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Zusammenfassung Chronik Stiftung SwissSkills

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<strong>Zusammenfassung</strong> <strong>Chronik</strong> der <strong>Stiftung</strong> <strong>SwissSkills</strong> von Joseph Fischer<br />

30.11.2011<br />

Joseph Fischer: Abschied nach fast 40 Jahren<br />

Während sage und schreibe 37 Jahren hat Joseph Fischer die Entwicklung der<br />

Berufsmeisterschaften gestaltet und begleitet – vom Komitee für Internationale<br />

Berufswettbewerbe über SWISSCOMPETENCE bis hin zu <strong>SwissSkills</strong>. Höhepunkt war die Zeit als<br />

Offizieller Delegierter. Nun ist er aus dem <strong>Stiftung</strong>srat zurückgetreten.<br />

Wie intensiv sich Joseph Fischer mit den Berufsmeisterschaften auseinandergesetzt hat, zeigt die<br />

lückenlose Dokumentation, die der 78-Jährige erstellt hat. In der „kleinen <strong>Chronik</strong> einer guten Idee“<br />

heisst es schon einleitend: „Ich habe darauf verzichtet, permanent über die Finanzfragen zu<br />

schreiben. Tatsache ist aber, dass sich der <strong>Stiftung</strong>srat sozusagen an allen Sitzungen auch mit diesen<br />

Fragen verantwortungsbewusst beschäftigen musste und immer noch muss.“<br />

Vertreter der Arbeitnehmerverbände<br />

Joseph Fischers Mitwirken in der <strong>Stiftung</strong> war eingebettet in sein Berufsleben. 1961 begann der<br />

gelernte Technische Modellbauer seine Tätigkeit für den Schweizerischen Metall- und<br />

Uhrenarbeitnehmerverband (SMUV), ab 1980 war er Mitglied der Geschäftsleitung.<br />

1974 folgte Fischer der Einladung, im Komitee für Internationale Berufswettbewerbe (IBW) als<br />

Vertreter der Arbeitnehmerverbände mitzuwirken. „Vorher waren mir persönlich diese<br />

Wettbewerbe kein Begriff“, gesteht er schmunzelnd ein. Die Administration übernahm bis in die<br />

siebziger Jahre das Bundesamt für Industrie, Gewerbe und Arbeit (BIGA). Als Folge der Ölkrise<br />

beschloss das eidgenössische Parlament Sparmassnahmen, die auch das BIGA erfassten. Eine<br />

„Arbeitsgruppe Statut IBW“ schlug den verschiedenen Interessengruppen die Gründung einer „Drittparitären<br />

<strong>Stiftung</strong>“ vor.<br />

An der Gründungsversammlung der Schweizerischen <strong>Stiftung</strong> für Internationale Berufswettbewerbe<br />

vom 5. Mai 1980 wurden der Berner Volkswirtschaftsdirektor Bernhard Müller zum Präsidenten und<br />

Joseph Fischer zum Vizepräsidenten gewählt. In seiner Ansprache erläuterte Fischer den<br />

gewerkschaftlichen Standpunkt: „Es versteht sich von selbst, dass wir uns an der <strong>Stiftung</strong> beteiligen.<br />

Diese können dazu beitragen, dass die Berufe in Industrie und Handwerk aufgewertet werden und<br />

damit jenen Platz einnehmen, der ihnen von den Anforderungen wie auch von der Arbeit her<br />

zusteht.“<br />

1981 wurden die Internationalen Berufswettbewerbe erstmals in den USA durchgeführt. Nach der<br />

Rückkehr der 24 Schweizer Kandidaten zog der <strong>Stiftung</strong>srat unter anderem folgende<br />

Schlussfolgerungen: „Das Fehlen eines Sekretariats bedingte, dass drei sprachregionale<br />

Informationsstellen geschaffen wurden, was die Koordination nicht erleichterte.“ In der Folge wurde<br />

das Sekretariat beim Offiziellen Delegierten Daniel Sommer angesiedelt; diese Lösung dauerte bis ins<br />

Jahr 2007. In der Analyse hiess es weiter: „Die Resultate zeigen, dass die Schweiz in den mechanischtechnischen<br />

Berufen eher schwach ist; das Engagement der Industrie lässt sehr zu wünschen übrig.<br />

Und es wird notwendig, die Kandidaten psychologisch besser vorzubereiten.“<br />

Viereinhalb Jahre Offizieller Delegierter<br />

Anfang 1984 löste Joseph Fischer Daniel Sommer als Offiziellen Delegierten ab – eine höchst<br />

anspruchsvolles „Nebenbeschäftigung“, wie der Autor festhält. „Sehr schnell lernte ich, dass es nicht<br />

nur darum geht, gute Resultate nach Hause zu bringen oder die notwendigen Mittel zur<br />

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<strong>Zusammenfassung</strong> <strong>Chronik</strong> der <strong>Stiftung</strong> <strong>SwissSkills</strong> von Joseph Fischer<br />

30.11.2011<br />

Durchführung zu haben. Es ging (wie immer) um Menschen mit den verschiedensten Erwartungen –<br />

Kandidaten, Teamleader, Experten, Vertreter der Berufsverbände und <strong>Stiftung</strong>srat selbst.“ Das Amt<br />

stellte er Ende 1988 nach seiner Wahl zum Vizepräsidenten des SMUV zur Verfügung.<br />

In seine Zeit als Offizieller Delegierter fielen zwei Weltmeisterschaften. Fischer schildert plastisch die<br />

Schwierigkeiten, mit denen er bei den Vorbereitungen für Japan zu kämpfen hatte: So musste er den<br />

Experten beliebt machen, dass sie einen Kostenbeitrag von 800 Franken zu entrichten hatten. Oder<br />

er erhielt den Auftrag, eine Kleiderfirma zu finden, die zu einem Tiefstpreis lieferte. In Osaka<br />

erkämpften 1985 die 24 Schweizer Kandidaten 3 Gold-, 5 Silber- und zwei Bronzemedaillen. „Die<br />

Stimmung war entsprechend gut, auch wenn zuhause mehr erwartet wurde“, erinnert sich der<br />

Chronist.<br />

Mit Blick auf die Weltmeisterschaften von 1987 in Australien mussten erstmals seit<br />

<strong>Stiftung</strong>sgründung die Beiträge erhöht werden. In der Schlussbewertung von Sydney war das<br />

Schweizer Team mit 23 Teilnehmenden auf Platz 7 – 4 Silber- und 2 Bronzemedaillen. „Es kann nicht<br />

darum gehen, nach Sündenböcken zu suchen, sondern Aufgabe ist es, die Lage zu beurteilen und<br />

Schlussfolgerungen zu ziehen“, heisst es in einem Protokoll des <strong>Stiftung</strong>srates.<br />

Nach damaliger Regelung konnte der Offizielle Delegierte nicht gleichzeitig dem <strong>Stiftung</strong>srat<br />

angehören, was Fischer immer wieder als Nachteil empfand. Nach 1988 nahm er erneut Einsitz.<br />

Präsident des Fördervereins<br />

1984 wurde der Förderverein IBW gegründet, dem Joseph Fischer zuerst als Offizieller Delegierter<br />

angehörte. „Es war ein recht mühsames Treppensteigen mit zwei unterschiedlichen Aufträgen.“ Von<br />

Anfang der neunziger Jahre bis 2008 amtete er dann als Präsident des Fördervereins, der heute unter<br />

dem Namen <strong>SwissSkills</strong> Supporter Club bekannt ist.<br />

Nach rund 30 Jahren fanden die Internationale Berufswettbewerbe wieder in der Schweiz statt: 1997<br />

und 2003 war St. Gallen Austragungsort. Seit 1995 wirkt denn auch der damalige St. Galler<br />

Regierungsrat Hans Ulrich Stöckling als <strong>Stiftung</strong>sratspräsident. Fischer spricht sich lobend aus: „Mit<br />

Stöckling begann im <strong>Stiftung</strong>srat eine gute Stabilität, was der Weiterentwicklung Früchte brachte.“<br />

Die Kontakte zwischen IBW-Organisationskomitee und <strong>Stiftung</strong>srat waren sehr eng. Ein paar Zahlen<br />

aus dem Jahr 1997 illustrieren die Grösse einer solchen Meisterschaft: 533 Teilnehmende aus 30<br />

Nationen, 510 Experten, 60 Offizielle und Technische Delegierte, 150 000 Besucher, 33 000<br />

Quadratmeter Fläche. Beim „Heimspiel“ 1997 holte die Schweiz 6mal Gold, 2003 sogar 10mal.<br />

Das hervorragende Ergebnis an der Berufsweltmeisterschaft in St. Gallen habe schweizweit viel<br />

neuen Elan ausgelöst, hält Joseph Fischer fest. So fand im September 2004 erstmals ein Tag der<br />

Berufsbildung statt – organisiert durch das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) in<br />

Zusammenarbeit mit der <strong>Stiftung</strong>. Im gleichen Zeitraum erarbeitete innerhalb der <strong>Stiftung</strong> eine<br />

Arbeitsgruppe ein Projekt zum Thema „Schweizermeisterschaften junger Berufsleute“. Seither haben<br />

sich die Schweizermeisterschaften sehr positiv entwickelt und mit der gemeinsamen Austragung aller<br />

Berufe 2014 in Bern wird ein Fernziel erreicht.<br />

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<strong>Zusammenfassung</strong> <strong>Chronik</strong> der <strong>Stiftung</strong> <strong>SwissSkills</strong> von Joseph Fischer<br />

30.11.2011<br />

Grosser persönlicher Einsatz<br />

2002 lancierte man das neue Erscheinungsbild unter dem Logo SwissCompetence, 2008 erfolgte mit<br />

der Bezeichnung <strong>SwissSkills</strong> die Anpassung an die internationale Norm. Ebenfalls 2008 wurde die<br />

wichtige Beziehung zwischen der <strong>Stiftung</strong> und dem BBT mit einem Leistungsauftrag auf eine neue<br />

Basis gestellt. „Dieser ist dank viel Engagement und Vertrauen auf beiden Seiten zustande<br />

gekommen“, betont Fischer: „Der Weg ist das Ziel.“<br />

Der Autor schliesst seine „kleine <strong>Chronik</strong>“ mit einem Zitat aus der OECD-Studie zur Berufsbildung in<br />

der Schweiz von 2009: „Das Schweizer Berufsbildungssystem verfügt über beeindruckende<br />

Qualitäten. Seine Stärken liegen unter anderem in der engagierten Beteiligung der Wirtschaft<br />

innerhalb einer gut funktionierenden Partnerschaft zwischen Bund, Kantonen und Organisationen<br />

der Arbeitswelt. Die schulische und praktische Ausbildung sind gut miteinander verknüpft, das<br />

System verfügt über ausreichende finanzielle Ressourcen, ist flexibel und bietet ein breites Spektrum<br />

an Berufsbildungsangeboten auf Tertiärstufe.“<br />

Ohne Übertreibung darf gesagt werden, dass ein Teil dieser positiven Bilanz auf Josef Fischer<br />

zurückgeht: Mit seinem grossen persönlichen Einsatz hat er massgeblich beigetragen<br />

- zur Weiterentwicklung der <strong>Stiftung</strong><br />

- zur Förderung des Ansehens der dualen Berufsbildung<br />

- zur Bekanntheit von nationalen und internationalen Berufswettbewerben.<br />

Für seine Verdienste gebühren ihm hohe Anerkennung und ein ganz herzliches Dankeschön!<br />

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