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v01_Digitale Grundschaltungen und Kennwerte.pdf

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<strong>Digitale</strong> <strong>Gr<strong>und</strong>schaltungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Kennwerte</strong><br />

1 Zielstellung des Versuches<br />

In diesem Praktikumsversuch werden Sie mit den Eigenschaften <strong>und</strong> Anwendungen von<br />

digitalen <strong>Gr<strong>und</strong>schaltungen</strong> vertraut gemacht. Weiterhin werden die logischen Zustände, die<br />

Spannungs- <strong>und</strong> Stromwerte sowie das zeitliche Schaltverhalten der TTL- <strong>und</strong> CMOS-<br />

Schaltkreisfamilien untersucht. Einfache Schaltnetze sollen konzipiert <strong>und</strong> aufgebaut<br />

werden.<br />

2 Technische <strong>und</strong> theoretische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Transistoren können nicht nur als Linearverstärker, sondern auch als Schaltverstärker<br />

eingesetzt werden. Die gesamte elektrische Digitaltechnik beruht auf der Unterscheidung, ob<br />

ein Schalter geöffnet (kein Stromfluß) oder geschlossen (es fließt ein Strom) ist.<br />

Hier können bipolare oder unipolare Transistoren eingesetzt werden.<br />

Mit diesen Transistoren sind von der Industrie integrierte Schaltkreise hergestellt worden ,<br />

die nach dem binären Logiksystem unterschiedlichste Signale veknüpfen können. Es<br />

genügen einige wenige Verknüpfungsglieder (Gr<strong>und</strong>gatter), um alle anliegenden<br />

Forderungen der Digitaltechnik zu verwirklichen.


2<br />

2.1 Transistor-Transistor-Logik TTL<br />

Bild 1: 4-fach NAND-Gatter in TTL-Technik (7400)<br />

Die TTL -Logik existiert nur in integrierter Form <strong>und</strong> ist die zur Zeit am weitesten verbreitete<br />

Technologie. Typisch ist eingangsseitig ein Multi-Emittertransistor.<br />

Bild 2: innerer Aufbau eines 3-fach NAND-Gatters in TTL-Technik<br />

a) mit Gegentaktausgang b) mit offenem Kollektorausgang<br />

2.2 Schottky-TTL-Logik<br />

Durch den Einsatz von Schottky-Antisättigungsdioden, parallel zur Basis-Kollektordiode<br />

geschaltet, werden die Speicherzeiten bedeutend verringert <strong>und</strong> die Logikschaltung hat<br />

kürzere Schaltzeiten.<br />

Bild 3:<br />

innerer Aufbau eines 3-fach NAND-Gatters in Schottky TTL-Technik


3<br />

2.3 Wirkungsweise der TTL -Gatter<br />

Im folgenden werden kurz die wichtigsten Eigenschaften aufgelistet:<br />

-Bei TTL-Gattern wird immer die positive Logik benutzt.<br />

-Jeder unbeschaltete, offenliegende Eingang eines TTL-Schaltkreises führt das Potential H.<br />

-Ein NAND-Gatter, dessen Eingänge unbeschaltet sind, hat deshalb das Ausgangspotential<br />

L.<br />

-Mehrere zusammengeschaltete Eingänge wirken wie ein Eingang.<br />

-Werden alle Eingänge zusammengeschaltet, wird aus einem NAND-Gatter ein Inverter.<br />

-Die Zahl der an einen Gatterausgang anschaltbaren Eingänge ist begrenzt <strong>und</strong> wird durch<br />

den Lastfaktor angegeben.<br />

-Der Ausgangslastfaktor (Fan-out) ist FQ = 10 <strong>und</strong> der Eingangslastfaktor (Fan-in) ist FI = 1.<br />

-Ausgänge von TTL-Gattern (nach Bild 2a) dürfen nicht parallel geschaltet werden.<br />

-Diese Vorschrift gilt nicht für TTL-Gatter mit einem offenen Kollektorausgang (Bild 2 b).<br />

-Der Ausgang eines TTL-Schaltkreises ist kurzschlußfest. Begrenzt wird der<br />

Kurzschlußstrom durch den Kollektorwiderstand R4 des oberen Ausgangstransistors<br />

(nach Bild 2a).<br />

-Pro Schaltkreis darf nur ein Ausgang kurzgeschlossen werden, da sonst die zulässige<br />

Verlustleistung überschritten wird.<br />

2.4 CMOS- Logik Schaltkreisfamilie<br />

Bild 4: 4-fach NAND Gatter in CMOS-Technik (4011)<br />

CMOS-Schaltkreise haben eine sehr niedrige Verlustleistung, eine hohe Störsicherheit <strong>und</strong><br />

einen großen Speisespannungsbereich.<br />

Bild 5: CMOS-NAND - Gatter


4<br />

2.5 Wirkungsweise von CMOS-Gattern<br />

Im folgenden werden kurz die wichtigsten Eigenschaften aufgelistet:<br />

-CMOS-Gatter sind auschließlich mit selbstsperrenden MOS-FET aufgebaut.<br />

-Sie sind gekennzeichnet durch einen symmetrischen Schaltungsaufbau.<br />

-Ein Beispiel dafür ist die Schaltung eines CMOS-NICHT-Gliedes.<br />

Bild 6: CMOS-NICHT-Glied<br />

- In Abhängigkeit vom Pegel am Eingang E wird jeweils ein MOS-FET gesperrt.<br />

- Ausgehend vom CMOS-NICHT-Glied lassen sich NAND- <strong>und</strong> NOR-Verknüpfungen<br />

erzeugen.<br />

3. Aufgaben zur Versuchsvorbereitung<br />

Die Aufgaben 3.1 <strong>und</strong> 3.2 sollen zum Labortermin schriftlich ausgearbeitet werden<br />

<strong>und</strong> sind Bestandteil des Protokolls.<br />

3.1 Diskutieren Sie die folgenden Begriffe für die 2 Schaltkreisfamilien (TTL,CMOS)<br />

-Strom- <strong>und</strong> Spannungswerte am Ausgang<br />

-Störspannungsabstand<br />

-Übertragungskennlinie<br />

-Verzögerungszeiten<br />

-Grenzfrequenzen<br />

3.2 Erläutern Sie die genaue Wirkungsweise logischer Verknüpfungsschaltungen<br />

-Schaltungstechnische Maßnahmen (z.B. Pegelverschiebungsdiode)<br />

-Ausgangsschaltungen: Gegentaktausgang, Open-Kollektor Ausgang, Tri-State Ausgang<br />

4 Versuchsaufgaben<br />

4.1 Aufgabe : Untersuchen Sie die Funktion eines TTL NOR - Gliedes.<br />

Bauen Sie die Schaltung nach der vorgegebenen Geräteanordnung<br />

auf. Für die Eingänge sind dabei Kippschalter zu verwenden. Die<br />

Signalzustände können durch LED’s sichtbar gemacht werden.<br />

Messen Sie die Ausgangsspannung bei allen Eingangskombinationen<br />

<strong>und</strong> tragen Sie die Werte in eine Arbeitstabelle ein.<br />

Schalten Sie an den Ausgang des 1. Verknüpfungsglieds ,über ein<br />

Strommesser, ein weiteres Verknüpfungsglied an <strong>und</strong> messen Sie den<br />

Strom für alle Eingangskombinationen.


5<br />

Bild 7: Meßschaltung<br />

NOR-Gatter<br />

4.2 Aufgabe: Zur Darstellung der Übertragungskennlinie eines TTL-Gatters schalten<br />

Sie die Eingänge des NOR-Gatters parallel <strong>und</strong> geben Sie ein<br />

dreieckförmiges Signal auf den Eingang. Die Abhängigkeit der<br />

Ausgangsgröße von der Eingangsgröße ist auf einem Oszilloskop<br />

darzustellen <strong>und</strong> auf Millimeterpapier zu übertragen. Stellen Sie die<br />

Meßbereiche so ein, dass Sie eine größtmögliche Darstellung auf dem<br />

Bildschirm erreichen.<br />

Hinweis : Eingangsspannung auf den CH2 <strong>und</strong> Ausgangsspannung<br />

auf den CH1 legen.<br />

Meßspannung = Dreieck ; Meßfrequenz ca. 60 Hz. (Verwenden Sie<br />

den Analogausgang des Funktionsgenerators. Amplitude =5V, Offset =<br />

2,5V )<br />

Es ist auf eine gemeinsame Masseleitung zu achten <strong>und</strong> die<br />

Signale müssen auf dem Oszilloskop mit DC-Kopplung<br />

dargestellt werden!<br />

Bild 8: Messschaltung für die Übertragungskennlinie


6<br />

4.3 Aufgabe: Wiederholen Sie die Messung nach Punkt 4.2 mit einem CMOS-<br />

Gatter. Vergleichen Sie die Ergebnisse der 2 Gattertypen miteinander.<br />

Was ist aus den Übertragungskennlinien zu entnehmen.<br />

4.4 Aufgabe: Zur Messung <strong>und</strong> Darstellung der Verzögerungszeiten an digitalen<br />

Gr<strong>und</strong>gattern wird die Versuchsschaltung mit 4 TTL-Gr<strong>und</strong>gattern<br />

(siehe Bild 9) aufgebaut. Als Eingangssignal wird das TTL-Signal<br />

(mittlerer BNC-Ausgang) vom Funktionsgenerator bei einer Frequenz<br />

von ca. 1075 kHz eingesetzt. Beide Amplitudenbilder sind auf dem<br />

Oszilloskop übereinander darzustellen <strong>und</strong> maximal aufzuregeln.<br />

Übertragen Sie das erhaltene Oszillografenbild auf Millimeterpapier<br />

<strong>und</strong> geben Sie die Verzögerungszeit für ein TTL-Gr<strong>und</strong>gatter an.<br />

Machen Sie die gleiche Messung bei CMOS-Gattern.<br />

t = X ( T ) * Ablenkfaktor ms ( 1/T )<br />

Bild 9: Meßschaltung zur Schaltzeitenmessung<br />

5 Literatur<br />

[1] ELWE Lehrgeräte <strong>und</strong> Systeme für die Elektronik 1992<br />

[2] Kühn/Schmied Handbuch integrierte Schaltkreise Verl.Technik 1980<br />

[3] E.Böhmer Elemente der angewandten Elektronik Vieweg 1992<br />

[4} E.Schrüfer Elektrische Meßtechnik Studienbücher1984<br />

[5] Dugge/Haferkamp Gr<strong>und</strong>lagen der Elektronik Vogel-Verlag 1989<br />

[6] Lichtenberger Praktische Digitaltechnik Hüthig 1992<br />

[7]* K.Beuth Digitaltechnik Vogel-Verlag 1992<br />

[8]* P. Pernards Digitaltechnik Hüthig 1992<br />

Die mit * gekennzeichnete Literatur ist vorrangig zu verwenden.

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