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34<br />
iff/kita<br />
Psychomotorische Förderung<br />
Gemeinsam sind wir stark<br />
„Können wir heute wieder ein großes<br />
Haus bauen?“ „Oh ja, das ist<br />
eine super Idee – ich bin der Kran!“<br />
und der Dritte im Bunde mit seinen<br />
großen leuchtenden Augen holt<br />
tief Luft und bringt ein „I au“, hervor.<br />
David Rebig, unser Motopäde ist<br />
mit einer Gruppe unterwegs zur<br />
Turnhalle. Nur noch die dicken Jacken<br />
und die warmen Schuhe aus<br />
und dann geht‘s in die Halle zur Begrüßungsrunde.<br />
Danach entsteht aus großen<br />
Schaumstoffsteinen, die mit LKW‘s<br />
umfunktionierten Rollbrettern herangebracht<br />
werden und einem Flaschenzug,<br />
der an der Decke hängt<br />
und heute als Kran dient nach und<br />
nach ein Haus. Die drei Baumeister<br />
suchen und finden alle ihre Rolle<br />
und stellen schnell fest, die Aufgabe<br />
ist nur gemeinsam lösbar, wenn<br />
jeder seine Stärken einbringt und<br />
die Schwächen des anderen versuch<br />
auszugleichen.<br />
Das was wie ein cooles Spiel wirkt,<br />
ist in Wirklichkeit ein Förderkonzept,<br />
dass unter der Bezeichnung<br />
Psychomotorik bekannt wurde und<br />
im Folgenden beschrieben wird.<br />
Was ist eigentlich Psychomotorik?<br />
Die Psychomotorik ist ein bewegungs-<br />
und spielorientierter Ansatz,<br />
der die ganzheitliche Förderung<br />
der Persönlichkeit im Blick<br />
hat. Die enge Verbindung von Psyche<br />
und Motorik, von Wahrnehmen,<br />
Denken, Erleben und Handeln<br />
ist dabei richtungsweisend für<br />
die Gestaltung entwicklungsförderlicher<br />
Prozesse.<br />
Psychomotorik ist keine Therapie<br />
oder Behandlungsform, sie ist ein<br />
Angebot, das den Menschen Raum<br />
und Unterstützung gibt, die Selbstentfaltungskräfte<br />
zu entdecken und<br />
zu stärken. Das Experimentieren<br />
mit den eigenen Fähigkeiten steht<br />
im Fokus und nicht ein vorgegebener<br />
Übungsablauf.<br />
Menschen jeden Alters, aber besonders<br />
Kinder, können von diesem<br />
spielerischen Angebot profitieren.<br />
Menschen mit Bewegungs- und<br />
Wahrnehmungsauffälligkeiten bzw.<br />
Verhaltens- und Lernschwierigkeiten<br />
sind besonders häufig Nutznießer<br />
dieses Angebots.<br />
In der psychomotorischen Förderung<br />
geht es darum, die „Themen“<br />
der Teilnehmer zu erfassen und<br />
ihnen Raum zur Bearbeitung und<br />
Entfaltung ihrer Potentiale zu geben.<br />
Ziel kann es dabei sein:<br />
• Geborgenheit finden<br />
• selbstständig werden<br />
• motorische Sicherheit erlangen<br />
• Körpergefühl entwickeln<br />
• den eigenen Körper annehmen<br />
• mit Wut und Aggressionen umgehen<br />
• sich etwas zutrauen<br />
• in Kontakt treten mit anderen Menschen<br />
• ein Ziel verfolgen, ohne aufzugeben<br />
• Freude empfinden<br />
Welche Ziele verfolgt die Psychomotorik?<br />
Handlungskompetenz und Selbstvertrauen<br />
zu stärken ist unter anderem<br />
Ziel der Psychomotorik.<br />
Dieses Ziel wird verfolgt, indem<br />
spielerische Bewegungs- und<br />
Wahrnehmungserfahrungen ermöglicht<br />
werden und die sich daraus<br />
entwickelnden Erfolgserlebnisse<br />
die Persönlichkeit stärken.<br />
hpz Report 012013