Nr. 14 (April.,Mai 2007 - Ritter von Kalebuz
Nr. 14 (April.,Mai 2007 - Ritter von Kalebuz
Nr. 14 (April.,Mai 2007 - Ritter von Kalebuz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Was kleine Menschen wirklich brauchen<br />
Nicht Quantität, sondern Qualität<br />
ist der Maßstab richtiger Erziehung<br />
<strong>von</strong> Richard Schröder<br />
Große Aufregung über die<br />
Absicht der Familienministerin,<br />
die Krippenplätze<br />
im Westen zu erhöhen. Die<br />
einen sehen die Familie in<br />
Gefahr oder gar eine Entwürdigung<br />
der Frau. Andere<br />
befürchten, die Erziehung<br />
werde verstaatlicht, wie in der<br />
DDR. Auf der anderen Seite<br />
wird befürchtet, die Gleichberechtigung<br />
der Frau solle<br />
widerrufen werden.<br />
Meine Mutter war ihr Leben<br />
lang Hausfrau, und eine<br />
schönere Kindheit als die<br />
meine kann ich mir gar nicht<br />
vorstellen. Man kann aber<br />
nicht behaupten, dass sie<br />
nicht berufstätig war. Wir<br />
waren sechs Kinder, dazu die<br />
Großmutter, die pflegebedürftig<br />
wurde und eine Tante, die<br />
sie pflegte.<br />
Am Mittagstisch saßen<br />
täglich bis zu zehn Personen.<br />
Kindergarten? Wir waren<br />
doch zu Hause Kinder genug.<br />
Und unsere Spielkameraden<br />
fanden wir in der Nachbarschaft.<br />
In der Apotheke waren<br />
wie bei den Handwerkern und<br />
Bauern im Ort Arbeitswelt<br />
und Wohnwelt noch eines.<br />
Auch der Vater war also<br />
immer in der Nähe, wenn<br />
auch sehr beschäftigt.<br />
Ich selbst habe zwei Kinder.<br />
Sie waren halbtags im<br />
Kindergarten, damit sie auch<br />
in der Vorschulzeit Erfahrungen<br />
mit Gleichaltrigen<br />
machten. Es gab keine Spielkameraden<br />
in der Nachbarschaft,<br />
die waren alle im<br />
Kindergarten.<br />
Als Einzelkinder aufzuwachsen<br />
ist keineswegs ideal.<br />
Es hat nämlich nicht die<br />
Anschauung <strong>von</strong> seinesgleichen,<br />
sondern steht allein<br />
schroff der Welt der Erwachsenen<br />
gegenüber. Und die<br />
Eltern, die sich um ihr<br />
einziges Kind kümmern,<br />
können durchaus zu viel des<br />
Guten tun. Es ist für Kinder<br />
gar nicht gut, zu sehr im<br />
Mittelpunkt der Fürsorge zu<br />
stehen. Zweite und dritte<br />
Kinder wachsen in der Regel<br />
unkomplizierter auf, weil sie<br />
in den älteren Geschwistern<br />
ihre Rolle vor Augen haben.<br />
Sie bilden eine eigene kleine<br />
Welt neben den Erwachsenen.<br />
Was tun, wenn man nur ein<br />
Kind hat? Um des Kindes-
wohls willen für Umgang mit<br />
Gleichaltrigen sorgen!<br />
Eine Mutter mit einem Kind,<br />
die in einer <strong>von</strong> der Arbeitswelt<br />
getrennten Wohnung<br />
aufeinander hocken, das ist<br />
eine Karikatur auf „Familie“<br />
und keineswegs die optimale<br />
Voraussetzung für eine<br />
gesunde Entwicklung des<br />
Kindes. Das ist, verglichen<br />
mit der Familie, in der ich<br />
aufgewachsen bin, eine<br />
realitätsarme Welt, im<br />
schlimmsten Fall der<br />
Nährboden für Neurosen.<br />
Dass durch zusätzliche<br />
Kinderkrippen die Erziehung<br />
verstaatlicht werde, stimmt<br />
außerdem nicht. Die freien<br />
Träger, darunter die Kirchen,<br />
können doch hier tätig<br />
werden und die besseren<br />
Konzepte entwickeln.<br />
Mal ran an die Arbeit!<br />
Die DDR eignet sich hier als<br />
abschreckendes Beispiel nur<br />
begrenzt. Empirische<br />
Untersuchungen über das<br />
„erinnerte elterliche<br />
Erziehungsverhalten im Ost-<br />
West-Vergleich“ haben<br />
nämlich ergeben, dass dieses<br />
im Osten positiver ausfällt als<br />
im Westen. Es ist ein materialistisch-mechanistischer<br />
Fehlschluss, das Quantum der<br />
<strong>von</strong> Eltern und Kindern<br />
gemeinsam verbrachten Zeit<br />
sei entscheidend.<br />
Entscheidend ist die<br />
„Qualität“ der Zuwendung.<br />
Auch Kleinkinder erleben<br />
keineswegs eine Vernachlässigung,<br />
wenn der Morgen<br />
und der Abend und das<br />
Wochenende Familienzeiten<br />
sind.<br />
Übrigens: Bei sechs Kindern<br />
hatte meine Mutter für jeden<br />
<strong>von</strong> uns verständlicherweise<br />
wenig Zeit. Das war kein<br />
Nachteil. Sie musste uns nicht<br />
die Welt erklären. Wir<br />
merkten <strong>von</strong> selbst, wie<br />
dieser kleine Kosmos<br />
funktionierte. Und das ist<br />
immer noch die beste<br />
Erziehung.<br />
Der Autor ist Professor für<br />
Philosophie an der<br />
Theologischen Fakultät der<br />
Humboldt-Universität zu<br />
Berlin.<br />
Dieser Artikel (leicht gekürzt)<br />
erschien zuerst in den<br />
„Potsdamer Neuesten<br />
Nachrichten“.<br />
.
<strong>Kalebuz</strong>-Kultur <strong>2007</strong><br />
Welch ein schöner Anfang: 84 Menschen beim Auftakt unserer<br />
Kampehler Kulturreihe am 4. März, zwei Tage vor dem 356.<br />
<strong>Kalebuz</strong>-Geburtstag (viele zum aller ersten Mal dabei und <strong>von</strong> weit<br />
her angereist!), 20 Sekunden Bericht in der rbb-Hauptnachrichtensendung<br />
am Abend und 466 € Start-Finanzierung für die <strong>Kalebuz</strong>-<br />
Kultur <strong>2007</strong>.Sie sind herzlich eingeladen zu den nächsten Konzerten:<br />
Sonntag, 15. <strong>April</strong> 17. 30 Uhr<br />
Benno Radke – das Berliner Original<br />
mit seinem neuen Programm:<br />
„Ramona Zündloch – Balladen aus dem Großstadtsumpf;<br />
frivole Lieder aus den 20er Jahren“<br />
Seine „Hochzeit bei Zickenschulze“ riss im letzten August in<br />
Kampehl alle <strong>von</strong> den Sitzen. Unnachahmlich mit Berliner Witz<br />
& Schnauze entführt uns das Berliner Original aus dem Wedding<br />
in die Goldenen Zwanziger. Am Akkordeon: Hartmut Valenske<br />
Sonntag, 13. <strong>Mai</strong> 17 Uhr<br />
101 Jahre „Onkel Fritz aus Neu-Ruppin“ –<br />
bislang Ungesungenes <strong>von</strong> Otto Reutter (1870-1931)<br />
mit dem singenden Pfarrer (in Elternzeit)<br />
Wolf Amadeus Fröhling<br />
Nach mehr als 10 Jahren mit immer den gleichen Liedern nun ein<br />
völlig neues Otto-Reutter-Programm mit sehr alten, aber sehr<br />
aktuellen Couplets , so z. B. dem Schlager <strong>von</strong> 1906 vom Onkel<br />
Fritz aus Neu-Ruppin (man beachte die alte Schreibweise mit<br />
Bindestrich!), der in Berlin (reimt sich so schön auf Neu-Ruppin)<br />
so einige Abenteuer erlebt und entnervt auf Nimmerwiedersehen<br />
abreist. Ferner dabei: „Der gewissenhafte Maurer <strong>2007</strong>“ - als Rap!<br />
*****************************************************<br />
ACHTUNG!<br />
Bitte zusätzlich schon mal vormerken:<br />
Die zweite lange <strong>Kalebuz</strong>-Nacht<br />
am Samstag, 18. August <strong>von</strong> 19 - ? Uhr<br />
Details in der nächsten „Einladung“!
Lebenswege<br />
Oliver Schulze, Barsikow<br />
Neues Mitglied im Gemeindekirchenrat Köritz-Kampehl<br />
Im Herbst stehen in unseren Gemeinden nach sechs Jahren<br />
Neuwahlen zum Gemeinde-Kirchenrat (GKR) an.<br />
Bis dahin wird dem GKR Köritz-Kampehl unerwartete Hilfe<br />
<strong>von</strong> außen zuteil, da mit dem Ausscheiden der amtierenden<br />
GKR-Vorsitzenden Bettina Priebe unser Gemeindeleitungs-<br />
Gremium nicht mehr beschlussfähig war.<br />
Gemäß der Grundordnung unserer Landeskirche musste der<br />
Kreiskirchenrat eine Entscheidung zur Wiederherstellung der<br />
Beschlussfähigkeit treffen. Man entschied sich für den Weg, der<br />
schon vor einigen Monaten auch in Lögow eingeschlagen wurde,<br />
nämlich ein Mitglied des Kreiskirchenrates in den GKR zu<br />
entsenden und so die Beschlussfähigkeit wiederherzustellen.<br />
Oliver Schulze (37), seit Jahren Mitglied im<br />
Kreiskirchenrat, hatte gleich zu Beginn der<br />
Diskussion gesagt: „Ich stelle mich zur<br />
Verfügung.“ Als Vorsitzender des Barsikower<br />
Gemeindekirchenrates kennt sich Schulze mit<br />
Leitungsfragen bestens aus. Außerdem gab es<br />
bereits vor mehreren Generationen in der Familie<br />
<strong>von</strong> Oliver Schulze Beziehungen nach Kampehl:<br />
„Einige Männer hatten Frauen aus Kampehl<br />
geheiratet, und auch die Schwester <strong>von</strong> meinem<br />
Opa aus Wusterhausen heiratete einen Kampehler“<br />
sagt der aus Wusterhausen stammende Vater<br />
zweier Kinder, der 1994 das Grundstück seiner<br />
Großeltern in Barsikow übernommen hatte, wo er<br />
sich schon als Kind zu Hause fühlte. „Wenn ich in<br />
Barsikow sage: Ich fahre nach Hause, dann meine<br />
ich Wusterhausen, und wenn ich in Wusterhausen<br />
aufbreche, um nach Hause zu fahren, dann wissen<br />
alle: Barsikow ist gemeint.“<br />
Der Gemeindekirchenrat Köritz-Kampehl hat jetzt außerdem einen<br />
neuen Vorsitzenden, der bis zu den Neuwahlen im Herbst mit<br />
Pfarrerin Michaela Fröhling <strong>von</strong> nun an die Sitzungen gemeinsam<br />
vorbereiten wird: Hans-Hermann Zander (66) war im Februar 2006<br />
berufen worden, im GKR mitzuarbeiten.
Zu besten Besucherzeiten<br />
haben den <strong>Ritter</strong> <strong>Kalebuz</strong><br />
Anfang der 90er Jahre ca.<br />
60.000 Besucher jährlich<br />
gesehen. Eine stolze Zahl für<br />
unsere Mumie; sie befindet<br />
sich seit Anfang 1992 im<br />
Besitz der Kirchengemeinde<br />
Kampehl. Von den Eintrittsgeldern<br />
konnten nicht nur<br />
dringende Bauvorhaben an den<br />
Kirchen in Kampehl und Köritz<br />
durchgeführt, sondern auch<br />
anderthalb Mitarbeiterstellen<br />
eingerichtet werden: Margitt<br />
Fechner als Vollzeitkraft in der<br />
<strong>Kalebuz</strong>-Führung und Viola<br />
Berwig-Holzhauer als „halbe“<br />
Verwaltungsangestellte im<br />
Köritzer Pfarrhaus (nach deren<br />
Wegzug nach Wernigerode<br />
übernahm Dorit Geu vor sechs<br />
Jahren diese Arbeit); die<br />
anderen 50 % unserer<br />
Verwaltungskraft werden durch<br />
Pachteinnahmen aufgebracht.<br />
In den letzten Jahren hatte sich<br />
die jährliche Besucherzahl des<br />
<strong>Ritter</strong> <strong>Kalebuz</strong> bei ca. 30.000<br />
eingependelt.<br />
Das hatte Folgen: Die zu<br />
versteuernden Einnahmen aus<br />
den Eintrittsgeldern reichten in<br />
den letzten Jahren gerade so<br />
aus, um die anderthalb Gehälter<br />
unserer Angestellten zu<br />
finanzieren. Die Kirchengemeinde<br />
Köritz musste in den<br />
besucherschwachen Monaten<br />
regelmäßig in Vorleistung<br />
Auf den Punkt gebracht<br />
gehen, um pünktlich bezahlen<br />
zu können.<br />
Im Jahre 2006 kamen lediglich<br />
21.000 Besucher, um <strong>Ritter</strong><br />
<strong>Kalebuz</strong> zu sehen; Rücklagen<br />
wurden bereits eingesetzt, da<br />
das Kirchliche Verwaltungsamt<br />
in Kyritz die Gemeindekonten<br />
bei Überziehung sperrt (so wie<br />
auch bei Privatkonten üblich).<br />
Im November letzten Jahres<br />
errechnete Frau Geu angesichts<br />
der laufend anfallenden<br />
Personalkosten und der<br />
gesunkenen Besucherzahlen,<br />
dass die laufenden Gehälter<br />
nicht mehr bezahlt werden<br />
können.<br />
In vielen Gesprächen mit dem<br />
Kirchlichen Verwaltungsamt,<br />
dem Superintendenten Joachim<br />
Harder, dem Gemeindekirchenrat<br />
Köritz-Kampehl und besonders<br />
natürlich beiden Angestellten<br />
wurde als Ausweg aus<br />
dem finanziellen Dilemma<br />
vorgeschlagen, eine Kürzung<br />
der Mitarbeiterstellen aus<br />
<strong>Kalebuz</strong>-Geldern <strong>von</strong> 150 %<br />
auf 75 % vorzunehmen. Der<br />
Gemeindekirchenrat hatte<br />
ausdrücklich betont, bei<br />
steigenden Besucherzahlen<br />
jederzeit über eine<br />
Aufstockung zu beschließen.<br />
Während Frau Geu die<br />
vorläufige Kürzung um 50 %<br />
sofort zum 1. 1. 07 annahm und<br />
nunmehr kein Gehalt mehr aus<br />
den <strong>Kalebuz</strong>-Geldern bezieht,
hat Frau Fechner der Bitte nicht<br />
entsprochen, vorläufig auf<br />
25 % ihres Arbeitsumfanges<br />
und somit auf 25 % ihres<br />
Bruttolohns zu verzichten.<br />
Eine betriebsbedingte<br />
Kündigung als Voraussetzung<br />
zu einem veränderten Anstellungsvertrag<br />
wurde zurückgezogen,<br />
um den Weg zu<br />
einem Vergleich möglich zu<br />
machen.<br />
Nachdem Frau Fechner aus<br />
dem Gemeindekirchenrat<br />
ausgetreten war, hatte sie<br />
nämlich Anfang Januar einen<br />
Anwalt mit der Wahrung ihrer<br />
Interessen beauftragt.<br />
Wir sehen nun einem Vergleich<br />
entgegen, der weitgehend dem<br />
Änderungsvertragsentwurf<br />
entspricht, dem Frau Fechner<br />
Ende 2006 nicht zugestimmt<br />
hatte.<br />
Im Zusammenhang mit dieser<br />
arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung<br />
wurden zwei<br />
Behauptungen in unserer<br />
Gemeinde ohne Rücksicht auf<br />
Wahrheitsgehalt verbreitet:<br />
1.Unter der Geschäftsführung<br />
<strong>von</strong> Pfarrer Wolf Fröhling<br />
wären andere Lösungen<br />
gefunden worden als eine<br />
solche Kürzung.<br />
2.Der Gemeindekirchenrat<br />
Köritz-Kampehl würde heute<br />
anders über die Kürzungen<br />
beider Mitarbeiterinnen befinden<br />
als im Dezember 2006.<br />
Diese Behauptungen<br />
unterstellen Differenzen<br />
zwischen Pfarrerin und Pfarrer<br />
Fröhling sowie zwischen<br />
Pfarrerin Fröhling und dem<br />
Gemeindekirchenrat Köritz-<br />
Kampehl.<br />
Ehepaar Fröhling und der<br />
Gemeindekirchenrat verwahren<br />
sich darum einhellig gegen<br />
diese Darstellungen, da sie<br />
nicht der Wahrheit entsprechen.<br />
Vielmehr ist es die<br />
Pflicht eines jeden geschäftsführenden<br />
Pfarrers und jedes<br />
Gemeindekirchenrates, finanziellen<br />
Schaden <strong>von</strong> der Gemeinde<br />
abzuwenden und nach<br />
gangbaren Lösungen zu<br />
suchen.<br />
Bleibt zu hoffen, dass sich im<br />
Jahre <strong>2007</strong> die Besucherzahlen<br />
in der <strong>Kalebuz</strong>-Gruft wieder in<br />
eine andere Richtung entwickeln,<br />
damit vielleicht<br />
dermaleinst die Erlöse aus den<br />
Eintrittsgeldern <strong>von</strong> <strong>Ritter</strong><br />
<strong>Kalebuz</strong> wieder mit zum<br />
Gelingen einer attraktiven<br />
Gemeindearbeit in unserer<br />
Kirche beitragen, denn just<br />
darum hatte die Kirchengemeinde<br />
Anfang der<br />
90er Jahre den Rechtsstreit<br />
gegen die Stadt<br />
Neustadt (Dosse) um<br />
die Besitzrechte an der<br />
Mumie erfolgreich<br />
bestritten.
Die Neustädter Partnergemeinde Offenburg lädt ein!<br />
Die Evangelische Stadtkirchengemeinde in Offenburg<br />
(„Tor zum Mittleren Schwarzwald“, 56.000 Einwohner,<br />
nahe dem Rhein und Strasbourg im Elsass) lädt uns als ihre<br />
Partnergemeinde herzlich vom 16. - 18. <strong>Mai</strong> über Himmelfahrt ein.<br />
Pfarrer Scherhans erzählt, was es zu feiern gibt:<br />
Wie kam es eigentlich zur Partnerschaft der evangelischen<br />
Kirchengemeinden in Offenburg und Neustadt (Dosse)?<br />
Begonnen hatte es vor 50 Jahren mit einer Partnerschaft zwischen<br />
den evangelischen Kirchengemeinden Offenburg und Wusterhausen.<br />
1980 kam dann Neustadt hinzu. Belebt wurde diese Verbindung<br />
hauptsächlich durch regelmäßige Kontakte, die einzelne Gemeindeglieder<br />
<strong>von</strong> „hüben und drüben“ zueinander pflegten. In den vergangenen<br />
10 Jahren gab es drei offizielle Begegnungen, in denen eine<br />
ganze Delegation Neustädter nach Offenburg reiste oder umgekehrt.<br />
Jede dieser Begegnungen ist mir als sehr spannend in Erinnerung,<br />
denn immer noch bieten unsere unterschiedlichen Ausgangsbedingungen<br />
für Gemeindearbeit reichlich Gesprächsstoff.<br />
Was wird es für die Neustädter in Offenburg zu Himmelfahrt zu<br />
erleben geben?<br />
Vor 150 Jahren wurde der Grundstein für die Evangelische Stadtkirche<br />
gelegt. An Christi Himmelfahrt, am 17. <strong>Mai</strong>, möchten wir<br />
dieses Jubiläum mit einem bunten Fest rund um die Stadtkirche<br />
feiern. „Zwischen Himmel und Erde“ ist das Motto dieses Jubiläums.<br />
Ganz besonders freuen wir uns auf den ersten Treppenlauf-<br />
Wettbewerb in der Geschichte der Stadtkirche, bei dem der Weltmeister<br />
im Treppenlaufen, der jüngst als Schnellster das Empire<br />
State Building in New York erklommen hat, die Zeit beim Kirchturmaufstieg<br />
vorgeben wird. Dass die Sonne nicht nur den badischen<br />
Wein, sondern alle Festgäste verwöhnen wird, hoffen wir sehr.<br />
Peter Scherhans (55) ist seit 10 Jahren Pfarrer in Offenburg, stammt<br />
aus Westfalen und war vorher Pfarrer in Mannheim und Landesschülerpfarrer<br />
der Badischen Landeskirche. Seine Frau Birgitta<br />
hat jüdische Religionswissenschaften (Judaistik) studiert.<br />
Wer in Offenburg vom 16. bis 18. <strong>Mai</strong> dabei sein will, melde sich<br />
schleunigst im Pfarramt an. Wir fahren mit dem Zug, das ist am<br />
billigsten und geht sogar bedeutend schneller als mit Auto oder<br />
Bus. Die Übernachtung wird in Privatquartieren erfolgen.