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Spektrum Schule - Kaufmännische Schulen Müllheim

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W I S S E N S W E RTES FÜR ELTERN<br />

<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />

B i l d u n g s wege in Baden-W ü r t te m b e rg<br />

Schuljahr 2009/2010<br />

Baden-Wür t te m b e rg<br />

MINISTERI UM FÜR K ULTUS , JUGEND UND SPORT


BILDUNGSWEGE IN BADEN-WÜRTTEMBERG: VIELE WEGE FÜHREN ZUM ZIEL<br />

(fachgebundene)<br />

Hochschulreife<br />

Hochschulreife<br />

Berufsoberschule<br />

2 Jahre<br />

Fachhochschulreife<br />

mittlerer<br />

Bildungsabschluss<br />

Berufsaufbauschule<br />

1 Jahr<br />

Fachschule<br />

1, 2 Jahre<br />

Fachhochschulreife<br />

Berufskolleg<br />

1, 2, 3 Jahre<br />

Berufliches Gymnasium<br />

3 Jahre<br />

„9+3“ mittlerer Bildungsabschluss<br />

mittlerer Bildungsabschluss<br />

Sonderschule<br />

(zum Teil mit<br />

Bildungsgängen<br />

der<br />

Grundschule,<br />

Hauptschule,<br />

Realschule,<br />

des<br />

Gymnasiums<br />

und der<br />

beruflichen<br />

<strong>Schule</strong>n)<br />

Berufsschule<br />

+ betriebliche<br />

Ausbildung<br />

2 bis 3 1 /2 Jahre<br />

Hauptschulabschluss<br />

Berufsvorbereitungsjahr<br />

(BVJ)<br />

ohne<br />

Abschluss<br />

Berufseinstiegsjahr<br />

(BEJ)<br />

1-jährige<br />

Berufsfachschule<br />

Hauptschulabschluss<br />

2-jährige<br />

Berufsfachschule<br />

(2BFS)<br />

10. Klasse i n<br />

K o o p e r a t i o n<br />

mit dem 1. Jahr<br />

der 2BFS<br />

Werkrealschule<br />

/<br />

Hauptschule<br />

6 bzw.<br />

5 Jahre<br />

Realschule<br />

6 Jahre<br />

Gymnasium<br />

8 Jahre<br />

Grundschule<br />

in der Regel 4 Jahre<br />

Wichtiger Hinweis: Für einige der Übergangsmöglichkeiten gelten zusätzliche Qualifikationsbedingungen.<br />

Diese Grafik kann aus Vereinfachungsgründen nicht sämtliche Übergangsmöglichkeiten darstellen.<br />

2


<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />

I M P R E S S U M<br />

Herausgeber:<br />

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg<br />

Postfach 10 34 42, 70029 Stuttgart<br />

Telefon 0711 279-2835 und -2611, Fax 0711 279-2838<br />

E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@km.kv.bwl.de<br />

Bild ungsth emen im In ternet:<br />

www.kultusportal-bw.de<br />

Redaktion:<br />

Markus Heinkele (verantwortlich), Sönke Asmussen,<br />

Johannes Bergner, Martin Böninger, Rudolf Dieterle, Heinz Eberspächer,<br />

Christa Engemann, Dr. Patrick Häffner, Brigitte Weiske<br />

Gestaltung:<br />

www.part-stuttgart.de<br />

D r uck:<br />

Bechtle Druck&Service GmbH, Esslingen<br />

Fotos:<br />

Roland Dangelmaier (Heubach), Simone Höckele-Häfner (Stuttgart),<br />

Landesbildstelle Württemberg (Stuttgart), Roland Ritter (Mögglingen),<br />

Robert Thiele (Stuttgart)<br />

A u f l a g e : 150.000 Stück<br />

Dezember 2009<br />

Nachbestellungen sind per E-Mail (oeffentlichkeitsarbeit@km.kv.bwl.de)<br />

oder Fax (0711 279-2838) möglich.<br />

Die Abwicklung des Versands erfolgt durch die Remstal Werkstätten<br />

der Diakonie Stetten e.V., eine gesetzlich anerkannte Werkstätte für<br />

Menschen mit Behinderungen.<br />

Alle eingesetzten beziehungsweise verarbeiteten Rohstoffe und<br />

Materialien entsprechen den zum Zeitpunkt der Angebotsabgabe<br />

gültigen Normen beziehungsweise geltenden Bestimmungen und<br />

Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland.<br />

Der Herausgeber hat bei seinen Leistungen sowie bei Zulieferungen<br />

Dritter im Rahmen der wirtschaftlichen und technischen Möglichkeiten<br />

umweltfreundliche Verfahren und Erzeugnisse bevorzugt eingesetzt.<br />

Wa h l w e r b u n g s v e r b o t :<br />

„Diese Informationsschrift wird vom Ministerium für Kultus, Jugend und<br />

Sport Baden-Württemberg im Rahmen seiner verfassungsmäßigen Verpflichtung<br />

zur Unterrichtung der Öffentlichkeit herausgegeben. Sie darf<br />

weder von Parteien noch von deren Kandidatinnen, Kandidaten oder Helferinnen<br />

und Helfern während eines Wahlkampfes zum Zweck der Wahlwerbung<br />

verwendet werden. Dies gilt für alle Wahlen. Missbräuchlich ist<br />

insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen<br />

der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer<br />

Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist auch, die<br />

Broschüre an Dritte zur Verwendung bei der Wahlwerbung weiterzugeben.<br />

Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die vorliegende<br />

Druckschrift nicht so verwendet werden, dass dies als Parteinahme<br />

des Herausgebers zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden<br />

werden könnte. Diese Beschränkungen gelten unabhängig davon, wann,<br />

auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Informationsschrift dem<br />

Empfänger zugegangen ist. Es ist den Parteien jedoch erlaubt, diese<br />

Informationsschrift zur Unterrichtung ihrer Mitglieder zu verwenden.“<br />

I N H A LT<br />

Vo r wo r t<br />

Welche <strong>Schule</strong>?<br />

B i l d u n g s p l ä n e<br />

Hauptschule und Hauptschule<br />

mit We r k re a l s c h u l e<br />

We i te re ntwicklung der Hauptschule<br />

zur We r k re a l s c h u l e<br />

Re a l s c h u l e<br />

G y m n a s i u m<br />

S o n d e r s c h u l e<br />

Berufliche <strong>Schule</strong>n<br />

Wichtige Info r m at i o n e n<br />

Wichtige Ad re s s e n<br />

4<br />

5<br />

7<br />

9<br />

12<br />

14<br />

19<br />

23<br />

27<br />

33<br />

34<br />

3


Vo r wo r t<br />

LIEBE ELTERN,<br />

am Ende der vierten Grundschulklasse wechselt Ihr<br />

Kind in eine der weiterführenden <strong>Schule</strong>n: in die<br />

Hauptschule, die Realschule oder das Gymnasium.<br />

Für viele Eltern, Schülerinnen und Schüler ist die<br />

Entscheidung über die schulische Laufbahn und die<br />

damit verbundenen Möglichkeiten nicht leicht. Mit<br />

dieser Broschüre wollen wir Ihnen einige Entscheidungshilfen<br />

für den weiteren schulischen Weg Ihres<br />

Kindes geben.<br />

In den weiterführenden <strong>Schule</strong>n des Landes wird<br />

seit dem Schuljahr 2004/2005 nach neuen Bildungsplänen<br />

unterrichtet. Kompetenzen beschreiben, was<br />

die Schülerinnen und Schüler am Ende bestimmter<br />

Bildungsabschnitte können sollen, die Kerncurricula<br />

für die einzelnen Fächer werden durch das Schulcurriculum<br />

ergänzt und vertieft, die Kontingentstundentafel<br />

gibt organisatorische Spielräume. Die<br />

Qualitätsentwicklung und die damit zusammenhängende<br />

Evaluation – also die Bewertung und Beurteilung<br />

von schulischen Maßnahmen und Unterrichtsergebnissen<br />

– wird an allen <strong>Schule</strong>n seit dem Schuljahr<br />

2007/2008 flächendeckend umgesetzt.<br />

Mit unserem Maßnahmenpaket “Qualitätsoffensive<br />

Bildung” unterstützen wir die <strong>Schule</strong>n dabei, allen<br />

Schülerinnen und Schülern sehr gute Lernbedingungen<br />

zu ermöglichen. Die schrittweise Senkung des<br />

Klassenteilers hilft allen Schularten, Schülerinnen<br />

und Schüler intensiver zu fördern und konzentrierten<br />

Unterricht zu gewährleisten.<br />

Selbstverständlich können Politik und <strong>Schule</strong> nur<br />

den Rahmen vorgeben. Deshalb stärken die Bildungspläne<br />

auch die Bildungs- und Erziehungspartnerschaft<br />

zwischen <strong>Schule</strong> und Elternhaus.<br />

Ich bitte Sie, die Lehrerinnen und Lehrer in ihrer<br />

Arbeit zu unterstützen und Ihre Chancen als Eltern<br />

wahrzunehmen, an der erfolgreichen Bildung Ihres<br />

Kindes mitzuarbeiten. Wenn <strong>Schule</strong> und Eltern<br />

offen und vertrauensvoll zusammenarbeiten, profitieren<br />

beide – und am meisten Ihr Kind.<br />

Alles Wissenswerte über die unterschiedlichen Bildungsinhalte<br />

der einzelnen Schularten und über die<br />

Bestandteile der Bildungsreform finden Sie in dieser<br />

Broschüre. Außerdem enthält sie ausführliche Informationen<br />

zur schulischen Förderung von Kindern<br />

und Jugendlichen mit Behinderungen in allgemeinen<br />

<strong>Schule</strong>n und Sonderschulen.<br />

Sie werden sehen, Baden-Württemberg verfügt über<br />

ein breit gefächertes, gut ausgebautes Schulwesen,<br />

das für jedes Kind mit seinen individuellen Fähigkeiten<br />

und Begabungen gute Chancen eröffnet.<br />

Ihrem Kind stehen, gleich welche weiterführende<br />

<strong>Schule</strong> es besucht, alle Möglichkeiten bis hin zum<br />

Studium offen – auch über das berufliche Schulwesen<br />

und den zweiten Bildungsweg.<br />

Wenn Ihr Kind in der vierten Klasse ist, lädt Sie die<br />

<strong>Schule</strong> außerdem zu einer Informationsveranstaltung<br />

über die weiterführenden <strong>Schule</strong>n ein. Bei dieser<br />

Veranstaltung sowie in Einzelgesprächen mit der<br />

Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer können Sie<br />

sich auch persönlich beraten lassen.<br />

Seien Sie herzlich gegrüßt!<br />

Helmut Rau MdL<br />

Minister für Kultus, Jugend und Sport<br />

des Landes Baden-Württemberg<br />

4


<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />

Welche we i te r f ü h re n d e<br />

<strong>Schule</strong> passt für mein Kind?<br />

Im letzten Grundschuljahr steht für Sie als Eltern vo r<br />

allem eine Frage im Vordergrund: Auf welche weiterführende<br />

<strong>Schule</strong> soll ich mein Kind schicken? Für<br />

viele Eltern ist diese wichtige Weichenstellung für<br />

die Entwicklung ihres Kindes mit erheblich e n<br />

Unsicherheiten verbunden. Eltern wie Kinder knüpfen<br />

an diese Entscheidung für die weitere Schullaufbahn<br />

Hoffnungen und Erwartungen, aber auch<br />

Misserfolgs-, Versagens- und Überforderungsängste.<br />

Unabhängig davon ist erfreulicherweise festzustellen,<br />

dass die meisten Eltern mit der so genannten<br />

G r u n d s chulempfehlung einve r standen sind. Wa s<br />

passiert aber, wenn die Eltern anderer Meinung sind<br />

und ihr Kind zum Beispiel nicht – wie empfohlen –<br />

auf die Hauptschule, sondern gleich auf die<br />

Realschule oder das Gymnasium schicken wollen?<br />

DIE GRUNDSCHULEMPFEHLUNG<br />

Dieses Votum der <strong>Schule</strong> wird verbindlich, wenn es<br />

die Eltern anerkennen. Manche Eltern sind mit der<br />

Grundschulempfehlung jedoch nicht einverst a n d e n .<br />

Sie möchten ihrem Kind – auch für den späteren Ko n-<br />

k u rrenzkampf auf dem Ausbildungs- und St e ll e n m a r k t<br />

– die besten Chancen erö f f n e n .<br />

Doch falsche Schullaufbahnentscheidungen, die auf<br />

einer unre a l i st i s chen Einschätzung der Erfolgschancen<br />

beruhen, können zu schweren Belastungen<br />

des Kindes, zur Verminderung seiner Motivation, zu<br />

Verhaltensstörungen, ja zur Destabilisierung seiner<br />

Persönlichkeit führen. Auch die Leistungsfähigkeit<br />

der weiterführenden <strong>Schule</strong>n wird beeinträchtigt,<br />

wenn eine große Zahl an Schülerinnen und Schülern<br />

nach teilweise jahrelangen Misserfolgskarrieren die<br />

Schulform wechseln muss.<br />

DAS AUFNAHMEVERFAHREN<br />

Im ersten Halbjahr der vierten Klasse werden die Eltern<br />

zu einem Informationsabend eingeladen, der an<br />

der Grundschule stattfindet. Schulleiterinnen und<br />

Schulleiter der Hauptschule, der Realschule, des<br />

Gymnasiums und einer beruflichen <strong>Schule</strong> geben Au s-<br />

kunft über die Leistungsanforderungen und Arbeitsweisen<br />

ihrer Schulart, aber auch über die Abschlüsse<br />

und Querverbindungen zwischen den Schularten.<br />

Für Auskünfte und Beratungen stehen an diesem<br />

Abend Klassenlehrerin/Klassenlehrer, Schulleiterin/<br />

Schulleiter und die oder der Vorsitzende des Elternbeirats<br />

zur Verfügung. Auf Wunsch kann auch die<br />

Beratungslehrkraft hinzugezogen werden. Diese hat<br />

eine psychologisch-pädagogische Zusatzausbildung<br />

und ist für mehrere <strong>Schule</strong>n zuständig. Zu ihren<br />

Pflichtaufgaben gehört unter anderem die Beratung<br />

beim Übertrittsverfahren. Sinnvoll ist es, zusätzlich<br />

den persönlichen Kontakt zur Klassenlehrerin oder<br />

zum Klassenlehrer und den anderen die Klasse unterrichtenden<br />

Lehrkräften zu suchen, um sich zu informieren<br />

und individuell beraten zu lassen. Die<br />

Klassenlehrerin beziehungsweise der Klassenlehrer<br />

kennt das Kind am besten, hat den Vergleich zu den<br />

anderen Kindern und weiß aus Erfahrung, welche<br />

weiterführende <strong>Schule</strong> der bisherigen Lernentwicklung<br />

und den Interessen des einzelnen Kindes am<br />

ehesten entspricht. Die Lehrkräfte der vierten Klassen<br />

tauschen sich regelmäßig mit den Kolleginnen<br />

und Kollegen der weiterführenden Schularten über<br />

Lernformen, Anforderungen und Übergangsprobleme<br />

aus.<br />

E LT E R N - L E H R E R - K O N TA K T<br />

Der regelmäßige Kontakt zwischen Elternhaus und<br />

<strong>Schule</strong> während der gesamten Grundschulzeit des<br />

Kindes ist schon deshalb wichtig, weil durch das vertrauensvolle<br />

Miteinander eine echte Erziehungspartnerschaft<br />

entstehen kann. Damit wird auch vermieden,<br />

dass die Ausgabe der Grundschulempfehlung<br />

zum Tag der Überraschung wird, der hektische Aktivitäten<br />

auslöst, auf die das Kind meistens verunsichert<br />

und ängstlich reagiert.<br />

Sind Sie sich als Eltern trotz Beratung der Lehrkraft<br />

unsicher, können Sie auch eine schulpsychologische<br />

Beratungsstelle aufsuchen, die unter anderem Schullaufbahnempfehlungen<br />

abgibt. Dies sollten die Eltern<br />

spätestens zu Beginn des vierten Schuljahres tun.<br />

Die Klassenkonferenz berät zu Beginn des zweiten<br />

Halbjahres des vierten Schuljahres über jedes einzelne<br />

Kind. Wird das Kind für die Realschule empfohlen,<br />

so muss im so genannten Anmeldezeugnis (nich t<br />

in der Halbjahresinformation) im Durchschnitt in<br />

den Fächern Deutsch und Mathematik mindestens<br />

die Note 3,0 erreicht werden. Bei einer Empfehlung<br />

für das Gymnasium muss der Notendurchschnitt in<br />

Deutsch und Mathematik mindestens 2,5 betragen.<br />

Nicht allein diese beiden Noten sind allerdings für<br />

eine Empfehlung ausschlaggebend. Berücksichtigt<br />

werden auch das Lern- und Arbeitsverhalten, die Art<br />

und Ausprägung der Leistungen in den anderen Fächern<br />

und Fächerverbünden und die bisherige Entwicklung<br />

des Kindes, die erwarten lassen können,<br />

dass das Kind den Anforderungen der empfohlenen<br />

Schulart gewachsen sein wird.<br />

5


DAS BERAT U N G S V E R FA H R E N<br />

Wenn Sie mit der Grundschulempfehlung nicht einverstanden<br />

sind, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder<br />

Sie nehmen das Beratungsverfahren in Anspruch<br />

oder Sie melden Ihr Kind gleich zur Aufnahmeprüfung<br />

an, was Sie auch noch nach dem Beratungsverfahren<br />

machen können.<br />

In diesem Verfahren werden mehrere Kinder von<br />

einer Beratungslehrkraft getestet, die zwei verschiedene<br />

allgemeine Begabungstests durchführt, die landesweit<br />

einheitlich festgelegt und nach den vorgegebenen<br />

Normen ausgewertet werden.<br />

N a ch einem Beratungsgespräch mit den Eltern tagt die<br />

K l a s s e n k o n f e renz gemeinsam mit der Beratungslehrkraft,<br />

die ebenfalls st i m m b e re chtigt ist, und besch l i e ß t<br />

die „Gemeinsame Bildungsempfehlung“. Entspricht<br />

die Empfehlung den Vo r stellungen der Eltern, so können<br />

sie ihr Kind an der gewünschten <strong>Schule</strong> anmelden.<br />

I st dies nicht der Fall, können sie sich entscheiden, ob<br />

sie ihr Kind zur Aufnahmeprüfung anmelden wo l l e n .<br />

DIE AUFNAHMEPRÜFUNG<br />

Die Aufgaben für die Aufnahmeprüfung werden<br />

zentral vom Kultusministerium – auf der Grundlage<br />

des Bildungsplanes der vierten Grundschulklasse<br />

und unter Einbeziehung von Lehrerinnen und Lehrern<br />

aller betroffenen Schularten – gestellt. Damit<br />

werden sowohl die Voraussetzungen der abgebenden<br />

Schulart als auch die Erwartungen der aufnehmenden<br />

Schularten berücksichtigt. Die Prüfung besteht<br />

aus einem schriftlichen und einem mündlichen<br />

Teil. Sollte das Kind den Durchschnitt für die<br />

gewünschte Schulart nach der schriftlichen Prüfung<br />

(3,0 für die Realschule, 2,5 für das Gymnasium)<br />

nicht erreicht haben, so wird eine mündliche Prüfung<br />

durchgeführt. Die Leistungen für die schriftliche<br />

und mündliche Prüfung zählen je zur Hälfte.<br />

CHANCEN DES KINDES BEI DER<br />

A U F N A H M E P R Ü F U N G<br />

Eine Prüfung ist immer eine punktuelle Leistungsfeststellung,<br />

deren Ergebnis von Faktoren wie Prüfungsangst,<br />

fremde Umgebung, fremde Personen<br />

und Tagesform abhängt. Erfahrungsgemäß werden<br />

auch häufig Kinder zur Prüfung angemeldet, deren<br />

Anmeldezeugnis unter „ausreichend“ liegt.<br />

Wenn Sie sich als Eltern mit dem Gedanken tragen,<br />

Ihr Kind zur Aufnahmeprüfung anzumelden, sollten<br />

Sie folgende Punkte bedenken:<br />

• Besteht eine realistische Chance, dass das Kind die<br />

Prüfung bestehen wird, oder ist es bezüglich der Noten<br />

von den geforderten Durchschnittswerten weit<br />

entfernt?<br />

• Will das Kind selbst an der Aufnahmeprüfung teilnehmen?<br />

• Ist es eher misserfolgsängstlich oder erfolgszuversichtlich?<br />

• Kann das Kind jetzt und zukünftig die geforderten<br />

Leistungen selbstständig erbringen, also ohne ständige<br />

Unterstützung oder Nachhilfe von außen?<br />

• Können das Kind und die Familie einen Misserfolg<br />

bei der Prüfung verkraften?<br />

Die Prüfung am Ende des vierten Schuljahres ist keine<br />

endgültige Entscheidung, auch in der Orientierungsstufe<br />

(Klassen 5 und 6) sind Korrekturen der<br />

Schullaufbahn nach allen Richtungen möglich.<br />

Die Beratungslehrerinnen und -lehrer haben in der<br />

Orientierungsstufe einen weiteren Aufgabenschwerpunkt.<br />

Ein enger Kontakt zwischen Elternhaus und<br />

<strong>Schule</strong> ist auch in der Orientierungsstufe wichtig.<br />

WARUM KÖNNEN NICHT GLEICH DIE<br />

E LTERN ENTSCHEIDEN?<br />

Kinder unterscheiden sich in ihrem Leistungsvermögen,<br />

ihrer Motivation, ihren Stärken und Schwächen<br />

und damit auch in ihrer Erfolgsaussicht auf den<br />

unterschiedlichen weiterführenden <strong>Schule</strong>n. Das gegliederte<br />

baden-württembergische Schulwesen bietet<br />

jedem Kind eine seinen Möglichkeiten angemessene<br />

weiterführende Schulart an.<br />

Das mehrstufige Entscheidungsverfahren, verbunden<br />

mit der Möglichkeit, die Schullaufbahn in der<br />

Orientierungsstufe zu korrigieren, gewährt ein Maximum<br />

an Zuverlässigkeit. Bei einer kindgerechten<br />

Entscheidung für eine weiterführende <strong>Schule</strong> sollte<br />

deshalb im Vordergrund aller Überlegungen die Frage<br />

stehen, welche Schulart für das Kind am besten<br />

passt und seine Talente optimal fördert.<br />

Um künftige Überforderungen wie Unterforderungen<br />

zu vermeiden, müssen Eltern und Grundschule<br />

– das ist in diesem Zusammenhang das A und O –<br />

vertrauensvoll zusammenwirken.<br />

BILDUNGSWEGE IN BADEN-WÜRT T E M B E R G<br />

Die Übersicht über die „Bildungswege in Baden-<br />

Württemberg” (siehe Seite 2) zeigt die vielfältigen<br />

M ö g l i chkeiten Bildungsabschlüsse zu erre i ch e n .<br />

Nach dem baden-württembergischen Prinzip „Kein<br />

Abschluss ohne Anschluss” ist es den Schülerinnen<br />

und Schülern dabei möglich, weitere qualifizierte<br />

Schulabschlüsse zu erwerben. Die verschiedenen<br />

Bildungsziele sind in der Grafik gelb unterlegt:<br />

H a u p t s ch u l a b s chluss, mittlerer Bildungsabsch l u s s ,<br />

Fachhochschulreife und Hochschulreife. Zur Erreichung<br />

dieser Ziele bieten die allgemein bildenden<br />

und beruflichen <strong>Schule</strong>n die entsprechenden Bildungsgänge<br />

an. Die Schularten der allgemein bildenden<br />

<strong>Schule</strong>n fördern Schülerinnen und Schüler ab<br />

der fünften Klasse gemäß ihrer Begabungen und<br />

Neigungen. Schulabgängerinnen und Schulabgänger<br />

aus den allgemein bildenden <strong>Schule</strong>n können sich in<br />

den beruflichen Bildungsgängen weiter qu a l i f i z i e re n<br />

und Bildungsabschlüsse bis hin zum Abitur erwe r b e n .<br />

Auf den folgenden Seiten stellen sich die verschiedenen<br />

Schularten vor. Sie finden auch Hinweise auf<br />

die in der jeweiligen Schulart zu erwerbenden Bildungsabschlüsse<br />

und auf Möglichkeiten des Anschlusses<br />

nach dem Abschluss.<br />

We i t e re Informationen sind im Internet abrufbar unter<br />

w w w. k u l t u s p o rt a l - b w.de > Informationen für > Eltern<br />

6


<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />

B i l d u n g s p l ä n e<br />

ALLGEMEIN BILDENDE SCHULEN<br />

Alle allgemeinen <strong>Schule</strong>n des Landes erhielten zum<br />

S chuljahr 2004/2005 neue Bildungspläne, die im Rahmen<br />

einer grundlegenden Reform erarbeitet wurden.<br />

Im Internet sind die Bildungspläne unter<br />

w w w. k u l t u s p o r t a l - b w.de > <strong>Schule</strong> in Baden-W ü r t t e m-<br />

berg > Bildungsstandards > Bildungspläne abrufbar.<br />

Die Bildungspläne orientieren sich am Lernen der<br />

Schülerinnen und Schüler und ermöglichen durch<br />

die Ausrichtung an Kompetenzen zugleich auch die<br />

Vergleichbarkeit der Ergebnisse schulischer Arbeit.<br />

Sie verfolgen das Ziel, eine breite Allgemeinbildung<br />

anzubahnen, die Schülerinnen und Schüler in ihrem<br />

Entwicklungsprozess zu begleiten und langfristig<br />

Kompetenzen anzulegen, auf die sie auch nach ihrer<br />

Schulzeit zurückgreifen können. Dabei ist ein Unterricht<br />

vorgesehen, der selbstständiges Lernen und Arbeiten<br />

fördert, aktiv beteiligt und vielfältige Erfahrungen<br />

im fächerverbindenden und projektorientierten<br />

Unterricht bietet.<br />

Auf die wesentlichen Bestandteile der neuen Bildungspläne<br />

wird auf Seite 7 und 8 eingegangen.<br />

Die Bildungsstandards wurden seit Beginn des<br />

Schuljahres 2004/2005 schrittweise eingeführt: In der<br />

Grundschule werden seit dem Schuljahr 2006/2007<br />

alle Klassen nach dem neuen Bildungsplan unterrichtet,<br />

so dass die Bildungsstandards nun auch für<br />

die Entscheidung herangezogen werden, welche weiterführende<br />

Schulart das Kind nach Beendigung der<br />

Grundschule ab Klasse 5 besuchen soll.<br />

In diesem Zusammenhang wurden in den weiterführenden<br />

<strong>Schule</strong>n auch strukturelle Weiterentwicklungen<br />

vorgenommen. So wurden der fremdsprachliche<br />

und der naturwissenschaftlich-technische Unterricht<br />

ausgeweitet und Fächerverbünde und themenorientierte<br />

Projekte eingeführt. Fäch e r ü b e r g reifende Lernansätze<br />

haben heute ihren festen Platz und werden<br />

unterstützt durch die Öffnung schulischen Lernens<br />

in die Gemeinde, in Unternehmen und Betriebe.<br />

S O N D E R S C H U L E N<br />

Für die Sonderschulen mit den Bildungsgängen<br />

Grundschule, Hauptschule, Realschule und Gymnasium<br />

ergaben sich mit den neuen Bildungsplänen für<br />

die allgemeinen <strong>Schule</strong>n neue Arbeitsgrundlagen.<br />

Der mit der Bildungsplanreform neu abgesteckte<br />

Rahmen für Bildung und Erziehung in den allgemeinen<br />

<strong>Schule</strong>n war auch Anlass und Voraussetzung dafür,<br />

dass die Bildungspläne für die Sonderschulen<br />

fortgeschrieben werden.<br />

Der neue Bildungsplan für die Förderschulen ist<br />

zum Schuljahr 2008/2009 in Kraft getreten. Mit<br />

einem ersten Entwurf für den Bildungsplan der<br />

<strong>Schule</strong> für Geistigbehinderte wurden die <strong>Schule</strong>n<br />

mit Beginn des Schuljahres 2008/2009 direkt am Bea<br />

r b e i t u n g s p roz ess beteiligt. Ein offizieller Anhörungsentwurf<br />

wird noch im Laufe des Schuljahres<br />

2008/2009 zur Verfügung gestellt. Die Arbeiten zu<br />

den Bildungsplänen für die anderen Sonderschultypen<br />

sind aufgenommen.<br />

SCHULE ENTWICKELN – QUALITÄT FÖRDERN<br />

Mit der Einführung der Bildungspläne wurde den<br />

<strong>Schule</strong>n Eigenständigkeit übertragen, um auf den<br />

Bedarf und die spezielle Situation vor Ort reagieren<br />

und dafür jeweils eigene Wege in der Umsetzung gehen<br />

zu können. Damit haben die <strong>Schule</strong>n die pädagogische<br />

Erstverantwortung für ihre Arbeit und sind<br />

zuständig für die Entwicklung und Umsetzung von<br />

Kern- und Schulcurricula. Eng damit verbunden ist<br />

eine systematische Schul- und Qualitätsentwicklung.<br />

Das bedeutet, in einem andauernden und begleitenden<br />

Prozess immer wieder zu fragen, zu prüfen und<br />

zu überlegen, was gut ist und was besser gemacht<br />

werden kann, was die Schülerinnen und Schüler<br />

brauchen und welche Maßnahmen benötigt werden,<br />

damit das Lernen in einem guten schulischen Umfeld<br />

gelingen kann. Deshalb gehört die Evaluation<br />

untrennbar zu einem Unterricht, der auf Bildungsstandards<br />

aufbaut.<br />

Es ist die Aufgabe der <strong>Schule</strong>n und der Lehrerinnen<br />

und Lehrer, die vielen gebotenen Möglichkeiten in<br />

ihrer pädagogischen Arbeit aufzugreifen und sie mit<br />

den schulischen Partnern – auch mit den Eltern –<br />

anzugehen. Das Kultusministerium und vor allem<br />

a u ch die Sch u l verwaltung unterstützen und begleiten<br />

die <strong>Schule</strong>n bei der Verwirklichung dieser Aufgaben.<br />

7


DIE WICHTIGSTEN BEGRIFFE ZUM<br />

BILDUNGSPLAN<br />

B I L D U N G S S TA N D A R D S<br />

Bildungsstandards legen fest, über welche fachlichen,<br />

personalen, sozialen und methodischen Kompetenzen<br />

Schülerinnen und Schüler zu einem bestimmten<br />

Zeitpunkt verfügen müssen.<br />

Im Gegensatz zu den Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz<br />

der Länder (KMK), die abschlussbezogen<br />

und schulartübergreifend für einzelne Fächer<br />

erstellt wurden, gibt es in Baden-Württemberg<br />

für jedes Fach und jeden Fächerverbund sowie für<br />

jede Schulart im Zwei- beziehungsweise Dreijahresrhythmus<br />

je einen Bildungsstandard.<br />

K O M P E T E N Z<br />

Der den Bildungsstandards zugrunde liegende Kompetenzbegriff<br />

wurde von Hartmut von Hentig in der<br />

Einführung aller Bildungspläne beschrieben und<br />

umfasst Einstellungen, Fähigkeiten und Kenntnisse.<br />

N I V E A U K O N K R E T I S I E R U N G E N<br />

Niveaukonkretisierungen verdeutlichen das Anforderungsniveau<br />

der Bildungsstandards. Sie bilden anhand<br />

exe m p l a r i s cher Pro b l e m stellungen ein mittlere s<br />

A n f o r d e r u n g s p rofil ab und definieren einen Leist u n g s-<br />

k o rridor als ve r b i n d l i che Leitlinie für die Un t e rr i ch t s-<br />

planung und die Überprüfung des Un t e rr i ch t s e r f o l g s .<br />

K E R N C U R R I C U L U M<br />

In den Bildungsstandards werden verbindliche Inhalte<br />

vorgegeben, die zu einem Kerncurriculum geformt<br />

wurden. Die Inhalte sind so ausgewählt, dass<br />

sie in rund zwei Dritteln der verfügbaren Unterrichtszeit<br />

erarbeitet werden können. Das Kerncurriculum<br />

wird durch das Schulcurriculum ergänzt, vertieft<br />

und sichert dessen Freiraum.<br />

SCHULCURRICULUM<br />

Das Schulcurriculum soll von der <strong>Schule</strong> selbst erarbeitet<br />

werden und dient der Vertiefung und Erweiterung<br />

der inhaltlichen Vorgaben der Bildungsstandards.<br />

Es folgt mit zusätzlichen fachlichen wie überfachlichen<br />

Inhalten und Unterrichtsangeboten den<br />

Leitgedanken der einzelnen Fächer und Fächerverbünde.<br />

Für die Ausgestaltung des Schulcurriculums<br />

steht jeder <strong>Schule</strong> etwa ein Drittel der Unterrichtszeit<br />

zur Verfügung. Durch die Vertiefung und Erweiterung<br />

des Kerncurriculums im Schulcurriculum<br />

entsteht ein schulisches Gesamtcurriculum.<br />

K O N T I N G E N T S T U N D E N TAFEL<br />

Die Kontingentstundentafel einer Schulart legt die<br />

Gesamtzahl der Jahre s wo ch e n stunden in einem<br />

Fach, einem Fächerverbund oder in einer Fächergruppe<br />

für mehrere Jahrgangsstufen fest. Wie diese<br />

Jahreswochenstunden auf die beteiligten Fächer und<br />

Schuljahre verteilt werden, entscheidet die <strong>Schule</strong>;<br />

sie kann damit eigene Schwerpunkte setzen.<br />

E VA L U ATION<br />

Evaluation allgemein bedeutet Bewertung. Im Zusammenhang<br />

mit der <strong>Schule</strong> und der Bildungsplanreform<br />

versteht man unter dem Begriff die systematisch<br />

durchgeführte Untersuchung und Bewertung<br />

von Prozessen und Ergebnissen von <strong>Schule</strong> und Unterricht.<br />

Sie dient der Sicherung und Weiterentwicklung<br />

der schulischen Qualität. Entscheidend dabei<br />

ist, dass aus den Ergebnissen von Evaluationen Konsequenzen<br />

gezogen werden. Mit Beginn des Schuljahres<br />

2007/2008 wurde die Selbstevaluation, zum<br />

Schuljahr 2008/2009 die Fremdevaluation an den<br />

<strong>Schule</strong>n verpflichtend eingeführt.<br />

VERGLEICHSARBEITEN<br />

Vergleichsarbeiten sind standardisierte Tests mit zentral<br />

gestellten Aufgaben, die alle Schülerinnen und<br />

Schüler der betreffenden Jahrgangsstufen zu vorgegebenen<br />

Terminen bearbeiten. Die Vergleichsarbeiten<br />

geben Rückmeldung darüber, inwieweit die<br />

Schülerinnen und Schüler die im Bildungsplan aufgeführten<br />

Kompetenzen in den überprüften Fächern<br />

erreicht haben, geben Auskunft über individuelle<br />

Lernstände und unterstützen damit die Planung<br />

von Förderkonzepten. Sie werden nicht benotet<br />

und sind Instrument der Selbstevaluation.<br />

L E I T B I L D<br />

Im Leitbild legt die <strong>Schule</strong> fest, was sie an übergeordneten<br />

Zielsetzungen erreichen will. Es ist auf die<br />

individuellen Bedürfnisse der einzelnen <strong>Schule</strong> abgestimmt;<br />

an ihm orientieren sich die konzeptionellen<br />

Aktivitäten der <strong>Schule</strong>.<br />

8


<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />

Hauptschule und Hauptschule<br />

mit We r k re a l s c h u l e<br />

AUFGABEN UND ZIELE<br />

Im Anschluss an die Grundschule führt die Hauptschule<br />

oder die Hauptschule mit Werkrealschule die<br />

Schülerinnen und Schüler bis Klasse 9 beziehungsweise<br />

bei einem angestrebten mittleren Bildungsabschluss<br />

bis Klasse 10 und schließt mit einer landesweit<br />

zentralen Abschlussprüfung ab.<br />

Das Lernen in der Hauptschule oder in der Hauptschule<br />

mit Werkrealschule orientiert sich an den Bildungsbedürfnissen<br />

und Bildungsansprüchen der<br />

Schülerinnen und Schüler. Das Erziehungs- und Bildungsangebot<br />

ist auf die Lernausgangslagen, die<br />

Lernmotivation und auf die individuellen Lebensbiografien<br />

der Schülerinnen und Schüler zugeschnitten.<br />

Die Hauptschule oder die Hauptschule mit<br />

Werkrealschule unterstützt mit gezielten Förderund<br />

Entwicklungsmaßnahmen leistungsbereite und<br />

leistungsfähige Schülerinnen und Schüler ebenso<br />

wie leistungsschwächere und benachteiligte. Die<br />

Förderung ist auch geprägt durch die enge Zusammenarbeit<br />

mit außerschulischen Partnern.<br />

Um auf die unterschiedlichen Lebens- und Lernvoraussetzungen<br />

der Hauptschülerinnen und Hauptschüler<br />

die passenden Antworten geben zu können,<br />

stimmt sich die Hauptschule in Fragen der Bildung<br />

aktuell mit den Partnern aus Gesellschaft und Wirtschaft<br />

ab.<br />

DER UNTERRICHT<br />

Im Zentrum aller unterrichtlichen Arbeit steht die<br />

ganzheitliche Bildung und Erziehung. Die Schülerinnen<br />

und Schüler zu selbstständigem, lebenslangem<br />

Lernen und Arbeiten anzuleiten setzt voraus, dass<br />

H a u p t s chule zugleich fördert und fordert, dass sie Leistung<br />

verlangt und zugleich Freude an Leistung we ck t .<br />

Der Unterricht in der Hauptschule mit Werkrealschule<br />

ist anwendungs- und problemorientiert, kreativ<br />

und aktiv-entdeckend angelegt. Deutsch ist Unterrichtsprinzip<br />

in allen Fächern und Fächerverbünden.<br />

Zur Förderung von nachhaltigem Lernen hat<br />

der Schultag einen neuen Rhythmus. So dauert die<br />

Unterrichtsstunde nicht mehr strikt 45 Minuten,<br />

Lehr- und Lernphasen wechseln sich mit Pausen und<br />

Bewegungsphasen ab.<br />

Durch konsequentes Arbeiten in themenorientierten<br />

Projekten erwerben die Hauptschülerinnen und<br />

H a u p t s chüler die fach l i chen und überfach l i chen Ko m-<br />

petenzen, die sie für ihre gegenwärtige und zukünftige<br />

persönliche Lebensbewältigung benötigen.<br />

FÄCHER UND FÄCHERV E R B Ü N D E<br />

9


M A S S N A H M E N PAKET HAUPTSCHULE<br />

Mit der Zielsetzung der Verbesserung der Ausbildungsfähigkeit<br />

der Schülerinnen und Schüler und<br />

der gleichzeitigen Förderung ihrer Gesamtpersönl<br />

i chkeit werden seit dem Schuljahr 2007/2008 folgende<br />

Handlungsfelder sukzessive ausgeweitet und bis<br />

zum Schuljahr 2009/2010 flächendeckend umgesetzt,<br />

insbesondere:<br />

• Lernstandserhebung und individuelle Förderplanung<br />

in Deutsch und Mathematik der<br />

Klassen 5 und 6.<br />

• Durchführung einer Kompetenzanalyse in der<br />

Klassenstufe 7 und eine sich anschließende<br />

Förderung in den folgenden Klassen.<br />

• Projekt „<strong>Schule</strong> und Betrieb” (SchuB) in den<br />

Klassenstufen 8 und 9.<br />

• Unterstützung durch Pädagogische Assistenten<br />

in den Klassenstufen 5 bis 7.<br />

ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />

Das Bildungsangebot der Hauptschule ist sehr differenziert<br />

und eröffnet dadurch den Schülerinnen und<br />

Schülern – entsprechend ihren individuellen Leistungsfähigkeiten<br />

und Neigungen – unterschiedliche<br />

Wege zum Einstieg ins Berufsleben und zur Weiterqualifizierung.<br />

Zu jedem Sch u l a b s chluss gibt es<br />

einen passenden Anschluss.<br />

ABSCHLUSS NACH KLASSE 9<br />

Die Hauptschulabschlussprüfung nach Klasse 9 besteht<br />

aus zentral gestellten schriftlichen Prüfungen<br />

in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch,<br />

der themenorientierten Projektprüfung und der dezentralen<br />

mündlichen Prüfung im Fach Englisch.<br />

Zusätzlich kann die Schülerin beziehungsweise der<br />

S chüler mündliche Prüfungen in den Fäch e r n<br />

Deutsch, Mathematik und Englisch wählen.<br />

Nach fünf Schuljahren haben Hauptschülerinnen<br />

und Hauptschüler die grundlegenden Kulturtechniken,<br />

Kompetenzen im fachlichen, methodischen,<br />

personalen sowie sozialen Bereich und eine solide<br />

allgemeine Bildung erhalten. In der themenorientierten<br />

Projektprüfung, als Bestandteil der Hauptschulabschlussprüfung<br />

nach Klasse 9, stellen die<br />

Schülerinnen und Schüler diese Fähigkeiten und<br />

Kompetenzen unter Beweis. Damit werden die von<br />

den Ausbildungsbetrieben erwarteten Kompetenzen<br />

nachweisbar.<br />

Die Hauptschulabschlussprüfung nach Klasse 9 ist<br />

Voraussetzung für vielfältige Bildungs- und Berufswege,<br />

insbesondere auch an beruflichen Vollzeitschulen.<br />

S chülerinnen und Schüler, deren Muttersprach e<br />

nicht Deutsch ist, haben im Rahmen der Abschlussprüfungen<br />

die Möglichkeit, die Kenntnisse in ihrer<br />

Herkunftssprache prüfen und zertifizieren zu lassen.<br />

Auch in diesem Bereich leistet die Hauptschule<br />

einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Ausbildungsfähigkeit,<br />

insbesondere wenn es sich um<br />

Ausbildungsplätze in Betrieben handelt, die international<br />

tätig sind.<br />

E R WERB DER MITTLEREN REIFE<br />

Drei Wege führen zur mittleren Reife:<br />

1. Der direkte Weg durch den Besuch des freiwilligen<br />

zehnten Hauptschuljahres an der Hauptschule<br />

mit Werkrealschule, das an zentralen Standorten angeboten<br />

wird.<br />

Wer die Abschlussprüfung am Ende der zehnten<br />

Klasse erfolgreich absolviert, hat damit gleichzeitig<br />

einen mittleren Bildungsabschluss erreicht. Dieser<br />

Abschluss ist gleichwertig mit der mittleren Reife an<br />

der Realschule und in allen Bundesländern anerkannt.<br />

Die Abschlussprüfung Klasse 10 besteht aus<br />

s ch r i f t l i chen Prüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik<br />

und Englisch, aus der fachlich orientierten<br />

Projektprüfung und der dezentralen mündlichen<br />

Prüfung im Fach Englisch. Zusätzlich kann die Schülerin<br />

beziehungsweise der Schüler mündliche Prüfungen<br />

in den Fächern Deutsch, Mathematik und<br />

Englisch wählen.<br />

Die fachlich orientierte Projektprüfung stellt fachliche,<br />

personale, soziale und methodische Kompetenzen<br />

fest. Mit der Thematik und den damit verbundenen<br />

Zielsetzungen des fachlich orientierten Projekts<br />

wird ein Bezug zur Lebens- und Arbeitswelt<br />

hergestellt.<br />

2. Der Weg über die zweijährige Berufsfachschule,<br />

die Hauptschülerinnen und -schüler nach Abschluss<br />

der neunten Hauptschulklasse besuchen und erfolgreich<br />

absolvieren.<br />

3. Wer die Berufsschule mit einem Gesamtnotendurchschnitt<br />

von mindestens 3,0 abschließt, ausreichende<br />

Fremdsprachenkenntnisse nach fünfjährigem<br />

10


<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />

Unterricht nachweist und die Gesellinnen-/Gesellenprüfung<br />

oder Fach a r b e i t e r i n n e n - / F a ch a r b e i t e r-<br />

prüfung erfolgreich ablegt, hat ebenfalls einen mittleren<br />

Bildungsabschluss erworben.<br />

Auch Fachhochschulreife und Abitur sind möglich:<br />

Bei einem bestimmten Notendurchschnitt können<br />

begabte Schülerinnen und Schüler über das berufliche<br />

Schulwesen bis zur Hochschulreife gelangen.<br />

WECHSEL IN ANDERE SCHULARTEN<br />

UND WEITERBILDUNG<br />

Hauptschülerinnen und Hauptschüler können aus<br />

der Hauptschule in die Realschule oder ins Gymnasium<br />

wechseln. Die Voraussetzungen hierfür sind<br />

in der „Multilateralen Versetzungsordnung” geregelt,<br />

die auch die Kriterien für einen Wechsel in ein Aufbaugymnasium<br />

nennt. Dort können befähigte Schülerinnen<br />

und Schüler mit einem bestimmten Notendurchschnitt<br />

beziehungsweise einer Aufnahmeprüfung<br />

und einer erfolgreichen Probezeit in sechs Jahren<br />

das Abitur machen. Weitere Auskünfte gibt es<br />

bei allen Hauptschulen.<br />

Einen Überblick über die „Bildungswege in Baden-<br />

W ü rt t e m b e rg“ bietet die Grafik auf Seite 2.<br />

A u ß e rdem inform i e ren die Arbeitsämter zu Fragen<br />

der Berufsentscheidung und -ausbildung.<br />

Im Internet sind weitere Informationen abrufbar unter<br />

w w w. k u l t u s p o rt a l - b w.de > <strong>Schule</strong> in Baden-<br />

W ü rt t e m b e rg > Das Schulsystem in BW > Hauptschule<br />

11


We i te re ntwicklung der Hauptschule<br />

zur We r k realschule<br />

(beginnend mit den Klassen 5 bis 8 ab Schuljahr 2010/2011)<br />

K O N T I N G E N T S T U N D E N TAFEL FÜR DIE WERKREALSCHULE<br />

Fächer/Fächerverbünde<br />

Jahreswochenstunden<br />

Klasse 5 bis 9 Kl. 10<br />

I Pflichtbereich<br />

Religionslehre/Ethik 1 9 2<br />

Deutsch 23 5<br />

Mathematik 21 5<br />

Förderung Basiskompetenzen Deutsch, Mathematik 2 3<br />

Englisch 18 5<br />

Welt – Zeit – Gesellschaft 17 2<br />

Geschichte, Gemeinschaftskunde, Politik, Erdkunde,<br />

Wirtschaftslehre 3<br />

Materie – Natur – Technik 17<br />

Biologie, Chemie, Physik, Technik,<br />

Hauswirtschaft/Textiles Werken (HTW) 3<br />

Wirtschaft – Arbeit – Gesundheit 15<br />

Wirtschaftslehre, Biologie, Hauswirtschaft/Textiles Werken,<br />

Technik 3<br />

Musik – Sport – Gestalten 27 2<br />

Musik (mit Tanz), Sport (einschließlich Neigungssport),<br />

Bildende Kunst, Biologie, Technik, Textiles Werken 3<br />

Anwendungsbereich informationstechnische Grundbildung 4<br />

Themenorientierte Projekte 4<br />

Kompetenzanalyse mit individueller Förderung 5 1<br />

Individuelle Förderung 6 10<br />

Berufsfachliche Kompetenz 4-7 7<br />

Berufspraktische Kompetenz 2-9 7<br />

Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik) 2 7<br />

II Wahlpflichtbereich<br />

Natur und Technik 8 4<br />

Wirtschaft und Informationstechnik 8 4<br />

Gesundheit und Soziales 8 4<br />

Berufliches Vertiefungsfach 9 2-4 7<br />

Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik) 9 2-4 7<br />

III. Wahlpflichtbereich 6<br />

1<br />

Die Wochenstunden im Fach Religionslehre werden im Einvernehmen mit den obersten Kirchenbehörden unbeschadet der Rechtslage<br />

erteilt. Die Wochenstundenzahl im Fach Religionslehre wird unter Beteiligung der zuständigen kirchlichen Beauftragten festgelegt.<br />

Für Schüler der Klassenstufe 8 und 9,die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, sind drei Wochenstunden Ethik vorgesehen.<br />

2<br />

Zur Stärkung der Basiskompetenzen wird in den Klassen 5 und 6 zusätzlicher Unterricht von zusammen drei Wochenstunden erteilt.<br />

Davon wird in Klasse 5 je eine Wochenstunde in den Fächern Deutsch und Mathematik, in Klasse 6 eine weitere Wochenstunde in<br />

Deutsch oder Mathematik erteilt.<br />

3<br />

Die Unterstreichung weist den Schwerpunkt des Faches dem jeweiligen Fächerverbund zu.<br />

4<br />

Integrativ innerhalb der Fächer oder Fächerverbünde.<br />

5<br />

Die Kompetenzanalyse wird nach § 3 Abs. 3 in Klasse 7 durchgeführt. Die individuelle Förderung schließt sich unmittelbar an.<br />

Hierfür kann eine weitere Stunde aus den Fächern und Fächerverbünden verwendet werden.<br />

6<br />

Für Maßnahmen der Binnendifferenzierung und zur individuellen Förderung erhält die <strong>Schule</strong> einen Pool von insgesamt<br />

10 Wochenstunden pro Zug.<br />

7<br />

Je nach Bereich entsprechend der Stundentafel für die zweijährige zur Fachschulreife führende Berufsfachschule;<br />

der Unterricht umfasst in jedem Profil insgesamt 15 Stunden.<br />

8<br />

Der Schüler wählt zu Beginn der Klasse 8 sein Wahlpflichtfach. Dieses wird in den Klassen 8 und 9<br />

entsprechend dem schulischen Angebot im Umfang von je zwei Wochenstunden erteilt.<br />

Die derzeitige Hauptschule wird zur Werkrealschule<br />

weiterentwickelt. Das zukunftsweisende Konzept<br />

berücksichtigt im besonderen Maße die Interessen<br />

und Neigungen der Schülerinnen und Schüler durch<br />

Wahlpflichtfächer und bietet die Möglichkeit einer<br />

Berufswegeplanung ab Klasse 5.<br />

PÄDAGOGISCHES KONZEPT<br />

9<br />

Nicht im gewerblichen Bereich. Es kann nur eine Naturwissenschaft gewählt werden, die nicht bereits als Fach des Pflichtbereichs besucht wird .<br />

1 0<br />

Zuweisung durch die untere Schulaufsichtsbehörde im Rahmen der insgesamt zur Ve rfügung stehenden Ressourcen. Für We r k real- und Hauptschulen<br />

in Grenznähe zu Frankreich ist Zusatzunterricht in Französisch an genehmigten Standortschulen ab der Klassenstufe 5 vorz u s e h e n .<br />

• Die Werkrealschule ist im Gegensatz zur bisherigen<br />

Hauptschule mit freiwilligem zehntem Schuljahr<br />

und darauf vorbereitendem Zusatzunterricht ein auf<br />

sechs Schuljahre angelegter Bildungsgang.<br />

• Ziel der Werkrealschule ist der Erwerb des mittleren<br />

Bildungsabschlusses; er ist dem Realschulabschluss<br />

gleichwertig.<br />

• Alle Komponenten des vom Ministerrat im Juni<br />

2007 beschlossenen Maßnahmenpakets Hauptschule<br />

passen genau in das Konzept der Werkrealschule<br />

und werden deshalb unverändert übernommen. Das<br />

gilt auch und in besonderem Maße für die Pädagogischen<br />

Assistentinnen und Assistenten, die einen<br />

wichtigen Beitrag bei der individuellen Förderung<br />

leisten.<br />

• Um den Neigungen und Interessen der Schülerinnen<br />

und Schüler gerecht zu werden, werden in den<br />

Klassen 8 und 9 insgesamt drei zweistündige Wahlp<br />

f l i ch t f ä cher eingeführt: „Natur und Te ch n i k “ ,<br />

„Wirtschaft und Informationstechnik“ „Gesundheit<br />

und Soziales“, von denen ein Fach für die zwei<br />

Schuljahre zu wählen ist.<br />

• Die enge und systematische Kooperation mit den<br />

zweijährigen Berufsfachschulen in Klasse 10 ist prägendes<br />

Merkmal der Werkrealschule. Hier wird in<br />

der Abschlussklasse der Werkrealschule eine erste<br />

b e r u f l i che Grundbildung<br />

vermittelt und der Übergang<br />

in das duale System<br />

intensiv vorbereitet.<br />

In Klasse 10 der Werkrealschule<br />

findet der Unterricht<br />

sowohl an der Werkrealschule<br />

wie auch an der<br />

beruflichen <strong>Schule</strong> statt.<br />

12


<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />

NEUE INHALTE UND FÄCHER<br />

DIE KONTINGENTSTUNDENTA F E L<br />

Die Kontingentstundentafel weist die Anzahl der<br />

Unterrichtsstunden aus, die eine Schülerin oder ein<br />

Schüler in der Regel im Laufe der Schulzeit erhält.<br />

Die Verteilung der Stunden auf die einzelnen Jahrgangsstufen<br />

können die <strong>Schule</strong>n je nach Gegebenheiten<br />

und regionalen Besonderheiten gestalten. So<br />

wird die Kontingentstundentafel auch zu einem pädagogischen<br />

Instrument.<br />

WA H L P F L I C H T F Ä C H E R<br />

Um die Schülerinnen und Schüler optimal auf den<br />

Beruf und die zehnte Klasse vorzubereiten, können<br />

die Schülerinnen und Schüler in der Klasse 8 aus<br />

den drei Wahlpflichtfächern „Natur und Technik“,<br />

„Wirtschaft und Informationstechnik“ und „Gesundheit<br />

und Soziales“ eines auswählen. Die Kompetenzanalyse<br />

Profil AC an <strong>Schule</strong>n in Klasse 7 liefert Hinweise<br />

zu Begabungsschwerpunkten und damit auch<br />

Hinweise für die Wahl der Wahlpflichtfächer.<br />

Die Wahlpflichtfächer sind inhaltlich mit der Ausrichtung<br />

der zweijährigen Berufsfachschule abgestimmt,<br />

um so die Jugendlichen auf den Unterricht<br />

in Klasse 10 vorzubereiten. Mit der Wahl sind die Jugendlichen<br />

jedoch nicht auf eine bestimmte Berufsfachschulrichtung<br />

im zehnten Schuljahr festgelegt.<br />

Die Wahlpflichtfächer werden zweistündig unterrichtet<br />

und sind in den Klassen 8 und 9 als durchgängiger<br />

Kurs konzipiert.<br />

Das gewählte Wahlpflichtfach wird sowohl in Klasse<br />

8 als auch in Klasse 9 besucht. Die Leistungen im jeweiligen<br />

Wahlpflichtfach werden bei der Versetzung<br />

berücksichtigt. Die Leistung im besuchten Wahlpflichtfach<br />

zählt auch in der Bildungsempfehlung<br />

zum Besuch des zehnten Schuljahres.<br />

Natur und Technik<br />

Das Wahlpflichtfach „Natur und Technik“ orientiert<br />

sich an den Interessen der Schülerinnen und Schüler<br />

und weist in Richtung der zweijährigen gewerblicht<br />

e ch n i s chen Berufsfach s chule. Ziel ist es, das Intere s s e<br />

und die Freude an den Naturwissenschaften und deren<br />

Anwendung in der Technik zu wecken.<br />

Wirtschaft und Informationstechnik<br />

Das Wahlpflichtfach „Wirtschaft und Informationstechnik“<br />

weist ebenfalls in Richtung der zweijährigen<br />

kaufmännischen Berufsfachschule (Wirtschaftss<br />

chule). Wi r t s ch a f t l i che und informationst e ch n i -<br />

sche Inhalte bilden den Rahmen für dieses Fach. Die<br />

Einbeziehung von Kooperationspartnern ermöglicht<br />

Einblicke in realitätsnahe wirtschaftliche Zusammenhänge<br />

und vermittelt ein Grundverständnis für<br />

die Wirtschaftsstruktur.<br />

Gesundheit und Soziales<br />

Das Wa h l p f l i ch t f a ch „Gesundheit und Soziales“<br />

weist in Richtung der zweijährigen Berufsfachschule<br />

des Bereiches „Ernährung und Gesundheit“. Praxisbezogen<br />

und lebensnah werden Kompetenzen zur<br />

Alltagsbewältigung und ve r a n t wo r t u n g s b e w u s st e n<br />

Lebensgestaltung erworben sowie eine berufliche<br />

Orientierung in diesen Berufsfeldern ermöglicht.<br />

K O O P E R ATION MIT DER BERUFS-<br />

FA C H S C H U L E<br />

Zentrales Element in Klasse 10 ist die enge Kooperation<br />

zwischen Werkrealschule und dem ersten Jahr<br />

der zweijährigen Berufsfachschule. Der Vorteil dieser<br />

Kooperation ist die Vermittlung einer ersten beruflichen<br />

Grundbildung und eine vertiefte Grundlage<br />

für den Übergang in das Berufsleben.<br />

Das gemeinsame Bildungsangebot des allgemein bildenden<br />

und des beruflichen Schulsystems umfasst<br />

Unterrichtsangebote im allgemein bildenden Bereich<br />

und im berufsbezogenen Lernbereich der zweijährigen<br />

Berufsfach s chule (kaufmännisch, gewe r b l i chtechnisch,<br />

Ernährung und Gesundheit). Der berufsbezogene<br />

Lernbereich entspricht dem berufsqualifizierenden<br />

Teil des ersten Jahres der zweijährigen Berufsfachschule.<br />

Diese Kooperation zwischen allgemein bildender<br />

und beruflicher <strong>Schule</strong> bietet beste Voraussetzungen<br />

für die Vermittlung einer beruflichen Grundbildung<br />

und unterstützt die Entscheidung für einen<br />

Ausbildungsberuf. Je nach Gegebenheiten vor Ort<br />

stehen der einzelnen Schülerin oder dem einzelnen<br />

Schüler alle derzeitigen Profile der zweijährigen<br />

Berufsfachschulen zur Verfügung.<br />

Um am Unterricht des berufsbezogenen Lernbereichs<br />

teilnehmen zu können, besuchen die Schülerinnen<br />

und Schüler der zehnten Klasse an zwei<br />

Unterrichtstagen pro Woche die Berufsfachschule.<br />

We i t e re Informationen zur We r k realschule werden demnächst<br />

an die <strong>Schule</strong>n verteilt und sind abrufbar unter<br />

w w w. k u l t u s p o rt a l - b w.de > <strong>Schule</strong> in Baden-<br />

W ü rt t e m b e rg > Das Schulsystem in BW ><br />

We r k realschule (2010)<br />

13


Re a l s c h u l e<br />

AUFGABEN UND ZIELE<br />

Die Re a l s chule in Baden-Württemberg hat den<br />

Anspruch, ihre Schülerinnen und Schüler durch<br />

besonderen Realitätsbezug zu fördern und zu bilden.<br />

Dazu gehört die Vermittlung grundlegender<br />

Kompetenzen, die den jungen Menschen die Orientierung<br />

in der gegenwärtigen und zukünftigen Welt<br />

ermöglichen.<br />

Personale Kompetenz, Sozialkompetenz, Methodenkompetenz<br />

sowie Fachkompetenz sind die<br />

Grundlagen für die Bewältigung des zukünftigen<br />

Lebens in Beruf und Privatleben.<br />

Über die zentral gestellte Realschul-Abschlussprüfung<br />

erhalten die Schülerinnen und Schüler den Zugang<br />

zu anerkannten Ausbildungsberufen sowie zu<br />

weiteren schulischen Bildungsgängen, die bis zur allgemeinen<br />

Hochschulreife führen können.<br />

Die Realschule in Baden-Württemberg hat stets versucht,<br />

die richtige Balance herzustellen zwischen<br />

Tradition und Fortschritt, zwischen allgemeiner Bildung<br />

und berufsorientierenden Bildungsmodulen.<br />

Theorie und Praxis sowie Persönlichkeitsorientierung<br />

und Sachorientierung werden als gleichwertig angesehen.<br />

I N H A LTE UND FÄCHER<br />

Im Zentrum der Bildungsreform steht die Konzeption<br />

einer eigenständig arbeitenden <strong>Schule</strong>, die – auf<br />

der Grundlage zentraler Vorgaben, aber in ihrer<br />

Ausgestaltung weitgehend selbstständig – eine fundierte<br />

Bildung der Schülerinnen und Schüler sicherstellt.<br />

Im Rahmen dieser Weiterentwicklung und<br />

Modernisierung ist insbesondere beabsichtigt, die<br />

Unterrichtskultur sowie die Qualität von <strong>Schule</strong> und<br />

Unterricht zu verbessern und nachhaltig zu sichern.<br />

Dies geschieht vor allem mit folgenden Instrumenten<br />

• Bildungsstandards;<br />

• Kerncurricula;<br />

• Schulcurricula;<br />

• Evaluation.<br />

Die Begriffserklärungen finden Sie auf den Seiten 7<br />

und 8.<br />

Das Bildungsangebot der Re a l s chule in Baden-<br />

Württemberg ist in drei Unterrichtskategorien gegliedert:<br />

die Fächer (z.B. Deutsch, Mathematik,<br />

Pflichtfremdsprache, Religion, Geschichte etc.), die<br />

Fächerverbünde (Naturwissenschaftliches Arbeiten<br />

(NWA), Erdkunde - Wirtschaftskunde - Gemeinschaftskunde<br />

(EWG)), und die Themenorientierten<br />

P rojekte Te ch n i s ches Arbeiten (TA), Soziales<br />

Engagement (SE), Wi r t s chaften, Verwalten und<br />

Recht (WVR), Berufsorientierung in der Realschule<br />

(BORS). In den Un t e rr i cht integriert ist die<br />

Informationstechnische Grundbildung (ITG).<br />

F Ä C H E RV E R B Ü N D E<br />

Die Fächerverbünde gewährleisten, dass fächerverbindendes<br />

Arbeiten an den Realschulen verwirklicht<br />

wird. Die beiden Fächerverbünde prägen als durchgängiger<br />

Bestandteil das Bildungsangebot der Realschule.<br />

Bisher einstündig unterrichtete einzelne Fächer<br />

werden im Zusammenhang mit dem Fächerverbund<br />

gestärkt.<br />

Naturwissenschaftliches Arbeiten (NWA)<br />

Die Natur und unsere Lebenswelt sind so komplex,<br />

dass nur eine naturwissenschaftliche Grundbildung,<br />

also die Zusammenschau der biologischen, chemischen,<br />

physikalischen und teilweise auch technischen<br />

Aspekte ermöglicht, ein umfassendes Verständnis<br />

für die Natur zu entwickeln. Durch diese<br />

Z u s a m m e n s chau im Rahmen einer naturwissenschaftlichen<br />

Grundbildung gelingt es, den Schülerinnen<br />

und Schülern das Einzelne in seinem Bezug zum<br />

Ganzen verständlich zu machen. Dabei wird gemäß<br />

der PISA- Studie unter naturwissensch a f t l i ch e r<br />

Grundbildung Folgendes verstanden: „... die Fähigkeit,<br />

naturwissenschaftliches Wissen anzuwenden,<br />

naturwissenschaftliche Fragen zu erkennen und aus<br />

Belegen Schlussfolgerungen zu ziehen, um Entscheidungen<br />

zu verstehen und zu treffen, die die natürliche<br />

Welt und die durch menschliches Handeln an<br />

ihr vorgenommenen Veränderungen betreffen.“<br />

Erdkunde – Wi r t s chaftskunde – Ge m e i n s ch a f t s-<br />

kunde (EWG)<br />

Um die immer komplexeren Vorgänge auf der Erde<br />

im Bereich der Geo- und Gesellschaftswissenschaften<br />

zu erfassen, will der Fächerverbund EWG eine<br />

Basis für das schulische Arbeiten schaffen. Mit zunehmendem<br />

Alter der Schülerinnen und Schüler<br />

nimmt die Fähigkeit, vernetzt zu denken, zu. Dadurch<br />

treten auch vermehrt Frage - und Problemstellungen<br />

in den Mittelpunkt des Unterrichts, die von<br />

den beteiligten Fächern zu einem Ganzen verknüpft<br />

und als Ganzes behandelt werden können. Hierzu<br />

dienen vor allem integrative Themen, die vielfältige<br />

geografische, politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche<br />

Aspekte beinhalten.<br />

14


<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />

WA H L P F L I C H T B E R E I C H<br />

Ab der 7. Klasse besuchen die Realschülerinnen und<br />

Realschüler ein Fach aus dem Wahlpflichtbereich:<br />

entweder Technik, Mensch und Umwelt (MUM)<br />

oder eine zweite Fremdsprache. Damit die Schülerinnen<br />

und Schüler sich bewusst zwischen den<br />

Wahlpflichtfächern Technik sowie Mensch und Umwelt<br />

entscheiden können, wird das Themenorientierte<br />

Projekt „Technisches Arbeiten“ in den Klassenstufen<br />

5 und 6 angeboten. Die Wahlpflichtfächer<br />

Technik sowie Mensch und Umwelt tauschen in den<br />

Klassen 7 bis 10 unterrichtliche Pflichtmodule aus,<br />

so dass die Schülerinnen und Schüler wechselseitige<br />

Lernerfahrungen machen können.<br />

Im Fach Mensch und Umwelt (MUM) bearbeiten<br />

die Schülerinnen und Schüler – ausgehend vom privaten<br />

Haushalt – die Themenbereiche Ernährung,<br />

Kleidung, Wohnen, Wirtschaften und Soziales. Auf<br />

n a t u r-, gesellschafts- und kulturwissensch a f t l i ch e r<br />

Grundlage werden Sachkenntnisse und Urteilsvermögen<br />

vermittelt, die jede Schülerin und jeden<br />

Schüler zu einer verantwortungsbewussten Lebensgestaltung<br />

hinführen sollen. Besonders berücksichtigt<br />

werden dabei die übergreifenden Bereiche Gesundheit,<br />

Umwelt, Wirtschaft und Konsum sowie<br />

deren Auswirkungen auf einen nachhaltigen Umgang<br />

mit den Ressourcen.<br />

Das Fach Technik ermöglicht den Schülerinnen und<br />

Schülern bei entsprechender Neigung und Qualifikation<br />

einen gelingenden Übergang auf das technische<br />

Gymnasium und entsprechende neue Berufskollegs.<br />

Außerdem berücksichtigt es die gewandelten<br />

Anforderungen der Berufswelt in Theorie und<br />

Praxis.<br />

Zentrale Aufgabe des Fremdsprachenunterrichts der<br />

Wahlpflichtfremdsprache in Französisch oder Englisch<br />

ist die Entwicklung kommunikativer Kompetenz,<br />

das heißt die Förderung von Sprechfertigkeit,<br />

Hör- und Lesefähigkeiten. Neben der Vermittlung<br />

fachlicher Kompetenzen ist es wichtig, Schülerinnen<br />

und Schüler zu kommunikationsfähigen, offenen,<br />

toleranten und mündigen Bürgerinnen und Bürgern<br />

in einem zusammenwachsenden Europa zu erziehen.<br />

Beim Fremdsprachenerwerb werden zudem Sprachlernstrategien<br />

berücksichtigt. Der Einsatz und das<br />

Lernen mit modernen Medien sind unverzichtbare<br />

Bestandteile des Unterrichts.<br />

T H E M E N O R I E N T I E RTE PROJEKTE<br />

Die Themenorientierten Projekte gehören zum Regelangebot<br />

aller Realschulen in Baden-Württemberg.<br />

Sie bilden neben den Fächern und den beiden<br />

F ä ch e r verbünden die dritte Un t e rr i ch t s k a t e g o r i e .<br />

Als fächerübergreifende Pflichtprojekte werden sie<br />

während der Realschulzeit angeboten. Die vier Themenorientierten<br />

Projekte sind:<br />

• Technisches Arbeiten (TA);<br />

• Soziales Engagement (SE);<br />

• Wirtschaften, Verwalten und Recht (WVR);<br />

• Berufsorientierung in der Realschule (BORS).<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

I T G<br />

I T G<br />

I T G<br />

Informationstechnische<br />

Grundbild<br />

ung<br />

I T G<br />

D e u t s c h<br />

M a t h e m a t i k<br />

1. Fre m d s p r a c h e<br />

G e s c h i c h t e<br />

R e l i g i o n s l e h re /<br />

E t h i k<br />

TOP SE<br />

Soziales<br />

Engagement<br />

M u s i k<br />

Bildende Kunst<br />

S p o rt<br />

N WA<br />

Fächerverbund<br />

Naturwissenschaf<br />

tliches<br />

Arbeiten<br />

TOP WVR<br />

Wirtschaften,<br />

Verwalten und<br />

Recht<br />

E W G<br />

Fächerverbund<br />

Erdkunde -<br />

Wirtschaftskunde -<br />

Gemeinschaftskun<br />

de<br />

TOP BORS<br />

Berufsorientierung<br />

in der Realschule<br />

Wa h l p f l i c h t -<br />

B e re i c h :<br />

Technik<br />

o d e r<br />

MUM<br />

o d e r<br />

2. Fre m d s p r a c h e<br />

TOP TA<br />

Technisches<br />

Arbeiten<br />

15


Vom praktischen Arbeiten über soziale Erfahrungen<br />

bis hin zu Einblicken in die Berufs- und Arbeitswelt<br />

reichen die Themenstellungen der vier Themenorientierten<br />

Projekte, die die Schülerinnen und<br />

S chüler in grö ß t m ö g l i cher Selbst ständigkeit und<br />

Eigenverantwortung bearbeiten. Dadurch werden<br />

die Jugendlichen in ihren fachlichen, methodischen,<br />

personalen und sozialen Kompetenzen gefordert<br />

und gefördert.<br />

Durch die Themenorientierten Projekte wird die<br />

Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler erweitert<br />

und gleichzeitig die <strong>Schule</strong> in besonderer Weise<br />

nach außen geöffnet.<br />

• Das TOP TA ist das erste Themenorientierte<br />

Projekt, dem die Schülerinnen und Schüler in der<br />

Realschule begegnen. Sie werden hier in die Grundzüge<br />

des projektorientierten Arbeitens eingeführt.<br />

- Die Schülerinnen und Schüler entwickeln bei der<br />

Planung und Herstellung technischer<br />

Gegenstände eigene Lösungsideen,<br />

- sie arbeiten im Team und<br />

- sie lernen Selbstverantwortung und Selbstorganisation<br />

durch die Planung von Arbeitsschritten<br />

und deren selbstständige Durchführung<br />

über einen längeren Zeitraum.<br />

• Das TOP SE hat das Ziel, Verantwortungsbewusstsein<br />

im Umgang mit Menschen zu wecken und zu<br />

fördern. Für die Schülerinnen und Schüler bedeutet<br />

dies, eigene Stärken und Schwächen kennen zu lernen,<br />

ihre Kommunikationsfähigkeit zu erweitern,<br />

ihre Teamfähigkeit zu verbessern und dadurch Verhaltenssicherheit<br />

zu erwerben und die eigene Sozialkompetenz<br />

zu stärken. Im Rahmen des Projektes<br />

kann dies unter anderem in einem Sozialpraktikum,<br />

in der Ausbildung zum (Junior-)Schülermentor/zur<br />

(Junior-)Schülermentorin (zum Beispiel im Bereich<br />

Sport, Musik, NWA) oder in einer Kooperationsmaßnahme<br />

mit einer Grund- oder Förderschule erfolgen.<br />

Jedoch besteht auch die Möglichkeit, das Engagement<br />

innerhalb der eigenen <strong>Schule</strong> einzubringen.<br />

• Die Schülerinnen und Schüler gewinnen innerhalb<br />

des TOP WVR exemplarisch Einsichten in die Bedeutung<br />

der arbeitsteiligen Wirtschaft, in Organisationsabläufe<br />

und Verwaltungstätigkeiten sowie in die<br />

dazu gehörenden rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />

Die Schülerinnen und Schüler stellen sich im TOP<br />

WVR der Herausforderung, ein selbst gewähltes<br />

Projekt im Team zu planen, durchzuführen und zu<br />

evaluieren. Dabei reicht die Bandbreite von der Ausrichtung<br />

von Schulfesten und Veranstaltungen, der<br />

Gründung von Schülerfirmen bis hin zur Vermarktung<br />

selbst hergestellter Produkte.<br />

• Die Berufsorientierung gehört seit mehr als 30<br />

J a h ren zum festen (Un t e rr i ch t s - ) B e standteil der<br />

Realschulen in Baden-Württemberg. Neben der Vermittlung<br />

von Kenntnissen über die Berufs- und<br />

Arbeitswelt gewann die individuelle Berufswahlreife<br />

der Schülerinnen und Schüler immer mehr an Bedeutung.<br />

Das selbstständige und eigenverantwortliche<br />

Erarbeiten der Kompetenzen zur Erlangung der<br />

B e r u f s w a h l reife ist zentrales Anliegen des TO P<br />

BORS. Durch die einwöchige Betriebs- und Arbeitsplatzerkundung<br />

erhalten die Jugendlichen Einblicke<br />

in die Ausbildungs- und Berufsabläufe unterschiedlicher<br />

Betriebe und Einrichtungen.<br />

Da das TOP BORS meist in der neunten Klasse<br />

d u r chgeführt wird, ist die Projektprüfung TOP BORS,<br />

die das Projekt abschließt, eine ideale Vorbereitung<br />

auf die Fäch e r ü b e r g reifende Ko m p e t e n z p r ü f u n g<br />

innerhalb der Abschlussprüfung von Klasse 10.<br />

WEITERENTWICKLUNG DER EINZELFÄCHER<br />

Als Einzelfächer bleiben evangelische und katholische<br />

Religionslehre, Ethik, Deutsch, Mathematik,<br />

Fremdsprache, Geschichte, Sport und der musischkünstlerische<br />

Bereich bestehen. Beispielhaft soll insbesondere<br />

in den Kernfächern auf die folgenden<br />

Aspekte aufmerksam gemacht werden:<br />

• Deutsch ist Unterrichtsprinzip in allen Fächern,<br />

Fächerverbünden und Themenorientierten Projekten.<br />

Dieser konzeptionelle Ansatz soll fortgeführt<br />

und intensiviert werden.<br />

• Vorrangiges Ziel im Mathematikunterricht ist, dass<br />

die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen und Kön-<br />

16


<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />

nen selbstständig, flexibel und kreativ anwenden<br />

können. Wesentlich sind deshalb offene Aufgabenstellungen<br />

und offene Unterrichtsformen. Die Schülerinnen<br />

und Schüler sollen vor allem innermathematische<br />

Strukturen – verbunden mit Anwendungsaspekten<br />

– kennen und nutzen lernen. Im Unterricht<br />

wird zudem die eigene Einschätzung der Schülerinnen<br />

und Schüler hinsichtlich ihrer mathematischen<br />

Begabung beachtet.<br />

• Der Fremdsprachenunterricht in der Realschule<br />

vermittelt den Schülerinnen und Schülern eine umfassende<br />

kommunikative Kompetenz und hat eine<br />

anwendungsorientierte Mehrsprachigkeit zum Ziel.<br />

Landesweit wird an allen Realschulen von Klasse 5<br />

bis 10 Englisch unterrichtet. Von Klasse 7 bis Klasse<br />

10 können die Schülerinnen und Schüler Französisch<br />

im Wahlpflichtbereich als zweite Fremdsprache hinzu<br />

wählen. An der Rheinschiene können Realschülerinnen<br />

und Realschüler ab Klasse 5 Französisch<br />

aus der Grundschule als erste Fremdsprache an bestimmten<br />

Standorten fortführen. Diese Schülerinnen<br />

und Schüler belegen ab Klasse 7 Englisch als zweite<br />

Fre m d s p r a che. Für diejenigen Schülerinnen und<br />

Schüler, die an der Rheinschiene nach vier Jahren<br />

Grundschul-Französisch in der Realschule in Klasse<br />

5 mit Englisch beginnen, hat das Kultusministerium<br />

sogenannte Brückenkurse für Französisch in Klasse<br />

5 und 6 eingerichtet.<br />

Neben der Pflicht- und Wahlpflichtfremdsprache<br />

können die Schülerinnen und Schüler an einzelnen<br />

Standorten weitere Fremdsprachen im Rahmen von<br />

Arbeitsgemeinschaften erlernen. In verschiedenen<br />

Sachfächern bzw. Fächerverbünden werden in ausgewählten<br />

Unterrichtssequenzen Inhalte in der Fremdsprache<br />

erlernt (bilinguales Lernen). Damit können<br />

s i ch Sachkompetenz und Sprachkompetenz ergänzen.<br />

K O N T I N G E N T S T U N D E N TAFEL REALSCHULE<br />

Fächer/Fächerverbünde<br />

1. Pflichtbereich<br />

Jahreswochenstunden<br />

Klasse 5–10<br />

Religionslehre/Ethik 1 11<br />

Deutsch 26<br />

Englisch/Französisch 23<br />

Mathematik 24<br />

Geschichte 8<br />

Erdkunde, Wirtschaftskunde, Gemeinschaftskunde (EWG) 15<br />

Naturwissenschaftliches Arbeiten (NWA) 24<br />

Künstlerischer Bereich: Musik, Bildende Kunst 19<br />

Sport 17<br />

2. Wahlpflichtbereich ab Klasse 7<br />

Technik 12<br />

Mensch und Umwelt 12<br />

Französisch/Englisch 2 12<br />

3. Integrierter Bereich<br />

Themenorientierte Projekte 3 (8)<br />

Informationstechnische Grundbildung 4 (12)<br />

Summe 179<br />

4. Pädagogische Schwerpunkte 4<br />

1<br />

Für Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 8, die nicht am Religionsunterricht<br />

teilnehmen, fünf Wochenstunden.<br />

2<br />

In den Klassen 5 und 6 werden an der Rheinschiene Brückenkurse angeboten für<br />

Schülerinnen und Schüler mit Grundschul-Französisch.<br />

3<br />

In den Klassenstufen 5 bis 10 werden folgende Themenorientierte Projekte integrativ<br />

durchgeführt: Technisches Arbeiten (zwei Stunden); Soziales Engagement (zwei Stunden);<br />

Wirtschaften, Verwalten und Recht (zwei Stunden); Berufsorientierung in der Realschule<br />

(zwei Stunden); die genannten Jahreswochenstunden sind Mindestangaben.<br />

4<br />

Informationstechnische Grundbildung wird integrativ in den Fächern unterrichtet.<br />

17


V E R S C H I E D E N E W E G E . . .<br />

. . . Z U M B E R U F<br />

... im dualen System:<br />

Berufsausbildung in Berufsschule (Theorie)<br />

und Betrieb (Praxis),<br />

zum Beispiel Bankkauffrau/Bankkaufmann,<br />

Mechatroniker/in<br />

... in Berufsfachschulen:<br />

schulische Berufsausbildung<br />

Theorie und Praxis aus einer Hand,<br />

zum Beispiel Altenpfleger/in<br />

... in Berufskollegs (BK I oder BK II):<br />

mit vielen Fachrichtungen<br />

(zum Beispiel gewerblich-technisch,<br />

kaufmännisch) teilweise<br />

mit berufsqualifizierendem Abschluss;<br />

E rwerb der Fachhochschulreife möglich<br />

. . . U N D Z U M A B I T U R<br />

... in beruflichen Gymnasien:<br />

mit einem bestimmten Notendurchschnitt<br />

in drei Jahren zur allgemeinen Hochschulreife.<br />

Fachrichtungen:<br />

Wirtschaftswissenschaftliches,<br />

technisches,<br />

ernährungswissenschaftliches,<br />

sozialpädagogisches,<br />

agrarwissenschaftliches,<br />

biotechnologisches<br />

Gymnasium<br />

... in allgemein bildenden Gymnasien:<br />

mit einem bestimmten Notendurchschnitt<br />

zur allgemeinen Hochschulreife.<br />

... in der Beamtenlaufbahn:<br />

im mittleren Dienst,<br />

zum Beispiel Polizei, Kommunalverwaltung<br />

ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />

Nach sechs Schuljahren, am Ende der 10. Klasse,<br />

schließen die Schülerinnen und Schüler mit der<br />

Realschul-Abschlussprüfung die Sekundarstufe 1 ab.<br />

Damit bieten sich im Anschluss viele Möglichkeiten<br />

der Berufsausbildung oder einer weiterführenden<br />

schulischen Bildung.<br />

P U B L I K AT I O N E N<br />

Folgende Publikationen können Sie bestellen bei:<br />

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport,<br />

Postfach 10 34 42, 70029 Stuttgart<br />

• Themenorientiertes Projekt Te ch n i s ches Arbeiten<br />

• Realschulabschlussprüfung<br />

• TOP WVR (neu)<br />

• TOP BORS (neu)<br />

• Faltblatt BORS<br />

• Faltblatt Bilinguale Züge<br />

Folgende Publikation können Sie bestellen unter:<br />

www.schulsport-in-bw.de (Bereich Broschüren und<br />

Handreichungen – Bestellformular):<br />

• Themenorientiertes Projekt Soziales Engagement:<br />

Sozial – aber wie?!<br />

We i t e re Informationen sind im Internet abrufbar unter<br />

w w w. k u l t u s p o rt a l - b w.de > <strong>Schule</strong> in Baden-<br />

W ü rt t e m b e rg > Das Schulsystem in BW > Realschule<br />

18


<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />

Allgemein bildendes G y m n a s i u m<br />

AUFGABEN UND ZIELE<br />

Das Gymnasium vermittelt den Schülerinnen und<br />

S chülern eine breite und vertiefte Allgemeinbildung,<br />

die in acht Jahren zur allgemeinen Hochschulreife<br />

führt. Im Zentrum des gymnasialen Bildungsganges<br />

stehen anspruchsvolle fachliche, methodische, soziale<br />

und personale Kompetenzen. Ziel des Gymnasiums<br />

ist es, im Unterricht und in allen anderen schulischen<br />

Angeboten diese Kompetenzen zu stärken.<br />

Im Laufe ihrer Schulzeit entwickeln Schülerinnen<br />

und Schüler des Gymnasiums Fähigkeiten, die zur<br />

Bewältigung der Anforderungen eines Hochschulstudiums<br />

(allgemeine Studierfähigkeit) oder einer<br />

a n s p r u ch s vollen Berufsausbildung unve r z i ch t b a r<br />

sind. Der gymnasiale Bildungsgang fördert vor allem<br />

die Fähigkeiten, theoretische Erkenntnisse nachzuvollziehen,<br />

schwierige Sachverhalte geistig zu durchdringen,<br />

vielschichtige Zusammenhänge zu durchschauen,<br />

zu ordnen und verständlich vortragen und<br />

darstellen zu können (§ 8 Schulgesetz).<br />

Am Gymnasium sind die historischen, künstlerischen<br />

und geistigen Traditionen im Sinne eines kulturellen<br />

Gedächtnisses integrativer Gegenstand des<br />

Bildungskonzepts. Die Bere i t s chaft, dem Neuen, Ungewohnten,<br />

auch zeitlich Fernen in aller Offenheit<br />

zu begegnen und daraus zu lernen, ist gymnasialer<br />

Auftrag.<br />

Dem gymnasialen Bildungsgang liegt eine Kontingentstundentafel<br />

zu Grunde, nach der die <strong>Schule</strong>n<br />

die Verteilung der Stunden weitgehend selbst festlegen<br />

können (vergleiche Kasten rechts).<br />

FÄCHER UND METHODEN<br />

Die Un t e rr i chtsformen am Gymnasium zielen darauf<br />

ab, Schülerinnen und Schüler zu eigenverantwortlichem,<br />

selbstständigem und lebenslangem Lernen zu<br />

befähigen. Um diese Ziele zu erreichen, sind besonders<br />

folgende Methoden und Arbeitsformen wich t i g :<br />

• Vernetztes, fächerverbindendes Denken;<br />

• Gruppen- und Partnerarbeit;<br />

• Projektarbeit;<br />

• Umgang mit neuen Medien;<br />

• besondere Lernleistungen und Präsentationen.<br />

Innerhalb des Fächerkanons, der für alle Schülerinnen<br />

und Schüler verbindlich ist, bieten die einzelnen<br />

Gymnasien verschiedene Profile an.<br />

Die Schülerinnen und Schüler können vor Eintritt in<br />

die Klasse 8 entscheiden, we l ches Profil sie – je nach<br />

Begabung, Interesse und schulischem Angebot –<br />

wählen. Einzelne Gymnasien bieten besondere Profile<br />

für die Fächer Musik, Kunst und Sport mit einer<br />

erweiterten Stundentafel ab Klasse 5 an.<br />

K O N T I N G E N T S T U N D E N T A F E L<br />

Fach/Fächergruppen/Profil Kontingent G8,<br />

Klasse 5–10<br />

Religionslehre*/Ethik<br />

Deutsch<br />

Geschichte<br />

Erste und zweite Fremdsprache<br />

Mathematik<br />

11/ 7<br />

24<br />

10<br />

40<br />

24<br />

Naturwissenschaften<br />

Sport<br />

Künstlerische Fächer<br />

Geographie – Wirtschaft –<br />

Gemeinschaftskunde (GWG)<br />

Profile (dritte Fremdsprache, NwT<br />

oder Musik, Bildende Kunst, Sport)<br />

Summe<br />

25<br />

16<br />

18<br />

14<br />

12<br />

194<br />

Poolstunden in den Klassen 5-12<br />

insbesondere für fachspezifische<br />

Differenzierung und pädagogische<br />

Maßnahmen (über die Ve rw e n d u n g<br />

entscheidet die <strong>Schule</strong>)<br />

* Die Wochenstundenzahl in Religionslehre wird unter<br />

Beteiligung der zuständigen kirchlichen Beauftragten<br />

festgelegt.<br />

10<br />

19


UNTERRICHTSFORMEN UND BILDUNGSBEREICHE DES GYMNASIUMS<br />

mathematischnaturwissenschaftlichtechnisches<br />

Aufgabenfeld:<br />

Mathematik,<br />

Physik,<br />

Chemie,<br />

Biologie,<br />

Naturphänomene,<br />

NwT,<br />

Informatik<br />

sprachlichkünstlerisches<br />

Aufgabenfeld:<br />

Deutsch,<br />

Englisch,<br />

Französisch,<br />

Russisch,<br />

Spanisch,<br />

Italienisch,<br />

Latein,<br />

Griechisch,<br />

Musik,<br />

Bildende Kunst,<br />

Literatur<br />

gesellschaftswissenschaftliches<br />

Aufgabenfeld:<br />

Geschichte,<br />

Geographie –<br />

Wirtschaft –<br />

Gemeinschaftskunde<br />

(GWG),<br />

Psychologie,<br />

Sport,<br />

Religion/Ethik<br />

Unterrichtsformen:<br />

• Seminarkurs, besondere Lernleistung • Praktika/Projekte • fächerüberg reifende Themen<br />

DIE PROFILE DES ALLGEMEIN<br />

BILDENDEN GYMNASIUMS<br />

N AT U R WISSENSCHAFTLICHES PROFIL<br />

An den allgemein bildenden Gymnasien steht das<br />

naturwissenschaftliche Profil dem sprachlichen Profil<br />

hinsichtlich der Stundenausstattung und der Anforderungen<br />

gleichgewichtig gegenüber: Das obligatorische<br />

Profilfach „Naturwissenschaft und Technik”,<br />

NwT, entspricht als Kernfach in den Klassen 8 bis 10<br />

der dritten Fremdsprache.<br />

NwT ist ein interdisziplinäres Fach, es öffnet den<br />

Unterricht für technische Fragestellungen und praktische<br />

Aufgaben und behandelt Themen, die mehreren<br />

Naturwissenschaften und der Technik zuzuordnen<br />

sind.<br />

Dazu greift der Unterricht auf die in Biologie, Physik<br />

und Chemie gelegten Grundlagen zurück, führt die<br />

Betrachtungsweisen dieser Fächer zusammen und<br />

erweitert sie zu einer mehrperspektivischen Sicht.<br />

Der verstärkte Alltagsbezug sowie die konsequente<br />

A n wendung handlungsorientierter Un t e rr i ch t s f o r-<br />

men erhöht die Motivation für naturwissenschaftlich-technische<br />

Themen und schafft die Voraussetzung<br />

für eine berufliche Orientierung hin zum<br />

naturwissenschaftlich-technischen Berufsfeld.<br />

NwT wird im naturwissenschaftlichen Profil zusätzlich<br />

zum Unterricht in den Fächern Biologie, Chemie<br />

und Physik eingerichtet. NwT ergänzt und erweitert<br />

das naturwissenschaftlich-technische Angebot<br />

der Gymnasien.<br />

Im naturwissenschaftlichen Profil sind zwei Fremdsprachen<br />

Pflicht.<br />

SPRACHLICHES PROFIL<br />

Hier lernen die Schülerinnen und Schüler drei<br />

Fremdsprachen. Die wichtigsten fremdsprachlichen<br />

Angebote sind in der vorangehenden Übersicht dargestellt.<br />

Mit der Wahl von Altgriechisch als dritter<br />

Fremdsprache erhalten die Schülerinnen und Schüler<br />

eine vertiefte humanistische Grundbildung.<br />

Gymnasien mit bilingualen deutsch-französischen<br />

und deutsch-englischen Abteilungen sind auf die Erziehung<br />

zur Mehrsprachigkeit spezialisiert.<br />

Dort werden die Schülerinnen und Schüler nach<br />

einem Kurs mit verstärktem Fremdsprachenunterricht<br />

je nach Sprache im Fächerverbund Geographie<br />

– Wi r t s chaft – Gemeinschaftskunde (GWG) sowie in<br />

20


<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />

Die fremdsprachlichen Angebote auf einen Blick*:<br />

Erste Fremdsprache Englisch<br />

Französisch<br />

Latein<br />

Zweite Fremdsprache Englisch<br />

ab Klasse 5 oder 6 Französisch<br />

Latein<br />

Russisch<br />

Dritte Fremdsprache Englisch<br />

ab Klasse 8<br />

Französisch<br />

Latein<br />

Griechisch<br />

Russisch<br />

Spanisch<br />

Portugiesisch<br />

Italienisch<br />

ist. Die Einführung der Internationalen Abiturprüfung<br />

Baden-Württemberg ist Teil der Weiterentwicklung<br />

der bilingualen Abteilungen deutsch-englisch<br />

an Gymnasien zu internationalen Zügen. An<br />

Gymnasien mit bilingualen deutsch-französischen<br />

Abteilungen können die Schülerinnen und Schüler<br />

in Klasse 12 zwei Schulabschlüsse erwerben, die allgemeine<br />

Hochschulreife und das Baccalauréat.<br />

KÜNSTLERISCHES PROFIL/<br />

S P O R TLICHES PROFIL<br />

Hier erhalten Schülerinnen und Schüler mit entsprechenden<br />

Neigungen ein breites Angebot im künstlerischen<br />

oder sportlichen Bereich.<br />

Spät beginnende<br />

Fremdsprache<br />

ab Klasse 10<br />

Latein<br />

Griechisch<br />

Italienisch<br />

Spanisch<br />

Französisch<br />

Portugiesisch<br />

Russisch<br />

Türkisch<br />

Hebräisch<br />

Chinesisch<br />

Japanisch<br />

* Bitte informieren Sie sich an Ihrer <strong>Schule</strong> über das<br />

jeweilige Angebot in den Fremdsprachen.<br />

d e n Fächern Geschichte, Biologie oder einer weiteren<br />

Naturwissenschaft bilingual unterrichtet. An den<br />

bilingualen Gymnasien deutsch-englisch erwerben<br />

die Schülerinnen und Schüler mit dem Abschluss<br />

der Sekundarstufe I oder mit dem Zeugnis der allgemeinen<br />

Hoch s ch u l reife das bilinguale Zertifikat<br />

d e u t s ch - e n g l i s ch. Im Rahmen des Sch u l ve r s u ch s<br />

„Internationale Abiturprüfung Baden-Württemberg”<br />

können Schülerinnen und Schüler des bilingualen<br />

Zuges in der Kursstufe Biologie als vierstündiges<br />

bilinguales Fach wählen, in dem dann die schriftliche<br />

Abiturprüfung in englischer Sprache abzulegen<br />

21


DIE GYMNASIALE OBERSTUFE<br />

DIE JAHRGANGSSTUFEN<br />

In den Jahrgangsstufen nach Klasse 10 beginnt das<br />

Kurssystem mit vier- und zweistündigen Kursen.<br />

Hier werden die Fächer Deutsch, Mathematik, eine<br />

Fremdsprache, eine weitere Fremdsprache oder eine<br />

Naturwissenschaft und ein weiteres individuell festlegbares<br />

Fach aus dem Angebot der <strong>Schule</strong> vierstündig<br />

unterrichtet. Alle anderen Fächer werden zweistündig<br />

unterrichtet. Die Abiturprüfung findet in<br />

fünf Prüfungsfächern (vier davon schriftlich und<br />

eines mündlich) statt, darunter sind die Fächer<br />

Deutsch, Mathematik und eine Fremdsprache für<br />

alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend. Die<br />

Leistungen werden nach einem Punktesystem von 0<br />

bis 15 bewertet.<br />

Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte dem<br />

„Leitfaden für die gymnasiale Oberstufe”.<br />

B e s o n d e r e Lern l e i s t u n g<br />

Die Schülerinnen und Schüler können auch fächerübergreifende,<br />

projektorientierte Kurse, so genannte<br />

Seminarkurse, belegen oder an einem vom Bund<br />

oder den Ländern geförderten Wettbewerb teilnehmen<br />

(„besondere Lernleistung“). Neben den Ergebnissen<br />

aus den Prüfungsfächern kann diese „besondere<br />

Lernleistung“ unter bestimmten Bedingungen als<br />

fünfte Prüfungskomponente ins Abitur eingebracht<br />

oder als zusätzlicher Kurs angerechnet werden.<br />

Wichtig ist dabei: Selbstständiges, hochschulnahes<br />

Arbeiten auch im Team und Schulung der Präsentationsfähigkeit.<br />

Bei der inhaltlichen Gestaltung sind<br />

die <strong>Schule</strong>n frei; so können auch nicht im Lehrplan<br />

verankerte Themen behandelt werden. Beispiele<br />

dazu finden Sie im „Leitfaden für die gymnasiale<br />

Oberstufe“.<br />

BERUFS- UND STUDIENORIENTIERUNG<br />

AM GYMNASIUM (BOGY)<br />

An den Gymnasien des Landes werden verstärkt<br />

Maßnahmen zur Berufs- und Studienorientierung<br />

durchgeführt. Die Berufs- und Studienorientierung<br />

am Gymnasium (BOGY) ist in den Bildungsstandards<br />

verankert und bietet Schülerinnen und Schülern<br />

unter anderem die Möglichkeit, in Klasse 9 oder<br />

10 für die Dauer einer Unterrichtswoche an einer<br />

Berufserkundung in Unternehmen, Behörden und<br />

Einrichtungen sowie in Instituten von Hochschulen<br />

und bei freiberuflich Tätigen teilzunehmen. Die Berufs-<br />

und Studienorientierung kann darüber hinaus<br />

weitere Module wie etwa den Studientag, Besuch<br />

von Berufsinformationszentren der Agenturen für<br />

Arbeit, Studien- und Berufsmessen oder spezielle<br />

Berufs- und Studienorientierungstrainings enthalten.<br />

Sowohl die Berufsberaterinnen und -berater der<br />

Agenturen für Arbeit als auch die St u d i e n b e r a t e r-<br />

innen und -berater wirken bei der Berufs- und Studienorientierung<br />

mit.<br />

ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />

Die Schülerinnen und Schüler können das allgemein<br />

bildende Gymnasium nach der Klasse 10 mit der<br />

mittleren Reife oder nach Klasse 12 mit der allgemeinen<br />

Hochschulreife verlassen.<br />

Die mittlere Reife am Gymnasium eröffnet ihnen<br />

die gleichen Möglichkeiten der Berufsausbildung beziehungsweise<br />

Weiterqualifizierung, wie sie im Kapitel<br />

„Realschule“ beschrieben sind. Die allgemeine<br />

Hochschulreife kann auch am Aufbaugymnasium, an<br />

Abendgymnasien und Kollegs, an <strong>Schule</strong>n besonderer<br />

Art und an beruflichen Gymnasien erworben<br />

werden.<br />

Mit dem Abitur sind beste Voraussetzungen für ein<br />

Hochschulstudium und für verantwortungsvolle berufliche<br />

Positionen in allen Bereichen gegeben.<br />

Einen Überblick über die „Bildungswege in Baden-Württ<br />

e m b e rg” bietet die Grafik auf Seite 2. Publikationen wie<br />

den „Leitfaden für die gymnasiale Oberstufe” erhalten Sie<br />

kostenlos beim Kultusministerium. Außerdem inform i e re n<br />

die Arbeitsämter zu Fragen der Berufsentscheidung und<br />

- a u s b i l d u n g .<br />

We i t e re Informationen sind im Internet abrufbar unter<br />

w w w. k u l t u s p o rt a l - b w.de > <strong>Schule</strong> in Baden-<br />

W ü rt t e m b e rg > Das Schulsystem in BW > Gymnasium<br />

22


<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />

S o n d e r s c h u l e<br />

PÄDAGOGISCHE FÖRDERUNG VON<br />

KINDERN UND JUGENDLICHEN MIT<br />

BEHINDERUNGEN IN ALLGEMEINEN<br />

SCHULEN UND SONDERSCHULEN<br />

In welcher Schulart können Kinder mit Behinderungen<br />

am besten gefördert werden? Wo erreichen<br />

sie einen Schulabschluss, der ihren Voraussetzungen<br />

und Möglichkeiten entspricht?<br />

Eine am Wohl des einzelnen Kindes orientierte<br />

pädagogische Förderung kennt immer mehrere organisatorische<br />

Wege. Schülerinnen und Schüler mit<br />

Behinderungen besuchen die allgemeine <strong>Schule</strong>,<br />

wenn diese auf Grund der gegebenen Verhältnisse<br />

die ihnen zukommende Bildung, Ausbildung und<br />

Erziehung im Rahmen ihres Erziehungs- und Bildungsauftrages<br />

gewährleisten kann. Die allgemeinen<br />

<strong>Schule</strong>n werden hierbei von den Sonderschulen<br />

unterstützt. Im Mittelpunkt steht dabei die Sicherung<br />

und kontinuierliche Erweiterung der Aktivitätsmöglichkeiten<br />

von Kindern und Jugendlichen<br />

mit Behinderung bezogen auf schulische Bildung<br />

und gesellschaftliche Teilhabe. Das ist für einen Teil<br />

dieser Kinder und Jugendlichen am Lernort allgemeine<br />

<strong>Schule</strong> möglich – für einen anderen Teil wird<br />

hierfür ein differenziertes System sonderpädagogischer<br />

Unterstützungsangebote vorgehalten, das auch<br />

den Lernort Sonderschule einschließt.<br />

FÜR JEDES KIND DIE BESTE LÖSUNG FINDEN<br />

Die Frage sonderpädagogischer Förderung in Sonderschulen<br />

stellt sich, wenn im Zusammenhang mit<br />

einer Behinderung erschwerte Lebensbedingungen<br />

sowie erhebliche Entwicklungs- und Lernprobleme<br />

auftreten. Kriterium für besondere Maßnahmen ist<br />

nicht die Behinderung selbst, sondern der mit ihr<br />

verbundene sonderpädagogische Förderbedarf. Die<br />

Entscheidung über den richtigen Lernort muss deshalb<br />

für jedes Kind nach einer ganzheitlichen Diagnostik<br />

und gemeinsamen Beratung mit den Eltern<br />

und allen an der Förderung des Kindes Beteiligten<br />

erfolgen. Diese wägen im Spannungsfeld von sozialer<br />

Integration und individueller Förderung ab, welches<br />

der persönlich beste Weg ist. Großer Wert wird<br />

bei der Klärung der Lernortfrage auf die Ausschöpfung<br />

aller Fördermöglichkeiten der allgemeinen<br />

<strong>Schule</strong>n – gegebenenfalls mit Unterstützung durch<br />

die Sonderschulen – gelegt.<br />

Kooperation zur Sicherung des <strong>Schule</strong>rfolges<br />

Sonderpädagogische Fachkräfte helfen im Rahmen<br />

der Kooperation an allgemeinen <strong>Schule</strong>n durch intensive<br />

Beratungs- und Gesprächsangebote, durch<br />

ambulanten Sprachheilunterricht, durch sonderpädagogische<br />

Unterstützung für Kinder mit Seh-, Hörund<br />

Körperbehinderungen sowie durch sonderpädagogische<br />

Dienste für Schülerinnen und Schüler<br />

mit besonderen Lern-, Entwicklungs- und Verhaltensproblemen,<br />

den <strong>Schule</strong>rfolg zu sichern. Regionale<br />

Ansprechpartner für spezifische sonderpädagogische<br />

Fragen und die Arbeitsstellen Kooperation<br />

bei den Staatlichen Schulämtern unterstützen diese<br />

Integrationsaufgaben. Eltern, Lehrkräfte und die<br />

Kinder und Jugendlichen selbst erhalten Beratung<br />

und Hilfe durch behindertenspezifische Medienund<br />

Beratungszentren beim Einsatz neuer Technologien<br />

in der Förderung.<br />

Begegnungen<br />

Gemeinsame Unterrichtsangebote sowie ein breites<br />

<strong>Spektrum</strong> an Begegnungen und Kooperationsvorhaben<br />

unterstützen Partnerschaften zwischen allgemeinen<br />

<strong>Schule</strong>n und Sonderschulen – zum Beispiel<br />

auch in Form von Außenklassen – und unterstreichen,<br />

wie bedeutend die Kontaktmöglichkeiten für<br />

Nichtbehinderte sind, sichern aber auch die Entwicklung<br />

individueller Fähigkeiten der Schülerinnen<br />

und Schüler mit Behinderungen und fördern deren<br />

Selbstständigkeit.<br />

DAS MASS SIND DIE INDIVIDUELLEN<br />

BEDÜRFNISSE DES KINDES<br />

Für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen<br />

und einem besonders hohen und umfassenden sonderpädagogischen<br />

Förderbedarf steht ein differenziertes<br />

Sonderschulwesen mit optimalen sonderpädagogischen<br />

Angeboten zur Verfügung. Hier kann<br />

im Rahmen der individuellen Lern- und Entwicklungsbegleitung<br />

auf die individuellen Förderbedürfnisse<br />

des einzelnen Kindes oder Jugendlichen eingegangen<br />

werden. Die einzelnen Bausteine der begleitenden<br />

Diagnostik, der kooperativen Förderplanung,<br />

der Bereitstellung individueller Förderangebote sowie<br />

der Leistungsfeststellung werden dabei fortlaufend<br />

dokumentiert und zwischen allen Beteiligten<br />

regelmäßig besprochen.<br />

23


E LTERN ALS PA R T N E R<br />

Besonderer Wert wird auf die Zusammenarbeit mit<br />

den Eltern gelegt. Es gilt der Grundsatz, dass es sich<br />

bei Eltern um Fachleute für ihr Kind handelt, die<br />

einen wichtigen Platz in der sonderpädagogischen<br />

Förderung ihres Kindes einnehmen. Deshalb sind<br />

Eltern und Lehrkräfte bei der Erziehung und<br />

Bildung gleichwertige Partner.<br />

Die daraus entstehende intensive, vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit zeigt Wirkung: Hinweise der Erziehungsberechtigten<br />

auf Erleben und Verhalten des<br />

Kindes auch außerhalb der <strong>Schule</strong> liefern wesentliche<br />

Anhalts- und Ansatzpunkte für die pädagogische<br />

Förderung; beide Seiten beraten sich regelmäßig.<br />

Der Austausch von Beobachtungen, Erfahrungen<br />

und Einschätzungen ist dabei Voraussetzung für eine<br />

partnerschaftliche Abstimmung der Erziehungsziele<br />

und Erziehungsstile. Für dieses Zusammenwirken<br />

müssen für jedes Kind geeignete Wege und Formen<br />

entwickelt werden.<br />

Die Übersicht auf Seite 26 zeigt das differenzierte<br />

Angebot an Bildungsgängen und die damit möglichen<br />

Schulabschlüsse für Schülerinnen und Schüler<br />

mit Behinderungen.<br />

BESONDERE BEREICHE UND ASPEKTE<br />

DER SCHULISCHEN FÖRDERUNG<br />

Entwicklungsförderung<br />

Bereits im Rahmen der Frühförderung, spätestens<br />

aber zum Schulanfang wird den Kindern ein breit<br />

gefächertes Angebot für die Förderung ihrer Entwicklung<br />

gemacht. Es geht dabei um Lern-, Spielund<br />

Bewe g u n g s a rrangements, in denen sie Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten aus den Bereichen Wahrnehmung,<br />

Motorik, Körpererfahrung, Sprache und Sprechen<br />

erwerben und üben können.<br />

Förderung der Kommunikationsfähigkeit<br />

Die Entwicklung kommunikativer Kompetenzen ist<br />

eine wesentliche Aufgabe in allen Sonderschulen.<br />

Wahrnehmungslernen, Spracherwerb, Hörerziehung,<br />

das Heranführen an manuelle Kommunikationsmittel<br />

sowie die rhythmisch-musikalische Erziehung<br />

sind wesentliche Bausteine der Förderung in Sonderschulen.<br />

In vielen Lern-, Handlungs- und Erfahrungsfeldern<br />

wird die Kommunikationsbereitschaft<br />

und -fähigkeit der Kinder und Jugendlichen sowie<br />

ihre emotionale und soziale Entwicklung gefördert.<br />

Gestalten und Lernen<br />

Gestaltungsprojekte bieten in besonderem Maße die<br />

Chance, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderungen<br />

und Entwicklungsproblemen ihre persönlichen<br />

Kräfte sowie Fähigkeiten wahrnehmen, ausbauen<br />

und elementare Erfahrungen mit sich selbst<br />

und ihrer Umwelt machen, die das gesamte schulische<br />

Lernen begünstigen. Über den hohen Stellenwert<br />

in individuellen Entwicklungs- und Lernbiografien<br />

hinaus ist die Bedeutung von Gestaltungsprojekten<br />

auch nachgewiesen:<br />

• für das Lernen von Lehrerinnen und Lehrern im<br />

Hinblick auf Kinder, die ihr Fühlen und Denken<br />

gewissermaßen „unter Verschluss halten”;<br />

• für Gespräche und Entwicklungsprozesse, die auf<br />

die Schulkultur abzielen;<br />

• für die Weiterentwicklungen der schulischen Zielformulierungen<br />

im Sinne von Kompetenzen;<br />

• für die Öffentlichkeitsarbeit im Hinblick auf Mens<br />

chen mit Behinderungen als Begegnungs- und<br />

Kommunikationsanlässe.<br />

Orientierung und Mobilität<br />

Orientierung und Mobilität sind zentrale Bereiche<br />

des Unterrichts in allen Sonderschulen sowie der<br />

speziellen Förderung blinder und sehbehinderter<br />

Kinder und Jugendlicher. Orientierung ist die Fähigkeit,<br />

mit Hilfe aller Sinne die persönliche Position<br />

im Raum sowie die Beziehung zu den Objekten und<br />

Personen in der Umgebung zu bestimmen. Mobilität<br />

hat die geistige Orientierung zur Voraussetzung und<br />

steht für die Fähigkeit und Fertigkeit, sich im Raum<br />

zielgerecht bewegen zu können. Orientierung und<br />

Mobilität sind eng miteinander verbunden und werden<br />

im Unterricht sowie in außerunterrichtlichen<br />

und außerschulischen Zusammenhängen systema-<br />

24


<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />

tisch gefördert. Die auf diesen Kompetenzen aufbauenden<br />

Zeitbegriffe und Raumvorstellungen sind<br />

für eine selbstständige Lebensgestaltung und -führung<br />

von großer Bedeutung.<br />

Bewegungsförderung<br />

Bewegungserfahrungen und somit auch Bewegungseinschränkungen<br />

stehen in der kindlichen Entwicklung<br />

in intensiver Wechselwirkung zur Entwicklung<br />

der Wahrnehmung und des Denkens, aber auch zur<br />

emotionalen und sozialen Entwicklung der Persönl<br />

i chkeit. „Bewegung” und „Bewe g u n g s f ö r d e r u n g ”<br />

bilden deshalb in der Förderung für Kinder und<br />

Jugendliche mit Behinderungen – insbesondere aber<br />

bei jungen Menschen mit körperlichen Behinderungen<br />

– ein zentrales Handlungsfeld. Bewegungsförderung<br />

muss deshalb beides sein: Lernbereich sowie<br />

durchgängiges und fächerübergreifendes Prinzip.<br />

Es geht darum, im Unterricht und in außerunterrichtlichen<br />

und außerschulischen Angeboten Aktivitäten<br />

zu ermöglichen, mit denen sich die Kinder<br />

und Jugendlichen alle relevanten Dimensionen der<br />

Motorik und der Zusammenhänge von Motorik und<br />

psychischen Funktionen erschließen können. Dies<br />

erfordert, dass das Lernen eingebettet wird in Sach-,<br />

Handlungs- und Lebenszusammenhänge, die für das<br />

Kind und den einzelnen Jugendlichen bedeutungsvoll<br />

sind.<br />

Vorbereitung auf Beruf und Leben<br />

Eine qualifizierte Vorbereitung auf Beruf und Beschäftigung<br />

ist ein Kernbereich in Erziehung und<br />

Unterricht aller Sonderschulen. Dazu gehört auch,<br />

den Kindern und Jugendlichen Starthilfen zu geben,<br />

damit sie ihr Leben künftig selbstständig führen können.<br />

Ausgehend von den individuellen Voraussetzungen<br />

– das heißt vor allem auch von den persönlichen<br />

Stärken und Interessen – werden bereits im<br />

Raum der <strong>Schule</strong> in internen Lernangeboten und an<br />

außerhalb liegenden Lernorten Einblicke in Anforderungen<br />

der Berufs- und Arbeitswelt, aber auch in<br />

die eigene Lebensführung vermittelt. Beispielhaft<br />

dafür stehen: Betriebspraktika, Sozialpraktika und<br />

zeitlich flexibel gestaltete Praktika, die auf den individuellen<br />

Förderbedarf abgestimmt sind; Praxistage<br />

in öffentlichen, betrieblichen, sozialen und kulturellen<br />

Einrichtungen; Praxisunterricht an beruflichen<br />

<strong>Schule</strong>n und Ausbildungswerkstätten von Betrieben;<br />

Einrichtung von Schülerfirmen und Schülergruppen,<br />

die Auftragsdienste und Dienstleistungen übernehmen.<br />

Neben solchen Aktivitäten treten Angebote<br />

der L e b e n s vo r b e reitung aus den Bere i chen Wo h n e n ,<br />

Pa r t n e r s chaft, Freizeit, Gesundheit, Um welt und<br />

Öffentlichkeit.<br />

Die Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf<br />

Beruf und Leben erfordert eine enge Zusammenarbeit<br />

der <strong>Schule</strong> mit den Eltern, der Arbeitsverwaltung,<br />

den Betrieben, den Werkstätten für Behinderte,<br />

den Berufsschulen, den Kammern, den Fachdiensten<br />

zur beruflichen Eingliederung und anderen<br />

Einrichtungen, die sich der Aufgabe der Eingliederung<br />

dieser Personengruppe annehmen.<br />

NEUE BILDUNGSPLÄNE<br />

Im Nachgang zur Bildungsplanreform im Bereich<br />

der allgemeinen <strong>Schule</strong>n wurden für die Bildungsgänge<br />

<strong>Schule</strong> für Geistigbehinderte und Förderschule,<br />

die als besondere Formen schulischer Förderung<br />

in die Verantwortung der Sonderpädagogik<br />

gegeben sind, die jeweiligen Bildungspläne fortg<br />

e s chrieben. Der Bildungsplan für die Förderschulen<br />

ist zum Schuljahr 2008/2009 in Kraft getreten,<br />

der Bildungsplan für die <strong>Schule</strong> für Geistigbehinderte<br />

zum Schuljahr 2009/2010. Für die Sonderschulen<br />

mit den Bildungsgängen Grundschule,<br />

Hauptschule, Realschule und Gymnasium sind mit<br />

den neuen Bildungsplänen der allgemeinen <strong>Schule</strong>n<br />

ebenfalls neue fachliche Bezüge und neue fachliche<br />

Orientierungspunkte gegeben. Die damit verbundenen<br />

Weiterentwicklungen und behinderungsspezifischen<br />

Ergänzungen sind für diese Sonderschultypen<br />

zeitlich versetzt aufgenommen worden, damit auch<br />

Erfahrungen mit den veränderten Bezugsplänen der<br />

allgemeinen <strong>Schule</strong>n, der Förderschulen und der<br />

<strong>Schule</strong>n für Geistigbehinderte in die Fortschreibungen<br />

einbezogen werden können.<br />

25


ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />

In den Sonderschulen können alle Bildungsabschlüsse<br />

der allgemeinen <strong>Schule</strong>n erreicht werden.<br />

Soweit die Behinderung es erforderlich macht, sind<br />

auch spezifische Schulabschlüsse vorgesehen. Selbstverständlich<br />

ist ein Wechsel von einer Sonderschule<br />

in eine allgemeine <strong>Schule</strong> möglich.<br />

BERUFLICHE UND SOZIALE EINGLIEDERUNG<br />

Sonderschulen bemühen sich sehr intensiv um den<br />

Aufbau eines Netzwerkes mit Einrichtungen und<br />

Diensten im Umfeld der <strong>Schule</strong>. Dies unterstützt<br />

nachhaltig die soziale und berufliche Integration der<br />

S chülerinnen und Schüler. Schon während der Sch u l-<br />

zeit wird die Frage der beruflichen und sozialen<br />

Integration zusammen mit anderen schulischen und<br />

außerschulischen Partnern angegangen. Beispielhaft<br />

wird hier auf die enge Zusammenarbeit mit allgemeinen<br />

und beruflichen <strong>Schule</strong>n, mit der Berufsberatung<br />

für Behinderte, mit Industrie und Handwerk,<br />

den örtlichen Vertretern der Jugendhilfe, mit<br />

Ve reinen sowie Kinder- und Fachärzten hingewiesen.<br />

DIE WERKSTUFE – EIN BESONDERER<br />

A U S B I L D U N G S W E G<br />

In <strong>Schule</strong>n für Geistigbehinderte sind We r k stufen für<br />

eine besondere berufliche Ausbildung eingerich t e t .<br />

Für einzelne Absolventen dieser Sonderschulen, die<br />

i h re Berufssch u l p f l i cht in dieser We r k stufe erfüllen,<br />

gelingt in enger Zusammenarbeit mit entspre ch e n-<br />

den Fach d i e n sten die Vermittlung auf dem fre i e n<br />

Arbeitsmarkt. Die Mehrzahl der jungen Mensch e n ,<br />

die diese We r k stufen besuchen, nimmt danach eine<br />

Arbeit in einem geschützten Arbeitsverhältnis – in<br />

der Regel in We r k stätten für Behinderte – auf.<br />

K O O P E R A<br />

T I O N<br />

S O N D E R S C H U L E N<br />

B I L D U N G S G Ä N G E<br />

Gymnasium Realschule Hauptschule/ F ö rd e r s c h u l e<br />

We r k re a l s c h u l e<br />

Grundschule<br />

X<br />

Förderschulen<br />

<strong>Schule</strong>n für:<br />

- Blinde<br />

(X ) 1) X X X X<br />

- Hörgeschädigte X X X X X<br />

- Körperbehinderte X X X X X<br />

- Geistigbehinderte<br />

X<br />

- Sehbehinderte<br />

X X X X<br />

- Sprachbehinderte<br />

X X X<br />

- Erziehungshilfe<br />

X X X<br />

- Kranke Bildungsangebot nach Schullaufbahn des Schülers<br />

TIPP: Welche Bildungsgänge an der einzelnen Sonderschule eingerichtet sind,<br />

kann bei den Staatlichen Schulämtern erfragt werden (siehe Seite 34).<br />

<strong>Schule</strong> für<br />

Geistigbehinderte<br />

ALLGEMEINE<br />

SCHULEN<br />

• Sonderpädagogische Dienste bei Auffälligkeiten<br />

im Bereich des Lernens,<br />

des Verhaltens und der Sprache<br />

• Grundschule<br />

• Ambulante Sprachheilkurse<br />

• Spezielle sonderpädagogische Hilfen<br />

bei Seh- und Hörschädigungen sowie<br />

körperlichen Beeinträchtigungen<br />

• Hilfen beim Übergang von der Sonderschule<br />

in die allgemeine <strong>Schule</strong><br />

• Begegnungen, Kooperationen,<br />

Außenklassen an allgemeinen <strong>Schule</strong>n<br />

• Arbeitsstellen Kooperation*<br />

• Ansprechpartner für spezifische Fragen<br />

• Medien- und Beratungszentren<br />

• Hauptschule/<br />

We r k re a l s c h u l e<br />

• Realschule<br />

• Gymnasium<br />

1) Marburg, Königswusterhausen<br />

K O O P E R A<br />

T I O N<br />

*bei den Staatlichen Schulämtern; Landesarbeitsstelle Kooperation beim Regierungspräsidium Stuttgart<br />

26


<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />

Berufliche <strong>Schule</strong>n<br />

AUFGABEN UND ZIELE<br />

Nach Abschluss der allgemein bildenden <strong>Schule</strong>n<br />

bietet das berufliche Schulwesen den Schulabgängerinnen<br />

und -abgängern vielfältige Möglichkeiten,<br />

sich weiterzuqualifizieren. Ziel der beruflichen <strong>Schule</strong>n<br />

ist es, die Schülerinnen und Schüler begleitend<br />

oder im Vorfeld zu einer Ausbildung für den Beruf<br />

fit zu machen. Auch während oder nach einer Berufsausbildung<br />

haben die jungen Leute noch die<br />

Chance, zusätzliche Abschlüsse zu erwerben – bis<br />

hin zur fachgebundenen und allgemeinen Hochschulreife.<br />

Die in den nachfolgenden Abschnitten dargestellten<br />

Informationen gelten für Schülerinnen und Schüler,<br />

die zum Schuljahr 2010/2011 eine berufliche <strong>Schule</strong><br />

besuchen werden.<br />

DIE BERUFSSCHULE<br />

Form und Inhalt der Ausbildung<br />

Ein großer Teil der Jugendlichen in Deutschland<br />

entscheidet sich nach dem Besuch der allgemein<br />

bildenden <strong>Schule</strong> für eine Berufsausbildung im dualen<br />

System. Die früher im klassischen Sinne als<br />

„Lehre” bekannte und hauptsächlich im Handwerksbereich<br />

angesiedelte duale Ausbildung erstreckt sich<br />

heute auf rund 350 Ausbildungsberufe in nahezu<br />

allen Wirtschaftsbranchen – vom Handwerk über<br />

den Dienstleistungssektor bis hin zum Hightech-<br />

Bereich. Nach wie vor erfolgt die Ausbildung dabei<br />

an zwei Lernorten, an denen der gemeinsame<br />

Bildungsauftrag umgesetzt wird: im Betrieb und in<br />

der Berufsschule. Während der Betrieb die praktische<br />

Ausbildung übernimmt, vermittelt die Berufsschule<br />

– neben einer Erweiterung und Vertiefung<br />

der allgemeinen Bildung – fachliche und überfachliche<br />

Kompetenzen, die zur Ausübung eines Berufes<br />

e r f o r d e r l i ch sind. Dabei werden inzwischen in<br />

immer mehr Ausbildungsberufen die Lerninhalte<br />

nicht mehr in einzelnen Fächern, sondern nach so<br />

genannten Lernfeldern, das heißt im Rahmen von in<br />

sich abgeschlossenen Themenbereichen unterrichtet,<br />

die an Handlungsabläufen aus der betrieblichen<br />

Praxis orientiert sind.<br />

Die Auszubildenden durchlaufen in der Regel drei<br />

Stufen, um sich in ihrem Beruf zu qualifizieren: die<br />

Grundstufe und die Fachstufen I und II.<br />

Die Grundstufe<br />

Im ersten Ausbildungsjahr erwerben sich die Auszubildenden<br />

zunächst ein breites Wissen über das gesamte<br />

Berufsfeld. Das schafft die Grundlage für die<br />

spätere Spezialisierung und stellt sicher, dass in verschiedenen<br />

Berufen eines Berufsfeldes „die gleiche<br />

Sprache gesprochen wird”.<br />

Die Fachstufen<br />

Im zweiten und dritten Ausbildungsjahr (Fachstufen<br />

I und II) werden die Grundlagen vertieft. Die Auszubildenden<br />

bekommen Spezialkenntnisse vermittelt,<br />

die das eigentliche Profil des Berufes ausmachen.<br />

Parallel zu den beruflichen Kompetenzen wird<br />

in der Berufsschule die Allgemeinbildung als wichtige<br />

Voraussetzung für die berufliche Handlungsfähigkeit<br />

weiterentwickelt.<br />

ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />

Die Ausbildung an der Berufsschule endet mit einer<br />

Berufsschulabschlussprüfung. Wer diese erfolgreich<br />

absolviert hat, erhält ein Berufsschulabschlusszeugnis.<br />

In Verbindung mit dem erfolgreichen Abschluss<br />

der betrieblichen Ausbildung (Gesellen-, Gehilfenoder<br />

Facharbeiterbrief) erwerben die Jugendlichen<br />

ohne Hauptschulabschluss einen dem Hauptschulabschluss<br />

gleichwertigen Bildungsstand. Sofern es<br />

die erzielten Noten zulassen, können sich Auszubildende<br />

mit Hauptschulabschluss nach Abschluss der<br />

Berufsausbildung auch einen dem mittleren Bildungsabschluss<br />

gleichwertigen Bildungsstand zuerkennen<br />

lassen.<br />

Zusatzqualifikationen und Fachhochschulreife<br />

Je nach Angebot vor Ort können durch Teilnahme<br />

an einem zusätzlichen Unterricht und an einer Zusatzprüfung<br />

berufliche Zusatzqualifikationen erworben<br />

werden, wie beispielsweise „Berufsbezogenes<br />

E n g l i s ch mit Europazertifikat (KMK-Zertifikat)”<br />

oder „Management im Handwerk”. Unter den gleichen<br />

Voraussetzungen ist außerdem der Erwerb der<br />

Fachhochschulreife möglich.<br />

Fazit<br />

Die Berufsschulen stellen einen wichtigen Baustein<br />

innerhalb der Durchlässigkeit des Bildungssystems<br />

in Baden-Württemberg dar. Die Auszubildenden<br />

werden innerhalb des dualen Systems im Zusammenspiel<br />

von betrieblicher und schulischer Ausbildung<br />

und Verzahnung von Theorie und Praxis auf<br />

die beruflichen Herausforderungen und ständig steigenden<br />

Anforderungen vorbereitet.<br />

Die unterschiedlichen Anforderungsprofile der einzelnen<br />

Ausbildungsberufe stellen sicher, dass jeder<br />

Jugendliche eine individuelle Förderung entsprechend<br />

seinen persönlichen Neigungen und Fähigkeiten<br />

erfährt und sich ihm damit zahlreiche Chancen<br />

auf berufliche Perspektiven eröffnen.<br />

27


DAS BERUFSEINSTIEGSJAHR<br />

J u g e n d l i che mit Hauptsch u l a b s chluss, die keine<br />

Lehrstelle erhalten, können im Berufseinstiegsjahr<br />

die Ausbildungsreife verbessern und eine berufliche<br />

Grundbildung in einem Berufsfeld erwerben. Ein<br />

wichtiger Schwerpunkt des BEJ liegt bei der individuellen<br />

Förderung auf der Grundlage einer Kompetenzanalyse.<br />

Der Bildungsgang dauert ein Jahr und<br />

endet mit einer Abschlussprüfung in Deutsch ,<br />

Mathematik, in der Regel Englisch und im fachlichen<br />

Bereich. Bei entsprechenden Leistungen ist ein<br />

Übergang in die zwe ijährige, zur Fach s ch u l re i f e<br />

führende Berufsfachschule möglich.<br />

DAS BERUFSVORBEREITUNGSJAHR<br />

Jugendliche ohne Hauptschulabschluss, die nach Erfüllung<br />

der allgemeinen Schulpflicht keine weiterführende<br />

<strong>Schule</strong> besuchen und keine Ausbildung<br />

beginnen, werden im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)<br />

gezielt auf den Einstieg in die Berufs- und Arbeitswelt<br />

und die Erlangung eines dem Hauptschulabschluss<br />

gleichwertigen Bildungsstandes vorbereitet.<br />

Ein Betriebspraktikum und der berufsbezogene Unterricht<br />

mit hohem Anteil praktischen Lernens ermöglichen<br />

den Jugendlichen den Erwerb beruflichen<br />

Vorwissens und praktischer Grundfertigkeiten<br />

in bis zu drei Berufsfeldern, wie zum Beispiel Metalltechnik,<br />

Elektrotechnik, Holztechnik, Bautechnik,<br />

Ernährung und Hauswirtschaft, Körperpflege<br />

sowie Wirtschaft und Verwaltung. Viele <strong>Schule</strong>n bieten<br />

ein Praktikum in Form von wöchentlichen Praxistagen<br />

in Betrieben an. Begleitet durch den Unterricht<br />

und betreut durch eine Lehrkraft können die<br />

Schülerinnen und Schüler des BVJ so über einen<br />

längeren Zeitraum an ein oder zwei Tagen pro Woche<br />

fortlaufend den „beruflichen Ernstfall“ üben.<br />

Derzeit wird ein neuer pädagogischer und unterrichtlicher<br />

Ansatz des BVJ an einzelnen Standorten<br />

in Form des Vorqualifizierungsjahres Arbeit/Beruf<br />

erprobt.<br />

ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />

Das BVJ endet mit einer Abschlussprüfung. Wer eine<br />

Zusatzprüfung in den Fächern Deutsch, Mathematik<br />

und eventuell Englisch besteht, erwirbt einen dem<br />

Hauptschulabschluss gleichwertigen Bildungsstand.<br />

Weitere Informationen zu „Anschlüsse“ gibt es auf<br />

Seite 13 („Hauptschule“).<br />

K O O P E R ATIONSKLASSEN<br />

Jugendliche in Haupt- oder Werkrealschulen, die in<br />

Klasse 8 eine schlechte Perspektive auf einen Hauptschulabschluss<br />

am Ende der Klasse 9 haben, können<br />

in Kooperationsklassen von Lehrkräften der Hauptoder<br />

Werkrealschule und der Beruflichen <strong>Schule</strong> unterrichtet<br />

werden. Schülerinnen und Schüler der<br />

Förderschule können ebenfalls im Anschluss an<br />

Klasse 8 eine Kooperationsklasse Förderschule –<br />

BVJ besuchen. In beiden Formen der Kooperationsklassen<br />

werden die Schülerinnen und Schüler intensiv<br />

gefördert. Neben dem allgemeinbildenden Unterricht<br />

werden fachtheoretische und fachpraktische<br />

Inhalte aus bis zu drei Berufsfeldern unterrichtet.<br />

Die Kooperationsklassen Hauptschule und We r k re a l-<br />

schule – Berufliche <strong>Schule</strong> schließen mit einem dem<br />

Hauptschulabschluss gleichwertigen Bildungsstand<br />

ab. Auch in den Kooperationsklassen Förderschule –<br />

BVJ kann ein solcher Abschluss erlangt werden.<br />

DIE BERUFSFACHSCHULE – THEORIE<br />

UND PRAXIS AUS EINER HAND<br />

Außer im dualen System können Jugendliche auch<br />

eine berufliche Ausbildung in Vollzeitschulen absolvieren.<br />

In diesem Fall findet ein Teil oder die gesamte<br />

Berufsausbildung in der Verantwortung der <strong>Schule</strong><br />

statt. Im Einzelnen handelt es sich um folgende<br />

Bildungsgänge:<br />

• Gewerbliche Berufsfachschule (einjährig);<br />

• Berufsfachschule für Goldschmiede (zweijährig<br />

plus eineinhalbjährige betriebliche Ausbildung);<br />

• Berufsfachschule für Uhrmacher (dreijährig);<br />

• Berufsfachschule für Feinwerkmechanik<br />

und Elektrotechnik (dreijährig);<br />

• Berufsfachschule für Haus- und Familienpflege<br />

(dreijährig einschließlich praktischer Ausbildung);<br />

• Berufsfachschule für Kinderpflege<br />

(dreijährig einschließlich praktischer Ausbildung);<br />

• Berufsfachschule für Altenpflegehilfe<br />

(einjährig einschließlich praktischer Ausbildung<br />

in Einrichtungen der Altenpflege);<br />

• Berufsfachschule für Altenpflege<br />

(dreijährig einschließlich praktischer Ausbildung<br />

in Einrichtungen der Altenpflege);<br />

• Berufsfachschule für Sozialpflege – Schwerpunkt<br />

Alltagsbetreuung (zweijährig einschließlich praktis<br />

cher Ausbildung in Einrichtungen der Altenpflege).<br />

Die Ausbildung zur „st a a t l i ch anerkannten Alltagsbet<br />

reuerin” / zum „st a a t l i ch anerkannten Alltagsbetre u e r ”<br />

vermittelt Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten für<br />

die begleitende Un t e r stützung von Menschen mit Hil–<br />

febedarf bei Alltagsve rr i chtungen und der Gest a l t u n g<br />

des persönlichen Lebensumfeldes. Die Au s b i l d u n g<br />

kann auch ohne Hauptsch u l a b s chluss begonnen we r-<br />

den; der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung<br />

s chließt in diesem Fall den Hauptsch u l a b s chluss ein.<br />

ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />

Wer eine dreijährige Berufsfachschule oder die zweijährige<br />

Berufsfachschule Sozialpflege – Schwerpunkt<br />

Alltagsbetreuung bis zum Ende durchläuft und die<br />

Abschlussprüfung besteht, erhält einen staatlich anerkannten<br />

Berufsabschluss.<br />

28


<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />

DIE ZWEIJÄHRIGE BERUFSFA C H S C H U L E<br />

MIT ABSCHLUSS „FA C H S C H U L R E I F E “<br />

In dieser zweijährigen Vollzeitschule erhalten die Jugendlichen<br />

neben einer erweiterten Allgemeinbildung<br />

eine Grundausbildung im gewerblich-technischen<br />

Bereich, im kaufmännischen Bereich oder im<br />

Bereich Ernährung und Gesundheit.<br />

ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />

Hauptschülerinnen und Hauptschüler erlangen hier<br />

einen mittleren Bildungsabschluss, die Fachschulreife,<br />

wodurch sich ein breites <strong>Spektrum</strong> an Berufsausbildungsmöglichkeiten<br />

– oft mit verkürzter Ausbildungsdauer<br />

– bietet. Mit diesem Abschluss sind leistungsstarke<br />

Jugendliche auch zum Besuch eines Berufskollegs<br />

oder eines beruflichen Gymnasiums berechtigt.<br />

DIE BERUFSOBERSCHULE<br />

Die Berufsoberschulen bieten leistungsfähigen jungen<br />

Menschen die Chance, aufbauend auf einer<br />

Berufsausbildung ihre allgemeine und fachtheoretische<br />

Bildung zu vertiefen und sich den Zugang zu<br />

weiteren Bildungseinrichtungen zu erschließen.<br />

MITTELSTUFE (BERUFSAUFBAUSCHULE)<br />

Es gibt – entsprechend den beruflichen Bereichen –<br />

verschiedene Berufsaufbauschulen:<br />

• gewerblich-technische Richtung;<br />

• kaufmännische Richtung;<br />

• hauswirtschaftlich-pflegerisch-sozialpädagogische<br />

Richtung;<br />

• landwirtschaftliche Richtung.<br />

ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />

H a u p t s chülerinnen und Hauptschüler mit abgeschlossener<br />

Berufsausbildung oder gleichgestellter<br />

Berufserfahrung haben an der Berufsaufbauschule<br />

die Möglichkeit, innerhalb eines Jahres den mittleren<br />

Bildungsabschluss (Fachschulreife) abzulegen.<br />

Mit der Fachschulreife können die Jugendlichen anschließend<br />

auf einem Berufskolleg die Fachhochschulreife<br />

erwerben oder über die Oberstufe der Berufsoberschule<br />

die Hochschulreife.<br />

OBERSTUFE (TECHNISCHE OBERSCHULE,<br />

WIRTSCHAFTSOBERSCHULE, BERUFSOBER-<br />

SCHULE FÜR SOZIALWESEN)<br />

Die Oberstufe der Berufsoberschule gibt es in den<br />

Fachrichtungen Technik (Technische Oberschule),<br />

Wi r t s chaft (Wi r t s ch a f t s o b e r s chule) und Soziales<br />

(Berufsoberschule für Sozialwesen).<br />

ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />

Qualifizierte Realschülerinnen und Realschüler sowie<br />

Hauptschülerinnen und Hauptschüler, die über<br />

die zehnte Klasse, die zweijährige Berufsfachschule<br />

oder die Berufsaufbauschule die mittlere Reife erworben<br />

haben, und Gymnasiastinnen und Gymnasiasten<br />

mit der Versetzung in die Eingangsklasse der<br />

gymnasialen Oberstufe haben mit abgeschlossener<br />

Berufsausbildung (oder gleichgestellter Berufserfahrung)<br />

die Möglichkeit, über die Oberstufe der<br />

Berufsoberschule in zwei Jahren die fachgebundene<br />

oder – mit einer zweiten Fremdsprache – die allgemeine<br />

Hochschulreife zu erwerben. Damit kann<br />

bundesweit studiert werden.<br />

Absolventinnen und Absolventen des 9+3-Modells<br />

ist der Zugang über eine Aufnahmeprüfung eröffnet.<br />

Besonders qualifizierte junge Menschen mit Fachhochschulreife<br />

können unter bestimmten Bedingungen<br />

in das zweite Jahr einsteigen.<br />

Die schriftliche Abiturprüfung wird in den Fächern<br />

Deutsch, Englisch und Mathematik sowie in Physik<br />

( Te ch n i s che Oberschule) oder Wi r t s chaft (Wi r t-<br />

schaftsoberschule) oder Biologie mit Gesundheitslehre<br />

(Berufsoberschule für Sozialwesen) abgelegt.<br />

DAS BERUFSKOLLEG (BK)<br />

Die Entwicklungen in der Arbeitswelt gehen hin zu<br />

a n s p r u ch s vo l l e ren Berufstätigkeiten mit höhere n<br />

Anforderungen im fachtheoretischen Bereich. Aufbauend<br />

auf einem Mittleren Bildungsabschluss vermittelt<br />

das Berufskolleg eine berufliche Qualifizierung<br />

und eine erweiterte allgemeine Bildung. Dabei<br />

ist der enge Theorie-Praxis-Bezug ein wesentliches<br />

Merkmal. Für die Aufnahme in das Berufskolleg sind<br />

neben dem Mittleren Bildungsabschluss teilweise<br />

weitere Voraussetzungen (zum Beispiel ein Praktikum)<br />

zu erfüllen. Entsprechend den beruflichen Tätigkeitsbereichen<br />

der Absolventen gliedern sich die<br />

Berufskollegs folgendermaßen:<br />

TECHNISCHE BERUFSKOLLEGS<br />

• Berufskollegs für technische Assistentinnen und<br />

A s s i stenten (zwe ijährig), zwölf Au s b i l d u n g s r i ch t u n g e n<br />

(Ausnahme: pharmazeutisch-technisch 2,5-jährig);<br />

• G e we r b l i ch - t e ch n i s che Berufskollegs (dre ijährig in<br />

Te i l z e i t u n t e rr i cht), sieben Au s b i l d u n g s r i ch t u n g e n ;<br />

• Te ch n i s ches Berufskolleg I und II – Verzahnung mit<br />

dualen Ausbildungsberufen (Vollzeit), ve r s ch i e d e n e<br />

Ausbildungsrichtungen, zum Beispiel: Feinwerkmechanik,<br />

Kraftfahrzeugmechatronik, Elektronik;<br />

• Te ch n i s ches Berufskolleg I;<br />

• Te ch n i s ches Berufskolleg II;<br />

• Berufskollegs für Design (dre ijährig in Vo l l z e i t -<br />

u n t e rr i cht), drei Au s b i l d u n g s r i ch t u n g e n .<br />

KAUFMÄNNISCHE BERUFSKOLLEGS<br />

• <strong>Kaufmännische</strong> Berufskollegs in Teilzeitform –<br />

besonderer Bildungsgang für Abiturientinnen<br />

und Abiturienten (zwei- bis dreijährig);<br />

29


• <strong>Kaufmännische</strong>s Berufskolleg I und II –<br />

Verzahnung mit dualen Ausbildungsberufen<br />

(Vollzeit), verschiedene Ausbildungsrichtungen,<br />

beispielsweise Büro, Groß- und Außenhandel;<br />

• <strong>Kaufmännische</strong>s Berufskolleg I und II (jeweils<br />

einjährig), zum Teil mit Übungsfirma;<br />

• <strong>Kaufmännische</strong>s Berufskolleg Fremdsprachen<br />

(zweijährig);<br />

• <strong>Kaufmännische</strong>s Berufskolleg Wirtschaftsinformatik<br />

(zweijährig);<br />

• Berufskolleg Sport- und Vereinsmanagement<br />

(dreijährig);<br />

• Berufskolleg für Informatik (dreijährig für<br />

Abiturientinnen und Abiturienten).<br />

H A U S W I RTSCHAFTLICHE, PFLEGERISCHE UND<br />

SOZIALPÄDAGOGISCHE BERUFSKOLLEGS<br />

• Berufskolleg Gesundheit und Pflege I und II<br />

(je einjährig);<br />

• Berufskolleg für Ernährung und Hauswirtschaft<br />

I und II (ein- beziehungsweise zweijährig);<br />

• Duales Berufskolleg Fachrichtung Soziales<br />

(einjährig);<br />

• Berufskolleg für Praktikantinnen und<br />

Praktikanten (einjährig);<br />

• Fachschule für Sozialpädagogik (Berufskolleg)<br />

(zweijährig und einjähriges Berufspraktikum).<br />

Die Ausbildung zur st a a t l i ch anerkannten Erzieherin/<br />

zum staatlich anerkannten Erzieher erfolgt über den<br />

Besuch des einjährigen Berufskollegs für Praktikantinnen<br />

und Praktikanten und im Anschluss der zweijährigen<br />

Fach s chule für Sozialpädagogik (Berufskolleg).<br />

Die anspruchsvolle Ausbildung wird durch<br />

das einjährige Berufspraktikum mit Kolloquium abgeschlossen.<br />

Die Fachhochschulreife kann durch Zusatzunterricht<br />

erworben werden.<br />

ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />

Das Berufskolleg endet in der Regel mit einer Abschlussprüfung.<br />

Dabei kann bei mindestens zweijährigen<br />

Bildungsgängen sowohl ein Berufsabschluss<br />

(zum Beispiel „Staatlich geprüfte/r Assistent/in”) als<br />

auch die Fachhochschulreife erworben werden. Wer<br />

beide Abschlüsse erwerben will, muss einen Zusatzunterricht<br />

besuchen und an einer Zusatzprüfung<br />

teilnehmen.<br />

EINJÄHRIGES BERUFSKOLLEG ZUM ER-<br />

WERB DER FACHHOCHSCHULREIFE (1BKFH)<br />

Das 1BKFH bietet Interessentinnen und Interessenten<br />

mit mittlerem Bildungsabschluss und abgesch l o s-<br />

sener, mindestens zwe ijähriger Berufsausbildung<br />

(beziehungsweise gleichgestellter Berufserfahrung)<br />

die Möglichkeit, die bundesweit anerkannte Fachhochschulreife<br />

zu erwerben. Mögliche Richtungen:<br />

• gewerbliche Richtung<br />

• gestalterische Richtung<br />

• kaufmännische Richtung<br />

• hauswirtschaftliche/landwirtschaftliche/sozialpädagogische<br />

Richtung.<br />

Einige Berufskollegs bieten statt des einjährigen<br />

Vollzeitunterrichts eine zweijährige berufsbegleitende<br />

Teilzeitform an.<br />

DIE FA C H S C H U L E<br />

Die ein- und zwe ijährigen Fach s chulen bieten für Ber<br />

u f stätige mit abgeschlossener Berufsausbildung die<br />

M ö g l i chkeit, sich auf eine Tätigkeit im mittleren Management<br />

vo r z u b e reiten oder sich für die beruflich e<br />

S e l b st ständigkeit zu qu a l i f i z i e ren. Dazu werden die in<br />

der Berufsausbildung und im Beruf erworbenen Qualifikationen<br />

vertieft und erweitert. Seit 2006 best e h t<br />

für Absolventinnen und Absolventen der Fach s ch u-<br />

len zudem die Möglichkeit, unter bestimmten Vo r a u s-<br />

setzungen ein Hoch s ch u l studium aufzunehmen.<br />

Zweijährige Fachschulen für Technik, Gestaltung<br />

und Wirtschaft<br />

Zugangsvoraussetzung ist eine für die angestrebte<br />

F a ch r i chtung einschlägige Berufsausbildung und<br />

eine anschließende einschlägige Berufst ä t i g k e i t .<br />

Während der Ausbildung muss in der Fachstufe der<br />

Ausbildung eine eigenständige Projektarbeit angefertigt<br />

und präsentiert werden. Damit werden weit<br />

über die Berufsausbildung hinausgehende fachliche<br />

Qualifikationen erworben, die bei der Wirtschaft<br />

große Akzeptanz finden. Mit bestandener Abschlussprüfung<br />

erwerben die Absolventen/innen der Fachschule<br />

für Technik und für Gestaltung die Berufsbezeichnung<br />

„Staatlich geprüfte/r Techniker/in” beziehungsweise<br />

„Staatlich geprüfte/r Gestalter/in” und<br />

die Absolvent/innen der Fachschule für Wirtschaft<br />

beziehungsweise Wirtschaftsinformatik die Berufsbezeichnung<br />

„Staatlich geprüfte/r Betriebswirt/in”.<br />

Zusammen mit dem Abschluss wird – außer bei der<br />

Fachschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe –<br />

auch die Fachhochschulreife erworben. Weiterhin<br />

steht auch der Weg in die Selbstständigkeit offen,<br />

sofern die gegebenen gesetzlichen Regelungen erfüllt<br />

werden. Der Besuch der Fachschule ist über das<br />

Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) oder<br />

das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG)<br />

förderungsfähig. An zahlreichen Fachschulen wird<br />

der Unterricht auch in Teilzeitform angeboten, so<br />

dass die Fachschule auch neben der beruflichen<br />

Tätigkeit besucht werden kann.<br />

Meisterschulen<br />

Lehrling – Gesellin/Geselle – Meist e r i n / M e i ster, das ist<br />

nach wie vor der klassische Bildungsweg im Hand-<br />

30


<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />

werk. Eine große Chance der Meisterausbildung liegt<br />

in der Möglichkeit, sich selbst ständig zu machen. Die<br />

M e i st e r s chule dauert in der Regel ein Jahr, im Teilzeitu<br />

n t e rr i cht entspre chend länger. Voraussetzung für die<br />

Aufnahme ist eine einschlägige abgeschlossene Berufsausbildung<br />

und eine einschlägige Berufstätigkeit.<br />

Akademien<br />

Die Akademien für Betriebsmanagement im Handwerk<br />

vermitteln in zwei Jahren die Vorbereitung auf<br />

die Meisterprüfung und darüber hinaus weitergehende<br />

Qualifikationen im tech n i s chen und vo r<br />

allem auch betriebswirtschaftlichen Bereich. Voraussetzung<br />

ist eine einschlägige Berufstätigkeit von in<br />

der Regel mindestens zwei Jahren. In allen Fachrichtungen<br />

ist es möglich, nach bestandener Meisterprüfung<br />

ins zweite Jahr der Akademie für Betriebsmanagement<br />

im Handwerk einzusteigen. Mit dem<br />

Bestehen der Abschlussprüfung wird die Fachhochschulreife<br />

zuerkannt.<br />

Fachschule für Weiterbildung in der Pflege<br />

Die zweijährige Fachschule für Weiterbildung in der<br />

Pflege in Teilzeitform (mit Zusatzqualifikation Fachhochschulreife)<br />

wird mit den Schwerpunkten Leitung<br />

einer Pflege- und Funktionseinheit beziehungsweise<br />

Gerontopsychiatrie angeboten. Der erfolgreiche<br />

Abschluss qualifiziert die Schülerinnen und<br />

Schüler zur Übernahme von Leitungsfunktionen in<br />

den beiden Schwerpunktbereichen. Zugangsvoraussetzungen<br />

sind eine abgeschlossene Berufsausbildung<br />

als Altenpfleger/in, Krankenschwester/-pfleger,<br />

K i n d e r k r a n k e n s ch we ster/-pfleger oder Heilerziehungspfleger/in<br />

sowie eine einschlägige berufliche Tätigkeit<br />

von mindestens zwei Jahren. Zudem sind während<br />

der Weiterbildung insgesamt mindestens 400<br />

Stunden ausbildungsbezogener Praxis abzuleisten.<br />

Mit bestandener Abschlussprüfung erwerben die<br />

A b s o l ventinnen und Absolventen die Berufsbezeichnung<br />

„Staatlich geprüfte Fachkraft zur Leitung<br />

einer Pflege- und Funktionseinheit” oder „Staatlich<br />

geprüfte Fachkraft für Gerontopsychiatrie". Daneben<br />

kann im Rahmen des Besuchs eines Zusatzprogramms<br />

und mit erfolgreich abgeschlossener Zusatzprüfung<br />

die Fachhochschulreife erworben werden.<br />

Fachschule für Organisation und Führung<br />

Die Weiterbildung in der zweijährigen Fachschule<br />

für Organisation und Führung in Teilzeitform dient<br />

der Qualifizierung einschlägiger Fachkräfte zur<br />

Wahrnehmung leitender Aufgaben vor allem in sozialpädagogischen<br />

Einrichtungen. Nach erfolgreichem<br />

Abschluss der gesamten Weiterbildung wird die<br />

Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfte/r Fachwirt/in<br />

für Organisation und Führung Schwerpunkt Sozialwesen”<br />

erworben. Zugangsvoraussetzungen sind<br />

neben einem einschlägigen Berufsabschluss eine in<br />

der Regel zweijährige einschlägige Berufstätigkeit.<br />

Bewerber mit Fachhochschulreife oder Hochschulreife<br />

müssen eine mindestens einjährige einschlägige<br />

Berufstätigkeit nachweisen.<br />

DAS BERUFLICHE GYMNASIUM<br />

Schülerinnen und Schüler mit Realschulabschluss<br />

können – ebenso wie besonders leistungsfähige<br />

Hauptschülerinnen und Hauptschüler, die die zweijährige<br />

Berufsfach s chule, die Berufsaufbausch u l e<br />

oder die zehnte Klasse mit einem mittleren Bildungsabschluss<br />

beendet haben – ein berufliches<br />

Gymnasium besuchen. Voraussetzung dafür ist ein<br />

Notendurchschnitt von mindestens 3,0 in den Fächern<br />

Deutsch, Englisch und Mathematik, wobei<br />

keine Note schlechter als „ausreichend“ sein darf.<br />

Gymnasiastinnen und Gymnasiasten können – mit<br />

dem Versetzungszeugnis in die Klasse 9 oder in die<br />

Klasse 10 eines achtjährigen Gymnasiums – ebenfalls<br />

ins berufliche Gymnasium wechseln. Der Wechsel<br />

aus der Klasse 10 (G8) in die Eingangsklasse des beruflichen<br />

Gymnasiums wird dabei nicht als Wiederholung<br />

eines Schuljahres gewertet. Das berufliche<br />

Gymnasium beginnt mit der Eingangsklasse und<br />

führt in drei Jahren zur allgemeinen Hochschulreife.<br />

Einzelheiten hierzu sind im „Leitfaden für die gymnasiale<br />

Oberstufe“ zu finden. Das berufliche Gymnasium<br />

gibt es in den folgenden Richtungen:<br />

• agrarwissenschaftliche Richtung;<br />

• biotechnologische Richtung;<br />

• ernährungswissenschaftliche Richtung;<br />

• sozialwissenschaftliche Richtung;<br />

• technische Richtung (Technik, Informationstechnik,<br />

Gestaltungs- und Medientechnik,<br />

Technik und Management);<br />

• wirtschaftswissenschaftliche Richtung.<br />

Das Wirtschaftsgymnasium der sechsjährigen Aufbauform,<br />

welches bereits mit Klasse 8 beginnt, wird<br />

an wenigen Standorten angeboten.<br />

ABSCHLÜSSE UND ANSCHLÜSSE<br />

Das berufliche Gymnasium führt zur allgemeinen<br />

Hochschulreife. Es bereitet die Schülerinnen und<br />

Schüler auf das Studium an der Hochschule und –<br />

durch seine fachlichen Ausrichtungen – in besonderer<br />

Weise auf das Berufsleben vor.<br />

Einen Überblick über die „Bildungswege in Baden-Würt t e m-<br />

b e rg“ bietet die Grafik auf Seite 2. Informationen zu „Beru fliche<br />

Bildung in Baden-Württemberg“ enthält die gleichnamige<br />

Broschüre, die Sie kostenlos beim Kultusministerium bestellen<br />

können. Außerdem informieren die Arbeitsämter zu<br />

Fragen der Berufsentscheidung und -ausbildung.<br />

We i t e re Informationen sind im Internet abrufbar unter<br />

w w w.k u l t u s p o rt a l - b w.de > <strong>Schule</strong> in Baden-Würt t e m-<br />

b e rg > Das Schulsystem in BW > Berufliche <strong>Schule</strong>n<br />

31


Berufstätigkeit<br />

Berufsausbildung<br />

Berufsvorbereitung<br />

Allgemein<br />

bildende <strong>Schule</strong>n<br />

WEGE IN DIE ARBEITSWELT FÜR<br />

ABGÄNGER VON SONDERSCHULEN<br />

An der Schwelle zur Arbeitswelt eröffnen sich Abgängern<br />

von Sonderschulen eine Vielzahl von Angeboten<br />

der Berufsvorbereitung und Berufsausbildung.<br />

Ausgehend von dem individuellen Förderbedarf der<br />

jungen Menschen bieten sich unterschiedliche Wege<br />

in die Arbeitswelt an, die immer im engen Zusammenwirken<br />

mit den Eltern, den Berufsberaterinnen<br />

und Berufsberatern für Behinderte und den abgebenden<br />

<strong>Schule</strong>n vorbereitet werden.<br />

B E R U F S V O R B E R E I T U N G<br />

Führt der Weg von der Sonderschule nicht direkt in<br />

eine Ausbildung auf dem allgemeinen Ausbildungsmarkt,<br />

dann besuchen die jungen Leute eine Sonderberufsfachschule<br />

oder das Berufsvorbereitungsjahr<br />

(siehe Seite 28).<br />

Auch ein- oder zweijährige Förderlehrgänge, die vor<br />

Ort bei freien Trägern oder in Berufsbildungswerken<br />

besucht werden können, bereiten die Jugendlichen<br />

auf den allgemeinen Arbeitsmarkt oder eine Berufstätigkeit<br />

im geschützten Rahmen vor.<br />

auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt oder auf dem zweiten Arbeitsmarkt<br />

Ausbildung in Regelform oder Ausbildung nach § 66 BBiG<br />

beziehungsweise § 42 m HwO bei Industrie, Handel, Handwerk und so<br />

weiter, Berufsbildungswerken und anderen freien Trägern, Berufs- oder<br />

Sonderberufsschulen<br />

Berufsvorbereitungsjahr, Sonderberufsfachschulen,<br />

Förderlehrgänge<br />

Hauptschule, Förderschule, Sonderschulen für Körperbehinderte,<br />

Blinde und so weiter<br />

BERUFSAUSBILDUNG<br />

Den jungen Menschen steht es offen, eine Regelausbildung<br />

oder Sonderausbildung im Rahmen des regulären<br />

dualen Systems aufzunehmen (siehe Seite<br />

27). Begleitend zur Ausbildung im Betrieb und der<br />

Berufs- oder Sonderberufsschule können die Auszubildenden<br />

ausbildungsbegleitende Hilfen (AbH) erhalten.<br />

Durch vier bis sechs Stunden pro Woche<br />

N a ch h i l f e u n t e rr i cht und/oder sozialpädagogisch e<br />

Betreuung werden sie auf dem Weg zu einem erfolgreichen<br />

Ausbildungsabschluss unterstützt.<br />

Falls die junge Frau oder der junge Mann wegen der<br />

Art oder der Schwere der Behinderung keinen Ausbildungsplatz<br />

auf dem allgemeinen Ausbildungsmarkt<br />

finden kann oder falls eine kontinuierliche<br />

ausbildungsbegleitende Betreuung durch Ärztinnen/<br />

Ärzte, Psychologinnen/Psychologen, Sonderpädagoginnen/-pädagogen<br />

und andere Rehabilitationsfachleute<br />

nötig ist, kann die Ausbildung in einem Berufsbildungswerk<br />

(BBW) erfolgen. Ein Großteil der<br />

Auszubildenden lebt im Berufsbildungswerk in<br />

Wohnheimen oder externen Wo h n g r u p p e n .<br />

Die jungen Menschen können unter vielen Berufen<br />

wählen, die als Regelausbildung und als Sonderausbildung<br />

mit verminderten theoretischen Anforderungen<br />

angeboten werden.<br />

Berufsbildungswerke gibt es in Baden-Württemberg<br />

für Absolventinnen/Absolventen von nahezu allen<br />

Sonderschultypen.<br />

32


<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />

Wichtige Info r m at i o n e n<br />

WICHTIGE TERMINE IM SCHULJAHR 2009/2010<br />

• bis Freitag, 26. Februar 2010<br />

Informationsgespräche der Grundschule mit den Erziehungsberechtigten der Schülerinnen und<br />

Schüler der Klassenstufe 4 über die jeweils beabsichtigte Schullaufbahnwahl<br />

• bis Dienstag, 2. März 2010<br />

Entscheidung über die Grundschulempfehlung und Erstellung des Anmeldezeugnisses<br />

• bis Donnerstag, 4. März 2010<br />

Versand der Grundschulempfehlung an die Eltern<br />

• bis Donnerstag, 11. März 2010<br />

Rückmeldung der Eltern an die Grundschule<br />

• Mittwoch, 24. März 2010 und Donnerstag, 25. März 2010<br />

Anmeldung der Schülerinnen und Schüler entsprechend der Grundschulempfehlung bei der<br />

aufnehmenden <strong>Schule</strong><br />

Über die Termine für das Beratungsverfahren beziehungsweise die Aufnahmeprüfung werden die Eltern gesondert informiert.<br />

I N F O D I E N S T E<br />

INFODIENST ELT E R N<br />

Der elektronische „Infodienst Eltern“ informiert Eltern<br />

aktuell und aus erster Hand über neue Ideen<br />

und Entwicklungen in <strong>Schule</strong>, Schulverwaltung und<br />

Bildungspolitik. Der „Infodienst Eltern“ wird alle<br />

z wei Monate als Newsletter verschickt.<br />

INFODIENST SCHULE<br />

Dieser Newsletter erscheint alle zwei Monate. Er<br />

r i chtet sich insbesondere an Lehrkräfte, enthält aber<br />

auch Artikel für alle am Schulleben Interessierten.<br />

INFODIENST SCHULNEWS ONLINE<br />

Mit diesem Service bietet das Ku l t u s m i n i sterium den<br />

S chülerinnen und Schülern im Land alle zwei Monate<br />

Informationen über die Bereiche <strong>Schule</strong> und Bildung<br />

an. Neben aktuellen Informationen aus dem<br />

Kultusbereich und der Bildungspolitik reicht das<br />

Angebot von Ve r a n st a l t u n g s h i n weisen, Aktionen<br />

und Wettbewerben über Medien- und Literaturtipps<br />

bis hin zu Beiträgen des Landesschülerbeirats, den<br />

S ch ü l e r m i t ve r a n t wortungen und der Sch ü l e r z e i-<br />

tungsredaktionen.<br />

Diese Infodienste können im Internet eingesehen und<br />

kostenlos abonniert werden.<br />

w w w.k u l t u s p o rt a l - b w.de > Service > Newsletter/<br />

I n f o d i e n s t e<br />

33


Wichtige Ad re s s e n<br />

MINISTERIUM FÜR KULTUS, JUGEND UND SPORT BADEN- WÜRTTEMBERG<br />

Schlossplatz 4, 70173 Stuttgart, Tel.: 0711 279-2835, -2611, Fax: 0711 279-2838, E-Mail: oeff e n t l i c h k e i t s a r b e i t @ k m . k v. b w l . d e<br />

OBERE SCHULAUFSICHTSBEHÖRDEN BEI DEN REGIERUNGSPRÄSIDIEN (RP)<br />

RP Stuttgart, Abteilung 7 – <strong>Schule</strong> und Bildung<br />

Postfach 10 36 42, 70031 Stuttgart<br />

Tel.: 0711 90440-700, Fax: 0711 90440-103<br />

E-Mail: abteilung7@rps.bwl.de<br />

RP Karlsruhe, Abteilung 7 – <strong>Schule</strong> und Bildung<br />

76247 Karlsruhe<br />

Tel.: 0721 926-0, Fax: 0721 926-4000<br />

E-Mail: poststelle@rpk.bwl.de<br />

RP Freiburg, Abteilung 7 – <strong>Schule</strong> und Bildung<br />

Eisenbahnstr. 68, 79098 Freiburg<br />

Tel.: 0761 208-6000, Fax: 0761 208-6099<br />

E-Mail: abteilung7@rpf.bwl.de<br />

RP Tübingen, Abteilung 7 – <strong>Schule</strong> und Bildung<br />

Postfach 26 66, 72016 Tübingen<br />

Tel.: 07071 200-0, Fax: 07071 200-2000, -2001<br />

E-Mail: poststelle@rpt.bwl.de<br />

S TA ATLICHE SCHULÄMTER (STAND NOVEMBER 2009)*<br />

RP STUTTGART<br />

Staatliches Schulamt Backnang<br />

Spinnerei 48, 71522 Backnang<br />

Tel.: 07191 3454-0, Fax: 07191 3454-160<br />

E-Mail: poststelle@ssa-bk.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Böblingen<br />

Parkstr. 16, 71034 Böblingen<br />

Tel.: 07031 663-2000, Fax: 07031 663-2030<br />

E-Mail: poststelle@ssa-bb.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Nürtingen<br />

Marktstr. 12, 72622 Nürtingen<br />

Tel.: 07022 26299-0, Fax: 07022 26299-11<br />

E-Mail: poststelle@ssa-nt.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Stuttgart<br />

Bebelstr. 48, 70193 Stuttgart<br />

Tel.: 0711 6376-200, Fax: 0711 6376-251<br />

E-Mail: poststelle@ssa-s.kv.bwl.de<br />

RP KARLSRUHE<br />

RP FREIBURG<br />

Staatliches Schulamt Donaueschingen<br />

Am Hoptbühl 2, 78048 Villingen-Schwenningen<br />

Tel.: 07721 913-7574, Fax: 07721 913-8922<br />

E-Mail: poststelle@ssa-ds.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Freiburg<br />

Oltmannstr. 22, 79100 Freiburg im Breisgau<br />

Tel.: 0761 595 249-521, Fax: 0761 595 249-599<br />

E-Mail: poststelle@ssa-fr.kv.bwl.de<br />

RP TÜBINGEN<br />

Staatliches Schulamt Albstadt<br />

Charlottenstr. 4, 72336 Balingen<br />

Tel.: 07433 957-201, Fax: 07433 957-203<br />

E-Mail: poststelle@ssa-als.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Biberach<br />

Rollinstr. 9, 88400 Biberach an der Riß<br />

Tel.: 07351 5095-0, Fax: 07351 5095-195<br />

E-Mail: poststelle@ssa-bc.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Göppingen<br />

Burgstr. 14-16, 73033 Göppingen<br />

Tel.: 07161 6315-05, Fax: 07161 6315-75<br />

E-Mail: poststelle@ssa-gp.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Karlsruhe<br />

Kriegsstr. 103, 76135 Karlsruhe<br />

Tel.: 0721 605 610-0, Fax: 0721 605 610-44<br />

E-Mail: poststelle@ssa-ka.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Konstanz<br />

Am Seerhein 6, 78467 Konstanz<br />

Tel.: 07531 80201-0, Fax: 07531 80201-39<br />

E-Mail: poststelle@ssa-kn.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Markdorf<br />

Am Stadtgraben 25, 88677 Markdorf<br />

Tel.: 07544 5097-0, Fax: 07544 5097-192<br />

E-Mail: poststelle@ssa-mak.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Heilbronn<br />

Rollwagstr. 14, 74072 Heilbronn<br />

Tel.: 07131 64-0, Fax: 07131 64-37740<br />

E-Mail: poststelle@ssa-hn.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Mannheim<br />

Augustaanlage 67, 68165 Mannheim<br />

Tel.: 0621 292-4141, Fax: 0621 292-4144<br />

E-Mail: poststelle@ssa-ma.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Lörrach<br />

Am Alten Markt 2, 79539 Lörrach<br />

Tel.: 07621 9141-90, Fax: 07621 9141-91<br />

E-Mail: poststelle@ssa-loe.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Tübingen<br />

Uhlandstr. 15, 72072 Tübingen<br />

Tel.: 07071 99902-0, Fax: 07071 99902-499<br />

E-Mail: poststelle@ssa-tue.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Künzelsau<br />

Allee 16, 74653 Künzelsau<br />

Tel.: 07940 18-508, Fax: 07940 18-505<br />

E-Mail: poststelle@ssa-kuen.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Pforzheim<br />

Kronprinzenstr. 9, 75177 Pforzheim<br />

Tel.: 07231 308-1794, Fax: 07231 308-1608<br />

E-Mail: poststelle@ssa-pf.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Offenburg<br />

Freiburger Str. 26, 77652 Offenburg<br />

Tel.: 0781 120 301-00, Fax: 0781 120 301-49<br />

E-Mail: poststelle@ssa-og.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Ludwigsburg<br />

Mömpelgardstr. 26, 71640 Ludwigsburg<br />

Tel.: 07141 9900-0, Fax: 07141 9900-251<br />

E-Mail: poststelle@ssa-lb.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Rastatt<br />

Ludwigring 7, 76437 Rastatt<br />

Tel.: 07222 9169-0, Fax: 07222 9169-199<br />

E-Mail: poststelle@ssa-ra.kv.bwl.de<br />

SCHULPSYCHOLOGISCHE BERATUNGSSTELLEN DER STA ATLICHEN SCHULÄMTER (STAND NOVE MBER 2009) *<br />

RP STUTTGART<br />

Staatliches Schulamt Göppingen<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Stuttgarter Str. 41, 73430 Aalen<br />

Tel.: 07361 5036-72, Fax: 07361 5036-75<br />

E-Mail: spbs@aa.ssa-gp.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Göppingen<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Burgstr. 14-16, 73033 Göppingen<br />

Tel.: 07161 6315-85, Fax: 07161 6315-78<br />

E-Mail: spbs@ssa-gp.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Nürtingen<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Augustinerstraße 5, 73728 Esslingen<br />

Tel.: 0711 310 580-30, Fax: 0711 310 580-59<br />

E-Mail: spbs@ssa-ess.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Heilbronn<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Rollwagstr. 16, 74072 Heilbronn<br />

Tel.: 07131 643 77-62, Fax: 07131 643 77-60<br />

E-Mail: spbs@ssa-hn.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Ludwigsburg<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Hindenburgstr. 44, 71638 Ludwigsburg<br />

Tel.: 07141 91856-0, Fax: 07141 91856-20<br />

E-Mail: spbs@ssa-lb.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Künzelsau<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Wilhem-Meister-Weg 3, 74523 Schwäbisch Hall<br />

Tel.: 0791 755-2422, Fax: 0791 755-2444<br />

E-Mail: spbs@ssa-kuen.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Künzelsau<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Am Wört 1, 97941 Tauberbischofsheim<br />

Tel.: 09341 89544-0, Fax: 09341 89544-19<br />

E-Mail: spbs@ssa-kuen.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Böblingen<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Corbeil-Essonnes-Platz 9<br />

71063 Sindelfingen<br />

Tel.: 07031 7062-0, Fax: 07031 7062-62<br />

E-Mail: spbs@ssa-bb.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Stuttgart<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Bebelstr. 48, 70913 Stuttgart<br />

Tel.: 0711 6376-300, Fax: 0711 6376-351<br />

E-Mail: spsb@ssa-s.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Backnang<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Spinnerei 48, 71522 Backnang<br />

Tel.: 07191 3454-141, Fax: 07191 3454-161<br />

E-Mail: spbs@ssa-bk.kv.bwl.de<br />

RP KARLSRUHE<br />

Staatliches Schulamt Mannheim<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Augustaanlage 67, 68165 Mannheim<br />

Tel.: 0621 292-4190, Fax: 0621 292-4199<br />

E-Mail: spsb@ssa-ma.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Mannheim<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Pfalzgraf-Otto-Straße 14, 74821 Mosbach<br />

Tel.: 06261 84-2175, Fax: 06261 84-4749<br />

E-Mail: spbs@mos.ssa-ma.kv.bwl.de<br />

34


<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong><br />

Staatliches Schulamt Karlsruhe<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Kriegsstr. 103a, 76135 Karlsruhe<br />

Tel.: 0721 605 610-70, Fax. 0721 605 610-44<br />

E-Mail: spbs@ssa-ka.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Pforzheim<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Kronprinzenstr. 9, 75177 Pforzheim<br />

Tel.: 07231 308-1573, Fax: 07231 308-1607<br />

E-Mail: spbs@ssa-pf.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Rastatt<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Ludwigring 7, 76437 Rastatt<br />

Tel.: 07222 9169-130, Fax: 07222 9169-199<br />

E-Mail: spbs@ssa-ra.kv.bwl.de<br />

RP FREIBURG<br />

Staatliches Schulamt Freiburg<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Oltmannstraße 22, 79100 Freiburg<br />

Tel.: 0761 595 249-400, Fax: 0761 595 249-499<br />

E-Mail: spbs@ssa-fr.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Konstanz<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Julius-Bührer-Str. 4, 78224 Singen<br />

Tel.: 07731 59672-0, Fax: 07731 59672-19<br />

E-Mail: spbs@ssa-kn.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Offenburg<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Freiburger Straße 26, 77652 Offenburg<br />

Tel.: 07821 120 301-61, Fax: 07821 120 301-63<br />

E-Mail: spbs@ssa-og.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Donaueschingen<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Am Hoptbühl 7, 78048 Villingen-Schwenningen<br />

Tel.: 07221 998 197-0, Fax: 07221 998 197-8<br />

E-Mail: spbs@ssa-ds.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Lörrach<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Viehmarktplatz 1, 79761 Waldshut-Tiengen<br />

Tel.: 07751 8644-02, Fax: 07751 8644-99<br />

E-Mail: spbs@ssa-loe.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Lörrach<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Am Alten Markt 2, 79539 Lörrach<br />

Tel.: 07621 91419-60, Fax: 07621 91419-1<br />

E-Mail: spbs@ssa-loe.kv.bwl.de<br />

RP TÜBINGEN<br />

Staatliches Schulamt Albstadt<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Lautlingerstraße 147-149, 72458 Albstadt<br />

Tel.: 07433 957-300, Fax: 07433 957-333<br />

E-Mail: spbs@ssa-als.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Biberach<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Rollinstr. 9, 88400 Biberach<br />

Tel.: 07351 5095-171, Fax: 07351 5095-177<br />

E-Mail: spbs@ssa-bc.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Biberach<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Olgastr. 109, 89073 Ulm<br />

Tel.: 0731 1892-730, Fax: 0731 1892-733<br />

E-Mail: spbs@ssa-bc.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Marktdorf<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Außenstelle Ravensburg<br />

Goetheplatz 2, 88214 Ravensburg<br />

Tel.: 0751 366 175-0, Fax: 0751 366 175-28<br />

E-Mail: spbs@ssa-mak.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Marktdorf<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Am Stadtgraben 25, 88677 Marktdorf<br />

Tel.: 07544 5097-180, Fax: 07544 5097-194<br />

E-Mail: spbs@ssa-mak.kv.bwl.de<br />

Staatliches Schulamt Reutlingen<br />

Schulpsychologische Beratungsstelle<br />

Schaffhausenstr. 113, 72072 Tübingen<br />

Tel.: 07071 99902-500, 07071 99902-599<br />

E-Mail: spbs@ssa-tue.kv.bwl.de<br />

*Die aktuellen Adressen erfahren Sie unter www.kultusportal-bw.de<br />

MITGLIEDER DE S 15. LANDE SE LT E R N B E I R ATS (LEB)<br />

Geschäftsstelle des LEB:<br />

Vorsitzende:<br />

Stellvertr. Vorsitzende:<br />

Alexanderstr. 81, 70182 Stuttgart, Tel.: 0711 741094, Fax: 0711 741096; E-Mail: info@leb-bw.de<br />

Christiane Staab<br />

Sylvia Wiegert, Matthias Fiola<br />

Regierungsbezirk Stuttgart<br />

Regierungsbezirk Karlsruhe<br />

Regierungsbezirk Tübingen<br />

Regierungsbezirk Freiburg<br />

Grundschule<br />

Burkhard Wessel<br />

E-Mail: wessel@leb-bw.de<br />

Christiane Staab<br />

E-Mail: staab@leb-bw.de<br />

Matthias Fiola<br />

E-Mail: fiola@leb-bw.de<br />

Jürgen Langer<br />

E-Mail: langer@leb-bw.de<br />

Hauptschule<br />

Barbara Markus<br />

E-Mail: markus@leb-bw.de<br />

Marlen Pankonin<br />

E-Mail: pankonin@leb-bw.de<br />

Liane Luise Wagner<br />

E-Mail: wagner@leb-bw.de<br />

Dieter Link<br />

E-Mail: link@leb-bw.de<br />

Realschule<br />

Gabriele Wengenroth-Meurisch<br />

E - M a i l : w e n g e n ro t h - m e u r i s c h @ l e b - b w. d e<br />

Horst Gutekunst<br />

E-Mail: gutekunst@leb-bw.de<br />

Petra Bremer<br />

E-Mail: bremer@leb-bw.de<br />

Brunhilde Diel-Hourani<br />

E-Mail: diel-hourani@leb-bw.de<br />

Gymnasium<br />

Bettina Miehle<br />

E-Mail: miehle@leb-bw.de<br />

Sylvia Wiegert<br />

E-Mail: wiegert@leb-bw.de<br />

Barbara Münch<br />

E-Mail: muench@leb-bw.de<br />

Anne Braun-Röhner<br />

E-Mail: braun-roehner@leb-bw.de<br />

Sonderschule<br />

Frank Milse<br />

E-Mail: milse@leb-bw.de<br />

Rolf Blankenhorn<br />

E-Mail: blankenhorn@leb-bw.de<br />

Sigrid Maichle<br />

E-Mail: maichle@leb-bw.de<br />

Friedrich-Wilhelm Behrens<br />

E-Mail: behrens@leb-bw.de<br />

Berufsschule<br />

Barbara Fröhlich<br />

E-Mail: froehlich@leb-bw.de<br />

Sylvia Bride<br />

E-Mail: bride@leb-bw.de<br />

Andreas Reiss<br />

E-Mail: reiss@leb-bw.de<br />

Evelin Lußmann<br />

E-Mail: lussmann@leb-bw.de<br />

Berufliches Gymnasium<br />

Dr. Jürgen Koubik<br />

E-Mail: koubik@leb-bw.de<br />

Manfred Thiel<br />

E-Mail: thiel@leb-bw.de<br />

Wolfgang-Michael Schlichter<br />

E-Mail: schlichter@leb-bw.de<br />

Roswitha Krassnig<br />

E-Mail: krassnig@leb-bw.de<br />

<strong>Schule</strong>n in freier<br />

Trägerschaft<br />

Steffen Schmid<br />

E-Mail: schmid@leb-bw.de<br />

Landesverband der<br />

Schulfördervereine<br />

Baden-Württemberg e. V.<br />

Kirschenweg 10, 72076 Tübingen, Tel.: 07071 6878607, Fax: 07071 2570456, E-Mail: info@lsfv-bw.de<br />

Gemeinnützige<br />

Elternstiftung<br />

Baden-Württemberg<br />

Alexanderstr. 81, 70182 Stuttgart, Tel.: 0711 2734150, Fax: 0711 2734151, E-Mail: info@elternstiftung.de, Internet: www.elternstiftung.de<br />

35


e s te l l u n g<br />

B e s te l l u n g<br />

FA X 0711 279-2838<br />

E - M A I L o e ff e n t l i c h k e i t s a r b e i t @ k m . k v. b w l . d e<br />

ABSENDER (LIEFERADRESSE)<br />

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport<br />

Baden-Württemberg<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Postfach 10 34 42<br />

Vorname, Name<br />

Straße<br />

PLZ, Ort<br />

70029 Stuttgart<br />

Telefon<br />

Ort Datum Unterschrift<br />

BITT E SENDEN SIE MIR FOLGENDE PUBLIKATIONE N (Stückzahl im Kästchen):<br />

G R U N D S C H U L E<br />

E LT E R N<br />

<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong> – Bildungswege in Baden-Württemberg<br />

Elterninfo zum Schulanfang<br />

<strong>Spektrum</strong> <strong>Schule</strong> (englische Version)<br />

Elterninfo für gewählte Elternvertreterinnen und Elternvertreter<br />

Fremdsprachen in den weiterführenden <strong>Schule</strong>n<br />

U N T E R R I C H T<br />

R E A L S C H U L E<br />

Bildungspläne für allgemein bildende <strong>Schule</strong>n (CD-Rom)<br />

Realschule – Neue Abschlussprüfung*<br />

T H E M E N<br />

G Y M N A S I U M<br />

Sozial Verhalten Lernen*<br />

Leitfaden Abitur 2010<br />

Vom Umgang mit Trauer in der <strong>Schule</strong><br />

Leitfaden Abitur 2011<br />

Leitfaden Abitur 2012<br />

MAGAZIN SCHULE<br />

Ausgabe 20: Besondere Kinder – Besondere Wege*<br />

BERUFLICHE SCHULEN<br />

Ausgabe 19: Berufliche <strong>Schule</strong>n – Wege in die Zukunft*<br />

Berufliche Bildung<br />

* Pro Bestellung nur ein Exemplar möglich. Lieferung nur solange Vorrat reicht.<br />

Diese und weitere Publikationen zum kostenlosen Herunterladen finden Sie<br />

unter www.kultusportal-bw.de > Service > Publikationen des Kultusministeriums

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