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Ihr Matthias Platzeck<br />

Impressum – Brandenburgischer Sommerabend 2013, Verlagsbeilage, Märkische Allgemeine, Friedrich-Engels-Straße 24.<br />

Immer wieder<br />

ist Neues<br />

zu entdecken<br />

Ministerpräsident<br />

Matthias Platzeck<br />

Brandenburg zeigt – wie<br />

die MAZ – beste Seiten<br />

und es werden immer mehr:<br />

Die Landeshauptstadt Potsdam,<br />

die sich über ihre neue<br />

Mitte mit dem Landtag als<br />

Herzstück freut. Die Lausitzer<br />

Seenlandschaft, die seit<br />

diesem Monat auch per<br />

Schiff durch den neuen Koschener<br />

Kanal von See zu<br />

See über Ländergrenzen hinweg<br />

zu entdecken ist. Die<br />

Uckermark, die in diesem<br />

Jahr als Deutschlands Region<br />

für nachhaltigen Tourismus<br />

Nummer eins ausgezeichnet<br />

wurde und mit der<br />

Landesgartenschau in Prenzlau<br />

ein wahres Highlight zu<br />

bieten hat. Die brandenburgische<br />

Wirtschaft, die sich<br />

mittlerweile wieder auf ein<br />

starkes industrielles Rückgrat<br />

stützen kann und etwa<br />

mit der Luft- und Raumfahrtindustrie<br />

oder in der Forschung<br />

für den Energieumbau<br />

in Europa teilweise mit<br />

den Ton angibt.<br />

Brandenburgist<br />

einmodernesLand<br />

Kurzum: Unser Brandenburg<br />

hat wirklich viele Seiten,<br />

die es beim Sommerabend<br />

zu feiern lohnt. Das<br />

Motto des diesjährigen, nun<br />

schon 14. Festes, bringt das<br />

ganz einfach auf den Punkt:<br />

„Vielseitig – von Gurke bis<br />

Hightech!“ Wir sind ein modernes<br />

Land mit wunderschönen<br />

landschaftlichen Wurzeln<br />

und einer reichen Geschichte.<br />

DenbestenSeiten<br />

neuehinzufügen<br />

Ich bin überzeugt, dass Sie<br />

sich als Gäste unseres Brandenburgischen<br />

Sommerabends<br />

heute dessen wieder<br />

voll bewusst werden, und ich<br />

freue mich, mit Ihnen ins Gespräch<br />

zu kommen – über die<br />

Vielfalt unseres Landes und<br />

auch über manch neue Idee.<br />

Damit Brandenburg seinen<br />

besten Seiten bald weitere<br />

hinzufügen kann.<br />

Frisch verheiratet: Immobilienunternehmer Theodor Semmelhaack<br />

und seine Frau Annina.<br />

Regisseur Andreas Dresen<br />

und Kostümbildnerin Sabine<br />

Greunig.<br />

Am MAZ-Media-Store: Marianna, Lothar Mahrla, stellvertretender<br />

Chefred<strong>akt</strong>eur, Arbeitsminister Günter Baaske, Josephin,<br />

Geschäftsführer Claas Schmedtje und Julia.<br />

Wegen der Hitze diesmal ganz ohne Jacket: SAP-Mitbegründer<br />

und Milliardär Hasso Plattner.<br />

Die Sängerinnen der „Honeybees“ aus Berlin (v.l.n.r.): Marta<br />

Helmin, Beatrice Sowa und Julia Berger.<br />

Der Präsident der Johanniter-Unfallhilfe, Hans-Peter Kirchbach<br />

mit seiner Frau Gabriele.<br />

OSV-Präsident Michael<br />

Ermrich.


Gurke mit<br />

Hightech aus<br />

Brandenburg!<br />

nter den Gästen waren auch 50 Fluthelfer, darunter aus der Prignitz mit dem Bürgermeister von Wittenberge, Oliver Herrann<br />

(parteilos), an der Spitze. Ihnen wurde von Innenminister Dietmar Woidke (SPD, M.) gedankt.<br />

Durstige Gäste: Hostessen servieren am Eingang des Kronguts<br />

kalte Getränke.<br />

Wer am Eingang den roten<br />

Teppich, der in dieem<br />

Jahr grün schimmerte,<br />

inter sich hatte, drängte es<br />

iesmal auffällig schnell zu<br />

inem kühlen Getränk. Sekt,<br />

rangensaft – man hatte die<br />

ahl. Eine rasche Erfrichung<br />

tat auch bitter Not:<br />

chließlich herrschte den<br />

anzen Abend über ungeöhnliche<br />

tropische Hitze<br />

it Potsdamer Rekordtempeaturen.<br />

Davon ließen sich<br />

ie zah<strong>lr</strong>eichen Besucher –<br />

ber 3000 Gäste aus Politik,<br />

irtschaft, Kultur und Sport<br />

aber nicht abschrecken. Sie<br />

müsierten sich auf dem<br />

randenburgischen Sommerbend<br />

auf dem Krongut Bornstedt,<br />

der zum 14. Mal statt<br />

fand. Es gab an den vielen<br />

Ständen im Rund wie immer<br />

allerlei kulinarische Extras,<br />

eine Kochshow am Seeufer,<br />

dazu auf mehreren Bühnen<br />

viel Musik. Das Motto „Von<br />

Gurke bis Hightech“ verwies<br />

diesmal auf Exportschlager<br />

des Landes, wie eben die<br />

Spreewälder Gurke, die es<br />

bis New York und Sydney geschafft<br />

hat.<br />

Dabei hatten die Organisatoren<br />

noch vor wenigen Tagen<br />

gespannt auf die Pegelstände<br />

an Elbe, Spree und<br />

Schwarzer Elster geschaut,<br />

ob das Fest überhaupt stattfinden<br />

kann. Konnte es: Brandenburg<br />

kam – auch dank<br />

Ex-Boxer Axel Schulz (2.v.l.) mit Frau Patricia und Linken-<br />

Fr<strong>akt</strong>ionschef Chistian Görke (2.v.r.) mit Tochter Elisabeth.<br />

Hitze, Hightech, heiße Rhythmen<br />

Über 3000 Gäste amüsierten sich beim 14. Sommerabend auf dem Krongut<br />

Tausender Helfer – glimpflich<br />

davon. 50 von ihnen waren<br />

stellvertretend mit ihren<br />

Partnern Ehrengäste. Sie waren<br />

während des Kampfes gegen<br />

das Hochwasser von Ministerpräsident<br />

Matthias<br />

Platzeck (SPD) eingeladen<br />

worden, der wegen einer Erkrankung<br />

diesmal nicht dabei<br />

sein konnte. Unter den<br />

Fluthelfern, bei denen sich in<br />

Vertretung Platzecks Innenminister<br />

Dietmar Woidke<br />

(SPD) auf der Hauptbühne<br />

bedankte, war auch der Bürgermeister<br />

der Havelland-<br />

Gemeinde Milower Land, Felix<br />

Menzel. Mit seinen 28 Jahren<br />

ist er der jüngste Bürgermeister<br />

im Land. Während er<br />

mit den Deich sicherte, lag<br />

seine Frau in den Wehen. Bei<br />

der Geburt des Sohnes Titus<br />

schaffte es Menzel aber noch<br />

rechtzeitig in den Kreißsaal.<br />

„Es ist ja alles noch einmal<br />

gut gegangen“, sagte Menzel<br />

mit einem Cocktail in der<br />

Hand und strahlte.<br />

Einer der Hingucker des<br />

Abends war sicher – getreu<br />

dem Motto des Abends – das<br />

Spreewälder Gurkenkönigspaar<br />

Ivonne I. und Robert II.,<br />

das in ihrer bunten Festtagskleidung<br />

erschien. Das Paar<br />

stammt aus Golßen (Dahme-<br />

Spreewald). Ihre einjährige<br />

Regentschaft endet aber<br />

schon wieder bald: am 10.<br />

August.<br />

igo<br />

Tina Fischer, Staatssekretärin<br />

und Bevollmächtigte<br />

Brandenburgs beim Bund.<br />

Ein ganz herzliches Willkommen<br />

auf dem 14.<br />

Brandenburgischen Sommerabend<br />

2013. Dieser Abend<br />

steht unter dem Motto „Vielseitig.<br />

Von Gurke bis<br />

Hightech“. Vor kurzem erschien<br />

ein Zeitungsbericht<br />

über einen Gurkenhof in<br />

Schöneiche, der unser Motto<br />

auf geradezu perfekte Art<br />

und Weise belebt. Der Artikel<br />

beschreibt, wie auf dem<br />

Hof in Dahme-Spreewald<br />

modernste Technologien<br />

zum Einsatz kommen, um<br />

gute und leckere Gurken zu<br />

gewinnen! Ein an die Pflanzen<br />

angebrachtes Hightech-<br />

Sondensystem aus Henningsdorf<br />

erfasst und übermittelt<br />

ex<strong>akt</strong>, wann die Pflanzen<br />

Wasser oder Dünger benötigen.<br />

Winzige Sonden an den<br />

Blättern der Pflanzen messen<br />

den Druck des Zellsaftes<br />

auf die Zellwand und geben<br />

so Auskunft über den<br />

„Durst“. Die Daten der<br />

Hightech-Sonde „Made in<br />

Brandenburg“ fließen ins Internet<br />

und können vom Landwirt<br />

sogar mit dem<br />

Smartphone abgerufen werden.<br />

Im Ergebnis kann durch<br />

einen präziseren Wassereinsatz<br />

der Pflanze genau so<br />

viel Wasser zugeführt werden,<br />

wie sie benötigt! Diese<br />

Technologie aus Henningsdorf<br />

hat mittlerweile den<br />

Weg in viele Länder der Welt<br />

gefunden und hilft dort, genauer<br />

zu bewässern, aber<br />

vor allem auch einzusparen.<br />

Bis zu 40% weniger Wasserverbrauch<br />

ist nicht nur für<br />

Länder wie Tunesien, Israel<br />

oder Chile relevant, sondern<br />

auch Landwirte in Indien,<br />

Brasilien, England, den Niederlanden<br />

und der Schweiz<br />

profitieren von der Brandenburgischen<br />

Erfindung. Zweifellos<br />

ein tolles Beispiel märkischen<br />

Engagements und<br />

Ideenreichtums! In dem<br />

Sinne: Genießen Sie die leckeren<br />

Gurken und einen<br />

schönen Abend unter Freundinnen<br />

und Freunden!<br />

Ihre Tina Fischer


Wie aus Ideen<br />

Exportschlager<br />

werden<br />

iloš Stefanovic ist der Präsient<br />

des Wirtschaftsforums.<br />

Dädaleon“ hieß seine<br />

Flugmaschine, „Triton“<br />

in von ihm erfundenes<br />

auchgerät: Seine Liebe zu<br />

en alten Griechen drückte<br />

ich nicht nur in den Namen<br />

einer Erfindungen aus, sonern<br />

auch in dem Selbstverrauen,<br />

mit dem er deren phyikalische<br />

Erkenntnisse anendete.<br />

Friedrich Johann<br />

on Drieberg war ein Branenburger<br />

Tüftelgenie. Zum<br />

lück kam er nie in die Verleenheit,<br />

seinen Flugapparat<br />

u fliegen. Es ist heute<br />

chwer nachzuvollziehen,<br />

oher Drieberg das Selbstertrauen<br />

nahm, seine teileise<br />

abstrusen Ideen zu verolgen.<br />

Beachtlich aber ist:<br />

r hatte dieses Selbstverrauen,<br />

den Drang, etwas<br />

eues zu schaffen. Wie der<br />

lchemist Johann Kunckel.<br />

r soll im 17. Jahrhundert<br />

uf höchsten Befehl Gold mahen.<br />

Aber es ist dabei weer<br />

Gold noch „weißes<br />

old“ – also Porzellan – heausgekommen.<br />

Kunckel<br />

roduzierte Goldrubinglas<br />

ür kostbare Gefäße. Dem<br />

farrer Johann Heinrich Auust<br />

Duncker aus Rathenow<br />

erdanken wir die indusrielle<br />

Brillenproduktion.<br />

as Rezept für die Leckerei<br />

pritzkuchen stammt vom<br />

berswalder Konditor Gusav<br />

Louis Zietemann.<br />

Von Gurke bis Hightech –<br />

nter diesem Motto feiern<br />

ir heute den Brandenburgichen<br />

Sommerabend. Ob ereuerbare<br />

Energien, Branenburger<br />

Design, innovaive<br />

Tourismus- oder Markeingkonzepte,<br />

modernste<br />

riebwerks- oder Solartechologie,<br />

ob Tsunami- und<br />

aldbrandfrühwarnsystem<br />

Brandenburger Ideen weren<br />

zu Produkten und Exortschlagern.<br />

Doch eine<br />

dee, die nicht verwirklicht<br />

ird, sagt die Lyrikerin Else<br />

annek, ist nur eine Idee. Daauf<br />

einen Eberswalder<br />

pritzkuchen oder eine Lübener<br />

Spreewaldgurke aus<br />

er Dose!<br />

Ihr Miloš Stefanovic<br />

IHK-Präsident Victor Stimming neben Wirtschaftsminister Ralf Christoffers, den Kanuten Franziska Weber, Ronald Rauhe und<br />

Ronald Verch (v.l.n.r). Ganz rechts stehen AOK-Nordost-Chef Frank Michalak und Kanute Sebastian Brendel.<br />

Porta-Geschäftsführerin<br />

Silvia Jannaschk.<br />

Beim Vorempfang trafen e<strong>tab</strong>lierte Sportstars und Newcomer aufeinander – darunter die Ruder-Olympiasiegerin<br />

Kathrin Boron (2.v.r.) und der Skeet-Schütze Ralf Buchheim (2.v.l.).<br />

Volkmar Schöneburg (2.v.r.) war selbst einmal Judoka. Nun unterstützt der Justizminister den Nachwuchs – darunter auch Toni<br />

Grohn und Jörg Onufriev (l.). ZAB-Chef Steffen Kamrath (M.) und Rolls-Royce-Geschäftsführer Karsten Mühlenfeld (r.).


Von U<strong>lr</strong>ich Nettelstroth<br />

und Ute Sommer<br />

Es ist ein kleines Jubiläum.<br />

Vor zwei Wochen<br />

startete der fünfte offene Onlinekurs<br />

am Hasso-Plattner-<br />

Institut (HPI) in Potsdam.<br />

Das Besondere dabei: Auf<br />

der Plattform „openHPI.de“<br />

kann sich jeder Interessierte<br />

registrieren lassen und sein<br />

IT-Wissen vervollkommnen,<br />

und zwar kostenlos. Bei den<br />

Kursen, die sowohl in deutscher<br />

als auch in englischer<br />

Sprache gehalten werden,<br />

geht es zum Beispiel um die<br />

Funktionsweise des Internets<br />

oder auch um die semantische<br />

Suche im Netz.<br />

Die Fangemeinde des kostenlosen<br />

Büffelns ist groß.<br />

Mehr als 26000 Lernende<br />

aus gut 110 Ländern haben<br />

sich bisher eingeschrieben.<br />

Vorbild für das Projekt<br />

„openHPI“ sind Kurse wie<br />

sie an US-amerikanischen<br />

Eliteuniversitäten angeboten<br />

werden. Das HPI in Potsdam<br />

steht für die Ausbildung<br />

Uni für zu Hause<br />

Das Hasso-Plattner-Institut in Potsdam bietet seit dem vergangenen Jahr offene Online-Kurse<br />

der Software-Elite hierzulande.<br />

Als einziges Universitäts-Institut<br />

in Deutschland<br />

bietet es den Bachelor- und<br />

Master-Studiengang „IT-Systems<br />

Engineering“ an. Der<br />

aus Berlin stammende SAP-<br />

Mitgründer Hasso Plattner<br />

hat das Institut 1998 aus der<br />

Taufe gehoben. Träger ist die<br />

gemeinnützige Hasso-Plattner-Stiftung<br />

für Softwaresystemtechnik.<br />

Das Konzept des Instituts:<br />

Es gibt eine überschaubare<br />

Zahl von Studierenden, für<br />

die erstklassige Studienbedingungen<br />

geschaffen werden.<br />

Pro Jahr werden 80 Bachelor-<br />

und 60 Master-Studenten<br />

aufgenommen. Rund<br />

60 Professoren, Dozenten<br />

und Lehrbeauftragte sind für<br />

etwa 450 Studierende da.<br />

Die Ausbildung ist teamund<br />

projektorientiert. Bachelorarbeiten<br />

werden meist in<br />

Gruppen von sechs bis acht<br />

Studenten in Kooperation<br />

mit externen Projektpartnern<br />

verfasst. „Nur in der Praxis<br />

lernt man, wie man mit<br />

Geschafft: Master- und Bachelorabsolventen des HPI. FOTO: HPI<br />

Außenstehenden kommuniziert,<br />

die kein IT sprechen“,<br />

sagt Christoph Meinel, der<br />

Direktor des Hasso-Plattner-<br />

Instituts. Und über einen<br />

Mangel an Kooperationspartnern<br />

muss sich das HPI nicht<br />

beklagen. Der Name Hasso<br />

Plattner sorgt für einen Vertrauensvorschuss.<br />

Plattner bringt regelmäßig<br />

selbst Impulse ein, beispielsweise<br />

die Methode des Design<br />

Thinking, die am HPI an<br />

der D-School gelehrt wird.<br />

Der Ansatz geht davon aus,<br />

dass Problemlösungen dann<br />

besonders gut gefunden werden,<br />

wenn Menschen unterschiedlicher<br />

Disziplinen in einer<br />

offenen, kreativen Atmosphäre<br />

zusammenkommen.<br />

In der D-School wird ausschließlich<br />

Englisch gesprochen,<br />

auch bei privaten Unterhaltungen<br />

auf den Gängen<br />

oder in der Küchenecke.<br />

Forschung, die die Welt<br />

verändert. Das gibt HPI-Direktor<br />

Meinel als Ziel für das<br />

Institut aus. Als Beispiel<br />

nennt er die Entwicklung<br />

der „In-Memory-Technologie“.<br />

Üblicherweise werden<br />

bei großen Rechenoperationen<br />

einzelne Datenpakete<br />

Stück für Stück von einer externen<br />

Festplatte in den Arbeitsspeicher<br />

übernommen<br />

und die Ergebnisse dort wieder<br />

abgelegt. Das kann<br />

lange dauern. Inzwischen<br />

sind die Arbeitsspeicher<br />

groß genug, um sich diesen<br />

Umweg zu sparen. „Dadurch<br />

geht es bis zu<br />

1000-mal schneller“, sagt<br />

Meinel. Diese Technologie<br />

war Thema des ersten kostenlosen<br />

Onlinekurses am<br />

HPI. Der startete im September<br />

vergangenen Jahres.


Von Stephan Henke<br />

Die Auftragsbücher von<br />

Rolls-Royce sind weiter<br />

prall gefüllt. Erst Ende Mai<br />

hat Singapore Airlines bei Boeing<br />

und Airbus eine der<br />

größten Bestellungen der<br />

Luftfahrtgeschichte aufgegeben:<br />

30 Boeing Dreamliner<br />

und genauso viele Airbus<br />

A350 orderte die Fluglinie –<br />

und für beide Modelle baut<br />

Rolls-Royce die Triebwerke.<br />

Zwar ist noch nicht beschlossen,<br />

mit welchen Flugzeugmotoren<br />

die Maschinen von<br />

Boeing ausgestattet werden,<br />

doch für Airbus wird Rolls-<br />

Royce auf jeden Fall seine<br />

Trent-XWB-Triebwerke liefern.<br />

Diese können künftig am<br />

Standort in Blankenfelde-<br />

Mahlow, Ortsteil Dahlewitz<br />

(Teltow-Fläming), getestet<br />

werden. Denn momentan<br />

baut das Unternehmen dort<br />

einen neuen, 90 Millionen<br />

Euro teuren Prüfstand, in welchem<br />

die hauseigenen Ingenieure<br />

ab 2014 auch diese<br />

größten Triebwerke des Un-<br />

Power für Boeing und Airbus<br />

Bei Rolls-Royce in Dahlewitz sind die Auftragsbücher voll / Jetzt kommt ein neuer Triebwerks-Super-Prüfstand<br />

Rolls-Royce testet Triebwerke an seinem Dahlewitzer Standort.<br />

ternehmens erproben können.<br />

Die bereits vorhandene<br />

Testanlage ist für kleinere<br />

und mittlere Flugzeugmotoren<br />

ausgelegt. „Wir freuen<br />

uns über das erneute Bekenntnis<br />

von Rolls-Royce<br />

zum Wirtschaftstandort Brandenburg“,<br />

kommentierte Ministerpräsident<br />

Matthias<br />

Platzeck die Entscheidung<br />

des Unternehmens damals.<br />

Erst drei Jahre zuvor hatte<br />

das Unternehmen bereits 13<br />

Millionen Euro in ein neues<br />

Logistikzentrum in Dahlewitz<br />

investiert.<br />

Für Geschäftsführer Karsten<br />

Mühlenfeld ist der Standort<br />

aus vielen Gründen attr<strong>akt</strong>iv.<br />

So seien neben der Infrastruktur<br />

die diversen erstklassigen<br />

Forschungseinrichtungen<br />

der Region ein Vorteil,<br />

außerdem die Nähe zu<br />

anderen Unternehmen der<br />

Luftfahrtbranche und zur<br />

Hauptstadt Berlin. „Junge,<br />

innovative Ingenieure bevorzugen<br />

ein lebendiges, internationales<br />

Umfeld, wie es im<br />

Großraum Berlin-Brandenburg<br />

einzigartig für Deutschland<br />

zu finden ist“, sagt Mühlenfeld.<br />

Und an diesem Standort<br />

will das Unternehmen weiter<br />

für Innovationen sorgen.<br />

„Wir entwickeln einerseits<br />

unsere BR700 Triebwerkfamilie<br />

stetig weiter und arbeiten<br />

andererseits an ausgewählten<br />

Projekten für Großtriebwerke.<br />

Dabei stehen die<br />

Aspekte Sicherheit, Reduktion<br />

von Geräusch- und Abgas-Emissionen,<br />

Leistungssteigerung<br />

und Wartungsfreundlichkeit<br />

im Vordergrund“,<br />

so Mühlenfeld.<br />

Anfang September wird er<br />

zusammen mit den 2200 Mitarbeitern<br />

das zwanzigjährige<br />

Bestehen an diesem<br />

Standort feiern. In dieser Zeit<br />

FOTO: KLAUS SCHLAGE<br />

hat das Unternehmen rund<br />

200 Millionen Euro im Land<br />

investiert. „Seit 20 Jahren<br />

steht Rolls-Royce in Brandenburg<br />

für die Vernetzung von<br />

Wirtschaft, Hochschulen und<br />

Forschungseinrichtungen<br />

und damit für die effektive<br />

Nutzung von Wachstumsund<br />

Beschäftigungspotenzialen“,<br />

sagt Mühlenfeld.<br />

POTSDAM | Michael Ermrich<br />

(59) ist seit dem 1. Juni Geschäftsführender<br />

Präsident<br />

des Ostdeutschen Sparkassenverbandes<br />

(OSV).<br />

MAZ: Herr Ermrich, wann hatten<br />

Sie Ihr 1. Sparbuch?<br />

Michael Ermrich: Mein 1.<br />

Sparbuch hatte ich als Schulkind.<br />

Ein Lehrer verkaufte<br />

uns Schülern Sparmarken.<br />

Die klebten wir in ein Heft<br />

und gingen damit zur Sparkasse.<br />

Das hieß Schulsparen.<br />

Heute sind sie Chef über 46<br />

Sparkassen in Brandenburg,<br />

Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Sachsen und Sachsen-Anhalt.<br />

Welche eigenen Akzente<br />

wollen Sie setzen?<br />

Ermrich: Wir müssen neben<br />

Fachfragen die kommunalpolitische<br />

Ausrichtung stärken.<br />

Es wird zudem eine wesentliche<br />

Aufgabe sein, die Vorzüge<br />

der Sparkassen bei der<br />

Politik dauerhaft in Erinnerung<br />

zu halten.<br />

In der Krise erlebten die Sparkassen<br />

eine Renaissance…<br />

„Wir sind keine Spekulanten“<br />

Michael Ermrich baut auf den menschlichen Kont<strong>akt</strong> und wirbt um Vertrauen in die Sparkassen<br />

OSV-Präsident Michael Ermrich.<br />

Ermrich: Richtig. In der Krise<br />

waren die Menschen froh,<br />

dass es die Sparkassen gibt.<br />

Unser Geschäftsmodell wird<br />

sehr geschätzt. Aber im Alltag<br />

muss man sich immer wieder<br />

bemerkbar machen.<br />

In Brandenburg ist der demografische<br />

Wandel eine große<br />

Herausforderung. Wie lange<br />

können es sich Sparkassen<br />

leisten, in dünn besiedelten<br />

Regionen präsent zu sein?<br />

Ermrich: Die Demografie ist<br />

ein großes Problem. Aber es<br />

FIRMENFOTO<br />

ist unser Auftrag, die Bevölkerung<br />

insgesamt zu versorgen.<br />

Wir müssen dabei auch<br />

neue Entwicklungen berücksichtigen.<br />

Heute nutzen<br />

viele Menschen Online-Banking.<br />

Das wird sich auch auf<br />

dem Land immer mehr durchsetzen.<br />

Heißt das, auf lange Sicht<br />

wird es beispielsweise in der<br />

Prignitz keine Sparkassen-<br />

Schalter mehr geben?<br />

Ermrich: Nein. Der menschliche<br />

Kont<strong>akt</strong> ist nicht zu ersetzen.<br />

Es wird Lösungen geben,<br />

von denen wir heute<br />

aber noch nicht genau wissen,<br />

wie sie aussehen werden.<br />

Es gab schon einmal im OSV<br />

die Idee, auf dem Land mit<br />

anderen Versorgern zu kooperieren<br />

– eine gute Idee?<br />

Ermrich: Ja. Strom-, Wasser-,<br />

oder Energieversorger, auch<br />

Krankenkassen stehen vor<br />

ähnlichen Problemen. Der<br />

Verband wird aber nicht zentral<br />

eine Lösung vorgeben.<br />

Blicken wir über die Region<br />

hinaus. Der Kampf um das<br />

Geld der Sparer ist hart. Manche<br />

Banken bieten hohe Zinsen.<br />

Wie können die ostdeutschen<br />

Sparkassen in diesem<br />

Wettbewerb mithalten?<br />

Ermrich: Ich hoffe, dass unser<br />

Angebot die Sparer überzeugt<br />

und sie beim Zinssatz<br />

nicht aufs letzte Zehntel<br />

schauen. Eine solide, auf Vertrauen<br />

gebaute Bankbeziehung<br />

ist wichtiger als ein<br />

möglichst hoher Zinssatz.<br />

Wenn andere Banken höhere<br />

Zinsen geben, sind andere<br />

Risiken im Spiel.<br />

Die Schuldenkrise hat Europa<br />

noch immer im Griff, die<br />

Konjunktur schwächelt. Wie<br />

wirkt sich das auf das Geschäft<br />

der Sparkassen aus?<br />

Ermrich: Kaum. Wir haben<br />

insgesamt sehr gute Jahresabschlüsse<br />

erzielt. Ich bin<br />

überzeugt, dass die Sparkassen<br />

auch in der Zukunft gut<br />

aufgestellt sind.<br />

Und wenn große Staaten wie<br />

Italien oder Spanien ins<br />

Straucheln gerieten?<br />

Ermrich: Das würde uns nicht<br />

erschüttern. Unsere Sparkassen<br />

haben kaum bis gar nicht<br />

in diese Länder investiert.<br />

Wir sind keine Spekulanten.<br />

Welchen Stellenwert wird<br />

das klassische Sparbuch in<br />

50 Jahren haben?<br />

Ermrich: Das Sparbuch wird<br />

einen hohen Stellenwert behalten.<br />

Um die Zukunft der<br />

Sparkasse und des Sparbuchs<br />

ist mir nicht bange.<br />

Interview: Viktoria Bittmann


Vattenfall setzt auf eine grüne Zukunft<br />

Der Energiekonzern testet Elektroautos und finanziert die Renaturierung der Spreeaue nördlich von Cottbus<br />

Von Bastian Pauly<br />

Es geht nicht immer nur<br />

um Kohle. Vattenfall,<br />

der Betreiber der Tagebaue<br />

in der Lausitz, sieht sich zugleich<br />

in der Verantwortung<br />

für die Umwelt. Der schwedische<br />

Energiekonzern hat<br />

sich zum Ziel gesetzt, seine<br />

Kohlendioxid-Emissionen<br />

bis 2020 auf 64 Millionen Tonnen<br />

zu verringern – 2010 lag<br />

der Wert noch bei 94 Millionen<br />

Tonnen.<br />

Der Schlüssel zur Zukunft<br />

mit einer deutlich reduzierten<br />

Belastung durch klimaschädliche<br />

Gase liegt in<br />

der Elektromobilität. Vattenfall<br />

hat sich längst der Erforschung<br />

alternativer Technologien<br />

verschrieben. Unter<br />

dem Projektnamen „e-Sol-<br />

Car“ erprobt die deutsche<br />

Konzerntochter des Energieriesen<br />

gemeinsam mit der<br />

Brandenburgischen Technischen<br />

Universität Cottbus<br />

(BTU) und dem Fahrzeugzulieferer<br />

German E-Cars seit<br />

drei Jahren eine ganze Flotte<br />

an Elektroautos: 30 Kleinwagen<br />

namens „Cetos“ und elf<br />

Transporter vom Typ „Plantos“<br />

mit einer jeweiligen<br />

Reichweite von bis zu 120 Kilometern<br />

pro Batterieladung.<br />

Beschäftigte der BTU, anderer<br />

öffentlicher Einrichtungen<br />

und von Vattenfall nutzen<br />

die Fahrzeuge dienstlich<br />

wie privat. 73 Ladestationen<br />

gibt es inzwischen, davon<br />

sind 14 öffentlich zugänglich.<br />

Während die Praxistauglichkeit<br />

der Elektromobile<br />

für das Projekt eine zentrale<br />

Rolle spielt, verspricht sich<br />

Vattenfall von den Tests Erkenntnisse<br />

zur S<strong>tab</strong>ilisierung<br />

des Stromnetzes. Das<br />

Schlagwort heißt „bidirektionales<br />

Laden“. Das heißt, die<br />

Akkus geben bei großer<br />

Nachfrage Energie an die<br />

Stromnetze ab und laden<br />

sich genau dann auf, wenn<br />

die Anzahl der Abnehmer zu<br />

gering ist.<br />

Als Tagebau-Betreiber<br />

sieht sich Vattenfall zugleich<br />

dafür zuständig, Natur und<br />

Lebensraum zu erhalten.<br />

Nördlich von Cottbus, zwischen<br />

Döbbrick und Schmogrow,<br />

lässt Vattenfall in einem<br />

millionenschweren Projekt<br />

die Spree zu ihrer natürlichen<br />

Form zurückfinden –<br />

als Auenlandschaft.<br />

Darin sollen Pflanzen und<br />

Tiere, etwa die seltene Rotbauchunke,<br />

jenen Lebensraum<br />

zurückgewinnen, den<br />

sie einst durch die Begradigung<br />

und Bewirtschaftung<br />

der Spree verloren hatten.<br />

Vattenfall finanziert die Renaturierung<br />

als Kompensation<br />

für den Tagebau Cottbus-Nord.<br />

Am 21. September<br />

steht die Abschlussfeier<br />

für das vor sechs Jahren begonnene<br />

Projekt an. Besucher<br />

können dann die renaturierte<br />

Spreeauen zu Fuß oder<br />

mit dem Rad auf drei verschiedenen<br />

Routen erkunden<br />

– auf den Spuren von<br />

Fischotter oder Seeadler<br />

oder Auerochse und Wasserbüffel.<br />

Der Energiekonzern Vattenfall<br />

hat in der Lausitz rund<br />

8000 Beschäftigte. Dabei entfallen<br />

mehr als 5000 Jobs auf<br />

Brandenburg.<br />

Ein Elektroauto an der Ladestation.<br />

FIRMENFOTO<br />

Von Judith Görs<br />

Die<br />

Erfolgsgeschichte<br />

von Wilhelm Fahrenkamp<br />

(82) und Hermann<br />

Gärtner (79) liest sich wie die<br />

deutsche Version vom „American<br />

Dream“. Auf dem Land<br />

aufgewachsen, gründen die<br />

beiden Westfalen 1965 das<br />

Möbelunternehmen Porta –<br />

anfangs besteht es lediglich<br />

aus einem einzigen Auslieferungslager.<br />

Heute, 47 Jahre<br />

später, gehören zur Unternehmensgruppe<br />

mit Sitz in<br />

Porta Westfalica (Nordrhein-<br />

Westfalen) 21 Porta-Einrichtungshäuser,<br />

96 „Möbel Boss“<br />

-Filialen, drei Hausmann-<br />

Möbelhäuser und 16 Asko-<br />

Märkte. Allein im Potsdamer<br />

Einrichtungshaus bietet Porta<br />

auf einer Verkaufsfläche,<br />

die so groß ist wie fünf Fußballfelder,<br />

alles, was das Kundenherz<br />

begehrt. Hier arbeiten<br />

rund 200 der bundesweit<br />

7000 Angestellten.<br />

Mittlerweile haben die beiden<br />

Gründer die Geschicke<br />

des Unternehmens zwar ihren<br />

Kindern – Birgit Gärtner<br />

Möbe<strong>lr</strong>iese mit sozialem Gewissen<br />

Die Porta-Unternehmensgruppe unterstützt seit Jahren Hilfseinrichtungen in Potsdam und der Region<br />

Silvia Jannaschk (l.), Chefin von Porta Möbel, und Jens Buskies, Geschäftsleiter in Potsdam,<br />

übergeben U<strong>lr</strong>ike Ehlert von der Frühförder- und Beratungsstelle ein Spendenauto. FIRMENFOTO<br />

und Achim Fahrenkamp – anvertraut,<br />

dennoch bleibt das<br />

soziale Engagement des Unternehmens<br />

ein persönliches<br />

Anliegen. Schließlich ist es<br />

eng verwoben mit der Familiengeschichte<br />

von Hermann<br />

Gärtner, dessen Sohn Andreas<br />

schwerst behindert zur<br />

Welt kam. „Er hat festgestellt,<br />

wie schwierig es ist,<br />

Einrichtungen für Behinderte<br />

zu finden“, erklärt<br />

Porta-Sprecher Kurt Jox.<br />

1993 gründete der Unternehmenschef<br />

deshalb die Andreas-Gärtner-Stiftung,<br />

die<br />

Menschen mit geistiger Behinderung<br />

fördern und besser<br />

in die Gesellschaft integrieren<br />

will. Bis heute unterstützt<br />

die Stiftung Vereine,<br />

Schulen und Hilfsorganisationen<br />

vornehmlich in Nordund<br />

Mitteldeutschland.<br />

Zur Philiosophie des Unternehmens<br />

gehört es seither<br />

aber auch, schon vor der Eröffnung<br />

eines Möbelhauses<br />

sozial <strong>akt</strong>iv zu werden. Allein<br />

in Potsdam vergab Porta<br />

im Sommer 2008 Fahrzeuge<br />

an 20 Hilfseinrichtungen in<br />

der Stadt und unterstützte<br />

weitere 20 Träger finanziell<br />

und materiell. Bis heute,<br />

schätzt Kurt Jox, habe Porta<br />

in Potsdam etwa 70 Charity-<br />

Aktionen unter dem Motto<br />

„Porta hilft!“ organisiert.<br />

„Am Anfang steht immer<br />

die Frage: Was wird benötigt?“,<br />

erklärt er. Ob Möbel,<br />

Autos oder Geld – die Spenden<br />

richten sich stets nach<br />

den Bedürfnissen der Träger.<br />

Erst im April übergab Jens<br />

Buskies, Leiter der Porta-Filiale<br />

in Potsdam, einen<br />

Scheck in Höhe von 12000<br />

Euro an die Suppenküche<br />

der Volksolidarität. Zwischen<br />

40 und 80 Mahlzeiten<br />

gehen dort jeden Tag an die<br />

Bedürftigen in der Stadt –<br />

dank der Spende konnte die<br />

altersschwache Küche erneuert<br />

werden. Weitere 12000<br />

Euro erhielt im Mai das „Sozial-Therapeutische<br />

Institut<br />

Berlin-Brandenburg“ – ein<br />

Verein, der sich für den<br />

Schutz von Missbrauchsopfern,<br />

im Bereich der Jugendarbeit<br />

und der Gewaltprävention<br />

engagiert. Die Summe<br />

war bei der jährlichen Spenden<strong>akt</strong>ion<br />

anlässlich des Geburtstages<br />

von Hermann<br />

Gärtner am 7. Mai zusammengekommen.<br />

An diesem<br />

Tag gehen traditionell zehn<br />

Prozent des Umsatzes an<br />

eine lokale Einrichtung. „Ich<br />

bin der festen Überzeugung,<br />

dass es immer die Richtigen<br />

getroffen hat“, sagt Kurt Jox.<br />

„Und vielleicht haben wir<br />

durch die Aktionen tatsächlich<br />

die eine oder andere Not<br />

gelindert.“


Swing-Klassiker<br />

erfrischend neu<br />

Die wohl kleinste Big Band Deutschlands begeistert<br />

German Trombone Vibration<br />

wurde 2008 von<br />

andleader Jörg Vollerthun<br />

egründet. Es ist heute die<br />

ohl kleinste Big Band, die<br />

an in Deutschland finden<br />

ann. In der Besetzung mit<br />

rei Posaunen (Jörg Vollertun,<br />

Nils Marquardt, Philipp<br />

omke), Bass (Stephan Pfaff)<br />

nd Schlagzeug (Michael Roalska)<br />

interpretieren sie<br />

Swing-Klassiker wie „In the<br />

Mood“ und „Sing, Sing,<br />

Sing“ erfrischend neu.<br />

Während die unbändigen<br />

Stücke der Swing-Ära durch<br />

eine kleine musikalische<br />

Zeitreise führen, sorgen stilechte<br />

Eigenkompositionen<br />

sowie Performance- und<br />

Showelemente stets für eine<br />

sehr persönliche Note. Die<br />

Band formierte sich durch Zufall<br />

in einem Seitental des Himalayas.<br />

Ein kanadischer Porzellanmagnat<br />

ließ sich im Sommer<br />

2008 alle fünf einander unbekannten<br />

Musiker ins Basislager<br />

des Achttausenders<br />

Dhaulagiri einfliegen. Der<br />

Kanadier wollte während seiner<br />

Ostwandbesteigung auf<br />

den Klang der Posaune nicht<br />

verzichten.<br />

So klingen<br />

Honigbienen<br />

Die Band The Honeybees präsentiert<br />

Ohrwürmer aus alten Zeiten<br />

Das Programm der Berliner<br />

Band The Honeybees<br />

ist eine Hommage an<br />

die erste wahre Girl-Group<br />

der Welt – die Andrews Sisters.<br />

Deren dreistimmige<br />

Ohrwürmer wie „Bei Mir<br />

Bist Du Schön“ und „In The<br />

Mood“ sind bis heute weltbekannt<br />

und unvergessen. Die<br />

Band begeistert Swingliebhaber<br />

in Theatern, auf EU-Galas,<br />

bei Veranstaltungen wie<br />

dem Schleswig-Holstein-Musikfestival<br />

oder dem Rheingau-Musikfestival,<br />

sie spielten<br />

beim Presseball in Berlin.<br />

Auf dem Sommerabend werden<br />

die drei Sängerinnen<br />

von einem E-Pianisten, einem<br />

Kontrabassisten und einem<br />

Schlagzeuger begleitet.<br />

Ein Feuerwerk von Groove und Soul<br />

Spirit Of Soul ist Bandname<br />

und zugleich Motto<br />

ines vielseitigen und flexilen<br />

Black Music Eventkonepts.<br />

Ein Zusammenschluss<br />

us erfahrenen Profimusiern<br />

und Sängern, die sich<br />

ntschlossen haben, den<br />

eist des Soul auf der Bühne<br />

Eine Band der Extraklasse gibt den musikalischen Ausklang des Sommerabends<br />

neu zu erwecken und zu zelebrieren.<br />

Die Besetzung: Die drei<br />

Sänger von Spirit of Soul bilden<br />

seit Oktober 2005 mit ihren<br />

powervollen und perfekt<br />

harmonierenden Stimmen<br />

die „Gesangs Front“ und bieten<br />

eine Performance sowie<br />

ein Entertainment, das seinesgleichen<br />

sucht. Drei Stimmen<br />

haben zueinander gefunden,<br />

die zwar völlig unterschiedlich<br />

in ihrem Stil, jedoch<br />

kraftvoll und aussagekräftig<br />

sind. Zusammen mit<br />

der Begleitband verschmelzen<br />

sie zu einer Einheit und<br />

einem Feuerwerk von<br />

Groove und Soul.<br />

Ihre Art zu singen und die<br />

Präsentation sind von den<br />

großen Stars der sogenannten<br />

„Old School“ Zeit wie James<br />

Brown beeinflusst. Sie<br />

sind aber auch flexibel genug,<br />

mit den neuen R&B<br />

Stars der modernen Szene<br />

mitzuhalten. Ihre Vielseitigkeit<br />

und Flexibilität lässt sich<br />

auch auf den jeweiligen Ort<br />

und die Veranstaltung übertragen.<br />

Spirit of Soul garantiert<br />

ein Entertainment der<br />

Extraklasse, das noch lange<br />

in Erinnerung bleiben wird.


VonKerstinVoy<br />

Mit dem Stummfilm fing<br />

alles an. Charlie Chalin<br />

verzückte sein Publikum<br />

n den 1920er Jahren mit witigen<br />

Pantomimen. In der<br />

olgezeit begann die Ära des<br />

onfilms und der Comiclips<br />

wie Mickey Mouse, ein<br />

nappes halbes Jahrhundert<br />

päter entstanden erste Popusikvideos<br />

zu Liedern der<br />

ruppe Queen. Heute nuten<br />

audiovisuelle Künstler<br />

usschnitte aus allen diesen<br />

edien, um ihrem Publikum<br />

uf Festivals, in Clubs, Galeien<br />

und Museen optische<br />

nreize zu bieten. Sie schneien<br />

an Computern kurze<br />

ilm-Sequenzen zusammen,<br />

iederholen einzelne Auschnitte<br />

in einer Endloschleife<br />

und manipulieren<br />

ie Geschwindigkeit. Darüer<br />

legen sie andere schimernde<br />

Farben oder verchleiernde<br />

Schatten – all<br />

ies ist möglich mit Compuertechnik.<br />

„Als visueller Künstler<br />

Brandenburg auf Kunstvideos<br />

Safy Etiel beamt Filmsequenzen auf eine Leinwand, und DJ Robert Smith liefert die Musik dazu<br />

Der Videokünstler Safy Etiel.<br />

braucht man ein Auge für Bilder<br />

und Raum“, sagt der<br />

52-jährige gebürtige Israeli<br />

Safy Etiel, der sich bei seinen<br />

Auftritten VJ Sniper nennt.<br />

Nach der Schulzeit und dem<br />

Militärdienst ging er nach Europa.<br />

In Amsterdam studierte<br />

er an der Kunstakademie.<br />

Sein Interesse für Technik<br />

verhalf ihm dazu, sich<br />

mithilfe der bearbeiteten<br />

Akustikaufnahmen eine Existenz<br />

aufzubauen. Aus dem<br />

Disc-Jockey wurde ein Visual-Jockey<br />

– ein Videokünstler.<br />

Auf seinem Arbeitstisch<br />

liegt ein ganzes Bündel verworrener<br />

Kabel. „So sieht es<br />

auch in meinem Kopf aus“,<br />

scherzt Etiel. Seine Arbeitsweise<br />

ist manchmal chaotisch,<br />

doch was aus den Aufnahmen<br />

entsteht, hat viel Gestaltungskraft.<br />

Während er<br />

seine aus Akustik und Bildern<br />

zusammengestellten<br />

Shows früher häufiger auf<br />

mehreren Monitoren zeigte,<br />

projiziert er die Videoausschnitte<br />

heute meistens auf<br />

eine Leinwand. Das ist auch<br />

beim Brandenburgischen<br />

Sommerabend der Fall.<br />

Was genau Etiel bei der<br />

Show zeigen wird, will er<br />

spontan entscheiden. Die Videos<br />

legt er in Echtzeit übereinander.<br />

Ausgewählte Ausschnitte<br />

vermischt er dann<br />

mit selbst gedrehten Aufnahmen,<br />

die den Char<strong>akt</strong>er Brandenburgs<br />

widerspiegeln: kulturelle<br />

Prestigeprojekte, klassische<br />

Gärten, Betriebe und<br />

Videos von den bisherigen<br />

Sommerabenden.<br />

Etiels Facettenreichtum ist<br />

das, was seine Präsentationen<br />

so besonders macht. Die<br />

Show ist ein Blickfang, mehr<br />

soll sie auch nicht sein. „Die<br />

Erwartungen sind jedes Mal<br />

trotzdem hoch“, sagt Etiel.<br />

Begleitet werden die Videoausschnitte<br />

von Pop-<br />

Klängen des Disc-Jockeys<br />

Robert Smith, der auch Radio-DJ<br />

und Produzent ist.<br />

DJ Robert Smith.


In den Abendstunden bieten sich dem Gast im Forster Rosengarten atemberaubende Fotomotive.<br />

FOTO: STADT FORST<br />

FORST | Vor 100 Jahren wurde<br />

er Ostdeutsche Rosengaren<br />

in Forst (Spree-Neiße) erffnet.<br />

Jens Hofmann (51) betimmt<br />

seit 1991, wo China<br />

irl und Mister Lincoln blüen.<br />

AZ: Reicht die Liebe zur<br />

ose aus, um Chef eines Roengartens<br />

zu werden?<br />

ens Hofmann: Ich bin auf<br />

en Rosenfeldern im thürinischen<br />

Langensalza groß georden.<br />

Als Gärtner war<br />

an aber in der DDR mehr<br />

it Obstbau beschäftigt.<br />

ie kamen Sie zur Rose zuück?<br />

ofmann: Ich traf Werner<br />

ottschalk. Das ist der<br />

ann, der nach dem Zweien<br />

Weltkrieg den Rosengaren<br />

wieder aufbaute. Nach<br />

ast 40 Jahren brauchte Gottchalk<br />

einen Nachfolger.<br />

ie viel ist von dem Rosenarten<br />

übrig, der 1913 eröffet<br />

wurde?<br />

ofmann: 1945 lief die Frontinie<br />

mitten durch die Anage,<br />

nach dem Krieg bauten<br />

ie Menschen hier Gemüse<br />

n. Auch zu DDR-Zeiten<br />

Der Rosenkavalier<br />

Jens Hofmann liebt die Rhapsody in Blue, aber schenkt seiner Frau lieber wilde Blumen<br />

wurde der Garten mehrfach<br />

überplant. Ich versuche, ihn<br />

in die Gründerzeit zurückzuführen.<br />

Das heißt: Sichtachsen<br />

wieder herstellen oder<br />

verschollene Brunnen nachgestalten.<br />

Munition finden<br />

wir übrigens noch immer.<br />

Wie kam man auf die Idee, in<br />

Forst eine Rosenschau zu veranstalten?<br />

Hofmann: Sieben Jahre vorher<br />

war hier bereits ein Volkspark.<br />

Die Textilarbeiter verbrachten<br />

hier ihren Feierabend.<br />

Die Forster Kleingärtner<br />

hatten dann die Idee zur<br />

Ruga, der Rosen- und Gartenbauausstellung.<br />

Mehr als<br />

300000 Menschen kamen.<br />

Schaffen Sie es zum 100. Jubiläum<br />

wieder, so viele herzulocken?<br />

Hofmann: Acht Millionen<br />

Euro sind in die Vorbereitungen<br />

für das Jubiläum geflossen.<br />

Den Besucherrekord<br />

werden wir aber nicht knacken.<br />

Wir rechnen mit<br />

125000 Besuchern.<br />

Jens Hofmann rechnet mit 125000 Besuchern im Rosengarten in Forst.<br />

Sie können hier unter mehr<br />

als 900 Rosensorten wählen.<br />

Welche schenken Sie Ihrer<br />

Frau?<br />

Hofmann: Ich schenke meiner<br />

Frau gar keine Rosen.<br />

Hier wird nichts weggeschnitten.<br />

Privat bevorzuge<br />

ich wilde Blumen, in meinem<br />

Garten lasse ich alles wachsen.<br />

FOTO: MAZ/JULIANE PRIMUS<br />

Haben Sie eine Lieblingsrose?<br />

Hofmann: Die Rhapsody in<br />

Blue ist toll, ihre Farbe leuchtet<br />

unglaublich kräftig. Aber<br />

auch die Nostalgie: Sie ist<br />

zweifarbig und die wohl gesündeste<br />

Rose, die hier im<br />

Garten steht.<br />

Rosen haben ja oft die seltsamsten<br />

Namen.<br />

Hofmann: Mister Lincoln, die<br />

Geschwister Scholl oder Dr.<br />

Helmut Kohl – wir haben sie<br />

alle. Bei der Züchtung der<br />

Dr. Helmut Kohl ist wohl etwas<br />

schiefgegangen. Die<br />

Rose ist nämlich rot. China<br />

Girl ist natürlich gelb.<br />

Quietschgelb. Die Namen<br />

der zah<strong>lr</strong>eichen Neuheiten<br />

sind noch geheim.<br />

Wann ist der beste Zeitpunkt,<br />

den Rosengarten zu<br />

besuchen?<br />

Hofmann: Zum Rosengartenfest<br />

am letzten Juniwochenende<br />

wird es hier brechend<br />

voll. Doch die Rose blüht ja<br />

bis in den Spätherbst. Auch<br />

dank Rhododendron, Azaleen<br />

und Dahlien lohnt sich<br />

der Besuch. Man sollte sich<br />

Zeit nehmen. Wenn ich eine<br />

Gruppe durch den Garten<br />

führe, geht unter zwei Stunden<br />

gar nix.<br />

Interview: Juliane Primus


NEURUPPIN | Gut Hesterberg<br />

n Neuruppin (Ostprignitzuppin)<br />

wurde 2012 in einer<br />

RD-Umfrage zum schönsen<br />

Bauernhof Deutschlands<br />

ekürt. Karoline und Martin<br />

esterberg berichten, was<br />

hr Gut einzigartig macht.<br />

AZ: Sie haben sich bei der<br />

mfrage mit Ihrer erst zwölfährigen<br />

Unternehmensgechichte<br />

gegen jahrhundertelte<br />

Höfe durchgesetzt. Woan<br />

liegt's?<br />

aroline Hesterberg: Sicherich<br />

zum einen am gesamten<br />

rscheinungsbild, dass wir<br />

ier also alles so nah bei haen.<br />

Zum anderen aber auch<br />

n der menschlichen Seite.<br />

ass wir hier auf dem Gutsof<br />

alle ziemlich eng zusamen<br />

leben und arbeiten. Wir<br />

rbeiten auf ein gemeinsaes<br />

Ziel hin.<br />

ie sieht dieses Ziel aus?<br />

arolineHesterberg: Wir wolen<br />

gute Fleisch- und Wurstaren<br />

handwerklichen Urprungs<br />

produzieren. Dabei<br />

Wissen, was drin ist<br />

Auf dem Gut Hesterberg liegt von der Landwirtschaft bis zur fertigen Wurst alles in einer Hand<br />

ist es uns wichtig, alles auf<br />

auf unserem Hof und aus einer<br />

Hand herzustellen.<br />

Von der Zucht bis zur Vermarktung<br />

machen Sie also alles<br />

selbst?<br />

Karoline Hesterberg: Genau,<br />

in Bezug auf Rind stimmt<br />

das. Wir haben eine eigene<br />

Rinderhaltung und auch die<br />

Schlachtung hier auf dem<br />

Hof. Da geht das Tier vorne<br />

lebend rein und kommt hinten<br />

als Steak wieder raus.<br />

Beim Schwein arbeiten wir<br />

mit dem Neuruppiner<br />

Schlachthof zusammen, der<br />

uns Fleisch aus der Region<br />

zuliefert, das wir dann weiterverarbeiten.<br />

Karoline und Martin Hesterberg.<br />

Welche Produkte produzieren<br />

Sie?<br />

Karoline Hesterberg: Auf der<br />

einen Seite haben wir unseren<br />

Frischfleischverkauf.<br />

Und dann eben Wurstwaren.<br />

Da haben wir ein ziemlich bodenständiges<br />

Sortiment. Das<br />

soll schmecken wie früher.<br />

Zudem gibt es ein Spezialitätensortiment<br />

mit Salamis im<br />

Kräutermantel oder Schinken<br />

mit Rosmarin. Ein bisschen<br />

feiner eben.<br />

FOTO: PETER GEISLER<br />

Und was davon ist bei den<br />

Brandenburgern besonders<br />

beliebt?<br />

MartinHesterberg: Durch die<br />

Historie ist Brandenburg natürlich<br />

sehr wurstlastig. Die<br />

Leute haben hausgeschlachtet,<br />

das aus der Kultur von früher<br />

übernommen. Wir stellen<br />

uns da auf und sagen,<br />

was früher gut war, ist heute<br />

noch gut. Deshalb haben wir<br />

eine Hausschlachteserie mit<br />

Produkten, die nach alten Rezepturen<br />

hergestellt werden.<br />

Was unterscheidet Hesterberg-Spezialitäten<br />

von Supermarktware?<br />

MartinHesterberg: Wir versuchen,<br />

Produkte, die auch normal<br />

gut laufen, besser zu machen.<br />

Wenn der Kunde<br />

Wurst vom Gut Hesterberg<br />

probiert, dann soll ihm der<br />

tolle Geschmack auffallen.<br />

Karoline Hesterberg: Und<br />

man weiß eben, was drin ist,<br />

wo es herkommt, wer es gemacht<br />

hat.<br />

Muss man zu Ihnen ins Ruppiner<br />

Land kommen, um die<br />

Spezialitäten probieren zu<br />

können?<br />

Karoline Hesterberg: Natürlich<br />

ist jeder eingeladen, zu<br />

uns aufs Gut zu kommen,<br />

das ist absolut gewollt. Aber<br />

wir haben auch fünf Läden<br />

in Berlin, und es gibt unsere<br />

Produkte über einige Edekas<br />

im Land Brandenburg und<br />

bei Edeka und Reichelt in<br />

Berlin.<br />

Martin Hesterberg: In Brandenburg<br />

findet man uns in<br />

den Edeka-Märkten in Großbeeren,<br />

Cottbus, Strausberg<br />

und Bernau.<br />

Interview: Stephanie Philipp


DANKE<br />

AN ALLE PARTNER<br />

BRANDENBURGISCHER SOMMERABEND 2013<br />

SPONSOREN<br />

FÖRDERER<br />

CATERINGSPONSOREN<br />

CATERINGSPONSOREN<br />

•ADACBerlin-Brandenburge.V.<br />

• AOKNordost–<br />

DieGesundheitskasse<br />

• BOMBARDIERTransportationGmbH<br />

• ENERTRAG<br />

•FlASKAMpUMMENAG<br />

•GrothGruppe<br />

•KondorWesselsGruppe<br />

• lindeAG<br />

•MärkischeAllgemeine<br />

• potsdamerFeuerwerk<br />

VertriebsGmbH<br />

• ReggeborghInvestment&<br />

ManagementGmbH<br />

• RUNDFUNKBERlIN-BRANDENBURG<br />

•TOTAlDeutschlandGmbH<br />

•TropicalIslands<br />

FÖRDERER<br />

•1aEventServicesGmbH<br />

•AgroUetz-BornimGmbH<br />

•All-ROUNDDienstleistungen<br />

K.Quente<br />

•asenticonAG<br />

•AVMSAudioVideoMediaServices<br />

GmbH<br />

•B.E.S.GmbH<br />

•BOOKINGpAKETGmbH<br />

•Bundesarbeitgeberverbandder<br />

personaldienstleistere.V.(BAp)<br />

•DEGASDeutscheGesellschaft<br />

fürAnlagensicherheit<br />

undprojektmanagementmbH<br />

•DesignerOutletBerlin<br />

•DeutschepostAG<br />

•DeutscheTelekomAG<br />

•DOMUSAG<br />

•EMBEnergieMarkBrandenburg<br />

GmbH<br />

•E.ONedisAG<br />

•E.ONedisVertriebGmbH<br />

•erdgasmobilBerlin-Brandenburg<br />

e.V.<br />

•EuroparcDreilindenGmbH<br />

•GfBUGesellschaftfürBetriebs-und<br />

UmweltberatungmbH<br />

•H.lorbergBaumschulerzeugnisse<br />

GmbH&Co.KG<br />

•Handelsverband<br />

Berlin-Brandenburge.V.(HBB)<br />

•H.E.S.GmbH<br />

•HotelBrandenburgerTor<br />

potsdamGmbH<br />

•IngenieurbüroDöringGmbH<br />

•INSElHOTElpotsdam-HermannswerderGmbH&Co.KG<br />

•Kirsch&DrechslerHausbauGmbH<br />

•losbergerGmbH<br />

•ModehausVoigt<br />

•MTUMaintenance<br />

Berlin-BrandenburgGmbH<br />

•NeueDorintGmbH<br />

DorintSanssouciBerlin/potsdam<br />

•NHVoltairepotsdam<br />

•OrtranderEisenhütteGmbH<br />

•partyRentBerlin,<br />

Geitel&MahneckeGmbH<br />

•pCKRaffinerie<br />

•porscheNiederlassungBerlinGmbH<br />

•pRINTpRINZGmbH<br />

•profiMietBerlinGmbH<br />

•RiedelCommunications<br />

GmbH&Co.KG<br />

•SECURITAS<br />

•SiemensAG<br />

•StadlerpankowGmbH<br />

•TRUSTpromotionGmbH<br />

•WerbeatelierKabuse.K.<br />

•WestminsterUnternehmensgruppe<br />

•BIONADEGmbH<br />

•Blutwurstmanuf<strong>akt</strong>urGmbH<br />

•ConfiserieFelicitasGmbH<br />

•EWGEberswalderWurstGmbH<br />

•FischereiKöllnitzeG<br />

•Florida-EisManuf<strong>akt</strong>urGmbH<br />

•FRANKFURTERBRAUHAUSGMBH<br />

• GutHesterberg–Schönster<br />

BauernhofDeutschlands<br />

•GetränkeHoffmannGmbH<br />

• HOlIDAyINNBERlINAIRpORT–<br />

CONFERENCECENTRE<br />

•K&KEVENTSpotsdamGmbH/<br />

Kutschstallensemble<br />

•KlosterbrauereiNeuzelleGmbH<br />

• Kongresshotelpotsdam<br />

amTemplinerSee<br />

• KöniglicheHofbäckereiim<br />

KrongutBornstedt<br />

• landeswasserverbandstag<br />

Brandenburge.V.<br />

• landfleischereiBendigGmbH<br />

• MineralquellenBadliebenwerda<br />

GmbH<br />

• MövenpickZurHistorischen<br />

MühleSanssouci<br />

MövenpickRestaurants<br />

DeutschlandGmbH<br />

•Oberlinhauspotsdam<br />

•Obst-undGemüseverarbeitung<br />

SpreewaldkonserveGolßenGmbH<br />

•RadebergerGruppeKG<br />

c/oBerliner-Kindl-Schultheiss-<br />

Brauerei<br />

•SchlossDiedersdorf<br />

• SpreenhagenerVermehrungsbetrieb<br />

fürlegehennenGmbH<br />

• SpreewälderKräutermanuf<strong>akt</strong>ur<br />

inBurg<br />

•TchiboCoffeeServiceGmbH<br />

• ThelakesideBurghotel<br />

zuStrausberg<br />

• VanderValkHotel<br />

BerlinBrandenburg<br />

• WeingutFritzAllendorf–<br />

Georgshof<br />

Rheingau/Oestrich-Winkel<br />

•WIESENHOF<br />

• yakultDeutschlandGmbH<br />

„BRANDENBURG UNTER<br />

DAMPF”<br />

•DieterKobusch<br />

DämeritzseehotelGmbH<br />

•SteffenSchwarz<br />

TrainingsAkademieBerlin<br />

• HolgerMootz<br />

RestaurantMärkischeStuben<br />

imHotelResidenz<br />

amMotzenerSee<br />

•U<strong>lr</strong>ikelaun<br />

landlustKörzin<br />

•JessicaManthei<br />

HausamSpreebogen


Von Stephanie Philipp<br />

Nicht zu groß, aber auch<br />

nicht zu klein dürfen<br />

sie sein, die perfekten Spreewaldgurken.<br />

Frisch geerntet<br />

kommen sie zusammen mit<br />

Kräutern und Gewürzen direkt<br />

vom Feld ins Glas. So<br />

auch in Boblitz, einem Ortsteil<br />

von Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz),<br />

wo das<br />

Familienunternehmen Rabe<br />

Spreewälder Konserven in jedem<br />

Jahr rund 3000 Tonnen<br />

Gurken verarbeitet.<br />

Angebaut, geerntet und<br />

geliefert wird die Rohware<br />

von Bauern aus der Region.<br />

„Wir schließen in jedem<br />

Frühjahr Anbauverträge mit<br />

Landwirten ab, die die Gurken<br />

unseren Wünschen entsprechend<br />

liefern“, sagt Heidemarie<br />

Belaschk. Gemeinsam<br />

mit ihrem Mann Rainer<br />

hat sie den 1898 gegründeten<br />

Familienbetrieb 1979<br />

übernommen. Die Bestellmenge<br />

ergibt sich aus jahrzehntelanger<br />

Erfahrung und<br />

dem Blick auf die Verkaufs-<br />

Geschützte Gurke<br />

Der Familienbetrieb Rabe aus Boblitz stellt die berühmte Spreewaldspezialität her<br />

In Rabes Konserven landen zu 100 Prozent Spreewälder Gurken.<br />

zahlen, die nach stetigem<br />

Wachstum zuletzt konstant<br />

sind.<br />

Es ist wichtig, die benötigte<br />

Menge möglichst genau<br />

vorauszusagen, denn<br />

um die Gläser als echte<br />

Spreewälder Gurken verkaufen<br />

zu können, müssen mindestens<br />

70 Prozent der Rohware<br />

im Spreewald gewachsen<br />

sein. Die Landwirte<br />

bauen auch nur entsprechend<br />

der Bestellung an, so<br />

dass ein Nachordern lediglich<br />

in sehr ertragreichen Jahren<br />

möglich ist. Das Unternehmerehepaar<br />

Belaschk,<br />

das die Geschäftsführung<br />

Anfang vergangenen Jahres<br />

an Sohn Markus übergeben<br />

hat, hat die Bestellung im<br />

Griff. „Wir haben immer 100<br />

Prozent Spreewälder Rohware“,<br />

sagt Heidemarie Belaschk.<br />

Jedes Jahr werden<br />

etwa 40000 Tonnen Gurken<br />

im Spreewald geerntet.<br />

Man produziere mit regionalen<br />

Rohstoffen und habe<br />

sich daher auch an der Erarbeitung<br />

von Markenschutzrichtkriterien<br />

für die Spreewälder<br />

Gurken und den<br />

Meerrettich, von dem 300<br />

Tonnen im Jahr die Firma verlassen,<br />

beteiligt. Der Spreewaldverein<br />

in Lübben hat<br />

sich für den Markenschutz<br />

eingesetzt und 1999 die Bestätigung<br />

von der Europäischen<br />

Union erhalten. Er<br />

überwacht die Einhaltung in<br />

Anbau, Ernte und Produktion.<br />

„Der Konservenmarkt<br />

ist hart umkämpft und die<br />

Preise sind im Keller“, so Belaschk.<br />

Dem stehe die hohe<br />

Qualität der Spreewald-Produkte<br />

gegenüber. Das müsse<br />

man nach außen tragen.<br />

Die Familie vertreibt ihre<br />

Produkte unter der Marke<br />

„Spreewaldrabe“ in deutschen<br />

Supermärkten und<br />

über Groß- und Einzelhändler<br />

auch in Belgien, Spanien,<br />

Italien sowie Kanada. Die<br />

FOTO: DPA<br />

Firma produziert jährlich<br />

auch 1000 Tonnen Sauerkraut.<br />

Rotkohl, Paprika, Silberzwiebeln,<br />

Letscho, Rote<br />

Bete und Sellerie gehören<br />

ebenso zum Sortiment. Das<br />

Wichtigste ist aber die Spreewaldgurke.<br />

Allein für deren<br />

Verarbeitung brauchen die<br />

Boblitzer in der Hochsaison<br />

täglich je eine Tonne Dill<br />

und Zwiebeln. Natürlich aus<br />

regionalem Anbau.


VonMarcelJarjour<br />

as Ruder-Ass: Kathrin Boron.<br />

Spitze dank Sporthilfe<br />

Ausnahmeathleten Brandenburgs sind stolz auf ihre Erfolge und repräsentieren das Land gern<br />

Erfolgreiche Olympioniken<br />

und die Sporthilfe<br />

Brandenburg – diese<br />

ombination fruchtet schon<br />

eit vielen Jahren. Eines haen<br />

folgende Athleten geeinsam<br />

– ohne die Fördeung<br />

durch die Sporthilfe<br />

randenburg wären Kathrin<br />

oron, Franziska Weber und<br />

aximilian Levy unter Umtänden<br />

nicht dort, wo sie<br />

eute sind.<br />

„Vielleicht wäre mein Weregang<br />

nicht unbedingt<br />

anz anders, aber der Geanke<br />

wegen finanzieller<br />

orgen hätte den sportlichen<br />

lltag sehr erschwert und beindert“,<br />

sagt Kathrin Boron,<br />

ie erfolgreichste Ruderin<br />

er Welt.<br />

Erfolgreich war sie in ihrer<br />

aufbahn – und wie. Gold in<br />

arcelona 1992, Gold in Atanta<br />

1996, Gold in Sydney<br />

000 und Gold in Athen<br />

004, dazu noch Bronze in Peing<br />

2008 im Doppelzweier<br />

nd Vierer. „Nebenbei“ samelte<br />

die Ruderin Boron mal<br />

o eben acht Weltmeistertitel<br />

nd ist unter den erfolgeichsten<br />

Olympioniken aler<br />

Zeiten auf Platz 110 zu finen.<br />

In der deutschen Rangiste<br />

der besten Olympiateilehmer<br />

liegt sie mit ihren<br />

ünf olympischen Medaillen<br />

uf Rang neun. Folglich fällt<br />

s Kathrin Boron schwer, den<br />

eeindruckendsten olympichen<br />

Moment ihrer Laufbahn<br />

zu benennen. „Ich<br />

habe fünf Sommerspiele erlebt,<br />

da gibt es so unendlich<br />

viele Erlebnisse. Hier etwas<br />

herauszuheben, fällt mir<br />

sehr schwer. Ich bin dankbar<br />

für alles, was ich erleben<br />

durfte“, sagt Boron, die in<br />

Athen 2004 bei der Schlussfeier<br />

die deutsche Fahne ins<br />

Stadion tragen durfte. „Das<br />

war ein unbeschreibliches<br />

Gefühl“, erzählt die 43 Jahre<br />

alte Rudererin, die heute in<br />

Caputh wohnt.<br />

Unbeschreiblich ist auch<br />

das, was Franziska Weber<br />

am 9. August 2012 in London<br />

erleben durfte. Bei ihrer<br />

Olympia-Premiere sammelte<br />

sie gleich ihre ersten<br />

Medaillen. Im Zweier-Kajak<br />

über 500 Meter gewann die<br />

gebürtige Potsdamerin gemeinsam<br />

mit Tina Dietze<br />

Gold. Schon einen Tag vorher<br />

durfte sie in den Genuss<br />

einer olympischen Siegerehrung<br />

kommen. Gemeinsam<br />

mit Dietze, Katrin Wagner-<br />

Augustin und Carolin Leonhardt<br />

gewann sie auf dem<br />

Dorney Lake im Vierer-Kajak<br />

über 500 Meter die Silbermedaille<br />

und fuhr hoch dekoriert<br />

zu ihrem Heimatverein,<br />

dem KC Potsdam, zurück.<br />

Bei den Europameisterschaften<br />

am vergangenen<br />

Wochenende in Portugal verpasste<br />

Weber sowohl im Vierer<br />

als auch im Zweier auf<br />

den olympischen 500 Meter<br />

die Goldmedaille und reiste<br />

mit zwei Silbermedaillen im<br />

Gepäck wieder in die Heimat.<br />

Dort wurde die Einzelweltmeisterin<br />

von 2010 im<br />

Herbst des vergangenen Jahres<br />

zum bereits dritten Mal in<br />

Folge Brandenburgs Sportlerin<br />

des Jahres.<br />

Ohne die Sporthilfe, von<br />

der die Bauingenieurwesen-<br />

Studentin seit 2005 unterstützt<br />

wird, wäre dieser Triumphzug<br />

bei WM, EM und<br />

Olympia nicht möglich gewesen.<br />

„Ich denke schon, dass<br />

die Sporthilfe einen großen<br />

Teil dazu beigetragen hat.<br />

Denn es wäre mir und meinen<br />

Eltern nicht möglich gewesen,<br />

alle Trainingslager<br />

zu finanzieren. Da war die<br />

Sporthilfe Brandenburg wirklich<br />

eine große Stütze“, sagt<br />

Franziska Weber.<br />

Die Faszination Olympia<br />

war für Franziska Weber der<br />

Höhepunkt ihrer bisherigen<br />

Karriere. „Es ist einfach<br />

Wahnsinn, mit so vielen<br />

Sportlern zusammen den<br />

Wettkampfhöhepunkt zu bestreiten“,<br />

erzählt sie und<br />

schwärmt vom tollen olympischen<br />

Flair. „Ich bin so glücklich<br />

und dankbar, dass ich<br />

Olympia einmal hautnah erleben<br />

durfte.“ Die Spiele in<br />

Rio de Janeiro 2016 sind daher<br />

das nächste Ziel für die<br />

zweifache Olympia-Edelmetall-Gewinnerin.<br />

„Wir<br />

freuen uns auf Rio und hof-<br />

Das Kajak-Ass: Franziska Weber.<br />

fen, dass wir auch als Sportler<br />

dorthin reisen können“,<br />

schreiben Tina Dietze und<br />

Das Bahnrad-Ass: Maximilian Levy.<br />

Franziska Weber auf dem sozialen<br />

Netzwerk Facebook.<br />

Im Hintergrund ist dabei die<br />

weltberühmte Copacabana<br />

zu sehen.<br />

Während die beiden Wassersportlerinnen<br />

Kathrin Boron<br />

und Franziska Weber am<br />

Olympiastützpunkt in der<br />

brandenburgischen Landeshauptstadt<br />

angesiedelt sind,<br />

ist der Stützpunkt Cottbus<br />

die sportliche Heimat von<br />

Bahnradsportler Maximilian<br />

Levy. Seine Vita auf dem vermeintlichen<br />

Drahtesel, der eigentlich<br />

eine Hightech-Maschine<br />

auf zwei Rädern ist,<br />

ist geprägt von hochkarätigen<br />

Erfolgen. Er wurde bereits<br />

dreimal Weltmeister, sowohl<br />

im Teamsprint (zwei Titel)<br />

als auch im Keirin, dem<br />

Kampfsprint. Zudem holte er<br />

dreimal olympisches Edelmetall<br />

(Silber im Keirin und<br />

Bronze im Teamsprint in London,<br />

2008 in Peking Bronze<br />

im Teamsprint). Seit 2005<br />

wird der gebürtige Ost-Berliner<br />

gefördert. „Die Sporthilfe<br />

hat einen großen Anteil<br />

an meinen Erfolgen. Ich<br />

wurde über Jahre und von<br />

klein auf systematisch gefördert“,<br />

sagt Levy. „Dafür bin<br />

ich sehr dankbar.“ Mit dem<br />

Olympiastützpunkt Cottbus<br />

verbindet er daher Heimatgefühle.<br />

„Es ist mein Zuhause,<br />

und hier konnte ich mich kontinuierlich<br />

entwickeln und<br />

zum Weltklasse-Athleten,<br />

aber auch als Mensch, reifen“,<br />

so der Bahnradfahrer.<br />

Schon früh bestieg Levy<br />

sein erstes Rennrad und fuhr<br />

im Alter von zehn Jahren<br />

seine ersten Erfolge ein. Danach<br />

ging es für den heute 25<br />

Jahre alten Elite-Athleten immer<br />

höher hinaus. Wie für Boron<br />

und Weber ist auch für<br />

Levy der Höhepunkt seiner<br />

sportlichen Karriere die Teilnahme<br />

an den Olympischen<br />

Spielen. „Es ist einfach unbeschreiblich.<br />

Ich kann nur jedem<br />

empfehlen, sich diesen<br />

Moment zu erarbeiten“, sagt<br />

Maximilian Levy.


Musiker des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt (Oder) kurz vor Beginn eines Konzertes im Kloster Chorin.<br />

FOTO: DPA<br />

Von Michaela Grimm<br />

Wie ein gewerkschaftliches<br />

Betriebskonzert<br />

zur<br />

rfolgreichen Freiluft-Klassireihe<br />

in Brandenburg<br />

urde, zelebriert und zeigt<br />

er Choriner Musiksommer<br />

b Mitte Juni in seiner 50.<br />

uflage. Zu den gastierenen<br />

Musikern in diesem Somer<br />

gehören der Thomanerhor<br />

Leipzig, der Dresdner<br />

reuzchor, Ludwig Güttler<br />

it seinem Blechbläserenemble,<br />

das Rundfunk-Sinfoieorchester<br />

Berlin und die<br />

tettiner Philharmonie.<br />

Als betriebliches Kulturproramm<br />

für die Mitarbeiter<br />

es Institutes für Forstwissenchaften<br />

begann der Chorier<br />

Musiksommer in Ebersalde<br />

am 23. Mai 1964. „Das<br />

urde schnell in anderen Berieben<br />

beworben und war<br />

tark nachgefragt“, berichtet<br />

erstin Schlopsnies, stellverretende<br />

Geschäftsführerin<br />

es organisierenden Vereins<br />

horiner Musiksommer. Beeits<br />

das Konzert 1965 stand<br />

em breiten Publikum offen.<br />

eute ist die jährliche Klasik-Reihe<br />

längst eine kultuelle<br />

Instanz.<br />

Das hochkarätig besetzte<br />

rogramm der 50. Ausgabe<br />

ürdigt diese Erfolgsgechichte.<br />

„Eine Ausstellung<br />

Und wieder lockt Chorin<br />

In den Mauern des Klosters erleben die Besucher die 50. Ausgabe des Musiksommers<br />

wird die gesamte Historie abbilden“,<br />

so Schlopsnies. Es<br />

wird zu sehen sein, wie es<br />

dazu kam, dass das Kloster<br />

Aufführungsort wurde, welche<br />

Rolle der Kulturkonzeption<br />

des Rates des Kreises<br />

Eberswalde zukam und wie<br />

sich die Organisation des<br />

Choriner Musiksommers mit<br />

der politischen Wende umgestalten<br />

musste. Der Rückblick<br />

darauf, wie sich aus der<br />

gewerkschaftlichen Initiative<br />

aus frühen DDR-Zeiten<br />

ein international besetztes<br />

und besuchtes Klassik-<br />

Open-Air innerhalb der gotischen<br />

Mauern des Klosters<br />

Chorin e<strong>tab</strong>lierte, illustriert<br />

die Kulturarbeit während<br />

der ganzen Aufführungssaison,<br />

also bis zum Abschlusskonzert<br />

am 1. September. Zu<br />

sehen sind die Bildtafeln und<br />

Dokumente im Verwaltungsgebäude<br />

des Klosters, das<br />

schon seit dem 19. Jahrhundert<br />

vom Forstamt verwaltet<br />

wurde.<br />

Die Liste der bisherigen<br />

Gäste ist lang und erlesen.<br />

Mitten im Publikum: Musiker des Brandenburgischen Staatsorchesters<br />

Frankfurt (Oder).<br />

FOTO: DPA<br />

Station beim Choriner Musiksommer<br />

machten bereits die<br />

Prager Symphoniker, die Regensburger<br />

Domspatzen,<br />

der RIAS Kammerchor, Israel<br />

camerata und das Chicago<br />

Chamber Orchestra. Zu den<br />

Stammorchestern gehören<br />

das Berliner Sinfonieorchester,<br />

die Berliner Symphoniker,<br />

das Staatsorchester<br />

Frankfurt (Oder), die Dresdener<br />

Kapellsolisten und das<br />

Rundfunk-Orchester Berlin.<br />

Die Gäste reisen mittlerweile<br />

nicht nur aus allen Teilen der<br />

Bundesrepublik, sondern<br />

auch aus dem Ausland an.<br />

Die traditionelle Musikveranstaltung<br />

in den brandenburgischen<br />

Klostergemäuern<br />

nannte Gunther Wolff,<br />

der vom ersten Konzert an jedes<br />

Jahr das Programm organisierte,<br />

einen „Modellfall<br />

der gelungenen deutschen<br />

Einheit“. Damals, vor 50 Jahren,<br />

war er es, der vom früheren<br />

Institutsdirektor mit der<br />

Bereicherung des Kulturlebens<br />

für das frühere Forst-Institut<br />

Eberswalde beauftragt<br />

wurde. Seitdem war er künstlerischer<br />

Leiter des Choriner<br />

Musiksommers, dessen Jubiläumsprogramm<br />

er gestaltete.<br />

Klaus Höppner und<br />

Klaus-Dieter Dewitz gehören<br />

zu den Forstwissenschaftlern,<br />

Facharbeitern und technischen<br />

Angestellten aus<br />

dem Forstinstitut, die bis<br />

heute ehrenamtlich für das<br />

klassische Festival arbeiten.<br />

Eines der 20 Konzerte wird<br />

als Gedenkkonzert dem in<br />

diesem Februar verstorbenen<br />

Gunther Wolff gewidmet,<br />

sagt Kerstin Schlopsnies,<br />

die als stellvertretende<br />

Geschäftsführerin des organisierenden<br />

Vereins Choriner<br />

Musiksommer fungiert, im<br />

Gespräch mit der MAZ.<br />

„Ludwig Güttler wird einige<br />

Stücke extra für Gunther<br />

Wolff spielen“, verrät Kerstin<br />

Schlopsnies.<br />

Als besonderes Konzert<br />

kündigt die Organisatorin<br />

den Auftritt des Hohenstaufen<br />

Quartett an. Ungewöhnlich<br />

ist der Ort, an dem die<br />

Kammermusik spielt: die<br />

Dorfkirche Chorin. „Das ist<br />

ein Angebot an die Region,<br />

und die Dorfkirche hatte Interesse<br />

gezeigt“, so Schlopsnies.<br />

Erstmals im Festival musiziert<br />

das Young Philharmonic<br />

Orchestra Jerusalem-Weimar,<br />

ein noch junges israelisch-deutsches<br />

Jugendorchester.<br />

Musikalisch eröffnen<br />

wird den 50. Choriner<br />

Musiksommer am 22. Juni<br />

Felix Mendelssohn Bartholdys<br />

Bühnenmusik zu Shakespeares<br />

Schauspiel „Ein Sommernachtstraum“<br />

vom Brandenburgischen<br />

Staatsorchester<br />

Frankfurt.


Von U<strong>lr</strong>ich Nettelstroth<br />

Man stelle sich die Intensivstation<br />

in einem<br />

rankenhaus vor, auf der unählige<br />

Sensoren am Körper<br />

er Patienten hängen. Aber<br />

iemand ist da, um die Moniorkurven<br />

zu verfolgen und<br />

uf blinkende Alarmlampen<br />

u achten. Unvorstellbar?<br />

ür die Computersysteme in<br />

ielen Unternehmen sieht<br />

ie Situation genau so aus,<br />

agt Ortwin Woh<strong>lr</strong>ab aus der<br />

eschäftsleitung der Netfox<br />

G. Die Festplatte ist voll<br />

nd von außen versucht ein<br />

remdes System, in den passortgeschützten<br />

Bereich einudringen.<br />

„All das wird von<br />

en Geräten registriert und<br />

emeldet“, erklärt Woh<strong>lr</strong>ab.<br />

ber die Anwender, die ja in<br />

er Regel nur die Benutzerberfläche<br />

ihres Rechners<br />

ennen, wissen die Signale<br />

ft nicht zu lesen.<br />

Eine Antwort auf dieses<br />

roblem ist Colan. Das steht<br />

ür „collect and analyse“, zu<br />

eutsch Sammeln und Ana-<br />

Netfox, übernehmen Sie<br />

Kleinmachnower Unternehmen entwickelt Programme zur Sicherheit von Computern<br />

Netfox hilft mit seinen Programmen, Dateien vor unberechtigten<br />

Zugriffen zu schützen.<br />

FOTO: FOTOLIA<br />

lysieren. Das von Netfox entwickelte<br />

Programm führt<br />

alle sicherheitsrelevanten Informationen<br />

zusammen und<br />

leitet sie entweder an einen<br />

EDV-Experten beim Kundenbetrieb<br />

oder direkt an die<br />

Netfox-Zentrale in Kleinmachnow<br />

(Potsdam-Mittelmark).<br />

„Zum Teil können wir<br />

die Probleme über Fernwartung<br />

beheben, bevor sie der<br />

Kunde überhaupt bemerkt<br />

hat“, sagt Woh<strong>lr</strong>ab. Bei komplizierteren<br />

Fällen fährt ein<br />

Techniker zum Kunden.<br />

Computersicherheit ist ein<br />

wesentliches Geschäftsfeld<br />

von Netfox. Dabei geht es<br />

zum Beispiel darum, Internet-Seiten<br />

sicher zu gestalten<br />

und Dateien vor unberechtigten<br />

Zugriffen zu schützen.<br />

Die Kleinmachnower<br />

verwenden dazu Programme,<br />

die Dateien mit abgestuften<br />

Rechten versehen.<br />

Auf der untersten Stufe kann<br />

man die Daten nur lesen, auf<br />

einer mittleren auch ausdrucken,<br />

aber nur auf der höchsten<br />

verändern und weitersenden.<br />

„Vielen sind die Gefahren<br />

des Internets nicht bewusst“,<br />

erklärt Woh<strong>lr</strong>ab. Mitunter<br />

würden sensible Informationen<br />

als unverschlüsselte<br />

E-Mail versendet. Dabei<br />

sollte eigentlich bekannt<br />

sein, dass E-Mails auf ihrem<br />

Weg mehrfach zwischengespeichert<br />

werden und dort<br />

auch für Außenstehende zugänglich<br />

sind.<br />

Das Thema Sicherheit<br />

werde immer wichtiger. „Vor<br />

zehn Jahren war Virenschutz<br />

noch nahezu unbekannt“,<br />

sagt Woh<strong>lr</strong>ab. Inzwischen<br />

ist es eine Selbstverständlichkeit,<br />

die benutzten<br />

Schutzprogramme regelmäßig<br />

auf den neuesten Stand<br />

zu bringen. Gleichzeitig<br />

wachsen die möglichen Angriffspunkte,<br />

etwa dann,<br />

wenn Beschäftigte auch von<br />

zu Hause per Telearbeit auf<br />

den Firmenrechner zugreifen.<br />

Solche Entwicklungstendenzen<br />

erleichtern Angriffe<br />

von außen. Oft erfolgen<br />

nachts Versuche, durch computergestützten<br />

Dauerbeschuss<br />

ein Passwort zu knacken.<br />

In vielen Fällen steht<br />

dahinter klassische Wirtschaftsspionage,<br />

so Woh<strong>lr</strong>ab.<br />

Die Netfox AG ist 1989 in<br />

Berlin entstanden und damit<br />

unter den IT-Firmen der Region<br />

schon ein alter Hase.<br />

Seit mehr als zehn Jahren ist<br />

sie im Gewerbegebiet Europarc<br />

Dreilinden ansässig, direkt<br />

an der Autobahn. „Ein<br />

idealer Standort“, betont Ortwin<br />

Woh<strong>lr</strong>ab. Viele Kunden<br />

sind außerhalb Berlins zuhause<br />

und nun für die Techniker<br />

besser erreichbar.


VonMartinKüper<br />

Am Anfang hätten sich tatsächlich<br />

noch manche<br />

eute in die Red<strong>akt</strong>ion der<br />

randenburger Internetwahe<br />

verirrt, um ihre gestohleen<br />

Räder zu melden, erählt<br />

Norbert Remus. Dabei<br />

at der unscheinbare Flachau<br />

hinter der Potsdamer Inenstadtwache<br />

am Lustgaren<br />

so rein gar nichts mit eier<br />

Polizeistation zu tun. Zuindest<br />

nicht in der analoen<br />

Welt.<br />

Da wirken die verwinkelen<br />

Büros, Kaffeeküchen und<br />

onferenzräume mit Blick<br />

uf die Havel eher wie eine<br />

tudenten-WG. Wie es eben<br />

ugeht in einer Web-Klitche.<br />

Denn nichts anderes<br />

erbirgt sich hinter www.inernetwache.brandenurg.de.<br />

Vor zehn Jahren hat<br />

as brandenburgische Inneninisterium<br />

den Internetaufritt<br />

der Landespolizei ins Leen<br />

gerufen. Von Anfang an<br />

abei ist der Politikwissenchaftler<br />

Norbert Remus.<br />

Der Kommissar am Computer<br />

Seit zehn Jahren gibt es die Internetwache Brandenburg: Sie bietet fast alle Dienste einer echten Polizeistation<br />

„Wir sind tatsächlich keine<br />

Dienststelle im eigentlichen<br />

Sinne, sondern Vermittler<br />

zwischen Bürger und Polizei“,<br />

erklärt der 35-Jährige,<br />

der die Internetwache seit<br />

drei Jahren leitet. So sind<br />

auch nur fünf von zehn Mitarbeitern<br />

Polizeibeamte. Die<br />

anderen: Ein IT-Fachmann,<br />

eine Germanistin, eine Journalistin<br />

und zwei Experten in<br />

Sachen öffentlicher Kommunikation.<br />

So wie Norbert Remus<br />

selbst. „Unsere Aufgabe<br />

besteht ja hauptsächlich darin,<br />

die Dienstleistungen einer<br />

Polizeistation für das Internet<br />

aufzubereiten.“<br />

Und da ist Polizeiwissen<br />

nun mal nur die halbe Miete.<br />

„Zum Beispiel so ein fachchinesisches<br />

Wort wie ‚Prävention',<br />

das verstehen viele<br />

Leute nicht“, sagt der gebürtige<br />

Gubener. „Also machen<br />

wir daraus in Zukunft ,vorbeugen<br />

und schützen'.“ Am<br />

häufigsten würden Fahrraddiebstähle<br />

und Online-Betrügereien<br />

angezeigt. Wichtig<br />

sei auch die Möglichkeit,<br />

Internetwachenchef Norbert Remus.<br />

anonym auf Korruption in Firmen<br />

oder Institutionen hinzuweisen.<br />

„Bei manchen Delikten<br />

ist es aber besser, direkt<br />

die 110 zu wählen, zum Beispiel<br />

bei sexueller Nötigung<br />

oder einer anderen akuten<br />

Gefahr“, sagt Remus.<br />

Auch wenn die Anfragen<br />

auf der Homepage umgehend<br />

an die nächstgelegene<br />

Polizeidienststelle weitergeleitet<br />

werden: „Hier bleibt<br />

nichts übers Wochenende liegen.“<br />

Rund 20000 Strafanzeigen<br />

sind im vergangenen<br />

Jahr eingegangen, 2,4 Millionen<br />

Mal wurde die Seite angeklickt<br />

– im ersten Jahr waren<br />

es nur ein paar Tausend<br />

Klicks. Inzwischen kann<br />

man sich bei der Internetwache<br />

– wie beim Online-Banking<br />

auch – einen persönlichen<br />

Zugang anlegen. „Damit<br />

kann man zukünftig zum<br />

Beispiel seine Bußgelder bezahlen<br />

und seine Blitzerbilder<br />

einsehen“, sagt Remus.<br />

Abgesehen von Diensten<br />

wie Verkehrs- und Wetterwarnungen,<br />

Waldbrandstufen<br />

oder Fahndungsmeldungen,<br />

bietet die Internetwache<br />

auch eine Bewerberplattform<br />

für die Fachhochschule<br />

der Brandenburger Polizei.<br />

„Wir vertreten die Landespolizei<br />

nicht nur nach außen,<br />

sondern betreuen auch die<br />

gesamte interne Kommunikation“,<br />

so Remus. Polizeimeldungen<br />

einstellen, neue<br />

Ideen für die Seite entwickeln,<br />

Aufträge an IT-Firmen<br />

vergeben: Das alles gehört<br />

zu den Aufgaben von Remus<br />

und seinem Team.<br />

Unzufrieden ist der Vater<br />

von drei Kindern eigentlich<br />

nur mit dem altbackenen<br />

Auftritt der Seite. „Die sieht<br />

halt immer noch aus wie vor<br />

zehn Jahren, aber wir arbeiten<br />

schon am neuen Design.“<br />

2014 soll es fertig sein.

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