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Ausgabe 11 im Februar 2009 - Eichenhof-Alveslohe

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<strong>Ausgabe</strong> <strong>11</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2009</strong><br />

Abriss war die Einzige Lösung<br />

Schäden am Dach und am Mauerwerk machten<br />

einen Teilneubau der Scheune nötig<br />

Die Z<strong>im</strong>merleute heben mit einem Kran das marode Scheunendach ab<br />

ass sich der <strong>Eichenhof</strong> ständig verändert,<br />

daran sind die Bewohner und<br />

D<br />

die regelmäßigen Besucher gewöhnt. Aber<br />

<strong>im</strong> Herbst staunten viele denn doch nicht<br />

schlecht, als mitten in dem Anwesen plötzlich<br />

eine große Lücke klaffte. Bis auf die<br />

Werkstatträume war die 35 Meter lange<br />

und 15 Meter breite Scheune abgerissen:<br />

Wo ein Umbau hätte stattfinden sollen,<br />

war ein Neubau unumgänglich geworden.<br />

Der auf dem <strong>Eichenhof</strong> schon bewährte<br />

Architekt Professor Klaus Schubert hatte<br />

alles dafür vorbereitet, dass das geplante<br />

Bauvolumen in dem alten Gehäuse Platz<br />

fand. Aber dann zeigte sich, dass sowohl<br />

das Dach als auch die Außenmauern nur<br />

äußerlich in Ordnung schienen.<br />

Am Dachstuhl waren die Sparren unter der<br />

Abdeckung völlig verrottet. „Das könnt ihr<br />

vergessen“, sagte der Z<strong>im</strong>mermann nur, als<br />

er gefragt wurde, ob und wie man die Schäden<br />

reparieren könnte. Auch die anderen<br />

Beteiligten, zum Beispiel der Statiker, waren<br />

sich bald einig, dass Flickarbeit hier<br />

nicht mehr möglich war – zu teuer und<br />

eine schlechte Qualität als Ergebnis. Also<br />

fiel die Entscheidung: Weg mit dem ganzen<br />

Dach.<br />

Aber auch die Mauern erwiesen sich als zu<br />

schwach. Die Erbauer des alten, 1996 von<br />

den Eichenhöfern übernommenen Bauernhofes<br />

hatten nur eine dünne Wand vor das<br />

tragende Holzgerüst gesetzt. Auch hier war<br />

Abriss die einzige Lösung. Nur der Trakt<br />

Fortsetzung Seite 2<br />

Frau Kneuker-Langenhorst<br />

wird nicht<br />

arbeitslos !<br />

„Wenn die<br />

Zahlen nicht<br />

st<strong>im</strong>men, bringen<br />

auch die<br />

warmen Worte<br />

nichts“, sagt Frau Kneuker-<br />

Langenhorst von Mobi-Dick, unserem<br />

Projekt- und Buchhaltungsbüro „und<br />

eine notleidende Bank sind wir leider<br />

auch nicht, die auf zusätzliche Unterstützung<br />

des Staates rechnen kann.“<br />

Sie denkt dabei an die anstehenden<br />

Pflegesatzverhandlungen <strong>im</strong> 1. Quartal<br />

dieses Jahres mit der neuen, dezentralen<br />

Behörde, die natürlich wieder alles<br />

neu und anders haben möchte.<br />

„Eigentlich wollte ich über Weihnachten<br />

Urlaub machen, stattdessen habe<br />

ich über dem umfänglichen Zahlenwerk<br />

des <strong>Eichenhof</strong>s gehockt, gebucht<br />

und gebucht und die Bilanzen 2008 für<br />

beide Vereine erstellt.“ (Siehe auch<br />

Artikel auf Seite 2)<br />

Toll, Frau Kneuker-Langenhorst,<br />

welches mittelständische Unternehmen<br />

hat schon <strong>im</strong> Januar des folgenden<br />

Jahres die Bilanz parat?<br />

Wir sagen deshalb: Herzlichen Dank!<br />

Dieser Absatz In dieser kann <strong>Ausgabe</strong>: 50 - 100 Wörter<br />

aufnehmen.<br />

Teilabriss Die Überschrift der Scheune ist ein wichtiger Bestandteil<br />

des Magazins <strong>Eichenhof</strong> und sollte gut 2<br />

1<br />

Wirtschaftsfaktor<br />

überlegt sein.<br />

Erlebnisreiche Abweichungen 3<br />

Sie soll den Inhalt in wenigen Worten<br />

Neuer<br />

treffend<br />

Brennofen<br />

beschreiben und die Leser auf<br />

4<br />

Seitenwechsel den Artikel neugierig machen. Entwerfen<br />

Sie die Überschrift, bevor Sie den<br />

4<br />

Letzte Meldung 4<br />

Artikel schreiben. Dies hilft Ihnen, das<br />

Impressum 4


N e u e s v o m E i c h e n h o f<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2009</strong><br />

S E I T E 2<br />

A b r i s s w a r d i e e i n z i g e<br />

L ö s u n g<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

mit den Räumen für die Textil- und die Keramikwerkstatt<br />

blieb, gleichfalls ohne Dach,<br />

erhalten. Er war schon aus historischen Gründen<br />

unantastbar.<br />

Geschafft: Das neue Dach<br />

In rekordverdächtiger Zeit entstanden <strong>im</strong><br />

Büro Schubert die neuen Pläne, und die konnten<br />

schnell verwirklicht werden, weil zu früheren<br />

Erfahrungen diesmal ein zuverlässiger<br />

Z<strong>im</strong>mermann bereitstand. Er schaffte in überraschend<br />

kurzer Zeit das richtige Holz herbei<br />

und verarbeitete es zügig.<br />

Das alles hat natürlich trotzdem Zeit gekostet.<br />

Etwa drei Monate verzögert sich der Bau<br />

insgesamt. Das Einweihungsfest ist nun<br />

vorgesehen am Samstag, 16. Mai <strong>2009</strong>.<br />

Mehrkosten entstehen selbstverständlich<br />

auch: etwa 80.000 Euro nach einem ursprünglich<br />

angesetzten Etat von 1,5 Millionen.<br />

Eine bessere Dämmung wird<br />

möglich<br />

Allerdings hat die notwendige Planänderung<br />

auch ihre gehörigen Vorteile: Das Gebäude<br />

atmet mehr Großzügigkeit. Be<strong>im</strong> Kunsthandwerkermarkt<br />

am ersten Adventswochenende<br />

konnten sich die Besucher, trotz des Rohzustands,<br />

davon schon überzeugen. Auch ist<br />

jetzt eine bessere Dämmung möglich als nach<br />

den alten Plänen.<br />

Im Frühjahr wird nun das Herzstück des <strong>Eichenhof</strong>es<br />

fertig. Es wird acht Wohnungen,<br />

eine zentrale Küche, Therapie- und Arzträume<br />

und wahrscheinlich ein Cafe umfassen.<br />

Und wo früher die Tenne war, entsteht ein<br />

bis zum Dach offener Veranstaltungsraum mit<br />

großer Verwendungsbreite. Spätestens mit<br />

der Einweihung wird wohl die Erinnerung an<br />

den Winter die Bauwirren zu verblassen beginnen.<br />

Spannend wird es allerdings sein zu<br />

sehen, ob dann auch die nicht mehr zutreffende<br />

Bezeichnung „Scheune“ verschwindet.<br />

Bauen, produzieren, sozial wirken<br />

Mit einer Millionen-Bilanz ist der <strong>Eichenhof</strong> ein<br />

wichtiger Wirtschaftsfaktor<br />

s ist eine Zahl, die beeindruckt: Auf<br />

E mehr als fünf Millionen Euro ist die<br />

Bilanz-Summe des <strong>Eichenhof</strong>s inzwischen<br />

gewachsen, n<strong>im</strong>mt man Förderund<br />

Trägerverein zusammen. Das alleine<br />

sagt aber noch nicht viel – und deswegen<br />

lohnt sich auch ein Blick hinter die<br />

Zahlen des Hofes. Dabei wird eines sehr<br />

schnell klar: Die Einrichtung ist inzwischen<br />

ein richtiger Wirtschaftsfaktor –<br />

für seine Betreiber und Bewohner, aber<br />

auch für den Standort <strong>Alveslohe</strong>.<br />

Fast 70 Menschen leben und arbeiten<br />

regelmäßig auf dem <strong>Eichenhof</strong>. Dabei<br />

produzieren sie indirekt Wirtschaftsgüter,<br />

die ansonsten gekauft werden müssten<br />

– vor allem in den Werkstätten ( die<br />

Gärtenrei, die Nutztierhaltung, die Kerzen-Zieherei,<br />

die Keramikwerkstatt und<br />

die Woll- und Webstube). Alle Bereiche<br />

zusammen haben <strong>im</strong> Jahr 2008 ca.<br />

28.000 Euro Umsatz erwirtschaftet.<br />

Wenn man dann noch andere Werte<br />

hinzuaddiert, die in keiner Bilanz ausgewiesen<br />

sind, käme man schnell auf eine<br />

Summe, die viel weit höher wäre:<br />

Mit den Produkten aus Garten und Stall<br />

versorgt sich der Hof teilweise selbst<br />

mit Lebensmitteln.<br />

Zahllose Stunden in<br />

der Küche kommen<br />

hinzu, um das Ganze<br />

zu verarbeiten,<br />

vom Spülen etc.<br />

ganz zu schweigen.<br />

Ein eigenes Blockheizkraftwerk<br />

und<br />

eine Solaranlage auf<br />

dem Dach liefern<br />

Wärme bzw. warmes<br />

Wasser, ein<br />

Tiefbrunnen und<br />

große Regenwassertanks<br />

sorgen<br />

unter anderem für<br />

Toilettenspülung<br />

und Gartenbewässerung.<br />

Was in den vergangenen Jahren die <strong>Ausgabe</strong>n<br />

allerdings maßgeblich in die Höhe<br />

treibt, sind die Investitionen. Ein Beispiel:<br />

Allein für den Bau des Brunnenhauses<br />

wurden gut 1,5 Millionen Euro<br />

investiert, der zur Zeit laufende Quasi-<br />

Neubau der Scheune dürfte eine noch<br />

größere Summe verschlingen. Und wer<br />

hätte gedacht, dass nur die Position<br />

„Fuhrpark“ inzwischen mit genau 39.487<br />

Euro in den Büchern steht?<br />

Doch vor allem das Bauen ist es, das die<br />

Summen so hoch werden lässt: 2007 gab<br />

der Förderverein des <strong>Eichenhof</strong>es knapp<br />

1,4 Millionen Euro nur für die Bautätigkeit<br />

aus. Trotz der Ausschreibungspflicht<br />

kommen <strong>im</strong>mer wieder Unternehmen<br />

aus der näheren Umgebung zum Zug. Bei<br />

der Scheune sind es jetzt unter anderem<br />

die Boden- und Fliesenleger oder die<br />

Elektriker.<br />

Auch als Arbeitgeber wird der <strong>Eichenhof</strong><br />

<strong>im</strong>mer wichtiger – inzwischen beschäftigt<br />

er 38 Mitarbeiter (und zwei Zivildienstleistende),<br />

viele von ihnen wohnen auf dem<br />

Hof und haben ihren Hauptwohnsitz in<br />

<strong>Alveslohe</strong>. Sie sind damit Steuerzahler<br />

und Einnahmequelle für die Gemeinde.<br />

Gerade in Sachen Arbeitsplatz wird aber<br />

auch der besondere Anspruch des<br />

„Unternehmens“ <strong>Eichenhof</strong> deutlich. Es<br />

gibt mehrere Fälle, die das soziale Engagement<br />

der Einrichtung belegen – über die<br />

eigenen Bewohner hinausgehend.<br />

Da ist zum Beispiel die Mitarbeiterin, die<br />

– aus Sibirien kommend – trotz guter<br />

Qualifikationen nirgendwo Anstellung<br />

fand, über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme<br />

zum <strong>Eichenhof</strong> kam und inzwischen<br />

fest angestellt ist. Oder der Mitarbeiter,<br />

der – aus Kasachstan kommend –<br />

ebenfalls lange Hartz IV bezog, über einen<br />

Christian arbeitet in der <strong>Eichenhof</strong>-“Großwäscherei“<br />

Ein-Euro-Job dann erst einmal für ein halbes<br />

Jahr mitarbeitete und inzwischen<br />

ebenfalls fest zum Team gehört. Oder der<br />

Maler, der sich mit einer ICH-AG selbstständig<br />

machte – Hauptkunde war und ist<br />

der <strong>Eichenhof</strong>.<br />

Der <strong>Eichenhof</strong> – ein Unternehmen mit<br />

sozialer Ausrichtung – nicht nur nach<br />

innen, sondern ebenso nach außen.<br />

Gleichzeitig kann er, was die Zahlen angeht,<br />

längst mit einem guten, „normalen“<br />

Mittelständler mithalten.<br />

Benjamin Großkopff


N e u e s v o m E i c h e n h o f<br />

este haben ihren besonderen Platz<br />

F <strong>im</strong> Jahresablauf des <strong>Eichenhof</strong>es. Sie<br />

stiften Gemeinschaft und bereichern<br />

den Einzelnen. Neben dem Maifest, der<br />

Grundsteinlegung für den Umbau der<br />

Scheune, dem Kunsthandwerkermarkt<br />

und anderen Gelegenheiten blieb für<br />

2008 vor allem der Erntedank in Erinnerung,<br />

zumal er diesmal mit dem<br />

Michaeli-Fest zusammengelegt war.<br />

Das Wetter war eher gemischt.<br />

Sonne und heftige Regengüsse<br />

wechselten einander ab. Im Stall<br />

war der Erntedanktisch aufgestellt,<br />

bedeckt mit Feldfrüchten<br />

aus dem eigenen Garten und geschmückt<br />

mit bunten Tüchern<br />

und Bildern. Jedes Haus brachte<br />

noch zusätzliche Früchte mit. So<br />

waren Pflanzen, Tiere und Menschen<br />

unter einem Dach vereint.<br />

Musik, gemeinsamer Gesang und<br />

eine Ansprache zum Inhalt der beiden<br />

Feste gehörten zum Programm.<br />

Danach trennten sich die Wege<br />

nach freier Wahl. Die einen kochten<br />

<strong>im</strong> Brunnenhaus, die anderen<br />

trafen sich zur Musik <strong>im</strong> Rosenhaus,<br />

und eine dritte Gruppe verabredete<br />

sich <strong>im</strong> Sonnenhaus für<br />

einen Spaziergang. Unterdessen<br />

entstand eine höchst schmackhafte<br />

Kürbissuppe. Um sie zu verzehren,<br />

kamen alle wieder an vertrauter Stelle<br />

zusammen, bei den Tieren <strong>im</strong> Stall.<br />

Georg Erdmann<br />

Ein Zoo bietet so viel, dass ihn jeder auf<br />

seine Weise erleben kann. So war es<br />

Die Elefanten und das Geld<br />

auch, als eine <strong>Eichenhof</strong>gruppe Hagenbecks<br />

Tierpark in Hamburg besuchte.<br />

Matthias zum Beispiel berichtete später:<br />

„Ich fand die Straußen so witzig, weil<br />

sie durch das Gitter nach mir geschnappt<br />

haben.“<br />

Jan-Hendrik fand ebenfalls die Affen „am<br />

tollsten“; besonders die Paviane mit<br />

ihren roten Hintern gefielen ihm. Weiter<br />

berichtete er: „Beeindruckend fand<br />

ich die afrikanischen Tiger mit ihren<br />

großen Tatzen und riesigen Zähnen.<br />

Etwas Besonderes waren auch die riesigen<br />

Elefanten. Die Besucher fütterten<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2009</strong><br />

sie mit Karotten und Nüssen und anderen<br />

Dingen. Und wenn sie ein Geldstück<br />

bekamen, gaben sie es mit dem<br />

Rüssel weiter an den Pfleger.“<br />

Janna behielt einen Esel in Erinnerung,<br />

der „i-a“ schrie. Kristin hingegen bewunderte<br />

die großen Giraffen. „Dann<br />

gab es noch“, erzählte sie später, „ein<br />

Wasserbecken mit vielen kleinen Pinguinen.<br />

Auf den Wegen liefen hasenartige<br />

Tiere herum, deren Namen wir<br />

nicht herausfanden. Auf einem Felsen<br />

hat ein Tigerpärchen gespielt.“<br />

Hendrik achtete ebenfalls besonders<br />

auf die Pinguine und die Tiger. Aber<br />

vor allem fiel ihm der Strohhut auf, den<br />

ein Wärter am Eingang auf dem Kopf<br />

trug, während er selbst seinen Strohhut<br />

nicht aufsetzen durfte, weil die Sonne<br />

nicht schien: „Das hat mich schon beschäftigt.“<br />

So unterschiedlich die Eindrücke sonst<br />

waren, eine Tierart blieb allen Teilnehmern<br />

des Ausflugs <strong>im</strong> Gedächtnis: die<br />

Riesenschildkröten mit ihren hin und<br />

her schaukelnden Köpfen.<br />

Claudia Erdmann<br />

Die Sonne scheint, als die Gruppe an<br />

diesem Novembersonntag be<strong>im</strong> Frühstück<br />

sitzt. Was tun an einem solchen<br />

Tag? „Können wir in den Wald fahren?“<br />

fragt Henni. Vier aus der Gruppe sind<br />

heute mit Angehörigen unterwegs. Das<br />

S E I T E 3<br />

Von Riesenschildkröten , Wolkenwänden und Erntedank<br />

Der Alltag in einer Einrichtung wie dem <strong>Eichenhof</strong> folgt festen Abläufen und Ritualen. Aber <strong>im</strong>mer wieder<br />

gibt es erlebnisreiche Abweichungen vom Plan – manchmal geplant, manchmal spontan. Drei Beispiele:<br />

Kürbissuppe bei den Tieren<br />

Foto von einem Ausflug<br />

macht es leichter, einen Ausflug zu organisieren.<br />

Alle st<strong>im</strong>men dem Plan zu, und<br />

als sich zeigt, dass auch die beiden Busse<br />

zur Verfügung stehen, geht es nur noch<br />

ums Zusammenpacken: Medizin, Picknick,<br />

Windeln, Rollstühle, Schlüssel, Geld.<br />

Bis zur Abfahrt bezieht sich allerdings<br />

der H<strong>im</strong>mel, die ersten Tropfen rinnen<br />

die Scheiben herunter, aber das tut der<br />

guten St<strong>im</strong>mung keinen Abbruch. Mit<br />

fliegenden Scheibenwischern fahren wir<br />

Ein Nachmittag voller Abenteuer: Die Eichenhöfer bei Hagenbeck<br />

nach Kollmar an der Elbe. Dort erwartet<br />

uns ein großes Schauspiel am H<strong>im</strong>mel.<br />

Zwar scheint die Sonne nun wieder,<br />

aber es rückt auch eine große,<br />

dunkle Wolkenwand heran, typisches<br />

Schleswig-Holstein-Wetter eben.<br />

Wir wandern einen Plattenweg entlang,<br />

der zwischen Deich und Schilf verläuft.<br />

Von weitem locken uns Schafe, die auf<br />

dem Deich stehen. Jedoch, es beginnt<br />

Die Wanderung der Tapferen<br />

wieder zu regnen, der Wind kommt<br />

von vorn. Alle sind tapfer, sehr tapfer –<br />

bis es nicht mehr geht. Wir laufen zurück<br />

zu einem Spielplatz – mit Sandstrand,<br />

Wellengang und wogenden<br />

Baumwipfeln. Und dann kommt auch<br />

die Sonne wieder durch, ein Hauch von<br />

Urlaubsgefühl stellt sich ein. In der<br />

Gaststätte schiebt der freundliche Wirt<br />

vier Tische zusammen, und wir trinken<br />

wohlig erschöpft unseren Kakao.<br />

Ulrike von Mirbach


N e u e s v o m E i c h e n h o f<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2009</strong><br />

S E I T E 4<br />

In der Kunstwerkstatt<br />

des<br />

E i c h e n h o f e s<br />

entstehen unter<br />

der Leitung<br />

von Isabell<br />

Fischle mit<br />

einer Gruppe<br />

von Betreuten<br />

viele begehrte<br />

K e r a m i k -<br />

objekte<br />

Christine und Jana sind stolz: „Endlich ist auch unser zweiter Brennofen da für unsere kleinen Keramiken.“<br />

Seitenwechsel<br />

Von einem, der es nicht lassen kann<br />

ietmar Schönert, der zu den Eltern<br />

D der Gründergeneration gehört,<br />

arbeitet seit Oktober an zwei Tagen in<br />

der Woche auf dem <strong>Eichenhof</strong>. Er ist<br />

also nicht mehr nur ehrenamtlich tätig.<br />

Warum Schönert (Foto) diesen Seitenwechsel<br />

vollzogen hat und wie er ihn<br />

erlebt beschreibt, er selbst so:<br />

Zwei Umstände haben zu diesem<br />

Schritt geführt: Ein trauriger, nämlich<br />

der Tod unserer geliebten Tochter<br />

Dominique, und ein erfreulicher, nämlich<br />

der Übergang in die Altersteilzeit.<br />

Als normaler Vater <strong>im</strong> Alltag des <strong>Eichenhof</strong>s<br />

mitzuwirken, hätte einen nicht<br />

aufzulösenden Spagat bedeutet: Ich hätte<br />

gleichzeitig als Vater und als Mitarbeiter<br />

denken müssen. Und was die<br />

Altersteilzeit betrifft, so hätten mich die<br />

Erziehung unseres neu angeschafften<br />

Golden Retrievers und ausgedehnte<br />

Spaziergänge nicht ausgefüllt.<br />

Auf dem <strong>Eichenhof</strong> gibt es genug zu tun<br />

für mich. Das künftige Ambulant Betreute<br />

Wohnen in dem Neubau der<br />

Scheune muss bekannt gemacht werden.<br />

Wir entwickeln einen Prospekt,<br />

feilen am Text, suchen neue Mitarbeiter.<br />

Die nächste Hofzeitung wartet auf<br />

Beiträge. „Und dann kümmere Dich<br />

mal um das who is who!“ feuert der<br />

Vorstandskollege Bernd Beiersdorf<br />

mich an. Lars Kühl vom Förderverein<br />

sagt: „Ihr seid doch inzwischen garantiert<br />

unterversichert. Mach mal ‘ne<br />

Inventur, am besten Du filmst das alles<br />

und ermittelst die neuen Preise.“ Er<br />

denkt dabei an die Gebäudehaftpflicht,<br />

die <strong>im</strong> Falle eines Falles wohl nicht<br />

mehr ausreichen würde.<br />

Ich nehme an Mitarbeiterkonferenzen<br />

teil, beteilige mich an der Gremienarbeit<br />

<strong>im</strong> Paritätischen Wohlfahrtsverband<br />

und der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft<br />

des Kreises Segeberg und<br />

sofort und sofort.<br />

Wie geht es mir unter diesen neuen<br />

Umständen? Es ist 12 Uhr, ich fahre auf<br />

den <strong>Eichenhof</strong> und öffne dort die Autotür.<br />

„Kommst Du heute mit uns zum<br />

Essen?“ fragt der <strong>Eichenhof</strong>-Bewohner<br />

Matthias und sagt zu Thorsten, der <strong>im</strong><br />

Garten mit dem Ernten von Rüben<br />

beschäftigt ist: „Das ist nämlich mein<br />

Freund, den ich schon lange kenne.“<br />

„Du“, sage ich, „heute bin ich <strong>im</strong> Sonnenhaus<br />

zum Essen, nächste Woche<br />

komme ich wieder zu euch.“<br />

Im Sonnenhaus sagt Christian: „Schade dass<br />

Dominique tot ist.“ Puh, das geht durch<br />

und durch - ich drücke Christian an mich.<br />

Ambulant Betreutes Wohnen<br />

auf dem <strong>Eichenhof</strong><br />

Albergo – so heißt dieses<br />

neue Angebot ab Frühjahr<br />

<strong>2009</strong> auf dem <strong>Eichenhof</strong>. Es<br />

werden Menschen gesucht, die<br />

eine differenzierte Unterstützung<br />

zur eigenständigen<br />

und selbst best<strong>im</strong>mten Lebensgestaltung<br />

benötigen.<br />

Wir bieten 8 originelle Wohnungen<br />

an.<br />

Interessenten melden sich<br />

bitte bei Dietmar Schönert<br />

auf dem Handy – 0178-7136273<br />

oder direkt auf dem <strong>Eichenhof</strong><br />

- 04193-96610.<br />

Impressum<br />

<strong>Eichenhof</strong> Sozialtherapeutische<br />

Lebens– und Arbeitsgemeinschaft e.V.<br />

Auf dem Felde 14<br />

25486 <strong>Alveslohe</strong><br />

Tel. 04193/96 61-0 Fax 04193/96 61-13<br />

eMail: info@eichenhof-alveslohe.de<br />

He<strong>im</strong>leitung: Ulrich Menke<br />

Vorstand:<br />

D. Schönert, B. Beiersdorf , U. Menke<br />

Redaktion "Neues vom <strong>Eichenhof</strong>‘" :<br />

Dr. Rudolf Großkopff<br />

Satz und Fotos: Bernd Beiersdorf<br />

Förderverein <strong>Eichenhof</strong> e.V.<br />

Karl Siegmann<br />

Stüffeleck 17 22359 Hamburg<br />

Tel. 040 / 20 97 42 80<br />

Spendenkonto<br />

Konto 20 20 212 BLZ 200 400 00<br />

Commerzbank Hamburg

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