Ãbungsklausur
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Klausur „Medizinische Soziologie 1“<br />
SS 2011<br />
1. Auf welcher Ebene von Prävention/Gesundheitsförderung ist das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden<br />
anzusiedeln?<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
Beratungsmaßnahme<br />
Empowerment<br />
Motivation/Einstellungsänderung<br />
Aufklärung<br />
Restriktive Maßnahme<br />
2. Im sog. PDCA-Zyklus nach Deming steht der Buchtstabe „P“ für…<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
Plan<br />
Prozess<br />
Produkt<br />
Prognose<br />
Preis<br />
3. Auf einer internistischen Station ist es üblich, dass jeder Mitarbeiter an seinem Geburtstag Kuchen für die<br />
Kollegen mitbringt. Diese Gewohnheit…<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
ist eine Kann-Norm<br />
ist eine Soll-Norm<br />
ist eine Muss-Norm<br />
ist eine Idealnorm<br />
entspricht nicht der Definition einer sozialen Norm<br />
4. Welche Aussage zum Thema HIV/AIDS trifft zu?<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
Seit 2002 entsteht die Mehrzahl der Neuinfektionen auf heterosexuellem Weg.<br />
Der Anteil an sog. „importierten Infektionen“ liegt vermutlich bei unter 1% der Neuinfektionen<br />
Die Einführung der antiretroviralen Therapie hat das Phänomen des sog. Therapieoptimismus<br />
reduziert.<br />
Die Lebenserwartung von Patienten, die eine antiretrovirale Therapie erhalten, gleicht sich<br />
allmählich der regulären Lebenserwartung an<br />
Die Einführung der antiretroviralen Therapie 1995/96 hat die HIV-Prävalenz gesenkt<br />
5. Welche Aussage trifft zu? Die Regelungen zu Mindestmengen…<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
regeln die Verordnungshäufigkeit von niedergelassenen Ärzten<br />
können die wohnortnahe Versorgung gefährden<br />
können über Rabatte mit den Herstellern die Kosteneffizienz des Systems steigern<br />
sollen die hausärztliche Versorgung auch in ländlichen Gebieten sicherstellen<br />
beziehen sich v.a. auf Therapien in den internistischen / allgemeinmedizinischen Fachgebieten
6. Ein Hypertonie-Patient erwartet von seiner Hausärztin, dass sie das Bestmögliche für seine Behandlung<br />
umsetzt. Er möchte ein bestimmtes, teures Originalpräparat von einer Ärztin verschrieben bekommen. Die<br />
Ärztin ist jedoch von der Krankenkasse angehalten, das jeweils kostengünstigste Medikament zu verordnen.<br />
Daher kommt sie seinem Wunsch nicht nach und erklärt dem Patienten, dass sie sonst finanzielle Einbußen<br />
hinnehmen müsste (Regress). Der Patient ist verärgert und sucht sich einen anderen Hausarzt.<br />
Was versteht man in diesem Beispiel unter „Rollensektor“?<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
Die Erwartung des Patienten an die Ärztin, altruistisch zu handeln, ist ein Rollensektor der<br />
Arztrolle.<br />
Der Rollensektor ist der Spielraum für die Ärztin, der sich für ihre Handlungen innerhalb der<br />
Arztrolle ergibt.<br />
Der Patient und die Krankenkasse stellen jeweils unterschiedliche Rollensektoren der Arztrolle<br />
dar.<br />
Der Konflikt zwischen den verschiedenen Anforderungen, die an die Ärztin gestellt werden,<br />
bezeichnet man als Rollensektor.<br />
Die Auswahlmöglichkeit von verschiedenen Ärzten ist ein Rollensektor der Patientenrolle in<br />
Deutschland.<br />
7. Was ist das Ziel der Primärprävention?<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
die gesundheitlichen Ressourcen unspezifisch zu stärken<br />
die Verschlimmerung bestehender Erkrankungen zu verhindern<br />
die Neuerkrankungsrate einer Erkrankung zu reduzieren<br />
Entwicklungsstörungen im Kindesalter (1.-12. Lebensjahr) frühzeitig zu erkennen<br />
über die wichtigsten Gesundheitsrisiken prioritär aufzuklären<br />
8. Mit welchem Wirkmechanismus lässt sich das Stress-Puffer-Modell der sozialen Unterstützung am besten<br />
erklären?<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
Soziale Integration fördert günstiges Gesundheitsverhalten.<br />
Soziale Unterstützung fängt negative Auswirkungen von Belastungen ab, bevor sie schädigend<br />
wirken können.<br />
Soziale Unterstützung verhindert die Entstehung von Stress.<br />
Soziale Unterstützung vermindert unabhängig von einer Stressbelastung das Krankheitsrisiko.<br />
Stress erhöht die Mortalität.<br />
9. Im berühmt gewordenen Stanford-Prison-Experiment wurden Studenten, die sich bereit erklärt hatten, an<br />
einem Experiment teilzunehmen, zufällig die Rollen von Gefängniswärtern und Häftlingen zugeteilt. Sie<br />
bekamen die entsprechenden Uniformen bzw. Häftlingskleidung und verbrachten einige Tage in einem<br />
improvisierten Gefängnis im Keller ihrer Universität. Das Experiment musste schließlich eher als geplant<br />
abgebrochen werden, da die Studenten zu sehr in ihren Rollen aufgingen: Die „Gefängniswärter“ übten<br />
brutales und schikanierendes Verhalten aus, die „Häftlinge“ zeigten starke Symptome von Angst und<br />
Depression.<br />
Welche Aussage trifft zu?<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
Von allen Studenten in der Position „Häftling“ wurde erwartet, dass sie den Befehlen der<br />
Studenten in der Position „Wärter“ gehorchen. Dies bezeichnet man als die positionelle<br />
Differenzierung von Rollen.<br />
Die Zuweisung in die Wärter- oder Häftlingsrolle im oben beschriebenen Experiment ist die<br />
Zuweisung in eine informelle Rolle.<br />
Der Begriff „Interrollenkonflikt“ beschreibt die Konflikte zwischen „Wärtern“ und „Häftlingen“.<br />
Das Verhalten der „Wärter“ lässt sich als deviant beschreiben.<br />
Rollenerwartungen sind unabhängig von kulturellen Einflüssen.
10. In welchem der folgenden Beispiele kommt das Prinzip tertiärer Prävention am deutlichsten zum Ausdruck?<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
In einem Unternehmen mit hoher Herzinfarktrate wird die Kantine auf die Ausgabe fettarmer<br />
Mahlzeiten umgestellt.<br />
In einer Gruppe von Männern mit hohem Herz-Kreislauf-Risiko werden in einer Klinik<br />
Stressbewältigungstechniken eingeübt.<br />
Mit Herzinfarktpatienten wird nach der Entlassung aus der Akutbehandlung geübt, wie eine<br />
Ernährungsumstellung in den Alltag integriert werden kann.<br />
Mit Herz-Kreislauf-gesunden Männern und Frauen werden durch einen privaten Dienstleister<br />
Kochkurse veranstaltet, um den Fleischanteil in der Ernährung zu senken.<br />
Ein Betrieb bietet für Männer und Frauen ab 40 Jahren regelmäßige Blutdruckmessungen und<br />
die Bestimmung von Cholesterinwerten im Blut an.<br />
11. Das Prinzip der Patientenautonomie ist nicht immer und überall die Realität in der Gesundheitsversorgung.<br />
Welcher der nachfolgenden Gründe können hierfür am wenigsten verantwortlich gemacht werden?<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
Ärzte mit geringer Erfahrung bzw. Motivation in patientenzentrierter Behandlung (berufliche<br />
Sozialisation)<br />
Patienten mit Wunsch nach Entlastung und Abgabe von Verantwortung<br />
Strukturelle Rahmenbedingungen, die Abhängigkeit und Machtlosigkeit des Patienten<br />
unterstützen (z.B. Krankenhaus)<br />
Fatalismus auf Seiten des Patienten<br />
Zunahme der Informationsmöglichkeiten über das Internet<br />
12. Zu den charakteristischen Merkmalen sozialen Rückhalts (social support) gehören nicht…<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
Erhalt von emotionalem Rückhalt<br />
Erfahrung von Anerkennung und Wertschätzung im sozialen Netzwerk (Familie, Bekannte)<br />
Nachbarschaftshilfe bei Aktivitäten des täglichen Lebens<br />
Inanspruchnahme von Leistungen nach dem Solidarprinzip<br />
Erhalt von Wissen, Information<br />
13. Welcher der folgenden Aspekte fällt nicht unter die Kategorie „Ergebnisqualität“ der medizinischen<br />
Versorgung eines Krankenhauses?<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
Morbiditätsraten<br />
Patientenzufriedenheit<br />
Mortalitätsraten<br />
Erfüllung von Mindestmengen<br />
Komplikationsraten<br />
14. Welche Aussage zu den Stadien des Hilfesuchens trifft nicht zu?<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
Die Symptomwahrnehmung unterliegt sozio-kulturellen Einflüssen.<br />
Die höchste Bereitschaft zur Selbstmedikation findet man in der mittleren sozio-ökonomischen<br />
Schicht.<br />
Das Bemühen von alltäglichen Erklärungen für die Ursache von Krankheitssymptomen<br />
bezeichnet man auch als Aktivierung von Laienätiologie.<br />
Der größte Anteil aller Erkrankungen und Befindlichkeitsstörungen wird im Laiensystem<br />
diagnostiziert und behandelt.<br />
Je isolierter ein Mensch lebt, desto früher wird professionelle Hilfe in Anspruch genommen.
15. Ein Patient mit Neurodermitis berichtet: „Als ich bei meiner neuen Arbeitsstelle angefangen habe, bekam ich<br />
einen schweren Schub meiner Erkrankung. Ich hatte einen schlimmen Ausschlag im Gesicht und auch an den<br />
Armen. Ich habe dann gemerkt, dass viele der Mitarbeiter damit nicht gut klarkamen. Ich glaube, sie haben<br />
sich vor meinem Ausschlag geekelt und hatten Angst, sich anzustecken. Einige haben mich richtig<br />
geschnitten. Was mich sehr verletzt hat, war, dass einige dann auch schlecht von meiner ganzen Person<br />
gedacht haben. Ich habe gehört, wie in der Teeküche einer sagte: „Der Neue mit der komischen Haut, der<br />
kommt doch aus Berlin. Man hört ja, was da so getrieben wird… ich kann mir schon denken, wo er sich’s<br />
geholt hat.“<br />
Welche der folgenden Aussagen zu dem beschriebenen Phänomen trifft nicht zu?<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
Die Hautveränderungen sind eine Form der primären Devianz.<br />
Das „Schneiden“ durch die Arbeitskollegen ist eine Form der sekundären Devianz.<br />
Die Zuschreibung des Merkmals „komische Haut“ durch die Arbeitskollegen kann man auch als<br />
Etikettierung beschreiben.<br />
Die Neurodermitis hat zu einer Stigmatisierung des Patienten geführt.<br />
Es ist typisch für den Prozess der Stigmatisierung, dass die Biographie des Patienten (Herkunft<br />
aus einer Großstadt) hinsichtlich der Erkrankungsmerkmale interpretiert wird<br />
16. Welche Aussage/n zum Thema Tabakkonsum trifft / treffen zu?<br />
(1) Auch bestimmte Krebserkrankungen außerhalb der Atemwege stehen in einem Zusammenhang<br />
mit Zigarettenrauchen<br />
(2) Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) gehört zu den negativen gesundheitlichen Auswirkungen des<br />
Rauchens<br />
(3) Rauchen in der Schwangerschaft kann Mangelgeburten verursachen<br />
(4) Passivrauchen kann erwiesenermaßen die Gesundheit schädigen<br />
(5) Chronische Bronchitis gehört zu den negativen gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
Nur Aussage 2 ist richtig.<br />
Nur Aussage 1 und 3 ist richtig.<br />
Nur Aussage 2, 3 und 4 ist richtig.<br />
Nur Aussage 1, 4 und 5 ist richtig<br />
Alle Aussagen sind richtig.<br />
17. Welche Aussage/n zur ärztlichen Rolle nach Parsons trifft / treffen zu?<br />
(1) Ärztliches Handeln soll affektiv neutral sein<br />
(2) Ärztliches Handeln soll fachlich kompetent sein<br />
(3) Ärztliches Handeln soll funktional-spezifisch sein<br />
(4) Ärztliches Handeln soll universalistisch sein<br />
(5) Ärztliches Handeln soll altruistisch sein (=Kollektivitätsorientierung)<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
Nur Aussage 1 und 2 sind richtig<br />
Nur Aussage 1 und 3 sind richtig<br />
Nur Aussage 2, 4 und 5 sind richtig<br />
Keine Aussage ist richtig<br />
Alle Aussagen sind richtig<br />
18. Welche Aussage/n zum Fehlermanagement trifft / treffen zu?<br />
(1) Entscheidend für die Sicherheitskultur ist, den/die Schuldige/n zu identifizieren<br />
(2) Die „critical incident reporting systems“ sollen dazu beitragen, aus Fehlern zu lernen.<br />
(3) Die Einführung von sog. „look-alike drugs“ ist eine wichtige Maßnahme zur Vermeidung von<br />
Medikamentenfehlern<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
Nur 1 ist richtig.<br />
Nur 1 und 2 sind richtig.<br />
Nur 1 und 3 sind richtig.<br />
Nur 2 ist richtig.<br />
Nur 3 ist richtig.
19. Welche(r) der folgenden Faktoren beeinflusst/en die Patienten-Compliance negativ?<br />
(1) Präventiver Charakter der Behandlung<br />
(2) Hohe Komplexität des Therapieplans<br />
(3) Lange Dauer der Therapie<br />
(4) Zufriedenheit mit der ärztlichen Betreuung<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
Nur Aussage 2 ist richtig<br />
Nur Aussage 2 und 3 sind richtig<br />
Nur Aussage 3 und 4 sind richtig<br />
Nur Aussage 1, 2 und 3 sind richtig<br />
Nur Aussage 1 und 4 sind richtig<br />
20. Typische(s) Beispiel(e) für Verhältnisprävention ist/sind…<br />
(1) Erstellung von Informationsbroschüren über gesunde Ernährung<br />
(2) Abbau von Zigarettenautomaten im Umfeld von Schulen<br />
(3) Einführung gesunder Schulkantinen<br />
(4) Entwicklung von Nichtraucher-Plakaten mit Darstellung einer regional bekannten Persönlichkeit<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
Antwort 1 und 4 sind richtig.<br />
Antwort 2 und 4 sind richtig.<br />
Antwort 2 und 3 sind richtig.<br />
Antwort 2, 3 und 4 sind richtig.<br />
Alle Antworten sind richtig