Das Klavier - Heumannpiano.de
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Die schwingen<strong>de</strong> Saite<br />
Drückt man eine Taste auf <strong>de</strong>m <strong>Klavier</strong> nie<strong>de</strong>r, so<br />
schnellt <strong>de</strong>r Hammer an die Saite und ein Ton erklingt.<br />
Ein Ton – als Ergebnis einer einfachen sinusförmigen<br />
Schwingung – kommt in <strong>de</strong>r Praxis nur selten vor.<br />
Amplitu<strong>de</strong> (Schwingungsweite, Ausschlag)<br />
Meist klingt zum Grundton noch eine ganze Reihe<br />
von an<strong>de</strong>ren Tönen mit. Der Akustiker (Schallexperte)<br />
bezeichnet dieses Tongemisch als „Klang“. Die<br />
Summe dieser Obertöne bil<strong>de</strong>t zusammen <strong>de</strong>n<br />
Klangcharakter <strong>de</strong>s Tones. Anzahl und Stärke <strong>de</strong>r<br />
Obertöne sind bei je<strong>de</strong>m Instrument verschie<strong>de</strong>n und<br />
geben ihm seine eigene G Klangfarbe.<br />
Theoretisch besteht ein Ton aus unendlich vielen<br />
Obertönen, aber nur eine bestimmte Anzahl sind<br />
überhaupt wahrnehmbar. Der Ton C setzt sich aus<br />
folgen<strong>de</strong>n Teiltönen zusammen: C, c, g, c 1 , e 1 , g 1 , b 1 ,<br />
Zeit<br />
?<br />
Schon gewusst?<br />
Der Ton macht die Musik<br />
Beim <strong>Klavier</strong> lassen sich Obertöne durch ein ein -<br />
faches Experiment hörbar machen:<br />
1. Die Taste <strong>de</strong>s großen C (s. S. 24) wird „stumm“<br />
gedrückt, das heißt, <strong>de</strong>r Ton darf nicht hörbar<br />
erklingen.<br />
2. Nun wird kurz und kräftig das Kontra C an ge -<br />
schlagen, während das große C gehalten bleibt.<br />
Was passiert? Die Saite <strong>de</strong>s großen C wur<strong>de</strong> durch<br />
das Kontra-C mit in Schwingung versetzt und <strong>de</strong>r<br />
Ton ist leise wahrnehmbar.<br />
Man kann diesen Vorgang auch mit Stummdrücken<br />
<strong>de</strong>r Tasten c, g (kleine Oktave) und c 1 , e 1 , g 1 (ein-<br />
gestrichene Oktave) wie<strong>de</strong>rholen. Dabei sind die<br />
entsprechen<strong>de</strong>n Töne, je weiter man in <strong>de</strong>r Ober -<br />
tonreihe nach oben fortschreitet, immer leiser und<br />
schwerer zu hören.<br />
Sinusschwingung. Der Sinuston klingt aufgrund seiner fehlen<strong>de</strong>n<br />
Obertonstruktur eigentümlich dunkel.<br />
D<br />
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16<br />
Teiltöne: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16<br />
Grundton<br />
Obertonreihe<br />
?<br />
Schon gewusst?<br />
Ein gesun<strong>de</strong>s menschliches Ohr nimmt Schwin -<br />
gungen von 16 Hz (Hertz = Anzahl <strong>de</strong>r Schwin -<br />
gungen pro Sekun<strong>de</strong>) in <strong>de</strong>r Tiefe und bis zu etwa<br />
20 000 Hz im oberen Bereich wahr. Die tiefsten<br />
Pedaltöne <strong>de</strong>r Orgel (ca. 16 Hz) erscheinen uns<br />
zum Beispiel nur als vibrieren<strong>de</strong>s Brummen.<br />
c 2 , d 2 , e 2 usw.<br />
Wie entstehen verschie<strong>de</strong>ne<br />
Tonhöhen?<br />
Die Stahlsaiten im <strong>Klavier</strong> sind von unterschiedlicher<br />
Länge. Die kurzen Saiten <strong>de</strong>s <strong>Klavier</strong>s schwingen<br />
schnell und erzeugen hohe Töne, die langen Saiten entsprechen<br />
niedrigen Schwingungszahlen und tiefen<br />
Tönen. Der Resonanzbo<strong>de</strong>n nimmt die Schwingungen<br />
<strong>de</strong>r Saiten auf und verstärkt dabei <strong>de</strong>n Klang. Die<br />
Größe und Beschaffenheit eines Raumes entschei<strong>de</strong>n<br />
auch darüber, wie laut o<strong>de</strong>r leise ein <strong>Klavier</strong> klingt.<br />
Der Weg zum Ohr<br />
Die Schwingungen <strong>de</strong>r Saiten erreichen über die Luft<br />
als Schallüberträger das Ohr <strong>de</strong>s Spielers und<br />
Zuhörers. Die Schallwellen gelangen nun durch <strong>de</strong>n<br />
Gehörgang (Außenohr) zum Trommelfell (Mittelohr),<br />
das so zum Schwingen gebracht wird. Von dort leiten<br />
die Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steig -<br />
bügel) die Bewegung auf das „ovale Fenster“ im Innen -<br />
ohr weiter. Die Schwingungen wer<strong>de</strong>n über das Häut -<br />
chen <strong>de</strong>s ovalen Fensters als Druckwellen in die mit<br />
Flüssigkeit gefüllte „Schnecke“ übertragen. Hier wan<strong>de</strong>ln<br />
die Sinneszellen die Schwingungen zu Nerven -<br />
impulsen um. Der Ton gelangt nun zum Gehirn, wird<br />
wahrgenommen und „gehört“(s. Abb. S. 24).<br />
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