Spektrum Schule - Kaufmännische Schulen Müllheim
Spektrum Schule - Kaufmännische Schulen Müllheim
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W I S S E N S W E RTES FÜR ELTERN<br />
<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />
B i l d u n g s wege in Baden-W ü r t te m b e rg<br />
Schuljahr 2009/2010<br />
Baden-Wür t te m b e rg<br />
MINISTERI UM FÜR K ULTUS , JUGEND UND SPORT
BILDUNGSWEGE IN BADEN-WÜRTTEMBERG: VIELE WEGE FÜHREN ZUM ZIEL<br />
(fachgebundene)<br />
Hochschulreife<br />
Hochschulreife<br />
Berufsoberschule<br />
2 Jahre<br />
Fachhochschulreife<br />
mittlerer<br />
Bildungsabschluss<br />
Berufsaufbauschule<br />
1 Jahr<br />
Fachschule<br />
1, 2 Jahre<br />
Fachhochschulreife<br />
Berufskolleg<br />
1, 2, 3 Jahre<br />
Berufliches Gymnasium<br />
3 Jahre<br />
„9+3“ mittlerer Bildungsabschluss<br />
mittlerer Bildungsabschluss<br />
Sonderschule<br />
(zum Teil mit<br />
Bildungsgängen<br />
der<br />
Grundschule,<br />
Hauptschule,<br />
Realschule,<br />
des<br />
Gymnasiums<br />
und der<br />
beruflichen<br />
<strong>Schule</strong>n)<br />
Berufsschule<br />
+ betriebliche<br />
Ausbildung<br />
2 bis 3 1 /2 Jahre<br />
Hauptschulabschluss<br />
Berufsvorbereitungsjahr<br />
(BVJ)<br />
ohne<br />
Abschluss<br />
Berufseinstiegsjahr<br />
(BEJ)<br />
1-jährige<br />
Berufsfachschule<br />
Hauptschulabschluss<br />
2-jährige<br />
Berufsfachschule<br />
(2BFS)<br />
10. Klasse i n<br />
K o o p e r a t i o n<br />
mit dem 1. Jahr<br />
der 2BFS<br />
Werkrealschule<br />
/<br />
Hauptschule<br />
6 bzw.<br />
5 Jahre<br />
Realschule<br />
6 Jahre<br />
Gymnasium<br />
8 Jahre<br />
Grundschule<br />
in der Regel 4 Jahre<br />
Wichtiger Hinweis: Für einige der Übergangsmöglichkeiten gelten zusätzliche Qualifikationsbedingungen.<br />
Diese Grafik kann aus Vereinfachungsgründen nicht sämtliche Übergangsmöglichkeiten darstellen.<br />
2
<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />
I M P R E S S U M<br />
Herausgeber:<br />
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg<br />
Postfach 10 34 42, 70029 Stuttgart<br />
Telefon 0711 279-2835 und -2611, Fax 0711 279-2838<br />
E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@km.kv.bwl.de<br />
Bild ungsth emen im In ternet:<br />
www.kultusportal-bw.de<br />
Redaktion:<br />
Markus Heinkele (verantwortlich), Sönke Asmussen,<br />
Johannes Bergner, Martin Böninger, Rudolf Dieterle, Heinz Eberspächer,<br />
Christa Engemann, Dr. Patrick Häffner, Brigitte Weiske<br />
Gestaltung:<br />
www.part-stuttgart.de<br />
D r uck:<br />
Bechtle Druck&Service GmbH, Esslingen<br />
Fotos:<br />
Roland Dangelmaier (Heubach), Simone Höckele-Häfner (Stuttgart),<br />
Landesbildstelle Württemberg (Stuttgart), Roland Ritter (Mögglingen),<br />
Robert Thiele (Stuttgart)<br />
A u f l a g e : 150.000 Stück<br />
Dezember 2009<br />
Nachbestellungen sind per E-Mail (oeffentlichkeitsarbeit@km.kv.bwl.de)<br />
oder Fax (0711 279-2838) möglich.<br />
Die Abwicklung des Versands erfolgt durch die Remstal Werkstätten<br />
der Diakonie Stetten e.V., eine gesetzlich anerkannte Werkstätte für<br />
Menschen mit Behinderungen.<br />
Alle eingesetzten beziehungsweise verarbeiteten Rohstoffe und<br />
Materialien entsprechen den zum Zeitpunkt der Angebotsabgabe<br />
gültigen Normen beziehungsweise geltenden Bestimmungen und<br />
Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland.<br />
Der Herausgeber hat bei seinen Leistungen sowie bei Zulieferungen<br />
Dritter im Rahmen der wirtschaftlichen und technischen Möglichkeiten<br />
umweltfreundliche Verfahren und Erzeugnisse bevorzugt eingesetzt.<br />
Wa h l w e r b u n g s v e r b o t :<br />
„Diese Informationsschrift wird vom Ministerium für Kultus, Jugend und<br />
Sport Baden-Württemberg im Rahmen seiner verfassungsmäßigen Verpflichtung<br />
zur Unterrichtung der Öffentlichkeit herausgegeben. Sie darf<br />
weder von Parteien noch von deren Kandidatinnen, Kandidaten oder Helferinnen<br />
und Helfern während eines Wahlkampfes zum Zweck der Wahlwerbung<br />
verwendet werden. Dies gilt für alle Wahlen. Missbräuchlich ist<br />
insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen<br />
der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer<br />
Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist auch, die<br />
Broschüre an Dritte zur Verwendung bei der Wahlwerbung weiterzugeben.<br />
Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die vorliegende<br />
Druckschrift nicht so verwendet werden, dass dies als Parteinahme<br />
des Herausgebers zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden<br />
werden könnte. Diese Beschränkungen gelten unabhängig davon, wann,<br />
auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Informationsschrift dem<br />
Empfänger zugegangen ist. Es ist den Parteien jedoch erlaubt, diese<br />
Informationsschrift zur Unterrichtung ihrer Mitglieder zu verwenden.“<br />
I N H A LT<br />
Vo r wo r t<br />
Welche <strong>Schule</strong>?<br />
B i l d u n g s p l ä n e<br />
Hauptschule und Hauptschule<br />
mit We r k re a l s c h u l e<br />
We i te re ntwicklung der Hauptschule<br />
zur We r k re a l s c h u l e<br />
Re a l s c h u l e<br />
G y m n a s i u m<br />
S o n d e r s c h u l e<br />
Berufliche <strong>Schule</strong>n<br />
Wichtige Info r m at i o n e n<br />
Wichtige Ad re s s e n<br />
4<br />
5<br />
7<br />
9<br />
12<br />
14<br />
19<br />
23<br />
27<br />
33<br />
34<br />
3
Vo r wo r t<br />
LIEBE ELTERN,<br />
am Ende der vierten Grundschulklasse wechselt Ihr<br />
Kind in eine der weiterführenden <strong>Schule</strong>n: in die<br />
Hauptschule, die Realschule oder das Gymnasium.<br />
Für viele Eltern, Schülerinnen und Schüler ist die<br />
Entscheidung über die schulische Laufbahn und die<br />
damit verbundenen Möglichkeiten nicht leicht. Mit<br />
dieser Broschüre wollen wir Ihnen einige Entscheidungshilfen<br />
für den weiteren schulischen Weg Ihres<br />
Kindes geben.<br />
In den weiterführenden <strong>Schule</strong>n des Landes wird<br />
seit dem Schuljahr 2004/2005 nach neuen Bildungsplänen<br />
unterrichtet. Kompetenzen beschreiben, was<br />
die Schülerinnen und Schüler am Ende bestimmter<br />
Bildungsabschnitte können sollen, die Kerncurricula<br />
für die einzelnen Fächer werden durch das Schulcurriculum<br />
ergänzt und vertieft, die Kontingentstundentafel<br />
gibt organisatorische Spielräume. Die<br />
Qualitätsentwicklung und die damit zusammenhängende<br />
Evaluation – also die Bewertung und Beurteilung<br />
von schulischen Maßnahmen und Unterrichtsergebnissen<br />
– wird an allen <strong>Schule</strong>n seit dem Schuljahr<br />
2007/2008 flächendeckend umgesetzt.<br />
Mit unserem Maßnahmenpaket “Qualitätsoffensive<br />
Bildung” unterstützen wir die <strong>Schule</strong>n dabei, allen<br />
Schülerinnen und Schülern sehr gute Lernbedingungen<br />
zu ermöglichen. Die schrittweise Senkung des<br />
Klassenteilers hilft allen Schularten, Schülerinnen<br />
und Schüler intensiver zu fördern und konzentrierten<br />
Unterricht zu gewährleisten.<br />
Selbstverständlich können Politik und <strong>Schule</strong> nur<br />
den Rahmen vorgeben. Deshalb stärken die Bildungspläne<br />
auch die Bildungs- und Erziehungspartnerschaft<br />
zwischen <strong>Schule</strong> und Elternhaus.<br />
Ich bitte Sie, die Lehrerinnen und Lehrer in ihrer<br />
Arbeit zu unterstützen und Ihre Chancen als Eltern<br />
wahrzunehmen, an der erfolgreichen Bildung Ihres<br />
Kindes mitzuarbeiten. Wenn <strong>Schule</strong> und Eltern<br />
offen und vertrauensvoll zusammenarbeiten, profitieren<br />
beide – und am meisten Ihr Kind.<br />
Alles Wissenswerte über die unterschiedlichen Bildungsinhalte<br />
der einzelnen Schularten und über die<br />
Bestandteile der Bildungsreform finden Sie in dieser<br />
Broschüre. Außerdem enthält sie ausführliche Informationen<br />
zur schulischen Förderung von Kindern<br />
und Jugendlichen mit Behinderungen in allgemeinen<br />
<strong>Schule</strong>n und Sonderschulen.<br />
Sie werden sehen, Baden-Württemberg verfügt über<br />
ein breit gefächertes, gut ausgebautes Schulwesen,<br />
das für jedes Kind mit seinen individuellen Fähigkeiten<br />
und Begabungen gute Chancen eröffnet.<br />
Ihrem Kind stehen, gleich welche weiterführende<br />
<strong>Schule</strong> es besucht, alle Möglichkeiten bis hin zum<br />
Studium offen – auch über das berufliche Schulwesen<br />
und den zweiten Bildungsweg.<br />
Wenn Ihr Kind in der vierten Klasse ist, lädt Sie die<br />
<strong>Schule</strong> außerdem zu einer Informationsveranstaltung<br />
über die weiterführenden <strong>Schule</strong>n ein. Bei dieser<br />
Veranstaltung sowie in Einzelgesprächen mit der<br />
Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer können Sie<br />
sich auch persönlich beraten lassen.<br />
Seien Sie herzlich gegrüßt!<br />
Helmut Rau MdL<br />
Minister für Kultus, Jugend und Sport<br />
des Landes Baden-Württemberg<br />
4
<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />
Welche we i te r f ü h re n d e<br />
<strong>Schule</strong> passt für mein Kind?<br />
Im letzten Grundschuljahr steht für Sie als Eltern vo r<br />
allem eine Frage im Vordergrund: Auf welche weiterführende<br />
<strong>Schule</strong> soll ich mein Kind schicken? Für<br />
viele Eltern ist diese wichtige Weichenstellung für<br />
die Entwicklung ihres Kindes mit erheblich e n<br />
Unsicherheiten verbunden. Eltern wie Kinder knüpfen<br />
an diese Entscheidung für die weitere Schullaufbahn<br />
Hoffnungen und Erwartungen, aber auch<br />
Misserfolgs-, Versagens- und Überforderungsängste.<br />
Unabhängig davon ist erfreulicherweise festzustellen,<br />
dass die meisten Eltern mit der so genannten<br />
G r u n d s chulempfehlung einve r standen sind. Wa s<br />
passiert aber, wenn die Eltern anderer Meinung sind<br />
und ihr Kind zum Beispiel nicht – wie empfohlen –<br />
auf die Hauptschule, sondern gleich auf die<br />
Realschule oder das Gymnasium schicken wollen?<br />
DIE GRUNDSCHULEMPFEHLUNG<br />
Dieses Votum der <strong>Schule</strong> wird verbindlich, wenn es<br />
die Eltern anerkennen. Manche Eltern sind mit der<br />
Grundschulempfehlung jedoch nicht einverst a n d e n .<br />
Sie möchten ihrem Kind – auch für den späteren Ko n-<br />
k u rrenzkampf auf dem Ausbildungs- und St e ll e n m a r k t<br />
– die besten Chancen erö f f n e n .<br />
Doch falsche Schullaufbahnentscheidungen, die auf<br />
einer unre a l i st i s chen Einschätzung der Erfolgschancen<br />
beruhen, können zu schweren Belastungen<br />
des Kindes, zur Verminderung seiner Motivation, zu<br />
Verhaltensstörungen, ja zur Destabilisierung seiner<br />
Persönlichkeit führen. Auch die Leistungsfähigkeit<br />
der weiterführenden <strong>Schule</strong>n wird beeinträchtigt,<br />
wenn eine große Zahl an Schülerinnen und Schülern<br />
nach teilweise jahrelangen Misserfolgskarrieren die<br />
Schulform wechseln muss.<br />
DAS AUFNAHMEVERFAHREN<br />
Im ersten Halbjahr der vierten Klasse werden die Eltern<br />
zu einem Informationsabend eingeladen, der an<br />
der Grundschule stattfindet. Schulleiterinnen und<br />
Schulleiter der Hauptschule, der Realschule, des<br />
Gymnasiums und einer beruflichen <strong>Schule</strong> geben Au s-<br />
kunft über die Leistungsanforderungen und Arbeitsweisen<br />
ihrer Schulart, aber auch über die Abschlüsse<br />
und Querverbindungen zwischen den Schularten.<br />
Für Auskünfte und Beratungen stehen an diesem<br />
Abend Klassenlehrerin/Klassenlehrer, Schulleiterin/<br />
Schulleiter und die oder der Vorsitzende des Elternbeirats<br />
zur Verfügung. Auf Wunsch kann auch die<br />
Beratungslehrkraft hinzugezogen werden. Diese hat<br />
eine psychologisch-pädagogische Zusatzausbildung<br />
und ist für mehrere <strong>Schule</strong>n zuständig. Zu ihren<br />
Pflichtaufgaben gehört unter anderem die Beratung<br />
beim Übertrittsverfahren. Sinnvoll ist es, zusätzlich<br />
den persönlichen Kontakt zur Klassenlehrerin oder<br />
zum Klassenlehrer und den anderen die Klasse unterrichtenden<br />
Lehrkräften zu suchen, um sich zu informieren<br />
und individuell beraten zu lassen. Die<br />
Klassenlehrerin beziehungsweise der Klassenlehrer<br />
kennt das Kind am besten, hat den Vergleich zu den<br />
anderen Kindern und weiß aus Erfahrung, welche<br />
weiterführende <strong>Schule</strong> der bisherigen Lernentwicklung<br />
und den Interessen des einzelnen Kindes am<br />
ehesten entspricht. Die Lehrkräfte der vierten Klassen<br />
tauschen sich regelmäßig mit den Kolleginnen<br />
und Kollegen der weiterführenden Schularten über<br />
Lernformen, Anforderungen und Übergangsprobleme<br />
aus.<br />
E LT E R N - L E H R E R - K O N TA K T<br />
Der regelmäßige Kontakt zwischen Elternhaus und<br />
<strong>Schule</strong> während der gesamten Grundschulzeit des<br />
Kindes ist schon deshalb wichtig, weil durch das vertrauensvolle<br />
Miteinander eine echte Erziehungspartnerschaft<br />
entstehen kann. Damit wird auch vermieden,<br />
dass die Ausgabe der Grundschulempfehlung<br />
zum Tag der Überraschung wird, der hektische Aktivitäten<br />
auslöst, auf die das Kind meistens verunsichert<br />
und ängstlich reagiert.<br />
Sind Sie sich als Eltern trotz Beratung der Lehrkraft<br />
unsicher, können Sie auch eine schulpsychologische<br />
Beratungsstelle aufsuchen, die unter anderem Schullaufbahnempfehlungen<br />
abgibt. Dies sollten die Eltern<br />
spätestens zu Beginn des vierten Schuljahres tun.<br />
Die Klassenkonferenz berät zu Beginn des zweiten<br />
Halbjahres des vierten Schuljahres über jedes einzelne<br />
Kind. Wird das Kind für die Realschule empfohlen,<br />
so muss im so genannten Anmeldezeugnis (nich t<br />
in der Halbjahresinformation) im Durchschnitt in<br />
den Fächern Deutsch und Mathematik mindestens<br />
die Note 3,0 erreicht werden. Bei einer Empfehlung<br />
für das Gymnasium muss der Notendurchschnitt in<br />
Deutsch und Mathematik mindestens 2,5 betragen.<br />
Nicht allein diese beiden Noten sind allerdings für<br />
eine Empfehlung ausschlaggebend. Berücksichtigt<br />
werden auch das Lern- und Arbeitsverhalten, die Art<br />
und Ausprägung der Leistungen in den anderen Fächern<br />
und Fächerverbünden und die bisherige Entwicklung<br />
des Kindes, die erwarten lassen können,<br />
dass das Kind den Anforderungen der empfohlenen<br />
Schulart gewachsen sein wird.<br />
5
DAS BERAT U N G S V E R FA H R E N<br />
Wenn Sie mit der Grundschulempfehlung nicht einverstanden<br />
sind, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder<br />
Sie nehmen das Beratungsverfahren in Anspruch<br />
oder Sie melden Ihr Kind gleich zur Aufnahmeprüfung<br />
an, was Sie auch noch nach dem Beratungsverfahren<br />
machen können.<br />
In diesem Verfahren werden mehrere Kinder von<br />
einer Beratungslehrkraft getestet, die zwei verschiedene<br />
allgemeine Begabungstests durchführt, die landesweit<br />
einheitlich festgelegt und nach den vorgegebenen<br />
Normen ausgewertet werden.<br />
N a ch einem Beratungsgespräch mit den Eltern tagt die<br />
K l a s s e n k o n f e renz gemeinsam mit der Beratungslehrkraft,<br />
die ebenfalls st i m m b e re chtigt ist, und besch l i e ß t<br />
die „Gemeinsame Bildungsempfehlung“. Entspricht<br />
die Empfehlung den Vo r stellungen der Eltern, so können<br />
sie ihr Kind an der gewünschten <strong>Schule</strong> anmelden.<br />
I st dies nicht der Fall, können sie sich entscheiden, ob<br />
sie ihr Kind zur Aufnahmeprüfung anmelden wo l l e n .<br />
DIE AUFNAHMEPRÜFUNG<br />
Die Aufgaben für die Aufnahmeprüfung werden<br />
zentral vom Kultusministerium – auf der Grundlage<br />
des Bildungsplanes der vierten Grundschulklasse<br />
und unter Einbeziehung von Lehrerinnen und Lehrern<br />
aller betroffenen Schularten – gestellt. Damit<br />
werden sowohl die Voraussetzungen der abgebenden<br />
Schulart als auch die Erwartungen der aufnehmenden<br />
Schularten berücksichtigt. Die Prüfung besteht<br />
aus einem schriftlichen und einem mündlichen<br />
Teil. Sollte das Kind den Durchschnitt für die<br />
gewünschte Schulart nach der schriftlichen Prüfung<br />
(3,0 für die Realschule, 2,5 für das Gymnasium)<br />
nicht erreicht haben, so wird eine mündliche Prüfung<br />
durchgeführt. Die Leistungen für die schriftliche<br />
und mündliche Prüfung zählen je zur Hälfte.<br />
CHANCEN DES KINDES BEI DER<br />
A U F N A H M E P R Ü F U N G<br />
Eine Prüfung ist immer eine punktuelle Leistungsfeststellung,<br />
deren Ergebnis von Faktoren wie Prüfungsangst,<br />
fremde Umgebung, fremde Personen<br />
und Tagesform abhängt. Erfahrungsgemäß werden<br />
auch häufig Kinder zur Prüfung angemeldet, deren<br />
Anmeldezeugnis unter „ausreichend“ liegt.<br />
Wenn Sie sich als Eltern mit dem Gedanken tragen,<br />
Ihr Kind zur Aufnahmeprüfung anzumelden, sollten<br />
Sie folgende Punkte bedenken:<br />
• Besteht eine realistische Chance, dass das Kind die<br />
Prüfung bestehen wird, oder ist es bezüglich der Noten<br />
von den geforderten Durchschnittswerten weit<br />
entfernt?<br />
• Will das Kind selbst an der Aufnahmeprüfung teilnehmen?<br />
• Ist es eher misserfolgsängstlich oder erfolgszuversichtlich?<br />
• Kann das Kind jetzt und zukünftig die geforderten<br />
Leistungen selbstständig erbringen, also ohne ständige<br />
Unterstützung oder Nachhilfe von außen?<br />
• Können das Kind und die Familie einen Misserfolg<br />
bei der Prüfung verkraften?<br />
Die Prüfung am Ende des vierten Schuljahres ist keine<br />
endgültige Entscheidung, auch in der Orientierungsstufe<br />
(Klassen 5 und 6) sind Korrekturen der<br />
Schullaufbahn nach allen Richtungen möglich.<br />
Die Beratungslehrerinnen und -lehrer haben in der<br />
Orientierungsstufe einen weiteren Aufgabenschwerpunkt.<br />
Ein enger Kontakt zwischen Elternhaus und<br />
<strong>Schule</strong> ist auch in der Orientierungsstufe wichtig.<br />
WARUM KÖNNEN NICHT GLEICH DIE<br />
E LTERN ENTSCHEIDEN?<br />
Kinder unterscheiden sich in ihrem Leistungsvermögen,<br />
ihrer Motivation, ihren Stärken und Schwächen<br />
und damit auch in ihrer Erfolgsaussicht auf den<br />
unterschiedlichen weiterführenden <strong>Schule</strong>n. Das gegliederte<br />
baden-württembergische Schulwesen bietet<br />
jedem Kind eine seinen Möglichkeiten angemessene<br />
weiterführende Schulart an.<br />
Das mehrstufige Entscheidungsverfahren, verbunden<br />
mit der Möglichkeit, die Schullaufbahn in der<br />
Orientierungsstufe zu korrigieren, gewährt ein Maximum<br />
an Zuverlässigkeit. Bei einer kindgerechten<br />
Entscheidung für eine weiterführende <strong>Schule</strong> sollte<br />
deshalb im Vordergrund aller Überlegungen die Frage<br />
stehen, welche Schulart für das Kind am besten<br />
passt und seine Talente optimal fördert.<br />
Um künftige Überforderungen wie Unterforderungen<br />
zu vermeiden, müssen Eltern und Grundschule<br />
– das ist in diesem Zusammenhang das A und O –<br />
vertrauensvoll zusammenwirken.<br />
BILDUNGSWEGE IN BADEN-WÜRT T E M B E R G<br />
Die Übersicht über die „Bildungswege in Baden-<br />
Württemberg” (siehe Seite 2) zeigt die vielfältigen<br />
M ö g l i chkeiten Bildungsabschlüsse zu erre i ch e n .<br />
Nach dem baden-württembergischen Prinzip „Kein<br />
Abschluss ohne Anschluss” ist es den Schülerinnen<br />
und Schülern dabei möglich, weitere qualifizierte<br />
Schulabschlüsse zu erwerben. Die verschiedenen<br />
Bildungsziele sind in der Grafik gelb unterlegt:<br />
H a u p t s ch u l a b s chluss, mittlerer Bildungsabsch l u s s ,<br />
Fachhochschulreife und Hochschulreife. Zur Erreichung<br />
dieser Ziele bieten die allgemein bildenden<br />
und beruflichen <strong>Schule</strong>n die entsprechenden Bildungsgänge<br />
an. Die Schularten der allgemein bildenden<br />
<strong>Schule</strong>n fördern Schülerinnen und Schüler ab<br />
der fünften Klasse gemäß ihrer Begabungen und<br />
Neigungen. Schulabgängerinnen und Schulabgänger<br />
aus den allgemein bildenden <strong>Schule</strong>n können sich in<br />
den beruflichen Bildungsgängen weiter qu a l i f i z i e re n<br />
und Bildungsabschlüsse bis hin zum Abitur erwe r b e n .<br />
Auf den folgenden Seiten stellen sich die verschiedenen<br />
Schularten vor. Sie finden auch Hinweise auf<br />
die in der jeweiligen Schulart zu erwerbenden Bildungsabschlüsse<br />
und auf Möglichkeiten des Anschlusses<br />
nach dem Abschluss.<br />
We i t e re Informationen sind im Internet abrufbar unter<br />
w w w. k u l t u s p o rt a l - b w.de > Informationen für > Eltern<br />
6
<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />
B i l d u n g s p l ä n e<br />
ALLGEMEIN BILDENDE SCHULEN<br />
Alle allgemeinen <strong>Schule</strong>n des Landes erhielten zum<br />
S chuljahr 2004/2005 neue Bildungspläne, die im Rahmen<br />
einer grundlegenden Reform erarbeitet wurden.<br />
Im Internet sind die Bildungspläne unter<br />
w w w. k u l t u s p o r t a l - b w.de > <strong>Schule</strong> in Baden-W ü r t t e m-<br />
berg > Bildungsstandards > Bildungspläne abrufbar.<br />
Die Bildungspläne orientieren sich am Lernen der<br />
Schülerinnen und Schüler und ermöglichen durch<br />
die Ausrichtung an Kompetenzen zugleich auch die<br />
Vergleichbarkeit der Ergebnisse schulischer Arbeit.<br />
Sie verfolgen das Ziel, eine breite Allgemeinbildung<br />
anzubahnen, die Schülerinnen und Schüler in ihrem<br />
Entwicklungsprozess zu begleiten und langfristig<br />
Kompetenzen anzulegen, auf die sie auch nach ihrer<br />
Schulzeit zurückgreifen können. Dabei ist ein Unterricht<br />
vorgesehen, der selbstständiges Lernen und Arbeiten<br />
fördert, aktiv beteiligt und vielfältige Erfahrungen<br />
im fächerverbindenden und projektorientierten<br />
Unterricht bietet.<br />
Auf die wesentlichen Bestandteile der neuen Bildungspläne<br />
wird auf Seite 7 und 8 eingegangen.<br />
Die Bildungsstandards wurden seit Beginn des<br />
Schuljahres 2004/2005 schrittweise eingeführt: In der<br />
Grundschule werden seit dem Schuljahr 2006/2007<br />
alle Klassen nach dem neuen Bildungsplan unterrichtet,<br />
so dass die Bildungsstandards nun auch für<br />
die Entscheidung herangezogen werden, welche weiterführende<br />
Schulart das Kind nach Beendigung der<br />
Grundschule ab Klasse 5 besuchen soll.<br />
In diesem Zusammenhang wurden in den weiterführenden<br />
<strong>Schule</strong>n auch strukturelle Weiterentwicklungen<br />
vorgenommen. So wurden der fremdsprachliche<br />
und der naturwissenschaftlich-technische Unterricht<br />
ausgeweitet und Fächerverbünde und themenorientierte<br />
Projekte eingeführt. Fäch e r ü b e r g reifende Lernansätze<br />
haben heute ihren festen Platz und werden<br />
unterstützt durch die Öffnung schulischen Lernens<br />
in die Gemeinde, in Unternehmen und Betriebe.<br />
S O N D E R S C H U L E N<br />
Für die Sonderschulen mit den Bildungsgängen<br />
Grundschule, Hauptschule, Realschule und Gymnasium<br />
ergaben sich mit den neuen Bildungsplänen für<br />
die allgemeinen <strong>Schule</strong>n neue Arbeitsgrundlagen.<br />
Der mit der Bildungsplanreform neu abgesteckte<br />
Rahmen für Bildung und Erziehung in den allgemeinen<br />
<strong>Schule</strong>n war auch Anlass und Voraussetzung dafür,<br />
dass die Bildungspläne für die Sonderschulen<br />
fortgeschrieben werden.<br />
Der neue Bildungsplan für die Förderschulen ist<br />
zum Schuljahr 2008/2009 in Kraft getreten. Mit<br />
einem ersten Entwurf für den Bildungsplan der<br />
<strong>Schule</strong> für Geistigbehinderte wurden die <strong>Schule</strong>n<br />
mit Beginn des Schuljahres 2008/2009 direkt am Bea<br />
r b e i t u n g s p roz ess beteiligt. Ein offizieller Anhörungsentwurf<br />
wird noch im Laufe des Schuljahres<br />
2008/2009 zur Verfügung gestellt. Die Arbeiten zu<br />
den Bildungsplänen für die anderen Sonderschultypen<br />
sind aufgenommen.<br />
SCHULE ENTWICKELN – QUALITÄT FÖRDERN<br />
Mit der Einführung der Bildungspläne wurde den<br />
<strong>Schule</strong>n Eigenständigkeit übertragen, um auf den<br />
Bedarf und die spezielle Situation vor Ort reagieren<br />
und dafür jeweils eigene Wege in der Umsetzung gehen<br />
zu können. Damit haben die <strong>Schule</strong>n die pädagogische<br />
Erstverantwortung für ihre Arbeit und sind<br />
zuständig für die Entwicklung und Umsetzung von<br />
Kern- und Schulcurricula. Eng damit verbunden ist<br />
eine systematische Schul- und Qualitätsentwicklung.<br />
Das bedeutet, in einem andauernden und begleitenden<br />
Prozess immer wieder zu fragen, zu prüfen und<br />
zu überlegen, was gut ist und was besser gemacht<br />
werden kann, was die Schülerinnen und Schüler<br />
brauchen und welche Maßnahmen benötigt werden,<br />
damit das Lernen in einem guten schulischen Umfeld<br />
gelingen kann. Deshalb gehört die Evaluation<br />
untrennbar zu einem Unterricht, der auf Bildungsstandards<br />
aufbaut.<br />
Es ist die Aufgabe der <strong>Schule</strong>n und der Lehrerinnen<br />
und Lehrer, die vielen gebotenen Möglichkeiten in<br />
ihrer pädagogischen Arbeit aufzugreifen und sie mit<br />
den schulischen Partnern – auch mit den Eltern –<br />
anzugehen. Das Kultusministerium und vor allem<br />
a u ch die Sch u l verwaltung unterstützen und begleiten<br />
die <strong>Schule</strong>n bei der Verwirklichung dieser Aufgaben.<br />
7
DIE WICHTIGSTEN BEGRIFFE ZUM<br />
BILDUNGSPLAN<br />
B I L D U N G S S TA N D A R D S<br />
Bildungsstandards legen fest, über welche fachlichen,<br />
personalen, sozialen und methodischen Kompetenzen<br />
Schülerinnen und Schüler zu einem bestimmten<br />
Zeitpunkt verfügen müssen.<br />
Im Gegensatz zu den Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz<br />
der Länder (KMK), die abschlussbezogen<br />
und schulartübergreifend für einzelne Fächer<br />
erstellt wurden, gibt es in Baden-Württemberg<br />
für jedes Fach und jeden Fächerverbund sowie für<br />
jede Schulart im Zwei- beziehungsweise Dreijahresrhythmus<br />
je einen Bildungsstandard.<br />
K O M P E T E N Z<br />
Der den Bildungsstandards zugrunde liegende Kompetenzbegriff<br />
wurde von Hartmut von Hentig in der<br />
Einführung aller Bildungspläne beschrieben und<br />
umfasst Einstellungen, Fähigkeiten und Kenntnisse.<br />
N I V E A U K O N K R E T I S I E R U N G E N<br />
Niveaukonkretisierungen verdeutlichen das Anforderungsniveau<br />
der Bildungsstandards. Sie bilden anhand<br />
exe m p l a r i s cher Pro b l e m stellungen ein mittlere s<br />
A n f o r d e r u n g s p rofil ab und definieren einen Leist u n g s-<br />
k o rridor als ve r b i n d l i che Leitlinie für die Un t e rr i ch t s-<br />
planung und die Überprüfung des Un t e rr i ch t s e r f o l g s .<br />
K E R N C U R R I C U L U M<br />
In den Bildungsstandards werden verbindliche Inhalte<br />
vorgegeben, die zu einem Kerncurriculum geformt<br />
wurden. Die Inhalte sind so ausgewählt, dass<br />
sie in rund zwei Dritteln der verfügbaren Unterrichtszeit<br />
erarbeitet werden können. Das Kerncurriculum<br />
wird durch das Schulcurriculum ergänzt, vertieft<br />
und sichert dessen Freiraum.<br />
SCHULCURRICULUM<br />
Das Schulcurriculum soll von der <strong>Schule</strong> selbst erarbeitet<br />
werden und dient der Vertiefung und Erweiterung<br />
der inhaltlichen Vorgaben der Bildungsstandards.<br />
Es folgt mit zusätzlichen fachlichen wie überfachlichen<br />
Inhalten und Unterrichtsangeboten den<br />
Leitgedanken der einzelnen Fächer und Fächerverbünde.<br />
Für die Ausgestaltung des Schulcurriculums<br />
steht jeder <strong>Schule</strong> etwa ein Drittel der Unterrichtszeit<br />
zur Verfügung. Durch die Vertiefung und Erweiterung<br />
des Kerncurriculums im Schulcurriculum<br />
entsteht ein schulisches Gesamtcurriculum.<br />
K O N T I N G E N T S T U N D E N TAFEL<br />
Die Kontingentstundentafel einer Schulart legt die<br />
Gesamtzahl der Jahre s wo ch e n stunden in einem<br />
Fach, einem Fächerverbund oder in einer Fächergruppe<br />
für mehrere Jahrgangsstufen fest. Wie diese<br />
Jahreswochenstunden auf die beteiligten Fächer und<br />
Schuljahre verteilt werden, entscheidet die <strong>Schule</strong>;<br />
sie kann damit eigene Schwerpunkte setzen.<br />
E VA L U ATION<br />
Evaluation allgemein bedeutet Bewertung. Im Zusammenhang<br />
mit der <strong>Schule</strong> und der Bildungsplanreform<br />
versteht man unter dem Begriff die systematisch<br />
durchgeführte Untersuchung und Bewertung<br />
von Prozessen und Ergebnissen von <strong>Schule</strong> und Unterricht.<br />
Sie dient der Sicherung und Weiterentwicklung<br />
der schulischen Qualität. Entscheidend dabei<br />
ist, dass aus den Ergebnissen von Evaluationen Konsequenzen<br />
gezogen werden. Mit Beginn des Schuljahres<br />
2007/2008 wurde die Selbstevaluation, zum<br />
Schuljahr 2008/2009 die Fremdevaluation an den<br />
<strong>Schule</strong>n verpflichtend eingeführt.<br />
VERGLEICHSARBEITEN<br />
Vergleichsarbeiten sind standardisierte Tests mit zentral<br />
gestellten Aufgaben, die alle Schülerinnen und<br />
Schüler der betreffenden Jahrgangsstufen zu vorgegebenen<br />
Terminen bearbeiten. Die Vergleichsarbeiten<br />
geben Rückmeldung darüber, inwieweit die<br />
Schülerinnen und Schüler die im Bildungsplan aufgeführten<br />
Kompetenzen in den überprüften Fächern<br />
erreicht haben, geben Auskunft über individuelle<br />
Lernstände und unterstützen damit die Planung<br />
von Förderkonzepten. Sie werden nicht benotet<br />
und sind Instrument der Selbstevaluation.<br />
L E I T B I L D<br />
Im Leitbild legt die <strong>Schule</strong> fest, was sie an übergeordneten<br />
Zielsetzungen erreichen will. Es ist auf die<br />
individuellen Bedürfnisse der einzelnen <strong>Schule</strong> abgestimmt;<br />
an ihm orientieren sich die konzeptionellen<br />
Aktivitäten der <strong>Schule</strong>.<br />
8
<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />
Hauptschule und Hauptschule<br />
mit We r k re a l s c h u l e<br />
AUFGABEN UND ZIELE<br />
Im Anschluss an die Grundschule führt die Hauptschule<br />
oder die Hauptschule mit Werkrealschule die<br />
Schülerinnen und Schüler bis Klasse 9 beziehungsweise<br />
bei einem angestrebten mittleren Bildungsabschluss<br />
bis Klasse 10 und schließt mit einer landesweit<br />
zentralen Abschlussprüfung ab.<br />
Das Lernen in der Hauptschule oder in der Hauptschule<br />
mit Werkrealschule orientiert sich an den Bildungsbedürfnissen<br />
und Bildungsansprüchen der<br />
Schülerinnen und Schüler. Das Erziehungs- und Bildungsangebot<br />
ist auf die Lernausgangslagen, die<br />
Lernmotivation und auf die individuellen Lebensbiografien<br />
der Schülerinnen und Schüler zugeschnitten.<br />
Die Hauptschule oder die Hauptschule mit<br />
Werkrealschule unterstützt mit gezielten Förderund<br />
Entwicklungsmaßnahmen leistungsbereite und<br />
leistungsfähige Schülerinnen und Schüler ebenso<br />
wie leistungsschwächere und benachteiligte. Die<br />
Förderung ist auch geprägt durch die enge Zusammenarbeit<br />
mit außerschulischen Partnern.<br />
Um auf die unterschiedlichen Lebens- und Lernvoraussetzungen<br />
der Hauptschülerinnen und Hauptschüler<br />
die passenden Antworten geben zu können,<br />
stimmt sich die Hauptschule in Fragen der Bildung<br />
aktuell mit den Partnern aus Gesellschaft und Wirtschaft<br />
ab.<br />
DER UNTERRICHT<br />
Im Zentrum aller unterrichtlichen Arbeit steht die<br />
ganzheitliche Bildung und Erziehung. Die Schülerinnen<br />
und Schüler zu selbstständigem, lebenslangem<br />
Lernen und Arbeiten anzuleiten setzt voraus, dass<br />
H a u p t s chule zugleich fördert und fordert, dass sie Leistung<br />
verlangt und zugleich Freude an Leistung we ck t .<br />
Der Unterricht in der Hauptschule mit Werkrealschule<br />
ist anwendungs- und problemorientiert, kreativ<br />
und aktiv-entdeckend angelegt. Deutsch ist Unterrichtsprinzip<br />
in allen Fächern und Fächerverbünden.<br />
Zur Förderung von nachhaltigem Lernen hat<br />
der Schultag einen neuen Rhythmus. So dauert die<br />
Unterrichtsstunde nicht mehr strikt 45 Minuten,<br />
Lehr- und Lernphasen wechseln sich mit Pausen und<br />
Bewegungsphasen ab.<br />
Durch konsequentes Arbeiten in themenorientierten<br />
Projekten erwerben die Hauptschülerinnen und<br />
H a u p t s chüler die fach l i chen und überfach l i chen Ko m-<br />
petenzen, die sie für ihre gegenwärtige und zukünftige<br />
persönliche Lebensbewältigung benötigen.<br />
FÄCHER UND FÄCHERV E R B Ü N D E<br />
9
M A S S N A H M E N PAKET HAUPTSCHULE<br />
Mit der Zielsetzung der Verbesserung der Ausbildungsfähigkeit<br />
der Schülerinnen und Schüler und<br />
der gleichzeitigen Förderung ihrer Gesamtpersönl<br />
i chkeit werden seit dem Schuljahr 2007/2008 folgende<br />
Handlungsfelder sukzessive ausgeweitet und bis<br />
zum Schuljahr 2009/2010 flächendeckend umgesetzt,<br />
insbesondere:<br />
• Lernstandserhebung und individuelle Förderplanung<br />
in Deutsch und Mathematik der<br />
Klassen 5 und 6.<br />
• Durchführung einer Kompetenzanalyse in der<br />
Klassenstufe 7 und eine sich anschließende<br />
Förderung in den folgenden Klassen.<br />
• Projekt „<strong>Schule</strong> und Betrieb” (SchuB) in den<br />
Klassenstufen 8 und 9.<br />
• Unterstützung durch Pädagogische Assistenten<br />
in den Klassenstufen 5 bis 7.<br />
ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />
Das Bildungsangebot der Hauptschule ist sehr differenziert<br />
und eröffnet dadurch den Schülerinnen und<br />
Schülern – entsprechend ihren individuellen Leistungsfähigkeiten<br />
und Neigungen – unterschiedliche<br />
Wege zum Einstieg ins Berufsleben und zur Weiterqualifizierung.<br />
Zu jedem Sch u l a b s chluss gibt es<br />
einen passenden Anschluss.<br />
ABSCHLUSS NACH KLASSE 9<br />
Die Hauptschulabschlussprüfung nach Klasse 9 besteht<br />
aus zentral gestellten schriftlichen Prüfungen<br />
in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch,<br />
der themenorientierten Projektprüfung und der dezentralen<br />
mündlichen Prüfung im Fach Englisch.<br />
Zusätzlich kann die Schülerin beziehungsweise der<br />
S chüler mündliche Prüfungen in den Fäch e r n<br />
Deutsch, Mathematik und Englisch wählen.<br />
Nach fünf Schuljahren haben Hauptschülerinnen<br />
und Hauptschüler die grundlegenden Kulturtechniken,<br />
Kompetenzen im fachlichen, methodischen,<br />
personalen sowie sozialen Bereich und eine solide<br />
allgemeine Bildung erhalten. In der themenorientierten<br />
Projektprüfung, als Bestandteil der Hauptschulabschlussprüfung<br />
nach Klasse 9, stellen die<br />
Schülerinnen und Schüler diese Fähigkeiten und<br />
Kompetenzen unter Beweis. Damit werden die von<br />
den Ausbildungsbetrieben erwarteten Kompetenzen<br />
nachweisbar.<br />
Die Hauptschulabschlussprüfung nach Klasse 9 ist<br />
Voraussetzung für vielfältige Bildungs- und Berufswege,<br />
insbesondere auch an beruflichen Vollzeitschulen.<br />
S chülerinnen und Schüler, deren Muttersprach e<br />
nicht Deutsch ist, haben im Rahmen der Abschlussprüfungen<br />
die Möglichkeit, die Kenntnisse in ihrer<br />
Herkunftssprache prüfen und zertifizieren zu lassen.<br />
Auch in diesem Bereich leistet die Hauptschule<br />
einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Ausbildungsfähigkeit,<br />
insbesondere wenn es sich um<br />
Ausbildungsplätze in Betrieben handelt, die international<br />
tätig sind.<br />
E R WERB DER MITTLEREN REIFE<br />
Drei Wege führen zur mittleren Reife:<br />
1. Der direkte Weg durch den Besuch des freiwilligen<br />
zehnten Hauptschuljahres an der Hauptschule<br />
mit Werkrealschule, das an zentralen Standorten angeboten<br />
wird.<br />
Wer die Abschlussprüfung am Ende der zehnten<br />
Klasse erfolgreich absolviert, hat damit gleichzeitig<br />
einen mittleren Bildungsabschluss erreicht. Dieser<br />
Abschluss ist gleichwertig mit der mittleren Reife an<br />
der Realschule und in allen Bundesländern anerkannt.<br />
Die Abschlussprüfung Klasse 10 besteht aus<br />
s ch r i f t l i chen Prüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik<br />
und Englisch, aus der fachlich orientierten<br />
Projektprüfung und der dezentralen mündlichen<br />
Prüfung im Fach Englisch. Zusätzlich kann die Schülerin<br />
beziehungsweise der Schüler mündliche Prüfungen<br />
in den Fächern Deutsch, Mathematik und<br />
Englisch wählen.<br />
Die fachlich orientierte Projektprüfung stellt fachliche,<br />
personale, soziale und methodische Kompetenzen<br />
fest. Mit der Thematik und den damit verbundenen<br />
Zielsetzungen des fachlich orientierten Projekts<br />
wird ein Bezug zur Lebens- und Arbeitswelt<br />
hergestellt.<br />
2. Der Weg über die zweijährige Berufsfachschule,<br />
die Hauptschülerinnen und -schüler nach Abschluss<br />
der neunten Hauptschulklasse besuchen und erfolgreich<br />
absolvieren.<br />
3. Wer die Berufsschule mit einem Gesamtnotendurchschnitt<br />
von mindestens 3,0 abschließt, ausreichende<br />
Fremdsprachenkenntnisse nach fünfjährigem<br />
10
<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />
Unterricht nachweist und die Gesellinnen-/Gesellenprüfung<br />
oder Fach a r b e i t e r i n n e n - / F a ch a r b e i t e r-<br />
prüfung erfolgreich ablegt, hat ebenfalls einen mittleren<br />
Bildungsabschluss erworben.<br />
Auch Fachhochschulreife und Abitur sind möglich:<br />
Bei einem bestimmten Notendurchschnitt können<br />
begabte Schülerinnen und Schüler über das berufliche<br />
Schulwesen bis zur Hochschulreife gelangen.<br />
WECHSEL IN ANDERE SCHULARTEN<br />
UND WEITERBILDUNG<br />
Hauptschülerinnen und Hauptschüler können aus<br />
der Hauptschule in die Realschule oder ins Gymnasium<br />
wechseln. Die Voraussetzungen hierfür sind<br />
in der „Multilateralen Versetzungsordnung” geregelt,<br />
die auch die Kriterien für einen Wechsel in ein Aufbaugymnasium<br />
nennt. Dort können befähigte Schülerinnen<br />
und Schüler mit einem bestimmten Notendurchschnitt<br />
beziehungsweise einer Aufnahmeprüfung<br />
und einer erfolgreichen Probezeit in sechs Jahren<br />
das Abitur machen. Weitere Auskünfte gibt es<br />
bei allen Hauptschulen.<br />
Einen Überblick über die „Bildungswege in Baden-<br />
W ü rt t e m b e rg“ bietet die Grafik auf Seite 2.<br />
A u ß e rdem inform i e ren die Arbeitsämter zu Fragen<br />
der Berufsentscheidung und -ausbildung.<br />
Im Internet sind weitere Informationen abrufbar unter<br />
w w w. k u l t u s p o rt a l - b w.de > <strong>Schule</strong> in Baden-<br />
W ü rt t e m b e rg > Das Schulsystem in BW > Hauptschule<br />
11
We i te re ntwicklung der Hauptschule<br />
zur We r k realschule<br />
(beginnend mit den Klassen 5 bis 8 ab Schuljahr 2010/2011)<br />
K O N T I N G E N T S T U N D E N TAFEL FÜR DIE WERKREALSCHULE<br />
Fächer/Fächerverbünde<br />
Jahreswochenstunden<br />
Klasse 5 bis 9 Kl. 10<br />
I Pflichtbereich<br />
Religionslehre/Ethik 1 9 2<br />
Deutsch 23 5<br />
Mathematik 21 5<br />
Förderung Basiskompetenzen Deutsch, Mathematik 2 3<br />
Englisch 18 5<br />
Welt – Zeit – Gesellschaft 17 2<br />
Geschichte, Gemeinschaftskunde, Politik, Erdkunde,<br />
Wirtschaftslehre 3<br />
Materie – Natur – Technik 17<br />
Biologie, Chemie, Physik, Technik,<br />
Hauswirtschaft/Textiles Werken (HTW) 3<br />
Wirtschaft – Arbeit – Gesundheit 15<br />
Wirtschaftslehre, Biologie, Hauswirtschaft/Textiles Werken,<br />
Technik 3<br />
Musik – Sport – Gestalten 27 2<br />
Musik (mit Tanz), Sport (einschließlich Neigungssport),<br />
Bildende Kunst, Biologie, Technik, Textiles Werken 3<br />
Anwendungsbereich informationstechnische Grundbildung 4<br />
Themenorientierte Projekte 4<br />
Kompetenzanalyse mit individueller Förderung 5 1<br />
Individuelle Förderung 6 10<br />
Berufsfachliche Kompetenz 4-7 7<br />
Berufspraktische Kompetenz 2-9 7<br />
Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik) 2 7<br />
II Wahlpflichtbereich<br />
Natur und Technik 8 4<br />
Wirtschaft und Informationstechnik 8 4<br />
Gesundheit und Soziales 8 4<br />
Berufliches Vertiefungsfach 9 2-4 7<br />
Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik) 9 2-4 7<br />
III. Wahlpflichtbereich 6<br />
1<br />
Die Wochenstunden im Fach Religionslehre werden im Einvernehmen mit den obersten Kirchenbehörden unbeschadet der Rechtslage<br />
erteilt. Die Wochenstundenzahl im Fach Religionslehre wird unter Beteiligung der zuständigen kirchlichen Beauftragten festgelegt.<br />
Für Schüler der Klassenstufe 8 und 9,die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, sind drei Wochenstunden Ethik vorgesehen.<br />
2<br />
Zur Stärkung der Basiskompetenzen wird in den Klassen 5 und 6 zusätzlicher Unterricht von zusammen drei Wochenstunden erteilt.<br />
Davon wird in Klasse 5 je eine Wochenstunde in den Fächern Deutsch und Mathematik, in Klasse 6 eine weitere Wochenstunde in<br />
Deutsch oder Mathematik erteilt.<br />
3<br />
Die Unterstreichung weist den Schwerpunkt des Faches dem jeweiligen Fächerverbund zu.<br />
4<br />
Integrativ innerhalb der Fächer oder Fächerverbünde.<br />
5<br />
Die Kompetenzanalyse wird nach § 3 Abs. 3 in Klasse 7 durchgeführt. Die individuelle Förderung schließt sich unmittelbar an.<br />
Hierfür kann eine weitere Stunde aus den Fächern und Fächerverbünden verwendet werden.<br />
6<br />
Für Maßnahmen der Binnendifferenzierung und zur individuellen Förderung erhält die <strong>Schule</strong> einen Pool von insgesamt<br />
10 Wochenstunden pro Zug.<br />
7<br />
Je nach Bereich entsprechend der Stundentafel für die zweijährige zur Fachschulreife führende Berufsfachschule;<br />
der Unterricht umfasst in jedem Profil insgesamt 15 Stunden.<br />
8<br />
Der Schüler wählt zu Beginn der Klasse 8 sein Wahlpflichtfach. Dieses wird in den Klassen 8 und 9<br />
entsprechend dem schulischen Angebot im Umfang von je zwei Wochenstunden erteilt.<br />
Die derzeitige Hauptschule wird zur Werkrealschule<br />
weiterentwickelt. Das zukunftsweisende Konzept<br />
berücksichtigt im besonderen Maße die Interessen<br />
und Neigungen der Schülerinnen und Schüler durch<br />
Wahlpflichtfächer und bietet die Möglichkeit einer<br />
Berufswegeplanung ab Klasse 5.<br />
PÄDAGOGISCHES KONZEPT<br />
9<br />
Nicht im gewerblichen Bereich. Es kann nur eine Naturwissenschaft gewählt werden, die nicht bereits als Fach des Pflichtbereichs besucht wird .<br />
1 0<br />
Zuweisung durch die untere Schulaufsichtsbehörde im Rahmen der insgesamt zur Ve rfügung stehenden Ressourcen. Für We r k real- und Hauptschulen<br />
in Grenznähe zu Frankreich ist Zusatzunterricht in Französisch an genehmigten Standortschulen ab der Klassenstufe 5 vorz u s e h e n .<br />
• Die Werkrealschule ist im Gegensatz zur bisherigen<br />
Hauptschule mit freiwilligem zehntem Schuljahr<br />
und darauf vorbereitendem Zusatzunterricht ein auf<br />
sechs Schuljahre angelegter Bildungsgang.<br />
• Ziel der Werkrealschule ist der Erwerb des mittleren<br />
Bildungsabschlusses; er ist dem Realschulabschluss<br />
gleichwertig.<br />
• Alle Komponenten des vom Ministerrat im Juni<br />
2007 beschlossenen Maßnahmenpakets Hauptschule<br />
passen genau in das Konzept der Werkrealschule<br />
und werden deshalb unverändert übernommen. Das<br />
gilt auch und in besonderem Maße für die Pädagogischen<br />
Assistentinnen und Assistenten, die einen<br />
wichtigen Beitrag bei der individuellen Förderung<br />
leisten.<br />
• Um den Neigungen und Interessen der Schülerinnen<br />
und Schüler gerecht zu werden, werden in den<br />
Klassen 8 und 9 insgesamt drei zweistündige Wahlp<br />
f l i ch t f ä cher eingeführt: „Natur und Te ch n i k “ ,<br />
„Wirtschaft und Informationstechnik“ „Gesundheit<br />
und Soziales“, von denen ein Fach für die zwei<br />
Schuljahre zu wählen ist.<br />
• Die enge und systematische Kooperation mit den<br />
zweijährigen Berufsfachschulen in Klasse 10 ist prägendes<br />
Merkmal der Werkrealschule. Hier wird in<br />
der Abschlussklasse der Werkrealschule eine erste<br />
b e r u f l i che Grundbildung<br />
vermittelt und der Übergang<br />
in das duale System<br />
intensiv vorbereitet.<br />
In Klasse 10 der Werkrealschule<br />
findet der Unterricht<br />
sowohl an der Werkrealschule<br />
wie auch an der<br />
beruflichen <strong>Schule</strong> statt.<br />
12
<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />
NEUE INHALTE UND FÄCHER<br />
DIE KONTINGENTSTUNDENTA F E L<br />
Die Kontingentstundentafel weist die Anzahl der<br />
Unterrichtsstunden aus, die eine Schülerin oder ein<br />
Schüler in der Regel im Laufe der Schulzeit erhält.<br />
Die Verteilung der Stunden auf die einzelnen Jahrgangsstufen<br />
können die <strong>Schule</strong>n je nach Gegebenheiten<br />
und regionalen Besonderheiten gestalten. So<br />
wird die Kontingentstundentafel auch zu einem pädagogischen<br />
Instrument.<br />
WA H L P F L I C H T F Ä C H E R<br />
Um die Schülerinnen und Schüler optimal auf den<br />
Beruf und die zehnte Klasse vorzubereiten, können<br />
die Schülerinnen und Schüler in der Klasse 8 aus<br />
den drei Wahlpflichtfächern „Natur und Technik“,<br />
„Wirtschaft und Informationstechnik“ und „Gesundheit<br />
und Soziales“ eines auswählen. Die Kompetenzanalyse<br />
Profil AC an <strong>Schule</strong>n in Klasse 7 liefert Hinweise<br />
zu Begabungsschwerpunkten und damit auch<br />
Hinweise für die Wahl der Wahlpflichtfächer.<br />
Die Wahlpflichtfächer sind inhaltlich mit der Ausrichtung<br />
der zweijährigen Berufsfachschule abgestimmt,<br />
um so die Jugendlichen auf den Unterricht<br />
in Klasse 10 vorzubereiten. Mit der Wahl sind die Jugendlichen<br />
jedoch nicht auf eine bestimmte Berufsfachschulrichtung<br />
im zehnten Schuljahr festgelegt.<br />
Die Wahlpflichtfächer werden zweistündig unterrichtet<br />
und sind in den Klassen 8 und 9 als durchgängiger<br />
Kurs konzipiert.<br />
Das gewählte Wahlpflichtfach wird sowohl in Klasse<br />
8 als auch in Klasse 9 besucht. Die Leistungen im jeweiligen<br />
Wahlpflichtfach werden bei der Versetzung<br />
berücksichtigt. Die Leistung im besuchten Wahlpflichtfach<br />
zählt auch in der Bildungsempfehlung<br />
zum Besuch des zehnten Schuljahres.<br />
Natur und Technik<br />
Das Wahlpflichtfach „Natur und Technik“ orientiert<br />
sich an den Interessen der Schülerinnen und Schüler<br />
und weist in Richtung der zweijährigen gewerblicht<br />
e ch n i s chen Berufsfach s chule. Ziel ist es, das Intere s s e<br />
und die Freude an den Naturwissenschaften und deren<br />
Anwendung in der Technik zu wecken.<br />
Wirtschaft und Informationstechnik<br />
Das Wahlpflichtfach „Wirtschaft und Informationstechnik“<br />
weist ebenfalls in Richtung der zweijährigen<br />
kaufmännischen Berufsfachschule (Wirtschaftss<br />
chule). Wi r t s ch a f t l i che und informationst e ch n i -<br />
sche Inhalte bilden den Rahmen für dieses Fach. Die<br />
Einbeziehung von Kooperationspartnern ermöglicht<br />
Einblicke in realitätsnahe wirtschaftliche Zusammenhänge<br />
und vermittelt ein Grundverständnis für<br />
die Wirtschaftsstruktur.<br />
Gesundheit und Soziales<br />
Das Wa h l p f l i ch t f a ch „Gesundheit und Soziales“<br />
weist in Richtung der zweijährigen Berufsfachschule<br />
des Bereiches „Ernährung und Gesundheit“. Praxisbezogen<br />
und lebensnah werden Kompetenzen zur<br />
Alltagsbewältigung und ve r a n t wo r t u n g s b e w u s st e n<br />
Lebensgestaltung erworben sowie eine berufliche<br />
Orientierung in diesen Berufsfeldern ermöglicht.<br />
K O O P E R ATION MIT DER BERUFS-<br />
FA C H S C H U L E<br />
Zentrales Element in Klasse 10 ist die enge Kooperation<br />
zwischen Werkrealschule und dem ersten Jahr<br />
der zweijährigen Berufsfachschule. Der Vorteil dieser<br />
Kooperation ist die Vermittlung einer ersten beruflichen<br />
Grundbildung und eine vertiefte Grundlage<br />
für den Übergang in das Berufsleben.<br />
Das gemeinsame Bildungsangebot des allgemein bildenden<br />
und des beruflichen Schulsystems umfasst<br />
Unterrichtsangebote im allgemein bildenden Bereich<br />
und im berufsbezogenen Lernbereich der zweijährigen<br />
Berufsfach s chule (kaufmännisch, gewe r b l i chtechnisch,<br />
Ernährung und Gesundheit). Der berufsbezogene<br />
Lernbereich entspricht dem berufsqualifizierenden<br />
Teil des ersten Jahres der zweijährigen Berufsfachschule.<br />
Diese Kooperation zwischen allgemein bildender<br />
und beruflicher <strong>Schule</strong> bietet beste Voraussetzungen<br />
für die Vermittlung einer beruflichen Grundbildung<br />
und unterstützt die Entscheidung für einen<br />
Ausbildungsberuf. Je nach Gegebenheiten vor Ort<br />
stehen der einzelnen Schülerin oder dem einzelnen<br />
Schüler alle derzeitigen Profile der zweijährigen<br />
Berufsfachschulen zur Verfügung.<br />
Um am Unterricht des berufsbezogenen Lernbereichs<br />
teilnehmen zu können, besuchen die Schülerinnen<br />
und Schüler der zehnten Klasse an zwei<br />
Unterrichtstagen pro Woche die Berufsfachschule.<br />
We i t e re Informationen zur We r k realschule werden demnächst<br />
an die <strong>Schule</strong>n verteilt und sind abrufbar unter<br />
w w w. k u l t u s p o rt a l - b w.de > <strong>Schule</strong> in Baden-<br />
W ü rt t e m b e rg > Das Schulsystem in BW ><br />
We r k realschule (2010)<br />
13
Re a l s c h u l e<br />
AUFGABEN UND ZIELE<br />
Die Re a l s chule in Baden-Württemberg hat den<br />
Anspruch, ihre Schülerinnen und Schüler durch<br />
besonderen Realitätsbezug zu fördern und zu bilden.<br />
Dazu gehört die Vermittlung grundlegender<br />
Kompetenzen, die den jungen Menschen die Orientierung<br />
in der gegenwärtigen und zukünftigen Welt<br />
ermöglichen.<br />
Personale Kompetenz, Sozialkompetenz, Methodenkompetenz<br />
sowie Fachkompetenz sind die<br />
Grundlagen für die Bewältigung des zukünftigen<br />
Lebens in Beruf und Privatleben.<br />
Über die zentral gestellte Realschul-Abschlussprüfung<br />
erhalten die Schülerinnen und Schüler den Zugang<br />
zu anerkannten Ausbildungsberufen sowie zu<br />
weiteren schulischen Bildungsgängen, die bis zur allgemeinen<br />
Hochschulreife führen können.<br />
Die Realschule in Baden-Württemberg hat stets versucht,<br />
die richtige Balance herzustellen zwischen<br />
Tradition und Fortschritt, zwischen allgemeiner Bildung<br />
und berufsorientierenden Bildungsmodulen.<br />
Theorie und Praxis sowie Persönlichkeitsorientierung<br />
und Sachorientierung werden als gleichwertig angesehen.<br />
I N H A LTE UND FÄCHER<br />
Im Zentrum der Bildungsreform steht die Konzeption<br />
einer eigenständig arbeitenden <strong>Schule</strong>, die – auf<br />
der Grundlage zentraler Vorgaben, aber in ihrer<br />
Ausgestaltung weitgehend selbstständig – eine fundierte<br />
Bildung der Schülerinnen und Schüler sicherstellt.<br />
Im Rahmen dieser Weiterentwicklung und<br />
Modernisierung ist insbesondere beabsichtigt, die<br />
Unterrichtskultur sowie die Qualität von <strong>Schule</strong> und<br />
Unterricht zu verbessern und nachhaltig zu sichern.<br />
Dies geschieht vor allem mit folgenden Instrumenten<br />
• Bildungsstandards;<br />
• Kerncurricula;<br />
• Schulcurricula;<br />
• Evaluation.<br />
Die Begriffserklärungen finden Sie auf den Seiten 7<br />
und 8.<br />
Das Bildungsangebot der Re a l s chule in Baden-<br />
Württemberg ist in drei Unterrichtskategorien gegliedert:<br />
die Fächer (z.B. Deutsch, Mathematik,<br />
Pflichtfremdsprache, Religion, Geschichte etc.), die<br />
Fächerverbünde (Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />
(NWA), Erdkunde - Wirtschaftskunde - Gemeinschaftskunde<br />
(EWG)), und die Themenorientierten<br />
P rojekte Te ch n i s ches Arbeiten (TA), Soziales<br />
Engagement (SE), Wi r t s chaften, Verwalten und<br />
Recht (WVR), Berufsorientierung in der Realschule<br />
(BORS). In den Un t e rr i cht integriert ist die<br />
Informationstechnische Grundbildung (ITG).<br />
F Ä C H E RV E R B Ü N D E<br />
Die Fächerverbünde gewährleisten, dass fächerverbindendes<br />
Arbeiten an den Realschulen verwirklicht<br />
wird. Die beiden Fächerverbünde prägen als durchgängiger<br />
Bestandteil das Bildungsangebot der Realschule.<br />
Bisher einstündig unterrichtete einzelne Fächer<br />
werden im Zusammenhang mit dem Fächerverbund<br />
gestärkt.<br />
Naturwissenschaftliches Arbeiten (NWA)<br />
Die Natur und unsere Lebenswelt sind so komplex,<br />
dass nur eine naturwissenschaftliche Grundbildung,<br />
also die Zusammenschau der biologischen, chemischen,<br />
physikalischen und teilweise auch technischen<br />
Aspekte ermöglicht, ein umfassendes Verständnis<br />
für die Natur zu entwickeln. Durch diese<br />
Z u s a m m e n s chau im Rahmen einer naturwissenschaftlichen<br />
Grundbildung gelingt es, den Schülerinnen<br />
und Schülern das Einzelne in seinem Bezug zum<br />
Ganzen verständlich zu machen. Dabei wird gemäß<br />
der PISA- Studie unter naturwissensch a f t l i ch e r<br />
Grundbildung Folgendes verstanden: „... die Fähigkeit,<br />
naturwissenschaftliches Wissen anzuwenden,<br />
naturwissenschaftliche Fragen zu erkennen und aus<br />
Belegen Schlussfolgerungen zu ziehen, um Entscheidungen<br />
zu verstehen und zu treffen, die die natürliche<br />
Welt und die durch menschliches Handeln an<br />
ihr vorgenommenen Veränderungen betreffen.“<br />
Erdkunde – Wi r t s chaftskunde – Ge m e i n s ch a f t s-<br />
kunde (EWG)<br />
Um die immer komplexeren Vorgänge auf der Erde<br />
im Bereich der Geo- und Gesellschaftswissenschaften<br />
zu erfassen, will der Fächerverbund EWG eine<br />
Basis für das schulische Arbeiten schaffen. Mit zunehmendem<br />
Alter der Schülerinnen und Schüler<br />
nimmt die Fähigkeit, vernetzt zu denken, zu. Dadurch<br />
treten auch vermehrt Frage - und Problemstellungen<br />
in den Mittelpunkt des Unterrichts, die von<br />
den beteiligten Fächern zu einem Ganzen verknüpft<br />
und als Ganzes behandelt werden können. Hierzu<br />
dienen vor allem integrative Themen, die vielfältige<br />
geografische, politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche<br />
Aspekte beinhalten.<br />
14
<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />
WA H L P F L I C H T B E R E I C H<br />
Ab der 7. Klasse besuchen die Realschülerinnen und<br />
Realschüler ein Fach aus dem Wahlpflichtbereich:<br />
entweder Technik, Mensch und Umwelt (MUM)<br />
oder eine zweite Fremdsprache. Damit die Schülerinnen<br />
und Schüler sich bewusst zwischen den<br />
Wahlpflichtfächern Technik sowie Mensch und Umwelt<br />
entscheiden können, wird das Themenorientierte<br />
Projekt „Technisches Arbeiten“ in den Klassenstufen<br />
5 und 6 angeboten. Die Wahlpflichtfächer<br />
Technik sowie Mensch und Umwelt tauschen in den<br />
Klassen 7 bis 10 unterrichtliche Pflichtmodule aus,<br />
so dass die Schülerinnen und Schüler wechselseitige<br />
Lernerfahrungen machen können.<br />
Im Fach Mensch und Umwelt (MUM) bearbeiten<br />
die Schülerinnen und Schüler – ausgehend vom privaten<br />
Haushalt – die Themenbereiche Ernährung,<br />
Kleidung, Wohnen, Wirtschaften und Soziales. Auf<br />
n a t u r-, gesellschafts- und kulturwissensch a f t l i ch e r<br />
Grundlage werden Sachkenntnisse und Urteilsvermögen<br />
vermittelt, die jede Schülerin und jeden<br />
Schüler zu einer verantwortungsbewussten Lebensgestaltung<br />
hinführen sollen. Besonders berücksichtigt<br />
werden dabei die übergreifenden Bereiche Gesundheit,<br />
Umwelt, Wirtschaft und Konsum sowie<br />
deren Auswirkungen auf einen nachhaltigen Umgang<br />
mit den Ressourcen.<br />
Das Fach Technik ermöglicht den Schülerinnen und<br />
Schülern bei entsprechender Neigung und Qualifikation<br />
einen gelingenden Übergang auf das technische<br />
Gymnasium und entsprechende neue Berufskollegs.<br />
Außerdem berücksichtigt es die gewandelten<br />
Anforderungen der Berufswelt in Theorie und<br />
Praxis.<br />
Zentrale Aufgabe des Fremdsprachenunterrichts der<br />
Wahlpflichtfremdsprache in Französisch oder Englisch<br />
ist die Entwicklung kommunikativer Kompetenz,<br />
das heißt die Förderung von Sprechfertigkeit,<br />
Hör- und Lesefähigkeiten. Neben der Vermittlung<br />
fachlicher Kompetenzen ist es wichtig, Schülerinnen<br />
und Schüler zu kommunikationsfähigen, offenen,<br />
toleranten und mündigen Bürgerinnen und Bürgern<br />
in einem zusammenwachsenden Europa zu erziehen.<br />
Beim Fremdsprachenerwerb werden zudem Sprachlernstrategien<br />
berücksichtigt. Der Einsatz und das<br />
Lernen mit modernen Medien sind unverzichtbare<br />
Bestandteile des Unterrichts.<br />
T H E M E N O R I E N T I E RTE PROJEKTE<br />
Die Themenorientierten Projekte gehören zum Regelangebot<br />
aller Realschulen in Baden-Württemberg.<br />
Sie bilden neben den Fächern und den beiden<br />
F ä ch e r verbünden die dritte Un t e rr i ch t s k a t e g o r i e .<br />
Als fächerübergreifende Pflichtprojekte werden sie<br />
während der Realschulzeit angeboten. Die vier Themenorientierten<br />
Projekte sind:<br />
• Technisches Arbeiten (TA);<br />
• Soziales Engagement (SE);<br />
• Wirtschaften, Verwalten und Recht (WVR);<br />
• Berufsorientierung in der Realschule (BORS).<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
I T G<br />
I T G<br />
I T G<br />
Informationstechnische<br />
Grundbild<br />
ung<br />
I T G<br />
D e u t s c h<br />
M a t h e m a t i k<br />
1. Fre m d s p r a c h e<br />
G e s c h i c h t e<br />
R e l i g i o n s l e h re /<br />
E t h i k<br />
TOP SE<br />
Soziales<br />
Engagement<br />
M u s i k<br />
Bildende Kunst<br />
S p o rt<br />
N WA<br />
Fächerverbund<br />
Naturwissenschaf<br />
tliches<br />
Arbeiten<br />
TOP WVR<br />
Wirtschaften,<br />
Verwalten und<br />
Recht<br />
E W G<br />
Fächerverbund<br />
Erdkunde -<br />
Wirtschaftskunde -<br />
Gemeinschaftskun<br />
de<br />
TOP BORS<br />
Berufsorientierung<br />
in der Realschule<br />
Wa h l p f l i c h t -<br />
B e re i c h :<br />
Technik<br />
o d e r<br />
MUM<br />
o d e r<br />
2. Fre m d s p r a c h e<br />
TOP TA<br />
Technisches<br />
Arbeiten<br />
15
Vom praktischen Arbeiten über soziale Erfahrungen<br />
bis hin zu Einblicken in die Berufs- und Arbeitswelt<br />
reichen die Themenstellungen der vier Themenorientierten<br />
Projekte, die die Schülerinnen und<br />
S chüler in grö ß t m ö g l i cher Selbst ständigkeit und<br />
Eigenverantwortung bearbeiten. Dadurch werden<br />
die Jugendlichen in ihren fachlichen, methodischen,<br />
personalen und sozialen Kompetenzen gefordert<br />
und gefördert.<br />
Durch die Themenorientierten Projekte wird die<br />
Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler erweitert<br />
und gleichzeitig die <strong>Schule</strong> in besonderer Weise<br />
nach außen geöffnet.<br />
• Das TOP TA ist das erste Themenorientierte<br />
Projekt, dem die Schülerinnen und Schüler in der<br />
Realschule begegnen. Sie werden hier in die Grundzüge<br />
des projektorientierten Arbeitens eingeführt.<br />
- Die Schülerinnen und Schüler entwickeln bei der<br />
Planung und Herstellung technischer<br />
Gegenstände eigene Lösungsideen,<br />
- sie arbeiten im Team und<br />
- sie lernen Selbstverantwortung und Selbstorganisation<br />
durch die Planung von Arbeitsschritten<br />
und deren selbstständige Durchführung<br />
über einen längeren Zeitraum.<br />
• Das TOP SE hat das Ziel, Verantwortungsbewusstsein<br />
im Umgang mit Menschen zu wecken und zu<br />
fördern. Für die Schülerinnen und Schüler bedeutet<br />
dies, eigene Stärken und Schwächen kennen zu lernen,<br />
ihre Kommunikationsfähigkeit zu erweitern,<br />
ihre Teamfähigkeit zu verbessern und dadurch Verhaltenssicherheit<br />
zu erwerben und die eigene Sozialkompetenz<br />
zu stärken. Im Rahmen des Projektes<br />
kann dies unter anderem in einem Sozialpraktikum,<br />
in der Ausbildung zum (Junior-)Schülermentor/zur<br />
(Junior-)Schülermentorin (zum Beispiel im Bereich<br />
Sport, Musik, NWA) oder in einer Kooperationsmaßnahme<br />
mit einer Grund- oder Förderschule erfolgen.<br />
Jedoch besteht auch die Möglichkeit, das Engagement<br />
innerhalb der eigenen <strong>Schule</strong> einzubringen.<br />
• Die Schülerinnen und Schüler gewinnen innerhalb<br />
des TOP WVR exemplarisch Einsichten in die Bedeutung<br />
der arbeitsteiligen Wirtschaft, in Organisationsabläufe<br />
und Verwaltungstätigkeiten sowie in die<br />
dazu gehörenden rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />
Die Schülerinnen und Schüler stellen sich im TOP<br />
WVR der Herausforderung, ein selbst gewähltes<br />
Projekt im Team zu planen, durchzuführen und zu<br />
evaluieren. Dabei reicht die Bandbreite von der Ausrichtung<br />
von Schulfesten und Veranstaltungen, der<br />
Gründung von Schülerfirmen bis hin zur Vermarktung<br />
selbst hergestellter Produkte.<br />
• Die Berufsorientierung gehört seit mehr als 30<br />
J a h ren zum festen (Un t e rr i ch t s - ) B e standteil der<br />
Realschulen in Baden-Württemberg. Neben der Vermittlung<br />
von Kenntnissen über die Berufs- und<br />
Arbeitswelt gewann die individuelle Berufswahlreife<br />
der Schülerinnen und Schüler immer mehr an Bedeutung.<br />
Das selbstständige und eigenverantwortliche<br />
Erarbeiten der Kompetenzen zur Erlangung der<br />
B e r u f s w a h l reife ist zentrales Anliegen des TO P<br />
BORS. Durch die einwöchige Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung<br />
erhalten die Jugendlichen Einblicke<br />
in die Ausbildungs- und Berufsabläufe unterschiedlicher<br />
Betriebe und Einrichtungen.<br />
Da das TOP BORS meist in der neunten Klasse<br />
d u r chgeführt wird, ist die Projektprüfung TOP BORS,<br />
die das Projekt abschließt, eine ideale Vorbereitung<br />
auf die Fäch e r ü b e r g reifende Ko m p e t e n z p r ü f u n g<br />
innerhalb der Abschlussprüfung von Klasse 10.<br />
WEITERENTWICKLUNG DER EINZELFÄCHER<br />
Als Einzelfächer bleiben evangelische und katholische<br />
Religionslehre, Ethik, Deutsch, Mathematik,<br />
Fremdsprache, Geschichte, Sport und der musischkünstlerische<br />
Bereich bestehen. Beispielhaft soll insbesondere<br />
in den Kernfächern auf die folgenden<br />
Aspekte aufmerksam gemacht werden:<br />
• Deutsch ist Unterrichtsprinzip in allen Fächern,<br />
Fächerverbünden und Themenorientierten Projekten.<br />
Dieser konzeptionelle Ansatz soll fortgeführt<br />
und intensiviert werden.<br />
• Vorrangiges Ziel im Mathematikunterricht ist, dass<br />
die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen und Kön-<br />
16
<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />
nen selbstständig, flexibel und kreativ anwenden<br />
können. Wesentlich sind deshalb offene Aufgabenstellungen<br />
und offene Unterrichtsformen. Die Schülerinnen<br />
und Schüler sollen vor allem innermathematische<br />
Strukturen – verbunden mit Anwendungsaspekten<br />
– kennen und nutzen lernen. Im Unterricht<br />
wird zudem die eigene Einschätzung der Schülerinnen<br />
und Schüler hinsichtlich ihrer mathematischen<br />
Begabung beachtet.<br />
• Der Fremdsprachenunterricht in der Realschule<br />
vermittelt den Schülerinnen und Schülern eine umfassende<br />
kommunikative Kompetenz und hat eine<br />
anwendungsorientierte Mehrsprachigkeit zum Ziel.<br />
Landesweit wird an allen Realschulen von Klasse 5<br />
bis 10 Englisch unterrichtet. Von Klasse 7 bis Klasse<br />
10 können die Schülerinnen und Schüler Französisch<br />
im Wahlpflichtbereich als zweite Fremdsprache hinzu<br />
wählen. An der Rheinschiene können Realschülerinnen<br />
und Realschüler ab Klasse 5 Französisch<br />
aus der Grundschule als erste Fremdsprache an bestimmten<br />
Standorten fortführen. Diese Schülerinnen<br />
und Schüler belegen ab Klasse 7 Englisch als zweite<br />
Fre m d s p r a che. Für diejenigen Schülerinnen und<br />
Schüler, die an der Rheinschiene nach vier Jahren<br />
Grundschul-Französisch in der Realschule in Klasse<br />
5 mit Englisch beginnen, hat das Kultusministerium<br />
sogenannte Brückenkurse für Französisch in Klasse<br />
5 und 6 eingerichtet.<br />
Neben der Pflicht- und Wahlpflichtfremdsprache<br />
können die Schülerinnen und Schüler an einzelnen<br />
Standorten weitere Fremdsprachen im Rahmen von<br />
Arbeitsgemeinschaften erlernen. In verschiedenen<br />
Sachfächern bzw. Fächerverbünden werden in ausgewählten<br />
Unterrichtssequenzen Inhalte in der Fremdsprache<br />
erlernt (bilinguales Lernen). Damit können<br />
s i ch Sachkompetenz und Sprachkompetenz ergänzen.<br />
K O N T I N G E N T S T U N D E N TAFEL REALSCHULE<br />
Fächer/Fächerverbünde<br />
1. Pflichtbereich<br />
Jahreswochenstunden<br />
Klasse 5–10<br />
Religionslehre/Ethik 1 11<br />
Deutsch 26<br />
Englisch/Französisch 23<br />
Mathematik 24<br />
Geschichte 8<br />
Erdkunde, Wirtschaftskunde, Gemeinschaftskunde (EWG) 15<br />
Naturwissenschaftliches Arbeiten (NWA) 24<br />
Künstlerischer Bereich: Musik, Bildende Kunst 19<br />
Sport 17<br />
2. Wahlpflichtbereich ab Klasse 7<br />
Technik 12<br />
Mensch und Umwelt 12<br />
Französisch/Englisch 2 12<br />
3. Integrierter Bereich<br />
Themenorientierte Projekte 3 (8)<br />
Informationstechnische Grundbildung 4 (12)<br />
Summe 179<br />
4. Pädagogische Schwerpunkte 4<br />
1<br />
Für Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 8, die nicht am Religionsunterricht<br />
teilnehmen, fünf Wochenstunden.<br />
2<br />
In den Klassen 5 und 6 werden an der Rheinschiene Brückenkurse angeboten für<br />
Schülerinnen und Schüler mit Grundschul-Französisch.<br />
3<br />
In den Klassenstufen 5 bis 10 werden folgende Themenorientierte Projekte integrativ<br />
durchgeführt: Technisches Arbeiten (zwei Stunden); Soziales Engagement (zwei Stunden);<br />
Wirtschaften, Verwalten und Recht (zwei Stunden); Berufsorientierung in der Realschule<br />
(zwei Stunden); die genannten Jahreswochenstunden sind Mindestangaben.<br />
4<br />
Informationstechnische Grundbildung wird integrativ in den Fächern unterrichtet.<br />
17
V E R S C H I E D E N E W E G E . . .<br />
. . . Z U M B E R U F<br />
... im dualen System:<br />
Berufsausbildung in Berufsschule (Theorie)<br />
und Betrieb (Praxis),<br />
zum Beispiel Bankkauffrau/Bankkaufmann,<br />
Mechatroniker/in<br />
... in Berufsfachschulen:<br />
schulische Berufsausbildung<br />
Theorie und Praxis aus einer Hand,<br />
zum Beispiel Altenpfleger/in<br />
... in Berufskollegs (BK I oder BK II):<br />
mit vielen Fachrichtungen<br />
(zum Beispiel gewerblich-technisch,<br />
kaufmännisch) teilweise<br />
mit berufsqualifizierendem Abschluss;<br />
E rwerb der Fachhochschulreife möglich<br />
. . . U N D Z U M A B I T U R<br />
... in beruflichen Gymnasien:<br />
mit einem bestimmten Notendurchschnitt<br />
in drei Jahren zur allgemeinen Hochschulreife.<br />
Fachrichtungen:<br />
Wirtschaftswissenschaftliches,<br />
technisches,<br />
ernährungswissenschaftliches,<br />
sozialpädagogisches,<br />
agrarwissenschaftliches,<br />
biotechnologisches<br />
Gymnasium<br />
... in allgemein bildenden Gymnasien:<br />
mit einem bestimmten Notendurchschnitt<br />
zur allgemeinen Hochschulreife.<br />
... in der Beamtenlaufbahn:<br />
im mittleren Dienst,<br />
zum Beispiel Polizei, Kommunalverwaltung<br />
ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />
Nach sechs Schuljahren, am Ende der 10. Klasse,<br />
schließen die Schülerinnen und Schüler mit der<br />
Realschul-Abschlussprüfung die Sekundarstufe 1 ab.<br />
Damit bieten sich im Anschluss viele Möglichkeiten<br />
der Berufsausbildung oder einer weiterführenden<br />
schulischen Bildung.<br />
P U B L I K AT I O N E N<br />
Folgende Publikationen können Sie bestellen bei:<br />
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport,<br />
Postfach 10 34 42, 70029 Stuttgart<br />
• Themenorientiertes Projekt Te ch n i s ches Arbeiten<br />
• Realschulabschlussprüfung<br />
• TOP WVR (neu)<br />
• TOP BORS (neu)<br />
• Faltblatt BORS<br />
• Faltblatt Bilinguale Züge<br />
Folgende Publikation können Sie bestellen unter:<br />
www.schulsport-in-bw.de (Bereich Broschüren und<br />
Handreichungen – Bestellformular):<br />
• Themenorientiertes Projekt Soziales Engagement:<br />
Sozial – aber wie?!<br />
We i t e re Informationen sind im Internet abrufbar unter<br />
w w w. k u l t u s p o rt a l - b w.de > <strong>Schule</strong> in Baden-<br />
W ü rt t e m b e rg > Das Schulsystem in BW > Realschule<br />
18
<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />
Allgemein bildendes G y m n a s i u m<br />
AUFGABEN UND ZIELE<br />
Das Gymnasium vermittelt den Schülerinnen und<br />
S chülern eine breite und vertiefte Allgemeinbildung,<br />
die in acht Jahren zur allgemeinen Hochschulreife<br />
führt. Im Zentrum des gymnasialen Bildungsganges<br />
stehen anspruchsvolle fachliche, methodische, soziale<br />
und personale Kompetenzen. Ziel des Gymnasiums<br />
ist es, im Unterricht und in allen anderen schulischen<br />
Angeboten diese Kompetenzen zu stärken.<br />
Im Laufe ihrer Schulzeit entwickeln Schülerinnen<br />
und Schüler des Gymnasiums Fähigkeiten, die zur<br />
Bewältigung der Anforderungen eines Hochschulstudiums<br />
(allgemeine Studierfähigkeit) oder einer<br />
a n s p r u ch s vollen Berufsausbildung unve r z i ch t b a r<br />
sind. Der gymnasiale Bildungsgang fördert vor allem<br />
die Fähigkeiten, theoretische Erkenntnisse nachzuvollziehen,<br />
schwierige Sachverhalte geistig zu durchdringen,<br />
vielschichtige Zusammenhänge zu durchschauen,<br />
zu ordnen und verständlich vortragen und<br />
darstellen zu können (§ 8 Schulgesetz).<br />
Am Gymnasium sind die historischen, künstlerischen<br />
und geistigen Traditionen im Sinne eines kulturellen<br />
Gedächtnisses integrativer Gegenstand des<br />
Bildungskonzepts. Die Bere i t s chaft, dem Neuen, Ungewohnten,<br />
auch zeitlich Fernen in aller Offenheit<br />
zu begegnen und daraus zu lernen, ist gymnasialer<br />
Auftrag.<br />
Dem gymnasialen Bildungsgang liegt eine Kontingentstundentafel<br />
zu Grunde, nach der die <strong>Schule</strong>n<br />
die Verteilung der Stunden weitgehend selbst festlegen<br />
können (vergleiche Kasten rechts).<br />
FÄCHER UND METHODEN<br />
Die Un t e rr i chtsformen am Gymnasium zielen darauf<br />
ab, Schülerinnen und Schüler zu eigenverantwortlichem,<br />
selbstständigem und lebenslangem Lernen zu<br />
befähigen. Um diese Ziele zu erreichen, sind besonders<br />
folgende Methoden und Arbeitsformen wich t i g :<br />
• Vernetztes, fächerverbindendes Denken;<br />
• Gruppen- und Partnerarbeit;<br />
• Projektarbeit;<br />
• Umgang mit neuen Medien;<br />
• besondere Lernleistungen und Präsentationen.<br />
Innerhalb des Fächerkanons, der für alle Schülerinnen<br />
und Schüler verbindlich ist, bieten die einzelnen<br />
Gymnasien verschiedene Profile an.<br />
Die Schülerinnen und Schüler können vor Eintritt in<br />
die Klasse 8 entscheiden, we l ches Profil sie – je nach<br />
Begabung, Interesse und schulischem Angebot –<br />
wählen. Einzelne Gymnasien bieten besondere Profile<br />
für die Fächer Musik, Kunst und Sport mit einer<br />
erweiterten Stundentafel ab Klasse 5 an.<br />
K O N T I N G E N T S T U N D E N T A F E L<br />
Fach/Fächergruppen/Profil Kontingent G8,<br />
Klasse 5–10<br />
Religionslehre*/Ethik<br />
Deutsch<br />
Geschichte<br />
Erste und zweite Fremdsprache<br />
Mathematik<br />
11/ 7<br />
24<br />
10<br />
40<br />
24<br />
Naturwissenschaften<br />
Sport<br />
Künstlerische Fächer<br />
Geographie – Wirtschaft –<br />
Gemeinschaftskunde (GWG)<br />
Profile (dritte Fremdsprache, NwT<br />
oder Musik, Bildende Kunst, Sport)<br />
Summe<br />
25<br />
16<br />
18<br />
14<br />
12<br />
194<br />
Poolstunden in den Klassen 5-12<br />
insbesondere für fachspezifische<br />
Differenzierung und pädagogische<br />
Maßnahmen (über die Ve rw e n d u n g<br />
entscheidet die <strong>Schule</strong>)<br />
* Die Wochenstundenzahl in Religionslehre wird unter<br />
Beteiligung der zuständigen kirchlichen Beauftragten<br />
festgelegt.<br />
10<br />
19
UNTERRICHTSFORMEN UND BILDUNGSBEREICHE DES GYMNASIUMS<br />
mathematischnaturwissenschaftlichtechnisches<br />
Aufgabenfeld:<br />
Mathematik,<br />
Physik,<br />
Chemie,<br />
Biologie,<br />
Naturphänomene,<br />
NwT,<br />
Informatik<br />
sprachlichkünstlerisches<br />
Aufgabenfeld:<br />
Deutsch,<br />
Englisch,<br />
Französisch,<br />
Russisch,<br />
Spanisch,<br />
Italienisch,<br />
Latein,<br />
Griechisch,<br />
Musik,<br />
Bildende Kunst,<br />
Literatur<br />
gesellschaftswissenschaftliches<br />
Aufgabenfeld:<br />
Geschichte,<br />
Geographie –<br />
Wirtschaft –<br />
Gemeinschaftskunde<br />
(GWG),<br />
Psychologie,<br />
Sport,<br />
Religion/Ethik<br />
Unterrichtsformen:<br />
• Seminarkurs, besondere Lernleistung • Praktika/Projekte • fächerüberg reifende Themen<br />
DIE PROFILE DES ALLGEMEIN<br />
BILDENDEN GYMNASIUMS<br />
N AT U R WISSENSCHAFTLICHES PROFIL<br />
An den allgemein bildenden Gymnasien steht das<br />
naturwissenschaftliche Profil dem sprachlichen Profil<br />
hinsichtlich der Stundenausstattung und der Anforderungen<br />
gleichgewichtig gegenüber: Das obligatorische<br />
Profilfach „Naturwissenschaft und Technik”,<br />
NwT, entspricht als Kernfach in den Klassen 8 bis 10<br />
der dritten Fremdsprache.<br />
NwT ist ein interdisziplinäres Fach, es öffnet den<br />
Unterricht für technische Fragestellungen und praktische<br />
Aufgaben und behandelt Themen, die mehreren<br />
Naturwissenschaften und der Technik zuzuordnen<br />
sind.<br />
Dazu greift der Unterricht auf die in Biologie, Physik<br />
und Chemie gelegten Grundlagen zurück, führt die<br />
Betrachtungsweisen dieser Fächer zusammen und<br />
erweitert sie zu einer mehrperspektivischen Sicht.<br />
Der verstärkte Alltagsbezug sowie die konsequente<br />
A n wendung handlungsorientierter Un t e rr i ch t s f o r-<br />
men erhöht die Motivation für naturwissenschaftlich-technische<br />
Themen und schafft die Voraussetzung<br />
für eine berufliche Orientierung hin zum<br />
naturwissenschaftlich-technischen Berufsfeld.<br />
NwT wird im naturwissenschaftlichen Profil zusätzlich<br />
zum Unterricht in den Fächern Biologie, Chemie<br />
und Physik eingerichtet. NwT ergänzt und erweitert<br />
das naturwissenschaftlich-technische Angebot<br />
der Gymnasien.<br />
Im naturwissenschaftlichen Profil sind zwei Fremdsprachen<br />
Pflicht.<br />
SPRACHLICHES PROFIL<br />
Hier lernen die Schülerinnen und Schüler drei<br />
Fremdsprachen. Die wichtigsten fremdsprachlichen<br />
Angebote sind in der vorangehenden Übersicht dargestellt.<br />
Mit der Wahl von Altgriechisch als dritter<br />
Fremdsprache erhalten die Schülerinnen und Schüler<br />
eine vertiefte humanistische Grundbildung.<br />
Gymnasien mit bilingualen deutsch-französischen<br />
und deutsch-englischen Abteilungen sind auf die Erziehung<br />
zur Mehrsprachigkeit spezialisiert.<br />
Dort werden die Schülerinnen und Schüler nach<br />
einem Kurs mit verstärktem Fremdsprachenunterricht<br />
je nach Sprache im Fächerverbund Geographie<br />
– Wi r t s chaft – Gemeinschaftskunde (GWG) sowie in<br />
20
<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />
Die fremdsprachlichen Angebote auf einen Blick*:<br />
Erste Fremdsprache Englisch<br />
Französisch<br />
Latein<br />
Zweite Fremdsprache Englisch<br />
ab Klasse 5 oder 6 Französisch<br />
Latein<br />
Russisch<br />
Dritte Fremdsprache Englisch<br />
ab Klasse 8<br />
Französisch<br />
Latein<br />
Griechisch<br />
Russisch<br />
Spanisch<br />
Portugiesisch<br />
Italienisch<br />
ist. Die Einführung der Internationalen Abiturprüfung<br />
Baden-Württemberg ist Teil der Weiterentwicklung<br />
der bilingualen Abteilungen deutsch-englisch<br />
an Gymnasien zu internationalen Zügen. An<br />
Gymnasien mit bilingualen deutsch-französischen<br />
Abteilungen können die Schülerinnen und Schüler<br />
in Klasse 12 zwei Schulabschlüsse erwerben, die allgemeine<br />
Hochschulreife und das Baccalauréat.<br />
KÜNSTLERISCHES PROFIL/<br />
S P O R TLICHES PROFIL<br />
Hier erhalten Schülerinnen und Schüler mit entsprechenden<br />
Neigungen ein breites Angebot im künstlerischen<br />
oder sportlichen Bereich.<br />
Spät beginnende<br />
Fremdsprache<br />
ab Klasse 10<br />
Latein<br />
Griechisch<br />
Italienisch<br />
Spanisch<br />
Französisch<br />
Portugiesisch<br />
Russisch<br />
Türkisch<br />
Hebräisch<br />
Chinesisch<br />
Japanisch<br />
* Bitte informieren Sie sich an Ihrer <strong>Schule</strong> über das<br />
jeweilige Angebot in den Fremdsprachen.<br />
d e n Fächern Geschichte, Biologie oder einer weiteren<br />
Naturwissenschaft bilingual unterrichtet. An den<br />
bilingualen Gymnasien deutsch-englisch erwerben<br />
die Schülerinnen und Schüler mit dem Abschluss<br />
der Sekundarstufe I oder mit dem Zeugnis der allgemeinen<br />
Hoch s ch u l reife das bilinguale Zertifikat<br />
d e u t s ch - e n g l i s ch. Im Rahmen des Sch u l ve r s u ch s<br />
„Internationale Abiturprüfung Baden-Württemberg”<br />
können Schülerinnen und Schüler des bilingualen<br />
Zuges in der Kursstufe Biologie als vierstündiges<br />
bilinguales Fach wählen, in dem dann die schriftliche<br />
Abiturprüfung in englischer Sprache abzulegen<br />
21
DIE GYMNASIALE OBERSTUFE<br />
DIE JAHRGANGSSTUFEN<br />
In den Jahrgangsstufen nach Klasse 10 beginnt das<br />
Kurssystem mit vier- und zweistündigen Kursen.<br />
Hier werden die Fächer Deutsch, Mathematik, eine<br />
Fremdsprache, eine weitere Fremdsprache oder eine<br />
Naturwissenschaft und ein weiteres individuell festlegbares<br />
Fach aus dem Angebot der <strong>Schule</strong> vierstündig<br />
unterrichtet. Alle anderen Fächer werden zweistündig<br />
unterrichtet. Die Abiturprüfung findet in<br />
fünf Prüfungsfächern (vier davon schriftlich und<br />
eines mündlich) statt, darunter sind die Fächer<br />
Deutsch, Mathematik und eine Fremdsprache für<br />
alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend. Die<br />
Leistungen werden nach einem Punktesystem von 0<br />
bis 15 bewertet.<br />
Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte dem<br />
„Leitfaden für die gymnasiale Oberstufe”.<br />
B e s o n d e r e Lern l e i s t u n g<br />
Die Schülerinnen und Schüler können auch fächerübergreifende,<br />
projektorientierte Kurse, so genannte<br />
Seminarkurse, belegen oder an einem vom Bund<br />
oder den Ländern geförderten Wettbewerb teilnehmen<br />
(„besondere Lernleistung“). Neben den Ergebnissen<br />
aus den Prüfungsfächern kann diese „besondere<br />
Lernleistung“ unter bestimmten Bedingungen als<br />
fünfte Prüfungskomponente ins Abitur eingebracht<br />
oder als zusätzlicher Kurs angerechnet werden.<br />
Wichtig ist dabei: Selbstständiges, hochschulnahes<br />
Arbeiten auch im Team und Schulung der Präsentationsfähigkeit.<br />
Bei der inhaltlichen Gestaltung sind<br />
die <strong>Schule</strong>n frei; so können auch nicht im Lehrplan<br />
verankerte Themen behandelt werden. Beispiele<br />
dazu finden Sie im „Leitfaden für die gymnasiale<br />
Oberstufe“.<br />
BERUFS- UND STUDIENORIENTIERUNG<br />
AM GYMNASIUM (BOGY)<br />
An den Gymnasien des Landes werden verstärkt<br />
Maßnahmen zur Berufs- und Studienorientierung<br />
durchgeführt. Die Berufs- und Studienorientierung<br />
am Gymnasium (BOGY) ist in den Bildungsstandards<br />
verankert und bietet Schülerinnen und Schülern<br />
unter anderem die Möglichkeit, in Klasse 9 oder<br />
10 für die Dauer einer Unterrichtswoche an einer<br />
Berufserkundung in Unternehmen, Behörden und<br />
Einrichtungen sowie in Instituten von Hochschulen<br />
und bei freiberuflich Tätigen teilzunehmen. Die Berufs-<br />
und Studienorientierung kann darüber hinaus<br />
weitere Module wie etwa den Studientag, Besuch<br />
von Berufsinformationszentren der Agenturen für<br />
Arbeit, Studien- und Berufsmessen oder spezielle<br />
Berufs- und Studienorientierungstrainings enthalten.<br />
Sowohl die Berufsberaterinnen und -berater der<br />
Agenturen für Arbeit als auch die St u d i e n b e r a t e r-<br />
innen und -berater wirken bei der Berufs- und Studienorientierung<br />
mit.<br />
ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />
Die Schülerinnen und Schüler können das allgemein<br />
bildende Gymnasium nach der Klasse 10 mit der<br />
mittleren Reife oder nach Klasse 12 mit der allgemeinen<br />
Hochschulreife verlassen.<br />
Die mittlere Reife am Gymnasium eröffnet ihnen<br />
die gleichen Möglichkeiten der Berufsausbildung beziehungsweise<br />
Weiterqualifizierung, wie sie im Kapitel<br />
„Realschule“ beschrieben sind. Die allgemeine<br />
Hochschulreife kann auch am Aufbaugymnasium, an<br />
Abendgymnasien und Kollegs, an <strong>Schule</strong>n besonderer<br />
Art und an beruflichen Gymnasien erworben<br />
werden.<br />
Mit dem Abitur sind beste Voraussetzungen für ein<br />
Hochschulstudium und für verantwortungsvolle berufliche<br />
Positionen in allen Bereichen gegeben.<br />
Einen Überblick über die „Bildungswege in Baden-Württ<br />
e m b e rg” bietet die Grafik auf Seite 2. Publikationen wie<br />
den „Leitfaden für die gymnasiale Oberstufe” erhalten Sie<br />
kostenlos beim Kultusministerium. Außerdem inform i e re n<br />
die Arbeitsämter zu Fragen der Berufsentscheidung und<br />
- a u s b i l d u n g .<br />
We i t e re Informationen sind im Internet abrufbar unter<br />
w w w. k u l t u s p o rt a l - b w.de > <strong>Schule</strong> in Baden-<br />
W ü rt t e m b e rg > Das Schulsystem in BW > Gymnasium<br />
22
<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />
S o n d e r s c h u l e<br />
PÄDAGOGISCHE FÖRDERUNG VON<br />
KINDERN UND JUGENDLICHEN MIT<br />
BEHINDERUNGEN IN ALLGEMEINEN<br />
SCHULEN UND SONDERSCHULEN<br />
In welcher Schulart können Kinder mit Behinderungen<br />
am besten gefördert werden? Wo erreichen<br />
sie einen Schulabschluss, der ihren Voraussetzungen<br />
und Möglichkeiten entspricht?<br />
Eine am Wohl des einzelnen Kindes orientierte<br />
pädagogische Förderung kennt immer mehrere organisatorische<br />
Wege. Schülerinnen und Schüler mit<br />
Behinderungen besuchen die allgemeine <strong>Schule</strong>,<br />
wenn diese auf Grund der gegebenen Verhältnisse<br />
die ihnen zukommende Bildung, Ausbildung und<br />
Erziehung im Rahmen ihres Erziehungs- und Bildungsauftrages<br />
gewährleisten kann. Die allgemeinen<br />
<strong>Schule</strong>n werden hierbei von den Sonderschulen<br />
unterstützt. Im Mittelpunkt steht dabei die Sicherung<br />
und kontinuierliche Erweiterung der Aktivitätsmöglichkeiten<br />
von Kindern und Jugendlichen<br />
mit Behinderung bezogen auf schulische Bildung<br />
und gesellschaftliche Teilhabe. Das ist für einen Teil<br />
dieser Kinder und Jugendlichen am Lernort allgemeine<br />
<strong>Schule</strong> möglich – für einen anderen Teil wird<br />
hierfür ein differenziertes System sonderpädagogischer<br />
Unterstützungsangebote vorgehalten, das auch<br />
den Lernort Sonderschule einschließt.<br />
FÜR JEDES KIND DIE BESTE LÖSUNG FINDEN<br />
Die Frage sonderpädagogischer Förderung in Sonderschulen<br />
stellt sich, wenn im Zusammenhang mit<br />
einer Behinderung erschwerte Lebensbedingungen<br />
sowie erhebliche Entwicklungs- und Lernprobleme<br />
auftreten. Kriterium für besondere Maßnahmen ist<br />
nicht die Behinderung selbst, sondern der mit ihr<br />
verbundene sonderpädagogische Förderbedarf. Die<br />
Entscheidung über den richtigen Lernort muss deshalb<br />
für jedes Kind nach einer ganzheitlichen Diagnostik<br />
und gemeinsamen Beratung mit den Eltern<br />
und allen an der Förderung des Kindes Beteiligten<br />
erfolgen. Diese wägen im Spannungsfeld von sozialer<br />
Integration und individueller Förderung ab, welches<br />
der persönlich beste Weg ist. Großer Wert wird<br />
bei der Klärung der Lernortfrage auf die Ausschöpfung<br />
aller Fördermöglichkeiten der allgemeinen<br />
<strong>Schule</strong>n – gegebenenfalls mit Unterstützung durch<br />
die Sonderschulen – gelegt.<br />
Kooperation zur Sicherung des <strong>Schule</strong>rfolges<br />
Sonderpädagogische Fachkräfte helfen im Rahmen<br />
der Kooperation an allgemeinen <strong>Schule</strong>n durch intensive<br />
Beratungs- und Gesprächsangebote, durch<br />
ambulanten Sprachheilunterricht, durch sonderpädagogische<br />
Unterstützung für Kinder mit Seh-, Hörund<br />
Körperbehinderungen sowie durch sonderpädagogische<br />
Dienste für Schülerinnen und Schüler<br />
mit besonderen Lern-, Entwicklungs- und Verhaltensproblemen,<br />
den <strong>Schule</strong>rfolg zu sichern. Regionale<br />
Ansprechpartner für spezifische sonderpädagogische<br />
Fragen und die Arbeitsstellen Kooperation<br />
bei den Staatlichen Schulämtern unterstützen diese<br />
Integrationsaufgaben. Eltern, Lehrkräfte und die<br />
Kinder und Jugendlichen selbst erhalten Beratung<br />
und Hilfe durch behindertenspezifische Medienund<br />
Beratungszentren beim Einsatz neuer Technologien<br />
in der Förderung.<br />
Begegnungen<br />
Gemeinsame Unterrichtsangebote sowie ein breites<br />
<strong>Spektrum</strong> an Begegnungen und Kooperationsvorhaben<br />
unterstützen Partnerschaften zwischen allgemeinen<br />
<strong>Schule</strong>n und Sonderschulen – zum Beispiel<br />
auch in Form von Außenklassen – und unterstreichen,<br />
wie bedeutend die Kontaktmöglichkeiten für<br />
Nichtbehinderte sind, sichern aber auch die Entwicklung<br />
individueller Fähigkeiten der Schülerinnen<br />
und Schüler mit Behinderungen und fördern deren<br />
Selbstständigkeit.<br />
DAS MASS SIND DIE INDIVIDUELLEN<br />
BEDÜRFNISSE DES KINDES<br />
Für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen<br />
und einem besonders hohen und umfassenden sonderpädagogischen<br />
Förderbedarf steht ein differenziertes<br />
Sonderschulwesen mit optimalen sonderpädagogischen<br />
Angeboten zur Verfügung. Hier kann<br />
im Rahmen der individuellen Lern- und Entwicklungsbegleitung<br />
auf die individuellen Förderbedürfnisse<br />
des einzelnen Kindes oder Jugendlichen eingegangen<br />
werden. Die einzelnen Bausteine der begleitenden<br />
Diagnostik, der kooperativen Förderplanung,<br />
der Bereitstellung individueller Förderangebote sowie<br />
der Leistungsfeststellung werden dabei fortlaufend<br />
dokumentiert und zwischen allen Beteiligten<br />
regelmäßig besprochen.<br />
23
E LTERN ALS PA R T N E R<br />
Besonderer Wert wird auf die Zusammenarbeit mit<br />
den Eltern gelegt. Es gilt der Grundsatz, dass es sich<br />
bei Eltern um Fachleute für ihr Kind handelt, die<br />
einen wichtigen Platz in der sonderpädagogischen<br />
Förderung ihres Kindes einnehmen. Deshalb sind<br />
Eltern und Lehrkräfte bei der Erziehung und<br />
Bildung gleichwertige Partner.<br />
Die daraus entstehende intensive, vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit zeigt Wirkung: Hinweise der Erziehungsberechtigten<br />
auf Erleben und Verhalten des<br />
Kindes auch außerhalb der <strong>Schule</strong> liefern wesentliche<br />
Anhalts- und Ansatzpunkte für die pädagogische<br />
Förderung; beide Seiten beraten sich regelmäßig.<br />
Der Austausch von Beobachtungen, Erfahrungen<br />
und Einschätzungen ist dabei Voraussetzung für eine<br />
partnerschaftliche Abstimmung der Erziehungsziele<br />
und Erziehungsstile. Für dieses Zusammenwirken<br />
müssen für jedes Kind geeignete Wege und Formen<br />
entwickelt werden.<br />
Die Übersicht auf Seite 26 zeigt das differenzierte<br />
Angebot an Bildungsgängen und die damit möglichen<br />
Schulabschlüsse für Schülerinnen und Schüler<br />
mit Behinderungen.<br />
BESONDERE BEREICHE UND ASPEKTE<br />
DER SCHULISCHEN FÖRDERUNG<br />
Entwicklungsförderung<br />
Bereits im Rahmen der Frühförderung, spätestens<br />
aber zum Schulanfang wird den Kindern ein breit<br />
gefächertes Angebot für die Förderung ihrer Entwicklung<br />
gemacht. Es geht dabei um Lern-, Spielund<br />
Bewe g u n g s a rrangements, in denen sie Fähigkeiten<br />
und Fertigkeiten aus den Bereichen Wahrnehmung,<br />
Motorik, Körpererfahrung, Sprache und Sprechen<br />
erwerben und üben können.<br />
Förderung der Kommunikationsfähigkeit<br />
Die Entwicklung kommunikativer Kompetenzen ist<br />
eine wesentliche Aufgabe in allen Sonderschulen.<br />
Wahrnehmungslernen, Spracherwerb, Hörerziehung,<br />
das Heranführen an manuelle Kommunikationsmittel<br />
sowie die rhythmisch-musikalische Erziehung<br />
sind wesentliche Bausteine der Förderung in Sonderschulen.<br />
In vielen Lern-, Handlungs- und Erfahrungsfeldern<br />
wird die Kommunikationsbereitschaft<br />
und -fähigkeit der Kinder und Jugendlichen sowie<br />
ihre emotionale und soziale Entwicklung gefördert.<br />
Gestalten und Lernen<br />
Gestaltungsprojekte bieten in besonderem Maße die<br />
Chance, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderungen<br />
und Entwicklungsproblemen ihre persönlichen<br />
Kräfte sowie Fähigkeiten wahrnehmen, ausbauen<br />
und elementare Erfahrungen mit sich selbst<br />
und ihrer Umwelt machen, die das gesamte schulische<br />
Lernen begünstigen. Über den hohen Stellenwert<br />
in individuellen Entwicklungs- und Lernbiografien<br />
hinaus ist die Bedeutung von Gestaltungsprojekten<br />
auch nachgewiesen:<br />
• für das Lernen von Lehrerinnen und Lehrern im<br />
Hinblick auf Kinder, die ihr Fühlen und Denken<br />
gewissermaßen „unter Verschluss halten”;<br />
• für Gespräche und Entwicklungsprozesse, die auf<br />
die Schulkultur abzielen;<br />
• für die Weiterentwicklungen der schulischen Zielformulierungen<br />
im Sinne von Kompetenzen;<br />
• für die Öffentlichkeitsarbeit im Hinblick auf Mens<br />
chen mit Behinderungen als Begegnungs- und<br />
Kommunikationsanlässe.<br />
Orientierung und Mobilität<br />
Orientierung und Mobilität sind zentrale Bereiche<br />
des Unterrichts in allen Sonderschulen sowie der<br />
speziellen Förderung blinder und sehbehinderter<br />
Kinder und Jugendlicher. Orientierung ist die Fähigkeit,<br />
mit Hilfe aller Sinne die persönliche Position<br />
im Raum sowie die Beziehung zu den Objekten und<br />
Personen in der Umgebung zu bestimmen. Mobilität<br />
hat die geistige Orientierung zur Voraussetzung und<br />
steht für die Fähigkeit und Fertigkeit, sich im Raum<br />
zielgerecht bewegen zu können. Orientierung und<br />
Mobilität sind eng miteinander verbunden und werden<br />
im Unterricht sowie in außerunterrichtlichen<br />
und außerschulischen Zusammenhängen systema-<br />
24
<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />
tisch gefördert. Die auf diesen Kompetenzen aufbauenden<br />
Zeitbegriffe und Raumvorstellungen sind<br />
für eine selbstständige Lebensgestaltung und -führung<br />
von großer Bedeutung.<br />
Bewegungsförderung<br />
Bewegungserfahrungen und somit auch Bewegungseinschränkungen<br />
stehen in der kindlichen Entwicklung<br />
in intensiver Wechselwirkung zur Entwicklung<br />
der Wahrnehmung und des Denkens, aber auch zur<br />
emotionalen und sozialen Entwicklung der Persönl<br />
i chkeit. „Bewegung” und „Bewe g u n g s f ö r d e r u n g ”<br />
bilden deshalb in der Förderung für Kinder und<br />
Jugendliche mit Behinderungen – insbesondere aber<br />
bei jungen Menschen mit körperlichen Behinderungen<br />
– ein zentrales Handlungsfeld. Bewegungsförderung<br />
muss deshalb beides sein: Lernbereich sowie<br />
durchgängiges und fächerübergreifendes Prinzip.<br />
Es geht darum, im Unterricht und in außerunterrichtlichen<br />
und außerschulischen Angeboten Aktivitäten<br />
zu ermöglichen, mit denen sich die Kinder<br />
und Jugendlichen alle relevanten Dimensionen der<br />
Motorik und der Zusammenhänge von Motorik und<br />
psychischen Funktionen erschließen können. Dies<br />
erfordert, dass das Lernen eingebettet wird in Sach-,<br />
Handlungs- und Lebenszusammenhänge, die für das<br />
Kind und den einzelnen Jugendlichen bedeutungsvoll<br />
sind.<br />
Vorbereitung auf Beruf und Leben<br />
Eine qualifizierte Vorbereitung auf Beruf und Beschäftigung<br />
ist ein Kernbereich in Erziehung und<br />
Unterricht aller Sonderschulen. Dazu gehört auch,<br />
den Kindern und Jugendlichen Starthilfen zu geben,<br />
damit sie ihr Leben künftig selbstständig führen können.<br />
Ausgehend von den individuellen Voraussetzungen<br />
– das heißt vor allem auch von den persönlichen<br />
Stärken und Interessen – werden bereits im<br />
Raum der <strong>Schule</strong> in internen Lernangeboten und an<br />
außerhalb liegenden Lernorten Einblicke in Anforderungen<br />
der Berufs- und Arbeitswelt, aber auch in<br />
die eigene Lebensführung vermittelt. Beispielhaft<br />
dafür stehen: Betriebspraktika, Sozialpraktika und<br />
zeitlich flexibel gestaltete Praktika, die auf den individuellen<br />
Förderbedarf abgestimmt sind; Praxistage<br />
in öffentlichen, betrieblichen, sozialen und kulturellen<br />
Einrichtungen; Praxisunterricht an beruflichen<br />
<strong>Schule</strong>n und Ausbildungswerkstätten von Betrieben;<br />
Einrichtung von Schülerfirmen und Schülergruppen,<br />
die Auftragsdienste und Dienstleistungen übernehmen.<br />
Neben solchen Aktivitäten treten Angebote<br />
der L e b e n s vo r b e reitung aus den Bere i chen Wo h n e n ,<br />
Pa r t n e r s chaft, Freizeit, Gesundheit, Um welt und<br />
Öffentlichkeit.<br />
Die Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf<br />
Beruf und Leben erfordert eine enge Zusammenarbeit<br />
der <strong>Schule</strong> mit den Eltern, der Arbeitsverwaltung,<br />
den Betrieben, den Werkstätten für Behinderte,<br />
den Berufsschulen, den Kammern, den Fachdiensten<br />
zur beruflichen Eingliederung und anderen<br />
Einrichtungen, die sich der Aufgabe der Eingliederung<br />
dieser Personengruppe annehmen.<br />
NEUE BILDUNGSPLÄNE<br />
Im Nachgang zur Bildungsplanreform im Bereich<br />
der allgemeinen <strong>Schule</strong>n wurden für die Bildungsgänge<br />
<strong>Schule</strong> für Geistigbehinderte und Förderschule,<br />
die als besondere Formen schulischer Förderung<br />
in die Verantwortung der Sonderpädagogik<br />
gegeben sind, die jeweiligen Bildungspläne fortg<br />
e s chrieben. Der Bildungsplan für die Förderschulen<br />
ist zum Schuljahr 2008/2009 in Kraft getreten,<br />
der Bildungsplan für die <strong>Schule</strong> für Geistigbehinderte<br />
zum Schuljahr 2009/2010. Für die Sonderschulen<br />
mit den Bildungsgängen Grundschule,<br />
Hauptschule, Realschule und Gymnasium sind mit<br />
den neuen Bildungsplänen der allgemeinen <strong>Schule</strong>n<br />
ebenfalls neue fachliche Bezüge und neue fachliche<br />
Orientierungspunkte gegeben. Die damit verbundenen<br />
Weiterentwicklungen und behinderungsspezifischen<br />
Ergänzungen sind für diese Sonderschultypen<br />
zeitlich versetzt aufgenommen worden, damit auch<br />
Erfahrungen mit den veränderten Bezugsplänen der<br />
allgemeinen <strong>Schule</strong>n, der Förderschulen und der<br />
<strong>Schule</strong>n für Geistigbehinderte in die Fortschreibungen<br />
einbezogen werden können.<br />
25
ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />
In den Sonderschulen können alle Bildungsabschlüsse<br />
der allgemeinen <strong>Schule</strong>n erreicht werden.<br />
Soweit die Behinderung es erforderlich macht, sind<br />
auch spezifische Schulabschlüsse vorgesehen. Selbstverständlich<br />
ist ein Wechsel von einer Sonderschule<br />
in eine allgemeine <strong>Schule</strong> möglich.<br />
BERUFLICHE UND SOZIALE EINGLIEDERUNG<br />
Sonderschulen bemühen sich sehr intensiv um den<br />
Aufbau eines Netzwerkes mit Einrichtungen und<br />
Diensten im Umfeld der <strong>Schule</strong>. Dies unterstützt<br />
nachhaltig die soziale und berufliche Integration der<br />
S chülerinnen und Schüler. Schon während der Sch u l-<br />
zeit wird die Frage der beruflichen und sozialen<br />
Integration zusammen mit anderen schulischen und<br />
außerschulischen Partnern angegangen. Beispielhaft<br />
wird hier auf die enge Zusammenarbeit mit allgemeinen<br />
und beruflichen <strong>Schule</strong>n, mit der Berufsberatung<br />
für Behinderte, mit Industrie und Handwerk,<br />
den örtlichen Vertretern der Jugendhilfe, mit<br />
Ve reinen sowie Kinder- und Fachärzten hingewiesen.<br />
DIE WERKSTUFE – EIN BESONDERER<br />
A U S B I L D U N G S W E G<br />
In <strong>Schule</strong>n für Geistigbehinderte sind We r k stufen für<br />
eine besondere berufliche Ausbildung eingerich t e t .<br />
Für einzelne Absolventen dieser Sonderschulen, die<br />
i h re Berufssch u l p f l i cht in dieser We r k stufe erfüllen,<br />
gelingt in enger Zusammenarbeit mit entspre ch e n-<br />
den Fach d i e n sten die Vermittlung auf dem fre i e n<br />
Arbeitsmarkt. Die Mehrzahl der jungen Mensch e n ,<br />
die diese We r k stufen besuchen, nimmt danach eine<br />
Arbeit in einem geschützten Arbeitsverhältnis – in<br />
der Regel in We r k stätten für Behinderte – auf.<br />
K O O P E R A<br />
T I O N<br />
S O N D E R S C H U L E N<br />
B I L D U N G S G Ä N G E<br />
Gymnasium Realschule Hauptschule/ F ö rd e r s c h u l e<br />
We r k re a l s c h u l e<br />
Grundschule<br />
X<br />
Förderschulen<br />
<strong>Schule</strong>n für:<br />
- Blinde<br />
(X ) 1) X X X X<br />
- Hörgeschädigte X X X X X<br />
- Körperbehinderte X X X X X<br />
- Geistigbehinderte<br />
X<br />
- Sehbehinderte<br />
X X X X<br />
- Sprachbehinderte<br />
X X X<br />
- Erziehungshilfe<br />
X X X<br />
- Kranke Bildungsangebot nach Schullaufbahn des Schülers<br />
TIPP: Welche Bildungsgänge an der einzelnen Sonderschule eingerichtet sind,<br />
kann bei den Staatlichen Schulämtern erfragt werden (siehe Seite 34).<br />
<strong>Schule</strong> für<br />
Geistigbehinderte<br />
ALLGEMEINE<br />
SCHULEN<br />
• Sonderpädagogische Dienste bei Auffälligkeiten<br />
im Bereich des Lernens,<br />
des Verhaltens und der Sprache<br />
• Grundschule<br />
• Ambulante Sprachheilkurse<br />
• Spezielle sonderpädagogische Hilfen<br />
bei Seh- und Hörschädigungen sowie<br />
körperlichen Beeinträchtigungen<br />
• Hilfen beim Übergang von der Sonderschule<br />
in die allgemeine <strong>Schule</strong><br />
• Begegnungen, Kooperationen,<br />
Außenklassen an allgemeinen <strong>Schule</strong>n<br />
• Arbeitsstellen Kooperation*<br />
• Ansprechpartner für spezifische Fragen<br />
• Medien- und Beratungszentren<br />
• Hauptschule/<br />
We r k re a l s c h u l e<br />
• Realschule<br />
• Gymnasium<br />
1) Marburg, Königswusterhausen<br />
K O O P E R A<br />
T I O N<br />
*bei den Staatlichen Schulämtern; Landesarbeitsstelle Kooperation beim Regierungspräsidium Stuttgart<br />
26
<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />
Berufliche <strong>Schule</strong>n<br />
AUFGABEN UND ZIELE<br />
Nach Abschluss der allgemein bildenden <strong>Schule</strong>n<br />
bietet das berufliche Schulwesen den Schulabgängerinnen<br />
und -abgängern vielfältige Möglichkeiten,<br />
sich weiterzuqualifizieren. Ziel der beruflichen <strong>Schule</strong>n<br />
ist es, die Schülerinnen und Schüler begleitend<br />
oder im Vorfeld zu einer Ausbildung für den Beruf<br />
fit zu machen. Auch während oder nach einer Berufsausbildung<br />
haben die jungen Leute noch die<br />
Chance, zusätzliche Abschlüsse zu erwerben – bis<br />
hin zur fachgebundenen und allgemeinen Hochschulreife.<br />
Die in den nachfolgenden Abschnitten dargestellten<br />
Informationen gelten für Schülerinnen und Schüler,<br />
die zum Schuljahr 2010/2011 eine berufliche <strong>Schule</strong><br />
besuchen werden.<br />
DIE BERUFSSCHULE<br />
Form und Inhalt der Ausbildung<br />
Ein großer Teil der Jugendlichen in Deutschland<br />
entscheidet sich nach dem Besuch der allgemein<br />
bildenden <strong>Schule</strong> für eine Berufsausbildung im dualen<br />
System. Die früher im klassischen Sinne als<br />
„Lehre” bekannte und hauptsächlich im Handwerksbereich<br />
angesiedelte duale Ausbildung erstreckt sich<br />
heute auf rund 350 Ausbildungsberufe in nahezu<br />
allen Wirtschaftsbranchen – vom Handwerk über<br />
den Dienstleistungssektor bis hin zum Hightech-<br />
Bereich. Nach wie vor erfolgt die Ausbildung dabei<br />
an zwei Lernorten, an denen der gemeinsame<br />
Bildungsauftrag umgesetzt wird: im Betrieb und in<br />
der Berufsschule. Während der Betrieb die praktische<br />
Ausbildung übernimmt, vermittelt die Berufsschule<br />
– neben einer Erweiterung und Vertiefung<br />
der allgemeinen Bildung – fachliche und überfachliche<br />
Kompetenzen, die zur Ausübung eines Berufes<br />
e r f o r d e r l i ch sind. Dabei werden inzwischen in<br />
immer mehr Ausbildungsberufen die Lerninhalte<br />
nicht mehr in einzelnen Fächern, sondern nach so<br />
genannten Lernfeldern, das heißt im Rahmen von in<br />
sich abgeschlossenen Themenbereichen unterrichtet,<br />
die an Handlungsabläufen aus der betrieblichen<br />
Praxis orientiert sind.<br />
Die Auszubildenden durchlaufen in der Regel drei<br />
Stufen, um sich in ihrem Beruf zu qualifizieren: die<br />
Grundstufe und die Fachstufen I und II.<br />
Die Grundstufe<br />
Im ersten Ausbildungsjahr erwerben sich die Auszubildenden<br />
zunächst ein breites Wissen über das gesamte<br />
Berufsfeld. Das schafft die Grundlage für die<br />
spätere Spezialisierung und stellt sicher, dass in verschiedenen<br />
Berufen eines Berufsfeldes „die gleiche<br />
Sprache gesprochen wird”.<br />
Die Fachstufen<br />
Im zweiten und dritten Ausbildungsjahr (Fachstufen<br />
I und II) werden die Grundlagen vertieft. Die Auszubildenden<br />
bekommen Spezialkenntnisse vermittelt,<br />
die das eigentliche Profil des Berufes ausmachen.<br />
Parallel zu den beruflichen Kompetenzen wird<br />
in der Berufsschule die Allgemeinbildung als wichtige<br />
Voraussetzung für die berufliche Handlungsfähigkeit<br />
weiterentwickelt.<br />
ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />
Die Ausbildung an der Berufsschule endet mit einer<br />
Berufsschulabschlussprüfung. Wer diese erfolgreich<br />
absolviert hat, erhält ein Berufsschulabschlusszeugnis.<br />
In Verbindung mit dem erfolgreichen Abschluss<br />
der betrieblichen Ausbildung (Gesellen-, Gehilfenoder<br />
Facharbeiterbrief) erwerben die Jugendlichen<br />
ohne Hauptschulabschluss einen dem Hauptschulabschluss<br />
gleichwertigen Bildungsstand. Sofern es<br />
die erzielten Noten zulassen, können sich Auszubildende<br />
mit Hauptschulabschluss nach Abschluss der<br />
Berufsausbildung auch einen dem mittleren Bildungsabschluss<br />
gleichwertigen Bildungsstand zuerkennen<br />
lassen.<br />
Zusatzqualifikationen und Fachhochschulreife<br />
Je nach Angebot vor Ort können durch Teilnahme<br />
an einem zusätzlichen Unterricht und an einer Zusatzprüfung<br />
berufliche Zusatzqualifikationen erworben<br />
werden, wie beispielsweise „Berufsbezogenes<br />
E n g l i s ch mit Europazertifikat (KMK-Zertifikat)”<br />
oder „Management im Handwerk”. Unter den gleichen<br />
Voraussetzungen ist außerdem der Erwerb der<br />
Fachhochschulreife möglich.<br />
Fazit<br />
Die Berufsschulen stellen einen wichtigen Baustein<br />
innerhalb der Durchlässigkeit des Bildungssystems<br />
in Baden-Württemberg dar. Die Auszubildenden<br />
werden innerhalb des dualen Systems im Zusammenspiel<br />
von betrieblicher und schulischer Ausbildung<br />
und Verzahnung von Theorie und Praxis auf<br />
die beruflichen Herausforderungen und ständig steigenden<br />
Anforderungen vorbereitet.<br />
Die unterschiedlichen Anforderungsprofile der einzelnen<br />
Ausbildungsberufe stellen sicher, dass jeder<br />
Jugendliche eine individuelle Förderung entsprechend<br />
seinen persönlichen Neigungen und Fähigkeiten<br />
erfährt und sich ihm damit zahlreiche Chancen<br />
auf berufliche Perspektiven eröffnen.<br />
27
DAS BERUFSEINSTIEGSJAHR<br />
J u g e n d l i che mit Hauptsch u l a b s chluss, die keine<br />
Lehrstelle erhalten, können im Berufseinstiegsjahr<br />
die Ausbildungsreife verbessern und eine berufliche<br />
Grundbildung in einem Berufsfeld erwerben. Ein<br />
wichtiger Schwerpunkt des BEJ liegt bei der individuellen<br />
Förderung auf der Grundlage einer Kompetenzanalyse.<br />
Der Bildungsgang dauert ein Jahr und<br />
endet mit einer Abschlussprüfung in Deutsch ,<br />
Mathematik, in der Regel Englisch und im fachlichen<br />
Bereich. Bei entsprechenden Leistungen ist ein<br />
Übergang in die zwe ijährige, zur Fach s ch u l re i f e<br />
führende Berufsfachschule möglich.<br />
DAS BERUFSVORBEREITUNGSJAHR<br />
Jugendliche ohne Hauptschulabschluss, die nach Erfüllung<br />
der allgemeinen Schulpflicht keine weiterführende<br />
<strong>Schule</strong> besuchen und keine Ausbildung<br />
beginnen, werden im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />
gezielt auf den Einstieg in die Berufs- und Arbeitswelt<br />
und die Erlangung eines dem Hauptschulabschluss<br />
gleichwertigen Bildungsstandes vorbereitet.<br />
Ein Betriebspraktikum und der berufsbezogene Unterricht<br />
mit hohem Anteil praktischen Lernens ermöglichen<br />
den Jugendlichen den Erwerb beruflichen<br />
Vorwissens und praktischer Grundfertigkeiten<br />
in bis zu drei Berufsfeldern, wie zum Beispiel Metalltechnik,<br />
Elektrotechnik, Holztechnik, Bautechnik,<br />
Ernährung und Hauswirtschaft, Körperpflege<br />
sowie Wirtschaft und Verwaltung. Viele <strong>Schule</strong>n bieten<br />
ein Praktikum in Form von wöchentlichen Praxistagen<br />
in Betrieben an. Begleitet durch den Unterricht<br />
und betreut durch eine Lehrkraft können die<br />
Schülerinnen und Schüler des BVJ so über einen<br />
längeren Zeitraum an ein oder zwei Tagen pro Woche<br />
fortlaufend den „beruflichen Ernstfall“ üben.<br />
Derzeit wird ein neuer pädagogischer und unterrichtlicher<br />
Ansatz des BVJ an einzelnen Standorten<br />
in Form des Vorqualifizierungsjahres Arbeit/Beruf<br />
erprobt.<br />
ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />
Das BVJ endet mit einer Abschlussprüfung. Wer eine<br />
Zusatzprüfung in den Fächern Deutsch, Mathematik<br />
und eventuell Englisch besteht, erwirbt einen dem<br />
Hauptschulabschluss gleichwertigen Bildungsstand.<br />
Weitere Informationen zu „Anschlüsse“ gibt es auf<br />
Seite 13 („Hauptschule“).<br />
K O O P E R ATIONSKLASSEN<br />
Jugendliche in Haupt- oder Werkrealschulen, die in<br />
Klasse 8 eine schlechte Perspektive auf einen Hauptschulabschluss<br />
am Ende der Klasse 9 haben, können<br />
in Kooperationsklassen von Lehrkräften der Hauptoder<br />
Werkrealschule und der Beruflichen <strong>Schule</strong> unterrichtet<br />
werden. Schülerinnen und Schüler der<br />
Förderschule können ebenfalls im Anschluss an<br />
Klasse 8 eine Kooperationsklasse Förderschule –<br />
BVJ besuchen. In beiden Formen der Kooperationsklassen<br />
werden die Schülerinnen und Schüler intensiv<br />
gefördert. Neben dem allgemeinbildenden Unterricht<br />
werden fachtheoretische und fachpraktische<br />
Inhalte aus bis zu drei Berufsfeldern unterrichtet.<br />
Die Kooperationsklassen Hauptschule und We r k re a l-<br />
schule – Berufliche <strong>Schule</strong> schließen mit einem dem<br />
Hauptschulabschluss gleichwertigen Bildungsstand<br />
ab. Auch in den Kooperationsklassen Förderschule –<br />
BVJ kann ein solcher Abschluss erlangt werden.<br />
DIE BERUFSFACHSCHULE – THEORIE<br />
UND PRAXIS AUS EINER HAND<br />
Außer im dualen System können Jugendliche auch<br />
eine berufliche Ausbildung in Vollzeitschulen absolvieren.<br />
In diesem Fall findet ein Teil oder die gesamte<br />
Berufsausbildung in der Verantwortung der <strong>Schule</strong><br />
statt. Im Einzelnen handelt es sich um folgende<br />
Bildungsgänge:<br />
• Gewerbliche Berufsfachschule (einjährig);<br />
• Berufsfachschule für Goldschmiede (zweijährig<br />
plus eineinhalbjährige betriebliche Ausbildung);<br />
• Berufsfachschule für Uhrmacher (dreijährig);<br />
• Berufsfachschule für Feinwerkmechanik<br />
und Elektrotechnik (dreijährig);<br />
• Berufsfachschule für Haus- und Familienpflege<br />
(dreijährig einschließlich praktischer Ausbildung);<br />
• Berufsfachschule für Kinderpflege<br />
(dreijährig einschließlich praktischer Ausbildung);<br />
• Berufsfachschule für Altenpflegehilfe<br />
(einjährig einschließlich praktischer Ausbildung<br />
in Einrichtungen der Altenpflege);<br />
• Berufsfachschule für Altenpflege<br />
(dreijährig einschließlich praktischer Ausbildung<br />
in Einrichtungen der Altenpflege);<br />
• Berufsfachschule für Sozialpflege – Schwerpunkt<br />
Alltagsbetreuung (zweijährig einschließlich praktis<br />
cher Ausbildung in Einrichtungen der Altenpflege).<br />
Die Ausbildung zur „st a a t l i ch anerkannten Alltagsbet<br />
reuerin” / zum „st a a t l i ch anerkannten Alltagsbetre u e r ”<br />
vermittelt Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten für<br />
die begleitende Un t e r stützung von Menschen mit Hil–<br />
febedarf bei Alltagsve rr i chtungen und der Gest a l t u n g<br />
des persönlichen Lebensumfeldes. Die Au s b i l d u n g<br />
kann auch ohne Hauptsch u l a b s chluss begonnen we r-<br />
den; der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung<br />
s chließt in diesem Fall den Hauptsch u l a b s chluss ein.<br />
ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />
Wer eine dreijährige Berufsfachschule oder die zweijährige<br />
Berufsfachschule Sozialpflege – Schwerpunkt<br />
Alltagsbetreuung bis zum Ende durchläuft und die<br />
Abschlussprüfung besteht, erhält einen staatlich anerkannten<br />
Berufsabschluss.<br />
28
<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />
DIE ZWEIJÄHRIGE BERUFSFA C H S C H U L E<br />
MIT ABSCHLUSS „FA C H S C H U L R E I F E “<br />
In dieser zweijährigen Vollzeitschule erhalten die Jugendlichen<br />
neben einer erweiterten Allgemeinbildung<br />
eine Grundausbildung im gewerblich-technischen<br />
Bereich, im kaufmännischen Bereich oder im<br />
Bereich Ernährung und Gesundheit.<br />
ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />
Hauptschülerinnen und Hauptschüler erlangen hier<br />
einen mittleren Bildungsabschluss, die Fachschulreife,<br />
wodurch sich ein breites <strong>Spektrum</strong> an Berufsausbildungsmöglichkeiten<br />
– oft mit verkürzter Ausbildungsdauer<br />
– bietet. Mit diesem Abschluss sind leistungsstarke<br />
Jugendliche auch zum Besuch eines Berufskollegs<br />
oder eines beruflichen Gymnasiums berechtigt.<br />
DIE BERUFSOBERSCHULE<br />
Die Berufsoberschulen bieten leistungsfähigen jungen<br />
Menschen die Chance, aufbauend auf einer<br />
Berufsausbildung ihre allgemeine und fachtheoretische<br />
Bildung zu vertiefen und sich den Zugang zu<br />
weiteren Bildungseinrichtungen zu erschließen.<br />
MITTELSTUFE (BERUFSAUFBAUSCHULE)<br />
Es gibt – entsprechend den beruflichen Bereichen –<br />
verschiedene Berufsaufbauschulen:<br />
• gewerblich-technische Richtung;<br />
• kaufmännische Richtung;<br />
• hauswirtschaftlich-pflegerisch-sozialpädagogische<br />
Richtung;<br />
• landwirtschaftliche Richtung.<br />
ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />
H a u p t s chülerinnen und Hauptschüler mit abgeschlossener<br />
Berufsausbildung oder gleichgestellter<br />
Berufserfahrung haben an der Berufsaufbauschule<br />
die Möglichkeit, innerhalb eines Jahres den mittleren<br />
Bildungsabschluss (Fachschulreife) abzulegen.<br />
Mit der Fachschulreife können die Jugendlichen anschließend<br />
auf einem Berufskolleg die Fachhochschulreife<br />
erwerben oder über die Oberstufe der Berufsoberschule<br />
die Hochschulreife.<br />
OBERSTUFE (TECHNISCHE OBERSCHULE,<br />
WIRTSCHAFTSOBERSCHULE, BERUFSOBER-<br />
SCHULE FÜR SOZIALWESEN)<br />
Die Oberstufe der Berufsoberschule gibt es in den<br />
Fachrichtungen Technik (Technische Oberschule),<br />
Wi r t s chaft (Wi r t s ch a f t s o b e r s chule) und Soziales<br />
(Berufsoberschule für Sozialwesen).<br />
ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />
Qualifizierte Realschülerinnen und Realschüler sowie<br />
Hauptschülerinnen und Hauptschüler, die über<br />
die zehnte Klasse, die zweijährige Berufsfachschule<br />
oder die Berufsaufbauschule die mittlere Reife erworben<br />
haben, und Gymnasiastinnen und Gymnasiasten<br />
mit der Versetzung in die Eingangsklasse der<br />
gymnasialen Oberstufe haben mit abgeschlossener<br />
Berufsausbildung (oder gleichgestellter Berufserfahrung)<br />
die Möglichkeit, über die Oberstufe der<br />
Berufsoberschule in zwei Jahren die fachgebundene<br />
oder – mit einer zweiten Fremdsprache – die allgemeine<br />
Hochschulreife zu erwerben. Damit kann<br />
bundesweit studiert werden.<br />
Absolventinnen und Absolventen des 9+3-Modells<br />
ist der Zugang über eine Aufnahmeprüfung eröffnet.<br />
Besonders qualifizierte junge Menschen mit Fachhochschulreife<br />
können unter bestimmten Bedingungen<br />
in das zweite Jahr einsteigen.<br />
Die schriftliche Abiturprüfung wird in den Fächern<br />
Deutsch, Englisch und Mathematik sowie in Physik<br />
( Te ch n i s che Oberschule) oder Wi r t s chaft (Wi r t-<br />
schaftsoberschule) oder Biologie mit Gesundheitslehre<br />
(Berufsoberschule für Sozialwesen) abgelegt.<br />
DAS BERUFSKOLLEG (BK)<br />
Die Entwicklungen in der Arbeitswelt gehen hin zu<br />
a n s p r u ch s vo l l e ren Berufstätigkeiten mit höhere n<br />
Anforderungen im fachtheoretischen Bereich. Aufbauend<br />
auf einem Mittleren Bildungsabschluss vermittelt<br />
das Berufskolleg eine berufliche Qualifizierung<br />
und eine erweiterte allgemeine Bildung. Dabei<br />
ist der enge Theorie-Praxis-Bezug ein wesentliches<br />
Merkmal. Für die Aufnahme in das Berufskolleg sind<br />
neben dem Mittleren Bildungsabschluss teilweise<br />
weitere Voraussetzungen (zum Beispiel ein Praktikum)<br />
zu erfüllen. Entsprechend den beruflichen Tätigkeitsbereichen<br />
der Absolventen gliedern sich die<br />
Berufskollegs folgendermaßen:<br />
TECHNISCHE BERUFSKOLLEGS<br />
• Berufskollegs für technische Assistentinnen und<br />
A s s i stenten (zwe ijährig), zwölf Au s b i l d u n g s r i ch t u n g e n<br />
(Ausnahme: pharmazeutisch-technisch 2,5-jährig);<br />
• G e we r b l i ch - t e ch n i s che Berufskollegs (dre ijährig in<br />
Te i l z e i t u n t e rr i cht), sieben Au s b i l d u n g s r i ch t u n g e n ;<br />
• Te ch n i s ches Berufskolleg I und II – Verzahnung mit<br />
dualen Ausbildungsberufen (Vollzeit), ve r s ch i e d e n e<br />
Ausbildungsrichtungen, zum Beispiel: Feinwerkmechanik,<br />
Kraftfahrzeugmechatronik, Elektronik;<br />
• Te ch n i s ches Berufskolleg I;<br />
• Te ch n i s ches Berufskolleg II;<br />
• Berufskollegs für Design (dre ijährig in Vo l l z e i t -<br />
u n t e rr i cht), drei Au s b i l d u n g s r i ch t u n g e n .<br />
KAUFMÄNNISCHE BERUFSKOLLEGS<br />
• <strong>Kaufmännische</strong> Berufskollegs in Teilzeitform –<br />
besonderer Bildungsgang für Abiturientinnen<br />
und Abiturienten (zwei- bis dreijährig);<br />
29
• <strong>Kaufmännische</strong>s Berufskolleg I und II –<br />
Verzahnung mit dualen Ausbildungsberufen<br />
(Vollzeit), verschiedene Ausbildungsrichtungen,<br />
beispielsweise Büro, Groß- und Außenhandel;<br />
• <strong>Kaufmännische</strong>s Berufskolleg I und II (jeweils<br />
einjährig), zum Teil mit Übungsfirma;<br />
• <strong>Kaufmännische</strong>s Berufskolleg Fremdsprachen<br />
(zweijährig);<br />
• <strong>Kaufmännische</strong>s Berufskolleg Wirtschaftsinformatik<br />
(zweijährig);<br />
• Berufskolleg Sport- und Vereinsmanagement<br />
(dreijährig);<br />
• Berufskolleg für Informatik (dreijährig für<br />
Abiturientinnen und Abiturienten).<br />
H A U S W I RTSCHAFTLICHE, PFLEGERISCHE UND<br />
SOZIALPÄDAGOGISCHE BERUFSKOLLEGS<br />
• Berufskolleg Gesundheit und Pflege I und II<br />
(je einjährig);<br />
• Berufskolleg für Ernährung und Hauswirtschaft<br />
I und II (ein- beziehungsweise zweijährig);<br />
• Duales Berufskolleg Fachrichtung Soziales<br />
(einjährig);<br />
• Berufskolleg für Praktikantinnen und<br />
Praktikanten (einjährig);<br />
• Fachschule für Sozialpädagogik (Berufskolleg)<br />
(zweijährig und einjähriges Berufspraktikum).<br />
Die Ausbildung zur st a a t l i ch anerkannten Erzieherin/<br />
zum staatlich anerkannten Erzieher erfolgt über den<br />
Besuch des einjährigen Berufskollegs für Praktikantinnen<br />
und Praktikanten und im Anschluss der zweijährigen<br />
Fach s chule für Sozialpädagogik (Berufskolleg).<br />
Die anspruchsvolle Ausbildung wird durch<br />
das einjährige Berufspraktikum mit Kolloquium abgeschlossen.<br />
Die Fachhochschulreife kann durch Zusatzunterricht<br />
erworben werden.<br />
ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />
Das Berufskolleg endet in der Regel mit einer Abschlussprüfung.<br />
Dabei kann bei mindestens zweijährigen<br />
Bildungsgängen sowohl ein Berufsabschluss<br />
(zum Beispiel „Staatlich geprüfte/r Assistent/in”) als<br />
auch die Fachhochschulreife erworben werden. Wer<br />
beide Abschlüsse erwerben will, muss einen Zusatzunterricht<br />
besuchen und an einer Zusatzprüfung<br />
teilnehmen.<br />
EINJÄHRIGES BERUFSKOLLEG ZUM ER-<br />
WERB DER FACHHOCHSCHULREIFE (1BKFH)<br />
Das 1BKFH bietet Interessentinnen und Interessenten<br />
mit mittlerem Bildungsabschluss und abgesch l o s-<br />
sener, mindestens zwe ijähriger Berufsausbildung<br />
(beziehungsweise gleichgestellter Berufserfahrung)<br />
die Möglichkeit, die bundesweit anerkannte Fachhochschulreife<br />
zu erwerben. Mögliche Richtungen:<br />
• gewerbliche Richtung<br />
• gestalterische Richtung<br />
• kaufmännische Richtung<br />
• hauswirtschaftliche/landwirtschaftliche/sozialpädagogische<br />
Richtung.<br />
Einige Berufskollegs bieten statt des einjährigen<br />
Vollzeitunterrichts eine zweijährige berufsbegleitende<br />
Teilzeitform an.<br />
DIE FA C H S C H U L E<br />
Die ein- und zwe ijährigen Fach s chulen bieten für Ber<br />
u f stätige mit abgeschlossener Berufsausbildung die<br />
M ö g l i chkeit, sich auf eine Tätigkeit im mittleren Management<br />
vo r z u b e reiten oder sich für die beruflich e<br />
S e l b st ständigkeit zu qu a l i f i z i e ren. Dazu werden die in<br />
der Berufsausbildung und im Beruf erworbenen Qualifikationen<br />
vertieft und erweitert. Seit 2006 best e h t<br />
für Absolventinnen und Absolventen der Fach s ch u-<br />
len zudem die Möglichkeit, unter bestimmten Vo r a u s-<br />
setzungen ein Hoch s ch u l studium aufzunehmen.<br />
Zweijährige Fachschulen für Technik, Gestaltung<br />
und Wirtschaft<br />
Zugangsvoraussetzung ist eine für die angestrebte<br />
F a ch r i chtung einschlägige Berufsausbildung und<br />
eine anschließende einschlägige Berufst ä t i g k e i t .<br />
Während der Ausbildung muss in der Fachstufe der<br />
Ausbildung eine eigenständige Projektarbeit angefertigt<br />
und präsentiert werden. Damit werden weit<br />
über die Berufsausbildung hinausgehende fachliche<br />
Qualifikationen erworben, die bei der Wirtschaft<br />
große Akzeptanz finden. Mit bestandener Abschlussprüfung<br />
erwerben die Absolventen/innen der Fachschule<br />
für Technik und für Gestaltung die Berufsbezeichnung<br />
„Staatlich geprüfte/r Techniker/in” beziehungsweise<br />
„Staatlich geprüfte/r Gestalter/in” und<br />
die Absolvent/innen der Fachschule für Wirtschaft<br />
beziehungsweise Wirtschaftsinformatik die Berufsbezeichnung<br />
„Staatlich geprüfte/r Betriebswirt/in”.<br />
Zusammen mit dem Abschluss wird – außer bei der<br />
Fachschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe –<br />
auch die Fachhochschulreife erworben. Weiterhin<br />
steht auch der Weg in die Selbstständigkeit offen,<br />
sofern die gegebenen gesetzlichen Regelungen erfüllt<br />
werden. Der Besuch der Fachschule ist über das<br />
Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) oder<br />
das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG)<br />
förderungsfähig. An zahlreichen Fachschulen wird<br />
der Unterricht auch in Teilzeitform angeboten, so<br />
dass die Fachschule auch neben der beruflichen<br />
Tätigkeit besucht werden kann.<br />
Meisterschulen<br />
Lehrling – Gesellin/Geselle – Meist e r i n / M e i ster, das ist<br />
nach wie vor der klassische Bildungsweg im Hand-<br />
30
<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />
werk. Eine große Chance der Meisterausbildung liegt<br />
in der Möglichkeit, sich selbst ständig zu machen. Die<br />
M e i st e r s chule dauert in der Regel ein Jahr, im Teilzeitu<br />
n t e rr i cht entspre chend länger. Voraussetzung für die<br />
Aufnahme ist eine einschlägige abgeschlossene Berufsausbildung<br />
und eine einschlägige Berufstätigkeit.<br />
Akademien<br />
Die Akademien für Betriebsmanagement im Handwerk<br />
vermitteln in zwei Jahren die Vorbereitung auf<br />
die Meisterprüfung und darüber hinaus weitergehende<br />
Qualifikationen im tech n i s chen und vo r<br />
allem auch betriebswirtschaftlichen Bereich. Voraussetzung<br />
ist eine einschlägige Berufstätigkeit von in<br />
der Regel mindestens zwei Jahren. In allen Fachrichtungen<br />
ist es möglich, nach bestandener Meisterprüfung<br />
ins zweite Jahr der Akademie für Betriebsmanagement<br />
im Handwerk einzusteigen. Mit dem<br />
Bestehen der Abschlussprüfung wird die Fachhochschulreife<br />
zuerkannt.<br />
Fachschule für Weiterbildung in der Pflege<br />
Die zweijährige Fachschule für Weiterbildung in der<br />
Pflege in Teilzeitform (mit Zusatzqualifikation Fachhochschulreife)<br />
wird mit den Schwerpunkten Leitung<br />
einer Pflege- und Funktionseinheit beziehungsweise<br />
Gerontopsychiatrie angeboten. Der erfolgreiche<br />
Abschluss qualifiziert die Schülerinnen und<br />
Schüler zur Übernahme von Leitungsfunktionen in<br />
den beiden Schwerpunktbereichen. Zugangsvoraussetzungen<br />
sind eine abgeschlossene Berufsausbildung<br />
als Altenpfleger/in, Krankenschwester/-pfleger,<br />
K i n d e r k r a n k e n s ch we ster/-pfleger oder Heilerziehungspfleger/in<br />
sowie eine einschlägige berufliche Tätigkeit<br />
von mindestens zwei Jahren. Zudem sind während<br />
der Weiterbildung insgesamt mindestens 400<br />
Stunden ausbildungsbezogener Praxis abzuleisten.<br />
Mit bestandener Abschlussprüfung erwerben die<br />
A b s o l ventinnen und Absolventen die Berufsbezeichnung<br />
„Staatlich geprüfte Fachkraft zur Leitung<br />
einer Pflege- und Funktionseinheit” oder „Staatlich<br />
geprüfte Fachkraft für Gerontopsychiatrie". Daneben<br />
kann im Rahmen des Besuchs eines Zusatzprogramms<br />
und mit erfolgreich abgeschlossener Zusatzprüfung<br />
die Fachhochschulreife erworben werden.<br />
Fachschule für Organisation und Führung<br />
Die Weiterbildung in der zweijährigen Fachschule<br />
für Organisation und Führung in Teilzeitform dient<br />
der Qualifizierung einschlägiger Fachkräfte zur<br />
Wahrnehmung leitender Aufgaben vor allem in sozialpädagogischen<br />
Einrichtungen. Nach erfolgreichem<br />
Abschluss der gesamten Weiterbildung wird die<br />
Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfte/r Fachwirt/in<br />
für Organisation und Führung Schwerpunkt Sozialwesen”<br />
erworben. Zugangsvoraussetzungen sind<br />
neben einem einschlägigen Berufsabschluss eine in<br />
der Regel zweijährige einschlägige Berufstätigkeit.<br />
Bewerber mit Fachhochschulreife oder Hochschulreife<br />
müssen eine mindestens einjährige einschlägige<br />
Berufstätigkeit nachweisen.<br />
DAS BERUFLICHE GYMNASIUM<br />
Schülerinnen und Schüler mit Realschulabschluss<br />
können – ebenso wie besonders leistungsfähige<br />
Hauptschülerinnen und Hauptschüler, die die zweijährige<br />
Berufsfach s chule, die Berufsaufbausch u l e<br />
oder die zehnte Klasse mit einem mittleren Bildungsabschluss<br />
beendet haben – ein berufliches<br />
Gymnasium besuchen. Voraussetzung dafür ist ein<br />
Notendurchschnitt von mindestens 3,0 in den Fächern<br />
Deutsch, Englisch und Mathematik, wobei<br />
keine Note schlechter als „ausreichend“ sein darf.<br />
Gymnasiastinnen und Gymnasiasten können – mit<br />
dem Versetzungszeugnis in die Klasse 9 oder in die<br />
Klasse 10 eines achtjährigen Gymnasiums – ebenfalls<br />
ins berufliche Gymnasium wechseln. Der Wechsel<br />
aus der Klasse 10 (G8) in die Eingangsklasse des beruflichen<br />
Gymnasiums wird dabei nicht als Wiederholung<br />
eines Schuljahres gewertet. Das berufliche<br />
Gymnasium beginnt mit der Eingangsklasse und<br />
führt in drei Jahren zur allgemeinen Hochschulreife.<br />
Einzelheiten hierzu sind im „Leitfaden für die gymnasiale<br />
Oberstufe“ zu finden. Das berufliche Gymnasium<br />
gibt es in den folgenden Richtungen:<br />
• agrarwissenschaftliche Richtung;<br />
• biotechnologische Richtung;<br />
• ernährungswissenschaftliche Richtung;<br />
• sozialwissenschaftliche Richtung;<br />
• technische Richtung (Technik, Informationstechnik,<br />
Gestaltungs- und Medientechnik,<br />
Technik und Management);<br />
• wirtschaftswissenschaftliche Richtung.<br />
Das Wirtschaftsgymnasium der sechsjährigen Aufbauform,<br />
welches bereits mit Klasse 8 beginnt, wird<br />
an wenigen Standorten angeboten.<br />
ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />
Das berufliche Gymnasium führt zur allgemeinen<br />
Hochschulreife. Es bereitet die Schülerinnen und<br />
Schüler auf das Studium an der Hochschule und –<br />
durch seine fachlichen Ausrichtungen – in besonderer<br />
Weise auf das Berufsleben vor.<br />
Einen Überblick über die „Bildungswege in Baden-Würt t e m-<br />
b e rg“ bietet die Grafik auf Seite 2. Informationen zu „Beru fliche<br />
Bildung in Baden-Württemberg“ enthält die gleichnamige<br />
Broschüre, die Sie kostenlos beim Kultusministerium bestellen<br />
können. Außerdem informieren die Arbeitsämter zu<br />
Fragen der Berufsentscheidung und -ausbildung.<br />
We i t e re Informationen sind im Internet abrufbar unter<br />
w w w.k u l t u s p o rt a l - b w.de > <strong>Schule</strong> in Baden-Würt t e m-<br />
b e rg > Das Schulsystem in BW > Berufliche <strong>Schule</strong>n<br />
31
Berufstätigkeit<br />
Berufsausbildung<br />
Berufsvorbereitung<br />
Allgemein<br />
bildende <strong>Schule</strong>n<br />
WEGE IN DIE ARBEITSWELT FÜR<br />
ABGÄNGER VON SONDERSCHULEN<br />
An der Schwelle zur Arbeitswelt eröffnen sich Abgängern<br />
von Sonderschulen eine Vielzahl von Angeboten<br />
der Berufsvorbereitung und Berufsausbildung.<br />
Ausgehend von dem individuellen Förderbedarf der<br />
jungen Menschen bieten sich unterschiedliche Wege<br />
in die Arbeitswelt an, die immer im engen Zusammenwirken<br />
mit den Eltern, den Berufsberaterinnen<br />
und Berufsberatern für Behinderte und den abgebenden<br />
<strong>Schule</strong>n vorbereitet werden.<br />
B E R U F S V O R B E R E I T U N G<br />
Führt der Weg von der Sonderschule nicht direkt in<br />
eine Ausbildung auf dem allgemeinen Ausbildungsmarkt,<br />
dann besuchen die jungen Leute eine Sonderberufsfachschule<br />
oder das Berufsvorbereitungsjahr<br />
(siehe Seite 28).<br />
Auch ein- oder zweijährige Förderlehrgänge, die vor<br />
Ort bei freien Trägern oder in Berufsbildungswerken<br />
besucht werden können, bereiten die Jugendlichen<br />
auf den allgemeinen Arbeitsmarkt oder eine Berufstätigkeit<br />
im geschützten Rahmen vor.<br />
auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt oder auf dem zweiten Arbeitsmarkt<br />
Ausbildung in Regelform oder Ausbildung nach § 66 BBiG<br />
beziehungsweise § 42 m HwO bei Industrie, Handel, Handwerk und so<br />
weiter, Berufsbildungswerken und anderen freien Trägern, Berufs- oder<br />
Sonderberufsschulen<br />
Berufsvorbereitungsjahr, Sonderberufsfachschulen,<br />
Förderlehrgänge<br />
Hauptschule, Förderschule, Sonderschulen für Körperbehinderte,<br />
Blinde und so weiter<br />
BERUFSAUSBILDUNG<br />
Den jungen Menschen steht es offen, eine Regelausbildung<br />
oder Sonderausbildung im Rahmen des regulären<br />
dualen Systems aufzunehmen (siehe Seite<br />
27). Begleitend zur Ausbildung im Betrieb und der<br />
Berufs- oder Sonderberufsschule können die Auszubildenden<br />
ausbildungsbegleitende Hilfen (AbH) erhalten.<br />
Durch vier bis sechs Stunden pro Woche<br />
N a ch h i l f e u n t e rr i cht und/oder sozialpädagogisch e<br />
Betreuung werden sie auf dem Weg zu einem erfolgreichen<br />
Ausbildungsabschluss unterstützt.<br />
Falls die junge Frau oder der junge Mann wegen der<br />
Art oder der Schwere der Behinderung keinen Ausbildungsplatz<br />
auf dem allgemeinen Ausbildungsmarkt<br />
finden kann oder falls eine kontinuierliche<br />
ausbildungsbegleitende Betreuung durch Ärztinnen/<br />
Ärzte, Psychologinnen/Psychologen, Sonderpädagoginnen/-pädagogen<br />
und andere Rehabilitationsfachleute<br />
nötig ist, kann die Ausbildung in einem Berufsbildungswerk<br />
(BBW) erfolgen. Ein Großteil der<br />
Auszubildenden lebt im Berufsbildungswerk in<br />
Wohnheimen oder externen Wo h n g r u p p e n .<br />
Die jungen Menschen können unter vielen Berufen<br />
wählen, die als Regelausbildung und als Sonderausbildung<br />
mit verminderten theoretischen Anforderungen<br />
angeboten werden.<br />
Berufsbildungswerke gibt es in Baden-Württemberg<br />
für Absolventinnen/Absolventen von nahezu allen<br />
Sonderschultypen.<br />
32
<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />
Wichtige Info r m at i o n e n<br />
WICHTIGE TERMINE IM SCHULJAHR 2009/2010<br />
• bis Freitag, 26. Februar 2010<br />
Informationsgespräche der Grundschule mit den Erziehungsberechtigten der Schülerinnen und<br />
Schüler der Klassenstufe 4 über die jeweils beabsichtigte Schullaufbahnwahl<br />
• bis Dienstag, 2. März 2010<br />
Entscheidung über die Grundschulempfehlung und Erstellung des Anmeldezeugnisses<br />
• bis Donnerstag, 4. März 2010<br />
Versand der Grundschulempfehlung an die Eltern<br />
• bis Donnerstag, 11. März 2010<br />
Rückmeldung der Eltern an die Grundschule<br />
• Mittwoch, 24. März 2010 und Donnerstag, 25. März 2010<br />
Anmeldung der Schülerinnen und Schüler entsprechend der Grundschulempfehlung bei der<br />
aufnehmenden <strong>Schule</strong><br />
Über die Termine für das Beratungsverfahren beziehungsweise die Aufnahmeprüfung werden die Eltern gesondert informiert.<br />
I N F O D I E N S T E<br />
INFODIENST ELT E R N<br />
Der elektronische „Infodienst Eltern“ informiert Eltern<br />
aktuell und aus erster Hand über neue Ideen<br />
und Entwicklungen in <strong>Schule</strong>, Schulverwaltung und<br />
Bildungspolitik. Der „Infodienst Eltern“ wird alle<br />
z wei Monate als Newsletter verschickt.<br />
INFODIENST SCHULE<br />
Dieser Newsletter erscheint alle zwei Monate. Er<br />
r i chtet sich insbesondere an Lehrkräfte, enthält aber<br />
auch Artikel für alle am Schulleben Interessierten.<br />
INFODIENST SCHULNEWS ONLINE<br />
Mit diesem Service bietet das Ku l t u s m i n i sterium den<br />
S chülerinnen und Schülern im Land alle zwei Monate<br />
Informationen über die Bereiche <strong>Schule</strong> und Bildung<br />
an. Neben aktuellen Informationen aus dem<br />
Kultusbereich und der Bildungspolitik reicht das<br />
Angebot von Ve r a n st a l t u n g s h i n weisen, Aktionen<br />
und Wettbewerben über Medien- und Literaturtipps<br />
bis hin zu Beiträgen des Landesschülerbeirats, den<br />
S ch ü l e r m i t ve r a n t wortungen und der Sch ü l e r z e i-<br />
tungsredaktionen.<br />
Diese Infodienste können im Internet eingesehen und<br />
kostenlos abonniert werden.<br />
w w w.k u l t u s p o rt a l - b w.de > Service > Newsletter/<br />
I n f o d i e n s t e<br />
33
Wichtige Ad re s s e n<br />
MINISTERIUM FÜR KULTUS, JUGEND UND SPORT BADEN- WÜRTTEMBERG<br />
Schlossplatz 4, 70173 Stuttgart, Tel.: 0711 279-2835, -2611, Fax: 0711 279-2838, E-Mail: oeff e n t l i c h k e i t s a r b e i t @ k m . k v. b w l . d e<br />
OBERE SCHULAUFSICHTSBEHÖRDEN BEI DEN REGIERUNGSPRÄSIDIEN (RP)<br />
RP Stuttgart, Abteilung 7 – <strong>Schule</strong> und Bildung<br />
Postfach 10 36 42, 70031 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 90440-700, Fax: 0711 90440-103<br />
E-Mail: abteilung7@rps.bwl.de<br />
RP Karlsruhe, Abteilung 7 – <strong>Schule</strong> und Bildung<br />
76247 Karlsruhe<br />
Tel.: 0721 926-0, Fax: 0721 926-4000<br />
E-Mail: poststelle@rpk.bwl.de<br />
RP Freiburg, Abteilung 7 – <strong>Schule</strong> und Bildung<br />
Eisenbahnstr. 68, 79098 Freiburg<br />
Tel.: 0761 208-6000, Fax: 0761 208-6099<br />
E-Mail: abteilung7@rpf.bwl.de<br />
RP Tübingen, Abteilung 7 – <strong>Schule</strong> und Bildung<br />
Postfach 26 66, 72016 Tübingen<br />
Tel.: 07071 200-0, Fax: 07071 200-2000, -2001<br />
E-Mail: poststelle@rpt.bwl.de<br />
S TA ATLICHE SCHULÄMTER (STAND NOVEMBER 2009)*<br />
RP STUTTGART<br />
Staatliches Schulamt Backnang<br />
Spinnerei 48, 71522 Backnang<br />
Tel.: 07191 3454-0, Fax: 07191 3454-160<br />
E-Mail: poststelle@ssa-bk.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Böblingen<br />
Parkstr. 16, 71034 Böblingen<br />
Tel.: 07031 663-2000, Fax: 07031 663-2030<br />
E-Mail: poststelle@ssa-bb.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Nürtingen<br />
Marktstr. 12, 72622 Nürtingen<br />
Tel.: 07022 26299-0, Fax: 07022 26299-11<br />
E-Mail: poststelle@ssa-nt.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Stuttgart<br />
Bebelstr. 48, 70193 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 6376-200, Fax: 0711 6376-251<br />
E-Mail: poststelle@ssa-s.kv.bwl.de<br />
RP KARLSRUHE<br />
RP FREIBURG<br />
Staatliches Schulamt Donaueschingen<br />
Am Hoptbühl 2, 78048 Villingen-Schwenningen<br />
Tel.: 07721 913-7574, Fax: 07721 913-8922<br />
E-Mail: poststelle@ssa-ds.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Freiburg<br />
Oltmannstr. 22, 79100 Freiburg im Breisgau<br />
Tel.: 0761 595 249-521, Fax: 0761 595 249-599<br />
E-Mail: poststelle@ssa-fr.kv.bwl.de<br />
RP TÜBINGEN<br />
Staatliches Schulamt Albstadt<br />
Charlottenstr. 4, 72336 Balingen<br />
Tel.: 07433 957-201, Fax: 07433 957-203<br />
E-Mail: poststelle@ssa-als.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Biberach<br />
Rollinstr. 9, 88400 Biberach an der Riß<br />
Tel.: 07351 5095-0, Fax: 07351 5095-195<br />
E-Mail: poststelle@ssa-bc.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Göppingen<br />
Burgstr. 14-16, 73033 Göppingen<br />
Tel.: 07161 6315-05, Fax: 07161 6315-75<br />
E-Mail: poststelle@ssa-gp.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Karlsruhe<br />
Kriegsstr. 103, 76135 Karlsruhe<br />
Tel.: 0721 605 610-0, Fax: 0721 605 610-44<br />
E-Mail: poststelle@ssa-ka.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Konstanz<br />
Am Seerhein 6, 78467 Konstanz<br />
Tel.: 07531 80201-0, Fax: 07531 80201-39<br />
E-Mail: poststelle@ssa-kn.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Markdorf<br />
Am Stadtgraben 25, 88677 Markdorf<br />
Tel.: 07544 5097-0, Fax: 07544 5097-192<br />
E-Mail: poststelle@ssa-mak.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Heilbronn<br />
Rollwagstr. 14, 74072 Heilbronn<br />
Tel.: 07131 64-0, Fax: 07131 64-37740<br />
E-Mail: poststelle@ssa-hn.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Mannheim<br />
Augustaanlage 67, 68165 Mannheim<br />
Tel.: 0621 292-4141, Fax: 0621 292-4144<br />
E-Mail: poststelle@ssa-ma.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Lörrach<br />
Am Alten Markt 2, 79539 Lörrach<br />
Tel.: 07621 9141-90, Fax: 07621 9141-91<br />
E-Mail: poststelle@ssa-loe.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Tübingen<br />
Uhlandstr. 15, 72072 Tübingen<br />
Tel.: 07071 99902-0, Fax: 07071 99902-499<br />
E-Mail: poststelle@ssa-tue.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Künzelsau<br />
Allee 16, 74653 Künzelsau<br />
Tel.: 07940 18-508, Fax: 07940 18-505<br />
E-Mail: poststelle@ssa-kuen.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Pforzheim<br />
Kronprinzenstr. 9, 75177 Pforzheim<br />
Tel.: 07231 308-1794, Fax: 07231 308-1608<br />
E-Mail: poststelle@ssa-pf.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Offenburg<br />
Freiburger Str. 26, 77652 Offenburg<br />
Tel.: 0781 120 301-00, Fax: 0781 120 301-49<br />
E-Mail: poststelle@ssa-og.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Ludwigsburg<br />
Mömpelgardstr. 26, 71640 Ludwigsburg<br />
Tel.: 07141 9900-0, Fax: 07141 9900-251<br />
E-Mail: poststelle@ssa-lb.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Rastatt<br />
Ludwigring 7, 76437 Rastatt<br />
Tel.: 07222 9169-0, Fax: 07222 9169-199<br />
E-Mail: poststelle@ssa-ra.kv.bwl.de<br />
SCHULPSYCHOLOGISCHE BERATUNGSSTELLEN DER STA ATLICHEN SCHULÄMTER (STAND NOVE MBER 2009) *<br />
RP STUTTGART<br />
Staatliches Schulamt Göppingen<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Stuttgarter Str. 41, 73430 Aalen<br />
Tel.: 07361 5036-72, Fax: 07361 5036-75<br />
E-Mail: spbs@aa.ssa-gp.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Göppingen<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Burgstr. 14-16, 73033 Göppingen<br />
Tel.: 07161 6315-85, Fax: 07161 6315-78<br />
E-Mail: spbs@ssa-gp.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Nürtingen<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Augustinerstraße 5, 73728 Esslingen<br />
Tel.: 0711 310 580-30, Fax: 0711 310 580-59<br />
E-Mail: spbs@ssa-ess.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Heilbronn<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Rollwagstr. 16, 74072 Heilbronn<br />
Tel.: 07131 643 77-62, Fax: 07131 643 77-60<br />
E-Mail: spbs@ssa-hn.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Ludwigsburg<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Hindenburgstr. 44, 71638 Ludwigsburg<br />
Tel.: 07141 91856-0, Fax: 07141 91856-20<br />
E-Mail: spbs@ssa-lb.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Künzelsau<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Wilhem-Meister-Weg 3, 74523 Schwäbisch Hall<br />
Tel.: 0791 755-2422, Fax: 0791 755-2444<br />
E-Mail: spbs@ssa-kuen.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Künzelsau<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Am Wört 1, 97941 Tauberbischofsheim<br />
Tel.: 09341 89544-0, Fax: 09341 89544-19<br />
E-Mail: spbs@ssa-kuen.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Böblingen<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Corbeil-Essonnes-Platz 9<br />
71063 Sindelfingen<br />
Tel.: 07031 7062-0, Fax: 07031 7062-62<br />
E-Mail: spbs@ssa-bb.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Stuttgart<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Bebelstr. 48, 70913 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 6376-300, Fax: 0711 6376-351<br />
E-Mail: spsb@ssa-s.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Backnang<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Spinnerei 48, 71522 Backnang<br />
Tel.: 07191 3454-141, Fax: 07191 3454-161<br />
E-Mail: spbs@ssa-bk.kv.bwl.de<br />
RP KARLSRUHE<br />
Staatliches Schulamt Mannheim<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Augustaanlage 67, 68165 Mannheim<br />
Tel.: 0621 292-4190, Fax: 0621 292-4199<br />
E-Mail: spsb@ssa-ma.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Mannheim<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Pfalzgraf-Otto-Straße 14, 74821 Mosbach<br />
Tel.: 06261 84-2175, Fax: 06261 84-4749<br />
E-Mail: spbs@mos.ssa-ma.kv.bwl.de<br />
34
<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />
Staatliches Schulamt Karlsruhe<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Kriegsstr. 103a, 76135 Karlsruhe<br />
Tel.: 0721 605 610-70, Fax. 0721 605 610-44<br />
E-Mail: spbs@ssa-ka.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Pforzheim<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Kronprinzenstr. 9, 75177 Pforzheim<br />
Tel.: 07231 308-1573, Fax: 07231 308-1607<br />
E-Mail: spbs@ssa-pf.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Rastatt<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Ludwigring 7, 76437 Rastatt<br />
Tel.: 07222 9169-130, Fax: 07222 9169-199<br />
E-Mail: spbs@ssa-ra.kv.bwl.de<br />
RP FREIBURG<br />
Staatliches Schulamt Freiburg<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Oltmannstraße 22, 79100 Freiburg<br />
Tel.: 0761 595 249-400, Fax: 0761 595 249-499<br />
E-Mail: spbs@ssa-fr.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Konstanz<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Julius-Bührer-Str. 4, 78224 Singen<br />
Tel.: 07731 59672-0, Fax: 07731 59672-19<br />
E-Mail: spbs@ssa-kn.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Offenburg<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Freiburger Straße 26, 77652 Offenburg<br />
Tel.: 07821 120 301-61, Fax: 07821 120 301-63<br />
E-Mail: spbs@ssa-og.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Donaueschingen<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Am Hoptbühl 7, 78048 Villingen-Schwenningen<br />
Tel.: 07221 998 197-0, Fax: 07221 998 197-8<br />
E-Mail: spbs@ssa-ds.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Lörrach<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Viehmarktplatz 1, 79761 Waldshut-Tiengen<br />
Tel.: 07751 8644-02, Fax: 07751 8644-99<br />
E-Mail: spbs@ssa-loe.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Lörrach<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Am Alten Markt 2, 79539 Lörrach<br />
Tel.: 07621 91419-60, Fax: 07621 91419-1<br />
E-Mail: spbs@ssa-loe.kv.bwl.de<br />
RP TÜBINGEN<br />
Staatliches Schulamt Albstadt<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Lautlingerstraße 147-149, 72458 Albstadt<br />
Tel.: 07433 957-300, Fax: 07433 957-333<br />
E-Mail: spbs@ssa-als.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Biberach<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Rollinstr. 9, 88400 Biberach<br />
Tel.: 07351 5095-171, Fax: 07351 5095-177<br />
E-Mail: spbs@ssa-bc.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Biberach<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Olgastr. 109, 89073 Ulm<br />
Tel.: 0731 1892-730, Fax: 0731 1892-733<br />
E-Mail: spbs@ssa-bc.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Marktdorf<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Außenstelle Ravensburg<br />
Goetheplatz 2, 88214 Ravensburg<br />
Tel.: 0751 366 175-0, Fax: 0751 366 175-28<br />
E-Mail: spbs@ssa-mak.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Marktdorf<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Am Stadtgraben 25, 88677 Marktdorf<br />
Tel.: 07544 5097-180, Fax: 07544 5097-194<br />
E-Mail: spbs@ssa-mak.kv.bwl.de<br />
Staatliches Schulamt Reutlingen<br />
Schulpsychologische Beratungsstelle<br />
Schaffhausenstr. 113, 72072 Tübingen<br />
Tel.: 07071 99902-500, 07071 99902-599<br />
E-Mail: spbs@ssa-tue.kv.bwl.de<br />
*Die aktuellen Adressen erfahren Sie unter www.kultusportal-bw.de<br />
MITGLIEDER DE S 15. LANDE SE LT E R N B E I R ATS (LEB)<br />
Geschäftsstelle des LEB:<br />
Vorsitzende:<br />
Stellvertr. Vorsitzende:<br />
Alexanderstr. 81, 70182 Stuttgart, Tel.: 0711 741094, Fax: 0711 741096; E-Mail: info@leb-bw.de<br />
Christiane Staab<br />
Sylvia Wiegert, Matthias Fiola<br />
Regierungsbezirk Stuttgart<br />
Regierungsbezirk Karlsruhe<br />
Regierungsbezirk Tübingen<br />
Regierungsbezirk Freiburg<br />
Grundschule<br />
Burkhard Wessel<br />
E-Mail: wessel@leb-bw.de<br />
Christiane Staab<br />
E-Mail: staab@leb-bw.de<br />
Matthias Fiola<br />
E-Mail: fiola@leb-bw.de<br />
Jürgen Langer<br />
E-Mail: langer@leb-bw.de<br />
Hauptschule<br />
Barbara Markus<br />
E-Mail: markus@leb-bw.de<br />
Marlen Pankonin<br />
E-Mail: pankonin@leb-bw.de<br />
Liane Luise Wagner<br />
E-Mail: wagner@leb-bw.de<br />
Dieter Link<br />
E-Mail: link@leb-bw.de<br />
Realschule<br />
Gabriele Wengenroth-Meurisch<br />
E - M a i l : w e n g e n ro t h - m e u r i s c h @ l e b - b w. d e<br />
Horst Gutekunst<br />
E-Mail: gutekunst@leb-bw.de<br />
Petra Bremer<br />
E-Mail: bremer@leb-bw.de<br />
Brunhilde Diel-Hourani<br />
E-Mail: diel-hourani@leb-bw.de<br />
Gymnasium<br />
Bettina Miehle<br />
E-Mail: miehle@leb-bw.de<br />
Sylvia Wiegert<br />
E-Mail: wiegert@leb-bw.de<br />
Barbara Münch<br />
E-Mail: muench@leb-bw.de<br />
Anne Braun-Röhner<br />
E-Mail: braun-roehner@leb-bw.de<br />
Sonderschule<br />
Frank Milse<br />
E-Mail: milse@leb-bw.de<br />
Rolf Blankenhorn<br />
E-Mail: blankenhorn@leb-bw.de<br />
Sigrid Maichle<br />
E-Mail: maichle@leb-bw.de<br />
Friedrich-Wilhelm Behrens<br />
E-Mail: behrens@leb-bw.de<br />
Berufsschule<br />
Barbara Fröhlich<br />
E-Mail: froehlich@leb-bw.de<br />
Sylvia Bride<br />
E-Mail: bride@leb-bw.de<br />
Andreas Reiss<br />
E-Mail: reiss@leb-bw.de<br />
Evelin Lußmann<br />
E-Mail: lussmann@leb-bw.de<br />
Berufliches Gymnasium<br />
Dr. Jürgen Koubik<br />
E-Mail: koubik@leb-bw.de<br />
Manfred Thiel<br />
E-Mail: thiel@leb-bw.de<br />
Wolfgang-Michael Schlichter<br />
E-Mail: schlichter@leb-bw.de<br />
Roswitha Krassnig<br />
E-Mail: krassnig@leb-bw.de<br />
<strong>Schule</strong>n in freier<br />
Trägerschaft<br />
Steffen Schmid<br />
E-Mail: schmid@leb-bw.de<br />
Landesverband der<br />
Schulfördervereine<br />
Baden-Württemberg e. V.<br />
Kirschenweg 10, 72076 Tübingen, Tel.: 07071 6878607, Fax: 07071 2570456, E-Mail: info@lsfv-bw.de<br />
Gemeinnützige<br />
Elternstiftung<br />
Baden-Württemberg<br />
Alexanderstr. 81, 70182 Stuttgart, Tel.: 0711 2734150, Fax: 0711 2734151, E-Mail: info@elternstiftung.de, Internet: www.elternstiftung.de<br />
35
e s te l l u n g<br />
B e s te l l u n g<br />
FA X 0711 279-2838<br />
E - M A I L o e ff e n t l i c h k e i t s a r b e i t @ k m . k v. b w l . d e<br />
ABSENDER (LIEFERADRESSE)<br />
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport<br />
Baden-Württemberg<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Postfach 10 34 42<br />
Vorname, Name<br />
Straße<br />
PLZ, Ort<br />
70029 Stuttgart<br />
Telefon<br />
Ort Datum Unterschrift<br />
BITT E SENDEN SIE MIR FOLGENDE PUBLIKATIONE N (Stückzahl im Kästchen):<br />
G R U N D S C H U L E<br />
E LT E R N<br />
<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong> – Bildungswege in Baden-Württemberg<br />
Elterninfo zum Schulanfang<br />
<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong> (englische Version)<br />
Elterninfo für gewählte Elternvertreterinnen und Elternvertreter<br />
Fremdsprachen in den weiterführenden <strong>Schule</strong>n<br />
U N T E R R I C H T<br />
R E A L S C H U L E<br />
Bildungspläne für allgemein bildende <strong>Schule</strong>n (CD-Rom)<br />
Realschule – Neue Abschlussprüfung*<br />
T H E M E N<br />
G Y M N A S I U M<br />
Sozial Verhalten Lernen*<br />
Leitfaden Abitur 2010<br />
Vom Umgang mit Trauer in der <strong>Schule</strong><br />
Leitfaden Abitur 2011<br />
Leitfaden Abitur 2012<br />
MAGAZIN SCHULE<br />
Ausgabe 20: Besondere Kinder – Besondere Wege*<br />
BERUFLICHE SCHULEN<br />
Ausgabe 19: Berufliche <strong>Schule</strong>n – Wege in die Zukunft*<br />
Berufliche Bildung<br />
* Pro Bestellung nur ein Exemplar möglich. Lieferung nur solange Vorrat reicht.<br />
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