29.11.2014 Aufrufe

SAMARITER - Verband Luzerner Samaritervereine

SAMARITER - Verband Luzerner Samaritervereine

SAMARITER - Verband Luzerner Samaritervereine

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

VERBAND<br />

wird ausgelöst. Er steigt aus und<br />

sieht, dass er einen Menschen unter<br />

der Lokomotive liegen hat, dem<br />

nicht mehr zu helfen ist. Wann das<br />

Ereignis stattgefunden hat und wie<br />

lange der Tote bereits an der Loki<br />

hing, kann der Lokomotivführer<br />

nicht sagen. Er ist völlig verstört<br />

und fühlt sich schuldig.<br />

Wie geht der Mann mit diesem Todesfall<br />

um und welches sind die<br />

Ressourcen, die ihm helfen könnten,<br />

aus dieser schrecklichen Sache<br />

wieder in die Normalität zu gelangen?<br />

2. Gruppe<br />

Auf der Löwenstrasse in Zürich geraten<br />

zwei Orts unkundige Automobilisten<br />

auf die Tramgeleise. Als<br />

ein Tram von hinten und eines von<br />

vorne kommt, kann der Autofahrer<br />

gerade noch nach rechts ausscheren,<br />

die andere Autofahrerin, eine<br />

Mutter mit ihrem 5-jährigen Kind,<br />

gerät zwischen die beiden Trams<br />

und das Auto wird total zerquetscht<br />

und fängt Feuer. Die Feuerwehr<br />

kann den Knaben nach zwei Stunden<br />

nur noch tot bergen und die<br />

Mutter schwer verletzt ins Spital<br />

bringen lassen. Die meisten Feuerwehrleute<br />

haben selber Kinder und<br />

sind total geschockt, ob dem Anblick<br />

und der Arbeit, die sie leisten<br />

müssen.<br />

Wie können die Feuerwehrleute<br />

aus diesem traumatischen Erlebnis<br />

wieder herausgeholt werden, welche<br />

Ressourcen haben sie, damit sie<br />

beim nächsten Einsatz wieder<br />

«funktionieren»?<br />

Ressourcenverlust bringt Stress.<br />

Nie einem Betroffenen sagen «das<br />

kannst du nicht» Immer fragen<br />

«möchten Sie, wollen Sie, können<br />

Sie?», damit der Betroffene selbst<br />

entscheiden kann, was läuft und<br />

passiert. Eine erste wichtige Hilfe<br />

bei solchen Ereignissen ist die<br />

Atemübung. Diese Technik hat<br />

man immer dabei und sie hilft, dem<br />

gefährdeten Menschen kurz inne zu<br />

halten und ruhiger zu werden. Danach<br />

folgt erst die eigentliche Ressourcenarbeit.<br />

In schwierigen<br />

Situationen kann jeder Mensch auf<br />

Ressourcen aus vergangenen Erfahrungen<br />

zurückgreifen und daraus<br />

Kraft schöpfen. Als Ausgangspunkt<br />

gilt eine Erinnerung an Gefühle von<br />

Sicherheit, Gerechtigkeit, Achtsamkeit.<br />

Wann waren diese Gefühle<br />

stark vorhanden? Welche Bezugspersonen<br />

sind vorhanden, wo fühlt<br />

sich die betroffene Person wohl,<br />

welche Tätigkeiten (z.B. Sport, Musik,<br />

Kochen) könnten Ablenkung<br />

bringen?<br />

Nach lebhaften Diskussionen und<br />

Tipps für die eigene Psychohygiene<br />

konnte der Anlass mit dem «Wort<br />

zum Montag» erfolgreich abgeschlossen<br />

werden.<br />

Text:<br />

Theres Stadelmann / Karin Strässle<br />

125 Jahre Samariterverband<br />

Rettungseinsatz vor 100 Jahren<br />

Das Samariterwesen feiert in<br />

der Schweiz in diesem Jahr sein<br />

125-jähriges Jubiläum. Wenn<br />

auch der Samaritergedanke der<br />

selbe geblieben ist, so hat sich<br />

in der praktischen Anwendung<br />

der Rettungsmassnahmen doch<br />

einiges getan. Während wir<br />

letztes Jahr, zum 75-jährigen<br />

Bestehen unseres Kantonalverbandes,<br />

auf das Vereinsleben<br />

von damals zurückblickten,<br />

schauen wir dieses Jahr zurück<br />

auf die Technik von damals.<br />

Als Quelle dient uns ein altes Lehrbuch<br />

«Die erste Hilfe bei plötzlichen<br />

Unglücksfällen - Ein Leitfaden<br />

für Samariter-Schulen»» von Dr.<br />

Friedrich von Esmarch, erschienen<br />

1917 in der 33. Auflage. Dr. Friedrich<br />

von Esmarch war es, der 1882<br />

die ersten Samariterkurse in Kiel<br />

durchführte. 1882 gründete er den<br />

Deutschen Samariter-Verein, den<br />

heutigen Arbeiter-Samariter-Bund<br />

Deutschland e.V. Von Esmarchs<br />

Buch inspirierte den Schweizer<br />

Feldweibel Ernst Möckli, Präsident<br />

des Militärsanitätsvereins Bern,<br />

1884 die ersten Samariterkurse in<br />

der Schweiz durchzuführen. In direkter<br />

Folge wurde 1885 der erste<br />

Samariterverein gegründet und bereits<br />

1888 schlossen sich 14 <strong>Samaritervereine</strong><br />

zum Schweizerischen<br />

Samariterbund zusammen. Genug<br />

der Geschichte, wenden wir und<br />

der ersten Hilfe zu:<br />

Rettung aus dem Wasser<br />

Wenn ein Mensch vom Ufer oder<br />

aus dem Boote ins Wasser fällt und<br />

4 Samariter aktuell 3 · 2012

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!