadtspaziergang gehen die<br />
Teilnehmer_innen den Weg einzelner Opfer von der heimischen Wohnung über<br />
den Viehmarkt bis hin zum Deportationsgleis an der ehemaligen Autozugstation.<br />
Im untenstehenden Beispiel ist der Weg anhand der Familie Wolff aus der Münsterstrasse<br />
nachgezeichnet.<br />
Stolpersteine erFahren – Brackel und Aplerbeck<br />
Gemeinsam mit dem Aplerbecker Geschichtsverein und der Arbeitsstelle Zukunft<br />
braucht Erinnerung wurde von der Radfahrjugend die Stolpersteintour für Aplerbeck<br />
entwickelt. Diese wird in Verbindung mit einer Stolpersteinbroschüre gedruckt und im<br />
Stadtbezirk verteilt.<br />
In Zusammenarbeit mit der Geschwister-Scholl-Gesamtschule entsteht zur Zeit die<br />
Stolpersteintour für den Stadtbezirk Brackel in bewährter Art mit Audiodateien.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
29
Aus der Vergangenheit lernen – Zukunft<br />
demokratisch gestalten<br />
Mit Unterstützung aus dem Lokalen Aktionsplan für Vielfalt, Toleranz und Demokratie<br />
konnte der Grundstein für ein Netzwerk Erinnerungsarbeit gelegt werden.<br />
Die Strategien und ideologischen Grundlagen, die von rechten Gruppierungen verfolgt<br />
werden, unterscheiden sich kaum von denen des historischen Nationalsozialismus. Aus<br />
dieser Erkenntnis heraus sind lokale Spurensuche und Erinnerungsarbeit bereits jetzt<br />
wesentliche Bestandteile der Antirassismusarbeit von Schulen und <strong>Jugend</strong>(verbands)-<br />
gruppen. Im Rahmen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ fordert die<br />
Selbstverpflichtung „... nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen<br />
zu entwickeln, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.“<br />
Im Rahmen der Projekte Zug der Erinnerung, ErPort- ein Erinnerungsportal für<br />
<strong>Dortmund</strong> und Botschafter der Erinnerung hat die Arbeitsstelle Zukunft braucht<br />
Erinnerung des <strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong> tragfähige Netzwerke gebildet und begleitet.<br />
Mit Hilfe dieses Netzwerkes sollen weitere Schulen und <strong>Jugend</strong>freizeitstätten<br />
motiviert werden, sich im Bereich der Erinnerungsarbeit und Antirassismusarbeit<br />
zu engaieren. Begleitend sollen diejenigen, die in diesem Feld bereits aktiv sind,<br />
weiter in ihrem Engagement gestärkt werden. Besondere Unterstützung sollen Schulen<br />
erhalten, die bereits zu den Schulen ohne Rassismus gehören bzw. diesen Titel anstreben.<br />
In einer ersten Phase fand eine Bestandserhebung statt. Für 2012 ist eine Vielzahl an<br />
Kooperationsprojekten geplant.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
<strong>Jugend</strong>ring koordiniert Stolpersteinverlegungen<br />
Seit Anfang 2012 koordiniert die Arbeitsstelle Zukunft braucht Erinnerung offiziell die<br />
Verlegung von Stolpersteinen in <strong>Dortmund</strong>. Junge Auszubildende zum Garten- und<br />
Landschaftsbauer (agricola Berufskolleg) unterstützen bei den Vorbereitungen.<br />
Begleitet von Schulen, <strong>Jugend</strong>gruppen, Kirchengemeinden und vielen engagierten<br />
Privatpersonen verlegt der Kölner Künstler Gunter Demnig am 9. Februar 2012 29<br />
Stolpersteine an 11 Standorten in <strong>Dortmund</strong>. Damit erinnern jetzt 202 Stolpersteine<br />
an <strong>Dortmund</strong>er Opfer des Nationalsozialismus und geben den Opfern einen Namen.<br />
Verlegungen an anderen Orten mussten wegen Frost abgesagt werden. In <strong>Dortmund</strong><br />
konnte die Verlegung trotz eisiger Temperaturen stattfinden. Dies ist dem Team von<br />
agricola zu verdanken. Stück für Stück öffneten sie in den Tagen vor dem Verlegetermin<br />
das tief gefrorene Pflaster und bereiteten jede einzelne Stelle vor.<br />
30
Hinter den Stolpersteinen<br />
stehen 16 Gruppen und<br />
Einzelpersonen, die die<br />
Finanzierung sicher stellen<br />
und der Verlegung einen<br />
würdigen Rahmen geben.<br />
Insgesamt nahmen etwa 600<br />
Menschen an den Verlegungen<br />
teil. Sie stellen sich all denen<br />
entgegen, die einen Schlussstrich<br />
unter die Vergangenheit<br />
ziehen wollen.<br />
In einer Zeit, in der Nazis und<br />
Holocaustleugner weiterhin in<br />
<strong>Dortmund</strong> ihre Propaganda verbreiten,<br />
ist die Erinnerung an die Opfer<br />
des Nationalsozialismus wichtiger<br />
denn je.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
31
Gründung der <strong>Dortmund</strong>er Stiftung <strong>Jugend</strong><br />
und Demokratie ein Weg der etwas bewirkt<br />
In der letzten Vollversammlung des Jahres, am 21. November 2011, hat der <strong>Jugend</strong>ring<br />
<strong>Dortmund</strong> nach gründlicher Vorbereitung, die <strong>Dortmund</strong>er Stiftung <strong>Jugend</strong> und<br />
Demokratie im neuen CVJM Haus in Dorstfeld gegründet.<br />
Ort und Stiftungsgründerinnen und -gründer waren bedacht ausgewählt worden.<br />
Der Ort wurde gewählt, um deutlich zu machen, dass der <strong>Jugend</strong>ring und die neue<br />
Stiftung die demokratischen Entwicklungen auch in diesem Stadtteil im Auge<br />
behalten werden. Die Stiftungsgründerinnen und –gründer sind besondere Menschen<br />
aus der gesamten Zivilgesellschaft in <strong>Dortmund</strong> - über alle demokratischen Parteien<br />
hinweg. Sie gehen mit gutem Beispiel voran und stiften Geld und Kontakte, um den<br />
ersten Schritt zu ermöglichen.<br />
Die Stiftung will Projekte, Aktivitäten und Initiativen von jungen Menschen<br />
fördern. Sie will ihnen Geld und Unterstützung bieten, damit sie ihre Vorstellungen<br />
und Ideen umsetzen können.<br />
Die Gemeinschaftsstiftung „<strong>Dortmund</strong>er Stiftung <strong>Jugend</strong> und Demokratie“ sieht<br />
sich als Teil eines Netzwerkes von Demokratieförderern. Sie arbeitet im Rahmen<br />
der Projektförderung eng mit anderen Einrichtungen und Institutionen zusammen.<br />
Die Stiftung dient nicht zur Kompensation für wegbrechende Fördermittel. Sie<br />
will Raum für neue Projekte eröffnen und baut langfristig eine Finanzierung -<br />
unabhängig von der notwendigen öffentlichen Förderung - für diese wichtigen<br />
Aufgaben auf.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
Der Demokratie im Alltag auf die Sprünge helfen<br />
Demokratie stellt im Wesentlichen eine dem Gemeinwohl förderliche Lebensund<br />
Einstellungsweise dar, die weit über formale Rechte wie das des Wahlrechts<br />
hinausreicht. Deshalb wird die <strong>Dortmund</strong>er Stiftung <strong>Jugend</strong> und Demokratie<br />
Projekte und Aktionen finanzieren, die Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen Demokratie als<br />
etwas Wertvolles erfahrbar machen.<br />
Besonderes ermöglichen<br />
Darüber hinaus werden durch die <strong>Dortmund</strong>er Stiftung <strong>Jugend</strong> und Demokratie<br />
herausragende Projekte gefördert, die Teilhabe einfordern, Demokratie gestalten<br />
und Engagement fördern. Hierzu zählt beispielsweise die bereits erfolgreich<br />
etablierte Erlebniswelt Demokratie zur Gewinnung junger Leute für eine demokratische<br />
Einstellung und Mitbestimmung.<br />
Neues auf den Weg bringen<br />
Demokratie ist eine sich ständig erneuernde und weiterentwickelnde Gesellschaftsform.<br />
Entsprechend wird sich die <strong>Dortmund</strong>er Stiftung <strong>Jugend</strong> und Demokratie<br />
dafür einsetzen, Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen die Möglichkeiten der Mitwirkung<br />
an politischen Entscheidungen näher zu bringen und diese zu stärken. Wie<br />
anders sollen junge Menschen Demokratie lernen?<br />
32<br />
Die Gemeinschaftsstiftung „<strong>Dortmund</strong>er Stiftung <strong>Jugend</strong> und Demokratie“ macht es<br />
sich zur Aufgabe, junge Menschen zu unterstützen und zu ermuntern, sich einzumischen.
Die Stiftung versteht sich als ein Bündnis von <strong>Jugend</strong>hilfe, Wirtschaft, Politik und<br />
<strong>Jugend</strong>lichen, das Engagement, Mitbestimmung und Teilhabe an unserer Gesellschaft<br />
unterstützen und fördern will. Gemeinsam wollen wir unsere Demokratie vor Ort<br />
gestalten.<br />
Die Stiftungszwecke sollen insbesondere verwirklicht werden durch<br />
♦ Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit<br />
♦ Kulturarbeit<br />
♦ Durchführung und Förderung von Veranstaltungen, die deutlich machen<br />
oder bewirken, dass unter jungen Menschen Demokratie lebt bzw. als<br />
etwas Lebendiges erlebt und gestaltet wird<br />
♦ Anregung von Projekte der Demokratieförderung und deren ideelle und<br />
materielle Unterstützung<br />
♦ Förderung oder Durchführung von Maßnahmen zur Stärkung und Absicherung<br />
der Beteiligung von Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen am gesellschaftlichen<br />
und politischen Leben<br />
♦ Förderung der Selbstorganisation junger Menschen in Initiativen, Projekten<br />
und Gruppen<br />
♦ Förderung der angemessenen Beteiligung von Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen<br />
an sie betreffenden politischen Entscheidungen.<br />
Stiftungsbroschüre, auch das Wertpapier genannt<br />
In der Stiftungsbroschüre, auch das Wertpapier genannt, werden die Ziele der<br />
<strong>Dortmund</strong>er Stiftung <strong>Jugend</strong> und Demokratie beschrieben. Sie enthält außerdem<br />
die Einladung an die Bürgerinnen und Bürger, sich als Stifterinnen und Stifter zu<br />
betätigen.<br />
In der Stiftungsbroschüre legen Herr Ullrich Sierau, Oberbürgermeister der Stadt<br />
<strong>Dortmund</strong>, Frau Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-<br />
Westfalen, Herr Udo Dolezych, Präsident der Industrie- und Handelskammer zu<br />
<strong>Dortmund</strong>, und Frau Univ.-Prof. Dr. Gabriele Flösser, Professorin für Sozialpädagogik<br />
an der TU <strong>Dortmund</strong>, den Bürgerinnen und Bürgern <strong>Dortmund</strong>s nahe, das<br />
Anliegen der <strong>Dortmund</strong>er Stiftung <strong>Jugend</strong> und Demokratie ideell und materiell<br />
zu unterstützen.<br />
Die Stiftungsbroschüre kann in der Geschäftsstelle angefordert werden, außerdem<br />
kann man sich auf der Homepage des <strong>Jugend</strong>rings weiter informieren. Dort<br />
findet sich auch immer eine aktuelle Auflistung aller Stifterinnen und Stifter.<br />
Die <strong>Dortmund</strong>er Stiftung <strong>Jugend</strong> und Demokratie wird als Synonym für eine<br />
kompetente und verlässliche Anstifterin für vielfältige Ideen, Projekte und Initiativen<br />
der Demokratieförderung stehen. Dazu benötigen wir (lediglich!) 2000<br />
<strong>Dortmund</strong>erinnen und <strong>Dortmund</strong>er, die je 500 Euro (12 x 42 € für Demokratie)<br />
stiften. Es gibt darüber hinaus viele Möglichkeiten, Geld für die Stiftung zu<br />
sammeln. Anlässlich der Verabschiedung des ehemaligen Geschäftsführers Josef<br />
Niehaus wurde Geld gesammelt, das nun für die direkte Projektförderung verwendet<br />
werden kann. Es gibt viele Möglichkeiten für die <strong>Dortmund</strong>er Stiftung <strong>Jugend</strong> und<br />
Demokratie zu stiften. Gerne beraten wir alle Fragen dazu.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
33
Rede von Oberbürgermeister Ullrich Sierau zur Gründung der <strong>Dortmund</strong>er<br />
Stiftung <strong>Jugend</strong> und Demokratie am 21.11.2011<br />
Lieber Dirk Loose,<br />
lieber Josef Niehaus,<br />
liebe in der <strong>Jugend</strong>arbeit Engagierte,<br />
heute bringen wir ein Projekt an den Start, das lange geplant und sorgfältig<br />
vorbereitet wurde. Das war auch nötig, denn es handelt sich um ein Projekt, das<br />
die Chance hat, einiges in Bewegung zu setzen.<br />
Daher freue ich mich, dass wir<br />
heute hier zur Gründung der<br />
Stiftung „<strong>Jugend</strong> und Demokratie“<br />
zusammen gekommen sind.<br />
Das ist heute ein guter Tag für<br />
<strong>Dortmund</strong> und für die große<br />
demokratische Mehrheit in<br />
unserer Stadt.<br />
Demokratie ist unser höchstes<br />
staatliches Gut, auch wenn sie<br />
nicht immer perfekt ist. Winston<br />
Churchill prägte den Satz: „Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen.<br />
Aber ich kenne keine bessere!“ Ein wenig scherzhaft gemeint, verdeutlicht dieser<br />
Satz, dass es auch in unserer Demokratie immer noch Dinge gibt, die man besser<br />
machen kann. Ich bin mir sicher, diese Stiftung wird dazu beitragen.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
34<br />
Denn unsere Demokratie ist kein Selbstläufer. Es wichtig sie zu gestalten, sie zu<br />
leben, sie mit Inhalten zu füllen und für sie zu kämpfen. Und das müssen wir<br />
selber tun, das nimmt uns keiner ab.<br />
Die letzte Woche hat uns ganz eindrücklich vor Augen geführt, wie wichtig es ist,<br />
das wir uns für unsere Werte, für unsere Freiheit und unsere Demokratie einsetzen.<br />
Die Morde einer rechtsextremistischen Terrorgruppe an 10 Menschen, und sehr<br />
wahrscheinlich auch noch einige Anschläge mit Schwerverletzten, zeigen, dass<br />
die Feinde der Demokratie keine harmlosen Spinner sind, die nur ein paar Parolen<br />
grölen.<br />
Auch dem Letzten ist nun klar geworden: Die sind gefährlich – sie ermorden und<br />
verletzen Menschen und wollen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung<br />
abschaffen.<br />
Und noch eines wird immer klarer: Es handelt sich bei diesen Mördern um keine<br />
isolierte Zelle.
Es gab ein Unterstützernetz in der rechten Szene, das vielleicht sogar bis nach <strong>Dortmund</strong><br />
zu den Autonomen Nationalisten reicht.<br />
Und auch die geistigen Brandstifter sind zumindest moralisch für die Morde und<br />
Anschläge genauso verantwortlich, wie die, die sie letztendlich ausgeführt<br />
haben.<br />
Diese Feinde der Demokratie und ihre falschen Ideologien müssen und werden<br />
wir bekämpfen.<br />
Natürlich nicht mir gleichen Mitteln. Wir stehen vielmehr jederzeit für Demokratie,<br />
für Frieden, Freiheit und Menschenrechte ein und sprechen gerade junge<br />
Menschen an und nehmen sie mit.<br />
Dafür brauchen wir ganz viele engagierte Menschen und Institutionen. Und<br />
deshalb bin ich sehr glücklich, dass wir heute mit der Stiftung „<strong>Jugend</strong> und<br />
Demokratie“ wieder einen guten Schritt in die richtige Richtung machen.<br />
Junge Menschen so früh wie möglich an Politik heranzuführen, ihnen die Demokratie<br />
nahe zu bringen ist der richtige Weg, die Demokratie auch zukünftig zu<br />
festigen und allen Feinden ganz früh das Wasser abzugraben.<br />
Deshalb geht mein großer Dank an die Initiatoren der neuen Stiftung „<strong>Jugend</strong> und<br />
Demokratie“. Das, was hier geleistet wurde, und noch geleistet wird, das ist<br />
Bürgerengagement im besten Sinne.<br />
Lieber Josef Niehaus,<br />
ein besonderer Dank dafür gebührt an dieser Stelle Ihnen. Lange Jahre haben Sie<br />
sich als Geschäftsführer des <strong>Jugend</strong>rings für die Belange von Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen<br />
eingesetzt. In wenigen Wochen werden Sie nun in den wohlverdienten<br />
Unruhestand gehen. Bestimmt werden wir uns das ein oder andere Mal aber noch<br />
an Sie wenden, um von Ihrem reichen Erfahrungsschatz zu profitieren.<br />
Ohne zu übertreiben kann man aber sagen, dass Sie mit der Gründung der Stiftung,<br />
die Sie maßgeblich voran getrieben haben, etwas bleibendes zum Abschluss<br />
Ihrer Tätigkeit beim <strong>Jugend</strong>ring hinterlassen, worauf Sie sehr Stolz sein<br />
können. Aus all diesen Gründen habe ich mich sehr gerne und auch sofort dazu bereit<br />
erklärt, als ich in der <strong>Jugend</strong>ring Vollversammlung am 27. September 2010 zum<br />
ersten Mal danach gefragt wurde, als Gründungsstifter zur Verfügung zu stehen.<br />
Meine Hoffnung ist, dass noch viele Bürgerinnen und Bürger ebenfalls der<br />
Stiftung beitreten und mit ihrem Beitrag helfen, dieses wichtige Zukunftsthema in<br />
<strong>Dortmund</strong> weiter nach vorne zu bringen.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
Den Initiatoren der Stiftung und allen, die daran mitgearbeitet haben und noch<br />
mitarbeiten werden wünsche ich weiterhin viel Erfolg!<br />
Glück auf!<br />
35
Warum Stiften gehen?<br />
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,<br />
sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde der<br />
<strong>Dortmund</strong>er Stiftung <strong>Jugend</strong> und Demokratie.<br />
zunächst einmal möchte ich Ihnen, Herr Oberbürgermeister gratulieren. Nicht zu dem<br />
Fußballereignis am vergangenen Samstag, denn vom Fußball verstehe ich nichts.<br />
Aber in den Rundfunknachrichten wurde in der vergangen Woche berichtet, dass<br />
<strong>Dortmund</strong> von einer europäischen Institution für seine gute Organisation der Verwaltung<br />
ausgezeichnet wurde, und von Verwaltung verstehe ich als pensionierter Beamter<br />
etwas. Also dazu: Herzlichen Glückwunsch!<br />
In Deutschland wurden in den letzten Jahren jährlich etwa 700 – 800 rechtlich<br />
selbstständige Stiftungen errichtet. Da ich jährlich zwei bis drei Stiftungen bei<br />
der Errichtung berate und begleite, habe ich also an diesen Errichtungen<br />
immerhin einen Anteil von etwa ¼ Prozent. Ich hätte auch sagen können von mehr<br />
als 2,5 Promille. Das hätte aber von Verkehrsteilnehmenden falsch verstanden<br />
werden können.<br />
Stifterinnen und Stifter schaffen stabile Strukturen. Daher lässt sich die Errichtung<br />
einer Stiftung durchaus mit dem Bau eines Hauses vergleichen. „Bauherr“<br />
sind die Stifter, Architekt derjenige, der in diesem Fall keine Baupläne zeichnet,<br />
sondern Stiftungsvertrag und Satzung entwirft und bei dem Finanzamt zur Anerkennung<br />
der Gemeinnützigkeit einreicht. In einem Haus sollen Menschen lange<br />
wohnen, eine Stiftung sichert langfristig und nachhaltig die Finanzierung des<br />
Stiftungszwecks. Die ältesten Stiftungen in Deutschland tun dies seit über eintausend<br />
Jahren.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
Um die Stiftungsziele zu erreichen und aus den Erträgen des Stiftungsvermögens<br />
nachhaltig junge Menschen unterstützen und ermuntern zu können sich einzumischen,<br />
um Projekte, Aktivitäten und Initiativen von jungen Menschen zur Stärkung<br />
des Demokratiebewusstseins fördern zu können, benötigt die <strong>Dortmund</strong>er Stiftung<br />
<strong>Jugend</strong> und Demokratie Zustifterinnen und Zustifter.<br />
Warum sollen und wollen diese (Sie) zustiften?<br />
- Weil sie (Sie) an die Zukunft dieser Initiative glauben<br />
- Weil sie (Sie) deren Arbeit mitgestalten und zu deren dauerhaften<br />
finanziellen Absicherung beitragen möchten.<br />
- Weil sie (Sie) deren Arbeit weiter beleben, ihre Aktivitäten fördern und<br />
ihr Engagement unterstützen wollen.<br />
- Weil Stiftungen im Strom der Zeit die Gewähr der Dauer bieten.<br />
- Weil das Stiftungsvermögen beständig ungeschmälert erhalten bleibt.<br />
- Weil man Steuern spart, indem man Gutes tut.<br />
36
Als ich noch Kind war, war bei uns der Onkel, der etwas mitbrachte, beliebter als die<br />
Tante, die nur Klavier spielte. Ich habe daher etwas mitgebracht. Ich habe mich, weil<br />
ich von den Zielen dieser Stiftung überzeugt bin, als Stifter an der Errichtung der<br />
Stiftung beteiligt. Mein Beitrag zur Stiftung ist nicht so hoch, wie Sie vielleicht hoffen,<br />
aber auch nicht so niedrig, wie Sie jetzt eventuell fürchten.<br />
<strong>Dortmund</strong>, den 21. November 2011<br />
Siegfried W. Grünhaupt<br />
Rechtsanwalt<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
37
Gründungsstifterinnen und -stifter<br />
Oberbürgermeister Ullrich Sierau<br />
Stefan Adam (stellv. Vorsitzender der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten<br />
in Nordrhein-Westfalen, 2005 – 2008 Vorstandsmitglied <strong>Jugend</strong>ring DO)<br />
Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk <strong>Dortmund</strong><br />
Ulrich Bösebeck (Leiter <strong>Jugend</strong>amt der Stadt <strong>Dortmund</strong>)<br />
Waltraud Bonekamp (Dezernentin für Schule, <strong>Jugend</strong> und Familie der Stadt<br />
<strong>Dortmund</strong>)<br />
(Kriegsdienstverweigerer-)Club Zivil <strong>Dortmund</strong>, der nach seiner Auflösung das<br />
Restvermögen in die neue Stiftung einbringt<br />
Fatih Ece (<strong>Jugend</strong>bildungsreferent DGB-Region <strong>Dortmund</strong>-Hellweg)<br />
Mechthild Greive (Hauptgeschäftsführerin Klinikum <strong>Dortmund</strong>)<br />
Siegfried W. Grünhaupt (Rechtanwalt in Bielefeld, Arbeitsschwerpunkt<br />
Stiftungsrecht)<br />
Frank Hengstenberg (Geschäftsführer Entsorgung <strong>Dortmund</strong>)<br />
Friedrich-Wilhelm Herkelmann (1985 – 1989 Vorstandsmitglied <strong>Jugend</strong>ring<br />
<strong>Dortmund</strong>)<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
Manfred Kossack (Vorstandsmitglied <strong>Dortmund</strong>er Stadtwerke AG und Arbeitsdirektor)<br />
Dirk Loose (Vorsitzender <strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong>)<br />
Josef Niehaus (Geschäftsführer <strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong> bis Ende 2011)<br />
Hans-Joachim Pohlmann (Rechtsanwalt und Notar, 2009/2010 OB-Kandidat von<br />
CDU und FDP)<br />
Lars Rettstadt (Fraktionsvorsitzender FDP/Bürgerliste im Rat der Stadt <strong>Dortmund</strong>)<br />
Andreas Roshol (2003 – 2009 Vorsitzender <strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong>, Leiter der<br />
Arbeitsstelle „Zukunft braucht Erinnerung“)<br />
Hans Schulze (Polizeipräsident <strong>Dortmund</strong> bis Ende 2011)<br />
Marco Szlapka (Geschäftsführer/Projektleiter Institut für Sozialplanung und<br />
Organisationsentwicklung e.V.)<br />
38
Unterzeichnung Fördervereinbarung<br />
2011-2015 am 02. Mai 2011<br />
Die Förderung des <strong>Jugend</strong>rings <strong>Dortmund</strong> und der anerkannten <strong>Dortmund</strong>er <strong>Jugend</strong>verbände<br />
basiert auf der Fördervereinbarung zwischen der Stadt <strong>Dortmund</strong> und dem<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong> Verwaltungsausschuss e.V., die eine Förderdauer von jeweils<br />
fünf Jahren garantiert.<br />
Eine solche Fördervereinbarung wurde erstmals1994 unterzeichnet. Anlass dazu<br />
gab die damalige Haushaltssituation der Stadt <strong>Dortmund</strong>, die zu einer empfindlichen<br />
Kürzung der Förderung freier Träger führte. Im Gegenzug sicherten Politik<br />
und Verwaltung eine langfristige Planungssicherheit sowie eine größere Eigenverantwortung<br />
und Flexibilität bei der Verwendung der städtischen Fördermittel<br />
zu.<br />
In der Fördervereinbarung verpflichtet sich der <strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong>, die bereitgestellten<br />
Fördermittel zu verwalten. Dem <strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong> kommt dabei im<br />
Wesentlichen die Rolle eines Boten zu.<br />
Das 1994 gemeinsam mit dem <strong>Jugend</strong>amt der Stadt <strong>Dortmund</strong> entwickelte<br />
Fördersystem hat sich zweifelsfrei bewährt. Die Fraktionen des Rates unterstützen<br />
die Vereinbarung zur Förderung des <strong>Jugend</strong>rings <strong>Dortmund</strong> und der anerkannten<br />
<strong>Jugend</strong>verbände und sehen darin eine Stärkung freier Träger. Rechtliche Probleme<br />
sind bis heute weder im <strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong> noch im Verhältnis zum <strong>Jugend</strong>amt<br />
aufgetreten. So kann das <strong>Dortmund</strong>er Fördersystem, übrigens das erste seiner Art in<br />
der Bundesrepublik, als Erfolgsgeschichte bezeichnet werden. Nachahmung empfohlen!<br />
Daten zur Reichweite der Arbeit der <strong>Dortmund</strong>er <strong>Jugend</strong>verbände: 103.095<br />
Kinder, <strong>Jugend</strong>liche und junge Erwachsene nehmen an unseren vielfältigen<br />
Angeboten teil. Sie kommen in die wöchentlichen und monatlichen Gruppentreffs,<br />
partizipieren an den offenen Angeboten, der Projektarbeit und der Kooperation<br />
von <strong>Jugend</strong>arbeit und Schule. 8.327 Kinder und <strong>Jugend</strong>liche fahren mit<br />
<strong>Jugend</strong>verbänden, qualifiziert begleitet, in die Ferien, von Wochenendfahrten bis<br />
hin zu dreiwöchigen Freizeiten. 4866 <strong>Jugend</strong>liche und erwachsene Männer und<br />
Frauen engagieren sich freiwillig-ehrenamtlich in hohem Maße in <strong>Dortmund</strong>er<br />
<strong>Jugend</strong>verbänden. Sie leisten 364.284 Stunden, womit ein erheblicher Mehrwert<br />
für den Zuwendungsgeber Stadt <strong>Dortmund</strong> und die in <strong>Dortmund</strong> leben Menschen<br />
einhergeht. Es lässt sich also mit Fug und Recht behaupten: Jeder Euro für<br />
Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderung ist bestens investiert und bedeutet einen richtigen<br />
Mehrwert für <strong>Dortmund</strong>.<br />
Fördervereinbarung 2011 – 2015 im Minus: Leider schlägt sich das nicht in der<br />
Fortschreibung der Förderhöhe für die Jahre 2011 – 2015 nieder. Der <strong>Jugend</strong>ring<br />
<strong>Dortmund</strong> und die anerkannten <strong>Jugend</strong>verbände müssen eine 8-prozentige Kürzung<br />
und den vorläufigen Wegfall der Steigerungsrate aufgrund der Notsituation<br />
des Haushaltes der Stadt hinnehmen. Vorstand und Geschäftsführender Ausschuss<br />
haben sich entschlossen, diese Kürzungen trotz Aufgabenausweitung des <strong>Jugend</strong>ringes<br />
zugunsten des vierten 5-Jahresvertrages zu akzeptieren und damit einen<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
39
Beitrag zur Sanierung der städtischen Finanzen zu leisten. Sollte es dem Haushalt der<br />
Stadt nachweisbar besser gehen, soll die Förderung wieder auf den ursprünglichen<br />
Wert plus Steigerungsraten heraufgesetzt werden.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
40
Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderplan für <strong>Dortmund</strong><br />
Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderplan der Stadt <strong>Dortmund</strong> zur Förderung<br />
und Unterstützung junger Menschen - 2011 bis 2014<br />
1. Gesetzliche Grundlage<br />
Durch das Kinder- und <strong>Jugend</strong>fördergesetz NRW sind die Gemeinden verpflichtet,<br />
einen Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderplan zu erstellen. Dieser soll „die Ziele und Aufgaben<br />
der Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderung ... beschreiben und Näheres über die Förderung<br />
der in diesem Gesetz genannten Handlungsfelder ... enthalten (§ 9 Abs. 1 KJFöG)“.<br />
2. vereinbarte Rahmenbedingungen<br />
In gemeinsamen Gesprächen in der ersten Jahreshälfte 2009 haben sich die anerkannten<br />
Träger der freien <strong>Jugend</strong>hilfe und das <strong>Jugend</strong>amt grundsätzlich darauf verständigt,<br />
dass der neue Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderplan der Stadt <strong>Dortmund</strong> eine<br />
dynamische Struktur erhalten soll.<br />
Für die fachliche Begleitung und Moderation des Prozesses wurde Marco Szlapka<br />
vom Institut für Sozialplanung und Organisationsentwicklung verpflichtet.<br />
Im Rahmen von mehreren Arbeitstreffen mit Vertreter/innen der Träger, Trägerverbünden<br />
sowie Dachverbänden der Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderung in der Stadt<br />
wurden unter Federführung des <strong>Jugend</strong>amtes Verfahrensgrundsätze zur Erstellung<br />
und Umsetzung des Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderplanes ins Auge gefasst. Das weitere<br />
Verfahren wurde endgültig am 23.02.2010 auf der Grundlage der abgestimmten<br />
Empfehlungen und Stellungnahmen der Träger vereinbart.<br />
3. Beteiligung von Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen<br />
durch empirische Befragung<br />
Ein wirksamer Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderplan setzt die unmittelbare Beteiligung junger<br />
Menschen sowohl im Entstehungsprozess als auch bei der Umsetzung voraus. Bereits<br />
bei der Festsetzung von Themen und Zielsetzungen für den Kinder- und<br />
<strong>Jugend</strong>förderplan wurden daher Kinder und <strong>Jugend</strong>liche beteiligt.<br />
Aus diesem Grund hat unmittelbar nach den Sommerferien 2010 eine Befragung von<br />
1.572 Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen in 70 Schulen stattgefunden. Die zu befragenden<br />
Schulen haben sich in allen <strong>Dortmund</strong>er Sozialräumen befunden. Damit konnte eine<br />
gute Zugangsform zum Querschnitt der Gesellschaft erreicht werden.<br />
Die Auswertung der Befragung und die Vorstellung der Ergebnisse in den verschiedenen<br />
Arbeitsbereichen wurde Mitte März 2011 abgeschlossen.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
41
4. Qualitative Interviews<br />
Auf der Grundlage dieser Auswertung haben die freien Träger der <strong>Jugend</strong>arbeit und<br />
das <strong>Jugend</strong>amt folgende Schwerpunkte für den Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderplan gesetzt,<br />
die dann die Basis von qualitativen Interviews und ausgesuchten Partizipationsprojekten<br />
mit <strong>Jugend</strong>lichen wurden:<br />
♦<br />
♦<br />
♦<br />
♦<br />
♦<br />
♦<br />
Mitbestimmung und Engagement<br />
Schule und Beruf<br />
Inklusion (Vielfalt und Toleranz)<br />
Persönliche Lebenslagen<br />
Freizeit und Ferien<br />
Medien<br />
Diese Sammlung wurde ergänzt durch Erfahrungen, Einschätzungen und Perspektiven<br />
aus dem Kreis der hauptberuflich und freiwillig tätigen Mitarbeiter der <strong>Jugend</strong>arbeit.<br />
Auswertung am Beispiel Mitbestimmung/Engagement:<br />
Bezüglich des Themas Partizipation formulierten die Teilnehmer weitere Ideen, welche<br />
in den qualitativen Interviews Beachtung fanden:<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
♦<br />
♦<br />
♦<br />
♦<br />
Wie funktioniert die gruppen- und einrichtungsbezogene Partizipation?<br />
Inwiefern können Kinder und <strong>Jugend</strong>liche in der Familie mitbestimmen? Sind<br />
sie evtl. sogar die Familienoberhäupter?<br />
Was bedeutet für die Kinder und <strong>Jugend</strong>lichen Mitbestimmung in der Schule?<br />
Wie kann der Umfang der Partizipation in der Stadt <strong>Dortmund</strong> weiter verbes<br />
sert werden? Nur 7% der befragten Kinder und <strong>Jugend</strong>lichen haben das Gefühl<br />
etwas mitbestimmen zu können. Hieraus lässt sich möglicherweise eine Position<br />
der <strong>Jugend</strong>arbeit an Politik und Verwaltung formulieren.<br />
5. Strategische Ziele<br />
Alle Träger der Kinder- und <strong>Jugend</strong>arbeit in der Stadt <strong>Dortmund</strong> verständigten sich<br />
unter Berücksichtigung der Ergebnisse aus der Beteiligung junger Menschen auf<br />
strategische Ziele für die nächsten fünf Jahre. Dabei kommt zukünftig den Trägerverbünden<br />
und Dachverbänden in der Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderung eine besondere<br />
Rolle zu. Sie gewährleisten dann über ihre Strukturen die Kommunikation und Einbindung<br />
der jeweils ihnen angeschlossenen Träger. Gleichzeitig wirken sie aktiv an der<br />
Entwicklung und jährlichen Fortschreibung des Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderplanes mit.<br />
Die Verantwortung für diesen Prozess liegt beim <strong>Jugend</strong>amt.<br />
Dem Ausschuss für Kinder, <strong>Jugend</strong> und Familie der Stadt <strong>Dortmund</strong> obliegt es<br />
anschließend, die strategischen Ziele zu erörtern und als Grundlage für die mittelfristige<br />
Entwicklung in der Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderung zu beschließen.<br />
42
Die gewünschte Dynamik im Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderplan setzt eine jährliche<br />
gemeinsame Auswertung und Fortschreibung der Zielerreichung durch die Träger der<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>förderung voraus. Über diesen Weg soll gewährleistet werden,<br />
auch kurzfristig auf Veränderungen und damit neue Herausforderungen reagieren und<br />
bei Bedarf Ziele auch anpassen zu können.<br />
Der Ausschuss für Kinder, <strong>Jugend</strong>liche und Familie wurde bei seiner Sitzung am<br />
04.05.2011 über den Verlauf der Fortschreibung und über die Ergebnisse der empirischen<br />
Befragung und der qualitativen Interviews informiert. In der Sitzung am<br />
16.11.2011 wurde der Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderplan und die entwickelten Zielvereinbarungen<br />
vorgestellt und beschlossen.<br />
Neben den oben genannten Schwerpunkten hat die stadtweite Trägerkonferenz am<br />
28.03.2012 einstimmig festgelegt, die Themenliste um die Punkte „Umwelt- und<br />
Naturschutz“ und<br />
„Kulturelle Identitätsbildung“ zu ergänzen.<br />
6. Trägerkonferenzen, Kooperationsvereinbarungen und Berichtswesen<br />
Bis Ende Mai 2012 haben in fast allen Stadtbezirken Informationsveranstaltungen<br />
zum neuen Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderplan, zu Trägerkonferenzen und Kooperationsvereinbarungen<br />
stattgefunden.<br />
Die folgenden Trägerkonferenzen werden von den Fachreferenten in den Stadtbezirken<br />
eigenständig durchgeführt. Die Resonanz auf die Veränderungen durch den<br />
Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderplan ist bei den Beteiligten durchweg positiv. Festgestellt<br />
wurde, dass der Informationsfluss durch die Vertreter in der stadtweiten Trägekonferenz<br />
im Allgemeinen gut funktioniert. Verbesserungswürdig ist der Informationsfluss<br />
allerdings noch zu einigen kleinen Einrichtungen und Trägern.<br />
Die Kooperationsvereinbarungen werden im <strong>Jugend</strong>amt gesammelt und allen Teilnehmern<br />
zur Verfügung gestellt. In der zweiten Jahreshälfte 2012 erhält der Ausschuss<br />
für Kinder, <strong>Jugend</strong> und Familie erstmals eine Übersicht über alle laufenden bzw.<br />
abgeschlossenen Kooperationsvereinbarungen. Die Vereinbarungen werden sowohl<br />
räumlich als auch thematisch dargestellt.<br />
Zukünftig erhält der Ausschuss für Kinder, <strong>Jugend</strong> und Familie einmal im Jahr eine<br />
Übersicht über alle Kooperationsvereinbarungen sowie einen Bericht zu den im<br />
Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderplan dargelegten Schwerpunkten, ihrer Umsetzung und<br />
weiteren Fortschreibung zur Beschlussfassung.<br />
Das Berichtswesen zum Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderplan wird eine Darstellungsform<br />
erhalten, die den politischen Mandatsträgern und der Öffentlichkeit einen Überblick<br />
über die Leistungen aller Träger gibt. Die Form des Berichtswesens wird von den<br />
Trägerkonferenzen entschieden.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
43
Zur Darstellung der Angebote in der Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderung bzw. der vorhandenen<br />
oder geplanten Kooperationsvereinbarungen unter den Trägern und in der<br />
Öffentlichkeit beschloss die stadtweite Trägerkonferenz am 28.03.2012 einstimmig,<br />
eine Domain zu erwerben. Damit wird eine Austauschplattform für Träger und eine<br />
Internetpräsenz für die Angebote der Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderung geschaffen.<br />
Gabriele Sparka und Oliver Gernhardt (<strong>Jugend</strong>amt <strong>Dortmund</strong>)<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
44
<strong>Dortmund</strong> nazifrei<br />
Presseerklärung zum 03. September 2011<br />
Wir ziehen eine positive Bilanz unserer Aktivitäten am<br />
03. September. Besonders erfreut sind wir über<br />
unsere erfolgreiche Blockade an der Pauluskirche.<br />
Über 100 <strong>Dortmund</strong>erinnen und <strong>Dortmund</strong>er haben<br />
über viele Stunden bei enormer Hitze ausgeharrt<br />
und damit die Schützenstraße nazifrei halten<br />
können.<br />
Auch wir konnten den Aufmarsch der Nazis am Samstag nicht verhindern und<br />
damit nicht alle unsere Ziele erreichen. Angesichts der im Vorfeld von Einigen<br />
geäußerten Skepsis über die Durchführbarkeit von Sitzblockaden, sind wir<br />
jedoch erfreut, die Erwartungen Vieler übertroffen zu haben.<br />
Wir haben die erste erfolgreiche Blockade <strong>Dortmund</strong>s durchgeführt und diese<br />
über sechs Stunden halten können. Damit haben wir eine Änderung der Nazi-<br />
Route erzwungen. Der Aufmarsch musste von der für das Quartier bedeutenden<br />
Schützenstraße auf eine kleine Nebenstraße verlegt werden. Während im gesamten<br />
Umkreis das öffentliche Leben weitestgehend stillstand, feierten wir gemeinsam<br />
mit den Anwohnern und Anwohnerinnen der Schützenstrasse ein buntes<br />
Fest.<br />
Wir empfinden dies als großen Erfolg.<br />
Wir bedanken uns daher sehr herzlich bei den vielen Anwohnerinnen und Anwohnern,<br />
die sich uns spontan anschlossen und bei den örtlichen Gastronomen,<br />
die sich mit uns solidarisch zeigten und uns verpflegten. Auch der Pfarrer der<br />
Paulusgemeinde erklärte uns seine Unterstützung. Wir spürten die Bevölkerung<br />
an unserer Seite.<br />
Unser Konzept gewaltfrei, kreativ und entschlossen vorzugehen hat gewirkt! Wir<br />
sind überzeugt, dass es nicht funktionieren kann, einen gesamten Stadtteil einzupferchen,<br />
wenn die Zivilgesellschaft zusammenhält. Die ausgelassene Stimmung<br />
auf unserer Sitzblockade ist Beispiel einer lebendigen, demokratischen und<br />
wehrhaften Bürgerschaft. Als verantwortungsvolle Bürgerinnen und Bürger<br />
reinigten wir nach der wirkungsvollen Blockade unseren Sammlungspunkt von<br />
Müll, hinterließen einen ordentlichen Platz und freuten uns angesichts dieses<br />
Erfolges.<br />
Im Prinzip der friedlichen Blockaden sehen wir eine Strategie für die Zukunft.<br />
Vor Ort erlebten wir einen souveränen Umgang der Polizei mit unserer Blockade,<br />
der von kontinuierlichen Verhandlungen und offener Kommunikation geprägt<br />
war. Dies ist zu begrüßen und entspricht unseren Erwartungen an die Polizei<br />
eines demokratischen Rechtsstaates.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
45
Umso mehr bedauern wir, dass es bei der ebenso friedlichen Blockade unweit der<br />
Unsrigen, zu einem unverhältnismäßigem Einsatz und der Anwendung unnötiger<br />
Gewalt durch die Polizei gekommen ist.<br />
Die Verantwortung für die spürbar aufgeheizte Stimmung in <strong>Dortmund</strong> – wie<br />
vom Polizeipräsidenten am Demotag suggeriert – auch unserem Aufruf zu friedfertigen<br />
Blockaden anzulasten, geht angesichts der von uns praktizierten bunten<br />
und lebendigen Form zivilen Ungehorsams an der Realität vorbei.<br />
Um 12 Uhr startete an der Katharinentreppe die Großdemonstration der<br />
<strong>Dortmund</strong>er Bürgerinnen und Bürger in die Nordstadt. Die gemeinsame Mobilisierung<br />
des Arbeitskreises gegen Rechtsextremismus und <strong>Dortmund</strong> nazifrei! hat<br />
zu einer riesigen Demo geführt, deren Ausmaße die früheren Jahre bei weitem<br />
übertrafen. Auf der Kundgebung von <strong>Dortmund</strong> nazifrei! um 09 Uhr hatten<br />
bereits einige hundert Menschen teilgenommen.<br />
Damit haben die Demokratinnen und Demokraten das klare Zeichen gesetzt:<br />
<strong>Dortmund</strong> bleibt unsere Stadt.<br />
Die Ereignisse auf dem Wilhelmsplatz beim Friedensfest der Stadt <strong>Dortmund</strong><br />
lösen bei uns Unverständnis und Empörung aus. Während der Nazi-Aufmarsch<br />
von 5000 bundesweit angeforderten Polizistinnen und Polizisten beschützt<br />
wurde, waren für den Schutz dieses zivilgesellschaftlichen Festes lediglich 10-<br />
15 Polizistinnen und Polizisten abgestellt. Etwa 40-50 Nazis konnten daher von<br />
der Polizei ungehindert und den Wilhelmsplatz drängen, sodass die Bürgerinnen<br />
und Bürger ihnen schutzlos ausgeliefert waren.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
Dieses Versagen mit einer „kleinen Kommunikationspanne“ zu erklären, halten<br />
wir der Situation nicht für angemessen, da sie auch zu massiven Übergriffen und<br />
Körperverletzungen auf die anwesenden Bürgerinnen hätte führen können. Hier<br />
entstand der Eindruck, als schütze die Polizei die Nazis, nicht aber die Demokraten.<br />
46
Im Interesse von Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen<br />
<strong>Jugend</strong>ringe in Nordrhein-Westfalen<br />
Im letzten Jahr erschien die Broschüre „Im Interesse von Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen<br />
- <strong>Jugend</strong>ringe in Nordrhein-Westfalen“. Die Idee dazu ist in der Koordinierungsgruppe<br />
der <strong>Jugend</strong>ringe mit der Landesebene entstanden, welche aus den<br />
hauptberuflichen Mitarbeitenden von Stadt- und Kreisjugendringen und dem<br />
Landesjugendring besteht. Diese Broschüre greift zahlreiche Praxisbeispiele mit<br />
Modell- und Vorbildcharakter auf und dokumentiert die Bandbreite der Aktivitäten<br />
der <strong>Jugend</strong>ringe in NRW. Darunter finden sich auch einige Beiträge aus dem<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong>, wie beispielsweise der folgende.<br />
Der Weg ist das Ziel<br />
<strong>Jugend</strong>ringe in Städten und Landkreisen Nordrhein-Westfalens<br />
Der Deutsche Bundesjugendring wurde 1949 gegründet. Auf kommunaler Ebene<br />
kam es dagegen viel früher zur Gründung von <strong>Jugend</strong>ringen, so in <strong>Dortmund</strong> im<br />
Juni 1946.<br />
Nie wieder die Zwänge einer Einheits- oder Staatsjugend<br />
Die Gründergeneration, es handelte sich fast ausschließlich um Männer, einte der<br />
entschiedene Widerstand zum Nationalsozialismus und Militarismus und die<br />
Förderung demokratischer Einstellungen und Erfahrungen in der deutschen<br />
<strong>Jugend</strong>. Nie wieder sollte in Deutschland ein totalitäres System herrschen und<br />
damit verbunden die Zwänge einer Einheits- oder Staatsjugend. Die Vielfalt<br />
weltanschaulich unterschiedlich ausgerichteter <strong>Jugend</strong>organisationen zu fördern<br />
und zu bewahren, war im Wesentlichen das gemeinsame Ziel.<br />
Was in den Anfangsjahren die Gemeinsamkeit beförderte:<br />
♦<br />
♦<br />
♦<br />
♦<br />
♦<br />
♦<br />
Die Unterschiede zwischen Links, Mitte und Konservativ waren nicht so<br />
tief wie in der Weimarer Republik.<br />
Die <strong>Jugend</strong>arbeit hatte für den Staat eine höhere Priorität und wurde<br />
finanziell stärker gefördert.<br />
Aus der vormals großen und vielleicht unüberschaubaren Anzahl von<br />
<strong>Jugend</strong>verbänden und <strong>Jugend</strong>gruppen wurden einige wenige, da sie sich<br />
unter anderem zu Dachverbänden zusammenschlossen.<br />
Die gemeinsamen Erfahrungen und Leiden in der Zeit des Nationalsozialismus<br />
schufen eine Verbindung unter den <strong>Jugend</strong>verbänden.<br />
In den Anfangsjahren übernahmen die <strong>Jugend</strong>ringe auch Aufgaben im<br />
Rahmen der Daseinsvorsorge, um Grundbedürfnisse der Kinder und <strong>Jugend</strong>lichen<br />
zu befriedigen. So verteilte der <strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong> Nahrungsmittel<br />
und Bekleidung an bedürftige Kinder und <strong>Jugend</strong>liche, die von<br />
schweizerischen und schwedischen Hilfsorganisationen bereitgestellt<br />
worden waren.<br />
Die neu gegründeten <strong>Jugend</strong>ringe in den Städten und Kreisen verfolgten<br />
frühzeitig das Ziel, <strong>Jugend</strong>lichen anderer Länder in West wie in Ost zu<br />
begegnen und so die Grenzen durchlässig zu machen.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
47
Vorzeigemodell einer demokratischen Streitkultur<br />
Es waren meist die allgemeinpolitischen Themen, in denen die <strong>Jugend</strong>verbände<br />
weiter oder weit auseinander lagen und weniger die jugendpolitischen Fragen,<br />
bei denen es mehr Gemeinsamkeiten gab. Ein in gewisser Weise still und heimlich<br />
wirkender positiver Zwang zur konstruktiven Zusammenarbeit führte jedoch<br />
dazu, dass eher das Gemeinsame als das Trennende betont wurde.<br />
Es war und ist auch heute nicht immer einfach und selbstverständlich, unter<br />
weltanschaulich unterschiedlichen Mitgliedsorganisationen einen Konsens und<br />
über unterschiedliche Interessen hinaus Gemeinsamkeiten zu finden und nach<br />
außen hin sichtbar zu machen. Da dies in der langen Geschichte der <strong>Jugend</strong>ringe<br />
vor Ort jedoch immer wieder gelingt, leisten die <strong>Jugend</strong>ringe einen Maßstäbe<br />
setzenden Beitrag zu einer demokratischen Streitkultur und zu mehr Demokratie<br />
in Stadt und Land. Insofern kann ohne Überheblichkeit von einem Vorzeigemodell<br />
in punkto Zivilgesellschaft gesprochen werden.<br />
Die Autonomie der Mitglieder respektieren und trotzdem handlungsfähig<br />
sein<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
<strong>Jugend</strong>ringe verzichten bewusst auf den Anspruch, in die Autonomie ihrer<br />
Mitgliedsverbände hineinzuwirken. Ausgehend von einem Konsens- und<br />
Kooperationsprinzip bemühen sie sich trotz unterschiedlicher Interessen und<br />
Wertvorstellungen um gemeinsame Standpunkte. So erwächst aus einem Mix von<br />
Wettbewerbs- oder gelegentlichem Konkurrenzprinzip einerseits und Konsensund<br />
Kooperationsprinzip andererseits eine beachtliche Handlungsfähigkeit, die<br />
gemeinsame Standpunkte zu aktuellen jugendpolitischen Themen und deren<br />
Vertretung in aller Öffentlichkeit möglich macht. Im Ergebnis sind <strong>Jugend</strong>ringe<br />
also der Ort, an dem <strong>Jugend</strong>verbände zusammenarbeiten, Erfahrungen austauschen<br />
und sich gegenseitig unterstützen. Nur im und über den <strong>Jugend</strong>ring kann es<br />
gelingen, Einfluss auf die örtliche <strong>Jugend</strong>politik zu nehmen, in dem Interessen der<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>lichen gemeinschaftlich und wirkungsvoll vertreten und zu<br />
diesem Zweck gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen durchgeführt werden.<br />
Einzigartiges Trainingsfeld für politisches Handeln<br />
Die Vertreterinnen und Vertreter der <strong>Jugend</strong>verbände in den <strong>Jugend</strong>ringen verstehen<br />
sich als politische Menschen, die Interessen vertreten und durchsetzen wollen.<br />
Sie werben für Ideen und Anliegen, Interessen und Vorhaben mit dem Ziel,<br />
durchsetzungs- und handlungsfähige Mehrheiten zusammenzubringen. Wenn sie<br />
darüber hinaus Verantwortung für den <strong>Jugend</strong>ring als Ganzes übernehmen, indem<br />
sie im Vorstand eines <strong>Jugend</strong>ringes mitarbeiten, werden sie mehr oder weniger<br />
zu Personen des öffentlichen Lebens. Ihre Aufgabe besteht dann unter anderem<br />
darin, den „Laden“ nach innen zusammenzuhalten und den gemeinsamen Interessen<br />
nach außen hin die erforderliche Beachtung und Wirkung zu verschaffen. Für<br />
die so Beteiligten wird der <strong>Jugend</strong>ring zu einem fast einzigartigen Trainingsfeld<br />
48
für politisches Handeln mit einem erkennbaren persönlichen Zuwachs an strategischem<br />
Denken und Ziel führendem Handeln.<br />
<strong>Jugend</strong>ringe als Türöffner und Akteure<br />
<strong>Jugend</strong>ringe dienen auch dazu, Türen zu öffnen. So fällt es <strong>Jugend</strong>ringen sichtlich<br />
leichter, auf Schulen zuzugehen, um mit ihnen zu kooperieren. Denn häufig<br />
gelten einzelne <strong>Jugend</strong>verbände in Schulen als zu wertorientiert. Insofern zählt<br />
die themenbezogene und projektorientierte Kooperation von Schule und <strong>Jugend</strong>arbeit<br />
heute zu den Schwerpunktaufgaben der <strong>Jugend</strong>ringe in Nordrhein-Westfalen.<br />
Ferner nehmen die <strong>Jugend</strong>ringe Einfluss auf politische Diskussionen und die<br />
Gremien, in denen diese geführt werden. Hier erfüllen sie Aufgaben, die von<br />
einzelnen Verbänden nicht wahrgenommen werden oder mit denen diese überfordert<br />
sind.<br />
Den Rechtsanspruch auf Förderung der <strong>Jugend</strong>verbandsarbeit durchsetzen<br />
Eine der wichtigsten Aufgaben der örtlichen <strong>Jugend</strong>ringe besteht darin, ihren<br />
Rechtsanspruch und den der <strong>Jugend</strong>verbände auf öffentliche Förderung durchzusetzen<br />
und wenn es sein muss, die Mittelverteilung zu übernehmen. Dies erhöht<br />
nebenbei die Attraktivität einer Mitgliedschaft im <strong>Jugend</strong>ring!<br />
Das Thema finanzielle Sicherheit zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte<br />
der <strong>Jugend</strong>ringe. Angesichts unzureichender Förderung durch das Land<br />
mit negativer Auswirkung bis hin auf die kommunale Ebene kam es im Winter<br />
2003/2004 sowie im Frühjahr 2006 zu breit angelegten Volksinitiativen, die das<br />
Thema Kinder- und <strong>Jugend</strong>förderung in die Politik beförderte. Bei der Organisation<br />
dieser beiden Volksinitiativen bewiesen die <strong>Jugend</strong>ringe vor Ort ihre eigentliche<br />
Stärke. Ohne sie wäre es nicht gelungen, die erstaunlich große Anzahl von<br />
Unterschriften zu erhalten.<br />
Mit was sich die <strong>Jugend</strong>ringe in Nordrhein-Westfalen hier und heute<br />
befassen<br />
Vielfalt der <strong>Jugend</strong>verbände wahren, die Anpassungs- und Wandlungsfähigkeit<br />
der <strong>Jugend</strong>verbandsarbeit herausbilden, Soziale Netzwerke WEB2.0 sinnvoll<br />
nutzen, die interkulturelle Öffnung voranbringen, die kinder- und jugendpolitische<br />
Interessenvertretung gewährleisten, eine bedarfsgerechte Förderung<br />
der <strong>Jugend</strong>ringe und der <strong>Jugend</strong>verbände und deren Planungssicherheit sicherstellen,<br />
Internationale <strong>Jugend</strong>begegnung fortführen und neu erfinden, die Kooperation<br />
von Schule und <strong>Jugend</strong>verbänden auf Augenhöhe gestalten, Demokratie<br />
stärken und Rechtsextremismus bekämpfen, Mitarbeitende fördern und anerkennen,<br />
Erinnerungsarbeit und Gedenkstättenfahrten anregen und anleiten …<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
49
<strong>Jugend</strong>ringe – ein Kooperationsmodell mit Zukunft<br />
<strong>Jugend</strong>ringe in den Städten und Landkreisen Nordrhein-Westfalens sind ein<br />
Kooperationsmodell mit Zukunft. Dies umso mehr, wenn sie über eine professionelle<br />
Arbeitsstruktur verfügen. In den 60er Jahren erhielten die ersten <strong>Jugend</strong>ringe<br />
eine professionelle Arbeitsstruktur, beispielsweise erhielt der <strong>Jugend</strong>ring<br />
<strong>Dortmund</strong> 1962 nach langem Kampf eine hauptberuflich besetzte Geschäftsstelle<br />
im Fritz-Henßler-Haus/Haus der <strong>Jugend</strong>, zeitgleich mit Bielefeld. Jahre später<br />
kamen Bochum, Bonn, Köln, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Rheine, Siegen hinzu.<br />
Nordrhein-Westfalen mit seinen 29 Großstädten (Städte mit mindestens 100.000<br />
Einwohnerinnen und Einwohnern) und 31 Landkreisen mit bis zu 660.000 Einwohnerinnen<br />
Einwohnern verzeichnet genau hier einen erheblichen Mangel, dem<br />
ein gewisser Skandalcharakter nicht abzusprechen ist. Während in Bundesländern<br />
wie Baden-Württemberg und Bayern mehr oder weniger selbstverständlich<br />
die <strong>Jugend</strong>ringe mit hauptberuflich Mitarbeitenden wirken, ist das in Nordrhein-<br />
Westfalen noch immer die Ausnahme. Das muss anders werden! Und zwar unverzüglich,<br />
das heißt ohne Verzug!<br />
Josef Niehaus/Fatih Ece<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
50
Verabschiedung Josef Niehaus<br />
Danke Josef!<br />
Am 16. Dezember hat Willi Brandt Geburtstag und ganz nebenbei ist es auch der<br />
Geburtstag einer anderen wichtigen Persönlichkeit beim <strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong>. Und<br />
so war es über viele Jahre Tradition, dass man sich in der Geschäftsstelle traf und<br />
beim Geburtstag von Josef Niehaus zusammenkam, um demselben zu gratulieren und<br />
sich auszutauschen. Da Josef beruflich bestens vernetzt war, traf man hier „Hinz und<br />
Kunz“ aus Politik, Verwaltung Kultur und der <strong>Jugend</strong>verbandsarbeit. Der Termin war<br />
wichtig und schon Wochen vorher, erinnerte man sich gegenseitig, dass am 16.<br />
Dezember ja Willi Brandts Geburtstag sei und man sich treffen müsse. So war das<br />
immer.<br />
Am 15. Dezember 2011 haben wir uns mit „Hinz und Kunz“ im Wichernhaus getroffen<br />
und viele waren da. Der Oberbürgermeister Ullrich Sierau zum Beispiel und auch<br />
der Staatssekretär Prof. Klaus Schäfer, Eberhard Weber und Jutta Reiter von der<br />
DGB, der Alt OB Langemeyer, der <strong>Jugend</strong>amtsleiter Ulrich Bösebeck, fast alle<br />
Vorsitzenden des <strong>Jugend</strong>rings seit 1946 und viele andere Funktionsträgerinnen und –<br />
träger und Weggefährtinnen und - gefährten, aber auch die Familie von Josef und<br />
seine Frau waren da – am Ende haben wir über 150 Personen gezählt. Natürlich<br />
waren nicht alle Persönlichkeiten dort, um ausschließlich den Geburtstag Willi Brands<br />
zu feiern: Ganz nebenbei hatte Josef auch noch Geburtstag und wurde zudem noch<br />
nach 32 Jahren aus seinem bewegendem Berufsleben verabschiedet.<br />
Der Abend gestaltete sich so, wie der <strong>Jugend</strong>ring<br />
ist: sehr bunt. Ergreifende Reden wechselten sich<br />
ab mit tollen Darbietungen und anderen<br />
Programmpunkten. Es war schön und traurig und<br />
lustig und ergreifend – leicht und schwer. Zweiunddreißig<br />
Jahre lang hat Josef die Geschäfte des<br />
<strong>Jugend</strong>rings <strong>Dortmund</strong> geführt. Das war eine<br />
lange Zeit der Kontinuität mit beständiger Erneuerung.<br />
Nicht umsonst steht der <strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong> heute besonders gut da. Viele<br />
Errungenschaften wurden erarbeitet, die den <strong>Jugend</strong>ring heute überaus handlungsfähig<br />
machen. Fünf-Jahresverträge für die Förderung der <strong>Jugend</strong>verbandsarbeit,<br />
Demokratieförderung, Erinnerungsarbeit und die <strong>Jugend</strong>Botschaft sind nur einige<br />
Beispiele für das ausgeprägte Profil des <strong>Jugend</strong>rings in der Stadt <strong>Dortmund</strong>. Josef hat<br />
es verstanden mit allen Beteiligten auf Augenhöhe<br />
innovativ nach vorne zu schauen und Handlungskonzepte<br />
zu entwickeln, die den <strong>Jugend</strong>ring zu<br />
einer Marke haben werden lassen. Das war auch<br />
die Grundlage für die Gründung der <strong>Dortmund</strong>er<br />
Stiftung <strong>Jugend</strong> und Demokratie, für die an<br />
diesem Abend anstatt Geschenke gesammelt<br />
wurde.<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
51
Wir freuen uns, dass Josef sich auch nach dem Beginn des Rentenalters für die<br />
Stiftung engagieren wird – wichtige Persönlichkeiten konnten mit ihm gewonnen<br />
werden und es gibt viel Arbeit, so dass Josef beruhigt in den Unruhestand gehen<br />
kann.<br />
Zweiunddreißig Jahre sind eine lange Zeit und so dauerte es lange bis alles gesagt<br />
war. Am Ende des Abends hatte wieder Willi Brandt Geburtstag und eben auch<br />
Josef, so dass wir noch einmal mit „Hinz und Kunz“ gemeinsam anstoßen konnten.<br />
Es war eine unglaublich anstrengende und leichte, intensive und humorvolle, politische<br />
und innovative Zeit.<br />
Der <strong>Jugend</strong>ring sagt: Danke Josef!<br />
<strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong><br />
52
Adventjugend<br />
Mit diesem Motto hat die Adventjugend <strong>Dortmund</strong>, die ein Teil der <strong>Jugend</strong>organisation der<br />
protestantischen Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist, im Jahr 2011 versucht, die Welt<br />
nah und fern ein Stück weit zum Besseren zu verändern .<br />
Wir sind junge Christen – offen für Gott und die Welt in der wir leben.<br />
Jesus Christus steht im Mittelpunkt unseres Lebens. Zu ihm haben wir eine persönliche Beziehung<br />
– zu der freiesten Person, die je gelebt hat. Mit ihm erleben wir sinnvolles Leben in der<br />
Gegenwart und grenzenloses Leben in der Zukunft.<br />
Wofür wir stehen:<br />
Gott begegnen<br />
In unserem Anliegen »Gott begegnen« kommt unser Wunsch zum Ausdruck, Antworten zu finden<br />
auf die Fragen, die in unserem Leben echte Bedeutung haben. Damit verbinden wir Fragen wie:<br />
Warum lebe ich? Was bringt die Zukunft? Was ist das Ziel meines Lebens?<br />
Gemeinschaft erleben<br />
Wenn wir zusammen kommen, um gemeinsam Zeit zu verbringen, dann soll es zum Erlebnis<br />
werden. Das setzt für uns voraus, dass wir aufeinander zu gehen, uns kennen lernen und Verständnis<br />
füreinander haben.<br />
Ideologien, politische Positionen und auch religiöse Richtungen, die Menschen nicht zusammenführen,<br />
sondern voneinander trennen, lehnen wir kategorisch ab.<br />
Wir wollen Vertrauen schaffen, neue Kontakte herstellen und „alte“ Freundschaften pflegen. Wir<br />
lieben es, uns gemeinsam zu helfen, füreinander einzustehen und miteinander Probleme zu lösen.<br />
Persönlichkeit fördern<br />
Aller Anfang ist schwer! Fast alles, was wir können, mussten wir vorher lernen, mit mehr oder<br />
weniger Einsatz.<br />
Die Adventjugend möchte dabei helfen, Antworten auf Fragen zu finden und Fähigkeiten des<br />
einzelnen zu entdecken. Bei unseren Gruppenstunden, Ausflügen, Freizeitmaßnahmen, Seminare<br />
und anderen Ausbildungsveranstaltungen können Kinder und <strong>Jugend</strong>liche erfahren, was wirklich<br />
in ihnen steckt.<br />
53
Die Adventjugend fördert die JuLeiCa-Ausbildung für alle Gruppenleiter und bietet spezielle<br />
Ausbildungstage an; in der Regel werden von den ausschließlich ehrenamtlichen Gruppenleitern<br />
Ausbildungs-Maßnahmen der Adventjugend in Nordrhein-Westfalen wahrgenommen.<br />
Die Adventjugend in <strong>Dortmund</strong> gestaltet aktive <strong>Jugend</strong>arbeit auf christlicher Basis. Nicht als<br />
geschlossener Kreis, sondern offen und tolerant gehen wir miteinander um und (er)leben Gemeinschaft.<br />
Wir sind vertrauensvoll füreinander und für andere da. Wir gestalten und erleben<br />
gemeinsam kreative Projekte und Unternehmungen.<br />
Lokal, auf Landes- und Bundesebene nehmen wir an Maßnahmen und Projekten unterschiedlicher<br />
Art teil, wo jeder garantiert seinen Platz findet. Im Jahr 2011 nahmen Kinder und <strong>Jugend</strong>liche<br />
an lokal-, landes- und bundesweiten Maßnahmen teil. Hier fand jeder seinen Platz, der<br />
persönliche Veränderung, Herkunft und Kultur berücksichtigte und förderte.<br />
Beispielhaft seien hier genannt:<br />
♦ Nationale und internationale <strong>Jugend</strong>begegnungen<br />
(Camporees Freizeitzeitmaßnahmen und Workshops)<br />
♦ Gemeinsame Projekte (Musikveranstaltungen,<br />
Diskussionsrunden, Gespräche über Gott und die<br />
Welt, in der wir leben, soziale Hilfsprojekte,<br />
Begegnungswochen)<br />
♦ Gemeinsame kreative Freizeitgestaltung<br />
(Wochenendfahrten, Sport und Musik-Events).<br />
Die Adventjugend engagiert sich für Pfadfinder (bis<br />
15 Jahre) Teenager (12-16 Jahre) und <strong>Jugend</strong>liche<br />
(15 bis 27 Jahre). Die Planung und Förderung der<br />
<strong>Jugend</strong>arbeit in den unterschiedlichen Gruppen war<br />
im Jahr 2011 durch einen starken Wechsel zwischen<br />
den Gruppen besonders intensiv. Da galt es neue Impulse zu setzen, Gruppeleitungen und Strukturen<br />
zu organisieren.<br />
So gesehen war das Jahr 2011 ein Jahr des Wandels und der Veränderung. Die Herausforderungen<br />
und Chancen haben wir angenommen und sehen gespannt auf die Möglichkeiten des Jahres<br />
2012.<br />
54
<strong>Alevitische</strong> <strong>Jugend</strong><br />
Liebe Freunde,<br />
ein erfolgreiches und arbeitsintensives Jahr liegt hinter der <strong>Alevitische</strong>n <strong>Jugend</strong> <strong>Dortmund</strong>.<br />
Mit sehr vielen interessanten Veranstaltungen ist es gelungen, den Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen<br />
spannende Angebote anzubieten, neue <strong>Jugend</strong>liche für die Verbandsarbeit zu begeistern und<br />
außerschulische Bildungsangebote im Verein zu etablieren.<br />
Wir danken dem <strong>Jugend</strong>ring und seinen Kooperationspartnern für die ständige Unterstützung<br />
und die hilfreichen Anregungen. Nachfolgend findet ihr eine Liste mit einigen Veranstaltungen,<br />
die im Laufe des letzten Jahres unternommen wurden.<br />
Humanistische Grüße,<br />
<strong>Alevitische</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>Dortmund</strong><br />
JuLeiCa-Schulung in <strong>Dortmund</strong><br />
Zwei unserer <strong>Jugend</strong>lichen Vorstandsmitglieder wurden hier zu <strong>Jugend</strong>leitern ausgebildet.<br />
1.Mai Demo<br />
Die alevitische <strong>Jugend</strong> nahm an der großen Kundgebung in <strong>Dortmund</strong> und der anschließenden<br />
Feier im Westfalenpark <strong>Dortmund</strong> teil.<br />
Großes Treffen mit anderen alevitischen Ortsjugenden<br />
Bei diesem Treffen gründeten wir interne Arbeitsgruppen für verschiedene zukünftig geplante<br />
Projekte.<br />
Fußballturnier der JuSos – Stammo-Cup<br />
Unsere <strong>Jugend</strong> traf sich mit anderen fußballbegeisterten <strong>Jugend</strong>lichen und nahm am Stamo-Cup<br />
des von den Jungsozialisten ausgerichteten Turniers teil und belegte erfreulicherweise gleich<br />
den 1.Platz. Gespielt wurde in netter Atmosphäre mit Getränken und kleinem Grill auf dem<br />
Rasenplatz im Hoesch-Park<br />
Blockade-Training gegen den Aufmarsch der rechten Szene in <strong>Dortmund</strong><br />
Blockade-Training mit dem Bündnis demokratisches <strong>Dortmund</strong> nazifrei in Vorbereitung auf die<br />
große Demo am 3.9.2011<br />
„Antikriegstag-Demo“ - Naziaufmarsch in <strong>Dortmund</strong><br />
Die alevitische <strong>Jugend</strong> nahm mit verschiedenen anderen <strong>Dortmund</strong>er<br />
55
<strong>Jugend</strong>organisationen (DGB-<strong>Jugend</strong>, Falken, Naturfreunde <strong>Jugend</strong>, Jusos,<br />
Grüne <strong>Jugend</strong>, Linksjugend, DSSQ, SDAJ, DIDIF-<strong>Jugend</strong>, <strong>Jugend</strong>ring,<br />
Arbeitsstelle <strong>Jugend</strong> und Demokratie ) an der Gegendemo/Blockade der<br />
sogenannten Antikriegstagdemo der rechten Szene in <strong>Dortmund</strong> teil.<br />
Kindercem in <strong>Dortmund</strong><br />
Unser Gottesdienst wurde diesmal aber nicht traditionsgemäß auf türkisch, sondern auf deutsch<br />
durchgeführt, damit jeder versteht, worum es bei einer Cem-Zeremonie geht und welches Ritual<br />
aus welchem Grund durchgeführt wird.<br />
Gemeinsames Kochen im Multi-Kulti Forum Lünen<br />
Hier kochten wir zusammen mit verschiedenen Religionsgruppen und tauschten uns beim anschließenden<br />
Essen über unsere Kultur aus. Dieses Projekt wurde von dem Multikulturellen<br />
Forum Lünen organisiert.<br />
„Silvester Vorverlegt“<br />
Um das Jahr mit Freunden aus den anderen Ortsjugenden verabschieden und das neue begrüßen<br />
zu können, veranstalteten wir eine „Silvester Vorverlegt“ - Party mit türkischer Live-Musik.<br />
Regelmäßige Veranstaltungen<br />
Musikunterricht – Saz(türkische Laute)<br />
<strong>Jugend</strong>sitzungen<br />
<strong>Alevitische</strong>r Religionsunterricht<br />
Wöchentlich werden ca. 35 Kinder und <strong>Jugend</strong>liche in<br />
der Kunst des „Sazspielens“ geschult. Es unterrichtet<br />
der freischaffende Künstler Imam Yildirim. Angeboten<br />
werden Anfänger- und Fortgeschrittenen Kurse,<br />
diese finden jeweils sonntags Morgen statt.<br />
Unsere <strong>Jugend</strong>sitzungen finden jeden Sonntag in<br />
unserem Vereinsgebäude statt. Jeder, der Interesse<br />
hat, kann neu dazu kommen. Diese regelmäßigen<br />
Treffen werden dazu genutzt, die wichtigen Termine<br />
zu besprechen, aber auch um über politische oder<br />
aktuelle Ereignisse hier oder in der Türkei zu diskutieren.<br />
Unser alevitischer Religionsunterricht findet ein mal<br />
im Monat statt. Wir werden von zwei Lehrerinnen<br />
unterrichtet, die diesen Religionsunterricht auch an<br />
den Grundschulen <strong>Dortmund</strong>s durchführen.<br />
Dies sind nur einige Dinge aus unseren gemeinsamen Aktivitäten aus dem Jahr 2011.<br />
Wir hoffen, dass es 2012 noch mehr werden und begrüßen neue Partnerschaften mit anderen<br />
jugendlichen Organisationen.<br />
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Kindercem in der alevitischen Gemeinde <strong>Dortmund</strong><br />
Ausflug mit einer Gruppe <strong>Jugend</strong>licher zum<br />
Phönix-See.<br />
Blockadetraining für den sogenannten Antikriegstag<br />
der rechten Szene <strong>Dortmund</strong><br />
Gemeinsames Gruppenfoto der teilnehmenden Personen des Stamo-Cups der JusSos <strong>Dortmund</strong><br />
57
Arbeitsgemeinschaft der<br />
Evangelischen <strong>Jugend</strong><br />
Die AEJ<br />
Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen <strong>Jugend</strong> <strong>Dortmund</strong> und Lünen ist ein Zusammenschluss<br />
von evangelischen <strong>Jugend</strong>verbänden. Zurzeit sind diese das Gemeindejugendwerk<br />
Westfalen im Bund Ev. Freikirchlicher Gemeinden, das <strong>Jugend</strong>werk freier evangelischer Gemeinden,<br />
die Evangelisch-Methodistische <strong>Jugend</strong>, der Christliche Verein Junger Menschen<br />
CVJM <strong>Dortmund</strong> und CVJM Berghofen, die King´s Kids Deutschland e.V., die Evangelische<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>Dortmund</strong> und aus der Arbeit hervorgegangene Aktions- und Projektgruppen, wie die<br />
Ökumenische Dienstgruppe Martin Luther King e.V. und die Johanniter-Unfall-Hilfe <strong>Jugend</strong>.<br />
Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen <strong>Jugend</strong> ist demokratisch organisiert. Alle<br />
Mitgliedsorganisationen haben volles Stimmrecht mit unterschiedlicher Anzahl an Stimmen.<br />
Die Mitgliedsverbände der AEJ haben jeweils eigene Partizipationsmöglichkeiten für <strong>Jugend</strong>liche.<br />
Es gibt meistens <strong>Jugend</strong>ausschüsse oder Beiräte mit angemessener Beteiligung von <strong>Jugend</strong>lichen.<br />
Im Jahr 2011 hat sich die aej Mitgliederversammlung entschieden, die Arbeit durch eine<br />
Vereinsstruktur zu qualifizieren. Im Mai wurde der Verein „Arbeitsgemeinschaft Evangelische<br />
<strong>Jugend</strong> <strong>Dortmund</strong> und Lünen e.V.“ gegründet, um die Arbeit des Vorstandes rechtlich besser zu<br />
schützen.<br />
Evangelische <strong>Jugend</strong> <strong>Dortmund</strong> und Lünen<br />
Die Evangelische <strong>Jugend</strong> <strong>Dortmund</strong> und Lünen ist der größte evangelische <strong>Jugend</strong>verband in der<br />
Arbeitsgemeinschaft und übernimmt auch die geschäftsführenden Aufgaben für die aej. Unter<br />
dem Dach der Evangelischen <strong>Jugend</strong> befinden sich alle 29 evangelischen Kirchengemeinden in<br />
<strong>Dortmund</strong> und Lünen, welche Kinder- und <strong>Jugend</strong>arbeit in unterschiedlicher Form leisten.<br />
Die Kontaktstelle Evangelische <strong>Jugend</strong> <strong>Dortmund</strong> entwickelt die kreiskirchliche <strong>Jugend</strong>arbeit in<br />
den vier Kirchenkreisen Do-Süd, Do-West, Do-Mitte-Nordost und Lünen. Sie ist zuständig für<br />
die Aus-, Fort und Weiterbildung der freiwilligen Mitarbeitenden, die politische Vertretung der<br />
Evangelischen <strong>Jugend</strong> in der Kommune und in landeskirchlichen Gremien, der Entwicklung und<br />
Begleitung von kirchlich- gesellschaftsrelevanten Projekten und der Begleitung der gemeindlichen<br />
Kinder- und <strong>Jugend</strong>arbeit. Im Jahr 2011 fanden 39 mind. 7- tägige Freizeiten mit Kindern<br />
und <strong>Jugend</strong>lichen mit insgesamt mehr als 1300 Teilnehmenden statt. Es haben 20 Seminare zu<br />
unterschiedlichen Themenstellungen zur Aus- und Fortbildung stattgefunden, an denen 320<br />
freiwillig Mitarbeitende teilgenommen haben.<br />
Die Kontaktstelle ist die Geschäftsstelle der Evangelischen <strong>Jugend</strong> in <strong>Dortmund</strong> und Lünen und<br />
der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer <strong>Jugend</strong> aej <strong>Dortmund</strong> und Lünen e.V.<br />
Die im Jahr 2010 eröffnete <strong>Jugend</strong>kirche „Join us – <strong>Jugend</strong> macht Kirche“ konnte in 2011 ihre<br />
monatlich stattfinden <strong>Jugend</strong>gottesdienste etablieren, auch wenn es schwer ist, in der siebt<br />
größten Metropole der Bundesrepublik Deutschland junge Erwachsene für regelmäßig stattfindende<br />
spirituelle Angebote zu begeistern.<br />
Das Team der <strong>Jugend</strong>kirche entwickelte mit einer Künstlerin Großbildleinwände, die als gestalterisches<br />
Element in der Kirche wirken. Im Dezember wurde ein selbst restaurierter Raum der<br />
Stille eingeweiht – in dem nun kleine spirituelle Veranstaltungen, wie z.B. ein Taizegebet und anderes<br />
stattfinden können.<br />
58
Ehrenamtliche Mitarbeit – gemeinsam stark im Verband<br />
Im Jahr 2011 haben ca. 100 junge Menschen die 80-stündige Juleica-Ausbildung der Evangelischen<br />
<strong>Jugend</strong> genossen und rund 70 <strong>Jugend</strong>liche haben die Beihilfe der Stadt <strong>Dortmund</strong><br />
beantragt. Sie haben dafür an über 5700 Veranstaltungen ehrenamtlich mitgewirkt. Etliche kommen<br />
noch hinzu, die nicht über die Beihilfe erfasst werden. So kann ein positives Resümee gezogen werden:<br />
<strong>Jugend</strong>liche engagieren sich trotz erhöhtem Schulaufwand durch G8 konstant in ihren Gemeinden,<br />
in Kindergruppen, auf Freizeiten, im <strong>Jugend</strong>chor und in vielen anderen Gruppen. Durch die<br />
Arbeitsgemeinschaft erleben sie sich als starke Gemeinschaft und kommen beim Dankeschön-Abend<br />
am Ende des Jahres immer gerne zusammen.<br />
Umzug des CVJM <strong>Dortmund</strong> e.V.<br />
Im Juli 2011 war es dann endlich soweit, die Kisten waren gepackt, der Umzugswagen stand bereit<br />
und die tatkräftigen Helfer scharten mit den Füßen. Der CVJM zog um, vom Osten in den Westen<br />
der Stadt.<br />
Das neue CVJM Haus in Dorstfeld, das mit viel ehrenamtlichen Engagement in den Sommermonaten<br />
hergerichtet wurde, wartete auf seinen Einsatz.<br />
Gleich nach den Sommerferien begannen wir mit der offenen Arbeit. Noch sind wir dabei Fuß zu<br />
fassen, Menschen kennenzulernen, Vertrauen aufzubauen und Netzwerke zu schaffen. Jeder Tag ist<br />
besonders und bringt so seine Einzigartigkeit mit sich. Wir sind in einem Prozess des Lernens und<br />
Ausprobierens, auch in Sachen Projekt- und Gruppenarbeit.<br />
59
Wir entwickeln verschiedene Ideen und hoffen, dass wir am „Puls der Zeit“ sind, so dass sich die<br />
Kinder, <strong>Jugend</strong>lichen und jungen Erwachsenen hier wohlfühlen und ihre Gaben entdecken und weiter<br />
ausbauen können.<br />
Wenn Gott mit uns auf eine Reise geht, gibt es immer wieder tolle und spannende Dinge, die auf<br />
uns zukommen und sich weiterentwickeln. In diesem Sinne erwarten wir gespannt, was er noch<br />
alles für uns im Jahr 2012 bereithält.<br />
Besondere Projekte der aej<br />
Die aej hat im Jahr 2011 folgende Projekte durch kommunale Zuschüsse unterstützen können.<br />
Klimacamp 01.08. – 14.08.2011<br />
An unserem internationalen Klimacamp haben <strong>Jugend</strong>liche aus fünf Ländern und von drei Kontinenten<br />
teilgenommen: Es kam eine Delegation aus dem irischen Westport. Diese <strong>Jugend</strong>lichen arbeiten<br />
dort als freiwillige Helfer/innen in einem <strong>Jugend</strong>café. Der Kontakt zum Westport Family &<br />
Community Recource Centre wurde durch John Doherty, einem ehemaligen Mitarbeiter der<br />
Corrymeela Communtity, hergestellt.<br />
Des Weiteren kamen aus Sambia und Sri Lanka, zwei Partnerkirchenkreisen des Kirchenkreises<br />
<strong>Dortmund</strong> Mitte Nordost, Delegationen und aus Italien von den Waldensern. Diese breite Vielfalt<br />
wurde von <strong>Jugend</strong>lichen der Evangelischen <strong>Jugend</strong> <strong>Dortmund</strong> ergänzt.<br />
Das zweiwöchige internationale Begegnungscamp hatte als inhaltlichen und thematischen<br />
Schwerpunkt die Klima-<strong>Jugend</strong>kampagne „Mission: Klima retten! powered by heaven“ der Ev.<br />
Kirche von Westfalen. In den zwei Wochen wurde allgemein das Thema Klimawandel erörtert<br />
und spezielle Teilbereiche der Thematik detaillierter bearbeitet. Das Ziel war es, die <strong>Jugend</strong>lichen<br />
einerseits zu informieren und zu sensibilisieren, andererseits zu motivieren, selbst aktiv zu<br />
werden und sich selbst für Klimaschutz (z. B. in der Familie, Schule, am Arbeitsplatz, auf<br />
lokaler Ebene, regional oder global) einzusetzen. Zudem ermöglichte das internationale<br />
Begegnungscamp einen intensiven kulturellen Austausch der jungen Erwachsenen.<br />
Inhaltlich wurde an den Zusammenhängen zwischen Klimawandel und Energieverbrauch, Ernährung,<br />
Mobilität und Konsum gearbeitet. Die Themenbereiche wurden in unterschiedlichen<br />
Formaten mit verschiedenen Methoden bearbeitet: Theorie, Film, Workshops, Planspiele,<br />
Zukunftswerkstatt, Open Space, Kleingruppenarbeit, Plenum u.a.<br />
Bemerkenswert war, wie sehr die einzelnen Teilnehmer/innen der Gruppe in den intensiven<br />
zwei Wochen sensibilisiert wurden und sich die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen<br />
Themenfeldern und dem eigenen Verhalten erschlossen haben. Drei der Teilnehmer/innen wollen<br />
sich von nun an vegetarisch ernähren. Diese drei waren auch Mitglieder einer Kleingruppe,<br />
die sich bei der Zukunftswerkstatt zusammengefunden hat. Diese Arbeitsgemeinschaft hat eine<br />
Facebookseite eröffnet, die dafür wirbt, einmal in der Woche auf Fleisch zu verzichten. Hierfür<br />
stellen die Teilnehmenden regelmäßig vegetarische Rezepte online und das scheint sich auch<br />
nach dem Camp zu verstetigen, was man auf der Facebook-Seite „bye bye meat- once a week“<br />
nachvollziehen kann.<br />
Das Vorwissen der Teilnehmenden war unterschiedlich (von kaum vorhanden bis zu sehr guten<br />
Kenntnissen über die Thematik). Die Gruppe insgesamt war aber sehr interessiert am Themenfeld<br />
60
Klimaschutz und auf der Suche nach Möglichkeiten, selbst aktiv werden zu können. Die Teilnehmenden<br />
wollten darüber hinaus neue Leute kennen lernen, Spaß haben, neue Dinge erfahren und auch<br />
Deutschland entdecken.<br />
Ganz besonders relevant war das Thema „Ernährung“ für die Teilnehmenden. Zum einen, weil es ein<br />
Thema ist, mit dem wir uns tagtäglich beschäftigen müssen, da Essen notwendig zum Leben ist. Zum<br />
anderen ist es ein Themenbereich, bei dem man seinen persönlichen Ressourcenverbrauch schnell<br />
und nachvollziehbar verändern kann. Der Energieverbrauch war ein weiteres wichtiges Thema. Bei<br />
diesem Thema wurden besonders die Unterschiede der einzelnen Nationen deutlich. So berichtete<br />
ein Teilnehmer im Nachhinein noch, wie eindrücklich er das Bild fand, die Teilnehmer/innen aus<br />
Sambia und Sri Lanka beim Wäschewaschen im Waschbecken zu sehen, während genau neben<br />
ihnen eine Waschmaschine stand. Die Selbstverständlichkeit, mit der sie auf die Benutzung eines<br />
technischen Hilfswerkes verzichtet haben, ließ ihn noch einmal anders über seinen alltäglichen<br />
Energieverbrauch nachdenken.<br />
Im Nachhinein haben sich alle vorgenommen, ihr persönliches Verhalten zu verändern, z. B. durch<br />
Fleischverzicht, konsequentes Energiesparen oder häufigeres Fahrradfahren. Einige der deutschen<br />
Teilnehmenden haben großes Interesse gezeigt, weiter an der Thematik zu arbeiten, so zeigen sich<br />
nun Einzelne interessiert an der „1. <strong>Dortmund</strong>er Klima-Nacht“ mitzuwirken oder in ihren Freundeskreisen<br />
und in der <strong>Jugend</strong>kirche auf die Relevanz des Themas aufmerksam zu machen.<br />
61
Wie geplant und erwähnt, haben wir während des Camps in verschiedenen Workshops Exponate für<br />
eine Ausstellung zum Thema „Klima retten – powered by heaven“ erarbeiten können. Diese Exponate<br />
konnten schon bei der Eröffnungsfeier der landeskirchlichen <strong>Jugend</strong>kampagne „Mission Klima<br />
retten – powered by heaven“ bewundert werden. Zudem sind sie ab dem 15.01.2012 als Teil der<br />
interaktiven Ausstellung „Mission Klima retten- powerded by heaven – Die Ausstellung“ in der<br />
<strong>Jugend</strong>kirche <strong>Dortmund</strong> zu sehen. Diese Ausstellung der Evangelischen <strong>Jugend</strong> <strong>Dortmund</strong> ist in<br />
Zusammenarbeit mit der landeskirchlichen <strong>Jugend</strong>kampagne „Mission Klima retten- powered by<br />
heaven“ entstanden und soll ab dem 25.03.2012 durch die Kirchenkreise der Evangelischen Kirche<br />
von Westfalen reisen.<br />
Die Teilnehmenden haben großes Interesse an der Thematik gezeigt und sind aufmerksam geworden<br />
für Umweltprobleme in ihrer Lebenswelt und der Lebenswelt anderer. Zudem war<br />
insgesamt das Interesse groß auch nach dem internationalen Begegnungscamp an der Thematik<br />
weiterzuarbeiten, z. B. mit der Kleingruppe, die nun die Facebook-Seite „Bye-bye meat – once<br />
a week“ betreibt um für vegetarische Tage zu werben und dort regelmäßig Rezepte einstellt.<br />
Hieraus hat sich nach dem internationalen Begegnungscamp noch eine weitere Gruppe gebildet „Byebye<br />
Stand-by“, die ebenfalls online auf Facebook für Energiesparen wirbt.<br />
Darüber hinaus gab es ein reges Interesse der Presse, so dass es eine gute Darstellung in der<br />
Öffentlichkeit gab (WDR Lokalzeit, Ruhr Nachrichten, etc.).<br />
Projektbericht Ökumenische Dienstgruppe Martin Luther King e.V.<br />
Wochenende vom 04.-06.11.2011<br />
Thema: Ökonomischer und ökologisch sinnvoller Klimaschutz im Zusammenhang mit dem<br />
Ökosystem Baum<br />
Ort: <strong>Jugend</strong>ferienheim Ponyhof Hilbeck, Werl-Hilbeck<br />
Teilnehmer: 13 (inkl. 2 Mitarbeiterinnen)<br />
Am Beispiel einer Baumschnittaktion konnte bei dem Projektwochenende, das Thema Klimaschutz<br />
aufbereitet und bearbeitet werden. In unterschiedlichen Kleingruppen wurden Baumbestimmungen<br />
durchgeführt und das Ökosystem Baum besprochen. Hinzu kam die Bedeutung der Bäume für das<br />
allgemeine Klima. Die Nähe der Bäume zu Häusern und die Auswirkungen auf diese wurden anschaulich<br />
besprochen, um daraufhin einen Baumschnitt durchführen zu können. Alle Teilnehmenden<br />
wurden sorgfältig in die Gerätschaften eingearbeitet, so dass die Aktion verantwortlich durchgeführt<br />
wurde. Sehr schnell kamen die Teilnehmer so auch auf globalere Themen bezüglich des Klimaschutzes<br />
zu sprechen. Dabei entstanden erste Ideen für ein weiteres Klimaprojekt.<br />
Allgemeines Fazit war:<br />
Ein durchweg gelungenes und lehrreiches Projekt mit sehr zufriedenstellendem Ergebnis und viel<br />
Spaß für alle Beteiligten.<br />
Zum Verein:<br />
Seit nunmehr 34 Jahren gibt es die Ökumenische Dienstgruppe Martin Luther King e.V. als Trägervereins<br />
des am 01.04.1980 eröffneten <strong>Jugend</strong>ferienheims Ponyhof Hilbeck in Werl-Hilbeck. Der<br />
Verein verfolgt den Zweck, durch Einrichtung und Betreiben eines Pony-Hofes ein soziales Einübungs-<br />
und Lernfeld im Rahmen der <strong>Jugend</strong>hilfe und Erwachsenenbildung zu eröffnen. Der Großteil<br />
der anfallenden Arbeiten wird von freiwillig-ehrenamtlich arbeitenden Menschen übernommen, die<br />
sich beispielsweise zu Projektgruppen für <strong>Jugend</strong>liche oder im Rahmen der ZEN-Gruppe für ältere<br />
<strong>Jugend</strong>liche und Erwachsene zusammengeschlossen haben und an Wochenenden sowie in den Ferien<br />
62
gemeinsam dazu beitragen, dieses einzigartige Projekt auch für die folgenden Generationen zu erhalten<br />
und weiterzuentwickeln. Einen nicht unwesentlichen Anteil an der Erhaltung des Projektes tragen<br />
auch die alle ein bis zwei Jahre stattfindenden internationalen Workcamps bei.<br />
Unsere Wurzeln sind zurückzuführen auf die Leitgedanken und Träume des Bürgerrechtlers und<br />
Friedensnobelpreisträgers Martin Luther King, der Zeit seines Lebens gewaltfrei gegen den vorherrschenden<br />
Rassenhass gekämpft hat. Auf dem Ponyhof Hilbeck versuchen wir, seine Träume zu<br />
verwirklichen. Wir haben einen Ort geschaffen, an dem es egal ist, welches Geschlecht, welche<br />
Hautfarbe oder welche Abstammung man hat. Ob man Kind, <strong>Jugend</strong>licher oder Erwachsener ist. Alle<br />
Menschen sind hier willkommen, die Gedanken Martin Luther Kings, den Glauben an ein friedlicheres<br />
Miteinander und Bewahrung der Schöpfung weiterzuführen. Dieser Leitgedanke ist gerade im<br />
Jahr 2011 aktueller den je gewesen.<br />
Daher haben wir es uns zum Motto gemacht:<br />
Freundschaft zu schließen, Gemeinschaft zu leben und Frieden zu stiften!<br />
Kreativgruppe des CVJM <strong>Dortmund</strong> e.V.<br />
Einmal im Monat hört man aus einem Raum des CVJM Hauses ein<br />
Surren, das nicht einzuordnen ist, denn sonst ist alles still. Um diesem<br />
Geräusch auf die Schliche zu kommen, muss man schon einige Winkel<br />
und Räume absuchen, bis man die kleine Gruppe von 12-16 jährigen<br />
Mädchen, die ganz konzentriert vor ihren Nähmaschinen sitzen, entdeckt.<br />
Von<br />
„pump up my<br />
bag“ hin zu<br />
„loop dir einen“<br />
ist alles dabei.<br />
Von daher<br />
konnten die<br />
Mädchen auch schon mit aufgepeppten<br />
Taschen und selbst genähten Schals (Loops)<br />
nach Hause gehen. Die Ausstattung der<br />
Nähmaschinen und das Material wurden<br />
durch Projektgelder der AEJ finanziert.<br />
Für die nächsten Monate sind viele verschiedene<br />
Projekte geplant, von Recycling eines Männerhemdes bis hin zu Jeansstulpen für Vasen ist alles<br />
dabei. Von daher bleibt es spannend, wie die Mädchen ihre Fertigkeit an der Maschine verbessern<br />
und immer wieder neu ihre Kreativität einbringen werden.<br />
<strong>Dortmund</strong>er <strong>Jugend</strong>liche helfen bei der Olivenernte auf Sizilien<br />
Bericht von der internationalen Begegnung / dem Workcamp auf Sizilien in Riesi<br />
La vita e bella a sicilia - das Leben ist schön auf Sizilien - besonders, wenn man mit den Händen<br />
dabei mithelfen kann, dass bei strahlendem Sonnenschein die Oliven von den Bäumen kommen.<br />
„Die Arbeit bei der Olivenernte ist echt schwer. Ich habe nun alle Achtung vor den Bauern hier, die ja<br />
mind. zwei Monate ernten müssen“ sagt Gregor Wasmuth, 16 Jahre, aus <strong>Dortmund</strong>. „Ich bin total<br />
63
kaputt, aber glücklich“ so Angelika Kohl, 23 Jahre, die bei<br />
der Evangelischen <strong>Jugend</strong> auch schon eine Gruppenleiterinnenausbildung<br />
gemacht hat und nun die Partnerschaft mit den<br />
Waldensern kennengelernt hat.<br />
„Das ist der Hammer hier, so schön habe ich mir das gar nicht<br />
vorgestellt. Die Häuser wurden einfach um die Olivenbäume<br />
herumgebaut, so was habe ich noch nie gesehen“ sagte Phillip<br />
Othmer, 22 Jahre. Gregor, Angelika und Phillip haben mit<br />
weiteren sieben <strong>Dortmund</strong>er jungen Erwachsenen bei der<br />
Olivenernte auf Sizilien geholfen.<br />
Mit den Oliven von rund 1500 Bäumen wird das leckere und faire Olivenöl gewonnen - aus rund<br />
800 kg Oliven werden ca. 100 Liter reines Olivenöl gepresst, welches die Sozialeinrichtung der<br />
Waldenser Kirche überwiegend in die Schweiz und nach Deutschland verkauft.<br />
Mit dem so gewonnen Geld wird die wichtige Arbeit des Servizio Cristiano in Riesi unterstützt. Das<br />
Servizio Cristiano unterhält eine Schule mit rund 500 Kindern und einen Kindergarten für 30 Kinder,<br />
die alle auch ein warmes Mittagessen bekommen. Das pädagogische Konzept beinhaltet die Arbeit<br />
mit den Ärmsten der Armen und unterstützt die Familien auch mit Beratungsangeboten und Bildungsarbeit.<br />
64
Neben dem Arbeitsprogramm von<br />
Montag bis Freitag wurde noch ein<br />
reichhaltiges Kulturprogramm angeboten.<br />
Von Freitag bis Sonntag hatten die jungen<br />
Erwachsenen dann auch noch Zeit<br />
Palermo zu genießen und die andere<br />
Sozialeinrichtung der Waldenser auf<br />
Sizilien, das Centro Diaconale la Noce,<br />
kennenzulernen.<br />
Die internationale Begegnung wurde<br />
durch den kirchlichen <strong>Jugend</strong>plan der<br />
EkvW und kommunale Bildungsmittel für<br />
die <strong>Jugend</strong>verbandsarbeit in <strong>Dortmund</strong><br />
gefördert. Die Fahrt fand in Kooperation<br />
mit dem Institut für Kirche und Gesellschaft<br />
IKG der Evangelischen Kirche<br />
von Westfalen statt.<br />
65
Mädchenprojekt: Jung sein in Istanbul<br />
Die Kontaktstelle Evangelische <strong>Jugend</strong> <strong>Dortmund</strong> hat in Kooperation mit dem Evangelischen<br />
Bildungswerk <strong>Dortmund</strong> und dem Internationalen Bildungswerk <strong>Dortmund</strong> (IBB) ein Mädchenprojekt<br />
in Istanbul durchgeführt. Vom 23. bis 30. Oktober 2011 haben 10 Mädchen und junge<br />
Frauen die Metropole Istanbul kennengelernt. Die Fahrt war bewusst als Projekt angelegt, da wir<br />
vor Ort zwar andere Gruppen getroffen haben, aber keine weitere Begegnung geplant war. Die<br />
jungen Frauen wurden im Vorfeld auf die Stadt, die Türkei und die Kultur vorbereitet. Es wurden<br />
Fragen erarbeitet, die die Gruppe an junge Menschen, insbesondere an Frauen in Istanbul richten<br />
wollte. Das IBB hat uns bei der Durchführung sehr gut unterstützt, da nur durch die beiden<br />
Mitarbeiterinnen vor Ort Kontakte möglich waren.<br />
Neben einem „typischen“ Touristinnenprogramm haben wir folgende Gruppen besucht:<br />
<strong>Jugend</strong>zentrum im Stadtteil Beyoglu <strong>Jugend</strong>angebot „Kurze Welle“ an der Universität im Stadtteil<br />
Eyüp, Mädchenhaus „Die Sonne“ für Mädchen und junge Frauen, die von Missbrauch und Gewalt<br />
betroffen sind, <strong>Alevitische</strong> Gemeinde und deren <strong>Jugend</strong>arbeit, Evangelische Gemeinde in Istanbul.<br />
Mit jeder der Gruppen fand ein reger Austausch statt, so dass alle voneinander mehr erfahren konnten.<br />
Besonders interessant war für alle die Tatsache, dass der türkische Staat sehr viel Geld in <strong>Jugend</strong>arbeit<br />
investiert und alle Angebote im Bereich Kunst und Kultur kostenlos sind. Die deutsche<br />
Gruppe konnte ihr Bild von der Türkei erweitern, aber auch feststellen, dass es an einigen Ecken<br />
doch sehr anders ist, als in Deutschland.<br />
Leider gelang es häufig nicht, mit reinen Mädchengruppen zusammenzutreffen. Kulturell bedingt, so<br />
wurde es erklärt, treffen sich Mädchen und Frauen eher im häuslichen Bereich und die Jungen und<br />
Männer außerhalb, auch in sogenannten Männercafés. Daher konnten wir unsere angedachte Fotodokumentation<br />
nicht durchführen. Die Mädchen wollten sich mit türkischen Mädchen fotografieren.<br />
Entstanden sind aber ein Tagebuch und eine Fotodokumentation, die einen Eindruck des Projektes<br />
geben.<br />
Erwähnenswert ist noch, dass ein Teil der Gruppe eine Beratungsstelle für Homosexuelle besucht hat,<br />
weil gerade dieses Thema in der Türkei ein Tabuthema ist und die Mädchen großes Interesse daran<br />
hatten, wie die Menschen dort damit umgehen.<br />
Alle Teilnehmerinnen waren begeistert und beeindruckt von Istanbul und auch von den Menschen<br />
dort. Mitte Dezember fand ein Nachtreffen der Gruppe statt, um das Projekt abschließend<br />
auszuwerten.<br />
66
BDKJ Stadtverband <strong>Dortmund</strong><br />
Der BDKJ Stadtverband <strong>Dortmund</strong> versteht sich als jugendpolitische<br />
Interessenvertretung von Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen, seinen Mitgliedsverbänden<br />
sowie allen anderen Trägern von <strong>Jugend</strong>arbeit gegenüber<br />
Kirche, Staat und Gesellschaft. Der BDKJ Stadtverband steht für die<br />
katholische <strong>Jugend</strong>arbeit in <strong>Dortmund</strong> und hat sich das Ziel gesetzt,<br />
die Entwicklung und Selbstverwirklichung von jungen Menschen zu<br />
fördern.<br />
Der traditionelle<br />
Neujahrsempfang fand im Januar im neuen<br />
„<strong>Dortmund</strong>er U“ statt. Mit mehr als 120 Gästen aus<br />
Politik, Kirche und vor allem vielen Vertretern der<br />
BDKJ-Mitgliedsverbände war das „Ruby im U“ gut<br />
ausgelastet.<br />
Als besonderen Gast durfte der Vorstand Herrn<br />
Oberbürgermeister Ullrich Sierau begrüßen, der<br />
sich in seiner Ansprache beeindruckt von der Arbeit<br />
des BDKJ zeigte. Im weiteren Verlauf des Empfangs<br />
folgte der bewährte Rückblick auf das vergangene<br />
Jahr, mit anschließendem Ausblick auf 2011.<br />
Der langjährige BDKJ Stadtvorsitzende Tobias Teepe ist in der Stadtversammlung im Dezember<br />
ausgeschieden. Anlässlich des Neujahrsempfangs dankten ihm der Vorsitzende des BDKJ<br />
Diözesanverbandes Paderborn, Andreas Tillmann, sowie seine <strong>Dortmund</strong>er Vorstandskollegin<br />
und -kollegen für die engagierte Arbeit im Stadtvorstand und darüber hinaus. Stefan Wehrmann,<br />
der neugewählte stellvertretende Stadtvorsitzende, stellte sich an dieser Stelle den Anwesenden<br />
vor. Zum Abschluss des Empfangs hatten alle Gäste die Möglichkeit, an einer Führung durch das<br />
neue Zentrum für Kunst und Kreativität teilzunehmen.<br />
Der Beginn des jahresübergreifenden Wettbewerbs, unter dem<br />
Motto „Macht Stark!“, wurde bereits im Arbeitsbericht 2010<br />
beschrieben. Diese Aktion sollte Kinder und <strong>Jugend</strong>liche ermutigen,<br />
genauer hinzusehen und zu erkennen, wo es notwendig ist zu<br />
handeln, um Kinder stark zu machen. Gesucht werden Projektideen,<br />
die sich mit der Problematik „Gewalt gegen Kinder und<br />
<strong>Jugend</strong>liche“ auseinandersetzen. Ob die Projekte Gewalt verhindern,<br />
auf Missstände aufmerksam machen oder anderweitig etwas<br />
gegen Gewalt tun, war den teilnehmenden Gruppen überlassen.<br />
Wer mit Kindern arbeitet kann erleben, dass sie vernachlässigt<br />
werden oder Gewalt und Grenzüberschreitungen ausgesetzt sind.<br />
<strong>Dortmund</strong>er Kinder und <strong>Jugend</strong>liche haben konstruktive Projekte<br />
rund ums Thema entwickelt und eingereicht. Um Kinder stark zu<br />
machen, wurden Wege aufgezeigt und zur Nachahmung angeregt.<br />
68
Die besten Projektideen wurden prämiert und erhielten einen Zuschuss,<br />
mit dem die eingereichten Projektideen umgesetzt werden konnten und<br />
noch können. Die Ergebnisse der durchgeführten Projekte werden 2012<br />
in einer kleinen Dokumentation veröffentlicht.<br />
Wie schon in den vergangenen Jahren haben auch in 2011 Aus- und<br />
Fortbildungskurse zu ausgewählten Vertiefungsthemen, vornehmlich<br />
als Abendveranstaltungen des BDKJ in Kooperation mit dem Referat<br />
<strong>Jugend</strong> und Familie der Katholischen Stadtkirche stattgefunden.<br />
Im Februar begann die Reihe mit dem Thema „Finanzen und Öffentlichkeitsarbeit“.<br />
Es ergeben sich immer wieder wichtige Neuigkeiten<br />
für die Finanzierung und die Abrechnung von Ferienfreizeiten oder<br />
kleineren Aktionen. Der BDKJ beabsichtigt, den Finanzverantwortlichen<br />
in den Mitgliedsverbänden und den<br />
Gruppen vor Ort möglichst<br />
jedes Jahr die Gelegenheit zu geben,<br />
sich auf den neuesten Stand<br />
bringen zu lassen. In 2011 wurde<br />
zum ersten Mal eine Kombi-<br />
Fortbildung angeboten, in der sich<br />
über 20 Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer zu den Themen Finanzie-<br />
rung und Öffentlichkeitsarbeit<br />
weiterbilden konnten. So konnte die<br />
Finanzierung oder die Öffentlichkeitsarbeit<br />
einer imaginären<br />
Ferienfreizeit inklusive<br />
Zeitungswerbung und Sponsor-<br />
möglichkeiten in Gruppen<br />
erarbeitet werden.<br />
Ein regelmäßiger Fortbildungstermin für die meisten Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter ist die<br />
Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs. Im Mai 2011 hat der BDKJ zum zweiten Mal in Folge den<br />
Kurs „Erste Hilfe in Ferienfreizeiten“ angeboten. Das besondere an diesem Kurs sind die großzügigen<br />
Pausen, die durch spielepädagogische<br />
Inhalte, also kleine Spiele für<br />
zwischendurch, gefüllt werden. So wird<br />
eine Auflockerung des Kurses erreicht.<br />
Die Teilnehmer können wichtiges<br />
Grundlagenwissen auffrischen und es<br />
wird ihnen eine Menge „Handwerkszeug“<br />
mit auf den Weg gegeben.<br />
Im Juli 2011 fand das zweiwöchige<br />
Projekt der Katholischen Stadtkirche<br />
„SehnsuchtsOase“ statt, bei dem der<br />
BDKJ Stadtverband aktiv mitwirkte.<br />
Menschen jeden Alters waren eingeladen,<br />
den Propsteigarten in der<br />
<strong>Dortmund</strong>er Innenstadt einmal anders zu erleben. Am 1. Juli wurde die Veranstaltung durch die<br />
Schwerter Musikgruppe K.R.A.S.S und durch Ehrengäste wie den Fußballspieler des BVB<br />
Sebastian Kehl und die <strong>Dortmund</strong>er Bürgermeisterin Frau Jörder eröffnet. Danach hatten alle<br />
69
Besucherinnen und Besucher zwei Wochen lang die Möglichkeit an spirituellen Angeboten im<br />
Propsteigarten und -kreuzgang teilzunehmen, Livemusik und weitere kulturelle Angebote zu genießen,<br />
oder sich einfach nur in einer Hängematte auszuruhen. Die Oase wurde täglich von über 200 Interessierten<br />
besucht.<br />
Nach den Sommerferien begann der BDKJ Stadtverband zusammen mit dem Referat für <strong>Jugend</strong><br />
und Familie die Fortbildung von Aktiven in der Kinder- und <strong>Jugend</strong>arbeit zum Thema „Gefährdung<br />
des Kindeswohls“. So konnten bereits in 2011 viele Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter<br />
sensibilisiert werden.<br />
Im September bot der BDKJ in Kooperation mit dem <strong>Jugend</strong>amt einen Fortbildungsabend zum<br />
Thema „Schutz in der Burg“ an. Bei dieser Gelegenheit wurde das gleichnamige Projekt des<br />
<strong>Jugend</strong>amts vorgestellt, das Kindern Anlaufstellen anbieten soll, für den Fall, dass sie sich in<br />
Gefahr fühlen oder ein anderes dringendes Bedürfnis haben. Die Anlaufstellen, die Kindern in<br />
solchen Situationen helfen, werden mit einem Aufkleber gekennzeichnet, nachdem die Tauglichkeit<br />
der Örtlichkeit geprüft wurde. So wurden etwa Kioske und Polizeistationen, Apotheken<br />
und Behörden und auch das Katholische Centrum zu „Schutzburgen“. Dieser Fortbildungsabend<br />
diente dazu, den Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern diese Chance aufzuzeigen, um über<br />
dieses Projekt informieren zu können. Immerhin müssen nicht nur Kinder von dem Projekt<br />
wissen, sondern auch Erwachsene, damit möglichst viele und gute Anlaufstellen hinzukommen<br />
und aktuell gehalten werden.<br />
Wir können alles schaffen! war der Leitspruch der Fortbildung, die der BDKJ im Oktober, in<br />
Kooperation mit dem Referat, für ehrenamtliche Gruppenleiter ab 16 Jahren zum Thema<br />
„Motivation“ - „etwas bewegen“ angeboten hat. Was verbinde ich mit dem Thema? – Wie<br />
motiviere ich andere und mich selbst? Solche und andere Fragen stellten sich die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer an diesem Vertiefungsabend. Die Schulung war durch ihre Mischung von<br />
Theorie und Praxiselementen geprägt und wurde positiv wahrgenommen. Sie zeigte, wie wichtig<br />
der Austausch unter den Ehrenamtlichen ist, um diesem Element einen passenden Rahmen zu<br />
geben.<br />
Darüber hinaus gab es auch 2011 wieder das „Tagesgeschäft“. Im Wesentlichen sind hier die<br />
Verteilung der kommunalen Zuschüsse in den Bereichen Ehrenamtlichen-Beihilfe, Bildungsveranstaltungen<br />
und Ferienfreizeiten, verbunden mit der Beratung der Antragsteller, die Vermittlung<br />
von Ferienfreizeiten, die Materialausleihe und die<br />
Ausstellung von <strong>Jugend</strong>herbergsausweisen zu nennen.<br />
Seit vielen Jahren beschäftigt das Thema „Rechtsradikalismus“<br />
die verschiedenen <strong>Dortmund</strong>er Gruppen und<br />
Arbeitskreise. Auch in diesem Jahr wurden die Aufmärsche<br />
der Neonazis wieder zum Thema. Der <strong>Jugend</strong>ring<br />
hat gemeinsam mit einem Aktionsbündnis zur Blockade<br />
am 3. September aufgerufen. Daraufhin gab es lange<br />
Diskussionen im BDKJ Stadtvorstand sowie mit seinen<br />
Mitgliedsverbänden darüber, wie wir uns dazu verhalten<br />
sollen. Wir sind übereingekommen, den Aufruf selber<br />
70
nicht zu unterstützen, gleichwohl haben wir dazu eingeladen, an der Demonstration des „Arbeitskreises<br />
gegen Rechtsextremismus“ unter dem Motto: „<strong>Dortmund</strong> – bunt statt braun“ teilzunehmen.<br />
Dieses Bündnis unterschiedlicher Verbände brachte am 3. September die größte Demonstration auf<br />
die Beine. Der Stadtjugendseelsorger Michael Vogt nahm für die Stadtkirche und den BDKJ als<br />
Mitglied des Vorstandes daran teil. Im weiteren Verlauf des Jahres hat sich der BDKJ Vorstand dann<br />
immer wieder damit auseinandergesetzt, wie der BDKJ als Dachverband der Katholischen <strong>Jugend</strong> in<br />
Zukunft weitere Aktionen gegen das rechte Gedankengut und gegen die Neonaziszene in <strong>Dortmund</strong><br />
unterstützen wird. Ein Ergebnis wird 2012 präsentiert werden.<br />
Seit der Gründung der „jungen kirche dortmund“ im Jahr 2004 gibt es eine enge Zusammenarbeit<br />
zwischen dem BDKJ und der „jungen kirche dortmund“.<br />
Ideell und materiell sind beide Einrichtungen der katholischen<br />
Kirche in <strong>Dortmund</strong> eng miteinander verbunden.<br />
Bis zum Sommer 2011 wurde das Programm der „jungen<br />
kirche dortmund“ durch das zu dem Zeitpunkt existierende<br />
hauptamtliche und hauptberufliche Team geprägt. Ab den<br />
Sommerferien ruhte die „junge kirche dortmund“ für einige<br />
Zeit, da sich ein neues Team finden musste. In der Adventszeit<br />
hat das neue Team seine Arbeit mit dem Priester<br />
Markus Menke, dem Gemeindereferenten Hubertus Wand<br />
und der Dekanatsreferentin für <strong>Jugend</strong> und Familie Svenja<br />
Zahn neu aufgenommen. Ein Schwerpunkt ist weiterhin die Partizipation von <strong>Jugend</strong>lichen und jungen<br />
Erwachsenen, die das Programm mit gestalten. So waren die vier Adventssonntage durch unterschiedliche<br />
Gottesdienstformen geprägt und die Christmette fand in der Tiefgarage des Katholischen<br />
Centrums statt. Um die gute Zusammenarbeit der „jungen kirche dortmund“ mit dem BDKJ fortzuführen,<br />
sind weitere gemeinsame Aktionen und Fahrten in 2012 geplant.<br />
Wie in jedem Jahr, lud der BDKJ Stadtvorstand in der Adventszeit zur traditionellen<br />
Weihnachtsstadtversammlung ein. Rückschau halten, Pläne für die Zukunft vorstellen und<br />
weiterentwickeln, sowie Danksagen an alle, die auch in 2011 wieder dazu beigetragen haben,<br />
eine funktionierende <strong>Jugend</strong>arbeit in <strong>Dortmund</strong> zu ermöglichen.<br />
Bei den Wahlen zum Stadtvorstand wurden die amtierenden Vorstände in ihrem Amt bestätigt.<br />
Die Position der stellvertretenden Stadtvorsitzenden bleibt weiterhin unbesetzt.<br />
Die letzte 72-Stunden-Aktion des BDKJ in 2009 ist vielen noch in lebhafter Erinnerung, da<br />
beginnt auch schon die Planung der nächsten 72-Stunden-Aktion für das Jahr 2013. Bei der<br />
Weihnachtsstadtversammlung fiel der Startschuss zur Bildung des Koordinierungskreises für die<br />
neue Aktion. Anknüpfend an die guten Erfahrungen mit den Aktionen von 1998 und 2009 hofft<br />
der BDKJ auf ebenso gelungene 72 Stunden im Sommer 2013.<br />
Viele Herausforderungen hat der BDKJ Stadtverband in <strong>Dortmund</strong> auch 2011 angenommen.<br />
Trotz angespannter Finanzlage und den Kürzungen bei den städtischen Fördermitteln, oder<br />
gerade deswegen, ist sich der BDKJ Stadtverband seiner Verantwortung und der Aufgabe<br />
bewusst, zusammen mit seinen Mitgliedsverbänden im <strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong> auch weiterhin<br />
seine vielfältigen Angebote, Projekte und Aktivitäten für junge Menschen zu erarbeiten und zu<br />
präsentieren. Wir sehen optimistisch in die Zukunft und hoffen weiterhin auf ausreichende und<br />
langfristige Unterstützungszusagen durch die dafür zuständigen Stellen.<br />
71
Bund Deutscher Zupfmusiker<br />
Der Bezirk <strong>Dortmund</strong> im Bund Deutscher Zupfmusiker, Landesverband NRW e.V., fasst alle<br />
Zupforchester aus <strong>Dortmund</strong> zusammen. Angestrebt wird der Zusammenschluss aller die Zupfmusik<br />
pflegenden Spielgruppen sowie die Zusammenarbeit mit anderen Musikverbänden und<br />
Musikschulen.<br />
Aufgaben und Ziele sind die Wahrnehmung der Belange aller Zupfmusiker. Der wesentliche<br />
Schwerpunkt liegt in der Förderung der Zupfmusik und ihrer Pflege vor allem in der <strong>Jugend</strong>.<br />
Auch im vergangenen Jahr gaben die Orchester aus <strong>Dortmund</strong> wieder zahlreiche Konzerte,<br />
wirkten bei Veranstaltungen einiger Chöre mit und traten in AWO-Altenstuben, Wohnstiften<br />
und ähnlichen Einrichtungen auf.<br />
Anfang Oktober empfing das Mandolinen- und Gitarrenorchester <strong>Dortmund</strong> ein Zupforchester<br />
aus unserer Partnerstadt<br />
Zwickau zum<br />
Gegenbesuch, nachdem man<br />
sich 1010 in Zwickau getroffen<br />
hatte. Das Gemeinschaftskonzert<br />
fand am 2. Oktober in<br />
der Musikschule <strong>Dortmund</strong><br />
statt.<br />
Die Mandolinen- Konzert-<br />
Gesellschaft <strong>Dortmund</strong>-<br />
Hörde unternahm im Juli eine<br />
Konzertreise in den Schwarzwald<br />
mit den Etappen<br />
Schwarzwaldhochstrasse,<br />
Mummelsee und Baden-<br />
Baden. Höhepunkt war ein<br />
Wohltätigkeits-Konzert vor fast 500 Zuhörern in der Klosterkirche Bad Erlenbad in Sasbach.<br />
Als weiteres Beispiel für das rege Vereinsleben sei an dieser Stelle der Tagesausflug der<br />
Ritter‘s Mandolinen-Konzert-Gesellschaft zum Pferdehof Hacke in Reichshof-Ohlhagen<br />
angeführt. Zu den Aktivitäten gehörte neben einer Planwagenfahrt auch ein Spontankonzert.<br />
Das Bezirkszupforchester <strong>Dortmund</strong> (BZO) konzentrierte sich auf die Erarbeitung ihrer<br />
ersten CD. Es wurde einmal im Monat an Samstagen in der Musikschule <strong>Dortmund</strong> geprobt.<br />
Am 12. und 13. November war es dann soweit: unter professionellen Bedingungen fand die<br />
Aufnahme der CD „Reminiszens“ statt. Titelgebend ist das gleichnamige Werk des<br />
Düsseldorfer Komponisten und Gitarristen Christian Kiefer, das dem Orchesterleiter Stefan<br />
Prophet und der Mandolinen-Konzertgesellschaft <strong>Dortmund</strong>-Hörde gewidmet ist. Außerdem<br />
sind weitere Kompositionen –zum großen Teil ebenfalls Ersteinspielungen- vertreten.<br />
Das BZO bietet insbesondere jungen Musikern die Möglichkeit, Kompositionen und Spieltechniken<br />
kennen zu lernen, die ihnen die Vereinsorchester nicht oder nur selten bieten. Der von<br />
den Vereinsorchestern gewählte Bezirksvorstand betreut das BZO und organisiert dessen<br />
Proben, Konzerte und andere Veranstaltungen.<br />
72
Deutsche Beamtenbundjugend<br />
Sommerfest<br />
Das Sommerfest der DBB Kreisjugendgruppe <strong>Dortmund</strong> ist inzwischen zu einer echten Traditionsveranstaltung<br />
geworden. Seit vielen Jahren treffen wir uns einmal im Jahr zum Grillen, feiern und<br />
Spaß haben. Der Robinsonspielplatz des Westfalenparks <strong>Dortmund</strong>, die grüne Lunge der Stadt, ist<br />
der ideale Ort und Garant für ein gelungenes DBBj Sommerfest – für Groß und Klein. Für einen<br />
geringen Unkostenbeitrag wird ein kulinarisches all-inklusive Paket nach Ruhrpottart angeboten<br />
nebst Getränken. Diese Veranstaltung erfreut sich jedes Jahr großer Beliebtheit – insbesondere<br />
Kolleginnen und Kollegen mit Nachwuchs finden auf dem Robinsonspielplatz ideale Bedingungen<br />
vor.<br />
Fackelführung<br />
Auch in diesem Jahr haben wir uns mit<br />
einer „Cool-tour“ Veranstaltung gewidmet.<br />
Nach einer kurzen Führung durch das Alte<br />
Hafenamt haben wir den <strong>Dortmund</strong>er<br />
Hafen in feuriger Atmosphäre kennengelernt.<br />
Bei Vollmond ging es in der Dämmerung<br />
mit Fackeln am Kai entlang und<br />
durch den Hafen.<br />
Internationale<br />
Begegnungen<br />
Im Rahmen eines internationalen Austausches<br />
organisiert durch die DBB-Landesjugend<br />
wurde eine ukrainische Delegation<br />
empfangen. Eine beeindruckende Besichtigung<br />
der Zeche Zollern . Die Zeche ist über<br />
einhundert Jahre alt und fasziniert bis heute<br />
durch ihre beeindruckende Architektur und<br />
ihre einzigartige Elektrotechnik von<br />
1902. Hier wurde der Weg der Kohle vom<br />
Schacht bis zur Verladung in der Schachthalle durch alle Teilnehmer nachvollzogen. Während einer<br />
umpfangreichen Führung durch die DASA, die unsere Arbeitswelt auf informative und unterhaltsame<br />
Weise präsentiert, wurde den Teilnehmern Einblicke gewährt, wie sie war, wie sie ist und wie sie<br />
sein wird. Für alle Beteiligten ein wunderbares Erlebnis.<br />
73
DGB-<strong>Jugend</strong><br />
Wer wir sind<br />
Die DGB-<strong>Jugend</strong> vertritt die Interessen junger Menschen im Zusammenhang mit Ausbildung,<br />
Praktikum und Job. Wir sind die Experten für alle Fragen, die sich um das Thema Arbeit<br />
drehen. Als Interessensvertretung junger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer machen wir<br />
Druck auf Politik und Unternehmen und setzen uns so unter anderem dafür ein, dass es genügend<br />
Ausbildungsplätze und Jobs für junge Menschen gibt und unterstützen gute Arbeitsbedingungen<br />
und angemessene Entlohnung.<br />
Als Dachverband einen wir alle jungen Gewerkschaftsmitglieder. Mitglied bei uns sind alle<br />
jungen Mitglieder der acht DGB-Gewerkschaften. Allein in <strong>Dortmund</strong> sind das fast 5.000 junge<br />
Menschen bis 27 Jahren. In den Gewerkschaften kann man in Projekt- und Aktionsgruppen,<br />
sowie in politischen Gremien aktiv werden. Auszubildende, Schülerinnen und Schüler, Studierende,<br />
Praktikantinnen und Praktikanten, alle haben die Möglichkeit, Mitglied zu werden und<br />
sich an der Arbeit der Gewerkschaftsjugend zu beteiligen. Wer Lust hat, kann vor Ort im Kreisjugendausschuss<br />
(KJA) der DGB-<strong>Jugend</strong>, mitmachen. Bei den Treffen befassen wir uns mit den<br />
Themen, Problemen und Situationen der jungen Leute in unserer Stadt. Die Themen reichen von<br />
Ausbildung über <strong>Jugend</strong>arbeitslosigkeit bis hin zum Kampf gegen Rechts. Bei vielen dieser<br />
Themen arbeiten wir mit Bündnispartnern zusammen, mit denen wir gemeinsam Aktionen und<br />
Diskussionen durchführen. Dies tun wir gemeinsam mit vielen jungen Menschen. Die DGB-<br />
<strong>Jugend</strong> lebt von Beteiligung und alle sind herzlich eingeladen mitzumachen.<br />
Highlights 2011<br />
90 Minuten gegen Rechts<br />
Wir expandieren! Dieses Jahr wurden unsere 5 Module nicht nur an 52 Schulen und Einrichtungen<br />
in <strong>Dortmund</strong> und Umgebung angeboten, seit Herbst 2011 konnten wir unser Projekt<br />
erstmals in andere Regionen weitertragen. Ende 2011 konnten wir auf 234 Workshops allein in<br />
diesem Jahr zurückblicken. Damit haben wir seit unseren Anfängen inzwischen 10.000 Menschen<br />
erreicht und sie informiert, zum Nachdenken angeregt und zum Handeln gegen rechts<br />
motiviert! Denn rassistische, gewaltorientierte und neonazistische Weltbilder stellen ein Problem<br />
unserer Gegenwart dar. Das Klischee vom glatzköpfigen Nazi mit Springerstiefel und<br />
Bomberjacke passt schon lange nicht mehr, neue Nazis tarnen sich und auch ihre Argumentationen<br />
wandeln sich. Extrem rechte Gruppierungen sind insbesondere darauf aus, in jugendliche<br />
Szenen einzudringen. Dem setzen wir nunmehr seit drei Jahren etwas entgegen! Unser Team aus<br />
engagierten, jungen Ehrenamtlichen tritt rassistischen und rechten Meinungen aktiv entgegen<br />
und zeigt den <strong>Jugend</strong>lichen Handlungsoptionen auf.<br />
Wir haben 2011 unser Team vergrößert, die Module überarbeitet und uns nach eingehender<br />
Evaluation von dem Modul „Rechte Parteien“ wegen schwieriger pädagogischer Umsetzung<br />
getrennt. Ebenso konnte ein neu eingeführtes Modul „Steinwache im Klassenzimmer“ leider<br />
den Praxistest leider nicht bestehen. 2011 war auch das Geburtsjahr einer völlig neuen Kooperation<br />
mit der Gedenkstätte Steinwache, sowie der Startpunkt für eine Ausbreitung und<br />
Verselbständigung unseres Projekts weit über die Grenzen unserer Region hinaus.<br />
Neue Ufer<br />
Im Januar erhielten wir eine Anfrage für Referendare eines Fachseminars in Hagen, sodass wir<br />
erstmals auch außerhalb unserer Region <strong>Dortmund</strong>-Hellweg unser Programm präsentieren konnten.<br />
Dies stellte sich als voller Erfolg heraus, so dass für 2012 eine Schulung beantragt wurde, um das<br />
74
Projekt in Hagen von der zuständigen DGB-Region bald selbstständig durchführen zu können. Im<br />
April haben wir eine Gruppe von Neueinsteigern qualifiziert, um der steigenden Nachfrage mit einem<br />
größeren Pool aus Teamern gerecht werden zu können.<br />
Unser Projekt „90 Minuten gegen Rechts“ hat sich wieder als „ein Exportschlager“<br />
(OB Ullrich Sierau: 14.06.10) herausgestellt: Im September konnten wir das erste Mal unsere<br />
Erfahrungen anderen zur Verfügung stellen, indem wir eine Schulung für ein neues „90-Minuten-gegen-Rechts“-Projekt<br />
in Paderborn abgehalten haben.<br />
Mit der Hauptschule Wickede konnten wir über längere Zeit hinweg ein Dauerprojekt verwirklichen,<br />
bei der die Module mit einer festen Gruppe intensiv erarbeitet werden konnten.<br />
Eher nachdenklich stimmte uns ein Anstieg des Presseechos im letzten Quartal 2012, vermutlich<br />
zurückzuführen auf die allgemeine Betroffenheit nach den traurigen Ereignissen im Zusammenhang<br />
mit dem NSU-Terror in Deutschland.<br />
Neue Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte „Steinwache“<br />
Seit März 2011 gibt es einen Projekttag „Steinwache“, bei dem wir in Kooperation mit<br />
Honorarkräften der Gedenkstätte eine Kombination aus Führung und 90-Minuten-Workshops<br />
anbieten. Eine für junge Menschen sinnvolle und interessante Verknüpfung zwischen dem 3.<br />
Reich und dem aktuellen Erscheinungsbild der extremen Rechten herzustellen, das war Ziel und<br />
gleichzeitig Herausforderung für unsere Kooperation mit der Steinwache. Wir auf der einen<br />
Seite suchten nach einem historischen Gegenpart zu unseren recht aktuellen Modulinhalten. Die<br />
Steinwache wiederum wünschte sich sowohl einen Bogen zum aktuellen Rechtsextremismus,<br />
als auch mehr junge Guides.<br />
Am 23.3 fand nach einer intensiven Planungsphase dann der erste Projekttag in der Steinwache<br />
statt. In mehreren Feedbackrunden wurde dieser Projekttag dann sukzessive weiterentwickelt.<br />
Wir legten Wert darauf, auch Guides aus der Steinwache für unser 90-Minuten-Projekt zu<br />
qualifizieren, um bei den Veranstaltungen Kompetenz von historischer und aktueller Seite<br />
einfließen zu lassen. Zwischen dem 25.5. und dem 21.7. konnten dann schon insgesamt sechs<br />
weitere Projekttage angeboten werden. Die Finanzierung wird zur Zeit von beiden Trägern<br />
geteilt. Jetzt lässt sich bereits sagen, dass wir unser Projekt „90 Minuten gegen Rechts“ durch<br />
diesen Projekttag und die Kooperation mit der Steinwache bereichert haben. Dies zeigen uns<br />
die große Nachfrage und die positiven Rückmeldungen seitens der LehrerInnen, der SchülerInnen,<br />
der Teamenden und der Steinwache. Die Kooperation wird von beiden Seiten noch für längere Zeit<br />
geplant.<br />
Das seit Jahren durchweg positive Zeitungsecho und die zahlreichen Buchungen für das neue<br />
Jahr bestätigen uns in unserer Arbeit für ein couragiertes Miteinander. Denn, es gibt noch viel<br />
zu tun in <strong>Dortmund</strong> und auch anderswo!<br />
Die vier Module und der Projekttag auf einen Blick:<br />
Modul 1: „Das Versteckspiel – Lifestyle, Symbole und Codes der extremen Rechten“<br />
Modul 2: „Rechtsrock – Musik als Köder“<br />
Modul 3: „Argumentationstraining gegen rechte Parolen und Aussagen“<br />
Modul 4: „Rechte Szene in <strong>Dortmund</strong>“<br />
Projekttag: „Die Vergangenheit in der Gegenwart“<br />
Möchtest Du an unseren Modulen in Deiner Schule oder Einrichtung teilnehmen, dann findest Du<br />
hier noch mehr Infos: www.90-minuten-gegen-rechts.de<br />
75
Gedenkstättenfahrt Auschwitz/Krakau<br />
An unserer Gedenkstättenfahrt nahmen 10 junge<br />
Frauen und 11 junge Männer im Alter von 18 bis<br />
35 Jahren teil. Obwohl erst als Schulungsmaßnahme<br />
für unsere 90-Minuten-Teamenden gedacht,<br />
reisten am Ende 11 StudentInnen von der DGB-<br />
<strong>Jugend</strong>, 7 Auszubildende / Gesellen aus der IG<br />
BAU und 3 SchülerInnen mit. Diese sehr heterogene<br />
Mischung stellte sich im Laufe der Woche als<br />
Erfolgsfaktor für unsere Reise heraus.<br />
Unsere erste Besichtigung des Stammlagers der<br />
Gedenkstätte Auschwitz wurde in deutscher Sprache geführt. Im Anschluss gab es eine Stadtführung<br />
durch das einstige jüdische Oswiecim und einen Ausflug zur Synagoge.<br />
Als Höhepunkt der Fahrt empfanden alle Beteiligten<br />
das Zeitzeugengespräch mit dem 94-jährigen<br />
Wilhelm Brasse am zweiten Tag, der von 1940-<br />
1945 in Auschwitz inhaftiert war und als Fotograf<br />
über 10.000 Insassen fotografierte. Ebenfalls<br />
positiv hervorgehoben wurde von den Teilnehmenden<br />
der Besuch der Kunstausstellung im Stammlager,<br />
der am Tag darauf stattfand.<br />
Donnerstags gab es einen Stadtrundgang in der<br />
mittelalterlichen Altstadt, dem alten Universitätsviertel<br />
und auf dem Wawel-Hügel mit Kathedrale<br />
und Königsschloss. Am Nachmittag besuchten wir<br />
das ehemalige jüdische Stadtviertel Kazimierz.<br />
Der Besuch des Salzbergwerks in Wieliczka „Salz und Reichtum“ bildete den Abschluss unserer<br />
Fahrt. Insgesamt bekamen wir von allen TeilnehmerInnen als auch von den LeiterInnen ein positives<br />
Feedback.<br />
<strong>Dortmund</strong> Nazifrei<br />
<strong>Dortmund</strong> hat sich zu einem bevorzugten<br />
Versammlungsort der rechtsextremen Szene<br />
entwickelt. Die an diesen Aufmärschen Teilnehmenden<br />
kommen aus ganz Deutschland und aus<br />
benachbarten europäischen Ländern.<br />
Im Gegensatz zu anderen Städten, in denen es<br />
große Aufmärsche der Neonazis gibt, wie<br />
zum Beispiel Dresden oder Jena, gab es in<br />
<strong>Dortmund</strong> bislang keinerlei Bestrebungen,<br />
ein breites Bündnis zu bilden, das sich den<br />
Nazis mit Blockaden entgegen stellt bzw.<br />
setzt.<br />
76
Auf Initiative der DGB-<strong>Jugend</strong> kamen im Juni 14 <strong>Dortmund</strong>er <strong>Jugend</strong>organisationen und <strong>Jugend</strong>verbände<br />
zusammen und beschlossen erstmals, ein bürgerliches und friedliches Blockadebündnis zu<br />
gründen. Völlig neu war hierbei, dass dieses Bündnis mit allen anderen Akteuren, die in der Stadt<br />
gegen Rechts aktiv sind, zusammenarbeiten wollte. Auch die Tatsache, dass wir strikt friedlich und<br />
gewaltfrei waren und nicht um jeden Preis blockieren wollten, war neu. Wichtig war uns stets auch<br />
der enge Dialog mit Politik, Presse und Polizei.<br />
Innerhalb von wenigen Tagen und Wochen wuchs der Kreis der UnterstützerInnen stark an.<br />
Dabei waren es längst nicht mehr nur <strong>Jugend</strong>organisationen die das Bündnis trugen, sondern<br />
auch beispielsweise unser Oberbürgermeister, unser Landesarbeitsminister, Landtags- und<br />
Bundestagsabgeordnete und viele Organisationen<br />
aus unserer Stadt. Unser erster Erfolg war es,<br />
dass es erstmals eine breite Diskussion über die<br />
Legitimität von Sitzblockaden in unserer Stadt<br />
gab. Bei einer Online-Befragung der Ruhr-<br />
Nahrichten, an der über 30.000 LeserInnen<br />
teilnahmen, sprachen sich fast 80% dafür aus,<br />
dass Sitzblockaden ein legitimes Mittel gegen<br />
Naziaufmärsche seien und die Einsatzkräfte der<br />
Polizei sie tolerieren sollen.<br />
Nach langer Vorarbeit fand schließlich am<br />
3. September zwischen 9 Uhr morgens und<br />
16.30 Uhr die erste friedliche und erfolgreiche Sitzblockade gegen einen Naziaufmarsch in <strong>Dortmund</strong><br />
statt. Unter den 200 Blockierenden waren natürlich auch viele Ehrenamtliche der Gewerkschaftsjugend,<br />
die es geschafft hatten, dorthin durchzudringen und über 7 Stunden durchzuhalten.<br />
Alle Gewerkschaftsjugendlichen berichteten anschließend von einem einzigartigen Erlebnis, dass sie<br />
niemals vergessen würden.<br />
Die Nazis mussten von der Schützenstraße auf eine Nebenstraße umgeleitet werden.<br />
Am 5.12. erhielt „<strong>Dortmund</strong> Nazifrei“ im Rathaus eine Auszeichnung für „herausragendes<br />
bürgerschaftliches Engagement“ vom Oberbürgermeister Ullrich Sierau.<br />
Das Bündnis wird sich auch weiterhin Naziaufmärschen entgegenstellen.<br />
Campus Arbeit<br />
In diesem Jahr haben wir die Durchführung unseres<br />
im letzten Jahr begonnenen neuen Hochschulkonzepts<br />
weiter vorangetrieben und hatten dabei<br />
immer die Bedürfnisse der Studierenden im Blick.<br />
Neben der weiteren Vernetzung mit anderen Organisationen,<br />
haben wir natürlich weiterhin die Campus-Office-Beratung<br />
in Form einer wöchentlichen<br />
Sprechstunde angeboten. Darüber hinaus bieten wir<br />
zeitlich flexible Beratungen nach Vereinbarung an.<br />
Laut dem Deutschen Studentenwerk sind rund<br />
zwei Drittel aller Studierenden berufstätig. Jobben<br />
77
neben dem Studium steht also für viele Studierende<br />
auf der Tagesordnung. Leider gilt dies aber auch für<br />
Zugeständnisse bei Arbeitszeit, Überstunden, Verzicht<br />
auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und Verzicht auf<br />
Urlaubstage.<br />
Dort setzt das Campus Office an, wo Studierende<br />
am ehesten gewerkschaftliche Leistungen brauchen,<br />
nämlich bei ihrer eigenen Erwerbstätigkeit. Die<br />
Aufklärung über die Rechte der jobbenden Studierenden<br />
und eine parteiliche Beratung steht dabei<br />
für uns im Vordergrund, um ein Problembewusstsein<br />
für die häufig prekären Jobverhältnisse in dieser Zielgruppe zu schaffen und eine erste, verbindliche<br />
Beratung bei ihren konkreten Problemen anzubieten. Außerdem sind wir auch verstärkt am Campus<br />
präsent. Wir hatten mehrere Infotische, bei denen wir in lockerer Atmosphäre bei Kaffee und<br />
Kuchen mit vielen Studierenden ins Gespräch kommen konnten. Dies war auch auf dem Campus-<br />
Fest der Fall, bei dem wir mit einem eigenen Stand vertreten waren. Weiterhin haben wir<br />
Informationsveranstaltungen für Lehramtsstudierende angeboten, die bald ins Referendariat gehen.<br />
Diese Informationsveranstaltungen werden nach und nach auch auf andere Studiengänge ausgeweitet.<br />
DGB-<strong>Jugend</strong> macht Schule<br />
Mitbestimmung ist für uns nicht nur in Betrieben wichtig sondern auch an Schulen. So werden<br />
SchülerInnenvertretungen von der DGB-<strong>Jugend</strong> bei ihrer Arbeit unterstützt. Wir bieten den<br />
SVen Seminare an, um ihre Arbeit zu verbessern, bei denen es unter anderem um Rechte,<br />
Pflichten, Aktionsmöglichkeiten, Finanzen und Strukturen der SV-Arbeit geht. Neben diesen<br />
gezielten Qualifikationen arbeiten wir aber auch eng mit der BezirksschülerInnenvertretung<br />
(BSV) zusammen. So kam es 2011 zu mehreren SV-Seminaren mit <strong>Dortmund</strong>er Schulen und der<br />
BSV. Darüber hinaus haben wir die BSV auch bei ihrem SchülerInnentag inhaltlich und personell<br />
unterstützt.<br />
Gewerkschaftsjugend auf Veranstaltungen und Messen<br />
2011 waren wir mit unseren Ständen und Aktionen auch auf vielen Veranstaltungen wie Ausbildungs-<br />
und <strong>Jugend</strong>messen präsent. So waren wir beispielsweise beim Schülertag im Februar<br />
im Fritz-Henßler-Haus, beim Markt der Berufe im Mai an der Anne-Frank Gesamtschule, beim<br />
TU Sommerfest im Juli auf dem Campus, im September bei der 2-tägigen <strong>Jugend</strong>messe in der<br />
DASA und bei der Jobtec im Cine Star und schließlich beim „Tag der offenen Tür“ im November<br />
am Robert-Bosch Berufskolleg.<br />
Bei diesen Gelegenheiten haben wir die jungen Menschen je nach Klientel zu verschiedensten<br />
Themen informiert: Z.B. über ihre Rechte und Pflichten in der Ausbildung, im Nebenjob oder<br />
im Praktikum, Tipps zur Bewerbung. Aber auch politische Themen wie der Kampf gegen die<br />
extreme Rechte fanden ihren Platz. Gleichzeitig haben wir unsere vielfältigen gruppenspezifischen<br />
Bildungsangebote vorgestellt.<br />
Bunt, Schrill und Laut! Heraus zum 1. Mai!<br />
Auch in diesem Jahr gab es einen von der DGB-<strong>Jugend</strong> organisierten <strong>Jugend</strong>block auf dem<br />
traditionellen Demozug des DGB am 1. Mai. Unter dem satirischen Motto „Danke für das<br />
78
schöne Leben – Zukunft ist jetzt“ haben wir<br />
mit vielen anderen <strong>Jugend</strong>verbänden und<br />
<strong>Jugend</strong>organisationen, an die erfolgreichen<br />
<strong>Jugend</strong>blöcke der letzten Jahre anknüpfen<br />
können. Über 200 junge Menschen waren<br />
bei lauter Musik und mit Fahnen, Transparenten<br />
und Schildern, auf denen sie kund<br />
taten wofür sie der Politik, Wirtschaft und<br />
Gesellschaft nicht dankbar sind, bewaffnet<br />
auf der Straße und haben damit wieder<br />
bewiesen, dass Maidemos auch anders gehen.<br />
Im Anschluss gab es noch Programm mit DJs<br />
und bei Cocktails auf der <strong>Jugend</strong>wiese im<br />
gemeinsamen <strong>Jugend</strong>zelt.<br />
Neue Kooperation mit der DIDIF-<br />
<strong>Jugend</strong><br />
Der DGB-<strong>Jugend</strong> ist die Zusammenarbeit mit<br />
anderen Organisationen stets ein wichtiges<br />
Anliegen. Besonders mit anderen Arbeiterjugendorganisationen<br />
arbeiten wir seit langem<br />
intensiv zusammen. Mit der Kooperation mit<br />
der DIDIF-<strong>Jugend</strong> (Arbeiterjugendverband von türkischstämmigen <strong>Jugend</strong>lichen) haben wir<br />
erstmals eine intensivere Kooperation mit einer Migrantenselbstorganisation (MSO) begonnen.<br />
Nach vielen Treffen und Gesprächen haben wir im April ein gemeinsames Wochenendseminar<br />
in Hattingen-Welper durchgeführt. Hieran nahmen 24 <strong>Jugend</strong>liche teil, die sich an diesem<br />
Wochenende kennengelernt, ihre jeweilige örtliche Arbeit vorgestellt und über mögliche weitere<br />
Zusammenarbeit beraten haben.<br />
Ergebnis war ein gemeinsames politisches Picknick im Juli und der Beschluss, ein solches<br />
gemeinsames Seminar in Zukunft mindestens einmal im Jahr durchzuführen.<br />
Bewerbungstraining für Migrantenjugendliche<br />
Die Tatsache, dass Kinder und <strong>Jugend</strong>liche aus sozialen Brennpunkten und mit Migrationshintergrund<br />
es schwerer haben bei der Integration ins soziale und berufliche Leben ist<br />
hinlänglich bekannt. Um ihnen bessere Chancen zu ermöglichen, führt die DGB-<strong>Jugend</strong> seit<br />
nunmehr 10 Jahren ein Projekt gemeinsam mit der Anne-Frank Gesamtschule aus der<br />
<strong>Dortmund</strong>er Nordstadt durch. Hierfür werden alle Schülerinnen und Schüler des neunten<br />
Jahrganges der Anne-Frank Gesamtschule, an zwei aufeinander folgenden Terminen, aus ihrem<br />
gewohnten Umfeld der <strong>Dortmund</strong>er Nordstadt für drei Tage herausgeholt und erhalten unter<br />
professioneller Anleitung eine solche Qualifizierungsmaßnahme in der <strong>Jugend</strong>bildungsstätte auf<br />
dem Homberg in Hattingen. Für viele von ihnen ist es das erste Mal, dass sie über mehre Tage<br />
von zuhause weg sind und sich mit ihrer beruflichen Zukunft auseinander setzen. Zusätzlich<br />
wird auch bei dem Seminar das Thema MigrantInnendasein behandelt. So werden den Teilnehmenden<br />
auch erstmals Vorteile eines Migrationshintergrundes verdeutlicht und mit ihnen über-<br />
79
legt, wie sie diese Vorteiler am besten für ihre berufliche Zukunft nutzen können. Auch in diesem Jahr<br />
hat die DGB-<strong>Jugend</strong> <strong>Dortmund</strong>-Hellweg die komplette Verantwortung für dieses Seminar (Team,<br />
Inhalt, Orga & Finanzen) gehabt.<br />
Sozialistischer Stammtisch<br />
Bereits 2010 haben wir zusammen mit den Jusos und den Falken eine bundesweit einzigartige<br />
Kooperationsplattform mit dem Namen „Sozialistischer Stammtisch“ gegründet. Hierauf aufbauend<br />
haben wir im Sommer diesen Jahres eine Veranstaltung organisiert, bei der wir auf<br />
unsere gemeinsamen Wurzeln zurückgeblickt haben. Dabei fand wir sowohl Gemeinsamkeiten<br />
heraus, stießen jedoch in einem kritischen Dialog auch auf einige Unterschiede. Hierfür konnten<br />
wir wohl kaum einen geeigneteren Referenten finden als Eberhard Weber, der in den<br />
vergangenen Jahrzehnten wie wohl kaum eine andere Person in der Region mit diesen drei<br />
Organisationen verbunden war und immer noch ist.<br />
Podiumsdiskussion mit Jahresabschlussfeier<br />
Auch in diesem Jahr hat die Gewerkschaftsjugend eine Jahresabschlussfeier im Literaturcafe<br />
Taranta Babu veranstaltet. Hierbei war es uns wieder sehr wichtig, diesen nicht nur mit den<br />
Ehrenamtlichen der DGB-<strong>Jugend</strong> und der Mitgliedsgewerkschaften zu machen. Wie immer<br />
wollten wir auch unsere befreundeten Organisationen, Institutionen und auch Menschen, die<br />
uns in diesem Jahr begleitet haben, einbinden. So waren beispielsweise auch LehrerInnen oder<br />
SozialarbeiterInnen dabei, mit denen wir im Verlauf des Jahres viel zusammen gearbeitet haben.<br />
Neu war in diesem Jahr aber, dass wir nicht gleich mit dem feierlichen Teil des Abends angefangen<br />
haben, sondern erst eine 1-stündige Podiumsdiskussion hatten. Dabei war es uns wichtig,<br />
dass sich VertreterInnen der <strong>Jugend</strong>organisationen der Parteien zu jugendspezifischen<br />
Themen äußerten, wie: Wie sieht ein gutes Schulsystem aus? Wann kommt die Ausbildungsumlage?<br />
Wie stellen wir uns die Hochschule der Zukunft vor? Wie wehren wir uns richtig gegen<br />
Neonazis? Von ihrem Recht, sich an der einen oder anderen Stelle von den Positionen ihrer<br />
Mutterpartei zu distanzieren, haben die Jungpolitiker dabei reichlich Gebrauch gemacht. Diese<br />
Tatsache, aber auch die, dass es sich bei den Diskutanten um keine Politprofis handelte und die<br />
Tatsache, dass die Themen kurz und knackig durchgehandelt wurden, machte die Veranstaltung<br />
für alle Beteiligten sehr interessant.<br />
Zukunftscamp „Futur Now“<br />
In den Sommerferien fand in Hattingen das zweiwöchige Zukunftscamp des Projektes FUTURE<br />
NOW statt. Im Rahmen dieser Maßnahme beschäftigten sich 34 SchülerInnen aus Haupt-, Real,<br />
und Gesamtschulen der 8. Klassen aus der Region <strong>Dortmund</strong> mit ihren beruflichen und privaten<br />
Zukunftsperspektiven. Erlernen von berufsweltbezogenen Fähigkeiten durch praktisches Ausprobieren<br />
im Rahmen des Camps und vierer weiterer Wochenendmodule zu unterschiedlichen<br />
Arbeitsfeldern und Kompetenzen sollen die <strong>Jugend</strong>lichen fit machen für eine selbstbewusste<br />
Berufswahl und den Weg in die Ausbildung. Durch den Ansatz einer „Bildung für eine nachhaltige<br />
Entwicklung“ werden den <strong>Jugend</strong>lichen dabei auch Aspekte der Mitbestimmung und der<br />
Reflektion von Lebenszusammenhängen näher gebracht.<br />
Das Projekt wird in Kooperation mit dem DGB Bildungswerk Bund durchgeführt und u.a. von<br />
der Arbeitsagentur <strong>Dortmund</strong> finanziert.<br />
80
Deutsche Schreberjugend<br />
Stadtverband <strong>Dortmund</strong> e.V.<br />
Die <strong>Dortmund</strong>er Schreberjugend e.V. ist ein Kinder- und <strong>Jugend</strong>verband dessen Gruppenleiter/<br />
innen und Vorstandsmitglieder ausschließlich ehrenamtlich tätig sind.<br />
Da wir weder hauptamtliche Mitarbeiter/innen noch pädagogische Fachkräfte beschäftigen, ist<br />
unsere Geschäftsstelle im Haus der <strong>Dortmund</strong>er Gartenvereine e.V. in <strong>Dortmund</strong>-Wambel nicht<br />
zu bestimmten Geschäftszeiten besetzt.<br />
Man trifft uns dort zu den Sitzungen des Vorstandes sowie der verbandsinternen Gremien an.<br />
Weitere Termine zu denen wir uns dort aufhalten, können telefonisch erfragt werden.<br />
Aktuelle Informationen (Berichte, Termine, Ausschreibungen u.ä.) sind jederzeit auf unserer<br />
Internetseite www.schreberjugend-dortmund.de verfügbar.<br />
Mit Hilfe von e-mail, Internet und Telefon oder während der Gruppenstunden bzw. bei Veranstaltungen<br />
findet der Informationsaustausch in der Regel schnell, formlos, flexibel und ohne<br />
zusätzliche zeitliche Belastungen der Betroffenen statt. Als Ansprechpartner stehen unsere<br />
Vorsitzenden Petra Küper und Ingrid Surmann zur Verfügung.<br />
Viele Aktivitäten prägten das Jahr 2011 für unsere Tanzgruppen<br />
So begann das Jahr 2011 für unsere Tanzgruppen mit einem Empfang der <strong>Dortmund</strong>er <strong>Jugend</strong>botschaft<br />
im Rathaus. Wie in den vergangenen Jahren waren sie Mitgestalter und Teilnehmer des<br />
abwechslungsreichen Nachmittagprogramms.<br />
An den „Duisburger Tanztagen“ nahmen in<br />
diesem Jahr die Teenies und die <strong>Jugend</strong>lichen<br />
erfolgreich teil.<br />
Vom 21.-25. April fand die traditionelle<br />
Osterfreizeit in Rattlar statt. Es wurde<br />
wieder einmal viel getanzt, gebastelt,<br />
gewandert und Sport getrieben. Da war<br />
das Ostereiersuchen eine willkommene<br />
Belohnung für Groß und Klein.<br />
Die Fortführung des von uns im Jahr<br />
2008 initiierten Projektes „Tanzen<br />
– eine Form der interkulturellen<br />
Begegnung“ fand Anfang Juli im<br />
Dietrich Keuning-Haus statt. In<br />
diesem Jahr war die griechische<br />
Tanzgruppe aus <strong>Dortmund</strong><br />
Gastgeberin für diese multikulturelle<br />
Begegnung.<br />
81
Das Bundesjugendtreffen der Deutschen Schreberjugend e.V. fand vom 30.09. bis 03.10.1011 in<br />
Kehl statt. Für alle Schreberlinge, die bereits 16 Jahre und älter waren, gab es jede Menge Aktionen<br />
und Workshops rund um das Thema „Europa“. Es waren interessante, erlebnisreiche und lehrreiche<br />
Tage, bei denen man auch viel Spaß haben und neue Freundschaften knüpfen konnte.<br />
Am 30.11.2011 besuchten wir mit unseren Mitgliedern das <strong>Dortmund</strong>er Rathaus. Nach einer<br />
von der <strong>Jugend</strong>Botschaft <strong>Dortmund</strong> organisierten Rathausführung standen die anwesenden<br />
Politiker/innen den Kindern Rede und Antwort, so dass diese einen Einblick in die Arbeit im<br />
Rathaus bekamen. Die Kinder bedankten sich dafür mit einer Tanzdarbietung, welche<br />
wiederum Einblick in die Kinder- und <strong>Jugend</strong>gruppenarbeit unseres Verbandes gab.<br />
Am 17. Dezember 2011 trugen wir zur<br />
Programmgestaltung der offiziellen Verabschiedung<br />
des <strong>Dortmund</strong>er <strong>Jugend</strong>ringgeschäftsführers,<br />
Herrn Josef Niehaus, mit<br />
einer Tanzdarbietung der „Pirates of the<br />
Caribbean“ bei.<br />
Gemeinsam mit den Kindern der <strong>Dortmund</strong>er Gartenvereine und für unseren<br />
Partnerverband, dem Stadtverband <strong>Dortmund</strong>er Gartenvereine e.V.<br />
Um über die anstehenden Aktivitäten unseres Verbandes zu informieren, besuchten unsere Vorstandsmitglieder<br />
im April die Mitgliederversammlung 2011 und im November die Bezirksversammlungen<br />
unseres Partnerverbandes, dem Stadtverband <strong>Dortmund</strong>er Gartenvereine e.V.<br />
Wie in den vergangenen Jahren haben wir für die Gartenvereine diverse Veranstaltungen<br />
durchgeführt. Darüber hinaus haben wir für die Kinder aus <strong>Dortmund</strong>er Gartenvereinen und<br />
unseren Mitgliedern gemeinsame Aktionen organisiert und umgesetzt.<br />
So startete am 07. Mai unser „Kürbiswettbewerb“. Gemeinsam mit Eltern oder Großeltern, die<br />
einen Kleingarten haben, konnten Kinder Kürbisse züchten,<br />
deren Wachstum beobachten und in Bildern festhalten. Die<br />
Siegerehrung fand am 21.10.2011 im Haus der <strong>Dortmund</strong>er<br />
Gartenvereine statt. Die größten und dicksten Kürbisse wurden<br />
ebenso geehrt wie die Teilnahme am<br />
Wettbewerb an sich. Schließlich<br />
konnte man seinen Kürbis dann<br />
auch noch aushöhlen und schnitzen.<br />
Die entsprechenden Techniken<br />
wurden erklärt und die Werkzeuge<br />
sowie Motivvorlagen dafür zur<br />
Verfügung gestellt. Allen Teilnehmern<br />
hat dieser Wettbewerb sehr viel<br />
Spaß gemacht.<br />
82
Am 19. Juni gestalteten wir mit unseren Gruppenleitern<br />
das Kinderfest im Rahmen des Frühlingsfestes rund um<br />
das Haus der <strong>Dortmund</strong>er Gartenvereine.<br />
Neben einem Ratespiel zum Thema<br />
„Gesunde Ernährung – Erkennst Du die vorliegenden<br />
Gemüsesorten? – gab es verschiedene Bastelangebote<br />
für die kleinen Gäste des Festes. Zur Programmgestaltung<br />
auf der Bühne trugen unsere Tanzgruppen<br />
mit diversen Darbietungen bei.<br />
Den gesamten Sommer hindurch haben wir in einzelnen Gartenvereinen zur Programmgestaltung von<br />
Festen mit unseren Tanzdarbietungen beigetragen. So konnte man uns u.a. in den Gartenvereinen<br />
„Goldener Erntekranz“, „Westerholz“, „Zur Quelle“, „Lenteninsel und Hafenwiese“ antreffen.<br />
Am 17.09.2011 fuhren Garten- und Schreberjugendkinder gemeinsam zur Zeche Knirps auf<br />
dem LWL-Gelände der Zeche Hannover in Bochum-Hamme, um dort einen lehr- und erlebnisreichen<br />
Tag zu verbringen. Sie konnten dort die Arbeitsweisen und –mühen von Bergmännern<br />
erleben, indem sie als Knappen auf der Zeche Knirps einfuhren.<br />
Es wurde „Kohle“ aufs Förderband geschaufelt,<br />
die Loren befüllt und zum Lorenaufzug geschoben.<br />
Dort wurden die Signale zum „AUF“ und „AB“ -<br />
wie zur Zeit des aktiven Bergbaus auf diesem<br />
Gelände - entweder durch Rufen oder durch das<br />
Betätigen des Signalhorns von den jungen Knappen<br />
unter Tage an die Knappen weitergeleitet, die<br />
Knappen außerhalb des Stollens auf die Kohle<br />
warteten.<br />
Diese mussten sich nun ganz schön anstrengen<br />
und in die Pedale treten, um den Lorenaufzug<br />
in die richtige Richtung zu bewegen.<br />
Eine schweißtreibende Angelegenheit, die den<br />
jungen Knappen verdeutlichen sollte, wie<br />
schwer die Kohleförderung von statten gegangen<br />
ist.<br />
83
Anfang Dezember gestalteten wir die Weihnachtsfeier in der „Hafenwiese“ aktiv mit. Im Anschluss<br />
an die tänzerischen Darbietungen unserer Kleinsten wurde mit den Kindern des Gartenvereins etwas<br />
Weihnachtliches gebastelt, um so die Wartezeit auf den Nikolaus zu verkürzen.<br />
Am 10.12. 2011 führten wir ein Weihnachtsplätzchenbacken für Garten- und<br />
Schreberjugendkinder durch. Es ein sehr erfolgreicher und damit plätzchenreicher Nachmittag!<br />
Darüber hinaus waren wir im Mai beim „Tag der grünen Vereine“ an der Reinoldi-Kirche und<br />
im Juni beim „Hoeschparkfest“ mit Auftritten und Infostand dabei.<br />
Vorstandsarbeit<br />
Der Vorstand unseres Verbandes nahm im Laufe des Jahres an den Gremiensitzungen des <strong>Dortmund</strong>er<br />
<strong>Jugend</strong>ringes und des Landesverbandes NRW der Deutschen Schreberjugend e.V. teil,<br />
hielt engen Kontakt zum Vorstand des Stadtverbandes <strong>Dortmund</strong>er Gartenvereine e.V. und<br />
führte die verbandseigenen jährlichen Sitzungen durch. Ferner fanden bereits Vorgespräche für<br />
die Planungen in 2013 mit diversen Vorständen statt.<br />
Interessierte Mitglieder nahmen an den Vollversammlungen des <strong>Dortmund</strong>er <strong>Jugend</strong>ringes als<br />
Schreberjugend-Delegierte teil. Beendet wurde das Jahr mit einem kreativen Jahresabschluss-<br />
Seminar in den Räumlichkeiten der Casino-Gastronomie der Hohensyburg.<br />
Es war ein arbeitsreiches und kurzweiliges Jahr 2011!<br />
Petra Küper/1. Vorsitzende<br />
84
Deutsche Wanderjugend<br />
im Sauerländischen Gebirgsverein - Bezirk <strong>Dortmund</strong>-Ardey<br />
Die Deutsche Wanderjugend (DWJ) ist der <strong>Jugend</strong>verband der regionalen Gebirgs- und Wandervereine.<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>liche sind bundesweit in der Deutschen Wanderjugend organisiert.<br />
In den zuständigen Bezirken / Regionen des SGV, die Kinder und <strong>Jugend</strong>liche betreuen, ist im<br />
Vorstand jeweils ein <strong>Jugend</strong>wart/in vertreten, die regelmäßig Kontakt zu dem regionalen <strong>Jugend</strong>ring<br />
pflegen.<br />
Der SGV Bezirk <strong>Dortmund</strong>-Ardey besteht derzeit aus 13 Abteilungen, in denen Kinder- und<br />
<strong>Jugend</strong>arbeit geleistet wird. Bei Familienwanderungen werden den Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen<br />
auf den vorhandenen Wald- und Naturlehrpfaden die Natur und der Naturschutz näher gebracht.<br />
Im Frühjahr 2011 hat der Bezirk zu einer Wanderung unter dem Motto - Gemeinsam mit den<br />
Kindern den „Frühling im Wildwald Vosswinkel“ erleben – eingeladen.<br />
Diese Wanderung war mit einigen Waldaktionen verbunden:<br />
- Hirschfütterung beobachten<br />
- „Nachtjäger“ anschauen<br />
- Balzgesänge der Vögel hören und versuchen, den Sänger zu erkennen<br />
- einige Spiele im Wald<br />
- die ersten Frühlingskräuter probieren.<br />
Besonders stolz waren die Kinder, als sie ein frisch abgeworfenes Geweih gefunden haben und<br />
sie es nach Rücksprache mit dem Parkranger als Trophäe mitnehmen durften.<br />
Wie schon in den vergangenen Jahren hat der Bezirk auch 2011 Kinder und <strong>Jugend</strong>liche zu einer<br />
Tagestour nach Lennestadt-Elspe eingeladen. Auf dem Programm stand: „Winnetou und das<br />
Halbblut“, die spannende Geschichte des Halbbluts Senanda, der sich mit der Kavallerie gegen<br />
Winnetou, Old Shatterhand und die Indianer verbündet, schließlich aber seine Schuld erkennt und<br />
der Gerechtigkeit unter dem spektakulären Einsatz seines Lebens zum Sieg verhilft.<br />
Bis zur eigentlichen Aufführung wurden wir bei der „Elspe Festival Street Party“ durch<br />
Straßenkünstler, Countrymusiker, durch eine Musik- und Akrobatikshow sowie durch eine<br />
Stuntshow unterhalten. Das gemeinsame Mittagessen wurde im „Silver-Saloon“ eingenommen.<br />
85
Bei einer Wanderung auf dem Naturlehrpfad „Alte Körne“ die u.a. von der Naturschutzwartin<br />
des SGV Bezirk Ardey e.V. begleitet wurde, konnten Kinder viel Neues entdecken.<br />
Auch im nächsten Jahr stehen Aktivitäten auf dem Programm: Darauf freuen sich, zusammen mit<br />
den Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen, Ursula Wesler und Annette Pannewig (Bezirksjugendwartinnen)<br />
86
<strong>Dortmund</strong>er Stenografenjugend<br />
Die <strong>Dortmund</strong>er Stenografenjugend ist die rechtlich eigenständige <strong>Jugend</strong>organisation des Stadtverbandes<br />
<strong>Dortmund</strong>er Stenografenvereine. Der Stadtverband besteht aktuell aus 6 Vereinen,<br />
welche alle auf <strong>Dortmund</strong>er Stadtgebiet angesiedelt sind.<br />
Die <strong>Dortmund</strong>er Stenografenjugend ist demokratisch organisiert. Unsere Hauptaufgabe sehen<br />
wir darin, <strong>Jugend</strong>liche auf ihrem Weg in die Erwachsenenwelt zu begleiten und sie zu befähigen,<br />
einen eigenen, individuellen Standpunkt zu finden, ein demokratisches Bewusstsein zu<br />
entwickeln und zu lernen, Probleme selbstständig und zielorientiert zu lösen.<br />
Organisiert wird unser Verband durch einen ehrenamtlichen <strong>Jugend</strong>leiter, welcher Vollmitglied<br />
im Vorstand des Erwachsenenverbandes ist. Unterstützt wird er durch die jeweils in den Vereinen<br />
gewählten <strong>Jugend</strong>leiter und wenn nötig durch Referats- oder Projektleiter.<br />
Im Jahr 2011 hat die <strong>Dortmund</strong>er Stenografenjugend eine Vielzahl kleinerer Aktionen durchgeführt.<br />
Hier wäre zum Beispiel ein Besuch bei den Parlamentsstenografen im Düsseldorfer<br />
Landtag erwähnenswert:<br />
Der Beruf des Parlamentsstenografen ist<br />
vielen gänzlich unbekannt, ist aber auf politischer<br />
Ebene im Land- und Bundestag<br />
unverzichtbar. Die Aufgabe der Stenografen<br />
ist es, die Inhalte einer Plenar- oder<br />
Parlamentssitzung wörtlich aufzuzeichnen<br />
(stenografieren), Nebengeräusche, Zwischenrufe<br />
und die allgemeine Stimmung unter den<br />
Abgeordneten einzufangen und auf Papier zu<br />
bringen. Eine schwierige Aufgabe, welcher nur<br />
wenige Nachwuchsstenografen wirklich gewachsen<br />
sind. Schwierig, da ein Parlamentsstenograf<br />
neben einer sehr guten Auffassungsgabe,<br />
einer überdurchschnittlichen Allgemeinbildung<br />
und einem sehr guten politischen Wissensstand auch noch außergewöhnlich schnell schreiben<br />
(stenografieren) muss und hier mit mindestens 400 Silben pro Minute schaffen muss. Denn in einer<br />
Sitzung gibt es kein Stopp, kein zurück, keine Nachfrage<br />
und je hitziger eine Diskussion, je schneller sprechen die<br />
Redner.<br />
Neben einer interessanten Führung durch den Landtag,<br />
stand uns ein Parlamentsstenograf Rede und Antwort und<br />
erläuterte den Teilnehmern sein Berufsbild sehr detailliert<br />
und hatte auf alle anfallenden Fragen eine Antwort.<br />
Anschließend durften die Teilnehmer selbst im Plenarsaal<br />
Platz nehmen, ans Rednerpult treten und sich wie ein<br />
großer Politiker fühlen.<br />
87
Des Weiteren ist die <strong>Dortmund</strong>er Stenografenjugend im Bereich der Ausbildung von Kindern und<br />
<strong>Jugend</strong>lichen im Computerbereich sehr aktiv. Neben der Kompetenzvermittlung z. B. im Bereich von<br />
Office- und Organisationsprogrammen ist unser Schwerpunkt die Vermittlung der Fähigkeit des 10-<br />
Finger-Tastschreibens, also schreiben am Computer, ohne auf Monitor oder die Tastatur gucken zu<br />
müssen. Hierzu haben wir eine Reihe an Schulkooperationen, mit welchen wir im Bereich der Übermittagsbetreuung<br />
Arbeitsgemeinschaften für Schülerinnen und Schüler anbieten.<br />
Abgerundet werden unsere Aktivitäten von regelmäßigen Gruppentreffen, Wochenendfahrten zu<br />
attraktiven Zielen und öffnen unseres <strong>Jugend</strong>treffs, wo Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen unter pädagogischer<br />
Betreuung Computer zur freien Verfügung stehen.<br />
Peter Wehlack<br />
<strong>Dortmund</strong>er Stenografenjugend<br />
88
Ferien - Füchse e.V.<br />
Der Verein „Ferien-Füchse e.V.“ setzt sich aus Studierenden der TU <strong>Dortmund</strong> und Familien mit<br />
<strong>Jugend</strong>lichen und jungen Erwachsenen mit Behinderung zusammen. Aufgabe des Vereins ist es,<br />
das Freizeitangebot für <strong>Jugend</strong>liche mit Behinderung in <strong>Dortmund</strong> und der nahen Umgebung zu<br />
verbessern.<br />
Im Jahr 2011 hat der Verein Ferien-Füchse e.V. zwei Freizeiten organisiert und verschiedene<br />
Tagesaktionen angeboten.<br />
Die einwöchige Osterfreizeit haben wir in Xanten<br />
am Niederrhein verbracht. Es sind 13 Teilnehmer-<br />
Innen und 12 BetreuerInnen mitgefahren. Die Freizeit<br />
fand in der Osterwoche statt.<br />
Die spannende Ostereiersuche hat in der Römer-<br />
Stadt Xanten natürlich im Archäologie-Park<br />
stattgefunden. Viel Spaß hatten wir auch in der<br />
Kriemhildmühle, in der wir uns Mehl für unsere<br />
Pizza selbst gemahlen haben. Auch der Freizeitpark,<br />
der in einem nicht fertig gebauten Atomkraftwerk<br />
lag, hatte viel zu bieten. Natürlich haben<br />
wir, wie in jedem Jahr, im Aufenthaltsraum eine<br />
Snoezelen-Ecke aufgebaut, die wir zum Ausruhen und abends für das gemeinsame Singen<br />
benutzt haben. Das besondere war, dass wir von unserem Gruppenraum aus auf den Südsee<br />
blicken konnten. Die <strong>Jugend</strong>herberge hatte sogar einen voll ausgestatteten Diskoraum zu bieten,<br />
den wir dann auch für unsere Party genutzt haben. Insgesamt hatten wir eine super Unterbringung<br />
und eine tolle Woche in Xanten.<br />
Zur Herbstfreizeit waren wir in Hellenthal in der Eifel. Dieses Mal waren wir mit einer<br />
größeren Gruppe unterwegs. Insgesamt waren 15 TeilnehmerInnen und 14 BetreuerInnen dabei.<br />
Ein Highlight war natürlich unsere Halloween-Party, die zu einer Gruseldisko wurde. Auch<br />
unser Tag im Waldgebiet der Wildniswerkstatt und unsere Draisinen-Tour haben uns sehr gefallen.<br />
An der Osterfreizeit nahmen ein und an der Herbstfreizeit zwei <strong>Jugend</strong>liche aus einer<br />
sozial benachteiligten Familie teil, deren Fahrt durch die Mittel des Vereins finanziert wurde.<br />
Für unsere Tagesaktionen haben wir ein vielfältiges Programm an Freizeitaktivitäten erstellt.<br />
Ziel war es, auch in diesem Jahr ein möglichst<br />
abwechslungsreiches Angebot zu bieten, damit<br />
alle TeilnehmerInnen auf ihre Kosten kommen<br />
konnten. Durchschnittlich fanden die Aktivitäten<br />
im 2-Wochen-Rhythmus während der Vorlesungszeiten<br />
der TU <strong>Dortmund</strong> statt.<br />
Im Januar 2011 stand zum Beispiel der Besuch im<br />
Psychomotorischen Zentrum „Fluvium“ an, in dem<br />
die BetreuerInnen 2010 eine Fortbildung gemacht<br />
haben. Außerdem sind wir gemeinsam zur „Phänomenta“<br />
in Lüdenscheid gefahren und haben dort<br />
spannende Experimente gesehen und auch selbst<br />
gemacht.<br />
89
Ins Sommersemester sind wir im Eisenbahnmuseum Bochum gestartet. Danach haben wir die<br />
Feuerwehrwache in Hörde besucht und sind in den Freizeitpark „FortFun“ gefahren. Als besondere<br />
Aktion sind wir im Mai zur Verleihung des Musikpreises „Viva Comet“ nach Oberhausen gefahren<br />
und konnten uns so einige Stars und Sternchen angucken und anhören. Der Besuch der Naturbühne<br />
Hohensyburg musste leider aufgrund schlechten Wetters ausfallen. In Waltrop haben wir uns ein<br />
schönes Übernachtungswochenende mit Nachtwanderung und Lagerfeuer gemacht und außerdem<br />
sind wir in Gelsenkirchen auf dem Hof Holz den Lamas begegnet. Das Sommerfest mit traditionellem<br />
Grillen konnten wir bei schönstem Sommerwetter in Waltrop genießen.<br />
Nach der Sommerpause ging es mit dem Besuch der Lebenshilfe-Disko weiter. Anschließend<br />
sind wir zu den Meistern ins „Borusseum“ sowie ins Kinder- und <strong>Jugend</strong>theater in das Stück<br />
„Tintenherz“ gegangen.<br />
Nach dem Toben im Indoorspielplatz stand dann noch<br />
das Plätzchen backen und Pfefferkuchenhäuser verzieren<br />
an, bevor wir uns bei unserer jährlichen Weihnachtsfeier<br />
einen adventlichen Nachmittag in der<br />
Schule am Marsbruch gemacht haben.<br />
Die BetreuerInnen haben sich regelmäßig auf den<br />
monatlichen Stammtischen getroffen und die Möglichkeit<br />
des Austausches genutzt. Außerdem wurde im<br />
Dezember eine Pflegefortbildung an der LWL-Schule<br />
für Pflegekräfte begonnen, die insgesamt vier Termine<br />
umfassen wird. Als Themen werden „Anreichung von<br />
Essen und Trinken“, „Hygiene und Intimpflege“,<br />
„Bewegung und Lagerung“, „Ankleiden, Auskleiden und Hilfestellung am Waschbecken unter<br />
erschwerten Bedingungen“ angeboten. Die Fortbildung wird von den Pflegeschülern der LWL-<br />
Schule für uns ehrenamtlich und in ihrer Freizeit durchgeführt.<br />
Im Jahr 2011 hat der Verein zwei außergewöhnlich große Geldspenden erhalten. Wir wurden zum<br />
einen von Kabel Deutschland und zum anderen von der <strong>Dortmund</strong>er Volksbank mit jeweils 2000 €<br />
unterstützt. Diese großzügigen Spenden versetzen uns in die Lage, auch weiterhin ohne Bedenken<br />
mehrere <strong>Jugend</strong>liche pro Jahr auf Vereinskosten mit auf unsere Freizeiten zu nehmen. Außerdem<br />
wurde ein Konzept erarbeitet, nach dem der Verein in Zukunft auch die Kosten der Tagesaktionen<br />
für eine Teilnehmerin oder einen Teilnehmer tragen können wird, die oder der sich diese Freizeitgestaltung<br />
sonst nicht leisten könnte.<br />
Wir sind sehr zufrieden mit unserem letzten Jahr und hoffen auf ein ebenso erfolgreiches<br />
Jahr 2012!<br />
90
JUGENDCLUB Courage in der DFG-VK<br />
Der <strong>Jugend</strong>club Courage <strong>Dortmund</strong> ist die <strong>Jugend</strong>organisation der Deutschen Friedensgesellschaft-<br />
Vereinigte Kriegsdienstgegner <strong>Dortmund</strong>. Neben Bildungsangeboten und Veranstaltungen zu friedenspolitischen<br />
Themen, Aktionen und Mitarbeit zum Ostermarsch- Rhein Ruhr, Antikriegs- und<br />
Hiroshimatag ist die politische Information zum Thema Kriegsdienstverweigerung ein Schwerpunkt<br />
unserer Arbeit.<br />
Beim Abschlussfriedensfest des Ostermarsches in <strong>Dortmund</strong> bauten wir unsere „Schutzmauer<br />
für das Völkerrecht“ auf, die wieder reges Interesse fand.<br />
Die KDV-Zahlen für Deutschland sind im Vergleich zu 2010 deutlich zurückgegangen, da die<br />
Wehrpflicht zum 01. Juli 2011 ausgesetzt wurde. Verweigerten 2010 im Januar und Dezember<br />
noch 15.095 bzw. 5.430 junge Männer den Kriegsdienst mit der Waffe so waren es im Januar<br />
und Dezember 2011 noch 2.234 bzw. 32 (Quelle: Redaktion Forum Pazifismus/ Bundesamt für<br />
den Zivildienst – Pressestelle). Mit der Aussetzung der Wehrpflicht hat der <strong>Jugend</strong>club ein<br />
großes Ziel erreicht, für das über viele Jahre hinweg unsere Aktiven – vor allem in der Beratungsarbeit<br />
für Kriegsdienstverweigerer – gearbeitet haben. Das haben wir natürlich im Langen August<br />
gefeiert.<br />
Mit der Aussetzung des Kriegsdienstes kam auch der Zivildienst an sein Ende. Die jährlich rund<br />
100.000 Zivildienstleistenden stellten ein erhebliches, günstiges Arbeitskräftepotenzial, vor<br />
allem im Sozial- und Gesundheitswesen dar, das momentan schlicht fehlt. Vor diesem Hintergrund<br />
verdiente die Einführung eines staatlichen Bundesfreiwilligendienstes für alle Altersgruppen<br />
seit Juli 2011 unsere besondere Aufmerksamkeit. Unserer Ansicht nach kommt als<br />
Begründung für diesen Dienst vor allem der erklärte Wille der Bundesregierung, die bereits im<br />
Haushalt für den Zivildienst eingestellten Mittel auszuschöpfen, in Betracht. Daneben soll er in<br />
Konkurrenz mit bestehenden Freiwilligendiensten - wie dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ)<br />
und dem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) – personelle Lücken schließen.<br />
Der JC Courage unterstützte auch weiterhin türkische Kriegsdienstverweigerer, die sich mit der<br />
Bitte um Beratung an uns wenden. Höchstens bis zum 38. Lebensjahr werden sie als Arbeitsmigranten<br />
im Ausland vom Militärdienst zurückgestellt. Danach müssen sie einen Betrag von 5.122.- Euro<br />
zahlen und noch für drei Wochen Kriegsdienst leisten. Dies wird allgemein als „Freikaufsregelung“<br />
bezeichnet. Immer wieder müssen wir darauf hinweisen, dass diese Regelung nur türkische Staatsbürger<br />
in Anspruch nehmen können, die als Arbeitsmigranten dauerhaft hier leben. Studenten und Asylsuchende<br />
sind von dieser Regelung ausgenommen.<br />
Die Bundeswehr versuchte auch 2011 an den Schulen freiwillig Wehrdienstleistende zu werben,<br />
in der Regel für 12 – 23 Monate. In NRW gibt es – wie in Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz,<br />
Mecklenburg-Vorpommern und im Saarland – ein sog. „Kooperationsabkommen“ zwischen der<br />
Bundeswehr und dem Kultusministerium. Die rot-grüne Landesregierung hat den Vertrag ihrer<br />
Vorgängerin übernommen, ihn aber mit 30.000 .- Euro flankiert, damit auch Friedensorganisationen<br />
an die Schulen eingeladen werden können.Hier versuchen wir Kontakte zu knüpfen, um eingeladen<br />
zu werden. Der JC Courage setzte sich weiter für „Schulfrei für die Bundeswehr!“ ein. Wir unterstützen<br />
das Bündnis „Schule ohne Bundeswehr NRW“<br />
(www.schule-ohne-bundeswehr-nrw.de).<br />
91
Unsere Dauerprojekte „ Bertha-von Suttner Kunst und Medienpreis“ (suttnerpreis.de) und das<br />
Friedensradio <strong>Dortmund</strong> wurden intensiv fortgeführt. Zum Suttnerpreis führten wir u.a. eine<br />
Veranstaltung im Reinoldinum durch, wo wir die aktuellen Einreichungen präsentierten. Für das<br />
Friedensradio wurden O-Töne in der Friedensbewegung gesammelt und einige Aktive ließen sich<br />
rezertifizieren. Außerdem wurde die Homepage (friedensradio-dortmund.de) weiterent-wickelt und<br />
gepflegt.<br />
Zum Afghanistankrieg führten wir eine Veranstaltung im Langen August durch, um die Ankündigung<br />
der westlichen Truppen zu bewerten, sie wollten mit dem Abzug beginnen. Zehn Jahre nach<br />
Beginn des Krieges ist die Lage in Afghanistan desolat, ein Sieg nicht möglich. Das Scheitern<br />
dieses Einsatzes ist nicht mehr schön zu reden – über Möglichkeiten ziviler Friedensperspektiven und<br />
die Rolle der verbleibenden Akteure wurde intensiv diskutiert. Wir riefen uns in Erinnerung was die<br />
fundamentalen Bedürfnisse als Grundlage einer friedensorientierten Politik sind: das Überleben mit<br />
einem Minimum an Wohlfahrt, Wohlsein, an Freiheit und Wahlmöglichkeiten – also selbstbestimmter<br />
Identität; die Identität für die große Mehrheit der Afghanen ist natürlich islamisch. Die weitere Fragestellung<br />
hieß: Wie kann das Überleben dieses Landes und seiner Bevölkerung garantiert werden?<br />
Hier bietet sich eine Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen und der OIC (Organisation for<br />
Islamic Conference) an.<br />
Stationiert sind in Afghanistan zur Zeit 5.000 deutsche Soldaten. Im Lauf des Jahres 2012 sollen 500<br />
abgezogen werden; die Kosten für ein Jahr belaufen sich auf mehr als eine Milliarde Euro; Rückzug:<br />
Der Abzug der Truppen ist für Ende 2014 vorgesehen.<br />
Wir unterstützten das Aktionsbündnis „Aktion Aufschrei“ gegen Rüstungsexporte durch Verteilung<br />
der Flyer an unseren Infotischen (aufschrei-waffenhandel.de) und informierten über den<br />
Panzerdeal mit Saudi-Arabien. Der in Deutschland hergestellte Panzer „Leopard“ vom<br />
Typ 2A7 ist weltweit begehrt. Der Hersteller preist ihn als äußerst wendig und unterstreicht<br />
seine Fähigkeiten gegen „asymmetrische Bedrohungen“. (Parlament, 11. Juli 2011, S.9)<br />
Presseberichten zufolge hatte der Bundessicherheitsrat die Lieferung von 200 Panzern nach<br />
Saudi-Arabien genehmigt. Hierzu wird der JC Courage noch weiter aktiv werden.<br />
Holger Schmidt<br />
92
<strong>Jugend</strong>feuerwehr <strong>Dortmund</strong><br />
im Landesverband NRW<br />
Der <strong>Jugend</strong>feuerwehr (JF) <strong>Dortmund</strong> gehören am 31.12.2011 insgesamt 38 Mädchen und 198<br />
Jungen an. Die JF <strong>Dortmund</strong> setzt sich aus mittlerweile fünfzehn <strong>Jugend</strong>gruppen der Freiwilligen<br />
Feuerwehr <strong>Dortmund</strong> zusammen.<br />
Im Herbst 2011 wurde unsere 15. <strong>Jugend</strong>gruppe in <strong>Dortmund</strong> Nette gegründet. Bei der offiziellen<br />
Gründungsfeier konnte die Freiwillige Feuerwehr Nette viele Besucher aus Politik und<br />
Verwaltung begrüßen. Aber auch aus allen <strong>Jugend</strong>gruppen der JF <strong>Dortmund</strong> waren Delegationen<br />
vertreten.<br />
Die JF Holzen veranstaltete anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der <strong>Jugend</strong>gruppe den<br />
Stadt-<strong>Jugend</strong>feuerwehr-Tag. Von Freitag bis Sonntag war der Bereich um Gerätehaus, Turnhalle<br />
und Sportplatz in fester Hand der <strong>Jugend</strong>feuerwehr.<br />
Die <strong>Jugend</strong>lichen absolvierten ein Spiel ohne Grenzen. Auch in 2011 sollte wieder der Günter<br />
Zelewski Wanderpokal an den Sieger übergeben werden. Die einzelnen Gruppen durften<br />
hierbei eine Vielzahl von Stationen durchlaufen. Beim Schubkarrenrennen musste Wasser von<br />
A nach B transportiert werden. Hierbei blieb erwartungsgemäß kaum einer der Teilnehmer<br />
trocken.<br />
Beim Staffellauf mussten die <strong>Jugend</strong>lichen die Fitness beweisen.Geschicklichkeit war beim<br />
Leinenwurf und der Beförderung von Getränkeflaschen zwischen den<br />
Füßen gefragt. Des Weiteren konnten bei einem Bilderrätsel und einem<br />
Fragenteil Punkte gesammelt werden.<br />
Alle Gruppen konnten sich zusätzlich beim Fußballturnier messen.<br />
Neben diesen Spielen standen noch Zusatzaufgaben für den Erwerb der<br />
<strong>Jugend</strong>flammen der Stufen 1 und 2 an. Hier bewiesen die <strong>Jugend</strong>lichen<br />
vor allem ihr feuerwehrtechnisches Wissen.<br />
Die <strong>Jugend</strong>flammen wurden in 2011 insgesamt 60mal verliehen.<br />
93
Beim Stadtfeuerwehrtag rund um die Reinoldi-Kirche nahm auch die <strong>Jugend</strong>feuerwehr teil.<br />
Hierbei wurden von den <strong>Jugend</strong>lichen am Infostand wieder eine Vielzahl von Fragen beantwortet.<br />
In mehren Schauübungen zeigte die <strong>Jugend</strong>feuerwehr den zahlreichen Besuchern ihr<br />
Können. Unter Beobachtung der <strong>Dortmund</strong>er Bevölkerung wurden mehrere selbst gebastelte<br />
Holzhäuschen gelöscht. In einem verdunkelten Zelt wurde für interessierte Kinder eine<br />
Atemschutzübung simuliert.<br />
Das <strong>Jugend</strong>forum der JF <strong>Dortmund</strong> tagte auch in 2011.<br />
Die <strong>Jugend</strong>sprecher der einzelnen <strong>Jugend</strong>gruppen setzten sich zum Erfahrungsaustausch zusammen.<br />
Durch einen Betreuer der <strong>Jugend</strong>feuerwehr erfolgt nur die Moderation der Veranstaltung.<br />
Des Weiteren werden aber auch Themen zur Bearbeitung vorgeschlagen. Das <strong>Jugend</strong>forum<br />
erstellt dann eigenständig die Agenda für den Tag.<br />
Hierbei wurden mehrere Probleme zusammengetragen und Lösungsansätze erarbeitet. Die<br />
Präsentation gegenüber den anwesenden <strong>Jugend</strong>warten erfolgte gewohnt professionell.<br />
Seit 2011 finden zweimal im Jahr Erste-Hilfe Kurse in Zusammenarbeit mit der Rettungsassistentenschule<br />
statt. Ziel ist es auch hierbei, mit Spiel und Spaß bei Notfällen helfen zu<br />
lernen. Des Weiteren ist dies eine Vorbereitung auf den späteren Dienst im Löschzug.<br />
Stellvertretend für zahlreiche Aktionen der einzelnen <strong>Jugend</strong>gruppen hier ein paar Beispiele:<br />
Die JF Berghofen veranstaltete (wie auch weitere <strong>Jugend</strong>feuerwehren) einen Berufsfeuerwehr-Tag.<br />
Hierbei sind die <strong>Jugend</strong>lichen 24 Stunden „im Dienst“ und erleben den<br />
Wachalltag einer Berufsfeuerwehrwache mit den entsprechenden Alarmierungen während der<br />
Zeit. Besonders bei dieser Aktion war, dass zusammen mit den Kollegen der Berufsfeuerwehrwache<br />
Hörde geübt wurde.<br />
Die <strong>Jugend</strong>feuerwehr Lütgendortmund besuchte das Musical Starlight Express und nahm<br />
an einer gemeinsamen Aktion der JF NRW im Phantasialand teil.<br />
Fast alle Gruppen veranstalteten im Jahr 2011 mehrtägige Ausflüge oder Ferienfreizeiten.<br />
Bei Gemeinschaftsveranstaltungen wurden bestehende Kontakte zu <strong>Jugend</strong>gruppen vertieft und<br />
neue Freundschaften geschlossen.<br />
Auch in 2011 nahmen mehrere Betreuer an einer Fortbildung zum <strong>Jugend</strong>gruppenleiter teil.<br />
Die <strong>Jugend</strong>feuerwehren haben in den Ortsteilen verschiedene Veranstaltungen wie Gemeindefeste<br />
betreut.<br />
Mit den Ortsteilfeuerwehren wurden mehrere Veranstaltungen wie Feuerwehrfeste<br />
ausgerichtet. Hierbei wurde auch im letzten Jahr deutlich, dass die <strong>Jugend</strong>feuerwehren<br />
aus den Ortsteilen und den Löschzügen vor Ort nicht mehr wegzudenken<br />
sind.<br />
94
JugenDOrth<br />
Ferienfreizeiten<br />
Unser Verein hat im Jahre 2011 drei <strong>Jugend</strong>freizeiten in Oster-, Herbst- und Winterferien<br />
veranstaltet. Die Freizeiten dauerten jeweils sechs-sieben Tage und sind an die drei Altersgruppen<br />
(siehe oben) gerichtet, die wir mit unserer Arbeit ansprechen. Darüber hinaus fanden<br />
drei Gruppenleiterwochenendseminare statt, die zum Ziel hatten theoretische und praktische<br />
Kenntnisse den angehenden Gruppenleitern zu vermitteln. Natürlich gehörte auch ein ausgiebiges<br />
Freizeitangebot mit zum Programm (Lagerfeuer, gemeinsames Grillen etc.).<br />
Freizeit im Frühling<br />
In der Ferienwoche vom 25.–30. April 2011 fand im Feriendorf Möhnesee eine Osterfreizeit<br />
für Kinder und <strong>Jugend</strong>liche statt, an der insgesamt 78 Personen teilgenommen haben. Davon<br />
waren 20 Erwachsene, 10 <strong>Jugend</strong>betreuer und 48 Kinder. Für alle Altersgruppen fanden separate<br />
Unterrichtseinheiten statt, die die Integration, Konfliktbewältigung, sowie Ge-schichts-,<br />
Religions- und Kulturwissen auf das spezifische Alter zugeschnitten vermittelt hatten. Spiele,<br />
Wettbewerbe, Wanderungen, Lagerfeuer und Vieles mehr gehörte natürlich auch zum Programm<br />
Freizeit im Herbst<br />
Vom 30.10 bis zum 5.11.2011 fand eine Ferienfreizeit im Ferienhaus Don Bosco, Sauerland für<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>liche statt. An der Freizeit nahmen 71 Personen, davon 20 Erwachsene,<br />
10 <strong>Jugend</strong>betreuer und 41 Kinder teil. Die Struktur der Freizeit war durch ein Rollenspiel<br />
gekennzeichnet, bei dem alle Beteiligten in zwei Königreiche geteilt wurden und intelligente<br />
Kämpfe untereinander austragen durften. Das Spiel dauerte mehrere Tage bis zum Finale,<br />
danach gab es ein versöhnendes Festmahl.<br />
Freizeit im Winter<br />
Die Winterfreizeit vom 23. bis zum 29. Dezember 2011 wird bereits mehrere Jahre am<br />
selben Ort veranstaltet. Es ist das Gruppenhaus Marienhof in Hagen, das auf einem Hügel,<br />
umgeben von Wald gelegen ist – 62 Personen, davon 9 Erwachsene, 10 <strong>Jugend</strong>helfer und<br />
37 Kinder haben teilgenommen. Nach dem Wettereinbruch im Dezember des Jahres hatten wir<br />
sehr viel Schnee, was wir auch nutzten, um jeden Tag draußen Schneeballschlachten zu machen.<br />
Die Kinder haben zwei Festungen aus Schnee gebaut, von denen aus sie sich gegenseitig<br />
beschossen hatten. Ansonsten wurde das Programm, außer dem klassischen Lagerfeuer, wegen<br />
der Wetterverhältnisse auf die Räumlichkeiten des Hauses beschränkt. Für das Lagerfeuer<br />
haben die älteren Jungs heroisch die Feuerstelle von Schnee freigeschaufelt. Ein gemeinsames<br />
Spiel „Kosaken und Räuber“ sorgten für die Ladung an Adrenalin. Alle Teilnehmer wurden in<br />
2 Gruppen aufgeteilt – die Kosaken und die Räuber. Abends, zogen die Räuber in den Wald,<br />
wobei sie alle 10 Schritte ein Teelicht angezündet hatten und versteckten sich im Schnee. Die<br />
Kosaken gingen kurze Zeit später ihnen nach um die Räuber zu finden. Spannend und aufregend<br />
war es, in einem verschneiten Wald nach den versteckten Räubern zu suchen. Einige haben<br />
sich sogar völlig im Schnee eingebuddelt und waren nur schwer zu finden. Die Älteren zogen<br />
paarweise mit den Kleinen los, so dass die Kleinen sich nicht fürchten mussten. Insgesamt hat<br />
das Spiel allen einen Riesenspaß bereitet. In dieser Freizeit wurde viel gebastelt – Stricken,<br />
Perlenschmuck machen, Figuren aus Plastiline basteln, backen – all das stand auf dem Programm.<br />
95
Weitere Aktivitäten<br />
Einen großen Schwerpunkt unserer Arbeit, abgesehen von Freizeiten, bildet die Arbeit unserer<br />
Theatergruppe. Hier werden <strong>Jugend</strong>liche aus allen drei Altersgruppen einbezogen, um in<br />
regelmäßigen Abständen, anlässlich von Feiern anspruchsvolle Theaterstücke einzustudieren<br />
und vorzuführen. JugenDOrth hat zum Beispiel in diesem Jahr eine Weihnachtsaufführung für<br />
eingeladene Kinder durchgeführt. Teil dieser Aufführung waren Gesang, Tanz und eine<br />
Weihnachtsgeschichte. Ferner hat die Theatergruppe ein Weihnachtsfest für Kinder und <strong>Jugend</strong>liche<br />
mit Weihnachtsmann und seiner schönen Enkelin („snegurochka“) organisiert.<br />
Erzieher- und Betreuerseminar<br />
Über jeweils drei Tage im Frühling ging ein Seminar für unsere jungen Helfer. Junge Erwachsene<br />
im Alter von 16 bis 25 Jahren übernehmen sowohl während der Freizeiten, wie auch im<br />
alltäglichen Vereinsleben Schlüsselrollen. Sie beteiligen sich aktiv an der Planung und Durchführung<br />
von Veranstaltungen, kümmern sich um die Kinder, lösen Konflikte und übernehmen<br />
somit erzieherische Aufgaben. Ohne die Hilfe von unseren jugendlichen Mitgliedern, wäre die<br />
Arbeit von JugenDOrth nicht möglich. Doch alle diese Aufgaben sind mit einer großen Verantwortung<br />
verbunden, die auch gewisses Können voraussetzt. Bei dem Seminar, das zwei- bis<br />
dreimal im Jahr stattfindet, haben wir vor allem über Konfliktlösungen und „Aktives Zuhören“<br />
gesprochen. Verschiedene Situationen wurden in Rollenspielen durchprobiert, bewältigt und<br />
diskutiert. Ein anderer Schwerpunkt des Seminars war das Thema „Familie gründen und Familie<br />
sein“, was für die gegebene Altersgruppe ein aktuelles und immer begehrtes Thema ist.<br />
Das Seminar war für alle ein Erfolg, es hätte jedoch auch ein paar Grad kühler sein können.<br />
Ferner fanden zwei Wochenenderzieherseminare in <strong>Dortmund</strong>, in den Räumlichkeiten des<br />
Vereins statt. Die <strong>Jugend</strong>lichen hatten dort übernachtet und gemeinsam 2 Tage gelernt, gespielt,<br />
gekocht und einfach eine schöne Zeit zusammen verbracht. Außer der theoretischen Pädagogikeinheit,<br />
standen viele Gruppenspiele und Gruppentänze auf dem Programm, die die <strong>Jugend</strong>lichen<br />
zunächst untereinander einüben sollten, um bei der nächsten Freizeit gemeinsam mit den<br />
Kindern zu spielen und zu tanzen.<br />
96
JUGENDROTKREUZ<br />
Kurzvorstellung des Verbands<br />
Das Deutsche <strong>Jugend</strong>rotkreuz (JRK) ist der eigenständige <strong>Jugend</strong>verband des Deutschen Roten<br />
Kreuzes. Über 100.000 <strong>Jugend</strong>liche engagieren sich ehrenamtlich im <strong>Jugend</strong>rotkreuz. Im JRK<br />
<strong>Dortmund</strong> sind zurzeit über 100 Kinder und <strong>Jugend</strong>liche im Sinne des Roten Kreuzes tätig. Seit<br />
Oktober 1974 gelten folgende vier Ziele für das JRK:<br />
♦ Soziales Engagement<br />
♦ Einsatz für die Gesundheit und Umwelt<br />
♦ Handeln für den Frieden und Völkerverständigung<br />
♦ Politische Mitverantwortung<br />
Struktur des Verbands<br />
Die meisten der Aktivitäten des <strong>Jugend</strong>rotkreuz <strong>Dortmund</strong> finden in den wöchentlichen<br />
Gruppenstunden statt. Zurzeit existieren in vier Stadtteilen Gruppen. Daneben beteiligen sich<br />
die Kinder und <strong>Jugend</strong>lichen an den unten aufgeführten Aktivitäten. Die gewählte Leitung des<br />
<strong>Jugend</strong>rotkreuz <strong>Dortmund</strong> sorgt dabei für die Rahmenbedingungen, unterstützt bei Projektarbeiten<br />
und koordiniert Aus- und Fortbildungsangebote.<br />
Aktivitäten 2011<br />
Burkina Faso<br />
Seit den 60er Jahren besteht die Zusammenarbeit mit dem west-afrikanischen Land Burkina<br />
Faso (übersetzt: Land der aufrechten Menschen). Burkina Faso gehört zu den ärmsten Ländern<br />
der Welt. 80% der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft, allerdings zerstören Hitze und<br />
Trockenheit die Böden und machen einen erträglichen Anbau fast unmöglich.<br />
Neben der Durchführung zahlreicher <strong>Jugend</strong>begegnungen unterstützt das <strong>Jugend</strong>rotkreuz Westfalen-Lippe<br />
insbesondere verschiedene Hilfsprojekte, wie Wiederaufforstungen, Brunnenbauprojekte<br />
und den Bau von Rot-Kreuz-Stationen. Die Rot-Kreuz-Stationen bestehen aus<br />
Schulungsräumen, einer Apotheke, Behandlungs- und Büroräumen. Zurzeit existieren Rot-<br />
Kreuz-Stationen in Kombissiri, Manga, Pô, Kodougou und Toma, die durch das Croix-Rouge<br />
Burkinabè betrieben werden.<br />
Ende 2006 hat in der Hauptstadt Ouagadougou die Zusammenarbeit mit dem Projekt<br />
„Assossaction Agier Ensemble“ (AGIRE), einem Patenschaftsprojekt für bedürftige Kinder im<br />
Grundschulalter, begonnen. Pro Jahr werden für ein Kind ca. 206 Euro zur Finanzierung von<br />
Schulgeld, Schulmaterial, Kleidung, Verpflegung und Gesundheitsvorsorge benötigt.<br />
Nach unseren Aktionen im Jahr 2007 und 2010 fanden 2011 erneut unterschiedliche Aktionen<br />
der Gruppen statt, um zum Ende des Jahres die benötigten 206 Euro für eine Patenschaft zusammen<br />
zu sammeln. So entstanden z.B. Pfandsammelaktionen in der Innenstadt, ein Erbsensuppenverkauf<br />
im Stadtteil Körne oder ein Büchermarkt durch die Gruppe aus Scharnhorst. Auf Grund<br />
der zahlreichen Aktionen, die auch im nächsten Jahr fortgeführt werden ist es uns bereits jetzt<br />
97
möglich, die Patenschaft für ein Mädchen in Burkina Faso für die Dauer von mindestens drei<br />
Jahren zu sichern. Ab dem Schuljahr 2011/12 werden wir nun regelmäßig per Post im Kontakt<br />
zu unserem Patenkind stehen, und dies auch in die Gruppenstundenarbeit mitaufnehmen. Ziel ist<br />
es, die Patenschaft bis zum Ende der Schulzeit aufrechtzuerhalten und weiter durch<br />
Sammelaktionen aktiv zu bleiben sowie das Wissen über Burkina Faso „lebhaft“ zu erweitern.<br />
Die erste Post aus Burkina erreichte uns Mitte des Jahres. Unser Patenkind „Safiatou“ schrieb<br />
über ihre Familie, ihre Schule und ihren Glauben. Safiatou wurde am 26.12.1992 in Poédogo<br />
geboren, sie wächst bei ihrem Onkel Issouf auf. Ihr Vater ist tot und ihre Mutter ist verschwunden<br />
(sie sollte an einen neuen Mann „weitergegeben“ werden, durchaus üblich in Westafrika).<br />
Safitou wohnte mit ihrem Onkel und 4 weiteren Kindern in einem traditionellen Haus (1 Raum)<br />
ohne Strom, Wasser<br />
oder Kanalisation.<br />
Zurzeit geht Safiatou<br />
in eine Schulgruppe<br />
auf einem „Lycée“<br />
(eine weiterführende<br />
Schule), dort wohnt<br />
sie jetzt auch.<br />
Safiatou hatte bis<br />
2010 keinen Tisch<br />
zum Lernen und<br />
Hausaufgaben machen<br />
zu können.<br />
JRK und Schule<br />
Seit mehreren Jahren bietet das <strong>Jugend</strong>rotkreuz in <strong>Dortmund</strong> den sogenannten SSD<br />
(SchulSanitätsDienst) ab der 7.Klasse an. Die SSDler werden in Erster Hilfe ausgebildet,<br />
idealerweise wird auch die betreuende Lehrkraft zum Ausbilder in der Ersten Hilfe fortgebildet.<br />
Somit ist ein kontinuierliches Training der SSDler gewährleistet. In der entscheidenden Zeit zwischen<br />
Unfall und dem Eintreffen des Rettungswagens kann so qualifiziert die Erstversorgung übernommen<br />
werden.<br />
In <strong>Dortmund</strong> existieren zurzeit an 14 Schulen Schulsanitätsdienste. Aktuell wird das Angebot in<br />
jeder Schulform umgesetzt, von der Förderschule bis zum Gymnasium. Zusätzlich befindet sich<br />
an einer Grundschule eine angepasste Projektidee in der Umsetzung, die ab der 3.Klasse<br />
Schülerinnen und Schüler in der Ersten-Hilfe „unterrichtet“.<br />
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Neben dem SSD gibt es weitere Angebote für Schulen, die durch das <strong>Jugend</strong>rotkreuz angeboten<br />
werden. Hierzu zählen Streitschlichterprogramme, das Body&Grips-Mobil (Gesundheitserziehung),<br />
das Fair-Mobil (Gewaltprävention) und mehrere Angebote zum Thema Humanitäres<br />
Völkerrecht. Für das komplexe Thema Humanitäres Völkerrecht gibt es sowohl Unterrichtsmaterialien,<br />
ein mehrtägiges Planspiel „Outface“ sowie das Projekt „Humanitäre Schule“.<br />
Weitere Aktivitäten<br />
Neben der Projektarbeit und unserer jährlichen Schwerpunktarbeit sind natürlich unsere<br />
regelmäßigen Aktivitäten nicht zu vergessen. Zusätzlich zu den wöchentlichen Gruppenstunden<br />
finden fast jedes Wochenende weitere Aktionen und Angebote für Kinder und <strong>Jugend</strong>liche<br />
statt. Vier Mal im Jahr führen wir unsere eigene Blutspende durch, zudem nehmen wir an<br />
Straßenfesten und Kinderbetreuungen teil z.B. dem 1. Mai im Westfalenpark und dem Lichterfest.<br />
Highlights für unsere Mitglieder sind auch jedes Jahr wieder die Tannenbaumsammelaktion<br />
und die Teilnahme an verschiedenen Nachtorientierungsläufen, die bundesweit angeboten<br />
werden.<br />
Das JRK-<strong>Dortmund</strong> war auch zur logistischen Unterstützung beim Erste-Hilfe-Landeswettbewerb<br />
in Bochum mit dabei. Wir haben bei der Organisation geholfen und zudem zwei<br />
Teilnehmergruppen gestellt.<br />
Wiederum haben wir auch im Jahr 2011 mit unseren aus dem Projekt „Menschlichkeit“ gewonnenen<br />
Projektpartnern zusammengearbeitet. Insbesondere mit dem Blindensportverein führten<br />
wir mehrere Aktionen gemeinsam durch. Neben den traditionellen Teilnahmen an Torball-<br />
Turnieren kamen z.B. Begleitungen bei Wanderungen hinzu.<br />
Im Jahr 2011 führten wir insgesamt 4 Veranstaltungen zur Heranführung an die Erste Hilfe<br />
für Kinder durch und wurden weit über 10 Mal in der Notfalldarstellung aktiv und haben<br />
hierfür eine eigene Gruppe gegründet.<br />
99
Junge Humanisten NRW (JuHu’s)<br />
„Eine Persönlichkeit sein“<br />
In jedem Kulturkreis unserer Erde wird dieser Lebensabschnitt als ein besonderes Ereignis<br />
gefeiert: Der Abschied von der Kindheit und Beginn einer neuen Phase des Lebens, des Erwachsenseins.<br />
Aus diesem Grund finden Unterweisungen, Rituale oder Weihen statt, durch die<br />
wichtige Regeln und Werte des menschlichen Zusammenlebens an die junge Generation vermittelt<br />
werden sollen. Die Christen machen dies mit Konfirmation oder Firmung. Weniger bekannt<br />
hingegen ist die weltanschauliche Variante: die <strong>Jugend</strong>FEIER. Die Jungen Humanisten<br />
(JuHu’s) veranstalten zusammen mit ihrer „Erwachsenen-Organisation“, dem Humanistischen<br />
Verband NRW, seit vielen Jahren die Humanistische <strong>Jugend</strong>FEIER.<br />
Die <strong>Jugend</strong>FEIER ist der Höhepunkt der Jahresarbeit der Jungen Humanisten. Seit Jahresbeginn<br />
wurde das Thema „Eine Persönlichkeit sein“ in den wöchentlich stattfindenden Gruppennachmittagen<br />
behandelt. Im Themenzusammenhang konnten sich die beteiligten <strong>Jugend</strong>lichen die<br />
Frage stellen: In welchen Bereichen habe ich bereits Verantwortung übernommen? Für den<br />
Erhalt der Umwelt, des Friedens, der Demokratie. Habe ich Verantwortung in meiner Familie<br />
übernommen und welche Verantwortung übernehme ich für mich selbst? Die Antworten auf<br />
diese Fragen stellten die Gruppenmitglieder in Collagen, eigenen Texten und einem Transparent<br />
vor.<br />
Zum Jahresprogramm gehörte auch der Besuch der Ausstellung „Widerstand und<br />
Verfolgung“ in der Mahn-und Gedenkstätte Steinwache.<br />
Das Thema „Eine Persönlichkeit sein“ war auch der „rote Faden“, der sich durch die eigentliche<br />
Humanistische <strong>Jugend</strong>FEIER zog. Das vom <strong>Dortmund</strong>er Liedermacher Fred Ape gestaltete<br />
Kulturprogramm als auch der Inhalt der Festrede vom Präsidenten des Humanistischen Verbandes<br />
Jürgen Springfeld griffen dieses Thema auf. Ein wesentliches Prinzip der Feiergestaltung ist<br />
der Eigenbeitrag der beteiligten <strong>Jugend</strong>lichen. Im letzten Jahr erarbeitete ein Teil der Gruppe<br />
einen Sketch zum Erwachsenwerden, wurde ein gemeinsames Lied vorgetragen, die Ergebnisse<br />
der Jahresarbeit mit einer Power-Point-Präsentation vorgestellt und eine kleine Rede von<br />
einigen <strong>Jugend</strong>lichen gehalten.<br />
In den Gruppennachmittagen nach der <strong>Jugend</strong>FEIER wurden die Inhalte der <strong>Jugend</strong>feier weiter<br />
vertieft. Anhand verschiedener Gedichte und Kurzgeschichten von <strong>Jugend</strong>lichen, bei denen eine<br />
begründete Angst vor der Zukunft im Mittelpunkt standen, konnten wir die bisher behandelten<br />
Themenbereiche weiter vertiefen. Die Jungen Humanisten haben die Förderung und Vertiefung<br />
der freigeistigen, humanistischen Weltanschauung zum Ziele, die sich frei von Dogmen auf der<br />
Vernunft und den Erkenntnissen der Wissenschaft aufbaut.<br />
Sie bekennen sich zu den Grundlagen des modernen ethischen Humanismus, der die Würde des<br />
Menschen und das Recht des Individuums auf größtmögliche Entwicklungsfreiheit bejaht. Sie<br />
erkennen das Leben als einmaliges und unveräußerliches Menschengut an; sie ächten den Krieg<br />
als Mittel der Auseinandersetzung zwischen den Völkern. Die Jungen Humanisten treten für<br />
Geistes-, Glaubens-und Gewissensfreiheit ein. Sie betrachten als Voraussetzung zur Verwirklichung<br />
dieser Freiheiten die konsequente Trennung von Staat und Kirche sowie die Trennung von<br />
Schule und Kirche. Das Leben der freigeistigen Menschen gründet sich auf das Wissen und die<br />
Kraft des Guten im Menschen und die Gewissheit, dass nicht „jenseitige“ Mächte unsere Zukunft<br />
bestimmen, sondern dass die Menschen nur aus eigener Kraft eine Welt der Freiheit, des<br />
Friedens und des Glückes bauen können.<br />
100
Karnevalsjugend-<strong>Dortmund</strong><br />
Die KARNEVALSJUGEND – DORTMUND ist ein Abzweig einer langjährigen Tradition<br />
des Deutschen Volkes. Aber welchen Ursprung hat dieses gesellschaftliche Großereignis?<br />
Die religiösen Wurzeln sind unverkennbar. Allerdings ist sich auch die Völkerkundeforschung<br />
nicht immer ganz einig. Ein Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit der in dieser Rubrik<br />
gemachten Angaben besteht nicht.<br />
Den Ursprung haben die Karnevalstage in vorchristlichen Fruchtbarkeitsriten im Frühjahr.<br />
Seit dem Jahr 1091 ist der Aschermittwoch als Beginn der religiösen Fastenzeit verbindlich.<br />
Karneval (lat. Carne vale = Fleisch lebe wohl) ist eigentlich ein Fest vor der Fastenzeit, das in<br />
katholischen Ländern und Gemeinden gefeiert wird. Es ist eine Zeit der Vorbereitung unmittelbar vor<br />
dem Aschermittwoch und dem Beginn der eigentlichen Fastenzeit und ist die letzte Gelegenheit zum<br />
Vergnügen sowie zum ausgiebigen Essen und Trinken. Bereits eine Woche vor der Fastenzeit beginnt<br />
der Karneval. Die Höhepunkte bilden jedoch mit regionalen Unterschieden der Rosenmontag<br />
und der Faschingsdienstag, an denen in vielen Umzügen mit Festwagen sowie karnevalistische<br />
Veranstaltungen stattfinden. Am Aschermittwoch ist alles vorbei. Zumindest das karnevalistische<br />
Treiben. Jetzt beginnt die 40-tägige Fastenzeit, die bis einen Tag vor Ostern dauert.<br />
Der deutsche Begriff Fastnacht bedeutet „Nacht vor dem Fasten“. Bei Fastnachtsfesten sollte<br />
ursprünglich die Nahrung aufgebraucht werden, die während der Fastenzeit nicht gegessen<br />
werden durfte. Am Rosenmontag und Faschingsdienstag wurden ursprünglich Spiele, sportliche<br />
Wettkämpfe, Tänze und allgemeine Feiern begangen. Jetzt aber genug Weisheiten.<br />
Die KARNEVALSJUGEND – DORTMUND Mitglied im Festausschuss <strong>Dortmund</strong>er Karneval,<br />
Mitglied im Bund Ruhr Karneval und Bund Deutscher Karneval, erfasst <strong>Jugend</strong>abteilungen<br />
aller 26 Karnevalsvereine in und um <strong>Dortmund</strong>. Das ergibt eine Zahl von über 800 Kindern<br />
und <strong>Jugend</strong>lichen, dazu kommen ca. 60 Trainer und Betreuer und nicht zu vergessen, die<br />
von uns Ausgebildeten über 50 <strong>Jugend</strong>leiter und Träger der JULEICA (<strong>Jugend</strong>leiterkarte).<br />
Seit dem 7. April 2003 Mitglied im <strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong> und seit dem 14. Januar 2004<br />
anerkannter „Träger der freien <strong>Jugend</strong>hilfe“.<br />
Was bei der KARNEVALSJUGEND - DORTMUND im Jahr 2011 geschah:<br />
Wir begannen das neue Jahr mit Organisation und Begleitung des Kinderprinzenpaares der<br />
Stadt <strong>Dortmund</strong>. Die traditionellen Besuche von Prinz Philipp I. und Prinzessin Celina II.<br />
erstreckten sich nicht nur auf karnevalistischem Niveau, die Kinder besuchten auch zahlreiche<br />
Seniorenheime und brachten Freude und viele Geschenke. Der Kinderumzug am Europabrunnen<br />
und Westenhellweg haben tausenden von kleinen Bürgern viel Freude gemacht. Anschließend hatten<br />
wir viel Spaß bei unsere KIKAFE (Kinder Karnevals Fete) im Fritz-Henßler-Haus, das wir seit 14<br />
Jahren machen.<br />
Zum Besuch bei Ministerpräsidentin Hannelore Kraft im NRW-Landtag haben wir würdevoll<br />
Prinzenorden verliehen. Aber nicht nur in der Karnevalszeit ist die Karnevalsjugend aktiv, wir<br />
bilden uns und andere weiter, sechs bis acht <strong>Jugend</strong>leiterkurse und ein „Erste Hilfe Kurs“<br />
belegen unsere <strong>Jugend</strong>leiter jährlich.<br />
Jeden Monat treffen sich unsere <strong>Jugend</strong>beauftragten und Betreuer in unserem Standort in<br />
der Teutoburgerstr.18 in einer gemütliche Runde zur Berichterstattung und Besprechung.<br />
Im Sommer 2012 zieht die Karnevalsjugend-<strong>Dortmund</strong> um, die neuen Räumlichkeiten<br />
werden feierlich eröffnet, die Einladung folgt.<br />
101
Marine-<strong>Jugend</strong> Lütgendortmund e.V.<br />
Zu Beginn meines Jahresabschlussberichtes möchte ich mich bei allen Freunden und Helfern der<br />
Marine - <strong>Jugend</strong> Lütgendortmund bedanken, da es ohne den unermüdlichen Einsatz dieser ein<br />
Vereinsleben nicht möglich wäre.<br />
Die Saison 2011 begann für die beiden <strong>Jugend</strong>leiter Ralf Schmidt und Marc-André Riedel am<br />
19.03.2011 mit dem Landesdelegiertentag. Die Delegierten trafen sich wie auch im letzten Jahr<br />
im Vereinsheim der Marine - <strong>Jugend</strong> Hagen.<br />
Darauf folgte der o€Offizielle Saisonstart am 09.04.2011 mit der Jahreshauptversammlung in<br />
unserem Vereinsheim in Hagen. Auch dieses Jahr nahmen fast alle Mitglieder teil. Der gesamte<br />
Vorstand wurde einstimmig wieder gewählt.<br />
Schon am folgenden Wochenende stand die erste Vereinsaktivität auf<br />
dem Plan. Die älteren Vereinsmitglieder trafen sich, um unseren Steg<br />
wieder ins Wasser zu lassen und den Billardtisch, der schon seit<br />
einiger Zeit in unserem Besitz ist, aufzubauen.<br />
Vom 29.04.2011 bis zum 01.05.2011 fand das erste Trainingswochenende<br />
dieser Saison statt. Es nahmen alle Mitglieder teil, bis<br />
auf Robin Wal, den wir leider an die Bundeswehr abtreten mussten,<br />
da er im Januar seinen Wehrdienst angetreten hat. An diesem Wochenende<br />
bekam unser Kutter „Ruhrblitz“ auch einen neuen Unterwasseranstrich,<br />
der erstmalig von Sarah – Marie Wohlfahrt und Till Neumann<br />
aufgetragen wurde.<br />
Am 06.05.2011 hat die Marine-<strong>Jugend</strong> Lütgendortmund wie jedes Jahr am Dorffest teilgenommen.<br />
Dort führten wir wie immer einen Bierstand, um die Lütgendortmunder zu bewirten.<br />
In nächster Zeit folgten vier Trainingswochenenden, an denen wir uns auf die kommenden<br />
Landeswettkämpfe, die vom 10.06.2011 bis zum 13.06.2011 stattfanden und von der Marine-<br />
<strong>Jugend</strong> Braunschweig eV. ausgerichtet wurden, vorbereiteten. Dort angekommen, erwartete uns<br />
eine große Überraschung. Denn um unsere Zelte zu erreichen, sollten wir abenteuerliches auf<br />
uns nehmen. Unsere Zelte wurden auf einer kleinen Grünfläche jenseits des dortig verlaufenden<br />
kleinen Flusses aufgebaut. Um diese zu erreichen, mussten wir eine kleine Fähre benutzen. Wer<br />
rüber wollte, musste sich mit eigener Muskelkraft über diesen Fluss ziehen. Dies kam besonderes<br />
gut bei unseren jüngeren Mitgliedern an. Unser Philipp erklärte sich dazu bereit, die Rolle<br />
des Fährmannes zu übernehmen und sich gewissenhaft um jeden Fahrgast zu kümmern. Diese<br />
102
Wettkämpfe schlossen wir erfolgreich ab.<br />
Nach den Wettkämpfen folgten noch zwei weitere<br />
Trainingswochenenden, bevor wir die Kinder der<br />
Ferienspiele am 13.08.2011 bei uns zu Gast willkommen<br />
heißen durften.<br />
Trotz des recht bescheidenen Wetters kamen<br />
viele Kinder der Ferienspiele, um bei uns einen Tag<br />
am Wasser zu verbringen. Besonders beliebt bei den<br />
Kindern war es, Kajak zu fahren oder mit unseren<br />
Surfbrettern sich im Wasser zu vergnügen.<br />
Wie auch schon auf dem Dorffest bewirteten wir die<br />
Gäste auf der alljährlichen, im Volksmund „Pflaumenkirmes“,<br />
die 2011 vom 26.08.2011 bis zum<br />
29.08.2011 stattfand.<br />
Es folgte ein weiteres Trainingswochenende, an dem<br />
gesegelt wurde und anschließend die Boote für die<br />
Opti und Jollen Regatta auf die Bootstrailer verladen<br />
wurden.<br />
Vom 16.09.2011 bis zum 19.09.2011 stand die Opti<br />
und Jollen Regatta in Duisburg bei der Marine-<strong>Jugend</strong><br />
Duisburg eV an.<br />
Wir durften mal wieder feststellen, dass es sich bei schönem Wetter besser Segeln lässt. Bei<br />
gutem Wind hatten alle Teilnehmer viel Spaß. Sogar Till Neumann und Marc-Andre Riedel<br />
verloren nicht den Spaß am Segeln, obwohl ihre 470er Jolle ihnen immer wieder einen Strich<br />
durch die Rechnung machte, indem sich abermals die Wante ihres Segels löste. Sieger der Optiund<br />
Jollen Regatta war Jens Schmidt mit seinem „Laser“.<br />
In den nächsten beiden Trainingswochenenden bereiteten wir uns auf die Herbstmeisterschaften, die<br />
bei uns vom 07.10.2011 – 09.10.2011 am Vereinsheim in Hagen stattfanden. Voll motiviert und<br />
bereit alles zu geben, trat unsere Jungen B Mannschaft zu den Wettkämpfen an. Sie gaben alles,<br />
was sie hatten und wurden dafür belohnt. Unsere Jungen B Mannschaft siegte auf ganzer Linie. Sie<br />
haben alles gewonnen, was man gewinnen konnte. Aber auch in der Einzelwertung konnten wir<br />
Erfolge verbuchen. Timm Behrend gewann den Einzelwettkampf Jungen C. Seine Schwester Annika<br />
103
Behrend belegte den zweiten Platz in der Einzelwertung Mädchen C. Auch unsere B Jungen konnten<br />
Erfolge im Einzelwettkampf verbuchen. In der Einzelwertung Jungen B belegte Till Neumann den<br />
dritten Platz, Marc-André Riedel den vierten Platz und Cedric Wal den sechsten Platz. Auf diese<br />
Leistungen unserer Wettkämpfer können wir sehr stolz sein.<br />
Das Wochenende vom 21.10.2011 bis zum 23.10.2011 nutzten wir, um in unserem Vereinsheim<br />
„Klar Schiff“ zu machen und alles für den Winter vorzubereiten.<br />
Das Jahr beendeten wir wieder mit einem gemeinsamen Adventskaffeetrinken am 18.12.2011, an<br />
dem dieses Jahr besonders viele Mitglieder und<br />
Gäste teilnahmen.<br />
Die Versammlungen der IGLVV wurden von<br />
verschiedenen Mitgliedern im Jahr 2011 auch<br />
besucht.<br />
Mit den kommenden Worten möchte ich den<br />
Jahresbericht schließen.<br />
Ich bedanke mich nochmals bei allen Helfern der<br />
Marine-<strong>Jugend</strong> Lütgendortmund und hoffe, dass<br />
wir auch im Jahr 2012 mit eurer Hilfe rechnen<br />
können, denn ohne euch, wäre all dies gar nicht<br />
möglich.<br />
Danke.<br />
Ralf Schmidt<br />
Marine-<strong>Jugend</strong><br />
104
Naturfreundejugend Deutschlands<br />
Bezirk <strong>Dortmund</strong><br />
Die Naturfreundejugend ist eine <strong>Jugend</strong>organisation, bei der solidarisches<br />
Verhalten, eigenständiges Denken und engagiertes Handeln einen hohen<br />
Stellenwert hat.<br />
Wir legen großen Wert auf Mitbestimmung, Partizipation ist für uns<br />
gelebte Demokratie.<br />
Unser Logo, die „Hände“, steht für Freundschaft, Solidarität und Völkerverständigung.<br />
Wir haben Visionen und wir haben Ziele.<br />
Als <strong>Jugend</strong>verband der Arbeiterbewegung, stehen wir für eine humanistische und sozialistische<br />
Alternative zu der Gesellschaft, in der wir leben.<br />
Die Naturfreundejugend <strong>Dortmund</strong> ist mehr als ein Umweltverband.<br />
Wir stehen für eine andere Art zu verreisen, solidarischen Umgang miteinander und mit der<br />
Umwelt, Gemeinschaft und Offenheit zu erleben, Toleranz und Mitgestaltung zu üben. Wir<br />
veranstalten bezahlbare Reisen, die sich den Grundsätzen eines nachhaltigen Tourismus verpflichten.<br />
Grundsätzlich muss jedes Kind die Möglichkeit haben, an einer Reise der Naturfreundejugend<br />
<strong>Dortmund</strong> teilzunehmen. Bei uns gibt es keine Flugreisen, stattdessen bieten wir<br />
Radtouren, Segeltörns, Kletter- und Wandertouren an.<br />
In Zusammenarbeit mit unserem Landesverband bieten wir Workshops, Seminare und Schulungen<br />
an. Das Bekenntnis für Demokratie, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit findet sich in<br />
all unseren Aktivitäten wieder.<br />
„Berg Frei“ als Organisation<br />
„Berg Frei“ lautet der Gruß der Naturfreunde & symbolisiert das Recht des Menschen auf freien<br />
Zugang zur Natur. Die Naturfreundejugend <strong>Dortmund</strong> hat ihren Schwerpunkt in der Arbeit mit<br />
Kindern und Teenies von 8 – 15 Jahren. Die Mitglieder der Naturfreundejugend sind automatisch<br />
im Erwachsenenverband „Der Naturfreunde“ organisert. Dieses am stärksten im Kreuzviertel,<br />
wo die Naturfreunde zahlenmäßig eine der größten Ortsgruppen der Bundesrepublik mit<br />
weit über 300 Mitgliedern stellen. Dort gibt es auch die größte Kindergruppe und eine Vielzahl<br />
von Aktivitäten. Bezeichnend in diesem Zusammenhang ist die gute Kooperation mit der Peter-<br />
Vischer-Grundschule und der Liebig-Schule, direkt im Viertel. Weitere Aktivitäten gibt es in<br />
Hörde, Lütgendortmund und <strong>Dortmund</strong>-Mitte. Herausragend ist der Aktions– und Bekanntheitsgrad<br />
der Kletter – <strong>Jugend</strong>gruppe der Naturfreunde, deren Kapazitätsgrenze durch die Vielzahl<br />
von kleinen und jungen Kletterern nahezu erreicht ist. Beheimatet an der Kletterwand in der<br />
Sporthalle Nord und geleitet von Richard Groß und den „Altmeister des <strong>Jugend</strong>kletterns“ Dieter<br />
Staubach, kann sich diese Gruppe über so manches,<br />
aber gewiss nicht über Nachwuchssorgen beschweren.<br />
Neu im kreativen Gesamtensemble der<br />
Naturfreundejugend ist die Teeniegruppe für Jungen<br />
und Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren. Angeleitet<br />
von Rosa Becker, ansonsten und dezentral in Selbstorganisation,<br />
tauchen die Naturfreunde-Teenies mit<br />
Ankündigung an vielen Ecken der Stadt auf, hinterlassen<br />
ihre Spuren und tauchen wieder ab. Bis zum<br />
105
106<br />
nächsten Mal...<br />
Im Kinder – und <strong>Jugend</strong>theater, an der Kletterwand,<br />
„City-bouldernd“ und „geocachend“.<br />
Alle Naturfreundekinder und – jugendlichen haben<br />
auf den bezirklichen <strong>Dortmund</strong>–Treffen Mitsprache–<br />
und Mitbestimmungsrecht. „Jedem Kind eine Stimme“<br />
ist bei uns keine Floskel. Dies gilt selbstredend<br />
auch in den Gruppen und Untergliederungen. So<br />
sehen wir am ehesten eine echte Partizipation gewährleistet<br />
und direkte Demokratie realisiert.<br />
Wir reißen die Klappe auf und lassen uns nicht<br />
alles gefallen! Ob für Schritttempo in der Spielstraße, den Erhalt und die Pflege der Stolpersteine<br />
in unserem Viertel oder das Säubern von Straßenlaternen, auf denen Naziaufkleber<br />
prangen...<br />
Highlights der Kindergruppe 2011 waren die eigene Sommerfreizeit in das Naturfreundehaus<br />
Zetel in Friesland, mit der >Tour de Friesland< auf dem Rad, der Wattwanderung in Dangast,<br />
einer sagenumwobenen Nachtwanderung im Neuenburger Urwald, „Partizipation in Wirklichkeit“,<br />
der Kranzniederlegung im KZ Außenlager Neuengamme im Wilhelmshavener Stadtteil<br />
Bant, sowie einem kollektiv wirkendem Team und einer zusammen haltenden Kindergruppe.<br />
Regelmäßige Yogastunden, unser Naturgarten in der Bolmke, eine Gaunerjagd über die Dächer<br />
des Kreuzviertels und Nachbars Küche, sowie die Räubererlebniswanderung mit einem echten<br />
Wegelagerer rund um den Ebberg – unser Programm 2011 war bunt, spannend, naturfreundlich<br />
und gemeinsam...<br />
Mehr 100 <strong>Dortmund</strong>er Kinder nahmen am großen Pfingstcamp der Naturfreundejugend NRW in<br />
Schwerte-Westhofen teil. Gemeinsam mit der IG Bau und der Evang. St. Petri–Gemeinde beteiligte<br />
sich die Naturfreundejugend an den Widerstandsaktionen gegen den geplanten Naziaufmarsch<br />
am 3.9. mit einem eindrucksvollen Nachbarschaftsfest gegen Rechtsradikalismus auf<br />
dem Vinckeplatz.<br />
Klettern mit der Naturfreundejugend – „Was willst du wissen...“?<br />
Für uns Naturfreunde ist Felsklettern und Bergsteigen ein Sport wie jeder andere. Freude an der<br />
Bewegung, das Spiel mit deinen Körperkräften, das Training für geplante Ziele. Doch Klettern<br />
und Bergsteigen sind mehr. Nur wenige Sportarten bieten Dir gleichzeitig ein so intensives<br />
Erlebnis von Natur und Landschaft. In der Gemeinschaft mit anderen wird Dein soziales Verhalten<br />
geschult, du lernst gemeinsam Schwierigkeiten zu bewältigen und auch mit dem eigenen<br />
Frust und der Angst fertig zu werden. Voraussetzung für das Bergwandern und Felsklettern sind<br />
allerdings solide Vorkenntnisse der Sicherungs- und Klettertechnik. Diese kannst Du bei uns<br />
unter der Anleitung ausgebildeter und geschulter Hochtouren-, Sportkletter- und BergsteigerführerInnen<br />
erlernen. Wir verfügen über eine ca. 100 qm große, vereinseigene Kletterwand in der<br />
Sporthalle Nord 1 in <strong>Dortmund</strong>, was für <strong>Dortmund</strong> und die nähere Umgebung einmalig ist. Dort<br />
trainieren wir zweimal wöchentlich und können uns so über den Winter auf das Klettern an den
Naturfelsen im Sommer vorbereiten. Im Übrigen<br />
verstehen wir NaturfeundebergsteigerInnen und<br />
FelskletterInnen uns nicht nur als Bergsteiger-<br />
Innen pur. Wir sehen auch über den Watzmann<br />
hinaus. Umweltbewusstes Denken und Handeln<br />
liegen uns genauso am Herzen wie solidarisches<br />
Handeln. So wollen wir den Klettersport im<br />
Rahmen unserer Vereinsarbeit für jeden, und<br />
insbesondere wirtschaftlich oder sozial benachteiligte<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>liche, möglich machen.<br />
Soziale Ausgrenzung als Ergebnis der Kommerzialisierung<br />
des Bergsportes, wie durch das<br />
Entstehen vieler privater Kletterhallen zwangsläufig gegeben, halten wir für den falschen Weg. In<br />
diesem Sinne ist jeder bei uns willkommen.<br />
Matthias Röben<br />
Naturfreundejugend <strong>Dortmund</strong><br />
Ein Programmauszug!<br />
Die Naturfreunde <strong>Dortmund</strong> – Kreuzviertel<br />
Kindergruppen-Programm November - Dezember 2011<br />
Liebe Kinder & liebe Eltern,<br />
gerade noch hatten wir Herbstferien und schon scharrt das Weihnachtsfest mit den Hufen und ist gar<br />
nicht mal so weit entfernt. Wir hoffen, wieder ein interessantes Programm auf die Beine gestellt zu<br />
haben und wünschen euch allen eine recht stressfreie Vorweihnachtszeit und Augenmaß bei den<br />
Weihnachtspräsenten. Ach ja, unsere Sommerfreizeit 2012 gibt es auch als<br />
(anteiligen) Geschenkgutschein.<br />
Viele Grüße für das Team<br />
i.A. Matthias Röben<br />
1.11 - Freitag Spielenachmittag auf dem Schulhof<br />
Mit Softkeulen, Tauziehen, Kletterei, Slackline und Sprungtuch<br />
starten wir auf dem Schulhof in den September 16:00 – 18:00 Uhr<br />
18.11. – Freitag Yoga fuer Kinder<br />
Chrissoula wird mit uns gemeinsam einen wunderschönen Yoga –<br />
Nachmittag gestalten. Sonnengruß, Tiergeschichten und Entspannung<br />
nur für dich!<br />
16:00 – 18:00 Uhr in der Aula/ Eingang Essener Str. Bitte<br />
bequeme Sportkleidung und (wenn möglich) eine Iso- /Yogamatte<br />
mitbringen! Team: Lilli, Hanna, Jannis, Chrissoula<br />
25.11. – Freitag Kinderwanderung in die Bolmke<br />
Wir wandern gemeinsam in die Bolmke und statten unserem<br />
Naturfreundegarten einen Besuch ab. Dort gibt es ein Lagerfeuer<br />
mit Ofi und dazu gegrilltes Stockbrot. Außerdem helfen alle mit,<br />
unseren Garten etwas winterfest zu machen.<br />
15:30 Uhr ab Peter-Vischer-Schule. Abholen ist um 18:00 Uhr vor<br />
dem >Strobels
2.12. - Freitag Besuch der Dasa - Mord im Museum<br />
„Tatort DASA. Ein kniffliger Mordfall ist zu lösen. Wer war’s ?<br />
Was ist passiert? Du bist der Ermittler und musst mit Spürsinn und<br />
Kombinationsvermögen den Fall unter die Lupe nehmen.<br />
Treffen um 14:00 vor der Schule. – Abholen um 18:00 vor der<br />
Peter Vischer – Schule. Bitte 1.-€ Eintritt mitbringen.<br />
Team: Susanne, Carla, Lilli (Dasa), Jannis G.<br />
9.12. Die Gruppenstunde muss heute leider ausfallen!<br />
16.12. BÜcher sind zum trÄumen da!<br />
Besuch der Buchhandlung >Hombuch<<br />
In Hombruch gibt es >Hombuch< und diese Buchhandlung gehört<br />
zwei Naturfreundinnen... Wir entern heute den Laden und informieren<br />
uns über neue und spannende Kinderbücher.<br />
15:30 Uhr ab Peter-Vischer-Schule . Abholen ist dort um<br />
18:00 Uhr. Team: Susanne, Lilli, Hanna<br />
20.12. – Dienstag Die schöne Wassilissa im Schauspielhaus<br />
Das diesjährige Weihnachtsmärchen des Jungen Theaters <strong>Dortmund</strong><br />
spielt in Russland und es gibt ein aufgregendes Märchen<br />
auf den Bühne zu bestaunen. Da wird die Hexe ausgetrickst, wir<br />
glauben auf der Bühne einen echten Wald zu sehen und die Räuberbande<br />
hat gar nichts zu lachen... Kostenbeitrag: 2,-€.<br />
Zetel, ,,Meer und Sonnenschein“<br />
Eine Woche Naturfreunde - Sommerferien genießen & gestalten... Auch im kommenden Jahr<br />
geht es wieder in das Naturfreundehaus Zetel in Friesland. Geheimnisvolle Nachtwanderungen,<br />
Badespaß in Bockhorn, Fahrradtouren die Küste entlang, Sportliches am Tag und Kreatives am<br />
Abend. Alle Betreuer der Kindergruppe Kreuzviertel fahren mit, dazu Michael Jäger und Stefan<br />
Bender in der Küche. Schöner und leckerer kann dein Naturfreundesommer nicht sein!<br />
Wann? 14.-21.7.2012<br />
Wer? Naturfreundekinder & Gäste von 8 – 12 Jahren<br />
Wo? Naturfreundehaus Zetel (bei<br />
Wilhelmshaven) in Friesland<br />
Inklusive? An-Abreise, Übernachtung,<br />
Vollverpflegung , Programm und<br />
Betreuung durch qualifizierte Teamer,<br />
Betreuerschlüssel 1:3<br />
Anreise? Reisebus ab <strong>Dortmund</strong><br />
Kosten? 259.- € für Mitglieder und<br />
289.- € für Gäste<br />
108
Radfahrjugend im ADFC<br />
<strong>Jugend</strong>arbeit des ADFC <strong>Dortmund</strong> gibt Anstoß zur bundesweiten ADFC-Kinderund<br />
<strong>Jugend</strong>arbeit<br />
Nachdem sich der ADFC <strong>Dortmund</strong> seit Mitte der achtziger Jahre kontinuierlich mit Kinderund<br />
<strong>Jugend</strong>arbeit beschäftigt hat, durfte der Kreisverband innerhalb des ADFC-Bundesverbandes<br />
die langjährige <strong>Jugend</strong>arbeit durchführen.<br />
So hat unser immerwährendes Rufen auf Bundesebene dazu geführt, dass mit Unterstützung von<br />
Aktiven aus anderen Kreisverbänden und dem Bundesvorstand endlich das erste Bundesjugendforum<br />
in Wetzlar stattfand, das natürlich Höhepunkt unseres Jahresablaufes war.<br />
Daher folgt ein ausführlicher Bericht über die<br />
Mehrtagesradtour der ADFC-Radfahrjugend:<br />
Auf zum 1. ADFC-Forum nach Wetzlar, so lautete<br />
der Titel der Ferienradtour der ADFC-Radfahrjugend<br />
im Jahr 2011.<br />
30 Kinder und <strong>Jugend</strong>liche im Alter von 10 bis 18<br />
Jahren und deren Betreuer starteten am Samstag,<br />
dem 30. Juli morgens vor der ADFC-Geschäftsstelle<br />
in Hörde zur ersten Tagesetappe zur <strong>Jugend</strong>herberge<br />
nach Velbert. Bevor es aus dem Ruhrtal ins<br />
Bergische Land kräftig anstieg, bekamen wir Unterstützung<br />
von Beate und Lothar vom ADFC Kreisverband<br />
Mettmann, die uns auf tollen verschlungenen<br />
Wegen zum Etappenziel lotsten.<br />
Sie ließen es sich auch nicht nehmen, uns am nächsten<br />
Tag bis zum Rhein weiter zu begleiten. Ein<br />
toller Service, hatte ich doch nur nachfragen wollen,<br />
welcher meiner Streckenpläne aus ihrer Sicht<br />
wohl der günstigste ist. Den Rest des Weges zur<br />
<strong>Jugend</strong>herberge Köln-Riel ging es dann nur noch<br />
den Rheinradweg entlang.<br />
Am nächsten Morgen stand – natürlich – erst einmal der Besuch des Kölner Doms mit Aufstieg<br />
auf den Turm auf dem Programm. Die Zehnuhrglockenschläge konnten wir live miterleben.<br />
Zum nächsten Etappenziel Bad Honnef nutzten wir dann erstmalig auch eine Fähre. Wie wir im<br />
Nachhinein feststellen mussten, war es die teuerste Überfahrt mit immerhin 50 € für die Gruppe<br />
(natürlich Sonderpreis), während die günstigste nur 14 € kostete. Welch ein gewaltiger Unterschied<br />
bei gleicher Leistung!<br />
Von Bad Honnef folgten wir im Wesentlichen weiter dem Rheinradweg, hatten aber doch einige<br />
Schotterpisten dabei, die Mountainbikern alle Ehre bereitet hätten. Der Gegenwind im Rheintal<br />
nahm fast Sturmstärke an, was immerhin die Hitze des Tages halbwegs erträglich machte. Diese<br />
machte uns aber am Deutschen Eck in Koblenz so zu schaffen, dass wir diese Besichtigung kaum<br />
genießen konnten, denn Schatten war bei den zehntausenden Bugabesuchern an dieser Stelle<br />
nicht zu finden. Selbst die Weiterfahrt durch Koblenz war das reinste Spießrutenlaufen. Die<br />
Stadt war förmlich überfüllt.<br />
Die Auffahrt zur Festung Ehrenbreitstein würde wegen ihrer starken Steigung fast in die<br />
Bergwertung der Tour de France passen. Die möglichst kalte Dusche nach der Zimmerbelegung<br />
war für alle Erholung pur. Unmittelbar nach dem Start am nächsten Morgen zog dann eín Gewit-<br />
109
ter auf. Wir konnten dieses aber im<br />
Burgtor abwarten. Die weitere Strecke<br />
am Rhein und an der Lahn entlang<br />
wäre Genussradeln pur gewesen,<br />
hätten wir nicht eine gerissene Kette<br />
reparieren und ein Kinderbein nach<br />
einem Sturz pflastern müssen. Wie wir<br />
gestartet waren, kamen wir auch an.<br />
Ca. 500 m vor unserer Übernachtung<br />
im Grafenschloss Diez kamen wir<br />
wieder voll in einen Gewitterschauer,<br />
das uns aber nicht mehr störte, denn<br />
wir zogen uns nach der Tour und dem<br />
Duschen sowieso um.<br />
Höhepunkt der nächsten Etappe nach Weilheim war das gemeinsame Baden, allerdings nicht im<br />
Freibad, sondern an einer schönen Stelle in der Lahn. Einigen Kindern war dies etwas unheimlich,<br />
denn statt gewohntem Chlorwasser wateten wir erst einmal durch kleine Fischschwärme<br />
ins tiefere Wasser und nachdem jemand einen Blutegel aus der Lahn gefischt hatte, war plötzlich<br />
nicht mehr so viel Betrieb im herrlich kalten Nass.<br />
Die <strong>Jugend</strong>herberge im Ortsteil Odersbach lag natürlich wieder hoch oben auf dem Berg, was<br />
in der Nachmittagssonne wieder die letzten Kräfte beanspruchte.<br />
Zur Dunkelheit starteten wir dann zur obligatorischen Nachtwanderung, die etwas kürzer als<br />
geplant ausfiel, da drei von uns Nachtwandereren übelst von Wespen gestochen wurden (leider<br />
bekam ich gleich 4 Stiche ab). Da es in der Nacht wieder geregnet hatte, wurde die Abfahrt auf<br />
dem glitschigen steilen Waldweg zu einer Harakirifahrt. Obwohl wir vorne fast auf Schrittgeschwindigkeit<br />
abbremsten, stiegen drei der Kinder über den Lenker ab. Kleine Verletzungen<br />
waren die Folge, aber auch die Erkenntnis, dass man bei solch einem Gefälle auf solch einem<br />
Untergrund die Vorderradbremse nicht so stark und plötzlich ziehen darf. Das wird den dreien,<br />
wie sie sagten, nicht mehr passieren. Auch wenn es sich anhören mag, dass ein Sturz dem anderen<br />
folgte: Wir hatten eine Radtour mit lediglich geringen Blessuren, die sich, wenn überhaupt,<br />
mit Pflaster und ohne Prellungen oder schlimmerem Ausgang, beheben ließen.<br />
Am Anreisetag nach Wetzlar hatten wir nur eine kurze Anfahrt, auf der wir vom ADFC Wetzlar<br />
an der Kreisgrenze mit einem Banner mit der Aufschrift „der ADFC Rhein-Dill-Kreis begrüßt<br />
den Deutschen Fußballmeister 2011“ enthuisastisch begrüßt wurden. Uns zu Ehren war auch der<br />
stellvertretende Landrat erschienen, der uns im Beisein der Presse herzlich empfing.<br />
Nach einer kleinen Stadtrundfahrt mit gemeinsamen<br />
Pizzaessen mussten wir dann wieder lang<br />
andauernd bergauf zur <strong>Jugend</strong>herberge, wo bereits<br />
die <strong>Jugend</strong>gruppe aus Bremen und einige einzeln<br />
angereiste <strong>Jugend</strong>liche gespannt auf uns warteten.<br />
Wir alle konnten wiederum die Gruppe aus<br />
Heidelberg stürmisch begrüßen, ehe wir mit<br />
Bussen in Richtung zur Kanutour fuhren. Diese<br />
Tour sollte dann ein bisschen Adventurecharakter<br />
bekommen. Wieder zog ein Gewitter auf. Die<br />
Boote waren aber alle auf dem Wasser und wir<br />
110
folgten den Anweisungen der Bootsverleiher: An den Rand des Flusses fahren, aber nicht unter<br />
Bäume, die Paddel ins Boot legen, in die Hocke gehen und Beine zusammenhalten.<br />
Trotzdem kam ein mulmiges Gefühl auf und einige, die die Möglichkeit hatten, an Land zu<br />
gehen, banden einfach die Kanus an und begaben sich zur <strong>Jugend</strong>herberge zurück.<br />
Später kam es, wie es kommen musste: Einige Karambolagen der Boote verliefen so heftig, dass<br />
zwei Boote kenterten. Ich kann als Betroffener einer solchen Mannschaft sagen, dass dies nicht<br />
schlimm war, denn das Lahnwasser war wärmer als das Regenwasser. Die Sitze der Busse, die<br />
uns nach zweieinhalb Stunden zurückbrachten, mussten nach unserem Ausstieg natürlich erstmal<br />
wieder trocknen. Das Beste trotz allen Unwohlseins während des Gewitters: es hat riesig Spaß<br />
gemacht. Nach so einem tollen Tag ist es natürlich schwierig, wieder auf einen normalen Level<br />
zurückzukommen, denn am vorletzten Tag standen 10 Workshops auf dem Programm. Nach<br />
vorheriger Abfrage gingen die Interessierten in die Halb- bzw. Ganztagsworkshops, die beispielhaft<br />
waren: Mountainbiken, Video, Fahrrad und Schule, Fahrradputzen.<br />
Letztere Aktion fand in der Innenstadt von Wetzlar vor dem Dom statt und erbrachte die stolze<br />
Summe von 540 € Spenden. Vom Bürgermeister angefangen kamen die Wetzlarer, aber auch<br />
Durchreisende auf dem Lahnradweg und spendeten bereitwillig für die <strong>Jugend</strong>hilfe Ostafrika.<br />
Diese wiederum wird 9 Fahrräder aus Indien kaufen und diese an ein Zentrum in Uganda schicken,<br />
wo sie vor Ort zusammengebaut werden. <strong>Jugend</strong>liche werden über diese Fahrräder Arbeit finden.<br />
Zum Beispiel werden die Räder zum Krankentransport genutzt, weil es in diesem entlegenen Teil der<br />
Welt keinen Autoverkehr gibt und das Fahrrad das einzige Transportmittel ist. Die gesamten Teilnehmer<br />
des Forums waren stolz ob dieses Ergebnisses.<br />
Während der Fahrraddemonstration zum Schluss, an der auch die Schirmherrin, die Bundestagsabgeordnete<br />
der Grünen des Lahn-Dill-Kreises, Prisca Hinz, teilnahm, wurden dann die Forderungen<br />
aus den Workshops an den Kundgebungsorten an Bevölkerung und Verantwortliche weitergegeben.<br />
Mit Trillerpfeifen bestückt machten wir nicht nur lautstark, sondern auch mit bunten Luftballons an<br />
den Rädern und ADFC-T-Shirts bekleidet optisch eindrucksvoll auf uns aufmerksam. Leider geht<br />
jede Veranstaltung einmal zu Ende und so verabschiedeten wir uns von den anderen Gruppen am<br />
Ende der Demonstration vor dem Wetzlarer Bahnhof mit dem Versprechen, uns in zwei Jahren mit<br />
hoffentlich noch mehr Teilnehmern aus andern Kreisverbänden zum nächsten <strong>Jugend</strong>treffen zusammen<br />
zu finden. Wir sind beim ersten bundesweiten ADFC-<strong>Jugend</strong>treffen dabei gewesen und es<br />
werden mit Sicherheit noch weitere folgen.Während die Bremer und Heidelberger mit Bussen nach<br />
Hause fuhren, wählten wir das kostengünstige Wochenendticket der Bundesbahn und nach viermaligem<br />
Umsteigen und zwischenzeitlichem Schienenersatzverkehr, kamen wir pünktlich am Abend<br />
am Bahnhof Hörde an, wo nach einem letzten Eisessen mit Freude die Eltern in den Arm genommen<br />
wurden und mit Trauer von den neu gewonnenen Freunden Abschied genommen wurde. Ob des<br />
riesigen Erfolges des ersten bundesweiten <strong>Jugend</strong>treffs konnten wir nicht umhin und mussten die<br />
Wege ebnen für die zukünftige Arbeit mit Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen im ADFC bundesweit. Da für<br />
2012 die Vorbereitungszeit fehlte, wurde noch in Wetzlar das zweite Treffen für 2013 in Fulda festgelegt.<br />
Am 10. und 11. September wurde dann in <strong>Dortmund</strong> das bundesweite Netzwerk <strong>Jugend</strong> im<br />
ADFC eingerichtet. Dessen Vorbereitung war es insbesondere zu verdanken, dass auf der Bundesmitgliederversammlung<br />
in Regensburg der einstimmige Beschluss zur bundesweiten <strong>Jugend</strong>arbeit<br />
gefasst wurde. Die Delegierten empfahlen sogar ein jährliches Treffen der <strong>Jugend</strong>lichen auf Bundesebene.<br />
Da die Kinder und <strong>Jugend</strong>lichen mit dem Begriff <strong>Jugend</strong>forum nicht so sehr viel anfangen<br />
konnten, ist zwischenzeitlich der Begriff adfc-jugend-fahrrad-festival entstanden. Das zweite Bundesforum<br />
und erste adfc-jugend-fahrrad-festival in Fulda werden wir natürlich aus <strong>Dortmund</strong> mit<br />
vorbereiten. Werner Blanke<br />
111
RDP<br />
Ring Deutscher Pfadfinderinnenverbände<br />
Ring Deutscher Pfadfinderverbände<br />
rdp :: Ring deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände AG <strong>Dortmund</strong><br />
BdP ::<br />
DPSG ::<br />
PSG ::<br />
VCP ::<br />
Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder<br />
Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg<br />
Pfadfinderinnenschaft St. Georg<br />
Verband Christlicher Pfadfinder<br />
Der Ring deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände (rdp) ist der Dachverband der<br />
vier offiziellen Pfadfinderverbände in <strong>Dortmund</strong>. Unter seinem Dach finden sich konfessionelle<br />
und nichtkonfessionelle, koedukative und genderspezifische Verbände zusammen. An die 2000<br />
Mitglieder sind in über 25 verschiedenen Stadtteilgruppen in <strong>Dortmund</strong> aktiv und erziehen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>liche im demokratischen Geist. Unsere nationalen Dachverbände sind Mitglied<br />
im Weltbund der Pfadfinderinnen (WAGGGS) und im Weltverband der Pfadfinderbewegung<br />
(WOSM), unsere Kinder und <strong>Jugend</strong>lichen gehören damit einer internationalen<br />
Gemeinschaft von über 28 Millionen Schwestern und Brüder an. Jede Woche treffen sie sich zu<br />
ihren Gruppenstunden, betreut von ehrenamtlichen Gruppenleitern, die ihre Freizeit unter dem<br />
Motto „look at the boy (girl)“ für unsere Gesellschaft investieren. „Charakter wird mehr durch<br />
die Umwelt außerhalb der Schule als durch Unterricht innerhalb derselben gebildet“ formulierte<br />
es Lord Robert Baden-Powell, der Gründer der Pfadfinderidee. In der Gemeinschaft und für<br />
ihre Gemeinschaft lernen und erleben sie Selbstständigkeit, Verantwortung, Gleichberechtigung,<br />
Internationalität und vieles mehr.<br />
Soweit aus dem Dachverband, aber nun zu kleinen Highlights unserer Verbands- und Ortsgruppen.<br />
www.pfadfinden-dortmund.de<br />
Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. (BdP)<br />
Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. (BdP) ist Mitglied im Weltbund der<br />
Pfadfinderinnen (WAGGGS) und im Weltverband der Pfadfinderbewegung (WOSM). Der Bund<br />
und seine Gruppen sind keiner Erwachsenenorganisation angeschlossen, interkonfessionell, und<br />
politisch unabhängig, die Gruppen des Bundes arbeiten koedukativ: bei uns kann also jeder<br />
Mitglied werden, einerlei ob Mädchen oder Junge, welcher Religion oder politischen Richtung<br />
sie/ er angehört. Der BdP ist Mitglied im Deutschen Bundesjugendring<br />
Pfadfinden nach unserem Verständnis fordert den ganzen Menschen. Sportliche, handwerkliche<br />
und musische Betätigung, das Leben in der Natur, die Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen<br />
Umwelt und die Begegnung mit ausländischen Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen gehören dazu.<br />
Die Vielfalt der Aktivitäten eröffnet jedem Mitglied die Chance, seine Fähigkeiten und Kenntnisse<br />
einzubringen und gleichzeitig von anderen zu lernen und seine Einsichten zu erweitern.<br />
Das Zusammenleben in der Gruppe fördert insbesondere soziale Verhaltensweisen, Kooperation,<br />
Toleranz, Hilfsbereitschaft, Übernahme von Verantwortung, gemeinsames Entscheiden und<br />
Handeln.<br />
112
Pfadfindergruppen des BdP arbeiten nach Altersstufen getrennt:<br />
Wölflinge (etwa 7 bis 11 Jahre),<br />
Pfadfinder/ innen (etwa 11 bis 17 Jahre),<br />
Ranger und Rover (etwa 17 bis 25 Jahre).<br />
Eine Rückblende für 2011<br />
der BdP Stämme Weiße Rose & Vagabunden<br />
Auch in 2011 nahmen die GruppenleiterInnen wieder an<br />
diversen Aus- und Fortbildungen des BdP teil, um sich<br />
pädagogisch weiterzubilden. Sie besuchten Grundkurse,<br />
Stufen- und Stammesführungstreffen sowie den Gilwellkurs,<br />
der den Abschluss der pfadfinderischen Ausbildung<br />
darstellt.<br />
Im Frühjahr und Herbst machten unsere Stämme diverse<br />
Sippen- und Meutenfahrten. Die R/R Runde des Stamm der<br />
Vagabunden konnte bei der R/R Grillmeisterschaft grandios<br />
punkten und gewann diese. Der Stamm Weiße Rose machte<br />
zu einem Stufenübergreifenden LZP zum Thema „Deutsche Geschichte“ als Abschluss eine groß<br />
angelegte Berlinfahrt.<br />
Das jährlich stattfindende Landespfingstlager des BdP LV NRW lockte auch im Jahr 2011 die Pfadfinderinnen<br />
und Pfadfinder des Bezirks an.<br />
Es standen 4 Tage voller Programm und Begegnung auf einer Insel im Rhein auf dem Programm.<br />
Das Programm stand unter dem Thema Handwerk. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder konnten<br />
sich in vielen praktischen Tugenden selbst ausprobieren.<br />
Einige unserer Pfadfinderinnen und Pfadfinder nahmen am Jamboree teil. Das Jamboree ist das<br />
größte internationale Pfadfindertreffen. Es findet alle<br />
4 Jahre statt. 2012 trafen sich ca. 40.000 Scouts aus<br />
allen Teilen der Welt in Schweden. Für unsere Pfadfinderinnen<br />
und Pfadfinder standen eine Vor- und Nachtour<br />
sowie 12 Tage Jamboree auf dem Programm bei dem<br />
es um die Begegnung und den Austausch mit anderen<br />
Ländern und Nationen ging. Auch auf dem „mittelalterliches<br />
Gaudium“ im Volksgarten Mengede war eine unserer<br />
R/R Runden vertreten.<br />
113
Die Sommerfahrten der BdP Stämme gingen in die<br />
Masuren. Dort wurde die Burg von Nikolaus<br />
Kupernikus<br />
besichtigt,<br />
Kanu und Wasserski gefahren und auf Hajk gegangen.<br />
Auch ein gemeinsamer Abend mit polnischen Pfadfindern<br />
fand statt. Das Highlight für den Stamm Weiße Rose:<br />
Endlich konnte das eigene Stammesheim bezogen werden.<br />
Nach vielen Jahren des Wartens und Hoffens war es<br />
soweit, die Verträge<br />
wurden unterzeichnet.<br />
Nach vielen<br />
Wochen der Renovierung und des Einzugs fand im April die<br />
Einweihungsfeier statt. Im September fand dann ein Benefizkonzert<br />
von Hennig Neuser in unserem „Stammesgarten“ zu<br />
Gunsten unseres Heims statt. Auch für 2012 haben wir uns<br />
schon viele Aktionen, Fahrten und Lager überlegt. Wer also<br />
Lust bekommen hat: wir freuen uns, wenn weitere junge<br />
Menschen und aktive Erwachsene bei uns mitmachen oder<br />
uns unterstützen wollen. Ein jeder ist uns herzlich willkommen!<br />
Herzlichst Gute Pfad und Allzeit bereit<br />
114<br />
BdP Stamm Weiße Rose <strong>Dortmund</strong><br />
BdP Stamm Vagabunden<br />
Rückblick der DPSG Bezirk <strong>Dortmund</strong> 2011<br />
Die DPSG ist ein katholischer Pfadfinderverband und gleichzeitig der größte Pfadfinderverband in<br />
Deutschland.<br />
Derzeit hat die DPSG bundesweit etwa 95.000 Mitglieder 1 . Sie verteilen sich wie folgt auf die<br />
Stufen:<br />
– Wölflinge (7 bis 10 Jahre): rund 25.000<br />
– Jungpfadfinder (10 bis 13 Jahre): 21.500<br />
– Pfadfinder (13 bis 16 Jahre): 14.000<br />
– Rover (16 bis 20 Jahre): 14.500<br />
1<br />
http://www.dpsg.de/verband/zahlenundfakten.html<br />
(Stand 05.02.2012)
Diese Gruppen werden von ungefähr 20.000 erwachsenen Leiterinnen und Leitern betreut.<br />
Die DPSG ist in 25 Diözesen vertreten, zählt rund 1400 Stämme und Siedlungen, sowie 137<br />
Bezirke.<br />
Der Bezirk <strong>Dortmund</strong> zählt – wie auch schon die vergangenen Jahre - rund 1400 Mitglieder in<br />
19 Stämmen (41,4% weiblich, 58,6% männlich; davon 25% Wölflinge (7 – 10 Jahre), 22% Juffis<br />
(10 – 13 Jahre), 13% Pfadis (13 – 16 Jahre), 16% Rover (16 – 20 Jahre) und 24% Leiter / sonstige<br />
Mitarbeiter). Alle Ämter der Stufenreferenten/-kuraten und der Stufenarbeitskreise sind komplett<br />
besetzt und aktiv. Über das ganze Jahr verteilt fanden Stammtische und Fortbildungen für Leiter der<br />
einzelnen Altersstufen statt.<br />
Durch die ehrenamtliche Arbeit der Leiter und Mitarbeiter in den 19 Stämmen konnten auch in<br />
diesem Jahr wieder für die über 1000 Kinder und <strong>Jugend</strong>lichen der vier Alterstufen wöchentliche<br />
Gruppenstunden, Zeltlager und weitere Aktionen angeboten werden.<br />
Ein kurzer Abriss der besonderen Bezirks-Aktionen des<br />
vergangenen Jahres:<br />
Am Anfang des Jahres fand eine Ausbildungsveranstaltung<br />
des Bezirks zur Aus- und Weiterbildung der LeiterInnen statt.<br />
Ende Januar folgte traditionell die Roverparty. Dieses Mal im<br />
Schwarzzelt mit Live-Musik bei Feuer und warmen Getränken<br />
auf dem Gelände des Big Tipi im Fredenbaumpark. Mit fast 100<br />
Rovern und Leitern war die Party wie immer ein voller Erfolg. Im<br />
April folgte ein Casinoabend der Pfadfinderstufe in Do-Wambel.<br />
Rund 40 Pfadfinder verbrachten dort einen gemeinsamen Abend.<br />
Ende April fand nun schon zum 14. Mal in Folge das DoRo<br />
(<strong>Dortmund</strong>er Rovercamp) statt. Rund 50 Rover und Leiter verbrachten ein Wochenende auf dem<br />
<strong>Jugend</strong>zeltplatz Sande nahe Paderborn, um gemeinsam auf der Lippe Kanu zu fahren.<br />
Ende Mai trafen sich 150 <strong>Jugend</strong>liche und Leiter aus dem Bezirk beim DPSG-Bundeslager mit<br />
insgesamt rund 4000 Teilnehmern „Pfingsten in Westernohe“ und zelteten gemeinsam mit Großjurte<br />
und Feuer auf einem Platz. Diese Aktion wird nun mittlerweile schon im 6. Jahr gemeinsam<br />
von den Stämmen des Bezirks vorbereitet. Zur gemeinsamen An- und Abfahrt wurde auch<br />
2011 wieder ein Bus gemietet.<br />
Im November fand auch 2011 wieder die Bezirksstudientagung mit rund 60 LeiterInnen im<br />
Bundeszentrum der DPSG in Westernohe statt. Auch dort wird traditionell Aus- und Weiterbildung<br />
für die Gruppenleiter des Bezirks angeboten.<br />
2011 wurde speziell das Thema Kindeswohlgefährdung behandelt und mit hauptamtlichen Referenten<br />
eine zertifizierte Weiterbildung geleistet.<br />
Die Friedenslicht-Aktion wurde gemeinsam mit den<br />
anderen Pfadfinderverbänden vorbereitet und war<br />
wieder ein großer Erfolg.<br />
Die Reinoldikirche platzte am 11.12.2011 fast aus allen<br />
Nähten.<br />
115
Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) Ortsverband <strong>Dortmund</strong><br />
Vorstellung des Verbandes<br />
Die Pfadfinderinnenschaft St Georg ist ein katholischer<br />
Mädchen- und Frauenverband.<br />
Die traditionelle Mädchenverbandsarbeit in Form von<br />
Gruppenstunden, Internationalen Begegnungen, Fahrten an<br />
Wochenenden, Freizeiten und Zeltlager steht auch weiterhin im<br />
Mittelpunkt unserer Angebote. Schulprojekte in Kooperation<br />
mit <strong>Dortmund</strong>er Schulen und die Offenen Angebote in unseren<br />
beiden Einrichtungen, dem PSG Mädchen-Frauentreff Kratzbürste<br />
in der Hakenstraße 13 und der PSG Gender Bildungsstätte<br />
JaM in der Rigwinstraße 29 machen es uns möglich, viele<br />
Mädchen und Jungen in <strong>Dortmund</strong> zu erreichen.<br />
Wir geben Orientierung – Unsere Caravelles haben sich zum Beispiel sechs Leitsätze als<br />
„Orientierungspunkte“ gegeben: Sei offen für dich – Offen für dein Können – Offen für die<br />
Welt – Aktiv für dich und andere – Aktiv für die Natur – Aktiv für deine Zukunft – diese<br />
Leitsätze setzten wir in unseren Gruppenstunden und Angeboten um.<br />
Highlight 2011<br />
Zwei Projekte gefördert vom Land NRW<br />
Im Januar 2011 feierten wir den Abschluss des Jahres-Schulprojektes „Mit mir nicht“ in Kooperation<br />
mit der Hauptschule in der Landwehr. Die Mädchen bekamen nach der Aufführung des<br />
Theaterstückes zum Thema Kinderrechte im Wichern Haus viel Lob, Respekt und Anerkennung.<br />
In Kooperation mit unserer PSG Gender Bildungsstätte JaM führten wir ein Gender-Jahresprojekt<br />
„Wünsch dir was – und setzt es in die Tat um!“ mit viel Erfolg durch, an dessen Ende<br />
eine Vertiefungsauswertungswoche auf der Insel Norderney auf dem Plan stand. Die Mädchen<br />
und Jungen erlernten im Verlauf des Projektes auch hauswirtschaftliche und handwerkliche<br />
Fertigkeiten.<br />
Zusammen mit dem <strong>Jugend</strong>amt der Stadt <strong>Dortmund</strong> Abteilung <strong>Jugend</strong>förderung gründete die<br />
Pfadfinderinnenschaft St Georg ein Mädchennetzwerk auf <strong>Dortmund</strong>er Ebene. An der<br />
Gründungsveranstaltung im PSG Mädchen- und Frauentreff Kratzbürste am 4. Mai 2011 nahmen<br />
über 20 Kolleginnen und Vertreterinnen teil.<br />
Am Halbjahresprojekt „Botanischer Garten für<br />
Stadtkinder“ hatten alle beteiligten Mädchen viel<br />
Spaß. Sie hatten große Lust, ein Stück Natur in der<br />
Großstadt zu erforschen. Unser Fazit: geht mehr in<br />
die Natur, es macht super viel Freude und es gibt<br />
haufenweise tolle und spannende Dinge zu entdecken.<br />
Kooperation mit der Schopenhauer Grundschule in<br />
<strong>Dortmund</strong> Nette, im Schulhalbjahr 2011/2012. Im<br />
Rahmen der Ganztagsangebote haben wir ein Projekt<br />
116
zum Thema „Mädchen Stärken“ für Mädchen im Alter von 9 bis 11 Jahre angeboten. Die Ergebnisse<br />
des Projektes in Form von aussagekräftigen Plakaten mit Tipps zum Thema hängen in der<br />
Schule, sichtbar für alle Mitschülerinnen und Mitschüler.<br />
Was uns besonders gut gelungen ist<br />
Doing Gender war das Motto unseres 1. <strong>Dortmund</strong>er Praxisfachtags für geschlechtersensible<br />
Pädagogik. Ort des Geschehens war die Fachhochschule <strong>Dortmund</strong> am 16. September 2011.<br />
Um die 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>Jugend</strong>verbände sowie Lehrkräfte und Fachkräfte<br />
der Schulsozialarbeit, Studentinnen und Studenten fanden Ermutigung und Anregung, ihre<br />
pädagogische Haltung auf fachlicher und persönlicher Ebene zu professionalisieren. Fünf<br />
Workshops mit Beispielen guter Praxis und erprobten Methoden sollten den Teilnehmenden<br />
ermöglichen, geschlechtssensible Pädagogik in die Praxis zu übertragen. Die Themenauswahl<br />
der Workshops umfasste Bereiche wie Medienarbeit, Spiritualität/Glauben, Schulsozialarbeit,<br />
Pubertät/Sexualität sowie eine Spielekette zu Geschlechterrollen bezogener Arbeit mit Mädchen<br />
und Jungen. Der gelungene Fachtag war bestens organisiert durch die Mitglieder des Arbeitskreises<br />
GenDo.<br />
Mit der Konstituierung des Gender-Arbeitskreises GenDo im Mai 2006 durch das <strong>Jugend</strong>amt<br />
der Stadt <strong>Dortmund</strong> und der Pfadfinderinnenschaft St. Georg wurden erste Schritte getan, um<br />
die Umsetzung von Gender Mainstreaming im Bereich der offenen und verbandlichen Kinderund<br />
<strong>Jugend</strong>arbeit in <strong>Dortmund</strong> zu fördern. Dem Arbeitskreis gehören mittlerweile eine Vielzahl<br />
von Mitgliedern aus unterschiedlichen Handlungsfeldern der <strong>Dortmund</strong>er Kinder- und <strong>Jugend</strong>arbeit<br />
sowie Erwachsenenbildung an, z.B.: Regionales Bildungsbüro, Fachhochschule <strong>Dortmund</strong>,<br />
Vereinigte Kirchenkreise <strong>Dortmund</strong>, Katholische Stadtkirche und unsere PSG Gender<br />
Bildungsstätte JaM an. Sprecherin des Arbeitskreises ist unsere Bildungsreferentin Barbara<br />
Klein-Senge und Sprecher ist Dirk Schmiedeskamp von den Vereinigten Kirchenkreisen.<br />
117
SJD - Die Falken<br />
Grundgedanken und Struktur der Falken<br />
Die Sozialistische <strong>Jugend</strong> Deutschlands (SJD) – Die<br />
Falken ist ein politischer Kinder- und <strong>Jugend</strong>verband mit<br />
großer Tradition und starker Wirkungskraft. Die Falken<br />
organisieren Gruppenarbeit im Stadtteil, Zeltlager und<br />
Ferienfreizeiten, <strong>Jugend</strong>häuser und Rockfeten, politische<br />
Seminare und Aktionen. Bei ihnen verbringen Kinder und<br />
<strong>Jugend</strong>liche ihre Freizeit und machen gemeinsam mit<br />
anderen Politik für sich selbst. Politik betrifft Kinder und<br />
<strong>Jugend</strong>liche in ihren Interessen und Bedürfnissen.<br />
Der Verband, in dem Solidarität und Beteiligung die Grundpfeiler der gemeinsamen Arbeit<br />
darstellen, entstand aus der Arbeiterbewegung vor über 100 Jahren.<br />
Die Falken, deren wesentliche Arbeit auf Stadtteilebene in den Ortsverbänden stattfindet, sind<br />
auf unterschiedlichen Ebenen zusammengeschlossen.<br />
Nach wie vor sind die <strong>Dortmund</strong>er Falken ein sehr aktiver <strong>Jugend</strong>verband in <strong>Dortmund</strong> und<br />
Castrop-Rauxel. Ein wesentlicher Grund hierfür ist die starke Selbstorganisation der <strong>Dortmund</strong>er<br />
Ortsverbände, die Aktionen mit und für Kinder und <strong>Jugend</strong>liche in einzelnen Stadtteilen durchführen.<br />
Im Stadtteil wird die Selbstorganisation gelebt, dort verwalten die Ehrenamtlichen die Gruppenräume,<br />
in denen Mitarbeitertreffen, Seminare, Kinderfeste und Gruppenstunden durchgeführt werden.<br />
Man beteiligt sich in den jeweiligen lokalen nachbarschaftlichen Strukturen, führt regelmäßig<br />
Kinderfeste und andere Aktivitäten durch und nimmt am lokalen politischen Leben teil.<br />
Unsere Ortsverbände sind die Grundlage, auf der innerverbandliche Mitbestimmung und Beteiligung<br />
organisiert wird. Dies drückt sich unter anderem darin aus, dass Kinder ab 6 Jahren nicht<br />
nur Mitglied werden können, sondern ab diesem Alter auch das aktive Wahlrecht haben, also<br />
direkt auf Ortsverbandebene mitwählen und mitbestimmen.<br />
Die einzelnen Ortsverbände sind über die Struktur des Unterbezirks zusammengeschlossen, in<br />
der Delegierte aus allen Ortsverbänden jedes zweite Jahr einen Unterbezirksvorstand wählen,<br />
der die Interessen auf Stadtebene vertritt und politische Aktionen organisiert. Der Vorstand<br />
besteht neben dem Vorsitzenden und seinen beiden Stellvertretern aus Vertretern der Arbeitsringe.<br />
Die Arbeitsringe sind der Falken-Ring, also der Kinderbereich, und der Ring der Sozialistischen<br />
<strong>Jugend</strong>.<br />
Über die Arbeit des Vorstands hinaus gibt es im Vorfeld einzelner Aktionen, wie z.B. dem<br />
1. Mai, dem Tag des Kindes, dem Zeltlager, antifaschistischer Demonstrationen oder anderer<br />
thematischer Projekte, Arbeitskreise, die sich aus interessierten und engagierten Ehrenamtlichen<br />
zusammensetzten. In allen Gremien kommen Vertreter der Ortsverbände und Mitglieder des<br />
Vorstandes zusammen, um gemeinsam zu planen und die politische und pädagogische Entwicklung<br />
des Verbandes zu diskutieren und voranzutreiben.<br />
Die <strong>Dortmund</strong>er Falken sind eingebunden in den Bezirk Westliches Westfalen und der wiederum<br />
ist Teil der landesweiten Organisationsstruktur. Die <strong>Dortmund</strong>er Falken pflegen intensive<br />
Kontakte zur Bundesebene und bundesweit zu anderen Gliederungen des Verbandes. Auch<br />
118
Kooperationen in der Zeltlagerarbeit sind ein wichtiger und nachhaltiger Ansatzpunkt in der<br />
gliederungsübergreifenden Zusammenarbeit.<br />
Die Falken sind bundesweit aktiv und Mitglied in internationalen Dachorganisationen wie z.B. der<br />
International Union of Socialist Youth (IUSY) oder der International Falken Movement / Sozialistischen<br />
Erziehungs-Internationale (IFM/SEI).<br />
1. Mai<br />
Wie in jedem Jahr gab es auch in diesem einen von der DGB-<br />
<strong>Jugend</strong> organisierten <strong>Jugend</strong>block auf dem Demozug. Die<br />
Falken waren bei der Vorbereitung und Durchführung dieser<br />
Aktion intensiv beteiligt. Über 200 junge Menschen waren bei<br />
lauter Musik mit Fahnen und Transparenten auf der Straße und<br />
haben damit bewiesen, dass Mai-Demos auch für junge Menschen<br />
interessant sind und Spaß machen.<br />
Das Motto des <strong>Jugend</strong>blocks auf dem Demozug lautete:<br />
„Danke für das schöne Leben – Zukunft ist jetzt!“<br />
Wie schon viele Male vorher haben wir auch 2011 den Kinder- und <strong>Jugend</strong>bereich auf dem traditionellen<br />
Familienfest des DGB im Rahmen der 1. Mai-Feier im Westfalenpark durchgeführt. Neben<br />
unseren Zeltlagern stellt der 1. Mai eine unserer größten, zentralen Veranstaltungen dar, bei der es<br />
uns in zunehmendem Maße gelingt, tatsächlich auch den gesamten Verband mit dem Falken Bildungsund<br />
Freizeitwerk (FBF) und der Schularbeit<br />
zu präsentieren. Viele Kinder und<br />
<strong>Jugend</strong>liche, sowie Interessierte und<br />
Befreundete haben uns in unserem<br />
Zeltdorf besucht. Bei den Kinder- und<br />
<strong>Jugend</strong>aktionen haben viele Besucher<br />
mitgemacht. 2011 stand unser Thema<br />
„Unsere Zukunft: Verstrahlt, arm, ungebildet<br />
unfair – Nicht mit uns!“<br />
im Mittelpunkt. Es gab Spiel-, Spaßund<br />
Mitmachaktionen zum Thema. Das<br />
leibliche Wohl wurde durch die Cafeteria<br />
und den „Falkengrill“ abgedeckt, die auch zugleich beliebter Treffpunkt vieler Gäste und Eltern<br />
waren.<br />
Bei unserem Bühnenprogramm mit Musik von Zaches und Zinnober und dem Clown Koepi konnten<br />
wir Unterhaltung für alle Altersklassen bieten. An dem Spiel „1,2 oder 3“ haben u.a. OB Ullrich<br />
Sierau und Jutta Reiter, die Vorsitzender des DGB-Region <strong>Dortmund</strong>-Hellweg teilgenommen. Bei<br />
allen weiteren Aktionen auf der Familienwiese haben wir versucht, die Besucher für unser Jahresmotto<br />
zu sensibilisieren. Da gab es bspw. ein Quiz rund um das Thema erneuerbare Energien.<br />
Mit den Falken ins Zeltlager<br />
Die Zeltlager sind nach wie vor ein zentrales Feld der Falkenarbeit. Sie bilden nicht nur den<br />
Höhepunkt des Jahres, sie sind vor allem ein Erlebnisraum, in dem Kinder und <strong>Jugend</strong>liche<br />
demokratisches Zusammenleben ausprobieren und erfahren können. Dabei werden alle<br />
119
TeilnehmerInnen der Zeltlager<br />
intensiv in Entscheidungs- und<br />
Gestaltungsprozesse des Zeltlageralltages<br />
nicht nur einbezogen, sondern<br />
das Zeltlager motiviert dazu,<br />
durch seine Strukturen und Formen<br />
des Alltages, sich in unterschiedlicher<br />
Form immer wieder mit den eigenen<br />
Interessen und Vorstellung einzubringen.<br />
Zeltlager 2011 in Nieblum/Föhr<br />
„Unsere Zukunft – verstrahlt, arm,<br />
ungebildet, unfair? Nicht mit uns!“<br />
war das Jahresmotto 2011 und natürlich auch<br />
das Motto des diesjährigen Zeltlagers in<br />
Nieblum auf der Nordseeinsel Föhr. Auf dem<br />
großen Zeltplatz der Hamburger Falken waren<br />
auch noch weiter Falken-Gliederungen, u.a. aus:<br />
Essen, Gelsenkirchen, Neuss, Rheinland-Pfalz und dem Erftkreis. Insgesamt waren über 500 Falken<br />
vor Ort.<br />
Wir <strong>Dortmund</strong>er Falken gestalteten gemeinsam mit über 170 Kindern, <strong>Jugend</strong>lichen und<br />
BetreuerInnen drei Wochen auf dem wunderschönen Zeltplatz in Nieblum.<br />
In den einzelnen Zeltdörfern wurde zum Leitthema des Zeltlagers inhaltlich und spielerisch<br />
vieles angeboten. Auch bei den Großveranstaltungen drehte sich alles um dieses Thema. Im<br />
Kiosk wurden beispielsweise fair gehandelte Produkte verkauft. Auch die von den <strong>Dortmund</strong>er<br />
Falken betriebene Küche beteiligte sich am Thema und es gab viele fair gehandelte Produkte<br />
(Kakao, Kaffee, Obst).<br />
Jedes Zeltdorf verkörperte eines der Elemente, so hatten wir Luft, Wasser, Feuer, Erde und als<br />
fünftes Element, da wir fünf Dörfer waren, noch Metall.<br />
In einem Zentralen Bereich, dem SBZ (Säge- und Bastelzentrum), gab es jeden Tag Kreativ-<br />
Angebote. Im „Sägezelt“, wurde fleißig gewerkelt, es wurden bspw. Falken aus Sperrholz<br />
ausgesägt und bunt verziert oder Angelspiele gebaut. Im Bastelzelt gab es unterschiedliche<br />
kreative Angebote. So wurde dort z.B. mit Naturfarben gefärbt oder Kerzen gegossen.<br />
Auch Sport- und Spielangebote kamen mit abendlichen Völkerball-Spielen und anderen Angeboten<br />
nicht zu kurz.<br />
In Projektarbeit wurde für alternative Stromerzeugung gesorgt, in dem ein Windrad gebaut<br />
wurde. So konnte das SBZ durch Solar- und Windenergie autark mit Strom versorgt werden.<br />
Zu den Höhepunkten des Zeltlagers gehörten natürlich auch diesmal die verschiedenen Ausflüge und<br />
120
Aktionen wie z.B. Ausflüge nach Wyk oder auch die Wattwanderungen.<br />
Das diesjährige Zeltlager stand unter besonderen<br />
Voraussetzungen. Inhaltlich gab es eine Kooperation mit<br />
dem Unterbezirk Herne. Zu Beginn des Zeltlagers feierten<br />
alle Gliederungen gemeinsam ein Eröffnungsfest. Im Verlauf<br />
des Zeltlagers gab es weitere gemeinsame Veranstaltungen<br />
wie z.B. Diskos und Singabende mit Gitarren und den typischen<br />
Falken- und Arbeiterliedern. Rundum war das diesjährige<br />
Zeltlager eine gelungene Veranstaltung und alle waren<br />
traurig, dass die 3 Wochen so schnell vorbei waren.<br />
<strong>Jugend</strong>dorf<br />
Das <strong>Jugend</strong>dorf hatte als Bezeichnung das Element Metall und nannte sich „Prinzessin Eisenherz“.<br />
Auch hier wurde das Jahres- und Zeltlagerthema<br />
durch die Großveranstaltung und<br />
Planspiele behandelt und mit den <strong>Jugend</strong>lichen<br />
erarbeitet. Natürlich sollte auch der<br />
Spaß nicht zu kurz kommen und so gab es<br />
auch viele kreative Angebote. Eines davon<br />
war der Wellnesstag, bei dem sich alle TeilnehmerInnen<br />
und HelferInnen mit viel Spaß<br />
beteiligten. Zum Entspannen gab es Gesichtsmasken<br />
und Massagen. Für den<br />
Spaßfaktor haben alle ihre Schminkutensilien<br />
bereitgestellt und nicht nur die Mädchen hatten anschließend bunte Fingernägel und<br />
Schminke im Gesicht. Für alle war es eine große Freude. Das <strong>Jugend</strong>dorf beteiligte sich außerdem<br />
an einer Wattwanderung nach Amrum, die leider durch einen Sturm sehr nass und kalt wurde. Wir<br />
waren nicht sehr begeistert, aber auch solche Erfahrungen gehören zu einem Zeltlager. Pünktlich zur<br />
Ankunft auf Amrum hörte der Regen auf und die Sonne kam heraus. Alle waren froh, dass wir auf<br />
dem Rückweg mit der Fähre fuhren. Ein weiteres Highlight war das Geocaching Angebot per GPS,<br />
welches viele TeilnehmerInnen nutzten und anschließend selber Caches suchten und versteckten.<br />
Außerdem wurden im Abendbereich noch Traumreisen angeboten, die viele nutzen und die oft<br />
gewünscht wurden. So gab es auch ruhige Abende im Dorf. Ansonsten bestimmte der normale<br />
Alltag das Dorfleben und es wurde gespielt, gebastelt und entspannt.<br />
Antifaschismus und Demokratieförderung<br />
Die Antifaschismusarbeit bleibt weiterhin eines der wichtigsten Arbeitsfelder des Verbandes.<br />
Gerade das verstärkte Auftreten der Neonazis in den letzten Jahren hier in <strong>Dortmund</strong> hat die<br />
Falken vielfach beschäftigt. Dabei wurde mit Aktionen und Aktivitäten, sowie der Teilnahme an den<br />
zahlreichen Demonstrationen immer wieder deutlich Präsenz und Widerstand gezeigt. Das Survival-<br />
Pack der <strong>Dortmund</strong>er Falken, in dem sich Infos und Materialien zur Entfernung von rechten Schmierereien<br />
und Aufklebern befinden, findet weiterhin einen guten Absatz. Es wurde bereits mehrfach<br />
eingesetzt, wenn es um die Reinigung von Naziaufklebern in verschieden Stadtteilen ging. Einer der<br />
Höhepunkt in diesem Jahr war die Blockadeaktion am 03.09.11, an der sich der Unterbezirk <strong>Dortmund</strong><br />
sehr erfolgreich beteiligte. Im Vorfeld wurde mit dem Bündnis „<strong>Dortmund</strong> nazifrei“ eine Übernachtungsaktion<br />
geplant, u.a. auch in unserem Büro. Dadurch befanden sich die Teilnehmer am<br />
121
frühen Morgen bereits im abgesperrten Bereich.<br />
Gemeinsam haben wir dann die Blockade auf der<br />
Schützenstraße/ Ecke Kirchenstraße unterstützen<br />
können. Für alle Teilnehmer war es ein sehr beeindruckendes<br />
Erlebnis.<br />
Die Erinnerungsarbeit nimmt einen weiteren zentralen<br />
Bereich in der antifaschistischen Arbeit ein. Die Teilnahme<br />
an der Karfreitags-Gedenkveranstaltung für die<br />
Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in<br />
der Bittermark ist ein wichtiger Termin, um besonders<br />
jungen und engagierten Menschen den erschreckenden Lauf der Geschichte, die auch in <strong>Dortmund</strong><br />
stattfand, näher zu bringen.<br />
Projekte der <strong>Dortmund</strong>er Falken<br />
<strong>Jugend</strong>foren in <strong>Dortmund</strong> – ein Zukunftsmodell?<br />
Am 18. November 2010 organisierten die Falken gemeinsam mit dem <strong>Jugend</strong>amt der Stadt <strong>Dortmund</strong><br />
sowie dem <strong>Jugend</strong>ring <strong>Dortmund</strong> den Kongress „<strong>Jugend</strong>foren in <strong>Dortmund</strong> – ein Zukunftsmodell?“<br />
- Laut werden für Kinderrechte!<br />
Im <strong>Dortmund</strong>er Rathaus gab es die Gelegenheit für die zahlreichen TeilnehmerInnen sich zu<br />
informieren, welche Beteiligungsformen in <strong>Dortmund</strong> für Kinder und <strong>Jugend</strong>liche zurzeit existieren.<br />
Hierbei hatten insbesondere die drei bestehenden <strong>Jugend</strong>foren in <strong>Dortmund</strong> die Möglichkeit<br />
sich zu präsentieren. Dies wurde auch 2011 weiter geführt. Es gab im April eine Fortsetzung.<br />
Im Fritz-Henßler-Haus stellten sich die existierenden <strong>Jugend</strong>foren vor. Mit Vertretern des<br />
<strong>Jugend</strong>amtes und Leitern von <strong>Jugend</strong>freizeiteinrichtungen wurde über Möglichkeiten der Umsetzung<br />
diskutiert.<br />
Im Sommer gab es ein Treffen mit interessierten <strong>Jugend</strong>lichen. Dort wurde über die Vorstellung<br />
zur Umsetzung mit den <strong>Jugend</strong>lichen gesprochen.<br />
<strong>Jugend</strong>begegnung in Israel<br />
In den Herbstferien ging es für 16 <strong>Jugend</strong>liche und 4 Betreuer nach Israel. Nach der Landung in<br />
Tel Aviv am Ben Gurion Flughafen ging es mit dem Bus nach Ravid. Ravid ist ein ehemaliges<br />
Kibbuz in der Nähe des Sees Genezareth, welches von der Gewerkschaftsorganisation Noar<br />
Oved betrieben wird. Heute wird Ravid zum größten Teil als Bildungsstätte genutzt. Ein kleiner<br />
Bereich ist heute noch ein Kibbuz.<br />
Am ersten Tag lernten wir viel über die Geschichte Israels und die Noar Oved. Während unseres<br />
Aufenthaltes in Ravid besuchten wir das erste Kibbuz Israels in der Nähe von Tiberias. Von<br />
dort lebenden <strong>Jugend</strong>lichen wurden wir durch das Kibbuz geführt. Sie lehrten uns eine Menge<br />
über das Leben im Kibbuz und in Israel allgemein.<br />
Im weiteren Verlauf unseres Aufenthaltes besuchten wir ein <strong>Jugend</strong>zentrum im arabischen Dorf El<br />
Assad in der Nähe der Golan Höhen. Dort wurden die <strong>Jugend</strong>lichen aufgeteilt und verbrachten den<br />
Nachmittag in dort lebenden Familien. Am nächsten Tag führte uns der Weg nach Haifa. Dort trafen<br />
122
wir zunächst <strong>Jugend</strong>liche, die in einem Stadtkibbuz leben und sich gemeinsam auf den verpflichtenden<br />
Wehrdienst vorbereiten. Nach einem kleinen Abstecher zum Strand lernten wir im arabischen Teil<br />
Haifas das Leben von Minderheiten kennen.<br />
Am nächsten Tag verließen wir Ravid und fuhren für 2 Tage nach Jerusalem. Neben touristischen<br />
Besuchen in der Altstadt, besichtigten wir die Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem. Wir<br />
besuchten ebenfalls das von Falken und Jusos gemeinsam betriebene Willy Brandt Center in<br />
Jerusalem. Gemeinsam fuhren wir nach Beit Jala. Ein Dorf in der Nähe von Bethlehem im West<br />
Jordanland. Dort gibt es ein gemeinsames Projekt von israelischen und palästinensischen <strong>Jugend</strong>lichen.<br />
Von dort fuhren wir zu unserem letzten Aufenthaltsort nach Tel Aviv.<br />
Da Netanya in der Nähe liegt, statteten wir unserer Partnerstadt ebenfalls einen Besuch ab.<br />
In Tel Aviv nahmen wir an einer Demokratietour teil und lernten eine Menge über das Verhältnis<br />
arm und reich in Israel. Der Besuch des Anschlagsortes auf Yitzhak Rabin durfte natürlich nicht<br />
fehlen. Der Aufenthalt in Israel war für alle Beteiligten sehr lehrreich und wird in guter Erinnerung<br />
bleiben. Es ist geplant, 2012 einen Rückbesuch zu ermöglichen und israelische <strong>Jugend</strong>liche<br />
nach <strong>Dortmund</strong> einzuladen. 2013 ist eine erneute Fahrt nach Israel geplant.<br />
Kinder Uni<br />
Direkt nach den Sommerferien fand die Kinder Uni (KUNI) zu dem Thema „Verstrahlt“ aus unserem<br />
Jahresthema statt. Bei einer KUNI geht es nach unserer Auffassung darum, dass Kinder und <strong>Jugend</strong>liche,<br />
eigenständig lernen, experimentieren, forschen<br />
und erfahren können. Die KUNI fand in den Räumen<br />
des Kinder- und <strong>Jugend</strong>treffs Kirchlinde statt. Dort<br />
wurde von Freitags nachmittags bis Sonntag in verschieden<br />
Workshops fleißig gearbeitet. Es gab sechs<br />
verschiedene, zu Themen wie Ökologie-Werkstatt,<br />
Müll-Deponie. In der Ökologie-Werkstatt wurden<br />
Experimente mit Solar-Baukästen veranstaltet oder<br />
eine Energiemessstation erstellt. Bei der Müll-Deponie<br />
ging es darum herauszufinden, was man noch alles aus<br />
vermeintlichem Müll herstellen kann, z.B. Ordnungshelfer<br />
für den Schreibtisch.<br />
Den Kinder, <strong>Jugend</strong>lichen und Helfern hat dieses<br />
Wochenende viel Freude bereitet und jeder konnte<br />
eine Menge Wissenswertes mitnehmen. Das ganze<br />
Projekt zeigt, dass Kinder und <strong>Jugend</strong>liche nicht<br />
lernunwillig sind, sondern dass es auf die Art und<br />
Weise ankommt, wie man Wissen vermittelt und ihre<br />
eigenen Interessen einbezieht. Deshalb soll es auch im<br />
Jahr 2012 wieder eine KUNI geben.<br />
123
Projekte Ortsverbände<br />
Raus aus dem Ghetto<br />
Raus aus dem Ghetto heißt es seit 2008. Ab diesem Zeitpunkt existiert der Falkentreff des Ortsverbands<br />
Nette in der Großraumsiedlung Speckestr./Gerlachweg. Hier verbringen deutschsprachige<br />
und Migrantenkinder einmal wöchentlich ihre Freizeit. Darüber hinaus finden Ausflüge und Exkursionen<br />
unter reger Teilnahme der Kids statt, was dem Projektinhalt entspricht. Da heißt es im Projektantrag:<br />
„Hierunter leiden besonders die Kinder. Die Kinder werden durch die Eltern in ihrer Mobilität<br />
eingeschränkt und behindert. Kontakte werden oft von den Eltern unterbunden. Sie sind finanziell<br />
absolut abhängig von ihren Eltern. Im Kleinkindalter besuchten die Kinder nur selten den Kindergarten.<br />
Die Schule ist oft der einzige Kontakt nach „Draußen“. Aber auch den Besuch des Offenen<br />
Ganztages wird den Kindern oft verweigert.<br />
Die Kinder können an einem Vereinsleben nicht teilnehmen, was soziale Kontakte schaffen<br />
würde. Gerade in den Jahren, wenn Kinder ihre Welt beginnen zu entdecken, wird Kindern von<br />
Migranten diese Chance nicht gegeben. Durch die fehlenden Kontakte ist die Ausprägung der<br />
deutschen Sprache dürftig und macht sich in den schulischen Leistungen bemerkbar.“<br />
Im Jahre 2010 sind die jüngeren Geschwister nachgerückt, so dass die Altersspanne zwischen<br />
5 und 12 Jahren lag. Konsequenz für 2011 war eine altersgemäße Teilung. So heißt es für 2011<br />
„Raus aus dem Ghetto - die zweite Generation“ für die 6-9jährigen und „Mein Oberbürgermeister<br />
und ich machen Politik“ für ab 10-Jährigen.<br />
Raus aus dem Ghetto - die nächste Generation<br />
Jeden Mittwoch treffen sich die 6-9-Jährigen im Falkentreff. Spiele und Kreativität, Bastel und<br />
Malen steht in erster Linie auf dem Programm. Aber<br />
auch mal ein Quiz oder eine Vorlesestunde (Märchen)<br />
bei Tee oder Kakao haben ihren Platz und, was ganz<br />
wichtig ist, die Ausflüge werden geplant und vorbereitet.<br />
Diese finden am Wochenende oder in den Ferien statt.<br />
Es werden die Umgebung und der Stadtbezirk erkundet.<br />
So ging es zum Mengeder Ferienspaß, zum<br />
Schwimmen, zum Wodanstraßenfest und zum Netter<br />
Frühling oder in den Westfalen- oder Hansemannpark.<br />
Mittwochs gibt es dann und wann einen Streifzug durch<br />
die „Wallachei“ oder ein Lagerfeuer mit Liedern. Der<br />
Abschluss an jedem Mittwoch ist ein kleiner Imbiss.<br />
Heiß begehrt ist die Buchstabensuppe.<br />
Mein Oberbürgermeister und ich machen Politik<br />
Zielsetzung des Projektes ist es, 10-14 jährigen Teens aus der Großsiedlung Speckestraße/<br />
Gerlachweg im Aktionsraum Westerfilde politische Strukturen näher zu bringen und ihnen die<br />
Möglichkeit zu geben, zu partizipieren, sich zu beteiligen und gestalterisch auf ihren Lebensraum<br />
Einfluss zu nehmen. Die Großsiedlung Speckestr./Gerlachweg hat einen hohen Anteil von<br />
Migranten, viele mit muslimischem Glauben, aus den verschiedensten Ländern. Besonders<br />
problematisch ist die wirtschaftliche Situation vieler Familien.<br />
Die Projektteens haben ein erlebnisreiches und aktives Jahr hinter sich. Im Mittelpunkt des Projektes<br />
standen die Aktionen mit unserem Oberbürgermeister Herrn Sierau. So gab es umfangreiche und<br />
124
sehr informative Rathausbesuche mit den Gesprächen<br />
mit unserem Oberbürgermeister und die<br />
gemeinsamen Aktionen, wie die Einweihung des<br />
Bürgergartens in Westerfilde oder die Eröffnung des<br />
Wodanstraßenfestes in <strong>Dortmund</strong>-Nette. Spielerisch<br />
lernten die Kids das Rathaus, die Aufgaben des<br />
Rates und der RatsvertreterInnen kennen. Der OB<br />
ließ sich hervorragend auf die Kids ein, fand schnell<br />
ihre Sprache und es entwickelte sich mit der Zeit ein<br />
vertrautes Verhältnis zwischen Kids und OB. Den gemeinsamen Aktionen fieberten die Kids<br />
entgegen. Den Teens ist in diesem Jahr klar geworden, was ein Oberbürgermeister so zu tun hat. Die<br />
Rathausbesuche wurden von der <strong>Jugend</strong>Botschaft super organisiert. Spannend für die Kids war die<br />
Jahresaufgabe „Traumschule“, die zu Beginn des Jahres mit dem OB vereinbart wurde. Fleißig wurde<br />
diskutiert und geplant. In einer Modelbauwoche<br />
in den Herbstferien wurde konzentriert gewerkelt.<br />
Zur Inspiration gab es eine Exkursion zur<br />
Evangelischen-Gesamtschule-Gelsenkirchen.<br />
Entstanden sind ein Modell und ein Handout der<br />
Traumschule.<br />
Die Kids zeigen Verantwortlichkeit durch die<br />
Übernahme der Baumpatenschaft und die Patenschaft<br />
für den Bürgergarten. Das heißt für die<br />
Kids, auch in Zukunft präsent sein mit Pflege und<br />
Werkeln.<br />
Aber die Projektgruppe bezog auch politisch<br />
Stellung mit der gemeinsamen Teilnahme mit dem<br />
Oberbürgermeister an der Lichterkette zum 25-jährigen Gedenken an Tschernobyl, mit der Teilnahme<br />
an der Falken-Kinder-Uni „Alternative Energien“ und an der Castorblockade im Wendland.<br />
Im Jahre 2012 wird es weitergehen. Die Teens werden ihre Traumschule der Öffentlichkeit<br />
vorstellen, Baumpatenschaft und Bürgergarten pflegen und weiter das Rathaus unsicher machen,<br />
denn da sind sie mittlerweile zu Hause. Besonders zu erwähnen ist die sehr gute Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>Jugend</strong>Botschaft, sprich mit Dirk Geiseler.<br />
„Falken machen Schule“<br />
Unter dem Slogan „Falken machen Schule“ engagieren sich die <strong>Dortmund</strong>er Falken zurzeit an<br />
fünf <strong>Dortmund</strong>er Schulen: Im „Offenen Ganztag“, als Träger an der Fröbelschule (Förderschule)<br />
in <strong>Dortmund</strong>-Wambel, im „Ganztag“, als Kooperationspartner an der Hauptschule Wickede und<br />
in der „Ganztagsoffensive“ (Schülerclubs) an der Fröbelschule, der Nikolaus-Kopernikus-Realschule<br />
in <strong>Dortmund</strong>-Westerfilde, Wilhelm-Busch-Realschule, am Reinoldus-Schiller-Gymnasium in <strong>Dortmund</strong>-Dorstfeld<br />
und am Helene-Lange-Gymnasium in Hombruch.<br />
„Falken machen Schule“ steht für aktive Schulgestaltung. Steht für Kompetenz, Partizipation, Selbstund<br />
Mitbestimmung, Vielfalt, Solidarität, Kreativität, Verbandspädagogik. Die Verzahnung von „Falken<br />
machen Schule“, der traditionellen Ortsverbandsarbeit und der Offenen Tür verlieren wir nicht<br />
aus den Augen, auch dann nicht, wenn die Inhalte unserer Kurse und AG’s an den Schulen nicht<br />
immer den direkten Falkenzielen entsprechen. Wir werden versuchen, Verbandspädagogik und<br />
125
Verbandsvielfalt in den Schulalltag einfließen zu lassen, also Schule nicht verwalten, sondern gestalten.<br />
Durch Angebote wie „90 Minuten gegen Rechts“ oder die „AG Mädchen – Frauengeschichte und<br />
Gleichstellung“ wird deutlich, dass es nicht nur um Betreuungsangebote geht, sondern dass es<br />
durchaus gelingen kann, in das System Schule hineinzuwirken.<br />
Das Jahr 2011 zeigte, dass es immer wieder Schnittpunkte einer gemeinsamen Arbeit zwischen<br />
Verband und Schülerclubs gibt. So treten unsere AG’s und Kurse an den Schulen mit ihren Ergebnissen<br />
auf der Verbands-Bühne beim <strong>Jugend</strong>mai des DGB im Westfalenpark oder am Tag des<br />
Kindes auf. Schülerinnen aus den Schülerclubs verbringen ihre Ferien im Sommercamp der Falken.<br />
Der „Offene Ganztag“ an der Fröbelschule ist ein Highlight, ergänzt durch den Schülerclub für die<br />
höheren Klassen. Hier arbeiten Schule und Falken als Verband Hand in Hand. Das Ergebnis kann<br />
sich sehen lassen. Der <strong>Jugend</strong>verband gestaltet das Schulleben intensiv mit. Neben den zahlreichen<br />
AG’s im „Offenen Ganztag“ bieten die Falken verschiedene AG’s für die oberen Klassen an. Die AG<br />
„Benimm ist in“ als Kompetenzstärkung ist mittlerweile fester Bestandteil des Unterrichtsangebotes,<br />
neu ist die Band AG. Auf der anderen Seite bieten LehrerInnen der Schule AGs nachmittags im<br />
„Offenen Ganztag“ an oder Falken-MitarbeiterInnen hospitieren im Vormittagsunterricht. Fast 2/3<br />
der SchülerInnen der Fröbelschule beteiligen sich freiwillig am „Offenen Ganztag“ oder am „Schülerclub“.<br />
Am „Offenen Ganztag“ nehmen 9 von 10 der in Frage kommenden SchülerInnen teil. Hier<br />
verschmelzen Schule, Offener Ganztag und verlässliche Nachmittagsbetreuung. Der <strong>Jugend</strong>verband<br />
gestaltet das Schulleben intensiv mit.<br />
Gleich so im „Ganztag“ an der Hauptschule Wickede. Mittlerweile nehmen alle Jahrgänge am<br />
Ganztag teil. Wir sind nicht mehr Anhängsel der Schule, wir sind Teil der Schule. Die 5. und<br />
6. Schulstunde ist unser tägliches Aktionsfeld. Hier bringen wir unsere außerschulische Kompetenz<br />
ein. Immer häufiger tragen die Kurse und Projekte die Handschrift der Falken. Zwischen<br />
den Kursen bzw. den Projekten können die SchülerInnen frei wählen. Seit diesem Schuljahr<br />
liegt die Wahl in unseren Händen.<br />
Nach den Kursen und Projekten gestalten wir die Mittagspause. Oft ist es nur eine „Aufsicht“.<br />
Es fehlt an Raum und Geld, um die Pause kreativ zu gestalten. Ziel für uns ist: „Die <strong>Jugend</strong>freizeitstätte<br />
gehört in die Schule“, das heißt, eine pädagogisch sinnvolle Pausen- und Freistundengestaltung.<br />
Die Ganztagsschule ist weiter eine Herausforderung für uns Falken. Weiterhin heißt<br />
es, gemeinsam mit Schule am Ganztagskonzept zu feilen. In der „Ganztagsoffensive“ ist das<br />
Helene-Lange-Gymnasium hinzugekommen, das zeigt, dass Schule unsere Aktivitäten anerkennt<br />
und für sich nutzen will. Wir nennen die „Ganztagsoffensive“ weiterhin „Schülerclubs“. Unsere<br />
„Schülerclubs“ umfassen ein Mittagessen für alle, eine Hausaufgabenhilfe, einen Freizeitbereich und<br />
die pädagogische Pausenbetreuung. Pädagogische Pausenbetreuung heißt: Mittagessen, Aktiv-,<br />
Ruhe- und Kreativbereich, Hausaufgabenbetreuung und ein Bistro für alle SchülerInnen, die anschließend<br />
eine 7. und 8. Schulstunde haben. Es ist uns gelungen, die SchülerInnen der 9. und 10. Jahrgangsstufe<br />
in die Pausenbetreuung einzubinden, indem sie über das Projekt „Schüler helfen Schüler“<br />
die unteren Jahrgänge solidarisch bei den Hausaufgaben unterstützen. Mit den Schulen wurde ein<br />
monatlicher Aktionstag vereinbart, dieser dient der politischen Bildung. SchülerInnen bereiten im<br />
„Schülerclub“ diesen Aktionstag vor und werden dafür vom Schulunterricht befreit. Unter anderem<br />
gibt es einen Aktionstag im Rathaus in Kooperation mit der „<strong>Jugend</strong>Botschaft“ des <strong>Jugend</strong>rings.<br />
126
Das Ziel „Die <strong>Jugend</strong>freizeitstätte gehört in die Schule“ wird immer deutlicher in der „Ganztagsoffensive“.<br />
„Ganztagsoffensive“ heißt Mittagspause, Hausaufgabe, Freizeitgestaltung und in Zukunft<br />
„Freistundengestaltung“. Immer mehr SchülerInnen an Realschulen und Gymnasien sind zwischen<br />
7:30 Uhr und 16:00 Uhr, ja sogar bis 17:00 Uhr in der Schule, haben Unterricht aber auch viele<br />
Freistunden, weil die Stundenplangestaltung der Schule es so ergibt. Freistunden werden abgehangen.<br />
Ganztagsoffensive heißt für uns Falken, gemeinsam mit der Schule in den nächsten Jahren in den<br />
Ganztag zu gehen, zu planen und zu gestalten.Auch ist das Ziel ein kostenfreies Mittagessen für<br />
jedes betreute Kind noch nicht erreicht. Verbal will die Politik dieses Ziel erreichen, zur Finanzierung<br />
fehlt ihr der Mut.<br />
Aus- und Fortbildung der freiwillig Mitarbeitenden<br />
Die Aus- und Fortbildung unserer ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ist ein Grundstein<br />
unserer Arbeit. Die Grundausbildung der Ehrenamtlichen findet über 3 Jahre auf Bezirksebene<br />
und die Weiterqualifizierung findet im Unterbezirk nach den Interessen der Gruppenleiter statt.<br />
Die bezirkliche Ausbildungsreihe beginnt mit 14 Jahren mit dem mehrtägigen Junghelferkurs.<br />
Ein Jahr später folgt das Fit for Falken – Seminar, in dem die Kenntnisse vertieft werden. Die<br />
Teilnahme an der abschließenden HelferInnen-Ausbildung, der Grubi, qualifiziert zum Erwerb<br />
der <strong>Jugend</strong>gruppenleitercard. Im vergangenen Jahr haben mehrere Bildungs- und Qualifizierungsseminare<br />
zur Weiterbildung im Unterbezirk stattgefunden. Neben Wald- und Kreativseminaren haben<br />
sich die ehrenamtlichen GruppenleiterInnen in insgesamt drei Weiterbildungsseminaren mit folgenden<br />
Themen beschäftigt:<br />
♦ „Erlebnispädagogik“<br />
Bei diesem Seminar konnten die Helferinnen und Helfer neue Spiele aus der Erlebnispädagogik<br />
kennenlernen. Die neuen Spiele wurden vor Ort in der Gruppe ausprobiert und im Zeltlager<br />
konnten sie direkt an Kinder weiter gegeben werden.<br />
♦ Fotobearbeitung<br />
An zwei Tagen in Oer-Erkenschwick wurde einer kleine Anzahl an Helferinnen und Helfern<br />
gezeigt, welch vielfältigen Möglichkeiten es in der Bildbearbeitung gibt und wofür man sie<br />
anwenden kann. Als handfestes Ergebnis des Seminars gibt es den Falken-Kalender für 2012.<br />
♦ Der Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern!<br />
Der Ortsverband Huckarde organisierte, weil dieses Thema die Helferinnen und Helfern sehr<br />
interessierte, ein Seminar zu den Umgangsmöglichkeiten mit verhaltensauffälligen Kindern.<br />
127
Sportjugend im StadtSportBund<br />
<strong>Dortmund</strong> e.V.<br />
Ferienfreizeiten<br />
Erneut wurden wieder Ferienfreizeiten nach<br />
Hachen durchgeführt. 2011 waren es 21 Teilnehmer<br />
und drei Betreuer. Allen Teilnehmern konnte<br />
beispielweise mit einem Casinoabend, einem<br />
Ausflug nach Fort Fun und zum Bootshaus Sorpesee<br />
sowie einem Biathlon vieles geboten werden,<br />
so dass bereits Anfragen für 2012 bestehen.<br />
Sportcamp für sozial benachteiligte Kinder<br />
Parallel zur Ferienfreizeit konnte 2011 nach 2009<br />
wieder ein Sportcamp für sozial benachteiligte Kinder angeboten werden. In zwei Gruppen<br />
konnten insgesamt 17 Teilnehmer mit drei Betreuern für kleines Geld jeweils eine Woche in<br />
Hachen verbringen. Die Auswahl der Teilnehmer des Sportcamps erfolgte eigenständig über<br />
das <strong>Jugend</strong>amt und die <strong>Jugend</strong>hilfedienste.<br />
Die organisatorische Abwicklung erfolgte über die Geschäftsstelle.<br />
Spielfeste 2011<br />
Dieser Arbeitsbereich wurde weiterhin ehrenamtlich<br />
mit großem Engagement von Holger Maurer<br />
begleitet. Die Sportjugend beteiligte sich unter<br />
anderem an folgenden Spielfesten:<br />
Begegnung bei Bewegung Scharnhorst<br />
Diese Kooperationsveranstaltung der Sportjugend<br />
mit dem Ausschuss für den Schulsport in der Stadt<br />
<strong>Dortmund</strong> und den örtlichen Schulen und Vereinen<br />
hat für die Sportjugend eine lange Tradition.<br />
Nacht der <strong>Jugend</strong>kultur<br />
Bei dem gemeinsamen Fest von Jung und Alt aller<br />
Nationen brachte die Sportjugend mit großem Aufwand<br />
Bewegung auf den grünen Rasen. So betreuten<br />
die Spielmacher unter anderem einen Kletterfelsen,<br />
einen Streetbasketballkorb, Speedminton und viele<br />
weitere kleinere Bewegungsstationen. Die Spielfeste<br />
stellen einen großen Teil der Außendarstellung der<br />
Sportjugend zu den <strong>Dortmund</strong>er Bürgern dar und sind<br />
daher von großer Bedeutung.<br />
NADA Anti-Doping-Infoveranstaltung<br />
Am 16. März 2011 fand im Goethe-Gymnasium <strong>Dortmund</strong> eine Informationsveranstaltung zum<br />
Thema Anti-Doping statt. Eingeladen waren alle Sportler der Talentstützpunkte und Leistungszentren<br />
aus <strong>Dortmund</strong> sowie die Sportschüler und Sport-LK-Schüler des Goethe-Gymnasiums.<br />
Außerdem waren Vertreter der Stadt, des Olympiastützpunktes und der Sportjugend vertreten.<br />
Dass diese Veranstaltung gerade am <strong>Dortmund</strong>er Goethe-Gymnasium stattfand, ist schon eine<br />
besondere Auszeichnung, bislang waren diese Veranstaltungen nur den Eliteschulen des Sports<br />
128
vorbehalten. Frau Gröning von der Abteilung Prävention der NADA stellte zunächst die Organisation<br />
NADA und die Organisation der Dopingkontrollen in Deutschland vor. Es wurden die verschiedenen<br />
verbotenen Substanzen und Methoden besprochen und ein Film zum Ablauf einer Dopingkontrolle<br />
gezeigt. Schüler der Sport-Leistungskurse hielten einen Vortrag zu Medikamentenmissbrauch in<br />
Schule, Alltag und Sport (im Gegensatz zum Doping im Sport) und stellten in einer Pro-Contra-<br />
Debatte Argumente für und gegen die Freigabe von Doping dar. Vom Ruderstützpunkt <strong>Dortmund</strong><br />
war Michael Schirmer als Juniorenruderer zu Gast und stellte sich den Fragen der jungen Nachwuchssportler,<br />
die teilweise auch recht persönlich waren, wie zum Beispiel er seinen Tagesablauf und<br />
seinen Alltag diesem Thema nach ausrichtet. Zum Abschluss wurden Möglichkeiten erarbeitet, wie<br />
eine Leistungssteigerung auch ohne Medikamente und auf legalem Weg möglich ist, wenn bloßes<br />
Training allein nicht mehr ausreicht. Insgesamt war es eine sehr gelungene und interessante Veranstaltung,<br />
die in ähnlicher Weise wieder geplant werden könnte.<br />
Sport und Integration<br />
Seit Oktober 2010 arbeitet die Sportjugend im StadtSportBund e. V. im Projekt „Integration<br />
durch Sport“ des Landessportbund NRW e. V. mit und wird dabei durch die Stadt <strong>Dortmund</strong> und<br />
weitere Kooperationspartner unterstützt. Integration ist seit dem Projektbeginn eine Querschnittsaufgabe<br />
für die Sportjugend geworden, welche in allen Arbeitsbereichen verankert ist. Im Folgenden<br />
wird ein Überblick über die Projektarbeit gegeben:<br />
♦<br />
♦<br />
♦<br />
♦<br />
♦<br />
♦<br />
♦<br />
Verankerung eines Integrationsverständnisses: Darstellung der hohen Priorität und des<br />
gemeinsamen Willens der Sportjugend, die Integration im und durch den Sport voranzutreiben.<br />
Aktionen mit Netzwerkpartnern: Teilnahme am „Treffen der Schulen ohne Rassismus“,<br />
den Arbeitskreisen Bildung und soziale Balance der Stadt <strong>Dortmund</strong> sowie dem<br />
Integrationskongress.<br />
Teilnahme an Spiel- und Sportfesten: BKK-Hoesch-Familienlauf, Fußballturnier der<br />
Religionen, Hoeschparkfest, Nacht der <strong>Jugend</strong>kultur, Nordmarkt steigt auf, Tag der<br />
Förderschulen.<br />
Aktionen mit Multiplikatoren: Einbindung des Projektes in die NRW-Stadtteilmütterausbildung<br />
und der Qualifizierung von Übungsleitern und Gruppenhelfern. Teilnahme beim<br />
Informationstreffen der <strong>Dortmund</strong>er Giants mit dem <strong>Dortmund</strong>er Oberbürgermeister<br />
Ullrich Sierau. Bewerbung zum Integrationspreis der Stadt <strong>Dortmund</strong> und Vorstellung des<br />
Projektes im Rahmen der Veranstaltung.<br />
Förderung des Engagements <strong>Dortmund</strong>er Sportvereine: Trikot-und Projektförderung<br />
Durchführung eines Pilotprojektes in der Kommune: Einrichtung eines Sportangebotes in<br />
zwei Kita’s in der <strong>Dortmund</strong>er Nordstadt.<br />
Beratung <strong>Dortmund</strong>er Sportvereine: Grundlegende Beratung sowie Durchführung eins<br />
Workshops Sport und Integration.<br />
Kinder- und <strong>Jugend</strong>politik<br />
Die Sportjugend sieht sich als Interessenvertretung der Kinder, <strong>Jugend</strong>lichen und jungen Menschen<br />
in den Sportvereinen. Dafür setzt die Sportjugend sich mit der Politik und in den verschiedenen<br />
Gremien mit anderen <strong>Jugend</strong>verbänden und Trägern, die <strong>Jugend</strong>arbeit anbieten,<br />
auseinander.<br />
129
Einen Arbeitsschwerpunkt bildet der <strong>Jugend</strong>ring, die<br />
Arbeitsgemeinschaft aller <strong>Jugend</strong>verbände in <strong>Dortmund</strong>,<br />
über den die Sportjugend erhebliche Fördermittel<br />
des <strong>Jugend</strong>amtes erhält. 2011 war Ralf von<br />
Gratowski als Vertreter der Sportjugend erneut als<br />
Beisitzer im <strong>Jugend</strong>ringvorstand tätig.<br />
In dieser Funktion nahm er regelmäßig an Vorstands-<br />
und Gremiensitzungen des <strong>Jugend</strong>ringes<br />
teil. Außerdem begleitet, unterstützt und beteiligt<br />
sich die Sportjugend an Arbeitskreisen des <strong>Jugend</strong>ringes.<br />
Regina Büchle begleitete für die Sportjugend<br />
und den <strong>Jugend</strong>ring die „Fortschreibung des <strong>Jugend</strong>förderplans“.<br />
Polit-BBQ<br />
Am 1. Juli 2011 lud die Sportjugend die sportpolitischen Sprecher unterschiedlichster Parteien<br />
zu einem Polit-BBQ ein. Nach einigen Runden für den<br />
guten Zweck beim 24-Stunden-Lauf ging es zum BBQ<br />
und zum Gespräch ins benachbarte Freibad Volksbad.<br />
Hier stellte die Sportjugend die Projekte „Junges Ehrenamt<br />
im Sport“ und „Sport und Integration“ den Politikern<br />
vor. Beispielsweise konnten jugendliche Ehrenamtliche<br />
ihre Beweggründe, Wünsche und Erwartungen den<br />
Politikern vortragen.<br />
Sportjugend NRW<br />
Regelmäßig nimmt der Sportjugendvorstand an den Veranstaltungen der Sportjugend NRW teil, um<br />
sich über aktuelle Themen auszutauschen. Dazu zählen z. B. <strong>Jugend</strong>tage, <strong>Jugend</strong>konferenzen und<br />
Jahrestagungen. Außerdem gibt es auch über die hauptamtlichen Mitarbeiter einen regen<br />
Informationsaustausch und eine gute Zusammenarbeit.<br />
FAN-Projekt <strong>Dortmund</strong> e. V.<br />
Dirk Geiseler war für die Sportjugend als Beauftragter für das FAN-Projekt <strong>Dortmund</strong> e. V.<br />
tätig. Das Fan-Projekt orientiert sich am „Nationalen Konzept Sport und Sicherheit“ und begleitet<br />
Fans zu Heim- und Auswärtsspielen von Borussia <strong>Dortmund</strong>, bietet Unterstützung und Vermittlung<br />
für Fans in Konfliktfällen und sucht im Rahmen von Streetwork das Gespräch zu jungen<br />
Menschen aus der Fanszene. Seit der Gründung am 03.09.1987 ist die Sportjugend mit einem<br />
Sitz im Vorstand des FAN-Projekts <strong>Dortmund</strong> e. V. vertreten und aktiv an der Ausgestaltung der<br />
pädagogischen Arbeit beteiligt. Zu den Aufgaben des Vorstands gehören die Diskussion der<br />
inhaltlich-pädagogischen Arbeit des FAN-Projekts sowie aktueller Themen.<br />
Besondere Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit sind u. a. die jährlich durchgeführte Street-<br />
Tour und die Betreuung junger Fußballfans unter 18 Jahren. Das seit 2004 entwickelte Projekt<br />
„BVB Lernzentrum“ befasst sich mit Ursachen von Gewalt, Rassismus und extremistischen<br />
Einstellungen bei jungen Menschen. Durch die Vermittlung von Bildung und konkreter Lebenshilfe<br />
an einem „außergewöhnlichen Ort“, nämlich direkt unter den Tribünen im Fußballstadion<br />
„Signal Iduna Park“, werden jungen Menschen alternative Handlungsweisen aufgezeigt.<br />
130
Deutsche Sportjugend – <strong>Jugend</strong>event<br />
Burghausen<br />
2011 fand, wie alle vier Jahre, wieder das<br />
Bundesjugendtreffen statt. Mit einer großen<br />
Gruppe von 34 Teilnehmern reiste die Sportjugend<br />
<strong>Dortmund</strong> vom 22. - 26.06.2011 nach<br />
Burghausen. Die rund 3000 Teilnehmer und<br />
50 Sportverbände sowie Partnerorganisationen<br />
und Vereine erfreuten sich an einem<br />
bunten Programm mit Workshops und Sportcamps.<br />
Ein besonderes Highlight für die<br />
Teilnehmer war das Musikfestival mit den<br />
Fantastischen Vier sowie Clueso und Band.<br />
Trotz des wechselhaften Wetters war es für alle ein schönes Erlebnis.<br />
Junges Ehrenamt<br />
2011 wurde viel im Projekt „Junges Ehrenamt“ der<br />
Sportjugend erreicht. Als Teil des LSB NRW Projektes<br />
„100plus X J-Teams für NRW“ fand sich ein<br />
festes <strong>Dortmund</strong>er J-Team mit 14 <strong>Jugend</strong>lichen<br />
zusammen. Ziel der Sportjugend ist es, den engagierten<br />
<strong>Jugend</strong>lichen einen positiven Mehrwert für ihre<br />
„Arbeit“ in den Vereinen zu bieten. Im Vordergrund<br />
steht für die Sportjugend dabei Anerkennung durch<br />
Vertrauen, Anerkennung durch Mitbestimmung, Anerkennung<br />
durch Schaffung von Rahmenbedingungen,<br />
Anerkennung durch Kontinuität, Anerkennung durch Qualifizierung.<br />
Im Verlauf des Jahres beteiligte sich das J-Team<br />
an u. a. folgenden Veranstaltungen und Mikroprojekten:<br />
Entwicklung eines J-Team Logos, „Alkoholfrei<br />
Sport genießen“, Sport- und Gruppenhelferforum,<br />
Kick Off Bootshaus Sorpesee, GH-<br />
Fortbildung „junges Ehrenamt“, Mit dem Rad<br />
zum Bad, Polit-BBQ, 24h-Staffel beim 24h-Lauf,<br />
„Fit in die mediale Zukunft“ Viele der Aktionen<br />
organisierten die <strong>Jugend</strong>lichen dabei selbst. Der<br />
Einsatz des <strong>Dortmund</strong>er J-Teams wurde auch von der Sportjugend NRW gelobt. So durfte das<br />
J-Team zur Belohnung kostenlos zur Verleihung des Felix-Awards nach Düsseldorf. Auch für<br />
2012 sind bereits einige Aktionen geplant.<br />
Fit in die mediale Zukunft<br />
Die Sportjugend <strong>Dortmund</strong> startete in der zweiten Jahreshälfte 2011 ein Projekt mit dem Titel<br />
„Fit in die mediale Zukunft“. In diesem Projekt sollen <strong>Jugend</strong>liche auf die Gefahren der neuen<br />
131
Medien aufmerksam gemacht werden, sie sollen den richtigen Umgang mit dem Internet lernen und<br />
allgemeines Wissen über die neuen Medien vermittelt bekommen. Die Sportjugend <strong>Dortmund</strong> hat in<br />
diesem Rahmen zwei Workshops mit 12 jungen engagierten Ehrenamtlern aus dem Projekt „junges<br />
Ehrenamt im Sport“ durchgeführt. Der Referent verdeutlichte an Beispielen, wie blitzschnell unangenehme<br />
Dinge ins Netz geraten und verbreitet werden. Während des Projekts konnten die jungen<br />
Leute die Inhalte an ihren Laptops im Internet verfolgen und ausprobieren. Sie wurden auch aufgeklärt,<br />
wie sie sich besser im Internet schützen können, um peinlichen Veröffentlichungen vorzubeugen.<br />
Zusätzlich lernte das J-Team der Sportjugend <strong>Dortmund</strong> einiges über Rechte im Internet. So wissen<br />
die <strong>Jugend</strong>lichen nun, was sie alles hochladen und runterladen dürfen und für was sie die aus dem<br />
Netz gezogenen Inhalte verwenden dürfen. Aus den gelernten Inhalten der beiden Workshops wurde<br />
eine 20-seitige jugendgerecht gestaltete und aufgebaute Broschüre angefertigt. Auch die Internetseite<br />
des StadtSportBundes und der Sportjugend wird in diesem Zuge neu gestaltet.<br />
Sport- und Gruppenhelferforum<br />
Am Freitag, den 18.11.2011 fand in den Sporthallen des Stadtgymnasiums <strong>Dortmund</strong> und des<br />
Käthe-Kollwitz-Gymnasiums das erste <strong>Dortmund</strong>er Sport- und Gruppenhelferforum statt. Mit<br />
dieser Veranstaltung wollte die Sportjugend <strong>Dortmund</strong> sich bei den Sport- und Gruppen-helfern/<br />
Innen für ihr Engagement bedanken, zum anderen<br />
wurden den <strong>Jugend</strong>lichen „neue“ Sportarten gezeigt.<br />
Außerdem wurde das Forum als Fortbildung für die<br />
Gruppenhelferausbildung angerechnet. Durch freie<br />
Mitarbeiter des StadtSportbund <strong>Dortmund</strong>, Referenten<br />
von Fachverbänden und Vertretern/Innen aus<br />
<strong>Dortmund</strong>er Sportvereinen konnte ein vielfältiges<br />
Programm für die Workshops zusammengestellt<br />
werden: Latin Party (24 Teilnehmer/Innen), Le<br />
Parkour (30), Trampolin (23), Wave Board (19),<br />
Speedstacking (21), Hip Hop (36), Fußball (18) und<br />
Flag Football (21). Zwischen den beiden Workshopphasen<br />
bekamen die 81 Teilnehmer/Innen die Möglichkeit, sich im Worldcafé über verschiedene<br />
Themen des Sport- und Gruppenhelferalltags auszutauschen. Die „Pause“ wurde außerdem zur<br />
Stärkung (z. B. mit alkoholfreien Cocktails) und zum Einüben eines Flashmobs genutzt. Während der<br />
Snackpause wurden die <strong>Jugend</strong>lichen, wie am gesamten Tag, hervorragend durch das J-Team der<br />
Sportjugend <strong>Dortmund</strong> betreut und versorgt. Nach der zweiten Workshopeinheit wurde der eingeübte<br />
Flashmob zusammen mit den Lehrern/Innen und Vereinsvertretern/Innen vorgeführt. Anschließend<br />
wurden die rund 100 Teilnehmer/Innen mit vielen neuen Ideen und Eindrücken verabschiedet.<br />
Respektvoller Umgang mit meinen Grenzen „Prävention gegen sexualisierte Gewalt im<br />
Sport“<br />
Der StadtSportBund <strong>Dortmund</strong> e. V. und die Sportjugend <strong>Dortmund</strong> arbeiten gemeinsam vernetzt<br />
mit anderen Institutionen in <strong>Dortmund</strong> an dem wichtigen Thema der Prävention gegen sexualisierte<br />
Gewalt im Sport. In den Ausbildungen gibt es fest installierte Lerneinheiten, die sich mit<br />
dem achtsamen Miteinander im Sport befassen und sensibel dafür machen, wann Grenzen<br />
überschritten werden. Die Sportjugend ist durch Jutta Barrenbrügge an den Treffen der Arbeitsgemeinschaft<br />
nach § 78 Kinder- und <strong>Jugend</strong>hilfegesetz „Hilfen bei sexueller Gewalt“ in <strong>Dortmund</strong><br />
beteiligt und damit im Austausch mit unterschiedlichen Organisationen, die sich schon lange professio-<br />
132
nell mit dem Thema auseinandersetzen. Viele Seminare der Sportjugend und des SSB laufen in<br />
Zusammenarbeit mit dem Kommissariat Vorbeugung der Polizei.<br />
Mit Christa van Meegen vom Kommissariat Vorbeugung steht Jutta Barrenbrügge in engem<br />
Austausch, um das Qualitätssiegel für besonders aufmerksame Sportvereine in <strong>Dortmund</strong> voranzubringen.<br />
Die wichtigsten Anforderungen, die ein Verein erfüllen muss, um das Siegel zu<br />
erhalten sind: - Ehrenkodex und Handlungskonzept/Handlungsleitlinie<br />
- gültige Lizenzen und regelmäßige Fortbildungen von ÜL´s/Trainer<br />
mindestens eine Halbtagesveranstaltung „Respektvoller Umgang mit<br />
meinen Grenzen in Kooperation mit dem Kommissariat Vorbeugung<br />
(Christa van Meegen) und/oder einer Institution aus dem AG §78 Kreis<br />
- Verträge für alle Mitarbeiter und ehrenamtlichen Mitarbeiter im Verein<br />
- erweitertes Führungszeugnis für Mitarbeiter, die regelmäßig mit Kindern<br />
und <strong>Jugend</strong>lichen arbeiten, z. B. Trainingsbetrieb, Freizeiten<br />
StadtSportBund und Sportjugend sind inzwischen Partner im Projekt „Schutz in der Burg“ und<br />
bieten damit Kindern in der Geschäftsstelle eine „Schutzburg“, einen Zufluchtsort, an dem sie<br />
Hilfe finden, an.<br />
133
Wandergruppe<br />
des Helmholtzgymnasiums e.V.<br />
Die Wandergruppe ist ein eingetragener Verein, der seit 1950 „Erlebnispädagogische Freizeiten“ mit<br />
Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen aus dem Großraum <strong>Dortmund</strong> durchführt und die Schwerpunkte dieser<br />
Arbeit auf die Erlebnisse in und mit der Natur, sowie die soziale Erfahrung und das soziale Lernen in<br />
der Gruppe setzt. Die Wandergruppe entstand, als 1950 ein Sportlehrer des Helmholtz-Gymnasiums<br />
in den Sommerferien mit einem Dutzend Schülern eine Radtour ins Sauerland unternahm, um ihnen in<br />
der Verbindung von Sport und Natur eine Abwechslung zu dem kriegszerstörten <strong>Dortmund</strong> und dem<br />
Leben in einer Großstadt bieten zu können. 2010 konnten wir bereits unser 60-jähriges Jubiläum<br />
feiern.<br />
Somit bietet das vereinseigene Waldgrundstück namens „Wendtheide“ im Emsland vielfältige<br />
Möglichkeiten, um dort die verschiedensten Freizeiten unter Leitung von ehrenamtlichen Mitgliedern<br />
durchzuführen. Kinder und <strong>Jugend</strong>liche ab ca. 11 Jahren (somit ab dem 5. Schuljahr)<br />
können hier Ostern, im Sommer und Herbst an ein- oder zweiwöchigen Zeltlagern teilnehmen.<br />
Darüber hinaus finden Segel- und Skifreizeiten, sowie eine jährliche Kajaktour statt. In <strong>Dortmund</strong><br />
gibt es regelmäßige Treffen, bei denen aktuelle Themen besprochen werden. Seit den<br />
60er Jahren ist die Wandergruppe durch ihre <strong>Jugend</strong>arbeit bei der Stadt <strong>Dortmund</strong> nach §78<br />
KJH anerkannt und im <strong>Dortmund</strong>er <strong>Jugend</strong>ring vertreten.<br />
Arbeit und Ziele der Wandergruppe<br />
Es ist uns ein Anliegen, den Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen während des Zeltlagers Kenntnisse über<br />
die Natur und ökologisches Bewusstsein zu vermitteln sowie handwerkliche Tätigkeiten näher<br />
zu bringen. Die <strong>Jugend</strong>lichen sollen ihre Fähigkeiten entdecken und Fertigkeiten entwickeln. Sie<br />
erhalten durch positive Rückmeldungen aus der Gruppe und bewältigte Situationen und Anforderungen<br />
Selbstvertrauen und lernen Eigeninitiative zu ergreifen, indem sie ihre Freizeit (u. a.<br />
Geländespiele) und die Tagesaktivitäten selbständig planen. Sie müssen Verantwortung übernehmen<br />
und Teamfähigkeit unter Beweis stellen, wenn sie den Einkauf organisieren, das Essen<br />
zubereiten und Gemeinschaftsaufgaben übernehmen. Den größten Bereich nimmt dabei das soziale<br />
Lernen ein, denn die Sozialkompetenz wird immer wieder gefordert, wenn andere Hilfe benötigen,<br />
Konflikte auftauchen, Eigeninteresse<br />
gegen Gruppeninteresse<br />
abgewogen und Toleranz gegenüber<br />
anderen geübt werden muss.<br />
Für die Kinder ist es eine besondere<br />
Erfahrung und ein Erfolgserlebnis,<br />
wenn sie z. B. in den<br />
Sommerferien 160 km von <strong>Dortmund</strong><br />
entfernt mit vielen anderen<br />
(meist fremden) Kindern und<br />
<strong>Jugend</strong>lichen jeder Altersstufe für<br />
eine Zeit lang zusammenleben. Sie<br />
lernen in Wendtheide ein völlig<br />
neues Umfeld und neue Lebensbedingungen<br />
ohne Strom und Medien<br />
wie Computer, MP-3-Player,<br />
134
Handy etc. kennen. Das ständige<br />
Zusammensein mit Gleichaltrigen, die<br />
Erledigung von Aufgaben und Arbeiten,<br />
sowie das Akzeptieren von Werten<br />
und Normen der anderen <strong>Jugend</strong>lichen<br />
(der Gruppe) fordert in hohem<br />
Maße die soziale Kompetenz.<br />
Neben dem seit der letzten Mitgliederversammlung<br />
verjüngten Vorstand, der<br />
sich für die üblichen geschäftsführenden<br />
Aufgaben eines Vereins verantwortlich<br />
zeichnet, verfügt die Wandergruppe<br />
über ehrenamtlich tätige Mitglieder,<br />
die ein Zeltlager oder andere<br />
Maßnahmen vorbereiten und durchführen.<br />
Dadurch, dass diese Mitglieder selbst bereits seit Jahren an den verschiedensten Maßnahmen<br />
teilgenommen haben und damit in ihre Aufgabe „hineingewachsen“ sind, haben sie mit der Zeit Kompetenzen<br />
entwickelt, die sie für diese verantwortungsvolle Aufgabe befähigen. Durch diese Selbstorganisation<br />
bietet sich ein geeignetes Umfeld für die Persönlichkeitsentwicklung jedes Einzelnen.<br />
Daneben bestehen in Abhängigkeit von geplanten Projekten entsprechende Arbeitsgruppen, die von<br />
den o. a. „Erfahrenen“ geleitet werden.<br />
2011 war neben den verschiedenen Maßnahmen und Veranstaltungen geprägt von der Qualifizierung<br />
unserer GruppenleiterInnen im 1. Halbjahr in zahlreichen modular aufgebauten Themenbereichen.<br />
Zunächst begann das Jahr jedoch mit einem kleinen „Winterschlaf“ unserer Aktivitäten<br />
- bis auf die regelmäßigen „Aktiventreffen“, bei denen Vorstand und aktive Mitglieder neue<br />
Projekte planen, Ergebnisse von stattgefundenen Veranstaltungen austauschen oder einfach auch<br />
nur mal so einen Gedankenaustausch pflegen. Erfreulich ist, dass wir auch einige jüngere Mitglieder<br />
in diese Treffen integrieren konnten, um dadurch für unsere Aktivitäten neue Impulse zu<br />
erhalten.<br />
In der ersten Osterferienwoche nahmen über 20 Teilnehmer am Osterzeltlager teil, in dessen<br />
Rahmen wir neben kleineren Reparatur- und Durchforstungsarbeiten auf unserem Grundstück<br />
und den natürlich nicht zu vernachlässigenden Freizeitaktivitäten auch den ersten Teil unserer<br />
Qualifizierung durchführten: Vermittlung von Wissen aus den Bereichen Erste Hilfe, Brandschutz<br />
und Hygiene. Neben der Theorie hatten die Teilnehmer aber auch Gelegenheit, ihr Wissen<br />
in praktischen Übungen anzuwenden. Dabei orientierten sich die einzelnen Inhalte an unseren<br />
individuellen Bedürfnissen „vor Ort“: Erste Hilfe-Maßnahmen während eines „Outdoor-<br />
Notfalls“, Brandschutz konkret auf unserem Grundstück, Hygieneregeln im Küchenbereich<br />
während eines Zeltlagers.<br />
Zu Pfingsten fand das schon traditionelle Pfingstzeltlager mit zahlreichen TeilnehmerInnen statt,<br />
das uns als Brücke zwischen Oster- und Sommerferien dient. Nach den Osterferien bis zum<br />
Beginn des großen Sommerzeltlagers fanden weitere Qualifizierungsmaßnahmen für unsere<br />
GruppenleiterInnen statt: teilweise als mehrstündige Veranstaltungen hier in <strong>Dortmund</strong>, aber auch als<br />
zweitägige Fahrten am Wochenende nach Wendtheide. So konnten wir ein breites Spektrum an<br />
135
Themen vermitteln, u. a.: rechtliche<br />
Grundlagen, Verhalten in Konfliktsituationen,<br />
Organisation und Planung,<br />
Gestaltung von Freizeitaktivitäten,<br />
Auffrischung und Vermittlung von<br />
Waldläuferwissen (z. B. Besuch<br />
eines Wald- und Baumlehrpfades).<br />
Zum großen Sommerzeltlager in den<br />
ersten beiden Wochen der Sommerferien<br />
konnten wir fast 70<br />
TeilnehmerInnen in Wendtheide<br />
begrüßen. Traditionell setzten wir den<br />
Schwerpunkt auf die Naturkundeausbildung<br />
zum Waldläufer. Wir legen<br />
hierbei besonderen Wert darauf, dass die TeilnehmerInnen die Natur – ohne mediale Einflüsse wie<br />
Fernsehen, PC-Spiele oder sonstige Medien – in unserem eigenen kleinen Waldstück abenteuerund<br />
erlebnisorientiert erleben und wir ihnen dabei das Naturbewusstsein näher bringen. Hierbei<br />
konnten die GruppenleiterInnen ihr vorher erworbenes Wissen nunmehr praktisch anwenden. Da die<br />
Gruppen von Beginn bis Ende des Zeltlagers immer fest zusammenbleiben, haben somit alle Gruppenmitglieder<br />
in einem kleinen, überschaubaren Umfeld die Gelegenheit, innerhalb der Gruppe soziale<br />
Erfahrungen im Umgang mit anderen zu sammeln. Vor allem Tag- und Nachtgeländespiele waren<br />
gerade bei unseren jüngeren Mitgliedern sehr beliebt. Da uns der Umgang mit einem Kompass ja<br />
nicht fremd ist, haben wir uns zum ersten Mal im Geocaching versucht. Neben einigen sportlichen<br />
Aktivitäten wie Volleyball, Fußball, Tischtennis, Kajakfahren und dem vielen Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen<br />
unbekannten Ringtennis wurde aber auch ganz klassisch gewandert. Als immer wieder besonderes<br />
Ereignis zum Ende des Sommerzeltlagers gilt immer noch die große Zeltlagerolympiade.<br />
Hierbei müssen die Gruppen verschiedenste<br />
Aufgaben lösen, z. B. ein Lied über das<br />
Zeltlager komponieren, Rätsel lösen, sich<br />
sportlich betätigen oder auch mal etwas<br />
Ausgefallenes konstruieren. Am Herbstzeltlager<br />
haben erfreulicherweise wiederum<br />
mehr als 20 Kinder teilgenommen. Neben<br />
kleineren Wanderungen konnten sich die<br />
TeilnehmerInnen unter fachkundiger Anleitung<br />
beim Bogenschießen versuchen oder abends<br />
beim Lagerfeuer teilweise selbst komponierte<br />
Lieder zum Besten geben. Der Besuch der<br />
Biberburg war für viele ein besonderes Erlebnis. Daneben gab es noch das Eine oder Andere auf<br />
unserem Grundstück zu pflegen. Unser Programmangebot zwischen den Zeltlagern hier in <strong>Dortmund</strong><br />
heißt „Tiger in Aktion“ – das sind Aktionen, die je nach Programmangebot unterschiedlich stark<br />
frequentiert werden. So standen bei den in unregelmäßigen Abständen veranstalteten Aktivitäten u. a.<br />
folgende Dinge auf dem Programm: Fahrradausflüge in die nahe gelegene Umgebung, Fahrten in<br />
Museen, Schlittenfahren im Sauerland, Eislaufen, Besuch der Kluterthöhle, Inlinern, Wandern und<br />
vieles Andere mehr.<br />
136
Westfälisch-Jüdischer<br />
<strong>Jugend</strong>bund<br />
<strong>Jugend</strong>zentrum EMUNA<br />
- Jeden Sonntag <strong>Jugend</strong>zentrum von 13.00 bis 18.00h<br />
Januar<br />
JuZe-Spezial zum Feiertage „Tu<br />
biSchwat“ – Ökologie im Judentum<br />
Vorbereitungen zum Sing- und Tanzwettbewerb<br />
„Jewrovision 2011“<br />
Februar<br />
<strong>Jugend</strong>gottesdienst für 10- bis 18-Jährige, mit Abendessen und Programm<br />
Teilnahme an „Jewrovision 2011“ in Köln<br />
Treffen mit der <strong>Jugend</strong>gruppe „Botschafter der Erinnerung“<br />
März<br />
Emuna-KinderUni – „Wochen der Entdeckung“ für Kinder von 5 bis 11 Jahren<br />
♦ „Wie kommen Löcher ins Brot?“ – Erklärung und Brot backen<br />
♦ „Als das Mammut in <strong>Dortmund</strong> lebte“ – Führung im Naturkundemuseum<br />
♦ „Hinter´m Mond gleich Links“ – Besuch im Planetarium, Bochum<br />
♦ „Wie kommt meine Post an?“ – Projekt mit einem echten Postboten<br />
♦ „Wie spielen die Kinder in Tibet?“ – Führung im Mondomio<br />
Purim-Feier in der Gemeinde<br />
JuZe-Spezial zum Purim – Geschenke für älteste Gemeindemitglieder vorbereiten und sie zu Hause<br />
besuchen<br />
April<br />
<strong>Jugend</strong>gottesdienst für 10- bis 18-Jährige, mit Abendessen<br />
und Programm<br />
JuZe-Spezial zum Feiertag „Pessach“ – Feier der Freiheit - Schoko-Seder<br />
Pessach-Feier in der Gemeinde<br />
137
Mai<br />
Ausflug ins MonkeyTown<br />
„Jom haSchoa“ – Gedenktag in der Gemeinde<br />
Filmvorführung „Jüd Süss“ mit anschließender Diskussion<br />
Party zum „Jom Jeruschalaim“<br />
Deutschlandweiter Treffen der Gruppenleiter in Bad Sobernheim<br />
Feier auf dem Friedensplatz zum Tag der Unabhängigkeit des Staates Israel<br />
Juni<br />
Emuna-KinderUni – „Kenne Deine Stadt“ für Kinder von 5 bis 11 Jahren<br />
♦„Wo werden Meister gemacht?“ – Führung im BVB-Stadion<br />
♦„Wieso fliegen Flugzeuge?“ – Führung im <strong>Dortmund</strong>er Flughafen<br />
♦„Was ist unter unseren Füssen?“ – Führung in der Zeche Zollern<br />
♦„Baue Deine Stadt“ – Abschlussprojekt<br />
Tagesausflug ins MoviePark mit <strong>Jugend</strong>lichen aus <strong>Dortmund</strong>, Recklinghausen, Bochum und<br />
Gelsenkirchen<br />
Juli<br />
Teilnahme am Fußballturnier der Religionen<br />
Abschlussfest in der Gemeinde vor den Sommerferien mit Auftritten des <strong>Jugend</strong>zentrums<br />
August<br />
Sommerfreizeiten der ZWST für alle Altersgruppen<br />
September<br />
Mehrwöchiges Projekt „Was macht einen Menschen aus?“ für 11- bis 14-Jährige<br />
Mehrwöchiges Projekt „Berufswahl“ für 15- bis<br />
18-jährige<br />
Neujahrsfeier in der Gemeinde<br />
Oktober<br />
Jom Kippur-Feier in der Gemeinde<br />
Sukkot-Feier in der Gemeinde<br />
JuZe-Spezial zum Theme „Sukkot“<br />
November<br />
Gemeinsame Ferienfreizeit mit <strong>Jugend</strong>lichen aus den Gemeinden<br />
Recklinghausen, Gelsenkirchen, Bochum und Münster im<br />
Teutoburger Wald –<br />
♦Thema „Bejahad“- Gemeinsame<br />
Diskussionsrunde und gemeinsame Zeremonie zum<br />
9. November mit den <strong>Jugend</strong>lichen der Ev. Gemeinde Nette<br />
Gemeinsames Sonntags-Programm mit <strong>Jugend</strong>lichen aus<br />
Recklinghausen, Gelsenkirchen, Bochum und Münster<br />
Dezember<br />
Tanzworkshop „Let´s dance israeli style!“<br />
Teilnahme am multikulturellen Koch-Treffen<br />
Channuka-Feier in der Gemeinde<br />
138
Anschriftenverzeichnis<br />
Adventjugend <strong>Dortmund</strong><br />
Manuel Bendig<br />
Felkestr. 51, 44141 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel.: 0231/56 555 12<br />
Fax: 0231/56 555 13<br />
Email: manuel.bendig@adventisten.de<br />
Internet: www.sta-dortmund.de<br />
<strong>Alevitische</strong> <strong>Jugend</strong><br />
Ali Kaya<br />
Bayrische Str. 113, 44339 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel.: 0163/7983514<br />
Tel. Verein: 0231/83 39 26<br />
Fax: 0231/81 82 60<br />
Email: a.kaya1988@googlemail.com<br />
Internet: www.alevi-do.de<br />
Arbeitsgemeinschaft der<br />
Evangelischen <strong>Jugend</strong><br />
Dirk Loose/Meike Zeipelt<br />
Gut-Heil-Str. 10, 44145 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel.: 0231/847969-34<br />
Fax: 0231/847969-38<br />
Email: info@ej-do.de<br />
Internet: www.aej-do.de<br />
Bezirksschülervertretung<br />
Email: bsv-dortmund@lsvnrw.de<br />
Internet:www.bsv-dortmund.lsvnrw.de<br />
Bund der Deutschen<br />
Katholischen <strong>Jugend</strong><br />
Propsteihof 10, 44137 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel.: 0231/18 48-233<br />
Fax : 0231/18 48-232<br />
Email: kontakte@bdkj-dortmund.de<br />
Internet: bdkj-dortmund.de<br />
Bund Deutscher PfadfinderInnen<br />
Eike Marrenbach<br />
Goethestr. 66, 44147 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel.: 0231/88 08 499-16<br />
Fax: 0231/88 08 499-44<br />
Email: eike.marrenbach@bdp-dortmund.de<br />
Bund Deutscher Zupfmusiker<br />
Barbara Konetzny<br />
Berliner Platz 3, 44579 Castrop-Rauxel<br />
Email: barbara@konetzny.de<br />
DGB <strong>Jugend</strong><br />
Fatih Ece<br />
Ostwall 17-21, 44135 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel.: 0231/55 70 44 19<br />
Fax: 0231/55 70 44 44<br />
Email: fatih.ece@dgb.de<br />
Internet: www.dgb-dortmund.de<br />
Deutsche Beamtenbundjugend <strong>Dortmund</strong><br />
Phillip Kern<br />
Friedrichstr. 65<br />
44137 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel.: 0177/8382734<br />
Email: phillip.kern@dbbj-dortmund.de<br />
Internet: www.dbbj-dortmund.de<br />
Deutsche Schreberjugend<br />
Petra Küper<br />
Am Kistner 21, 45527 Hattingen<br />
Tel.: 02324/70 75 22<br />
Email: petra.fischer@markkueper.de<br />
Deutsche Stenografenjugend<br />
Benjamin Bialetzki<br />
Brackeler Hellweg 301, 44309 <strong>Dortmund</strong><br />
Email: Benjamin.Bialetzki@gmx.de<br />
Deutsche Wanderjugend im SGV e.V.<br />
Annette Pannewig<br />
Kötterkamp 10, 44339 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel.: 0231/800 570<br />
Email: annette.pannewig@googlemail.com<br />
Ferien-Füchse<br />
Timo Giebel<br />
Mallinckrodtstr. 211<br />
44147 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel.: 0231/1347339<br />
Mobil: 0176/82179624<br />
Email: info@ferienfuechse.de<br />
Internet: www.ferienfuechse.de<br />
139
INTEG-<strong>Dortmund</strong><br />
Gerd Scharfe<br />
Wilhelm-Schmidt-Str. 20, 44263 <strong>Dortmund</strong><br />
Email: gsch674166@aol.com<br />
<strong>Jugend</strong>club Courage in der DFG-VK<br />
Braunschweiger Str. 22, 44145 <strong>Dortmund</strong><br />
Email: Europa-Schmidt@t-online.de<br />
Internet: www.dfg-vk.de/dortmund/jcc-do.htm<br />
JugenDOrth e.V.<br />
Nina Noskowa<br />
Flurstr. 39, 44145 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel.: 0231/7978887<br />
Email: lottring@mail.ru<br />
<strong>Jugend</strong>rotkreuz<br />
Reiner Spangenberg<br />
Langeloh 4 , 44229 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel.: 0231/73 31 51<br />
Junge Humanisten<br />
Küpferstraße 1, 44135 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel.: 0231/52 72 48<br />
Fax: 0231/50 20 72<br />
Email: mail@hvd-nrw.de<br />
Internet: www.hvd-nrw.de<br />
Karnevalsjugend <strong>Dortmund</strong><br />
Reiner Lahme<br />
Flaespoete 51, 44388 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel.: 0231/636230<br />
Email: lahme@kajudo.de<br />
Internet: www.karnevalsjugend-dortmund.de<br />
Kreisjugendwerk der Awo <strong>Dortmund</strong><br />
Klosterstraße 8-10, 44135 <strong>Dortmund</strong><br />
Naturfreundejugend Deutschlands<br />
Matthias Röben<br />
Kreuzstr. 73, 44139 <strong>Dortmund</strong><br />
Email: nfjroeben@gmx.net<br />
Radfahrjugend <strong>Dortmund</strong> im ADFC e.V.<br />
Werner Blanke<br />
Graudenzer Str. 11, 44263 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel.: 0231/13 66 85<br />
Fax: 0231/7 21 22 98<br />
Email: radfahrjugend@web.de<br />
Internet: www.adfc-dortmund.de<br />
Ring Deutscher Pfadfinderinnenverbände<br />
Andreas Schmidt<br />
Liebigstr. 44, 44139 <strong>Dortmund</strong><br />
Email: rdp@arcor.de<br />
Sozialistische <strong>Jugend</strong> Deutschlands<br />
– Die Falken<br />
Jana Ruiter<br />
Blücherstr. 27, 44147 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel.: 0231/10 42 23<br />
Fax: 0231/10 39 10<br />
Email: info@falken-do.de<br />
Internet: www.falken-do.de<br />
Sportjugend<br />
Regina Büchle<br />
Beurhausstr. 16-18, 44137 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel.: 0231/50 11 108<br />
Fax: 0231/50 11 110<br />
Email: sportjugend@ssb-do.de<br />
Internet: www.ssb-do.de<br />
Wandergruppe des<br />
Helmholtzgymnasiums e.V.<br />
Jürgen Ziegler<br />
Wiedehopfweg 11, 44339 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel.: 0231/7 28 00 50<br />
Email: info@wendtheide.de<br />
Internet: www.wendtheide.de<br />
Westfälisch – Jüdischer <strong>Jugend</strong>bund<br />
c/o Jüdische Kultusgemeinde<br />
Prinz-Friedrich-Karl-Straße 9<br />
44135 <strong>Dortmund</strong><br />
Tel.: 0231/52 84 97<br />
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