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Infoblatt zum Praktikum der Berufsfelderkundung - Institut für ...

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<strong>Praktikum</strong> Berufsfel<strong>der</strong>kundungAllgemeine ErläuterungIm <strong>Praktikum</strong> Berufsfel<strong>der</strong>kundung soll es darum gehen, einen Einblick in die ärztlicheArbeit im stationären und ambulanten Bereich zu gewinnen. Dabei geht es auch um dieRahmenbedingungen, die die Berufsausübung prägen. Einzelne Fachbereiche, v.a.„weniger typische“ Berufsbil<strong>der</strong>, werden vorgestellt. Das <strong>Praktikum</strong> vertieft und erweitertdamit die Inhalte <strong>der</strong> Vorlesung „Berufskunde“ (1. Semester, WS).Das <strong>Praktikum</strong> ist eine Blockveranstaltung, die aus drei Teilen à 180 min besteht. DieVerteilung (nach Anatomie-Nummern) entnehmen Sie bitte einem geson<strong>der</strong>ten Aushang.Die Anatomie-Nummern im ersten und dritten Viertel haben das <strong>Praktikum</strong> im 1. Semester(WS), die übrigen Anatomie-Nummern im 2. Semester (SS).Das <strong>Praktikum</strong> ist wie folgt aufgebaut:1. Teil: Kurze Einführung & Exkursion (Termin s. Aushang)Einführung: Ärztlicher Beruf heute.Vorbesprechung <strong>der</strong> Exkursion und des Interviews (ca. 45 min.) / ReferatAnschließend findet die Exkursion statt. Dabei besuchen Sie eine vorab ausgewählteEinrichtung (meist stationär) in Regensburg. Anfahrt, Treffpunkt und Kontaktpersonfinden Sie auf <strong>der</strong> Teilnehmerliste für die Exkursion, sie werden Ihnen in <strong>der</strong>Vorbesprechung auch noch einmal mitgeteilt.Wichtig:- Stellen Sie Fragen! Eine lebhafte Diskussion ist wichtig. Die Fragen sollten v.a.Themen betreffen wie Facharztausbildung, Weiterbildungsmöglichkeiten,Arbeitsklima, Arbeitszeiten, Kooperationen mit an<strong>der</strong>en Gesundheitsberufen,beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ungen des Fachgebiets…- Lassen Sie durch den/die Arzt/Ärztin, <strong>der</strong>/die die Exkursion leitet, Ihre Anwesenheitbestätigen. Hierfür wird einem/r teilnehmenden Student/in eine Teilnehmerlistemitgegeben, die vom verantwortlichen Arzt abzuzeichnen ist.2. Teil: Interview & ReferatsvorbereitungSie sollen sich zu dritt zusammentun und ein Referat über ein ärztliches Fachgebiet unddie ambulante Berufsausübung in diesem Fachgebiet ausarbeiten. Um hier auch einenrealen Einblick in den Berufsalltag zu ermöglichen, sollen Sie ein etwa 10-minütigesInterview mit einem nie<strong>der</strong>gelassenen Arzt aus diesem Fachgebiet führen. Inhalte <strong>der</strong>Interviews sollen z.B. sein:- Facharztausbildung: positive und negative Erfahrungen- Rahmenbedingungen: Arbeitszeit, Arbeitsbelastung, Anteil Bürokratie / Zeit fürPatientenbetreuung- Beson<strong>der</strong>s positive Aspekte an dem Fachgebiet- Beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ungen an dem Fachgebiet- Einschränkung <strong>der</strong> Berufsausübung durch politische Rahmenbedingungen –Auswirkungen auf Patientenversorgung- Attraktivität von Zusatzbezeichnungen, Weiterbildung in komplementären bzw.alternativen Heilverfahren1


Das Interview sollte idealerweise persönlich in den Praxisräumen stattfinden, es kann aber(im Notfall) auch telefonisch geführt werden.- Erarbeiten Sie hierfür einen Interviewleitfaden- Dokumentieren Sie die Aussagen <strong>der</strong>/s befragten Arztes/ÄrztinDie Aussagen sollten anonym verwendet werden. Über den Zweck des Referats hinaussollen die Daten <strong>der</strong> Interviews nicht weiterverwendet werden.Wie finden Sie einen Interviewpartner?a) Sie kennen einen Arzt/eine Ärztin bereits persönlich sehr gut, z.B. aus IhremHeimatort o<strong>der</strong> Ihrem familiären Umfeld? Sie können gerne diese Person um einInterview bitten. Bitte beachten Sie, vorab dem Dozenten die Fachrichtunganzugeben, um zu vermeiden, dass mehrere Gruppen <strong>zum</strong> selben Fachgebietreferieren (z.B. Allgemeinmedizin).b) Sie kennen keinen Arzt, den Sie interviewen könnten? Dann können Sie einen Arztaus einer Liste wählen, auf <strong>der</strong> wir Ärzte zusammengestellt haben, die sich bereiterklärt haben, ein Interview zu geben.c) Sie können auch auf eigene Faust versuchen, einen Arzt zu finden, den Sieinterviewen möchten. Seien Sie allerdings darauf vorbereitet, dass Ihnen einigeÄrzte aus Zeitmangel absagen werden!Für die Erarbeitung des Interviewleitfadens in <strong>der</strong> Gruppe, Durchführung des Interviewsund Erstellen des Referats gibt es keinen festen Termin. Sie können diese Arbeitsschritteflexibel in <strong>der</strong> Zeit bis zur 3. Sitzung umsetzen.Bitte lassen Sie sich aber von Ihrem/r Interviewpartner/in bestätigen, dass Sie diesesInterview geführt haben. Hierfür nehmen Sie <strong>zum</strong> Interview das Bestätigungsformular mito<strong>der</strong> schicken es per Post nach, und bitten um Unterschrift und Praxisstempel.Für das Referat sollten Sie das Fachgebiet allgemein vorstellen (Historie,Facharztausbildung, Häufigkeit, wichtigste inhaltliche Betätigungsfel<strong>der</strong> /Krankheitsspektrum) und dann Ihre Interview-Ergebnisse einarbeiten.Bereiten Sie hierfür nach Möglichkeit eine 10-minütige Power Point-Präsentation vor.3. Teil: Abschluss-Sitzung und ReferateDie Erfahrungen aus <strong>der</strong> Exkursion werden diskutiert. Anschließend tragen die einzelnenGruppen ihre Referate vor.Es gibt KEINE Klausur!2


Hinweise zur Erstellung eines InterviewleitfadensVor einem sog. Experteninterview legt man sich einige Fragen zurecht, an denen man sichbei dem Gespräch orientiert - ein sogenannter Interview-Leitfaden.Wie auch bei <strong>der</strong> Gestaltung von standardisierten Fragebögen sollte ein Leitfaden miteiner einführenden Frage beginnen, bevor die Hauptfragen folgen.Generell sollte es vom Allgemeinen <strong>zum</strong> Spezifischen gehen. Ein Interview-Leitfadenbesteht primär aus offenen Fragen, d.h. es werden keine Antwortkategorien wie „ja“ /„nein“ vorgegeben.Wichtige Punkte bei <strong>der</strong> Erstellung von Leitfäden für Interviews:• Vermeiden Sie geschlossene Fragen, die auf einfache Antworten wie „ja“, „nein“,„gut“, „oft“ hinauslaufen.• Vermeiden Sie aggressive Fragen und Fragen, die Scham- o<strong>der</strong> Schuldgefühleauslösen können.• Vermeiden Sie Suggestivfragen. Dies sind Fragestellungen, bei denen die befragtenbeeinflusst werden, eine vom Fragensteller erwartete Antwort zu geben(Negativbeispiel: „Sie wissen doch sicherlich, dass die Patienten mehr Fürsorge vonihren Ärzten erwarten?“)• Vermeiden Sie Mehrfachfragen bzw. Formulierungen, die mehrereunterschiedliche Fragen enthalten.Die Tabelle zeigt Beispiele für Fragen, die man so besser nicht stellen sollte, und formuliert entsprechende Alternativen.Keine geschlossenen FragenKeine Scham- o<strong>der</strong> Schuldgefühleauslösenden FrageFragen,die zu vermeiden sind• „Macht Ihnen Ihr Beruf Spaß?“• „Hat das neueste ReformgesetzAuswirkungen auf Ihre Arbeit?“(Der Befragte antwortet vielleicht einfachnur „Ja.“ o<strong>der</strong> „Nein.“)„Ich kann mir gar nicht erklären, warumSie sich nicht mehr Zeit für Ihre Patientennehmen können. Sie müssten docheinfach weniger einbestellen! BeimHeilpraktiker geht das doch auch.“(Der Befragte bekommt das Gefühl, ihmwürden Vorwürfe gemacht. SeineBereitschaft, weiterhin ehrliche Antwortenzu geben, wird dadurch eingeschränktsein.)3Zu bevorzugendeAlternative• „Was an Ihrem Beruf macht IhnenSpaß?“• „Inwiefern hat sich Ihre Arbeitgeän<strong>der</strong>t, seitdem das neueReformgesetz in Kraft getretenist?“(Der Befragte muss mehr erläutern –man erhält reichere, aussagekräftigeDaten)• „Beschreiben Sie doch einmal,wo sie auf Schwierigkeitenstoßen, wenn Sie im Berufsalltagversuchen, sich mehr Zeit für diePatienten zu nehmen.“O<strong>der</strong>:• „Man hört ja immer wie<strong>der</strong>, dassdie Patienten z.B. vomHeilpraktiker mehr Zeit undAufmerksamkeit bekommen.Könnten Sie einmal erläutern, wiesich dieser Unterschied aus IhrerSicht erklärt?“(Der Befragte bekommt das Gefühl,dass dem, was er sagt, Verständnisentgegengebracht wird, auch wenn esvielleicht nicht die erwünschte Antwortist. Er ist motiviert, weiter ehrlich zuantworten.)


Keine SuggestivfragenKeine Mehrfachfragen• „Wenn das ärztliche Gespräch besservergütet würde, würden Sie sich dochsicherlich besser um Ihre Patientenkümmern können!“(Den Befragten wird die Antwort bereits inden Mund gelegt)• „Sie sagen, die Arbeit als Kin<strong>der</strong>arztsei auch psychisch beson<strong>der</strong>sbelastend. Liegt das jetzt eher daran,dass man Kin<strong>der</strong> nur so schwer leidensehen kann, o<strong>der</strong> sind das Problemeher die Eltern, die sich manchmalgar nicht richtig kümmern?“(Der Befragte weiß nicht, auf welche Frageeher zuerst antworten soll o<strong>der</strong> hat amEnde <strong>der</strong> Frage den Anfang bereits wie<strong>der</strong>vergessen.)• „Stellen Sie sich vor, das ärztlicheGespräch würde besser vergütetwerden – was würde sich dadurchän<strong>der</strong>n?“(Die Befragten können offenerantworten)• „Sie sagen, die Arbeit alsKin<strong>der</strong>arzt sei auch psychischbeson<strong>der</strong>s belastend. Wie genauerklärt sich das?“• „Inwieweit liegt das daran, dass esman Kin<strong>der</strong> nur so schwer leidensehen kann?“• „Ich kann mir vorstellen, dassvielleicht auch die Arbeit mit denEltern nicht leicht sein kann.Welche Erfahrungen haben Siediesbezüglich gemacht?“(Jede Frage ist für sich klar formuliertund kann entsprechend ausführlichund zielgerecht beantwortet werden.)Beim Interview: Seien Sie flexibel!Es kommt nicht so sehr darauf an, sich exakt an Formulierungen und Reihenfolge <strong>der</strong> Fragenin dem Leitfaden zu halten. Vielmehr muss man bereit sein, auch zusätzliche Fragenzu stellen, falls sich das im Gespräch so ergibt, z. B. wenn Sie bei einer interessantenBemerkung nachhaken möchten, um einen Sachverhalt besser zu verstehen.Manchmal merkt man auch, dass bestimmte Fragen, die eigentlich am Schluss desInterviews geplant waren, schon vorher beantwortet werden. Hier sollte man denTeilnehmer auf keinen Fall unterbrechen mit dem Hinweis „Halt, dazu kommen wir erstspäter“. Wichtig ist, verständnisvoll zuzuhören und die Teilnehmer ausreden zu lassen unddie Aussagen für die Auswertung festzuhalten. Im weiteren Verlauf kann man diegeplante Frage dann weglassen, o<strong>der</strong> aber man kommt später noch einmal auf einzelneAussagen gezielt zurück.4


Prof. Dr. med. Julika LossMedizinische Soziologie<strong>Institut</strong> für Epidemiologie und PräventivmedizinTel: 0941 944-5220, julika.loss@klinik.uni-regensburg.deBestätigung zur Vorlage beim<strong>Institut</strong> für Medizinische SoziologieHiermit wird bestätigt, dass die Studentin/ <strong>der</strong> Student <strong>der</strong> HumanmedizinHerr / Frau_____________________________________________________________________________________________________________________am _______________________________von ______________________ bis ____________________________persönlich in meiner Praxistelefonischein Interview mit mir als nie<strong>der</strong>gelassenen Arzt durchgeführt hat.Das Interview umfasste u.a. folgende Themen:- beruflicher Alltag und Rahmenbedingungen (Arbeitsbelastung, Bürokratie, etc.)- Einfluss <strong>der</strong> Gesundheitspolitik & Einschränkungen durch politische Rahmenbedingungen- Auswirkungen auf Patientenversorgung- Beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ungen und positive Aspekte des FachgebietesOrt Datum Stempel & Unterschrift des Arztes5

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