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Handout - Melanie Haas

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Freie Universität Berlin 08.12.2004<br />

Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften<br />

WS 2004/2005<br />

PS 15126: „Das Parteiensystem der Bundesrepublik Deutschland<br />

Dozentin: <strong>Melanie</strong> <strong>Haas</strong><br />

Referenten: Alexander Dennebaum, Dirk-Olivier Laurent, Julien Marie, Rouven Winkel<br />

„Entwicklung des westdeutschen Parteiensystems III:<br />

Die Transformationsphase (1976 - 1990)“<br />

1. Einleitung<br />

- Auswirkungen und Weiterentwicklung der gesellschaftlichen und politischen Veränderungen<br />

aus den vorangegangen Jahrzehnten<br />

- allgemeine Fragestellung: War es wirklich eine „Transformationsphase“?<br />

2. Bundestagwahlen<br />

Bundestagswahl 1976<br />

- Parteienkonzentration auf dem Höhepunkt (99,1% für CDU/CSU, SPD, FDP)<br />

Bundestagswahl 1980<br />

- Machtwechsel scheitert an Kandidatur des CSU-Kandidaten F. J. Strauß für die Union<br />

è FDP entscheidet sich für Zusammenarbeit mit SPD („Asymmetrie“ weiterhin vorhanden)<br />

Bundestagswahl 1983<br />

- durch innere SPD-Streitigkeiten und unterschiedliche Wirtschaftspolitikkonzepte der FDP zerbricht<br />

Regierungskoalition è „konstruktives Misstrauensvotum“<br />

- Helmut Kohl bei vorgezogener Wahl am 6. März 1983 als neuer Kanzler bestätigt<br />

- Grüne zum ersten Mal im deutschen Bundestag è Ende des „Zweieinhalbparteiensystems“<br />

Bundestagswahl 1987<br />

- niedrigste Beteiligung seit ’49 (1983: 89,1% - 1987: 84,3% - Durchschnitt: 87%)<br />

- mehr Enthaltungen (Parteienaversion oder zumindest politische Zurückhaltung der Bürger)<br />

- Verlierer: CDU/CSU und SPD, Gewinner: FDP und Grüne (dadurch verstärkte Pluralisierung)<br />

Die Wende 1989/1990<br />

- während Pluralisierungsphase des westdeutschen Parteiensystems in den 80ern wird die BRD<br />

mit der Wende in der DDR konfrontiert<br />

- Wahl 1990 ist stellvertretend für diese Zäsur, da sich ein Parteiensystem herausbildete, das sich<br />

von dem der Bundestagswahl 1987 deutlich unterscheidet<br />

3. Cleavages der 1970er und 1980er Jahre<br />

- Wertewandel durch 68er è neues Cleavage: Materialismus vs. Postmaterialismus<br />

eng damit verknüpft: Autoritarismus vs. Libertismus<br />

- Ökologie vs. Ökonomie<br />

- neue Themen: Frauen, Frieden, Umwelt, Anti-AKW, Institutionalisierung durch Die Grünen<br />

- Gegenbewegungen des Neo-Konservatismus und Neo-Liberalismus<br />

- Veränderung der Arbeitswelt (Tertialisierung, Individualisierung) è „Zwei-Drittel Gesellschaft“ der<br />

Modernisierungsgewinner vs. Modernisierungsverlierer (neues soziales Cleavage)<br />

- Existenzängste bei Teil der Bevölkerung è Suche nach autoritären Lösungen und neuer,<br />

nationaler Identität, theoretisch unterstützt durch neue Rechte und Historikerstreit<br />

4. Die rechten Parteien<br />

- Regierungswechsel 1982/83: vergebliche Forderung von rechts nach „geistig-politischer Wende“<br />

è Gründung der „Republikaner“ 1983<br />

- mit Strategien des Legalismus und Populismus zunächst Wahlerfolge (Bayern 1986, Berlin und<br />

Europa 1989)<br />

1


Auswirkungen auf das Parteiensystem:<br />

- Ende der Unionshegemonie im rechten Spektrum<br />

- Unsicherheit im Umgang mit den REP<br />

- neue Themen: Ausländer, Asyl, Innere Sicherheit è rechtsextreme Positionen „hoffähig“<br />

- soziale Frage è nationale Frage<br />

- neue nationale Welle<br />

5. Die Grünen<br />

- Die Entstehung der Partei: das Auftreten neuer Werte in der Gesellschaft<br />

- Rolle der Frauen<br />

- Frieden<br />

- Anti-AKW / Kernenergie / Umwelt<br />

- Charakteristik der Partei: Liberalismus und Ökologie<br />

6. Fazit<br />

- Entwicklung der Parteien von 1976 - 1989 = drei markante Phasen:<br />

a) 1976 - 1983: „Zweieinhalbparteiensystem“ (CDU/CSU, SPD und FDP, letztere als<br />

„politischer Motor“ des Machtwechsels 1969 und 1982/1983)<br />

b) 1983 - 1989: Grüne sorgen für mehr Pluralismus und Austarierung<br />

c) 1989: „Durchschütteln“ der etablierten Strukturen durch die Wende<br />

- stetige Angst vor Wiederkehr „Weimarer Verhältnisse“, das heißt vor<br />

- grundlegender Transformation des gesamtdeutschen Parteiensystems<br />

- zunehmender Polarisierung und Fragmentierung des Parteiensystems<br />

- mögliche Folge: Zerfaserung der Parteienlandschaft und Erstarken<br />

system-oppositioneller Parteien<br />

- stattdessen: Trend zur politischen Mitte, da<br />

- rechtsextreme/kommunistische Strömungen isoliert wegen 3. Reich/SED-Vergangenheit,<br />

è Folge: stabiles Parteiensystem, das weit von Weimar entfernt ist<br />

- „Transformationsphase “ 1990 vorläufig abgeschlossen<br />

Abschlussthese:<br />

Die Phase von 1976 - 1989 war mehr durch Pluralisierung,<br />

als durch Transformation des Parteiensystems geprägt.<br />

7. Quellen<br />

- Literatur (Auswahl)<br />

Alemann, Ulrich von: Das Parteiensystem der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 2003,<br />

Bundeszentrale für politische Bildung<br />

Jaschke, Hans-Gerd, Die Republikaner, Profil einer Rechtsaußen-Partei, Dietz, Bonn 1993;<br />

Jesse, Eckhard: Die Parteien im westlichen Deutschland von 1945 bis zur deutschen Einheit 1990, in:<br />

Gabriel, Oscar W./Niedermayer, Oskar/Stöss, Richard [Hrsg.]: Parteiendemokratie in<br />

Deutschland, Bonn 2001, Bundeszentrale für politische Bildung<br />

Raschke, Joachim: Die Grünen, wie sie wurden, was sie sind, Bund-Verlag, Köln 1993<br />

Wessels, Bernhard, Politisierung entlang neuer Konfliktlinien?, in Klein, Ansgar / Schmalz-Bruns,<br />

Rainer [Hrsg.], Politische Beteiligung und Bürgerengagement in Deutschland, Möglichkeiten<br />

und Grenzen, Bonn 1997, Bundeszentrale für politische Bildung<br />

- Internet<br />

FDP Bundespartei: http://www.fdp-bundesverband.de/grundsaetzliches/geschichte.phtml (02.12.2004)<br />

SPD.de: http://www.spd.de/servlet/PB/menu/1009523/index.html (03.12.2004)<br />

- Sonstiges<br />

Microsoft Encarta Enzyklopädie 2003<br />

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