Schwule Lesben & Freunde - schwulesbisches Zentrum Würzburg
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Treff.punkt8 eine Initiative von<br />
Leuten aus dem Chor ist, die einen<br />
Anknüpfpunkt für die Jugendgruppe<br />
bilden soll. Die Aktivitäten von DéjàWü<br />
sind sehr vielfältig und interessant.<br />
Leider muss es bei einer Jugendgruppe<br />
immer eine Altersbeschränkung geben,<br />
zwecks Jugendschutz, was dazu führt,<br />
dass man nach seinem 25. Lebensjahr<br />
nicht mehr mitmachen kann. (Ich<br />
gehöre zu den Leuten die erst mit 25 ins<br />
WuF-<strong>Zentrum</strong> gekommen sind). Da uns<br />
das Manko einer Gruppe für Über-25-<br />
Jährige aufgefallen ist, die sich auch<br />
zweimal im Monat trifft um gemeinsame<br />
Abende zu gestalten, hatten wir die<br />
Idee zu Treffpunkt.8. Wir wollten ein<br />
abwechslungsreiches Programm aus<br />
Themenabenden, Diskussionen, Spiel<br />
und Spaß anbieten.<br />
Auf dem CSD 2008 haben wir die<br />
Leute bereits darauf aufmerksam<br />
gemacht (T-Shirts, Flyer, Plätzchen in<br />
8er-Form) und im Oktober starteten<br />
wir mit der ersten Veranstaltung<br />
„Überraschungskochen“, die sehr gut<br />
ankam. Und wie der Name schon sagt ist<br />
der Treffpunkt immer das WuF-<strong>Zentrum</strong><br />
um acht Uhr. Willkommen ist jeder,<br />
natürlich auch Leute die jünger als 25<br />
sind, aber das Angebot richtet sich vor<br />
allem an die, die für die Jugendgruppe<br />
zu „alt“ sind.<br />
Da das Orgateam aus Männern und<br />
Frauen besteht, kommt auch keiner zu<br />
kurz. Und für jeden sollte etwas dabei<br />
sein, egal ob kulinarische Highlights,<br />
Bastelworkshops oder interessante<br />
Gesprächsrunden. Aber auch Kurse<br />
zur Selbstverteidigung haben wir im<br />
Programm.<br />
Nehmen wir an, ich würde nächstes mal<br />
dort vorbeikommen, was würde mich<br />
erwarten?<br />
Im März haben wir erst einen<br />
italienischen Abend geplant, wir<br />
machen Pizza, trinken Wein, hören<br />
italienische Musik. Und ein paar kleine<br />
Überaschungen sind natürlich auch<br />
dabei…<br />
Und am zweiten Termin stylen wir<br />
uns auf und machen Fotos. Jeder<br />
will doch gern mal im Rampenlicht<br />
stehen und glänzen! Und für den ein<br />
oder andren springt dabei sicher ein<br />
schönes Profilbild für Studivz, Facebook,<br />
GayRomeo etc. raus.<br />
Ich möchte an dieser Stelle die Gelegenheit<br />
nutzen, um einen Aufruf zu starten:<br />
Wir suchen immer wieder Leute, die<br />
gerne ehrenamtlich tätig sind, mal<br />
hinter der Theke stehen wollen oder<br />
einen Abend gestalten, sei es mit einem<br />
Film oder thematisch. Auch Freizeit-<br />
Journalisten sind sehr willkommen.<br />
Meldet euch einfach bei mir unter<br />
David@wufzentrum.de!<br />
Danke David, für das Interview (maa)<br />
Naturgesetze<br />
Wieder einmal hat es Papst Benedikt<br />
XVI. geschafft, eine lebhafte<br />
Diskussion über Gleichstellung loszutreten.<br />
Diesmal liegt der Stein seines<br />
Anstoßes in Großbritannien, wo<br />
aktuell ein Gesetz zur Gleichstellung<br />
von Homosexuellen, Frauen und<br />
Transgendern im Berufsleben festgeschrieben<br />
werden soll. Ausdrücklich<br />
umfasst diese Regelung auch kirchlich<br />
Beschäftigte – mit Ausnahme von<br />
Priestern und anderen religiösen<br />
Berufen. Demnach sind aber alle im<br />
Sozialdienst und in der Verwaltung<br />
beschäftigte Personen eingeschlossen.<br />
Die Kirche wäre erstmals gefährdet<br />
als normaler Arbeitgeber behandelt zu<br />
werden.<br />
Für den Papst führt ein solches Gesetz<br />
zu „ungerechten Einschränkungen“<br />
und verletzt „in mancher Hinsicht<br />
das Naturgesetz, auf dem die Gleichstellung<br />
aller Menschen basiert und<br />
nach dem sie garantiert ist“. Er<br />
ruft sogar die britischen Bischöfe<br />
auf, die „moralische Lehre der<br />
Kirche zu verteidigen“ und lässt<br />
einen Hirtenbrief an alle Gläubigen<br />
versenden, um damit gegen den<br />
Gesetzentwurf zu hetzen. Eine heftige<br />
Welle der Empörung brach daraufhin<br />
über dem Papst herein.<br />
Müssen wir unserem Papst nun dankbar<br />
sein, dass aufgrund seiner Äußerungen<br />
immer eine gewaltige Gegenreaktion<br />
kommt? Eher nicht. Die Trennung<br />
von Staat und Kirche verändert<br />
sich kaum. In Deutschland gibt es<br />
noch nicht einmal Anstrengungen<br />
das Verhältnis zwischen Kirche und<br />
Staat zu ändern. Damit setzt sich die<br />
kirchliche Selbstbestimmung fort.<br />
Folge davon ist unter anderem, dass<br />
das Allgemeine Gleichstellungsgesetz,<br />
welches auch arbeitsrechtliche Benachteiligungen<br />
von <strong>Lesben</strong> und<br />
<strong>Schwule</strong>n verbietet, auf kirchliche<br />
Arbeitgeber nicht angewandt werden<br />
darf. Da sich in der Katholischen<br />
Kirche immer wieder zeigt, dass diese<br />
Sonderstellung ausgenutzt, ja sogar<br />
missbraucht wird, ist dieser Zustand<br />
für gleichgeschlechtlich Liebende unerträglich.<br />
Darf es einem Arbeitgeber<br />
tatsächlich erlaubt sein, dem privaten<br />
Glück im Wege zu stehen? Verstößt<br />
es gegen Naturgesetze, wenn eine<br />
lesbische Kindergärtnerin sich verpartnern<br />
lässt? Wäre es nicht eher<br />
Gleichstellung, wenn ein schwuler<br />
Hausmeister nach der Verpartnerung<br />
für die übernommene Verantwortung<br />
auch die Ehezulage erhält? Fragen,<br />
die vermutlich erst nach einer guten<br />
Priese weißen Rauches qualifiziert<br />
beantwortet werden können… (Bj)<br />
David 10<br />
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