Impulse aus den Religionen zum Integrationsprozess - Islam

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Interkulturelle Offenheit gehört also zum aufgeklärten Eigeninteresse, denn sie
erleichtert das Verwaltungshandeln, weil sie Missverständnisse und
entsprechende Doppelarbeit, korrigierende Vorsprachen, zusätzlichen
Schriftverkehr vermeiden hilft und weil sie ein Vertrauen schafft, das eine
genauere Beschreibung der Lebenslage von Antragstellern ermöglicht. Wer
hingegen Migranten hilflos dem Dschungel behördlicher Zuständigkeiten
überlässt, trägt dazu bei, dass sich letztlich alle mit allem befassen und sich so
der Verwaltungsaufwand aufbläht.
Doch dieses moderne Eigeninteresse muss sich noch gegen institutionelle
Trägheit und nachhinkendes Bewusstsein durchsetzen. Es ist also auf die
Reformkraft gelungener Beispiele angewiesen, auch darauf, dass die Religionen
Agenten für das Mehrheitslernen werden und sich auf gemeinsame Bildungsund
Übungsangebote verständigen.
Solche Stadterkundungen, Exposure­Programme, Erzählorte für Biographien
und Übungen für interkulturelle Achtsamkeit bewegen mehr als bedrucktes
Papier, dem man, so ein afrikanisches Sprichwort, ohnehin nicht ins Auge sehen
kann.
Mit diesen Verfahren können die Religionen
­ Makler sein zwischen Mehrheiten und Minderheiten, zwischen den Ethnien,
zwischen Religionen und Kulturen und zwischen Politik und Netzwerken,
­ Agenten sein für eine lernende Politik in einer lernenden Gesellschaft,
­ Anlaufstellen und Lotsen sein für Migranten, die sich im Dschungel der
Kompetenzen verlieren,
­ schnell auf Vorgänge reagieren, die das Integrationsklima gefährden,
­ die Selbstorganisation von Migranten fördern,
­ Ombuds­ und Vermittlungsaufgaben insbesondere in den Bereichen Schule
und Polizei erfüllen,
­ Anwälte für schwer organisierbare Interessen sein,
­ helfen, auf zeit­ und ortsnahe Lösungen insbesondere bei Problemen des
Aufenthaltsrechtes hinzuarbeiten,
­ Initiativen mit Modellcharakter fördern und Anerkennungskulturen
entwickeln.
­ Lethargie und Aggression bekämpfen,
­ Städte durch kulturelle Vielfalt wieder attraktiv machen,
­ Stigmatisierungen von Ausländerkonzentrationen abbauen,
­ den Pegel an Gemeinsinn heben und das Soziale wieder aufforsten,