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Die Vorgeschichte<br />
Aus einem Familienforschungsauftrag entstand vor etwa 10 Jahren der Kontakt zu Marjorie<br />
Gallagher, die in den USA lebt.<br />
Sie ist direkte Nachkommin der Linie der Trüllmeister <strong>Haberstich</strong> aus Oberentfelden. Gleichzeitig<br />
gehört eine nicht sesshafte Familie zu ihrer Vorfahrenlinie. Diese nennt sich Wanderon und zeitweise<br />
Verson. Die Mitglieder dieser Familie wurden um 1850 zwangsweise auf verschiedene Gemeinden im<br />
Kanton Aargau verteilt und dort eingebürgert. Eigentlich hat diese Familie nichts mit Oberentfelden<br />
zu tun. Die Erforschung ihrer Geschichte war aber sehr interessant und soll deshalb an dieser Stelle<br />
auch ihren Platz finden (Bericht 2).<br />
Allerdings wurden auch einige Personen anderer Familien bei dieser Aktion zwangsweise in<br />
Oberentfelden eingebürgert.<br />
Nachkommen von<br />
Jakob Lüscher (-) [2836]<br />
erstellt am 30.01.2011 mit Ahnenforscher<br />
Jakob<br />
Lüscher<br />
Tischmacher<br />
Nr. 6976<br />
oo 27.04.1780<br />
Elisabeth<br />
Lüscher<br />
+ 1797<br />
Nr. 6977<br />
Anna<br />
Lüscher<br />
* 03.03.1780<br />
Kaspar<br />
Lüscher<br />
* 02.10.1791<br />
+ 05.08.1870<br />
Metzger<br />
Nr. 3381<br />
oo 14.02.1812<br />
Verena<br />
Knechtli<br />
* 1792<br />
+ 20.12.1862<br />
Nr. 7102<br />
Jakob<br />
Lüscher<br />
* 03.06.1812<br />
+ 1818<br />
Nr. 7103<br />
Jakob<br />
Lüscher<br />
* 16.02.1818<br />
+ 20.03.1829<br />
Nr. 7080<br />
Lüscher<br />
* 27.01.1819<br />
+ 27.01.1819<br />
Anna Maria<br />
Lüscher<br />
* 16.04.1820<br />
+ 1902<br />
Amerika<br />
Nr. 8927<br />
Verena<br />
Lüscher<br />
* 09.12.1821<br />
Anna<br />
Lüscher<br />
* 19.02.1824<br />
Nr. 7083<br />
Lüscher<br />
* 06.07.1825<br />
+ 06.07.1825<br />
Johannes<br />
Lüscher<br />
* 12.01.1827<br />
+ 16.03.1854<br />
Nr. 7085<br />
oo 08.01.1841<br />
o|o 19.07.1862<br />
Rudolf<br />
<strong>Haberstich</strong><br />
* 08.05.1814<br />
Tagelöhner<br />
Nr. 5744<br />
oo 1870<br />
Jacob<br />
Düscher<br />
+ 1901<br />
Minnesota<br />
Rudolf<br />
<strong>Haberstich</strong><br />
* 08.07.1841<br />
Nr. 8928<br />
Samuel Gottfried<br />
<strong>Haberstich</strong><br />
* 13.01.1843<br />
Nr. 8929<br />
Maria Elisabeth Louisa<br />
<strong>Haberstich</strong><br />
* 22.10.1844<br />
Nr. 8930<br />
Anne Maria<br />
<strong>Haberstich</strong><br />
* 14.06.1846<br />
Adolf<br />
<strong>Haberstich</strong><br />
* 12.12.1848<br />
+ um 1878<br />
Nr. 8932
Vorfahren von<br />
Maria Elisabeth <strong>Haberstich</strong> (22.10.1844-) [2428]<br />
erstellt am 23.01.2011 mit Ahnenforscher<br />
Hans<br />
<strong>Haberstich</strong><br />
Nr. 2003<br />
Maria<br />
Bodmer<br />
Nr. 5378<br />
Hans Georg "Lumperli"<br />
<strong>Haberstich</strong><br />
* 31.03.1689<br />
+ 27.02.1769<br />
Schulmeister / Lehrer<br />
Nr. 1829<br />
Verena<br />
Kyburz<br />
Nr. 1829<br />
Rudolph<br />
Gloor<br />
Nr. 12245<br />
Barbara<br />
Rüetschi<br />
Nr. 12246<br />
Hans<br />
<strong>Haberstich</strong><br />
* 01.07.1736<br />
+ 11.02.1812<br />
Trüllmeister<br />
Nr. 7362<br />
Barbara<br />
Gloor<br />
* 08.06.1738<br />
+ 11.05.1790<br />
Nr. 7363<br />
Hans Rudolf<br />
<strong>Haberstich</strong><br />
* 04.02.1770<br />
+ 17.02.1844<br />
Kartonmacher<br />
Nr. 5740<br />
Anna<br />
Dietiker<br />
* 10.05.1783<br />
+ 23.10.1820<br />
Nr. 5741<br />
Rudolf<br />
<strong>Haberstich</strong><br />
* 08.05.1814<br />
Tagelöhner<br />
Nr. 5744<br />
Anna Maria<br />
Lüscher<br />
* 16.04.1820<br />
Nr. 8927<br />
Maria Elisabeth<br />
<strong>Haberstich</strong><br />
* 22.10.1844<br />
Nr. 8930<br />
1 Anna Maria Lüscher um<br />
1900
Die <strong>Haberstich</strong>s, von denen diese Linie abstammt, gehört zur Elite von Oberentfelden. Der<br />
Stammvater ist Hans <strong>Haberstich</strong>, Lumper oo 08.06.1683 Marie Bodmer. In dieser Linie werden zwei<br />
Mitglieder Trüllmeister. Der Beruf Kartenmacher findet sich mehrfach.<br />
Am 17.11.1840 zahlt Rudolf <strong>Haberstich</strong> für seine zukünftige Frau Maria Lüscher, Kaspars<br />
£ 37.5.-Einzugsgeld<br />
Familien <strong>Haberstich</strong>-Lüscher Wanderon/Verson<br />
18.02.1850<br />
Rudolf <strong>Haberstich</strong>, Sohn des gewesenen Trüllmeisters, lebt zu Suhr. Seine Finanzen sind derart<br />
zerrüttet, dass der Gemeinderat überlegt, ob er eingreifen müsse. Vorerst beschliesst man erstmal,<br />
dass man einen Bevormundungsantrag der Verwandten abwarten wolle.<br />
1846 war seinem Bruder, dem ehemaligen Sektionsadjudanten Jakob <strong>Haberstich</strong>, ein<br />
Pflegschaftspatent für Rudolf ausgestellt worden. Dieses Patent wird nun dem Bruder durch den<br />
Weibel zugestellt.<br />
Ein Jahr später, im März 1851<br />
In der Zwischenzeit war Rudolf ausgewandert. Er schreibt an seine Frau, dass er sie mit den Kindern<br />
in Amerika erwartet.<br />
Da Rudolf soviel Vermögen besitzt, dass diese Reise bezahlt werden kann, aber nicht so viel, dass die<br />
Gemeindefinanzen durch den Abzug des Geldes leiden würden, wird es ihr überlassen, ob sie die<br />
Reise antreten will oder nicht.<br />
08.05.1851 Eine Abrechnung<br />
Sie will die Reise unternehmen. Daher organisiert der Gemeinderat die Reise.<br />
Mit der Familie soll auch Margaritha Lüscher, Güdeljakobs, reisen.<br />
Reisekosten betragen £ 148.-.-<br />
Der Staat zahlt dazu £ 25.-.-
Macht also ohne die Kleider £ 173.-.-<br />
Reiseunternehmen J Rufli in Sisseln<br />
Joseph Rufli,<br />
Führt Auswandernde normalerweise über Le Havre (S. 170) Die Route konnte schon<br />
früh mit regelmässigen Postkursen und dann mit der Eisenbahn befahren werden.<br />
Billigste Route: Auf dem Rhein nach Rotterdam und dann auf Küstenschiffen zur<br />
Seinemündung. Später mit der Eisenbahn bis Mannheim und dann mit Dampfschiffen.<br />
So ging die Reise noch 5 Tage.<br />
Ab 1845 Eilpostkurs ab Mühlhausen und die Verlängerung der Elsässer Eisenbahn bis<br />
Basel . Dafür brauchte es 2 Tage und 3 Nächte.<br />
In Le Havre lagen viele Schiffe für den Baumwollimport, die Rückfracht suchten.<br />
Dem Herrn Rufli wurden £ 95.-.- bar bezahlt.<br />
Davon wurde der Kantonsbeitrag von £ 25.-.- abgezogen.<br />
<strong>Haberstich</strong>-Lüscher soll in New York noch £ 10.-.- erhalten.<br />
Nachdem der Bruder, Jakob <strong>Haberstich</strong>, für Frau und Kinder von Rudolf die<br />
Pflegschaftsrechnung erstellt hatte, betrug das fruchtbare Vermögen<br />
1138.8.9 Gulden<br />
<strong>Haberstich</strong>-Lüscher hat von Jakob 30 £ und vom Gemeinderat 76 £ erhalten. Somit blieben<br />
noch 1026.8.9 £<br />
Reisevertrag<br />
Für die Frau 148 £<br />
Für die 5 Kinder bis New York für alles und jenes 482 £<br />
630 £<br />
Verbleiben 396.8.9 £<br />
Zusätzlich erhält die Frau (bar) 61.8.9 £<br />
Konsulat in New York zahlt aus 335.-.- £
Ganz mysteriös ist die Tatsache, die Marjorie Gallagher herausgefunden hat, dass Rudolf<br />
<strong>Haberstich</strong> auf der Reise von Le Havre mit seiner Familie nach New York reist. Die<br />
Passagierliste ist da eindeutig. Wie das zu erklären ist, bleibt unklar. Er müsste der Familie<br />
entgegen gereist sein. Ganz auszuschliessen ist das nicht, aber für die 50er Jahre doch eher<br />
ungewöhnlich.<br />
Am 6.9.1851<br />
Bereits jetzt erfolgt die Bestätigung von New York, dass der<br />
a) Anna Maria <strong>Haberstich</strong> geb. Lüscher Ehefrau des Rudolf <strong>Haberstich</strong>, Kartenmachers £ 350 und<br />
b) der Margaritha Lüscher £ 35 in Neuyork wirklich ausbezahlt worden sei. Beschluss ad Akten.<br />
18. August 1852<br />
In der Zwischenzeit ist sie mit der Familie nach Detroit gegangen. Von hier aus schreibt sie an<br />
den Gemeinderat, dass ihr Mann nicht bei ihr sei und dass sie sich im tiefsten Elend befinde.<br />
Deshalb brauche sie dringend Unterstützung. Mit diesem Brief wird die Situation bei der<br />
Überfahrt noch undurchsichtiger.<br />
Dieser Brief wird dem Bruder von Anna Maria <strong>Haberstich</strong> vorgelesen.<br />
Damit schliesst wieder ein Lebensabschnitt von Anna Maria.<br />
Scheidungsbegehren: 22.6.1861 eingereicht / 19.07.1862<br />
Anscheinend taucht Rudolf <strong>Haberstich</strong> wirklich nicht mehr auf oder verlässt sie. Jedenfalls<br />
lernt sie einen anderen Mann kennen. Diesen will sie heiraten und fährt deshalb in die<br />
Schweiz nach Oberentfelden, um sich scheiden zu lassen. Mit obigem Datum wird die Ehe<br />
definitiv geschieden. Da Rudolf <strong>Haberstich</strong> sich nicht gemeldet hat, wird er schuldig erklärt<br />
und die Kinder der Mutter zugesprochen.
Auszug aus den Akten der Scheidung<br />
Die zweite Ehe<br />
Das Leben der Anna Maria Lüscher nimmt nun eine völlig neue Richtung. Sie kehrt nach<br />
Amerika zurück und heiratet vor dem Jahr 1870 Johann Jacob Düscher in Minnesota. Auch er<br />
kam aus der Schweiz (Heimatort: Ins/BE ?), wo er 1819 als Sohn von Johann Jacob Düscher<br />
und Elisabeth Suter geboren wurde. Auch er war bereits einmal verheiratet. Seine Frau hiess<br />
Philippine Maria Berger, die im Jahr 1839 in der Schweiz geboren wurde und 1867 im Staat<br />
Minnesota starb. Aus dieser Ehe waren mehrere Kinder hervorgegangen, die zum Teil noch<br />
in der Schweiz geboren wurden. Einige dieser Söhne kämpften im Amerikanischen<br />
Bürgerkrieg. Einer der jüngeren Söhne fiel dort.<br />
Das Ehepaar Düscher-Lüscher zog nach Redwood County, Minnesota , in die Nähe ihrer Tochter Mary<br />
Elizabeth Louisa * 1844, die mit Sebastian Wanderon verheiratet war. Jacob Düscher kaufte sich<br />
eine kleine Farm in Redwood County. Auch Sebastian kaufte dort eine Farm.<br />
1885 – 1902 Kalifornien<br />
Um 1885 liess sich Mary Louisa von Sebastian scheiden, zog nach Kalifornien und nahm die jüngsten<br />
Kinder mit. Anna Maria Düscher-Lüscher und Jacob Düscher zogen zusammen mit ihrer Tochter<br />
ebenfalls nach Kalifornien. Anfangs des 20. Jahrhunderts (1902) stirbt Anna Maria Düscher-Lüscher in<br />
Anaheim/Californien, ein Jahr nach ihrem zweiten Ehemann.<br />
Die Tochter Louisa blieb in Kalifornien und heiratete dort vor 1910 in zweiter Ehe Carl Bischoff. Auch<br />
er war noch in der Schweiz geboren, war aber bereits mehrmals in Amerika verheiratet gewesen. Er<br />
war vor 1860 nach Amerika gekommen und hatte sich den Mormonen angeschlossen. Er muss ein<br />
recht vielseitiger Mann gewesen sein. Jedenfalls arbeitet er als Goldsucher, Erntehelfer und als<br />
Landvermesser (?).
1916 verstarb dann auch Louisa in Santa Ana / Californien. Ihr Mann heiratete nochmals und starb in<br />
Kalifornien in den 30er Jahren.<br />
Die anderen vier Kinder <strong>Haberstich</strong>-Lüscher<br />
Alle Kinder änderten nach der Scheidung der Eltern ihren Namen von <strong>Haberstich</strong> auf Lüscher.<br />
Der jüngste Sohn, Charles Adolf Lüscher * 1848, zog noch sehr jung, nach Chicago Illinois, wo er an<br />
der medizinische Fakultät studierte. Er wurde Physiker und Doktor in Jackson Minnesota. Bereits mit<br />
30 Jahren starb er an Diphtherie. Er war verheiratet und hatte drei Kinder. Ein Sohn wurde<br />
Apotheker und Kaufmann in Redwood County Minnesota.<br />
Sebastian Wanderon und Louisa<br />
Dieses Ehepaar hatte mehrere Kinder. Ihre Tochter Minnie war die Ur-Grossmutter von Marjorie. Sie<br />
wurde 1864 im Staat Michigan geboren. Ihre Familie zog später nach Redwood County Minnesota.<br />
Minnie erlitt einen Schock, als Indianer in ihre Tür schossen. Minnie war erst 15 Jahre alt, als sie<br />
George Wilson heiratete. Er war halb Engländer, halb Amerikaner. Das Ehepaar lebte als<br />
Farmerfamilie im Staat Minnesota. Georg starb ganz plötzlich im Jahr 1913. Seine Frau zog mit ihrem<br />
jüngsten Sohn nach in den Staat Washington. 1945 starb auch Minnie. Minnie und George hatten<br />
mehrere Kinder, von denen die Tochter Sadie mit sieben Jahren ermordet wurde. Der Mörder konnte<br />
nie gefunden werden. Die Grossmutter von Marjorie, Bonnie Wilson, wurde 1891 geboren.<br />
Carl Bischoff married again and died in California in the 1930s. I have a photo of Anna Maria Lüscher<br />
that was taken shortly before she died. I also have a copy of a photo of her daughter Louisa. Would<br />
you like me to scan them to you?