05.11.2012 Aufrufe

Geschäftsbericht 2008 (PDF/2 MB) - Knappschaft-Bahn-See

Geschäftsbericht 2008 (PDF/2 MB) - Knappschaft-Bahn-See

Geschäftsbericht 2008 (PDF/2 MB) - Knappschaft-Bahn-See

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

geschäftsbericht <strong>2008</strong>


auf einen blick –<br />

deutsche rentenversicherung knappschaft-bahn-see <strong>2008</strong><br />

Versicherte Insgesamt werden rund 5,0 Millionen Versichertenkonten betreut<br />

<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung Rentenzahlungen 1.060.067<br />

aktiv Versicherte 635.760<br />

Allgemeine Rentenversicherung Rentenzahlungen 602.093<br />

aktiv Versicherte 826.367<br />

Renten-Zusatzversicherung Rentenzahlungen 128.867<br />

Pflichtversicherte 48.013<br />

Krankenversicherung insgesamt 1.689.905<br />

Pflichtmitglieder 400.762<br />

Freiwillige Mitglieder 68.500<br />

Rentner 891.824<br />

Familienangehörige 328.819<br />

Pflegeleistungen Pflegebedürftige insgesamt (rd. 70 % ambulante und rd. 30 % vollstationäre Fälle) 127.610<br />

Rentenanträge Rentenantragseingänge im Gesamtjahr 134.329<br />

Medizinisches Netz 5 Krankenhäuser und Beteiligungen an 6 Krankenhausgesellschaften mit insgesamt rund 7.100 Betten, in denen rund<br />

245.000 Patienten behandelt werden (davon entfallen auf die Eigenbetriebe rund 2.000 Betten)<br />

10 Rehabilitationskliniken mit 1.387 Betten und 135 ambulanten/teilstationären Behandlungsplätzen, in denen rund<br />

21.300 Patienten jährlich aufgenommen werden sowie Beteiligungen an 3 weiteren Rehabilitationskliniken<br />

Verträge über ärztliche Behandlung ihrer Mitglieder mit 1.521 <strong>Knappschaft</strong>särzten (niedergelassene Allgemeinund<br />

Fachärzte sowie Zahnärzte)<br />

Sozialmedizinischer Dienst mit 25 Untersuchungsstellen und 215 Ärzten zur Durchführung von Untersuchungen im<br />

Krankheitsfall einschließlich Diagnose, Feststellung der Pflegebedürftigkeit sowie zur Begutachung in Rehabilita tionsund<br />

Rentenverfahren<br />

Rehabilitation Rund 111.000 Versicherte erhalten eine Leistung zur medizinischen Rehabilitation oder zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />

Minijobs Minijob-Zentrale betreut 2,0 Millionen Arbeitgeberkonten und rund 6,8 Millionen Minijobber<br />

Haushalt Im Jahr <strong>2008</strong> wurden insgesamt 27,06 Mrd. Euro aufgewendet: Krankenversicherung 5,54 Mrd. Euro; knappschaftliche<br />

Rentenversicherung 14,71 Mrd. Euro; allgemeine Rentenversicherung 5,66 Mrd. Euro; Pflegeversicherung 1,15 Mrd. Euro;<br />

zzgl. Renten-Zusatzversicherung 0,62 Mrd. Euro, zzgl. Pauschalabgaben (Minijob-Zentrale) 6,19 Mrd. Euro. Der Gesamthaushalt<br />

<strong>2008</strong> beträgt insgesamt 33,87 Mrd. Euro.<br />

Mitarbeiter Insgesamt rund 19.549 Mitarbeiter (ohne Auszubildende), davon sind 10.417 im Verwaltungsbereich und im Sozialmedizinischen<br />

Dienst tätig, 8.298 in Krankenhäusern und Krankenhausbeteiligungen sowie rund 834 in Rehabilitationskliniken<br />

Ausbildung 817 junge Menschen befinden sich in Ausbildung; die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> bildet über den Eigenbedarf aus<br />

Älteste 1.375 ehrenamtlich tätige Versichertenälteste bzw. Versichertensprecher sind bundesweit in der Beratungs- und Betreuungsarbeit<br />

flächen deckend vor Ort tätig<br />

Stand Dezember <strong>2008</strong>


geschäftsbericht <strong>2008</strong>


2 Inhaltsverzeichnis<br />

I<br />

jahresbilanz<br />

<strong>2008</strong><br />

rückblick<br />

<strong>2008</strong><br />

II<br />

1<br />

selbstverwaltung<br />

und geschäftsführung<br />

1.1 Kooperative Führung | 18<br />

1.2 Regionale Selbstverwaltung | 20<br />

1.3 Gliederung | 23<br />

rentenversicherung<br />

2.1 Entwicklungen in der<br />

Rentenversicherung | 26<br />

2.2 Versicherungsangelegenheiten<br />

| 33<br />

2.3 Rentenstatistik | 35<br />

2.4 Rentenversicherung<br />

international | 37<br />

2<br />

kranken- und<br />

pflegeversicherung<br />

renten-zusatzversicherung<br />

3.1 Entwicklungen in der<br />

Renten-Zusatzversicherung | 40<br />

3.2 Versicherungsangelegenheiten | 45<br />

3.3 Rentenstatistik | 48<br />

3<br />

4.1 Versicherungs- und<br />

Beitragsangelegenheiten | 50<br />

4.2 Leistungsmanagement<br />

Krankenhäuser | 52<br />

4.3 Leistungsmanagement<br />

Ärzte und Arzneimittel | 54<br />

4.4 Management sonstiger<br />

Leistungen | 60<br />

4.5 Leistungsmanagement<br />

Pflegeversicherung | 63<br />

4.6 Kundenservice | 65<br />

4


5<br />

rehabilitation<br />

und teilhabe<br />

medizinisches netz<br />

6.1 Krankenhäuser | 79<br />

6.2 Rehabilitationskliniken | 88<br />

6.3 Sozialmedizinischer Dienst | 92<br />

6.4 <strong>Knappschaft</strong>särzte | 96<br />

6.5 Integrierte Patientenversorgung<br />

| 99<br />

5.1 Die Teilhabe<br />

(Rehabilitation) | 68<br />

5.2 Leistungen zur<br />

medizinischen<br />

Rehabilitation | 69<br />

5.3 Leistungen zur Teilhabe<br />

am Arbeitsleben | 73<br />

5.4 Sonstige Leistungen<br />

zur Teilhabe | 74<br />

5.5 Arbeitsgemeinschaft<br />

für Krebsbekämpfung | 76<br />

6<br />

7<br />

service vor ort<br />

7.1 Hauptverwaltung und<br />

Verwaltungsstellen | 107<br />

7.2 Auskunft, Beratung<br />

und Service | 110<br />

minijob-zentrale<br />

8.1 Aufgaben und Organisation | 114<br />

8.2 Minijob-Regelungen im Überblick | 117<br />

8.3 Entwicklung der Minijobs | 119<br />

8.4 Service und Information | 124<br />

8<br />

9<br />

personal<br />

haushalt, finanzen und<br />

datenverarbeitung<br />

9.1 Haushalt <strong>2008</strong> | 128<br />

9.2 Finanzentwicklung <strong>2008</strong> | 129<br />

9.3 Controlling | 146<br />

9.4 Datenverarbeitung | 149<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

3<br />

10.1 Personaldaten und<br />

Personalpolitik | 152<br />

10.2 Berufliche Bildung | 156<br />

10.3 Audit<br />

berufundfamilie | 160<br />

10


I<br />

jahresbilanz <strong>2008</strong>


6 Jahresbilanz <strong>2008</strong><br />

Zusammenschluss mit der <strong>See</strong>-<br />

Krankenkasse und <strong>See</strong>-Pflegekasse<br />

Rentenversicherung belegt den<br />

ersten Platz bei Kundenbefragung<br />

Krankenversicherung hat<br />

treueste Kunden<br />

Ulrich Freese Dr. Georg Greve<br />

Vorstandsvorsitzender Erster Direktor<br />

Sozialversicherung mit Vorbildcharakter:<br />

Beste Plätze bei Kundenzufriedenheit und<br />

Kundentreue<br />

Die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> zählt mit rund<br />

fünf Millionen betreuten Versichertenkonten zu den größten Sozialversicherungsträgern<br />

in Deutschland. Und sie zählt auch im Geschäftsjahr<br />

<strong>2008</strong> zu den erfolgreichen: Gute Ergebnisse im Kundenbenchmarking der<br />

Rentenversicherung, gute Ergebnisse im Vergleich zu den Mitbewerbern in<br />

der Krankenversicherung, gute Ergebnisse bei der Evaluierung innovativer<br />

Gesundheitsmodelle, signifikant unterdurchschnittliche Verwaltungskosten.<br />

Die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> war auch im<br />

Geschäftsjahr <strong>2008</strong> eine Sozialversicherung mit Vorbildcharakter.<br />

Zum 1. Januar <strong>2008</strong> haben sich die <strong>Knappschaft</strong> und die <strong>See</strong>-Krankenkasse zu<br />

einer Kranken- und Pflegekasse, der <strong>Knappschaft</strong>, zusammengeschlossen.<br />

In Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nord-Niedersachsen und<br />

Schleswig-Holstein kann die <strong>Knappschaft</strong> damit ihr bundesweites Angebot<br />

an Standorten und Gesundheitsdienstleistungen weiter optimieren. Die<br />

<strong>See</strong>-Krankenkasse bringt zum Zeitpunkt des Zusammenschlusses 75.854<br />

Versicherte in die <strong>Knappschaft</strong> ein.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> hat die Deutsche Rentenversicherung bei der „ServiceBarometer<br />

AG“ eine umfangreiche Kundenbefragung in den Bereichen Rente, Rehabilitation/Teilhabe,<br />

Auskunft und Beratung sowie Betriebsprüfung in Auftrag<br />

gegeben. Das Ergebnis bestätigt die Leistungsfähigkeit und Servicequalitäten<br />

der Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> (KBS). Die<br />

KBS belegt im Gesamtergebnis den ersten Platz unter allen Rentenversicherungsträgern<br />

in Deutschland. Die Kunden der KBS sind mit Leistungen und<br />

Serviceangebot mehr als zufrieden. Dieses Ergebnis zeigt, dass die KBS bei<br />

ihren Kunden als modernes Dienstleistungsunternehmen angekommen ist.<br />

Keine andere gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland hat treuere<br />

Kunden als die <strong>Knappschaft</strong>. Das ist das Ergebnis des „Kundenmonitor<br />

Deutschland <strong>2008</strong>", den die Münchener ServiceBarometer AG seit 1992 jährlich<br />

erstellt. Neben dem Bereich Kundentreue konnte die <strong>Knappschaft</strong> auch<br />

die Kategorien „Preis-/Leistungsverhältnis“ und „Beste Absicherung“ als<br />

beste Krankenkasse für sich entscheiden. Diese ausgezeichneten Ergeb nisse<br />

spiegeln eindrucksvoll auch die Werbung wider: „Treue ist ein Zeichen wahrer<br />

Liebe. Oder für eine gute Krankenkasse.“ Rund 245.000 neue Versicherte<br />

haben der <strong>Knappschaft</strong> seit der Öffnung im April 2007 bis zum Ende des


Qualitätsmanagement in unserer<br />

Krankenversicherung wird ausgebaut<br />

Integrierte Patientenvollversorgung<br />

ist vorbildhaft in Deutschland<br />

Geschäftsjahres <strong>2008</strong> ihr Vertrauen geschenkt. Bei der Neukunden akquisition<br />

liegt die <strong>Knappschaft</strong> im Geschäftsjahr <strong>2008</strong> auf Rang drei in der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung. Mit rund 1,7 Millionen Krankenversicherten und einem<br />

Nettozuwachs von 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr geht die <strong>Knappschaft</strong><br />

auch aus dem Jahr <strong>2008</strong> gestärkt hervor und hat ihre Stellung als fünftgrößte<br />

bundesweite Krankenkasse weiter ausgebaut.<br />

Kundenzufriedenheit ist eine wesentliche Voraussetzung für eine hohe<br />

Kundentreue. Es wird in Zukunft immer wichtiger, sowohl Neukunden als<br />

Bestandskunden durch einen hervorragenden Service an die <strong>Knappschaft</strong> zu<br />

binden und Wünsche der Versicherten frühzeitig zu erkennen. Zu diesen<br />

Zwecken wurde das Kennzahlensystem „Cockpit“ entwickelt, aus dem<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>Knappschaft</strong> die wichtigsten Daten zur<br />

Steuerung und damit zur Optimierung der Kundenorientierung im Bereich<br />

Service und Qualität ablesen können. Die ersten Ergebnisse aus dem Cockpit-<br />

Verfahren haben im Geschäftsjahr <strong>2008</strong> die Sensibilität für das Thema Kundenorientierung<br />

weiter verstärkt. Die verbesserte Messbarkeit der Kundenorientierung<br />

wird es ermöglichen, Potentiale zu erkennen, weiter auszubauen<br />

und mittels effizienter Kundenbindungs- und Akquisitionsmaßnahmen<br />

unsere Marktposition zu stärken.<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> betreibt Gesundheitsnetze der Integrierten Patientenvollversorgung<br />

seit 1999 und hat in diesem Bereich in den vergangenen zehn<br />

Jahren bundesweit vorbildlich bei der Errichtung und Durchführung von<br />

innovativen Modellen im Gesundheitswesen gewirkt. Der <strong>Knappschaft</strong> ist<br />

es seither als einzigem Anbieter in Deutschland gelungen, auf dem Gebiet<br />

der Integrierten Patientenvollversorgung nennenswerte Erfolge zu erzielen<br />

und damit dem Auftrag des Gesetzgebers aus der Gesundheitsreform 2000<br />

nachzukommen, Kosten im Gesundheitswesen bei verbesserter Versorgungsqualität<br />

zu senken. Diesen erfolgreichen Weg hat die <strong>Knappschaft</strong> auch im<br />

Geschäftsjahr <strong>2008</strong> fortgesetzt. Mit dem Gesundheitsnetz „prosper in der<br />

Lausitz“ ging im Januar <strong>2008</strong> das insgesamt fünfte Netz der <strong>Knappschaft</strong><br />

rund um Cottbus an den Start. Es ist das erste Netz der <strong>Knappschaft</strong> in einer<br />

Region, in der sie nicht über ein gewachsenes <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem oder<br />

über eigene <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser verfügt. Darüber hinaus hat die<br />

Projektierung eines weiteren Netzes in der Region Essen/Mülheim begonnen.<br />

Zum Jahresende <strong>2008</strong> nahmen in den Gesundheitsnetzen der <strong>Knappschaft</strong> in<br />

Bottrop, Gelsenkirchen, Recklinghausen, im Saarland und in der Lausitz über<br />

163.000 Versicherte, fast 1.400 niedergelassene Ärzte, neun Krankenhäuser<br />

und zwei Reha-Kliniken teil. Allein die Teilnehmerzahlen zeigen den großen<br />

Erfolg dieser Gesundheitsnetze.<br />

Jahresbilanz <strong>2008</strong><br />

7


8 Jahresbilanz <strong>2008</strong><br />

Fusion des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Recklinghausen mit der<br />

Paracelsus-Klinik Marl zur Klinikum<br />

Vest GmbH<br />

<strong>Knappschaft</strong> pilotiert als einzige<br />

Pflegekasse deutschlandweit ein<br />

Modellprojekt Pflegestützpunkt<br />

Im Gesundheitsbereich tragen insbesondere die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser,<br />

Krankenhausbeteiligungen und Reha-Kliniken zum guten Ansehen der<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> in ihren Regionen maßgeblich bei. Daher ist es unternehmensstrategisch<br />

von Bedeutung, die Gesundheitseinrichtungen langfristig<br />

in einem hart umkämpften Gesundheitsmarkt erfolgreich zu positionieren,<br />

um weiterhin eine verlässliche Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau<br />

sicher stellen zu können. Hierzu hat die <strong>Knappschaft</strong> in den vergangenen<br />

Jahren einige ihrer <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser in Beteiligungsgesellschaften<br />

eingebracht – 1995 das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Essen in die Kliniken<br />

Essen-Mitte (KEM), 1996 das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Peißenberg in die<br />

Krankenhaus GmbH Landkreis Weilheim-Schongau, 2001 das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bardenberg in das Medizinische Zentrum Kreis Aachen und<br />

2002 das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Gelsenkirchen in die Bergmannsheil und<br />

Kinderklinik Buer GmbH (BKB). Im Geschäftsjahr <strong>2008</strong> konnte nun durch die<br />

Fusion des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses Recklinghausen mit der Paracelsus-<br />

Klinik Marl zur Klinikum Vest GmbH das größte Krankenhaus der vestischen<br />

Region geschaffen und damit nachhaltig Versorgungssicherheit für die Region<br />

hergestellt werden. Das neue Klinikum Vest hat das Potential zu einem Krankenhaus<br />

der absoluten Maximalversorgung. Für die <strong>Knappschaft</strong> als Versorger<br />

und Versicherer zugleich ergeben sich durch die Fusion neue Potentiale auch<br />

im Bereich des integrierten Vollversorgungsnetzes proGesund.<br />

Die Pflegeversicherung stand im Jahr <strong>2008</strong> im Zeichen des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes,<br />

das am 1. Juli <strong>2008</strong> in Kraft trat. Es enthält nach dem<br />

Grundsatz „ambulant vor stationär“ Leistungsausweitungen insbesondere<br />

im ambulanten Bereich, die Auswirkungen auf die vertraglichen Beziehungen<br />

zu den Leistungsgerbringern haben. Einen besonderen Schwerpunkt legt die<br />

<strong>Knappschaft</strong> seit Einführung der Pflegeversicherung 1995 auf eine kompetente<br />

und kundenfreundliche Pflegeberatung. Seit dem 1. Januar 2009<br />

besteht darüber hinaus nunmehr ein gesetzlicher Anspruch auf Beratung und<br />

Hilfestellung durch einen Pflegeberater der Pflegekasse. Anspruchsberechtigt<br />

sind alle Personen mit einer anerkannten Pflegestufe sowie diejenigen, die<br />

einen Leistungsantrag gestellt und einen erkennbaren Hilfe- und Betreuungsbedarf<br />

haben. Das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz sieht hierzu die<br />

Einrichtung von Pflegestützpunkten vor. Die <strong>Knappschaft</strong> wird in Folge dieses<br />

Gesetzes alleine in Nordrhein-Westfalen 14 Pflegestützpunkte verantwortlich<br />

aufbauen. Erprobt wird die Errichtung und der Betrieb dieser Pflegestützpunkte<br />

zunächst in mehreren vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten<br />

Modellprojekten. Unter den insgesamt bundesweit 17 Modellträgern<br />

ist die <strong>Knappschaft</strong> die einzige Kranken- und Pflegekasse, die ein solches<br />

Modellvorhaben am Standort Moers pilotiert.


Vorbereitung auf den Gesundheitsfonds<br />

und den morbiditätsorientierten<br />

Risikostrukturausgleich<br />

Minijob-Zentrale arbeitet seit fünf<br />

Jahren erfolgreich<br />

Verwaltungsneubau in Cottbus stärkt<br />

die Arbeit der Minijob-Zentrale<br />

Seit dem 1. Januar 2009 ist die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

auf eine völlig neue Basis gestellt. Krankenkassen können nicht<br />

mehr individuell ihre Beitragssätze festlegen. Sie erhalten ihre Finanzmittel<br />

vielmehr nach den Regeln des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs<br />

aus dem Gesundheitsfonds zugewiesen, der durch einen einheitlichen<br />

Beitragssatz von Versicherten und Arbeitgebern (allerdings nicht<br />

mehr hälftig) sowie aus Steuermitteln gespeist wird. Mit Blick auf diese<br />

Umstellung wurden umfangreiche Vorbereitungsarbeiten geleistet. So war<br />

absehbar, dass der künftig für alle Krankenkassen maßgebliche einheitliche<br />

Beitragssatz für Versicherte der <strong>Knappschaft</strong> zu einer Beitragssatzsteigerung<br />

führt. Um die Versicherten auf diese spürbare, gesetzlich bedingte Beitragssatzanhebung<br />

vorzubereiten, wurde im zweiten Halbjahr <strong>2008</strong> ein<br />

Kommunikationskonzept mit dem Ziel entwickelt und umgesetzt, den<br />

Informations bedarf der Versicherten sicherzustellen. Innerhalb der neuen<br />

Beitragseinzugs-Software wurden rechtzeitig die Voraussetzungen für eine<br />

korrekte Beitragsabführung an den Gesundheitsfonds und auch für den –<br />

vorerst sicher nicht notwendigen – Einzug von Zusatzbeiträgen geschaffen.<br />

Die Minijob-Zentrale der Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> hat im Geschäftsjahr <strong>2008</strong> ihr fünfjähriges Bestehen gefeiert. Seit<br />

dem 1. April 2003 ist sie deutschlandweit die zentrale Servicestelle für die<br />

Abwicklung des Melde- und Beitragsverfahrens rund um die geringfügigen<br />

Beschäftigungen, die so genannten Minijobs. Die Zahl der gemeldeten Minijobber<br />

lag seit dem Bestehen der Minijob-Zentrale kontinuierlich über sechs<br />

Millionen. Ende des Jahres <strong>2008</strong> waren insgesamt 6,8 Millionen geringfügig<br />

entlohnte Beschäftigte bei der Minijob-Zentrale gemeldet.<br />

Obwohl die Anzahl der über das Haushaltsscheckverfahren gemeldeten<br />

Minijobber in Privathaushalten im sechsten Jahr hintereinander gestiegen<br />

ist, ist die Zahl der illegal beschäftigten Personen in diesem Bereich weiter-<br />

hin hoch. In rund 40 Millionen Haushalten in Deutschland hat fast jeder<br />

Fünfte schon einmal eine Hilfe schwarz beschäftigt. Vor diesem Hintergrund<br />

hat die Minijob-Zentrale im Jahr <strong>2008</strong> im Rahmen einer bundesweiten Informationskampagne<br />

mit dem Titel „Kleine Jobs im Haushalt sind Minijobs“<br />

die Öffentlichkeit gezielt über die gesetzlichen Regelungen der geringfügigen<br />

Beschäftigung in Privathaushalten sowie deren Anmeldung über das<br />

vereinfachte und kostengünstige Haushaltsscheckverfahren informiert.<br />

Neben der Hauptverwaltung in Bochum ist Cottbus mit der dortigen<br />

Regional direktion und der Minijob-Zentrale das stärkste Standbein der KBS.<br />

Aus Wirtschaftlichkeitsgründen und effektiveren Arbeitsabläufen hat sich<br />

Jahresbilanz <strong>2008</strong><br />

9


10 Jahresbilanz <strong>2008</strong><br />

Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ist heute<br />

einer der modernsten Sozialversicherungsträger<br />

in Deutschland<br />

die KBS langfristig am Standort Cottbus für die Errichtung eines Verwaltungsneubaus<br />

entschieden, zu dem im Geschäftsjahr <strong>2008</strong> der Grundstein gelegt<br />

werden konnte. Dieser Neubau ist für den Träger KBS der erste große Verwaltungsneubau<br />

seit der Errichtung von Schacht III in der Königsallee in Bochum<br />

im Jahr 1998. Mit dem Neubau erfährt die politisch gewollte Einrichtung der<br />

Minijob-Zentrale eine erste große bauliche Konkretisierung und die Deutsche<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> eine weiterhin dauerhafte<br />

Etablie rung in Cottbus. Die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<br />

<strong>See</strong> sichert durch den Neubau dauerhaft rund 1.200 Arbeitsplätze in Cottbus.<br />

Sie verbindet mit dem Neubau eine Festigung des Standortes Cottbus,<br />

kürzere Verwaltungswege und damit verbunden eine Optimierung des<br />

Services für unsere Versicherten und Kunden.<br />

Der Neubau eines großen Verwaltungsgebäudes der KBS in Cottbus ist auch<br />

der sichtbare Ausdruck des unternehmerischen Erfolges der <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> in den vergangenen Jahren und steht symbolisch für die Prosperität<br />

unseres Sozialversicherungsträgers.<br />

Durch die Errichtung der Minijob-Zentrale im Jahr 2003, die Organisationsreform<br />

in der gesetzlichen Rentenversicherung mit der Bildung des neuen<br />

Trägers <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> im Jahr 2005, der Öffnung der <strong>Knappschaft</strong> im<br />

Jahr 2007 und dem Zusammenschluss mit der <strong>See</strong>-Kranken- und Pflegekasse<br />

Anfang <strong>2008</strong> wurde in den vergangenen Jahren unser Sozialversicherungsträger<br />

neu aufgestellt und am Markt positioniert. Die KBS ist heute mit mehr<br />

als 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und rund 900 jungen Menschen<br />

in Ausbildung, einem Netz in über 150 Städten und Gemeinden mit<br />

Service- und Gesundheitseinrichtungen im gesamten Bundesgebiet, rund<br />

5,0 Millionen Versichertenkonten in allen Sparten ihres Verbundsystems und<br />

rund 2,0 Millionen Arbeitgeberkonten in der Minijob-Zentrale sowie einem<br />

Gesamtumsatz von 35,9 Milliarden Euro im Jahr <strong>2008</strong> einer der größten<br />

Sozialversicherungsträger in Deutschland, der in den vergangenen Jahren<br />

wie kaum ein anderer Träger beispielhaft für die Flexibilität und Innovationsbereitschaft<br />

des Sozial- und Gesundheitssystems in Deutschland stand und<br />

auch in Zukunft stehen wird.<br />

Ulrich Freese Dr. Georg Greve<br />

Vorstandsvorsitzender Erster Direktor


II<br />

rückblick <strong>2008</strong>


12 Rückblick <strong>2008</strong><br />

Die Vertreterversammlung<br />

der Deutschen<br />

Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<br />

<strong>See</strong><br />

v.r.: Erster Direktor<br />

Dr. Georg Greve,<br />

Dagmar Ziegler<br />

(Gesundheitsministerin<br />

Brandenburg),<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Ulrich<br />

Freese, Vorstandsvorsitzender<br />

der KV<br />

Brandenburg Dr.<br />

Hans J. Helming und<br />

Herbert Mrotzeck,<br />

Geschäftsbereichsleiter<br />

Ost der DAK<br />

Januar<br />

Zusammenschluss: Die <strong>Knappschaft</strong> und<br />

die <strong>See</strong>-Krankenkasse schließen sich zu einer<br />

Kranken- und Pflegekasse, der <strong>Knappschaft</strong>,<br />

zusammen. Damit optimiert die <strong>Knappschaft</strong><br />

ihr bundesweites Angebot an Standorten und<br />

Gesundheitsdienstleistungen.<br />

Fünftes Gesundheitsnetz: Mit „prosper<br />

in der Lausitz“ startet die <strong>Knappschaft</strong> ihr<br />

bundes weit fünftes Netz der integrierten<br />

Patientenversorgung. Beteiligte Netzkrankenhäuser<br />

sind das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus<br />

und das Krankenhaus Spremberg.<br />

Erweiterung: Offizielle Eröffnung des Ambulanz-<br />

und Operationstraktes im Anbau Nord<br />

des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses Bottrop<br />

durch Vorstandsvorsitzenden Ulrich Freese.<br />

Februar<br />

Spiegel der Lebensverhältnisse: Die Wanderausstellung<br />

„Sozialversicherung in Diktatur<br />

und Demokratie“ stößt in der Hauptverwaltung<br />

der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> in Bochum<br />

sowie in weiteren Dienststellen auf großes<br />

Interesse.<br />

März<br />

Lageanalyse: Im RuhrCongress Bochum findet<br />

die jährliche Personalversammlung statt.<br />

April<br />

Neue Spitze: Die Vertreterversammlung der<br />

Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> wählt Jürgen Grunwald zu ihrem<br />

neuen Vorsitzenden.<br />

Reges Interesse<br />

an der Wanderausstellung<br />

v.l.: Vorsitzender<br />

der Vertreterversammlung<br />

Jürgen<br />

Grunwald und Vorstandsvorsitzender<br />

Ulrich Freese


Minijob-Zentrale,<br />

Standort Essen<br />

Deutschlands größte Einzugsstelle feiert<br />

Geburtstag: Zum fünfjährigen Bestehen zieht<br />

die Minijob-Zentrale eine positive Bilanz – weniger<br />

Bürokratie und Schwarzarbeit bei mehr<br />

angemeldeten Beschäftigungsverhältnissen.<br />

Mai<br />

Leitungswechsel: Als Nachfolger von Dr.<br />

Friedrich H. Legiehn wird Dr. Hagen Otto zum<br />

neuen Chefarzt und Ärztlichen Leiter der<br />

Römerberg-Klinik in Badenweiler ernannt.<br />

Juni<br />

Premiere: Die Kassenärztliche Bundesvereinigung<br />

schließt mit der <strong>Knappschaft</strong> einen<br />

Vertrag über die gesamte ambulante Versorgung<br />

ab. Es ist der erste Vertrag einer bundesweiten<br />

Krankenkasse dieser Art und sichert<br />

die ambulante Versorgung für 1,7 Millionen<br />

Menschen.<br />

Hausarzt statt Hospital: Mit „proSenior“<br />

initiiert die <strong>Knappschaft</strong> in Herne ein bundesweit<br />

einmaliges Bündnis in Zusammenarbeit<br />

mit dem Marienhospital Herne und niedergelassenen<br />

Ärzten, um die stationäre Behandlung<br />

hochbetagter Patientinnen und Patienten<br />

im Alter von 75 Jahren aufwärts möglichst zu<br />

vermeiden.<br />

Abschied: Der Leiter der Verwaltungsstelle<br />

Chemnitz, Herr Hans-Jürgen Wilze, wird in den<br />

Ruhestand verabschiedet. Vorstandsvorsitzender<br />

Ulrich Freese spricht ihm seine Anerkennung<br />

für seine Rolle als „Mitgestalter des<br />

Neuen“ aus.<br />

Prämiert: Die KBS wird von der Hertie-<br />

Stiftung als familienfreundlicher Betrieb<br />

ausgezeichnet. Bundesfamilienministerin<br />

von der Leyen überreicht in Berlin das<br />

Zertifikat zum „audit berufundfamilie“ an<br />

den Ersten Direktor Dr. Georg Greve.<br />

Juli<br />

Ausbildung von Medizinern: Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Dortmund wird akademisches<br />

Lehrkrankenhaus der Ruhr-Universität<br />

Bochum.<br />

Rückblick <strong>2008</strong><br />

v.l.: Verwaltungsstellenleiter<br />

Hans-<br />

Jürgen Wilze und<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Ulrich Freese<br />

v.l.: Erster Direktor<br />

der KBS Dr. Georg<br />

Greve, Bundesfamilienministerin<br />

von der Leyen<br />

13


14 Rückblick <strong>2008</strong><br />

v.l: Frank Szymanski,<br />

Oberbürgermeister<br />

der Stadt Cottbus,<br />

Ulrich Freese,<br />

Vorstandssitzender<br />

und Dr. Georg Greve,<br />

Erster Direktor<br />

der KBS<br />

v.l.: Abteilungs leiter<br />

Hans Adolf Müller<br />

begrüßte den neuen<br />

Geschäftsführer<br />

der Klinikum Vest<br />

GmbH<br />

Jürgen Hellermann<br />

Verwaltungsneubau: Vor 300 Gästen aus<br />

Politik, Wirtschaft und Sozialversicherung<br />

setzen Vorstandsvorsitzender Ulrich Freese<br />

und Erster Direktor Dr. Georg Greve den ersten<br />

Spatenstich für den Neubau eines Verwaltungsgebäudes<br />

der KBS in Cottbus und<br />

unterstreichen die Bedeutung der KBS für die<br />

wirtschaftliche und soziale Stabilität in der<br />

Lausitz.<br />

August<br />

Fusion: Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Recklinghausen und die Paracelsus-Klinik Marl<br />

fusionieren zum Klinikum Vest GmbH. Die<br />

neue innovative Doppelklinik ist damit das<br />

größte Krankenhaus des Landkreises Recklinghausen<br />

und der Region.<br />

Genannt „Knappi“: Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Dortmund feiert seinen 50. Geburtstag.<br />

Vorstandsvorsitzender Ulrich Freese zieht<br />

eine positive Bilanz und weist auf die umfangreichen<br />

baulichen Investitionen der vergangenen<br />

Jahre hin.<br />

Standortkonzentration: Mit dem Richtfest<br />

„Haus 1“ im Trimonte-Park Bochum wird die<br />

KBS ihre Standorte der Hauptverwaltung in<br />

Bochum deutlich reduzieren und damit einen<br />

besseren workflow erreichen.<br />

Einmalig in NRW: Am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Dortmund wird das Sportmedizinische<br />

Institut Dortmund gegründet, das ambulante<br />

und stationäre Versorgung von Leistungs- und<br />

Breitensportlern, Rehabilitation, Prävention<br />

und ganzheitliche Therapien unter einem<br />

Dach vereint.<br />

Projekt Zukunft: 140 neue Auszubildende<br />

starten bei der KBS in das Berufsleben.<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Ulrich Freese bei<br />

seiner Festansprache<br />

Begrüßung der<br />

Berufseinsteiger in<br />

der Hauptverwaltung<br />

Bochum


Sonnenterrasse der<br />

Reha-Klinik Borkum<br />

v.l.: Gesundheitsministerin<br />

Ulla Schmidt,<br />

Dr. Georg Greve,<br />

Erster Direktor<br />

der KBS,<br />

Norbert Ballhaus,<br />

Bürgermeister der<br />

Stadt Moers<br />

September<br />

Zwischen Gesundheit und Erholung: Die<br />

<strong>Knappschaft</strong>s-Klinik Borkum feiert ihren<br />

50. Geburtstag. Vorstandsvorsitzender Ulrich<br />

Freese freut sich über die große Beliebtheit<br />

der Klinik bei den Versicherten.<br />

Besseres Angebot: Bundesgesundheitsministerin<br />

Ulla Schmidt eröffnet als Modellprojekt<br />

nach dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz<br />

in Moers einen Pflegestützpunkt als<br />

zentrale Anlaufstelle für Pflegebedürftige und<br />

deren Angehörige. Federführender Träger ist<br />

die <strong>Knappschaft</strong>.<br />

Politik meets Sozialversicherung: Die KBS<br />

führt eine Informationsveranstaltung zum<br />

Thema „Auswirkungen der Minijobs auf die<br />

Sozialversicherung“ für die Mitglieder des<br />

Ausschusses für Arbeit und Soziales des Deutschen<br />

Bundestages in der Landesvertretung<br />

Schleswig-Holstein in Berlin durch.<br />

November<br />

Gegen Schwarzarbeit: Die Minijob-Zentrale<br />

startet eine weitere umfangreiche Anzeigen-,<br />

Werbe- und Fernsehspotkampagne zur<br />

Anmeldung von geringfügig Beschäftigten im<br />

Haushalt im Rahmen des Haushaltsscheckverfahrens.<br />

Zuwachs: Mit der Veröffentlichung des<br />

Unfallversicherungs-Modernisierungsgesetzes<br />

im Bundesgesetzblatt wird die<br />

<strong>See</strong>mannskasse zum 1. Januar 2009 Teil des<br />

Verbundsystems der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>. Die<br />

Vertreterversammlung beschließt entsprechende<br />

satzungsrechtliche Anpassungen.<br />

Dezember<br />

Große Ereignisse werfen ihre Schatten<br />

voraus: Das Bundesministerium der Finanzen<br />

gibt im Rahmen des Sonderbriefmarkenprogramms<br />

für das Jahr 2010 die Herausgabe<br />

einer Sonderbriefmarke anlässlich des 750.<br />

Jubiläums des <strong>Knappschaft</strong>swesens bekannt.<br />

Rückblick <strong>2008</strong><br />

Werbekampagne<br />

der Minijob-Zentrale<br />

15


16 Rückblick <strong>2008</strong>


1<br />

selbstverwaltung und geschäftsführung<br />

1.1 Kooperative Führung | 18<br />

1.2 Regionale Selbstverwaltung | 20<br />

1.3 Gliederung | 23


18 Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />

Jürgen Grunwald<br />

neuer<br />

Vorsitzender<br />

Abnahme der<br />

Jahresrechnung<br />

2007<br />

Präsidium der Vertreterversammlung<br />

Jürgen Grunwald, Hans-Jörg Hering, Udo Kummerow<br />

1.1 Kooperative Führung<br />

Vertreterversammlung<br />

Die Vertreterversammlung der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

hat im Jahr <strong>2008</strong> dreimal in öffentlichen Sitzungen<br />

getagt. Dabei wurde in der Sitzung am<br />

9. April <strong>2008</strong> aus der Gruppe der Versicherten<br />

Jürgen Grunwald als neuer Vorsitzender der<br />

Vertreterversammlung als Nachfolger des<br />

im November 2007 ausgeschiedenen Vorsitzenden<br />

Günter Herfarth gewählt. Darüber<br />

hinaus wurde in gleicher Sitzung mittels einer<br />

notwendigen Satzungsänderung die Bildung<br />

eines Ausschusses bzw. Kommission für Angelegenheiten<br />

der <strong>Knappschaft</strong> beschlossen.<br />

Jahresrechnung 2007<br />

in Milliarden Euro (Gesamtausgaben 26,29 Mrd. Euro)<br />

Krankenversicherung —— 4,923<br />

Pflegeversicherung —— 1,081<br />

<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung —— 14,600<br />

Allgemeine Rentenversicherung —— 5,686<br />

In der Sitzung der Vertreterversammlung am<br />

14. November <strong>2008</strong> wurde einstimmig die<br />

Jahresrechnung für das Rechnungsjahr 2007<br />

abgenommen und Vorstand und Geschäftsführung<br />

Entlastung erteilt. Die Jahresrechnung<br />

enthält auch die Jahresabschlüsse der<br />

Eigenbetriebe und die Rechnungsergebnisse<br />

der Renten-Zusatzversicherung. Außerdem<br />

nahmen die Arbeitgebervertreter die geprüfte<br />

Jahresrechnung 2007 für den Ausgleich der<br />

Arbeitgeberaufwendungen nach dem Aufwendungsausgleichsgesetz<br />

ab.<br />

Gemäß § 70 Abs. 1 SGB IV wurde der Haushaltsplan<br />

2009 mit einem Gesamtvolumen von<br />

rund 28,4 Milliarden Euro in der 14. Sitzung der<br />

Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> festgestellt.<br />

Zusätzlich war in den Wirtschaftsplänen<br />

der Eigenbetriebe der Krankenversicherung<br />

ein Ausgabevolumen von rund 301,2 Millionen<br />

Euro und für die Eigenbetriebe der Rentenversicherung<br />

ein Betrag von rund 60,6 Millionen<br />

Euro etatisiert. Unter Hinzurechnung der sogenannten<br />

durchlaufenden Posten, des Ausgleichs<br />

der Arbeitgeberaufwendungen nach<br />

dem Aufwendungsausgleichsgesetz und des<br />

Nachweises der Einnahmen und Ausgaben der<br />

Renten-Zusatzversicherung errechnet sich ein<br />

festgestelltes Haushaltsvolumen von insgesamt<br />

rund 42,3 Milliarden Euro.<br />

Daneben hat sich die Vertreterversammlung<br />

regelmäßig der Geschäftslage gewidmet,<br />

insbesondere der Situation der <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

und Reha-Kliniken sowie den<br />

Bereichen Krankenversicherung, Rentenversicherung,<br />

Rehabilitation und Renten-<br />

Zusatzversicherung.<br />

Feststellung des<br />

Haushaltsplans<br />

2009


Beschlussfassungen<br />

der<br />

Vertreterversammlung<br />

gemäß § 10<br />

Ziffer 14 der<br />

Satzung<br />

Satzungsänderungen<br />

Darüber hinaus wurden die aktuellen sozialpolitischen<br />

Fragen erörtert und gemeinsam<br />

mit dem Bundeswahlbeauftragten für die<br />

Sozialversicherungswahlen, Hans-Eberhard<br />

Urbaniak, das Gutachten „zur Modernisierung<br />

der Sozialversicherungs wahlen“ diskutiert.<br />

Zu den Aufgaben der Vertreterversammlung<br />

gehört unter anderem die Beschlussfassung<br />

über die Errichtung oder Auflösung von Eigenbetrieben<br />

bzw. Veränderung von Eigenbetrieben,<br />

sofern die finanziellen Aufwendungen<br />

hierfür einen gesetzlich festgesetzten Höchstbetrag<br />

überschreiten. In diesem Zusammenhang<br />

hat die Vertreterversammlung im Jahr<br />

<strong>2008</strong> der Fusion des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Recklinghausen und der Paracelsus-<br />

Klinik der Stadt Marl zugestimmt.<br />

Außerdem hat die Vertreterversammlung nach<br />

entsprechenden Vorberatungen im Vorstand<br />

und der Kommission für Rechts- und Grundsatzfragen<br />

einige wichtige Änderungen der<br />

Satzung der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> durch die Einführung<br />

des Gesundheitsfonds zum 1. Januar 2009<br />

und durch die Integration der <strong>See</strong>mannskasse<br />

in die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

ebenfalls zum 1. Januar 2009<br />

beschlossen.<br />

Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />

Präsidium des Vorstandes<br />

Ulrich Freese, Dr. Christian Gravert, Gert Hüfner<br />

Aufteilung Ausgabenvolumen des festgestellten Haushalts 2009<br />

in Milliarden Euro (Gesamthaushalt 28,426 Mrd. Euro) / „originärer“ Haushalt (ohne durchlaufende Posten u. Anlagen)<br />

Krankenversicherung —— 6,262<br />

Pflegeversicherung —— 1,304<br />

<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung —— 14,798<br />

Allgemeine Rentenversicherung —— 6,062<br />

Vorstand und Geschäftsführung<br />

Vorstand und Geschäftsführung sind die<br />

verantwortlichen Organe für die Wahrnehmung<br />

des operativen Geschäfts sowie für die<br />

Erarbeitung von strategischen Konzepten zur<br />

Weiterentwicklung des Verbundsystems. Die<br />

Schwerpunkte der Arbeit im Jahre <strong>2008</strong> waren<br />

insbesondere geprägt durch:<br />

die Optimierung der Organisationsstrukturen<br />

für den Bereich der Eigenbetriebe,<br />

die Weiterentwicklung der <strong>Knappschaft</strong> im<br />

Gesundheitswettbewerb,<br />

die Einführung des Gesundheitsfonds für<br />

den Bereich der Krankenversicherung,<br />

die bauliche Modernisierung regionaler<br />

Standorte sowie<br />

die Ausgestaltung des Pflegeweiterentwicklungsgesetzes.<br />

19


20 Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />

Geschäftsführung<br />

Dr. Georg Greve, Rolf Stadié,<br />

Ulrich Pott<br />

1.2 Regionale Selbstverwaltung<br />

Versichertenälteste <strong>2008</strong><br />

nach Hauptverwaltung und Verwaltungsstellen in Zahlen (Gesamtzahl 1.375)<br />

Hauptverwaltung —— 512<br />

Cottbus —— 180<br />

Chemnitz —— 176<br />

Saarbrücken —— 156<br />

Frankfurt —— 127<br />

Bergheim —— 105<br />

München —— 64<br />

Hannover —— 61<br />

Hamburg<br />

Die Selbstverwaltung in der Sozialver-<br />

sicherung gibt Versicherten und Arbeitgebern<br />

die Möglichkeit, ihre Interessen und Vorstellungen<br />

einzubringen und die Verwaltung des<br />

Sozialversicherungsträgers somit aktiv mitzugestalten.<br />

Die Selbstverwaltung ist damit ein<br />

Grundstein unserer Demokratie.<br />

Regionalausschüsse<br />

Die achtzehn bundesweit eingerichteten Regionalausschüsse<br />

haben auch im Jahr <strong>2008</strong> die<br />

Zulassung unter anderem von Leistungserbringern<br />

für die Durchführung von häuslicher<br />

Krankenpflege und Haushaltshilfen begleitet<br />

und im Rahmen der Richtlinien für die Regionalausschüsse<br />

Vorstand und Geschäftsführung<br />

bei der Wahrnehmung des operativen<br />

Geschäfts beraten. Erneut wechselte der Vorsitz<br />

in den Regionalausschüssen zwischen den<br />

Gruppen (Versicherte/Arbeitgeber) jeweils zum<br />

1. Oktober. Dieser Vorgang wiederholt sich in<br />

der laufenden Wahlperiode jährlich.<br />

Berlin (Dst.)<br />

—— 6<br />

—— 3<br />

Versichertenälteste<br />

Die Versichertenältesten stehen für Kundenorientierung<br />

und Versichertennähe. Derzeit<br />

sind insgesamt 1.375 Versichertenälteste im<br />

ganzen Bundesgebiet ehrenamtlich tätig. Zusätzlich<br />

zu den Auskunfts- und Beratungsstellen<br />

bieten sie im Rahmen von Beratung und<br />

Betreuung einen kompletten Versichertenservice<br />

für die Sozialversicherungszweige der<br />

Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> an.<br />

Auch im Jahr <strong>2008</strong> fanden umfangreiche<br />

Schulungen der Versichertenältesten auf<br />

Verwaltungs- und Geschäftsstellenebene<br />

statt, um weiterhin eine qualifizierte Beratung<br />

und Betreuung auf hohem Niveau zu gewährleisten.


Arbeitstagungen<br />

für die<br />

Mitglieder der<br />

Widerspruchsausschüsse<br />

Versichertensprecher<br />

Die Aufgaben der - ebenfalls ehrenamtlich<br />

tätigen - Versichertensprecher unterscheiden<br />

sich von den Aufgaben der Versichertenältesten<br />

insofern, als sie in den Angelegenheiten<br />

der Renten-Zusatzversicherung (vormals Abteilung<br />

B der <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt) beraten<br />

und in den damit verbundenen Belangen<br />

auch die Versicherten aus der Branche „<strong>Bahn</strong>“<br />

in der allgemeinen Rentenversicherung informieren.<br />

Bundesweit sind insgesamt 12 Versichertensprecher<br />

beratend tätig.<br />

Widerspruchsstelle<br />

Bei der DRV <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> gingen im<br />

Jahr <strong>2008</strong> insgesamt 42.305 Widersprüche ein,<br />

die in den bundesweit 65 Widerspruchsausschüssen<br />

zu beraten waren.<br />

Die Fusion der Bundesknappschaft, der <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />

und der <strong>See</strong>kasse zur<br />

Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> am 1. Oktober 2005 hat nicht nur<br />

eine Anpassung der Geschäftsordnung für<br />

die Widerspruchsstelle erforderlich gemacht.<br />

Sie hat darüber hinaus auch Änderungen in<br />

den Zusammensetzungen von Widerspruchsausschüssen<br />

und Neubildungen solcher Ausschüsse<br />

nach sich gezogen.<br />

Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />

Um eine möglichst einheitliche Kenntnisund<br />

Wissensgrundlage in verfahrens- und<br />

sozialversicherungsrechtlichen Themen zu<br />

schaffen, fanden die erstmals im Jahr 2007<br />

unter Beteiligung von Fachreferenten aus<br />

den Bereichen Recht, Renten- und Krankenversicherung<br />

sowie Sozialmedizin durchgeführten<br />

Arbeitstagungen für Mitglieder von<br />

Widerspruchsausschüssen auch im Jahr <strong>2008</strong><br />

statt. Darüber hinaus wurde Aktuelles aus<br />

dem Themenbereich der „Minijob-Zentrale“<br />

vorgestellt.<br />

Um auch aktuelle Fragen der Widerspruchsausschussmitglieder<br />

„vor Ort“ klären zu<br />

können, wurden neben den zuständigen SMD-<br />

Leitern auch weitere Mitarbeiter der örtlichen<br />

Dienststellen zur Arbeitstagung hinzugezogen,<br />

die unmittelbar in die Ausschussarbeit<br />

involviert sind. Die Qualifizierungsmaßnahmen<br />

wurden dezentral in den Bereichen der<br />

jeweiligen Verwaltungsstellen und für das<br />

Dienststellennetz im Bereich der Hauptverwaltung<br />

in Bochum durchgeführt.<br />

Verteilung der <strong>2008</strong> eingegangenen Widersprüche nach Versicherungsbereichen<br />

in Zahlen<br />

Rentenversicherung —— 23.712<br />

Krankenversicherung —— 11.545<br />

Pflegeversicherung —— 7.048<br />

21


22 Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />

Einspruchsausschuss für die Renten-<br />

Zusatzversicherung<br />

In den Sitzungen des Einspruchsausschusses<br />

der Renten-Zusatzversicherung wurden<br />

im Jahr <strong>2008</strong> insgesamt 122 Einsprüche<br />

behandelt.<br />

Einsprüche im Einspruchsausschuss der Renten-Zusatzversicherung<br />

in Zahlen<br />

Jahr 2006 —— 104<br />

Jahr 2007 —— 132<br />

Jahr <strong>2008</strong> —— 122


1.3 Gliederung der Selbstverwaltung<br />

48 Mitglieder<br />

48 Stimmen<br />

ehem. Bundesknappschaft<br />

32 Versichertenvertreter<br />

16 Arbeitgebervertreter<br />

Vertreterversammlung<br />

69 Mitglieder<br />

80 Stimmen<br />

Vertreterversammlung<br />

Vorsitzender: Jürgen Grunwald | 1. stellv. Vorsitzender: Hans-Jörg Hering | 2. stellv. Vorsitzender: Udo Kummerow<br />

Erweitertes Präsidium<br />

Jürgen Eikhoff Prof. Werner Huth Lothar Jonas<br />

Kommission für Kommission für Kommission für Kommission für Kommission für<br />

Rechts- und Grundsatz- Haushalts-/Finanz- Angelegenheiten der Rechnungsprüfung/ Anelegenheiten der<br />

fragen/Satzungs- angelegenheiten Renten-Zusatz- Abnahme der <strong>Knappschaft</strong> einschl.<br />

angelegenheiten (ohne <strong>Knappschaft</strong>) versicherung Jahresrechnung Arbeitgeberversicherung<br />

(ohne Renten-Zusatz- (ohne <strong>Knappschaft</strong>) Krankheit/Mutterschaft<br />

versicherung und und einschl. Rechnungs-<br />

<strong>Knappschaft</strong>) prüfung/Abnahme der<br />

Jahresrechnung<br />

Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz:<br />

Manfred Freitag Ulrich Pausch Udo Kummerow Prof. Werner Huth Friedhelm Hundertmark<br />

Versicherte<br />

Walter Antesberger, Nürnberg<br />

Volkmar Bendl, Castrop-Rauxel<br />

Georg Berner, Duisburg<br />

Werner Bolz, Essen<br />

Bernd Clemens, Gera<br />

Klaus Dieckheuer, Kamen-Methler<br />

Jutta Diekamp, Ellerbek<br />

Hans Jürgen Dorneau, Oerlinghausen<br />

Manfred Freitag, Hamm<br />

Peter Geitmann, Rostock<br />

Helmut Gille, Oberhausen<br />

Jürgen Grunwald, Bochum<br />

Bernd Gutheil, Hannover<br />

Dieter Hermann, Marl<br />

Hans-Dieter Herrmann, Helmstedt<br />

Marion Herrmann, Großalmerode<br />

Arbeitgeber<br />

Dr. Peter Breckling, Hamburg<br />

Friedrich Breinig, Gelsenkirchen<br />

Jürgen Eikhoff, Herne<br />

Herwig Fischer, Schkopau<br />

Reinhard Fox, Kamp-Lintfort<br />

Bernd Heggemann, Theißen<br />

Klaus Heinig, Ahrensburg<br />

13 Mitglieder<br />

24 Stimmen<br />

ehem. <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />

12 Versichertenvertreter<br />

1 Arbeitgebervertreter<br />

Mitglieder der Vertreterversammlung<br />

Friedhelm Hundertmark, Duisburg<br />

Prof. Werner Huth, Oststeinbek<br />

Johannes Karmann, St. Ingbert<br />

Peter Klaus, Berlin<br />

Herbert Koch, Hirschfeld<br />

Udo Kummerow, Neumünster<br />

Steffi Laube, Leipzig<br />

Detlef Loosz, Alsdorf<br />

Wolfgang Maaßen, Grevenbroich<br />

Rolf Maul, Dresden<br />

Detlev Mischke, Herten<br />

Gottfried Mitreuter, Pirna<br />

Frank Nettelmann, Hamm<br />

Arno Netzel, Gelsenkirchen<br />

Peter Obramski, Bottrop<br />

Manfred Pferner, Apfelstädt<br />

Hans-Jörg Hering, <strong>See</strong>vetal<br />

Dr. Wolfgang Herting, Essen<br />

Alfred Höllerbauer, Haigerloch<br />

Joachim Hüttenrauch, Hannover<br />

Lothar Jonas, Bonn<br />

Arnold Lipinski, Hamburg<br />

Gerhard Ludwig, Köln<br />

8 Mitglieder<br />

8 Stimmen<br />

ehem. <strong>See</strong>kasse<br />

4 Versichertenvertreter<br />

4 Arbeitgebervertreter<br />

Robert Prill, Krefeld<br />

Klaus Puddig, Duisburg<br />

Heinz-Gert Richter, Elsterwerda<br />

Edeltraud Ritter, Wiednitz<br />

Frank Rolle, Saarbrücken<br />

Klaus-Peter Schäfer, Siegen<br />

Werner Scheibel, Cottbus<br />

Jörg Schröter, Oederquart<br />

Egon Schumann, Neubukow<br />

Harald Sikorski, München<br />

Vlatko Stark, Darmstadt<br />

Rainer Theunert, Lutherstadt-Wittenb.<br />

Marcel Wachenheim, Titisee-Neustadt<br />

Erhard Weilbeer, Wolmirstedt<br />

Ulrich Wolk, Lehrte<br />

Matthias Zeyner, Frankfurt/Main<br />

Olaf Lüppes, Porta Westfalica<br />

Michael Meyer, Cottbus<br />

Ulrich Pausch, Wunstorf<br />

Wolfgang Peters, Dortmund<br />

Wolfgang Quecke, Essen<br />

Peter Savelsberg, Essen<br />

Wolfram Zilligen, Marl<br />

24 Mitglieder<br />

24 Stimmen<br />

ehem. Bundesknappschaft<br />

16 Versichertenvertreter<br />

8 Arbeitgebervertreter<br />

Vorstand<br />

35 Mitglieder<br />

40 Stimmen<br />

7 Mitglieder<br />

12 Stimmen<br />

ehem. <strong>Bahn</strong>versicherungsanstalt<br />

6 Versichertenvertreter<br />

1 Arbeitgebervertreter<br />

Vorstand<br />

Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />

Vorsitzender: Ulrich Freese | 1. stellv. Vorsitzender: Dr. Christian Gravert | 2. stellv. Vorsitzender: Gert Hüfner<br />

Erweitertes Präsidium<br />

Prof. Dr. Karl-Friedrich Jakob Frank Jungmann Günter Knoll<br />

Ausschuss Ausschuss Ausschuss Ausschuss Ausschuss Ausschuss Einspruchsfür<br />

Bau/Ver- für Rechts- für Finanz- für Angelegen- für Personal- für Angelegen- ausschuss für<br />

waltungs- und und Grund- angelegen- heiten der angelegen- heiten der die Renten-<br />

Organisations- satzfragen/ heiten <strong>Knappschaft</strong> heiten Renten-Zusatz- Zusatzangelegen-<br />

Rentenver- einschl. versicherung versicherung<br />

heiten sicherung und <strong>Knappschaft</strong>s-<br />

Rehabilitation krankenhäuser<br />

einschl.<br />

Kliniken<br />

Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz: Vorsitz:<br />

Ludwig Dr. Christian Dr. Jürgen-Johann Prof. Dr. Karl- Udo Eisberg Günter Knoll Silvia Merz<br />

Ladzinski Gravert Rupp Friedrich Jakob<br />

Mitglieder des Vorstandes<br />

4 Mitglieder<br />

4 Stimmen<br />

ehem. <strong>See</strong>kasse<br />

2 Versichertenvertreter<br />

2 Arbeitgebervertreter<br />

Versicherte<br />

Monika Abel, Berlin Monika Heinrich, Senftenberg Georg Meier, Marl<br />

Jörg Degelmann, Hamm Wolfgang Horstig, Neumarkt Rainer Neuwardt, Broderstorf<br />

Gabriele Dengler, Mainz Gert Hüfner, Hamburg Kemo Razanica, Herne<br />

Andreas Detemple, Neunkirchen Richard Käch, Issum Gisbert Schöne, Raschau<br />

Udo Eisberg, Bochum Günter Kaschel, Weiherhammer Hans-Georg Spangenberg, Heringen<br />

Ulrich Freese, Hannover Günter Knoll, Frankfurt/Main Heinrich Wirtz, Hürtgenwald<br />

Dietmar Geuskens, Saarbrücken Dieter Kowalsky, Partenstein<br />

Joachim Hannes, Nürnberg Ludwig Ladzinski, Bottrop<br />

Kurt Hay, Bochum Eckehard Linnemann, Hannover<br />

Arbeitgeber<br />

Hartmut Behnsen, Berlin Steffen Kirchhof, Kassel Gerd Rückert, Senftenberg<br />

Dietrich Dabels, Hamburg Elmar Milles, Essen Dr. Jürgen-Johann Rupp, Kassel<br />

Dr. Christian Gravert, Berlin Dr. Hans-H. Nöll, Hamburg Dr. Rolf Schönewerk, Essen<br />

Prof. Dr. Karl-Friedrich Jakob, Essen Uwe Penth, Herne<br />

Stand: 31. Dezember <strong>2008</strong><br />

23


Stand: 31. Dezember <strong>2008</strong><br />

24 Selbstverwaltung und Geschäftsführung<br />

Gesamtübersicht über die Geschäftsgliederung<br />

Referat 0.1<br />

Selbstverwaltung<br />

– Hubert Altenkamp –<br />

Referat 0.2<br />

Geschäftsführung, Kommunikation<br />

und Öffentlichkeitsarbeit<br />

– Herbert Metzger –<br />

Abteilung I<br />

Kranken- und Pflegeversicherung<br />

– Hans-Jürgen Fries –<br />

Büro der Abteilungsleitung<br />

Fachbereich<br />

„Angelegenheiten der<br />

<strong>See</strong>-Kranken- und<br />

<strong>See</strong>-Pflegeversicherung“<br />

Dezernat I.1<br />

Service, Markt und Vertrieb,<br />

Dienststellensteuerung,<br />

Service-Center<br />

Dezernat I.2<br />

KV/PV d. R. nach dem SGB II und III, der<br />

Studenten u. der ehemals Nichtversicherten,<br />

Mehrleistungssystem incl.<br />

Aufstockungsversicherung und<br />

Wahltarife für stationäre Behandlung,<br />

Freiwillige KV/PV, Krankenkassenwahlrechte,<br />

Familienversicherung, Zusatzbeitrag,<br />

Wahltarife Selbstbehalt und<br />

Prämienzahlung, Beitrags- u. Prämieneinzug<br />

von Selbstzahlern sowie von<br />

Zahlstellen für Versorgungsbezüge<br />

Dezernat I.3<br />

Leistungsmanagement<br />

Krankenhäuser und Rehabilitationsleistungen<br />

der Krankenversicherung<br />

Dezernat I.4<br />

Leistungsmanagement Häusliche<br />

Krankenpflege, Pflegeversicherung,<br />

Zahnärzte, Soziotherapie, ambulante<br />

und stationäre Hospizleistungen<br />

Dezernat I.5<br />

Leistungsmanagement Hilfsmittel,<br />

Heilmittel, Fahrkosten, Belastungsgrenze,<br />

Krankengeld, Prävention,<br />

Selbsthilfe, betriebliche Gesundheitsförderung,<br />

Schwangerschaft, Mutterschaft,<br />

Sterilisation, Haushaltshilfe,<br />

KV und PV Ausland, Wahltarife<br />

Dezernat I.6<br />

DV-Verbindungsstelle KV/PV<br />

Dezernat I.7<br />

Leistungsmanagement Ärzte,<br />

Leistungsmanagement Arzneimittel,<br />

Diseasemanagement, Integrierte<br />

Versorgung (außerhalb des Verbundsystems),<br />

Hausarztzentrierte Versorgung,<br />

Leistungen zur Früherkennung<br />

von Krankheiten, Durchführung von<br />

Modellvorhaben nach §§ 63 ff. SGB V,<br />

Wahltarife<br />

Referat 0.3<br />

Renten-Zusatzversicherung<br />

– Jessica Irle –<br />

Referat 0.4<br />

Innenrevision<br />

– Werner Schommers –<br />

Abteilung II<br />

Rentenversicherung<br />

– Reiner Schindler –<br />

Büro der Abteilungsleitung<br />

Dezernat II.1<br />

DV-Verbindungsstelle<br />

Dezernat II.2<br />

Grundsatzangelegenheiten des<br />

Innerstaatlichen Rentenrechts<br />

Dezernat II.3<br />

Grundsatzangelgenheiten des überund<br />

zwischenstaatlichen Rentenrechts,<br />

Fremdrentenrecht, Auslandsrentenzahlungsrecht<br />

Dezernat II.4<br />

Auskunfts- und Beratungsdienst der<br />

Hauptverwaltung, Betriebsprüfung<br />

Dezernat II.5<br />

Innerstaatliche Rentenversicherung in<br />

Einzelfällen<br />

– Leitdezernat –<br />

Dezernat II.6<br />

Über- und zwischenstaatliche<br />

Rentenversicherung, Auslandsrentenzahlungen<br />

in Einzelfällen<br />

– Leitdezernat –<br />

Dezernat II.7<br />

Über- und zwischenstaatliche<br />

Rentenversicherung, Auslandsrentenzahlungen<br />

in Einzelfällen<br />

Dezernat II.8<br />

Innerstaatliche Rentenversicherung in<br />

Einzelfällen,<br />

Innerstaatliche Renten-Zusatzversicherung<br />

in Einzelfällen für die Länder<br />

Bremen, Hamburg, Mecklenburg-<br />

Vorpommern, Niedersachsen,<br />

Schleswig-Holstein u. NRW sowie die<br />

Wasserbauer der Wasser- und Schifffahrtsdirektionen<br />

Nord, Nordwest, Mitte,<br />

West, Ost, Süd und Südwest; Über- und<br />

zwischenstaatliche Renten-Zusatzversicherung<br />

in Einzelfällen für das<br />

gesamte Bundesgebiet<br />

Abteilung III<br />

Leistungen zur Teilhabe<br />

(Rehabilitation)<br />

– Hermann-Josef Bahl –<br />

Direktor<br />

– Rolf Stadié –<br />

Dezernat III.1<br />

Grundsatzangelegenheiten der<br />

Leistungen zur Teilhabe (Rehabilitation)<br />

und Rehabilitationseinrichtungen;<br />

Zentrale Bereiche<br />

Dezernat III.2<br />

Leistungen zur Teilhabe (Rehabilitation)<br />

in Einzelfällen<br />

Abteilung IV<br />

Haushalt, Finanzen,<br />

Vermögen, Controlling<br />

– Heinz-Günter Held –<br />

Büro der Abteilungsleitung<br />

Dezernat IV.1<br />

Haushalts- und Rechnungswesen<br />

Dezernat IV.2<br />

Zahlungsverkehr, Rentenrechnungsstelle,<br />

Grundstücks- und<br />

Vermögensverwaltung, Submission,<br />

Rechnungsfeststellung<br />

Dezernat IV.3<br />

Arbeitgeberversicherung,<br />

Krankheit / Mutterschaft<br />

Dezernat IV.4<br />

Controlling<br />

Dezernat IV.5<br />

DV-Verbindungsstelle<br />

Geschäftsführung<br />

Erster Direktor<br />

– Dr. Georg Greve –<br />

Abteilung V<br />

Personal, Berufliche Bildung,<br />

Sozialmedizinischer Dienst<br />

– Peter Grothues –<br />

Büro der Abteilungsleitung<br />

Dezernat V.1<br />

Personal<br />

Dezernat V.2<br />

Berufliche Bildung<br />

Dezernat V.3<br />

Sozialmedizinischer Dienst<br />

Direktor<br />

– Ulrich Pott –<br />

Abteilung VI<br />

Organisation / Statistik,<br />

Datenverarbeitung, Bauen, Logistik<br />

– Frank Karnitzki –<br />

Büro der Abteilungsleitung<br />

Dezernat VI.1<br />

Organisation,<br />

Planung / Statistik<br />

Dezernat VI.2<br />

DV-Durchführung,<br />

Systemtechnik, Netzwerke,<br />

DV-Support<br />

Dezernat VI.3<br />

Dienstleistungszentrum<br />

DV-Anwendungsentwicklung<br />

Dezernat VI.4<br />

DV-Renten-Zusatzversicherung<br />

Dezernat VI.5<br />

Planen und Bauen<br />

Dezernat VI.6<br />

Logistik, Innerer Dienst<br />

Fachabteilung 0.6<br />

Recht<br />

– Christian Hennig –<br />

Abteilung VII<br />

Zentrale Stelle für Melde- und<br />

Beitragswesen<br />

– Dr. Erik Thomsen –<br />

Büro der Abteilungsleitung<br />

Dezernat VII.1<br />

Grundsatzfragen des Versicherungs-,<br />

Beitrags- und Melderechts, Beitragsund<br />

Meldeverfahren für versicherungspflichtige<br />

Arbeitnehmer in Einzelfällen<br />

und Arbeitgeberservice, Service-Center<br />

Dezernat VII.2<br />

Logistikzentrum Minijob-Zentrale,<br />

Melde- und Beitragsverfahren für<br />

knappschaftlich Versicherte<br />

Dezernat VII.3<br />

Meldeverfahren u. Beitragsabrechnung<br />

für geringfügig Beschäftigte, Überprüfung<br />

der Beschäftigungsverhältnisse,<br />

Haushaltsscheckverfahren<br />

Dezernat VII.4<br />

Meldeverfahren und<br />

Beitragsabrechnung für<br />

geringfügig Beschäftigte<br />

Dezernat VII.5<br />

Insolvenzen<br />

Dezernat VII.6<br />

Meldeverfahren und<br />

Beitragsabrechnung für<br />

geringfügig Beschäftigte<br />

Dezernat VII.7<br />

Meldeverfahren und<br />

Beitragsabrechnung für<br />

geringfügig Beschäftigte<br />

Dezernat VII.8<br />

Meldeverfahren und<br />

Beitragsabrechnung für<br />

geringfügig Beschäftigte<br />

Dezernat VII.9<br />

DV-Verbindungsstelle<br />

Abteilung VIII<br />

Integrierte Versorgung und<br />

Gesundheitsdienstleistungen<br />

– Hans Adolf Müller –<br />

Büro der Abteilungsleitung<br />

Dezernat VIII.1<br />

Integrierte Versorgung,<br />

<strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

Dezernat VIII.2<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser,<br />

Beteiligungscontrolling<br />

Dezernat VIII.3<br />

Zentrale Steuerung der Reha-Kliniken<br />

Dezernat VIII.4<br />

DV-Verbindungsstelle


2<br />

rentenversicherung<br />

2.1 Entwicklungen in der Rentenversicherung | 26<br />

2.2 Versicherungsangelegenheiten | 33<br />

2.3 Rentenstatistik | 35<br />

2.4 Rentenversicherung international | 37


26 Rentenversicherung<br />

<strong>See</strong>mannskasse<br />

2.1 Entwicklungen in der Rentenversicherung<br />

Das Jahr <strong>2008</strong> war im Bereich der<br />

Rentenversicherung durch die Umsetzung<br />

der Ergebnisse der im Jahr 2006 eingeleiteten<br />

Geschäftsprozessoptimierung und der sich<br />

daran anschließenden Personalbedarfsermittlung<br />

sowie die Einleitung bzw. den Abschluss<br />

wichtiger Gesetzesvorhaben und Gerichtsentscheidungen<br />

geprägt.<br />

Am 11. April <strong>2008</strong> wurde das Siebte Gesetz zur<br />

Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch<br />

und anderer Gesetze verkündet, das<br />

zu weiten Teilen rückwirkend zum 1. Januar<br />

<strong>2008</strong> in Kraft getreten ist. Das Gesetz enthält<br />

neben der vor allem von den Rentenversicherungsträgern<br />

schon länger geforderten<br />

Anhebung der Hinzuverdienstgrenze auf<br />

400 Euro Maßnahmen zur Verbesserung der<br />

sozialen Sicherung älterer Arbeitnehmer und<br />

Regelungen im Hinblick auf den Wegfall der<br />

sogenannten „58er Regelung“.<br />

Im August <strong>2008</strong> wurde von der Bundesregierung<br />

der Entwurf eines Gesetzes zur Strukturreform<br />

des Versorgungsausgleichs in das<br />

Gesetzgebungsverfahren eingebracht mit dem<br />

Ziel, den Versorgungsausgleich für alle Beteiligten<br />

leichter handhabbar und verständlicher<br />

zu gestalten.<br />

Mit dem am 30. Oktober <strong>2008</strong> im Bundesgesetzblatt<br />

veröffentlichten Gesetz zur Modernisierung<br />

der gesetzlichen Unfallversicherung<br />

(Unfallversicherungsmodernisierungsgesetz/<br />

UVMG) hat der Gesetzgeber unter anderem<br />

geregelt, dass die der <strong>See</strong>-Berufsgenossenschaft<br />

angegliederte <strong>See</strong>mannskasse mit<br />

Wirkung vom 1. Januar 2009 unter ihrem Namen<br />

durch die Deutsche Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> als Träger der allgemeinen<br />

Rentenversicherung weitergeführt<br />

wird. Die KBS war bereits seit Oktober 2005 im<br />

Auftrag der <strong>See</strong>-Berufsgenossenschaft für die<br />

<strong>See</strong>mannskasse tätig. Im Jahr <strong>2008</strong> wurden<br />

von der KBS die notwendigen Maßnahmen<br />

im Hinblick auf die erweiterte Zuständigkeit<br />

eingeleitet.<br />

Wichtige Gerichtsentscheidungen der<br />

Obersten Gerichte gab es insbesondere zum<br />

Thema Rentenabschläge sowohl bei den<br />

Erwerbsminderungsrenten als auch bei den<br />

Altersrenten.<br />

Darüber hinaus gab es weitere Entwicklungen<br />

im Bereich der Verwaltungspraxis. Die im Jahre<br />

2002 vereinbarte Kooperation zwischen der<br />

Deutschen Rentenversicherung Bund und der<br />

Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> – so genanntes „C-Modell“ – wurde<br />

vor dem Hintergrund der Auswirkungen der<br />

Organisationsreform von den beteiligten<br />

Trägern einvernehmlich zum 30. April <strong>2008</strong><br />

beendet.<br />

Reform des Versorgungsausgleichs<br />

Das Gesetz zur Strukturreform des Versorgungsausgleichs<br />

soll zeitgleich mit der<br />

Reform des familiengerichtlichen Verfahrens<br />

am 1. September 2009 in Kraft treten.<br />

Die Reform des Versorgungsausgleichs wird<br />

für erforderlich gehalten, um einerseits eine<br />

gerechte Teilhabe im Versorgungsfall zu<br />

garan tieren und andererseits den Versorgungsausgleich<br />

im Einzelfall anwenderfreundlicher<br />

zu gestalten. Eine gerechte Teilhabe<br />

findet derzeit unter anderem deshalb nicht<br />

Gerichtsentscheidungen<br />

Verwaltungspraxis<br />

Versorgungsausgleich:Anwenderfreundlich<br />

und<br />

gerechtere<br />

Teilhabe


Grundsätzlich<br />

hälftige Teilung<br />

Rentnerprivileg<br />

für Neufälle<br />

gestrichen<br />

statt, weil für die Verrechnung von unterschiedlich<br />

dynamischen Anrechten nach den<br />

geltenden Regelungen eine Prognose über die<br />

zukünftige Wertentwicklung erforderlich ist,<br />

die regel mäßig von den tatsächlichen Werten<br />

im Versorgungsfall abweicht. Eine Korrektur<br />

der Werte findet in der Praxis nicht statt. Auch<br />

wird der rechtlich mögliche schuldrechtliche<br />

Ausgleich im Versorgungsfall oft nicht durchgeführt,<br />

so dass diese Versorgungen für den<br />

ausgleichsberechtigten Ehegatten faktisch<br />

häufig verloren gehen. Durch die zunehmende<br />

Vielfalt der Sicherungssysteme, insbesondere<br />

wegen des Ausbaus der betrieblichen und<br />

privaten Vorsorge, werden die Grundprobleme<br />

des geltenden Rechts noch zusätzlich<br />

verschärft.<br />

Der Reformentwurf sieht daher vor, dass alle<br />

auszugleichenden Anrechte zukünftig grundsätzlich<br />

hälftig bei dem Versorgungsträger<br />

geteilt werden, bei dem sie von dem jeweiligen<br />

Ehegatten erworben wurden (interne<br />

Teilung). Somit wird eine Verrechnung und die<br />

hierfür erforderliche fehleranfällige Vergleichbarmachung<br />

überflüssig.<br />

Darüber hinaus soll der Versorgungsausgleich<br />

bei einer kurzen Ehedauer von bis zu drei<br />

Jahren in Zukunft grundsätzlich nicht mehr<br />

stattfinden. Gleiches gilt, wenn die Versorgungen<br />

beider Ehegatten annähernd gleich<br />

hoch sind. Außerdem sollen die Ehegatten<br />

größere Spielräume erhalten, individuelle<br />

Vereinbarungen über den Versorgungsausgleich<br />

abzuschließen.<br />

Eine weitere Änderung betrifft das so<br />

genannte Rentnerprivileg. Im derzeit geltenden<br />

Recht wird eine im Zeitpunkt der Wirksamkeit<br />

des Versorgungsausgleichs bereits<br />

Elektronische Verwaltung der Versicherungskonten<br />

zu leistende Rente solange nicht um den<br />

Versorgungsausgleich gemindert, wie der<br />

Ausgleichsberechtigte noch keine Rente mit<br />

dem Zuschlag aus dem Versorgungsausgleich<br />

erhält. Diese Regelung soll für Neufälle gestrichen<br />

werden.<br />

Gesetz zur Rentenanpassung <strong>2008</strong><br />

Zum 1. Juli <strong>2008</strong> ist das Gesetz zur Rentenanpassung<br />

<strong>2008</strong> in Kraft getreten. Ziel des<br />

Gesetzes ist es, die Rentner angemessen an<br />

der wirtschaftlichen Entwicklung zu beteiligen.<br />

Daher wurden die Renten zum 1. Juli <strong>2008</strong><br />

um 1,1 Prozent erhöht. Der aktuelle Rentenwert<br />

beträgt ab dem 1. Juli <strong>2008</strong> 26,56 Euro (West)<br />

sowie 23,34 Euro (Ost). Aufgrund des Anstiegs<br />

der Löhne und Gehälter im Jahr 2007 hätte<br />

sich unter Zugrundelegung der maßgeblichen<br />

Faktoren für die Anpassung eigentlich<br />

nur eine Rentenerhöhung von 0,46 Prozent<br />

ergeben. Die Bundesregierung hatte sich<br />

allerdings darauf verständigt, die anpassungsdämpfende<br />

Wirkung des Altersvorsorgeanteils<br />

in den Jahren <strong>2008</strong> und 2009 entfallen zu lassen.<br />

Diese Maßnahme führt in <strong>2008</strong> zu einer<br />

um 0,64 Prozent und in 2009 zu einer um<br />

0,63 Prozent höheren Rentenanpassung. Ab<br />

2010 ist die anpassungsdämpfende Wirkung<br />

des Altersvorsorgeanteils jedoch erneut zu<br />

berücksichtigen, so dass die daraus resultierenden<br />

Anpassungsdämpfungen in den Jahren<br />

2012 und 2013 nachgeholt werden.<br />

Die sich aus dem Gesetz ergebenden Mehrauf-<br />

wendungen werden zusätzlich zu einer Ver-<br />

schiebung der Senkung des Beitragssatzes führen.<br />

Die gesetzlich festgelegten Beitragobergrenzen<br />

von 20 Prozent bis zum Jahr 2020<br />

und 22 Prozent bis zum Jahr 2030 sollen jedoch<br />

ebenso unberührt bleiben wie das entsprechende<br />

Mindestrenten niveau von 46 bzw. 43 Prozent.<br />

Rentenversicherung<br />

Rentenerhöhung<br />

um 1,1 %<br />

27


28 Rentenversicherung<br />

Sozialverträgliche<br />

Flankierung<br />

der Beendigung<br />

des Steinkohlebergbaus<br />

Richtlinien zur Gewährung von<br />

Anpassungsgeld<br />

Das Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Technologie hat am 12. Dezember <strong>2008</strong> die<br />

neuen „Richtlinien zur Gewährung von Anpassungsgeld<br />

an Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen<br />

des Steinkohlenbergbaus“ erlassen.<br />

Sie sind am 1. Januar 2009 in Kraft getreten<br />

und bei Fortgeltung des Steinkohlefinanzierungsgesetzes<br />

vom 20. Dezember 2007 bis<br />

zum 31. Dezember 2027 gültig.<br />

Nach Maßgabe der neuen Richtlinien kann<br />

Anpassungsgeld gewährt werden, wenn der<br />

Arbeitnehmer/die Arbeitnehmerin vor dem<br />

1. Januar 2023 aus einem knappschaftlichen<br />

Betrieb oder einer Bergbauspezialgesellschaft<br />

entlassen wird und die sonstigen Voraussetzungen<br />

erfüllt.<br />

Durch das Anpassungsgeld wird die mit<br />

dem Steinkohlenfinanzierungsgesetz vom<br />

20. Dezember 2007 beschlossene Beendigung<br />

der Förderung der subventionierten Steinkohle<br />

in Deutschland zum Ablauf des Jahres 2018<br />

sozialverträglich flankiert. An die Einstellung<br />

der Förderung schließt sich eine dreijährige<br />

Nachlaufzeit an, in der die abschließenden<br />

Stilllegungsarbeiten durchgeführt werden.<br />

Unter Berücksichtigung einer zwölfmonatigen<br />

Bezugszeit von Transferkurzarbeitergeld<br />

werden die letzten Arbeitsverhältnisse im<br />

Steinkohlenbergbau mit Ablauf des Jahres<br />

2022 beendet sein. Bei einer fünfjährigen<br />

Bezugszeit wird Anpassungsgeld somit längstens<br />

bis zum 31. Dezember 2027 gewährt.<br />

Anpassungsgeld wird immer mit Zielrichtung<br />

auf eine bestimmte Rente der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung gewährt. Dies sind<br />

neben der <strong>Knappschaft</strong>sausgleichsleistung<br />

die Altersrenten. Neu ist die Möglichkeit,<br />

das Anpassungsgeld mit Zielrichtung auf<br />

die Alters rente für besonders langjährig<br />

Versicherte zu gewähren. Diese Altersrente<br />

wurde durch das RV-Altersgrenzenanpassungsgesetz<br />

vom 20. April 2007 mit Wirkung<br />

vom 1. Januar 2012 eingeführt und in die Richtlinien<br />

aufgenommen.<br />

Rechtsanwendung bei Weitergewährung<br />

einer befristeten Rente wegen<br />

verminderter Erwerbsfähigkeit<br />

Der 4. Senat des Bundessozialgerichts (BSG)<br />

hat bereits mit Urteil vom 24. Oktober 1996 –<br />

4 RA 31/96 – entschieden, dass bei der Weitergewährung<br />

befristeter Renten vom Entstehen<br />

eines eigenständigen neuen Anspruchs<br />

auszugehen und daher in diesen Fällen<br />

eine Neuberechnung der Rente auf Grundlage<br />

des zum Zeitpunkt der Weitergewährung<br />

maßgebenden neuen Rechts vorzunehmen<br />

ist.<br />

Eine Umsetzung dieser Rechtsprechung hätte<br />

jedoch bei den allermeisten Rentenbeziehern<br />

wegen der zumeist für sie ungünstigen<br />

Rechtsänderungen nicht zu einer Erhöhung<br />

der Ansprüche geführt. Gleichwohl hätte aber<br />

in jedem Einzelfall mit erheblichem Verwaltungsaufwand<br />

der Versicherungsverlauf des<br />

Betroffenen zum Zeitpunkt der Weiterbewilligung<br />

vollständig überprüft werden müssen.<br />

Aus diesem Grund beschlossen die Rentenversicherungsträger,<br />

dieser Rechtsprechung nicht<br />

zu folgen und die weitere Rechtsprechung<br />

des Bundessozialgerichts abzuwarten. Die<br />

bisherige Praxis der Rentenversicherungsträger,<br />

befristete Rentenansprüche ohne<br />

Neuberechnungen auf Grundlage der bislang<br />

festgestellten Entgeltpunkte zu verlängern,<br />

wurde beibehalten.


Eine Rechtsprechung eines anderen Senats<br />

des BSG konnte in der Folgezeit jedoch nicht<br />

herbeigeführt werden und der 4. Senat hielt<br />

mit Beschluss vom 2. Mai 2005 – B 4 RA<br />

212/04 B – an seiner bisherigen Rechtsauffassung<br />

fest. Darauf reagierte der Gesetzgeber<br />

im Rahmen des RV-Altersgrenzenanpassungsgesetzes<br />

und stellte in § 102 Abs. 2 SGB VI klar,<br />

dass Zeitrenten verlängert werden und es bei<br />

dem ursprünglichen Rentenbeginn verbleibt.<br />

Damit erfolgt die Weiterbewilligung mit der<br />

bisherigen Rentenhöhe ohne Neuberechnung.<br />

Diese gesetzliche Neuregelung ist zum 1. Mai<br />

2007 in Kraft getreten. Sie findet Anwendung,<br />

wenn eine befristete Rente für Zeiträume ab<br />

dem 1. Mai 2007 (gegebenenfalls auch auf<br />

Dauer) zu verlängern ist.<br />

Für Zeiträume vom 1. Januar 1992 bis zum<br />

30. April 2007 ist dagegen weiterhin das<br />

Gesetz in der vorherigen Fassung anzuwenden.<br />

Dabei ist auch die hierzu ergangene<br />

Rechtsprechung zu beachten.<br />

Auf Grund einer Anfrage des Verbandes der<br />

Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen<br />

und Sozialrentner Deutschlands e. V. (VdK)<br />

an die DRV Bund und mehrere Regionalträger<br />

haben die Rentenversicherungsträger am<br />

18. Dezember <strong>2008</strong> nochmals den Umgang<br />

mit der Rechtsprechung des 4. Senats beraten.<br />

Um eine einheitliche Rechtspraxis herzustellen,<br />

wurde beschlossen, bei Überprüfungsanträgen<br />

im Hinblick auf die Weitergewährung<br />

einer zeitlich befristeten Rente wegen verminderter<br />

Erwerbsfähigkeit mit einem Weiterzahlungsbeginn<br />

bis einschließlich April 2007<br />

die Folgerente nach dem bei Beginn dieser<br />

Rente geltenden Recht neu zu berechnen und<br />

damit der oben genannten Rechtsprechung zu<br />

folgen.<br />

Steigender Informationsbedarf<br />

insbesondere im Bereich der Altersvorsorge<br />

Darüber hinaus wird auch bei befristeten<br />

Hinterbliebenenrenten oder bei befristeten<br />

Erziehungsrenten mit einem Weiterzahlungsbeginn<br />

vom 1. Januar 1992 bis einschließlich<br />

April 2007 auf Antrag eine Neuberechnung auf<br />

der Grundlage dieses Beschlusses durchgeführt.<br />

Auch bei der KBS sind rund 1.000 Überprüfungsanträge,<br />

mit denen unter Bezugnahme<br />

auf die oben genannte Rechtsprechung eine<br />

Neuberechnung der Rente wegen verminderter<br />

Erwerbsfähigkeit geltend gemacht wird, eingegangen.<br />

Die Neuberechnungen werden durchgeführt,<br />

sobald die notwendigen programmtechnischen<br />

Arbeiten abgeschlossen sind.<br />

Begünstigung von Versicherten mit<br />

45 Pflichtbeitragsjahren und Kürzung<br />

von Altersrenten bei vorzeitigem Bezug<br />

Der 1. Senat des Bundesverfassungsgerichts<br />

hat am 11. November <strong>2008</strong> über fünf Vorlagen<br />

des Bundessozialgerichts im Rahmen eines<br />

konkreten Normenkontrollverfahrens entschieden.<br />

Nach dem Beschluss ist zum einen die Begünstigung<br />

von Versicherten mit 45 Pflichtbeitragsjahren<br />

beim Bezug einer Altersrente<br />

wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit<br />

(§ 237 Abs. 4 Satz 1 Nr. 3 SGB VI) mit<br />

dem allgemeinen Gleichheitssatz (Art. 3 Abs. 1<br />

des Grundgesetzes) vereinbar.<br />

Zum anderen sind auch die Vorschriften über<br />

die Bestimmung von Abschlägen bei vorzeitiger<br />

Inanspruchnahme der Altersrente wegen<br />

Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit<br />

(§ 237 Abs. 3 i.V.m. § 77 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2<br />

Buchstabe a SGB VI) mit dem Grundgesetz<br />

vereinbar.<br />

Rentenversicherung<br />

29


30 Rentenversicherung<br />

Seine Entscheidung begründet der 1. Senat des<br />

Bundesverfassungsgerichts im Wesentlichen<br />

mit den folgenden Erwägungen:<br />

Die Begünstigung von Versicherten mit<br />

45 Pflichtbeitragsjahren beim Bezug einer<br />

Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach<br />

Altersteilzeitarbeit nach der Vorschrift des<br />

§ 237 Abs. 4 Satz 1 Nr. 3 SGB VI verstößt nicht<br />

gegen den allgemeinen Gleichheitsgrundsatz<br />

des Art. 3 Abs. 1 GG, da zwar eine Ungleichbehandlung<br />

zweier verschiedener Personengruppen<br />

vorliegt, diese jedoch nach Ansicht<br />

des Gerichts sachlich gerechtfertigt ist.<br />

Die Ungleichbehandlung liegt darin, dass<br />

bei Versicherten, die vor dem 1. Januar 1942<br />

geboren sind und in ihrem Versicherungskonto<br />

45 Pflichtbeitragsjahre aufweisen, der<br />

Zugangsfaktor bei einem vorzeitigen Rentenbezug<br />

weniger gekürzt wird als bei anderen<br />

Versicherten mit gleichem Lebensalter, was im<br />

Endeffekt die Einstellung höherer persönlicher<br />

Entgeltpunkte in die Rentenformel zur Folge<br />

hat.<br />

Diese Ungleichbehandlung von Versicherten<br />

ist jedoch gerechtfertigt, weil der Gesetzgeber<br />

mit der Begünstigung von Versicherten mit 45<br />

Pflichtbeitragsjahren wegen ihres besonders<br />

nachhaltigen Beitrags zur Rentenfinanzierung<br />

die verfassungsrechtlichen Grenzen seiner<br />

Gestaltungsfreiheit eingehalten hat.<br />

Der in der zweiten Vorlagefrage zur Prüfung<br />

gestellte § 237 Abs. 3 i.V.m. § 77 Abs. 2 Satz 1<br />

Nr. 2 Buchstabe a SGB VI verstößt ebenfalls<br />

nicht gegen Verfassungsrecht. Die Vorschriften<br />

über die Bestimmung von Abschlägen bei<br />

vorzeitiger Inanspruchnahme einer Altersrente<br />

wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteil-<br />

zeitarbeit bilden eine zulässige Inhalts- und<br />

Schrankenbestimmung des Eigentumsschutzes<br />

nach Art. 14 Abs. 1 GG und verletzen<br />

ebenfalls nicht den allgemeinen Gleichheitsgrundsatz.<br />

Sowohl der bereits erworbene Rentenanspruch<br />

als auch die Anwartschaft auf eine<br />

Rente aus eigener Versicherung fällt zwar in<br />

den Schutzbereich des Art. 14 Abs. 1 GG, in den<br />

durch die gesetzliche Regelung der Kürzung<br />

des Zugangsfaktors im wesentlichen Maße<br />

eingegriffen wird.<br />

Dieser Eingriff ist jedoch verfassungsrechtlich<br />

gerechtfertigt, da er dem Ziel der Stabilisierung<br />

der Finanzen der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

sowie der Kostenneutralität<br />

vorgezogener Rentenleistungen und damit<br />

dem Gemeinwohl dient. Da ferner sowohl der<br />

Grundsatz der Verhältnismäßigkeit als auch<br />

der rechtsstaatliche Grundsatz des Vertrauensschutzes<br />

durch den Gesetzgeber eingehalten<br />

wurden, liegt ein Verstoß gegen Art. 14<br />

Abs. 1 GG nicht vor.<br />

Im Rahmen des Art. 3 Abs. 1 GG hält das Bundesverfassungsgericht<br />

die niedrigere Rente<br />

auf Grund des Vorteils eines früheren Ruhestandes<br />

für gerechtfertigt.<br />

Das Bundessozialgericht wird nach dem<br />

Beschluss des Bundesverfassungsgerichts<br />

die ausgesetzten Revisionsverfahren wieder<br />

aufgreifen. Da der ergangene Beschluss des<br />

Bundesverfassungsgerichts Gesetzeskraft<br />

hat, ist das Bundessozialgericht bei seiner<br />

Entscheidung daran gebunden und wird, wie<br />

es selbst bereits angekündigt hat, nunmehr<br />

die Revisionen, mit denen höhere Altersrenten<br />

begehrt wurden, zurückweisen.


Offen bleiben weiterhin die ebenfalls vom<br />

Bundessozialgericht im Rahmen einer konkreten<br />

Normenkontrolle vorgelegten inhaltlich<br />

gleich gelagerten Fragen zur Begünstigung<br />

von Versicherten mit 45 Pflichtbeitragsjahren<br />

und zur Minderung des Zugangsfaktors bei<br />

Altersrenten für Frauen und Altersrenten für<br />

langjährig Versicherte. Diesbezügliche Entscheidungen<br />

des Bundesverfassungsgerichts<br />

stehen noch aus.<br />

In diesem Zusammenhang ist insbesondere<br />

von Bedeutung, dass das Bundesverfassungsgericht<br />

bei seiner Entscheidung vom<br />

11. Dezember <strong>2008</strong> nicht auf die Frage eingehen<br />

konnte, ob § 237 Abs. 4 Satz 1 Nr. 3 SGB<br />

VI gegen Art. 3 Abs. 1 i.V.m. Art. 6 Abs. 1 GG<br />

verstößt, da keiner der Kläger der Ausgangsverfahren<br />

in seinem Versicherungsverlauf<br />

Berücksichtigungszeiten wegen Kindererziehung<br />

oder andere Lücken in der Beitragszahlung<br />

aufweist, die auf einer Unterbrechung<br />

der versicherungspflichtigen Erwerbstätigkeit<br />

zugunsten der Kindererziehung beruhen.<br />

Insoweit kam der Frage in diesem konkreten<br />

Normenkontrollverfahren keine rechtliche<br />

Bedeutung zu.<br />

Der 1. Senat hat insoweit jedoch ausgeführt,<br />

dass eine Ungleichbehandlung oder sogar<br />

eine faktische Benachteiligung vornehmlich<br />

der weiblichen Versicherten darin liegen<br />

könnte, dass die 45 Pflichtbeitragsjahre nur<br />

deshalb nicht erreicht wurden, weil der/die<br />

Versicherte über die Kindererziehungszeiten<br />

hinaus vorübergehend auf eine versicherungspflichtige<br />

Beschäftigung verzichtet oder<br />

Berücksichtigungszeiten zurückgelegt hat.<br />

Das Bundesverfassungsgericht wies in diesem<br />

Zusammenhang darauf hin, dass in den alten<br />

Bundesländern unter den Rentenzugängen<br />

2001 bei den vorgezogenen Altersrenten 42<br />

Prozent der männlichen Versicherten, aber<br />

dagegen nur 3 Prozent der weiblichen Versicherten<br />

die geforderten 45 Pflichtbeitragsjahre<br />

erreichten.<br />

Letztlich ist jedoch sowohl bei der am<br />

11. Dezember <strong>2008</strong> getroffenen als auch bei<br />

den noch ausstehenden Entscheidungen zu<br />

berücksichtigen, dass sie sich hinsichtlich der<br />

Begünstigung von Versicherten mit 45 Pflichtbeitragsjahren<br />

nur noch auf Rentenzugänge in<br />

der Vergangenheit auswirken können, da die<br />

jeweiligen Vorschriften lediglich diejenigen<br />

Versicherten betreffen, die vor dem 1. Januar<br />

1942 geboren wurden. Diese hatten spätestens<br />

am 31. Dezember 2006 das 65. Lebensjahr<br />

vollendet und konnten damit einen Anspruch<br />

auf die Altersrente ohne Kürzung spätestens<br />

am 1. Januar 2007 erwerben.<br />

Hinzu kommt, dass sowohl die Altersrente für<br />

Frauen als auch die Altersrente wegen Arbeitslosigkeit<br />

oder nach Altersteilzeitarbeit auf<br />

vor dem 1. Januar 1952 geborene Versicherte<br />

beschränkt ist.<br />

Zukünftig wird es hinsichtlich der Begünstigung<br />

von Versicherten mit 45 Pflichtbeitragsjahren<br />

die durch das RV-Altersgrenzenanpassungsgesetz<br />

neu geschaffene Altersrente für<br />

besonders langjährig Versicherte geben. Nach<br />

der am 1. Januar 2012 in Kraft tretenden neuen<br />

Regelung des § 38 SGB VI haben Versicherte,<br />

die das 65. Lebensjahr vollendet und eine<br />

Wartezeit von 45 Jahren erfüllt haben, einen<br />

Anspruch auf Rente ohne Kürzungen.<br />

Rentenversicherung<br />

31


32 Rentenversicherung<br />

Entscheidungen des<br />

Bundessozial gerichts<br />

Der 4. Senat des Bundessozialgerichts hatte<br />

in einem Urteil vom 16. Mai 2006 entschieden,<br />

dass die Erwerbsminderungsrente vor Vollendung<br />

des 60. Lebensjahres ohne Minderung<br />

des Zugangsfaktors zu leisten ist, da es<br />

gesetz- und verfassungswidrig sei, Erwerbsminderungsrenten<br />

für Bezugszeiträume<br />

vor Vollendung des 60. Lebensjahres mit<br />

einem dauerhaften Rentenabschlag von 10,8<br />

Prozent wegen vorzeitiger Inanspruchnahme<br />

zu belegen. Erst für Bezugszeiträume nach<br />

Vollendung des 60. Lebensjahres sollten die<br />

Rentenabschläge vorgenommen werden.<br />

Die Fachgremien der Deutschen Rentenversicherung<br />

hatten daraufhin beschlossen, dem<br />

Urteil über den entschiedenen Einzelfall hinaus<br />

nicht zu folgen und weitere Musterverfahren<br />

zu führen, um die nach ihrer Auffassung<br />

in dem Urteil bestehenden Widersprüche und<br />

Fehlinterpretationen aufzuklären. Eines der<br />

Musterverfahren wurde von der KBS durchgeführt.<br />

Am 14. August <strong>2008</strong> hat der 5. Senat des<br />

Bundessozialgerichts in vier Musterprozessen<br />

entschieden, dass die von den Rentenversicherungsträgern<br />

einheitlich gemäß § 77<br />

Abs. 2 SGB VI vorgenommene Kürzung des<br />

Zugangsfaktors bei Gewährung einer Erwerbsminderungs-<br />

bzw. Hinterbliebenenrente vor<br />

Vollendung des 60. Lebensjahres bzw. bei<br />

Versterben des Versicherten vor Vollendung<br />

des 60. Lebensjahres rechtmäßig ist. Der<br />

Senat hat deutlich gemacht, dass die Kürzung<br />

des Zugangsfaktors vom einfachen Gesetz<br />

gedeckt ist. Hierfür sprechen sowohl Wortlaut<br />

und systematische Stellung des § 77<br />

SGB VI als auch Sinn und Zweck,<br />

systematischer Gesamtzusammenhang und<br />

Entstehungsgeschichte der Norm.<br />

Des Weiteren bestehen nach Auffassung des<br />

Senats auch keine verfassungsrechtlichen<br />

Bedenken gegen die Abschläge. Insbesondere<br />

seien die finanziellen Einbußen der Erwerbsminderungsrentner<br />

wegen der gleichzeitig<br />

eingeführten vollen Berücksichtigung der<br />

Zurechnungszeit zwischen dem 55. und 60.<br />

Lebensjahr zumutbar.<br />

Die erneute Entscheidung eines anderen<br />

Senats des Bundessozialgerichts zu dem<br />

Thema war nur möglich, weil der 4. Senat,<br />

der ursprünglich im Mai 2006 abweichend<br />

entschieden hatte, nicht mehr für Fragen des<br />

Rentenrechts zuständig ist und der 13. Senat,<br />

der die Sachgebiete vom 4. Senat übernommen<br />

hat, aufgrund einer Anfrage des nunmehr<br />

zuständigen 5. Senates mit Beschlüssen<br />

vom 26. Juni <strong>2008</strong> erklärt hat, dass er an der<br />

Rechtsauffassung des 4. Senats nicht festhält<br />

und eine Absenkung des Zugangsfaktors<br />

vor dem 60. Lebensjahr des Versicherten für<br />

zulässig hält.<br />

Gegen die Entscheidungen des Bundessozialgerichts<br />

vom 14. August <strong>2008</strong> wurden Verfassungsbeschwerden<br />

beim Bundesverfassungsgericht<br />

eingelegt. Aus diesem Grund werden<br />

Widersprüche und Überprüfungsanträge bei<br />

den Rentenversicherungsträgern weiterhin<br />

ruhend gestellt. Erst nach Abschluss des<br />

Verfahrens vor dem Bundesverfassungsgericht<br />

werden die Fälle wieder aufgegriffen.


2.2 Versicherungsangelegenheiten<br />

Versicherungskonten<br />

Bestand an Versicherungsnummern<br />

31. Dezember 2007 7.270.090<br />

31. Dezember <strong>2008</strong> 7.433.494<br />

Neue Konten im Jahr <strong>2008</strong> 163.404<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> ist der Bestand an Versicherungsnummern<br />

um 2,3 Prozent angestiegen.<br />

Die Gründe für den Anstieg liegen in der<br />

Zuweisung von so genannten Quotenfällen<br />

bei der Vergabe von Versicherungsnummern<br />

aufgrund einer Beschäftigungsaufnahme oder<br />

als Basis für eine zu vergebende Krankenversicherungsnummer<br />

sowie der Übernahme<br />

von Konten aufgrund eines Zuständigkeitswechsels.<br />

Betriebsprüfdienst<br />

Gegenstand der Prüfungen sind unter anderem<br />

die Einhaltung der Vorschriften über die<br />

Versicherungspflicht und Versicherungsfreiheit<br />

sowie die Berechnung und Zuordnung<br />

der Beiträge zur Sozialversicherung. Ebenso<br />

wird bei den Arbeitgebern die Führung der<br />

Lohnunterlagen, die Abführung der Gesamtsozialversicherungsbeiträge<br />

und die Abgabe<br />

von Meldungen zur Sozialversicherung<br />

geprüft. Als Auftragsgeschäft wird zusätzlich<br />

in <strong>See</strong>fahrtsbetrieben die Beitragspflicht zur<br />

<strong>See</strong>- Berufsgenossenschaft überprüft. Darüber<br />

hinaus gehört es zu den Aufgaben der<br />

Betriebs prüfung, die Arbeitgeberdatei ständig<br />

zu aktualisieren und zu pflegen.<br />

Hierbei sind die branchenspezifischen Besonderheiten<br />

der KBS zu berücksichtigen. Die<br />

Betriebsprüfung ermittelt ferner die Höhe der<br />

Umlagen zur Renten-Zusatzversicherung der<br />

KBS und prüft das dazugehörige Meldewesen.<br />

Das Aufgabenspektrum des Betriebsprüfdienstes<br />

ist durch die Änderung des Künstlersozialversicherungsgesetzes<br />

erweitert worden.<br />

Bei den Arbeitgebern wird auch geprüft, ob<br />

diese ihre Meldepflichten nach dem Künstlersozialversicherungsgesetz<br />

ordnungsgemäß<br />

erfüllen und die Künstlersozialabgabe rechtzeitig<br />

und vollständig entrichten.<br />

Im Berichtszeitraum <strong>2008</strong> ergaben sich aus<br />

dem Prüfauftrag nach § 28p Abs. 1 SGB IV<br />

bei 3.987 geprüften Arbeitgebern folgende<br />

Ergebnisse:<br />

Prüfungsergebnisse<br />

Nachgeforderte Gesamtsozialversicherungsbeiträge<br />

4.753.480,94 €<br />

- davon Rentenversicherungsbeiträge<br />

2.308.648,62 €<br />

- davon Pauschalbeiträge für<br />

geringfügig Beschäftigte 11.560,38 €<br />

Gutgeschriebene Gesamtsozialversicherungsbeiträge<br />

497.149,74 €<br />

- davon Rentenversicherungsbeiträge<br />

193.456,55 €<br />

- davon Pauschalbeiträge für<br />

geringfügig Beschäftigte 26.825,86 €<br />

Geforderte Säumniszuschläge 180.532,00 €<br />

Insgesamt konnten damit im Jahr <strong>2008</strong><br />

Beiträge und Säumniszuschläge in Höhe von<br />

5.431.162,68 Euro gutgeschrieben bzw. nachgefordert<br />

werden.<br />

Rentenversicherung<br />

33


34 Rentenversicherung<br />

Renteninformation<br />

Rund 963.000 Renteninformationen wurden<br />

im Jahr <strong>2008</strong> über die Poststraße versandt<br />

Die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

hat im Jahre <strong>2008</strong> in rund<br />

963.000 Fällen eine Renteninformation erteilt.<br />

Den Renteninformationen für die Geburtsjahrgänge<br />

1963 bis 1968 wurde eine Servicebeilage<br />

beigefügt, in der auf die Zeitschrift „zukunft<br />

jetzt“ der Deutschen Rentenversicherung<br />

sowie die Möglichkeit, diese kostenlos zu<br />

abonnieren, hingewiesen wurde.<br />

Versorgungsausgleich<br />

Von der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> wurden im Berichtsjahr<br />

<strong>2008</strong> insgesamt 15.279 Auskünfte über die<br />

während der Ehezeit erworbenen Renten<br />

anwartschaften an die Familiengerichte in<br />

anhängigen Scheidungsverfahren erteilt.<br />

Gegenüber dem Stand des Jahres 2007 (16.110<br />

Auskünfte) ergibt sich damit ein Rückgang der<br />

Fallzahlen um etwa fünf Prozent.<br />

Wegfall des C-Modells<br />

Im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung<br />

der ehemaligen Bundesknappschaft mit der<br />

ehemaligen Bundesversicherungsanstalt für<br />

Angestellte (BfA) hat die damalige Bundesknappschaft<br />

seit 1. Mai 2003 die Angestellten<br />

aus Betrieben der Wirtschaftsbereiche Chemie,<br />

Glas, Keramik, Leder und Papier in Nordrhein-Westfalen<br />

übernommen (so genanntes<br />

C-Modell). Aufgrund von geänderten Rahmenbedingungen<br />

hat die Deutsche Rentenversicherung<br />

Bund (ehemals BfA) die geschlossene<br />

Verwaltungsvereinbarung mit der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

zum 1. Mai <strong>2008</strong> einvernehmlich beendet.


2.3 Rentenstatistik<br />

Entwicklung der Rentenantragseingänge<br />

In Fallzahlen<br />

106.598<br />

| 2001 <strong>2008</strong> |<br />

Rentenanträge nach Leistungsarten <strong>2008</strong><br />

In Fallzahlen (Gesamtzahl 134.329)<br />

Altersrenten —— 58.697<br />

Renten wegen Todes<br />

Witwen- und Witwerrenten/<br />

Waisenrenten/Erziehungsrente<br />

—— 50.147<br />

Renten wegen verminderter<br />

Erwerbsfähigkeit<br />

—— 23.912<br />

<strong>Knappschaft</strong>sausgleichsleistung —— 1.573<br />

Entwicklung der Rentenzugänge<br />

In Fallzahlen<br />

75.006<br />

| 2001 <strong>2008</strong> |<br />

Rentenzugang nach Leistungsarten <strong>2008</strong><br />

In Fallzahlen (Gesamtzahl 104.727)<br />

134.329<br />

104.727<br />

Renten wegen Todes<br />

Witwen- und Witwerrenten/<br />

Waisenrenten/Erziehungsrente<br />

—— 44.330<br />

Altersrenten —— 46.936<br />

Renten wegen verminderter<br />

Erwerbsfähigkeit<br />

—— 12.204<br />

<strong>Knappschaft</strong>sausgleichsleistung —— 1.257<br />

Rentenversicherung<br />

35


36 Rentenversicherung<br />

Entwicklung des Rentenbestandes (Rentenzahlungen)<br />

In Fallzahlen<br />

1.570.162<br />

Rentenbestand nach Leistungsarten <strong>2008</strong><br />

In Fallzahlen (Gesamtzahl 1.692.750)<br />

Altersrenten —— 948.066<br />

Renten wegen Todes<br />

Witwen- und Witwerrenten/<br />

Waisenrenten/Erziehungsrente<br />

—— 645.720<br />

Renten wegen verminderter<br />

Erwerbsfähigkeit<br />

—— 91.529<br />

<strong>Knappschaft</strong>sausgleichsleistung —— 7.435<br />

Anpassungsgeld<br />

| 2001 <strong>2008</strong> |<br />

Aktiv und latent Versicherte in der Rentenversicherung der KBS<br />

In Fallzahlen<br />

1.036.611<br />

| 2001 <strong>2008</strong> |<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> hat sich die Zahl der neu bewil-<br />

ligten Anpassungsgelder für entlassene<br />

Arbeitnehmer des Steinkohlenbergbaus ge-<br />

ringfügig um drei Prozent verringert. In 2.065<br />

Fällen wurden Anpassungsgelder für aus dem<br />

Bergbau ausgeschiedene Versicherte berechnet.<br />

Zum Ende des Jahres <strong>2008</strong> bezogen insgesamt<br />

11.606 Personen Anpassungsgeld.<br />

1.692.750<br />

1.822.829<br />

Überbrückungsgeld aus der<br />

<strong>See</strong>mannskasse<br />

Die KBS berechnet in den Rentenbüros der<br />

Verwaltungsstelle Hamburg auch die Überbrückungsgelder<br />

aus der <strong>See</strong>mannskasse für<br />

ehemalige <strong>See</strong>leute. Im Laufe des Jahres <strong>2008</strong><br />

sind in 671 Fällen Überbrückungsgelder bewilligt<br />

worden. Der Bestand an laufend gezahlten<br />

Überbrückungsgeldern sank von 1.861 Fällen<br />

im Dezember 2007 auf 1.631 Fälle im Dezember<br />

<strong>2008</strong>.


2.4 Rentenversicherung international<br />

Die Deutsche Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ist auch als international<br />

tätiger Rentenversicherungsträger<br />

etabliert. Sie ist als Verbindungsstelle auf dem<br />

Gebiet des über- und zwischenstaatlichen<br />

Rentenrechts sowohl als Kundendienstleister<br />

für einzelne Versicherte als auch bei der<br />

Weiterentwicklung bilateraler Beziehungen<br />

beteiligt.<br />

Bei den Rentenanträgen wurden im Jahr <strong>2008</strong><br />

25.623 Antragseingänge verzeichnet. 25.779<br />

Anträge wurden im Berichtsjahr erledigt.<br />

Der Anteil der Rentenanträge im Auslandsbereich<br />

am gesamten Rentenantragseingang<br />

betrug 19,38 Prozent und ist damit im<br />

Vergleich zum Vorjahr geringfügig gesunken.<br />

Auslandsrentenzahlungen<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2008</strong> wurden monatlich<br />

rund 63.000 Renten an Berechtigte in über 110<br />

Staaten überwiesen. Insgesamt betrugen die<br />

Rentenzahlungen an Berechtigte im Ausland<br />

im Jahre <strong>2008</strong> rund 237 Millionen Euro. Davon<br />

wurde mit rund 41 Millionen Euro der höchste<br />

Betrag an Rentenempfänger in Spanien transferiert.<br />

Allein im Dezember <strong>2008</strong> zahlte die KBS insgesamt<br />

61.818 Renten mit einem Gesamtbetrag<br />

von rund 22,5 Millionen Euro an Berechtigte<br />

mit Wohnsitz im Ausland, davon entfielen<br />

fast 3,8 Millionen Euro auf Rentenzahlungen<br />

nach Spanien.<br />

In über 110 Staaten der Welt werden rund 63.000 Renten der<br />

Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> überwiesen<br />

Neue Sozialversicherungsabkommen<br />

Am 1. Oktober <strong>2008</strong> in Kraft getreten ist das<br />

am 9. Februar 2007 in Berlin unterzeich nete<br />

Abkommen mit Australien über Soziale Sicherheit<br />

von vorübergehend im Hoheits gebiet<br />

des anderen Staates beschäftigten Personen<br />

(Ergänzungsabkommen).<br />

Im Berichtsjahr sind ferner die Gespräche über<br />

den Abschluss von Abkommen mit Russland<br />

und der Ukraine fortgesetzt worden. Die Sachverständigengespräche<br />

über eine Revision<br />

der deutsch-quebecischen Vereinbarung vom<br />

14. Mai 1987 über Soziale Sicherheit wurden<br />

ebenfalls fortgesetzt.<br />

Am 8. Oktober <strong>2008</strong> ist ein Abkommen mit<br />

Indien über Soziale Sicherheit von vorübergehend<br />

im Gebiet des anderen Staates<br />

beschäftigten Personen (Entsendeabkommen)<br />

unterzeichnet worden. Das Inkrafttreten des<br />

Abkommens bleibt abzuwarten. Außerdem<br />

wurden mit Indien auch Gespräche über den<br />

möglichen Abschluss eines umfassenden<br />

Abkommens zur Sozialen Sicherheit geführt.<br />

An den Gesprächen der Ministerien haben<br />

auch Vertreter der KBS beratend teilgenommen.<br />

Außerdem wurden Gespräche über den<br />

Abschluss eines Abkommens über Soziale<br />

Sicherheit mit Brasilien aufgenommen.<br />

Rentenversicherung<br />

37


38 Rentenversicherung<br />

EU-Bereich<br />

Nachdem im Jahr 2004 die Arbeiten an der<br />

neuen so genannten Wanderarbeitnehmerverordnung,<br />

der Verordnung (EG) Nr. 883/2004,<br />

die die Verordnung (EWG) Nr. 1408/71 ablösen<br />

soll, abgeschlossen waren, lag der Schwerpunkt<br />

der Arbeiten im Jahr <strong>2008</strong> auf der<br />

bestmöglichen Ausgestaltung einer neuen<br />

Durchführungsverordnung, die die bisherige<br />

Verordnung (EWG) Nr. 574/72 ersetzen soll.<br />

Auch hier haben sich Vertreter der KBS in die<br />

Diskussion eingebracht.<br />

Einen Schwerpunkt für die Rentensachbearbeitung<br />

bildete die Umsetzung des Urteils<br />

des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) vom<br />

18. Dezember 2007 in den Rechtssachen<br />

C-396/05, C-419/05 und C-450/05. Nach<br />

diesem Urteil müssen in einer deutschen<br />

Auslandsrente auch Rentenanteile aus so<br />

genannten reichsdeutschen Zeiten außerhalb<br />

der Bundesrepublik Deutschland (zum Beispiel<br />

in Schlesien, Sudetenland) und aus Zeiten<br />

nach dem Fremdrentengesetz (zum Beispiel<br />

für Vertriebene in die deutsche Rentenversicherung<br />

übernommene Zeiten aus den osteuropäischen<br />

Ländern) ins europäische Ausland<br />

geleistet werden.<br />

Die modernen Kommunikationswege verändern<br />

zunehmend die Verwaltungspraxis. Dies<br />

gilt auch für den Bereich der internationalen<br />

Zusammenarbeit. Ein wichtiges Thema<br />

im Jahr <strong>2008</strong> war der weitere Ausbau des<br />

elektronischen Datenaustausches. Er betrifft<br />

die Bereiche Sterbedatenabgleich, Online-<br />

Auskunftsverfahren der Deutschen Rentenversicherung,<br />

Austausch von Rentenbeträgen<br />

für die Durchführung der Einkommensanrechnung<br />

sowie maschineller Austausch von<br />

Formblättern. In diesem Zusammenhang<br />

wurden unter Beteiligung der KBS Gespräche<br />

mit Frankreich, Italien, Portugal, Schweden<br />

und der Schweiz geführt.<br />

Kontakte mit ausländischen<br />

Versicherungsträgern<br />

Die Vertretung der Interessen ihrer Versicherten<br />

gegenüber ausländischen Versicherungsträgern<br />

ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe<br />

der KBS. In Besprechungen mit ausländischen<br />

Versicherungsträgern werden von der KBS<br />

daher Verfahrensabläufe mitgestaltet, die<br />

zur Beschleunigung von Rentenverfahren im<br />

Rahmen der EWG-Verordnungen sowie der<br />

bilateralen Sozialversicherungsabkommen<br />

beitragen.<br />

Auch im Jahre <strong>2008</strong> fanden wieder Gespräche<br />

zu einer Vielzahl von Themen statt, und zwar<br />

mit Versicherungsträgern aus Frankreich,<br />

Griechenland, Großbritannien, Kanada, Korea,<br />

Luxemburg, Marokko, Polen, Rumänien und<br />

der Slowakischen Republik. Die Gespräche mit<br />

Polen wurden von der KBS ausgerichtet.


3<br />

renten-zusatzversicherung<br />

3.1 Entwicklungen in der Renten-Zusatzversicherung | 40<br />

3.2 Versicherungsangelegenheiten | 45<br />

3.3 Rentenstatistik | 48


40 Renten-Zusatzversicherung<br />

Verbundsystem der<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

3.1 Entwicklungen in der Renten-Zusatzversicherung<br />

Die Renten-Zusatzversicherung der<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des<br />

öffentlichen Dienstes gehört zum Bereich der<br />

betrieblichen Altersversorgung. Sie ergänzt<br />

die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung.<br />

Verbundsystem<br />

Im Verbundsystem der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> (KBS)<br />

bildet die Renten-Zusatzversicherung einen<br />

weiteren Baustein. Die KBS ist nicht nur Träger<br />

der gesetzlichen Rentenversicherung, sondern<br />

gleichzeitig auch Träger der Zusatzversorgung<br />

des öffentlichen Dienstes. Die KBS deckt<br />

damit zwei Bereiche der Altersvorsorge ab und<br />

bietet mit der Zusatzversorgung des öffentlichen<br />

Dienstes den Versicherten und Rentnern<br />

eine Versorgung aus einer Hand an.<br />

Unterschiedliche Satzungsteile<br />

Die Satzung der KBS unterscheidet hinsichtlich<br />

der Leistungen aus der Renten-Zusatzversicherung<br />

und deren Finanzierung nach den<br />

Teilen C und D. Nach dem Teil C der Satzung<br />

(altes Recht vor dem 01.08.1979) werden<br />

ausschließlich Zusatzrenten noch im Rahmen<br />

einer Gesamtversorgung gewährt, für die die<br />

erforderlichen Mittel durch das Bundeseisenbahnvermögen<br />

erstattet werden. Versicherte<br />

sind nicht mehr vorhanden.<br />

Am 1. August 1979 ist der am 31. Juli 1979 vorhandene<br />

Versichertenbestand in das Versicherungs-<br />

und Leistungsrecht nach Teil D der<br />

Satzung übernommen worden. Dieser Teil der<br />

Satzung ist grundsätzlich inhaltsgleich mit<br />

der Satzung der VBL.<br />

Mit dem Systemwechsel in der Zusatzversorgung<br />

des öffentlichen Dienstes zum<br />

31. Dezember 2000 wurde das bis dahin<br />

geltende Gesamtversorgungssystem durch<br />

ein Betriebsrentensystem abgelöst. Der Teil D<br />

der Satzung wird seitdem als Betriebsrentensystem<br />

im Wege des Punktemodells durchgeführt.<br />

Aktuelle Entwicklungen /<br />

Änderungen der Satzung<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> gab es folgende wichtige Entwicklungen<br />

in der Renten-Zusatzversicherung<br />

der KBS:<br />

Vergabe von Bonuspunkten im Bereich der<br />

umlagefinanzierten Abrechnungsverbände,<br />

Änderungen im Satzungsrecht der Renten-<br />

Zusatzversicherung, insbesondere die<br />

Einführung eines Mindestbetrages bei der<br />

Betriebsrente für Hinterbliebene sowie den<br />

Wegfall der sechsmonatigen Klagefrist<br />

aufgrund der Reform des Versicherungsvertragsgesetzes,<br />

die Anpassung der Betriebs- und Zusatzrenten,<br />

die Anpassung der Mindestgesamtversorgung<br />

im Teil C der Anlage 7 zur Satzung der KBS,<br />

die erstmalige Versendung der amtlichen<br />

Leistungsmitteilung an alle Rentenbezieher.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> entschied die Vertreterversammlung<br />

über die Verwendung von Überschüssen,<br />

die für das Geschäftsjahr 2006 auf der Grundlage<br />

einer versicherungstechnischen Bilanz<br />

ermittelt wurden. Nach der Beschlussfassung<br />

der Vertreterversammlung zur Verwendung<br />

von Überschüssen konnte die Versendung<br />

der Versicherungsnachweise erfolgen. Die<br />

Versicherten wurden in den Versicherungsnachweisen<br />

über die Höhe ihrer zum 31.<br />

Verwendung von<br />

Überschüssen<br />

und Versendung<br />

der Versicherungsnachweise<br />

– Vergabe von<br />

Bonuspunkten<br />

in den umlagefinanziertenAbrechnungsverbänden<br />

für<br />

das Kalenderjahr<br />

2006


Änderungen im<br />

Satzungsrecht<br />

der Renten-<br />

Zusatzversicherung<br />

Einführung<br />

eines Mindestbetrages<br />

bei der<br />

Betriebsrente<br />

für Hinterbliebene<br />

Dezember 2007 erreichten Versorgungspunkte<br />

und die sich daraus ergebende Anwartschaft<br />

auf Betriebsrente wegen Alters informiert.<br />

Den Versicherten in den umlagefinanzierten<br />

Abrechnungsverbänden wurden zusätzlich<br />

Bonuspunkte in Höhe von 0,25 Prozent der bis<br />

zum 31. Dezember 2006 insgesamt erworbenen<br />

Versorgungspunkte zugeteilt und im<br />

Versicherungsnachweis gesondert ausgewiesen.<br />

Durch die jährliche Versendung der Versiche-<br />

rungsnachweise haben die Versicherten eine<br />

wesentlich größere Planungssicherheit für<br />

ihre Altersvorsorge.<br />

Die Satzungsänderungen betreffen im<br />

wesentlichen die 4. Änderung des ATV/ ATV-K<br />

aufgrund der Entscheidung des Bundesgerichtshofes<br />

vom 20. September 2006 sowie<br />

den Wegfall der sogenannten Ausschlussfrist<br />

zur Klageerhebung aufgrund der Reform des<br />

Versicherungsvertragsgesetzes.<br />

Weitere Satzungsregelungen wurden klarstellend<br />

ergänzt bzw. rein redaktionell geändert.<br />

Der BGH hat mit Urteil vom 20. September<br />

2006 (IV ZR 304/04) entschieden, dass die<br />

Regelung des § 41 Abs. 5 der Satzung der VBL<br />

(deckungsgleiche Regelung in § 162 Abs. 6 der<br />

Anlage 7 zur Satzung der KBS) wegen Verstoßes<br />

gegen Art. 3 Abs. 1 GG unwirksam ist. Er stützt<br />

seine Entscheidung im Wesentlichen auf die<br />

Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts<br />

vom 11. Oktober 1977 (2 BvR 407/76).<br />

Danach müsse beim Zusammentreffen zweier<br />

Versorgungsbezüge einer Witwe wenigstens<br />

ein Rest des vom Verstorbenen erdienten<br />

Versorgungsanspruchs erhalten bleiben. Die<br />

Satzungsregelung in ihrer derzeitigen Fassung<br />

gewährleiste dies nicht, da diese anders als<br />

das bisherige Leistungsrecht keinen Mindestbetrag<br />

vorsehe.<br />

Den verfassungsrechtlichen Bedenken des<br />

BGH haben die Tarifvertragsparteien des<br />

öffentlichen Dienstes mit dem 4. Änderungstarifvertrag<br />

dadurch Rechnung getragen, dass<br />

den Hinterbliebenen nach der Einkommensanrechnung<br />

noch ein Mindestbetrag von 35<br />

Prozent der den Hinterbliebenen zustehenden<br />

Leistung verbleibt (§ 12 Abs. 6 ATV/ATV-K).<br />

Die Ruhensregelung bleibt damit grundsätzlich<br />

bestehen. Durch die Einführung eines<br />

Mindestbetrages wird aber sichergestellt, dass<br />

den Hinterbliebenen der vom BGH geforderte<br />

verfassungsgemäße Rest der erdienten Anwartschaft<br />

des Verstorbenen erhalten bleibt.<br />

Der Gesetzgeber hat im Rahmen der Reform<br />

des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG)<br />

die sechsmonatige Klagefrist des § 12 Abs. 3<br />

VVG alter Fassung ab 1. Januar <strong>2008</strong> ersatzlos<br />

gestrichen. Dies führte zu einem Änderungsbedarf<br />

für die satzungsgemäß festgelegte<br />

sechsmonatige Klagefrist nach § 69 Abs. 3<br />

und § 168 Abs. 4 der Anlage 7 zur Satzung der<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>.<br />

Nach § 12 Abs. 3 VVG in der bisherigen Fassung<br />

wurde der Versicherer von der Verpflichtung<br />

zur Leistung frei, wenn der Leistungsanspruch<br />

nicht innerhalb einer Frist von sechs<br />

Monaten gerichtlich geltend gemacht wurde.<br />

Der Gesetzgeber erhält diese Regelung nicht<br />

mehr aufrecht. In der Gesetzesbegründung<br />

ist zum Wegfall der Klagefrist nach § 12 Abs.<br />

3 VVG ausgeführt, dass es zwar im Interesse<br />

des Versicherers liege, möglichst bald Klarheit<br />

darüber zu bekommen, ob er noch mit der<br />

Geltendmachung von abgelehnten Ansprü-<br />

Renten-Zusatzversicherung<br />

Wegfall der<br />

sechsmonatigen<br />

Klagefrist<br />

aufgrund der<br />

Reform des Versicherungsvertragsgesetzes<br />

41


42 Renten-Zusatzversicherung<br />

Anpassung der<br />

Betriebs- und<br />

Zusatzrenten<br />

chen rechnen müsse. Dies rechtfertige aber<br />

nicht eine derartige Sonderregelung, die dem<br />

Versicherer die Möglichkeit gibt, die Verjährungsfrist<br />

zu Lasten des Vertragspartners<br />

einseitig zu verkürzen.<br />

Für die Zeit ab 1. Januar <strong>2008</strong> bedeutet dies,<br />

dass die sechsmonatige Klagefrist der Satzung<br />

gegen § 307 BGB verstößt und daher unwirksam<br />

ist. Die Klagefrist musste daher mit dem<br />

Inkrafttreten des neuen Versicherungsvertragsgesetzes<br />

ab 1. Januar <strong>2008</strong> aufgehoben<br />

werden.<br />

Die Betriebsrenten nach dem Teil D der Anlage<br />

7 zur Satzung der KBS wurden zum 1. Juli <strong>2008</strong><br />

um ein Prozent angepasst.<br />

Durch den Tarifabschluss im öffentlichen<br />

Dienst waren die Zusatzrenten nach dem Teil<br />

C der Anlage 7 zur Satzung der KBS ebenfalls<br />

anzupassen. Die Anlage 7 zur Satzung der KBS<br />

sieht vor, dass die Tarifabschlüsse im öffentlichen<br />

Dienst für den Bereich des Bundes<br />

deckungsgleich für die Zusatzrentner nach<br />

Teil C der Anlage 7 zur Satzung der KBS umzusetzen<br />

sind.<br />

Hierzu hat der Vorstand der KBS beschlossen,<br />

die der Berechnung der Zusatzrenten nach Teil<br />

C der Anlage 7 zur Satzung der KBS zugrunde<br />

zu legenden Jahresentgelte wie folgt anzupassen:<br />

ab 1. Januar <strong>2008</strong> um 50 Euro sowie<br />

anschließend um 3,1 Prozent,<br />

ab 1. Januar 2009 um weitere 2,8 Prozent.<br />

Desweiteren wurde beschlossen, dass die<br />

am 1. Januar 2009 Zusatzrentenberechtigten<br />

nach Teil C der Anlage 7 zur Satzung der KBS<br />

die einmalige Sonderzahlung in Höhe von<br />

225 Euro anteilig entsprechend ihres Brutto-<br />

Vomhundertsatzes erhalten. Die Witwe erhält<br />

60 Prozent, die Halbwaise 12 Prozent und die<br />

Vollwaise 20 Prozent des Betrages, der sich für<br />

den Verstorbenen ergeben hätte.<br />

Die Beträge der Mindestgesamtversorgung<br />

wurden ab 1. Januar <strong>2008</strong> bzw. 1. Januar 2009<br />

durch den Vorstand der KBS aufgrund des<br />

Gesetzes über die Anpassung von Dienst- und<br />

Versorgungsbezügen im Bund <strong>2008</strong>/2009<br />

(Bundesbesoldungs- und -versorgungsanpassungsgesetz<br />

<strong>2008</strong>/2009 – BBVAnpG<br />

<strong>2008</strong>/2009) neu festgesetzt. Mit dem Inkrafttreten<br />

dieses Gesetzes ab 1. Januar <strong>2008</strong> bzw.<br />

1. Januar 2009 ändert sich jeweils die Mindestversorgung<br />

für Beamte nach § 14 Abs. 4 Satz<br />

2 Beamtenversorgungsgesetz (BeamtVG), die<br />

nach § 61 Abs. 3 des Teils C der Anlage 7 zur<br />

Satzung der KBS Grundlage für die Ermittlung<br />

der Mindestbeträge der Gesamtversorgung<br />

für die Bestandsrenten nach dem Teil C der<br />

Anlage 7 der Satzung der KBS ist. Die Mindestbeträge<br />

waren daher anzupassen.<br />

Rentenleistungen aus der betrieblichen Altersversorgung<br />

sind grundsätzlich steuerpflichtige<br />

Einnahmen und bei der Einkommensteuerveranlagung<br />

anzugeben.<br />

Mit der Einführung eines Rentenbezugsmitteilungsverfahrens<br />

in § 22a Einkommenssteuergesetz<br />

(EStG) durch das Alterseinkünftegesetz<br />

vom 5. Juli 2004 (BGBl. 2004 I S. 1427) mit<br />

In-Kraft-Treten zum 1. Januar 2005 sind die<br />

tatsächlich gezahlten Renten ab dem Jahr<br />

2005 der Zentralen Zulagenstelle für Altersvermögen<br />

bei der Deutschen Rentenversicherung<br />

Bund zu melden.<br />

Anpassung<br />

der Mindestgesamtversorgung<br />

im Teil C<br />

der Anlage 7<br />

zur Satzung der<br />

KBS<br />

Rentenbezugsmitteilungsverfahren


Amtliche<br />

Leistungsmitteilung<br />

an die<br />

Rentenbezieher<br />

– Erstmalige<br />

Versendung an<br />

alle Rentenbezieher<br />

Alle Stellen, die Leibrenten und andere<br />

vergleichbare Leistungen gewähren, sind<br />

verpflichtet, die Leistungsdaten ab dem Jahr<br />

2005 vorzuhalten und nach Einführung der<br />

steuerlichen Identifikationsnummer mit Angabe<br />

des Leistungsempfängers und der Höhe<br />

der Leistung an die Zentrale Stelle zu melden.<br />

Hier werden die Daten dann gesammelt und<br />

an die Länderfinanzbehörden weitergeleitet.<br />

Das Rentenbezugmitteilungsverfahren soll<br />

ab dem Jahr 2009 zum Einsatz kommen. Es<br />

werden dann die Rentenbezugsmitteilungen<br />

für die Veranlagungsjahre 2005 bis <strong>2008</strong> an<br />

die Zentrale Stelle gemeldet.<br />

Spiegelbild der Rentenbezugsmitteilung an<br />

die Zentrale Stelle ist die Leistungsmitteilung<br />

an die Rentenbezieher. Die Renten-Zusatzversicherung<br />

ist gesetzlich verpflichtet, die<br />

Leistungen aus der betrieblichen Altersversorgung<br />

mit einer amtlich vor gegebenen<br />

Leistungsmitteilung zu bescheinigen. Nach<br />

den Vorgaben der Finanzverwaltung war die<br />

RZV bereits ab 2005 für die (teil-)kapitalgedeckte<br />

betriebliche Altersversorgung verpflichtet,<br />

den unter diese Abrechnungsverbände<br />

fallenden Rentnern eine Bescheinigung zu<br />

übersenden.<br />

Für die Zahlungen ab dem Kalenderjahr 2007<br />

sind an alle Rentner, die Leistungen aus der<br />

Renten-Zusatzversicherung erhalten,<br />

Leistungs mitteilungen zu versenden. Die<br />

Leistungsmitteilung basiert auf den Vorgaben<br />

der Finanzverwaltung. In der Leistungsmitteilung<br />

sind die Leistungen des letzten Kalenderjahres<br />

aufgeführt – aufgeteilt nach der<br />

jeweiligen steuerlichen Behandlung. Die Bescheinigung<br />

soll den Rentnern das Ausfüllen<br />

der Einkommensteuererklärung erleichtern.<br />

Die Daten, die über die ZfA an die Länderfinanzbehörden<br />

und von dort an die zuständigen<br />

örtlichen Finanzämter weitergeleitet<br />

werden, sind deckungsgleich zu den in der<br />

Leistungsmitteilung bescheinigten Zahlungsbeträgen.<br />

Mit der Leistungsmitteilung ist der<br />

Rentenbezieher in der Lage, eine ordnungsgemäße<br />

Steuererklärung abzugeben. Das<br />

Finanzamt ist über das Rentenbezugsmitteilungsverfahren<br />

in der Lage, die abgegebene<br />

Steuererklärung zu überprüfen bzw. festzustellen,<br />

ob ein Rentenbezieher steuerpflichtig<br />

ist, eine Steuererklärung aber bisher nicht<br />

abgegeben hat. Mit der Bescheinigungspflicht<br />

an die Rentenempfänger wird sichergestellt,<br />

dass grundsätzlich die Abgabe einer<br />

ordnungs gemäßen Steuererklärung ermöglicht<br />

wird.<br />

Für das Kalenderjahr 2009 ist eine vollständige<br />

Strukturreform des Eheversorgungsausgleichs<br />

vorgesehen. Diese Strukturreform soll<br />

eine gerechte Teilung der in der Ehezeit erworbenen<br />

Anrechte bewirken. Das In-Kraft-Treten<br />

ist zum 1. September 2009 vorgesehen.<br />

Die Grundidee des Versorgungsausgleichs<br />

ist die hälftige Verteilung der während der<br />

Ehezeit erworbenen Versorgungsanrechte auf<br />

beide Ehegatten.<br />

Bislang wurde stets eine Verrechnung aller in<br />

der Ehezeit erworbenen Anrechte aus allen<br />

unterschiedlichen Versorgungen und ein Ausgleich<br />

der Wertdifferenz über die gesetzliche<br />

Rentenversicherung vorgenommen. Die unterschiedlichen<br />

Versorgungsanrechte sind jedoch<br />

in ihrer Dynamik und Bewertung sehr unterschiedlich<br />

und müssen vergleichbar gemacht<br />

werden. Dieses Ausgleichsystem muss sich<br />

auf Prognosen stützen, die regelmäßig von<br />

Renten-Zusatzversicherung<br />

Ausblick:<br />

Strukturreform<br />

des Versorgungsausgleichs<br />

zum<br />

1. September<br />

2009<br />

43


44 Renten-Zusatzversicherung<br />

den tatsächlichen Werten abweichen. Auf<br />

Grund dessen führt die zur Vergleichbarmachung<br />

der unterschiedlichen Anrechte anzuwendende<br />

Barwertverordnung nicht zu einer<br />

gerechten Verteilung im Versorgungsfall.<br />

Daher sollen im Rahmen der Reform des<br />

Versorgungsausgleichs durch die grundsätzliche<br />

Umstellung auf eine interne Teilung<br />

im jeweiligen Versorgungssystem Wertverzerrungen<br />

und Prognosefehler zukünftig<br />

vermieden werden. Dies bedeutet, dass für die<br />

ausgleichsberechtigte Person ein eigenständiges<br />

Anrecht bei dem Versorgungsträger des<br />

Ausgleichspflichtigen übertragen wird.<br />

Die Strukturreform des Versorgungsausgleichs<br />

dient dem Ziel der Vereinfachung einer überkomplizierten<br />

Materie und der Abschaffung<br />

von Wertverzerrungen der auszugleichenden<br />

Anrechte im Versorgungsfall, insbesondere<br />

durch die Abkehr vom Prognoseprinzip und<br />

die Zuwendung zur internen Teilung eines<br />

Versorgungsanrechts. Die Problematik der<br />

Umsetzung des neuen Eheversorgungsausgleichs<br />

wird insbesondere die Versorgungsträger<br />

noch längere Zeit beschäftigen.


3.2 Versicherungsangelegenheiten<br />

Pflichtversicherte und Beteiligte<br />

Der Gesamtbestand an Pflichtversicherten<br />

war im Berichtsjahr weiter rückläufig. Er<br />

verrin gerte sich von 49.928 um 1.915 oder<br />

3,83 Prozent auf 48.013 Versicherte.<br />

Für diese Entwicklung ist in erster Linie<br />

ausschlaggebend, dass dem Bestand des<br />

Zusammensetzung Versichertenbestand<br />

Bundeseisenbahnvermögens (BEV) kaum<br />

noch Neuzugänge zugeführt werden. Von den<br />

48.013 Pflichtversicherten des Jahres <strong>2008</strong><br />

waren 40.986 männlich und 7.027 weiblich.<br />

Von den 48.013 Pflichtversicherten hatten am<br />

Ende des Jahres <strong>2008</strong> 44.858 die Wartezeit<br />

erfüllt und 3.155 die Wartezeit noch nicht<br />

erfüllt.<br />

Bundeseisenbahnvermögen ___________________________________________________________ 36.145<br />

Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen des Bundes ___________________________________________ 7.893<br />

Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft und öffentliche Arbeiten ____________________________ 303<br />

Niedersächsisches Umweltministerium ____________________________________________________ 104<br />

Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Landes Nordrhein-Westfalen _______________ 15<br />

Land Rheinland-Pfalz, Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ___________________________ 16<br />

Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein _____________________________________________ 393<br />

<strong>Bahn</strong>betriebskrankenkasse ______________________________________________________________ 639<br />

KBS (nur BVA) ________________________________________________________________________ 718<br />

KBS neu ____________________________________________________________________________ 1.563<br />

Krankenversorgung der Bundesbahnbeamten ________________________________________________ 125<br />

Eisenbahn-Waisenhort __________________________________________________________________ 38<br />

Eisenbahn-Unfallkasse __________________________________________________________________ 61<br />

Renten-Zusatzversicherung<br />

45


46 Renten-Zusatzversicherung<br />

Entwicklung des Versichertenbestandes<br />

In Fallzahlen<br />

Pflichtversicherte<br />

129.810<br />

| 1987 <strong>2008</strong> |<br />

Beitragsfrei Versicherte<br />

58.416<br />

| 1987 <strong>2008</strong> |<br />

Zu- und Abgänge von Pflichtversicherten<br />

48.013<br />

113.594<br />

Zugang im Geschäftsjahr <strong>2008</strong> 1.051<br />

Abgang im Geschäftsjahr <strong>2008</strong> ___________________________________________________________ 2.718<br />

davon<br />

a) Tod _______________________________________________________________________________ 96<br />

b) Rentenbewilligung ________________________________________________________________ 1.604<br />

c) Ausscheiden _______________________________________________________________________ 987<br />

d) Wechsel ____________________________________________________________________________ 3<br />

e) andere Ursachen _____________________________________________________________________ 28<br />

Versichertenbestand Ende <strong>2008</strong> _________________________________________________________ 48.013


Altersstruktur der Pflichtversicherten <strong>2008</strong><br />

In Fallzahlen bzw. Prozent / Gesamt 48.013<br />

3,96 %<br />

61 - 65 —— 1.899<br />

56 - 60<br />

19,01 %<br />

—— 9.128<br />

51 - 55<br />

16,97 %<br />

—— 8.146<br />

46 - 50<br />

15,28 %<br />

—— 7.334<br />

41 - 45<br />

14,11 %<br />

—— 6.777<br />

36 - 40<br />

16,05 %<br />

—— 7.704<br />

31 - 35<br />

7,97 %<br />

—— 3.825<br />

26 - 30<br />

1,96 %<br />

—— 940<br />

21 - 25<br />

2,07 %<br />

—— 994<br />

16 - 20<br />

2,64 %<br />

—— 1.266<br />

Renten-Zusatzversicherung<br />

47


48 Renten-Zusatzversicherung<br />

3.3 Rentenstatistik<br />

Rentenanträge - Teil C<br />

Summe / Jahr <strong>2008</strong><br />

An Anträgen waren zu bearbeiten Von den zu bearbeitenden Anträgen sind<br />

Anträge auf auf andere<br />

Zusatz- Neuanträge anerkannt abgelehnt Weise zusammen<br />

rente für erledigt erledigt<br />

Versicherte 1 1 0 0 1<br />

Witwen(er) 275 220 0 2 222<br />

Waisen 3 2 0 0 2<br />

zusammen 279 223 0 2 225<br />

Erledigt in v. H. 79,9 0 0,7 80,6<br />

Anträge auf Betriebsrente - Teil D<br />

Summe / Jahr <strong>2008</strong><br />

An Anträgen waren zu bearbeiten Von den zu bearbeitenden Anträgen sind<br />

Anträge auf auf andere<br />

Betriebs- Neuanträge anerkannt abgelehnt Weise erledigt<br />

rente für erledigt<br />

Versicherte 2.604 2.268 129 157 2.554<br />

Witwen(er) 2.171 2.127 5 32 2.164<br />

Waisen 186 142 1 16 159<br />

zusammen 4.961 4.537 135 205 4.877<br />

Gesamtbestand aller Renten der Renten-Zusatzversicherung<br />

In Fallzahlen<br />

Gesamtrentenbestand - Teil C<br />

57.187<br />

| 1999 <strong>2008</strong> |<br />

Gesamtrentenbestand - Teil D<br />

93.320<br />

| 1999 <strong>2008</strong> |<br />

23.586<br />

105.281


4<br />

kranken- und pflegeversicherung<br />

4.1 Versicherungs- und Beitragsangelegenheiten | 50<br />

4.2 Leistungsmanagement Krankenhäuser | 52<br />

4.3 Leistungsmanagement Ärzte und Arzneimittel | 54<br />

4.4 Management sonstiger Leistungen | 60<br />

4.5 Leistungsmanagement Pflegeversicherung | 63<br />

4.6 Kundenservice | 65


50 Kranken- und Pflegeversicherung<br />

4.1 Versicherungs- und Beitragsangelgenheiten<br />

Versichertenbestand<br />

Akquiseerfolge<br />

Brottoangaben in Zahlen<br />

Großflächenplakat in der ersten Staffel im Rahmen<br />

der Werbekampagne zur Öffnung der <strong>Knappschaft</strong><br />

Die <strong>Knappschaft</strong> hat auch im Jahr <strong>2008</strong> ihre<br />

Marktposition als fünftgrößte bundesweit tätige<br />

Krankenkasse behauptet und konnte insbesondere<br />

mit rund 92.000 neu gewonnenen<br />

Versicherten an die Erfolge der Neukundenakquisition<br />

des Vorjahres anknüpfen. Bei den<br />

Mitgliederzuwächsen im Jahr <strong>2008</strong> liegt die<br />

Versicherte der <strong>Knappschaft</strong> <strong>2008</strong><br />

in Fallzahlen (Gesamtzahl 1.689.905)<br />

2006 —— 41.000<br />

2007 —— 154.000<br />

<strong>2008</strong> —— 92.000<br />

Eine Krankenkasse für alle. Für sportliche 12,7 %.<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> – eine Krankenkasse, die sich kümmert. Profitieren Sie von vorbildlichen Leistungen und<br />

umfassendem Service. Wechseln lohnt sich. Besuchen Sie uns am 6. März <strong>2008</strong> zum Tag der offenen Tür bei<br />

der <strong>Knappschaft</strong> in Herne. Wir freuen uns auf Sie!<br />

<strong>Knappschaft</strong> auf Rang drei in der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung.<br />

Mit 1,68 Millionen Versicherten und einem<br />

Nettozuwachs von 11,4 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr geht die <strong>Knappschaft</strong> aus dem<br />

Jahre <strong>2008</strong> gestärkt hervor und hat sich am<br />

Markt weiter etabliert.<br />

Rentner —— 891.824<br />

Familienversicherte —— 328.819<br />

Pflichtmitglieder —— 400.762<br />

Freiwillige Mitglieder —— 68.500<br />

Entwicklung des Versichertenbestandes der <strong>Knappschaft</strong><br />

in Fallzahlen<br />

1.854.796<br />

| 1992 <strong>2008</strong> |<br />

1.689.905


Eine Krankenkasse für alle. Für blitzgescheite 12,7 %.<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> – eine Krankenkasse, die sich kümmert. Profitieren Sie von vorbildlichen Leistungen und<br />

umfassendem Service. Dabei sparen Sie bis zu 660 Euro im Jahr. Wechseln lohnt sich. Machen Sie sich Ihr<br />

eigenes Bild unter 08000 200 501 (gebührenfrei) oder auf www.knappschaft.de.<br />

Beitragssätze<br />

Beitragssatzentwicklung<br />

in Prozent / ohne Zusatz von 0,9%<br />

Großflächenplakat in der zweiten Staffel im Rahmen<br />

der Werbekampagne zur Öffnung der <strong>Knappschaft</strong><br />

| 1991 Dez. <strong>2008</strong> |<br />

Beitragssätze der <strong>Knappschaft</strong> <strong>2008</strong><br />

in Prozent<br />

Der Beitragssatz beträgt für pflicht- oder freiwillig versicherte Mitglieder<br />

Bundeseinheitlich<br />

Allgemeiner Beitragssatz 12,7 %<br />

Erhöhter Beitragssatz 14,2 %<br />

Ermäßigter Beitragssatz 11,1 %<br />

Der Beitragssatz beträgt für pflicht- oder freiwillig versicherte Mitglieder<br />

mit Leistungsansprüchen nach § 59 Absatz 1 der Satzung*<br />

Allgemeiner Beitragssatz 14,1 %<br />

Erhöhter Beitragssatz 15,6 %<br />

Ermäßigter Beitragssatz 12,5 %<br />

Der Beitragssatz beträgt für die in der KVdR versicherten Rentner<br />

aus der Rente und Versorgungsbezügen 12,7 %<br />

zusätzlicher Beitragssatz für alle pflicht- oder freiwillig<br />

versicherte Mitglieder 0,9 %<br />

* alte Bundesländer einschließlich Berlin<br />

Kranken- und Pflegeversicherung<br />

14,0%<br />

12,7%<br />

<strong>Knappschaft</strong><br />

Gesetzliche Krankenversicherung<br />

51


52 Kranken- und Pflegeversicherung<br />

Großflächenplakat im Rahmen der<br />

Werbekampagne zur Öffnung der <strong>Knappschaft</strong><br />

4.2 Leistungsmanagement Krankenhäuser<br />

Als Folge des Zusammenschlusses<br />

der <strong>Knappschaft</strong> mit der <strong>See</strong>-Krankenkasse<br />

zum 1. Januar <strong>2008</strong> wurde im Bereich des<br />

Leistungsmanagements Krankenhäuser ein<br />

weiteres Krankenhaus-Leistungszentrum in<br />

Hamburg eingerichtet. Mit den Krankenhaus-<br />

Leistungszentren in Gelsenkirchen/Marl,<br />

Hamm, Moers, Siegen, Saarbrücken, Cottbus<br />

und Leipzig existieren damit bundesweit acht<br />

Standorte, in denen die operativen Prozesse<br />

im Umgang mit den ihnen jeweils landesweit<br />

bzw. regional zugeordneten Krankenhäusern<br />

abgewickelt werden.<br />

Die Herausforderungen an den Leistungsbereich<br />

Krankenhäuser, dem größten Ausgabensegment<br />

innerhalb der <strong>Knappschaft</strong>, waren<br />

ein Jahr vor der Einführung des Gesundheitsfonds<br />

und des hohen Kostendrucks in den<br />

Krankenhäusern schwieriger als in den Jahren<br />

zuvor.<br />

Das DRG-Vergütungssystem hat sich zu einem<br />

effektiven und professionellen Verfahren<br />

entwickelt. Die Krankenhäuser haben zur<br />

Optimierung ihrer Erlössituation nicht nur<br />

ihre Leistungsdokumentation und Leistungsabrechnung<br />

verfeinert, sondern entsprechend<br />

qualifizierte Fachkräfte, wie zum Beispiel<br />

Medizin-Controller und Codier-Fachkräfte eingestellt<br />

oder bedienen sich zu diesem Zweck<br />

externer Hilfe.<br />

Angesichts der unterschiedlichen Positionen<br />

bzw. Absichten zwischen dem Leistungserbringer<br />

und dem Kostenträger ist es für die<br />

<strong>Knappschaft</strong> unerlässlich, ihre Steuerungselemente<br />

einer ständigen Überprüfung und<br />

Weiterentwicklung zu unterziehen. Insofern<br />

Fürs Leben. Für immer. Immer wieder.<br />

Die Krankenkasse mit Deutschlands treuesten Kunden.* Für bezaubernde 12,7%.<br />

www.knappschaft.de | 08000 200 501 (gebührenfrei)<br />

*Kundenmonitor Deutschland 2007<br />

wurde das Controlling- und Kennzahlensystem<br />

weiter verfeinert sowie sämtliche<br />

Verfahrens- und Prüfansätze bei den einzelnen<br />

Maßnahmen, wie Fallvermeidung, Rechnungsprüfung,<br />

Fallverhandlungen, Sondervereinbarungen<br />

etc. unter ökonomischen Gesichtspunkten<br />

überprüft und optimiert.<br />

Darüber hinaus wurde die Fort- und Weiterbildung<br />

einzelner Mitarbeitergruppen in den<br />

Krankenhaus-Leistungszentren zur individuellen<br />

Stärkung der Kompetenzen intensiviert.<br />

Für die Controller wurde eine breite<br />

und systematische Basis geschaffen, indem<br />

theoretische und methodische Grundlagen<br />

sowie praxisorientiertes Wissen vermittelt<br />

wird. Für die DRG-Manager, die mit den Krankenhäusern<br />

zu bestimmten Behandlungsfällen<br />

regelmäßig Einzelfallverhandlungen<br />

ohne SMD-Einbindung durchführen, sei es in<br />

persönlichen Gesprächen unmittelbar in den<br />

Krankenhäusern vor Ort, telefonisch, per Fax<br />

oder per E-Mail, wurde mit der Firma „Konzepte“<br />

ein spezieller, auf das Tätigkeits- und<br />

Aufgabenbild zugeschnittener Workshop<br />

durchgeführt. Mit den Rechnungsprüfern, der<br />

personenmäßig stärksten Mitarbeitergruppe<br />

im KHLZ, erfolgt ein regelmäßiger Wissenund<br />

Informationsaustausch mit Praxisbezug.<br />

Das die organisatorischen, logistischen,<br />

technischen und insbesondere auch die<br />

personellen Investitionen lohnenswert sind,<br />

verdeutlichen die Rechnungsergebnisse. Auf<br />

Basis der kontinuierlich gestiegenen Einsparerfolge<br />

der letzten Jahre wurde das Einsparziel<br />

für das Jahr <strong>2008</strong> auf 56 Millionen Euro festgelegt.<br />

Dies entspricht bundesweit einer Quote<br />

von 2,47 Prozent des Rechnungs volumens


Wer etwas Großartiges erhalten hat, will es nie mehr loslassen.<br />

Die Krankenkasse mit Deutschlands treuesten Kunden.* Für winzige 12,7 %.<br />

Nicht nur ein besonderer Moment, sondern auch besondere Argumente können für Bewegung sorgen:<br />

Überzeugen Sie sich noch heute von den Leistungen der <strong>Knappschaft</strong> und treffen Sie Ihre Entscheidung<br />

unter www.knappschaft.de oder 08000 200 501 (gebührenfrei).<br />

* Kundenmonitor Deutschland 2007<br />

der Krankenhäuser. Dieses ehrgeizige Ziel ist<br />

durch das tatsächliche Einsparergebnis – unter<br />

Berücksichtigung eines Rechnungs-Nachlaufes<br />

von sechs Monaten – noch übertroffen<br />

worden.<br />

Organisations- und strukturbedingt hat der<br />

Bereich „Leistungsmanagement Krankenhäuser“<br />

auch im Jahre <strong>2008</strong> wieder bei der<br />

Lösung komplexer und richtungsweisender<br />

Großflächenplakat im Rahmen der<br />

Werbekampagne zur Öffnung der <strong>Knappschaft</strong><br />

Aufgabenstellungen auf verbandspolitischer<br />

und kassenartenübergreifender Ebene mitgewirkt.<br />

Schwerpunktthemen waren die Weiterentwicklung<br />

des DRG-Vergütungssystems,<br />

Fortentwicklung der Qualitätssicherung, Vereinbarung<br />

des landesweiten Basisfallwertes,<br />

Begleitung der krankenhausplanerischen<br />

Aktivitäten und Entgeltverhandlungen mit<br />

Krankenhäusern.<br />

Kranken- und Pflegeversicherung<br />

53


54 Kranken- und Pflegeversicherung<br />

Gesamtvertrag<br />

<strong>Knappschaft</strong> /<br />

Kassenärztliche<br />

Bundesvereinigung<br />

Neue Vereinbarungen<br />

Großflächenplakat im Rahmen der<br />

Werbekampagne zur Öffnung der <strong>Knappschaft</strong><br />

4.3 Leistungsmanagement Ärzte und Arzneimittel<br />

Mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />

(KBV) konnte im Jahre <strong>2008</strong> erstmals ein<br />

Vertrag über die gesamte ambulante ärztliche<br />

Versorgung unserer Versicherten abgeschlossen<br />

werden. Im Rahmen dieses Vertrages werden<br />

die Versicherten bundesweit von niedergelassenen<br />

Ärzten und Psychotherapeuten<br />

betreut, sodass eine optimale ambulante<br />

Versorgung gewährleistet ist.<br />

Mit diesem Gesamtvertrag ist gleichzeitig<br />

auch die Arztvergütung für den Zeitraum vom<br />

1. Januar <strong>2008</strong> bis 31. Dezember <strong>2008</strong> vereinbart<br />

worden. Die budgetierte Gesamtvergütung<br />

ist um die bundeseinheitliche Veränderungsrate<br />

der beitragspflichtigen Einnahmen<br />

der Mitglieder der Krankenkassen in Höhe von<br />

0,64 Prozent angehoben worden. Extrabudgetäre<br />

Leistungen – wie zum Beispiel die Prävention<br />

– werden bundesweit einheitlich mit<br />

einem Punktwert von 4,7 Cent vergütet. Auch<br />

für die bei medizinisch notwendigen Hausbesuchen<br />

anfallenden Wegegelder konnte eine<br />

einheitliche Regelung gefunden werden. Zur<br />

Sicherstellung der Durchführung ambulanter<br />

Operationen ist mit der KBV ein spezifischer<br />

Leistungskatalog abgestimmt worden.<br />

Durch die Schaffung dieser neuen Struktur<br />

gelingt es, dass alle 17 Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen die <strong>Knappschaft</strong>shonorare über<br />

die KBV abrechnen werden; dies gewährleistet<br />

die rechnerische und sachliche Richtigkeit der<br />

Abrechnung.<br />

Besser kann man es nicht treffen.<br />

Die Krankenkasse mit Deutschlands treuesten Kunden.* Für begeisternde 12,7 %.<br />

www.knappschaft.de | 08000 200 501 (gebührenfrei).<br />

* Kundenmonitor Deutschland 2007<br />

Trotz der in den letzten Jahren erheblichen<br />

Verbesserungen in der medizinischen Behandlung<br />

und der gestiegenen Überlebens chancen<br />

ist Krebs nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

dennoch die zweithäufigste Todesursache.<br />

An Krebs erkrankte Patienten haben ein be-<br />

gründetes besonderes Versorgungsbe dürfnis.<br />

Um diesen medizinischen Bedürfnissen Krebskranker<br />

Rechnung zu tragen, ist zur Verbesserung<br />

der onkologischen Versorgung mit<br />

der Kassenärztlichen Bundesvereinigung eine<br />

bundesweit gültige Onkologievereinbarung<br />

geschlossen worden.<br />

Ziel dieser Vereinbarung ist die Förderung<br />

einer qualifizierten ambulanten Behandlung<br />

krebskranker Patienten in der vertragsärztlichen<br />

Versorgung. Dadurch sollen in der<br />

onkologischen Diagnostik und Therapie Alternativen<br />

zur stationären Behandlung angeboten,<br />

Versorgungsengpässe vermieden und<br />

die vertragsärztliche onkologische Versorgung<br />

verbessert werden.<br />

Mit dem Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs<br />

in der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

hat der Gesetzgeber eine umfassende<br />

ambulante Vergütungsreform auf den Weg<br />

gebracht. Als erster größerer Reformschritt<br />

konnte zum 1. Januar <strong>2008</strong> der Einheitliche<br />

Bewertungsmaßstab (EBM) in teilweise neuer<br />

Struktur und in Anpassung an die Regelungen<br />

des Vertragsarztrechtsänderungsgesetzes<br />

vereinbart werden.<br />

Onkologie-<br />

Vereinbarung<br />

Reform des<br />

Einheitlichen<br />

Bewertungsmaßstabes<br />

(EBM)


Disease-<br />

Management-<br />

Programme<br />

Zentrale Forderung der Gesetzgebung an den<br />

neuen EBM war, dass die Leistungen umfangreicher<br />

als bisher mit Pauschalen vergütet<br />

werden; Versichertenpauschalen für Hausärzte<br />

sowie Grund- und Zusatzpauschalen für<br />

Fachärzte. Dieser gesetzliche Auftrag wurde<br />

durch die Zusammenfassung zahlreicher<br />

Komplex- und Einzelleistungsziffern erfüllt.<br />

Insgesamt wurde eine Anhebung des Punktzahlvolumens<br />

von zehn Prozent beschlossen.<br />

Im Rahmen budgetierter Arztvergütung führt<br />

dies jedoch nicht zu einer höheren Vergütung,<br />

sondern bedeutet vielmehr einen Verfall der<br />

Punktwerte.<br />

Neue Versorgungsformen<br />

Zur Verbesserung der Versorgung chronisch<br />

Kranker und zum Abbau von Über-, Unter- und<br />

Fehlversorgungen haben Krankenkassen die<br />

Möglichkeit, für bestimmte Krankheitsbilder<br />

strukturierte Behandlungsprogramme, so<br />

genannte Disease-Management-Programme<br />

(DMP), anzubieten.<br />

Gesundheitsprogramm ‚gut DABEI’<br />

Entwicklung der Teilnehmerzahlen<br />

65.000<br />

Das vor diesem Hintergrund von der <strong>Knappschaft</strong><br />

entwickelte Gesundheitsprogramm<br />

,gut DABEI’ wird flächendeckend angeboten.<br />

Somit kann die <strong>Knappschaft</strong> für alle chronischen<br />

Erkrankungen, für die der Gesetzgeber<br />

die Einführung von DMP ermöglicht, ihren<br />

Versicherten entsprechende Angebote unterbreiten.<br />

Zum Angebot zählt auch die vertragliche<br />

Einbindung vieler Eigenbetriebe in DMP, so<br />

zum Beispiel der <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

Bochum, Dortmund, Recklinghausen,<br />

Püttlingen und Sulzbach sowie der Kliniken<br />

für Rehabilitation in Bad Neuenahr und Bad<br />

Driburg.<br />

Schwerpunktmäßig wurde im Jahr <strong>2008</strong> die<br />

Betreuung der eingeschriebenen Versicherten<br />

intensiviert und das Informationsangebot für<br />

die Versicherten im Rahmen der Qualitätssicherung<br />

erweitert.<br />

| 2004 <strong>2008</strong> |<br />

Kranken- und Pflegeversicherung<br />

230.000<br />

55


56 Kranken- und Pflegeversicherung<br />

Wahltarife<br />

zur Kostenerstattung<br />

Disease-Management-Programme<br />

für Diabetiker<br />

Die Zahl der in ,gut DABEI’ für die Indikationen<br />

Diabetes mellitus (Typ 1 und Typ 2), Brustkrebs,<br />

koronare Herzkrankheit (KHK) sowie Asthma<br />

und COPD eingeschriebenen Versicherten<br />

ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich<br />

angestiegen, so dass im Berichtsjahr <strong>2008</strong><br />

mittlerweile etwa 230.000 Teilnehmer vom<br />

Gesundheitsprogramm profitieren: Unabhängige<br />

wissenschaftliche Studien haben<br />

ergeben, dass sich der Gesundheitszustand<br />

der Patienten während der Teilnahme an<br />

einem solchen Programm grundsätzlich<br />

verbessert hat.<br />

Mit dem Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs<br />

in der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

wurden in der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

erstmals Wahltarife eingeführt.<br />

Nachdem aufgrund der gesetzlichen Ermächtigung<br />

die strategische Entscheidung gefallen<br />

war, hat die <strong>Knappschaft</strong> im Laufe des Jahres<br />

<strong>2008</strong> die satzungsmäßigen und technischen<br />

Voraussetzungen dafür geschaffen, um<br />

ihren Versicherten mit dem Jahreswechsel<br />

Wahl tarife zur Kostenerstattung für den<br />

ambulanten ärztlichen und den ambulanten<br />

zahnärztlichen Bereich anbieten zu können.<br />

In den jeweiligen Wahltarifen sind grundsätzlich<br />

80 Prozent der privat(zahn)ärztlichen<br />

Rechnungsforderungen erstattungsfähig. Der<br />

versichertenbezogene Selbstbehalt ist auf 500<br />

Euro kalenderjährlich je Wahltarif begrenzt. Im<br />

Übrigen schließt der Wahltarif Zahnarzt einen<br />

erhöhten Zuschuss für Zahnersatzleistungen<br />

sowie kieferorthopädische Behandlungsmaßnahmen<br />

mit ein.<br />

Mit den neuen Wahltarifen zur Kostenerstattung<br />

hat die <strong>Knappschaft</strong> Neuland betreten.<br />

Hierfür waren entsprechend der gesetzlichen<br />

Vorgabe des Verbots von Quersubventionen<br />

kostendeckende Prämien für die Wahltarife zu<br />

kalkulieren. Trotzdem sind die Prämientarife<br />

für die Wahltarife zur Kostenerstattung im<br />

Wettbewerb als günstig anzusehen.<br />

Nach der Genehmigung durch das Bundes-<br />

versicherungsamt stand dem pünktlichen<br />

Start der Wahltarife zur Kostenerstattung am<br />

1. Januar 2009 nichts mehr im Wege.<br />

Ärzte, die im Besitz eines Homöopathie-<br />

Diploms sind oder die Zusatzbezeichnung<br />

Homöopathie führen, können an dem<br />

zwischen der <strong>Knappschaft</strong> und dem Deutschen<br />

Zentralverein homöopathischer Ärzte<br />

geschlossenen Vertrag teilnehmen und<br />

Versicherte der <strong>Knappschaft</strong> zuzahlungsfrei<br />

homöopathisch behandeln.<br />

Bis zum Ende des Jahres <strong>2008</strong> haben sich 1.332<br />

qualifizierte Ärzte zur Teilnahme an diesem<br />

Projekt entschieden. Die Zahl der teilnehmenden<br />

Versicherten lag im Jahr <strong>2008</strong> mit<br />

4.111 zweieinhalb Mal höher als zu Beginn des<br />

Projekts im Jahr 2007.<br />

Mit den Kliniken Essen-Mitte steht als weiterer<br />

Vertragspartner ein Krankenhaus zur Verfügung,<br />

das bei medizinisch indizierter Notwendigkeit<br />

und Überweisung durch den teilnehmenden<br />

niedergelassenen Arzt eine stationäre<br />

homöopathische Behandlung in enger<br />

Zusammenarbeit mit diesem durchführt.<br />

Projekt zur<br />

Klassischen<br />

Homöopathie


Wahltarif<br />

„Arzneimittel<br />

der besonderen<br />

Therapierichtungen“<br />

Hausarztzentrierte<br />

Versorgung<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> geht zuversichtlich davon<br />

aus, dass das Projekt „Homöopathie“ im<br />

Geschäftsjahr 2009 weiterhin so gut von<br />

unseren Versicherten angenommen wird und<br />

auf noch breitere Füße gestellt werden kann.<br />

Zusätzlich zu der ambulant-ärztlichen homöopathischen<br />

Behandlung hat die <strong>Knappschaft</strong><br />

auch einen Wahltarif „Arzneimittel der besonderen<br />

Therapierichtungen“ geschaffen.<br />

Der Tarif ermöglicht die Erstattung von Kosten<br />

für Arzneimittel, die grundsätzlich nicht im<br />

Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

aufgenommen sind. Das sind<br />

Arzneimittel<br />

der Phythotherapie (pflanzliche Arzneimittel),<br />

der Homöopathie und<br />

der anthroposophischen Medizin.<br />

Im Gegensatz zu dem Konzept zur Klassischen<br />

Homöopathie hat der Wahltarif den Charakter<br />

einer freiwilligen Zusatzversicherung gegen<br />

Prämienzahlung.<br />

Voraussetzung für eine Kostenerstattung<br />

ist eine privatärztliche Verordnung und die<br />

Abgabe der Präparate über eine Apotheke. Teilnahmeberechtigt<br />

sind alle Mitglieder, die ihre<br />

Beiträge zur Krankenversicherung (zumindest<br />

teilweise) selbst tragen, sowie deren familienversicherte<br />

Angehörige.<br />

Zur Sicherstellung der flächendeckenden<br />

hausarztzentrierten Versorgung hat die<br />

<strong>Knappschaft</strong> einen Vertrag mit der Arbeitsgemeinschaft<br />

Vertragskoordinierung der Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen und der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung geschlos sen.<br />

Der Vertrag ist zum 1. Oktober <strong>2008</strong> in Kraft<br />

getreten und läuft zunächst bis zum 30. September<br />

2011.<br />

Die Hausärzte wurden durch öffentliche Ausschreibung<br />

im Deutschen Ärzteblatt über die<br />

Zugangsvoraussetzungen und die Leistungsinhalte<br />

der hausarztzentrierten Versorgung<br />

der <strong>Knappschaft</strong> informiert.<br />

Mit dem Hausarztmodell bietet die <strong>Knappschaft</strong><br />

ihren Versicherten bundesweit eine<br />

durch den Hausarzt koordinierte Behandlung<br />

an, die auf eine strukturierte und qualitätsgesicherte<br />

sowie wirtschaftliche Versorgung<br />

auf allen relevanten Ebenen abzielt.<br />

Der bereits in den Vorjahren begonnene<br />

Informationsaustausch mit Ärzten wurde<br />

auch im Jahr <strong>2008</strong> weiter fortgesetzt. Ziel<br />

ist es, durch Erschließung von bestehenden<br />

Wirtschaftlichkeitsreserven die Arzneimittelkosten<br />

zu senken. So wurden im Rahmen<br />

des Arzneimittelmanagements im Jahr <strong>2008</strong><br />

rund 2.500 niedergelassene Ärzte schriftlich<br />

kontaktiert; die meisten der angeschriebenen<br />

Ärzte kamen aus den Regionen Sachsen,<br />

Sachsen-Anhalt, Saarland, Niedersachsen und<br />

Thüringen.<br />

Im Rahmen der Arztanschreiben wurde<br />

aufgezeigt, wie hoch das zu erzielende<br />

Einsparpotenzial für den einzelnen Arzt<br />

wäre, wenn er seine Verordnungsweise in der<br />

vorgeschlagenen Form umstellen würde. Für<br />

Rückfragen der Ärzte wurde ein kostenloses<br />

Telefon zur Arzneimittelberatung zur Verfügung<br />

gestellt. Zudem wurde den betroffenen<br />

Ärzten zeitgleich mit dem schriftlichen Dialog<br />

eine persönliche Pharmakotherapieberatung<br />

angeboten.<br />

Kranken- und Pflegeversicherung<br />

Arzneimittelmanagement<br />

57


58 Kranken- und Pflegeversicherung<br />

Rabattverträge<br />

Apothekenabrechnung/Pharmazeutische<br />

Beratung<br />

Befundbezogene Festzuschussregelung<br />

bei Zahnersatz<br />

Der Gesetzgeber hat die Bedeutung von<br />

Rabattverträgen zwischen Krankenkassen<br />

und pharmazeutischen Unternehmen entscheidend<br />

gestärkt. Der Apotheker muss ein<br />

wirkstoffgleiches Medikament eines Herstellers<br />

abgeben, mit dem die Krankenkasse einen<br />

Rabattvertrag geschlossen hat, sofern der Arzt<br />

den Austausch des Medikamentes auf dem<br />

Rezept nicht ausdrücklich ausgeschlossen hat.<br />

Diese Situation hat die <strong>Knappschaft</strong> genutzt<br />

und mit mittlerweile 26 pharmazeutischen<br />

Unternehmen Rabattverträge geschlossen.<br />

Sowohl die Umsatzzahlen unserer Vertragspartner<br />

als auch die Reaktionen unserer Versicherten<br />

machen deutlich, dass die Strategie<br />

der <strong>Knappschaft</strong>, auf ein breites Arzneimittelangebot<br />

zu setzen, der richtige Weg war.<br />

Zu den 26 Vertragspartnern zählen auch sechs<br />

Anbieter von Originalpräparaten. Dies macht<br />

deutlich, dass auch die forschende Arzneimittelindustrie<br />

mittlerweile erkannt hat, dass<br />

Kooperationen mit Krankenkassen zukünftig<br />

eine wichtige Rolle im Arzneimittelmarkt spielen<br />

werden. Die <strong>Knappschaft</strong> verfolgt das Ziel,<br />

insbesondere in diesem Bereich zukünftig<br />

noch intensiver aktiv zu werden. Durch innovative<br />

Ansätze – wie etwa die Koppelung von<br />

Rabatt- und Selektivverträgen – sollen weitere<br />

große Wirtschaftlichkeitsreserven im Bereich<br />

der Originalpräparate gehoben werden.<br />

Die Pharmazeutische Beratung mit Sitz in<br />

Moers berät und informiert Dienststellen<br />

der <strong>Knappschaft</strong>, verordnende Ärzte und<br />

abgebende Apotheken hinsichtlich der<br />

Verordnungs- und Übernahmefähigkeit von<br />

Arzneimitteln zu Lasten der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung sowie über bestehende<br />

Rabattverträge.<br />

Darüber hinaus werden hier auch sämtliche<br />

Preisanfragen der Dienststellen sowie Auslandserstattungen<br />

bearbeitet.<br />

Der auch im Jahr <strong>2008</strong> weiterhin bestehende<br />

Anstieg bei den schriftlichen und telefonischen<br />

Anfragen auf über 25.000 zeigt den<br />

enormen Beratungsbedarf in diesem Bereich.<br />

Die Berichtigungen gegenüber den Apotheken<br />

wurden auch im Jahr <strong>2008</strong> gegenüber dem<br />

Vorjahr weiter gesteigert.<br />

Desgleichen ergab sich auch im Bereich der<br />

Arztregresse im Berichtsjahr <strong>2008</strong> ein zahlenund<br />

wertmäßiger Anstieg der gestellten<br />

Regresse.<br />

Durch intensiviertes Einzelfallmanagement<br />

wurden mit der Optimierung von Therapieansätzen<br />

unter sozialmedizinischen Aspekten<br />

weitere Kostensenkungen erzielt. Ziel ist eine<br />

Versorgung nach den Regeln der ärztlichen<br />

Kunst auf der Grundlage des allgemein anerkannten<br />

Standes der medizinischen Erkenntnisse<br />

im Umfange einer wirtschaftlichen<br />

Versorgung.<br />

Um den Kundenservice auf dem Gebiet der<br />

Arzneimittel weiter auszubauen, startete<br />

Mitte November <strong>2008</strong> mit dem „Arzneimitteltelefon“<br />

ein neuer, bundesweiter Service für<br />

die Versicherten der <strong>Knappschaft</strong>.<br />

Über das Arzneimitteltelefon haben die Versicherten<br />

kostenfrei die Möglichkeit, sich über<br />

die Verordnungsmöglichkeit von Arzneimitteln<br />

auf Kassenrezept, über Rabattpartner<br />

der <strong>Knappschaft</strong> oder über Zuzahlungen bei<br />

Arzneimitteln zu informieren.<br />

Arzneimitteltelefon


Zahnersatzbeschwerden<br />

Ziel ist es hierbei, die Versicherten in diesem<br />

für sie vielfach unüberschaubaren Bereich<br />

kompetent zu beraten.<br />

Wie gut dieser Service von den Versicherten<br />

angenommen wird, zeigen die Zahlen für<br />

die ersten sechs Wochen bis zum Jahresende<br />

<strong>2008</strong>. In dieser Zeit führten die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter bereits rund 1.800<br />

Telefonate mit Versicherten.<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> unterstützt ihre Versicherten<br />

bei Beschwerden über die zahnprothetische<br />

Versorgung bereits seit Jahren.<br />

Es besteht hier die Möglichkeit, spezielle<br />

zahnärztliche Gutachter einzuschalten. Die<br />

Begutachtung ist für die Versicherten kostenfrei.<br />

Erfreulich ist in diesem Zusammenhang<br />

die Bilanz der im Jahre <strong>2008</strong> bearbeiteten<br />

Beschwerdefälle. So haben die beauftragten<br />

Gutachter bei den meisten der eingereichten<br />

Beschwerden die von den Versicherten<br />

vorgebrachten Mängel bestätigt, sodass den<br />

Versicherten mit einer kostenfreien Nachbesserung<br />

oder vollständigen Neuanfertigung des<br />

Zahnersatzes geholfen werden konnte.<br />

Kranken- und Pflegeversicherung<br />

59


60 Kranken- und Pflegeversicherung<br />

Hautkrebsscreening<br />

4.4 Management sonstiger Leistungen<br />

Leistungen zur Früherkennung von<br />

Krankheiten<br />

Hautkrebs zählt in allen Altersgruppen zu den<br />

auch in Deutschland schnell zunehmenden<br />

Krebsarten; zugleich ist Hautkrebs aber eine<br />

Krebsart, für die bei einer gezielten Früherkennung<br />

nachweislich große Heilungschancen<br />

bestehen. Darum haben seit dem 1. Juli <strong>2008</strong><br />

alle gesetzlich krankenversicherten Männer<br />

und Frauen ab dem 35. Lebensjahr in einem<br />

zweijährigen Rhythmus einen Anspruch auf<br />

vertragsärztliche Maßnahmen zur Früherkennung<br />

von Hautkrebs.<br />

Die Vorsorgeuntersuchung auf Hautkrebs<br />

für unter 35-jährige Versicherte gehört nicht<br />

zum allgemeinen Leistungskatalog der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung. Vor dem<br />

Hintergrund steigender Umweltbelastungen<br />

(Ozonwerte) und eines geänderten Freizeitverhaltens<br />

gerade jugendlicher Personenkreise<br />

(ausgiebiges Sonnenbaden, Nutzen von<br />

Solarien) und mit dem Ziel, zu einer weiteren<br />

Senkung neuer Hautkrebserkrankungen<br />

beizutragen, hat die <strong>Knappschaft</strong> mit der<br />

Kassenärztlichen Bundesvereinigung im Jahre<br />

<strong>2008</strong> einen bundesweit gültigen Zusatzvertrag<br />

unterzeichnet.<br />

<strong>Knappschaft</strong>sversicherte unter 35 Jahren<br />

haben dadurch die Möglichkeit, die Untersuchung<br />

nach Vorlage ihrer Krankenversichertenkarte<br />

bei einem Facharzt für Haut- und<br />

Geschlechtskrankheiten alle zwei Jahre<br />

kostenfrei in Anspruch zu nehmen; wie bei<br />

allen Vorsorgeleistungen fällt die Praxisgebühr<br />

in diesem Zusammenhang nicht an.<br />

Durch dieses Leistungsangebot hat die<br />

<strong>Knappschaft</strong> im Wettbewerb ein Alleinstellungsmerkmal.<br />

Für Schutzimpfungen ist in der Bundesre-<br />

publik Deutschland geregelt, dass Impfungen<br />

von besonderer Bedeutung für die Gesundheit<br />

der Bevölkerung von den obersten Gesundheitsbehörden<br />

der Länder auf der Grundlage<br />

von Empfehlungen der Ständigen Impfkommission<br />

am Robert Koch-Institut öffentlich<br />

empfohlen werden. Bezüglich der Schutzimpfung<br />

gegen Gebärmutterhalskrebs gilt<br />

eine Empfehlung zur generellen Impfung<br />

gegen humane Papillomaviren (HPV) für Mädchen<br />

im Alter von 12 bis 17 Jahren.<br />

Die in diesem Zusammenhang entstehenden<br />

Kosten werden von der <strong>Knappschaft</strong> für die<br />

genannte Altersgruppe übernommen.<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> wird weiterhin die Entwicklungen<br />

im Bereich der Schutzimpfungen<br />

aufmerksam beobachten und überzeugende<br />

Innovationen bei der Gestaltung des<br />

Leistungs kataloges berücksichtigen.<br />

Ein wichtiger Bestandteil unserer Krankenversicherung<br />

ist die Prävention und Gesundheitsförderung<br />

ihrer Versicherten. Ein Teil<br />

der Prävention sind die Schutzimpfungen.<br />

Durch die letzte Gesundheitsreform wurden<br />

die bisher als Satzungsleistungen definierten<br />

Schutzimpfungen in den Regelleistungskatalog<br />

der gesetzlichen Krankenkassen überführt<br />

(Schutzimpfungsrichtlinie). Außerdem hat der<br />

Gesetzgeber den Krankenkassen die Möglichkeit<br />

eröffnet, für ihre Versicherten Reiseschutzimpfungen<br />

anzubieten, um hiermit<br />

Schutzimpfung<br />

gegen Gebärmutterhalskrebs<br />

Ausblick<br />

Reiseschutzimpfungen


Aktivtage –<br />

Gesundheitsförderung<br />

in<br />

ausgesuchten<br />

Hotels<br />

das Einschleppen schwerer Krankheiten nach<br />

Deutschland zu verhindern und die hiermit<br />

verbundenen möglichen Folgekosten auszuschließen.<br />

Auch die <strong>Knappschaft</strong> erstattet die Kosten für<br />

Reiseschutzimpfungen, wenn die Impfung auf<br />

Grundlage der Empfehlungen der Ständigen<br />

Impfkommission beim Robert Koch-Institut<br />

in Verbindung mit den Reisehinweisen des<br />

Auswärtigen Amtes entweder von einem<br />

Vertragsarzt oder vom Gesundheitsamt durchgeführt<br />

wird.<br />

Gesundheitskurse der primären<br />

Prävention<br />

Neben den üblichen ortsnahen Gesundheitskursen,<br />

die in der mittlerweile bekannten und<br />

gern genutzten Datenbank „easy!“ abgelegt<br />

und aufzufinden sind, wurde im Jahr <strong>2008</strong> ein<br />

neues Produkt eingeführt. Unter dem Titel<br />

„Aktivtage – Gesundheitsförderung in ausgesuchten<br />

Hotels“ bezuschusst die <strong>Knappschaft</strong><br />

das Programm ihres Kooperationspartners<br />

AKON Aktivkonzept.<br />

Aktivtage sind Gesundheitskurse in ausge-<br />

suchten Hotels in reizvollen Gegenden<br />

Deutschlands. Während des mehrtägigen<br />

Aufenthalts führt besonders qualifiziertes<br />

Fachpersonal kompakte Gesundheitskurse<br />

durch. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

bedeutet dies ein effektives Gesundheitsprogramm<br />

in entspannter Umgebung fern des<br />

Alltags. Die geprüften und zertifizierten Kurse<br />

beinhalten die Schwerpunkte Bewegung,<br />

Ernährung und Entspannung. Die Aktivtage<br />

werden von der <strong>Knappschaft</strong> als Alternative<br />

zu den bundesweit mehr als 30.000 Gesundheitskursen<br />

angeboten. Der Zuschuss beträgt<br />

bis zu 160 Euro und reduziert damit die Kosten<br />

für das gesamte Programm deutlich. Aktivtage<br />

beinhalten immer zwei Gesundheitskurse.<br />

Auch in Verbindung mit den Aktivtagen<br />

werden identische bzw. inhaltsgleiche Kurse<br />

im selben Kalenderjahr nur einmal finanziell<br />

von der <strong>Knappschaft</strong> gefördert.<br />

Belastungsgrenze § 62 SGB V<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> hat wie in den Jahren zuvor<br />

auch in diesem Jahr den Versicherten die<br />

Möglichkeit eingeräumt, durch Vorauszahlung<br />

der Belastungsgrenze einen Befreiungsausweis<br />

zu erhalten. Damit konnte erneut auch<br />

eine Arbeitsentlastung der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Geschäftsstellen erreicht<br />

werden.<br />

Im Rahmen einer Anschreibeaktion wurde<br />

allen bis zu einem Stichtag bereits aufgrund<br />

eines Überschreitens der Belastungsgrenze<br />

für den Rest des Kalenderjahres befreiten<br />

Rentnern und Anpassungsgeld-Beziehern<br />

die Vorauszahlung für das Folgejahr angeboten.<br />

Neben den von der Anschreibeaktion<br />

erfassten Personen existiert generell ein<br />

unverändertes großes Interesse seitens der<br />

Versicherten an einer Vorauszahlung.<br />

Medizinische Leistungen für Mutter-/<br />

Vater-Kind-Maßnahmen<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> übernimmt in medizinisch<br />

begründeten Fällen die vollen Kosten<br />

medizinischer Leistungen für Mütter bzw.<br />

Väter sowie für Mutter-/Vater-Kind-Maßnahmen.<br />

Die Zahl der Bewilligungen ist vom Jahr 2007<br />

auf das Jahr <strong>2008</strong> um rund 50 Prozent sprunghaft<br />

angestiegen. Während im Jahr 2007 747<br />

Leistungen mit einem Abrechnungsvolumen<br />

von rund 2,8 Millionen Euro bewilligt wurden,<br />

Kranken- und Pflegeversicherung<br />

61


62 Kranken- und Pflegeversicherung<br />

wurden im Berichtsjahr <strong>2008</strong> 1.128 Leistungen<br />

zu rund 4 Millionen Euro beschieden.<br />

Der Leistungs- und Ausgabenanstieg dürfte<br />

zum einen durch die Mitgliedergewinnung<br />

und zum anderen durch die Bestimmung als<br />

Pflichtleistung durch das Gesetz zur Stärkung<br />

des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

begründet sein.<br />

Zur Serviceverbesserung gegenüber unseren<br />

Kunden und zur Ausgabenminimierung sind<br />

seit Ende <strong>2008</strong> eigene Antragsvordrucke in<br />

unseren Dienststellen erhältlich und der<br />

Umweg über die Inanspruchnahme externer<br />

Stellen ist nicht mehr zwingend erforderlich.<br />

Zusätzlich wurden Kooperationsvereinbarungen<br />

mit stationären Einrichtungen<br />

geschlossen, nicht zuletzt auch im Interesse<br />

der Qualitätsverbesserung.<br />

Bewilligte ambulante Kuren<br />

in Fallzahlen<br />

Ambulante Vorsorgeleistungen in<br />

einem anerkannten Kurort<br />

Ambulante Vorsorgeleistungen in einem<br />

anerkannten Kurort kommen zu Lasten der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung in Betracht,<br />

wenn die zur Verfügung stehenden Leistungen<br />

und Behandlungsmöglichkeiten zur Verhütung<br />

oder Beseitigung von Krankheiten<br />

am Wohnort nicht ausreichend bzw. nicht<br />

geeignet sind.<br />

Für die Zuschussgewährung beträgt die<br />

Höchstgrenze bei der „normalen“ ambulanten<br />

Vorsorgeleistung 13 Euro. Für chronisch kranke<br />

Kleinkinder beträgt der Zuschuss 21 Euro.<br />

Die Zahlen der im Jahr <strong>2008</strong> bewilligten<br />

Maßnahmen ist mit 20.164 gegenüber dem<br />

Vorjahr etwas gestiegen. Unsere Versicherten<br />

nutzen weiterhin vermehrt die Möglichkeit,<br />

ambulante Vorsorgeleistungen in den neuen<br />

EU-Mitgliedsstaaten mit einem Kostenzuschuss<br />

der <strong>Knappschaft</strong> in Anspruch nehmen<br />

zu können.<br />

2004 —— 10.576<br />

2005 —— 17.661<br />

2006 —— 19.077<br />

2007 —— 19.000<br />

<strong>2008</strong> —— 20.164


4.5 Leistungsmanagement Pflegeversicherung<br />

Ambulante Pflege<br />

Der leistungsrechtliche Bereich der sozialen<br />

Pflegeversicherung war bei der <strong>Knappschaft</strong><br />

im Kalenderjahr <strong>2008</strong> durch weiterhin hohe<br />

Antragseingänge auf dem ambulanten Sektor<br />

gekennzeichnet.<br />

Leistungsfälle der ambulanten Pflege<br />

in Fallzahlen bzw. Prozent (89.233 Fälle)<br />

Die Zahl der ambulanten Leistungsfälle<br />

beläuft sich Ende Dezember <strong>2008</strong> auf 89.233<br />

Fälle. Hiervon wurde die Pflegesachleistung,<br />

also die Hilfe durch professionelle Pflegedienste,<br />

gegenüber dem Pflegegeld auch<br />

<strong>2008</strong> bei der <strong>Knappschaft</strong> deutlich weniger<br />

beansprucht.<br />

Pflegestufe I —— 55.373 (62,05 %)<br />

Pflegestufe II —— 27.943 (31,31 %)<br />

Pflegestufe III —— 5.888 (6,60 %)<br />

Härtefälle<br />

—— 29 (0,03%)<br />

Leistungsarten der ambulanten Pflege<br />

in Fallzahlen<br />

Pflegestufe I Pflegestufe II Pflegestufe III Härtefälle Gesamt in Prozent<br />

Pflegesachleistungen<br />

einschließlich Tages- 15.093 10.678 2.843 29 28.643 32,10<br />

und Nachtpflege sowie<br />

Kombinationsleistung<br />

Pflegegeld 40.280 17.265 3.045 0 60.590 67,90<br />

Kranken- und Pflegeversicherung<br />

63


64 Kranken- und Pflegeversicherung<br />

Vollstationäre Pflege<br />

Die Anzahl der vollstationären Leistungsfälle<br />

betrug zum 31. Dezember <strong>2008</strong> 38.377 Fälle.<br />

Insgesamt hat die <strong>Knappschaft</strong> im Berichts-<br />

Leistungsfälle der stationären Pflege<br />

in Fallzahlen bzw. Prozent (38.377 Fälle)<br />

jahr <strong>2008</strong> für insgesamt 127.610 Versicherte<br />

Leistungen der ambulanten bzw. vollstationären<br />

Pflege übernommen.<br />

Pflegestufe I —— 12.859 (33,51 %)<br />

Pflegestufe II —— 17.774 (46,31 %)<br />

Pflegestufe III —— 7.659 (19,96 %)<br />

Härtefälle<br />

—— 85 (0,22%)<br />

Leistungsarten der vollstationären Pflege<br />

in Fallzahlen<br />

vollstationäre Pflege<br />

nach § 43 SGB XI<br />

Pflegestufe I Pflegestufe II Pflegestufe III Härtefälle Gesamt in Prozent<br />

11.731 16.958 7.339 85 36.113 94,10<br />

vollstationäre Pflege<br />

in einer Behinderten- 1.128 816 320 0 2.264 5,90<br />

einrichtung<br />

nach § 43 a SGB XI


4.6 Kundenservice<br />

Teams Markt + Vertrieb<br />

Auch im ersten Jahr nach der Öffnung der<br />

<strong>Knappschaft</strong> ist es den 15 regionalen Teams<br />

Markt + Vertrieb im Rahmen der Neukundenwerbung<br />

gelungen, die Marktposition der<br />

<strong>Knappschaft</strong> im Vergleich zu den Mitbewerbern<br />

weiter zu stärken. Insgesamt konnte die<br />

<strong>Knappschaft</strong> ihren Versichertenbestand seit<br />

der Öffnung am 1. April 2007 – allein durch die<br />

Neukundengewinnung – um rund 10 Prozent<br />

bzw. 170.000 Versicherte netto steigern. Damit<br />

sind nun rund 1,7 Millionen Menschen bei der<br />

<strong>Knappschaft</strong> kranken- und pflegeversichert<br />

und profitieren von den umfassenden und<br />

vorbildlichen Leistungen.<br />

Neben der Privatkundenakquise und der<br />

Firmen kundenbetreuung sind die Teams<br />

Markt + Vertrieb für viele weitere Aufgaben<br />

zuständig. Sie organisieren und betreuen<br />

Messen und Veranstaltungen, übernehmen<br />

regionale Pressearbeiten und planen die<br />

Gesundheitskurse der <strong>Knappschaft</strong>.<br />

Kundenzufriedenheit<br />

Keine andere gesetzliche Krankenkasse hat<br />

treuere Kunden als die <strong>Knappschaft</strong>.<br />

Das ist das aktuelle Ergebnis von „Kunden-<br />

monitor Deutschland <strong>2008</strong>“, der umfas-<br />

sendsten Benchmark-Studie zur Kundenorientierung<br />

in Deutschland. Ein größeres<br />

Kompliment können Kunden ihrer Krankenkasse<br />

kaum machen.<br />

Die Kundentreue wurde durch die Frage:<br />

„Würden Sie sich wieder für Ihre Kranken-<br />

kasse entscheiden?“ ermittelt. Mit der Note<br />

1,45 konnte die <strong>Knappschaft</strong> sich gegenüber<br />

2007 sogar noch verbessern. 90,1 Prozent der<br />

Kunden würden sich auf Grund ihrer Erfahrung<br />

wieder bei der <strong>Knappschaft</strong> versichern.<br />

Damit liegt die <strong>Knappschaft</strong> gemeinsam mit<br />

einer weiteren Krankenkasse (89,6 Prozent )<br />

auf Platz 1.<br />

Testsieger ist die <strong>Knappschaft</strong> auch bei der<br />

Beurteilung des besten Preis/Leistungsverhältnisses.<br />

Insgesamt sind die befragten <strong>Knappschaft</strong>smitglieder<br />

mit ihrer Krankenkasse sehr<br />

zufrieden. Über 94,3 Prozent geben an, mit der<br />

<strong>Knappschaft</strong> richtig abgesichert zu sein. Auch<br />

mit diesem Wert liegt die <strong>Knappschaft</strong> vor<br />

allen anderen bewerteten Krankenkassen.<br />

Kranken- und Pflegeversicherung<br />

65


66 Kranken- und Pflegeversicherung<br />

„Würden Sie sich noch einmal für Ihre Krankenkasse entscheiden?“<br />

Kundenmonitor Deutschland <strong>2008</strong><br />

<strong>Knappschaft</strong> —— 1,45<br />

GEK —— 1,45<br />

SBK —— 1,47<br />

TK —— 1,53<br />

BKK Mobil Oil —— 1,62<br />

IKK —— 1,66<br />

KKH —— 1,71<br />

Deutsche BKK —— 1,74<br />

AOK Plus —— 1,75<br />

DAK —— 1,80<br />

Barmer Ersatzkasse —— 1,82<br />

AOK Bayern —— 1,83<br />

AOK B.-Württemberg —— 1,94<br />

AOK Westf.-Lippe —— 1,95<br />

Taunus BKK —— 1,96<br />

AOK Niedersachsen —— 1,98<br />

AOK Rheinland/Hamburg —— 2,04<br />

Mittelwerte auf einer Skala von „bestimmt“ (= 1) bis „bestimmt nicht“ (= 5).<br />

Berücksichtigung der Ergebnisse auf der Basis N > 100<br />

Mitarbeiterqualifikation<br />

Kunden erleben eine Krankenkasse wie<br />

die <strong>Knappschaft</strong> in erster Linie über die<br />

Menschen, die dort arbeiten. Kompetente,<br />

hilfsbereite, zuverlässige und freundliche<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten<br />

die Chance, sich von den Mitbewerbern zu<br />

differenzieren.<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> investiert deshalb über ein<br />

umfassendes Aus-, Weiter- und Fortbildungsprogramm<br />

mit Kommunikations-, Fachtrainings<br />

und Coachings in die Qualifikation<br />

ihrer Mitarbeiter. Diese Programme werden<br />

kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der <strong>Knappschaft</strong> bedeutet der Wandel vom<br />

Versichertenverwalter zum kundenorien-<br />

tierten Gestalter eine stärkere Marktorientierung<br />

und ausgeprägte Servicequalität,<br />

fachliche Beratungskompetenz sowie<br />

Verkaufs mentalität. Deshalb haben im<br />

Jahr <strong>2008</strong> die Vorbereitungen für neue, den<br />

aktuellen Kundenanforderungen angepassten<br />

Trainings mit einem neuen Trainerstab<br />

begonnen.<br />

Um die Nachhaltigkeit dieses Wandels zu<br />

sichern, wurden im Jahr <strong>2008</strong> regelmäßige<br />

Service-Gespräche eingeführt, welche die<br />

Teamleiter auf den Geschäftsstellen mit<br />

Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im<br />

direkten Kundenkontakt führen.


5<br />

rehabilitation und teilhabe<br />

5.1 Die Teilhabe (Rehabilitation) | 68<br />

5.2 Leistungen zur medizinischen Rehabilitation | 69<br />

5.3 Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben | 73<br />

5.4 Sonstige Leistungen zur Teilhabe | 74<br />

5.5 Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung | 76


68 Rehabilitation und Teilhabe<br />

5.1 Die Teilhabe (Rehabilitation)<br />

Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> als Renten-<br />

versicherungsträger bzw. die <strong>Knappschaft</strong> als<br />

Träger der Krankenversicherung haben auch<br />

im Jahr <strong>2008</strong> im Bereich der Rehabilitation die<br />

Vorgaben der gesetzlichen Regelungen durch<br />

das Neunte Buch Sozialgesetzbuch (SGB IX)<br />

umgesetzt.<br />

Dabei bleibt es selbstverständlich auch<br />

weiterhin das Ziel des Trägers, die Leistungen<br />

zur Teilhabe für seine Versicherten und deren<br />

Angehörigen zügig zu erbringen, um<br />

eine Behinderung abzuwenden, zu beseitigen,<br />

zu mindern, ihre Verschlimmerung zu<br />

verhüten oder ihre Folgen zu mildern,<br />

Einschränkungen der Erwerbsfähigkeit oder<br />

Pflegebedürftigkeit zu vermeiden, zu überwinden,<br />

zu mindern oder eine Verschlimmerung<br />

zu verhüten sowie den vorzeitigen<br />

Bezug von Sozialleistungen zu vermeiden<br />

oder laufende Sozialleistungen zu mindern,<br />

die Teilhabe am Arbeitsleben entsprechend<br />

den Neigungen und Fähigkeiten dauerhaft<br />

zu sichern oder<br />

die persönliche Entwicklung ganzheitlich<br />

zu fördern und die Teilhabe am Leben in der<br />

Gesellschaft sowie eine möglichst selbständige<br />

und selbstbestimmte Lebensführung<br />

zu ermöglichen oder zu erleichtern.<br />

Um dieses Ziel möglichst schnell zu erreichen,<br />

sind seit 2001 „Gemeinsamen Servicestellen<br />

für Rehabilitation“ in jeder kreisfreien<br />

Stadt und in jedem Landkreis in der Bundesrepublik<br />

Deutschland eingerichtet worden.<br />

Hier soll eine ggf. zweifelhafte Zuständigkeit<br />

direkt geklärt werden, damit die Antragsteller<br />

umgehend an die maßgebende Dienststelle<br />

des zuständigen Rehabilitationsträgers<br />

verwiesen werden können. Die <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>/<strong>Knappschaft</strong> beteiligt sich bundesweit<br />

mit Dienststellen, die als gemeinsame<br />

Service stellen für Rehabilitation arbeiten.<br />

Trotz intensiver Bemühungen, diese Servicestellen<br />

durch forcierte Öffentlichkeitsarbeit in<br />

dem betroffenen Personenkreis und den ihn<br />

betreuenden Organisationen bekannter zu<br />

machen, finden diese leider auch weiterhin<br />

nicht den Zuspruch, den sich der Gesetzgeber<br />

davon versprochen hat. Es bleibt allerdings<br />

festzustellen, dass die erfolgreich durchgeführten<br />

Beratungen für eine verbesserte<br />

Kooperation der Beteiligten und eine Verfahrensbeschleunigung<br />

sorgten.<br />

Im Rahmen der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

für Rehabilitation haben die Trägergruppen<br />

der Rehabilitation „Gemeinsame Empfehlungen“<br />

entwickelt, an deren Vorbereitung<br />

auch die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>/<strong>Knappschaft</strong><br />

in den verschiedensten Gremien beteiligt<br />

war. Nun werden die beschlossenen „Gemeinsamen<br />

Empfehlungen“ bezüglich ihrer<br />

Wirksamkeit beobachtet und ggf. aktualisiert.<br />

Aus diesem Grunde haben die Rehabilitationsträger<br />

der Bundesarbeitsgemeinschaft für<br />

Rehabilitation jährlich über die Erfahrungen<br />

zu berichten, damit diese zusammengefasst<br />

an das Bundesministerium für Arbeit und<br />

Soziales weiter geleitet werden.


Reha-Kliniken<br />

in Heusweiler<br />

und Bottrop<br />

Reha-Zentrum prosper in Bottrop<br />

5.2 Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />

Ambulante Rehabilitation<br />

Durch das Sozialgesetzbuch IX ist unter anderem<br />

die ambulante Rehabilitation gesetzlich<br />

normiert worden. Die Träger der Renten- und<br />

Krankenversicherung haben sich auf einheitliche,<br />

an ambulante Rehabilitationseinrichtungen<br />

zu stellende Qualitätsanforderungen<br />

verständigt und nehmen laufend die Prüfung<br />

dieser Standards zur Anerkennung solcher Einrichtungen<br />

vor. Die Nachfrage auf Seiten der<br />

Versicherten steigt weiterhin an und bestätigt<br />

somit den Bedarf an Einrichtungen für die ambulante<br />

medizinische Rehabilitation. Durch<br />

die Anerkennung geeigneter Einrichtungen<br />

ist in Zukunft mit einem verstärkt flächendeckenden<br />

Angebot zu rechnen.<br />

Damit sollen Versicherte, die einer Rehabilitation<br />

- wegen der stationären Durchführung -<br />

bisher fern standen, erreicht werden.<br />

Besonders hervorzuheben sind die von der<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> betriebenen Reha-<br />

Einrichtungen in Heusweiler/Saarland (Reha-<br />

Klinik Schloss Bietschied) und am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

in Bottrop. Von der KBS<br />

wurden im Jahre <strong>2008</strong> in Heusweiler 369 Versicherte<br />

und in Bottrop 303 Versicherte ambulant<br />

rehabilitiert. Hinzu kommen Belegungen<br />

durch andere Sozialversicherungsträger.<br />

Stationäre Leistungen zur<br />

medizinischen Rehabilitation<br />

Im Bereich der stationären Rehabilitation hat<br />

die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> zur frühzeitigen<br />

Erreichung der rehabilitationsbedürftigen Versicherten<br />

ebenfalls neue Wege eingeschlagen.<br />

Durch ihr integratives Konzept sozialer Sicherheit<br />

bestehen hierfür optimale Bedingungen.<br />

Der Sozialmedizinische Dienst prüft bei<br />

Versicherten, die in den letzten zwei Jahren<br />

aufgrund von Erkrankungen derselben Indikationsgruppe<br />

häufig bzw. lange Zeit arbeitsunfähig<br />

waren, ob diese in Abstimmung mit<br />

ihrem Hausarzt eine medizinische Leistung<br />

zur Rehabilitation beantragen sollten, um<br />

die Gefahr einer Chronifizierung ihrer Leiden<br />

abzuwenden. Von den Sozialmedizinischen<br />

Diensten wurden zuletzt in fast 20 Prozent der<br />

vorgelegten Fälle Reha-Anträge empfohlen.<br />

Darüber hinaus hat die in § 84 Abs. 2 SGB IX<br />

normierte Pflicht der Arbeitgeber zur Durchführung<br />

eines betrieblichen Eingliederungsmanagements<br />

für über sechs Wochen arbeitsunfähige<br />

Mitarbeiter dazu geführt, dass die<br />

Arbeitgeber mit der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

neue Wege zur zeitnahen Einleitung von<br />

Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />

gefunden haben.<br />

Für die stationäre Rehabilitation ihrer Versicherten<br />

betreibt die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

zehn eigene Kliniken. Darüber hinaus stehen<br />

insbesondere für spezielle Erkrankungen<br />

(z.B. Erkrankungen des zentralen und peripheren<br />

Nervensystems, psychosomatische<br />

und psychische Erkrankungen, Suchterkrankungen)<br />

im gesamten Bundesgebiet Rehabilitationskliniken<br />

anderer Rentenversicherungsträger<br />

und privater Betreiber zur Verfügung,<br />

die von der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>/<strong>Knappschaft</strong><br />

mit anderen Rentenversicherungs- und<br />

Krankenversicherungsträgern gemeinsam<br />

belegt werden.<br />

Rehabilitation und Teilhabe<br />

Zehn eigene<br />

Reha-Kliniken<br />

69


70 Rehabilitation und Teilhabe<br />

Pilotprojekt mit<br />

den Kliniken<br />

Daun<br />

Zusammen mit den Kliniken Daun und den<br />

Kliniken Bad Liebenwerda führt die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

ein Projekt zur integrierten<br />

Entgiftungs- und Entwöhnungsbehandlung<br />

Alkoholabhängiger durch. Die der Entwöhnungsbehandlung<br />

voran gestellte Entgiftungsphase<br />

erfolgt nicht wie allgemein üblich<br />

durch eine Krankenhausbehandlung, sondern<br />

in der Aufnahmestation der Kliniken Daun<br />

bzw. Bad Liebenwerda. Hierdurch wird eine<br />

kompakte Entgiftungs- und Entwöhnungsbehandlung<br />

mit einem vereinfachten<br />

Einweisungsverfahren und einer kurzfristigen<br />

Aufnahme sicher gestellt und der Gefahr eines<br />

möglichen Alkoholkonsums und einer zusätzlichen<br />

Krankenhausbehandlung vor Beginn<br />

der Rehabilitation vorgebeugt. Im Jahr <strong>2008</strong><br />

nahmen 69 Versicherte der KBS an diesen<br />

Projekten teil.<br />

Leistungen zur medizinischen<br />

Rehabilitation der Rentenversicherung<br />

Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ist für Leistungen<br />

zur Teilhabe zuständig, wenn die Antragsteller<br />

mindestens einen Beitrag aufgrund<br />

einer Beschäftigung zur knappschaftlichen<br />

Rentenversicherung gezahlt haben. In der<br />

allgemeinen Rentenversicherung ist die<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> zuständig, wenn ein<br />

Beitrag aufgrund einer Beschäftigung<br />

beim Bundeseisenbahnvermögen,<br />

bei der Deutschen <strong>Bahn</strong> AG,<br />

bei <strong>Bahn</strong>-Versicherungsträgern, der Krankenversorgung<br />

der Bundesbahnbeamten<br />

und dem <strong>Bahn</strong>sozialwerk,<br />

in der <strong>See</strong>fahrt (<strong>See</strong>schifffahrt und <strong>See</strong>fischerei),<br />

oder aufgrund von Versicherungspflicht als<br />

selbständiger <strong>See</strong>lotse, Küstenschiffer oder<br />

Küstenfischer gezahlt worden ist.<br />

Die Anträge auf Leistungen zur medizinischen<br />

Rehabilitation (alle Leistungsarten)<br />

stiegen um 8,8 Prozent, die Bewilligungen<br />

um 6,4 Prozent. Ein besonders hoher Anstieg<br />

ist erneut bei den bewilligten ambulanten<br />

Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />

mit 11,9 Prozent zu verzeichnen.<br />

Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ist bestrebt, für<br />

die von ihr betreuten Menschen auch weiterhin<br />

eine möglichst hohe Qualität bei den<br />

Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />

zu sichern. Dazu beitragen soll unter anderem<br />

die Beteiligung mit den eigenen und<br />

den federführend belegten Reha-Kliniken am<br />

Qualitätssicherungsprogramm der Deutschen<br />

Rentenversicherung Bund sowie die<br />

Kontaktaufnahme mit Reha-Kliniken nach<br />

individuellen Beschwerden im Rahmen des<br />

Beschwerdemanagements.<br />

Leistungen zur medizinischen Rehabilitation der Rentenversicherung<br />

Bewilligungen in Fallzahlen<br />

30.953<br />

10.104<br />

| 2005 <strong>2008</strong> |<br />

Bewilligungen davon Anteil AHB<br />

44.370<br />

11.910


Leistungen zur medizinischen<br />

Rehabilitation der Kranken versicherung<br />

Leistungen zur medizinischen Rehabilitation der Krankenversicherung<br />

Bewilligungen in Fallzahlen<br />

30.593<br />

27.458<br />

| 2005 <strong>2008</strong> |<br />

Bewilligungen davon Anteil AHB<br />

In der Krankenversicherung kommt eine<br />

stationäre Leistung zur medizinischen Rehabilitation<br />

(§§ 26 SGB IX i.V.m. 40 Abs. 2 SGB V)<br />

in Betracht, wenn aus sozialmedizinischer<br />

Sicht eine ambulante Krankenbehandlung<br />

am Wohnort oder eine ambulante Rehabilitation<br />

in wohnortnahen Einrichtungen nicht<br />

ausreichen und kein anderer Rehabilitationsträger<br />

vorrangig zuständig ist. Die Anzahl der<br />

stationären Leistungen zur medizinischen<br />

Rehabilitation (einschließlich Anschlussrehabilitationsleistungen)<br />

ist im Jahre <strong>2008</strong><br />

gegenüber dem Vorjahr bundesweit um rund<br />

8,6 Prozent angestiegen.<br />

Anschlussrehabilitation<br />

(Kranken- und Rentenversicherung)<br />

Ziel der Anschlussrehabilitation (AHB) ist es,<br />

dass der in Betracht kommende Patient möglichst<br />

nahtlos vom Akut-Krankenhaus in eine<br />

sogenannte AHB-Klinik verlegt werden kann.<br />

Um dies sicher zu stellen, wird die Antragstellung<br />

bereits während des Aufenthaltes des<br />

Versicherten im Akut-Krankenhaus vom ärztlichen<br />

Personal bzw. Sozialdienst dieses Krankenhauses<br />

vorbereitet. Die zügige Abwicklung<br />

der Anschlussrehabilitation wird durch ein<br />

besonderes Verfahren der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<br />

<strong>See</strong> geregelt. Die zentrale Dienststelle bei der<br />

Hauptverwaltung ist als Schnelleinweisungsstelle<br />

für die Bewilligung und Einleitung<br />

von Anschlussrehabilitationsleistungen der<br />

Kranken- und Rentenversicherung zuständig.<br />

Sie sorgt dafür, dass in diesen Fällen die stationären<br />

Rehabilitationsbehandlungen möglichst<br />

unmittelbar an einen Krankenhausaufenthalt<br />

anschließen, um den Versicherten eine zügige<br />

und vollständige Rehabilitation zu sichern.<br />

Gegenüber dem Jahr 2007 hat die Anzahl der<br />

Bewilligungen bei den Anschlussrehabilitationsleistungen<br />

der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />

um 6,3 Prozent zugenommen.<br />

Der Anteil der Anschlussrehabilitationen an<br />

den gesamten Leistungen zur medizinischen<br />

Rehabilitation beträgt 89,5 Prozent. Bei den<br />

Anschlussrehabilitationsleistungen der Rentenversicherung<br />

liegt der Anteil an den insgesamt<br />

bewilligten Leistungen zur medizinischen<br />

Rehabilitation im Jahr <strong>2008</strong> bei rund 26,8<br />

Prozent. Damit setzt sich der bereits in den vergangenen<br />

Jahren festgestellte Trend einer deutlichen<br />

Verschiebung der Behandlungsformen<br />

in Richtung der Anschlussheilbehandlungen in<br />

der Krankenversicherung fort. In der Rentenversicherung<br />

ist der Anteil gleich geblieben.<br />

Rehabilitation und Teilhabe<br />

33.709<br />

30.163<br />

71


72 Rehabilitation und Teilhabe<br />

Klinikbelegung und Abrechnung<br />

Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> stellt die Belegung<br />

der von ihr in Anspruch genommenen<br />

Reha-Kliniken durch eine zentrale Stelle für<br />

die Kranken- und Rentenversicherung sicher<br />

und rechnet zentral die Pflegekosten mit den<br />

Behandlungsstätten ab. Dies hat sich sowohl<br />

für die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> als auch für<br />

die Reha-Kliniken als Vorteil erwiesen, weil<br />

es für die Verhandlungen, die Belegung und<br />

die Abrechnungen nur einen Ansprech- bzw.<br />

Verhandlungspartner gibt. Bei denjenigen<br />

Kliniken, die bereits über die technischen Voraussetzungen<br />

verfügen, wurde im Jahr <strong>2008</strong><br />

damit begonnen, den elektronischen Datenaustausch<br />

nach § 301 Abs. 4 SGB V einzuführen.<br />

Dieses Verfahren, an dem 64 Kliniken zum<br />

31. Dezember <strong>2008</strong> teilnehmen, beinhaltet<br />

auch eine vollelektronische Pflegekostenabrechnung<br />

mit den Kliniken und wird sukzessiv<br />

auf weitere Kliniken ausgedehnt.<br />

Rehabilitationsnachsorge<br />

Die empfohlene Nachsorge zur Stabilisierung<br />

des Rehabilitationserfolges wird durch Verein-<br />

barungen unter anderem mit der Deutschen<br />

Rheuma-Liga, dem Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband<br />

und einer Vielzahl<br />

von Reha-Einrichtungen sicher gestellt. Die<br />

KBS schließt sich hierbei den Regelungen und<br />

Vereinbarungen der Deutschen Rentenversicherung<br />

Bund bzw. den Regionalträgern an.<br />

Ergänzende Leistungen zur<br />

Rehabilitation<br />

Die Renten- und Krankenversicherung<br />

erbringen während bzw. im Zusammenhang<br />

mit den vorstehenden Leistungen zur<br />

medizinischen Rehabilitation ergänzende<br />

Leistungen, die erforderlich sind, um das<br />

Ziel der Rehabilitation zu erreichen oder zu<br />

sichern. Dazu zählen unter anderem der Rehabilitationssport<br />

und das Funktionstraining<br />

in Gruppen. Außerdem werden die Leistungen<br />

zur Rehabilitation insbesondere um Reisekosten,<br />

Haushaltshilfe und Kinderbetreuungskosten<br />

sowie in der Rentenversicherung um<br />

das Übergangsgeld als Entgeltersatzleistung<br />

ergänzt.<br />

Anteil Anschlussheilbehandlungen an den Leistungen zur medizinischen Rehabilitation<br />

Bewilligungen in Prozent / Gesamtbereich KBS<br />

56,4 %<br />

89,5 %<br />

26,4 %<br />

10,5 %<br />

| 1992 <strong>2008</strong> |<br />

Bewilligte stationäre Leistungen der Krankenversicherung Bewilligte Leistungen der Rentenversicherung


Wiederherstellung der körperlichen<br />

Leistungsfähigkeit zur Verbesserung<br />

der Integration im Alltag<br />

5.3 Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />

Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />

Bewilligungen in Fallzahlen<br />

9.064<br />

| 2005 <strong>2008</strong> |<br />

Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben<br />

der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> dienen<br />

der beruflichen Rehabilitation behinderter<br />

oder von Behinderung bedrohter Menschen.<br />

Sie verfolgen das Ziel, Versicherten, deren<br />

Erwerbsfähigkeit aufgrund von Krankheit<br />

oder Behinderung eingeschränkt ist oder bei<br />

denen dies bei Weiterverrichtung ihrer bisherigen<br />

Berufstätigkeit einzutreten droht, den<br />

Übergang in eine neue, behinderungsgerechte<br />

Tätigkeit zu ermöglichen und sie dadurch<br />

möglichst dauerhaft (wieder) in das Erwerbsleben<br />

einzugliedern.<br />

Im Jahre <strong>2008</strong> sind bei der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<br />

<strong>See</strong> die Anträge und Bewilligungen bei den<br />

Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben rückläufig,<br />

und zwar die Anträge um 11,5 Prozent<br />

und die Bewilligungen um 13,4 Prozent. Wie<br />

bereits in den Vorjahren handelt es sich bei<br />

den bewilligten Leistungen vorwiegend um<br />

Hilfen zur Erhaltung oder Erlangung eines behinderungsgerechten<br />

Arbeitsplatzes und um<br />

Leistungen zur beruflichen Bildung, also zum<br />

Beispiel Umschulung, Fortbildung und Ausbildung.<br />

Dabei stehen die Bereitschaft und die<br />

Zusagen zur Erbringung von Zuschüssen für<br />

den Fall der Vermittlung eines Arbeitsplatzes<br />

sowie die Hinzuziehung von Integrationsfach-<br />

diensten und privaten Arbeitsvermittlern im<br />

Vordergrund der Eingliederungsbemühungen.<br />

Daneben erbringt die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

auch Leistungen an Arbeitgeber (zum Beispiel<br />

in Form von technischen Arbeitshilfen oder<br />

Eingliederungszuschüssen) und zur ergonomischen<br />

Ausstattung von Arbeitsplätzen an<br />

Versicherte. Des weiteren sind erneut in nicht<br />

unerheblichem Umfang Leistungen in Werkstätten<br />

für behinderte Menschen bewilligt<br />

worden, um diesem Personenkreis einen Arbeitsplatz<br />

auf dem besonderen Arbeitsmarkt<br />

dieser Werkstätten zu erschließen.<br />

Erfreulicherweise konnte auch im Jahre <strong>2008</strong><br />

die Bearbeitungszeit bei Anträgen auf Leistungen<br />

zur Teilhabe am Arbeitsleben weiter<br />

reduziert werden.<br />

Seit dem 1. Oktober <strong>2008</strong> beteiligt sich die<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> im Rahmen der Qualitätssicherung<br />

bei Leistungen zur beruflichen<br />

Rehabilitation an einer routinemäßigen Befragung<br />

von Teilnehmern an solchen Leistungen<br />

mittels des sogenannten „Berliner Fragebogens“<br />

und unterstützt damit die Bemühungen<br />

der Deutschen Rentenversicherung, die Qualität<br />

derartiger Maßnahmen kontinuierlich zu<br />

verbessern.<br />

Rehabilitation und Teilhabe<br />

19.310<br />

73


74 Rehabilitation und Teilhabe<br />

5.4 Sonstige Leistungen zur Teilhabe<br />

Medizinische Leistungen zur Sicherung<br />

der Erwerbsfähigkeit<br />

Aktive Versicherte der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

können medizinische Leistungen zur Sicherung<br />

der Erwerbsfähigkeit erhalten, wenn<br />

bei ihnen aufgrund einer besonders gesundheitsgefährdenden,<br />

ihre Erwerbsfähigkeit<br />

ungünstig beeinflussenden Beschäftigung<br />

erste Gesundheitsstörungen – allerdings ohne<br />

Krankheitswert – vorliegen.<br />

Zu dem anspruchsberechtigten Personenkreis<br />

können in erster Linie Untertagebeschäftigte<br />

sowie Lokführer(innen) bei der<br />

Deutschen <strong>Bahn</strong> AG mit unregelmäßigen<br />

Schichtzeiten gehören. Im Jahre <strong>2008</strong> wurden<br />

insgesamt 83 dieser Leistungen durch die<br />

Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> erbracht .<br />

Onkologische Nachsorgeleistungen<br />

Bewilligungen in Fallzahlen<br />

9.390<br />

Onkologische Nachsorgeleistungen<br />

bei malignen Geschwulst- und<br />

Systemerkrankungen<br />

Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> erbringt für ihre<br />

Versicherten und Bezieher einer Rente sowie<br />

deren nichtversicherte Angehörige und<br />

gleichgeschlechtliche Lebenspartner onkologische<br />

Nachsorgeleistungen bei malignen<br />

Geschwulst- und Systemerkrankungen mit<br />

dem Ziel, nach erfolgreicher Akutbehandlung<br />

die Erkrankten medizinisch, psychisch und<br />

sozial bestmöglich zu rehabilitieren.<br />

Für Berechtigte aus den westlichen Bundesländern<br />

werden diese Leistungen von der<br />

Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung<br />

in Bochum im Auftrag der <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> durchgeführt. Berechtigte aus<br />

den östlichen Bundesländern erhalten diese<br />

Leistungen direkt durch die Dienststellen der<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>.<br />

Im Jahre <strong>2008</strong> ergab sich im Vergleich zum<br />

Vorjahr bei den Bewilligungen ein leichter<br />

Anstieg um 0,8 Prozent im gesamten Bundesgebiet.<br />

| 2005 <strong>2008</strong> |<br />

11.799


Kinderheilbehandlungen<br />

Für die nicht selbst rentenversicherten Kinder<br />

ihrer Versicherten und Rentenbezieher führt<br />

die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> Kinderheilbehandlungen<br />

durch, wenn durch diese eine erhebliche<br />

Gesundheitsgefährdung beseitigt oder<br />

eine beeinträchtigte Gesundheit wesentlich<br />

gebessert oder wiederhergestellt werden<br />

und dies positiven Einfluss auf die spätere<br />

Erwerbsfähigkeit haben kann.<br />

Nach einem geringen Rückgang der Bewilligungen<br />

bereits im Jahr 2007 um 0,5 Prozent<br />

gingen die Bewilligungen der KBS im Jahr<br />

<strong>2008</strong> bundesweit um weitere sechs Prozent<br />

zurück.<br />

Kinderheilbehandlungen<br />

Bewilligungen in Fallzahlen<br />

1.707<br />

Zuwendungen<br />

Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> unterstützt im<br />

Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten zur<br />

Förderung von Einrichtungen, die auf dem<br />

Gebiet der Rehabilitation forschen den NRW-<br />

Forschungsverbund, den Forschungsverbund<br />

Baden-Württemberg und den Forschungsverbund<br />

Nord. Sie befassen sich mit den<br />

Zukunftsstrategien für die Rehabilitation und<br />

sind eingerichtet worden, um rehawissenschaftliche<br />

Strukturen aufzubauen. Zwischenzeitlich<br />

befinden sich die Förderschwerpunkte<br />

in der Umsetzungsphase.<br />

Im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten<br />

hat die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> auch im<br />

Jahre <strong>2008</strong> Selbsthilfegruppen, Vereine und<br />

Verbände unterstützt, die beispielsweise<br />

Krebs-, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Suchterkrankungen,<br />

Diabetes oder Rheuma bekämpfen<br />

oder Erkrankte beraten und unterstützen.<br />

| 2005 <strong>2008</strong> |<br />

1.794<br />

Rehabilitation und Teilhabe<br />

Beteiligung und<br />

Entwicklung<br />

an den Forschungsvorhaben/-aufträgen<br />

Förderung von<br />

Institutionen/<br />

Vereinen<br />

75


76 Rehabilitation und Teilhabe<br />

<strong>Knappschaft</strong>s-Klinik Borkum<br />

5.5 Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung<br />

Versicherte der Deutschen Renten-<br />

versicherung <strong>Knappschaft</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>See</strong> und<br />

der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />

haben bei einer diagnostizierten Krebserkrankung<br />

grundsätzlich Anspruch auf Leistungen<br />

zur medizinischen Rehabilitation. Wohnen sie<br />

in den westlichen Bundesländern, erfolgt die<br />

diesbezügliche Betreuung durch die Arbeitsgemeinschaft<br />

für Krebsbekämpfung im Land<br />

Nordrhein-Westfalen.<br />

Die Tätigkeit der Krebs-Arbeitsgemeinschaft<br />

richtet sich nach § 94 SGB X, ihrer Satzung<br />

und den „Richtlinien für die Gewährung von<br />

Leistungen zur Rehabilitation bzw. onkologischen<br />

Nachsorgeleistungen bei malignen<br />

Geschwulst- und Systemerkrankungen“.<br />

Ebenso finden Anwendung die einschlägigen<br />

Regelungen zu medizinischen Reha-Leistungen<br />

in den Sozialgesetzbüchern V, VI und IX.<br />

Bewilligte Maßnahmen für KBS-Versicherte<br />

Jahr <strong>2008</strong> / in Fallzahlen (insgesamt 7.306)<br />

Indikationen der bewilligten Maßnahmen für KBS-Versicherte<br />

Jahr <strong>2008</strong> / in Fallzahlen (insgesamt 7.306)<br />

Urologie —— 2.944<br />

Gastroenterologie —— 1.563<br />

Mamma-Karzinom / Gynäkologie —— 891<br />

Atemwegserkrankungen —— 678<br />

Dermatologie / sonstige Erkrankungen —— 469<br />

HNO / Zunge-Mund-Kiefer —— 402<br />

Systemerkrankungen —— 359<br />

Jahr <strong>2008</strong> Anträge Bewilligungen<br />

insgesamt 51.992 45.158<br />

davon KBS 7.744 7.306<br />

Die Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung<br />

verfügt über rund 2.400 Vertragsbetten<br />

in 33 spezialisierten Reha-Einrichtungen. Dazu<br />

zählen drei Kliniken der KBS.<br />

KBS-Kliniken Bewilligungen<br />

gesamt KBS-Versicherte<br />

Borkum 857 49<br />

Bad Neuenahr 1.609 113<br />

Badenweiler 560 136<br />

Durchgeführt und abgerechnet wurden im<br />

Jahr <strong>2008</strong> zu Lasten der KBS 6.407 Maßnahmen<br />

mit einem Aufwand von 18,9 Millionen<br />

Euro. Die durchschnittliche Verweildauer<br />

betrug 22,81 Tage.<br />

Erstmaßnahmen —— 6.262<br />

- davon Anschlussrehabilitationen —— 4.776<br />

zweite Reha-Maßnahmen —— 1.018<br />

dritte Reha-Maßnahmen —— 26<br />

Rehabilitationsmaßnahmen der Arge Krebs NRW <strong>2008</strong> für Versicherte der KBS<br />

in Fallzahlen bzw. Millionen Euro (Gesamtzahl 6.407)<br />

Fälle nach SGB VI § 15 —— 1.937 (6,87 Mio. Euro)<br />

Fälle nach SGB VI § 31 —— 4.355 (11,75 Mio. Euro)<br />

Fälle nach SGB V § 40 —— 115 (0,30 Mio. Euro)


6<br />

medizinisches netz<br />

6.1 Krankenhäuser | 79<br />

6.2 Rehabilitationskliniken | 88<br />

6.3 Sozialmedizinischer Dienst | 92<br />

6.4 <strong>Knappschaft</strong>särzte | 96<br />

6.5 Integrierte Patientenversorgung | 99


78 Medizinisches Netz<br />

n <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

n Krankenhausbeteiligungen<br />

Stand: Dezember <strong>2008</strong><br />

n Marl<br />

n Recklinghausen<br />

n Bottrop<br />

Gelsenkirchen n n Dortmund<br />

Essen n n Bochum<br />

n Würselen<br />

Idar-Oberstein<br />

n<br />

Merzig<br />

n<br />

Püttlingen<br />

n n Sulzbach<br />

Völklingen n n Saarbrücken<br />

Berlin<br />

Weilheim<br />

Schongau n n<br />

n n Penzberg<br />

Peißenberg


6.1 Krankenhäuser<br />

Im Berichtsjahr <strong>2008</strong> unterhielt die<br />

<strong>Knappschaft</strong> bis zum 31. Juli <strong>2008</strong> sechs<br />

Kranken häuser als Eigenbetriebe der knappschaftlichen<br />

Krankenversicherung. Zum<br />

1. August <strong>2008</strong> fusionierte das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Recklinghausen mit<br />

der Paracelsus klinik Marl zur Klinikum Vest<br />

GmbH. Außerdem ist die <strong>Knappschaft</strong> an fünf<br />

(seit dem 1. August <strong>2008</strong> an sechs) Krankenhausträgergesellschaften<br />

beteiligt. Im Mittelpunkt<br />

unserer Arbeit steht dabei, für unsere<br />

Patienten eine bedarfsgerechte medizinische<br />

Versorgung in hoher Qualität bereit zu stellen.<br />

In den Eigenbetrieben und den Beteiligungshäusern<br />

wurden im Jahr <strong>2008</strong> mehr als 6.800<br />

Betten vorgehalten. Damit konnten in unseren<br />

Krankenhäusern im Jahr <strong>2008</strong> fast 245.000<br />

Patienten stationär behandelt werden.<br />

Außerdem wurden knapp 25.000 ambulante<br />

Operationen durchgeführt, die auch in<br />

unseren Häusern immer mehr an Bedeutung<br />

gewonnen haben.<br />

Daten zu den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

Jahr <strong>2008</strong><br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

In unseren modern ausgestatteten <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

stellen wir eine umfassende<br />

medizinische Behandlung sicher. Wir<br />

unterhalten Häuser in Bochum-Langendreer,<br />

Bottrop, Dortmund, Püttlingen, Recklinghausen<br />

und Sulzbach.<br />

Höhere Wirtschaftlichkeit durch effektives<br />

Prozessmanagement, mehr Transparenz<br />

und modernste IT-Ausstattung<br />

Wie schon in den vergangenen Jahren hat sich<br />

auch im letzten Jahr die wirtschaftliche Lage<br />

für die Krankenhäuser nicht gebessert. Sie<br />

stehen nach wie vor unter großem Druck. Die<br />

<strong>Knappschaft</strong> legt aber großen Wert darauf,<br />

ihren Patienten weiterhin eine bezahlbare<br />

qualitativ hochwertige Medizin zur Verfügung<br />

zu stellen. Dazu haben wir die Wettbewerbsfähigkeit<br />

unserer Krankenhäuser und Netzregionen<br />

noch mehr als bisher gestärkt.<br />

Hierzu werden wir insbesondere die Instru-<br />

mente der Klinischen Behandlungspfade<br />

und der Kostenträgerrechnung weiter<br />

Personal<br />

<strong>Knappschaft</strong>s- Betten in Vollkräften behandelte davon <strong>Knappschaft</strong>s- ambulante Ausnutzung<br />

krankenhaus (inkl. Service- Patienten versicherte in % Operationen in %<br />

gesellschaften)<br />

Bochum-<br />

Langendreer 485 821,86 16.633 15,7 3.595 78,08<br />

Bottrop 358 613,06 12.985 52,0 1.258 87,74<br />

Dortmund 451 652,82 18.810 16,8 1.234 81,54<br />

Püttlingen 370 644,36 12.501 33,5 1.036 85,13<br />

Recklinghausen<br />

bis 31.07.<strong>2008</strong><br />

462 792,25 9.808 48,7 689 82,35<br />

Sulzbach 298 497,54 12.815 33,8 4.972 79,09<br />

Medizinisches Netz<br />

Klinische<br />

Behandlungspfade<br />

und<br />

Prozesskostenrechnung<br />

79


80 Medizinisches Netz<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bochum-Langendreer / Universitätsklinik<br />

ausbauen. Das Jahr <strong>2008</strong> war insbesondere<br />

für die Weiter entwicklung unserer Klinischen<br />

Behandlungspfade das bisher erfolgreichste<br />

Jahr. Die Klinischen Pfade konnten zu den so<br />

genannten Transsektoralen Pfaden weiterentwickelt<br />

werden. Dabei wird der Patienten weg<br />

durch das Verbundsystem über alle Versorgungsgrenzen<br />

hinweg gesteuert. Die Klinischen<br />

Pfade sind vollständig mit den Reha-<br />

Kliniken der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> abgestimmt<br />

und implementiert worden.<br />

Durch die Integration der Anschlussheilbehandlung<br />

in den Patientenpfad verfügt die<br />

<strong>Knappschaft</strong> jetzt über knapp 600 Klinische<br />

Pfade und rund 170 Transsektorale Pfade als<br />

„Akut-Reha-Pfade“. Das Besondere dabei ist,<br />

dass Ärzte, Pflege und Verwaltung auch an<br />

Schnittstellen zusammenarbeiten, wo der<br />

Gesetzgeber bisher keine Zusammenarbeit<br />

vorsieht. Die <strong>Knappschaft</strong> bewährt sich hier<br />

einmal mehr als sozialer Pfadfinder im Gesundheitssystem.<br />

Diese Arbeitskonstellation zwischen<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern, Reha-<br />

Kliniken der KBS und der Renten- und Krankenversicherung<br />

ist einmalig in Deutschland.<br />

Vor allem für die Patienten bringt diese<br />

Neuerung viele Vorteile, denn bereits im Krankenhaus<br />

legen jetzt Akut- und Rehamediziner<br />

gemeinsam den Gesundungsprozess fest,<br />

so dass zahlreiche Doppeluntersuchungen<br />

vermieden werden. Die Reha-Klinik ist nun in<br />

der Lage, die Diagnostiken und Vorprodukte<br />

aus dem Krankenhaus zu nutzen. Dazu wurde<br />

eine Intranet-Software entwickelt, die die gemeinsame<br />

Patientenakte für Krankenhaus und<br />

Rehaklinik digital zur Verfügung stellt.<br />

Wichtig bleibt jedoch, dass auch nach Einführung<br />

der Klinischen Behandlungspfade die<br />

Therapiefreiheit des Arztes erhalten bleibt und<br />

das Wohl des Patienten im Mittelpunkt steht.<br />

Bei sich verschärfendem Wettbewerb steigt<br />

auch die Bedeutung des Controllings. Neben<br />

den umfassenden Controllingaktivitäten der<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser selbst erhebt die<br />

<strong>Knappschaft</strong> weitere Leistungs- und Finanzkennzahlen<br />

sowie sonstige relevante Informationen<br />

zur Steuerung der Eigenbetriebe.<br />

Somit sind wir in der Lage, Fehlentwicklungen<br />

zeitnah zu identifizieren und kurzfristig<br />

gegenzusteuern.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurde der Schnittstellenaufbau<br />

des neuen EDV-gestützten Controllings – Data<br />

Warehouse – für die beiden primären Datenerfassungssysteme<br />

im klinischen (iMedOne)<br />

und Verwaltungsbereich (SAP) in der Grundkonfiguration<br />

erfolgreich abgeschlossen. Somit<br />

stehen nunmehr relevante Informationsbereiche<br />

des stationären und ambulanten<br />

Leistungsgeschehens wie auch Kosten- und<br />

Erlösdaten des Rechnungswesens für schnelle<br />

und flexible Analysen zur Verfügung.<br />

Damit können jetzt sowohl die einzelnen<br />

Krankenhäuser als auch die zentrale Steuerungseinheit<br />

der KBS identisches Datenmaterial,<br />

auch zeitgleich, zum Controlling der<br />

Entwicklung des Leistungsgeschehens nutzen.<br />

Die Effizienzsteigerung ermöglicht eine breitere<br />

Fehleridentifikation und -behebung in der<br />

primären Datenerfassung.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurde der Funktionsumfang des<br />

Klinischen Dokumentationssystems iMedOne<br />

durch die Einführung verschiedener neuer Module<br />

in einzelnen Häusern deutlich erwei tert.<br />

So wurden beispielsweise im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Püttlingen die elektronische<br />

Ausbau des<br />

EDV-gestützten<br />

zentralen Controllingsystems<br />

Integration von<br />

Subsystemen in<br />

das IT-Management


Pflege- und Wunddokumentation, ein neues<br />

Bettenplanungsmodul sowie ein neuer Arztarbeitsplatz<br />

eingeführt. Im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bochum-Langendreer wurde eine<br />

integrierte Karteikarte in iMedOne entwickelt.<br />

Außerdem wurde im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bochum-Langendreer die elektronische<br />

Medikamentenanforderung über SAP auf den<br />

Stationen erfolgreich getestet und pilotiert.<br />

Schließlich konnte die Installa tion der exter-<br />

nen Langzeitarchivierung für digitale radiologische<br />

Studien mit einem externen Dienstleister<br />

für alle <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

erfolgreich abgeschlossen werden.<br />

Die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

als Arbeitgeber<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> legt Wert auf die Ausbildung<br />

junger Menschen. Unsere Krankenhäuser sind<br />

in ihren Regionen bedeutsame Ausbildungsstätten.<br />

Dabei ist uns wichtig, dass unsere<br />

Auszubildenden eine qualitativ hochwertige<br />

Ausbildung erhalten. Damit stellen wir zum<br />

einen sicher, dass wir in Zukunft über genügend<br />

gut qualifiziertes Personal verfügen.<br />

Zum anderen stellen wir uns aber auch der<br />

gesellschaftlichen Verantwortung, dass möglichst<br />

alle Schulabgängerinnen und Schulabgänger<br />

einen Ausbildungsplatz erhalten.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> haben wir in unseren <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

(einschließlich des im<br />

Juli <strong>2008</strong> fusionierten Hauses in Recklinghausen)<br />

über 400 Krankenpflegeschüler/-innen<br />

und fast 40 Bürokaufleute und Gesundheitskaufleute<br />

ausgebildet. Zusätzlich befinden<br />

sich an den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop<br />

mit dem Rehabilitationszentrum prosper<br />

Recklinghausen und Bochum Schulen<br />

zur Ausbildung Medizinisch-technischer<br />

Assistenten/-innen, an denen sich im Jahr<br />

<strong>2008</strong> 61 junge Menschen in der Berufsausbildung<br />

befanden. Zudem gibt es in unseren<br />

Häusern noch Ausbildungsplätze für Informatikkaufleute<br />

sowie zum Operationstechnischen<br />

Assistenten (OTA).<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> und ihre Servicegesellschaften<br />

beschäftigten in ihren sechs Krankenhäusern<br />

(einschließlich des ehemaligen<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses Recklinghausen)<br />

im Jahr <strong>2008</strong> über 5.600 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Damit sind wir nicht nur<br />

im Bereich der Ausbildung ein bedeutender<br />

Arbeitgeber, sondern bieten in Regionen mit<br />

immer noch hoher Arbeitslosigkeit vielen<br />

Menschen eine Perspektive.<br />

Neubau- und<br />

Modernisierungsmaßnahmen<br />

Auch im Jahr <strong>2008</strong> hat die <strong>Knappschaft</strong> zahlreiche<br />

Modernisierungs- und Neubaumaßnahmen<br />

durchgeführt, um ihre Krankenhäuser<br />

ansprechend zu gestalten und den Anforderungen<br />

einer modernen Medizin gerecht zu<br />

werden.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurde die Neuordnung und der<br />

Umbau der Pflegebereiche des 1965 gebauten<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses Dortmund nach<br />

vierjähriger Umbauzeit abgeschlossen. Zuletzt<br />

wurde das Erdgeschoss für Verwaltung,<br />

Bereitschaftszimmer sowie Besprechungszonen<br />

für das medizinische Personal in<br />

Betrieb genommen. Das Beson dere dabei ist,<br />

dass die Bereitschaftszimmer im Bedarfsfall<br />

als Patientenzimmer umgenutzt werden<br />

können.<br />

Medizinisches Netz<br />

81


82 Medizinisches Netz<br />

KK Recklinghausen<br />

KK Bottrop<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Recklinghausen<br />

(bis 31. Juli <strong>2008</strong>)<br />

Die Gesamtbaukosten für diese umfassenden<br />

Maßnahmen einschließlich Fassadensanierung<br />

und Fensteraustausch beliefen sich auf<br />

12,6 Millionen Euro.<br />

Im ehemaligen <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Recklinghausen wurde im Jahr <strong>2008</strong> die zentrale<br />

Patientenaufnahme für ambulante und<br />

stationäre Patienten konzipiert und im laufenden<br />

Betrieb umgesetzt. Die neue Einheit liegt<br />

zwischen der Liegendkrankenanfahrt mit den<br />

ebenfalls neuen Räumen der Notfallaufnahme<br />

und dem Haupteingang. In naher Zuordnung<br />

sind Röntgen-, Funktionsdiagnostik, Endoskopie<br />

etc. platziert. Die Untersuchungs- und<br />

Behandlungsräume werden zur Feststellung<br />

der Indikation des Patienten interdisziplinär<br />

genutzt. Ein Raumbelegungsmanagement<br />

stellt dabei den reibungslosen Ablauf in der<br />

gesamten Einheit sicher. Die Gesamtbaukosten<br />

beliefen sich auf 3,4 Millionen Euro.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> konnten am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bottrop die Baumaßnahmen für die<br />

Neugestaltung der Parkplätze vor dem Haupteingang<br />

abgeschlossen werden. Die Parksituation<br />

hat sich insbesondere für Kurzzeitparker<br />

deutlich verbessert.<br />

Klinische Innovationen<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> verfügt in ihren eigenen<br />

Krankenhäusern über fast alle Fachdiszi plinen,<br />

so dass wir unseren Versicherten ein umfangreiches<br />

Versorgungsangebot anbieten können.<br />

Auch im Jahr <strong>2008</strong> sind in unseren <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

wieder bedeutsame<br />

klinische Innovationen entwickelt und/oder<br />

eingeführt worden.<br />

In der Chirurgischen Universitätsklinik des<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses Bochum-Langendreer<br />

wurde im Jahr <strong>2008</strong> in der Unfallchirurgie<br />

ein 3-D-Bildwandler eingeführt, welcher<br />

zum Beispiel die dreidimensionale Darstellung<br />

von komplexen Trümmerbrüchen ermöglicht.<br />

Außerdem können in Verbindung mit einem<br />

Röntgenstrahlen durchlässigen Karbontisch<br />

3-D-Rekonstruktionen von Skelettabschnitten<br />

vorgenommen werden. Da mit Hilfe dieses<br />

Gerätes die Stellung einer reponierten Fraktur<br />

oder die Lage eines Implantates überprüft<br />

werden können, sind Fehlpositionen beispielsweise<br />

von Pedikelschrauben in der Wirbelsäulenchirurgie<br />

oder bei der perkutanen<br />

Versorgung von Beckenbrüchen nahezu<br />

ausgeschlossen.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurden in der Universitäts-<br />

Augenklinik des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Bochum-Langendreer mehr als 3.000 Operationen<br />

des grauen Stars mit Kunstlinsen-<br />

Implantationen durchgeführt. Die eingepflanzten<br />

Linsen waren neben Standardlinsen<br />

auch Blaulichtfilterlinsen, Linsen mit verbesserter<br />

Randoptik (asphärische Linsen), Multifokallinsen<br />

und so genannte potentiell<br />

akkommodierende Linsen. Als erste Klinik<br />

weltweit wurden im Jahr <strong>2008</strong> mehr als 100<br />

so genannte Licht adjustierbare Linsen (LAL)<br />

eingepflanzt. Diese Linsen können nach der<br />

Operation im Auge beleuchtet und in ihrer<br />

Brechkraft noch einmal modifiziert werden,<br />

so dass für eine Entfernung ein ganz scharfes<br />

Sehen ohne Brille ermöglicht wird.<br />

3-D-Bildwandler<br />

in Bochum<br />

Operationen<br />

des grauen<br />

Stars mit<br />

Kunstlinsen-<br />

Implantationen<br />

in Bochum


Euröpäisch<br />

zertifiziertes<br />

Studienzentrum<br />

in Bochum<br />

Ausbau des<br />

interdisziplinärenForschungslabors<br />

in Bochum<br />

Magnetstimulation<br />

bei<br />

Lähmungen in<br />

Püttlingen<br />

Ebenfalls in der Universitäts-Augenklinik des<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses Bochum-Langendreer<br />

wurde das im Jahr 2006 eingeführte<br />

Studienzentrum für klinische Studien Schritt<br />

für Schritt erweitert und konnte im Jahr <strong>2008</strong><br />

die Auszeichnung als europäisch zertifiziertes<br />

Studienzentrum erlangen. Außerdem wurde<br />

die Klinik als Referenzzentrum für MICS (so<br />

genannte mikroinzisionale Cata ractchirurgie)<br />

ausgezeichnet. Dabei wurde europaweit als<br />

erstes die hierfür erforderliche Phakomaschine<br />

Stellaris klinisch genutzt.<br />

Die Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und<br />

Plastische Gesichtschirurgie des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Bochum-Langendreer<br />

hat im Jahr <strong>2008</strong> den Aufbau des interdisziplinären<br />

Forschungslabors für die chirurgischen<br />

Kliniken weiter vorangetrieben. Das<br />

Forschungs labor wird zellbiologisch ausgerichtet<br />

sein und mit der Möglichkeit der<br />

laborbezogenen experi mentellen Forschung<br />

den Standort weiter sichern und stärken.<br />

Außerdem wurde die Klinik für weitere drei<br />

Jahre in das Transferprojekt 3 des Sonderforschungsbereiches<br />

459 „Formgedächtnis-Technik“<br />

eingebunden. Dieser Forschungsbereich<br />

beschäftigt sich mit den spezifischen Eigenschaften<br />

von Metallen, die temperaturabhängige<br />

Formänderungen aufweisen.<br />

In der Klinik für Neurologie des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Püttlingen wird bereits<br />

seit vier Jahren das Verfahren der Magnetstimulation<br />

als neue Hilfe bei Lähmungen<br />

angewendet. Die therapeutische Magnetstimulation<br />

ist eine nicht-invasive Methode zur<br />

Stimulation von Hirn, Nerven und Muskeln.<br />

Sie ist schmerzfrei, ohne Nebenwirkungen<br />

und beliebig wiederholbar. Bereits zahlreiche<br />

Klinik für Naturheilkunde<br />

am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Püttlingen<br />

Patienten konnten mit Hilfe dieser Technik<br />

ganz oder teilweise ihre natürliche Mobilität<br />

wieder erreichen.<br />

Im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Püttlingen<br />

ist es nun möglich, mit Hilfe eines neuen<br />

Puls-Oszillographen gerade bei Diabetikern<br />

eine Gefäßerkrankung frühzeitig zu diagnostizieren.<br />

Das Gerät kann im Bereich der Zehen<br />

und Finger Pulskurven registrieren. Dies<br />

macht direkte Aussagen über die dortige Blutversorgung<br />

möglich.<br />

Saarlandweit einmalig werden am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Püttlingen in einer<br />

Kooperation der Kliniken für Gynäkologie und<br />

Radiologie Myome mit Hilfe der Myomembolisation<br />

behandelt. Ohne Narkose und<br />

Operation werden die Patientinnen in sehr viel<br />

kürzerer Zeit sehr viel effektiver und schonender<br />

behandelt.<br />

Im Gefäßzentrum am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Püttlingen werden mit einer neuen Methode<br />

Krampfadern mit Hilfe von Radiowellen<br />

erhitzt, so dass die Krampfadern schrumpfen<br />

und schließlich kollabieren. Zellgewebe wird<br />

dabei nicht mehr zerstört.<br />

Die Klinik für Chirurgie am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Püttlingen trennt mit einer<br />

speziellen Operationsmethode bei Menschen<br />

mit Hyperhidrose (übermäßigem Schwitzen)<br />

einen bestimmten Nerv in der Brustkorbhöhle<br />

durch, der für die Schweißproduktion der<br />

Arme verantwortlich ist.<br />

Am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Dortmund<br />

nahm das neue sportmedizinische Institut<br />

Dortmund „Smido“ seinen Betrieb auf. Erstmals<br />

in Nordrhein-Westfalen werden hier die<br />

Medizinisches Netz<br />

Puls-Oszillograph<br />

in<br />

Püttlingen<br />

Myomembolisation<br />

in<br />

Püttlingen<br />

Neue Therapie<br />

von Krampfadern<br />

in<br />

Püttlingen<br />

Hilfe für<br />

Patienten mit<br />

Hyperhidrose in<br />

Püttlingen<br />

Sportmedizinisches<br />

Institut in<br />

Dortmund<br />

83


84 Medizinisches Netz<br />

Thrombose-<br />

Vorbeugung<br />

ohne Spritzen<br />

in Dortmund<br />

stationäre und ambulante Versorgung von<br />

Leistungs- und Breitensportlern vereint und<br />

ganzheitliche Therapie sowie Prävention und<br />

Rehabilitation unter einem Dach angeboten.<br />

Die Orthopädische Klinik des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Dortmund bietet als eine<br />

der ersten Kliniken in Deutschland eine<br />

Thrombose- Vorbeugung ohne Spritzen an für<br />

Fachdisziplinen an den <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern<br />

Jahr <strong>2008</strong><br />

Fachdisziplin<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Dortmund<br />

Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />

Augenheilkunde<br />

Chirurgie<br />

Gefäßchirurgie<br />

Unfallchirurgie<br />

Gynäkologie<br />

Geburtshilfe<br />

Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde<br />

Haut-, Allergie-, Venen- und Umwelterkrankungen<br />

Innere Medizin<br />

Gastroenterologie<br />

Hämatologie / Onkologie<br />

Angiologischer Schwerpunkt<br />

Nephrologie und Dialyse<br />

Pneumologie<br />

Naturheilkunde<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />

Neurochirurgie<br />

Neurologie<br />

Orthopädie<br />

Rheumatologie<br />

Radiologie<br />

Nuklearmedizin<br />

Schmerztherapie<br />

Urologie<br />

Einheit für Sprachdiagnostik und -therapie<br />

Arbeitsmedizinische Untersuchungsstelle<br />

Apotheke<br />

Bochum-<br />

Langendreer<br />

Patienten ohne Herz- und Kreislauferkrankungen.<br />

Außerdem wurde am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Dortmund das so genannte „Alpha-1-<br />

Zentrum“ neu gegründet, in welchem Patienten<br />

mit einem „Alpha-1-Antitrypsin-Mangel“<br />

in Zusammenarbeit mit dem Hausarzt<br />

beraten und therapiert werden.<br />

Bottrop<br />

Dortmund<br />

Püttlingen<br />

Recklinghausen<br />

Sulzbach<br />

Therapie des<br />

„Alpha-1-<br />

Antitrypsin-<br />

Mangels“ in<br />

Dortmund


Verbesserte<br />

Diabetologie in<br />

Bottrop<br />

Rezertifizierung<br />

der Angiologie<br />

in Bottrop<br />

Silberzertifi<br />

zierung<br />

„Rauchfreies<br />

Krankenhaus“<br />

in Bochum<br />

Mehrere<br />

Zertifizierungen<br />

in Dortmund<br />

„Anerkanntes<br />

MS-Zentrum“ in<br />

Sulzbach<br />

Am <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop ist<br />

es seit <strong>2008</strong> in der Diabetologie möglich,<br />

eine Grundumsatzmessung durchzuführen.<br />

Außerdem bietet die Abteilung nunmehr<br />

Diabetes-Schulungsprogramme für Pflegedienste<br />

an.<br />

Zertifizierungen<br />

Zertifizierungen spielen für Krankenhäuser<br />

eine immer wichtigere Rolle, da Zertifikate für<br />

Patienten gut erkennbar die Kompetenz der<br />

einzelnen Fachgebiete aufzeigen. Im Jahr <strong>2008</strong><br />

haben die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser neue<br />

Zertifikate verliehen bekommen und Rezertifizierungen<br />

erreichen können.<br />

Die Angiologische Klinik des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Bottrop hat im Jahr <strong>2008</strong> die<br />

Rezertifizierung der ambulanten und stationären<br />

Fussbehandlungseinrichtung nach DDG<br />

erreicht.<br />

Mitte August <strong>2008</strong> erfolgte die Silberzertifizierung<br />

des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses Bottrop<br />

zum Rauchfreien Krankenhaus durch Vertreter<br />

des Deutschen Netzes gesundheitsfördernder<br />

Krankenhäuser.<br />

Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Dortmund<br />

wurde <strong>2008</strong> zum zweiten Mal nach KTQ zertifiziert.<br />

Des weiteren wurden das Diabeteszentrum<br />

sowie das Prostatazentrum und die<br />

Zentralsterilisation erfolgreich zertifiziert.<br />

Das Multiple-Sklerose-Zentrum des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Sulzbach wurde im<br />

Jahr <strong>2008</strong> erfolgreich rezertifiziert und darf<br />

sich weiterhin „Anerkanntes MS-Zentrum“<br />

nennen.<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Sulzbach<br />

Weiterbildung des Medizinischen<br />

Personals<br />

Im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Püttlingen<br />

wurde eine Fortbildungsveranstaltung zur<br />

Bekämpfung von MRSA durchgeführt. Dabei<br />

wurden auch die Vorteile einer konsequenten<br />

MRSA-Bekämpfung, wie sie in den Niederlanden<br />

durchgeführt wird, aufgezeigt.<br />

An der Augenklinik des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Sulzbach wurden zahlreichen Augenspezialisten<br />

aus dem In- und Ausland die in<br />

Sulzbach entwickelten Operationstechniken<br />

im Bereich der Netzhautchirurgie vorgeführt.<br />

Die Universitätsklinik für Anästhesiologie,<br />

Intensivmedizin und Schmerztherapie des<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses Bochum-Langendreer<br />

hat an einer Evaluation im Bereich<br />

der Studentischen Lehre teilgenommen<br />

und hervorragend abgeschnitten: Platz 1 im<br />

Bereich Praktikum Notfallmedizin, Platz 1 im<br />

Block Anästhesie/Notfallmedizin Modellstudiengang<br />

und Platz 1 im Bereich Praktikum<br />

Anästhesie.<br />

Das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Dortmund<br />

wurde im Jahr <strong>2008</strong> zum Akademischen Lehrkrankenhaus<br />

der Ruhr-Universität Bochum<br />

ernannt.<br />

Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />

des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses Bottrop<br />

wurde im Jahr <strong>2008</strong> zur Lehr-Abteilung der<br />

Semmelweis-Universität Budapest weiterentwickelt.<br />

Kooperationen und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> feierte das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Dortmund mit einer Festwoche sein<br />

50jährige Bestehen. Das <strong>Knappschaft</strong>skranken-<br />

Medizinisches Netz<br />

85


86 Medizinisches Netz<br />

Neubau- und<br />

Modernisierungsmaßnahmen<br />

Bergmannsheil und Kinderklinik Buer gGmbH,<br />

Betriebsteil Bergmannsheil Buer (BKB)<br />

haus Dortmund war eines der ersten Kranken-<br />

häuser, das nach dem zweiten Weltkrieg<br />

entstand. Durch umfangreiche Um-, An- und<br />

Ausbauten ist es heute eines der modernsten<br />

Häuser der Region mit einem großen Einzugsbereich.<br />

Der große Park des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Dortmund wirkte nachts wie eine große<br />

dunkle Fläche. Daher hat das <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

in Kooperation mit der Dortmunder<br />

Fachhochschule für Design sowie mit<br />

Auszubildenden des Bergwerks Ost in Bergkamen<br />

die Parkfläche mit schmalen blauen<br />

Lichterbändern in drei Dreiecke gegliedert.<br />

Dabei stehen die so entstandenen Lichträume<br />

für die Bereiche Pflege, Ärzte und Verwaltung<br />

des Hauses. Sie sind durch Lichtkorridore<br />

verbunden.<br />

Die in der Klinik für Urologie des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Bottrop im Jahr 2007 eingeführte<br />

türkische Sprechstunde wurde aufgrund<br />

der großen Resonanz im Jahr <strong>2008</strong> erweitert.<br />

Beteiligung der <strong>Knappschaft</strong> an<br />

Krankenhaus-GmbH’s<br />

Neben den als Eigenbetrieben geführten Einrichtungen<br />

ist die <strong>Knappschaft</strong> an mehreren<br />

Krankenhausgesellschaften beteiligt. Auch<br />

diese Krankenhäuser sind in ihren Regionen<br />

bedeutende Arbeitgeber, die vielen tausend<br />

Menschen einen Arbeitsplatz sowie viele<br />

inter essante Ausbildungsplätze bieten.<br />

Im Medizinischen Zentrum Kreis Aachen wurde<br />

die bereits seit dem Jahr 1967 bestehende<br />

Ambulanz in eine interdisziplinäre Notfallaufnahme<br />

umgebaut. Sie konnte im Juni <strong>2008</strong> für<br />

den Betrieb freigegeben werden und dient nun<br />

als zentrale Anlaufstelle für chirurgische und<br />

internistische Notaufnahmen. Die Baukosten<br />

betrugen rund 700.000 Euro.<br />

In der Chirurgie des ehemaligen <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Recklinghausen ist die<br />

NOTES-Chirurgie (endoskopische Operation<br />

durch natürliche Öffnungen) dahingehend<br />

weiterentwickelt worden, dass nunmehr<br />

praktisch narbenfreie Bauchoperationen<br />

möglich sind. Dabei werden die Instrumente<br />

durch Mund, Vagina oder After eingeführt.<br />

Über einen kleinen Einschnitt zum Beispiel in<br />

Speiseröhre oder Magen erreicht der Arzt dann<br />

das eigentliche Operationsgebiet wie zum<br />

Beispiel die Gallenblase. Anschließend wird<br />

der Einschnitt mit Naht oder Klammer wieder<br />

verschlossen.<br />

Im Medizinischen Zentrum Kreis Aachen<br />

wurde im Januar <strong>2008</strong> auf der Intensivstation<br />

erstmals in Deutschland eine völlig neue<br />

Beatmungstechnologie eingeführt. Das neue<br />

Beatmungssystem mit einem bedienerfreundlichen<br />

großen und übersichtlichen Monitor<br />

ermöglicht auf der einen Seite dem Personal,<br />

alle wichtigen Informationen auf einen Blick<br />

zu erfassen und auf der anderen Seite die<br />

sanftere Therapie der Patienten, da durch<br />

intelligente Beatmung die Behandlungsdauer<br />

auf der Intensivstation abnimmt und<br />

die Beatmung gleichzeitig sicherer für den<br />

Patienten wird.<br />

In den Kliniken Essen-Mitte wurde auch<br />

im Jahr <strong>2008</strong> das Leistungsspektrum der<br />

Onko logie erweitert. Im Rahmen der Behandlung<br />

von nicht operablen primären Lebertumoren<br />

wird jetzt neben der Chemoembolisation<br />

auch die Radioembolisation durch<br />

Anwendung des so genannten SIRT-Verfahrens<br />

angeboten.<br />

Klinische<br />

Innovationen


Kooperationen und Zertifizierungen<br />

Seit Juli <strong>2008</strong> arbeiten in der Bergmannsheil<br />

und Kinderklinik Buer GmbH (BKB) die Ärzte<br />

der ambulanten Notfallversorgung mit den<br />

Ärzten der BKB Tür an Tür. Die Patienten profitieren<br />

damit in der sprechstundenfreien Zeit<br />

von der Infrastruktur der beiden Akutkrankenhäuser.<br />

Damit ist ein hohes Versorgungsniveau<br />

in der ambulanten medizinischen<br />

Versorgung garantiert. Darüber hinaus wurde<br />

die BKB im September <strong>2008</strong> erfolgreich nach<br />

dem KTQ-Verfahren rezertifiziert.<br />

Das Medizinische Zentrum Kreis Aachen<br />

nimmt seit dem Frühjahr <strong>2008</strong> an einer Kampagne<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen zum<br />

Krankenhausbeteiligungen der <strong>Knappschaft</strong><br />

Jahr <strong>2008</strong><br />

Krankenhausgesellschaft<br />

Anteil der<br />

<strong>Knappschaft</strong> in %<br />

Krankenhäuser /<br />

Betriebsteile<br />

Einsatz von Babyschlafsäcken zur Vermeidung<br />

des Plötzlichen Kindstodes teil. Jede Familie,<br />

die am Medizinischen Zentrum ein Kind<br />

bekommt, erhält als Geschenk einen Babyschlafsack,<br />

wird in dessen Verwendung eingewiesen<br />

und bekommt in einem Beratungsgespräch<br />

umfangreiches Infomaterial über die<br />

Kampagne der Landesinitiative ausgehändigt.<br />

Im Klinikum Vest wurde der Betriebsteil<br />

Paracelsusklinik Marl im Jahr <strong>2008</strong> erfolgreich<br />

nach KTQ erstzertifiziert. Das Umweltmanagement<br />

wurde rezertifiziert. Außerdem<br />

wurde das Qualitätsmanagement<br />

Akutschmerztherapie erfolgreich aufgebaut<br />

und vom TÜV Rheinland zertifiziert.<br />

Betten<br />

Personal<br />

– in Vollkräften –<br />

Klinikum Vest GmbH 80 Recklinghausen 459 752 6.712* 406* 81<br />

ab 01.08.<strong>2008</strong> Paracelsusklinik 343 456 4.255* 968* 58<br />

Bergmannsheil und Bergmannsheil 290 462 11.272 2.001 73,96<br />

72,5<br />

Kinderklinik Buer gGmbH<br />

Kinderklinik 90 166 4.372 – 76,35<br />

Medizinisches Zentrum 50<br />

Kreis Aachen gGmbH<br />

behandelte Patienten<br />

ambulante Operationen<br />

Ausnutzung in %<br />

753 998 24.747 2.658 76,00<br />

Kliniken Essen-Mitte 35,29 696 843,9 32.595 779 85,00<br />

– Ev.-Huyssens-<br />

Stiftung/<strong>Knappschaft</strong><br />

gGmbH<br />

Krankenhaus GmbH 13,79 Krankenhäuser 510 665 18.064 1.704 68,60<br />

Landkreis Weilheim- Schongau, Weilheim,<br />

Schongau Penzberg, Peißenberg<br />

Saarland-Heilstätten 9,17 Kliniken Sonnenberg 456 540 7.593 – 98,67<br />

GmbH und Kliniken Völklingen 337 583 13.724 – 86,08<br />

Tochtergesellschaften Rehaklinik Quierschied 150 101 1.792 – 78,16<br />

Reha-Bereiche Saarbrücken 208 84 1.206 _ 98,09<br />

* Zeitraum 01.08.<strong>2008</strong> - 31.12.<strong>2008</strong><br />

Neubau der stationären Orthopädischen<br />

Rehaklinik „rehaklinik am Berger <strong>See</strong>“<br />

auf dem Gelände der BKB in Gelsenkirchen<br />

Kliniken Merzig gGmbH 315 508 12.829 542 93,57<br />

Klinikum Ida-Oberstein GmbH 488 670 20.585 2.772 80,87<br />

KMT-Klinik GmbH 22 48 1.181 – 95,26<br />

Medizinisches Netz<br />

87


88 Medizinisches Netz<br />

6.2 Rehabilitationskliniken<br />

n Borkum<br />

Berlin<br />

n Bad Driburg<br />

n Bottrop<br />

n Bad Neuenahr<br />

Bad Homburg n n Bad Soden/<br />

Salmünster<br />

n Heusweiler/<br />

Schloss Bietschied<br />

n Badenweiler<br />

Marquartstein<br />

n<br />

<strong>Knappschaft</strong>s-Klinik<br />

Bad Driburg<br />

n Warmbad<br />

Klinikgruppe der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

Die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

ist Trägerin von zehn Rehabilitationskliniken.<br />

Sie betreibt die <strong>Knappschaft</strong>s-Kliniken<br />

Bad Driburg, Bad Neuenahr,<br />

Bad Soden-Salmünster, Borkum, Warmbad, die<br />

Römerberg-Klinik Badenweiler, die Paul Ehrlich<br />

Klinik Bad Homburg, die Chiemgau-Klinik<br />

Marquartstein, die Reha-Tagesklinik Schloss<br />

Bietschied und das Reha-Zentrum prosper am<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop.<br />

Die KBS gewährleistet ihren Versicherten als<br />

Träger von Reha-Kliniken, Akut-Krankenhäusern,<br />

einem eigenen Sozialmedizinischen<br />

Dienst und ihrem <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem,<br />

eine ganzheitliche und sektorübergreifende<br />

Versorgung.<br />

Veränderung der Nachfragestruktur in<br />

den Kliniken<br />

Die Rehabilitation ist weiterhin eine wichtige<br />

Säule im deutschen Gesundheitssystem,<br />

die durch die in immer kürzeren Intervallen<br />

stattfindenden Reformen und Veränderungen<br />

im Gesundheitswesen ständig neuen Anforderungen<br />

gegenübersteht. Dazu zählen<br />

unter anderem die Einführung der DRG`s,<br />

der extreme Preisdruck auf die Reha-Einrichtungen<br />

bedingt durch ein Überangebot an<br />

Reha-Betten, die steigende Bedeutung der<br />

Anschlussheilbehandlungen, die Einführung<br />

von Disease-Management-Programmen<br />

sowie die vermehrte Einführung von Strukturen<br />

der integrierten Versorgung. Dies sind<br />

die strategischen Herausforderungen für die<br />

Rehabilitationskliniken im sich wandelnden<br />

Gesundheitsmarkt.<br />

Die Einführung des pauschalierten Entgeltsystems<br />

führt nach wie vor zu starken Veränderungen<br />

im Gesundheitssystem und in den<br />

Reha-Kliniken. Durch die Vergütung der akutstationären<br />

Leistung als Fallpauschale ist eine<br />

nicht unerhebliche Verkürzung der Verweildauern<br />

in den Akut-Kliniken zu beobachten.<br />

Die Patienten werden demzufolge erheblich<br />

früher in die Rehabilitation verlegt, wodurch<br />

die Anforderung sowohl an das medizinische<br />

als auch an das pflegerisch tätige Personal<br />

extrem ansteigt.<br />

Ein weiterer Faktor, der zuküntig neue Herausforderungen<br />

an die Rehabilitationskliniken der<br />

KBS stellen wird, bleibt die demographische<br />

Entwicklung in Deutschland. Die zu behandelnden<br />

Versicherten werden im statistischen<br />

Durchschnitt immer älter und damit in der


Daten zu den knappschaftlichen Rehabilitationseinrichtungen <strong>2008</strong><br />

in Fallzahlen<br />

Klinik Pflegetage * Personal Betten/Behandlungsplätze **<br />

Bad Driburg 68.468 92,15 203<br />

Badenweiler 57.054 80,40 184<br />

Bad Homburg 61.263 63,22 175<br />

Bad Neuenahr 57.087 87,29 161<br />

Bad Soden-Salmünster 52.941 81,69 150<br />

Heusweiler/Bietschied 20.943 15,40 75 ***<br />

Borkum 55.276 86,97 154<br />

Bottrop 25.044 42,87 90 ****<br />

Marquartstein 52.421 63,25 154<br />

Warmbad 62.636 93,39 176<br />

Klinikgruppe 513.133 706,63 1.522<br />

* Berechnungstage einschl. der Unterbringung von Begleitpersonen<br />

** Inklusive der Betten für Begleitpersonen<br />

*** davon 75 ambulante Plätze<br />

**** davon 60 ambulante Plätze<br />

Regel auch morbider. Insbesondere bei den<br />

älteren Patienten lässt sich ein zunehmender<br />

Wunsch nach wohnortnaher Rehabilitation<br />

verzeichnen. Diese Nachfrage kann in der<br />

Zukunft nur durch Schaffung von Reha-<br />

Einrichtungen in Ballungsgebieten befriedigt<br />

werden.<br />

Das Konzept der wohnortnahen Rehabilitation<br />

wird weiter fortgeführt und ist auch zukünftig<br />

richtungsweisend für weitere Vorhaben der<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>.<br />

Medizinische Neuregelungen im<br />

Verbund / Pfade in der Reha<br />

Im dritten Quartal <strong>2008</strong> konnten aufgrund<br />

der Erweiterung unserer Medizinischen Pfade<br />

auf die Reha-Kliniken erstmals Patienten<br />

medizinisch abgestimmt unmittelbar aus den<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäusern oder Beteiligungsgesellschaften<br />

in eigene Reha-Kliniken<br />

<strong>Knappschaft</strong>s-Klinik<br />

Bad Soden<br />

verlegt werden. Die neue gezielte Zusammenarbeit<br />

mit den Akutmedizinern hilft der Rehabilitation<br />

erheblich. Unsere Patienten erfahren<br />

eine deutliche Qualitätssteigerung.<br />

Die Teams aus Akut- und Rehamedizinern<br />

haben im Jahr <strong>2008</strong> gezielt den Patientenweg<br />

neu über so genannte Transsektorale Pfade<br />

definiert. Ziel ist die differenzierte Festlegung<br />

der diagnostischen und therapeutischen<br />

Einzelschritte des Patientenweges.<br />

So sind knapp 170 Pfade zwischen elf Reha-<br />

standorten und zwölf Krankenhausstandorten<br />

entstanden. Orthopädie, Kardiologie, Dermatologie,<br />

Onkologie, Urologie und Innere<br />

Medizin sind derzeit die Fachrichtungen,<br />

die mit den neuen Pfaden arbeiten. Weitere<br />

Pfade, zum Beispiel Pulmologie, werden<br />

folgen. Die Rehamediziner können den akutmedizinischen<br />

Ablauf ebenso vollständig<br />

Medizinisches Netz<br />

89


90 Medizinisches Netz<br />

Zusammenarbeit<br />

der<br />

Kostenträger<br />

<strong>Knappschaft</strong>s-Klinik<br />

Warmbad<br />

nachvollziehen wie die Akutmediziner den<br />

rehamedizinischen Ablauf.<br />

Die Zusammenlegung der Prozesse führt zu<br />

einer höheren medizinischen Kompetenz.<br />

Gemeinsame Kongresse zur Abstimmung<br />

der medizinischen und organisatorischen<br />

Vorgehensweisen bringen alle Verbundpartner<br />

einander nahe.<br />

In den Prozess der Erstellung der Transsektoralen<br />

Pfade werden erstmalig die Kranken- und<br />

Rentenversicherung sowie die Arbeitsgemeinschaft<br />

für Krebsbekämpfung eingebunden.<br />

Somit konnten nicht nur die medizinischen<br />

Inhalte gewährleistet, sondern auch die organisatorischen<br />

Abläufe standardisiert werden.<br />

Im Zuge der kompletten Digitalisierung der<br />

Reha-Kliniken wird zukünftig die „Pfad-Patienten-Akte“<br />

als Arzt-Informations-System immer<br />

und überall zur Verfügung stehen. Die KBS ist<br />

stolz auf die fundierte Zusammenarbeit ihrer<br />

Ärzteschaft und die vielen innovativen Denkansätze<br />

sowie deren Umsetzungen.<br />

Integrierte Versorgung<br />

An Projekten zur integrierten Versorgung<br />

können neben dem Kostenträger eine Vielzahl<br />

von Leistungserbringern – unterande rem<br />

auch Rehabilitationskliniken – teinehmen.<br />

Ziel dabei ist die engere Vezahnung<br />

zwischen den einzelnen Leistungserbringern<br />

unter Ausschöpfung von Wirtschaftlichkeitspotenzialen<br />

durch Etablierung institutionsübergreifender<br />

Behandlungspfade voranzutreiben.<br />

Die Umsetzung solcher integrierten Konzepte<br />

ist in der Klinik Bad Neuenahr und Bottrop<br />

erfolgt. Die <strong>Knappschaft</strong>sklinik Bad Neuenahr<br />

ist vertraglich in das Projekt „Endoprothetik<br />

Euskirchen“ und das Rehabilitationszentrum<br />

prosper in Bottrop in das „Schlaganfallnetz<br />

Krefeld“ eingebunden.<br />

Disease-Management-Programme<br />

Disease-Management-Programme (DMP) sind<br />

strukturierte Behandlungsprogramme. Sie<br />

sollen dazu beitragen, die medizinische Versorgung<br />

von chronisch Kranken zu verbessern.<br />

Denn im Gegensatz zu einer hervorragenden<br />

Akutversorgung ist die Betreuung chronisch<br />

Kranker in Deutschland im internationalen<br />

Vergleich nicht optimal organisiert.<br />

Inzwischen gibt es DMP für Diabetes mellitus,<br />

für Brustkrebs, koronare Herzerkrankungen<br />

(KHK) und Asthma/COPD. Gesetzliche<br />

Grundlage der Programme ist das Anfang<br />

2002 in Kraft getretene Gesetz zur Reform des<br />

Risikostrukturausgleichs in der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung. Es sorgt dafür, dass<br />

Krankenkassen, die sich gezielt um chronisch<br />

Kranke kümmern, daraus im Kassenwettbewerb<br />

kein finanzieller Nachteil entsteht. DMP<br />

müssen gesetzlich festgelegten Qualitätskriterien<br />

entsprechen, deren Erfüllung vertraglich<br />

geregelt wird.<br />

Entsprechend ihrer Indikationsschwerpunkte<br />

wurden für die <strong>Knappschaft</strong>s-Kliniken Bad<br />

Driburg, Bad Neuenahr, Borkum und Warmbad<br />

mit verschiedenen Landesvertretungen der<br />

Krankenkassen Verträge zur Durchführung<br />

von strukturierten Behandlungsprogrammen<br />

nach § 137 f SGB V abgeschlossen und für<br />

die weitere Zukunft ist noch mit weiteren<br />

Abschlüssen zu rechnen. Somit wird in den<br />

Kliniken der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> den<br />

aktuellen Anforderungen im Gesundheitswesen<br />

Rechnung getragen.


Qualitätssicherung in der<br />

Rehabilitation<br />

Unsere Rehabilitationseinrichtungen stellen<br />

zur optimalen Versorgung der Patienten ein<br />

Qualitätsmanagement sicher, das durch<br />

zielgerichtete und systematische Verfahren<br />

und Maßnahmen die Qualität der Versorgung<br />

gewährleistet und kontinuierlich verbessert.<br />

Unsere Reha-Kliniken beteiligen sich am<br />

Reha-Qualitätssicherungsprogramm der Deutschen<br />

Rentenversicherung. Eine nachweisbare<br />

Dokumentation der Qualität einer Reha-Klinik<br />

Reha-Tagesklinik<br />

Schloss Bietschied<br />

kann nur durch eine Zertifizierung erfolgen,<br />

mit der die erfolgreiche Umsetzung des Qualitätsmanagement<br />

in regelmäßigen Abständen<br />

nachgewiesen wird. Daher sind seit Dezember<br />

<strong>2008</strong> alle stationären Reha-Kliniken der KBS<br />

zertifiziert und drei Reha-Kliniken im KBS-<br />

Verbund bereits rezertifiziert.<br />

Die durchgeführten Zertifizierungsmaßnahmen<br />

sind ein weiterer Schritt, die Kliniken für<br />

den Wettbewerb zu stärken und die qualitative<br />

Leistungsfähigkeit der gesamten Klinikgruppe<br />

für die Zukunft abzusichern.<br />

Medizinisches Netz<br />

91


92 Medizinisches Netz<br />

SMD-Verbunddienststelle in der<br />

Paul-Ehrlich-Klinik in Bad Homburg<br />

6.3 Sozialmedizinischer Dienst<br />

Der Sozialmedizinische Dienst (SMD)<br />

beantwortet die medizinischen Fragen der<br />

Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> (KBS) und der knappschaftlichen<br />

Kranken- und Pflegeversicherung, die im<br />

Zusammenhang mit der Leistungserbringung<br />

gestellt werden.<br />

Angesichts der immer stärker werdenden<br />

betriebswirtschaftlichen Orientierung der<br />

Leistungsanbieter auf dem Gesundheitsmarkt<br />

mit der Zielsetzung der Ertragsoptimierung<br />

stellt sich in zunehmendem Maße die Frage<br />

nach der medizinischen Notwendigkeit des<br />

Umfangs von Leistungen, wobei die hohe<br />

Qualität der medizinischen Versorgung<br />

garantiert bleiben muss. Mit dieser Problemstellung<br />

ist der Sozialmedizinische Dienst in<br />

vollem Umfang in das Leistungscontrolling<br />

der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> eingebunden.<br />

Leistungssegmente dieses Gesamtkonzeptes<br />

sind:<br />

Krankenhauscontrolling<br />

Häusliche Krankenpflege<br />

Anschlussheilbehandlungen<br />

alternative Therapien<br />

Die bereits seit 1997 laufenden Controllingaktivitäten<br />

im Rahmen der häuslichen<br />

Krankenpflege wurden zwischenzeitlich auf<br />

weitere Leistungssegmente ausgedehnt. Die<br />

erzielten Ergebnisse bestätigen weiterhin die<br />

Richtigkeit des eingeschlagenen Weges. Angesichts<br />

der knappschaftlichen Versichertenstruktur<br />

bildete die Pflegeversicherung auch<br />

<strong>2008</strong> mit Blick auf die Umsetzung des Pflege-<br />

Weiterentwicklungsgesetzes einen Schwerpunkt<br />

in der Aufgabenstellung des Sozialmedizinischen<br />

Dienstes.<br />

An der weiteren Umsetzung und Optimierung<br />

des diagnoseorientierten Fallpauschalensystems<br />

(DRG) ist der SMD ebenfalls beteiligt.<br />

Bedingt durch das seit 2005 eingeführte trägerübergreifende<br />

Benchmarking im Rahmen<br />

der Rentenversicherung fungiert der SMD<br />

als moderner Dienstleister und ist ständig<br />

bestrebt, Prozessabläufe zu optimieren sowie<br />

weiterhin ein hohes Maß an Kundenzufriedenheit<br />

zu erzielen.<br />

Standorte<br />

Mit dem neuen Sozialmedizinischen Dienst<br />

in Hamburg (früher: <strong>See</strong>ärztlicher Dienst) und<br />

dem SMD in Karlsruhe (zum 1. September<br />

<strong>2008</strong>) unterhält die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

nunmehr bundesweit 25 Sozialmedizinische<br />

Dienststellen.<br />

Standorte<br />

Bad Homburg<br />

Bergheim<br />

Bottrop<br />

Castrop-Rauxel<br />

Chemnitz<br />

Cottbus<br />

Essen<br />

Gelsenkirchen-Buer<br />

Gera<br />

Halle<br />

Hamm<br />

Hamburg<br />

Hannover<br />

Ibbenbüren<br />

Karlsruhe<br />

Leipzig<br />

Lünen<br />

Magdeburg<br />

Moers<br />

München<br />

Recklinghausen<br />

Saarbrücken<br />

Siegen<br />

Sondershausen<br />

Vacha


Hinzu kommen in Gebieten mit geringer<br />

knappschaftlicher Versichertendichte<br />

bedarfsgerecht externe Ärzte, die vom<br />

SMD eingehend in die sozialmedizinische<br />

Aufgabenstellung eingeführt sind und einer<br />

Qualitätskontrolle nach einheitlichen Beurteilungskriterien<br />

unterliegen.<br />

SMD und Verbundsystem<br />

Den 25 Sozialmedizinischen Dienststellen mit<br />

insgesamt rund 600 Mitarbeitern, davon 215<br />

Ärzte, kommt im Verbundsystem der KBS eine<br />

wichtige Rolle zu.<br />

Die Integration in das System der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

bietet den Auftraggebern<br />

des SMD, zum Beispiel Rentenversicherung<br />

und Krankenversicherung, die Vorteile einer<br />

vereinfachten Interaktion und der Bündelung<br />

aller sozialmedizinischen Informationen.<br />

Der SMD als sozialmedizinischer Kompetenzträger<br />

stärkt auch die Seite der medizinischen<br />

Leistungserbringer der <strong>Knappschaft</strong> - <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser,<br />

<strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

und integrierte Netze. Hieraus ergibt sich eine<br />

Steigerung der Leistungsfähigkeit der <strong>Knappschaft</strong>,<br />

beispielsweise durch erfolgreiche<br />

Ausübung der Controlling-Funktion und versichertengerechte,<br />

abteilungsübergreifende<br />

Steuerung von Leistungen.<br />

Aufgaben<br />

Zur Bewältigung der umfangreichen Aufgaben<br />

im knappschaftlichen Verbundsystem<br />

steht für die Untersuchungen eine apparative<br />

Ausstattung zur Verfügung, die der sozialmedizinischen<br />

Bedeutung für die Leistungsentscheidung<br />

angemessen und geboten<br />

ist. So erstellt der SMD nach ausführlicher<br />

körperlicher Untersuchung und erforderlicher<br />

Diagnostik Gutachten im Rentenverfahren, zu<br />

medizinischen Rehabilitationsmaßnahmen<br />

für die Krankenversicherung, sowie zur Prüfung<br />

beruflicher Umschulungsmaßnahmen<br />

und bei Personaluntersuchungen nach den<br />

tarifvertraglichen Regelungen. Darüber hinaus<br />

unter sucht der SMD Versicherte im Rahmen<br />

des vertrauensärztlichen Dienstes. Die Gutachter<br />

des SMD führen dabei ggf. notwendige<br />

diagnostische Zusatzuntersuchungen durch<br />

oder veranlassen in geeigneten Fällen stationäre<br />

Rehabilitationsmaßnahmen. Wenn sicher<br />

ist, dass ein Versicherter die zuletzt verrichtete<br />

Tätigkeit auf Dauer nicht mehr ausführen<br />

kann, leitet der SMD bei Einverständnis des<br />

Versicherten Arbeitsplatzwechselmaßnahmen<br />

in die Wege.<br />

Die Sozialmediziner des SMD beraten die<br />

knappschaftliche Krankenversicherung sachverständig<br />

in Fragen genehmigungspflichtiger<br />

Heil- und Hilfsmittelverordnungen, zur Krankenhausverweildauer<br />

und zum Krankenhauscontrolling,<br />

zu neuen Untersuchungs- sowie<br />

Behandlungsmethoden und vielem mehr.<br />

Im Rahmen der Pflegeversicherung obliegt<br />

dem SMD die Begutachtung und Einstufung<br />

von Versicherten, die entsprechende Leistungen<br />

beantragt haben. Die Gutachter sind<br />

gehalten, Untersuchungen – unter Beachtung<br />

der zeitlichen Vorgaben des Gesetzgebers – in<br />

häuslicher Umgebung durchzuführen sowie<br />

Empfehlungen zur Prävention, Rehabilitation<br />

und Versorgung mit Pflegehilfsmitteln abzugeben.<br />

Des Weiteren werden Pflegepläne<br />

erstellt. Wenn Pflegegeld beantragt wurde<br />

bleibt zu prüfen, ob die häusliche Pflege in<br />

geeigneter Weise sichergestellt ist. Im Rahmen<br />

der Fusion in der Krankenversicherung<br />

Medizinisches Netz<br />

93


94 Medizinisches Netz<br />

mit der <strong>See</strong>kasse in Hamburg ist das Aufgabenspektrum<br />

des SMD im Zusammenhang<br />

mit der Durchführung der <strong>See</strong>diensttauglichkeits-<br />

und der <strong>See</strong>lotsenuntersuchung um<br />

eine zusätzliche Aufgabe erweitert worden.<br />

Darüber hinaus werden Beamtenbegutachtungen<br />

durchgeführt. Regelmäßige Fort- und<br />

Weiterbildungsmaßnahmen garantieren ein<br />

gleichbleibend hohes Niveau bei der Bewältigung<br />

der zahlreichen Alltagsarbeiten und der<br />

Übernahme weiterer Aufgabenfelder. Insgesamt<br />

wird der SMD vor weitere neue Herausforderungen<br />

gestellt, die neben den traditionellen<br />

Aufgaben sowohl Steuerungs- und<br />

Beratungsfunktionen als auch Maßnahmen<br />

der Qualitätssicherung vorsehen.<br />

Apparative Ausstattung<br />

Sonographie, Farbdopplersonographie<br />

Ultraschallgefäßdoppler<br />

Echokardiographie<br />

Elektrokardiographie mit Ergometrie / Ruheund<br />

Belastungs-EKG<br />

Hör- und Sehtesteinrichtungen<br />

Langzeitdiagnostik mit Langzeit-Blutdruckmessung<br />

einschl. Auswertung<br />

Lungenfunktionsuntersuchungen<br />

(von Spirometrie bis hin zur Bodyplethysmographie)<br />

und Blutgasanalyse<br />

Schlaf-Apnoe-Recorder zur Feststellung von<br />

Atemstillständen während der Schlafphase<br />

leistungsfähiges Zentrallabor in Moers<br />

z. T. Röntgenanlagen mit Bildwandlern<br />

Gastroskopie in Moers<br />

Personal<br />

Wegen des hohen Anspruchs verfügen die bei<br />

den Sozialmedizinischen Dienststellen tätigen<br />

Ärzte in der Regel über eine fachärztliche,<br />

meist internistische Ausbildung. Hinzu kommen<br />

Spezialausbildungen in Rönt genologie,<br />

Arbeits- und Betriebsmedizin sowie Sozial-<br />

medizin und Rehabilitations wesen. Im<br />

ärztlichen Spektrum des Sozialmedizinischen<br />

Dienstes sind aber auch Ärzte mit der<br />

Qualifikation eines Chirurgen, Nervenarztes,<br />

Lungenfacharztes und Psychiaters vertreten.<br />

Pflegefachkräfte, medizinisch-technische<br />

Assistentinnen (MTA), Arzthelferinnen und<br />

Verwaltungspersonal vervollständigen den<br />

Kreis der SMD-Mitarbeiter.<br />

Trägerübergreifende Aktivitäten<br />

Der SMD ist angesichts der breiten Palette<br />

der Aufgabenstellung der KBS besonders in<br />

die trägerübergreifende Meinungsbildung<br />

eingebunden und wegen der umfassenden<br />

Praxiserfahrung ein gefragter Beratungsteilnehmer.<br />

Hierzu zählt die sachverständige<br />

Inanspruchnahme von SMD-Ärzten im<br />

Ärztegremium und der Reha-Kommission des<br />

Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger<br />

sowie der Kommission zur Weiterentwicklung<br />

der Sozialmedizin (SOMEKO) in der<br />

gesetzlichen Rentenversicherung, bei der<br />

Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung<br />

in Nordrhein-Westfalen sowie den ärztlichen<br />

Gremien des Medizinischen Dienstes der<br />

Spitzenverbände der Krankenkassen. Nicht<br />

zuletzt aus dieser breitgefächerten Kooperation<br />

resultiert die Sensibilisierung der Ärzte<br />

des SMD für aktuelle sozialmedizinische<br />

Fragestellungen, die unter anderem in der<br />

lehrenden und lernenden Teilnahme an Fortund<br />

Weiterbildungsveranstaltungen ihren<br />

Niederschlag findet. Zudem moderieren Ärzte<br />

des SMD die Lehrveranstaltungen der Akademie<br />

für Sozialmedizin Münster, die in Bochum<br />

stattfinden. Darüber hinaus arbeiten sie mit<br />

den Ausschüssen „Sozialmedizin“ der beiden<br />

nordrhein-westfälischen Ärztekammern sowie<br />

im Ausschuss „Rehabilitationswesen“ der<br />

Ärztekammer Nordrhein.


Leistungen des Sozialmedizinischen Dienstes<br />

Jahr <strong>2008</strong> *<br />

Viele Ärzte des SMD verfügen<br />

zusätzlich über Spezialausbildungen<br />

23.888 Rentengutachten aufgrund körperlicher Untersuchungen und nach Akteninhalt<br />

(Rentengewährungen, Rentenentziehungen, Widersprü che)<br />

37.466 aufgrund körperlicher Untersuchungen und nach Akteninhalt erstattete Gutachten im Zusammenhang<br />

mit Anträgen auf medizinische beziehungsweise berufsfördernde Maß nahmen<br />

104.769 Begutachtungen zur Feststellung von ambulanter und stationärer Pflegebedürftigkeit, davon 81.847<br />

Hausbesuche<br />

34.294 Stellungnahmen zu stationären Maßnah men beziehungsweise ambulanten Vorsorgeleistungen<br />

24.224 Begutachtungen zur Arbeitsunfähigkeit<br />

117 Untersuchungen von länger arbeitsunfähig Erkrankten zum Zwecke der Rehabilitation<br />

1.348 Untersuchungen zur Klärung der Diagnose<br />

99.928 Überprüfungen genehmigungspflichtiger Verordnungen<br />

85.299 Stellungnahmen zur Prüfung des Anspruchs auf häusliche Krankenpflege, davon 5.761 Hausbesuche<br />

5.685 <strong>See</strong>diensttauglichkeits- und <strong>See</strong>lotsenuntersuchungen einschl. Kombi- und ergänzende<br />

Untersuchungen<br />

263 Untersuchungen im Auftragsgeschäft (Beamtenuntersuchungen)<br />

2.656 gezielte Aufträge der Hausärzte für Röntgenaufnahmen und -durchleuchtungen<br />

10.025 gezielte Aufträge der Hausärzte für funktionsdiagnostische Untersuchungen<br />

11.298 gezielte Aufträge der Hausärzte für Laboruntersuchungen<br />

904 gezielte Aufträge der Hausärzte für Ultraschalluntersuchungen<br />

* Die Leistungszahlen basieren auf Angaben<br />

aller Sozialmedizinischen Dienststellen<br />

Medizinisches Netz<br />

95


96 Medizinisches Netz<br />

6.4 <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

Das <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem ist<br />

ein historisch gewachsener Bestandteil des<br />

knappschaftlichen Verbundsystems. Die<br />

direkte Abrechnung von erbrachten Leistungen<br />

mit einer Krankenkasse ist ebenso einzigartig<br />

wie zukunftsweisend im Gesundheitswesen<br />

Deutschlands.<br />

Basierend auf der Idee, den besonderen<br />

Anforderungen der Versorgung der Bergleute<br />

gerecht zu werden, hat die <strong>Knappschaft</strong> einen<br />

engen Kontakt zu niedergelassenen Ärzten<br />

und Zahnärzten aufgebaut und gepflegt.<br />

Daraus entstanden ist ein regional konzentriertes,<br />

einzelvertragliches System, welches<br />

bis heute die Versorgung knappschaftlich<br />

Versicherter flexibel und qualitativ hochwertig<br />

sicherstellt.<br />

Rechtliche Grundlagen<br />

Die gesetzlichen Regelungen in § 72 Abs. 3 und<br />

§ 75 Abs. 5 SGB V erlauben der <strong>Knappschaft</strong><br />

bis heute, die ärztliche Versorgung nach den<br />

örtlichen Verhältnissen zu regeln. Damit ist<br />

<strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

Insgesamt 1.521 (Mittelwert <strong>2008</strong>)<br />

das <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem gleichgestellt<br />

mit den kollektivvertraglichen Regelungen<br />

zwischen Krankenkassen und Kassen(zahn)<br />

ärztlichen Vereinigungen.<br />

Die <strong>Knappschaft</strong>särzte nehmen auch an der<br />

vertragsärztlichen Versorgung teil, das heißt,<br />

sie behandeln Versicherte aller gesetzlichen<br />

Krankenkassen. Ebenso ist die freie Arztwahl<br />

knappschaftlich Versicherter nach § 76 SGB V<br />

nicht eingeschränkt.<br />

Daten und Fakten<br />

Im Jahre <strong>2008</strong> standen insgesamt 1.521 <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

und <strong>Knappschaft</strong>szahnärzte in<br />

einem besonderen Vertragsverhältnis mit der<br />

<strong>Knappschaft</strong>. Das <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem<br />

erstreckt sich regional auf die Gebiete des<br />

Aachener Reviers, das Ruhrgebiet einschließlich<br />

Niederrhein, den Braunkohlebezirk Köln<br />

und das Steinkohlerevier an der Saar.<br />

Abgerechnet wurden im Geschäftsjahr <strong>2008</strong><br />

rund 2,02 Millionen Behandlungsfälle mit<br />

Praktische Ärzte /<br />

allgemeine Ärzte / Internisten<br />

—— 706<br />

Zahnärzte —— 200<br />

Augenärzte —— 147<br />

HNO-Ärzte —— 108<br />

Frauenärzte —— 76<br />

Hautärzte —— 76<br />

Orthopäden —— 73<br />

Urologen —— 61<br />

Kinderärzte —— 39<br />

Nervenärzte —— 33<br />

Sonstige<br />

—— 2


einem Honorarvolumen von rund 103 Millionen<br />

Euro.<br />

Im knappschaftszahnärztlichen Bereich wurden<br />

rund 125.000 Behandlungsfälle mit einem<br />

Honorarvolumen von insgesamt rund 11,6<br />

Millionen Euro abgerechnet.<br />

Funktion als Kassenärztliche<br />

Vereinigung<br />

Da die <strong>Knappschaft</strong> unmittelbar die Abrechnung<br />

der erbrachten Leistungen übernimmt,<br />

ist ihre Funktion mit der einer Kassenärztlichen<br />

Vereinigung vergleichbar.<br />

Die Rolle der Standesvertretung der <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

übernehmen die voneinander<br />

unabhängigen Verbände der <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

und <strong>Knappschaft</strong>szahnärzte. Die<br />

Honorarverhandlungen werden zwischen<br />

der <strong>Knappschaft</strong> und diesen Verbänden<br />

geführt, von der <strong>Knappschaft</strong> vorbereitet und<br />

umgesetzt; sie wirken sich unmittelbar auf<br />

die Einzelverträge aus. Maßgeblich sind die<br />

gesetzlichen Regelungen des SGB V, deren<br />

Intention auch das <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem<br />

gerecht werden muss. Allerdings können<br />

Spielräume bei der Ausgestaltung der Honorarverteilung<br />

genutzt werden:<br />

Im <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem wurde eine<br />

eigene Systematik entwickelt, um der<br />

Ausweitung der Leistungsausgaben differenziert<br />

entgegenzuwirken. Diese Limitierung<br />

hat sich über alle Finanzierungsumstellungen<br />

der letzten Jahre bewährt und<br />

bewirkt eine große Stabilität in der Vergütung<br />

der <strong>Knappschaft</strong>särzte.<br />

Das <strong>Knappschaft</strong>sarztsystem führt eigene<br />

Wirtschaftlichkeitsprüfungen sowie Prüfund<br />

Schiedsgerichtsverfahren durch.<br />

Die notwendige Datenverarbeitung erfolgt in<br />

Kooperation mit den internen Fachabteilungen<br />

und externen Stellen.<br />

Medizinisches Netz<br />

97


98 Medizinisches Netz<br />

Behandlungsfälle <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

Insgesamt 2.022.276 Fälle<br />

Kurative Tätigkeit —— 1.784.784 (88,2 %)<br />

Schutzimpfungen —— 126.515 (6,3 %)<br />

Gesundheitsuntersuchungen<br />

—— 58.767 (2,9 %)<br />

Früherkennung bei Männern/Frauen —— 46.401 (2,3 %)<br />

Früherkennung bei Kindern<br />

Mutterschaftsvorsorge<br />

—— 4.004 (0,2 %)<br />

—— 1.805 (0,1 %)<br />

Abrechnungsvolumen der <strong>Knappschaft</strong>särzte<br />

Insgesamt 102.823.735,53 Euro<br />

Kurative Tätigkeit —— 88.001.325,85 (85,5 %)<br />

Ambulantes Operieren —— 6.652.524,94 (6,5 %)<br />

Früherkennungsmaßnahmen —— 4.845.252,11 (4,7 %)<br />

Ambulante Operationen/Sachkosten —— 1.912.606,79 (1,9 %)<br />

Belegärztliche Leistungen/2-Bett-Zi. —— 723.886,96 (0,7 %)<br />

Allgemeine belegärztliche Leistungen —— 643.915,44 (0,6 %)<br />

Honorar für Rentengutachten<br />

Behandlungsfälle <strong>Knappschaft</strong>szahnärzte<br />

Insgesamt 125.156 Fälle<br />

—— 44.223,44 (0,1 %)<br />

Allgemeine, —— 95.951 (76,7 %)<br />

chirurg. und konserv. Behandlung<br />

Zahnersatz —— 20.919 (16,7 %)<br />

Individualprophylaxe —— 5.309 (4,2 %)<br />

Paradentosebehandlung<br />

Kieferbruchbehandlung<br />

Kieferorthopädische Behandlung<br />

—— 1.331 (1,1 %)<br />

—— 1.225 (1.0 %)<br />

—— 421 (0,3 %)<br />

Abrechnungsvolumen der <strong>Knappschaft</strong>szahnärzte<br />

Insgesamt 11.646.153,33 Euro<br />

Allgemeine, —— 6.110.505,64 (52,5 %)<br />

chirurg. und konserv. Behandlung<br />

Zahnersatz —— 4.553.428,78 (39,0 %)<br />

Paradentosebehandlung —— 473.304,63 (4,1 %)<br />

Individualprophylaxe —— 277.434,93 (2,4 %)<br />

Kieferbruchbehandlung —— 183.017,58 (1,6 %)<br />

Kieferorthopädische Behandlung —— 48.461,77 (0,4 %)


Rahmenbedingungen<br />

<strong>2008</strong><br />

Indikationsbezogene<br />

Integrierte<br />

Versorgung<br />

6.5 Integrierte Patientenversorgung<br />

Integrierte Versorgungsverträge bieten<br />

nach wie vor einen größeren Verhandlungsspielraum<br />

für Vereinbarungen außerhalb der<br />

bestehenden Kollektivverträge. Durch Vernetzung<br />

der Kommunikationsflüsse und die<br />

Möglichkeit, regional zu gestalten, kann die<br />

Versorgung effektiver und effizienter gestaltet<br />

werden. Die am 1. April 2007 in Kraft getretene<br />

Gesundheitsreform erweiterte diese Möglichkeiten.<br />

Der Gesetzgeber legt mit dieser neuesten<br />

Änderung des SGB V den Fokus auf die<br />

Entwicklung flächendeckender, bevölkerungsbezogener<br />

Verträge, sogenannte populationsbezogene<br />

Vollversorgungsmodelle.<br />

Mit prosper hat die <strong>Knappschaft</strong> bereits 1999<br />

eine solche erfolgreiche Integrierte Vollversorgung<br />

im deutschen Gesundheitswesen ins<br />

Leben gerufen. Heute gilt prosper als das wegweisende<br />

sektorübergreifende Versorgungsnetz<br />

in Deutschland, in dem kranke Menschen<br />

umfassend versorgt werden.<br />

In den Versorgungsnetzen prosper Bottrop,<br />

prosper Gelsenkirchen/Gladbeck, prosper Saar,<br />

prosper Lausitz und proGesund Recklinghausen<br />

haben sich ambulante und stationäre<br />

Leistungserbringer zusammengeschlossen,<br />

um sektorübergreifend eine qualitätsgesicherte<br />

und wirtschaftliche medizinische Versorgung<br />

der freiwillig teilnehmenden Versicherten<br />

sicherzustellen.<br />

Seit mehreren Jahren nutzt die <strong>Knappschaft</strong><br />

im Rahmen der indikationsbezogenen Integrierten<br />

Versorgung die Möglichkeit, Ärzte<br />

verschiedener Fachgebiete sowie ambulante<br />

und stationäre Leistungserbringer vertraglich<br />

zusammenzuführen, um darauf basierend<br />

neue, zukunftsorientierte medizinische<br />

Versorgungsmodelle aufzubauen.<br />

Ziel dieser Modelle ist, dass die beteiligten<br />

Vertragspartner enger und aufeinander abgestimmt<br />

zusammenarbeiten. Dem Patienten<br />

wird dadurch eine verbesserte und effektivere<br />

Behandlung nach den neuesten medizinischen<br />

Erkenntnissen angeboten. Darüber<br />

hinaus wird den Vertragspartnern die Chance<br />

ermöglicht, die vorhandenen Ressourcen<br />

besser zu nutzen.<br />

Auf dieser Grundlage hat die <strong>Knappschaft</strong> in<br />

mehreren Bundesländern eine Vielzahl von<br />

Projekten ins Leben gerufen. Allein in den<br />

Bereichen Nordrhein und Westfalen-Lippe hat<br />

die <strong>Knappschaft</strong> innerhalb der letzten Jahre<br />

– größtenteils in kassenartübergreifender<br />

Zusammenarbeit – eine Vielzahl von Pilotprojekten<br />

zur indikationsbezogenen Integrierten<br />

Versorgung aufgebaut und kontinuierlich<br />

weiterentwickelt. Über das Jahr <strong>2008</strong> hinaus<br />

betreut die <strong>Knappschaft</strong> in Nordrhein-Westfalen<br />

über 20 Projekte. Zusätzlich bietet die<br />

<strong>Knappschaft</strong> seit dem letzten Quartal <strong>2008</strong><br />

ihren Versicherten in Zusammenarbeit mit<br />

dem Grönemeyer-Institut für Mikrotherapie<br />

aus Bochum ein Projekt zur verbesserten<br />

Versorgung von Patienten mit chronischen<br />

Rückenschmerzen an.<br />

Darüber hinaus wurden Konzepte zur verbesserten<br />

medizinischen Versorgung von<br />

Bewohnern in Pflegeheimen entwickelt, die<br />

jetzt erfolgreich eingesetzt werden.<br />

Im Sinne des Verbundgedankens wurden<br />

im Rahmen der indikationsbezogenen<br />

Medizinisches Netz<br />

99


100 Medizinisches Netz<br />

Weiterentwicklung<br />

und<br />

Ausbau der<br />

Vollversorgungsmodelle<br />

prosper Lausitz<br />

Netzweiterung<br />

proGesund<br />

Recklinghausen<br />

Integrierten Versorgung Eigeneinrichtungen<br />

bzw. Beteiligungsgesellschaften der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<br />

<strong>See</strong> vertraglich eingebunden.<br />

Die Erfahrungen in den Netzen prosper<br />

Bottrop, prosper Gelsenkirchen/Gladbeck,<br />

prosper Saar und proGesund Recklinghausen<br />

haben den Grundstein für die Weiterentwicklung<br />

und den regionalen Ausbau des<br />

prosper-Modells im Jahre <strong>2008</strong> gelegt. Der<br />

Netzstart des Netzes „prosper Lausitz“, die<br />

Netzerweiterung von proGesund Recklinghausen<br />

nach Haltern und Dorsten und die<br />

Gründung von prosper Essen sind dabei die<br />

geographischen Meilensteine des Jahres <strong>2008</strong>.<br />

Darüber hinaus entschieden sich mit der<br />

Einführung des prosper-Wahltarifes immer<br />

mehr knappschaftlich Versicherte für die Teilnahme<br />

am Gesundheitsnetz. Sie sind damit<br />

von der Praxisgebühr befreit und leisten keine<br />

Zuzahlung für die ersten zehn Tage im Jahr im<br />

Netzkrankenhaus.<br />

Das prosper-Netz um Cottbus, Spremberg<br />

und Senftenberg ist im Jahre 2007 vorbereitet<br />

worden. Zum Jahreswechsel 2007/<strong>2008</strong> konnten<br />

sich Versicherte der Region in das Netz<br />

einschreiben. Im Laufe des Jahres <strong>2008</strong> sind<br />

rund 13.400 knappschaftlich Versicherte dem<br />

Netz beigetreten. Die Versorgung übernehmen<br />

rund 240 Ärzte und das Carl Thiem-Klinikum<br />

in Cottbus sowie das Krankenhaus Spremberg<br />

in Spremberg.<br />

Durch den Zusammenschluss des <strong>Knappschaft</strong>skrankenhauses<br />

Recklinghausen mit der<br />

Paracelsusklinik Marl haben sich für das Netz<br />

proGesund Recklinghausen neue Versichertenpotenziale<br />

im nördlichen Vest ergeben.<br />

Das neu entstandene Klinikum Vest bietet an<br />

zwei Standorten stationäre Versorgung. Das<br />

Behandlungszentrum Paracelsusklinik Marl<br />

macht proGesund attraktiv für die Regionen<br />

Haltern und Dorsten. Das Halterner Arztnetz<br />

konnte zum 1. Oktober <strong>2008</strong> für proGesund<br />

gewonnen werden. 38 Ärzten haben sich<br />

dem Netz angeschlossen. In Dorsten liefen<br />

die Verhandlungen über den Jahreswechsel<br />

hinaus. Den dort lebenden rund 10.000<br />

knappschaftlich Versicherten kann voraussichtlich<br />

zu Beginn des Jahres 2009 der Beitritt<br />

zu proGesund angeboten werden. Auch in der<br />

bisherigen Netzregion Recklinghausen wurde<br />

die Attraktivität der Integrierten Vollversorgung<br />

gesteigert. Für proGesund konnten im<br />

Jahr <strong>2008</strong> deshalb neben den Haltener Ärzten<br />

insgesamt 3.500 Versicherte dazugewonnen<br />

werden.<br />

Mit dem Gesundheitsnetz in Essen/Mülheim<br />

werden ab dem Jahr 2009 auch Versicherte der<br />

<strong>Knappschaft</strong> im Süden des Ruhrgebiets von<br />

den Vorteilen der Integrierten Vollversorgung<br />

profitieren können. Neben den Kliniken Essen-<br />

Mitte (<strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus und Evang.<br />

Huyssens-Stiftung) haben zunächst rund 247<br />

Haus- und Fachärzte ein Vertragsangebot<br />

erhalten. Insgesamt werden bis zu 25.000 Anmeldungen<br />

von knappschaftlich Versicherten<br />

für prosper Essen/Mülheim erwartet.<br />

Schwerpunkte der Netzarbeit<br />

Das Arzneimittelmanagement in den prosper-<br />

Netzen spielte im Jahr <strong>2008</strong> weiterhin eine<br />

zentrale Rolle. Denn insbesondere bei der<br />

Verordnung von Medikamenten möchte<br />

prosper eine optimale Qualität bei gleichzeitiger<br />

Wirtschaftlichkeit gewährleisten.<br />

Arbeitsgruppen aus Netzärzten und Krankenhausvertretern,<br />

Pharmazeuten und dem<br />

Netzmanagement haben in vielen Sitzungen<br />

prosper Essen/<br />

Mülheim<br />

Arzneimittel


Casemanagement<br />

Diabetes<br />

Arzneimitteltherapieempfehlungen erarbeitet,<br />

die auch das Kosten/Nutzen-Verhältnis einer<br />

Therapie berücksichtigen. Damit konnten<br />

neben Verträgen mit Generikaherstellern auch<br />

Rabattverträge für Originalpräparate verhandelt<br />

werden.<br />

Die Schaffung neuer Versorgungsstrukturen<br />

zum Wohle der Versicherten ist ein Hauptziel<br />

der Integrierten Vollversorgung. Durch<br />

spezielle Versorgungsangebote für erkrankte<br />

Menschen in den Netzen wird die medizinische<br />

Versorgung verbessert und die Versorgungskompetenz<br />

der <strong>Knappschaft</strong> betont. Die<br />

individuelle Fallbetreuung – das sogenannte<br />

Casemanagement – wird in den Netzregionen<br />

mit unterschiedlichen Schwerpunkten<br />

betrieben.<br />

Da Diabetes bei prosper-Versicherten eine<br />

häufig auftretende Krankheit ist, wurden im<br />

Jahr <strong>2008</strong> im Bereich Versorgungsmanagement<br />

verschiedene Diabetes-Projekte auf<br />

den Weg gebracht. Bei diesen Projekten gilt<br />

es, in Zusammenarbeit mit den Netzärzten,<br />

zum einen den erkrankten Patienten besser<br />

zu versorgen, zum anderen Risikopatienten<br />

vor einer Erkrankung zu bewahren. Zwei<br />

Projekte werden in Zusammenarbeit mit<br />

einem Pharmaunternehmen durchgeführt und<br />

zielen auf die bessere Vorsorgung geriatri-<br />

scher Diabetiker im Ruhr- und Saargebiet ab.<br />

Ein weiteres Pilotprojekt verfolgt neben dem<br />

kurativen auch den präventiven Versorgungsgedanken<br />

und motiviert die Netzärzte zusätzlich,<br />

über einen pay-for-performance-Ansatz<br />

die diabetesrelevanten Werte zu verbessern.<br />

Patienten mit chronischen Wunden sind oft<br />

über Jahre in einer ambulanten Hausarztversorgung<br />

und teilweise mit herkömmlichen<br />

Behandlungsmethoden austherapiert. Aufgrund<br />

dieser Chronifizierung der Erkrankung<br />

entstehen hohe Kosten, weil die Patienten<br />

oft viele Krankenhausaufenthalte benötigen.<br />

Durch innovative Behandlungsmöglichkeiten<br />

gelingt es, die chronischen Wunden fast<br />

schmerzfrei zur Abheilung zu bringen bzw.<br />

eine signifikante Verbesserung des Wundstatus<br />

zu erreichen.<br />

Das Ziel ist Kostenreduktion unter anderem<br />

durch Vermeidung der stationären Aufnahme.<br />

In Gelsenkirchen und Bottrop wurden deshalb<br />

Wundtherapiezentren gegründet.<br />

Medizinisches Netz<br />

Wundversorgung<br />

101


102 Medizinisches Netz<br />

Weiterentwicklung prosper<br />

Unter dem Stichwort „Weiterentwicklung<br />

prosper“ wurde darüber hinaus in allen Netzkrankenhäusern<br />

die Entwicklung von Behandlungspfaden<br />

vorangetrieben. Pfade bestimmen<br />

den Klinikaufenthalt vom ersten bis zum<br />

letzten Tag und sichern die Versorgung auch<br />

Versorgungsnetze der <strong>Knappschaft</strong><br />

Teilnehmer in Fallzahlen / Stand Dezember <strong>2008</strong><br />

nach der Entlassung. Ziel ist es, Prozesse im<br />

Krankenhaus entlang der medizinischen Wertschöpfungskette<br />

zu optimieren. Im Mittelpunkt<br />

steht dabei immer die ganzheitliche<br />

medizinische Versorgung, die sich maßgeblich<br />

am Patienten orientiert.<br />

prosper Bottrop Versicherte _______________________________ 26.596<br />

Hausärzte ___________________________________ 53<br />

Fachärzte ____________________________________ 28<br />

prosper Saarland Versicherte _______________________________ 36.465<br />

Hausärzte ___________________________________ 75<br />

Fachärzte ____________________________________ 50<br />

Assoziierte Netze des<br />

Saarland-Netzes:<br />

(Geneva, GENESU, Dudweiler, Hausärzte __________________________________ 132<br />

Völklingen Plus, Illingen/Merchweiler) Fachärzte ____________________________________ 75<br />

proGesund Recklinghausen Versicherte _______________________________ 55.285<br />

Hausärzte __________________________________ 105<br />

Fachärzte ____________________________________ 75<br />

Assoziierte Netze des<br />

proGesund-Netzes:<br />

(MAN/Marler Arzt-Netz, Hausärzte __________________________________ 105<br />

Raniq/Recklinghäuser Arzt-Netz, Fachärzte ____________________________________ 72<br />

HeP/Hertener Praxisnetz)<br />

prosper Gelsenkirchen/Gladbeck Versicherte _______________________________ 31.853<br />

Hausärzte ___________________________________ 64<br />

Fachärzte ____________________________________ 56<br />

Assoziierte Netze des<br />

Netzes Gelsenkirchen/Gladbeck: Hausärzte __________________________________ 119<br />

(QPG, Gla-Net) Fachärzte ___________________________________ 104<br />

prosper Lausitz Versicherte _______________________________ 13.363<br />

Hausärzte __________________________________ 139<br />

Fachärzte ____________________________________ 97


Ausgabenentwicklung <strong>2008</strong> im Vergleich zur Regelversorgung<br />

Pro Versicherten im Jahresdurchschnitt<br />

prosper Bottrop ________________________________________ - 8,6 %<br />

prosper Saar _______________________________________ - 12,3 %<br />

proGesund Recklinghausen ________________________________________ - 8,2 %<br />

prosper Gelsenkrichen/Gladbeck ________________________________________ - 0,7 %<br />

prosper Lausitz _______________________________________ - 10,0 %<br />

Die Ausgabenentwicklung im Vergleich zur Regelversorgung bezieht sich auf das 1. Halbjahr <strong>2008</strong><br />

Verlagerung der QPG-Notfallpraxis<br />

an die Bergmannsheil und Kinderklinik<br />

Buer gGmbH<br />

Im Juli <strong>2008</strong> wurde auf Wunsch der QPG<br />

(assoziierter Partner im prosper-Netz) die bis<br />

dato am MHB ansässige Notfallpraxis sowie<br />

die Kindernotfallpraxis an die BKB verlagert.<br />

Damit wurde eine noch intensivere Zusammenarbeit<br />

und Fallsteuerung im Rahmen der<br />

prosper-Netzarbeit möglich. Schwerpunkt<br />

der gemeinsamen Arbeit soll die Vermeidung<br />

unnötiger Krankenhausfälle sein.<br />

Hintergrund ist die Tatsache, dass Patienten<br />

mit zunächst unklaren Krankheitsbildern<br />

aufgrund des nicht abschätzbaren medizinischen<br />

Risikos – nicht wie bisher – sofort<br />

aus der Ambulanz stationär, sondern in einer<br />

sogenannten Kurzzeitbeobachtung bis zu<br />

sechs Stunden versorgt werden. Dies gilt<br />

insbesondere auch für Selbsteinweiser, die<br />

aufgrund fehlender Einweisungsdiagnose der<br />

stationären Aufnahme zugeführt wurden.<br />

Der Projektstart erfolgte zunächst mit acht<br />

Pilotpraxen. Seitens der QPG wird das Projekt<br />

wissenschaftlich begleitet.<br />

Elektronische Patientenakte im<br />

prosper-Netz Bottrop – prospeGKT<br />

Die weitere Entwicklung der zentralen Lösung,<br />

wie auch der Anpassungen in den Primärsystemen<br />

ist im Jahr <strong>2008</strong> in deutlichen<br />

Schritten voran gekommen. Die geschaffene<br />

Integration in die bestehenden Arbeitsabläufe<br />

der betroffenen Ärzte sowie die Performance<br />

der gesamten Anwendung zeigen deutlich,<br />

dass die Gesamtkonzeption richtig und nachvollziehbar<br />

ist.<br />

Mit dem Vorstand des prosper-Netzes Bottrop<br />

konnte eine entsprechende Rahmenvereinbarung<br />

zu prospeGKT geschlossen werden.<br />

Damit sind nun auch alle vertraglichen Fragestellungen<br />

finalisiert und unterzeichnet.<br />

Ebenso erfreulich ist eine positive Rückläufer-<br />

quote von über 60 Prozent bei unseren<br />

Versicherten, die Interesse an der Teilnahme<br />

an prospeGKT haben. Mittlerweile haben über<br />

11.000 Versicherte ein Lichtbild eingeschickt.<br />

Alle betroffenen Ärzte konnten die notwendigen<br />

Formalien zur Beantragung des Heilberufsausweises<br />

in eigens dafür organisierten<br />

Veranstaltungen im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus<br />

Bottrop erfolgreich abschließen.<br />

Medizinisches Netz<br />

103


104 Medizinisches Netz<br />

Im Rahmen der technischen Umsetzung und<br />

des Rollouts in den Arztpraxen kam es leider<br />

im Jahr <strong>2008</strong> zu Verzögerungen. Hintergrund<br />

dieser Verzögerungen waren Probleme in der<br />

Entwicklung des Praxisclients zur Visualisierung<br />

der Patientenakte sowie Verzögerungen<br />

durch verspätete Entwicklungen bei den<br />

Primärsystemanbietern.<br />

Trotz dieser Verzögerungen konnte im Januar<br />

2009 die Gesamtlösung im Rahmen einer<br />

feierlichen Eröffnung unter Teilnahme von<br />

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt<br />

der Öffentlichkeit präsentiert werden.


7<br />

service vor ort<br />

7.1 Hauptverwaltung und Verwaltungsstellen| 107<br />

7.2 Auskunft, Beratung und Service | 110


106 Service vor Ort<br />

Dienststellennetz<br />

Haren<br />

Borken<br />

Cuxhaven<br />

Wilhelmshaven<br />

Karlsruhe<br />

Kaiserslautern<br />

Eisenberg<br />

Spremberg<br />

(Auftragsgeschäft)


Hauptverwaltung Königsallee<br />

in Bochum<br />

7.1 Hauptverwaltung und Verwaltungsstellen<br />

Die Deutsche Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ist regional in den<br />

Bereich der Hauptverwaltung Bochum und<br />

in acht weitere Verwaltungsstellen, die ab<br />

dem Jahr 2009 in Regionaldirektionen umbenannt<br />

werden, in Bergheim, Chemnitz,<br />

Cottbus, Frankfurt, Hamburg, Hannover, München<br />

und Saar brücken sowie die Dienststelle<br />

Berlin gegliedert, die mit über 3.000 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern (inklusive der<br />

zugeordneten Geschäftsstellen) die zentrale<br />

Sachbearbeitung und Ver sicher ten betreuung<br />

in ihren jeweiligen Regionen übernehmen. Die<br />

Versicherten werden in der Rentenversicherung<br />

und Rehabilitation von der zuständigen<br />

Verwaltungsstelle betreut. Für Angelegenheiten<br />

der Kranken- und Pflegeversicherung<br />

stehen unseren Versicherten neben den<br />

Verwaltungsstellen selbstverständlich auch<br />

unsere Geschäfts stellen offen.<br />

Insgesamt entfällt mit 51,7 Prozent der durch<br />

die Verwaltungsstellen und deren zugeordneten<br />

Geschäftsstellen bearbeiteten Vorgängen<br />

mehr als die Hälfte des bundesweit<br />

anfallenden Arbeitsaufkommens auf die acht<br />

Verwaltungsstellen und die Dienststelle Berlin.<br />

Hauptverwaltung<br />

Die Hauptverwaltung ist zusammen mit der<br />

Verwaltungsstelle Bergheim zuständig für das<br />

Bundesland Nordrhein-Westfalen.<br />

Das der Hauptverwaltung zugewiesene Gebiet<br />

des Bundeslandes wird im innerstaatlichen<br />

Bereich von den Standorten Bochum (Hauptverwaltung)<br />

und den dazugehörigen Rentenbüros<br />

in Moers und Münster abgedeckt. Eine<br />

Aufteilung der Arbeitsmengen auf die einzel-<br />

nen Standorte erfolgt nach dem Geburtstag<br />

der Versicherten.<br />

Am Standort Wuppertal, in dem bisher die<br />

Bearbeitung zwischenstaatlicher Rentenfälle<br />

vorgenommen wurde, wurde das innerstaatliche<br />

Rentenbüro im Laufe des Berichtjahres<br />

<strong>2008</strong> aufgelöst und die Einzelfallbearbeitung<br />

der gesetzlichen Rentenversicherung in die<br />

Hauptverwaltung nach Bochum verlagert. Die<br />

Bearbeitung der Fälle der Renten-Zusatzversicherung<br />

erfolgt nunmehr in Münster. Das<br />

zwischenstaatliche Rentenbüro mit sieben<br />

Arbeitsgruppen wird aber noch bis zur Mitte<br />

des Jahres 2009 in Wuppertal verbleiben und<br />

dann ebenfalls in die Hauptverwaltung umziehen.<br />

Die Bearbeitung im Bereich Rehabilitation<br />

und im Bereich SG-Verfahren erfolgt bei der<br />

Hauptverwaltung.<br />

Geschäftsstellen der Hauptverwaltung<br />

Mehr als 700 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter in den regional dem Bereich der<br />

Hauptverwaltung Bochum zugeordneten<br />

Bezirken Gelsenkirchen-Buer, Hamm,<br />

Moers, Recklinghausen und Siegen mit<br />

insgesamt 26 ortsnahen Geschäftsstellen<br />

sowie einer Beratungsstelle haben sich im<br />

Jahr <strong>2008</strong> kompetent und freundlich um<br />

eine zügige Antragsabwicklung unserer<br />

Versicherten gekümmert. Dieses zielgerichtete<br />

Engagement ist mit hoher Kundentreue<br />

sowie wiederholt hervorragenden Umfrageparametern<br />

und Empfehlungen an Verwandte<br />

und Bekannte honoriert worden.<br />

Die persönliche Betreuung und Beratung<br />

der Versicherten nimmt bei der KBS einen<br />

hohen Stellenwert ein. Kurze Wege zu<br />

Service vor Ort<br />

107


108 Service vor Ort<br />

Verwaltungsstelle Hamburg<br />

unseren ortsnahen Geschäftsstellen in<br />

Ahlen, Bochum, Bottrop, Castrop-Rauxel,<br />

Dinslaken, Dortmund, Dorsten, Duisburg,<br />

Essen, Essen-Altenessen, Gelsenkirchen-Buer,<br />

Gelsenkirchen-Mitte, Gladbeck, Hamm, Herne,<br />

Herten, Ibbenbüren, Kamen, Kamp-Lintfort,<br />

Lennestadt-Meggen, Lünen, Marl-Hüls, Moers,<br />

Oberhausen, Recklinghausen und Siegen<br />

sowie unserer Beratungsstelle in Datteln<br />

ermöglichten während kundenfreundlicher<br />

Geschäftszeiten persönliche Beratungen zur<br />

Kranken- und Pflegeversicherung in angenehmer<br />

Gesprächsatmosphäre. Mit umfassenden<br />

wohnortnahen Leistungsangeboten<br />

zur Früherkennung und Prävention unterstützten<br />

die Dienststellen das aktive gesundheitsbewusste<br />

Verhalten unserer Versicherten.<br />

Dezentrale Hilfsmittelleistungszentren und<br />

ein Service-Center zum Nulltarif komplettierten<br />

das umfassende Sicherungs angebot<br />

und stärkten das Vertrauen unserer Kunden in<br />

die Leistungsfähigkeit und Vielseitigkeit der<br />

<strong>Knappschaft</strong>. Umfassende Leistungen und<br />

hervorragender Service verbunden mit einem<br />

günstigen Beitragssatz haben dazu geführt,<br />

dass sich seit der Öffnung der <strong>Knappschaft</strong><br />

zum 1. April <strong>2008</strong> bis zum Jahresende <strong>2008</strong><br />

bereits bundesweit mehr als 280.000 Neukunden<br />

für die <strong>Knappschaft</strong> entschieden haben.<br />

In vorbildlicher Weise haben die Dienststellen<br />

dabei die Herausforderung bewältigt, die<br />

gewohnt hohe Qualität der Kundenkontakte,<br />

trotz enorm gestiegener Kontakthäufigkeit<br />

und Beratungsdauer, aufrecht zu erhalten.<br />

Verwaltungsstellen<br />

Ähnliche Strukturen bestehen auch bei<br />

unseren Verwaltungsstellen einschließlich<br />

der jeweiligen Dienststellen vor Ort, die den<br />

Kunden dort den gleichen Service anbieten.<br />

Die Standorte Kiel, Rostock, Hamburg,<br />

Bremer haven und Bremen sind im Berichtsjahr<br />

<strong>2008</strong> zu Dienststellen der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ausgebaut<br />

worden. In den Jahren zuvor wurden<br />

diese Standorte im Auftragsgeschäft für die<br />

<strong>See</strong>-Krankenkasse betreut. Ferner sind in den<br />

Standorten Kiel, Rostock, Bremen, Berlin und<br />

Karlsruhe Sozialmedizinische Diensts tellen<br />

der KBS eingerichtet worden.<br />

Im Berichtsjahr <strong>2008</strong> ist die Geschäftsstelle<br />

Schwarze Pumpe nach Spremberg umgezogen.<br />

Am Standort Schwarze Pumpe wird nunmehr<br />

ein Sprechtag der Kranken versicherung<br />

zur Betreuung unserer Versicherten abgehalten.<br />

Weitere Sprechtage zur versicherten nahen<br />

Beratung wurden im Laufe des Berichtsjahres<br />

<strong>2008</strong> eingerichtet in Cuxhaven, Kaiserslautern,<br />

Wilhelmshaven, Karlsruhe, Wuppertal, Münster,<br />

Borken (NRW) und Haren (Ems).<br />

Der Standort Bergheim ist als Verwaltungsstelle<br />

zuständig für eine eigenständige Region<br />

innerhalb von Nordrhein-Westfalen für die Arbeitsbereiche<br />

innerstaatliche Rentenversicherung,<br />

Rehabilitation und SG-Verfahren. In dem<br />

Rentenbüro in Aachen erfolgt die Bearbeitung<br />

zwischenstaatlicher Rentenfälle.<br />

Die Verwaltungsstelle Hamburg ist zuständig<br />

für die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg,<br />

Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Teilbereiche<br />

des Landes Niedersachsen, und zwar<br />

für die Arbeitsbereiche innerstaatliche Rentenversicherung,<br />

Rehabilitation und SG-Verfahren.<br />

Des Weiteren obliegt der Verwaltungsstelle<br />

Hamburg die Bearbeitung zwischenstaatlicher<br />

Rentenfälle.<br />

Verwaltungsstelle<br />

Bergheim<br />

Verwaltungsstelle<br />

Hamburg


Verwaltungsstelle<br />

Hannover<br />

Verwaltungsstelle<br />

Cottbus<br />

Verwaltungsstelle<br />

Chemnitz<br />

Verwaltungsstelle<br />

Frankfurt<br />

Die Verwaltungsstelle Hannover ist zuständig<br />

für einen Teilbereich des Landes Niedersachsen<br />

für die Arbeitsbereiche innerstaatliche Rentenversicherung,<br />

Rehabilitation und SG-Verfahren.<br />

Die Verwaltungsstelle Cottbus ist zuständig<br />

für das Land Sachsen-Anhalt und einen Teilbereich<br />

des Landes Brandenburg für die Arbeitsbereiche<br />

innerstaatliche Rentenversicherung,<br />

Rehabilitation und SG-Verfahren.<br />

Die Verwaltungsstelle Chemnitz ist zuständig<br />

für das Land Sachsen für die Arbeitsbereiche<br />

innerstaatliche Rentenversicherung, Rehabilitation<br />

und SG-Verfahren.<br />

Die Zuständigkeit der Verwaltungsstelle<br />

Frankfurt umfasst die Länder Hessen und<br />

Thüringen. Die Arbeitsmengen aus dem<br />

Bereich innerstaatliche Rentenversicherung<br />

werden nach dem Geburtstag der Versicherten<br />

auf die Rentenbüros in Kassel und Frankfurt<br />

aufgeteilt. Die Bearbeitung in den Bereichen<br />

Rehabilitation und SG-Verfahren erfolgt entsprechend<br />

an beiden Standorten.<br />

Verwaltungsstelle Frankfurt<br />

Versicherte in der knappschaftlichen Krankenversicherung<br />

Stand Dezember <strong>2008</strong> / Aufteilung nach Dienststellen<br />

Hauptverwaltung Bochum 718.892<br />

Verwaltungsstelle Bergheim 105.574<br />

Verwaltungsstelle Chemnitz 123.395<br />

Verwaltungsstelle Cottbus 191.200<br />

Verwaltungsstelle Frankfurt 136.260<br />

Verwaltungsstelle Hamburg 96.856*<br />

Verwaltungsstelle Hannover 69.402<br />

Verwaltungsstelle München 96.355<br />

Verwaltungsstelle Saarbrücken 126.770<br />

Dienststelle Berlin 25.201<br />

Die Verwaltungsstelle Saarbrücken ist zuständig<br />

für die Länder Saarland und Rheinland-<br />

Pfalz für die Arbeitsbereiche innerstaatliche<br />

Rentenversicherung, Rehabilitation und SG-<br />

Verfahren.<br />

Die Zuständigkeit der Verwaltungsstelle München<br />

umfasst die Länder Bayern und Baden-<br />

Württemberg. Die Arbeitsmengen aus dem<br />

Bereich innerstaatliche Rentenversicherung<br />

sind nach dem Geburtstag der Versicherten<br />

auf die Standorte München, Rosenheim und<br />

Karlsruhe aufgeteilt. Die Bearbeitung im Bereich<br />

Rehabilitation erfolgt ausschließlich am<br />

Standort München. Im Bereich SG-Verfahren<br />

erfolgt eine Aufteilung auf die Standorte<br />

München und Rosenheim.<br />

Die Dienststelle Berlin ist zuständig für das<br />

Land Berlin und einen Teilbereich des Landes<br />

Brandenburg für die Arbeitsbereiche innerstaatliche<br />

Rentenversicherung, Rehabilitation<br />

und SG-Verfahren<br />

* Organisatorisch im Geschäftsjahr <strong>2008</strong> noch dem Zuständigkeitsbereich des Fachbereichs <strong>See</strong>-Krankenversicherung<br />

der Hauptverwaltung zugewiesen<br />

Service vor Ort<br />

Verwaltungsstelle<br />

Saarbrücken<br />

Verwaltungsstelle<br />

München<br />

Dienststelle<br />

Berlin<br />

109


110 Service vor Ort<br />

192.000 Kunden<br />

in den A+B-<br />

Stellen<br />

Termintelefon<br />

7.2 Auskunft, Beratung und Service<br />

Rentenversicherung<br />

Auch im Jahr <strong>2008</strong> stellte die KBS den gesetzlich<br />

Rentenversicherten ihr umfangreiches<br />

Beratungsangebot in 67 Beratungsstellen<br />

bundesweit zur Verfügung. Während an den<br />

Standorten, an denen Rentensachbearbeitung<br />

stattfindet, allen Versicherten der Deutschen<br />

Rentenversicherung in ihren Renten- und<br />

Reha bilitationsangelegenheiten weitergeholfen<br />

werden kann, lässt das Gesetz zur<br />

Organisationsreform in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

bei den Beratungstagen in<br />

den Räumen der Geschäftsstellen der knappschaftlichen<br />

Krankenversicherung Beratungen<br />

in Renten- und Rehabilitationsangelegenheiten<br />

nur für Versicherte mit Beiträgen zur<br />

knappschaftlichen Rentenversicherung zu.<br />

Vergleichbares gilt für <strong>See</strong>leute. Mit Ausnahme<br />

der Verwaltungsstelle Hamburg können an<br />

den Standorten der ehemaligen <strong>See</strong>kasse nur<br />

Versicherte und Rentner mit <strong>See</strong>fahrtszeiten<br />

beraten werden. Insgesamt haben 192.000<br />

Kunden im Jahr <strong>2008</strong> das Beratungsangebot<br />

der KBS in Anspruch genommen.<br />

Während die Mehrzahl der Auskunftsuchenden<br />

in der Rentenberatung die Beratungsstelle<br />

nach wie vor ohne Termin aufsuchte, machten<br />

in <strong>2008</strong> rund 60.000 Versicherte von der<br />

kosten freien Möglichkeit Gebrauch, telefonisch<br />

einen Termin für die Beratung in den<br />

A+B-Stellen zu vereinbaren, um damit Wartezeiten<br />

zu vermeiden. Weiteren 42.000 Anrufern<br />

konnten die Mitarbeiter am Termintelefon<br />

durch Übersendung von Informationsbroschüren<br />

und Formularen, durch Wegweisung<br />

zur Inanspruchnahme von Sozialleistungen<br />

und durch Benennung von Ansprechpartnern<br />

in ihren Rentenangelegenheiten weiterhelfen.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> hat die KBS für den Bereich der<br />

Hauptverwaltung Bochum mit der testweisen<br />

Einführung von „e-Termin“ in der Rentenberatung<br />

begonnen. Mit diesem Verfahren ist<br />

es den Auskunftsuchenden in der Rentenversicherung<br />

möglich, sich eigenständig und<br />

unabhängig von Servicezeiten via Internet<br />

Beratungstermine im Rahmen eines von den<br />

Beratungsstellen vorgegebenen Profils zu<br />

vergeben. Eine bundesweite Ausdehnung<br />

dieses Verfahrens (nach erfolgreichem Abschluss<br />

der Testphase zur Jahresmitte 2009)<br />

ist vorgesehen.<br />

Immer mehr Versicherte suchen den kurzen<br />

Weg zur Deutschen Rentenversicherung<br />

über das „Servicetelefon“. Die KBS beteiligt<br />

sich – wie auch die Mehrzahl der anderen<br />

Rentenversicherungsträger – an dem gemeinsamen<br />

gebührenfreien Telefonservice der<br />

Deutschen Rentenversicherung. Auf diesem<br />

Weg erreichten die KBS im Jahr <strong>2008</strong> mehr als<br />

12.500 Anrufer, rund 15 Prozent mehr als im<br />

Jahr 2007.<br />

Noch weitaus mehr Anrufer nehmen Kontakt<br />

mit dem eigenen – ebenfalls gebührenfreien –<br />

Servicetelefon der KBS auf. Diesen trägerspezifischen<br />

Service nahmen in <strong>2008</strong> rund<br />

82.000 Auskunftsuchende an, deren Anliegen<br />

nicht durch das gemeinsame Servicetelefon<br />

abgedeckt wird, weil sie spezielle Fragen zur<br />

knappschaftlichen Rentenversicherung, zu<br />

seemännischen Besonderheiten im Rentenrecht<br />

oder zu Angelegenheiten der Renten-Zusatzversicherung<br />

beantwortet haben wollten.<br />

Insgesamt rund 95.000 Nutzer des von der<br />

KBS angebotenen Telefonberatungsservices<br />

„e-Termin“<br />

Servicetelefon


Internet/E-Mail<br />

Vorträge und<br />

Seminare<br />

bestätigen den anhaltenden Trend zu dieser<br />

Beratungsform.<br />

Auch in der Rentenversicherung spielt bei<br />

Anfragen das Internet eine zunehmend wichtigere<br />

Rolle. Im Berichtsjahr <strong>2008</strong> bedeuteten<br />

insgesamt 9.410 eMail-Rentenanfragen gegenüber<br />

dem Vorjahr eine Steigerung von mehr<br />

als zwanzig Prozent. Nach einer Stagnation im<br />

Jahr 2007 setzt sich bei Versicherten der Trend<br />

weiter fort, auf diesem Wege Kontakt mit der<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> aufzunehmen.<br />

Im Rahmen des gemeinsamen Informations-<br />

programms der Deutschen Rentenversiche-<br />

rung führte die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> in<br />

ihren Räumen im Jahre <strong>2008</strong> insgesamt 44<br />

Veranstaltungen durch. Ungebrochen hoch<br />

war das Interesse der Versicherten insbesondere<br />

an den Themen „Altersrenten – Wer?<br />

Wann? Wieviel?“, „Rente und Steuern – was<br />

muss ich wissen?“ und „Arbeitslosigkeit? In<br />

Altersteilzeit? Auswirkungen auf die Rente“.<br />

Auch die „Grund- und Aufbaukurse Rentenversicherung“,<br />

bei denen den Besuchern das<br />

Wissen vermittelt wird, um ihren Rentenbescheid<br />

nachvollziehen zu können, erfreuten<br />

sich weiterhin großer Beliebtheit.<br />

Unabhängig von diesen Veranstaltungen<br />

nahmen auch zahlreiche Verbände, Institutionen<br />

und Firmen das Angebot des Auskunfts-<br />

und Beratungsdienstes an, Vorträge<br />

in ihren Häusern abzuhalten bzw. Seminare<br />

durchzuführen. Mit insgesamt 85 derartigen<br />

Informationsveranstaltungen ist das Interesse<br />

gegenüber dem Vorjahr um mehr als 100<br />

Prozent gestiegen.<br />

Auch im Jahr <strong>2008</strong> wurde das Thema Altersvorsorge<br />

mit Informationsangeboten intensiv<br />

flankiert. In der bundesweiten Bildungskampagne<br />

„Altersvorsorge macht Schule“ bieten<br />

die Volkshochschulen in Zusammenarbeit mit<br />

den Rentenversicherungsträgern umfassende<br />

Kurse an, in denen die Teilnehmer lernen,<br />

ihren Finanzbedarf im Alter einzuschätzen<br />

und auf dieser Grundlage im Rahmen ihrer<br />

finanziellen Möglichkeiten eine optimale<br />

Altersvorsorge zu betreiben. Die KBS beteiligt<br />

sich seit Beginn mit Referenten. Erstmals wurde<br />

neben dem zwölfstündigen Intensivkurs<br />

ein eineinhalbstündiger Einstiegskursus neu<br />

in das Angebot aufgenommen.<br />

Bereits im Jahr 2007 startete die Deutsche<br />

Rentenversicherung die Kampagne „Rentenblicker“,<br />

mit der Schüler und Berufsstarter<br />

für das Thema „Rente und Altersvorsorge“<br />

sensibilisiert werden sollen. Im Rahmen einer<br />

bundesweiten Anschreibeaktion wurden 3.500<br />

Real- und 6.500 Berufsschulen informiert. Allein<br />

bei der KBS wurden im Jahr <strong>2008</strong> zusätzlich<br />

4.380 Schülerhefte abgerufen. Ab Herbst<br />

<strong>2008</strong> hat die KBS begonnen, den Referentenservice<br />

und den Kontakt zu den Schulen zu<br />

intensivieren, um die Schulen vor Ort stärker<br />

zu unterstützen.<br />

Gemeinsam mit der Deutschen Rentenversicherung<br />

Rheinland und der Deutschen<br />

Rentenversicherung Westfalen sowie dem Ministerium<br />

für Arbeit, Gesundheit und Soziales<br />

NRW betreibt die KBS das „Infonetz Altersvorsorge“.<br />

In diesem Internetportal bietet ein<br />

Team von Experten - nicht nur der Rentenversicherungsträger<br />

- individuelle Hinweise zu<br />

Vorsorgemöglichkeiten neben der Rente aus<br />

der gesetzlichen Rentenversicherung an.<br />

Service vor Ort<br />

Altersvorsorge<br />

Infonetz<br />

Altersvorsorge<br />

111


112 Service vor Ort<br />

„Heute schon<br />

für morgen<br />

sorgen“<br />

Messen<br />

Qualifizierung<br />

der Versicherungsämter<br />

Im Rahmen eines Videoprojekts haben die<br />

Auszubildenden der Partner Videoclips rund<br />

um das Thema Altersvorsorge entwickelt.<br />

Ende <strong>2008</strong> wurde in den Gremien der Deutschen<br />

Rentenversicherung entschieden, die in<br />

Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit der Industriegewerkschaft<br />

Bergbau-Chemie-Energie,<br />

dem Bundesarbeitgeberverband Chemie sowie<br />

den Trägern des Infonetzes Altersvorsorge gestartete<br />

Informationskampagne „Heute schon<br />

für morgen sorgen“ auf alle Träger der Deutschen<br />

Rentenversicherung zu übertragen. Im<br />

Rahmen der Kampagnen werden Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer in den Betrieben<br />

zur gesetzlichen Rentenversicherung und der<br />

tariflich geförderten Altersvorsorge kompakt<br />

und zielgerichtet informiert. Bis Ende <strong>2008</strong><br />

wurden fast 3.000 Personen erreicht.<br />

Traditionsgemäß präsentierte sich die Deutsche<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<br />

<strong>See</strong> auch im Berichtsjahr <strong>2008</strong> auf insgesamt<br />

14 Großmessen und bei Veranstaltungen von<br />

regionaler Bedeutung zur Rentenberatung und<br />

individuellen computergestützten Rentenberechnung.<br />

Ungebrochen hoch ist das Interesse der<br />

Gemeindebehörden und Versicherungsämter,<br />

ihre Mitarbeiter durch die Träger der<br />

Deutschen Rentenversicherung fortbilden<br />

zu lassen. Bei insgesamt zwanzig bundesweit<br />

durchgeführten Seminaren übernahm<br />

die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> die Aufgabe, die<br />

Teilnehmer – unter Berücksichtigung der<br />

regionalen Interessensschwerpunkte – über<br />

die Besonderheiten im Rentenrecht der KBS zu<br />

informieren.<br />

Krankenversicherung<br />

Die Kunden der <strong>Knappschaft</strong> werden seit<br />

dem 1. September 2007 in einem eigens für<br />

Fragen der Krankenversicherung eingerichteten<br />

Service-Centers zu allen Fragen rund um<br />

ihren Krankenversicherungsschutz telefonisch<br />

beraten. Interessierte Neukunden werden über<br />

die Vorteile eines Wechsels zur <strong>Knappschaft</strong><br />

informiert.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurden insgesamt rund 560.000<br />

Kunden telefonisch im Service-Center Bochum<br />

beraten. Darüber hinaus führten die Mitarbeiter<br />

monatlich rund 5.000 Zufriedenheitsbefragungen<br />

durch und ermittelten so<br />

eventuelle Handlungsbedarfe im Qualitätsmanagement<br />

für die bundesweiten Dienststellen.<br />

Neben der direkten Anwahlmöglichkeit wurden<br />

im Jahr <strong>2008</strong> 14 weitere Dienststellen über<br />

ihre Zentralnummer an das Service-Center<br />

angebunden.<br />

Die Anfragen an die Krankenversicherung<br />

über das Internet waren auch im Jahr <strong>2008</strong><br />

auf einem hohen Niveau. Über die zentralen<br />

E-Mail-Adressen gingen rund 36.000 Anfragen<br />

zur Kranken- und Pflegeversicherung ein.<br />

Auf über 30 Großmessen und Veranstaltungen<br />

von regionaler Bedeutung wie der Messe<br />

Fit + Gesund in Cottbus, dem Dortmunder<br />

Herbst in Dortmund oder der Saarmesse in<br />

Saarbrücken war die <strong>Knappschaft</strong> mit einem<br />

vielseitigen Programm zum Thema Krankenversicherungsschutz<br />

vertreten.<br />

Service-Center<br />

Krankenversicherung<br />

Internet<br />

Messen


8<br />

minijob-zentrale<br />

8.1 Aufgaben und Organisation | 114<br />

8.2 Minijob-Regelungen im Überblick | 117<br />

8.3 Entwicklung der Minijobs | 119<br />

8.4 Service und Information | 124


114 Minijob-Zentrale<br />

8.1 Aufgaben und Organisation<br />

Die Minijob-Zentrale der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

konnte im Berichtsjahr <strong>2008</strong> ihr fünfjähriges<br />

Jubiläum feiern. Seit dem 1. April 2003 ist sie<br />

deutschlandweit die zentrale Servicestelle für<br />

die Abwicklung des Melde- und Beitragsverfahrens<br />

rund um die geringfügigen Beschäftigungen,<br />

die sogenannten Minijobs. Die<br />

Bilanz der Minijob-Zentrale kann sich sehen<br />

lassen:<br />

Die Abwicklung des Melde- und Beitragsverfahrens<br />

für geringfügig Beschäftigte wurde<br />

mit der Minijob-Zentrale erheblich vereinfacht.<br />

Arbeitgeber müssen nur noch mit einer<br />

einzigen Stelle abrechnen und nicht, wie<br />

früher, mit zahlreichen Krankenkassen und<br />

Finanzämtern. Um Arbeitgebern den bestmöglichen<br />

Service zu bieten, ist es seit der<br />

Übernahme der neuen Aufgabe ein wichtiges<br />

Anliegen der KBS, die Verwaltungsvorgänge<br />

so einfach wie möglich zu gestalten. Daher<br />

übernimmt die Minijob-Zentrale für Minijobs<br />

in Privathaushalten auch die Anmeldung zur<br />

gesetzlichen Unfallversicherung und zieht neben<br />

den Pauschalbeiträgen zur Kranken- und<br />

Rentenversicherung sowie der einheitlichen<br />

Pauschsteuer und Umlagen zum Arbeitgeberausgleichverfahren<br />

auch die Beiträge zur Unfallversicherung<br />

ein. In den letzten Jahren hat<br />

sich die Minijob-Zentrale damit zur größten<br />

Einzugsstelle in Deutschland entwickelt.<br />

Im Einzelnen stellt sich das Aufgabenspektrum<br />

der Minijob-Zentrale wie folgt dar:<br />

das Meldeverfahren und der Einzug von<br />

Pauschalabgaben bei allen gewerblich<br />

geringfügig Beschäftigten,<br />

die Durchführung des Haushaltsscheckverfahrens<br />

für geringfügige Beschäftigungen in<br />

Privathaushalten,<br />

die Weiterleitung der Beiträge an die zuständigen<br />

Stellen; das heißt, die tägliche<br />

Weiterleitung der Rentenversicherungsbeiträge<br />

sowie die gleichmäßige Aufteilung der<br />

Beiträge für die Krankenversicherung über<br />

den Risikostrukturausgleich,<br />

die Prüfung der Versicherungspflicht bzw.<br />

der Versicherungsfreiheit in Einzelfällen,<br />

die Überwachung der Zahlungseingänge,<br />

die Bearbeitung von Rückstandsfällen und<br />

Insolvenzfällen,<br />

die Mitwirkung am Ausgleichverfahren für<br />

Arbeitgeberaufwendungen bei Krankheit<br />

und Mutterschaft,<br />

der Einzug der zweiprozentigen einheitlichen<br />

Pauschsteuer und deren Weiterleitung<br />

an das Bundeszentralamt für Steuern<br />

sowie<br />

die Beratung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern<br />

hinsichtlich des Versicherungs-,<br />

Beitrags- und Melderechts der geringfügigen<br />

Beschäftigung.<br />

Die facettenreichen Aufgaben der Minijob-<br />

Zentrale werden von den Mitarbeitern an den<br />

Standorten Cottbus, Essen und Gelsenkirchen<br />

wahrgenommen. An den drei Standorten<br />

ist das sogenannte Back-Office angesiedelt.<br />

Dieser aus mehreren Dezernaten bestehende<br />

Bereich ist jeweils für einen bestimmten<br />

Betriebsnummernkreis zuständig. Innerhalb<br />

der einzelnen Dezernate wird das Meldeverfahren<br />

und die Beitragsabrechnung sowie<br />

der Pauschalsteuereinzug für geringfügig<br />

Beschäftigte betreut. Eine Hauptaufgabe<br />

des Back-Offices besteht darin, den Einzug


Service-Center<br />

in Cottbus<br />

Finanz- und<br />

Logistikzentrum<br />

in<br />

Essen<br />

der vom Arbeitgeber für eine geringfügige<br />

Beschäftigung zu zahlenden Beiträge zu überwachen.<br />

Kommt der Arbeitgeber im Rahmen<br />

des Mahnverfahrens seiner Verpflichtung zur<br />

Beitragszahlung nicht nach, werden vom Back-<br />

Office unter bestimmten Voraussetzungen<br />

Zwangsvollstreckungsmaßnahmen eingeleitet.<br />

In Cottbus befindet sich darüber hinaus<br />

das Service-Center, welches das sogenannte<br />

Front-Office darstellt. Von dort aus werden<br />

Anfragende telefonisch in allen Fragen zur<br />

geringfügigen Beschäftigung beraten. Des<br />

Weiteren wird die Beantwortung der über die<br />

Internetseite eingehenden Anfragen sowie<br />

der Versand von Informationsmaterialien vom<br />

Service-Center übernommen.<br />

Das Finanz- und Logistikzentrum der Minijob-<br />

Zentrale ist in Essen untergebracht und<br />

befindet sich damit in direkter Anbindung<br />

zum Rechenzentrum der Bochumer Hauptverwaltung<br />

der KBS. Eingehende Post wird dort in<br />

einer zentralen Datenannahmestelle gescannt<br />

und den einzelnen Arbeitsbereichen zielgerichtet<br />

in jederzeit einsehbare digitale Arbeitgeberordner<br />

zugestellt. Mit diesem Verfahren<br />

wird darüber hinaus gewährleistet, dass das<br />

Service-Center bei eingehenden Telefonaten<br />

einen sofortigen Überblick über das jeweilige<br />

Arbeitgeberkonto hat.<br />

Im Berichtsjahr <strong>2008</strong> wurden von der zentralen<br />

Datenannahmestelle durchschnittlich im<br />

Monat rund 330.000 Dokumente gescannt.<br />

Insgesamt belief sich die Zahl der gescannten<br />

Dokumente auf rund 3,8 Millionen Belege.<br />

Darüber hinaus sind rund 2,9 Millionen Poststücke<br />

und knapp 762.000 Faxbriefe bei der<br />

Minijob-Zentrale eingegangen. Da das Meldeund<br />

Beitragsverfahren auch für Minijobs bis<br />

auf wenige Ausnahmen nur noch in elektronischer<br />

Form (z. B. per Internet) möglich ist,<br />

sind im Jahr <strong>2008</strong> nur knapp 3 Prozent der<br />

Sozialversicherungsmeldungen und knapp<br />

1 Prozent der Beitragsnachweise in Papierform<br />

eingegangen. Insgesamt hat die Minijob-<br />

Zentrale im Jahr <strong>2008</strong> rund 27,4 Millionen<br />

Sozialversicherungsmeldungen und rund<br />

20,6 Millionen Beitragsnachweise erhalten,<br />

von denen rund 26,7 Millionen Sozialversicherungsmeldungen<br />

und rund 20,4 Millionen<br />

Beitragsnachweise maschinell übermittelt<br />

wurden.<br />

Insolvenzen<br />

Die Bearbeitung der Insolvenzfälle erfolgt an<br />

den Standorten Cottbus und Essen. Der Insolvenzbereich,<br />

der ebenfalls zum Back-Office<br />

gehört, ist grundsätzlich immer dann zuständig,<br />

wenn ein Arbeitgeber seinen Zahlungsverpflichtungen<br />

gegenüber der Minijob-Zentrale<br />

auf Dauer nicht nachkommt. Die durchzuführenden<br />

Bearbeitungsschritte innerhalb<br />

des Insolvenzbereichs sind vom Umfang der<br />

finanziellen Probleme des Arbeitgebers und<br />

der Rolle der KBS im Verfahren abhängig. Ende<br />

des Jahres <strong>2008</strong> konnten im Insolvenzbereich<br />

insgesamt 84.466 laufende Fälle verzeichnet<br />

werden.<br />

Nach Mahnung und fruchtloser Pfändung<br />

durch die Hauptzollämter wird entschieden,<br />

ob die Minijob-Zentrale selbst einen Antrag<br />

auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellt<br />

(„Vorverfahren“). Haben die Minijob-Zentrale,<br />

andere Gläubiger oder der Arbeitgeber beim<br />

zuständigen Amtsgericht die Eröffnung des<br />

Insolvenzverfahrens beantragt, wird vom<br />

Gericht häufig zunächst ein vorläufiger Insolvenzverwalter<br />

bzw. ein Gutachter eingesetzt.<br />

Danach entscheidet sich, ob das Insolvenzver-<br />

Minijob-Zentrale<br />

Insolvenzfälle<br />

in Cottbus und<br />

Essen<br />

115


116 Minijob-Zentrale<br />

fahren eröffnet oder mangels Masse abgewiesen<br />

wird. Des Weiteren sind auch Rücknahme<br />

des Insolvenzantrages und Weiterführung des<br />

Betriebes möglich.<br />

Soweit ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde,<br />

ist die offene Gesamtforderung bei dem<br />

Insolvenzverwalter anzumelden. Nach Abschluss<br />

des Insolvenzverfahrens erhalten alle<br />

Gläubiger aus der noch vorhandenen Insolvenzmasse<br />

entweder den vollen geschuldeten<br />

Betrag, oder – falls nicht genug Masse vorhanden<br />

ist – einen Anteil ihrer angemeldeten<br />

Forderung nach einer bestimmten Quote.<br />

Laufende Fälle <strong>2008</strong> im Insolvenzbereich<br />

nach Fallgruppen / Stichtag 31. Dezember <strong>2008</strong><br />

fruchtlose Pfändung —— 6.730<br />

vorläufige Insolvenzverfahren —— 748<br />

eröffnete Insolvenzverfahren —— 55.086<br />

Abweisung mangels Masse —— 5.718<br />

Betriebseinstellung —— 14.837<br />

Geschäftsführerhaftung<br />

—— 1.347<br />

Laufende Fälle <strong>2008</strong> im Insolvenzbereich<br />

nach Monaten<br />

Es sind auch Betriebseinstellungen ohne<br />

Insolvenzverfahren möglich.<br />

Zu den Aufgaben des Insolvenzbereichs<br />

gehört es darüber hinaus, die in den letzten<br />

drei Monaten vor Insolvenzeröffnung, Abweisung<br />

mangels Masse oder Betriebseinstellung<br />

nicht gezahlten Pauschalbeiträge zur Rentenund<br />

Krankenversicherung bei den Agenturen<br />

für Arbeit im Rahmen des Insolvenzgeldes<br />

zu beantragen. Insgesamt hat die Minijob-<br />

Zentrale im Jahr <strong>2008</strong> 28.520 Insolvenzgeldanträge<br />

gestellt und von den Agenturen für<br />

Arbeit Insolvenzgeldzahlungen in Höhe von<br />

insgesamt rund 22 Millionen Euro erhalten.<br />

Januar —— 77.026<br />

Februar —— 77.554<br />

März —— 78.205<br />

April —— 79.042<br />

Mai —— 79.401<br />

Juni —— 80.379<br />

Juli —— 81.284<br />

August —— 81.961<br />

September —— 82.448<br />

Oktober —— 83.034<br />

November —— 83.754<br />

Dezember —— 84.466


Geringfügig<br />

entlohnte<br />

Beschäftigung<br />

8.2 Minijob-Regelungen im Überblick<br />

Minijobs sind geringfügige Beschäf-<br />

tigungen, die entweder geringfügig entlohnt<br />

oder kurzfristig ausgeübt werden können.<br />

Geringfügige Beschäftigungen sind sozialversicherungsfrei.<br />

Dies bedeutet, dass für<br />

den Arbeitnehmer keine Beiträge zur Sozialversicherung<br />

anfallen und er aufgrund dieser<br />

Beschäftigung keinen eigenen Sozialversicherungsschutz<br />

erlangt. Sozialversicherungsfreiheit<br />

steht jedoch nicht gleichbedeutend für<br />

Beitragsfreiheit, da die geringfügig entlohnte<br />

Beschäftigung für den Arbeitgeber beitragspflichtig<br />

in der Kranken- und Rentenversicherung<br />

ist. Allein die kurzfristige Beschäftigung<br />

ist für den Arbeitnehmer und den Arbeitgeber<br />

beitragsfrei. Die sozialversicherungsrechtliche<br />

Beurteilung des Beschäftigungsverhältnisses<br />

obliegt dem Arbeitgeber. Dieser muss den<br />

Arbeitnehmer nach Feststellung des geringfügigen<br />

Beschäftigungsverhältnisses bei der<br />

Minijob-Zentrale anmelden.<br />

Eine geringfügig entlohnte Beschäftigung<br />

(sogenannter 400-Euro-Minijob) liegt vor,<br />

wenn der Arbeitnehmer regelmäßig im Monat<br />

nicht mehr als 400 Euro verdient. Diese<br />

Regelung gilt ebenfalls für einen geringfügig<br />

entlohnten Minijob, der neben einer versicherungspflichtigen<br />

Hauptbeschäftigung<br />

ausgeübt wird. Bei mehreren Minijobs ist dies<br />

stets derjenige, der zuerst aufgenommen<br />

worden ist. Der Zweite und jeder weitere<br />

400-Euro-Minijob wird hingegen mit der<br />

Hauptbeschäftigung zusammengerechnet<br />

und begründet damit Sozialversicherungspflicht.<br />

Werden mehrere Minijobs ausgeübt,<br />

ohne dass eine Hauptbeschäftigung besteht,<br />

darf die Summe der Arbeitsentgelte aus<br />

diesen Beschäftigungen zusammen 400 Euro<br />

Service-Center in Cottbus<br />

im Monat nicht überschreiten. Anderenfalls<br />

begründen die Beschäf tigungen Versicherungspflicht<br />

und gelten nicht als geringfügige<br />

Beschäftigungen, auch wenn sie jeweils für<br />

sich betrachtet die Geringfügigkeitsgrenze<br />

nicht überschreiten. Im Berichtsjahr <strong>2008</strong><br />

musste der Arbeitgeber für einen geringfügig<br />

entlohnten Minijob in der Regel Pauschalbeiträge<br />

zur Kranken- und Rentenversicherung,<br />

gegebenenfalls die einheitliche Pauschsteuer<br />

sowie Umlagen zum Ausgleich der Arbeitgeberaufwendungen<br />

bei Krankheit und Mutterschaft<br />

an die Minijob-Zentrale abführen.<br />

Da der Minijobber versicherungsfrei in der<br />

Rentenversicherung ist, erwirbt er nur geringe<br />

Rentenansprüche dadurch, dass der Arbeitgeber<br />

Pauschalbeiträge entrichtet. Geringfügig<br />

entlohnte Beschäftigte haben die Möglichkeit,<br />

durch die Zahlung relativ niedriger eigener<br />

Beiträge vollwertige Pflichtbeitragszeiten<br />

in der Rentenversicherung zu erwerben. Der<br />

Arbeitgeber hat die Pflicht seine geringfügig<br />

beschäftigten Arbeitnehmer über diese<br />

Möglichkeit aufzuklären. Arbeitnehmer,<br />

die von der Möglichkeit der Aufstockung<br />

Gebrauch machen möchten, müssen offiziell<br />

auf die Versicherungsfreiheit in der Rentenversicherung<br />

verzichten und erklären sich damit<br />

bereit, den Pauschalbeitrag des Arbeitgebers<br />

auf den vollen Rentenversicherungsbeitrag<br />

von derzeit 19,9 Prozent aufzustocken. Der<br />

Verzicht auf die Rentenversicherungsfreiheit<br />

gilt für die gesamte Dauer der Beschäftigung<br />

und kann nicht widerrufen werden.<br />

Die kurzfristige Beschäftigung, die neben dem<br />

400-Euro-Minijob die zweite Art der geringfügigen<br />

Beschäftigung darstellt, ist sowohl für<br />

Minijob-Zentrale<br />

Aufstockung<br />

der Rentenversicherungsbeiträge<br />

Kurzfristige<br />

Beschäftigung<br />

117


118 Minijob-Zentrale<br />

Scanner ermöglichen bereits beim Posteingang<br />

ein digitales Dokumentenmanagement<br />

den Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber<br />

beitragsfrei. Voraussetzung für die<br />

kurzfristige Beschäftigung ist eine Befristung,<br />

die im Laufe eines Kalenderjahres nicht mehr<br />

als zwei Monate oder – bei weniger als fünf<br />

Tagen in der Woche – insgesamt nicht mehr<br />

als 50 Arbeitstage betragen darf. Für einen<br />

kurzfristigen Minijob musste der Arbeitgeber<br />

im Berichtsjahr <strong>2008</strong> gegebenenfalls Umlagen<br />

zum Ausgleich der Arbeitgeberaufwendungen<br />

bei Krankheit und Mutterschaft an die Minijob-Zentrale<br />

abführen.<br />

Rechengrößen für Abgaben an die Minijob-Zentrale <strong>2008</strong><br />

Pauschalbeitrag zur<br />

Krankenversicherung<br />

Pauschalbeitrag zur<br />

Rentenversicherung<br />

Aufstockungsbeitrag<br />

(bei Verzicht auf Versicherungsfreiheit<br />

durch<br />

den Arbeitnehmer)<br />

Einheitliche<br />

Pauschsteuer<br />

Eine Sonderform der geringfügigen Beschäftigung<br />

stellen die Minijobs in Privathaushalten<br />

dar. Grundsätzlich können beide Arten der<br />

geringfügigen Beschäftigung auch im Privathaushalt<br />

ausgeübt werden. Eine besondere<br />

Förderung sieht der Gesetzgeber allerdings<br />

nur für die üblicherweise in Privathaushalten<br />

ausgeübten geringfügig entlohnten Minijobs<br />

in Form von deutlich ermäßigten Abgaben vor.<br />

Die Anmeldung eines Minijobs im Privathaushalt<br />

erfolgt über das sogenannte Haushaltsscheckverfahren,<br />

ein vereinfachtes Melde- und<br />

Beitragsverfahren zwischen Arbeitgeber und<br />

Minijob-Zentrale.<br />

Kurzfristiger Minijob Geringfügig<br />

entlohnter Minijob<br />

gewerblicher<br />

Privathaushalt<br />

gewerblicher<br />

Bereich Bereich<br />

Privathaushalt<br />

entfällt entfällt 13 % 5 %<br />

entfällt entfällt 15 % 5 %<br />

entfällt entfällt 4,9 % 14,9 %<br />

entfällt entfällt 2 % 2 %<br />

individuell individuell<br />

Beitrag zur gesetzlichen<br />

Unfallversicherung<br />

an zuständigen<br />

Unfallversiche-<br />

1,6 %<br />

an zuständigen<br />

Unfallversicherungsträger<br />

rungsträger<br />

Umlagen zum Ausgleich<br />

der Arbeitgeberaufwendungen<br />

1,6 %<br />

- Umlage 1 (Krankheit) 0,1 % 0,1 % 0,1 % 0,1 %<br />

- Umlage 2 (Mutterschaft) 0,0 % 0,0 % 0,0 % 0,0 %


8.3 Entwicklung der Minijobs<br />

Ende des Berichtsjahres <strong>2008</strong> waren bei<br />

der Minijob-Zentrale insgesamt 6,8 Millionen<br />

geringfügig entlohnte Beschäftigte gemeldet,<br />

davon wurden rund 6,7 Millionen Personen<br />

im gewerblichen Bereich und rund 170.000<br />

Personen in Privathaushalten beschäftigt.<br />

Im Vergleich zum Vorjahreswert hat sich die<br />

Geringfügig entlohnte Beschäftigte<br />

Stand 31. Dezember <strong>2008</strong><br />

Gesamtzahl der geringfügig Beschäftigten<br />

um rund 2,4 Prozent (plus 157.492) erhöht. Im<br />

Dezember 2007 gab es insgesamt rund<br />

6,7 Millionen gemeldete 400-Euro-Minijobber.<br />

Bedingt dadurch, dass einige Personen mehrere<br />

Minijobs ausüben, ist die Zahl der geringfügigen<br />

Beschäftigungsverhältnisse stets höher<br />

als die der Beschäftigten. Insgesamt wies<br />

der Datenbestand der Minijob-Zentrale im<br />

Dezember <strong>2008</strong> rund 7,1 Millionen geringfügige<br />

Beschäftigungsverhältnisse auf. Das sind<br />

rund 180.000 mehr als im Dezember 2007.<br />

Minijobs im gewerblichen Bereich<br />

Die Zahl der 400-Euro-Minijobber im gewerblichen<br />

Bereich hat in den Jahren 2003 und<br />

2004 zunächst zugenommen, ist jedoch<br />

anschließend in den Jahren 2005 und 2006<br />

wieder zurückgegangen. Seit 2007 verläuft die<br />

Entwicklung in positiver Richtung.<br />

West Ost Gesamt<br />

Geringfügig entlohnte Beschäftigte 5.846.048 824.097 6.670.145<br />

Geringfügig entlohnte Beschäftigte in Privathaushalten 158.462 14.703 173.165<br />

Geringfügig Beschäftigte insgesamt 6.004.510 838.800 6.843.310<br />

Geringfügige Beschäftigungsverhältnisse<br />

Stand 31. Dezember <strong>2008</strong><br />

Im Dezember <strong>2008</strong> gab es bundesweit<br />

6.670.145 gewerbliche Minijobber.<br />

Im Vergleich zum Vorjahreswert hat sich die<br />

Anzahl der geringfügig entlohnten Beschäftigten<br />

im gewerblichen Bereich um 142.661<br />

erhöht. Dies entspricht einem Anstieg in<br />

Höhe von insgesamt 2,2 Prozent gegenüber<br />

Dezember 2007.<br />

Der bisher höchste Dezemberwert wurde<br />

2004 mit insgesamt 6.837.866 gemeldeten<br />

400-Euro-Minijobbern erreicht. Im Jahres-<br />

West Ost Gesamt<br />

Geringfügig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse 6.053.203 870.630 6.923.833<br />

Geringfügig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse<br />

in Privathaushalten<br />

Geringfügig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse<br />

170.747 16.718 187.465<br />

insgesamt 6.223.950 887.348 7.111.298<br />

Minijob-Zentrale<br />

119


120 Minijob-Zentrale<br />

verlauf hat sich die Anzahl der gemeldeten<br />

Beschäftigten seit Dezember 2004 um 167.721<br />

verringert.<br />

Die Entwicklung während des Jahres <strong>2008</strong><br />

ist durch ein kontinuierliches Wachstum<br />

der Beschäftigtenzahl geprägt, welches im<br />

zweiten und dritten Quartal <strong>2008</strong> mit plus<br />

1,4 und 0,6 Prozent etwas stärker ausfiel als<br />

im ersten und vierten Quartal mit je 0,1 Prozent<br />

Zuwachs.<br />

Die zahlenmäßig meisten Beschäftigten<br />

im Verhältnis zur Einwohnerzahl gab es in<br />

Bremen. Der Anteil gewerblicher Minijobber<br />

betrug dort 10,1 Prozent. In Sachsen-Anhalt<br />

waren mit 4,4 Prozent die wenigsten Minijobber<br />

beschäftigt. Der bundesweite Durchschnittswert<br />

lag im Dezember <strong>2008</strong> bei<br />

8,1 Prozent.<br />

Auch im Jahr <strong>2008</strong> waren mehr Frauen als<br />

Männer geringfügig entlohnt beschäftigt.<br />

Im Jahresverlauf stieg jedoch der Männeranteil<br />

von 36,2 auf 36,5 Prozent, während der<br />

Frauenanteil entsprechend von 63,8 auf 63,5<br />

Prozent zurückgegangen ist. Im Vergleich zum<br />

Dezember 2007 ist die Zahl der Männer um<br />

Entwicklung der geringfügig entlohnten Beschäftigten im gewerblichen Bereich<br />

Jahres- und Quartalsvergleich<br />

März <strong>2008</strong> —— 6.534.576<br />

Juni <strong>2008</strong> —— 6.623.323<br />

September <strong>2008</strong> —— 6.664.150<br />

Dezember <strong>2008</strong> —— 6.670.145<br />

Dezember 2005 —— 6.308.732<br />

Dezember 2006 —— 6.170.248<br />

Dezember 2007 —— 6.527.484<br />

Dezember <strong>2008</strong> —— 6.670.145<br />

Quartalsvergleich Jahresvergleich<br />

Entwicklung der geringfügig entlohnten Beschäftigten im gewerblichen Bereich<br />

Veränderungen im Vergleich<br />

Veränderung zum Vorjahr<br />

(absolut) (in Prozent)<br />

Dezember <strong>2008</strong> 6.670.145 142.661 2,2<br />

Dezember 2007 6.527.484 357.236 5,8<br />

Dezember 2006 6.170.248 -138.484 -2,2<br />

Dezember 2005 6.308.732 -529.134 -7,7<br />

Veränderung zum Vorquartal<br />

Dezember <strong>2008</strong> 6.670.145 5.995 0,1<br />

September <strong>2008</strong> 6.664.150 40.827 0,6<br />

Juni <strong>2008</strong> 6.623.323 88.747 1,4<br />

März <strong>2008</strong> 6.534.576 7.092 0,1


Entwicklung gewerbliche Minijobber<br />

Geringfügig entlohnte Beschäftigte<br />

5.768.908<br />

72.522 (plus 3,1 Prozent) auf 2.436.012 und die<br />

der Frauen um 70.139 (plus 1,7 Prozent) auf<br />

4.234.133 gewachsen.<br />

Die Untersuchung der Altersstruktur zeigt,<br />

dass die Hälfte der Minijobber 30 bis unter<br />

55 Jahre alt sind. Die restlichen Beschäftigten<br />

können zu annähernd gleichen Teilen den<br />

Altersgruppen unter 30 Jahre und den ab<br />

55 Jahre zugeordnet werden. Die zahlenmäßig<br />

stärkste Altersgruppe bilden unverändert die<br />

40- bis unter 45-Jährigen mit 812.051 Minijobbern.<br />

Die kleinste Altersgruppe mit 426.914<br />

Minijobbern sind die 60- bis unter 65-Jährigen.<br />

Neun von zehn Minijobber haben die deutsche<br />

Staatsbürgerschaft. Im Vergleich zum<br />

Dezember 2007 ist die Zahl deutscher Minijobber<br />

annähernd im selben Verhältnis wie<br />

die Zahl ausländischer Minijobber gewachsen<br />

(Deutsche plus 2,2 und Ausländer plus<br />

2,0 Prozent).<br />

Am häufigsten wurden die geringfügigen<br />

Beschäftigungen im Dezember <strong>2008</strong> in den<br />

Wirtschaftszweigen „Handel; Instandhaltung<br />

und Reparatur von Kraftfahrzeugen“, „Sonstige<br />

wirtschaftliche Dienstleistungen“ und<br />

„Gastgewerbe“ ausgeübt. Die drei Wirtschaftszweige<br />

mit den wenigsten Minijobbern sind<br />

6.670.145<br />

| Juni Dez. |<br />

2003 <strong>2008</strong><br />

„Exterritoriale Organisationen und Körperschaften“,<br />

„Bergbau und Gewinnung von<br />

Steinen und Erden“ und „Energieversorgung“.<br />

Minijobs in Privathaushalten /<br />

Haushaltsscheckverfahren<br />

Im Dezember <strong>2008</strong> gab es bundesweit<br />

173.165 geringfügig entlohnte Beschäftigte<br />

in Privathaushalten. Die Zahl der über das<br />

Haushaltsscheckverfahren erfassten Beschäftigten<br />

ist damit im Jahresverlauf um 14.831<br />

gewachsen (plus 9,4 Prozent). Dabei verlief die<br />

Entwicklung zunächst rückläufig im ersten<br />

Quartal (-6.545), steigend im zweiten Quartal<br />

(plus 16.759), anschließend wieder fallend im<br />

dritten Quartal (-6.612) und zuletzt steigend<br />

im vierten Quartal (plus 11.229). Im Vergleich<br />

der Dezemberwerte seit 2003 stieg die Beschäftigtenzahl<br />

insgesamt um rund 135.000<br />

und ist damit um das mehr als dreifache<br />

gewachsen.<br />

Bundesweit gibt es je 1.000 Einwohner rund<br />

zwei Minijobber in Privathaushalten. Rheinland-Pfalz<br />

ist das Bundesland mit den meisten<br />

Minijobbern (3,1 je 1.000) und Thüringen das<br />

mit den wenigsten (0,7 je 1.000). Gegenüber<br />

dem Vorjahr ist der größte Anstieg im Saarland<br />

festzustellen. Die Verhältniszahl stieg<br />

dort von 1,9 auf 2,2.<br />

Minijob-Zentrale<br />

121


122 Minijob-Zentrale<br />

Wie im gewerblichen Bereich überwiegt auch<br />

bei den Minijobs in Privathaushalten die Zahl<br />

der weiblichen Beschäftigten. Mit einem<br />

Anteil von 92 Prozent werden die Beschäftigungen<br />

sogar fast ausschließlich von Frauen<br />

ausgeübt. Auch im Vergleich zum Vorjahreswert<br />

zeigen sich Parallelen zur Entwicklung im<br />

gewerblichen Bereich, da der Anteil männlicher<br />

Beschäftigter leicht zugenommen hat.<br />

Er ist von 7,2 Prozent auf 7,6 Prozent gestiegen,<br />

während der Anteil der Frauen entsprechend<br />

von 92,8 auf 92,4 Prozent zurückgegangen ist.<br />

Im Vergleich zum Dezember 2007 hat sich die<br />

Zahl der Männer um 1.745 (plus 15,3 Prozent)<br />

auf 13.183 und die der Frauen um 13.086 (plus<br />

8,9 Prozent) auf 159.982 erhöht.<br />

Der überwiegende Anteil (60 Prozent) der<br />

Minijobber in Privathaushalten gehört den<br />

Altersgruppen von 40 bis unter 60 Jahren an.<br />

Die übrigen Beschäftigten sind zu annähernd<br />

gleichen Teilen entweder jünger als 40 oder<br />

60 Jahre und älter. Die zahlenmäßig stärkste<br />

Altersgruppe ist die der 45- bis unter 50-Jährigen<br />

mit 27.856 Beschäftigten. Die zahlenmäßig<br />

schwächste Gruppe ist die der unter<br />

20-Jährigen mit 1.090 Beschäftigten. Im<br />

Jahresvergleich zum Dezember 2007 fällt auf,<br />

Entwicklung der geringfügig entlohnten Beschäftigten in Privathaushalten<br />

Jahres- und Quartalsvergleich<br />

März <strong>2008</strong> —— 151.789<br />

Juni <strong>2008</strong> —— 168.548<br />

September <strong>2008</strong> —— 161.936<br />

Dezember <strong>2008</strong> —— 173.165<br />

Dezember 2005 —— 108.710<br />

Dezember 2006 —— 130.656<br />

Dezember 2007 —— 158.334<br />

Dezember <strong>2008</strong> —— 173.165<br />

Quartalsvergleich Jahresvergleich<br />

Entwicklung der geringfügig entlohnten Beschäftigten in Privathaushalten<br />

Veränderungen im Vergleich<br />

Veränderung zum Vorjahr<br />

(absolut) (in Prozent)<br />

Dezember <strong>2008</strong> 173.165 14.831 9,4<br />

Dezember 2007 158.334 27.678 21,2<br />

Dezember 2006 130.656 21.946 20,2<br />

Dezember 2005 108.710 5.803 5,6<br />

Veränderung zum Vorquartal<br />

Dezember <strong>2008</strong> 173.165 11.229 6,9<br />

September <strong>2008</strong> 161.936 -6.612 -3,9<br />

Juni <strong>2008</strong> 168.548 16.759 11,0<br />

März <strong>2008</strong> 151.789 -6.545 -4,1


dass die Beschäftigtenzahl der drei Altersgruppen<br />

von 50 bis unter 65 Jahren am stärksten<br />

zugenommen hat. Die Anzahl stieg in diesen<br />

Altersgruppen zwischen 12,1 und 15,8 Prozent.<br />

In keiner Altersgruppe hat die Beschäftigtenzahl<br />

abgenommen.<br />

Entwicklung Haushaltsscheckverfahren<br />

Geringfügig entlohnte Beschäftige in Privathaushalten<br />

27.817<br />

Hoher Frauenanteil bei den geringfügig<br />

entlohnten Beschäftigten in Privathaushalten<br />

Minijobber in Privathaushalten haben zu<br />

86,5 Prozent deutsche und zu 13,5 Prozent<br />

ausländische Staatsangehörigkeit. Die<br />

Beschäftigtenzahl stieg im Jahresverlauf bei<br />

beiden Gruppen verhältnismäßig gleich. Die<br />

Zahl ausländischer Beschäftigter wuchs um<br />

9,3 Prozent auf 23.342 und die der deutschen<br />

Beschäftigten um 9,4 Prozent auf 149.823.<br />

173.165<br />

| Juni Dez. |<br />

2003 <strong>2008</strong><br />

Minijob-Zentrale<br />

123


124 Minijob-Zentrale<br />

8.4 Service und Information<br />

Minijob-Zentrale in Zahlen<br />

Jahr <strong>2008</strong><br />

eingegangen sind rund<br />

27,4 Millionen übermittelte Sozialversicherungsmeldungen<br />

20,6 Millionen übermittelte Beitragsnachweise<br />

2,9 Millionen Poststücke<br />

762.000 Faxbriefe<br />

2,7 Millionen Anrufe beim Service-Center<br />

Die Minijob-Zentrale tritt in der<br />

Öffent lichkeit mit einem einheitlichen<br />

Service- und Informationsangebot auf.<br />

Grundlage dieser Darstellungsform sind<br />

Broschüren, Flyer, Plakate und Streuartikel,<br />

die mit einem extra für die Minijob-Zentrale<br />

entwickelten Logo veröffentlicht werden. Mit<br />

Hilfe dieser Informationsmaterialien werden<br />

anfragende Stellen wie zum Beispiel Arbeitnehmer<br />

und Arbeitgeber, deren Verbände und<br />

Gewerkschaften sowie andere Institutionen<br />

über das Versicherungs-, Beitrags- und Melderecht<br />

der geringfügigen Beschäftigung und<br />

die Abwicklung des Beitrags- und Meldeverfahrens<br />

mit der Minijob-Zentrale informiert.<br />

Des Weiteren stehen allen Interessierten auf<br />

der Internetseite www.minijob-zentrale.de<br />

vielfältige Informationen rund um das Thema<br />

Minijobs zur Verfügung. Dort besteht beispielsweise<br />

die Möglichkeit, einen Newsletter zu<br />

abonnieren, der regelmäßig über alle Neuerungen<br />

informiert. Darüber hinaus können Broschüren<br />

und Berichte heruntergeladen werden.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurde die Internetseite insgesamt<br />

rund drei Millionen mal aufgerufen.<br />

versandt wurden rund<br />

1,7 Millionen Arbeitgeber-Info-CDs<br />

130.000 Broschüren „Minijobs - Informationen für<br />

Arbeitgeber und Arbeitnehmer“<br />

120.000 Broschüren „Minijobs in Privathaushalten“<br />

100.000 Haushaltsschecks<br />

Ende des Berichtsjahres <strong>2008</strong> wurden alle<br />

Arbeitgeber eines gewerblichen Minijobs darüber<br />

hinaus mit Hilfe der „Arbeitgeberinfo-CD<br />

2009“ ausführlich über die zum Jahreswechsel<br />

eintretenden Neuerungen informiert.<br />

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit nahm<br />

die Minijob-Zentrale im Jahr <strong>2008</strong> neben<br />

zahlreichen kleineren Informationsveranstaltungen<br />

auch an insgesamt vier überregionalen<br />

Messen teil, die sich an die Zielgruppe<br />

Unternehmen, Existenzgründer und Franchisenehmer<br />

richten, da der Beratungsbedarf rund<br />

um die Minijobs bei diesen Personengruppen<br />

erfahrungsgemäß hoch ist. Im Einzelnen war<br />

die Minijob-Zentrale im Jahr <strong>2008</strong> auf der<br />

Internationalen Handwerksmesse in München,<br />

der Start-Messe in Bremen, Essen und<br />

Nürnberg sowie dem Tag der offenen Tür im<br />

Bundesministerium für Arbeit und Soziales<br />

mit einem Informationsstand vertreten.<br />

Weiter steht die Minijob-Zentrale in einem<br />

ständigen Kontakt zur Medienwelt und informiert<br />

auch im Rahmen von Vorträgen über die<br />

gesetzlichen Regelungen der geringfügigen<br />

Beschäftigung.


Tag der<br />

offenen Tür<br />

Informationskampagne<br />

Informationsangebote<br />

Anlässlich ihres fünfjährigen Geburtstages<br />

veranstaltete die Minijob-Zentrale im Jahr<br />

<strong>2008</strong> einen Tag der offenen Tür an den Standorten<br />

Essen und Cottbus. Das Team der Mini -<br />

job-Zentrale stand dort zahlreichen interessierten<br />

BürgerInnen sowie anderen MitarbeiterInnen<br />

der KBS mit Auskünften und Tipps rund<br />

um das Thema der geringfügigen Beschäftigung<br />

zur Verfügung. Darüber hinaus wurde<br />

den Besuchern neben einem umfangreichen<br />

Unterhaltungsprogramm auch die Möglichkeit<br />

gegeben, vor Ort einen Blick in den<br />

Arbeits alltag der Minijob-Zentrale zu werfen.<br />

Eine im Auftrag der Minijob-Zentrale im Jahr<br />

<strong>2008</strong> durchgeführte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts<br />

TNS Emnid ergab, dass<br />

von rund 40 Millionen Haushalten in Deutschland<br />

fast jeder Fünfte schon einmal eine Hilfe<br />

schwarz beschäftigt hat. Das Hauptmotiv bei<br />

einer Nichtanmeldung ist in den meisten Fällen,<br />

Geld zu sparen sowie die Annahme, dass<br />

die Anmeldung der Hilfe kompliziert ist. Darüber<br />

hinaus beschäftigt laut Emnid-Umfrage<br />

jeder Vierte seine Haushaltshilfe schwarz, weil<br />

sie nicht offiziell arbeiten will. Die TNS Emnid-<br />

Umfrage ist Teil des von der Minijob-Zentrale<br />

veröffentlichten „Haushaltsreports - Minijobs<br />

und Schwarzarbeit“, mit dem untersucht<br />

wurde, welche Rolle Schwarzarbeit in Privathaushalten<br />

spielt, und wie Haushaltsführende<br />

ihre Arbeit in Haus, Wohnung oder Garten<br />

managen.<br />

Obwohl die Anzahl der über das sogenannte<br />

Haushaltsscheckverfahren gemeldeten Beschäftigten<br />

seit Bestehen der Minijob-Zentrale<br />

kontinuierlich gestiegen ist, hat sich aufgrund<br />

der aktuellen Umfrageergebnisse gezeigt,<br />

dass die Zahl der angemeldeten Personen in<br />

diesem Bereich noch gering ist. Da das Problem<br />

der Schwarzarbeit in Privathaushalten<br />

somit bekannt ist, ist es der Minijob-Zentrale<br />

ein wichtiges Anliegen in der Öffentlichkeit<br />

gezielt über die gesetzlichen Regelungen der<br />

geringfügigen Beschäftigung in Privathaushalten<br />

zu informieren.<br />

Vor diesem Hintergrund hat die Minijob-<br />

Zentrale im Jahr <strong>2008</strong> angefangen im Rahmen<br />

einer bundesweiten Informationskampagne<br />

mit dem Titel „Kleine Jobs im Haushalt sind<br />

Minijobs“ über das sogenannte Haushaltsscheckverfahren<br />

zu informieren. Mit zahlreichen<br />

Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften<br />

sowie einem Informationsspot im<br />

Fernsehen wird in erster Linie in den Medien<br />

darauf aufmerksam gemacht, dass Mini jobber<br />

im Privathaushalt ganz einfach mit dem<br />

Haushaltsscheck anzumelden sind und dem<br />

Arbeitgeber durch die Anmeldung nur geringe<br />

Mehrkosten entstehen.<br />

Das Service-Center der Minijob-Zentrale ist<br />

von montags bis freitags von 7 Uhr bis 19 Uhr<br />

erreichbar. Im Berichtsjahr <strong>2008</strong> sind insgesamt<br />

2.649.885 Millionen Anrufe im Service-<br />

Center eingegangen, von denen 1.837.521 Millionen<br />

Anrufe angenommen werden konnten.<br />

Die monatliche Erreichbarkeitsquote lag somit<br />

durchschnittlich bei rund 69 Prozent.<br />

In der Rangfolge der Themenschwerpunkte<br />

lagen an erster Stelle Fragen, die direkt mit<br />

dem Beitragseinzug im Zusammenhang standen.<br />

Anfragen zum Meldeverfahren bildeten<br />

den nächsten Themenschwerpunkt. Darüber<br />

hinaus sind allgemeine Anfragen rund um<br />

das Thema Minijobs ein fester Bestandteil des<br />

Anrufvolumens.<br />

Minijob-Zentrale<br />

Service-Center<br />

125


126 Minijob-Zentrale<br />

Mehr als die Hälfte der Arbeitgeber rief an,<br />

weil sie ausschließlich aufgrund von Minijobs<br />

Kontakt mit der KBS unterhalten. Weitere<br />

28 Prozent waren Rechtsanwälte, Steuerberater<br />

oder andere Vertretungsbevollmächtigte,<br />

die im Auftrag ihrer Mandanten angerufen<br />

Anrufe im Service-Center der Minijob-Zentrale <strong>2008</strong><br />

Anfragen nach Themen / prozentuale Verteilung<br />

Beitragseinzug —— 43 %<br />

Meldeverfahren —— 22 %<br />

allgemein —— 16 %<br />

Mahnungen —— 4 %<br />

Haushaltsscheckverfahren —— 10 %<br />

Überschneidungen —— 4 %<br />

Vollständigkeitskontrolle —— 1 %<br />

Anrufe im Service-Center der Minijob-Zentrale <strong>2008</strong><br />

Anfragen nach Anrufer / prozentuale Verteilung<br />

Minijob-Arbeitgeber —— 55 %<br />

Vertretungsbevollmächtige<br />

von Arbeitgebern —— 28 %<br />

Minijob-Arbeitgeber mit<br />

knappschaftlich<br />

Versicherten<br />

Träger der<br />

Sozialversicherung,<br />

—— 11 %<br />

Behörden u.ä. —— 6 %<br />

haben. Die verbleibende Zahl der Anrufe<br />

verteilt sich zum einen auf Arbeitgeber, die<br />

gleichzeitig auch versicherungspflichtige<br />

Arbeitnehmer beschäftigen und zum anderen<br />

auf Kranken kassen, Arbeitsagenturen,<br />

Behörden und ähnliche Einrichtungen.


9<br />

haushalt, finanzen und datenverarbeitung<br />

9.1 Haushalt <strong>2008</strong> | 128<br />

9.2 Finanzentwicklung <strong>2008</strong> | 129<br />

9.3 Controlling | 146<br />

9.4 Datenverarbeitung | 149


128 Haushalt und Finanzen<br />

9.1 Haushalt <strong>2008</strong><br />

Grundlage für die Haushalts- und<br />

Wirtschaftsführung im Jahre <strong>2008</strong> war der<br />

von der Vertreterversammlung verabschiedete<br />

und von der Bundesregierung genehmigte<br />

Haushaltsplan mit einem Gesamtausgabenvolumen<br />

von 27,1 Milliarden Euro. Im Vergleich<br />

zum Vorjahr fiel dieses um 1,8 Milliarden Euro<br />

(+ 7,3 Prozent) höher aus.<br />

Zusätzlich war in den Wirtschaftsplänen für<br />

den Bereich der Krankenhäuser ein Ausgabenvolumen<br />

von 350,0 Millionen Euro und für<br />

Aufteilung Ausgabenvolumen Haushalt <strong>2008</strong>*<br />

in Milliarden Euro (Gesamthaushalt 27,052 Milliarden Euro)<br />

Krankenversicherung —— 5,542<br />

Pflegeversicherung —— 1,148<br />

<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung —— 14,706<br />

Allgemeine Rentenversicherung —— 5,656<br />

* „originärer“ Haushalt (ohne durchlaufende Posten und Anlagen)<br />

die Eigenbetriebe der Rentenversicherung ein<br />

Betrag von 58,1 Millionen Euro etatisiert.<br />

Hinzu kommen die Beträge für die Renten-<br />

Zusatzversicherung in Höhe von 615,1 Millionen<br />

Euro und die Arbeitgeberversicherung<br />

Krankheit/Mutterschaft mit 68,2 Millionen<br />

Euro. Weiterhin waren Pauschalbeiträge und<br />

Pauschsteuern von 6,0 Milliarden Euro aus<br />

geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen<br />

(Minijobs) veranschlagt.


9.2 Finanzentwicklung <strong>2008</strong><br />

Krankenversicherung<br />

Vermögen<br />

Die Vermögensübersicht der Krankenversicherung<br />

zum 31. Dezember <strong>2008</strong> weist eine<br />

Bilanzsumme von insgesamt 1,5 Milliarden<br />

Euro aus; sie liegt damit um 372,0 Millionen<br />

Euro unter dem Vorjahresniveau. Das Reinvermögen,<br />

das in den Kontengruppen 09/19<br />

(Überschuss der Aktiva/Passiva) ausgewiesen<br />

ist und im betriebswirtschaftlichen Sinne<br />

als Eigenkapital bezeichnet wird, hat sich<br />

durch den Fehlbetrag des Jahres <strong>2008</strong> von<br />

Krankenversicherung<br />

Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2008</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Aktiva Passiva<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007 Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007<br />

rahmens rahmens<br />

00 Barmittel und<br />

Giroguthaben ____________ 2,8 5,0<br />

01 Kurzfristige<br />

Geldanlagen ___________ 634,3 888,5<br />

02 Forderungen ___________ 220,7 176,1<br />

04 Andere Geldanlagen ______ 55,9 58,2<br />

05 Zeitliche<br />

Rechnungsabgrenzung ____ 11,7 5,1<br />

06 Sonstige Aktiva _________ 10,3 5,3<br />

07 Bestände des<br />

Verwaltungsvermögens __ 483,0 521,7<br />

08 Dem AAG-Sondervermögen<br />

zuzuordnende Forderungen _ 9,4 70,7<br />

09 Überschuss der Passiva ____ 99,3 168,8<br />

229,9 Millionen Euro auf 424,0 Millionen<br />

Euro vermindert. Die Höhe der Rücklage<br />

entspricht 25 Prozent einer Monatsausgabe.<br />

Der Zahlungsmittelkredit (Kontengruppe 10)<br />

weist – entsprechend den aktuellen Bilanzierungsvorschriften<br />

– den von der Krankenversicherung<br />

verwalteten Barmittelbestand des<br />

Sondervermögens der Arbeitgeberversicherung<br />

Krankheit/Mutterschaft für die Aufgaben<br />

nach dem Aufwendungsausgleichsgesetz<br />

(AAG) aus.<br />

10 Zahlungsmittelkredite _______ 0,1 0,1<br />

11 Kurzfristige Kredite _________ 0,0 0,0<br />

12 Kurzfristige<br />

Verpflichtungen __________ 688,2 652,3<br />

14 Andere Verpflichtungen ______ 0,0 0,0<br />

15 Zeitliche<br />

Rechnungsabgrenzung _____ 191,3 196,9<br />

16 Sonstige Passiva ___________ 10,3 5,3<br />

17 Dem Verwaltungsvermögen<br />

zuzuordnende<br />

Verpflichtungen __________ 104,8 151,3<br />

18 Dem AAG-Sondervermögen<br />

zuzuordnende<br />

Verpflichtungen ___________ 12,3 10,4<br />

19 Reinvermögen (Überschuss<br />

der Aktiva) ______________ 520,4 883,1<br />

davon:<br />

- Betriebsmittel _____________ (–) (281,8)<br />

- Rücklage _____________ (114,1) (97,8)<br />

- Verwaltungsvermögen ___ (402,5) (438,1)<br />

- Sondervermögen nach<br />

dem AAG _______________ (3,8) (65,4)<br />

Summe der Aktiva 1.527,4 1.899,4 Summe der Passiva 1.527,4 1.899,4<br />

Haushalt und Finanzen<br />

129


130 Haushalt und Finanzen<br />

Erfolgsrechnung<br />

Die Gesamtsituation der Krankenversicherung<br />

hat sich im Jahr <strong>2008</strong> planmäßig negativ<br />

entwickelt; es wurde ein Fehlbetrag von 229,9<br />

Millionen Euro erwirtschaftet. Darin enthalten<br />

ist die endgültige Abrechnung des Risikostrukturausgleiches<br />

2007 mit 58,3 Millionen<br />

Euro. Der periodenbereinigte Fehlbetrag<br />

beläuft sich somit auf 171,6 Millionen Euro.<br />

Hervorzuheben ist, dass im Vorjahresergebnis<br />

die Einnahmen und Ausgaben der <strong>See</strong>-Krankenkasse<br />

aufgrund des Zusammenschlusses<br />

zum 1. Januar <strong>2008</strong> nicht berücksichtigt sind.<br />

Insgesamt haben sich die Einnahmen in der<br />

Krankenversicherung gegenüber dem Vorjahr<br />

um 527,1 Millionen Euro oder 11,0 Prozent auf<br />

5,3 Milliarden Euro erhöht. Bei den Beiträgen<br />

ist – im Wesentlichen durch den deutlichen<br />

Mitgliederzuwachs – ein Anstieg von 524,6<br />

Millionen Euro oder 18,0 Prozent zu verzeichnen.<br />

Aus den Finanzausgleichen Risikostrukturausgleich<br />

und Risikopool sind Einnahmen<br />

von 1,8 Milliarden Euro (-10,5 Millionen Euro<br />

gegenüber dem Jahr 2007) ausgewiesen.<br />

Die Beteiligung des Bundes an den Aufwendungen<br />

für versicherungsfremde Leistungen<br />

Ausgabenentwicklung Krankenversicherung<br />

je Versicherten / in Prozent<br />

<strong>2008</strong> 2007<br />

Ärztliche Behandlung __________________________________________________ 1,7 7,0<br />

Zahnärztliche Behandlung ______________________________________________ 9,6 -0,1<br />

Zahnersatz ___________________________________________________________ 3,9 5,6<br />

Arzneimittel … aus Apotheken *) __________________________________________ -4,9 3,0<br />

Heil- und Hilfsmittel … von anderen Stellen ________________________________ -0,0 2,6<br />

Krankenhausbehandlung *) ______________________________________________ -3,0 -0,2<br />

Krankengeld **) ________________________________________________________ 1,3 -0,3<br />

Rehabilitation/Anschlussrehabilitation ____________________________________ -3,9 9,6<br />

Häusliche Krankenpflege ________________________________________________ -2,1 6,9<br />

Fahrkosten ___________________________________________________________ -0,6 4,5<br />

Leistungsausgaben insgesamt ___________________________________________ -0,9 2,5<br />

*) einschl. Ausgaben im Rahmen der integrierten Versorgung<br />

**) auf Mitglieder der Krankenversicherung der Aktiven bezogen<br />

gemäß § 221 SGB V erhöhte sich im Vergleich<br />

zum Vorjahr um 5,6 Millionen Euro auf 12,9<br />

Millionen Euro.<br />

Die Ausgaben der Krankenversicherung<br />

sind im Jahre <strong>2008</strong> im Wesentlichen infolge<br />

der Versichertenentwicklung (+196.645<br />

Versicherte) gegenüber dem Vorjahr von 4,9<br />

Milliarden Euro auf 5,6 Milliarden Euro angewachsen;<br />

das sind 648,0 Millionen Euro oder<br />

13,2 Prozent mehr als im Vorjahr.<br />

Je Versicherten sind die Leistungsausgaben<br />

von 3.162,51 Euro im Jahr 2007 auf 3.133,01 Euro<br />

im Jahr <strong>2008</strong>, also um 29,50 Euro oder 0,9 Prozent<br />

zurückgegangen. Dieser Ausgabenrückgang<br />

ist im Wesentlichen auf die Entwicklung<br />

der Versicherten/-struktur zurückzuführen.<br />

Der allgemeine Beitragssatz von 12,7 Prozent<br />

(zzgl. nur von den Mitgliedern zu tragendem<br />

Zusatzbeitrag in Höhe von 0,9 Prozent)<br />

lag deutlich unter dem durchschnittlichen<br />

Beitragssatzniveau der gesetzlichen Krankenversicherung.


Krankenversicherung<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2008</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Erträge Aufwendungen<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007 Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007<br />

rahmens rahmens<br />

20 Beiträge für versicherungs-<br />

pflichtige Mitglieder ___ 3.140,4 2.729,5<br />

21 Beiträge der versicherungs-<br />

berechtigten Mitglieder ___297,6 186,9<br />

22 Beiträge für Rehabilitanden __4,4 3,5<br />

23/24 Beiträge Künstler/Publizisten 2,0 0,4<br />

27 Beiträge aus geringfügiger<br />

Beschäftigung ___________ -0,2 0,0<br />

28 Säumniszuschläge auf Beiträge<br />

der KV __________________0,6 0,1<br />

30 Vermögenserträge ________37,7 32,0<br />

31 Rechnungsmäßiger Überschuss<br />

der Eigenbetriebe __________2,7 3,4<br />

32/34 Erstattungen Dritter ______30,5 23,4<br />

35 Bußgelder _______________0,0 0,0<br />

36 Gewinne der<br />

Aktiva und Passiva _________0,2 0,5<br />

37 Einnahmen aus<br />

Finanzausgleichen _____ 1.789,1 1.799,5<br />

38 Ausgleichszahlungen und<br />

Einbehalte _______________0,0 0,0<br />

39 Sonstige Einnahmen ______35,5 34,2<br />

40 Ärztliche Behandlung ____769,7 667,4<br />

41 Zahnärztliche Behandlung _139,0 111,8<br />

42 Zahnersatz _____________86,6 73,4<br />

43 Arznei-, Verband-, Heil- und<br />

Hilfsmittel aus Apotheken _954,2 884,2<br />

44/45 Heil- und Hilfsmittel … von<br />

anderen Stellen _________271,6 239,4<br />

46 Krankenhausbehandlung 1.985,3 1.816,9<br />

47 Krankengeld und Beiträge<br />

aus Krankengeld ________138,9 97,2<br />

48 Aufwendungen für Leistungen<br />

im Ausland _____________14,8 13,4<br />

49 Fahrkosten _____________153,1 135,8<br />

50 Vorsorge- und Reha-Leistungen<br />

- einschließlich<br />

Anschluss-Reha _________106,6 97,7<br />

51 Soziale Dienste, Prävention<br />

und Selbsthilfe __________58,1 38,0<br />

56 Haushaltshilfe und häusliche<br />

Krankenpflege __________147,5 132,8<br />

57 Integrierte Versorgung ____295,8 244,9<br />

52 - 55<br />

58/59 }<br />

Sonstige Leistungen ______77,1 72,6<br />

67 Ausgaben für<br />

Finanzausgleiche ________128,5 86,0<br />

69 Verwaltungskosten ______237,6 180,8<br />

60 - 69 Sonstige Aufwendungen ____6,0 30,2<br />

Summe der Erträge 5.340,5 4.813,4 Summe der Aufwendungen 5.570,4 4.922,5<br />

Haushalt und Finanzen<br />

131


132 Haushalt und Finanzen<br />

Vermögen<br />

Erfolgsrechnung<br />

Pflegeversicherung<br />

Für die vollstationäre Pflege wurden<br />

mehr als 541 Millionen Euro aufgewandt<br />

Die Bilanzsumme der Pflegeversicherung hat<br />

sich gegenüber dem Vorjahr um 10,5 Millionen<br />

Euro erhöht und beträgt am 31. Dezember<br />

<strong>2008</strong> 195,5 Millionen Euro. Der hierfür im<br />

Wesentlichen ursächliche Überschuss in Höhe<br />

von 10 Millionen Euro wurde zur Auffüllung<br />

der Rücklage verwendet bzw. den Betriebsmitteln<br />

zugeführt.<br />

Durch das am 1. Juli <strong>2008</strong> in Kraft getretene<br />

Gesetz zur strukturellen Weiterentwicklung<br />

der Pflegeversicherung ergaben sich nicht<br />

nur erhebliche Leistungsausweitungen,<br />

sondern zeitgleich auch eine Anhebung des<br />

Beitragssatzes um 0,25 Prozentpunkte auf<br />

1,95 Prozent (für kinderlose Mitglieder von<br />

1,95 Prozent auf 2,20 Prozent). Wie im Vorjahr<br />

lag auch im Rechnungsjahr <strong>2008</strong> der Schwerpunkt<br />

der Ausgaben mit 541,3 Millionen Euro<br />

im Bereich der vollstationären Pflege; hier<br />

ergab sich ein Anstieg von 20,2 Millionen Euro<br />

oder 3,9 Prozent. Das Ausgabenvolumen für<br />

Pflegeversicherung<br />

Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2008</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Aktiva Passiva<br />

Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007 Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007<br />

rahmens rahmens<br />

00 Barmittel und<br />

Giroguthaben ____________ 2,0 2,6<br />

01 Kurzfristige Geldanlagen ___ 85,5 77,7<br />

02 Forderungen ____________ 78,3 78,4<br />

04 Andere Geldanlagen ________ 7,5 5,2<br />

05 Zeitliche Rechnungsabgrenzung<br />

_____________ 22,2 21,1<br />

06 Sonstige Aktiva ___________ 0,0 0,0<br />

09 Überschuss der Passiva _____ 0,0 0,0<br />

Pflegegeld ist gegenüber dem Vorjahr um 9,1<br />

Millionen Euro angestiegen, es stellt mit 254,6<br />

Millionen Euro den Hauptanteil der Ausgaben<br />

für die ambulante Pflege dar. Ein Ausgabenrückgang<br />

lässt sich bei den Leistungen für<br />

Pflegepersonen feststellen. Hier wurden<br />

62,2 Millionen Euro verausgabt; das sind 1,9<br />

Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Wegen<br />

der relativ hohen Rentnerzahl besteht bei der<br />

Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ein stärkeres Versicherungsrisiko<br />

und damit ein höheres Ausgabenniveau als im<br />

Bundesdurchschnitt. Die anfallenden Ausgaben<br />

können nicht allein aus den eigenen<br />

Beitragseinnahmen bestritten werden. Ein für<br />

derartige Fälle beim Bundesversicherungsamt<br />

eingerichteter Ausgleichsfonds (§ 66 SGB XI)<br />

korrigiert diese ungünstige Versichertenstruktur<br />

durch monatliche Finanzzuweisungen. So<br />

wurden der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> im Jahre <strong>2008</strong> rund<br />

672,9 Millionen Euro aus dem Ausgleichsfonds<br />

zur Finanzierung ihrer Ausgaben zugewiesen.<br />

10 Zahlungsmittelkredite ______ 0,0 0,0<br />

11 Kurzfristige Kredite ________ 0,0 0,0<br />

12 Kurzfristige Verpflichtungen 27,3 28,2<br />

15 Zeitliche Rechnungsabgrenzung<br />

_____________ 18,9 17,5<br />

16 Sonstige Passiva __________ 0,0 0,0<br />

19 Reinvermögen<br />

(Überschuss der Aktiva) ___ 149,3 139,3<br />

davon:<br />

- Betriebsmittel _________ (99,2) (92,9)<br />

- Rücklage _____________ (50,1) (46,4)<br />

Summe der Aktiva 195,5 185,0 Summe der Passiva 195,5 185,0


Pflegeversicherung<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2008</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Erträge Aufwendungen<br />

Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007 Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007<br />

rahmens rahmens<br />

20/23 Beiträge für versicherungs-<br />

pflichtige Mitglieder _____ 222,4 149,1<br />

21 Beiträge der freiwilligen<br />

Mitglieder _______________ 0,0 0,0<br />

28 Säumniszuschläge auf<br />

Beiträge der PV ___________ 0,2 0,2<br />

30 Vermögenserträge _________ 3,5 2,9<br />

34 Einnahmen aus Ersatzansprüchen<br />

gegen Dritte _____________ 1,9 1,2<br />

35 Bußgelder _______________ 0,0 0,0<br />

36 Gewinne der<br />

Aktiva und Passiva _________ 0,0 0,0<br />

37 Einnahmen aus dem<br />

Finanzausgleich _________ 672,9 706,4<br />

37 Beiträge aus knappschaftlichen<br />

Renten ________________ 237,6 221,4<br />

39 Sonstige Einnahmen _______ 3,1 0,0<br />

90 Entnahme aus der Rücklage<br />

und den Betriebsmitteln _____ 0,0 0,1<br />

40 - 44 Leistungen bei häuslicher<br />

Pflege ________________ 445,5 423,3<br />

45 Leistungen für Pflegepersonen<br />

_______________ 62,2 64,2<br />

46 - 47 Häusliche Beratungseinsätze<br />

und zusätzliche Betreuungs-<br />

leistungen _______________ 6,5 4,3<br />

49 Pflegeberatung ___________ 0,8 0,0<br />

50 - 51 Teilstationäre Pflege und<br />

Kurzzeitpflege ___________ 21,2 18,9<br />

52 - 54 Vollstationäre Pflege _____ 541,3 521,1<br />

55 Pflege in vollstationären<br />

Einrichtungen der Behinderten-<br />

hilfe ____________________ 7,2 6,9<br />

58 Aufwendungen für Leistungen<br />

im Ausland ______________ 0,0 0,0<br />

69 Sonstige Aufwendungen ____ 0,2 0,1<br />

70/75 Verwaltungskosten _______ 46,7 42,5<br />

91 Zuführung zur Rücklage und<br />

zu den Betriebsmitteln ____ 10,0 0,0<br />

Summe der Erträge 1.141,6 1.081,3 Summe der Aufwendungen 1.141,6 1.081,3<br />

Haushalt und Finanzen<br />

133


134 Haushalt und Finanzen<br />

Vermögen<br />

Erfolgsrechnung<br />

Die knappschaftliche Rentenversicherung weist<br />

mehr Rentner als Aktiv-Versicherte auf<br />

<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung<br />

Die Bilanz der knappschaftlichen Rentenversicherung<br />

weist zum Jahresende <strong>2008</strong> eine<br />

Bilanzsumme von 1,8 Milliarden Euro aus; das<br />

sind 45,6 Millionen Euro (2,6 Prozent) mehr als<br />

im Vorjahr.<br />

Der beim Eigenkapital zu verzeichnende<br />

Anstieg um 5,0 Millionen Euro (1,7 Prozent) auf<br />

307,0 Millionen Euro ist im Wesentlichen auf<br />

eine Zunahme des Verwaltungsvermögens<br />

zurückzuführen. Die Rücklage nach § 293 SGB<br />

VI zeigt weiterhin abnehmende Tendenz.<br />

Insgesamt hat die knappschaftliche Rentenversicherung<br />

im Berichtsjahr Ausgaben in<br />

<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung<br />

Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2008</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Aktiva Passiva<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007 Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007<br />

rahmens rahmens<br />

00 Barmittel und<br />

Giroguthaben ___________ 11,3 12,8<br />

01 Termin- und Spareinlagen _ 534,0 482,0<br />

02/03 Forderungen ____________ 42,0 39,2<br />

04 Schuldverschreibungen mit<br />

einer Laufzeit bis zu 4 Jahren _ 0,0 0,0<br />

05 Schuldverschreibungen mit<br />

einer Laufzeit von<br />

über 4 Jahren _____________ 0,0 0,0<br />

06 Darlehen ________________ 0,0 0,0<br />

07 Grundpfandrechte, Grundstücke,<br />

Versorgungsrücklage und<br />

Beteiligungen ____________ 7,0 5,6<br />

08 Verwaltungsvermögen ____ 117,0 113,8<br />

09 Rechnungsabgrenzung und<br />

sonstige Aktiva _______ 1.087,7 1.100,0<br />

Höhe von 14,6 Milliarden Euro geleistet; das<br />

sind 8,0 Millionen Euro (0,1 Prozent) mehr als<br />

im Vorjahr.<br />

Für Renten, Zusatzleistungen und Beitragserstattungen<br />

wurden 13,4 Milliarden Euro und<br />

somit 7,1 Millionen Euro (0,1 Prozent) mehr als<br />

im Jahr 2007 verausgabt.<br />

Die Aufwendungen für Leistungen zur medizinischen<br />

Rehabilitation und zur Teilhabe am<br />

Arbeitsleben haben gegenüber dem Jahr 2007<br />

um 4,4 Millionen Euro auf 125,7 Millionen Euro<br />

(3,6 Prozent) zugenommen.<br />

11 Kurzfristige Kredite ________ 0,0 0,0<br />

12/13 Verpflichtungen _________ 311,7 290,9<br />

14 Verwahrungen ___________ 11,1 10,1<br />

15 Versorgungsrücklage _______ 6,4 4,8<br />

16 Aufgenommene Darlehen<br />

und Liquiditätshilfe<br />

des Bundes ______________ 0,0 0,0<br />

17 Passive Grundpfandrechte ___ 0,0 0,0<br />

18 Rechnungsabgrenzung und<br />

sonstige Passiva _______1.162,8 1.145,6<br />

19 Reinvermögen (Überschuss<br />

der Aktiva) _____________ 307,0 302,0<br />

davon:<br />

- Verwaltungsvermögen __ (117,0) (113,8)<br />

- Rücklage nach<br />

- § 293 SGB VI ____________ (0,6) (0,7)<br />

- Sonstiges Reinvermögen (189,4) (187,5)<br />

Summe der Aktiva 1.799,0 1.753,4 Summe der Passiva 1.799,0 1.753,4


Auf der Einnahmenseite haben die Pflichtbeiträge<br />

um 14,8 Millionen Euro (1,6 Prozent)<br />

auf 938,1 Millionen Euro abgenommen. Der<br />

Rückgang der Beitragseinnahmen bei den<br />

Pflichtbeiträgen aus abhängiger Beschäftigung<br />

ergibt sich im Wesentlichen aus der<br />

Verringerung der Beschäftigtenzahl.<br />

Aufgrund der bekannten ungünstigen<br />

Versichertenstruktur der knappschaftlichen<br />

<strong>Knappschaft</strong>liche Rentenversicherung<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2008</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Erträge Aufwendungen<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007 Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007<br />

rahmens rahmens<br />

20/22 Pflichtbeiträge _________ 938,1 952,9<br />

21 Freiwillige Beiträge _______ 0,0 0,0<br />

23 Sonstige Beiträge _________ 0,6 0,4<br />

24 Einnahmen aus Schadensersatz-<br />

ansprüchen aus dem Beitrags-<br />

einzugsverfahren, Buß- und<br />

Zwangsgelder ___________ 1,1 1,5<br />

25 Einnahmen aus<br />

Bundesmitteln ________ 6.088,5 6.273,3<br />

26 Erstattungen von den<br />

Versorgungsstellen ______ 23,0 22,8<br />

30/31 Zinsen und sonstige<br />

Vermögenserträge _______ 11,9 7,6<br />

33-35 Ersatz und<br />

Erstattungen Dritter ___ 7.544,9 7.341,6<br />

36 Gewinne der<br />

Aktiva und Passiva ________ 0,0 0,0<br />

39 Sonstige Einnahmen ______ 0,2 0,2<br />

Rentenversicherung – auf 100 Aktiv-Versicherte<br />

entfallen ca. 900 Rentner, während in der allgemeinen<br />

Rentenversicherung ein Verhältnis<br />

von 100 Aktiven zu rund 50 Rentnern vorliegt –<br />

mussten wiederum erhebliche Mittel aus dem<br />

Bundeshaushalt zur Defizit deckung gem.<br />

§ 215 SGB VI herangezogen werden. Der<br />

Bundeszuschuss betrug im Jahre <strong>2008</strong><br />

6,1 Milliarden Euro, das sind 184,8 Millionen<br />

Euro oder 2,9 Prozent weniger als im Vorjahr.<br />

40-47 Leistungen zur Teilhabe __ 125,7 121,3<br />

51/54 Renten/Rentenanteile<br />

sowie Zusatzleistungen<br />

der allg. RV __________ 5.257,1 5.125,3<br />

52/55 Renten/Rentenanteile<br />

sowie Zusatzleistungen<br />

der kn. RV ___________ 7.921,1 8.029,1<br />

53 Sonstige Rentenleistungen 268,9 285,7<br />

56 Aufwendungen für die PVdR 0,0 0,0<br />

58 Aufwendungen für die KVdR 863,4 892,1<br />

59 Beitragserstattungen ______ 0,7 0,4<br />

60/61 Schuldzinsen und sonstige<br />

Vermögensaufwendungen __ 0,6 0,0<br />

66 Verluste der<br />

Aktiva und Passiva ________ 0,0 0,0<br />

69 Verwaltungskosten sowie<br />

sonstige Aufwendungen _ 170,8 146,4<br />

Summe der Erträge 14.608,3 14.600,3 Summe der Aufwendungen 14.608,3 14.600,3<br />

Haushalt und Finanzen<br />

135


136 Haushalt und Finanzen<br />

Vermögen<br />

Erfolgsrechnung<br />

Allgemeine Rentenversicherung<br />

Die Bilanz der allgemeinen Rentenversicherung<br />

weist zum Jahresende <strong>2008</strong> eine Bilanzsumme<br />

von 604,9 Millionen Euro aus; das<br />

sind 47,6 Millionen Euro (8,5 Prozent) mehr als<br />

im Vorjahr.<br />

Der beim Reinvermögen zu verzeichnende<br />

Anstieg um 128,6 Millionen Euro auf 550,4<br />

Millionen Euro ist auf den Überschuss der<br />

Erfolgsrechnung in gleicher Höhe zurückzuführen.<br />

Die Ausgabenentwicklung der allgemeinen<br />

Rentenversicherung in der KBS wird aufgrund<br />

der gesetzlichen Finanzverfassung durch eine<br />

Zuordnung der Gesamtausgaben der gesamten<br />

allgemeinen Rentenversicherung entsprechend<br />

der Versichertenzahl bestimmt.<br />

Allgemeine Rentenversicherung<br />

Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2008</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Aktiva Passiva<br />

Pos. des Bereich Pos. des Bereich<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007 Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007<br />

rahmens rahmens<br />

00 Barmittel und Giroguthaben _3,9 3,9<br />

01 Termin- und Spareinlagen _133,0 12,0<br />

02/03 Forderungen ___________173,0 215,7<br />

04 Schuldverschreibungen mit<br />

einer Laufzeit bis zu 4 Jahren _0,0 0,0<br />

05 Schuldverschreibungen mit einer<br />

Laufzeit von über 4 Jahren ___0,0 0,0<br />

06 Darlehen ________________0,0 0,0<br />

07 Grundpfandrechte, Grundstücke,<br />

Versorgungsrücklage<br />

und Beteiligungen _________1,6 0,7<br />

08 Verwaltungsvermögen _____72,3 71,0<br />

09 Rechnungsabgrenzung und<br />

sonstige Aktiva _________221,1 254,0<br />

Insgesamt sind im Bereich der allgemeinen<br />

Rentenversicherung im Berichtsjahr Ausgaben<br />

in Höhe von 7,1 Milliarden Euro zu verzeich nen;<br />

das sind 1,6 Milliarden Euro oder 29,8 Prozent<br />

mehr als im Vorjahr. Dieser Anstieg beruht im<br />

Wesentlichen auf dem Versichertenzuwachs<br />

in der allgemeinen Rentenversicherung. Der<br />

Überschuss der erfolgswirksamen Einnahmen<br />

in Höhe von 128,6 Millionen Euro wird in der<br />

Kontengruppe 68 – Ausgleich der Erfolgsrechnung<br />

– nachgewiesen.<br />

Für Renten, Zusatzleistungen, Leistungen für<br />

Kindererziehung und Beitragserstattungen<br />

wurden 5,1 Milliarden Euro und somit 1,2<br />

Milliarden Euro (30,4 Prozent) mehr als im Jahr<br />

2007 verausgabt.<br />

11 Kurzfristige Kredite ________ 0,0 0,0<br />

12/13 Verpflichtungen ___________ 7,8 10,6<br />

14 Verwahrungen ___________ 10,2 6,3<br />

15 Versorgungsrücklage _______ 1,5 0,6<br />

16 Aufgenommene Darlehen und<br />

Liquiditätshilfe des Bundes __ 1,4 1,7<br />

17 Passive Grundpfandrechte ___ 0,0 0,0<br />

18 Rechnungsabgrenzung und<br />

sonstige Passiva _________ 33,6 116,3<br />

19 Reinvermögen (Überschuss<br />

der Aktiva) _____________ 550,4 421,8<br />

davon:<br />

- Verwaltungsvermögen ___ (72,3) (71,1)<br />

- Nachhaltigkeitsrücklage nach<br />

§ 216 SGB VI __________ (367,3) (206,5)<br />

- Sonstiges Reinvermögen (110,8) (144,2)<br />

Summe der Aktiva 604,9 557,3 Summe der Passiva 604,9 557,3


Die Aufwendungen für Leistungen zur medizinischen<br />

Rehabilitation und zur Teilhabe<br />

am Arbeitsleben haben sich mit 115,3 Millionen<br />

Euro gegenüber dem Jahr 2007 um<br />

16,6 Millionen Euro oder 16,8 Prozent erhöht.<br />

Ursächlich hierfür ist vor allem die hohe<br />

Inanspruchnahme der Leistungen aufgrund<br />

des Anstiegs der Versichertenzahl.<br />

Auf der Einnahmenseite ist bei den Pflichtbeiträgen<br />

ein Anstieg um 1,1 Milliarden Euro<br />

Allgemeine Rentenversicherung<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2008</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Erträge Aufwendungen<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007 Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007<br />

rahmens rahmens<br />

20/22 Pflichtbeiträge ________ 4.756,4 3.705,7<br />

21 Freiwillige Beiträge ______ 13,3 11,4<br />

23 Sonstige Beiträge _________ 2,7 4,2<br />

24 Einnahmen aus Schadensersatz-<br />

ansprüchen aus dem Beitrags-<br />

einzugsverfahren, Buß- und<br />

Zwangsgelder ___________ 0,2 0,1<br />

25 Einnahmen aus<br />

Bundesmitteln ________ 1.377,2 1.061,3<br />

26 Erstattungen von den<br />

Versorgungsdienststellen _ 17,1 13,6<br />

30/31 Zinsen und sonstige<br />

Vermögenserträge _______ 14,8 7,1<br />

33-35 Ersatz und<br />

Erstattungen Dritter _____ 21,6 17,9<br />

36 Gewinne der<br />

Aktiva und Passiva ________ 0,0 0,0<br />

37 Einnahmen aus dem<br />

Finanzverbund ________ 1.061,3 864,8<br />

38 Ausgleich der Erfolgsrechnung<br />

_______________ 0,0 0,0<br />

39 Sonstige Einnahmen ______ 0,0 0,0<br />

oder 28,4 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro<br />

festzustellen; dies ist im Wesentlichen auf die<br />

aktualisierte schlüsselmäßige Aufteilung der<br />

Pflichtbeiträge über die Einzugsstellen auf die<br />

Rentenversicherungsträger zurückzuführen.<br />

Die Einnahmen aus Bundesmitteln haben im<br />

Vergleich zum Vorjahr um 315,9 Millionen Euro<br />

(29,8 Prozent) auf 1,4 Milliarden Euro zugenommen.<br />

40-47 Leistungen zur Teilhabe __ 115,3 98,8<br />

50/54 Durch die Post gezahlte<br />

Renten sowie Zusatzleistungen<br />

und Leistungen<br />

für Kindererziehung ____ 4.922,3 3.773,5<br />

51 Unmittelbar gezahlte<br />

Renten _________________ 6,1 5,1<br />

53 Sonstige Rentenleistungen 182,9 140,0<br />

56 Aufwendungen für die<br />

PVdR __________________ 0,0 0,0<br />

57 Überführte Leistungen aus<br />

Zusatz- und Sonderversorgungssystemen<br />

nach dem AAÜG und<br />

gleichgestellte Leistungen nach<br />

dem ZVsG ______________ 0,0 0,0<br />

58 Aufwendungen für die KVdR 347,8 262,5<br />

59 Beitragserstattungen ______ 2,8 1,9<br />

60/61 Schuldzinsen und sonstige<br />

Vermögensaufwendungen __ 0,4 0,0<br />

66 Verluste der<br />

Aktiva und Passiva ________ 0,0 0,0<br />

67 Ausgaben für den<br />

Finanzverbund ________ 1.463,3 1.134,7<br />

68 Ausgleich der Erfolgsrechnung<br />

_____________ 128,6 190,4<br />

69 Sonstige Aufwendungen __ 95,1 79,2<br />

Summe der Erträge 7.264,6 5.686,1 Summe der Aufwendungen 7.264,6 5.686,1<br />

Haushalt und Finanzen<br />

137


138 Haushalt und Finanzen<br />

Renten-Zusatzversicherung<br />

Die Einnahmen, Leistungsaufwendungen<br />

und die aus Einnahmen zu finanzierenden<br />

Verwaltungsausgaben der Renten-Zusatzversicherung<br />

sind getrennt von dem sonstigen<br />

Vermögen der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> in einem Sondervermögen<br />

zu verwalten.<br />

Für die Renten-Zusatzversicherung gilt ab<br />

dem 1. August 1979 ein unterschiedliches<br />

Leistungsrecht, das für den Altrentenbestand<br />

zum 31. Juli 1979 im Teil C und für Versicherte<br />

Renten-Zusatzversicherung<br />

Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2008</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Aktiva Passiva<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007 Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007<br />

rahmens rahmens<br />

00 Barmittel und<br />

Giroguthaben ____________ 1,9 1,8<br />

01 Termin- und Spareinlagen __ 18,5 38,2<br />

02/03 Forderungen _____________ 3,4 1,9<br />

04 Schuldverschreibungen mit<br />

einer Laufzeit bis zu 4 Jahren _ 5,0 0,0<br />

05 Schuldverschreibungen mit<br />

einer Laufzeit von<br />

über 4 Jahren ____________ 17,0 0,0<br />

06 Darlehen ________________ 0,0 0,0<br />

07 Grundpfandrechte, Grundstücke,<br />

Versorgungsrücklage und<br />

Beteiligungen ____________ 0,3 0,2<br />

08 Verwaltungsvermögen ______ 0,5 0,6<br />

09 Rechnungsabgrenzung und<br />

sonstige Aktiva __________ 40,8 40,9<br />

und Neurentner ab 1. August 1979 im Teil D der<br />

Anlage 7 zu § 95 der Satzung geregelt ist.<br />

Grundlage für die Haushaltsführung im<br />

Rechnungsjahr <strong>2008</strong> war der von der<br />

Vertreterversammlung festgestellte Nachweis<br />

der Einnahmen und Ausgaben der Renten-<br />

Zusatzversicherung für das Haushaltsjahr<br />

<strong>2008</strong> mit einem Gesamtvolumen von 615,1<br />

Millionen Euro.<br />

11 Kurzfristige Kredite ________ 0,0 0,0<br />

12/13 Verpflichtungen ___________ 2,5 2,7<br />

14 Verwahrungen ____________ 9,0 4,1<br />

15 Versorgungsrücklage _______ 0,3 0,2<br />

16 Aufgenommene Darlehen ___ 0,0 0,0<br />

17 Passive Grundpfandrechte ___ 0,0 0,0<br />

18 Rechnungsabgrenzung und<br />

sonstige Passiva __________ 0,0 0,0<br />

19 Reinvermögen (Überschuss<br />

der Aktiva) ______________ 75,6 76,6<br />

davon:<br />

- Verwaltungsvermögen ____ (0,5) (0,6)<br />

- Rücklage _____________ (33,4) (35,9)<br />

- Sonstiges Reinvermögen _ (41,7) (40,1)<br />

Summe der Aktiva 87,4 83,6 Summe der Passiva 87,4 83,6


Vermögen<br />

Zum Jahresende <strong>2008</strong> ergibt sich in der<br />

gesamten Renten-Zusatzversicherung eine<br />

Bilanzsumme von 87,4 Millionen Euro. Das<br />

Reinvermögen ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

um 1,0 Millionen Euro (1,3 Prozent)<br />

auf 75,6 Millionen Euro gesunken. Wesentliche<br />

Ursache hierfür ist die planmäßige<br />

Reduzierung des Reinvermögens im Bereich<br />

20 Umlagen, Eigenbeteiligung<br />

und Beiträge __________ 130,1 127,0<br />

22 Überleitungen ___________ 0,0 0,0<br />

23 Kapitalbeträge zur Abwendung<br />

der Kürzung vom Versorgungsausgleich<br />

_______________ 0,0 0,0<br />

24 Zuwendungen der Arbeitgeber<br />

aus Anlass der Beendigung des<br />

Arbeitsverhältnisses ______ 4,6 4,6<br />

25/29 Zuschüsse ____________ 474,6 472,7<br />

28 Erstattungen aus öffentlichen<br />

Mitteln _______________ 11,6 12,1<br />

30/31/33 Vermögenserträge ________ 1,8 1,4<br />

32 Erstattungen Dritter ______ 0,1 0,0<br />

36 Gewinne der<br />

Aktiva und Passiva ________ 0,0 0,0<br />

38 Überschuss<br />

der Aufwendungen _______ 1,6 2,4<br />

39 Sonstige Einnahmen ______ 0,1 0,2<br />

der „Übrige Beteiligten“ bis zum Ende des<br />

Deckungsabschnitts im 2011.<br />

Die Aufwendungen der Renten-Zusatzversicherung<br />

betragen insgesamt 624,5 Millionen<br />

Euro, wobei die Rentenausgaben in Höhe von<br />

605,3 Millionen Euro (96,9 Prozent) die größte<br />

Ausgabenposition darstellen.<br />

Renten-Zusatzversicherung<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2008</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Erträge Aufwendungen<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007 Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007<br />

rahmens rahmens<br />

41/42 Beitragsrückgewähr _______ 0,0 0,0<br />

50 Renten für Versicherte ___ 427,2 433,6<br />

51 Renten für Witwen und<br />

Witwer _______________ 174,3 165,1<br />

52 Renten für Waisen ________ 3,7 3,6<br />

53 Sterbegeld ______________ 0,1 0,8<br />

54 Abfindungen ____________ 0,0 0,1<br />

55 Versorgungsausgleich _____ 2,7 3,1<br />

59 Beitragserstattungen ______ 0,1 0,1<br />

60/61 Schuldzinsen und sonstige<br />

Vermögensaufwendungen __ 0,0 0,0<br />

66 Verluste der<br />

Aktiva und Passiva ________ 0,0 0,0<br />

68 Überschuss der Erträge ____ 5,6 2,5<br />

69 Sonstige Aufwendungen ___ 0,0 0,0<br />

7 Verwaltungskosten ______ 10,8 11,5<br />

Summe der Erträge 624,5 620,4 Summe der Aufwendungen 624,5 620,4<br />

Haushalt und Finanzen<br />

Erfolgsrechnung<br />

139


140 Haushalt und Finanzen<br />

Vermögen<br />

Eigenbetriebe:<br />

<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser<br />

Die Bilanzsumme der fünf ganzjährig betriebenen<br />

Eigenbetriebe der Krankenversicherung<br />

(<strong>Knappschaft</strong>skranken häuser) beläuft sich auf<br />

279,4 Millionen Euro (Vorjahr: 272,8 Millionen<br />

Euro), von denen 187,6 Millionen Euro auf das<br />

Anlagevermögen entfallen.<br />

Bei Investitionen in Höhe von 12,3 Millionen<br />

Euro ergab sich nach Abschreibungen und<br />

sonstigen Abgängen im Saldo eine Nettobe-<br />

Eigenbetriebe der Krankenversicherung (<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser)<br />

Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2008</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Aktiva Passiva<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007 Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007<br />

rahmens rahmens<br />

01 - 04 Grundstücke, grundstücksgleiche<br />

Rechte und Gebäude _____ 138,0 132,4<br />

06 Technische Anlagen _______ 16,9 12,5<br />

07 Einrichtungen und<br />

Ausstattungen ___________ 26,3 27,0<br />

08 Geleistete Anzahlungen und<br />

Anlagen im Bau ___________ 4,9 15,6<br />

09 Immaterielle Vermögensgegen-<br />

stände __________________ 1,5 2,2<br />

10 Vorräte __________________ 8,5 7,7<br />

12 Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen __________ 42,8 37,0<br />

13 Kassenbestand, Guthaben bei<br />

Kreditinstituten ___________ 5,5 6,7<br />

15 Forderungen nach dem Kranken-<br />

hausfinanzierungsrecht _____ 9,7 7,6<br />

davon nach dem KHEntgG __ (3,2) (3,6)<br />

160 Forderungen gegenüber<br />

dem Träger _______________ 0,7 –<br />

163 Sonstige Vermögensgegenstände<br />

_____________ 4,8 4,5<br />

17 Rechnungsabgrenzungsposten<br />

__________________ 0,4 0,5<br />

18 Ausgleichsposten<br />

nach dem KHG ___________ 19,4 19,1<br />

standserhöhung des Anlagevermögens von<br />

2,1 Millionen Euro.<br />

Im Jahre <strong>2008</strong> standen für vollstationäre<br />

Krankenhausbehandlungen 1 970 Betten zur<br />

Verfügung. Es wurden 73 655 Patienten behandelt.<br />

Insgesamt konnte bei 584 360 geleisteten<br />

Tagen eine Bettenausnutzung von 82,1 Prozent<br />

erzielt werden.<br />

In den 12 Planbetten für Dialysebehandlungen<br />

im <strong>Knappschaft</strong>skrankenhaus Bottrop<br />

20 Eigenkapital ____________ 119,9 119,3<br />

21 - 23 Sonderposten aus Zuwendungen<br />

zur Finanzierung des<br />

Anlagevermögens ________ 83,7 85,6<br />

24 Ausgleichsposten aus Darlehensförderung<br />

_______________ 8,4 8,8<br />

27 - 28 Rückstellungen __________ 21,2 16,3<br />

32 Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen ___________ 8,6 9,3<br />

35 Verbindlichkeiten nach dem<br />

Krankenhausfinanzierungsrecht<br />

__________________ 15,2 13,6<br />

davon nach dem KHEntgG __ (7,8) (8,2)<br />

370 Verbindlichkeiten gegenüber<br />

dem Träger ______________ 13,7 9,5<br />

371 Verbindlichkeiten aus sonstigen<br />

Zuwendungen zur Finanzierung<br />

des Sachanlagevermögens ___ 2,8 3,3<br />

374 Sonstige Verbindlichkeiten __ 5,6 6,6<br />

38 Rechnungsabgrenzungsposten<br />

__________________ 0,3 0,5<br />

Summe der Aktiva 279,4 272,8 Summe der Passiva 279,4 272,8<br />

Belegung


Erfolgsrechnung<br />

wurden neben 7 398 teilstationären Dialysebehandlungen<br />

weitere 3 949 Dialysen im<br />

Rahmen von stationären Krankenhausbehandlungen<br />

erbracht.<br />

Die im Krankenhaus Püttlingen mit 8 Betten<br />

eingerichtete Abteilung für neurologische<br />

Frührehabilitation wurde für 105 Patienten<br />

bei 1 948 Behandlungstagen mit 66,7 Prozent<br />

ausgenutzt.<br />

Gegenüber den Rechnungsergebnissen 2007<br />

haben sich die Erträge um 20,3 Millionen<br />

Euro (7,0 Prozent) und die Aufwendungen um<br />

21,1 Millionen Euro (7,4 Prozent) erhöht. Nach<br />

Bereinigung der Rechnungsergebnisse um För-<br />

Eigenbetriebe der Krankenversicherung (<strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser)<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2008</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Erträge Aufwendungen<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007 Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007<br />

rahmens rahmens<br />

40 Erlöse aus Krankenhausleistungen<br />

_____________ 229,0 224,2<br />

41 Erlöse aus Wahlleistungen ___ 3,5 3,6<br />

42 Erlöse aus ambulanten Leistungen<br />

des Krankenhauses _______ 13,4 12,6<br />

43 Nutzungsentgelte (Kostenerstattung<br />

und Vorteilsausgleich) und<br />

sonstige Abgaben der Ärzte _ 14,3 13,3<br />

44 Rückvergütungen, Vergütungen<br />

und Sachbezüge __________ 0,6 0,6<br />

45 Erträge aus Hilfs- und Neben-<br />

betrieben, Notarztdienst ____ 5,7 2,2<br />

46 Erträge aus Fördermitteln nach<br />

dem KHG ________________ 8,4 5,1<br />

47 Zuweisungen und Zuschüsse der<br />

öffentlichen Hand sowie<br />

Zuwendungen Dritter _____ 11,1 5,0<br />

48 Erträge aus der Einstellung von<br />

Ausgleichsposten für<br />

Eigenmittelförderung ______ 0,3 0,4<br />

49 Erträge aus der Auflösung von<br />

Sonderposten, Verbindlichkeiten<br />

nach dem KHG und Ausgleichspos-<br />

ten aus Darlehensförderung _ 8,5 8,5<br />

51 - 59 Andere Erträge ___________ 14,6 13,6<br />

dermittelzuweisungen, die erfolgsneutral in<br />

der Gewinn- und Verlustrechnung nachgewiesen<br />

werden, ergaben sich infolge der höheren<br />

Erlöse aus Krankenhausleistungen einschließlich<br />

der Zuwendungen der Landes-Krankenhausgesellschaften<br />

aus dem Ausbildungsfonds<br />

einerseits und höherer Aufwendungen<br />

für Personal, medizinischen Bedarf und<br />

Instand haltungen andererseits Steigerungen<br />

bei den Erträgen von 17,0 Millionen Euro (6,0<br />

Prozent) und bei den Aufwendungen von 17,8<br />

Millionen Euro (6,4 Prozent). Letztlich haben<br />

die <strong>Knappschaft</strong>skrankenhäuser im Jahre <strong>2008</strong><br />

einen Überschuss in Höhe von 2,5 Millionen<br />

Euro erwirtschaftet.<br />

60 - 64 Personalaufwendungen ___ 161,6 157,3<br />

65 Lebensmittel _____________ 4,4 4,2<br />

66 Medizinischer Bedarf ______ 54,6 50,9<br />

67 Wasser, Energie, Brennstoffe _ 6,9 6,4<br />

68 Wirtschaftsbedarf ________ 15,1 14,3<br />

69 Verwaltungsbedarf ________ 6,3 4,5<br />

70 Aufwendungen für zentrale<br />

Dienstleistungen __________ 1,7 1,4<br />

72 Instandhaltung __________ 24,2 19,4<br />

73 Steuern, Abgaben,<br />

Versicherungen ___________ 2,1 2,2<br />

74 Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen ___________ 0,1 0,1<br />

75 Auflösung von Ausgleichs posten<br />

und Zuführung der Fördermittel<br />

nach dem KHG zu Sonderposten<br />

oder Verbindlichkeiten ______ 9,0 5,8<br />

76 Abschreibungen __________ 15,3 15,2<br />

77 Aufwendungen für die Nutzung<br />

von Anlagegütern nach<br />

§ 9 Abs. 2 Nr. 1 KHG ________ 0,7 0,7<br />

78 Sonstige ordentliche<br />

Aufwendungen ___________ 1,4 1,3<br />

79 Übrige Aufwendungen ______ 3,5 2,1<br />

Summe der Erträge 309,4 289,1 Summe der Aufwendungen 306,9 285,8<br />

Haushalt und Finanzen<br />

141


142 Haushalt und Finanzen<br />

Vermögen<br />

Erfolgsrechnung<br />

Eigenbetriebe: Rehabilitationskliniken<br />

Die Bilanzsumme der zehn Rehabilitationskliniken<br />

der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> beträgt 130,8 Millionen<br />

Euro, von denen 123,9 Millionen Euro auf<br />

das Anlagevermögen entfallen. Die von der<br />

Rentenversicherung bereitgestellten Mittel<br />

sind gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Millionen<br />

Euro auf 126,4 Millionen Euro gestiegen.<br />

Die Rehabilitationskliniken haben im Rechnungsjahr<br />

<strong>2008</strong> im Rahmen der Leistungen<br />

zur Teilhabe stationäre und teilstationäre/<br />

ambulante medizinische Rehabilitationsmaßnahmen<br />

und medizinische Maßnahmen<br />

zur Erhaltung der Erwerbsfähigkeit für<br />

21 280 Patienten erbracht. Dafür standen im<br />

Jahresdurchschnitt 1 387 Betten (davon<br />

1 287 Betten für Patienten und 100 Betten für<br />

Begleitpersonen) und 135 Behandlungsplätze<br />

Eigenbetriebe der Rentenversicherung (Rehabilitationskliniken)<br />

Vermögensübersicht (Bilanz) zum 31. Dezember <strong>2008</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Aktiva Passiva<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007 Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007<br />

rahmens rahmens<br />

00 Barmittel und<br />

Giroguthaben ____________ 0,1 0,1<br />

02 Forderungen _____________ 3,9 4,4<br />

05 Vorräte __________________ 0,2 0,2<br />

08 Grundstücke, bauliche und<br />

technische Anlagen, bewegliche<br />

Einrichtung ____________ 123,9 123,4<br />

091 Forderungen auf Betriebsmittel<br />

und sonstige Verrechnungen _ 2,4 2,7<br />

093 Sonstige<br />

Rechnungsabgrenzung _____ 0,3 0,1<br />

zur Verfügung. Im Rechnungsjahr <strong>2008</strong> sind<br />

insgesamt 513 133 Berechnungstage angefallen.<br />

Darin enthalten sind 23 804 Tage für<br />

Begleitpersonen und 2 423 Tage für Zusatzleistungen.<br />

Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich<br />

eine Erhöhung bei den Berechnungstagen für<br />

Patienten um 1 548 Tage.<br />

Die bereits in den Vorjahren eingesetzten<br />

Controllingmaßnahmen wurden auch im Jahr<br />

<strong>2008</strong> fortgeführt.<br />

Die Rechnungsergebnisse <strong>2008</strong> der Rehabili -<br />

tationskliniken schließen insgesamt mit<br />

einem Gewinn in Höhe von 0,047 Millionen<br />

Euro ab. Gegenüber den Rechnungsergeb-<br />

nissen 2007 haben sich die Erträge um 1,5<br />

Millionen Euro (2,6 Prozent) und die Aufwendungen<br />

um 4,5 Millionen Euro (8,3 Prozent)<br />

erhöht.<br />

12 Verpflichtungen ___________ 1,7 1,8<br />

18 Rechnungsabgrenzung und<br />

sonstige Passiva ___________ 1,3 0,9<br />

19 Reinvermögen ___________ 127,8 128,2<br />

davon:<br />

- Kapitalkonto__________ (123,9) (123,4)<br />

- Gewinnvortrag /<br />

- Verlustvortrag ___________ (3,8) (1,7)<br />

- Jahresüberschuss /<br />

- Jahresfehlbetrag _________ (0,1) (3,1)<br />

Summe der Aktiva 130,8 130,9 Summe der Passiva 130,8 130,9


Eigenbetriebe der Rentenversicherung (Rehabilitationskliniken)<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Rechnungsjahr <strong>2008</strong> / Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

Erträge Aufwendungen<br />

Pos. des Pos. des<br />

Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007 Konten- Bezeichnung <strong>2008</strong> 2007<br />

rahmens rahmens<br />

20 Erlöse aus stationärer<br />

Behandlung _____________ 55,9 54,7<br />

21 Erlöse aus ambulanter<br />

Behandlung ______________ 0,5 0,5<br />

22 Abgaben der Ärzte aus<br />

Nebentätigkeit ___________ 0,1 0,1<br />

23 Einnahmen aus Unterkunft<br />

und Verpflegung __________ 1,6 1,4<br />

24 Miet- und Pachteinnahmen __ 0,3 0,1<br />

26 Verkäufe und Leistungen<br />

an Dritte ________________ 0,0 0,0<br />

28 Sonstige Einnahmen _______ 0,8 0,7<br />

29 Periodenfremde Erträge _____ 0,1 0,3<br />

40 Personalaufwendungen ____ 32,8 30,5<br />

41 Lebensmittel _____________ 3,6 3,4<br />

42 Heilbehandlung ___________ 4,0 3,2<br />

43 Brennstoffe, Energie, Wasser _ 2,9 2,6<br />

44 Wirtschaftsbedarf _________ 2,5 2,4<br />

45 Verwaltungsbedarf ________ 2,5 2,4<br />

46 Steuern, Abgaben,<br />

Versicherungen ___________ 0,8 0,7<br />

47 Instandhaltung und nicht<br />

aktivierungspflichtige<br />

Gegenstände _____________ 3,2 2,5<br />

48 Übrige Aufwendungen ______ 1,3 1,3<br />

49 Abschreibungen ___________ 5,6 5,7<br />

Summe der Erträge 59,3 57,8 Summe der Aufwendungen 59,2 54,7<br />

Verwaltungskosten<br />

Das im Leistungsbereich der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

realisierte Verbundsystem führt dazu, dass<br />

eine Vielzahl von MitarbeiterInnen gleichzeitig<br />

für die Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung<br />

tätig ist. Wegen der getrennten Finanzierung<br />

der einzelnen Versicherungszweige<br />

müssen die anfallenden Verwaltungskosten<br />

jedoch verursachungsgemäß auf die einzelnen<br />

„Kosten träger“ aufgeteilt werden. Dies<br />

geschieht in der Form, dass die Gesamt-<br />

Verwaltungskosten nach einem Schlüssel, der<br />

mit Hilfe eines Betriebsabrechnungsbogens<br />

ermittelt wird, auf die verschiedenen Versicherungszweige<br />

aufgeteilt werden.<br />

Nach dem SGB XI führt die Deutsche Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> die<br />

Pflegeversicherung für die in ihrer Krankenversicherung<br />

versicherten Personen durch. Sie<br />

ist verpflichtet, ihre räumliche, sächliche und<br />

personelle Infrastruktur der Pflegekasse zur<br />

Verfügung zu stellen. Die Verwaltungskosten<br />

einschließlich der Personalkosten,<br />

die der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> aufgrund des PflegeVG<br />

entstehen, werden von der Pflegeversicherung<br />

im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften<br />

erstattet.<br />

Die Verwaltungs- und Verfahrenskosten<br />

beliefen sich im Jahr <strong>2008</strong> auf insgesamt<br />

414,1 Millionen Euro; dies entspricht einem<br />

Anteil an den Gesamtaufwendungen von 1,4<br />

Prozent. Sie sind gegenüber dem Vorjahr um<br />

30,3 Millionen Euro oder 7,9 Prozent angestiegen.<br />

Ursachen hierfür sind u. a., dass im<br />

Vorjahresergebnis die Verwaltungskosten der<br />

ehemaligen <strong>See</strong>-Krankenkasse nicht enthalten<br />

sind, der Versichertenzuwachs und die Tarifentwicklung<br />

im öffentlichen Dienst.<br />

Haushalt und Finanzen<br />

143


144 Haushalt und Finanzen<br />

Die <strong>Knappschaft</strong> hat im Geschäftsjahr <strong>2008</strong><br />

20,3 Millionen Euro in ihre Krankenhäuser investiert<br />

Sozialmedizinische Dienststellen<br />

Bei den Sozialmedizinischen Dienststellen<br />

ergab sich mit einem Ausgabenvolumen von<br />

insgesamt 44,8 Millionen Euro ein um 4,4<br />

Millionen Euro (10,9 Prozent) höheres Ergebnis<br />

als im Vorjahr.<br />

Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die<br />

Umsetzung des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes<br />

zurückzuführen. Die Kosten wurden<br />

in Abhängigkeit von der jeweiligen Inanspruchnahme<br />

auf die Kranken-, Renten- und<br />

Pflegeversicherung verteilt.<br />

Arbeitgeberversicherung Krankheit/<br />

Mutterschaft<br />

Die defizitäre Finanzentwicklung des Vorjahres<br />

hat sich im Rechnungsjahr <strong>2008</strong> planmäßig<br />

fortgesetzt. Durch den seit dem 1. Januar<br />

2005 im Bereich der Arbeitgeberversicherung<br />

bei Krankheit von 1,2 Prozent auf 0,1 Prozent<br />

herabgesetzten Umlagesatz (U1) und den<br />

von 70 Prozent auf 80 Prozent angehobenen<br />

Erstattungssatz sowie die Aussetzung des<br />

Umlagesatzes bei der Arbeitgeberversicherung<br />

bei Mutterschaft (U2) ergab sich insgesamt<br />

ein Defizit von 63,2 Millionen Euro.<br />

Im Hinblick auf die Finanz- und Vermögensentwicklung<br />

wurden die Umlagesätze zum<br />

Beginn des Jahres 2009 im Bereich U 1 von 0,1<br />

auf 0,6 Prozent und im Bereich U 2 von 0,00<br />

auf 0,06 Prozent angehoben.<br />

Arbeitgeberversicherung<br />

Erträge - Aufwendungen - Rechnungsergebnis /<br />

Ergebnisse des Vorjahres / in Millionen Euro<br />

<strong>2008</strong> 2007<br />

Erträge 20,2 18,5<br />

Aufwendungen 83,4 59,2<br />

Überschuss (+) / - 63,2 - 40,7<br />

Fehlbetrag (-)<br />

Investitionen<br />

Das Investitionsvolumen der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

belief sich im Jahre <strong>2008</strong> insgesamt auf 46,9<br />

Millionen Euro.<br />

Investitionen <strong>2008</strong><br />

in Millionen Euro<br />

Investitionen in die Verwaltung _________ 23,7<br />

Investitionen in die Krankenhäuser ______ 20,3<br />

Investitionen in die Reha-Kliniken ________ 2,9<br />

Summe __________________________ 46,9<br />

Ausgabenschwerpunkt war im Bereich der Verwaltung<br />

das Neubauvorhaben der Zentralen<br />

Stelle für Melde- und Beitragswesen (Minijob-<br />

Zentrale) in Cottbus mit einem Volumen in<br />

Höhe von 7,0 Millionen Euro. Zudem spielte<br />

die laufende Anpassung der apparativen<br />

Ausstattung der Dienststellen einschließlich<br />

Minijob-Zentrale mit Datenverarbeitungskomponenten<br />

an aktuelle technische Standards<br />

eine große Rolle.<br />

Im Bereich der Krankenhäuser sind erhebliche<br />

bauliche Investitionen (12,0 Millionen Euro)<br />

aus Förder- und Eigenmitteln erfolgt. Für die<br />

apparative Ausstattung der Krankenhäuser,<br />

insbesondere im medizinisch-technischen<br />

Bereich, wurden Investitionen in Höhe von<br />

8,3 Millionen Euro getätigt.<br />

In den Rehabilitationskliniken wurden die<br />

Maßnahmen zur Neuordnung und Modernisierung<br />

von verschiedenen Klinikbereichen<br />

einschl. Brandschutzmaßnahmen fortgesetzt.


Minijob-Zentrale<br />

Die zum 1. April 2003 errichtete Minijob-<br />

Zentrale hat im Jahr <strong>2008</strong> an pauschalen<br />

Beiträgen aus geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen<br />

5,833 Milliarden Euro zugunsten<br />

der gesetzlichen Kranken-, Renten- und Unfallversicherung<br />

sowie 0,366 Milliarden Euro<br />

an einheitlicher Pauschsteuer zugunsten des<br />

Bundeszentralamtes für Steuern eingezogen.<br />

Aufteilung der pauschalen Beiträge aus geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen<br />

in Milliarden Euro (Gesamtbetrag <strong>2008</strong>: 6,198 Mrd. Euro)<br />

Rentenversicherung<br />

Krankenversicherung<br />

Unfallversicherung —— 0,007<br />

—— 0,006<br />

Einheitliche Pauschsteuer —— 0,366<br />

—— 0,356<br />

Die in diesem Zusammenhang angefallenen<br />

Verwaltungskosten in Höhe von 100,2 Millionen<br />

Euro wurden finanziert durch die Vergütungen<br />

von den begünstigten Versicherungsträgern<br />

und von dem Bundeszentralamt für<br />

Steuern.<br />

—— 3,214<br />

—— 2,981<br />

—— 2,611<br />

—— 2,565<br />

Jahr <strong>2008</strong><br />

Jahr 2007<br />

Haushalt und Finanzen<br />

145


146 Haushalt und Finanzen<br />

9.3 Controlling<br />

Krankenversicherung<br />

Budgetierung<br />

lfd. Berichtswesen<br />

Prognosen<br />

Treiberbäume<br />

Kennzahlen<br />

Regionale und<br />

„produktbezogene“<br />

Zuordnungskriterien<br />

Standardanalysen<br />

Controllingrunden<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />

Rentenversicherung Reha-Kliniken<br />

Teilbereich<br />

Rehabilitation<br />

Budgetierung<br />

Reha-Bereich<br />

lfd. Berichtswesen<br />

Benchmarking<br />

Das Controlling-System der<br />

Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

Kosten-/<br />

Leistungsrechnung<br />

Budgetierung<br />

lfd. Berichtswesen<br />

Kennzahlen<br />

Das Controllingsystem der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

unterstützt die Kranken- und Rentenversicherung<br />

incl. Reha-Eigenbetriebe bei ihrer<br />

wirtschaftlichen Aufgabenwahrnehmung<br />

im operativen und strategischen Leistungsgeschehen.<br />

Auf der Basis eines Zielsystems<br />

sollen durch den Einsatz der Controllinginstrumente<br />

eventuelle Schwachstellen festgestellt<br />

und Gegensteuerungsmaßnahmen<br />

zur Ergebnisverbesserung initiiert werden.<br />

Darüber hinaus kommt dem Aspekt der<br />

Wirtschaftlichkeit im Verwaltungskostenbereich<br />

eine immer größere Bedeutung zu. Dies<br />

konkretisiert sich nicht nur durch die Einführung<br />

eines Benchmarkings (§ 69 Abs. 5 SGB IV),<br />

sondern ist auch für die von der Rentenversicherung<br />

zu erwirtschaftende Einsparung gem.<br />

Optimierung der<br />

Belegungssteuerung<br />

Controllingrunden<br />

Konzept der<br />

personifizierten<br />

Verantwortung<br />

Verwaltungskosten Bildungsstätten<br />

Kostenstellen-<br />

rechnung<br />

Betriebsabrechnungsbogen<br />

Kostenträgerrechnung<br />

Teilbereich Rentenversicherung<br />

Budgetierung<br />

Prognosen<br />

lfd. Berichtswesen<br />

Kennzahlen<br />

Controllingrunden<br />

Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen<br />

(Vergleichsanalysen)<br />

Kostenstellen-<br />

rechnung<br />

Budgetierung<br />

lfd. Berichtswesen<br />

Kennzahlen<br />

§ 220 Abs. 3 SGB VI und die von der Krankenversicherung<br />

ab dem Jahr 2009 nach Möglichkeit<br />

einzuhaltende standardisierte Zuweisung<br />

für Verwaltungskosten aus dem Gesundheitsfonds<br />

von Bedeutung.<br />

Die Fortsetzung und Optimierung der Einsparbemühungen<br />

stehen auch künftig im Fokus<br />

aller Controllingaktivitäten.<br />

Krankenversicherung<br />

Die generellen Controllingmaßnahmen,<br />

stringentes Genehmigungsverfahren, Preisverhandlungen<br />

mit Leistungserbringern sowie<br />

Intensivierung und Optimierung der Rechnungsprüfung,<br />

wurden im Jahr <strong>2008</strong> fortgeführt<br />

bzw. weiter optimiert. Die Leistungsbereiche<br />

Krankenhaus und Apotheken konnten


wiederholt durch Rechnungsprüfung und<br />

-kürzung sowie aus Rabattvereinbarungen mit<br />

pharmazeutischen Unternehmen Einsparungen<br />

in zweistelliger Millionenhöhe erzielen.<br />

Die operativen Ziele (Budgeteinhaltung im<br />

Bereich der vereinbarten Versicherten und der<br />

Ausgaben sowie Unterschreitung der GKV-<br />

Ausgabenveränderungsraten) wurden im Jahr<br />

<strong>2008</strong> nahezu vollständig erreicht. Durchschnittlich<br />

waren in der Krankenversicherung<br />

im Jahr <strong>2008</strong> 1.663.325 Personen versichert;<br />

damit wurde die Ziel größe um 7.807 Versicherte<br />

bzw. um 0,5 Prozent unterschritten. Das<br />

Ausgabenbudget <strong>2008</strong> wurde nur leicht um<br />

15,5 Millionen Euro verfehlt. Ursächlich hierfür<br />

sind im Wesentlichen Budgetüberschreitungen<br />

in den Leistungsbereichen Krankengeld<br />

(9,2 Millionen Euro) und Dialyse (5,0 Millionen<br />

Euro). Positiv hervorzuheben sind die Budgetunterschreitungen<br />

in den Leistungsbereichen<br />

Apotheken (6,6 Millionen Euro), Maßnahmen<br />

zur stationären Anschlussrehabilitation (6,8<br />

Millionen Euro) sowie Häusliche Krankenpflege<br />

(4,3 Millionen Euro). Nachdem sich<br />

beim Vergleich der Veränderungsraten der<br />

Leistungsausgaben der <strong>Knappschaft</strong> mit den<br />

Steigerungen der übrigen Krankenkassen der<br />

GKV unter Berücksichtigung der Altersstandardisierung<br />

bereits im Jahr 2007 eine positive<br />

Entwicklung abgezeichnet hat, setzt sich<br />

dieser Trend im Jahr <strong>2008</strong> mit einer erneut um<br />

0,5 Prozentpunkte niedrigeren Veränderungsrate<br />

fort.<br />

Rehabilitationskliniken<br />

Die Klinikgruppe erzielte im Jahr <strong>2008</strong> ein<br />

leicht positives Rechnungsergebnis von rund<br />

47.000 Euro. Hierbei wurde das Betriebsergebnis<br />

durch die Auswirkungen des TVöD und<br />

durch die Aufwendungen für verschiedene<br />

bauliche und ausstattungsmäßige Maßnahmen<br />

belastet. Die Budgetvereinbarungen über<br />

die Belegung/Auslastung konnten von den<br />

meisten Kliniken eingehalten bzw. übertroffen<br />

werden. Bei den strategischen Einzelzielen,<br />

unter anderem Standortsicherung und<br />

Einführung marktgerechter Pflegesätze, kann<br />

ebenfalls eine weitgehende Zielerreichung im<br />

Jahr <strong>2008</strong> festgestellt werden.<br />

Verwaltungskosten<br />

Die Verwaltungskosten des Jahres <strong>2008</strong><br />

betragen insgesamt 414,1 Millionen Euro. Im<br />

Vergleich zum Vorjahresergebnis in Höhe von<br />

383,8 Millionen Euro bedeutet dies eine Erhöhung<br />

von 30,3 Millionen Euro bzw. 7,9 Prozent,<br />

die sich im Wesentlichen aus der Tariferhöhung<br />

(zirka 5,0 Prozent) ergibt.<br />

In der Krankenversicherung sind die gesetzlichen<br />

Budgetvorgaben nach § 4 Abs. 4 SGB V<br />

im Jahr 2007 ausgelaufen. Als internes Ziel ist<br />

jedoch angesichts der neuen wettbewerbsmäßigen<br />

Ausrichtung für das Jahr <strong>2008</strong> eine<br />

vergleichbare Limitierung vereinbart worden.<br />

Diese Zielgröße konnte aufgrund der Auswirkungen<br />

der Tarifer höhungen und periodenfremden<br />

Sonderlasten aus der Fusion mit der<br />

<strong>See</strong>-Krankenkasse nicht vollständig erreicht<br />

werden.<br />

Haushalt und Finanzen<br />

147


148 Haushalt und Finanzen<br />

Die Controllingziele der Rentenversicherung<br />

bestanden im Jahr <strong>2008</strong> neben der Einhaltung<br />

der externen Einsparquote von zehn Prozent<br />

der Verwaltungskosten gemäß § 220 Abs. 3<br />

SGB VI sowie der Einhaltung der internen<br />

Budgetvorgabe in der Verbesserung der GRV-<br />

Benchmarkingergebnisse gegenüber dem<br />

Vorjahr. Auf die knappschaftliche und die allgemeine<br />

Rentenversicherung entfällt von den<br />

Gesamtverwaltungsausgaben ein Anteil von<br />

208,9 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahreswert<br />

von 203,0 Millionen Euro beträgt der<br />

Anstieg 5,9 Millionen Euro bzw. 2,8 Prozent,<br />

der im Wesentlichen auf die Tarifentwicklung<br />

zurückzuführen ist. Mit dem Rechnungsergebnis<br />

<strong>2008</strong> von 208,9 Millionen Euro unterschreitet<br />

die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

ihre Orientierungsgröße aus<br />

dem GRV-Einsparmodell nach § 220 Abs. 3<br />

SGB VI um 22,1 Millionen Euro bzw. um 10,6<br />

Prozent. Damit liegt sie im oberen Mittelfeld<br />

aller Rentenversicherungsträger. Darüber hinaus<br />

hat sich die Deutsche Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> das Ziel gesetzt, sich<br />

im Rahmen des Benchmarkings der Deutschen<br />

Rentenversicherung zu verbessern.


9.4 Datenverarbeitung<br />

Zentrales Rechenzentrum in Bochum<br />

Die Datenverarbeitung bei der KBS basiert auf<br />

einem modernen Rechenzentrumsbetrieb,<br />

der im Verwaltungsgebäude des Standortes<br />

Königsallee in Bochum untergebracht ist.<br />

Hier werden von zentraler Stelle aus in einem<br />

„Rund um die Uhr“ - Service-Betrieb an sieben<br />

Tagen pro Woche die DV-technisch unterstützten<br />

Verfahren für die Sachbearbeitung über<br />

ein sich bundesweit erstreckendes Netz an<br />

über 110 Standorten zur Verfügung gestellt.<br />

Großrechner und Client-/<br />

Server-Strukturen<br />

Dreh- und Angelpunkt des Service-Betriebes<br />

ist und bleibt der Großrechner, über den zentrale<br />

Anwendungen der Kranken- und Pflegeversicherung<br />

(KKVS) und der Rentenversicherung<br />

(GRVS), Verfahren der Minijob-Zentrale,<br />

die Datenhaltung für die SAP-Anwendungen<br />

sowie Verfahren der Allgemeinen Verwaltung<br />

bereit gestellt werden. Diese traditionelle<br />

Großrechnerumgebung ist eng verzahnt und<br />

integriert mit den Client-/Server-Strukturen<br />

(C/S), die in den vergangenen Jahren einen<br />

immer stärkeren Einfluss auf die Architektur<br />

der IT-Landschaft genommen haben.<br />

Im Großrechnerbereich konnte in <strong>2008</strong> die<br />

Leistung des Hosts dynamisch an die jeweiligen<br />

Anforderungen der Hauptanwendungen<br />

und der unterschiedlichen Phasen laufender<br />

Projekte angepasst werden.<br />

Im C/S-Bereich sind über 570 produktive<br />

Server-Instanzen (500 auf Intel- und 70 auf der<br />

Linux-/ Unix-/ AIX-Basis) in Betrieb, um auf<br />

diesen zusätzlichen Systemplattformen das<br />

Spektrum der verschiedenen Anwendungen zu<br />

komplettieren. Die schon begonnene Virtualisierung<br />

von Servern wurde weiter vorangetrieben.<br />

Insgesamt wurden in <strong>2008</strong> über 13.000 End-<br />

geräte (11.000 PCs, 2.000 Arbeitsplatzdrucker)<br />

mit mehr als 70 großrechner-basierten und<br />

mit über 220 PC- und Client-/Server-Anwendungen<br />

versorgt. Der im Jahr 2007 begonnene<br />

Umstieg auf das Server-Betriebssystem<br />

„Windows 2003“ ist nahezu abgeschlossen.<br />

Hohe Anforderungen an Speichervolumen<br />

und -verfügbarkeit<br />

Im Umfeld der Speicherperipherie hat sich das<br />

Datenwachstum überproportional fortgesetzt.<br />

Insgesamt wird ein Speichervolumen von fast<br />

100 Terabyte vorgehalten. Die im Jahr 2007<br />

beschaffte, skalierbare Plattenspeicherperipherie<br />

bietet in Form des betriebenen SAN<br />

(= Storage Area Network) sowohl Speicherplatz<br />

für das Großrechner- als auch das Client-/<br />

Server-Umfeld an. Zur Sicherstellung der<br />

Fortführung des möglichst störungsfreien<br />

Rechenzentrumsbetriebes im „Katastrophenfall“<br />

(Business Continuity), wurde im Jahr <strong>2008</strong><br />

das geplante dritte Plattenspeichersystem im<br />

Rechenzentrum Würzburg (RZW) aufgestellt.<br />

In dieses dritte System werden die Daten des<br />

Großrechnerumfeldes zusätzlich asynchron<br />

gespiegelt. Für das Jahr 2009 ist geplant, am<br />

Standort Würzburg durch Nutzung des dortigen<br />

Großrechners des RZW erstmalig einen<br />

Ersatzbetrieb zu pilotieren.<br />

Haushalt und Finanzen<br />

149


150 Haushalt und Finanzen<br />

Datenfernübertragung performant und<br />

wirtschaftlich<br />

Im Datenfernübertragungs-Bereich wurde<br />

die Umstellung der Netzwerktechnik auf die<br />

kostengünstigere MPLS-Plattform (Multi Protocol<br />

Label Switching) von der KBS als erstem<br />

Träger in der Deutschen Rentenversicherung<br />

vollständig umgesetzt, so dass die geplanten<br />

Einsparpotenziale erreicht werden konnten.<br />

Innovationsprojekt „GRVSoL“<br />

Das unter Mitwirkung der KBS aufgesetzte<br />

Projekt „GRVSoL“, welches das Großrechner-<br />

Rentenversicherungsprogramm GRVS als<br />

Hauptanwendung zur Versichertenkontenführung<br />

aus wirtschaftlichen Beweggründen<br />

auf die Großrechner-Systemplattform z/Linux<br />

portiert, hat die weiteren Projektmeilensteine<br />

erreicht. Für das Jahr 2009 sind Pilotphasen<br />

und der Echteinsatz bei den Rentenversicherungsträgern<br />

mit Zentralrechner-Nutzung<br />

geplant.<br />

Projekt „Inkasso <strong>2008</strong>“<br />

Das im Jahr 2006 begonnene abteilungsübergreifende<br />

Projekt „Inkasso <strong>2008</strong>“ zur Verbesserung<br />

des Beitragseinzuges für die Minijob-<br />

Zentrale wurde im Februar <strong>2008</strong> in die<br />

Produktion übergeben. Damit konnte u. a. die<br />

Anforderung nach dem taggenauen Einzug<br />

der Zahlungsbeträge sichergestellt werden.<br />

Projekt „diVA“<br />

Das Projekt „diVA“ (digitale Vorgangsbearbeitung<br />

und Archivierung) zur Digitalisierung<br />

von Rentenversicherungsakten kam im Jahr<br />

<strong>2008</strong> in seine entscheidende Phase, in der<br />

die Hard- und Softwareumgebungen für den<br />

geplanten Betrieb aufgebaut wurden. Kern<br />

der diVA-Datenhaltung bilden die bewährten<br />

DB2-Datenbanken des Zentralrechners. Der<br />

die Datenbank verwaltende Content-Manager<br />

erhöht darüber hinaus die Effizienz in der<br />

Rentensachbearbeitung durch den schnellen,<br />

ortsunabhängigen Zugriff auf die elektronischen<br />

Akten. Der Pilotbetrieb wird im Januar<br />

2009 starten. Diese Archivlösung ist so modular<br />

aufgebaut, dass durch Nutzung zentraler<br />

Schnittstellen auch Daten außerhalb der<br />

Rentenversicherung archiviert werden können.<br />

Hier ist insbesondere an die Auslagerung<br />

von Daten der Krankenversicherung und der<br />

großen SAP-Bestände der Minijob-Zentrale zu<br />

denken.<br />

Erfolgreiche Datenmigration<br />

Der Zusammenschluss der KBS mit der <strong>See</strong>-<br />

Krankenkasse (<strong>See</strong>-KK) wurde am 01.04.<strong>2008</strong><br />

mit der Migration der Versichertenbestände<br />

der <strong>See</strong>-KK und der Integration in das KKVS<br />

auch dv-technisch vollzogen.<br />

Pflegestützpunkt Moers<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> wurde kurzfristig und erfolgreich<br />

der Pflegestützpunkt Moers in Betrieb<br />

genommen. Bei dieser Pilotierung stellte die<br />

KBS für die teilnehmenden Träger der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung die räumlichen<br />

und technischen Voraussetzungen sicher. In<br />

diesem Zuge wurden alle für einen Pflegestützpunkt<br />

notwendigen Erfassungs- und<br />

Dokumentationsmöglichkeiten trägerübergreifend<br />

gewährleistet und gleichzeitig dem<br />

Datenschutz zwischen den jeweiligen Trägern<br />

der GKV Rechnung getragen.


10 personal<br />

10.1 Personaldaten und Personalpolitik | 152<br />

10.2 Berufliche Bildung | 156<br />

10.3 Audit berufundfamilie | 160


152 Personal<br />

Personalbestand<br />

10.1 Personaldaten und Personalpolitik<br />

Personalstatistik<br />

Gesamtpersonal der Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

Stand Dezember <strong>2008</strong> / Gesamtpersonal 15.736<br />

Verwaltungsdienst —— 9.772<br />

Krankenhäuser —— 3.668*<br />

Reha-Kliniken —— 834<br />

SMD —— 645<br />

Auszubildende —— 817<br />

Personalbestand im Verwaltungsbereich<br />

Stand Dezember <strong>2008</strong> / Gesamtpersonal 10.203<br />

Tarifbeschäftigte —— 7.659<br />

Beamtinnen/Beamte —— 2.113<br />

Nachwuchskräfte —— 431<br />

Personalbestand im Sozialmedizinischen Dienst<br />

Stand Dezember <strong>2008</strong> / Gesamtpersonal 645<br />

*ohne Krankenhausbeteiligungen<br />

Arbeitnehmer/innen —— 221<br />

—— 376<br />

Beamtinnen/Beamte —— 48<br />

Am 31. Dezember <strong>2008</strong> standen insgesamt<br />

15.736 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

einschließlich der Nachwuchskräfte in den<br />

Diensten der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>. In den Sozialmedizinischen<br />

Dienststellen waren zu diesem Zeitpunkt<br />

645 Personen beschäftigt.<br />

Im Verwaltungsdienst und Sozialmedizinischen<br />

Dienst der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> sind im Jahr <strong>2008</strong><br />

insgesamt 415 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

ausgeschieden, die sich wie folgt auf die<br />

Ärztlicher Dienst<br />

Verwaltungs-, medizinisch-technischer- und Pflegefachdienst<br />

verschiedenen Ebenen und Bereiche verteilen:<br />

höherer Verwaltungsdienst 6 Mitarbeiter/innen;<br />

gehobener Verwaltungsdienst 142 Mitarbeiter/innen;<br />

sonstiger Verwaltungsdienst 235<br />

Mitarbeiter/innen; Sozialmedizinischer Dienst<br />

32 Mitarbeiter/innen (davon 14 Ärztinnen/<br />

Ärzte).<br />

Trotz notwendiger Verwaltungskosteneinsparungen<br />

und Benchmarkings konnte im<br />

Verwaltungsbereich einer großen Zahl von<br />

Nachwuchskräften (55 im gehobenen Dienst<br />

und 60 im mittleren Dienst) zumindest ein


Altersstruktur<br />

zeitlich befristeter Arbeitsvertrag angeboten<br />

werden.<br />

Der weitere Personalbedarf wurde durch die<br />

Neueinstellung von insgesamt 238 Mitarbeiter/innen<br />

in den folgenden Funktionsebenen<br />

kompensiert: höherer Verwaltungsdienst 7<br />

Mitarbeiter/innen; gehobener Verwaltungsdienst<br />

10 Mitarbeiter/innen; sonstiger Verwaltungsdienst<br />

168 Mitarbeiter/innen; Sozialmedizinischer<br />

Dienst 53 Mitarbeiter/Innen (davon<br />

21 Ärztinnen/Ärzte).<br />

Das in den Vorjahren im Wesentlichen konstant<br />

gebliebene Durchschnittsalter erhöhte<br />

sich im Berichtsjahr leicht und betrug am<br />

31. Dezember <strong>2008</strong> im Verwaltungsbereich<br />

43,3 Jahre und im Sozialmedizinischen Dienst<br />

48,9 Jahre.<br />

Altersstruktur <strong>2008</strong><br />

(ohne Nachwuchskräfte und langfristig Beurlaubte)<br />

> = 60 —— 181<br />

—— 40<br />

50 - 59 —— 2.545<br />

—— 244<br />

40 - 49 —— 3.099<br />

—— 234<br />

30 - 39 —— 2.164<br />

—— 63<br />

20 - 29 —— 1.138<br />

—— 15<br />

< 20<br />

—— 10<br />

—— 0<br />

Funktionsbezogen sind im Verwaltungsdienst<br />

der Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

die Beamtinnen/Beamten<br />

vorwiegend im gehobenen Dienst und die<br />

Arbeitnehmer/innen überwiegend im mittleren<br />

Dienst beschäftigt.<br />

Zur Wahrnehmung der Führungsaufgaben<br />

sind rund 3,8 Prozent des Verwaltungspersonals<br />

(393 Beschäftigte) der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> im<br />

höheren Dienst eingesetzt.<br />

In den Sozialmedizinischen Dienststellen wird<br />

der höhere Dienst ausschließlich durch die<br />

ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

repräsentiert, die rund ein Drittel des dortigen<br />

Gesamtpersonals ausmachen.<br />

Verwaltungsdienst<br />

Sozialmedizinischer Dienst<br />

Funktionsstruktur<br />

Personal<br />

153


154 Personal<br />

Nachwuchskräfte<br />

Beamtinnen und Beamte<br />

Verteilung nach Funktionsebene und Geschlecht / ohne langfristig beurlaubte Mitarbeiter/innen<br />

Höherer Dienst —— 133<br />

—— 45<br />

Gehobener Dienst —— 890<br />

—— 849<br />

Mittlerer/Einfacher —— 86<br />

Dienst —— 49<br />

Nachwuchskräfte —— 32<br />

—— 47<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

Verteilung nach Funktionsebene und Geschlecht / ohne langfristig beurlaubte Mitarbeiter/innen<br />

Höherer Dienst —— 106<br />

—— 110<br />

Gehobener Dienst —— 887<br />

—— 1.456<br />

männlich<br />

weiblich<br />

Mittlerer/Einfacher —— 1.217<br />

Dienst —— 3.905<br />

Nachwuchskräfte —— 116<br />

—— 236<br />

Im Jahre <strong>2008</strong> wurden im Verwaltungsdienst<br />

der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> Nachwuchskräfte für<br />

verschiedene Berufsbilder eingestellt:<br />

Nachwuchskräfte<br />

Einstellungen <strong>2008</strong><br />

Auszubildende für den Beruf<br />

Sozialversicherungsfachangestellte/r _______________________________________ 99<br />

Verwaltungsinspektoranwärter/innen _______________________________________ 16<br />

Fachinformatiker ________________________________________________________ 6<br />

Kaufleute im Gesundheitswesen ____________________________________________ 5<br />

Kaufleute für Dialogmarketing _____________________________________________ 4<br />

Auszubildende für den Beruf<br />

Servicefachkraft (Tagungszentren) ___________________________________________ 1<br />

Auszubildende für den Beruf<br />

Hotelfachkraft (Tagungszentren) ____________________________________________ 1<br />

Auszubildende für den Beruf<br />

Koch (Tagungszentren) ___________________________________________________ 1<br />

männlich<br />

weiblich


Teilzeitbeschäftigung<br />

Minijob-<br />

Zentrale<br />

Leistungsorientierte<br />

Bezahlung im<br />

Tarifbereich<br />

Anteil der Teilzeitbeschäftigten<br />

in Prozent<br />

20,2 %<br />

24,5 %<br />

| Dez. 2000 Dez. <strong>2008</strong> |<br />

Der Anteil der teilzeitbeschäftigten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter lag bei der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<br />

<strong>See</strong> zum Ende des Berichtsjahres <strong>2008</strong> bei<br />

24,5 Prozent und ist damit annähernd gleich<br />

mit dem Vorjahreswert.<br />

Telearbeit<br />

Die <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> bietet ihren<br />

Mitarbeiter/innen alternierende Telearbeit<br />

als flexibles Modell zur Arbeitszeit und zum<br />

Arbeitsort an. Die Anzahl der Telearbeitsplätze<br />

ist kontingentiert, beläuft sich aber inzwischen<br />

auf zirka 90 Arbeitsplätze. Die Vorteile<br />

der Telearbeit sind:<br />

verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und<br />

Familienpflichten,<br />

Erhöhung der Mitarbeitermotivation,<br />

Steigerung der Produktivität und Qualität.<br />

Die Mitarbeiterzahl im Bereich der Minijob-<br />

Zentrale ist gegenüber dem Vorjahr nahezu<br />

konstant geblieben. Zum 31. Dezember <strong>2008</strong><br />

waren dort insgesamt 1.763 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Das auf Bundesebene erzielte Tarifergebnis<br />

zur leistungsorientierten Bezahlung findet<br />

seit dem 1. Januar 2007 in Form des Tarifvertrages<br />

über das Leistungsentgelt Anwendung<br />

für die Beschäftigten der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>. Zielset-<br />

zung des Tarifvertrages ist eine Steigerung<br />

der Motivation und Eigenverantwortung der<br />

Mitarbeiter(innen) sowie Führungskompetenz<br />

der zuständigen Vorgesetzten.<br />

In den Jahren 2007 und <strong>2008</strong> wurden die für<br />

die Leistungsbezahlung vorgesehenen Mittel<br />

- derzeit jeweils ein Prozent der ständigen<br />

Monatsentgelte des Vorjahres bzw. rund<br />

2,23 Millionen Euro im Jahr <strong>2008</strong> - im Rahmen<br />

einer Übergangsregelung pauschal an die<br />

Beschäftigten ausgeschüttet, da zunächst<br />

ein konkretes System für die Bewertung der<br />

erbrachten Leistungen sowie die Verteilung<br />

der Mittel vereinbart werden musste.<br />

Zu diesem Zweck wurde im November <strong>2008</strong><br />

eine Dienstvereinbarung über die Einführung<br />

und Umsetzung der leistungsorientierten<br />

Bezahlung im Verwaltungsdienst (ohne<br />

Eigenbetriebe) und den Sozialmedizinischen<br />

Dienststellen abgeschlossen. Hiernach findet<br />

eine jährliche Bewertung der Leistungen der Tarifbeschäftigten<br />

statt. Erstmals werden im Jahr<br />

2010 die Leistungen des Jahres 2009 rückschauend<br />

bewertet. Die Ergebnisse dieser Leistungsfeststellung<br />

bestimmen die Höhe der an die<br />

Beschäftigten auszuzahlenden Leistungsprämien.<br />

Für die verantwortlichen Führungskräfte<br />

haben zu Beginn des Jahres 2009 entsprechende<br />

Schulungsmaßnahmen stattgefunden.<br />

Personal<br />

155


156 Personal<br />

10.2 Berufliche Bildung<br />

Überblick über die Ausbildung<br />

bei der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

Bei der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> befanden<br />

sich Ende Dezember <strong>2008</strong> insgesamt 442<br />

Nachwuchskräfte in Ausbildung (ohne Eigenbetriebe).<br />

Für das Bundesversicherungsamt wurden<br />

11 Regierungsinspektoranwärter(innen) ausgebildet.<br />

Sie sind in Theorie und Praxis in den<br />

Ausbildungsbetrieb der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<br />

<strong>See</strong> integriert.<br />

Ausbildung <strong>2008</strong><br />

(Gesamtzahl der Auszubildenden im Verwaltungsbereich 431)<br />

Fachhochschulstudium der<br />

Verwaltungsinspektoranwärter(innen)<br />

Das Studium der Verwaltungsinspektoranwärter(innen)<br />

der <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> an der<br />

Fachhochschule des Bundes für öffentliche<br />

Verwaltung - Fachbereich Sozialversicherung<br />

(FHB-FBSV) gliedert sich in das Grundstudium<br />

(6 Monate) am Studienort Berlin, in das<br />

Hauptstudium (3 mal 4 Monate) am Studienort<br />

Bochum und in berufspraktische Studienzeiten<br />

(18 Monate) in Bochum/Münster und<br />

im Großraum Ruhrgebiet. Das Studium dauert<br />

insgesamt drei Jahre.<br />

—— 306<br />

Sozialversicherungsfachangestellte/r —— 0<br />

—— 80<br />

Verwaltungsinspektoranwärter/innen —— 11<br />

—— 11<br />

Fachinformatiker —— 0<br />

—— 3<br />

Informatikkaufleute —— 0<br />

—— 15<br />

Kaufleute im Gesundheitswesen —— 0<br />

—— 8<br />

Kaufleute für Dialogmarketing —— 0<br />

Auszubildende in den<br />

Tagungszentren<br />

—— 8<br />

—— 0<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

Bundesversicherungsamt


Zum 17. September <strong>2008</strong> wurden 16 Verwaltungs<br />

inspektoranwärter(innen) eingestellt.<br />

Hinzu kamen vier Regierungsinspektoranwärter(innen)<br />

die für das Bundesversicherungsamt<br />

ausgebildet werden.<br />

Zusammen mit den Einstellungsjahrgängen<br />

2006 und 2007 befanden sich Ende Dezember<br />

<strong>2008</strong> insgesamt 91 Nachwuchskräfte in der<br />

Ausbildung für die gehobene Funktionsebene.<br />

Die Zwischenprüfung zum Ende des Grundstudiums<br />

wurde im März <strong>2008</strong> von 23<br />

Nach wuchskräften erfolgreich abgelegt. 67<br />

Verwal tungsinspektoranwärter(innen) der<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> und zwei Regierungsinspektoranwärter(innen)<br />

des Bundesversicherungsamtes<br />

haben im Jahr <strong>2008</strong> mit erfolgreichem<br />

Ablegen der Laufbahnprüfung ihren<br />

Vorbereitungsdienst beendet.<br />

Ende <strong>2008</strong> wurden 431 Nachwuchskräfte<br />

im Verwaltungsbereich ausgebildet<br />

Ausbildung der Nachwuchskräfte für die gehobene Funktionsebene<br />

Einstellungsjahrgänge 2006 - <strong>2008</strong> / in Mitarbeiterzahlen (Gesamtzahl 91)<br />

Ausbildung zum/zur<br />

Sozialversicherungsfachangestellten<br />

Die Ausbildung zum/zur Sozialversicherungsfachangestellten<br />

umfasst 36 Monate, die sich<br />

in drei Abschnitte (praktische Ausbildung,<br />

theoretischer Unterricht und Unterricht in der<br />

Berufsschule) gliedert.<br />

Zum 1. August <strong>2008</strong> wurden 99 Nachwuchskräfte<br />

bundesweit eingestellt. Hiervon wurde<br />

September 2006 —— 47 1<br />

September 2007 —— 24 2<br />

September <strong>2008</strong> —— 20 2<br />

1 davon 3 Regierungsinspektoranwärter(innen) sowie 8 Wiederholer<br />

2 davon 4 Regierungsinspektoranwärter(innen)<br />

bei zwei Nachwuchskräften das Ausbildungsverhältnis<br />

mit Ablauf der Probezeit beendet.<br />

Am Ende des Jahres <strong>2008</strong> befanden sich insgesamt<br />

306 Nachwuchskräfte in der Ausbildung<br />

zum/zur Sozialversicherungsfachangestellten.<br />

Im Sommer <strong>2008</strong> hat die Abschlussprüfung<br />

für die im Jahre 2005 eingestellten Auszubil-<br />

denden stattgefunden. 140 Prüfungsteil-<br />

nehmer(innen) haben die Ausbildung erfolg-<br />

reich abgeschlossen.<br />

Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten<br />

Fachrichtung <strong>Knappschaft</strong>sversicherung / Gesamtzahl 306 (incl. 5 Auszubildende Fachrichtung Krankenversicherung)<br />

2006 —— 68<br />

—— 60<br />

2007 —— 58<br />

—— 19<br />

<strong>2008</strong> —— 68<br />

—— 28<br />

Hauptverwaltung<br />

Verwaltungs- und Geschäftsstellen<br />

Personal<br />

157


158 Personal<br />

Ausbildung zum/zur<br />

Fachinformatiker(in)<br />

Die Ausbildung zum/zur Fachinformatiker(in)<br />

umfasst 36 Monate. Der praktische Teil findet<br />

schwerpunktmäßig in den Dezernaten<br />

Systemintegration und Anwendungs entwicklung<br />

statt. Die theoretischen Grundlagen<br />

werden im dienstbegleitenden Unterricht und<br />

in der Berufsschule vermittelt. Am 1. August<br />

<strong>2008</strong> wurden sechs Nachwuchskräfte eingestellt,<br />

die alle erfolgreich die Probezeit durchlaufen<br />

haben. Am Ende des Jahres <strong>2008</strong> befanden<br />

sich insgesamt elf Nachwuchskräfte in<br />

der Ausbildung zum/zur Fachinformatiker(in).<br />

Ausbildung zum/zur<br />

Informatikkaufmann/frau<br />

Die Ausbildung zum/zur Informatikkaufmann/frau<br />

umfasst 36 Monate, die sich in drei<br />

Abschnitte (praktische Ausbildung, theoretischer<br />

Unterricht und Unterricht in der Berufsschule)<br />

gliedert. Am Ende des Jahres <strong>2008</strong><br />

befanden sich insgesamt drei Nachwuchskräfte<br />

in der Ausbildung zum/zur Informatikkaufmann/frau.<br />

Ausbildung zum/zur<br />

Kaufmann/frau im Gesundheitswesen<br />

Die Ausbildung zum/zur Kaufmann/frau im<br />

Gesundheitswesen umfasst 36 Monate. Der<br />

Schwerpunkt der praktischen Ausbildung liegt<br />

im Bereich der Krankenversicherung. Die theoretischen<br />

Grundlagen werden im dienstbegleitenden<br />

Unterricht und in der Berufsschule<br />

vermittelt. Am 1. August <strong>2008</strong> wurden fünf<br />

Nachwuchskräfte für den Standort Bochum<br />

eingestellt, die alle erfolgreich die Probezeit<br />

durchlaufen haben. Am Ende des Jahres <strong>2008</strong><br />

befanden sich insgesamt 15 Nachwuchskräfte<br />

in der Ausbildung zum/zur Kaufmann/frau im<br />

Gesundheitswesen.<br />

Ausbildung zum/zur<br />

Kaufmann/frau für Dialogmarketing<br />

Zum 1. August <strong>2008</strong> hat die <strong>Knappschaft</strong>-<br />

<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> im Service-Center der Minijob-Zentrale<br />

am Standort Cottbus vier Nachwuchskräfte<br />

eingestellt, die die Probezeit erfolgreich<br />

durchlaufen haben. Die Ausbildung zum/<br />

zur Kaufmann/frau für Dialogmarketing<br />

umfasst 36 Monate. Neben der praktischen<br />

Ausbildung im Service-Center sind Einsätze<br />

im Vertriebsteam Cottbus und bei einem<br />

externen Call-Center vorgesehen. Theoretische<br />

Grundlagen werden dienstbegleitend sowie<br />

in der Berufsschule vermittelt. Am Ende des<br />

Jahres <strong>2008</strong> befanden sich insgesamt acht<br />

Nachwuchskräfte in der Ausbildung zum/zur<br />

Kaufmann/-frau im für Dialogmarketing.<br />

Weiterbildung<br />

Im Berichtsjahr <strong>2008</strong> nahmen insgesamt 8.619<br />

Teilnehmer(innen) an Weiterbildungsmaßnahmen<br />

teil. Einen großen Teil dieser Veranstaltungen<br />

hat die Deutsche Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> selbst durchgeführt.<br />

Ergänzend werden ausgewählte Veranstaltungen<br />

des Bildungsangebots der Deutschen<br />

Rentenversicherung Bund in Anspruch genommen<br />

und bei speziellen Anforderungen auch<br />

Seminare bei externen Anbietern gebucht.<br />

Wesentliche Zielrichtung aller Veranstaltungen<br />

ist es, die Mitarbeiter(innen) in der Ausübung<br />

ihrer Tätigkeit durch den Erwerb und<br />

den Ausbau der benötigten Fach-, Methodenund<br />

Sozialkompetenz zu unterstützen. Vor<br />

diesem Hintergrund reicht die Themenpalette<br />

der Einzelveranstaltungen von sozial-, arbeits-,<br />

dienst- und vertragsrechtlichen Themen über<br />

EDV-Anwendungen bis hin zu Veranstaltungen<br />

mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund.


Wie bereits in den Vorjahren kommt den funktionsbezogenen<br />

Maßnahmen im Rahmen der<br />

Führungskräftequalifizierung eine besondere<br />

Bedeutung zu. Die Teilnahme an Seminaren<br />

aus einem breit angelegten Angebot an<br />

Qualifizierungsmaßnahmen unterstützt<br />

die Führungskräfte der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> in der<br />

Wahrnehmung ihrer Führungsaufgaben und<br />

bereitet sie auf den Umgang mit besonderen<br />

Situationen, zum Beispiel im Rahmen von<br />

Veränderungsprozessen, vor.<br />

Einen Schwerpunkt bildete im Jahr <strong>2008</strong> die<br />

Qualifizierung der Mitarbeiter(innen) der Abteilung<br />

Minijob-Zentrale im Umgang mit dem<br />

Versicherungs- und Beitragsportal im Rahmen<br />

der Realisierung des Projekts „Inkasso <strong>2008</strong>“.<br />

Innerhalb weniger Monate wurden mehr als<br />

2.000 Nutzer(innen) des Programms durch ein<br />

Team interner Trainer(innen) in der Anwendung<br />

der neuen Software geschult.<br />

Um dem seitens unserer Versicherten ab<br />

dem 1. Januar 2009 durch das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz<br />

in das SGB XI aufgenommenen<br />

Anspruch auf eine umfassende<br />

Pflegeberatung im Sinne eines individuellen<br />

Fallmanagements gerecht werden zu können,<br />

wurden im Dezember <strong>2008</strong> Vertreter<br />

aller Dienststellen der Kranken- und Pflegeversicherung<br />

zu mehrtägigen Grundqualifizierungsmaßnahmen<br />

im Ausbildungszentrum<br />

in der Hauptverwaltung in Bochum<br />

eingeladen. Die Kompetenzerweiterung der<br />

Pflegeberater(innen) wird im Jahr 2009 fortgeführt.<br />

Von besonderer Bedeutung waren im Jahr<br />

<strong>2008</strong> ebenfalls die fachbezogenen Weiterbildungsveranstaltungen<br />

für die Leistungs- und<br />

Querschnittsbereiche der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>. Hervorzuheben<br />

ist in diesem Zusammenhang die<br />

Fortführung der bereits im Vorjahr begonnenen<br />

Qualifizierung von Mitarbeiter(inne)n aus<br />

der Hauptverwaltung und den Verwaltungsstellen<br />

für einen Arbeitsplatzwechsel in die<br />

Geschäftsstellen oder das Service-Center der<br />

Krankenversicherung. Darin haben unter anderem<br />

auch hauptamtliche Ausbilder(innen)<br />

der Kranken- und Pflegeversicherung in<br />

verschiedenen Veranstaltungen praxisorientiert<br />

das für die neue Tätigkeit grundlegende<br />

Fachwissen vermittelt.<br />

Personal<br />

159


160 Personal<br />

10.3 Audit berufundfamilie<br />

Re-Auditierung <strong>2008</strong><br />

Das audit berufundfamilie, entwickelt auf<br />

Initiative und im Auftrag der Gemeinnützigen<br />

Hertie-Stiftung, ist ein strategisches Managementinstrument,<br />

das Arbeitgeber darin<br />

unterstützt, Unternehmensziele und Mitarbeiterinteressen<br />

in eine tragfähige, wirtschaftlich<br />

attraktive Balance zu bringen. Einsetzbar in<br />

allen Branchen und Betriebsgrößen, erfasst<br />

das audit den Status quo der bereits angebotenen<br />

Maßnahmen und ermittelt systematisch<br />

das betriebsindividuelle Entwicklungspotenzial.<br />

Nach erfolgreichem Abschluss<br />

dieses Prozesses erhalten die Unternehmen<br />

und Institutionen das „Zertifikat zum audit<br />

berufundfamilie“. Die praktische Umsetzung<br />

der erarbeiteten Ziele und Maßnahmen<br />

überprüft die berufundfamilie gGmbH, eine<br />

Tochter der Hertie-Stiftung, jährlich. Nach drei<br />

Jahren können im Rahmen einer Re-Auditierung<br />

weiterführende Ziele vereinbart werden.<br />

Nur bei erfolgreicher Re-Auditierung dürfen<br />

die Unternehmen/Institutionen das Zertifikat<br />

unverändert führen - bis zur nächsten Überprüfung<br />

nach weiteren drei Jahren.<br />

Das audit berufundfamilie steht unter der<br />

Schirmherrschaft der Bundesfamilienministerin<br />

sowie des Bundeswirtschaftsministers.<br />

Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft<br />

- BDA, BDI, DIHK und ZDH - empfehlen das audit,<br />

da es die ökonomischen und betrieblichen<br />

Vorteile einer familienbewussten Personalpolitik<br />

in den Vordergrund stellt.<br />

Die Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

stellt sich seit Frühjahr 2005<br />

diesem Prozess. Mit der Verleihung des Grund-<br />

zertifikats 2005 waren einzelne Maßnahmepakete<br />

umzusetzen mit dem Ziel im Jahr <strong>2008</strong><br />

an einer Re-Auditierung teilzunehmen.<br />

Als besondere Erfolge familienbewusster Maßnahmen<br />

der Deutschen Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> können unter anderem<br />

herausgestellt werden:<br />

Weitere Arbeitszeitflexibilisierungen seit<br />

dem 1. Oktober 2005,<br />

Einführung alternierender Telearbeit nach<br />

erfolgreichem Pilotversuch,<br />

Einführung des 3-Phasen-Konzeptes zum<br />

Beruflichen Wiedereinstieg für Beurlaubte.<br />

Mit dem audit möchte die Deutsche Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> ein<br />

Gütesiegel für eine familienbewusste<br />

Personalpolitik erlangen, mit dem sich<br />

Wettbewerbsvorteile bei der Gewinnung von<br />

Fachkräften/Spezialisten versprochen werden<br />

und das in der Innenwirkung bei den Beschäftigten<br />

trotz erhöhter Arbeitsanforderungen<br />

zur Arbeitszufriedenheit beiträgt.<br />

Mit der grundsätzlichen Entscheidung, sich<br />

der Auditierung zu stellen, befindet sich die<br />

KBS unter den ersten sieben auditierten Trägern<br />

der Deutschen Rentenversicherung. Die<br />

Vorgabe aus dem Jahr 2005 familienbewusste<br />

Personalpolitik auch unter betriebswirtschaftlichen<br />

Aspekten zu entwickeln und betriebswirtschaftliche<br />

Effekte zu erzielen, ist vor dem<br />

Hintergrund des Verwaltungskostendrucks<br />

und der gesetzlichen Vorgaben des § 220 (3)<br />

SGB VI eine besondere Aufgabe. Die bisherigen<br />

Ergebnisse familienbewusster Personalpolitik<br />

sind an zukünftige Unternehmensziele anzupassen<br />

und zu optimieren.


Die Auditierung erfolgte im Verwaltungsbereich<br />

der Hauptverwaltung. Jedoch haben<br />

alle Ziele unmittelbare Auswirkungen für<br />

die Beschäftigten in den Dienststellen und<br />

Verwaltungsstellen der KBS.<br />

Schwerpunkte für die zukünftige Weiterentwicklung<br />

von Maßnahmen sind unter<br />

anderem:<br />

die Prüfung weitergehender Arbeitszeitflexibilisierung<br />

in Bereichen mit festen Arbeitszeiten<br />

und darüber hinaus in besonderen<br />

Lebenslagen mit der Möglichkeit des altersgerechten<br />

Arbeitens,<br />

die Weiterentwicklung der Wiedereinstiegsmaßnahmen<br />

für Beurlaubte und<br />

die Aufnahme des Themas „Beruf und Pflege“<br />

in das bestehende Informations- und<br />

Beratungsangebot für Beschäftigte.<br />

Die Vergabe des Zertifikates nach erfolgreicher<br />

Durchführung des audits für den Bereich<br />

der Hauptverwaltung Bochum erfolgte am<br />

22. Mai <strong>2008</strong>. Mit der Nennung des Jahres,<br />

in dem erstmals ein audit durchgeführt<br />

wurde, kann die Deutsche Rentenversicherung<br />

<strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong> nicht nur einen<br />

Nachweis für ihre familienbewusste Personalpolitik,<br />

sondern auch ein Nachweis des<br />

langjährigen Engagements erbringen. Damit<br />

wird auf dem Zertifikatslogo der Deutschen<br />

Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong><br />

das Jahr 2005 als Jahr der ersten Auditierung<br />

aufgenommen.<br />

Personal<br />

161


impressum<br />

Herausgeber: Deutsche Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>,<br />

Pieperstraße 14-28, 44789 Bochum<br />

Redaktion, Referat 0.2, Geschäftsführung – Kommunikation – Öffentlichkeitsarbeit<br />

Gestaltung: Martin Böckmann, Gilbert Gratzel, Norbert Klein,<br />

Herbert Metzger (verantwortlich), Patricia Strenger<br />

in Zusammenarbeit mit den zuständigen Abteilungen,<br />

Fachabteilungen, Referaten, Verwaltungs- und Dienststellen<br />

Fotos: Referat 0.2, Krankenhäuser und Reha-Kliniken der KBS, Minijob-Zentrale,<br />

Verwaltungsstellen Bochum, Cottbus und Chemnitz, Abteilung VIII,<br />

Markus Dörner, Marc Schulte, Peter Schiffner, Jürgen Schumann, BMSFS<br />

Gesamt-<br />

herstellung: Grafische Betriebe der Deutschen Rentenversicherung <strong>Knappschaft</strong>-<strong>Bahn</strong>-<strong>See</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!