soziale Unterstützung
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Univ.-Prof. Dr. phil. Dr. med. Michael Kastner
‣ Globalisierung, Share-Holder-Value-Orientierung, moderne<br />
Kommunikations- und Reisetechnologien fördern die Dynaxität.<br />
‣ Raum wird in immer weniger Zeit überbrückt, Unternehmen folgen<br />
dem Muster „follow the sun“.<br />
‣ Konkurrenzen ändern sich. Wir müssen noch besser, schneller und<br />
kostengünstiger werden, um in der wirtschaftlichen Evolution „übrig<br />
zu bleiben“.<br />
‣ Langfristig gelingt dies nur, wenn wir gleichzeitig hoch innovativ<br />
sind, ein Leben lang lernen und „lernende Organisationen“ schaffen.<br />
© IAPAM 2011
‣ Diese Anforderungen verlangen Schlüsselqualifikationen der Zukunft<br />
(Dynaxibility, Selbstmanagement, Sozial-, Methodenkompetenz).<br />
‣ Zugleich müssen wir die Lebensqualität durch Vertrauens-Fehler-<br />
Lernkultur und Bemühungen um das qualifizierte Personal fördern.<br />
‣ Lebensqualität und Gesundheit sind die Zentralthemen des 6.<br />
Kondratieff und damit auch die zukünftig größte Wachstumsreserve.<br />
‣ Technik und Kapital sind für uns keine Konkurrenzvorteile mehr,<br />
sondern Qualifizierung und Qualität unserer Mitarbeiter.<br />
‣ Psycho<strong>soziale</strong> Faktoren wie Führung, Kommunikation,<br />
Sozialkompetenz, Kreativität, Motivation, Kooperation, Angstfreiheit<br />
werden noch stärker zum Erfolgsfaktor.<br />
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‣ Zukünftige Anforderungen bestehen verstärkt in neuen Arbeits- und<br />
Organisationsformen (Leih-, Tele-, Teilzeitarbeit, Freelancer,<br />
Outsourcing, Callcenter, virtuelle Teams und Unternehmen).<br />
‣ Sie bieten mehr Flexibilität und Freiheit, verlangen aber mehr<br />
Selbstverantwortung, -disziplin, -wirksamkeit, -beauftragung und -<br />
motivation.<br />
‣ Sie fördern Einsamkeit (Einzelkämpfer), Bindungslosigkeit und machen<br />
<strong>soziale</strong> <strong>Unterstützung</strong> schwerer (mehr Schichtdienste).<br />
‣ Als Kompensation steigt der Bedarf an <strong>soziale</strong>n Kontaktmöglichkeiten,<br />
menschlicher Nähe und „Tratsch“.<br />
‣ Diese werden derzeit noch in der Organisation abgedeckt, die ihre<br />
Schutz- und Ordnungsfunktion immer mehr verliert.<br />
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‣ Selbstorganisation und –kontrolle (Self-Leadership, Selbstmotivation,<br />
Selbstmanagement).<br />
‣ offensivere „Vermarktung“ von Arbeitsleistung:<br />
Arbeitender wird verstärkt zum Anbieter seiner Arbeitskraft /<br />
Dienstleister auf internen und externen Märkten.<br />
‣ Hohe raum-zeitliche Mobilität, flexible Arbeitszeitarrangements,<br />
inhaltliche Flexibilität (selbstorganisiertes, lebenslanges Lernen).<br />
‣ Flexible Verbindung mehrerer Tätigkeiten zur Existenzsicherung<br />
(„Portfolio-Arbeit“).<br />
‣ Eigenverantwortung für die aktive Gestaltung des Arbeits- und<br />
Privatlebens (Wegfall stabiler Zeitmuster).<br />
‣ Der immer schnellere Wandel verlangt unsere vorauseilende<br />
Veränderung.<br />
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Entwicklung des Milieus<br />
Entwicklung des Menschen<br />
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Komplexität<br />
-Anzahl<br />
- Vielfalt<br />
- Vernetzung<br />
+<br />
-<br />
A<br />
C<br />
B<br />
Dynaxität<br />
D<br />
1. Anforderungen steigen schneller als<br />
intellektuelles Potenzial<br />
2. Dynaxität fördert psycho<strong>soziale</strong><br />
Beeinträchtigungen<br />
3. Demographische Entwicklung<br />
4. Brain-Drain<br />
5. Down-Shifting<br />
6. Attraktive Firmen bieten Work Life Balance<br />
-<br />
Dynamik +<br />
= Zustandsveränderung<br />
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Emotio schneller<br />
als Ratio<br />
Thalamus<br />
Thalamus<br />
Mandelkern<br />
Seepferdchen<br />
Les Doux<br />
Quelle: Golemann, 1995, S.37<br />
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Dezentral<br />
A‘ B‘<br />
Arbeite wo, wann, wie Du<br />
willst, bzw. wie Du musst!<br />
+<br />
A<br />
B<br />
Dezentralität<br />
D‘<br />
Entgrenzt<br />
+<br />
-<br />
C D<br />
Work Life Balance<br />
Zentral<br />
-<br />
-<br />
+ Lebensbereiche abgegrenzt<br />
Stabil Stabilität Flexibel<br />
Neue Arbeits- und Organisationsformen<br />
Hinsichtlich: Ort, Zeit, Tätigkeit, Organisationsform, Person<br />
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Knappes, qualifiziertes Personal<br />
Frauenförderung<br />
Leistungsfähigkeit<br />
Flexibilität, Mobilität, Veränderungsbereitschaft<br />
Basis aller (Schlüssel)Qualifikationen<br />
Transfer auf OE und PE: Wer sich selbst führt ...<br />
<br />
<br />
Persönliche Entwicklung<br />
Ethische Grundhaltung<br />
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Work Life Balance zur Minderung von<br />
Druck<br />
Durch Globalisierung, Share-Holder-Value-Orientierung,<br />
technische Entwicklungen und veränderte Konkurrenzen entsteht mehr:<br />
<br />
Konkurrenzdruck<br />
<br />
Dynaxitätsdruck<br />
<br />
Qualitätsdruck<br />
<br />
Veränderungsdruck<br />
<br />
Kostendruck<br />
<br />
Lern- & Qualifizierungsdruck<br />
<br />
Zeitdruck<br />
<br />
Sozialdruck (destabilisierte <strong>soziale</strong> Systeme)<br />
<br />
Innovationsdruck<br />
<br />
Markt- & Selbstmanagementdruck<br />
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Belastungen und Anforderungen<br />
Person z. B. Perfektionismus<br />
Situation z. B. Aufgaben<br />
Organisation z. B. Verantwortung<br />
Person<br />
Situation<br />
Organisation<br />
Ressourcen<br />
z. B. Fähigkeiten<br />
z. B. PC-Ausstattung<br />
z. B. Belohnung<br />
Anforderungspuffer<br />
Ressourcenpuffer<br />
Person<br />
Situation<br />
Organisation<br />
z. B. Resilienz<br />
z. B. <strong>soziale</strong> <strong>Unterstützung</strong><br />
z. B. Autonomie<br />
Person<br />
Situation<br />
Organisation<br />
z. B. Ich-Stärke, Neugier<br />
z. B. Aufgabenvielfalt<br />
z. B. Regelungen für Neues<br />
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ungesunde Frequenz<br />
(Überforderung/Fehlbeanspruchung)<br />
Basislinie<br />
eingeschränkte Leistung(sfähigkeit)<br />
Unterforderung/Fehlbeanspruchung<br />
Basislinie<br />
2/3 vom<br />
„Zahnfleisch“<br />
gesunde Frequenz<br />
adäquate Beanspruchung<br />
Basislinie<br />
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Belastung<br />
außerhalb der Haut<br />
physikalische Einflüsse<br />
z. B. Lärm in Dezibel<br />
Anforderungen<br />
z. B. von außen<br />
gestellte Aufgaben<br />
Belastung<br />
innerhalb der Haut<br />
subjektive Wahrnehmung<br />
(subj. Belastung) der objektiven Umwelt<br />
z.B. Lärmempfinden durch Adaptation<br />
subjektive Repräsentanz dieser<br />
Anforderungen von außen<br />
= subjektive Herausforderung durch<br />
Aufgabe<br />
selbst „innerhalb der Haut“<br />
gestellte Anforderungen<br />
z.B. Perfektionismus<br />
externale situative und organisationale<br />
Ressourcen und Puffer<br />
z. B. <strong>soziale</strong> <strong>Unterstützung</strong>,<br />
Handlungsspielraum, Arbeitsplatzsicherheit<br />
Beanspruchung<br />
innerhalb der Haut<br />
<br />
Körperwelt<br />
z. B. Herzfrequenz<br />
Geisteswelt<br />
z. B. Regression auf<br />
primitive Verhaltensmuster;<br />
Unsicherheit, die Situation<br />
adäquat zu bewältigen<br />
Lebenswelt<br />
z. B. Angst, Ärger<br />
Gesundheit<br />
und<br />
Sicherheit<br />
personale Ressourcen und Puffer<br />
z. B. Selbstwirksamkeit, Kohärenz,<br />
Verantwortungsbereitschaft, Selbstorganisations-<br />
und Selbstlernkompetenzen<br />
L<br />
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Gedankenwelt<br />
Widerstandsfähigkeit<br />
(Resilienz)<br />
gesunde<br />
Kommunikation<br />
Typ-A-Verhalten<br />
Motivation<br />
&<br />
Volition<br />
Handlungsregulation /<br />
Stressverhalten,<br />
und -resistenz<br />
Geisteswelt<br />
Verletzlichkeit<br />
(Vulnerabilität)<br />
Gefühlswelt<br />
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Globalisierung<br />
<br />
moderne Kommunikations- und Reisetechnologien<br />
<br />
Share-Holder-Value-Orientierung<br />
Dynaxität<br />
<br />
veränderte Konkurrenzen<br />
<br />
veränderte Arbeits- und Organisationsformen<br />
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Moderner Ansatz<br />
Gesundheit<br />
sehr gesund<br />
fast tot<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Wir alle bewegen uns auf einer Dimension von „fast tot“ bis „sehr gesund“<br />
Der Organismus lebt in einem ständigen Gleichgewicht innerhalb der<br />
Haut, und zugleich in einem ständigen Ungleichgewicht mit seiner Umwelt<br />
(Heterostase), er kämpft dauernd gegen den Zerfall, Entropie<br />
Es werden Ressourcen benötigt, um sich dem Ideal „total gesund“<br />
anzunähern<br />
Es ist effizienter, rechtzeitig wenig stetige Energie in die Erhaltung von<br />
Gesundheit zu investieren, als Krankheit zuzulassen und anschließend zu<br />
reparieren<br />
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Fitness<br />
Kohärenz<br />
Glück<br />
Ausstrahlung<br />
Leistungsfähigkeit<br />
und<br />
Lebensqualität<br />
äußere Ressourcen<br />
• <strong>soziale</strong> <strong>Unterstützung</strong><br />
• medizinische <strong>Unterstützung</strong><br />
• psychologische <strong>Unterstützung</strong><br />
• Umgebungsvariablen<br />
innere Ressourcen<br />
• Resilienz<br />
• Stressresistenz<br />
• Gesundheitskompetenz<br />
• Handlungsregulation &<br />
-steuerung<br />
• Typ-A-Verhalten<br />
• Kommunikation<br />
• Volition<br />
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Zustand emotionaler Erschöpfung, reduzierter Leistungsfähigkeit,<br />
Depersonalisation, Endzustand eines Prozesses idealistischer<br />
Begeisterung über Desillusionierung, Frustration, Apathie;<br />
Symptome: psychosomatische Erkrankungen, Depression über<br />
Aggressivität, erhöhte Suchtgefahr… (Psychrembel, 2006)<br />
Erschöpfung (in Körper-, Geistes-, Lebenswelt) in Beruf, Privatleben,<br />
Partnerschaft, oft entstanden durch langdauernde Überforderungen.<br />
Zeigt sich in Zynismus, Gereiztheit, Ekel, diversen Aversionen,<br />
Negativismus, Fluchtgedanken, Schuld- und Unfähigkeitsgefühlen,<br />
Leere, Ausgelaugtsein, Müdigkeit, „Schlappheit“, Enttäuschung<br />
(Gratifikationskrise), mangelnde Authentizität, Funktionieren wie ein<br />
Roboter, mangelnde Balance aus Energie in- und output, Kerze<br />
brennt von beiden Seiten, unerfüllte Sehnsucht nach Anerkennung,<br />
Liebe, Wärme, Geborgenheit. Verdrossenheit, Überdruss.<br />
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Langandauernd zu hohe Energieabgabe für ungenügende Wirkung bei<br />
unzureichendem Energienachschub<br />
Ziele, Wünsche, Bedürfnisse sind nicht mehr realisierbar<br />
Zweifel am Sinn des eigenen Tuns<br />
Der Versuch, sie noch zu erreichen werden Anstrengungen immer<br />
verzweifelter. Dann schwinden diese Kräfte Erschöpfung<br />
Das Aufgeben des Ziels ist so unmöglich wie seine Erreichung<br />
<br />
= Dauerhafter, negativer, arbeitsbezogener Seelenzustand „normaler“<br />
Individuen … von Erschöpfung gekennzeichnet, begleitet von Unruhe<br />
und Anspannung, einem Gefühl verringerter Effektivität, gesunkener<br />
Motivation und der Entwicklung disfunktionaler Einstellungen und<br />
Verhaltensweisen bei der Arbeit.<br />
Resultiert aus einer Fehlanpassung von Intentionen und Berufsrealität.<br />
(Schaufeli & Enzmann, 1998, S. 36)<br />
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Ich habe an nichts Spaß<br />
Es ist alles sinnlos<br />
Ich kann kaum schlafen<br />
Ich bin am Ende<br />
Ich bin dauernd wie gerädert<br />
Ich kann mich auch in der Freizeit zu nichts aufraffen<br />
Mir ist alles zu viel<br />
Mein Akku ist leer<br />
Ich fühle mich oft irgendwie krank<br />
Der alte Schwung ist hin<br />
An nichts Interesse<br />
Ich bin müde und verdrossen<br />
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Wer nicht „nein“ sagen kann, es allen Recht machen will<br />
Perfektionisten mit zu hohen Ansprüchen<br />
Wer alles selber machen will<br />
Vielfach-Belastete (mehrere Rollen)<br />
Wer dauernd angespannt ist<br />
„Hamster im Laufrad“<br />
Helfer-Berufe, „Die hilflosen Helfer“<br />
Mangel an <strong>soziale</strong>r <strong>Unterstützung</strong><br />
Selbstausbeuter<br />
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1. Verstärkter Idealismus<br />
Hyperakitivität, -engagement, flammende Begeisterung,<br />
Unentbehrlichkeit, Mehrarbeit, unrealistische Erwartungen<br />
2. Distanz<br />
Ernüchterung, kein Spaß an der Arbeit, Fehlzeiten, Prioritäten auf<br />
privaten Aktivitäten, Kontaktmeidung<br />
3. Emotionalisierung<br />
Reizbar, Launen, Schuldzuweisungen, Schwäche, Selbstmitleid,<br />
Angst, Vernachlässigung von Schlaf, Entspannung<br />
4. Abbau<br />
Konzentration , Gedächtnis , Leistungsfähigkeit , Motivation ,<br />
Initiative , Kreativität , Sparflamme , Leugnung von<br />
Problemen , Unterscheidung zwischen wichtig / unwichtig <br />
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5. Desinteressierte Gleichgültigkeit<br />
Emotionen , Sport , Hobbys , Intoleranz, Zynismus,<br />
Verflachung der Persönlichkeit, Erreichbarkeit , Gleichgültigkeit <br />
6. Depersonalisation, körperliche Symptome<br />
Verstehen der eigenen Persönlichkeit , Selbstverleumdung ,<br />
Erkältungen , Immunsystem , Entspannung , Schlaf ,<br />
Ohrgeräusche , Muskelschmerzen , sexuelle Probleme ,<br />
Appetit , Alkohol , Drogen , Rauchen <br />
7. Nichts geht mehr<br />
Sinn , Hoffnung , Angst , Verzweiflung , Tabletten , Apathie ,<br />
Suizidgedanken<br />
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Phasen in Spiralen trotz größerer Anstrengungen<br />
immer geringere Handlungsspielräume.<br />
Dauer-Vollgas bei lächerlichen Tätigkeiten, endlose<br />
Gedankenspiralen, negative Sicht von Ereignissen,<br />
Über-Engagement und gleichzeitig immer weniger PS<br />
auf die Straße.<br />
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Life-Balance<br />
Balance-Coaching<br />
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