Impulse aus den Religionen zum Integrationsprozess - Islam

4
Sie haben nämlich Würde, die in Gott verbürgt ist. Das bedeutet, dass Migranten
nicht identitätslos wie Tropfen im Meer aufgehen, sondern den Mosaiksteinen
gleichen, die das Ganze bereichern und vom Gesamtbild her selbst Bedeutung
gewinnen.
Ihre Würde reduziert das Menschsein nicht auf aufenthaltsrechtliche Kategorien,
macht sie nicht zu Objekten von Betreuungsdenken und mutet ihnen nicht zu,
geschichtslose Wesen zu sein, die ihre mitgebrachte Vergangenheit vergessen
sollten, um sich schnell und unbefangen einem fremden kulturellen Umfeld
anzupassen.
Dieses Grundverständnis wollen wir später an Problemen der Städte und der
Stadtteile konkretisieren.
Ungelöste Aufgaben
Rede von Minister Wolfram Kuschke, Chef der Staatskanzlei,
am 10. September 2004 in Düsseldorf (Stadttor)
Ganz spontan habe ich die Einladung von Herrn Dr. Lefringhausen
angenommen, als er mir von Ihrem Forum und dem heutigen Treffen berichtete.
An dieser Spontaneität können Sie bereits mein Interesse erkennen, sowohl mein
persönliches, als auch mein – wenn Sie so wollen – dienstliches.
Mein erster Eindruck nach dieser Vorstellungsrunde ist: Hier sind sturmerprobte
Menschen versammelt, die in vielfältiger Weise bis heute bereits an
unterschiedlichen Dialogen teilgenommen und diese geprägt haben. Menschen,
die wissen, wie schwierig der Dialog sein kann, welche Fallstricke und
Hemmnisse manchmal lauern. Die aber auch wissen, wie befruchtend und
bereichernd der Dialog sein kann. Und vielleicht das wichtigste: Menschen, die
Wissen, dass es keine Alternative zum Dialog gibt.
„Das Kongressforum will sich in Form eines Integrationsforums auch künftig
treffen, um die weiteren Integrationsbemühungen dauerhaft zu begleiten. Es
bittet den Integrationsbeauftragten, es als Kern eines Beirates für religiöse
Fragen im Integrationsprozess zu verstehen“