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feiern - erinnern - hoffen

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Rankweiler Pfarrblatt Seite 5<br />

Nach- und vorgedacht<br />

Wider alle<br />

Vergesslichkeit<br />

Die Tage Allerheiligen und Allerseelen<br />

sind von einer ganz besonderen<br />

Stimmung geprägt. Die absterbende<br />

Natur bildet den entsprechenden<br />

Rahmen dazu. Und<br />

auch die Gottesdienste erfreuen<br />

sich einer größeren Zahl an Mit<strong>feiern</strong>den.<br />

Ist das Alles nur leere<br />

Tradition? Natürlich gilt für einen<br />

Teil, dass man (!) an Allerheiligen<br />

pflichtgemäß zur Totengedenkfeier<br />

in die Kirche und anschließend zu<br />

den Gräbern geht. Manche Kinder<br />

und Jugendliche sind mit dabei, damit<br />

der Familienfriede gewahrt<br />

bleibt.<br />

Doch gilt auch, dass es immer noch<br />

vielen Menschen ein Bedürfnis ist,<br />

auf besondere Weise ihrer lieben<br />

Verstorbenen zu gedenken, für sie<br />

zu beten, einen Besuch am Grab<br />

abzustatten und anschließend im<br />

Familienkreis zusammezusitzen,<br />

um bei einem gemütlichen Essen<br />

einige Erinnerungen auszutauschen.<br />

In einer schnelllebigen Zeit braucht<br />

es solche besonderen Tage und<br />

Stunden. Sie machen uns die Endlichkeit<br />

und Vergänglichkeit bewusster,<br />

aber auch, dass es bleibende<br />

Werte bei und<br />

Erfahrungen<br />

mit Menschen<br />

gibt, die alle<br />

Schnelllebigkeit<br />

und Hektiküberdauern.<br />

Religiöse<br />

und vor allem<br />

christliche Rituale<br />

und<br />

Feiern möchten<br />

uns dazu<br />

behilflich<br />

sein, wider alle<br />

Vergesslichkeit anzukämpfen und<br />

mit der Kraft des Trostes und Hoffnung<br />

das Leben besser und zufriedener<br />

zu gestalten.<br />

Der November erinnert uns besonders<br />

an unsere Toten und ans eigene<br />

Sterben. Deshalb möchte ich<br />

nochmals daran<br />

<strong>erinnern</strong>,<br />

dass die Kirche<br />

für ein<br />

christliches<br />

Begräbnis<br />

besondere Rituale<br />

und Regeln<br />

vorsieht.<br />

Grundsätzlich<br />

gibt die Christengemeinde<br />

die Richtlinien<br />

vor. Wo und<br />

wie immer es<br />

möglich ist, versuchen wir Priester<br />

die Angehörigen mit in die Gestaltung<br />

der Feierlichkeiten einzubinden.<br />

Und ich denke, dass wir bei uns<br />

in Rankweil grundsätzlich eine würdige,<br />

ansprechende und persönliche<br />

Form gefunden haben. Wie in den<br />

Städten verstärkt sich leider auch<br />

bei uns der Trend zu stillen oder<br />

halböffentlichen Begräbnissen.<br />

Grundsätzlich ist ein kirchliches<br />

Begräbnis immer öffentlich und<br />

nicht im Stillen unter Ausschluss<br />

der Gemeinde. Jede/r in einer<br />

Pfarre darf und soll es wissen, wer<br />

gestorben ist und wann die christlichen<br />

Begräbnisfeierlichkeiten<br />

sind.<br />

Das heißt aber auch, dass Wünsche<br />

der Verstorbenen (und der Angehörigen)<br />

nicht immer erfüllt werden<br />

können, wenn sie im Widerspruch<br />

zu den kirchlichen Begräbnisregelungen<br />

stehen. Wie auch<br />

sonst im Leben kann ich nur solche<br />

Wünsche äußern, die im Rahmen<br />

meiner Kompetenz liegen.<br />

Könnte nicht gerade der November<br />

ein Monat sein, der zu Gesprächen<br />

ermutigt, die Dinge rund um<br />

das Sterben und die Begräbnisfeierlichkeiten<br />

im Vorhinein zu besprechen<br />

und zu regeln. Im Zweifelsfalle<br />

stehen wir von der Pfarrgemeinde<br />

gerne für Auskünfte zur<br />

Verfügung.<br />

Pfr. Wilfried M. Blum<br />

wilfried.blum@aon.at

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