Amtlich Dischingen Gemeinderatssitzung am 14.11.2013
Amtlich Dischingen Gemeinderatssitzung am 14.11.2013
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<strong>Gemeinderatssitzung</strong> <strong>am</strong> <strong>14.11.2013</strong><br />
<strong>Amtlich</strong> <strong>Dischingen</strong><br />
1. Vereinbarung zum Zus<strong>am</strong>menschluss des Landkreises<br />
Heidenheim und seiner Städte und Gemeinden zur Erstellung eines<br />
gemeins<strong>am</strong>en integrierten Klimaschutzkonzeptes<br />
Bürgermeister Alfons Jakl berichtete, dass der Kreistag im Juli beschlossen hat, in<br />
enger Zus<strong>am</strong>menarbeit mit den Städten und Gemeinden ein integriertes<br />
Klimaschutzkonzept zu erstellen. In diesem Konzept sollen die Klimaschutzziele für<br />
den Landkreis, die kreisangehörigen Kommunen, die privaten Haushalte, das<br />
Gewerbe und den Verkehr erarbeitet und aufgezeigt werden.<br />
Es besteht parteiübergreifender Konsens darüber, dass gemeins<strong>am</strong>e Anstrengungen<br />
unternommen werden müssen, um langfristig eine energetische<br />
Versorgungssicherheit mit maximaler regionaler Wertschöpfung und gleichzeitiger<br />
Verlangs<strong>am</strong>ung des einhergehenden Klimawandels zu gewährleisten. Deshalb<br />
fördert der Bund auch die Erstellung von Klimaschutzkonzepten mit bis zu 65 %. Das<br />
Landrats<strong>am</strong>t Heidenheim ist vom Kreistag mit der Ausarbeitung eines<br />
entsprechenden Förderantrages beauftragt. Das integrierte Klimaschutzkonzept soll<br />
dann bis Mitte 2015 fertig gestellt sein und u. a. folgende Eckpunkte enthalten:<br />
Erfassung und Bewertung der Ist –Situation mit Energie- und CO2-Bilanz;<br />
Potentialanalyse und Strategieentwicklung u.a. in Bezug auf Solar- und Windenergie;<br />
Biomasse, Wasserkraft, Geothermie und Energieeinsparung; Erstellung eines<br />
Maßnahmenkataloges und Klimaschutzcontrolling.<br />
Die Kostenbeteiligung für die Kommunen liegt bei 10 Cent pro Einwohner und somit<br />
für <strong>Dischingen</strong> bei rund 440 Euro. Ob und welche Maßnahmen innerhalb der<br />
Gemeinde nachher weiter untersucht und umgesetzt werden, obliegt der<br />
Entscheidung des Gemeinderates.<br />
Anschließend begrüßte er Uwe Maier-Mehlhorn vom Landrats<strong>am</strong>t Heidenheim.<br />
Dieser informierte darüber, dass die Gemeinde auch selbst einen Zuschussantrag für<br />
ein integriertes Klimaschutzkonzept stellen könnte. Sie müsste dann allerdings mit<br />
Fixkosten von rund 35.000 Euro rechnen.<br />
Ein Vorteil des Konzeptes sei es, statistische Daten im Hinblick auf CO²-<br />
Emmissionen zu erhalten. Genutzt werden sollen bereits vorhandene Daten, die an<br />
unterschiedlichen Stellen bereits vorliegen wie z. B. beim Schornsteinfeger. Es sei<br />
d<strong>am</strong>it zu rechnen, dass Bund und Land ein eventuelles Konzept als Grundlage für<br />
weitere Zuschüsse voraussetzen würden. Sollte der Zuschussantrag abgelehnt<br />
werden, wird der Landkreis kein entsprechendes Konzept erstellen, informiert Herr<br />
Maier-Mehlhorn.<br />
Da das integrierte Klimaschutzkonzept eine fundierte Grundlage für die Reduzierung<br />
des CO²-Ausstosses liefert, beschloss der Gemeinderat nach kurzer Diskussion<br />
mehrheitlich, dass sich die Gemeinde <strong>Dischingen</strong> an dem integrierten<br />
Klimaschutzkonzept, welches vom Landkreis in Auftrag gegeben wird, zum Preis von<br />
10 Cent pro Einwohner beteiligt.
2. Potenzialstudie „Naturschutzgebiete im Landkreis“;<br />
Stellungnahme der Gemeinde<br />
Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßte Bürgermeister Alfons Jakl Herrn Hagmeier<br />
und Herrn Frickinger vom Landrats<strong>am</strong>t Heidenheim. Er berichtete, dass das Land<br />
Baden-Württemberg das Ziel verfolgt, den Anteil der Schutzgebietsfläche im Land zu<br />
erhöhen. So sollen im Land die zu schützenden Flächen auf den Bundesdurchschnitt<br />
von 3,3 % angeglichen werden. Deshalb wurde für den Regierungsbezirk Stuttgart<br />
eine Studie erstellt und dabei naturschutzgebietswürdige Flächen auch innerhalb des<br />
Gemeindegebiets <strong>Dischingen</strong> aufgenommen.<br />
Unter anderen sind auf der Gemarkung <strong>Dischingen</strong> der Bereich Spitziger Berg und<br />
Calvarienberg, in Demmingen der Bereich Duttenstein und Tiefenbach, in<br />
Katzenstein der Bereich Hexenberg, Spiegel und Nasselberg und in Iggenhausen der<br />
Bereich Geishalde und Steigfeld als wertvolle Flächen eingestuft. Diese Flächen<br />
liegen größtenteils in bereits ausgewiesenen Landschaftsschutzgebieten bzw. FFH-<br />
Gebieten und sind auf dem gezeigten Plan nur grob zu erkennen. Bürgermeister<br />
Alfons Jakl kritisierte, dass eine parzellengenaue Abgrenzung der jeweiligen<br />
Bereiche bisher weder vom Landrats<strong>am</strong>t Heidenheim noch vom<br />
Regierungspräsidium (RP) Stuttgart zu Verfügung gestellt werden konnte.<br />
Der Ortschaftsrat Frickingen hat gegen die Einbeziehung der Flächen im Gewann<br />
Geishalde keine Bedenken. Diese Flächen liegen bereits im<br />
Landschaftsschutzgebiet. Alle anderen Flächen liegen jedoch sehr siedlungsnah und<br />
schränken deshalb die bauliche Entwicklung der Ortschaften ein. Die Einbeziehung<br />
wird deshalb abgelehnt.<br />
Dies trifft auch für die Fläche östlich von <strong>Dischingen</strong> –Bereich Spitziger Berg- zu. Die<br />
Einbeziehung dieser Fläche sollte deshalb ebenfalls abgelehnt werden.<br />
Die Ortschaftsverwaltung Demmingen vertritt die Auffassung, dass auf Gemarkung<br />
Demmingen bereits ausreichend Natur- und Vogelschutzgebiete sowie Biotopflächen<br />
ausgewiesen sind. Dazu kommen annähernd 500 ha FFH-Gebiete. Die<br />
Einbeziehung weiterer Flächen in ein Schutzgebiet werde deshalb abgelehnt.<br />
Herr Hagmeier erläuterte die Vorgabe des Landes anhand einer Präsentation. Bisher<br />
seien im Regierungsbezirk Stuttgart nur 2,1 % der Flächen als Naturschutzgebiet<br />
ausgewiesen. Dieser Anteil müsse nun auf 3,3 % steigen. Bemängelt wurde von den<br />
Gemeinderäten, dass der Ländliche Raum diese Vorgaben erfüllen müsse, während<br />
er in anderen Bereichen nicht im Blickpunkt des Landes sei.<br />
Nach kurzer Diskussion beschloss der Gemeinderat, dass nur das Gebiet Geishalde<br />
in den Katalog der naturschutzwürdigen Flächen aufgenommen werden soll. Zu den<br />
anderen Gebietsvorschlägen erteilte der Gemeinderat keine Zustimmung.<br />
3. Erstellung des Managementplans „Härtsfeld“ für das FFH-Gebiet<br />
7327-341 „Härtsfeld“ und das EU-Vogelschutzgebiet 7127-401<br />
„Tierstein mit Hangwald und Egerquelle“; Stellungnahme der<br />
Gemeinde<br />
Bürgermeister Alfons Jakl erläuterte, dass in Baden-Württemberg künftig die FFHund<br />
Vogelschutzgebiete vorrangig durch Vereinbarungen mit den Landnutzern
gesichert werden sollen. Hierfür sind vom Regierungspräsidium Stuttgart<br />
Managementpläne erstellt worden, in welchen die Vorkommen der<br />
Lebensraumtypen, die Lebensstätten der Arten sowie die erforderlichen Erhaltungsund<br />
Entwicklungsmaßnahmen dargestellt werden.<br />
Auf der Gemarkung <strong>Dischingen</strong> betrifft dies die bisher schon ausgewiesenen FFH-<br />
Flächen bzw. Natur- und Landschaftsschutzflächen im Bereich Härtsfeldsee, Egau,<br />
Fliegenberg, Kahlhof, sowie einen Teil des Waldgebietes südlich-westlich des<br />
Hochstatter Hofes und die Streuobstwiesen in Hofen und Duttenstein mit<br />
angrenzenden Privatwald.<br />
Der Entwurf des Managementplanes umfasse 187 Seiten und kann bei Bedarf bei<br />
der Gemeindeverwaltung, Herrn Schweda, eingesehen werden.<br />
Herr Frickinger von der Unteren Naturschutzbehörde im Landrats<strong>am</strong>t Heidenheim<br />
informierte den Gemeinderat anschließend ausführlich über den Managementplan.<br />
Dabei wurde von den Gemeinderäten festgestellt, dass die Eingriffe in<br />
Privatgrundstücke teilweise enteignungsgleichen Charakter hätten. Herr Frickinger<br />
verwies darauf, dass Einwendungen schriftlich erhoben werden müssen. Die<br />
Einwendungsfrist ende <strong>am</strong> 22.11.2013.<br />
Nach einiger Diskussion beschloss der Gemeinderat einstimmig, dass<br />
Bewirtschaftungen wie bisher in Ordnung seien, alle weiteren Maßnahmen würden<br />
jedoch abgelehnt, da sie teilweise überzogen und nicht umsetzbar seien wie z. B. die<br />
Egaurenaturierung.<br />
4. Bestellung der Gutachter für den Gutachterausschuss<br />
Bürgermeister Alfons Jakl berichtete, dass die Amtszeit der Gutachter im<br />
Gutachterausschuss abgelaufen ist und die Gutachter neu bestellt werden müssen.<br />
Nach § 192 Baugesetzbuch und § 2 der Gutachterausschussverordnung werden die<br />
Gutachter von der Gemeinde auf vier Jahre bestellt. Eine wiederholte Bestellung sei<br />
zulässig. Als Gutachter können nicht nur Personen aus dem Kreis des Gemeinderats<br />
vorgeschlagen werden. Sie sollen aber in der Ermittlung von Grundstückswerten und<br />
sonstigen Wertermittlungen sachkundig und erfahren sein.<br />
Von den bisherigen Gutachtern der Gemeinde würden Herr Egon Heger und Herr<br />
Jörg Glückschalt ihre Tätigkeit gerne beenden. Als neue Gutachter wurden aus<br />
Reihen des Gemeinderats Herr Harald Scherbaum und Herr Stefan Kragler<br />
vorgeschlagen.<br />
Der Gemeinderat beschloss einstimmig, dass der Gutachterausschusses zukünftig<br />
besetzt sein wird mit Friedrich Kilacsko als Vorsitzenden, Harald Wörner als Stv.<br />
Vorsitzenden und den weiteren Gutachtern Stefan Kragler, Harald Scherbaum,<br />
Gerhard Baum, Klemens Ernst, Rudi Jakl, Hans Kaiser, Karl-Heinz Pappe, Herbert<br />
Zeyer, sowie vom Finanz<strong>am</strong>t Johann Schilk und Gerhard Mailänder.<br />
5. Windvorranggebiet „Ohrberg“ in <strong>Dischingen</strong>;<br />
Sachstandsbericht und Vergabe eines weiteren Windgutachtens<br />
Bürgermeister Alfons Jakl gab bekannt, dass die Gemeinde dem Wunsch der<br />
Auernheimer Bürger nachgekommen ist und ein Visualisierungsgutachten für die<br />
geplanten fünf Windenergieanlagen (WEA) im Gewann „Ohrberg“ in Auftrag gegeben<br />
hat. Das Gutachten wurde von der CUBE Engineering GmbH gefertigt und von der
Gemeindeverwaltung <strong>Dischingen</strong> der Gemeinde Nattheim bzw. der<br />
Ortschaftsverwaltung Auernheim zur Verfügung gestellt.<br />
Auch fand <strong>am</strong> <strong>14.11.2013</strong> beim Landrats<strong>am</strong>t Heidenheim das Vorantragsgespräch<br />
für den geplanten Windpark <strong>am</strong> „Ohrberg“ statt. Dieses sollte mit allen Beteiligten<br />
und Fachbehörden klären, wo Probleme liegen könnten. So habe insbesondere die<br />
Fliegergruppe Neresheim Einspruch gegen die geplanten fünf WEAs eingelegt. Noch<br />
gibt es seitens des Regionalverbandes und der Fliegergruppe maßstabsbedingt<br />
unterschiedliche Bewertungen, ob der empfohlene Sicherheitsabstand zur<br />
genehmigten Platzrunde von 850 m in Bezug auf die WEA 1 eingehalten werde. Der<br />
Berater der Gemeinde Georg Honold ergänzte, dass evtl. die WEA 1 deshalb noch<br />
um rund 50 m verschoben werden müsse. Abschließend könne das erst nach<br />
Prüfung der Voraussetzungen entschieden werden.<br />
Weiter informierte Bürgermeister Jakl darüber, dass im März 2013 die anemos-jacob<br />
GmbH aus Oldershausen mit der Windmessung auf dem „Ohrberg“ beauftragt wurde.<br />
Die Windhöfigkeit wird derzeit über eine Sodarmessung ermittelt, die für einen<br />
Zeitraum von 32 Wochen geplant ist.<br />
Um die Messergebnisse für die künftigen Betreiber, Banken und Investoren<br />
abzusichern, sei ein zweites Gutachten zwingend notwendig. Hierfür lag der<br />
Verwaltung ein Angebot der Fa. WIND-consult aus Bargeshagen vor. Das Angebot<br />
beziehe sich auf die 5 WEA des Typs NORDEX - N117.<br />
Der Gemeinderat vergab anschließend einstimmig das Gutachten für die Ermittlung<br />
des Windpotenzials, der Abschattung und des Energieertrages zum Preis von netto<br />
2.490 Euro an die Fa. WIND-consult aus Bargeshagen.<br />
Der Preis für eine akkreditierte Berichterstattung gemäß TR6 inkl.<br />
Standortbesichtigung hätte netto 5.381 Euro betragen. Diese ist jedoch erst<br />
erforderlich, wenn es um die tatsächliche Finanzierung der Anlagen geht.<br />
6. Einvernehmen zu Bauanträgen<br />
Bauanträge lagen keine vor.<br />
7. Bekanntgaben und Anfragen<br />
Sitzungstermine des Gemeinderates:<br />
Montag, 02.12.2013, 18 Uhr<br />
Dienstag, 17.12.2013, 18 Uhr<br />
Montag, 13.01.2014, 18 Uhr<br />
Montag, 20.01.2014, 14 Uhr im Dorfhaus Demmingen<br />
Montag, 27.01.2014, 18 Uhr