Liebe Mitglieder, - Bundesverband Produktionsschulen

Ausgabe 2 Dezember 2007
Liebe Mitglieder,
lassen wir das Jahr 2007 Revue passieren, so
hat sich in der deutschen Produktionsschullandschaft
doch einiges getan. Aus zarten
Pflänzchen sind einige vorzeigbare Blumenbeete
in der Bildungslandschaft entstanden.
Der Informationshunger nach Produktionsschulen
kann kaum zufriedenstellend gestillt
werden. Die Verbandsgründung Anfang des
Jahres kam zur rechten Zeit, um hier entsprechend
anzuknüpfen. Die Latte ist hochgelegt,
was die Erwartungshaltung an den Verband
betrifft. Diesen hohen Ansprüche können wir
aber nur gerecht werden, wenn wir die Arbeit
mittelfristig mit einer hauptamtlichen Geschäftsstelle
auf professionelle Beine stellen.
Bis dahin sind wir auf die aktive Mitarbeit
jedes Mitglieds dringend angewiesen.
Vielen Dank für die konstruktive Mitarbeit im
vergangenen Jahr und ein erfolgreiches 2008
wünscht euch
Euer Vorstand
Der Beirat hat sich konstituiert
In der PSA Hamburg ist am 20. November
2007 der Beirat unseres Bundesverbandes zu
seiner ersten Sitzung zusammen getreten.
Von den 29 Personen, die von unserem Verbandsmitglied
Erhard Schulte angeschrieben
worden waren, hatten – erwartungsgemäß –
etwa die Hälfte ihre grundsätzliche Bereitschaft
zur Mitwirkung im Beirat zugesagt.
Ein Teil von ihnen konnte aber wegen anderweitiger
Verpflichtungen nicht zur konstituierenden
Sitzung nach Hamburg kommen.
Wenn der Beirat vollständig ist, werden
Experten und Interessierte aus unterschiedlichen
Arbeitsbereichen vertreten sein: aus der
Wissenschaft (Sozialforschung, Berufsbildungsforschung,
Berufspädagogik), aus der
praktischen Arbeit der Jugendberufshilfe einschließlich
ihrer Dachverbände, aus der aktiven
Arbeitsmarktpolitik, den Kammern, der
Publizistik.
Thomas Johanssen, unser Verbandsvorsitzender
und Gastgeber der konstituierenden Sitzung,
dankte allen, die sich zur Mitarbeit im
Beirat bereit erklärt haben. In der angeregten
Diskussion, die zusammen mit dem Bundesvorstand
geführt wurde, ging es ebenso um
Grundsatzfragen des Produktionsschul-Konzepts
wie auch um Funktion und Arbeitsweise des
Beirats. Es bestand Übereinstimmung, dass es
eine wesentliche Aufgabe des Beirats ist, den
Bundesverband bei der Weiterentwicklung
und Verbreitung des Produktionsschulkonzepts
zu unterstützen. Gemeinsames Ziel soll
es sein, den Pro-
In dieser Ausgabe
• Erste Beiratssitzung
• Ergebnisse der
Vorstandssitzung
• Meldungen/Berichte
• Termine
• Tagungsankündigungen
duktionschulan-
satz im Regelangebot
der Berufsvorbereitung
zu
verankern.
Dementsprechend
versteht der Beirat
seine Arbeit
als Beitrag zur
Bildungspolitik,
um vor allem
darauf hinzuwirken,
dass das
Übergangs“system“
Schule-
Berufsausbildung
strukturell, aber auch inhaltlich verbessert
wird. Der Beirat soll auch als Forum dienen,
um die gängige Praxis in den Produktionsschulen
kritisch zu hinterfragen und die
bisher nur rudimentär entwickelte Arbeit an

2
einem Produktionsschul-Curriculum voranzubringen.
Zur Sprache kam auch die von Erhard Schulte
immer wieder vertretene Anregung zur
Initiierung eines umfangreichen, bundesweit
und auf mehrere Jahre angelegten sowie
gemeinsam von Bund, BA und Ländern
getragenen „Entwicklungsprogramms Produktionsschule“
– in der Nachfolge zum
abgelaufenen BQF-Programm. Von einem
solchen Programm und seiner wissenschaftlichen
Begleitung ist zu erwarten, dass die für
die Berufsbildungspolitik so wichtigen Fragen
geklärt werden, worauf die Erfolge das Produktionsschul-Konzepts
im Vergleich zu
anderen Angeboten der Berufsvorbereitung
beruhen und wie die Potenziale dieser Form
der beruflichen und sozialen Förderung am
besten genutzt werden können.
Die nächste Beiratssitzung wird in zeitlichem
Zusammenhang mit der Mitgliederversammlung
des Bundesverbandes im Juni 2008 in
Leipzig stattfinden. Dann soll auch ein 2-Jahresprogramm
für die Arbeit des Beirats vereinbart
werden.
Ergebnisse der letzten Vorstandssitzung
19./20.11.2007 in Hamburg
●
●
Jedes Mitglied des Verbandes hat das
Recht an Vorstandssitzungen teilzunehmen.
Aber, um die Arbeitsfähigkeit des
Vorstandes zu erhalten, muss die Teilnahme
im vorab beantragt werden. Es muss
ein begründeter Sachbestand vorgelegt
werden, der in die Vorstandssitzung zeitlich
begrenzt, eingebunden werden kann.
Der Vorsitzende entscheidet über den
Antrag.
Um zukünftig eine hauptamtliche
Geschäftsstelle des Bundesverbandes einzurichten
werden nun unterschiedlichste
Finanzierungen geprüft.
●
●
●
Der Verband plant ein „Buchprojekt“.
Dieses soll ein Handbuch „Produktionsschulen“
werden. Erste Vorabsprachen
wird es im Frühjahr 2008 geben.
In Absprache mit dem BBW aus Leipzig
wird die nächste Mitgliederversammlung
vom 17.06. - 18.06.2008 dort stattfinden.
Dort wird u.a. die Ausrichtung eines
großen bundesweiten Produktionschul-
Kongresses 2009 auf der Tagesordnung
stehen. Der Vorstand plant ein „Gütesiegel
Produktionsschulen“ zu entwickeln.
Ein erster Vorschlag soll auf der nächsten
Mitgliederversammlung vorgestellt werden.
Die Medienwerkstatt der PSA hat einen
Flyer des BV entwickelt und vorgestellt.
Die Entscheidung, welcher Flyer den Vorzug
erhält, wird in der Vorstandssitzung
im Februar gefällt.
Im Anschluss an die Vorstandssitzung gab es
einen Besuch der Bundestagsabgeordneten
Christa Sager und Priska Hinz (Bündnis 90/
Die Grünen). Im Mittelpunkt des Gesprächs
stand die Frage, inwieweit die Abgeordneten
die weitere Entwicklung der Produktionsschulidee
unterstützen könnten.
Meldungen und Berichte
Am 21. Mai 2008 findet in der Produktionsschule
der Werk-statt-Schule Hannover
eine Informationsveranstaltung zum Thema:
„Produktionsschulen – kleine Bauanleitung
für Gründungswillige“ statt.
In dieser Veranstaltung erhalten die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer durch Mitglieder
unseres Bundesverbandes (Sabine Trepke,
Thomas Johanssen, Martin Mertens, Holger
Kiehn, Bernd Reschke und Cortina Gentner)
einen fundierten, aktuellen und praxisnahen
Einblick in die deutsche Produktionsschullandschaft.
Diese Veranstaltung ist als „Test“- bzw. Auftaktveranstaltung
für eine Reihe von Informa-

3
tionsveranstaltungen dieser Art geplant, da
aktuell ein enormer Informationsbedarf – und
das bundesweit – zu verzeichnen ist.
Der Ausschreibungstext und das Anmeldeformular
sind auf der Verbandsseite
(www.bv-produktionsschulen.de) zu finden.
Fachforum der BAG ÖRT (Bundesarbeitsgemeinschaft
örtlich regionaler Träger
der Jugendsozialarbeit, www.bag-oert.de ):
Auf Initiative der LAG ÖRT Mecklenburg
Vorpommern fand am 05. und 06.12.2007
im Seminarhaus „lütt pütt“ (www.luettpuett.
de) der Internationalen Freizeit- und Bildungsstätte
des Jugendfördervereins Parchim/
Lübz e.V. (www.jfv-pch.de) das Fachforum
„Produktionsschulen: zwischen pädagogischem
Anspruch und praktischer Realisierung – Vergabe,
Konzept, Struktur und Finanzierung“
statt.
Mit dem Fachforum wurden zwei Fragen verfolgt:
●
●
Welche Chancen bietet die Produktionsschulidee
für die Bildungslandschaft in
Deutschland?
Wie können die bisherigen positiven
Erfahrungen des Landesprogramms Produktionsschulen
in Mecklenburg Vorpommern?
In Mecklenburg Vorpommern
sind Landes- und ESF-Mitteln im Zeitraum
zwischen 2004 bis 2006 fünf Produktionsschulen
in Barth, Greven (Landkreis
Parchim), Rostock, Rothenklempenow
(Landkreis Uecker-Randow) und in
Waren aufgebaut worden.
Die Inhalte der Veranstaltung wurden im Wesentlichen
durch Mitglieder des Bundesverbandes
gestaltet. An diesem Fachforum nahmen
zahlreiche an Produktionsschulen Interessierte
Vertreter von Bildungsträgern, Ämtern
und ARGE'n aus mehreren Bundesländern
teil. Mit vielen Ideen, Optimismus und
vereinbarten Terminen und Verabredungen
zur gegenseitigen Unterstützung endete die
Veranstaltung.
Neues Modellprojekt
(Laufzeit: 11/2007 – 10/2008)
Die Regionen Stettiner Haff (Landkreise Ostvorpommern
und Uecker-Randow) und Südharz/Kyffhäuser
(Landkreise Mansfeld-Südharz
und Kyffhäuserkreis) sind als Modellregionen
beim Teilnahmewettbewerb zum
Modellvorhaben "Demografischer Wandel -
Zukunftsgestaltung der Daseinsvorsorge in
ländlichen Regionen" (Bundesministerium für
Bau, Verkehr und Stadtentwicklung) ausgewählt
worden. Produktionsschulen könnten
hier einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen
Etablierung verlässlicher Strukturen für
benachteiligte Jugendliche einer Region leisten,
einen regionalbedingten Qualifizierungsbedarf
aufnehmen und gezielt Abwanderungstendenzen
entgegenwirken.
In dem Teilprojekt „Modulare Qualifizierung
an der Produktionsschule Wolgast“
geht es darum, durch eine modulare Qualifizierung
neuartige Ausbildungs- und Anschlussperspektiven
zu eröffnen. Durch eine
stärkere Verzahnung von Berufsausbildungsvorbereitung
und anschließender Ausbildung
durch Qualifizierungsbausteine bzw. durch
modifizierte Produktionsschul-Module soll
erreicht werden, dass Jugendliche schneller in
Ausbildung einmünden und so sich „Warteschleifen“
abbauen (Übergangsmanagement
an der Schwelle von Produktionsschule zur
Ausbildung).
Gemeinsam mit regionalen Bildungsakteuren
(Vertreter/innen der Kammern, der Sozialagentur,
der Berufsberatung der Bundesagentur
für Arbeit, der Betriebe, dem Jugendamt
sowie der Schulen) sollen Möglichkeiten und
Ansätze entwickelt werden, um auch benachteiligte
Jugendliche in der und für die Region
zu qualifizieren und ihnen somit eine bessere
Chance auf dem Ausbildungs- und Beschäftigungsmarkt
zu bieten.
In dem Teilprojekt „Modellregion Kyffhäuser
Kreis – Moderation eines Entwicklungsprozesses
mit dem Ziel der Gründung einer
Produktionsschule“ soll beratend und initiierend
die Neugründung einer Produktions-

4
schule im Landkreis Kyffhäuser-Kreis begleitet
und dokumentiert werden. Durch dieses
Teilprojekt sollen neben der praktischen Etablierung
auch eine Blaupause für andere Produktionsschulgründer
in Deutschland entstehen,
welche Wege zum Auf- und Ausbau einer
Produktionsschule notwendig bzw. gangbar
sind.
Weitere Informationen zum Modellprojekt
können an der Leibniz Universität Hannover,
Institut für Berufspädagogik (Cortina.Gentner@ifbe.uni-hannover.de
oder Arnulf.Bojanowski@ifbe.uni-hannover.de)
angefordert
werden.
Termine
Mitgliederversammlung 2008
Bitte schon vormerken: Die nächste Mitgliederversammlung
findet am 17.06 und
18.06.2008 in Leipzig statt. Mehr Infos dazu
im nächsten Newsletter.
Vorstandssitzungen
Folgende Termine für die nächsten Vorstandssitzungen
wurden festgelegt:
19.02./20.02.2008 in Waren (Müritz)
20.05.2008 in Hannover
17.06.2008 in Leipzig
Tagungsankündigungen
Bundesweite Fachtagung
zu Produktionsschulen
Am 23. und 24. Januar 2008 findet in Schwerin
eine bundesweite Fachtagung zum Thema
„arbeiten – lernen – leben. Erfahrungen und
Ergebnisse aus den Produktionsschulen in
Mecklenburg-Vorpommern“ statt. Im Mittelpunkt
dieser Tagung stehen Fachvorträge,
thematische Workshops, ein Jugendforum
sowie eine Produktmesse der Produktionsschulen
aus Mecklenburg-Vorpommern.
Der Tagungsflyer sowie Anmeldeformulare
stehen auf unserer Verbandsseite (www.bvproduktionsschulen.de)
zum Download bereit.
Hochschultage Berufliche Bildung 2008
Vom 12. - 14. März 2008 finden die Hochschultage
Berufliche Bildung in Nürnberg
statt. Im Rahmen dieser Hochschultage wird
es wieder einen Workshop zum Thema Produktionsschulen
geben, der von Mitgliedern
des Bundesverbandes organisiert und gestaltet
wird. Wir laden alle Interessierten zum
Workshop „Produktionsschulen als Qualitätselement
in der beruflichen Bildung“ am 13.
und 14. März 2008 recht herzlich ein. Informationen
sowie Anmeldung unter:
www.hochschultage-2008.de.
Impressum
Neues!
Hrsg.: Vorstand des Bundesverbandes Produktionsschulen
e.V., Geschäftsstelle Hannover,
Wunstorfer Str. 130, 30453 Hannover
eMail: info@bv-produktionsschulen.de
Internet: www.bv-produktionsschulen.de
Neues!-Redaktion: BuntStift GmbH, Martin
Mertens, Holländische Str. 208, 34127 Kassel,
eMail: redaktion@bv-produktionsschulen.de
V.i.S.d.P.: Martin Mertens
Die Inhalte dieser Ausgabe wurden sorgfältig
und nach bestem Wissen zusammengestellt.
Wir übernehmen keinerlei Haftung für Irrtümer
oder versehentlich falsche Angaben und
bitten in diesen Fällen um Nachricht.