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kunst ist revolution oder nichts - Maxim Gorki Theater

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<strong>kunst</strong> <strong>ist</strong> <strong>revolution</strong> <strong>oder</strong> <strong>nichts</strong><br />

Fritz Kater<br />

www.gorki.de<br />

Spielzeit 2012 / 2013<br />

<strong>Maxim</strong> <strong>Gorki</strong> <strong>Theater</strong> Berlin<br />

Spielzeit<br />

2012 / 2013


aufstand<br />

proben<br />

2012 / 2013


kaum ein anderes Wort hat die öffentliche diskussion der vergangenen<br />

Monate so bestimmt wie „Aufstand“. die sich überschlagenden ereignisse<br />

des arabischen frühlings vor einem Jahr haben weltweit große<br />

Beachtung gefunden. Fast inflationär wurde der Begriff auch auf andere<br />

soziale bewegungen und Proteste angewandt: In deutschland war vom<br />

„Aufstand der Wutbürger“ die rede, in spanien haben die „Indignados",<br />

die „empörten“, straßen und Plätze eingenommen, in Griechenland gab<br />

es im zuge der harten sparpolitik gewaltsame zusammenstöße zwischen<br />

demonstrierenden und der staatsgewalt. Auch die „riots“ in london im<br />

vergangenen sommer, die eine spur der Verwüstung durch ganze stadtviertel<br />

zogen, wurden als ein „Aufstand“ bezeichnet – als „Aufstand der<br />

Unterpriviligierten“. nicht zuletzt durch die sozialen netzwerke, die auch<br />

bei den arabischen <strong>revolution</strong>en eine wichtige rolle gespielt haben,<br />

weiten sich Proteste aus: so entwickelte sich aus den Anti-Wallstreetdemonstrationen<br />

in den UsA die occupy-bewegung, die inzwischen<br />

weltweit agiert. empörung, rebellion, Widerstand, Aufstand sind die<br />

schlagworte dieser tage.<br />

Aber haben all diese Phänomene, die mit der bezeichnung „Aufstand“ in<br />

Verbindung gebracht werden, überhaupt eine Gemeinsamkeit? Wie lässt<br />

sich der Begriff definieren? Was bedeutet er für uns? Wie lässt er sich auf<br />

der bühne darstellen?<br />

für dieses spielzeitheft wurde den schauspielern des <strong>Maxim</strong> <strong>Gorki</strong> theaters<br />

berlin die frage gestellt: Was verbindest du persönlich mit dem Wort<br />

„Aufstand“? Das Ergebnis finden Sie in diesem Heft.<br />

Unter dem Motto AUfstAnd Proben wird sich das MGt in der nächsten<br />

spielzeit ausführlicher mit dem begriff AUfstAnd beschäftigen und dabei<br />

weitere sehr subjektive und hoffentlich überraschende blickwinkel eröffnen.<br />

Antú romero nunes wird mit schillers stück dIe räUber den Aufstand<br />

gegen die obrigkeit und die rebellion der Jugend beschreiben, Jorinde<br />

dröse setzt sich anhand von Ibsens eIn VolksfeInd mit dem Aufstand<br />

eines Anständigen gegen die Mehrheit auseinander. Anna bergmann wird<br />

sich mit rAdIkAl von Yassin Musharbash an das sittenbild einer verunsicherten<br />

Gesellschaft wagen, in der radikalisierungen aller Art bestens<br />

aufblühen können. rainald Grebe setzt mit dAdA berlIn auf das oft sehr<br />

humorvolle Widerstandspotential in der darstellenden <strong>kunst</strong>, und robert<br />

borgmann wird mit MACbetH den Aufstand des Inneren untersuchen, das<br />

Intime, das sich als Urgrund politischen Handelns offenbart. In fritz katers<br />

neuem stück deMenz dePressIon Und reVolUtIon wird der Aufstand<br />

schon im titel genannt. offen bleibt allerdings gegen was er sich richtet:<br />

Gegen den gesellschaftlichen Umgang mit Alter, Angst und Verzweiflung<br />

<strong>oder</strong> doch gegen konkrete politische Machtverhältnisse?<br />

Wie sie es von uns gewohnt sind, wird es im Umfeld des themas natürlich<br />

noch eine Vielzahl von weiteren Veranstaltungen geben, die nicht alle hier<br />

angekündigt werden können. Wir hoffen, dass dieses Heft einen ersten<br />

Anreiz bietet, mit uns auf eine reise durch innere und äußere kämpfe zu<br />

gehen.<br />

Jens Groß / sibylle dudek<br />

dramaturgie<br />

5


Inhalt<br />

7<br />

16<br />

29<br />

70<br />

73<br />

80<br />

85<br />

87<br />

98<br />

104<br />

110<br />

115<br />

proloG<br />

premIeren<br />

aufstand?<br />

schauspIelstudIo<br />

spezIal<br />

InteraktIv<br />

freunde<br />

repertoIre<br />

servIce<br />

ensemble<br />

partner<br />

Impressum<br />

proloG


Wolfgang engler<br />

der menschlIche rest <strong>oder</strong><br />

Was vermaG der charakter<br />

GeGen dIe mÄchte der Welt?<br />

Es <strong>ist</strong> überall <strong>nichts</strong> in der Welt, ja überhaupt auch außer derselben zu denken<br />

möglich, was ohne Einschränkung für gut könnte gehalten werden, als<br />

allein ein guter Wille<br />

Immanuel kant<br />

Es gibt keine moralischen Phänomene, nur moralische Erklärungen für<br />

Phänomene<br />

friedrich nietzsche<br />

1<br />

lieblingsautoren, lieblingsbücher, lieblingszitate – manche kommen und<br />

gehen, manche bleiben, oftmals für ein ganzes leben. Mein lieblingsausspruch<br />

seit geraumer zeit <strong>ist</strong> dieser:<br />

Ich glaube, man <strong>ist</strong> für alles, was man tut, verantwortlich, ohne Ausnahme.<br />

Wenn ich zum Beispiel meine Hand hebe, bin ich verantwortlich dafür. Oder<br />

wenn ich meinen Kopf nach links drehe, bin ich verantwortlich dafür. Und<br />

wenn ich unglücklich bin, bin ich verantwortlich dafür. Wenn ich ‘ne Zigarette<br />

rauche, bin ich verantwortlich dafür. Wenn ich die Augen zumache, bin<br />

ich verantwortlich dafür. Ich vergesse, dass ich für alles verantwortlich bin,<br />

trotzdem bin ich’s.<br />

die Worte fallen in einem frühen film von Jean-luc Godard – „Vivre sa vie“<br />

aus dem Jahr 1962. Nana, die Hauptfigur, Dirne auf den Straßen von Paris<br />

wie ihr literarisches Vorbild bei Émile zola, spricht sie in einem kleinen Vorstadtcafé<br />

zu einer kollegin des horizontalen Gewerbes. die hatte ihr leben<br />

kurz zuvor als eine einzige Abfolge von zufällen dargestellt, von schick-<br />

8<br />

salsschlägen, für die sie keineswegs die Verantwortung trage; nun wird sie<br />

eines anderen belehrt.<br />

die beispiele, die nana wählt, liegen nicht nebeneinander wie kartoffeln<br />

auf einem teller; die fälle purzeln, scheinbar einer wilden logik folgend,<br />

munter durcheinander; mal regiert, wie beim rauchen, die (schlechte)<br />

Gewohnheit, mal wohl eher der reflex, und auf rätselhafte Weise mischt<br />

sich noch das Unglück ein. das <strong>ist</strong> von Godard ausdrücklich so gewollt.<br />

seine Prostituierte <strong>ist</strong> zugleich Philosophin und als solche geht sie aufs<br />

Ganze: Jeder Mensch <strong>ist</strong> für alles verantwortlich, für das, was er tut, ebenso<br />

wie für das, was ihm widerfährt. Mächte, die jenseits der reichweite einzelmenschlichen<br />

Handelns und bestimmens liegen, Gott und die große weite<br />

Welt – die mag es geben, die ungeteilte Verantwortung des Menschen bleibt<br />

davon seltsam unberührt.<br />

so radikal, wie dieser standpunkt <strong>ist</strong>, so weltfremd, so naiv mutet er angesichts<br />

unseres vielfach vermittelten und verwickelten daseins an; mehr<br />

Provokation als Wegweisung durchs leben. <strong>oder</strong>?<br />

Als liebenswerte naive geht auch brechts Johanna erst durch die stadt Chicago<br />

und dann in immer tiefere Tiefen. Gleich Nana S. erlebt, empfindet sie<br />

das elend der Welt als ihre ganz persönliche Herausforderung und entlässt<br />

weder sich noch sonst irgendeine(n) aus der Verantwortung dafür. die<br />

das menschliche Unglück tagtäglich anrichten, nimmt sie mit besonderer<br />

strenge ins Gebet; denen, allen voran dem Mauler, predigt sie Mores und<br />

erwartet besserung. brecht führt diese Haltung vor, um sie exemplarisch<br />

der kritik zu unterziehen, wobei er sich unausgesprochen, aber ganz ohne<br />

zweifel auf karl Marx bezieht. Hat er sich da den richtigen Gewährsmann<br />

ausgewählt?<br />

2<br />

eine recht simple lesart der linken, vom Marx sich herleitenden kapitalismuskritik<br />

will von moralischen Argumenten <strong>nichts</strong> wissen. die Wucht der<br />

Verhältnisse zwinge die Moral und alle ihr unterstehenden tugenden zu<br />

99


oden und deren Wiederauferstehung winke, wenn überhaupt, erst nach<br />

vollbrachter totalumwälzung der sozialen Welt. so sieht es allem Anschein<br />

nach auch Marx in seinem Hauptwerk, im kapital:<br />

Zur Vermeidung möglicher Mißverständnisse ein Wort. Die Gestalten von<br />

Kapital<strong>ist</strong> und Grundeigentümer zeichne ich keineswegs in rosigem Licht.<br />

Aber es handelt sich hier um die Personen nur, soweit sie die Personifikation<br />

ökonomischer Kategorien sind, Träger von bestimmten Klassenverhältnissen<br />

und Interessen. Weniger als jeder andere kann mein Standpunkt,<br />

der die Entwicklung der ökonomischen Gesellschaftsformation als einen<br />

naturgeschichtlichen Prozeß auffaßt, den einzelnen verantwortlich machen<br />

für Verhältnisse, deren Geschöpf er sozial bleibt, sosehr er sich auch subjektiv<br />

über sie erherben mag.<br />

In dieser Perspektive kommen die einzelnen nicht als Individuen in betracht,<br />

sondern als ökonomische „Charaktermasken“. sie verlebendigen gleichsam<br />

vorgegebene funktionen, erfüllen rollenvorgaben, die des kapital<strong>ist</strong>en<br />

<strong>oder</strong> Proletariers, und solange sie das tun, bleibt der „ganze Mensch“ mitsamt<br />

seinem denken, Wünschen, trachten entweder außen vor <strong>oder</strong> wird von<br />

der funktion verschlungen.<br />

entweder – <strong>oder</strong>, das <strong>ist</strong> die frage. Wenn ökonomische funktionen, soziale<br />

rollen das Individuum gänzlich okkupieren, dann bleibt kein rest, <strong>nichts</strong>,<br />

woran sich mit göttlichen <strong>oder</strong> weltlichen reden appellieren ließe. dann<br />

verschwindet der Mensch im Unternehmer <strong>oder</strong> im Proleten, spult ab, was<br />

ihm funktionsschema und rollentext gebieten, in ewigkeit. Aber so war es<br />

gerade nicht gedacht, bei Marx so wenig wie bei seinen kongenialen erben.<br />

das finale des kapitalismus hieß „<strong>revolution</strong>“. die zu wagen, zu vollbringen,<br />

mussten hinreichend viele Menschen ge<strong>ist</strong>ig und seelisch mit dem<br />

system gebrochen haben, musste der menschliche rest zuvor die oberhand<br />

über den funktionsgehorsam gewinnen. die Vielen, das waren vornehmlich<br />

10<br />

„die da unten“, elende ex<strong>ist</strong>enzen, unter die funktion geknechtet, diese<br />

knechtschaft jedoch zugleich hassend und deshalb willig, sie gewaltsam<br />

abzuschütteln.<br />

3<br />

Auch dazu fähig – was das Vermögen einschließt, eine neue Welt zu bauen?<br />

Marx idealisierte die m<strong>oder</strong>nen Arbeitssklaven nicht und darin folgte<br />

ihm brecht. Arbeit, die das leben aufzehrt, Armut, Hunger – da heißt es<br />

unerbittlich: rette sich, wer kann! Und sei es auf kosten der nächsten und<br />

Gleichen. es <strong>ist</strong> die Armut der Armen, die deren Gesichter mitunter zur<br />

fratze verzerrt; die ihr unterworfenen stiefkinder des Glücks sind dafür<br />

nicht verantwortlich. Wohl aber für ihr eigenes Geschick! Um vom leiden<br />

zum Aufstand und von dort zu einer besseren zukunft zu gelangen, müssen<br />

die Armen le<strong>ist</strong>en, was sie – vermeintlich – gar nicht können: die rolle des<br />

Geschöpfs blindwütiger Verhältnisse ablegen und versuchsweise in die des<br />

schöpfers des eigenen seins und Werdens schlüpfen. der große Aufstand<br />

beginnt mit unendlich vielen kleinen Aufständen des menschlichen restes<br />

gegen die stumme Macht des krud Gegebenen, <strong>oder</strong> er beginnt gar nicht<br />

<strong>oder</strong> bleibt in einer revolte des Hungers stecken; in einem Akt gegen die<br />

barbarei, der selbst barbarische züge trägt. brecht im dauerclinch mit<br />

schiller.<br />

Als zeitgenosse der französischen <strong>revolution</strong> nahm dieser deren Gewaltexzesse<br />

gegen ihre wirklichen wie angenommenen feinde zum Anlass einer<br />

großen Abrechnung. die Welt mit Menschen verändern zu wollen, deren<br />

Vermögen und deren sinne dafür nicht geschult sind – das führt in ein<br />

fiasko. erst selbstveränderung, „kultivierung der Gesinnungen und Gesittungen“<br />

mittels <strong>kunst</strong>, theater, schöpferischem spiel, dann Weltveränderung:<br />

„Alle Verbesserung im Politischen soll von Veredlung des Charakters<br />

ausgehen“, so lautete sein Programm der ästhetischen erziehung des Menschen<br />

(1793/94) auf einen kernsatz reduziert.<br />

111


Mit Ochsen hab ich Mitleid, der Mensch <strong>ist</strong> schlecht.<br />

Die Menschen sind für deinen Plan nicht reif.<br />

Erst muß, bevor die Welt sich ändern kann<br />

Der Mensch sich ändern.<br />

Noch einen Augenblick!<br />

derart, mit geübter schillerzunge, fertigt Mauler Johanna ab und sonnt sich<br />

in seiner Unzuständigkeit, das elend der Arbeiter auf den schlachthöfen als<br />

seine Verantwortung zu begreifen. ehe nicht der letzte seinen Charakter<br />

umgekrempelt hat, können weder gute Worte noch gute taten den lauf der<br />

dinge wenden; philanthropisches Wortgeklingel als schutzschirm gegen den<br />

regen, der alle Hoffnungen ertränkt.<br />

4<br />

den Gedanken einfach abzutun, nur weil ein zyniker ihn äußert, wäre voreilig.<br />

Georg büchner, dichter und <strong>revolution</strong>är wie brecht, bekennender<br />

Verächter schillers, gibt diesbezüglich mehr zu denken. Warum lassen sich<br />

die Vielen, die im elend leben, von den Wenigen, die alles haben, täuschen,<br />

beleidigen und drangsalieren, warum nehmen sie ihr schicksal nicht in<br />

ihre eigenen Hände? die frage trieb ihn um, sein kurzes leben lang. Weil<br />

es ihnen trotz ihres oftmals kärglichen, drückenden daseins letztlich noch<br />

immer zu gut gehe, lautete seine erste Antwort: „Mästen sie die bauern,<br />

und die <strong>revolution</strong> bekommt die Apoplexie. ein Huhn im topf jedes bauern<br />

macht den gallischen Hahn verenden“, schrieb er 1835 in einem brief an<br />

Gutzkow. Hier zeugt der menschliche rest, vom raren fleischtopf dürftig<br />

ernährt, gegen das eigensinnige, weil ex<strong>ist</strong>entielle Aufbegehren der unterdrückten<br />

Masse.<br />

Ganz im sinn dieser Überzeugung zeigt er das Volk von Paris in seinem danton<br />

als wankelmütig, feige, herrschaftsgläubig. sein Woyzeck vermittelt<br />

eine andere lektion. Menschen wie der trostlose Protagon<strong>ist</strong> des dramas<br />

12<br />

erdulden selbst an sich unerträgliche Umstände, weil es ihnen schon viel zu<br />

schlecht geht, weil sie außerstande sind, den kopf auch nur einen zentimeter<br />

über die moralische schwelle zu erheben. ohne menschlichen rest kein<br />

Horizont, kein freier Gedanke, keine Vorstellung anderer Möglichkeiten als<br />

der derzeit realisierten und somit auch kein Aufstand. die zweite Antwort<br />

interpretiert die erste neu, fern jeden Moralismus. dort, wo „der Mensch“<br />

noch atmen und sich regen kann, <strong>ist</strong> raum für Verantwortung und folglich<br />

für kritik, wenn diese Verantwortung nicht wahrgenommen, auf „die Verhältnisse“<br />

abgeschoben wird, die eben nicht so sind.<br />

5<br />

Was für die Armen diesseits der Verantwortungsschwelle gilt, kann für die<br />

Maulers dieser Welt unmöglich falsch sein! Wir dürfen, ja wir müssen uns<br />

diese Individuen als moralisch beeindruckbare Personen denken. Genau das<br />

tut Johanna und deshalb trifft sie in all ihrer naivität komplexe wirtschaftliche<br />

zusammenhänge betreffend den richtigen ton. die figur <strong>ist</strong> klüger als ihr<br />

Autor – längerfr<strong>ist</strong>ig. Als sie erstmals auf der bühne erschien, hielt ihr schöpfer<br />

alle trümpfe in der Hand.<br />

börsenkrach, Große depression, massenhafte Verelendung, <strong>revolution</strong>äre<br />

Gärung allenthalben – da schien der Umsturz nahe und <strong>nichts</strong> entbehrlicher,<br />

verkehrter als läuterungsadressen an die Urheber des elends. Vorfahrt für die<br />

Weltveränderung hieß die losung, Herstellung von Verhältnissen, unter denen<br />

alle genug zu essen hatten, sich kleiden, bilden konnten, und das zumindest<br />

haben die vom kommunismus inspirierten Umwälzungen nicht nur versprochen,<br />

sondern tatsächlich angestrebt.<br />

Wir leben in anderen zeiten, am Ausgang einer neuerlichen Weltwirtschaftskrise,<br />

von einem Aufbruch, einer <strong>revolution</strong>ären Perspektive gar <strong>ist</strong> in<br />

unserem Weltquartier jedoch <strong>nichts</strong> zu spüren. Mit dem staatssozialismus hat<br />

sich zugleich die h<strong>ist</strong>orische Alternative zum kapitalismus verabschiedet, was<br />

bleibt, sind Alternativen im kapitalismus, und die erscheinen nach dem keinesfalls<br />

ausgestandenen Crash des entfesselten Marktes dringlicher denn je.<br />

1313


Möglichst viele Menschen für eine weitergehende zivilisierung unserer<br />

Gemeinwesen zu gewinnen, darum geht es, und das bedeutet, die Ansprüche<br />

und bedürfnisse derer, die kaum noch <strong>oder</strong> gar nicht mehr „mitkommen“,<br />

(wieder) mehrheitsfähig zu machen. die bereitschaft der Mitte der Gesellschaft,<br />

mit den viel zu vielen, die man oft geringschätzig „Verlierer“ nennt,<br />

zusammenzuleben, hat in der jüngsten Vergangenheit deutlich gelitten; sie<br />

wiederherzustellen, <strong>ist</strong> der springende Punkt des sozialen Gegenwartsgeschehens.<br />

sympathisanten für dieses Vorhaben, Überläufer sozusagen, auch<br />

aus den oberschichten, den ökonomischen eliten, zu rekrutieren, warum<br />

eigentlich nicht? die eine wie die andere Absicht führt zwingend zu einem<br />

revival der moralischen Perspektive, zur rehabilitierung von Johannas<br />

naivität, wobei wir uns ganz auf den weltlichen Aspekt ihres engagements<br />

konzentrieren dürfen.<br />

6<br />

die gesellschaftliche Mitte und die spitzengruppen moralisch auf- und<br />

durchzurütteln – woran lässt sich dabei anknüpfen? An die Gebrochenheit<br />

der zu diesen sozialen kreisen gehörenden Personen. die wird in aller regel<br />

kaschiert und der unübertroffene Me<strong>ist</strong>er dieses Cachés <strong>ist</strong> der neue Angestellte.<br />

Als Wiedergänger des klassischen Proleten tut er freiwillig, was dieser<br />

gezwungenermaßen tat, und verscherbelt sein eigenstes und bestes ohne<br />

not an stelle, rolle, soziales renommee. notorischer träumer, der er <strong>ist</strong>, lebt<br />

er im Irrglauben, das funktionale dasein wäre schon das donnernde leben,<br />

Versöhnung von Pflicht und neigung, vollendetes Glück, du liebe Güte. das<br />

Glück <strong>ist</strong> angeschafft wie eine exklusive sesselgarnitur. die stetslächelnde<br />

Maske des neuen Angestellten verbirgt eine tiefsitzende Müdigkeit, folge der<br />

rastlosen Anstrengung, glücklich zu sein, sowie der zahllosen Unterwerfungsgesten<br />

unter den hartherzigen komment der Aufstiegsklasse. sie verbirgt des<br />

Weiteren ein schwer entwirrbares knäuel aus Abstiegsängsten und unerfüllten<br />

Wünschen nach einem leben auf eigene faust, in eigener regie.<br />

14<br />

den träumer zu sich selber zu erlösen, noch ehe der Psychiater kommt und<br />

sich der ausgebrannten seele annimmt, verlangt soziale Garantien für einen<br />

Ausstieg aus dem goldenen Käfig ohne Ex<strong>ist</strong>enznot: ein Grundeinkommen<br />

<strong>oder</strong> bürgergeld, ein recht auf auskömmliches leben auch ohne „ordentliche“<br />

Arbeit. Und noch etwas gehört zur „Menschwerdung“ des neuen<br />

Angestellten: ein moralischer konsens, der Menschen ermutigt, das große<br />

tabu unserer zeit zu brechen und ihr Versagen, ihr scheitern öffentlich zur<br />

sprache zu bringen – ohne scham, aber auch ohne scheu, die Hüter des<br />

tabus in Werkstatt und büro präzise zu benennen.<br />

Wer dann noch zögert mit dem Coming-out und lieber weitermacht und weiter<br />

leidet und zusieht, wie das eigene leben und das der „Mitgefangenen“<br />

leerläuft, ausdörrt, <strong>ist</strong> selber schuld. dem darf man ruhig moralisch kommen,<br />

mit der Gretchenfrage nach der je eigenen Verantwortung im Haus und<br />

vor der Haustür. so wie Johanna ihrem lieblingsfeind, dem Pierpont Mauler.<br />

der <strong>ist</strong> beileibe keine simple „Charaktermaske“, weit mehr als ein gewiefter<br />

funktionär des kapitals.<br />

das <strong>ist</strong> er auch, und die Art, wie er dabei zu Werke geht, we<strong>ist</strong> ihn als einen<br />

Vorläufer des heute vorherrschenden kapital<strong>ist</strong>entypus aus: des sozial freischwebenden<br />

finanzjongleurs. dieser liebt das risiko, das spiel mindestens<br />

ebenso sehr wie den erhofften Ausgang, den Profit; ein Homo oeconomicus<br />

mit bösem Witz, mit leidenschaft, verwegen, instinktgeleitet, dem nüchternen<br />

kalkül abhold, wo bliebe da der reiz der sache, der volle einsatz der<br />

Person, der offene Ausgang!<br />

Auszüge aus: Verspielt: Schriften und Gespräche zu <strong>Theater</strong> und Gesellschaft<br />

von Wolfgang engler, erschienen im Verlag theater der zeit, 2012<br />

1515


premIeren<br />

friedrich schiller<br />

dIe rÄuber<br />

regie: Antú romero nunes / bühne und kostüme: Matthias koch / Musik: Johannes Hofmann<br />

<strong>Maxim</strong>ilian, regierender Graf von Moor, hat zwei söhne, karl und franz. karl,<br />

der älteste, studiert an der Universität in leipzig. Von dort erreichen bruder<br />

und Vater beunruhigende nachrichten von dessen leichtfertigen streichen.<br />

franz verstärkt diese schlimmen botschaften durch gefälschte briefe, die<br />

karl beim Vater und seiner Geliebten Amalia in Misskredit bringen sollen.<br />

der Plan scheint zu funktionieren. karl wartet auf nachricht von seinem<br />

Vater und erhält einen von franz scheinbar in dessen Auftrag verfassten<br />

brief, der ihn verflucht und enterbt. das bringt karl zur Verzweiflung und<br />

zu dem entschluss, seinen im rausch gefassten Plan in die tat umzusetzen:<br />

eine räuberbande zu gründen und deren Hauptmann zu werden. Als solcher<br />

verübt er viele Gewalttaten und geht für die rettung eines gefangenen<br />

Genossen so weit, eine ganze stadt in schutt und Asche zu legen. der staat<br />

bietet ein komplettes Heer gegen die räuber auf, doch die schlagen sich<br />

durch und bei karl entbrennt die sehnsucht nach der Heimat und Amalia. Als<br />

er schon glaubt, mit ihr sein Glück gefunden zu haben, erinnern ihn seine<br />

kumpane an einen treueschwur, sie niemals zu verlassen und alles zu teilen.<br />

Erst durch den Tod Amalias hält er seine Verpflichtungen für gelöst. Er entlässt<br />

seine bande und stellt sich dem weltlichen Gericht.<br />

premiere am 30. august 2012 im mGt berlin<br />

17


Henrik Ibsen<br />

eIn volksfeInd<br />

regie: Jorinde dröse / bühne: Annette riedel / kostüme: Almut eppinger / Musik: Philipp Haagen<br />

Mit: Julischka eichel, Philipp Haagen, robert kuchenbuch, ronald kukulies, Matti krause, Andreas<br />

leupold, Albrecht A. schuch, Gunnar teuber, sabine Waibel<br />

doktor stockmann hat eine entdeckung gemacht: das Wasser des Heilbades,<br />

ganzer stolz und Wohlstandssicherung der stadt, <strong>ist</strong> verseucht. ein besuch<br />

des bades <strong>ist</strong> geradezu gesundheitsschädlich. der Öffentlichkeit soll diese<br />

entdeckung selbstverständlich nicht vorenthalten werden – die redakteure<br />

Hovstad und billing vom „Volksboten" und auch der Vorsitzende des Vereins<br />

der Hausbesitzer, Aslaksen, sichern ihre Unterstützung zu. Allein sein bruder,<br />

bürgerme<strong>ist</strong>er der kleinstadt, kann den kämpferischen enthusiasmus<br />

nicht teilen, bedeutet diese entdeckung doch einen Imageschaden und<br />

somit zwangsläufig wirtschaftliche Einbußen. Kaum rechnet er vor, was eine<br />

sanierung des bades für jeden einzelnen an steuerlast bedeuten würde,<br />

schlägt die stimmung um: Gerade noch gefeiert wird doktor stockmann zum<br />

Volksfeind erklärt. doch statt klein beizugeben nimmt er die rolle an und<br />

hinterfragt grundlegend eine Gesellschaftsordnung, die unter dem Primat<br />

wirtschaftlicher Interessen steht.<br />

eIn VolksfeInd erzählt die Geschichte eines Aufstands, den ein einzelner<br />

gegen die Gemeinschaft führt und zeigt mit abgründigem Humor, wie<br />

schnell <strong>revolution</strong>sromantik und solidaritätsbekundungen ein jähes ende<br />

finden, wenn persönliche Einschnitte gefordert werden.<br />

Hausregisseurin Jorinde dröse widmet sich nach ihrer Inszenierung von<br />

norA <strong>oder</strong> eIn PUPPenHeIM zum zweiten Mal am MGt berlin einem stück<br />

von Henrik Ibsen. eine weitere Inszenierung von Jorinde dröse in der spielzeit<br />

2012/13 <strong>ist</strong> in Planung.<br />

premiere am 28. september 2012 im mGt berlin<br />

18<br />

Yassin Musharbash<br />

radIkal<br />

Ein Politthriller. Für die Bühne eingerichtet von Jens Groß<br />

regie: Anna bergmann / bühne: ben baur / kostüme: Claudia González espindola / Musik: Heiko<br />

schnurpel / Video: stefan bischoff. Mit: Wilhelm eilers, Pegah ferydoni, Johann Jürgens, Cr<strong>ist</strong>in<br />

könig, robert kuchenbuch, Anne Müller, ruth reinecke, Holger stockhaus, Gunnar teuber<br />

URAUFFÜHRUNG<br />

der Grünen-Politiker lutfi latif, ein junger Intellektueller mit ägyptischem<br />

Hintergrund, <strong>ist</strong> ein charismatischer Mann, der für einen m<strong>oder</strong>nen, aufgeklärten<br />

Islam werben möchte. die Medien feiern ihn schon als deutschen<br />

obama. doch kaum hat er sein Abgeordnetenbüro in berlin bezogen, wird<br />

er mit Morddrohungen überschüttet. Als latif während einer fernseh-livesendung<br />

durch eine bombe getötet wird, bekennt sich kurz darauf Al kaida<br />

in einem Video zu dem Attentat und das bkA verhaftet einen konvertiten als<br />

tatverdächtigen. die sache scheint klar zu sein. besessen arbeiten rechercheexperten<br />

eines großen nachrichtenmagazins an der titelgeschichte über das<br />

islam<strong>ist</strong>ische terrornetzwerk, das deutschland mit mörderischen Anschlägen<br />

überziehen will. Aber es <strong>ist</strong> dann doch alles komplizierter. latifs Ass<strong>ist</strong>entin,<br />

die deutsch-Palästinenserin sumaya, Merle, eine junge Journal<strong>ist</strong>in, und<br />

latifs sicherheitsberater, der terrorexperte samson, haben erhebliche zweifel<br />

an der Al-kaida-Version und forschen auf eigene faust weiter, was für sie<br />

hoch gefährlich wird. der berliner Journal<strong>ist</strong> und Autor Yassin Musharbash hat<br />

mit seinem thriller rAdIkAl einen satten, wirklichkeitsnahen berlin-roman<br />

geschrieben, der beängstigend deutlich macht, dass ein solcher Albtraum<br />

jeden tag realität werden kann, und dass es dann besonders auf jeden einzelnen<br />

ankommen wird, der genug zivilcourage besitzt, gegen allzu schnelle<br />

lösungen und Antworten der breiten Masse aufzustehen.<br />

premiere am 13. oktober 2012 im mGt berlin<br />

19


ainald Grebe<br />

berlIn dada<br />

regie: rainald Grebe / bühne: Janna skroblin / kostüme: kr<strong>ist</strong>in Hassel<br />

die neue recherche von rainald Grebe setzt sich mit vergangenen und<br />

heutigen Widerstandsformen in der <strong>kunst</strong> auseinander. Ausgehend von der<br />

berliner dada-bewegung, werden künstler und <strong>kunst</strong>formen untersucht<br />

und vorgestellt, die von einem ausgeprägten politischen engagement ausgehen<br />

und formen der darstellung benutzen, die auf gesellschaftlichen und<br />

ästhetischen Widerstand hindeuten. die berliner dada<strong>ist</strong>en waren von der<br />

Technik und der Maschine stark beeindruckt, was häufig die Themen ihrer<br />

Collagen und (foto-)Montagen bestimmt, aber auch andere künstler und<br />

Ausdrucksformen bringen die politischen turbulenzen und die Gewalt der<br />

jeweiligen zeit durch polemische und ironische künstlerische Anarchieaufrufe<br />

zum Ausdruck: von Marcel duchamp, Pablo Picasso und Paul klee bis zu<br />

trio und dem schlager „da da da“, von Peter Handkes „Publikumsbeschimpfung“<br />

bis zu ernst Jandl (ottos mops) <strong>oder</strong> die unvergessenen Aphorismen<br />

von Wolfgang neuss, von der kulturellen bewegung „eigenwillig Creative<br />

Alternative" bis zu Jörg Immendorff und Chris reinecke und ihrem Aktionsprogramm<br />

lIdl, von der (ost-)deutschen Punkrock-band „die skeptiker"<br />

bis zu Helge schneider <strong>oder</strong> der stuttgarter band „freundeskreis“ <strong>ist</strong> alles<br />

denkbar. die wichtigste frage aber <strong>ist</strong>: Gibt es sie heute noch, die stadtindianer<br />

und die künstlerische spaßguerilla?<br />

premiere am 29. oktober 2012 im mGt berlin<br />

20<br />

Gerhard Hauptmann<br />

bahnWÄrter thIel<br />

regie: Armin Petras / bühne: olaf Altmann / kostüme: Valerie von stillfried / Choreographie:<br />

berit Jentzsch / Musik: thomas kürstner, sebastian Vogel / Video: rebecca riedel<br />

Mit: berit Jentzsch, Peter kurth, regine zimmermann<br />

Gerhard Hauptmanns novelle aus dem Jahr 1888 handelt von dem bahnwärter<br />

thiel, der den tod seines geliebten sohnes aus erster ehe nicht<br />

überwinden kann und letztlich, ge<strong>ist</strong>ig verwirrt, einen zweifachen Mord<br />

begeht. Gegenstand dieser „novell<strong>ist</strong>ischen studie" <strong>ist</strong> die Psyche des einfachen<br />

bahnwärters thiel, die vor allem von Verdrängung und entfremdung<br />

bestimmt wird. seine Psyche spiegelt sich in der gleichzeitigen schilderung<br />

von thiels Innenwelt und dessen Wahrnehmung der Außenwelt. zugleich<br />

entgegengesetzte wie ineinanderspielende sphären wie natur und technik,<br />

Anarchie und Angepasstheit, Glück und schuld prallen erbarmungslos aufeinander<br />

und machen diese novelle von Gerhard Hauptmann so besonders<br />

und literaturgeschichtlich schwer einordenbar.<br />

Armin Petras wird mit zwei schauspielern und einer tänzerin versuchen,<br />

dieser kommunikationsarmen erzählung über den Aufstand der Gefühle<br />

bildnerisch, tänzerisch und spielerisch – das heißt emotional und performativ<br />

– möglichst nahe zu kommen.<br />

premiere am 17. november 2012 im mGt berlin<br />

21


lars von trier<br />

IdIoten<br />

regie: Michael schweighöfer. Mit: katharina Alf, Pia-Micaela barucki, lina krüger; lorris Andre<br />

blazejewski, <strong>Maxim</strong>ilian Grünewald, raphael käding, robin krakowski, steffen siegmund, eric<br />

stehfest<br />

eine Gruppe junger Menschen wagt ein außergewöhnliches experiment: In<br />

der Öffentlichkeit geben sie sich unüberhörbar und provokant als behinderte<br />

aus. sie leben als kommune in einer alten Villa in dem gutbürgerlichen<br />

ort sölleröd. dort lassen sie sich gehen, sind so, wie sie gerade möchten,<br />

ungeachtet gesellschaftlicher konventionen, um nach ihrem „inneren Idioten“<br />

zu suchen. sie konfrontieren nicht nur nachbarn mit ihrem Anderssein;<br />

Ausflüge in ein Restaurant <strong>oder</strong> in eine Fabrik für Steinwolle, werden<br />

als experimentierfelder genutzt, um ihre unterschiedlichen Haltungen zum<br />

system durchzuspielen: die friedliche, aber rebellische, die aggressive <strong>oder</strong><br />

sexuell befreite, die unpolitische <strong>oder</strong> die intellektuelle. sie versuchen<br />

radikal mit gesellschaftlichen normen und begrenzungen zu brechen, sich<br />

dem diktat der Masse zu entziehen. erst als der Anführer stoffer darauf<br />

drängt, das Verhalten auf private und berufliche Beziehungen auszuweiten,<br />

kommt es zum bruch in der Gruppe, denn niemand hat den Mut das experiment<br />

in aller konsequenz zu leben. nur karen, die als letzte zur Gruppe<br />

stößt, gibt ihren „inneren Idioten“ und die neu gewonnene freiheit nicht so<br />

einfach wieder auf.<br />

In einer zeit, in der subkultur und revolte schon lange liberal und marktgerecht<br />

vereinnahmt sind, <strong>ist</strong> lars von triers dogma-film, inzwischen fast 15<br />

Jahre alt, nach wie vor verstörend und brisant.<br />

premiere am 07. dezember 2012 im <strong>Gorki</strong> studio berlin<br />

22<br />

fritz kater<br />

demenz depressIon und<br />

revolutIon<br />

regie: Armin Petras / bühne: Annette riedel / kostüme: Patricia talacko / Musik: Miles Perkin /<br />

Choreographie: berit Jentzsch. Mit: Michael klammer, Cr<strong>ist</strong>in könig, thomas lawinky, Miles<br />

Perkin, Paul schröder, Aenne schwarz<br />

URAUFFÜHRUNG<br />

„studie zu drei Mythen der Gegenwart" untertitelt fritz kater sein neues<br />

stück, das sich aus drei abgeschlossenen teilen zusammensetzt. der erste<br />

teil versammelt schlaglichtartig Aussagen, beschreibungen, situationen,<br />

diskurse zum thema demenz. betroffene, Angehörige, Wissenschaftler und<br />

Pflegende kommen zu Wort. Der zweite Teil erzählt mit großer Stringenz die<br />

Geschichte einer depression, die im selbstmord endet. Im zentrum steht<br />

ein Paar: er, torwart, sie, die frau an seiner seite. die lebensbedingungen<br />

beider werden vom le<strong>ist</strong>ungssport diktiert.<br />

der dritte teil <strong>ist</strong> das „tagebuch eines <strong>revolution</strong>ärs". ein künstler erlebt<br />

die ereignisse rund um den Prager frühling. seine Wahrnehmung des<br />

Geschehens mischt sich mit anderen erlebnissen, seinen liebschaften, Verlusten,<br />

kämpfen, seinem schaffen als Autor und filmemacher.<br />

Mit „demenz depression und <strong>revolution</strong>" liefert fritz kater anhand von drei<br />

Phänomenen so fragmentarisch wie verstörend eine zustandsbeschreibung<br />

unserer Wirklichkeit. die drei themen stehen unverbunden nebeneinander<br />

und beleuchten sich doch gegenseitig. Indem kater sie nicht als tatsachen,<br />

sondern als Mythen untersucht, nimmt er ihnen die schwere und Ausweglosigkeit,<br />

ermöglicht unkonventionelle sichtweisen und eröffnet neue<br />

denkräume. denn ein Mythos <strong>ist</strong> nie abgeschlossen <strong>oder</strong> fertig, er formt<br />

und entwickelt sich bei jedem erzählen neu.<br />

premiere am 05. Januar 2013 im mGt berlin<br />

23


William shakespeare<br />

macbeth<br />

regie: robert borgmann<br />

„so fein und faul war nie ein anderer tag“, so lautet das resümee des siegreichen<br />

schottischen feldherrn Macbeth nach gewonnener schlacht gegen den<br />

norwegischen könig und ihm verbündete einheimische Aufständische. Hochund<br />

landesverrat sind niedergeschlagen, die fremden eroberer vertrieben.<br />

zusammen mit seinem begleiter banquo trifft Macbeth auf dem Weg zurück<br />

zu ihrem könig duncan in der Heide auf drei Hexen, die ihnen die zukunft vorhersagen.<br />

banquo verkünden sie, Ahnvater eines Geschlechtes von königen zu<br />

werden, Macbeth aber versprechen sie den schottischen thron.<br />

dieser plant daraufhin gemeinsam mit seiner frau den königsmord, den<br />

beide auch gleich in die tat umsetzen, als duncan in ihrem schloß übernachtet.<br />

Macbeth tötet den wehrlos schlafenden; mit Hilfe der lady wird<br />

der Verdacht auf die Wächter gelenkt. Auch seinen Mitwisser banquo lässt<br />

Macbeth ermorden, doch dessen sohn kann entkommen. duncans söhne<br />

fliehen nach England. Macbeths Regierung wird so vom ersten Moment an<br />

von sorgen und ängsten bestimmt, nie kann er seine Macht genießen – sie<br />

wird zu einem fluch: lady Macbeth wird, von ihrem Gewissen gepeinigt,<br />

in den Wahnsinn getrieben und nimmt sich das leben. englische truppen<br />

marschieren in schottland ein, um den thron zurückzuerobern. Macbeth fällt<br />

im zweikampf und duncans sohn Malcolm wird als rechtmäßiger nachfolger<br />

könig von schottland.<br />

premiere am 08. februar 2013 im mGt berlin<br />

24<br />

Armin Petras<br />

dIe GladoW-bande<br />

regie: Jan bosse / bühne: stéphane laimé / kostüme: katrin Plath<br />

URAUFFÜHRUNG<br />

„Vor dem Gesetz sind alle gleich: deswegen handelt das Gericht, als ob es<br />

im belieben des einzelnen läge, sich einzufügen. Aber die störungen der<br />

ordnung können nicht aufhören, solang nicht auch vor dem leben alle gleich<br />

sind.“ (ferdinand brucker, dIe VerbreCHer)<br />

bis heute hört man ausgeschmückte legenden über die wohl berühmteste<br />

Verbrecherbande berlins und ihren Anführer Werner Gladow in den kneipen<br />

friedrichshains, wo die bande einst lebte. eine bande Jugendlicher, geprägt<br />

von krieg und nachkriegselend, will hoch hinaus und geht dabei über leichen.<br />

Ihr Anführer Werner Gladow hat den ehrgeiz, der „Al Capone von berlin" zu<br />

werden. 1948 gründet der siebzehnjährige die bande, die berlin über Jahre in<br />

Atem hält. Waffen nimmt die Gladow-bande einfach den Volkspoliz<strong>ist</strong>en an<br />

der sektorengrenze weg. Ihre Überfälle sind gut geplant, schnell und brutal.<br />

Auf das konto der Gladow-bande gehen insgesamt 352 straftaten. Mit äußerster<br />

skrupellosigkeit erbeuten die Gangster in der Manier eines Al Capone<br />

tausende von West- und ostmark, Waffen, Munition und Autos, wobei sie<br />

sich die angespannte situation zwischen der West- und ostpolizei in der zeit<br />

der blockade und der beginnenden spaltung in berlin zunutze machen. Auch<br />

vor Morden schrecken sie nicht zurück. 1949 endet die Verbrecherkarriere des<br />

jungen Gladow in der Wohnung seiner eltern in der samariterstraße 52, wo<br />

ihn nach einer wüsten schießerei schließlich die Polizei festnimmt. 1950 wird<br />

er in frankfurt (<strong>oder</strong>) durch das fallbeil hingerichtet.<br />

premiere am 16. märz 2013 im mGt berlin<br />

25


Michel decar<br />

Jonas JaGoW<br />

regie: Jan Gehler<br />

URAUFFÜHRUNG<br />

Jonas Jagow erklärt berlin den krieg. eigentlich würde er gerne das ganze<br />

Universum auslöschen, aber: „das Universum <strong>ist</strong> viel zu groß, es zu zerstören<br />

<strong>ist</strong> im Moment zu schwierig, heute zerstöre ich berlin.“ sein Weg führt<br />

ihn quer durch die stadt: vom Gesundbrunnencenter in einen technoclub<br />

namens „der Maulwurf“, vom bett der königin von tempelhof, nina, ins<br />

bordell nach lichtenberg und zurück in einen nachtbus in den Wedding.<br />

Am ende des stücks schlägt ein Asteroid in die stadt ein, aber berlin zeigt<br />

sich widerständiger als erwartet: Weder Himmelskörper noch der titelheld<br />

machen der stadt den Garaus.<br />

Heldenepos, schmierenkomödie, Melodram und großes expression<strong>ist</strong>isches<br />

schauspiel: der junge Augsburger Autor Michel decar schickt mit seinem<br />

titelhelden Jonas Jagow einen zornigen jungen Mann durch berlin, der die<br />

stadt zerstören will, dabei aber „immerzu sich selbst zerstört“. Mit überbordender<br />

Lust an der Überzeichnung und Erfindungsreichtum fängt Decar<br />

das bild einer Gesellschaft ein, die vergnügungssüchtig eher durch Implosion<br />

als durch <strong>revolution</strong> an ihre Grenzen gerät.<br />

Ausgezeichnet mit dem Förderpreis für neue Dramatik des Stückemarktes<br />

im Rahmen des Berliner <strong>Theater</strong>treffens 2012, gestiftet von der Heinz und<br />

Heide Dürr Stiftung.<br />

premiere im märz 2013 im <strong>Gorki</strong> studio berlin<br />

26<br />

bertolt brecht<br />

leben des GalIleI<br />

regie: Armin Petras / bühne: Carsten nicolai / kostüme: karoline bierner / Musik: thomas<br />

kürstner, sebastian Vogel<br />

Koproduktion mit dem Staatsschauspiel Dresden<br />

„Unser zusammenleben als Menschen <strong>ist</strong> in einem ganz neuen Umfang von<br />

den Wissenschaften bestimmt", kommentierte brecht sein drama „leben<br />

des Galilei" – und beschäftigte sich über viele Jahre hinweg mit einer der<br />

zentralen fragen auch des ausgehenden 20. Jahrhunderts. einerseits formuliert<br />

er in leben des GAlIleI das recht auf unabhängige forschungsarbeit<br />

der naturwissenschaften und warnt vor deren Instrumentalisierung durch<br />

tagespolitische ereignisse. Andererseits zeigt er auf, wie man anhand wissenschaftlicher<br />

Untersuchungen zu Wahrheiten gelangen kann.<br />

In 15 bildern beschreibt brecht, das leben von Galileo Galilei von dem<br />

Moment an, an dem er Padua verlässt, um in florenz seine forschungsarbeit<br />

voranzutreiben. dort wird ihm zwar von oberster stelle die richtigkeit<br />

seiner Überlegungen bestätigt, im selben Atemzug aber die Verbreitung der<br />

kopernikanischen lehre aufs strengste verboten. Öffentlich schweigt er,<br />

privat hält er an seiner these fest und schöpft Hoffnung, als sein Gönner,<br />

der kardinal barberini, neuer Papst werden soll. doch wieder stößt Galilei<br />

in rom auf Ablehnung; man droht ihm so lange, bis er zu seiner eigenen<br />

lehre auf Abstand geht. freunde und Wegbegleiter sind empört. Von der<br />

Inquisition unter Hausarrest gestellt, fr<strong>ist</strong>et Galilei sein leben auf dem<br />

land – ständig überwacht von seiner tochter und einem Mönch. seinem<br />

ehemaligen schüler Andrea jedoch gelingt es, die unveröffentlichten<br />

„discorsi"– Manuskripte außer landes zu schmuggeln und zu verbreiten.<br />

berliner premiere am 25. mai 2013 im mGt berlin<br />

27


und das beste zum schluss:<br />

eIn abschluss-spektakel<br />

Ausgehend von den ereignissen rund um den Aufstand des 17. Juni 1953, der<br />

sich 2013 zum 60. Mal jährt, beschäftigt sich das MGt berlin in der spielzeit<br />

2012 /13 mit dem thema „Aufstand“ – mit h<strong>ist</strong>orischen Aufständen, gegenwärtigen<br />

und zukünftigen.<br />

das gesamte theater, vom dach bis zum keller und Innenhof, wird schauplatz<br />

der Auseinandersetzung. das ensemble, die vier Hausregisseure des<br />

MGt (Jorinde dröse, Jan bosse, Antú romero nunes und Armin Petras)<br />

sowie Gäste (wie z.b. sebastian baumgarten, sebastian Hartmann, Peter<br />

kastenmüller, Jan neumann) werden sich mit literarischem, musikalischem<br />

und dokumentarischem Material zum thema Aufstand beschäftigen. Auch<br />

der Jugendclub, die Golden <strong>Gorki</strong>s und der Campus rütli, mit dem das MGt<br />

berlin eine langjährige kooperation verbindet, sowie experten und Wissenschaftler<br />

aller Institutionen, mit denen das MGt berlin in den letzten<br />

Jahren so erfolgreich zusammen gearbeitet hat, werden in das festival mit<br />

eingebunden.<br />

ziel <strong>ist</strong> es, das MGt berlin eine Woche lang zu öffnen und zu einem lebhaften,<br />

wie inspirierenden ort der Auseinandersetzung, des Gesprächs, zu machen –<br />

ähnlich wie es im vergangenen Jahr beim kle<strong>ist</strong>festival der fall war.<br />

das festival im Juni markiert zugleich das ende der Intendanz von Armin<br />

Petras. Von daher <strong>ist</strong> es auch ein Abschlussfest, das alle in den vergangenen<br />

Jahren entstandenen kooperationen, synergien und Partnerschaften nutzt<br />

und zum Ausdruck bringt.<br />

Juni 2013 im mGt berlin<br />

28<br />

Was verbIndest<br />

du persÖnlIch mIt<br />

dem Wort „aufstand“?


Seiten WechSel<br />

Hilke<br />

Altefrohne


Ein Traum<br />

So das allmächtige Schicksal beschließt,<br />

dass ich dereinst, lange selbst schon<br />

glücklich in meinem kühlen Grabe liegend,<br />

hienieden mit meinem Erzfeinde, gegen<br />

den ich einst so tapfer aufstand, als<br />

Verkehrsweg überkreuz zu liegen<br />

habe, so wünsche ich, dass dann der<br />

dankbare Autolenker auch auf meiner Spur<br />

- so schön wie beim Rudi -<br />

Vorfahrt genießt.<br />

Wilhelm Eilers<br />

Wilhelm<br />

eilers


Johann<br />

Jürgens


Cr<strong>ist</strong>in<br />

könig


Matti<br />

krause


obert<br />

kuchenbuch


onald<br />

kukulies


Peter<br />

kurth


thomas<br />

lawinky


habe lange überlegt--is einfach unsinn, daß<br />

eine institution, die über feudale herrschaftsformen<br />

verfügt, wo eine unübersichtliche<br />

gagensituation herrscht (wo frauen<br />

weniger verdienen,das lohngefüge nicht<br />

transparent gemacht wird und willkürliche<br />

gagen euphem<strong>ist</strong>isch als "verhandlungsbasis"<br />

ausgegeben wird), demokratie ein schimpfwort<br />

<strong>ist</strong>--das wort aufstand überhaupt in<br />

den mund nimmt--das heißt im klartext--die<br />

demokratische <strong>revolution</strong> hat im theater<br />

noch gar nicht stattgefunden--außerdem gehen<br />

meine aufstandsphantasien nur mich etwas<br />

an--sicher werde ich nicht der einzige<br />

sein, der, bei längerem hinsehen, euren ansatz<br />

etwas seltsam findet--das theater verhält<br />

sich zum aufstand wie ein rollstuhlfahrer<br />

zum salto--so nu schlaft gut, bis<br />

bald--leo<br />

Andreas<br />

leupold


Anne<br />

Müller


uth<br />

reinecke


Anja<br />

schneider


Paul<br />

schröder


Aenne<br />

schwarz


Sarayaku: rage againSt the machine -<br />

aufStand der ureinwohner ecuadorS<br />

Im Februar 2012 habe ich bei Dreharbeiten im ecuado-<br />

rianischen Dschungel ein indigenes Volk kennengelernt:<br />

Die Indianer des Stammes der Sarayaku. Seit fast zwei<br />

Jahrzehnten wehren sie sich gegen die Versuche internationaler<br />

Unternehmen sowie der ecuadorianischen<br />

Regierung, ihr Land zum Zweck der Ölförderung nutzbar<br />

zu machen. Für die rund 2000 Indianer <strong>ist</strong> der Regenwald<br />

Lebensraum und Lebensgrundlage zugleich. Ich möchte<br />

den Traum dieser besonderen Menschen hier teilen und<br />

träume selbst davon, dass er durch die Unterstützung<br />

Vieler wahr werden kann.<br />

UnTeRSTüTZUng / InFoRMaTIon:<br />

www.indigene.de | www.sarayaku.org |<br />

www.zeit.de | www.oroverde.de<br />

Suchbegriff: SaRayakU<br />

Albrecht<br />

A. schuch


Holger<br />

stockhaus


"So I start a <strong>revolution</strong> from my bed"<br />

"Don´t Look Back"<br />

oasis<br />

Gunnar<br />

teuber


Ich stehe auf. Ich denke nach. Über Aufstand.<br />

Ich tippe. Ich vertippe mich. Schon wieder.<br />

Aufstand. Von Aufstehen. Aufstehen um irgendwohin zu gehen. Oder<br />

Wegzugehen. Von etwas. Von jemandem.<br />

Eigentlich <strong>ist</strong> der Aufstand immer ein gewagter Schritt. Ich weiß ja nicht,<br />

was passieren wird, wenn ich mich erhebe. Wenn ich meine Sitz-<strong>oder</strong><br />

Liegeposition verlasse. Stehen <strong>ist</strong> anstrengender als Sitzen <strong>oder</strong> Liegen.<br />

Soviel <strong>ist</strong> schon mal klar. Aufstehen also, wenn ich die Müdigkeit<br />

überwunden habe <strong>oder</strong> sie mich anödet, wenn mir das Sitzen zu bequem<br />

geworden <strong>ist</strong>, aufstehen heraus aus dem Vertrauten, Sicheren, <strong>oder</strong> aus<br />

dem, was mich eingeengt, eingezwängt, gefangen genommen hat.<br />

Spüren, dass da Kraft <strong>ist</strong> in den Beinen, dass ich stehen kann, laufen,<br />

selber entscheiden wohin. Dass ich nicht sitzen bleiben muss, dort wo<br />

man mich hingesetzt hat <strong>oder</strong> wo ich mich selbst irgendwann<br />

hinmanövriert habe.<br />

Vielleicht <strong>ist</strong> es manchmal gewagter sitzen zu bleiben, etwas auszuhalten,<br />

nicht weg zu laufen. Wer weiß das schon.<br />

Aufstand. Wo <strong>ist</strong> mein Aufstand?<br />

Morgens aufstehen fällt mir ein. Ich stehe auf, weil der Wecker klingelt.<br />

Immerhin.<br />

Und dann kommt wieder dieses Bild, das mir schon seit Tagen durch den<br />

Kopf schwirrt, seitdem ich über „Aufstand“ nachdenke. Es <strong>ist</strong> das Bild vom<br />

Grashalm, der sich durch eine Felswand quetscht. Vielleicht <strong>ist</strong> das banal,<br />

Kitsch. Aber ich steh auf. Ich steh auf Kitsch.<br />

Also gut. Ich träume vom Mut des Grashalms, der eine Strasse sprengt.<br />

Von der Eigenständigkeit, der Entschlusskraft durchzubrechen durch<br />

Festes, Dumpfes, Dummes. Hin zum Licht.<br />

Ich träume davon, dass ein Mensch, der sich traut aufzustehen, sich traut<br />

selber zu denken, sich traut keine Angst zu haben, die Welt verändern<br />

kann. Weil er sich seiner selbst bewusst <strong>ist</strong>, seiner Kraft, dem göttlichen<br />

Funken in sich. Ich träume davon, dass wir aufstehen gegen unsere<br />

eigene Faulheit, unsere Stumpfheit, die Angst, das Mitlaufen, das<br />

Nichtauffallenwollen.<br />

Auch ein Chr<strong>ist</strong>us stand auf. Aus dem Tod. Ins Leben. Für eine<br />

Veränderung der Welt, die im Menschen selbst beginnt. Ja, ich glaube.<br />

Mein Aufstand.<br />

Ich träume vom Aufstand des Grashalms, der gegen eine Felswand antritt<br />

und sich nach der Sonne reckt.<br />

zeichnung: klaus büsen<br />

sabine<br />

Waibel


egine<br />

zimmermann


schauspIel<br />

studIo Ab<br />

schauspIelstudIo<br />

am mGt berlIn<br />

der spielzeit 2012/13 gibt es ein novum am MGt berlin: drei studentinnen<br />

und sechs studenten der leipziger Hochschule für Musik und theater<br />

„felix Mendelssohn bartholdy" kommen ans Haus, um hier praxisnah ihre<br />

letzten beiden Ausbildungsjahre zu absolvieren. neben dem Unterricht und<br />

szenenstudien, die von künstlern des MGt berlin erteilt werden, haben<br />

die studierenden die Möglichkeit, den berufsalltag am theater kennenzulernen,<br />

mit erfahrenen kollegen auf der bühne zu stehen und mit ersten<br />

rollen auf sich aufmerksam zu machen. daneben wird es mit lars von triers<br />

IdIoten in der regie von Michael schweighöfer eine reine studenten-<br />

Inszenierung geben, die im studio des MGt berlin gezeigt wird. zusätzliche<br />

Veranstaltungen und Präsentationen sind geplant.<br />

das schauspielinstitut „Hans otto" der leipziger Hochschule für Musik<br />

und theater „felix Mendelssohn bartholdy" praktiziert seit 1965 mit<br />

großem erfolg in kooperation mit theatern in Halle, Chemnitz, leipzig,<br />

dresden und jetzt auch berlin eine praxisnahe Ausbildung, die im<br />

deutschsprachigen raum einmalig <strong>ist</strong>: das vierjährige studium <strong>ist</strong> geteilt<br />

in ein zweijähriges Grundstudium in den räumen und mit den lehrkräften<br />

der Hochschule und ins fachstudium. der Jahrgang wird aufgeteilt in zwei<br />

Gruppen (neben dem MGt berlin <strong>ist</strong> das Centraltheater leipzig kooperationspartner),<br />

die ihre Ausbildung an einem theater praxisnah fortsetzen.<br />

dort gibt es weiterhin szenenstudien, Monologe, sprechen, bewegung,<br />

fechten, tanz, Gesang, aber die lehrer sind jetzt erfahrene schauspieler<br />

und regisseure des theaters.<br />

7171


ab der spielzeit 2012/2013 heißen wir im<br />

schauspielstudio berlin herzlich willkommen:<br />

katharina Alf<br />

Pia-Micaela barucki<br />

lina krüger<br />

lorris Andre blazejewski<br />

<strong>Maxim</strong>ilian Grünewald<br />

raphael käding<br />

robin krakowski<br />

steffen siegmund<br />

eric stehfest<br />

Geleitet wird das studio von dem schauspieler thomas lawinky und der<br />

dramaturgin sibylle dudek.<br />

72<br />

spezIal<br />

7373


JubIlÄum<br />

ein kleiner Geburtstag und eine große Geschichte<br />

das <strong>Maxim</strong> <strong>Gorki</strong> theater wird am 30.10.2012 sechzig Jahre alt<br />

das Gebäude des <strong>Maxim</strong> <strong>Gorki</strong> theaters wurde 1825-1827 auf Anregung<br />

Carl friedrich zelters von Carl theodor ottmer nach entwürfen karl friedrich<br />

schinkels als konzertsaal für die singakademie zu berlin errichtet. Mit der<br />

Geschichte der singakademie sind zahlreiche große namen verbunden,<br />

kompon<strong>ist</strong>en wie beethoven und Haydn schrieben stücke für den Chor, der<br />

20-jährige felix Mendelssohn bartholdy dirigierte im März 1829 die erste<br />

Aufführung der Matthäus-Passion seit bachs tod und leitete damit eine<br />

Wiederentdeckung und Popularisierung dieser Musik ein. Clara und robert<br />

schumann konzertierten hier ebenso wie Paganini, liszt, brahms und später<br />

Anton rubinstein.<br />

1848 fand im Hauptsaal die konstituierende sitzung der Preußischen nationalversammlung<br />

statt, und auch Wissenschaftler nutzten den repräsentativen<br />

saal für Veranstaltungen. neben Alexander von Humboldt, der hier<br />

seine berühmten Vorträge über den kosmos hielt, traten forscher wie rudolf<br />

Virchow, ernst Haeckel <strong>oder</strong> ferdinand Graf von zeppelin in der singakademie<br />

vor die Öffentlichkeit.<br />

74<br />

erst nach dem zweiten Weltkrieg, unter den kulturpolitischen Vorzeichen<br />

der nachkriegszeit, wurde mit der Wiedereröffnung ein sprechtheater ins<br />

leben gerufen, das 1952 programmatisch mit dem namen <strong>Maxim</strong> <strong>Gorki</strong> versehen,<br />

Gegenwartstheater repräsentieren sollte. Im laufe seiner Geschichte<br />

hat das <strong>Maxim</strong> <strong>Gorki</strong> theater berlin dies auf sehr unterschiedliche Weise<br />

immer getan.<br />

Im spielplan der ersten Jahre unter Intendant <strong>Maxim</strong> Vallentin (1952-<br />

1968) bestimmten texte des russischen und sowjetischen realismus den<br />

spielplan, der auch den Versuch unternahm, die Gegenwart der späten<br />

Aufbaujahre unter anderem mit der Uraufführung von Heiner Müllers dIe<br />

korrektUr zu begleiten.<br />

Albert Hetterle (1968-1995), der zweite Intendant des Hauses, machte das<br />

<strong>Maxim</strong> <strong>Gorki</strong> theater zu einer bühne, die zunehmend für die kritische Auseinandersetzung<br />

mit der Gegenwart stand. der regisseur thomas langhoff<br />

inszenierte hier unter anderem tschechows dreI sCHWestern und Volker<br />

brauns dIe ÜberGAnGsGesellsCHAft. diese Inszenierungen waren wichtige<br />

kulturpolitische ereignisse und reibungspunkte der späten 80er Jahre.<br />

Während der Intendanzen von bernd Wilms (1995-2001) und Volker Hesse<br />

(2001-2006) konnte sich das <strong>Gorki</strong> theater als eines der berliner staatstheater<br />

weiter klar behaupten.<br />

der regisseur und Autor Armin Petras <strong>ist</strong> seit der spielzeit 2006/2007<br />

Intendant des <strong>Maxim</strong> <strong>Gorki</strong> theaters berlin. zeitgenössische Inszenierungen<br />

der klassischen dramatik und der klassischen M<strong>oder</strong>ne des 19. und 20. Jahrhunderts<br />

sowie stoffe aus berlin und brandenburg bestimmen den spielplan<br />

der großen bühne und prägen die aktuelle ära des kleinsten schauspielhauses<br />

in der Mitte berlins. das <strong>Maxim</strong> <strong>Gorki</strong> theater interessiert der<br />

lebendige Geschichtsraum berlin und vor allem die bewohner dieser stadt.<br />

Wir begehen den Geburtstag des <strong>Maxim</strong> <strong>Gorki</strong> theaters im oktober mit<br />

einem sonderprogramm und einem fest.<br />

7575


freItaG salon<br />

der öffentliche salon <strong>ist</strong> eine berliner tradition des 19. Jahrhunderts, die<br />

eng mit der romantischen Geschichte des heutigen <strong>Maxim</strong> <strong>Gorki</strong> theaters<br />

verknüpft <strong>ist</strong>. seit der spielzeit 2010/2011 lebt diese kultur des politischkulturellen<br />

salons mit der reihe freItAG sAlon wieder auf. Monatlich<br />

lädt die Wochenzeitung „der freitag" Gäste aus unterschiedlichen gesellschaftlichen<br />

bereichen auf das Podium und verwandelt so, m<strong>oder</strong>iert von<br />

Verleger Jakob Augstein, das theater in einen thematischen konflikt-,<br />

erkenntnis- und spannungsraum. es wird raum geschaffen für den Gast,<br />

seine Persönlichkeit, klartext und offene fragen, um so den brüchen und<br />

kontinuitäten unserer Gesellschaft nachspüren zu können. bisher zu Gast<br />

waren u.a. egon bahr, Henryk M. br<strong>oder</strong>, Jesper Juul, Margot käßmann,<br />

oskar lafontaine, bascha Mika, oskar negt, Iris radisch, Hans-Chr<strong>ist</strong>ian<br />

ströbele, sahra Wagenknecht und Marina Weisband.<br />

„der freitag" erscheint als kritisches Meinungsmedium täglich im netz auf<br />

www.freitag.de und donnerstags am kiosk.<br />

76<br />

kosmos und mensch<br />

Mit kosMos Und MensCH wollen das <strong>Maxim</strong> <strong>Gorki</strong> theater berlin und<br />

die Charité Universitätsmedizin berlin dem Verständnis vom zusammenspiel<br />

zwischen Wissenschaft und demokratischer Gesellschaft gerecht<br />

werden. namhafte Wissenschaftler der Charité präsentieren aktuelle<br />

forschungsergebnisse in verständlicher Weise und lassen damit eine<br />

alte tradition wieder aufleben: schon Alexander von Humboldt hat für<br />

seine berühmten „kosmos“-Vorlesungen die bühne der damaligen<br />

singakademie genutzt, um ein breites Publikum zu erreichen. diesem<br />

Ansatz folgend, vermittelten die Vorträge der vergangenen spielzeiten<br />

unter anderem Hintergrundwissen zu aktuellen debatten wie jenen über<br />

den Umgang mit stammzellenforschung, das klonen von lebewesen <strong>oder</strong><br />

organtransplantationen, informierten über Gendermedizin sowie neueste<br />

neurowissenschaftliche erkenntnisse <strong>oder</strong> erläuterten die risikofaktoren<br />

später schwangerschaften.<br />

777


osterfestIval<br />

der <strong>kunst</strong>hochschulen<br />

Alljährlich präsentieren studierende von schauspiel- und <strong>kunst</strong>hochschulen<br />

an ostern im MGt berlin ihre Arbeiten. es <strong>ist</strong> ein treffen für alle, die<br />

junges theater sehen wollen, eine Möglichkeit für teilnehmende künstler,<br />

sich ohne druck zu präsentieren und eine Chance für angehende <strong>kunst</strong>studenten,<br />

sich einen Überblick über die Profile und Ausrichtungen der<br />

Hochschulen zu verschaffen. das <strong>Maxim</strong> <strong>Gorki</strong> theater berlin beschäftigt<br />

sich in der spielzeit mit dem thema AUfstAnd Proben. An dieses Motto<br />

möchten wir auch das osterfestival 2013 anknüpfen.<br />

GeschIchtsrÄume<br />

Am 24. september 2011 hatte Armin Petras' bearbeitung von Jonathan<br />

littells roman dIe WoHlGesInnten im MGt berlin Premiere. flankiert<br />

wurde und wird die Arbeit an littells Werk mit einer reihe von Veranstaltungen,<br />

die unter dem titel GesCHICHtsräUMe experten aus Wissenschaft<br />

und <strong>kunst</strong> einlädt, über erinnern und Vergessen, täter- und opferbilder,<br />

H<strong>ist</strong>orie und H<strong>ist</strong>oriographie und nicht zuletzt über das wechselseitige<br />

Verhältnis von literatur und Geschichte zu sprechen - in kooperation mit<br />

der stiftung topographie des terrors und m<strong>oder</strong>iert zume<strong>ist</strong> von deren<br />

Geschäftsführendem direktor Prof. dr. Andreas nachama.<br />

Mit freundlicher Unterstützung der freunde des <strong>Maxim</strong> <strong>Gorki</strong> theaters berlin e.V.<br />

78<br />

vIsIothek<br />

Hinter dem label VIsIotHek verbirgt sich eine reihe von theaterschnellschüssen,<br />

die visionäre filme auf das Holodeck der studiobühne zaubern. schnell<br />

geprobt und brillant umgesetzt, gibt es die stücke zu den filmen, die wir alle<br />

mal wieder sehen sollten. sneAk PreVIeW der visionären Art, traumhafte<br />

kostüme, große emotionen und extrem echte tränen.<br />

es spielt: das ensemble und Gäste. leitung: Johann kuithan / Vera koch<br />

fIrst date<br />

bildende <strong>kunst</strong> trifft darstellende<br />

eine kooperation mit der Galerie eIGen + Art<br />

Was kann <strong>kunst</strong> heute sein? Worum geht es künstlern in der Ausübung der<br />

unterschiedlichen <strong>kunst</strong>formen? Um einen beitrag zur gesellschaftlichen<br />

entwicklung? Wie können bildende und darstellende <strong>kunst</strong> aufeinander<br />

reagieren und dabei neue synergien kreieren? die künstler einer der<br />

renommiertesten Galerien deutschlands, eIGen + Art, und die des <strong>Maxim</strong><br />

<strong>Gorki</strong> theaters wollen diesen fragen nachgehen und treffen beim fIrst dAte<br />

in der neuen Galerie, der eIGen + Art lab, zum ersten Mal aufeinander: sie<br />

thematisieren ihre Unterschiedlichkeit und schaffen durch ihre begegnung<br />

und debatte die entstehung eines neuen denkraums. es geht darum, denkmuster<br />

zu hinterfragen, funktionsweisen zu irritieren und dadurch Impulse<br />

auszulösen, neue Möglichkeiten auszuloten. die reihe hat im Mai 2012 mit<br />

der begegnung des bildenden künstlers und Musikers Carsten nicolai mit<br />

dem regisseur und Intendanten des MGt berlin Armin Petras begonnen und<br />

wird in der spielzeit 2012/13 fortgesetzt.<br />

7979<br />

Galerie EiGEn + Art


InteraktIv Q<br />

80<br />

theaterpÄdaGoGIk<br />

ohne zuschauer gibt es kein theater. Wir suchen den direkten<br />

Austausch.<br />

Q Wir vermitteln theater mit den Mitteln des theaters.<br />

Q die MGt-laiengruppen und schulprojekte bieten eine Plattform für<br />

Junge und ältere, sich theatral zu unseren themen zu äußern und<br />

ihren blick darauf zu zeigen.<br />

fÜr Gruppen<br />

WorksHoPs zur theaterpraktischen Vorbereitung eines Vorstellungsbesuchs<br />

im MGt berlin für Gruppen ab zehn Personen, zu fast allen Inszenierungen<br />

im großen Haus. das Angebot <strong>ist</strong> kostenlos in Verbindung mit<br />

einem theaterbesuch. nicht nur für schulklassen und studentenseminare<br />

– auch andere theaterinteressierte sind herzlich willkommen!<br />

fÜr eInzelne<br />

dIe AktIonIsten (Jugendklub des MGt berlin): Mit jungen Menschen<br />

ab 16 Jahren erarbeiten wir wechselnde Projekte, die zum Profil des<br />

Hauses und zum spielzeitthema passen. In Aktion treten die Aktion<strong>ist</strong>en<br />

mit kürzeren Interaktionen bei unseren spektakeln sowie mit längeren<br />

eigenentwicklungen im studio. für Juni 2013 probt der Jugendklub den<br />

Aufstand – macht mit!<br />

Golden GorkIs (ensemble 55+): seit oktober 2009 ex<strong>ist</strong>ieren die „Golden<br />

<strong>Gorki</strong>s" – eine laiengruppe für theaterbege<strong>ist</strong>erte und spielwütige<br />

Menschen ab 55. lebenserfahrung in bühnenaktionen kr<strong>ist</strong>allisieren zu<br />

lassen und die Inszenierungen des MGt berlin zu begleiten, <strong>ist</strong> unser<br />

Angebot an alle, die sich in der zweiten lebenshälfte von einem künstlerischen<br />

Unruhestand anstecken lassen wollen. Und der mündet ebenfalls<br />

in den großen Aufstand im Juni 2013.<br />

8181


fÜr lehrer/Innen bzW. multIplIkator/Innen<br />

kostProbe GorkI eine Informationsveranstaltung zu spielzeitbeginn über<br />

den neuen spielplan und über die aktuellen Angebote der theaterpädagogik.<br />

eInsICHten einstündige Hinführungen auf die Inszenierung mit anschließendem<br />

gemeinsamen Vorstellungsbesuch und nachgespräch.<br />

tAGUnGen nach WeGe zU kleIst (2008), roMAntHeAter, MIt bÜCHern<br />

sPIelen (2009), VoM Wert des MensCHen – ÖkonoMIe, etHIk Und<br />

tHeAter (2010) und GesCHICHte AUf der bÜHne (2011) für lehrer/innen<br />

wird es in der spielzeit 2012/13 eine neue tagung geben.<br />

mIt partnern<br />

kooPerAtIonssCHUlen Mit dem Campus rütli verbindet uns eine lange<br />

und produktive zusammenarbeit. dabei werden wir weiterhin im rahmen<br />

der Patenschaft „künste und schulen“ unterstützt. das ganze schuljahr<br />

2012/13 proben wir mit schülern verschiedener Jahrgangsstufen mit theatralen<br />

Mitteln und in reibung mit und an einem bestehenden drama den<br />

Aufstand und was Aufstand für den einzelnen und die Gruppe bedeutet.<br />

tUsCH (theater und schule) seit der spielzeit 2011/12 sind wir mit der<br />

Max-beckmann-oberschule verbunden. den einstand gab der kurs „darstellendes<br />

spiel" des 11. Jahrgangs, der uns zum kle<strong>ist</strong>festival im november<br />

2011 unterstützte. das kernprojekt des ds-kurses des 12. Jahrgangs<br />

fand zu dem spielzeitmotto PlAn berlIn statt. zur spielzeit 2012/2013<br />

werden wir nicht nur den Aufstand, sondern auch neue Aktionen und<br />

formen der zusammenarbeit proben!<br />

deUtsCHes HIstorIsCHes MUseUM zu den Inszenierungen Jeder stIrbt<br />

fÜr sICH AlleIn, dIe WoHlGesInnten, MAdAMe boVArY, GertrUd und<br />

PrInz frIedrICH Von HoMbUrG gibt es speziell auf den h<strong>ist</strong>orischen<br />

kontext des stücks zugeschnittene führungen, die im Paket mit einem<br />

Workshop zu buchen sind. zudem werden als sonderprojekt unsere beiden<br />

82<br />

hauseigenen Gruppen „die Aktion<strong>ist</strong>en“ und „Golden <strong>Gorki</strong>s“ zum festakt<br />

am 28. oktober 2012 die räume des deutschen H<strong>ist</strong>orischen Museums mit<br />

theateraktionen beleben und einen intergenerativen blick auf Geschichte<br />

werfen.<br />

mIt den berlIner theaterpÄdaGoGen<br />

regelmäßiger Austausch und Aktivitäten, wie zum beispiel gemeinsame<br />

Gestaltung des seminars der Universität der künste „einstiege", die Veranstaltung<br />

von symposien bzw. tagungen („Was geht“) zur gemeinsamen<br />

Reflexion <strong>oder</strong> die Ausrichtung des „Klubszene"-Festivals, bei dem sich<br />

jeden sommer alle Jugendklubs der berliner theater treffen.<br />

zuschauerakademIe<br />

nach den ersten drei zuschauerakademien „spielen sie noch <strong>oder</strong> erzählen<br />

sie schon? – Vom epischen im theater“ im november 2010, „dürfen die<br />

denn das? – regie und Interpretation“ im März 2011 und „Geschichts.spiel.<br />

raum“ im november 2011 wollen wir auch in der spielzeit 2012/13 mit Ihnen<br />

– unseren zuschauern – ins Gespräch kommen. die vierte zuschauerakademie<br />

wird deshalb folgerichtig sie, die zuschauer, im zentrum haben und<br />

die frage stellen: Was soll theater? Was <strong>ist</strong> theater? sie können sich Ihr<br />

„ideales theater“ basteln. Gleichzeitig wollen wir mit dieser fragestellung<br />

den bogen von der ersten zur vierten zuschauerakademie spannen und zum<br />

Abschluss der Intendanz von Armin Petras bilanz ziehen.<br />

kontakt: (030) 20221-315, zuschauerakademie@gorki.de<br />

MGt berlin<br />

theaterpädagogik<br />

Janka Panskus/ Astrid Petzoldt/ Joanna Merete scharrel<br />

tel. (030) 20 221 315, fax (030) 20 221 365<br />

theaterpaedagogik@gorki.de<br />

8383


undGanG durch das theater<br />

und seIne GeschIchte<br />

Wie wurde aus dem Haus für Chorgesang und orchestermusik das MGt<br />

Berlin? Welche Intendanten haben das <strong>Theater</strong> geprägt? Wer finanzierte die<br />

zahlreichen Uraufführungen? 1989 – und dann? ein h<strong>ist</strong>orischer theaterspaziergang,<br />

der 1823 beginnt und im bühnenbild der abendlichen Vorstellung<br />

endet. die termine entnehmen sie bitte unseren Monatsspielplänen.<br />

publIkumsGesprÄche /<br />

eInfÜhrunGen<br />

zu zahlreichen Inszenierungen bieten wir unserem Publikum unmittelbar vor<br />

der Vorstellung kostenlose stückeinführungen <strong>oder</strong> nach der Vorstellung<br />

Publikumsgespräche mit beteiligten der Produktionen. die termine entnehmen<br />

sie bitte unseren Monatsspielplänen.<br />

post<br />

Manchmal fallen einem die richtigen fragen erst ein, wenn der Applaus<br />

geklatscht und der Heimweg angetreten <strong>ist</strong>. schreiben sie uns! Wir freuen<br />

uns über jede Anregung, kritik und über jeden eindruck. Ihre Meinung <strong>ist</strong> teil<br />

unserer Arbeit. Vielleicht der wichtigste.<br />

post@gorki.de<br />

84<br />

freunde<br />

8585


freunde<br />

Werden sie mitglied im kreis der<br />

freunde und förderer des maxim <strong>Gorki</strong> theaters berlin e. v.<br />

dann werden sie am lebendigen Austausch zwischen theaterfreunden und<br />

theatermachern teilhaben, z. b. bei Hauptproben, Premieren, Gartenfesten<br />

und gemeinsamen theaterreisen. 2011 besuchten wir, parallel zu den Inszenierungen<br />

Jeder stIrbt fÜr sICH AlleIn und der trInker, das fallada-<br />

Haus in Carwitz.<br />

die zeitschrift GorkI PlAnet erscheint mit Unterstützung der freUnde und<br />

die reihe GesCHICHtsräUMe <strong>ist</strong> durch das engagement des freundeskreises<br />

möglich geworden. In der spielzeit 2012/2013 werden wir die CHronIk<br />

des MGt berlin während der Intendanz von Armin Petras ermöglichen.<br />

so unterstützt der Verein immer wieder ausgewählte Produktionen und<br />

künstlerische Vorhaben durch Jahresbeiträge von 65€ (erm. 35€). sie sind<br />

ebenso wie darüber hinausgehende spenden steuerabzugsfähig. 2010<br />

haben die freUnde erstmals einen jährlich zu vergebenen theaterpreis für<br />

besondere künstlerische le<strong>ist</strong>ungen ausgeschrieben. nach den schauspielerinnen<br />

Anja schneider und Julischka eichel erhielt in der spielzeit 2011/12<br />

der schauspieler Paul schröder die mit 2000€ dotierte Auszeichnung.<br />

es tut gut, sich für <strong>kunst</strong> und kultur zu engagieren. Werden sie Mitglied<br />

bei uns!<br />

Prof. Ingrid stahmer (bürgerme<strong>ist</strong>erin und senatorin a. d.)<br />

Vorsitzende der freunde und förderer des <strong>Maxim</strong> <strong>Gorki</strong> theaters berlin e. V.<br />

Mehr Information finden Sie unter: www.gorki.de/de_DE/house/friends<br />

Ingrid stahmer<br />

mail@ingrid-stahmer.de<br />

sylvia Marquardt ( <strong>Maxim</strong> <strong>Gorki</strong> theater)<br />

t (030) 20 221 322 / f (030) 20 221 212 / freunde@gorki.de<br />

86<br />

repertoIre<br />

leGende: r=regie, b=bühne, k=kostüme, V=Video, M=Musik, Ch=Choreografie<br />

8787


amphItrYon / heinrich von kle<strong>ist</strong><br />

Was bleibt, wenn einem alles genommen wird, wenn selbst das Ich abhanden<br />

kommt?<br />

r: Jan bosse / b: stéphane laimé / k: dagmar fabisch / M: Arno kraehahn<br />

Mit: Hilke Altefrohne / Michael klammer / robert kuchenbuch / Hans löw / Anja schneider<br />

anna karenIna / leo tolstoi<br />

die romanadaption führt sieben Hauptfiguren in einen bitteren reigen<br />

der Gefühle und erzählt von ihrer verzweifelten sucht nach dem individuellen<br />

Glück.<br />

koproduktion mit den ruhrfestspielen recklinghausen.<br />

für die bühne bearbeitet von Armin Petras.<br />

r: Jan bosse / b: stephane laimé / k: katrin Plath / M: Arno kraehahn / V: Meika dresenkamp<br />

Mit: Claudia Geisler / fritzi Haberlandt / robert kuchenbuch / ronald kukulies / bernd Michael<br />

lade / Wanda Perdelwitz / Milan Peschel<br />

das erdbeben In chIlI / heinrich von kle<strong>ist</strong><br />

der Hauslehrer Jeronimo und seine schülerin Josephe befinden sich in<br />

einem „zärtlichen einverständnis”. Parallel zur erdbeben-katastrophe von<br />

1647 in santiago, der Hauptstadt des heutigen Chile, wird die leidensgeschichte<br />

des liebespaares vielschichtig erzählt und ihre emotionen in eine<br />

fülle von bildern übersetzt.<br />

koproduktion mit dem staatsschauspiel dresden.<br />

r: Armin Petras / b: natascha von steiger / k: karoline bierner / M, V: niklas ritter / Ch: berit<br />

Jentzsch<br />

Mit: Chr<strong>ist</strong>ian friedel / Matti krause / Wolfgang Michalek / Anne Müller / Annika schilling<br />

88<br />

das kÄthchen von heIlbronn <strong>oder</strong> dIe feuerprobe /<br />

heinrich von kle<strong>ist</strong><br />

zwei träume bringen das leben des käthchens von Heilbronn und des<br />

Grafen Wetter vom strahl ins Wanken. Aus einer Mischung von Märchen,<br />

ritterdrama, schauerroman, legende und romantischer fantastik wird<br />

eine Inszenierung der Unschuld und wahren liebe zelebriert, unter deren<br />

Oberfläche es brodelt.<br />

r: Jan bosse / b: stéphane laimé / k: kathrin Plath / M: Arno kraehahn<br />

Mit: Matti krause / Joachim Meyerhoff / Anne Müller / ruth reinecke / Albrecht A. schuch /<br />

sabine Waibel / das Helmi<br />

das mÄdchen aus der streIchholzfabrIk / aki kaurismäki<br />

Aki kaurismäki entwirft ein bitterböses, aber m<strong>oder</strong>nes Märchen über<br />

eine an einsamkeit und repression verzweifelte junge frau aus der Arbeiterklasse.<br />

r, b: Michael schweighöfer / k: Ines schweighöfer<br />

Mit: konstantin buchholz / Wolfgang Hosfeld / Anne Müller / ruth reinecke / Gunnar teuber<br />

das versprechen / friedrich dürrenmatt<br />

der berühmte krimi wird aus einer neuen Perspektive erzählt. nicht – wie<br />

bei dürrenmatt selbst – aus der sicht des Hauptkommissars, sondern rückblickend<br />

mit den Augen des inzwischen erwachsen gewordenen Mädchens.<br />

für die bühne bearbeitet von Armin Petras.<br />

r: Armin Petras / b, k: susanne schuboth / M: sir Henry<br />

Mit: fritzi Haberlandt / Peter Jordan / Peter kurth / Andreas leupold / Peter Moltzen / Anja<br />

schneider / Aenne schwarz<br />

8989


der besuch der alten dame / friedrich dürrenmatt<br />

Clara, die vor 30 Jahren die stadt verlassen hat, kehrt als Weltstar in<br />

ihre Heimat zurück. den bürgern stellt sie ein unglaubliches Geschenk<br />

in Aussicht: eine Milliarde, verteilt auf alle. doch die stiftung <strong>ist</strong> an eine<br />

bedingung geknüpft. für ihr Geld will Clara „Gerechtigkeit“.<br />

koproduktion mit dem staatsschauspiel dresden / bearbeitet von Armin Petras.<br />

r: Armin Petras / b: olaf Altmann / k: katja strohschneider / M: thomas kürstner / sebastian<br />

Vogel / V: niklas ritter<br />

Mit: rosa enskat , Chr<strong>ist</strong>ine Hoppe / stefko Hanushevsky / berit Jentzsch / Andreas leupold /<br />

Wolfgang Michalek / Anne Müller / Matthias reichwald / Gunnar teuber / sabine Waibel<br />

der GeIsterseher / friedrich schiller<br />

ein junger Mann hat seine familie verlassen. seitdem lebt der spross<br />

eines deutschen fürstenhauses ohne Profession und sorgen vom Geld seiner<br />

eltern in Venedig. doch das Auftauchen eines mysteriösen Armeniers<br />

und eine reihe von todesfällen bereiten der ruhe ein ende und reißen den<br />

Prinzen in einen strudel aus rausch und erkenntnis.<br />

diplominszenierung. koproduktion mit der Hfs „ernst busch“ berlin.<br />

r: Antú romero nunes / b, k: Julia Plickat / M: Johannes Hofmann<br />

Mit: Paul schröder / Jirka zett<br />

der kleIne bruder / sven regener<br />

berlin-kreuzberg der frühen Achtzigerjahre: Im schatten der Mauer<br />

tummeln sich künstler, Hausbesetzer, kneipengänger, Hunde und Punks.<br />

Mittendrin: Herr lehmann, der eigentlich nur seinen großen bruder Manni<br />

besuchen wollte. Aber Manni <strong>ist</strong> weg und für frank beginnt eine turbulente<br />

nacht.<br />

r: Milan Peschel / b, k: Magdalena Musial / M: Maike rosa Vogel<br />

Mit: frank Israel / Michael klammer / ronald kukulies / Peter kurth / Martin otting / Paul<br />

schröder / Holger stockhaus / Maike rosa Vogel / sabine Waibel / regine zimmermann<br />

90<br />

der penner Ist Jetzt schon WIeder Woanders / Juri sternburg<br />

Juri sternburg lässt seine beiden Protagon<strong>ist</strong>en die berliner U-bahn besteigen<br />

– ein Höllentrip beginnt, der für die übrigen Passagiere tödlich endet.<br />

Uraufführung. Ausgezeichnet mit dem förderpreis des tt stückemarktes 2011.<br />

r: ekat Cordes / b: Anna bergemann / k: kerstin narr / M: Jan s. beyer, Jörg Wockenfuß (testsieger)<br />

Mit: Wolfgang Hosfeld / Matti krause / Anne Müller / Aenne schwarz / Gunnar teuber<br />

der trInker / hans fallada<br />

Was genau <strong>ist</strong> ein delirium tremens? Um warum landet erwin sommer,<br />

ein erfolgreicher Geschäftsmann, scheinbar glücklicher ehemann am ende<br />

in der trinkerheilanstalt?<br />

koproduktion mit dem Centraltheater leipzig.<br />

r, b: sebastian Hartmann / Maler, Mitarbeit b: tilo baumgärtel / k: Adriana Gomez braga<br />

Peretzki / M: steve binetti / l: lothar baumgarte<br />

Mit: steve binetti / samuel finzi / Andreas leupold<br />

der zerbrochne kruG / heinrich von kle<strong>ist</strong><br />

In Huisum bei Utrecht <strong>ist</strong> ein krug in die brüche gegangen. für frau Marthe<br />

rull scheint alles klar. Gleich am nächsten Morgen erscheint sie mit den<br />

beteiligten und dem Indiz vor Gericht, wo der dorfrichter Adam kurzen<br />

Prozess machen soll.<br />

koproduktion mit den ruhrfestspielen recklinghausen. Adaption einer Produktion des schauspielhauses<br />

zürich.<br />

r: Jan bosse / b: stéphane laimé / k: kathrin Plath<br />

Mit: Jean-Pierre Cornu / Wolfgang Hosfeld / Cr<strong>ist</strong>in könig / Matti krause / ronald kukulies /<br />

Aenne schwarz / edgar selge / franziska Walser<br />

9191


dIe famIlIe schroffensteIn / heinrich von kle<strong>ist</strong><br />

Wegen eines alten erbvertrags und dessen Auslegung zerfällt die familie<br />

schroffenstein in zwei verfeindete Clans. dennoch verlieben sich die kinder<br />

der beiden Häuser ineinander und entwickeln einen Plan, mit dem sie<br />

hoffen, den rachegelüsten ihrer Väter zu entgehen.<br />

r: Antú romero nunes / b: stéphane laimé / k: tabea braun / M: Johannes Hofmann<br />

Mit: Hilke Altefrohne / Julischka eichel / Johann Jürgens / ronald kukulies / Paul schröder<br />

dIe WohlGesInnten / Jonathan littell<br />

Aus der Perspektive des jungen, intellektuellen und überzeugten nationalsozial<strong>ist</strong>en<br />

Max Aue, erzählt littell die sicht eines täters auf den<br />

zweiten Weltkrieg, die shoah, den krieg an der ostfront und die stadt<br />

berlin in der ns-zeit.<br />

für die bühne bearbeitet von Armin Petras.<br />

r: Armin Petras / b: olaf Altmann / k: karoline bierner / M: thomas kürstner / sebastian Vogel<br />

Mit: Cr<strong>ist</strong>in könig / Peter kurth / thomas lawinky / Anja schneider / Aenne schwarz / Max<br />

simonischek / Cell<strong>ist</strong>in: Anne-Chr<strong>ist</strong>in schwarz<br />

droGe faust / Johann Wolfgang von Goethe / einar schleef<br />

ein theatrales experiment: regisseur Armin Petras spiegelt Goethes klassiker<br />

mit thesen aus einar schleefs monumentalem essay-buch „droge<br />

faust Parsifal“ und stellt dabei eine der „Gretchenfragen“: Wie viel droge<br />

braucht der Mensch?<br />

koproduktion mit dem Centraltheater leipzig.<br />

r: Armin Petras / A: Patricia talacko / V: rebecca riedel<br />

Mit: thomas lawinky / Anja schneider / berndt stübner<br />

effI brIest / theodor fontane<br />

die siebzehnjährige effi briest heiratet baron von Innstetten. eine ehebruchsgeschichte,<br />

die den kampf des Individuums zwischen Anpassung und<br />

selbstverwirklichung, zwischen Abhängigkeit und Verlorenheit, zwischen<br />

Alltag und Glück und andere m<strong>oder</strong>ne Gegensätze zeigt.<br />

r: Jorinde dröse / b: natascha von steiger / k: bettina schürmann / V: stefan bischoff / M: Philipp<br />

Haagen<br />

Mit: Wilhelm eilers / robert kuchenbuch / ruth reinecke / Anja schneider / Paul schröder<br />

92<br />

frÄuleIn smIllas GespÜr fÜr schnee / peter høeg<br />

ein sechsjähriger Junge stürzt vom dach eines Wohnhauses in kopenhagen.<br />

Allein die arbeitslose naturwissenschaftlerin smilla Jaspersen<br />

erkennt, dass dieser sturz kein Unglück war.<br />

Uraufführung. für die bühne bearbeitet von Armin Petras und Juliane koepp.<br />

r: Armin Petras / b, k: susanne schuboth<br />

Mit: Peter Jordan / susanne Wolff<br />

Gertrud / einar schleef<br />

einar schleef hat in dem exemplarischen lebenslauf seiner Mutter, die 1993<br />

starb, fast ein Jahrhundert deutscher Geschichte dargestellt. „Gertrud“ <strong>ist</strong><br />

sein literarisches Hauptwerk und unübersehbar ein stück von ihm selbst.<br />

für die bühne bearbeitet von Jens Groß.<br />

r: Armin Petras / b: olaf Altmann / k: katja strohschneider / V: niklas ritter<br />

Mit: friederike kammer / Anne Müller / sabine Waibel / regine zimmermann<br />

heaven (zu trIstan) / fritz kater<br />

fritz kater führt seine figuren vom Paradies durch das fegefeuer in die<br />

gegenwärtige Hölle des deutschen ostens.<br />

Uraufführung.<br />

r: Armin Petras / b, k: Patricia talacko, bernd schneider / M: Ingo Günther, V: niklas ritter<br />

Mit: Anika baumann / susanne böwe / Julischka eichel / fritzi Haberlandt / ronald kukulies /<br />

Peter kurth / Max simonischek<br />

herztIer / herta müller<br />

rumänien zur zeit des Ceausescu-regimes: In einem balanceakt zwischen<br />

Verbundenheit mit der familie und dem drang nach Ausbruch aus einem<br />

system der einengung begibt sich eine junge frau in richtung Grenzgebiet<br />

und erhoffter freiheit.<br />

szenische lesung der fassung des MGt berlin.<br />

r: felicitas brucker / b: kathrin frosch / k: thomas Maché<br />

Mit: Anja schneider<br />

9393


IphIGenIe auf taurIs / Johann Wolfgang Goethe<br />

„Iphigenie auf tauris“ geteilt durch zwei: franziska Walser und edgar<br />

selge erkunden gemeinsam Goethes Version des antiken Mythos. sie<br />

schlüpft in die rolle der Iphigenie, er spielt den Anderen – mal Iphigenies<br />

bruder orest, mal dessen freund Pylades, den könig der taurer, thoas,<br />

<strong>oder</strong> dessen Vertrauten Arkas.<br />

koproduktion mit den ruhrfestspielen recklinghausen<br />

Mit: edgar selge / franziska Walser<br />

ein Abend von: Peter baur / sibylle dudek / falko Herold / edgar selge / franziska Walser<br />

Jeder stIrbt fÜr sIch alleIn / hans fallada<br />

falladas letzter roman beruht auf der wahren Geschichte eines berliner<br />

ehepaares, das sich mit selbst verfassten und in treppenhäusern abgelegten<br />

Postkarten gegen den terror der nazis wehrte und 1943 hingerichtet wurde.<br />

für die bühne bearbeitet von Jens Groß. With english surtitles.<br />

r: Jorinde dröse / b: barbara steiner / k: susanne schuboth<br />

Mit: Julischka eichel / Michael klammer / Matti krause / robert kuchenbuch / Andreas leupold /<br />

ruth reinecke / Albrecht A. schuch<br />

leavInG marzahn / simon solberg<br />

Anne und leonhard schließen einen Pakt, der sie durch Versicherungsbetrug<br />

ans ziel ihrer träume bringen soll. doch wie stirbt es sich? Und wo am<br />

besten? Und ohne dass sich jemand dabei verletzt? die Umsetzung ihres<br />

Plans entwickelt sich zum Abenteuer: sie geraten in einen strudel immer<br />

wiederkehrender Ost-West-Mann-Frau-Generations-Konflikte.<br />

eine stückentwicklung.<br />

r: simon solberg / b, k: Julia Plickat<br />

Mit: Anika baumann / Andreas leupold<br />

94<br />

leGende vom GlÜck ohne ende / keIn runter keIn fern<br />

ulrich plenzdorf<br />

erzählt wird die Geschichte von Paul und Paula, und Paul und laura, die<br />

exakt so aussieht, wie die an der Geburt ihres kindes gestorbene, Paula.<br />

doch <strong>ist</strong> Glück tatsächlich „ohne ende“ denkbar? Abgerundet wird diese<br />

ambivalente liebesgeschichte durch die schilderungen der beklemmenden<br />

lebensbedingungen jener zeit aus der sicht des Jungen aus Plenzdorfs<br />

erzählung „kein runter kein fern“.<br />

ein theaterabend nach Motiven zweier Prosatexte von Ulrich Plenzdorf.<br />

r: robert borgmann / b: susanne Münzner / k: Janina brinkmann / M: friederike bernhardt<br />

Mit: friederike bernhardt / Julischka eichel / thomas lawinky / Andreas leupold / Albrecht A.<br />

schuch und leo Musielski / rubens dehniger / Henriette bothe / Chr<strong>ist</strong>iane-f. droz / Annette<br />

rentz-lühning / Johanna skirecki / renate C. sörensen. bläserensemble: Govinda Abbott /<br />

stephan bohm / benjamin könig / Michael korn<br />

madame bovarY / Gustave flaubert<br />

Von ihrer Hochzeit mit dem landarzt Charles bovary erhofft sich die Pächtertochter<br />

emma neben gesellschaftlicher Anerkennung vor allem freiheit<br />

und Glück. doch emmas rausch in luxus und konsum endet im ruin.<br />

Uraufführung. für die bühne bearbeitet von tine rahel Völcker.<br />

r: nora schlocker / b: Jessica rockstroh / k: Marie roth / M: Paul lemp<br />

Mit: Joris Camelin / Julischka eichel / Wilhelm eilers / Johann Jürgens / ronald kukulies /<br />

Albrecht A. schuch / sabine Waibel<br />

prInz frIedrIch von homburG / heinrich von kle<strong>ist</strong><br />

zwei Mal schon hat der junge Prinz friedrich im krieg gegen die schweden<br />

bei fehrbellin versagt. Und die nächste schlacht <strong>ist</strong> nah.<br />

r: Armin Petras / b: katrin brack / k: Aino laberenz / V: Chris kondek<br />

Mit: sandra bayrhammer / susanne böwe / Andreas Haase / robert kuchenbuch / Peter kurth /<br />

Gunnar teuber<br />

9595


occo und seIne brÜder / nach dem film von luchino visconti<br />

Auf der suche nach einem besseren leben ohne materielle not verlassen<br />

rosaria Parondi und ihre söhne den bitterarmen ländlichen süden, um ihr<br />

Glück im reichen Norden, in der Stadt Mailand, zu finden.<br />

r: Antú romero nunes / b: florian lösche / k: Judith Hepting / M: Johannes Hofmann<br />

Mit: Alp erdener ergovan, berk kavasoglu / Michael klammer / Matti krause / robert kuchenbuch<br />

/ Andreas leupold / Anne Müller / Albrecht A. schuch<br />

rummelplatz / Werner bräunig<br />

deutschland in den Jahren 1949-1953. Mehr noch als die zerstörung der<br />

landschaft, die ruinen der städte, schmerzen kurz nach kriegsende entwurzelung<br />

und Hoffnungslosigkeit. In der „Wismut", dem riesigen Abbaugebiet<br />

für Uranerz in der nähe von Chemnitz, treffen Heimkehrer und Glücksritter,<br />

deutsche bergleute und sowjetische funktionäre aufeinander.<br />

für die bühne bearbeitet von Armin Petras.<br />

r: Armin Petras / b, k: susanne schuboth / M: sebastian Vogel, thomas kürstner / V: niklas ritter<br />

Mit: britta Hammelstein / Michael klammer / robert kuchenbuch / Peter kurth / Martin otting /<br />

Milan Peschel / Gunnar teuber / Ursula Werner / regine zimmermann<br />

seIn <strong>oder</strong> nIchtseIn / nick Whitby nach ernst lubitsch<br />

ernst lubitschs me<strong>ist</strong>erhafte filmkomödie aus dem Jahr 1942 wurde vielfach<br />

kritisiert: doch wie die polnische schauspieltruppe in nazi-kostümen<br />

bei höchster lebensgefahr die Gestapo hinters licht führt, <strong>ist</strong> bis heute<br />

eine starke Hymne an den Ge<strong>ist</strong> des Widerstands.<br />

koproduktion mit dem stary teatr krakau. nach dem film „to be or not to be” von ernst lubitsch.<br />

drehbuch von edwin Justus Mayer und Melchior lengyel. Gefördert im fonds Wanderlust der<br />

kulturstiftung des bundes.<br />

r: Milan Peschel / b, k: Magdalena Musial<br />

Mit: Wilhelm eilers / Anka Graczyk / frank Israel / Johann Jürgens / ronald kukulies / Hans löw /<br />

Martin otting / daniel regenberg / Holger stockhaus / sabine Waibel / Horst Westphal<br />

96<br />

We are blood / fritz kater<br />

fritz kater untersucht in seinem theaterstück die realen zukunftschancen<br />

einer region und stellt die fatale Alternativsetzung zwischen bewahrung<br />

der landschaft und ihre ökonomische nutzbarkeit in frage.<br />

Uraufführung.<br />

r: Armin Petras / b, k: susanne schuboth<br />

Mit: Hilke Altefrohne / Julischka eichel / Matti krause / Chr<strong>ist</strong>ian kuchenbuch / Peter kurth /<br />

Carlo ljubek / Max simonischek / regine zimmermann<br />

zeIt zu lIeben zeIt zu sterben / fritz kater<br />

eine leidenschaftliche story vom Überleben in zeiten des Umbruchs.<br />

bei kater werden zärtlich und unsentimental Glück und repression der<br />

untergegangenen ddr-Welt und das ungläubige staunen bei der Ankunft<br />

im westlichen Wertesystem gezeigt.<br />

r: Antú romero nunes / b: florian lösche / k: karoline bierner, thomas Maché / M: Johannes<br />

Hofmann und marie & the redCat<br />

Mit: Hilke Altefrohne, regine zimmermann / Julischka eichel / Peter Jordan / Johann Jürgens /<br />

Matti krause / robert kuchenbuch / Andreas leupold / Aenne schwarz und der band marie & the<br />

redCat (sebastian rotard, lisa neumann, Johann seifert, Wolfgang Morenz, florian donaubauer)<br />

zWeI arme polnIsch sprechende rumÄnen /<br />

Dorota Masłowska<br />

In finsterer Nacht treibt es zwei „arme Rumänen“, voll getankt mit einem<br />

Wundermittel, das alles leid vergessen macht, durch die polnische Provinz.<br />

koproduktion mit Wiener festwochen, schauspielhaus Wien, festival tHeAterforMen braunschweig,<br />

Hannover. deutschsprachige erstaufführung. Aus dem Polnischen von olaf kühl.<br />

r: Armin Petras / b: Annette riedel / k: karoline bierner / V: niklas ritter<br />

Mit: Hilke Altefrohne / Cr<strong>ist</strong>in könig / Andreas leupold / Andreas Pietschmann / lea reusse<br />

9797


servIce<br />

karten und InformatIonen<br />

maxim <strong>Gorki</strong> theater berlin, Am festungsgraben 2, 10117 berlin<br />

<strong>Gorki</strong> studio berlin, Hinter dem Gießhaus 2, 10117 berlin<br />

t (030) 20 221 115 / f (030) 20 221 128<br />

www.gorki.de / ticket@gorki.de<br />

theaterkasse im foyer des MGt berlin<br />

Am festungsgraben 2, 10117 berlin<br />

Mo-sa: 12-18:30 Uhr, sonn- und feiertags 16-18:30 Uhr<br />

Vorverkaufsbeginn jeweils am 1. tag des Vormonats<br />

abendkasse<br />

maxim <strong>Gorki</strong> theater berlin: 1 stunde vor Vorstellungsbeginn<br />

<strong>Gorki</strong> studio berlin: 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn<br />

aktuelle spIelplan- und restkartenansaGe<br />

t (030) 20 221 130<br />

Webshop / WWW.GorkI.de<br />

Hier können sie rund um die Uhr karten direkt im saalplan auswählen, per<br />

kreditkarte bezahlen und anschließend selbst ausdrucken, zur Abholung<br />

an der theaterkasse hinterlegen <strong>oder</strong> zuschicken lassen, Programmhefte<br />

und Merchandise–Artikel kaufen sowie Geschenkgutscheine erwerben.<br />

999


preIse mGt berlIn<br />

Preisgruppe I = 34€ / II = 28€ / III = 22€ / IV = 16€ / V = 10€<br />

preIse GorkI studIo berlIn<br />

16€ / ermäßigt 9€ <strong>oder</strong> 12€ / ermäßigt 7€<br />

(sonderveranstaltungen, Gastspiele, lesungen können abweichende Preise haben.)<br />

ermÄssIGunGen<br />

schüler, studenten, Auszubildende, Arbeitslose, Wehr- und zivildienstle<strong>ist</strong>ende<br />

zahlen 9€. Gruppenermäßigungen für schüler und studenten<br />

(so-do) ab 10 Personen 8€. Inhaber des berlinpasses erhalten an der<br />

Abendkasse restkarten für 3€. ermäßigungen nach Verfügbarkeit und<br />

gegen Vorlage des entsprechenden nachweises.<br />

zahlunGsarten<br />

Wir akzeptieren eC- und kreditkarten (euro/Master, Visa). die zahlung<br />

per kreditkarte <strong>ist</strong> auch telefonisch möglich. bezahlte karten liegen bis<br />

zum beginn der Veranstaltung an der kasse zur Abholung bereit <strong>oder</strong><br />

werden Ihnen auf Wunsch per Post gegen eine Gebühr von 2€ zugeschickt.<br />

besucherservIce<br />

t (030) 20 221 129 / f (030) 20 221 128<br />

e-mail: besucherservice@gorki.de<br />

Gruppenbestellungen, spielplaninformationen. Vermittlungen von ein-<br />

führungen und Gesprächen. Wir verfügen über zwei rollstuhlplätze.<br />

rollstuhlfahrer bitten wir, ihren besuch bis vier tage vor der Vorstellung<br />

anzumelden. den Monatsspielplan sowie alle weiteren Publikationen des<br />

MGt berlin schicken wir Ihnen gerne auf Anfrage zu.<br />

es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

100<br />

unter dem Rang<br />

SITZPLAN MAXIM GORKI THEATER BERLIN<br />

sItzplan maXIm GorkI theater berlIn<br />

rechts links<br />

RANG<br />

RANGLOGEN<br />

PARKETT<br />

BÜHNE<br />

5. Reihe<br />

4. Reihe<br />

3. Reihe<br />

2. Reihe<br />

1. Reihe<br />

17. Reihe<br />

16. Reihe<br />

15. Reihe<br />

14. Reihe<br />

13. Reihe<br />

12. Reihe<br />

11. Reihe<br />

10. Reihe<br />

9. Reihe<br />

8. Reihe<br />

7. Reihe<br />

6. Reihe<br />

5. Reihe<br />

4. Reihe<br />

3. Reihe<br />

2. Reihe<br />

1. Reihe


6<br />

vermIetunG<br />

t (030) 20 221 396, direktion@gorki.de<br />

sowohl das <strong>Maxim</strong> <strong>Gorki</strong> theater als auch das <strong>Gorki</strong> studio können sie für<br />

sonderveranstaltungen und geschlossene Vorstellungen anmieten. bitte<br />

wenden sie sich an unsere Geschäftsführung.<br />

anreIse<br />

s-bahn friedrichstraße <strong>oder</strong> Hackescher Markt, u-bahn friedrichstraße,<br />

bus 100, 200, tXl / 105 (Haltestelle „staatsoper“), tram M1, 12 (Haltestelle<br />

„Am kupfergraben“), tiefgarage Q-Park „Unter den linden“, bebelplatz<br />

(spezieller theatertarif für unsere besucher: 5€). für Ihre rückfahrt<br />

bestellt unser Abenddienst Ihnen gerne ein taxi.<br />

s-bahn friedrichstraße<br />

Universitätsstraße<br />

tram 12, M1<br />

dorotheenstraße<br />

mGt<br />

Unter den linden<br />

Am festungsgraben<br />

bus tXl / 105, 100, 200<br />

102<br />

Am kupfergraben<br />

studio<br />

Hinter dem Gießhaus<br />

Hinter dem zeughaus<br />

s-bahn Hackescher Markt<br />

bodestraße<br />

Am zeughaus<br />

6<br />

nur fÜr sIe<br />

GorkI abo = 50% ermÄssIGunG<br />

das Abonnement bieten wir in drei Preisgruppen an: Preisgruppe I = 136€<br />

/ Preisgruppe II = 112€ / Preisgruppe III = 88€. Mit dem <strong>Gorki</strong> Abo erwerben<br />

sie acht schecks für eine spielzeit. Pro Vorstellung können bis zu zwei<br />

schecks eingelöst werden. Als Abonnent können sie stück und termin frei<br />

wählen. Weitere Vorteile: monatliche zusendung des aktuellen spielplans<br />

und vorgezogener Vorverkauf zwei Tage vor dem offiziellen Vorverkaufsbeginn.<br />

die schecks sind übertragbar und gültig für die Vorstellungen im<br />

Großen Haus des MGt berlin mit Ausnahme von Premieren, Gastspielen<br />

und sonderveranstaltungen.<br />

GorkI tIcket = 25% ermÄssIGunG<br />

sie zahlen einmalig 15€ und können bis zu zwei ermäßigte karten pro<br />

Vorstellung in allen Preisgruppen kaufen. das <strong>Gorki</strong> ticket <strong>ist</strong> gültig für<br />

alle spielstätten des MGt! sie erhalten kostenlos unseren monatlichen<br />

Spielplan und können Ihre Karten zwei Tage vor dem offiziellen Vorverkaufsbeginn<br />

erwerben. Premieren, Gastspiele und sonderveranstaltungen<br />

gehören nicht in den Gültigkeitsbereich. das <strong>Gorki</strong> ticket <strong>ist</strong> personengebunden<br />

und gilt ein Jahr ab Verkaufsdatum.<br />

theatertaG<br />

einmal monatlich können sie eine festgelegte Vorstellung auf der großen<br />

bühne zum einheitspreis von 10€ besuchen. den termin entnehmen sie<br />

bitte unseren Monatsspielplänen.<br />

GeschenkGutscheIne<br />

die Gutscheine in beliebiger Höhe können für einen Vorstellungsbesuch<br />

Ihrer Wahl eingelöst werden und sind ein Jahr ab Verkaufsdatum gültig.<br />

103 103


ensemble<br />

schauspIeler Hilke Altefrohne / Cr<strong>ist</strong>in könig / Anne Müller / ruth<br />

reinecke / Anja schneider / Aenne schwarz / sabine Waibel / regine<br />

zimmermann / Wilhelm eilers / Johann Jürgens / Matti krause / robert<br />

kuchenbuch / ronald kukulies / Peter kurth / thomas lawinky / Andreas<br />

leupold / Paul schröder / Albrecht A. schuch / Holger stockhaus / Gunnar<br />

teuber<br />

schauspIelstudIo katharina Alf / Pia-Micaela barucki / lina krüger /<br />

lorris Andre blazejewski / <strong>Maxim</strong>ilian Grünewald / raphael käding / robin<br />

krakowski / steffen siegmund / eric stehfest<br />

GÄste Anika baumann / sandra bayrhammer / susanne böwe /<br />

Julischka eichel / Pegah ferydoni / Claudia Geisler / Anka Graczyk / fritzi<br />

Haberlandt / britta Hammelstein / berit Jentzsch / friederike kammer /<br />

franziska Walser / Ursula Werner / susanne Wolff / Jirka zett / konstantin<br />

buchholz / Joris Camelin / Jean-Pierre Cornu / samuel finzi / Andreas<br />

Haase / das Helmi / Wolfgang Hosfeld / Peter Jordan / Michael klammer/<br />

Horst kotterba / Chr<strong>ist</strong>ian kuchenbuch / bernd Michael lade / Carlo ljubek<br />

/ Hans löw / Joachim Meyerhoff / Peter Moltzen / Wanda Perdelwitz /<br />

Milan Peschel / Andreas Pietschmann / thomas schmauser / edgar selge /<br />

Max simonischek / Horst Westphal<br />

GÄste aus koproduktIonen rosa enskat / Chr<strong>ist</strong>ine Hoppe / Annika<br />

schilling / Chr<strong>ist</strong>ian friedel / stefko Hanushevsky / Wolfgang Michalek /<br />

Matthias reichwald / berndt stübner<br />

reGIe Jan bosse / Jorinde dröse / Antú romero nunes (Hausregisseure)<br />

/ Anna bergmann / robert borgmann / ekat Cordes / Jan Gehler / rainald<br />

Grebe / sebastian Hartmann / Milan Peschel / Armin Petras / nora schlocker<br />

/ Michael schweighöfer / simon solberg<br />

105 105


Ühne / kostÜme Anna bergemann / karoline bierner / katrin brack<br />

/ tabea braun / Janina brinkmann / Almut eppinger / dagmar fabisch<br />

/ kathrin frosch / Claudia González espindola / kr<strong>ist</strong>in Hassel / Judith<br />

Hepting / Aino laberenz / susanne Münzner / Magdalena Musial / kerstin<br />

narr / kathrin Plath / Julia Plickat / Annette riedel / Jessica rockstroh /<br />

Marie roth / susanne schuboth / bettina schürrmann / Ines schweighöfer<br />

/ Janna skroblin / natascha von steiger / barbara steiner / Valerie von<br />

stillfried / katja strohschneider / Patricia talacko / olaf Altmann / ben<br />

baur / Peter baur / falko Herold / Matthias koch / stéphane laimé / florian<br />

lösche / Carsten nicolai<br />

musIk / bÜhnenmusIker friederike bernhardt / Anne-Chr<strong>ist</strong>in schwarz<br />

/ Maike rosa Vogel / steve binetti / Jörg follert / rainald Grebe / Philipp<br />

Haagen / sir Henry / Johannes Hofmann / Arno kraehahn / thomas kürstner<br />

/ marie & the redCat / daniel regenberg / Miles Perkin / Heiko schnurpel /<br />

r<strong>oder</strong>ick Vanderstraeten / sebastian Vogel<br />

vIdeo stefan bischoff / Meika dresenkamp / Chris kondek / niklas ritter<br />

/ rebecca riedel<br />

choreoGrafIe berit Jentzsch / Joris Camelin<br />

dIrektIon Armin Petras (Intendant) / klaus dörr (Geschäftsführender<br />

direktor) / Johanna von rigal (referentin) / esther Meyer (Ass<strong>ist</strong>enz)<br />

dramaturGIe Jens Groß (leitender dramaturg) / sibylle dudek (dramaturgin)<br />

/ Carmen Wolfram (dramaturgin) / lena domeyer (referentin)<br />

/ rebecca lang (Ass<strong>ist</strong>enz) / sylvia Marquardt (dramaturgin für ÖA) /<br />

sabine koß (sekretariat) / Janka Panskus (theaterpädagogin)<br />

106<br />

presse- und ÖffentlIchkeItsarbeIt Claudia nola (leitung) / Agnieszka<br />

Jasinska / rebecca rasem (Mitarbeit) / Anna busdiecker / selma serman<br />

(Grafik)<br />

kÜnstlerIsches betrIebsbÜro Andreas becker (leitender disponent)<br />

/ Maja thiesen (disponentin)<br />

reGIeassIstenz david Heiligers / daniel Wild<br />

InspIzIenz lilly kaufmann / berit lass<br />

souflaGe bärbel kleemann / n.n.<br />

ausstattunG Annette riedel / natascha von steiger (leitung) /<br />

Julian Marbach / Marina stefan (Ass<strong>ist</strong>enz)<br />

technIsche leItunG Holger Ackermann (technischer direktor) /<br />

Cornelia fabian (Mitarbeit) / dominique Musielski (Ass<strong>ist</strong>enz)<br />

bÜhnenbetrIeb robert rammelt (leiter der bühnentechnik) / klemens<br />

stark / raimund stoll (bühneninspektoren) / Peter Mayer / Wolfgang<br />

schätzke (bühnenme<strong>ist</strong>er) / Wolfgang boesler / frank brüning / detlef<br />

nitschke / Peter schwedt / Jens singer (seitenme<strong>ist</strong>er) / ricco behm /<br />

Michael Casper / Andreas dexel / olaf dummer / Harald Grüner / bernd<br />

kiesewalter / lars lange / Monika Marquardt / nils Marstaller / Jan<br />

olschewski / thomas rudloff / Marcel schmitz / rené schultz / thomas<br />

seeland / Heiko Vent / lars Welz / Volker zimmermann (bühnenhandwerkerInnen)<br />

107 107


eleuchtunG Pierre stolper (leitung) / Jens krüger (beleuchtungsinspektor/stellvertr.<br />

leiter) / Gerd franke (beleuchtungsinspektor) /<br />

norman Plathe / Gregor roth (beleuchtungsme<strong>ist</strong>er) daniel kutsch (erster<br />

beleuchter) / Andreas bolz / daniel krawietz / lothar stelzer / fritz<br />

stötzner (beleuchter im stellwerk) / dirk blötner / Carsten kuphal / sarah<br />

neubert / Michael schulz-krüger / Jochen Voggenauer (beleuchterInnen)<br />

ton Maik Voß (leitung) / bernd faust (tonme<strong>ist</strong>er) / susanne kirchner<br />

/ Andrej koch / Hannes zieger (tontechnikerInnen) / n.n. (VideotechnikerInnen)<br />

maske brigitte Meyer-brandenburg (leitung) / Inés fabian / reinhard<br />

Müller / rebekka schwark / Anastasia zimmermann / n.n. (MaskenbildnerInnen)<br />

requIsIte Jens Gebhardt (leitung) / Chr<strong>ist</strong>ian binner / Jürgen Gebhardt /<br />

Constanze Hoffmann / sabine kühne / eva-Maria Müller (requisiteurInnen)<br />

kostÜmabteIlunG Hanne Günther (leitung) / silke Adolf (Gewandme<strong>ist</strong>erin<br />

damen) / simone schmunz (Gewandme<strong>ist</strong>erin Herren) / beate beetz<br />

/ thomas Maché (kostümbildass<strong>ist</strong>enz) / Claudia Atay (schneiderin und<br />

fundusverwalterin)<br />

damenschneIdereI silke bauerme<strong>ist</strong>er / bettina reimann / Marion<br />

theimann<br />

herrenschneIdereI Petra freigang / sibylle schulz / lydia netzband<br />

ankleIdedIenst Andrea schulz (leitung) / Annette bogadtke / Jeanett bogan<br />

/ babett Hagenow / sylvia kermbach / susanne kurkowski (Ankleiderinnen)<br />

108<br />

theaterWerkstÄtten Marcus trettau (leitung) / Paul baer (Ass<strong>ist</strong>enz)<br />

malsaal Petra olbrich (leitung) / kerstin teich (theatermalerin) / eva<br />

Marissa Macipe y del Amo (bühnenmalerin)<br />

theaterplastIk reinhard Hertz (leitung) / Gianna Petkow (Auszubildende)<br />

tIschlereI Michael stegemann (tischlerme<strong>ist</strong>er) / Andreas diedrich /<br />

frank entrich / burkhard rauch / norbert schmunz / frank Walle (tischler)<br />

schlossereI Henry Winkelmann (schlosserme<strong>ist</strong>er) / Chr<strong>ist</strong>ian baumann<br />

/ Mayk reimann (schlosser)<br />

dekoabteIlunG egbert Haase (leitung) / eva schulz (dekorateurin)<br />

verWaltunG sabine Gehrke (leitung) / Marlena köpke / nadine Meyenburg<br />

(Personal- und lohnbüro) / Veronika Abraham (Honorarbuchhaltung)<br />

/ Chr<strong>ist</strong>ine radünz (finanzbuchhaltung) / Paul binder (Hauptkasse) / Wolf<br />

koschwitz (Auszubildender)<br />

theaterkasse Markus bäuerle (leitung kasse/Vertrieb) / ewa ballin /<br />

franz frechen / Martin koschwanez / bettina nußbaum (kassiererInnen)<br />

abenddIenst Peter Hanslik (leitung)<br />

hausInspektIon edgar schönberg (leitung) / Hendrik Manns (Mitarbeit)<br />

/ Gabriele bensemann (botin) / karl schneider (Pförtner)<br />

It-manaGement stefan Heinemann<br />

109 109


2012/2013<br />

Herausgeber<br />

<strong>Maxim</strong> <strong>Gorki</strong> <strong>Theater</strong> Berlin<br />

Am Festungsgraben 2<br />

10117 Berlin<br />

Intendant: Armin Petras<br />

Geschäftsführender Direktor: Klaus Dörr<br />

Redaktion: Dramaturgie, ÖA<br />

Redaktionsschluss: 22. Mai 2012<br />

Gestaltung: Anna Busdiecker<br />

Druck: Druckerei Conrad GmbH

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