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8 Noch wenige Tage bis Weihnachten. Das Geschäft läuft bisher ganz gut, dachte Daniel und schaute auf die Gegenstände auf dem Tisch: Fünf Golduhren, eine Perlenkette und 5.000 Pesetos waren eine gute Ausbeute für heute. Weihnachten macht die Menschen sorglos. Sie achten nicht auf ihre Taschen und machen so den zahlreichen Dieben wie ihm, die Arbeit leicht. Daniel war zwar erst 17 Jahre aber bereits Anführer von primos locos, der stärksten Jugendbande im Barrio Transportistas, dem übelsten Viertel von Chimalhuacons, einer Vorstadt von Mexiko-City. Mit Kampf und Härte hatte er seinen Weg an die Spitze der Jugendbande geebnet. Er war überall gefürchtet. Als er daran dachte, musste er grinsen. Ja, er war stolz auf sich. auf Friede und Liebe macht, tobt da draußen der Kampf. Auf der Straße gibt es keinen Gott, der hilft. Da gibt es nur das Messer und der Schutz einer Jugendbande,“ sprudelte es aus ihm heraus. Seine innere Stimme sagte: „Mensch mach dich doch nicht zum Affen. Hau einfach ab“. Doch er blieb stehen. Mittlerweile stand der junge Priester vor ihm. „So, wir haben also keine Ahnung vom wirklichen Leben? Dann erzähl uns von Deinem Leben und von dem, was Dir wichtig ist, oder hast Du etwa Angst?“ „Ich und Angst, dass ich nicht lache. Ich bin der Anführer der primos locos, der größten Gang in diesem Barrio. Wovor soll ich Angst haben?“ Seine Stimme zitterte ein wenig, denn wenn er ehrlich war, war ihm dieser Pater und die Kirche ein wenig unheimlich. Hier kannte er sich nicht aus. Auf der Straße, da wußte er, was zu tun war, aber hier. Doch es gab kein Zurück. Trotzig folgte er dem Priester bis zum Altarraum. „Jetzt schau sie Dir an, alle nach der Reihe. Jeder von Ihnen kann Dir eine Geschichte von „da draußen“ erzählen.“ Daniels Blicke wanderte von einem zu anderen. Ein dunkelhaariges Mädchen kam auf ihn zu. „Wir alle haben auf der Straße gelebt, wie du. Allein gelassen von unseren Eltern, geschlagen, getreten und auf den Müll geworfen. Liebe war nur ein Wort, ein Klischee, bevor Pater Martin uns aufnahm und ein Zuhause gab.“ „Pah ich brauch keine Liebe. Liebe ist Sache von Waschweibern und nicht von Kämpfern. Ich hole mir, was ich brauche.“ Er sprang auf und rannte aus der Kirche raus. ADVENT 2000 Sonderveröffentlichung Advent 2000 „Waschweiber, was wisst ihr vom richtigen Leben?“ Hinaus ins Dunkle der Straße Schnell verstaute er die Beute in seiner Jackentasche und ging hinaus ins Dunkle der Straße. Vielleicht konnte er ja noch den einen oder anderen Beutezug machen. Hastig strebte er der Einkaufsstraße entgegen, da stockte er. Aus der Kirche „St. Joseph“ drang der Gesang eines Jugendchores. Er blieb stehen und es kam ihm eine verrückte Idee. „Ich bin bei den prima locos, bei den Verrückten. Warum soll ich nicht verrückt genug sein, in diese Kirche zu gehen.“ Leise öffnete er die Türe. Am Altarraum stand ein Chor und probte Lieder. Es waren 20 Jugendliche in seinem Alter. Ein Pater in Soutane spielte auf einer Gitarre. Der Gesang wurde immer wieder unterbrochen durch die warme Stimme des Priesters und das fröhliche Gelächter der Jugendlichen. Er verstand nicht, was sie da vorne redeten. Aber er sah die Freude und Zufriedenheit in ihren Augen. „Waschweiber, was wißt ihr vom richtigen Leben?“ hörte er sich plötzlich selbst ausrufen. Schlagartig wurde es still in der Kirche. Der Priester versuchte die Stimme im Schatten ausfindig zu machen. „Wer ist denn da?“ „Das geht dich nen Dreck an, sing doch weiter dein Halleluja. Während ihr hier einen Liebe, wo gibt’s das denn? Daniel setzte sich auf die Kirchentreppe. „Ich hatte recht. Die haben keine Ahnung vom wirklichen Leben. Liebe, wo gibt’s das denn?“ Drinnen hatten sie wieder begonnen zu singen. „Noche de Dios - Stille Nacht“. Sie probten Lieder für das Weihnachtsfest nächste Woche. Sehnsucht stieg in ihm auf. Eine tiefe Sehnsucht nach Wärme und Geborgenheit. Es schien plötzlich GÖTTER–TEMPEL–THOMAS-CHRISTEN 15-tägige Studienreise nach Südindien Die Thomas-Christen in Südindien führen ihr Christentum auf den Apostel Thomas zurück. Wir werden dieser Tradition nachgehen. Dabei lernen wir Städte und Dörfer Südindiens kennen, z.B. den tropischen Regenwald, aber auch hinduistische Tempelstädte. 24.03. bis 07.04.2001 ab DM 5.190,- MEXIKO: Im Reich der Mayas und Azteken 06.04. bis 20.04.2001 ab DM 5.850,- IRAN: Faszinierendes Persien 09.04. bis 20.04.2001 ab DM 4.190,- Information und Beratung sowie unseren Katalog 2001 mit Studienreisen in über 40 Länder erhalten Sie unter Telefon 0800/6192510. (gebührenfrei) Abt. KKB • Silberburgstraße 121 70176 Stuttgart • Telefon 0711/6 19 25-0 Telefax 0711/6 19 25-44 Foto: kna Eine Adventsgeschichte aus der Mission Armut in der Mission: Wie hier in Mexico setzen sich die Steyler Missionare und Missionsschwestern in der ganzen Welt für die Armen und Benachteiligten ein. so einfach zu sein. Er mußte nur reingehen und mitsingen. Aber da drinnen war kein Platz für ihn. Er war und blieb ein Kind der Straße. Und so stand er auf und schlenderte gedankenverloren die Kirchentreppen runter. „Hey, bleib doch stehen“, eine helle Stimme riss ihn aus seinen http://www.berlinlinienbus.de Gedanken. Es war das Mädchen von vorhin. Sie war ihm nach draußen gefolgt. „Warum tust du dich so schwer? Komm doch zu uns. Du hast doch nichts zu verlieren aber viel zu gewinnen, glaub mir.“ Sie streckte ihm ihre Hand hin. „Ich heiße Monique. Komm!“ Er ließ sich in die Kir- Å INFO che führen. Und da stand er nun inmitten der anderen Sänger. Wenn seine Kumpels ihn jetzt sehen würden, die würden sich in die Hosen machen vor Lachen. Er ,der große Daniel, der Anführer der stärksten Jugendbande vom ganzen Barrio, steht hier und singt sentimentale Weih- nachtslieder. Und doch genoß er den gemeinsamen Gesang. Er liebte Musik. Aber es war nicht nur die Musik, die ihn verzauberte. Es waren die Jungen und Mädchen, die miteinander lachten und redeten. Und er war mitten drin. Das erste Mal in seinem Leben fühlte er sich richtig geborgen. „So, das wars für heute. Morgen um die selbe Zeit geht’s weiter“. Pater Martin legte seine Gitarre zur Seite. Die Sänger packten ihre Sachen ein und verließen die Kirche. Monique gab ihm zum Abschied die Hand. „Also bis morgen.“ Am nächsten Abend war Daniel wieder da. Er wurde begrüßt wie ein langjähriger Freund und die abendlichen Proben und die Gespräche mit Pater Martin vergingen wie im Flug. Tagsüber konnte sich Daniel kaum konzentrieren. Er wartete nur auf den Abend und die Chorprobe. Seine „Geschäfte“ gingen schlecht. Nicht ein einziger Diebstahl. Seine Freunde dachten, er wäre krank und ließen ihn in Ruhe. Als er am Heiligen Abend mit „seinem Chor“ und tausend Besuchern „Noche de Dios“ sang, wurde ihm klar, dass er die Straße verlassen würde. Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit. Daniel, die „primos locos“ und Pater Martin Römer gibt es wirklich. Daniel löste sich aus seiner Bande und schloss sich der Jugendgruppe der Steyler Missionare an. Letztes Jahr ging er zur Erstkommunion. Seit einem Jahr hat Daniel einen Job als Wächter in einem renommierten Autohaus und hilft anderen Jugendlichen, von der Straße loszukommen. Wie hier in Mexico setzen sich die Steyler Missionare und Missionsschwestern in der ganzen Welt für die Armen und Benachteiligten ein. Die Steyler Bank unterstützt mit ihren Gewinnen dieses Projekt und viele anderen der Steyler Missionare in über 60 Ländern der Erde. Nähere Informationen zu Deutschlands einziger Missionsbank gibt es bei: Steyler Bank, Arnold-Janssen- Str. 22, 53757 Sankt Augustin Telefon: 02241/237-337, Fax: 02241/237-495 oder e-mail: Hilfe@steyler-bank.de Täglicher Omnibuslinienverkehr von und nach Berlin LONDON (11x wöchentlich) ............... ab DM 209,– PARIS (7x wöchentlich) ..................... ab DM 179,– WIEN (7x wöchentlich) ....................... ab DM 159,– 8x Unseren Gesamtfahrplan erhalten Sie in Ihrem Reisebüro! täglich 10 x täglich Die preiswerte Alternative über 300 Zielorte in Deutschland und Europa Insel Usedom ab DM 66,– Bad Salzuflen DM 99,– Hannover DM 67,– Flensburg ab DM 102,– Freitags und Sonntags jetzt Furth i. W. ab DM 134,– AMSTERDAM (4x wöchentlich) ....... ab DM 139,– BRÜSSEL (7x wöchentlich) ............... ab DM 139,– KOPENHAGEN (7x wöchentlich) ...... ab DM 199,– BERLIN… …HAMBURG… 57,– …BERLIN AB Frankfurt/M. 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Sonderveröffentlichung ADVENT 2000 9 Advent 2000 Jesu Geburtsfest zum Miterleben Eine Betrachtung Die östlichen Kirchen ha ben stets mehr die Gott heit Jesu Christi betont, die westlichen Kirchen umso deutlicher seine Menschheit ins Licht gestellt. Deshalb bildet für die östliche Christenheit eindeutig Ostern, für die westliche hingegen (wenn auch uneingestanden) Weihnachten das eigentlich zentrale Fest. Akzentuierung von Gottheit und Menschheit des Erlösers wird auch in der religiösen Kunst deutlich. Die östliche Kirche stellt in ihrer Ikonographie eigentlich bereits das in Gott verklärte irdische Geschehen dar. So werden die Geschehnisse aus dem Leben Jesu ebenso in eine jenseitige, geistige und letztlich göttliche Dimension verwiesen wie die Heiligenleben. Gerade diese jenseitige und geistige Dimension jedoch hatte zur Folge, dass man in der religiösen Kunst der Ostkirche die Skulptur als sinnenhaft bildliche und irdische Darstellung eigentlich ablehnte, weil sie sich als Symbol für das körperlos Geistige noch weniger eignete als die Malerei. Die lateinische Kirche ging hier einen anderen Weg, indem sie auch die figürliche Darstellung in ihrer religiösen Kunst pflegte. Spätestens nach der Trennung zwischen Ost- und Westkirche wich die bis dahin eher hieratische Darstellungsweise mehr und mehr einem deutlichen Realismus. Und theologisch rückte auch die Christologie immer stärker ins Zentrum. Die Nachfolge Christi erhielt damit eine vorrangige Bedeutung. Und so versuchten die mittelalterlichen Theologen, die Rorate caeli... Zu Beginn der Roratemesse hat der Messner das „Rorate caeli“ in Wachslichtern auf die Stufen des Altars geschrieben. Gläubigen zu einem konkreten Mitvollzug des Lebens Christi hinzuführen. Sie sollten nicht bloß unbeteiligte Zuschauer bei der Gedächtnisfeier eines historischen Ereignisses sein, sondern sich als unmittelbar Beteiligte eines Heilsgeheimnisses fühlen, Liebe Leserin, lieber Leser Ist es Ihnen auch schon so ergangen, dass Sie zwar in der Kirche zur heiligen Messe gingen, aber oftmals das Gefühl hatten, dass Sie die Riten, den Ablauf und die Symbole der heiligen Eucharistie nicht so richtig verstanden. Ist das nicht schade? Das Buch, das aus einer Vortragsreihe in der Pfarrei Maria Lourdes entstanden ist, soll helfen, sich genau in diese Punkte zu vertiefen, damit die heilige Eucharistie zu einer wahren Feier wird. Dazu wünsche ich Ihnen viel Freude. ✂ wobei sich zwei Ereignisse aus dem Leben Jesu besonders aufdrängten, Christi Geburt sowie sein Leiden und Sterben. Wir wollen uns hier auf Weihnachten beschränken. Die immer wieder - wenn wohl auch fälschlicherweise als Aus- Ihr Partner für alle LOGISTIK und TRANSPORTFRAGEN TRANSRAPID GmbH Internationale Spedition Seit Jahren der Spediteur Ihrer KirchenZeitung im Erzbistum Berlin und vieler anderer katholischer KirchenZeitungen im gesammten Bundesgebiet Ihr kompetenter Partner im nationalen und auch europäischen Transportverkehr Wir wünschen den Lesern der Katholischen KirchenZeitung ein besinnlichen Advent und ein frohes Weihnachtsfest Ihre Transrapid GmbH Transrapid GmbH • Stüvenbrede 4 • 49084 Osnabrück Telefon: (05 41) 5 00 40-0 • Fax (05 41) 5 00 40-99 Ein Unternehmen der DANZAS GmbH ANZEIGENPREISE • Katholische KirchenZeitung für das Erzbistum Berlin Millimeteranzeige: je mm Höhe und Spalte 1,85 DM + MwSt. Wortanzeige: je Druckzeile (ca. 32 Anschläge) 5,- DM + MwSt. Fettwörter frei wählbar! Bestellschein: M. Geisser «Die heilige Messfeier» Kanisius Verlag, Freiburg 1999 (ISBN 3-85764-503-2) Stück ......... Preis DM 8,90/ohne Porto und Verpackung Name .................................................................................................. Vorname ............................................................................................ Strasse ................................................................................................ PLZ + Ort .......................................................................................... Bestelladresse: Kanisius Buchhandlung, Blarerstr. 18 78462 Konstanz Martin Geisser Die heilige Messfeier Eine Hilfe zum besseren Verständnis Kanisius gangspunkt der Krippendarstellung genannte - Messe, die der hl.Franz von Assisi 1223 im Walde feierte, intendierte bereits eine solche Aktualisierung des Heilsgeschehens, indem Franziskus einen natürlichen Rahmen wählte, welcher dem Milieu, in ER sucht SIE 76/1,80 verw. Ehem. Handwerksmeister. Leider sehr allein sucht nette Dame für Gespräche, gemeinsame Gebete, christl. Reisen. 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ROLLÄDEN · JALOUSIEN MARKISEN Neuanfertigung und Reparaturen vom Fachbetrieb Tempelhof, Kaiserin-Augusta-Str. 84 � 7518090 welchem sich die Geburt Christi abgespielt hatte, besser entsprach. Einem solchen Versuch zur Aktualisierung dienten auch die mittelalterlichen Krippenspiele, die in der Kirche aufgeführt wurden und sich auch der Mittel des Theaters bedienten. Foto: kna Für Gestalten wie das Jesuskind oder Ochs und Esel, die kaum konkret einzusetzen waren, benützte man Bilder oder figürliche Darstellungen. Zwar hatten solche Weihnachtsspiele einen großen Zulauf, aber sie wurden von offizieller kirchlicher Seite abgelehnt. Da jedoch die realistische figürliche Darstellung in der Zwischenzeit große Fortschritte gemacht hatte, ersetzte man die Weihnachtsspiele durch feste Skulpturen, die das Weihnachtsgeschehen auf einem Seitenaltar oder in einer speziellen Kapelle festhielten. Im Mittelalter hieß diese Art „Praesepia“ (i. e. „Krippen“). Der Nachteil bestand in den hohen Kosten, die solche Skulpturen mit sich brachten. Zudem nahmen sie viel Raum ein und waren auch nicht unmittelbar mit dem Weihnachtsfest verbunden, da sie ja nicht ausgewechselt werden konnten und das ganze Jahr über zugänglich waren. Das älteste bekannte Beispiel einer solchen „Krippe“ befand sich in Santa Maria Maggiore (in Rom) und datierte aus dem Jahre 1291. Später fanden solche „Praesepia“ vor allem in der Toscana und in Umbrien, aber auch in Neapel große Verbreitung. Diese permanenten Krippendarstellungen stellten gelegentlich auf verschiedenen Etagen verschiedene aufeinanderfolgende Episoden aus den Evangelien dar. Beliebt war besonders die Form eines Berges, wo die verschiedenen Szenen auf unterschiedlicher Höhe plaziert wurden. Fortsetzung auf Seite 10 Willkommen in der Servicegesellschaft! 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