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Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen ... - Islam.de

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<strong>Im</strong> <strong>Namen</strong> <strong>Allahs</strong>, <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Allerbarmers</strong>, <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Barmherzigen</strong><br />

Einführung<br />

Der QurÞÁn ist <strong>Allahs</strong>, <strong><strong>de</strong>s</strong> Erhabenen, in arabischer Sprache offenbartes,<br />

nicht erschaffenes und durch Rezitation verehrtes Wort, das Allah Seinem<br />

Propheten Muhammad durch <strong>de</strong>n Engel Gabriel offenbarte. Und so kann nicht<br />

irgen<strong>de</strong>ine Übersetzung seiner Be<strong>de</strong>utung „QurÞÁn“ genannt wer<strong>de</strong>n, wie genau<br />

die Übersetzung auch sein mag. Keine Übersetzung <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong><strong>de</strong>s</strong> QurÞÁns<br />

darf durch Rezitation verehrt wer<strong>de</strong>n. Keine Übersetzung <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

QurÞÁns kann all die zusammengefaßten und ausführlichen Be<strong>de</strong>utungen, die<br />

<strong>de</strong>r arabische Text in sich trägt, noch die Schönheit im Stil <strong>de</strong>r<br />

verschie<strong>de</strong>nartigen klaren Darlegung wie<strong>de</strong>rgeben. Die Schönheit <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

unnachahmlichen QurÞÁn kann jemand, <strong>de</strong>r nicht die arabische Sprache<br />

beherrscht und mit ihr nicht vertraut ist, durch keine Übersetzung erkennen.<br />

Folglich kann vom QurÞÁn nichts übertragen wer<strong>de</strong>n außer im Bereich einiger<br />

<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utungen, die er in sich trägt. Mit <strong>de</strong>m Ausdruck „Be<strong>de</strong>utung <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

QurÞÁns“ ist hier nicht eine weitergreifen<strong>de</strong> Auslegung o<strong>de</strong>r Übersetzung eines<br />

<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n muslimischen Gelehrten in <strong>de</strong>r arabischen o<strong>de</strong>r einer an<strong>de</strong>ren<br />

Sprache verfaßten Kommentare gemeint.<br />

Schon bald wird <strong>de</strong>mjenigen, <strong>de</strong>r sich mit <strong>de</strong>m QurÞÁn ernsthaft<br />

beschäftigt, ihn studiert o<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Übersetzung seiner Be<strong>de</strong>utungen arbeitet<br />

<strong>de</strong>utlich, daß <strong>de</strong>r QurÞÁn nicht Menschenwort, son<strong>de</strong>rn das Wort <strong><strong>de</strong>s</strong> Herrn <strong>de</strong>r<br />

Menschen ist. Selten wird dieser Nutzen aus <strong>de</strong>m flüchtigen Lesen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

oberflächlichen Auswahllektüre in <strong>de</strong>n Kommentaren und Büchern über die<br />

QurÞÁn-Wissenschaften erreicht.<br />

Zu <strong>de</strong>n Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r Sprache <strong><strong>de</strong>s</strong> QurÞÁns gehört, daß die<br />

grammatischen Zeitformen, nämlich die Form für die abgeschlossene Handlung<br />

(Perfekt) und die nicht abgeschlossene Handlung (<strong>Im</strong>perfekt) sowie <strong>de</strong>ren<br />

Zusammensetzungen, häufig nicht auf die Zeiten entsprechend ihrem heutigen<br />

außerqurÞÁnischen Sprachgebrauch <strong><strong>de</strong>s</strong> Arabischen hinweisen. Das Perfekt kann<br />

tatsächlich die Vergangenheit ausdrücken; es kann aber auch eine in <strong>Allahs</strong><br />

Beschluß feststehen<strong>de</strong> Angelegenheit ausdrücken, selbst wenn diese in <strong>de</strong>r<br />

Zukunft o<strong>de</strong>r ohne zeitliche Bestimmung sein sollte. Ebenso kann das<br />

<strong>Im</strong>perfekt, das in <strong>de</strong>r heutigen Sprache gebraucht wird, um die Gegenwart<br />

auszudrücken, eine Angelegenheit ausdrücken, <strong>de</strong>ren Geschehen noch nicht<br />

abgeschlossen ist, auch wenn diese in <strong>de</strong>r Vergangenheit o<strong>de</strong>r Zukunft sein<br />

sollte. Das alles weist nur darauf hin, daß die arabische Sprache allgemein, die<br />

Sprache <strong><strong>de</strong>s</strong> QurÞÁns beson<strong>de</strong>rs ist. Sie ist sprachlich reiner, ja vielmehr die<br />

einzige Sprache, die in dieser Situation imstan<strong>de</strong> ist, jene urewigen Wahrheiten<br />

auszudrücken, da Allah, <strong>de</strong>r Erhabene, nicht <strong>de</strong>n Gesetzen <strong>de</strong>r Zeit unterliegt,<br />

son<strong>de</strong>rn vielmehr selbst <strong>de</strong>r Schöpfer <strong>de</strong>r Zeit und <strong>de</strong>r Allbezwinger aller<br />

Geschöpfe ist. Er ist gleichbleibend in <strong>de</strong>r Vergangenheit, <strong>de</strong>r Gegenwart und<br />

XIV


<strong>de</strong>r Zukunft. Ebenso sind das Paradies und die Hölle, die Er versprochen und<br />

angedroht hat, und auch, was in ihnen ist an Wonne und Qual, feststehend und<br />

wer<strong>de</strong>n durch <strong>Allahs</strong>, <strong><strong>de</strong>s</strong> Erhabenen, Bestimmung eintreten. So drückt <strong>de</strong>r<br />

QurÞÁn es bisweilen mit <strong>de</strong>r Form <strong><strong>de</strong>s</strong> Perfekt aus, auch wenn es von uns aus<br />

gesehen in <strong>de</strong>r Zukunft stattfin<strong>de</strong>t.<br />

Der Beweggrund für diese Übersetzung<br />

Es gibt bereits eine Anzahl von Übersetzungen <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utungen <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

QurÞÁns in <strong>de</strong>utscher Sprache, die von Orientalisten, von Nichtmuslimen, früher<br />

und heute angefertigt wor<strong>de</strong>n sind, wobei diese jedoch nicht das Vertrauen <strong>de</strong>r<br />

meisten <strong>de</strong>utschsprachigen Muslime gewonnen haben. Einige davon sind<br />

wissenschaftliche Übersetzungen auf <strong>de</strong>m sprachlichen Niveau für<br />

Orientalistikstu<strong>de</strong>nten und von daher für die breite Masse ungeeignet. Einige<br />

<strong>de</strong>r Übersetzungen sind gut und geben die Be<strong>de</strong>utungen <strong><strong>de</strong>s</strong> QurÞÁns wie<strong>de</strong>r,<br />

während an<strong>de</strong>re etwas weit von <strong>de</strong>r getreuen Wie<strong>de</strong>rgabe <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utungen<br />

liegen o<strong>de</strong>r gar diese Be<strong>de</strong>utungen entstellen.<br />

Zunehmend wuchs das Gefühl <strong>de</strong>r Muslime um <strong>de</strong>n Bedarf nach einer<br />

echten islamischen Übersetzung, die sie aus <strong>de</strong>r Lage <strong>de</strong>r Kritik an <strong>de</strong>n Werken<br />

an<strong>de</strong>rer, <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>r Fehler <strong>de</strong>r Orientalisten und <strong>de</strong>r Richtigstellung<br />

<strong><strong>de</strong>s</strong> gestörten Bil<strong><strong>de</strong>s</strong> herausbringen soll. So gelangte das <strong>Islam</strong>ische Zentrum<br />

Aachen – Bilal-Moschee – zu <strong>de</strong>r Überzeugung, daß die Vorlage einer<br />

islamischen Alternative notwendig war, beschloß die Durchführung <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

Projekts einer Übersetzung <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utungen <strong><strong>de</strong>s</strong> QurÞÁns und betraute mit<br />

dieser Arbeit Herrn ÝAbdullÁh Frank Bubenheim und Dr. Na<strong>de</strong>em ÝAÔÁ Elyas.<br />

ÝAbdullÁh Frank Bubenheim ist <strong>de</strong>utscher Herkunft, Absolvent <strong>de</strong>r<br />

ScharÐÝa-Fakultät <strong>de</strong>r Jordan-Universität in ÝAmmÁn (Jordanien). Er beherrscht<br />

und kennt neben seiner Muttersprache Deutsch eine Anzahl von Sprachen, wie:<br />

Arabisch, Englisch, Französisch, Lateinisch, Persisch, Türkisch, Griechisch und<br />

Hebräisch. Er hat einige Bücher ins Deutsche übersetzt und bei <strong>de</strong>ren<br />

Abfassung auf Deutsch mitgewirkt. Dazu gehört eine Einführung in <strong>de</strong>n <strong>Islam</strong>,<br />

eine Anleitung zum Gebet, die Geschichte <strong><strong>de</strong>s</strong> Prophetengefährten SalmÁn, <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

Persers und die Regeln <strong>de</strong>r QurÞÁn-Rezitation (in Zusammenarbeit mit Dr.<br />

Na<strong>de</strong>em Elyas). Ebenfalls hat er <strong>Im</strong>Ám an-NawawÐs Vierzig ÍadÐ×e mit<br />

Kommentar (ÍadÐ× für Schüler) und die von Dr. MuÎammad MuÒÔafÁ al-AÝÛamÐ<br />

verkürzte Fassung <strong><strong>de</strong>s</strong> Buches RiyÁÃ aÒ-ÑÁliÎÐn (Die Gärten <strong>de</strong>r<br />

Rechtschaffenen) ins Deutsche übertragen.<br />

Dr. Na<strong>de</strong>em Elyas ist in Makka geboren und lebt seit 1964 in Deutschland.<br />

Er erhielt die Anfänge seiner islamwissenschaftlichen Ausbildung in Makka<br />

und setzte sie dann während seines Medizinstudiums und auch nach <strong>de</strong>m<br />

Abschluß seines Studiums und seiner Spezialisierung fort. Er beherrscht die<br />

<strong>de</strong>utsche Sprache, schreibt in ihr und hält Vorträge in wissenschaftlichen,<br />

XV


kulturellen und religiösen Kreisen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Gesellschaft. Seit 1994 hat er<br />

das Amt <strong><strong>de</strong>s</strong> Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>s</strong> Zentralrates <strong>de</strong>r Muslime in Deutschland und<br />

zuvor das Amt <strong><strong>de</strong>s</strong> Sprechers <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Islam</strong>ischen Arbeitskreises in Deutschland<br />

inne. Er hat schriftliche und audiovisuelle Werke in <strong>de</strong>utsch und arabisch<br />

veröffentlicht, wozu (außer seiner Mitwirkung bei <strong>de</strong>r Übersetzung und<br />

Abfassung <strong>de</strong>r Regeln <strong>de</strong>r QurÞÁn-Rezitation, <strong>de</strong>r verkürzten Fassung von RiyÁÃ<br />

aÒ-ÑÁliÎÐn – „Die Gärten <strong>de</strong>r Rechtschaffenen“ und <strong>Im</strong>Ám an-NawawÐs Vierzig<br />

ÍadÐ×en – „Prophetische Maxime“) folgen<strong>de</strong> gehören: Meine ersten Schritte im<br />

<strong>Islam</strong>, Tausend Fragen zum <strong>Islam</strong>, Der <strong>Islam</strong> und die Familienplanung, Der<br />

<strong>Islam</strong> ist die Religion von Recht und Freiheit, Die Muslime im kommen<strong>de</strong>n<br />

Jahrtausend, Das weiche Wasser wird besiegen <strong>de</strong>n harten Stein, eine Schrift<br />

über die Regeln <strong>de</strong>r QurÞÁn-Rezitation und mehr als 140 kleinere Schriften auf<br />

Deutsch und Arabisch.<br />

Der Anfang <strong><strong>de</strong>s</strong> Projekts<br />

Das Projekt zu dieser Übersetzung <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utungen <strong><strong>de</strong>s</strong> QurÞÁns ins<br />

Deutsche nahm 1984 seinen Anfang. Während <strong>de</strong>r Arbeit an dieser Übersetzung<br />

erschienen ein paar an<strong>de</strong>re neue Übersetzungen, eine von Dr. A<strong>de</strong>l Theodor<br />

Khoury, einem christlichen Geistlichen libanesischer Herkunft. Diese<br />

Übersetzung hat ihre Stärke in <strong>de</strong>r Genauigkeit <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rgabe <strong>de</strong>r<br />

Be<strong>de</strong>utungen, allerdings hat <strong>de</strong>r Übersetzer in seiner Eigenschaft als christlicher<br />

Religionsgelehrter in Fußnoten auf seiner Meinung nach <strong>de</strong>m QurÞÁn<br />

entsprechen<strong>de</strong> Stellen in <strong>de</strong>r Bibel hingewiesen, was so <strong>de</strong>n Eindruck erweckt,<br />

als seien sie die Grundlage zur Erklärung <strong><strong>de</strong>s</strong> QurÞÁns, o<strong>de</strong>r daß die Bibel die<br />

ursprüngliche Quelle <strong><strong>de</strong>s</strong> QurÞÁns darstellt.<br />

Während <strong>de</strong>r Arbeit an <strong>de</strong>m Projekt erschienen auch an<strong>de</strong>re islamische<br />

Übersetzungen, darunter die Übersetzung von MuÎammad AÎmad Rassoul,<br />

einem Verleger und Verfasser ägyptischer Herkunft, die Übersetzung <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

<strong>de</strong>utschen Muslims AÎmad von Denffer, sowie die Übersetzung mit<br />

Kommentar, herausgegeben von <strong>de</strong>r SKD Bavaria Verlag und Han<strong>de</strong>l GmbH in<br />

München. Aus all diesen Übersetzungen – wenn auch nicht immer von Anfang<br />

an – hat das Projekt Nutzen gezogen, und sie haben, durch <strong>Allahs</strong>, <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

Erhabenen, Huld, einen positiven Einfluß darauf gehabt. Vor Abdruck unserer<br />

Übersetzung erschien eine Überarbeitung <strong>de</strong>r Übersetzung von Max Henning,<br />

durchgeführt von Dr. Murad Hofmann, und eine neue Übersetzung von Amir<br />

Zaydan, die bei<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Arbeit an dieser Übersetzung nicht eingesehen<br />

wer<strong>de</strong>n konnten. Abgesehen von <strong>de</strong>n Mängeln – von <strong>de</strong>nen kein Menschenwerk<br />

frei ist – besitzt je<strong>de</strong> dieser Übersetzungen Vorzüge und Beson<strong>de</strong>rheiten, die<br />

keine <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren hat; keine dieser Übersetzungen – auch nicht unsere – macht<br />

die an<strong>de</strong>ren überflüssig.<br />

XVI


Die Festlegung <strong>de</strong>r Methodik<br />

Es war unumgänglich, eine genaue methodische Vorgehensweise für die<br />

Übersetzung zu schaffen und sich strikt daran zu halten. Dies geschah nach <strong>de</strong>m<br />

Vergleich <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren verfügbaren Übersetzungen und <strong>de</strong>r Untersuchung <strong>de</strong>r<br />

Metho<strong>de</strong> einer je<strong>de</strong>n von ihnen und Herausarbeitung ihrer schwachen und ihrer<br />

starken Seiten. Ebenso wur<strong>de</strong>n einige beson<strong>de</strong>re Probleme <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Ausdrucksweise untersucht, wie die Festlegung <strong><strong>de</strong>s</strong> Stils innerhalb <strong>de</strong>r zur<br />

Verfügung stehen<strong>de</strong>n Alternativen: <strong>de</strong>r alte literarische, <strong>de</strong>r zeitgenössische<br />

literarische Stil, die triviale Umgangssprache u. <strong>de</strong>rgl. Die Regeln, die wir<br />

Methodik <strong>de</strong>r Übersetzung nannten, fassen wir wie folgt zusammen:<br />

Methodik <strong>de</strong>r Übersetzung<br />

1. Der Umbruch <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Seiten orientiert sich an <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />

QurÞÁn-Exemplaren <strong>de</strong>r König-Fahd-QurÞÁn-Druckerei in al-MadÐna<br />

al-Munauwara angewandten Seitenordnung. Hier fällt das En<strong>de</strong> einer<br />

je<strong>de</strong>n Seite mit <strong>de</strong>mjenigen eines Verses (Áya) zusammen.<br />

2. Die Numerierung <strong>de</strong>r QurÞÁn-Verse (ÁyÁt) wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Übersichtlichkeit wegen an <strong>de</strong>n Anfang gestellt, im Gegensatz zu <strong>de</strong>r<br />

im arabischen Urtext seit alters her befolgten Stellung <strong>de</strong>r Nummern<br />

einer je<strong>de</strong>n Áya an <strong>de</strong>ren En<strong>de</strong>.<br />

3. Da nicht immer das En<strong>de</strong> einer je<strong>de</strong>n Áya mit <strong>de</strong>m Satzen<strong>de</strong><br />

zusammenfällt, son<strong>de</strong>rn sich mancher Satz in <strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n Áya<br />

fortsetzt, kann es vorkommen, daß in diesen Fällen <strong>de</strong>r Text <strong>de</strong>r<br />

Übersetzung einer solchen mit einem kleinen Buchstaben beginnt.<br />

4. In Bezug auf Allah sind Seine Eigenschaften und Pronomina mit<br />

großen Anfangsbuchstaben geschrieben, um dadurch auf <strong>Allahs</strong><br />

Größe und Majestät hinzuweisen und Verwechslung Seiner<br />

Eigenschaften und Handlungen mit <strong>de</strong>nen an<strong>de</strong>rer auszuschließen.<br />

5. Einschübe in Klammern gehören nicht zum Inhalt <strong><strong>de</strong>s</strong> arabischen<br />

Originaltextes, son<strong>de</strong>rn ergänzen diesen dort, wo dies zum<br />

Verständnis erfor<strong>de</strong>rlich erscheint.<br />

6. In <strong>de</strong>r Kopfzeile befin<strong>de</strong>t sich die Angabe <strong><strong>de</strong>s</strong> jeweiligen ÉuzÞ, einem<br />

von insgesamt 30 gleichlangen Teilen <strong><strong>de</strong>s</strong> gesamten QurÞÁns.<br />

7. In <strong>de</strong>n Fußnoten haben wir uns mit einem geringstmöglichen Maß an<br />

Erläuterungen und Erklärungen begnügt und auf die Einzelheiten <strong>de</strong>r<br />

Auslegung, wie die Anlässe für die Offenbarung, verzichtet, außer wo<br />

dies für das Verständnis <strong><strong>de</strong>s</strong> Textes grundsätzlich nötig war. <strong>Im</strong><br />

Anhang sind einige wichtige Begriffe und <strong>Namen</strong> erklärt, die <strong>de</strong>r<br />

Erläuterung und Erklärung bedürfen, wie <strong>Allahs</strong> Sich über <strong>de</strong>n Thron<br />

XVII


Erheben, ZakÁt, ÍaÊÊ u. <strong>de</strong>rgl.<br />

8. Der Name „Allah“ ist in seiner arabischen Form in lateinischen<br />

Buchstaben unübersetzt beibehalten, ebenso wie die Personennamen,<br />

um die arabischen <strong>Namen</strong> einzuführen und um in einigen Fällen<br />

Meinungsverschie<strong>de</strong>nheiten bezüglich einiger Personen, wie QÁrÙn,<br />

Àzar o<strong>de</strong>r ÝUzair aus <strong>de</strong>m Weg zu gehen, während im Anhang jeweils<br />

<strong>de</strong>r im Deutschen verbreitete entsprechen<strong>de</strong> Name aufgeführt ist.<br />

Gleicherweise sind die im QurÞÁn-Text vorkommen<strong>de</strong>n Ortsnamen in<br />

ihrer arabischen Form in lateinischen Buchstaben beibehalten und im<br />

Anhang, nicht in <strong>de</strong>n Fußnoten erklärt.<br />

9. Es ist die neuhoch<strong>de</strong>utsche Schriftsprache <strong>de</strong>r Gegenwart verwen<strong>de</strong>t<br />

wor<strong>de</strong>n unter Verzicht von veralteten literarischen Wörtern und<br />

Ausdrücken, wie auch von Fremdwörtern und fremdsprachlichen<br />

Ausdrücken. Die Regeln <strong>de</strong>r neuen Rechtschreibreform sind nicht<br />

angewandt wor<strong>de</strong>n.<br />

10. Es ist darauf geachtet wor<strong>de</strong>n, un<strong>de</strong>utsche Wörter zu vermei<strong>de</strong>n,<br />

insbeson<strong>de</strong>re solche, die aus <strong>de</strong>m Lateinischen o<strong>de</strong>r Griechischen<br />

stammen, mit wenigen Ausnahmen, wo es unumgänglich ist, wie das<br />

Wort Prophet, während einige Fremdwörter in <strong>de</strong>n Fußnoten, nicht<br />

im Haupttext vorkommen.<br />

11. Für je<strong><strong>de</strong>s</strong> arabische Wort im QurÞÁn ist eine bestimmte <strong>de</strong>utsche<br />

Entsprechung gesetzt, die an allen an<strong>de</strong>ren entsprechen<strong>de</strong>n Stellen im<br />

Text <strong>de</strong>r Übersetzung verwen<strong>de</strong>t wird. In <strong>de</strong>n Fällen, wo das<br />

arabische Wort mehrere Be<strong>de</strong>utungen hat, sind entsprechen<strong>de</strong> an<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>utsche Wörter verwen<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n. Ebenso ist darauf geachtet<br />

wor<strong>de</strong>n, daß je<strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>de</strong>utsche Wort nur für das jeweils entsprechen<strong>de</strong><br />

arabische verwen<strong>de</strong>t wird. Diese Regel ist an allen Stellen <strong><strong>de</strong>s</strong> Textes<br />

<strong>de</strong>r Übersetzung eingehalten wor<strong>de</strong>n, außer in einigen wenigen<br />

Fällen, wo die sprachliche Notwendigkeit dies erfor<strong>de</strong>rt. Damit wird<br />

bezweckt, die Wortähnlichkeit dort zu bestätigen, wo sie <strong>de</strong>r Text <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

QurÞÁns bestätigt, und die Wortvielfalt zu wahren, wo sie im QurÞÁn<br />

auftritt. Trotz<strong>de</strong>m ist <strong>de</strong>r Grundsatz gewahrt, <strong>de</strong>n Text <strong>de</strong>r<br />

Übersetzung leicht leserlich und verständlich zu gestalten. So<br />

verwen<strong>de</strong>t die Übersetzung verschie<strong>de</strong>ne <strong>de</strong>utsche Wörter für ein und<br />

dasselbe arabische Wort, wo <strong>de</strong>r Zusammenhang dies erfor<strong>de</strong>rt.<br />

Die Schritte bei <strong>de</strong>r Durchführung<br />

1. Der ursprüngliche Text wur<strong>de</strong> entsprechend <strong>de</strong>r zugrun<strong>de</strong>gelegten<br />

Metho<strong>de</strong> und nach <strong>de</strong>r Einsichtnahme in die genannten QurÞÁn-<br />

Kommentare und die Erkenntnis <strong>de</strong>r Anlässe für die Offenbarung und<br />

XVIII


<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Lesarten abgefaßt.<br />

2. Der ursprüngliche Text wur<strong>de</strong> mit einer Anzahl von gängigen<br />

<strong>de</strong>utschen, im Quellennachweise aufgeführten, Übersetzungen<br />

verglichen.<br />

3. Je<strong><strong>de</strong>s</strong> Wort wur<strong>de</strong> überprüft, und es wur<strong>de</strong> mit Hilfe <strong>de</strong>r QurÞÁn-<br />

Konkordanz sichergestellt, daß es mit <strong>de</strong>m zugrun<strong>de</strong>gelegten<br />

<strong>de</strong>utschen Wort an <strong>de</strong>n vorangehen<strong>de</strong>n Stellen übereinstimmt. Das<br />

neuvorkommen<strong>de</strong> <strong>de</strong>utsche Wort wur<strong>de</strong> an seiner entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Stelle in <strong>de</strong>r (arabischen) QurÞÁn-Konkordanz eingetragen.<br />

4. Die Fußnotentexte wur<strong>de</strong>n überprüft und die Personen- und<br />

Ortsnamen sowie die verhältnismäßig langen Erklärungen im Anhang<br />

bestätigt.<br />

5. Der Text wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>n erfolgten Verbesserungen nochmals<br />

geschrieben und durchgelesen.<br />

6. Es wur<strong>de</strong>n die Meinungen von zehn im Bereich <strong>de</strong>r Übersetzung <strong>de</strong>r<br />

Be<strong>de</strong>utungen <strong><strong>de</strong>s</strong> QurÞÁns erfahrener Personen herangezogen; ihnen<br />

wur<strong>de</strong>n Teile <strong>de</strong>r Übersetzung gegeben und ihre Bemerkungen im<br />

Text berücksichtigt, soweit sie nicht im Wi<strong>de</strong>rspruch zur Methodik<br />

unserer Übersetzung stan<strong>de</strong>n.<br />

7. Die abschließen<strong>de</strong> wissenschaftliche Gesamtüberprüfung erfolgte mit<br />

Hilfe <strong><strong>de</strong>s</strong> Anhörens von Tonkassetten <strong>de</strong>r QurÞÁn-Rezitation, um<br />

sicherzugehen, daß in <strong>de</strong>r Übersetzung kein Vers, kein Wort und kein<br />

Begriff <strong><strong>de</strong>s</strong> QurÞÁn-Textes im <strong>de</strong>utschen Text übersehen wor<strong>de</strong>n war.<br />

Hierauf wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r gesamte Text einer Überprüfung hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />

Rechtschreibung und Grammatik unterzogen.<br />

8. Es wur<strong>de</strong>n das Vorwort, die Einführung, <strong>de</strong>r Quellennachweis und<br />

<strong>de</strong>r Anhang fertiggestellt und ebenfalls übersetzt und überprüft.<br />

Abschluß<br />

Die Lektüre <strong>de</strong>r Übersetzung <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utungen <strong><strong>de</strong>s</strong> QurÞÁns allein – in<br />

welcher Sprache auch immer – genügt nicht, um <strong>de</strong>n QurÞÁn kennenzulernen,<br />

geschweige <strong>de</strong>nn die Religion <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Islam</strong>s. Vielmehr ist es nötig, eine Anzahl<br />

von zuverlässigen Kommentaren zu lesen, um zu erfahren, was Allah, <strong>de</strong>r<br />

Erhabene, vermutlich will, und um die Anlässe für die Offenbarung, die<br />

aufheben<strong>de</strong>n und aufgehobenen Stellen im QurÞÁn, die vorangestellten und die<br />

nachgestellten, die in Makka und die in al-MadÐna offenbarten und die<br />

verschie<strong>de</strong>nen Lesarten zu kennen. Darin sind sich <strong>de</strong>r Araber, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n QurÞÁn<br />

XIX


liest, wie Allah ihn auf Arabisch offenbart hat, und <strong>de</strong>r Nichtaraber, <strong>de</strong>r die<br />

Übersetzung <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong><strong>de</strong>s</strong> QurÞÁns in einer an<strong>de</strong>ren Sprache liest, gleich.<br />

Allah, <strong>de</strong>r Erhabene, hat <strong>de</strong>n QurÞÁn als Offenbarung herabgesandt, die <strong>de</strong>r<br />

Rechtleitung dient und als Buch, das verehrt wird. Häufig vermißt <strong>de</strong>r<br />

nichtmuslimische Leser im QurÞÁn die Einteilung in Sachgebiete, die zeitliche<br />

Reihenfolge, <strong>de</strong>n die Einzelheiten und Zweige umfassen<strong>de</strong>n Charakter. Der<br />

QurÞÁn ist kein literarisches, Geschichts-, Astronomie- o<strong>de</strong>r Gesetzbuch, auch<br />

wenn er all diese Sachgebiete umfaßt, son<strong>de</strong>rn ein Buch zur Erziehung,<br />

Rechtweisung und Reformierung. Er ist die Rettung <strong>de</strong>r Menschen aus <strong>de</strong>n<br />

Finsternissen <strong><strong>de</strong>s</strong> Unglaubens zum Licht <strong><strong>de</strong>s</strong> Glaubens, vom Irrweg <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

Götzendienstes zum Glauben an Allah, <strong>de</strong>n Einen Gott; er ist <strong>de</strong>r Aufruf zur<br />

Befolgung von <strong>Allahs</strong> Gesetz und zur Unterwerfung unter Seinen Befehl. In<br />

wessen Herz sich die Flamme <strong><strong>de</strong>s</strong> Glaubens entzün<strong>de</strong>t, o<strong>de</strong>r wem <strong>de</strong>r QurÞÁn die<br />

Lei<strong>de</strong>nschaft und die Einsicht vermehrt hat, <strong>de</strong>r hat sich an weiterführen<strong>de</strong><br />

islamische Werke zu halten, wo er mehr und Ausührlicheres fin<strong>de</strong>t, was seinem<br />

Bedarf Genüge leistet.<br />

Zweifellos mangelt es <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Bibliothek in großem Maß an<br />

inhaltsmäßig zuverlässiger und für <strong>de</strong>n Bedarf <strong><strong>de</strong>s</strong> europäischen Lesers<br />

stilmäßig geeigneter islamischer Literatur. Allerdings versprechen – mit <strong>Allahs</strong><br />

Erlaubnis – die letzten Entwicklungen auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Übersetzung, <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

Verfassens und <strong>de</strong>r Forschung viel Gutes. Vielleicht spornt die Zahl <strong>de</strong>r<br />

muslimischen Min<strong>de</strong>rheit, die in Deutschland ansässig ist und die die drei<br />

Millionen überschreitet, zusammen mit <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschsprachigen Muslimen in<br />

Österreich, Teilen <strong>de</strong>r Schweiz, Belgiens, Frankreichs und <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong><br />

diejenigen an, die die Möglichkeit und Eignung dazu besitzen, noch mehr<br />

Anstrengungen zu unternehmen, um durch die Übersetzung und das Verfassen<br />

von Büchern in <strong>de</strong>utscher Sprache die kommen<strong>de</strong>n Generationen von Muslimen<br />

in Europa zu festigen, ihre islamische Persönlichkeit zu stärken und ihrer<br />

Zugehörigkeit eine Grundlage zu geben. Ein an<strong>de</strong>rer Antrieb ist die Pflicht zur<br />

Einladung zum <strong>Islam</strong> und zur Bekanntmachung mit ihm unter Millionen von<br />

Deutschsprachigen, die in diese Religion, die ein fester Bestandteil <strong>de</strong>r<br />

multikulturellen Gesellschaft gewor<strong>de</strong>n ist, Einblick gewinnen möchten, und in<br />

<strong>de</strong>r eine Anzahl von gerecht urteilen<strong>de</strong>n Abendlän<strong>de</strong>rn einen neuen geistigen,<br />

gesellschaftlichen und humanen Horizont erblickt, in <strong>de</strong>m – mit <strong>Allahs</strong><br />

Erlaubnis – das Gute, die Rechtleitung und das Heil für <strong>de</strong>n Menschen und das<br />

Universum liegt.<br />

XX

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