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3. Oktober - Tag der Deutschen Einheit - DIE LINKE. Halle /Saale

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Aus <strong>der</strong> letzten<br />

Stadtratssitzung vom<br />

19.09.2007<br />

Seite -2-<br />

Bildungsverein Elbe-<br />

<strong>Saale</strong> - Anregungen<br />

auch von dir ?!<br />

Seite -3-<br />

D. Bartsch:<br />

100 <strong>Tag</strong>e<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong><br />

Seite -5-<br />

15. Ausgabe / 17. Jahrgang Für <strong>Halle</strong> 1. <strong>Oktober</strong>ausgabe 2007<br />

<strong>3.</strong> <strong>Oktober</strong> -<br />

<strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Einheit</strong><br />

Die Hymne<br />

Einigkeit und Recht und Freiheit<br />

für das deutsche Vaterland<br />

Danach lasst uns alle streben<br />

brü<strong>der</strong>lich nun Hand in Hand<br />

Einigkeit und Recht und Freiheit<br />

sind des Glückes Unterpfand<br />

Blüh im Glänze dieses Glückes<br />

blühe deutsches Vaterland.<br />

Wir sind ein Volk!<br />

Nur die Ewiggestrigen und Neonazis<br />

verlangen noch ein Deutschland<br />

„Von <strong>der</strong> Maas bis an die Memel...“.<br />

Es gab 1990 keine Wie<strong>der</strong>vereinigung,<br />

son<strong>der</strong>n nur einen Beitritt zur BRD.<br />

Die Volkskammer <strong>der</strong> DDR beschloss<br />

am 2<strong>3.</strong> April 1990 mit grosser Mehrheit<br />

den Beitritt <strong>der</strong> DDR zur Bundesrepublik<br />

zum 0<strong>3.</strong> <strong>Oktober</strong> 1990 gemäss § 23 des<br />

Grundgesetztes.<br />

Es gab keine Vereinigung gleichberechtigter<br />

Staaten.<br />

Noch immer fehlt<br />

eine Verfassung für die Republik.<br />

Nachdenken am <strong>3.</strong> <strong>Oktober</strong><br />

An dem genannten <strong>Tag</strong> wurde die<br />

DDR laut Grundgesetz Artikel 23 in<br />

die BRD eingeglie<strong>der</strong>t. Daraufhin<br />

entstand das Beitrittsgebiet <strong>der</strong> neuen<br />

Bundeslän<strong>der</strong>.<br />

Mit Euphorie wurde dieser Akt von<br />

einigen Bevölkerungsteilen ersehnt,<br />

denn blühende Landschaften wurden<br />

im Vorfeld versprochen. Viel<br />

hat sich in den Jahren verän<strong>der</strong>t.<br />

Auch in unserer Stadt. Nach heutiger<br />

Einschätzung ist <strong>Halle</strong> an <strong>der</strong><br />

<strong>Saale</strong> die Stadt <strong>der</strong> Kontraste.<br />

Es gibt viel Neues und Erneuertes<br />

und Manches, was immer noch dem<br />

Zerfall preisgegeben ist. Die Innenstadt<br />

wurde weitestgehend aufpoliert,<br />

aber dem gegenüber gibt es in<br />

den Randbezirken noch Zonen, die<br />

Fremde und Besucher leicht zum<br />

Entsetzen bringen. Wir erleben es<br />

täglich, fieberhaft wird am Abriss<br />

gearbeitet, aber nicht die Ruinen<br />

sind an <strong>der</strong> Reihe, son<strong>der</strong>n intakte<br />

Wohnblocks. Der Abriss o<strong>der</strong> neudeutsch<br />

als Rückbau umschrieben,<br />

hat sich auf die Baulichkeiten <strong>der</strong><br />

DDR-Zeit festgebissen, denn die<br />

„Kaiserzeit“ besitzt in in zahlreichen<br />

Facetten Bestandsschutz. Nur<br />

gut, dass bis jetzt noch keiner von<br />

den neuen Übergeordneten auf den<br />

Gedanken kam, den Helm des Roten<br />

Turmes zu ersetzen, denn seine<br />

schlanke Spitze ist zur Erinnerung<br />

seit 1975 schlicht und ergreifend<br />

ein DDR-Produkt.<br />

hajo


Linkes Blatt für <strong>Halle</strong> Seite - 2 - / 1. <strong>Oktober</strong>ausgabe<br />

Aus <strong>der</strong> letzten Stadtratssitzung am 19. September 2007<br />

Es gibt keinen Stellvertreter von<br />

Frau Oberbürgermeisterin Szabados!<br />

Der „Posten“ des Bürgermeisters<br />

bleibt nun bis zu einer Neuwahl<br />

offen. Auch unsere Fraktion<br />

hatte dem Wi<strong>der</strong>spruch gegen den<br />

Stadtratsbeschluss „Antrag <strong>der</strong><br />

CDU-Stadtratsfraktion - Bestimmung<br />

des ersten allgemeinen Vertreters<br />

<strong>der</strong> Oberbürgermeisterin“<br />

mehrheitlich zugestimmt. Bereits in<br />

<strong>der</strong> Juli-Sitzung des Stadtrates hatte<br />

unsere Fraktion mehrheitlich gegen<br />

den Vorschlag <strong>der</strong> CDU gestimmt.<br />

Nicht die Person Herr Doege stand<br />

für uns dagegen, son<strong>der</strong>n die Form<br />

des Verfahrens. Unserer Auffassung<br />

nach muss u. a. die For<strong>der</strong>ung<br />

unserer Hauptsatzung erfüllt sein,<br />

dass aus <strong>der</strong> Mitte aller Beigeordneten<br />

die Wahl zum Stellvertreter<br />

<strong>der</strong> OB erfolgt. Weiterhin stand<br />

auch die Tatsache zu Buche, dass<br />

Herr Doege im April 2008 ausscheidet,<br />

er seine Stellvertreterfunktion<br />

also nur ein halbes Jahr<br />

ausfüllen könnte! Ein „neuer“<br />

Wirtschaftsdezernent wurde in dieser<br />

Sitzung auch noch nicht gewählt.<br />

Kandidaten werden sich noch<br />

in den Fraktionen vorstellen; wir<br />

gehen von einer Wahl in <strong>der</strong><br />

<strong>Oktober</strong>sitzung des Stadtrates aus.<br />

Als Bürgermeister wird <strong>der</strong>zeit Beigeordneter<br />

Pohlack agieren. Er ist<br />

<strong>der</strong> „dienstälteste“ Beigeordnete und<br />

erfüllt nach unserer Hauptsatzung<br />

damit die Bedingung, „amtierend“<br />

als Bürgermeister tätig zu sein.<br />

Dem Stadtrat wurde vom OB a.D.,<br />

Herrn Dr. Rauen, <strong>der</strong> Abschlussbericht<br />

des Kuratoriums „1200 Jahre<br />

<strong>Halle</strong> an <strong>der</strong> <strong>Saale</strong>“ e.V. vorgelegt.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e erinnerte Dr. Rauen<br />

an die Vielzahl <strong>der</strong> Veranstaltungen<br />

im Jubiläumsjahr, an die vielen ehrenamtlichen<br />

HelferInnen und natürlich<br />

auch an Sponsoren!<br />

Eingebracht wurde <strong>der</strong> Haushalt<br />

für das Jahr 2008! Ab <strong>Oktober</strong><br />

werden die Einzelpläne in den Ausschüssen<br />

diskutiert Ziel soll sein,<br />

den Haushalt noch in diesem Jahr<br />

zu verabschieden. Das wäre ein<br />

Novum! Über konkrete Zahlen und<br />

Fakten werden wir zum späteren<br />

Zeitpunkt berichten. Der Grundsatzbeschluss<br />

zur Umwandlung <strong>der</strong><br />

Kultureinrichtungen Verbund Oper<br />

<strong>Halle</strong>/Staatskapelle <strong>Halle</strong>, Kulturinsel<br />

und Thalia Theater wurde -<br />

auch mit <strong>der</strong> Mehrheit unserer Stimmen<br />

- gefasst. Er beinhaltet, dass<br />

die o. g . Kultureinrichtungen in ein<br />

Mehrspartenhaus in <strong>der</strong> Rechtsform<br />

einer gemeinnützigen GmbH spätestens<br />

zum 01.01.2009 umgewandelt<br />

werden. Diese gemeinnützige<br />

GmbH soll unter <strong>der</strong> Leitung eines<br />

kaufmännischen Geschäftsführers<br />

stehen. Die inhaltliche-administrative<br />

Verantwortung für ihre Sparten<br />

verbleibt bei den jeweiligen<br />

künstlerischen Leitern. Eine Arbeitsgruppe<br />

soll diesen Prozess begleiten.<br />

Gleichzeitig wurde <strong>der</strong> Beschluss<br />

gefasst, das kleine Thalia-Theater<br />

zum 01.08.2008 zu schließen. Mit<br />

diesem Grundsatzbeschluss werden<br />

Einsparungen im Haushalt, bei Personalkosten<br />

bis zu 685.000 Euro, bei<br />

<strong>der</strong> Zusammenführung <strong>der</strong> Werkstätten<br />

um mindestens 200.000 Euro,<br />

erzielt.<br />

Ohne große Diskussion wurde das<br />

Integrierte Stadtentwicklungskonzept<br />

- auch mit unseren Stimmen<br />

- beschlossen. Unsere Vorschläge<br />

und Anmerkungen, die im<br />

Vorfeld als Stellungnahme - auch in<br />

Auswertung <strong>der</strong> 5 Fraktionssitzungen<br />

vor Ort - <strong>der</strong> Verwaltung übergeben<br />

wurden, wird als Abwägung<br />

aufgenommen. Beschlossen wurde<br />

auch <strong>der</strong> „Dringlichkeitsantrag zur<br />

öffentlichen Erschließung des Industriegebietes<br />

<strong>Halle</strong>-Saalkreis an<br />

<strong>der</strong> A 14 und finanzielle Absicherung<br />

<strong>der</strong> Erschließungsmaßnahme“.<br />

Dahinter verbirgt sich, dass bis zu<br />

48 Mio. Euro ® 4,5 Mio. Euro aus<br />

dem „Stadtsäckel“ - die „restlichen“<br />

Mittel als För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> vom Land<br />

Sachsen-Anhalt in die weitere Erschließung<br />

des Industriegebietes<br />

<strong>Halle</strong>-Saalkreis an <strong>der</strong> A 14 fließen.<br />

U. a. sollen spezielle Hochdruckgasleitungen<br />

umverlegt werden.<br />

Damit wird erhofft, dass potentielle<br />

Investoren in Zukunft diese Fläche<br />

verstärkt nachfragen werden.<br />

Auf <strong>der</strong> Grundlage von Anträgen<br />

unserer Fraktion lagen dem Stadtrat<br />

<strong>der</strong> Bericht zur Umsetzung des<br />

SGB II und auch <strong>der</strong> Bericht zur<br />

„Modifizierung <strong>der</strong> Struktur und<br />

Arbeitsweise <strong>der</strong> Leistungsbereiche<br />

<strong>der</strong> ARGE SGB II <strong>Halle</strong> GmbH<br />

zur effizienteren Bearbeitung von<br />

Kundenanliegen“ vor. Nach einem<br />

Modellversuch in <strong>der</strong> ARGE werden<br />

nun bis Ende September in allen<br />

Leistungsteams bestimmte feste<br />

Personenkreise für die Betroffenen<br />

zugeordnet. Damit erhoffen auch<br />

wir uns eine professionellere Arbeit,<br />

die kundenfreundlicher ist,<br />

Wartezeiten verkürzt und auch Wi<strong>der</strong>sprüche<br />

vermin<strong>der</strong>n hilft.<br />

Der Antrag unserer Fraktion zum<br />

Sozialticket wurde modifiziert und<br />

im Text wie folgt beschlossen: Der<br />

Ausschuss für Finanzen, städtische<br />

Beteiligungsverwaltung und Liegenschaften<br />

bittet die Verwaltung um<br />

Prüfung, welche Auswirkungen die<br />

Umsetzung des Antrages auf die<br />

HAVAG, den MDV und die Stadt<br />

<strong>Halle</strong> (<strong>Saale</strong>) hätte.<br />

Nicht angenommen wurde eine<br />

Dringlichkeitsvorlage <strong>der</strong> Verwaltung,<br />

die 3 Stadträten die Teilnahme<br />

an einer offiziellen Delegation nach<br />

China ermöglichen sollte. Das Programm<br />

sollte Wirtschaftsgespräche,<br />

als auch kulturelle Austausche etc.<br />

beinhalten. Ein einberufener<br />

Hauptausschuss am 05.10. soll diese<br />

Vorlage nun noch einmal behandeln.<br />

Ute Haupt,<br />

Stadträtin


Linkes Blatt für <strong>Halle</strong> Seite - 3 - / 1. <strong>Oktober</strong>ausgabe<br />

OECD-Studie zeigt:<br />

Paradigmenwechsel in <strong>der</strong> Bildungs- und Hochschulpolitik muss her<br />

Zur OECD-Studie „Bildung auf einen<br />

Blick 2007“ erklärt <strong>der</strong> hochschulpolitische<br />

Sprecher <strong>der</strong> Fraktion<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> Hendrik Lange:<br />

„Wie vieler Studien bedarf es noch,<br />

um zu zeigen, dass das deutsche<br />

Hochschulwesen falsch organisiert<br />

ist? Wie oft muss Deutschland noch<br />

auf die Lücke zwischen Anspruch<br />

und Wirklichkeit hingewiesen werden,<br />

bis ein Umdenken stattfindet?<br />

Wie lange noch wird es dauern, bis<br />

<strong>der</strong> längst fällige Paradigmenwechsel<br />

in <strong>der</strong> Bildungs- und Hochschulpolitik<br />

kommt? Sicherlich -<br />

Vergleiche können hinken. Klar ist<br />

aber auch, dass Deutschland in den<br />

letzten Jahren weiter an Boden und<br />

Zeit verloren hat, mit kräftigem<br />

Zutun <strong>der</strong> politisch Verantwortlichen.<br />

Sachsen-Anhalt bildet da lei<strong>der</strong><br />

keine Ausnahme.<br />

Die OECD-Studie bestätigt, dass<br />

sich die Chancenungerechtigkeit<br />

beim Bildungszugang von <strong>der</strong> Schule<br />

bis in die Hochschulen zieht. Das<br />

kann weniger dem öffentlichen<br />

Hochschulsystem als solchem angelastet<br />

werden, son<strong>der</strong>n vielmehr<br />

<strong>der</strong> dauerhaften Unterfinanzierung<br />

<strong>der</strong> Hochschulen, den unzureichenden<br />

BAföG-Regelungen sowie <strong>der</strong><br />

schrittweisen Einführung von Studiengebühren.<br />

Dass die Landesregierung<br />

die finanziellen Kürzungen<br />

<strong>der</strong> Hochschulen selbst in <strong>der</strong> Zeit<br />

eines doppelten Abiturjahrgangs<br />

weiter durchsetzt und die Bildungsquote<br />

insgesamt im Landeshaushalt<br />

in den nächsten Jahren sogar sinken<br />

soll, zeigt, dass die Landesregierung<br />

nicht verstanden hat, vor welchen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen unser Bundesland<br />

in <strong>der</strong> Zukunft steht. Vor dem<br />

Hintergrund <strong>der</strong> OECD-Studie wirkt<br />

das Personalkonzept von Finanzminister<br />

Bullerjahn, welches den weiteren<br />

Abbau von über 1000 Stellen<br />

an den Hochschulen vorsieht, geradezu<br />

grotesk.<br />

Auf unserem Landesparteitag hatte<br />

ich mich als Redner u. a. zum<br />

Bildungsverein Elbe-<strong>Saale</strong> geäußert:<br />

Die Themen und Veranstaltungen<br />

(beson<strong>der</strong>s die im südlichen Sachsen-Anhalt)<br />

sind mir zu kleinteilig<br />

und entsprechen nur zum Teil meinen<br />

inhaltlichen Erwartungen an die<br />

politische Bildungsarbeit unseres<br />

parteinahen Bildungsvereins. Weniger<br />

an Veranstaltungen ist m. E.<br />

auch mehr - ich bin eher dafür,<br />

lieber „zugkräftige Persönlichkeiten“<br />

einzuladen. Der neue Landesvorstand<br />

sollte vor einer erneuten<br />

Anerkennung des Vereins als parteinahe<br />

Stiftung seine Erwartungen<br />

und Wünsche äußern, bezüglich <strong>der</strong><br />

Themen, Veranstaltungen und auch<br />

bezüglich des Namens. Ich bekam<br />

einigen Beifall für meine dringende<br />

Bitte, den Verein in „Rosa-Luxemburg-Stiftung<br />

Sachsen-Anhalt“ umzubenennen.<br />

Im Anschluss hatte ich längere<br />

Gespräche mit Angelika Klein, <strong>der</strong><br />

Vereinsvorsitzenden und mit Dirk<br />

Rumpf, dem Mitarbeiter des<br />

Bildungsvereins. Ihre Bitten an mich<br />

und uns waren:<br />

1. konkrete Veranstaltungsvorschläge<br />

und -wünsche unterbreiten<br />

und 2. Mitglied im Verein werden.<br />

Was den ersten Punkt angeht, können<br />

viele aus unserem Stadtverband<br />

mitwirken und mein Ziel ist es, dem<br />

Verein bald eine Liste zu übermitteln.<br />

Folgende Punkte sind mir wichtig<br />

und ich bitte euch, weitere Vorschläge<br />

hinzuzufügen.<br />

- eine Reihe „Links denken und<br />

handeln - Persönlichkeiten des 19.<br />

und 20. Jahrhun<strong>der</strong>t“ (z.B. Karl<br />

Marx, Friedrich Engels, Leo Trotzki,<br />

Rosa Luxemburg, Max Hoelz,<br />

Erich Fromm...)<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> tritt dem gegenüber<br />

für eine bessere Finanzierung <strong>der</strong><br />

Hochschulen in Sachsen-Anhalt ein.<br />

Darüber hinaus müssen in gemeinsamen<br />

Anstrengungen von Bund<br />

und Län<strong>der</strong>n bundesweit die Bedingungen<br />

dafür geschaffen werden,<br />

dass mehr junge Menschen ein<br />

Hochschulstudium beginnen und<br />

erfolgreich abschließen können.<br />

Numeri Clausi, Studiengebühren und<br />

ein verfehlter Wettbewerbsfö<strong>der</strong>alismus<br />

sind <strong>der</strong> falsche Weg. Statt<br />

dessen muss Bildungsfinanzierung<br />

eine Gemeinschaftsaufgabe werden,<br />

indem beispielsweise unter den<br />

Län<strong>der</strong>n feste Bildungsbeteiligungsquoten<br />

und Ausstattungsstandards<br />

festgelegt werden.<br />

Nur wenn <strong>der</strong> neoliberalen Bildungsmisere<br />

endlich Einhalt geboten wird,<br />

haben die Hochschulen in Deutschland<br />

eine Chance, eine qualitativ<br />

hochwertige Bildung für möglichst<br />

viele Menschen anzubieten.“<br />

Bildungsverein Elbe-<strong>Saale</strong> - Anregungen auch von dir ?!<br />

- Buchlesungen mit AutorInnen (z.B.<br />

mit Wolfgang Engler, Sahra Wagenknecht,<br />

Werner Rügemer, Täve<br />

Schur, Heinz-Florian Oertel, Stefan<br />

Bollinger, Gisela Steineckert)<br />

- im Jahr 2008 die Begleitung <strong>der</strong><br />

Programmdiskussion <strong>der</strong> Partei <strong>DIE</strong><br />

<strong>LINKE</strong>, vor allem zu den offenen<br />

Punkten im Abschnitt V <strong>der</strong> Programmatischen<br />

Eckpunkte (Diskussionsrunden<br />

u.a. auch mit Sachverständigen,<br />

die nicht unbedingt unserer<br />

Partei nahe stehen)<br />

- Alternative Energien kontra<br />

Energiekonzerne; Linke und Unternehmertum;<br />

Bedingungsfreies<br />

Grundeinkommen - Varianten, Konzepte<br />

und Möglichkeiten; ...<br />

Bitte schreibt bis 10.10.2007 weitere<br />

Vorschläge auf und übermittelt<br />

sie per Brief o<strong>der</strong> E-Mail dem Stadtvorstand<br />

o<strong>der</strong> dem Bildungsverein<br />

direkt. Ants Kiel


Linkes Blatt für <strong>Halle</strong> Seite - 4 - / 1. <strong>Oktober</strong>ausgabe<br />

Europäischer Chemiekreis in Köln<br />

den - wie kommen wir zur<br />

Handlungsfähigkeit, die über<br />

die betrieblichen <strong>Tag</strong>esarbeit<br />

hinausragt,<br />

2. Grundeinkommen und Niedriglohn,<br />

niedrige Lohntarifverträge,<br />

<strong>3.</strong> Reach<br />

4. Gentechnik, Pharmapflanzen,<br />

Patente<br />

5. Migration<br />

Eine interessante Palette an Themen<br />

- <strong>der</strong> Haken für uns Ostdeutsche<br />

an <strong>der</strong> Geschichte ist, dass die<br />

Westdeutschen KollegInnen solche<br />

Seminare als Bildungsurlaub nutzen<br />

können und die Seminare dann natürlich<br />

mitten in <strong>der</strong> Woche begin-<br />

Die AG Betrieb und Gewerkschaften<br />

hat eine spezielle Entstehungsgeschichte.<br />

Als nach <strong>der</strong> Wende<br />

die betrieblichen Strukturen <strong>der</strong> SED<br />

aufgelöst werden sollten, gab es<br />

nicht wenige GenossInnen, die <strong>der</strong><br />

Meinung waren, dass eine sozialistische<br />

Partei ohne Verbindung zu<br />

den ökonomischen Wurzeln <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

undenkbar sei. Nach vielen<br />

Debatten im Januar-Februar<br />

1990 wurde dann im März die IG<br />

(Interessengemeinschaft) Leuna/<br />

Buna gegründet. Daraus erklärt<br />

sich, dass es bis heute in <strong>der</strong> jetzigen<br />

AG Betrieb uns Gewerkschaften in<br />

<strong>Halle</strong> auch Mitglie<strong>der</strong> aus Sachsen<br />

gibt. Die kamen über den Zusammenschluss<br />

von Buna und<br />

Böhlen zum BSL Olefinverbund<br />

dazu.<br />

Bereits im Sommer des gleichen<br />

Jahres gab es Kontakte zu westdeutschen<br />

Betriebsräten und Gewerkschaftern<br />

aus <strong>der</strong> Chemieindustrie.<br />

Es stellte sich schnell heraus,<br />

dass es dort eine feste Struktur-<br />

nämlich den Chemiekreis, gab,<br />

dessen einigendes Band die Unzufriedenheit<br />

mit <strong>der</strong> Politik <strong>der</strong> IG<br />

Chemie - heute IG-BCE war. Da<br />

auch wir unzufrieden mit <strong>der</strong> Poltitik<br />

dieser Gewerkschaft waren ( und<br />

sind), war es ein logischer Schritt,<br />

uns diesem Kreis anzuschließen.<br />

Im Rahmen des Chemiekreises<br />

wurde und wird viel Bildungsarbeit<br />

geleistet, die auch um internationale<br />

Themen behandelt. So wird seit einigen<br />

Jahre einmal pro Jahr ein<br />

Europäischer Chemiekreis organisiert,<br />

bei dem versucht wird, mit<br />

Betriebsräten und Gewerkschaftern<br />

aus an<strong>der</strong>en Europäischen Län<strong>der</strong>n<br />

in Kontakt zu kommen und sich<br />

gemeinsame Standpunkte zu gesellschaftlich<br />

brisanten Themen zu erarbeiten.<br />

In diesem Jahr standen<br />

folgende Themen auf <strong>der</strong> <strong>Tag</strong>esordnung:<br />

1. Die Tellerrandsicht überwinnen.<br />

Bildungsurlaub kennen wir nur<br />

von vom hören-sagen. Somit ist es<br />

uns nicht möglich, dieses Angebot<br />

vollständig zu nutzen. Aber auch in<br />

diesem Jahr konnten wir die Beteiligung<br />

einer Genossin absichern und<br />

sind somit in <strong>der</strong> Lage, anhand <strong>der</strong><br />

Unterlagen und Berichte uns über<br />

die behandelten Themen zu informieren.<br />

Das wird in den nächsten<br />

Beratungen unserer AG eine Rolle<br />

spielen. Wer Lust hat, sich daran zu<br />

beteiligen, ist herzlich dazu eingeladen,<br />

die Termine werden im Linken<br />

Blatt veröffentlicht.<br />

Inno Rapthel<br />

Sprecher <strong>der</strong> AG Betrieb & Gewerkschaft<br />

<strong>Halle</strong><br />

Gemeinsame Basisberatungen in <strong>Halle</strong>-Neustadt<br />

Mittwoch, 10. <strong>Oktober</strong> 2007, 19 Uhr,<br />

Ernst-Haeckel-Weg 05<br />

BO Zentrum, Frauenbrunnen, Am Bruchsee, Am Tulpenbrunnen,<br />

Heide Süd,<br />

Donnerstag, 18. <strong>Oktober</strong> 2007, 18.30 Uhr,<br />

Ernst-Haeckel-Weg 05<br />

BO Südpark, Am Treff, An <strong>der</strong> Feuerwache<br />

Montag, 12. November 2007, 18 Uhr,<br />

Bürgerladen, Falladaweg 9<br />

BO Am Kleinen Teich, Am Kin<strong>der</strong>dorf, Am Gastronom<br />

„Im Landtag<br />

nichts Neues?“<br />

Gesprächsrunde mit<br />

unserem<br />

Landtagsabgeordneten<br />

Dr. Uwe-Volkmar Köck<br />

Mittwoch, 17.10.2007 um<br />

18:00 Uhr<br />

im Wahlkreisbüro<br />

Ernst-Haeckel-Weg 5<br />

Linkes Blatt<br />

Impressum:<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> <strong>Halle</strong>, Stadtvorstand<br />

Blumenstraße 16<br />

06108 <strong>Halle</strong> (<strong>Saale</strong>)<br />

Telefon 0345 / 20 255 90<br />

eMail info@dielinke-halle.de<br />

Swen Knöchel (v.i.S.d.P)<br />

Herstellung: Eigendruck<br />

Erscheinungsweise: 14 - tägig<br />

Auflage: 650 Exemplare<br />

Spende erbeten<br />

Endredaktion dieser Ausgabe:<br />

27.09.2007<br />

Redaktionsschluss <strong>der</strong> nächsten<br />

Ausgabe: 11.10.2007


Linkes Blatt für <strong>Halle</strong> Seite - 5 - / 1. <strong>Oktober</strong>ausgabe<br />

Regierungen und neuen Amtsinhabern<br />

wird für gewöhnlich eine 100-<br />

<strong>Tag</strong>e-Schonfrist eingeräumt, danach<br />

erfolgt eine erste Bewertung<br />

<strong>der</strong> Arbeit. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> hat diese<br />

Schonfrist nicht erwartet und wurde<br />

vom 1. <strong>Tag</strong> an kritisch begleitet.<br />

Wir nehmen diese Frist zum Anlass,<br />

unsere erste Bilanz zu ziehen - Erklärung<br />

von Bundesgeschäftsführer<br />

Dietmar Bartsch auf <strong>der</strong> Pressekonferenz<br />

am 24. September im<br />

Berliner Karl-Liebknecht-Haus:<br />

In den Umfragen liegen wir <strong>der</strong>zeit<br />

zwischen zehn und zwölf Prozent.<br />

Das heißt, unsere erste Bilanz kann<br />

sich sehen lassen, wir haben unsere<br />

Arbeit gut gemacht. 100 <strong>Tag</strong>e <strong>DIE</strong><br />

<strong>LINKE</strong> haben zwar nicht die Welt<br />

verän<strong>der</strong>t, aber unsere Politikangebote<br />

kommen an: LINKS wirkt.<br />

Die SPD versucht, sich wie<strong>der</strong> als<br />

„linke Volkspartei“ zu präsentieren<br />

und hat für sich das Thema Mindestlohn<br />

entdeckt. Ich darf daran<br />

erinnern: <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> hat den gesetzlichen<br />

Mindestlohn auf die <strong>Tag</strong>esordnung<br />

gesetzt, schon vor dem<br />

letzten Bundestagswahlkampf, als<br />

SPD und Gewerkschaften die Einführung<br />

eines gesetzlichen Mindestlohns<br />

noch nicht unterstützt haben.<br />

Jetzt sind auch die SPD und die<br />

Gewerkschaften für einen gesetzlichen<br />

Mindestlohn, und das ist auch<br />

100 <strong>Tag</strong>e <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong><br />

gut so. Nur lei<strong>der</strong> ist es bei <strong>der</strong> SPD<br />

so, dass immer dann, wenn es konkret<br />

wird, selbst wenn ihr eigener<br />

Textvorschlag im Bundestag zur<br />

Abstimmung steht, die SPD-Abgeordneten<br />

gegen ihren eigenen Vorschlag<br />

stimmen. Insofern hatte es<br />

die SPD schon mehrfach in <strong>der</strong><br />

Hand, einen gesetzlichen Mindestlohn<br />

in Deutschland einzuführen.<br />

Jetzt versucht die SPD mit ihrer<br />

Programm-Debatte wie<strong>der</strong><br />

Anschluss an verlassene sozialdemokratische<br />

Traditionen zu finden<br />

und hat den demokratischen Sozialismus<br />

wie<strong>der</strong>entdeckt. Kurt Beck<br />

sagt heute sogar, dass er nicht auf<br />

alle Teile <strong>der</strong> Agenda 2010 stolz<br />

sein könne. Da interessiert mich<br />

schon, welche Teile er da konkret<br />

meint: Hartz-IV, den Ausbau des<br />

Niedriglohnsektors, o<strong>der</strong> was?<br />

Programmatische Aussagen sind<br />

das eine, die tägliche praktische<br />

Politik das an<strong>der</strong>e.<br />

Der Versuch <strong>der</strong> SPD, die „Kleinen<br />

Leute“ wie<strong>der</strong> zu gewinnen, ist unglaubwürdig,<br />

Denn wenn heute die<br />

Nettolöhne auf dem niedrigsten<br />

Stand seit 20 Jahren sind, dann ist<br />

das auch das Erbe von Rot-Grün<br />

und <strong>der</strong> heutigen Politik <strong>der</strong> Großen<br />

Koalition.<br />

Ich zitiere selten den Generalsekretär<br />

<strong>der</strong> CDU, <strong>der</strong> mit Blick auf die<br />

SPD sagte: „Wer die marxistische<br />

Gesellschaftsanalyse als Wurzel und<br />

den demokratischen Sozialismus als<br />

Ziel beschreibt, hechelt <strong>der</strong> Linkspartei<br />

hinterher.“ Und ich ergänze:<br />

es hat keinen Zweck <strong>der</strong> <strong>LINKE</strong>N<br />

hinterher zu hecheln und die LIN-<br />

KE nur aus machttaktischen Gründen<br />

zu betrachten.<br />

Heute verständigt sich die SPD zur<br />

Erbschaftssteuer. Die Erbschaftssteuer<br />

ist ein wichtiges verteilungspolitisches<br />

Instrument. Die Reformfreudigkeit<br />

<strong>der</strong> Großen Koalition<br />

blieb bisher immer dann auf <strong>der</strong><br />

Strecke, wenn es um die Vermögensmillionäre<br />

geht, <strong>der</strong>en Zahl ständig<br />

steigt. Dabei wäre die schon lange<br />

angekündigte Erbschaftssteuerreform<br />

eine gute Gelegenheit, starke<br />

Schultern stärker zu belasten.<br />

Hier kann die SPD Farbe bekennen.<br />

In den nächsten Jahren werden<br />

nach Berechnungen <strong>der</strong> Dresdner<br />

Bank in Deutschland 1,3 Billionen<br />

Euro vererbt. Es ist die Pflicht<br />

<strong>der</strong> Politik, die haushalts- und<br />

verteilungspolitische Funktion <strong>der</strong><br />

Erbschaftsteuer für das Gemeinwesen<br />

zu nutzen. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> steht<br />

für eine sozial verantwortliche Reform<br />

<strong>der</strong> Erbschaftsteuer mit angemessenen<br />

Freibeträgen.<br />

LINKS wirkt, das zeigt sich auch<br />

bei den Grünen, die <strong>der</strong>zeit einen<br />

schmerzhaften Annäherungsprozess<br />

<strong>der</strong> Führung an die Basis<br />

vollziehen. Der Son<strong>der</strong>parteitag zu<br />

Afghanistan wäre undenkbar gewesen,<br />

wenn <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> ihnen<br />

nicht als ihr schlechtes friedenspolitisches<br />

Gewissen im Nacken<br />

sitzen würde. Ich erwarte die Abstimmung<br />

im Bundestag zu diesem<br />

Thema mit Spannung, hat doch auch<br />

eine Probeabstimmung bei <strong>der</strong> SPD<br />

über die Verlängerung des Afghanistan-Mandats<br />

ein Drittel Gegenstimmen<br />

offenbart.<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> wächst zusammen.


Die ersten 100 <strong>Tag</strong>e haben gezeigt,<br />

dass <strong>LINKE</strong> aufeinan<strong>der</strong> zugehen<br />

und gemeinsam erfolgreich neues<br />

entwickeln können. Das ist eine<br />

wichtige Erfahrung!<br />

Zwölf Landesverbände haben sich<br />

bereits konstituiert und 350 Kreisverbände.<br />

Die ausstehenden vier<br />

Gründungsparteitage in den Län<strong>der</strong>n<br />

Nordrhein-Westfalen, Bremen,<br />

Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz<br />

finden noch im <strong>Oktober</strong><br />

statt.<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> ist attraktiv, <strong>der</strong> Zustrom<br />

von Neumitglie<strong>der</strong>n hält unvermin<strong>der</strong>t<br />

an. 3632 Leute haben<br />

sich seit dem Gründungsparteitag<br />

für <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> entschieden. Das<br />

ist mehr, als die PDS in ihrem besten<br />

Jahr (2005) erreichen konnte<br />

und entspricht fast <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong><br />

einstigen WASG-Mitgliedschaft.<br />

Wir haben jetzt auch Klarheit über<br />

die Mitglie<strong>der</strong>zahl <strong>der</strong><br />

Linkspartei.PDS und <strong>der</strong> WASG<br />

zum 31.12.2006 auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

<strong>der</strong> jetzt vorliegenden Rechenschaftsberichte.<br />

Danach hatte die<br />

Linkspartei.PDS zu dem genannten<br />

Zeitpunkt 60.338 Mitglie<strong>der</strong>, die<br />

WASG 8944. Damit gibt es eine<br />

offizielle Ausgangszahl für <strong>DIE</strong><br />

<strong>LINKE</strong> 69.282. Nur sechs Wochen<br />

nach <strong>der</strong> Parteineugründung hatte<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> bereits 70.943 Mitglie<strong>der</strong><br />

(Stichtag: 31. Juli 2007).<br />

In drei Landesverbänden (Hessen,<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen und Hamburg) werden<br />

Landtagswahlen vorbereitet, in<br />

zwei Landesverbänden (Bayern und<br />

Schleswig-Holstein) Kommunalwahlen.<br />

Unser Ziel ist es, dass <strong>DIE</strong><br />

<strong>LINKE</strong> im kommenden Jahr in<br />

weitere Parlamente einzieht.<br />

Ich fasse noch einmal zusammen:<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> verän<strong>der</strong>t die politische<br />

Landschaft. Sie knüpft an die<br />

Politik-Erwartungen in <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

an. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> ist auf einem<br />

guten Weg, wir werden stärker<br />

und verschieben die Achse <strong>der</strong><br />

Politik in diesem Land nach links.<br />

Linkes Blatt für <strong>Halle</strong> Seite - 6 - / 1. <strong>Oktober</strong>ausgabe<br />

Mit o<strong>der</strong> ohne Alkohol?<br />

(SK) Sicher kein erfreulicher Anblick sind die Gruppen trinken<strong>der</strong> Menschen<br />

in unserer Stadt. Bereits im August war zur Füllung des Sommerlochs<br />

diskutiert worden, ob <strong>der</strong> Genuss von Alkohol auf Straßen und<br />

Plätzen zu verbieten sei. Schnaps in <strong>der</strong> Papptüte, so wie in Amerika- mit<br />

Recht lehnten die meisten Bürger diese Idee ab.<br />

Eine neue Idee, wie mit dem Problem des öffentlichen Alkohlmissbrauchs<br />

in <strong>Halle</strong> umzugehen sei, hatte <strong>der</strong> Beigeordnete Herr Doege (CDU). In <strong>der</strong><br />

öffentlichen Sitzung unserer Stadtratsfraktion vom 24.09.2007 schlug er<br />

vor, in <strong>der</strong> neuen Gefahrenabwehrverordnung folgende Regelung einzufügen<br />

:<br />

„Auf öffentlichen Straßen, in öffentlichen Anlagen und in öffentlichen<br />

Einrichtungen ist es unbeschadet des § 118 des Gesetzes über Ordnungswidrigkeiten<br />

verboten, sich zum Konsum von Alkohol o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

berauschenden Mitteln nie<strong>der</strong>zulassen, wenn als Folge hiervon das Verhalten<br />

geeignet ist, an<strong>der</strong>e Personen o<strong>der</strong> die Allgemeinheit insbeson<strong>der</strong>e<br />

durch Anpöbeln, Beschimpfungen, Erbrechen, Notdurftverrichtungen,<br />

Behin<strong>der</strong>n des Fahrzeug- und Fußgängerverkehrs, Singen, Johlen, Schreien<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>es Lärmen, Liegenlassen von Flaschen o<strong>der</strong> ähnlichen<br />

Behältnissen zu belästigen o<strong>der</strong> zu gefährden.“<br />

In <strong>der</strong> anschließenden Diskussion blieb dieser Vorschlag unsererseits nicht<br />

unwi<strong>der</strong>sprochen. Es ist richtig, Pöbeleien, Lärmbelästigung und Verunreinigungen<br />

zu verfolgen, dabei sollte es aber egal sein, ob und wieviel <strong>der</strong><br />

Täter dabei getrunken hat. Als Rechtsfolge, so Doege, soll den Tätern ein<br />

Verwarnungsgeld auferlegt werden. Er stellte zugleich resignierend fest,<br />

dass sich die in Frage kommende Tätergruppe selten etwas aus <strong>der</strong>artigen<br />

Geldbußen mache, da es sich zumeist um mittellose Bürger handelt. Er<br />

halte die Vorschrift trotzdem für wichtig, da sie ein Signal aussendet, dass<br />

die Stadt solches Verhalten nicht dulde.<br />

Damit hat er aus meiner Sicht auch schon den wichtigsten Punkt angesprochen.<br />

Es handelt sich eben nicht erstrangig um ein gefahrenabwehrrechtliches,<br />

son<strong>der</strong>n um ein soziales Problem. Ohne Perspektiven und<br />

Hilfestellungen wird dem auch in <strong>Halle</strong> zu beobachtenden<br />

Verelendungsprozess ganzer Bevölkerungsgruppen nicht beizukommen<br />

sein. Repressive ordnungspolitische Maßnahmen führen in <strong>der</strong> Regel nur<br />

zu einer Verdrängung und Verlagerung des Problems.<br />

Ich denke, ein Patentrezept gibt es nicht, vor Polizei und Ordnungsamt<br />

sollten aber Hilfangebote und Perspektiven für die Menschen stehen, die<br />

an den gesellschaftlichen Rand gedrängt wurden.<br />

Ab jetzt Essenausgabe und Klei<strong>der</strong>kammer an einem Ort<br />

Wer in Neustadt wohnt, kennt das Bild schon länger. Vor allem am<br />

Monatsende lange Schlangen schon vor Öffnung <strong>der</strong> Tafel. Es ist<br />

schon erschreckend, wie viele Menschen auf Hilfe angewiesen<br />

sind. Ich habe auch nicht gewusst, wie man helfen kann. Neulich,<br />

bei einer Familienzusammenkunft in einem Restaurant, blieb wie<br />

zumeist, das halbe Büffet übrig,. Auf Nachfrage erklärte sich die<br />

Restaurantleitung bereit, bei <strong>der</strong> "Tafel" anzurufen, und die kamen<br />

auch gleich und holten es ab. Das war mir lieber, als es wegzuwerfen.<br />

Denkt bitte bei <strong>der</strong> nächsten Familienfeier daran.<br />

F. Schlüter-Gerboth


Linkes Blatt für <strong>Halle</strong> Seite - 7 - / 1. <strong>Oktober</strong>ausgabe<br />

Buchtipps:<br />

Der brave Schüler...<br />

Ottokar ist <strong>der</strong> bekannteste Schüler<br />

des Ostens. Einer, <strong>der</strong> es faustdick<br />

hinter den Ohren hat.<br />

Seit vierzig Jahren heckt er seine<br />

Streiche aus und bereichert damit<br />

das Leben seiner Lehrer, Mitschüler<br />

und Eltern auf stets überraschende<br />

Weise neu. Vom braven Schüler<br />

mauserte er sich zum Früchtchen<br />

und Schalk, zum Weltverbesserer<br />

und Philosophen; dann hing er sein<br />

Pioniertuch an den Nagel, schnürte<br />

sein Ränzlein noch einmal und drückte<br />

zu guter Letzt die gesamtdeutsche<br />

Schulbank.<br />

Nach dem Erfolg <strong>der</strong> beiden „Dikken<br />

Ottokar-Bücher“ vereint dieses<br />

Büchlein im Hosentaschenformat<br />

die beliebtesten Ottokar-<br />

Geschichten und die frechsten Sprüche<br />

des braven Schülers.<br />

Ottokar Domma,<br />

Frech wie Ottokar,<br />

Eulenspiegelverlag, 96<br />

Seiten, broschürt, <strong>3.</strong>90 •,<br />

ISBN 978-3-359-01682-<strong>3.</strong><br />

Ein neuer „Kant“<br />

Hermann Kant, einer <strong>der</strong> bedeutendsten<br />

deutschen Schriftsteller,<br />

legt in dem vorliegenden Gesprächsband<br />

persönliches Zeugnis ab, das<br />

über die eigenen Erfahrungen hinausweist<br />

und das politische und literarische<br />

Leben <strong>der</strong> zweiten Hälfte<br />

des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts (in <strong>der</strong> DDR)<br />

ausleuchtet.<br />

Der Autor, <strong>der</strong> als origineller Denker<br />

unter Deutschlands Intellektuellen<br />

gilt, gibt überraschende und<br />

interessante Einblicke in sein Leben,<br />

er spricht über seine öffentlichen<br />

Ämter in <strong>der</strong> DDR und erzählt<br />

von bekannten Persönlichkeiten.<br />

Nicht zuletzt schil<strong>der</strong>t er seine Sicht<br />

auf die deutsch-deutsche Geschichte<br />

und Gegenwart und äußert sich<br />

dabei auch zu konkreten historischen<br />

Ereignissen: vom Aufstand<br />

am 17. Juni über den Bau <strong>der</strong> Berliner<br />

Mauer, den Prager Frühling,<br />

die Biermann-Ausbürgerung, den<br />

Fall <strong>der</strong> Mauer bis hin zum Grass-<br />

Skandal. Dabei gelingt es ihm, sowohl<br />

die naive Perspektive des Erlebenden<br />

darzustellen als auch die<br />

Position des kritisch - distanziert<br />

Betrachtenden einzunehmen.<br />

Es ist dies die bedeutendste Einlassung<br />

des Autors zu seinem Leben.<br />

Kant arbeitet nicht an einer Autobiographie.<br />

Er schreibt weiter Romane.<br />

Irmtraud Gutschke, Feuilleton-Redakteurin<br />

bei „Neues Deutschland“<br />

führte über zwei Jahre Gespräche<br />

mit dem heute über Achtzigjährigen,<br />

in denen er interessante<br />

und überraschende Einblicke in sein<br />

bewegtes Leben gibt.<br />

Irmtraud Gutschke/Hermann<br />

Kant - Die Sache und die Sachen,<br />

Eulenspiegelverlag, 288<br />

Seiten, gebunden mit Schutzumschlag,<br />

mit Bildteil, 14.90 •,<br />

ISBN 978-3-360-01906-6.<br />

Lenin heute<br />

Er war Philosoph, Parteiführer,<br />

Revolutionär, kämpfte für den Sozialismus<br />

in Verbannung, Emigration,<br />

Revolution, Bürgerkrieg und an<br />

<strong>der</strong> Spitze des ersten sozialistischen<br />

Staates. Das einschneidende historische<br />

Ereignis <strong>der</strong> <strong>Oktober</strong>revolution<br />

wäre ohne ihn undenkbar gewesen.<br />

Heinrich Mann sah ihn so:<br />

„Lenin bleibt die stärkste Konzentration<br />

des revolutionären Gedankens.<br />

Er ist <strong>der</strong> Anfang, niemand<br />

hat ihn überwunden, und so viele<br />

sich auf ihn berufen, so viele erhöhen<br />

seine Macht.“ Lenin ist bis heute<br />

eine <strong>der</strong> bedeutendsten Persönlichkeiten<br />

<strong>der</strong> Weltgeschichte und<br />

einer <strong>der</strong> meistzitierten Autoren.<br />

Wissenswertes und Apercuhaftes<br />

über Philosophie, über Ökonomie,<br />

über den Staat, über Arbeiterklasse<br />

und Partei, über Revolution, über<br />

Krieg und Frieden, über Sozialismus<br />

und Kommunismus, durchweg<br />

hochaktuell, ist in diesem Buch versammelt.<br />

Auch für dieses Bändchen,<br />

wie für die Reihe Klassiker<br />

heute überhaupt, gilt: Es kann die<br />

Lektüre des Werkes nicht ersetzen,<br />

aber es kann mit einigen <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Gedanken erste Bekanntschaft<br />

o<strong>der</strong> ein Wie<strong>der</strong>sehen vermitteln,<br />

und das auf die ebenso prägnante<br />

wie unterhaltsame Weise,<br />

die das Heureka - Erlebnis geflügelter<br />

Worte im nachgeborenen Leser<br />

auslösen kann.<br />

Lenin heute.<br />

Wem nützt es?<br />

Hg. Johannes Oehme,<br />

112 Seiten, broschürt., 4.90 •,<br />

ISBN 978-3-355-01741-1.<br />

HALLE-KALENDER<br />

Die Druckerei Heinrich John aus<br />

<strong>Halle</strong> hat auch in diesem Jahr ihren<br />

traditionellen Wandkalen<strong>der</strong> „Impressionen<br />

2008“ herausgegeben.<br />

Der Kalen<strong>der</strong> enthält ausschließlich<br />

<strong>Halle</strong>-Motive in schwarz-weiß<br />

von Volker Seifert, so zum Beispiel<br />

<strong>der</strong> Hansering, die Burg Giebichenstein,<br />

<strong>der</strong> Kühle Brunnen, die Saline,<br />

die Pauluskirche, die Mauerstraße<br />

mit dem Krankenhaus St.<br />

Elisabeth, die Petruskirche in<br />

Kröllwitz und an<strong>der</strong>e.<br />

Der Preis beträgt 18,00 •. Ein<br />

Postkartenkalen<strong>der</strong> mit den gleichen<br />

Motiven ist ebenfalls im Angebot.<br />

Er kostet 5,00 •. Erhältlich sind<br />

die Bücher und Kalen<strong>der</strong> auch<br />

über den Verlag Rüdiger Schneidewind,<br />

Telefon: 5170956.<br />

Email:kontakt@verlagschneidewind.de

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