Jahresbericht 2007 - Cusanuswerk
Jahresbericht 2007 - Cusanuswerk
Jahresbericht 2007 - Cusanuswerk
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
<strong>Cusanuswerk</strong><br />
Bischöfliche Studienförderung
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
Aus dem Jahr <strong>2007</strong><br />
Aus dem Jahr <strong>2007</strong> > 6 | Das cusanische Karriereförderprogramm für Frauen > 9<br />
Jubiläumsveranstaltung >57 | Ferienakademie > 66 | Graduiertentagung > 83 | Auslandsveranstaltung<br />
> 90 | Abschlussseminar > 99 | Forschungssymposium > 101 | Fachschaftstagung > 103<br />
A<br />
Auswahlarbeit<br />
Grundförderung > 14 | Auswahlverfahren 2006/<strong>2007</strong> > 14 | Verfahren der endgültigen<br />
Aufnahme > 20 | Examensergebnisse Grundförderung > 21 | Graduiertenförderung > 22 |<br />
Auswahlverfahren in der Promotionsförderung > 22 | Mitgliederstand Promotionsförderung > 23 |<br />
Examensergebnisse Promotionsförderung > 25 | Eingereichte Promotionsschriften > 25<br />
B<br />
Bildungsveranstaltungen<br />
Jahrestreffen > 30 |Ferienakademien > 34 |Graduiertentagungen > 51 | Auslandsveranstaltungen<br />
> 56 | Abschluss-Seminar > 60 | Fachschaftstagungen > 65<br />
C<br />
Geistliches Programm<br />
Paarexerzitien> 82 | Besinnungstage für Frauen> 83 | Einkehrtage für Altcusanerinnen und<br />
Altcusaner > 84 | Ostern <strong>2007</strong> > 84 | Familienexerzitien > 86 | Besinnungstage für Eltern mit<br />
Kindern > 87 | Besinnungstage über Fronleichnam > 88 | Lektüretage > 88 | Grundkurs Rhythmus –<br />
Atem – Bewegung > 89 | Einführung in Schweigeexerzitien > 90 | Einstieg in den Advent > 91<br />
D<br />
Veranstaltungen > 94<br />
Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong> > 98<br />
Namen und Neuigkeiten > 104<br />
Haushalt > 110<br />
Personalia > 114<br />
E<br />
F<br />
G<br />
H<br />
I
<strong>2007</strong><br />
Aus dem Jahr <strong>2007</strong>
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />
Blick auf das Jahr 2006/<strong>2007</strong> > 6 | Das cusanische Karriereförderprogramm für Frauen > 9<br />
A
Aus dem Jahr <strong>2007</strong><br />
Aus dem Jahr <strong>2007</strong><br />
Im Jahr <strong>2007</strong> ist der Aufschwung im <strong>Cusanuswerk</strong> angekommen – vielleicht ist das eine<br />
angemessene Beschreibung für das, was wir in den letzten Monaten erlebt haben. Kurz<br />
nach dem 50. Geburtstag des <strong>Cusanuswerk</strong>s kam richtig Bewegung in die Arbeit, und<br />
die Veränderungen zeigen eindeutig in eine Richtung: nach oben.<br />
Der politische Wille, die Form der Begabtenförderung, wie sie das <strong>Cusanuswerk</strong> und die<br />
anderen elf Werke in der Bundesrepublik betreiben, nicht nur fortzuführen, sondern<br />
deutlich auszubauen, hat sich inzwischen in sehr konkrete finanzielle Förderzusagen<br />
übersetzt. Die öffentlichen Mittel, die uns für die Vergabe der Stipendien zur Verfügung<br />
gestellt werden, sind so großzügig bemessen, dass wir wesentlich mehr Cusanerinnen<br />
und Cusaner in die Förderung aufnehmen könnten als bisher.<br />
Das <strong>Cusanuswerk</strong> steht jetzt vor der Herausforderung, die Zahl der Stipendiatinnen<br />
und Stipendiaten zu erhöhen, ohne dass einerseits die Exzellenz der Aufgenommenen<br />
und andererseits die Qualität der ideellen Förderung durch das Bildungsprogramm und<br />
die tutorale Begleitung sinkt. Dafür müssen die Rahmenbedingungen entsprechend<br />
angepasst werden. So hat der Beirat im Jahr <strong>2007</strong> einen Strategieprozess initiiert, der<br />
sich diesen Fragen stellen sollte. Mit „viel Schwung“ haben die Gremien und alle im Haus<br />
diese Aufgabe angenommen.<br />
Die erste Erkenntnis lag schnell auf der Hand: Wenn wir mehr Studierende aufnehmen<br />
wollen, brauchen wir mehr Bewerberinnen und Bewerber. Die Aufnahmequote lässt sich<br />
sicher verbessern, aber nicht mehr beliebig steigern. Die Möglichkeit einer cusanischen<br />
Förderung muss bekannter gemacht werden: Mehr Lehrer, Hochschulprofessoren und<br />
6
Hochschulgemeinden sollten auf diese Chance aufmerksam machen und junge Leute zu<br />
einer Bewerbung ermutigen. Bemühungen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit waren<br />
deshalb besonders wichtig. Das Ergebnis: ein neuer Auftritt, neue Veranstaltungsformen,<br />
neue Produkte wie unser Rundbrief „Perspektiven“ und nicht zuletzt dieser <strong>Jahresbericht</strong>,<br />
den sie gerade in Händen halten.<br />
A<br />
Mit einer Steigerung der Bewerberzahlen geraten allerdings die Kapazitäten unseres<br />
Grundauswahlverfahrens an ihre Grenze. Das <strong>Cusanuswerk</strong> reagiert mit einer Verdopplung<br />
des Angebots und führt ab Herbst 2008 ein zweites Verfahren im Jahr durch. Die<br />
Vorarbeiten dazu haben uns <strong>2007</strong> beschäftigt. Gleichzeitig wurde entschieden, dass es<br />
in Zukunft wieder zwei – jeweils auch für externe Bewerberinnen und Bewerber offene –<br />
Auswahlverfahren in der Promotionsförderung geben soll.<br />
Mehr Cusanerinnen und Cusaner – wir wollen trotzdem an der Akademiepflicht festhalten;<br />
natürlich soll dieser „Pflicht“ auch eine Akademiechance entsprechen. Jeder Stipendiat<br />
und jede Stipendiatin hat in jedem Jahr einen Platz auf einer unserer vierzehntägigen<br />
Akademien, denn wir wollen nicht nur Geld weitergeben, sondern junge Studierende<br />
inhaltlich begleiten. Vom Bildungsjahr <strong>2007</strong>/2008 an gibt es deshalb zum ersten Mal das<br />
Angebot von sieben Akademien pro Jahr, zwei davon jeweils im Frühjahr. Aber unser<br />
Bildungsangebot besteht ja nicht nur aus den Akademien; auch bei den Fachschaftstagungen,<br />
dem Jahrestreffen und den Geistlichen Angeboten halten wir mehr Plätze vor. Sehr<br />
großen Wert legen wir dabei auf Konzept und Inhalt unseres Bildungsprogramms – bitte<br />
informieren Sie sich in den entsprechenden Kapiteln dieses Berichts im Detail.<br />
Die Auslandsakademie <strong>2007</strong> führte unter dem Titel „Drei Religionen – ein Heiliges Land“<br />
nach Israel und Palästina. Wieder einmal stand damit der Nahe Osten im Mittelpunkt<br />
einer cusanischen Veranstaltung – ganze Generationen von Stipendiaten sind inzwischen<br />
mit dem <strong>Cusanuswerk</strong> dort gewesen.<br />
Ein besonderer Höhepunkt war auch <strong>2007</strong> wieder das Jahrestreffen in Eringerfeld,<br />
diesmal zum Thema „Global Governance“. Aktuell wie selten, nämlich am Wochenende<br />
vor dem G8-Gipfel in Heiligendamm, setzten sich knapp 700 Cusanerinnen und Cusaner<br />
in Vorträgen, Workshops oder bei einer Podiumsdiskussion mit den verschiedensten<br />
Aspekten einer zukunftspolitischen Grundsatzfrage auseinander.<br />
Ganz neu im Programm des <strong>Cusanuswerk</strong>s ist das Karriereförderprogramm für Frauen.<br />
Näheres dazu lesen Sie in diesem <strong>Jahresbericht</strong>. An dieser Stelle aber schon der Dank an das<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das diese Maßnahme finanziert.<br />
<strong>2007</strong> war auch ein Jahr mit viel Schwung, der durch neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
verstärkt wurde. Gleich im Januar nahm der neue Geistliche Rektor, Dr. Rainer Hagencord,<br />
7<br />
7
Aus dem Jahr <strong>2007</strong><br />
sein Amt auf. Er ist Priester des Bistums Münster, seine letzte berufliche Station vor dem<br />
<strong>Cusanuswerk</strong> war eine Professur an der der KFH in Berlin. Gleichzeitig begann Dr. Gudrun<br />
Tegeder als Referentin mit den Schwerpunkten Fachhochschulauswahl und Altcusanerarbeit.<br />
Dr. Kerstin Dell, Altcusanerin, gehört seit dem 1. Juli zum Referententeam. Sie<br />
übernahm die Projektleitung für das Karrierreförderprogramm. Dr. Stefan Raueiser verließ<br />
nach vielen Jahren das Haus, um die Leitung der Politischen Akademie Kloster Irsee<br />
zu übernehmen.<br />
Bevor nun der falsche Eindruck entsteht, das <strong>Cusanuswerk</strong> schwimme im Geld, sei betont,<br />
dass die öffentlichen Mittel des BMBF an den Stipendienhaushalt zweckgebunden sind.<br />
Um alle Maßnahmen zu finanzieren, von denen bisher die Rede war, sind wir auf eine<br />
großzügigere Unterstützung durch unseren Träger, den Verband der deutschen Diözesen,<br />
und auf weitere Spenden und Drittmittel für die Bildungsarbeit angewiesen. Beides<br />
einzuwerben war auch <strong>2007</strong> nicht immer leicht und wird auch in Zukunft eine zentrale<br />
Aufgabe sein. Dank gebührt deshalb nicht nur den Institutionen und Einrichtungen,<br />
die die Arbeit des <strong>Cusanuswerk</strong>s ermöglichen, vor allem dem Bundesministerium für<br />
Bildung und Forschung sowie dem Verband der Diözesen Deutschlands, sondern vor<br />
allem auch allen anderen Finanziers. Schließlich danke ich von ganzem Herzen den vielen<br />
Spenderinnen und Spendern, die das <strong>Cusanuswerk</strong> in treuer Verbundenheit zum Teil seit<br />
vielen Jahren durch ihre großzügigen finanziellen Zuwendungen mittragen.<br />
All denen, die im letzten Jahr das <strong>Cusanuswerk</strong> auf vielfältige sonstige Weise unterstützt<br />
und begleitet haben, sei an dieser Stelle ebenfalls besonders gedankt. Dieser Dank<br />
gilt in erster Linie den zahlreichen Ehrenamtlichen in den verschiedenen Gremien und<br />
Arbeitszusammenhängen des <strong>Cusanuswerk</strong>s. Dann gilt er all denjenigen, die durch ihre<br />
Mitwirkung das Bildungsprogramm und das Geistliche Angebot gestaltet haben, und<br />
allen, die dafür Sorge getragen haben, dass Kontinuität und Qualität in der Arbeit des<br />
<strong>Cusanuswerk</strong>s für die Stipendiatinnen und Stipendiaten auch <strong>2007</strong> gewährleistet waren.<br />
Dr. Claudia Lücking-Michel<br />
Generalsekretärin<br />
8
A<br />
Talente sichern – Zukunft gestalten:<br />
Das cusanische Karriereförderprogramm für Frauen<br />
Hintergrund<br />
Nach wie vor erreichen viele hervorragend ausgebildete Frauen im Beruf nicht die Positionen,<br />
die ihren Qualifikationen entsprechen. Gemessen am Anteil weiblicher Führungskräfte<br />
ist Deutschland im europäischen Vergleich sogar Schlusslicht. Diese gravierende<br />
Unterrepräsentanz von Frauen in beruflichen Spitzenpositionen ist Ursache für individuelle<br />
Benachteiligungen und gefährdet auf Dauer die Sicherung des Wirtschafts- und<br />
Wissenschaftsstandortes Deutschland.<br />
Berufsbiographien erfolgreicher Frauen zeigen, wie wichtig Kontakte, institutionelle Förderung<br />
und vor allem tutorale Beziehungen für den Verlauf von Karrieren sind. An dieser<br />
Schnittstelle setzt das Karriereförderprogramm des <strong>Cusanuswerk</strong>s bei der dringend<br />
notwendigen Integration weiblichen Führungsnachwuchses an.<br />
Rahmen: Förderbeziehung, Trainings, aktives Netzwerken<br />
Im Rahmen des Programms „Talente sichern – Zukunft gestalten“ bauen 40 Stipendiatinnen<br />
und Ehemalige deutscher Begabtenförderungswerke tutorale Beziehungen zu 40<br />
Führungskräften auf, die 15 Monate lang den beruflichen Werdegang der jungen Frauen<br />
begleiten. Durch kritische und reflektierte Rücksprache sollen diese befähigt werden,<br />
sich gezielt und ambitioniert auf den Übergang vom Studium in den Beruf vorzubereiten<br />
und dabei frauenspezifische „Fallen“ zu vermeiden. Neben Informationen über das jeweilige<br />
Berufsfeld, strategischen Hinweisen und Herstellung von Kontakten gehört auch<br />
ein allgemeines Coaching im Sinne einer erfolgreichen Lebensplanung zu den Aufgaben<br />
der Förderinnen und Förderer. Umgekehrt können die jüngeren Frauen dazu beitragen,<br />
deren Führungs- und Sozialkompetenz zu steigern und ihnen Impulse für den beruflichen<br />
Alltag geben. Der zeitliche Einsatz in den Förderbeziehungen wird von den Tandems<br />
individuell festgelegt.<br />
Die Förderbeziehungen werden flankiert von einer Reihe berufsspezifisch ausgelegter<br />
Trainings- und Fördermaßnahmen, die als mehrtägige Seminare angelegt sind. Die<br />
Nachwuchskräfte sollen zudem den Aufbau nachhaltiger Netzwerkstrukturen untereinander<br />
fördern.<br />
Interdisziplinarität, Offenheit für neue Ansätze und die aktive Teilhabe am Prozess eines<br />
lebenslangen Lernens bilden die Grundlage für den fruchtbaren Austausch zwischen<br />
Nachwuchs- und Führungskräften. Am Ende des cusanischen Karriereförderprogramms<br />
erhalten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Zertifikat.<br />
9
Aus dem Jahr <strong>2007</strong><br />
Kooperierende Werke<br />
Die Teilnehmerinnen am Karriereförderprogramm für Frauen sind ehemalige oder derzeitige<br />
Stipendiatinnen des <strong>Cusanuswerk</strong>s bzw. der<br />
Heinrich-Böll-Stiftung | Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit | Konrad-Adenauer-<br />
Stiftung | Rosa-Luxemburg-Stiftung | Stiftung der deutschen Wirtschaft | Studienstiftung<br />
des deutschen Volkes und des Evangelischen Studienwerks Villigst.<br />
Die Trägerschaft des Programms liegt beim <strong>Cusanuswerk</strong>.<br />
Auftaktveranstaltung: Rückblick<br />
Am 17. November wurde das Karriereförderprogramm im Bonner Gustav-Stresemann-<br />
Institut eröffnet. Die Nachwuchskräfte trafen sich mit ihren Förderinnen und Förderern<br />
zu einem ersten Austausch und zur Erarbeitung individueller Zielvereinbarungen.<br />
Nach einführenden Worten von Dr. Kerstin Dell, der Koordinatorin des Programms, und<br />
Dr. Claudia Lücking-Michel, Generalsekretärin des <strong>Cusanuswerk</strong>s, übermittelte Ulrich<br />
Schüller, der als Vertreter des BMBF anwesend war, Grüße der Bundesministerin Dr.<br />
Annette Schavan, die dem Programm einen guten Start und ebensolche Ergebnisse<br />
wünschte. Schüller stellte das Karriereförderprogramm in den Kontext der aktuellen<br />
Politik des BMBF, die sich insbesondere im Bereich der Hochschulpolitik und des Wissenschaftsmanagements<br />
um Nachwuchsförderung bemüht. „Das Fenster ist offen“: Mit<br />
diesen Worten brachte Schüller seine Hoffnung zum Ausdruck, am Ende des zweijährigen<br />
Projekts gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Förderinnen eine positive Bilanz<br />
ziehen zu können.<br />
Festrednerin des Vormittags war Prof. Dr. Brigitte<br />
Grass, die Gleichstellungsbeauftragte der Fachhochschule<br />
Bonn-Rhein-Sieg; sie beschrieb die Situation<br />
von Frauen im Berufsleben so: Eine „gläserne<br />
Decke“ liegt zwischen Mittel- und Topmanagement,<br />
die Frauen am Aufstieg hindert. Die Betreuung<br />
durch Förderinnen spiele vor diesem Hintergrund<br />
eine besondere Rolle, da es den Frauen nicht an der<br />
Qualifikation, oft aber an der Möglichkeit mangele,<br />
Netzwerke herzustellen.<br />
Anschließend erarbeiteten die Nachwuchskräfte und die Führungskräfte in verschiedenen<br />
Workshops an zwei Tagen zentrale Elemente zur erfolgreichen Gestaltung der Förderbeziehungen.<br />
Trainerinnen waren Sabine Jürgens-Krenzin (Oberursel) und Stefanie Neubeck<br />
(Berlin).<br />
10
A<br />
Bei einem so genannten „Netzwerkabend“ erhielten die TeilnehmerInnen der Auftaktveranstaltung<br />
zudem Gelegenheit, sich mit der Arbeit verschiedener Frauenverbände<br />
vertraut zu machen. Für den DAB (Deutscher Akademikerinnenbund) sprach Ingeborg<br />
Mehser, den BkdA (Bund katholischer deutscher Unternehmerinnen) stellte Elke Peters<br />
vor, über das Netzwerk BPW (Business and Professional Women) informierte Daniela<br />
Gurn, und für den Katholischen deutschen Frauenbund war Petra Hauprich-Wenner<br />
anwesend.<br />
Ausblick<br />
Für 2008 sind Weiterbildungsseminare geplant,<br />
deren Inhalte die spezifischen Bedürfnisse von<br />
Frauen in Führungspositionen berücksichtigen.<br />
Mehr Informationen gibt es unter<br />
www.cusanuswerk.de/html/foerd/fr_karrierefoerd.html<br />
11
<strong>2007</strong><br />
Auswahlarbeit
Grundförderung > 14 | Auswahlverfahren 2006/<strong>2007</strong> > 14 | Verfahren der endgültigen<br />
Aufnahme > 20 | Examensergebnisse Grundförderung > 21 | Graduiertenförderung > 22 |<br />
Auswahlverfahren in der Promotionsförderung > 22 | Mitgliederstand Promotionsförderung > 23 |<br />
Examensergebnisse Promotionsförderung > 25 | Eingereichte Promotionsschriften > 25<br />
B
Auswahlarbeit<br />
Grundförderung<br />
Über die Aufnahme von Bewerberinnen und Bewerber in die Grundförderung des <strong>Cusanuswerk</strong>s<br />
entscheiden vier Auswahlgremien:<br />
> Grundauswahlgremium für Studierende an Universitäten<br />
> Auswahlgremium für die Fachhochschulförderung<br />
> Jury für die Künstlerauswahl (für Studierende der Bildenden Künste an den<br />
Kunstakademien)<br />
> Auswahlgremium für die Musikerförderung (für Studierende an den Musikhochschulen)<br />
Neben den Professorinnen und Professoren sind jeweils der Leiter des <strong>Cusanuswerk</strong>s und<br />
ein bis zwei gewählte Vertreter der Konferenz für Hochschulpastoral Mitglieder in den<br />
Auswahlgremien.<br />
Das Recht, Bewerberinnen und Bewerber zum Auswahlverfahren vorzuschlagen, haben<br />
alle, die Gymnasien leiten, an der Hochschule lehren, in der Hochschulpastoral mitarbeiten<br />
oder selbst vom <strong>Cusanuswerk</strong> gefördert wurden. Gleichzeitig gibt es die Möglichkeit<br />
der Selbstbewerbung. Lediglich Studierende an Kunstakademien müssen von den Kontaktdozentinnen<br />
und Kontaktdozenten des <strong>Cusanuswerk</strong>s vorgeschlagen werden.<br />
Die Auswahlgremien prüfen im Rahmen eines nach Fachlisten getrennten Concours auf<br />
der Basis von Empfehlungsschreiben, Leistungsnachweisen, zwei wissenschaftlichen<br />
Gutachten, einer Stellungnahme der Hochschulpastoral und eines Auswahlgespräches<br />
mit einem Mitglied der Geschäftsstelle die fachliche und persönliche Eignung der Bewerberin<br />
oder des Bewerbers. Die Jury für die Künstlerauswahl bezieht ihre Entscheidung<br />
zudem auf Arbeiten der jungen Künstlerinnen und Künstler, die sie in einer gemeinsamen<br />
Auswahlausstellung zeigen. Der Sitzung des Auswahlgremiums der Musikerförderung<br />
geht ein Vorspiel voraus, bei dem sich die Bewerberinnen und Bewerber aus den Musikhochschulen<br />
präsentieren.<br />
Auswahlverfahren 2006/<strong>2007</strong><br />
Um Aufnahme in die Grundförderung bewarben sich im Jahre <strong>2007</strong> insgesamt 428<br />
Studentinnen und 287 Studenten. Es wurde also über 715 Bewerbungen entschieden,<br />
davon 93 von Studierenden an Fachhochschulen, 20 von Studierenden an Kunsthochschulen<br />
und 54 von Studierenden an Musikhochschulen.<br />
14
B<br />
Anwärterinnen und Anwärter nach Bewerbungsart 1996/1997 bis 2006/<strong>2007</strong><br />
Auswahlverfahren<br />
1996/97<br />
1997/98<br />
1998/99<br />
1999/00<br />
2000/01<br />
2001/02<br />
2002/03<br />
2003/04<br />
2004/05<br />
2005/06<br />
2006/07<br />
Höhere<br />
Schulen<br />
339<br />
309<br />
329<br />
269<br />
277<br />
322<br />
260<br />
297<br />
342<br />
330<br />
294<br />
Hochschulen<br />
(davon Kunst<br />
hochschulen)¹<br />
36 (17)<br />
41 (20)<br />
32 (18)<br />
63 (19)<br />
44 (17)<br />
61 (23)<br />
88 (25)<br />
85 (23)<br />
91 (27)<br />
70 (26)<br />
62 (20)<br />
Hochschul -<br />
pastoral<br />
13<br />
15<br />
9<br />
7<br />
20<br />
16<br />
8<br />
13<br />
11<br />
4<br />
6<br />
Altcusaner/<br />
Altcusanerinnen<br />
17<br />
16<br />
17<br />
14<br />
17<br />
22<br />
23<br />
13<br />
25<br />
34<br />
27<br />
Selbstbewerbungen<br />
210<br />
231<br />
237<br />
193<br />
187<br />
227<br />
233<br />
262<br />
351<br />
267<br />
326<br />
Gesamt<br />
w. m. ges.<br />
316<br />
331<br />
331<br />
283<br />
303<br />
380<br />
365<br />
407<br />
499<br />
414<br />
428<br />
299<br />
281<br />
293<br />
263<br />
242<br />
278<br />
247<br />
263<br />
321<br />
291<br />
287<br />
615<br />
612<br />
624<br />
546<br />
545<br />
648<br />
612<br />
670<br />
820<br />
705<br />
715<br />
¹ An den Kunsthochschulen ist keine Selbstbewerbung möglich.<br />
Insgesamt konnten 194 Bewerberinnen und Bewerber für ein Probejahr in die Förderung<br />
aufgenommen werden, 108 Damen und 86 Herren, was einer Aufnahmequote von<br />
27,1% entspricht. 521 Bewerberinnen und Bewerber wurden abgelehnt.<br />
Auswahlergebnisse 1996/1997 bis 2006/<strong>2007</strong> (Neubewerbungen)<br />
Auswahl -<br />
verfahren<br />
Aufnahme<br />
w. m.<br />
Aufnahme<br />
gesamt<br />
Rückstellungen<br />
Ablehnungen<br />
Bewerbungen<br />
gesamt<br />
1996/97<br />
1997/98<br />
1998/99<br />
1999/00<br />
2000/01<br />
2001/02<br />
2002/03<br />
2003/04<br />
2004/05<br />
2005/06<br />
2006/07<br />
67<br />
72<br />
67<br />
72<br />
69<br />
93<br />
84<br />
106<br />
107<br />
90<br />
108<br />
67<br />
54<br />
68<br />
64<br />
60<br />
76<br />
86<br />
78<br />
72<br />
56<br />
86<br />
134<br />
126<br />
135<br />
136<br />
129<br />
169<br />
170<br />
184<br />
179<br />
146<br />
194<br />
2<br />
0<br />
1<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
479<br />
486<br />
488<br />
410<br />
416<br />
479<br />
442<br />
486<br />
641<br />
559<br />
521<br />
615<br />
612<br />
624<br />
546<br />
545<br />
648<br />
612<br />
670<br />
820<br />
705<br />
715<br />
15
Auswahlarbeit<br />
Studierende an Universitäten, Technischen Hochschulen und Gesamthochschulen<br />
Am Auswahlverfahren für Studierende an Universitäten, Technischen Hochschulen und<br />
Gesamthochschulen nahmen 338 Studentinnen und 210 Studenten teil, insgesamt<br />
wurden also 548 Bewerbungen bearbeitet. Davon wurden in der Sitzung des Auswahlgremiums<br />
vom 27. bis zum 30. März <strong>2007</strong> in Kloster Banz 78 Damen und 65 Herren für<br />
ein Probejahr in das <strong>Cusanuswerk</strong> aufgenommen, was einer Aufnahmequote von 26,1%<br />
entspricht. 405 Bewerberinnen und Bewerber wurden abgelehnt.<br />
Bewerbungen nach Fachlisten<br />
Liste Fächergruppen Bewerbungen Anteil in % W M W % M %<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
Philosophie<br />
Geschichte,<br />
Sozialwissenschaften<br />
Germanistik, Journalistik<br />
Neu- und Altphilologie<br />
Theologie<br />
Jura<br />
Wirtschaftswissenschaften<br />
Psychologie, Pädagogik<br />
Medizin<br />
Mathematik, Informatik<br />
Physik, Geowissenschaften<br />
Biologie, Chemie<br />
Kunstwissenschaften<br />
Ingenieurwissenschaften<br />
9<br />
45<br />
36<br />
44<br />
38<br />
41<br />
34<br />
43<br />
112<br />
19<br />
48<br />
41<br />
12<br />
26<br />
1,6<br />
8,2<br />
6,6<br />
8,0<br />
6,9<br />
7,5<br />
6,2<br />
7,9<br />
20,4<br />
3,5<br />
8,8<br />
7,5<br />
2,2<br />
4,7<br />
2<br />
28<br />
28<br />
39<br />
21<br />
23<br />
16<br />
36<br />
81<br />
8<br />
16<br />
29<br />
7<br />
4<br />
7<br />
17<br />
8<br />
5<br />
17<br />
18<br />
18<br />
7<br />
31<br />
11<br />
32<br />
12<br />
5<br />
22<br />
22,2<br />
62,2<br />
77,8<br />
88,6<br />
55,3<br />
56,1<br />
47,1<br />
83,7<br />
72,3<br />
42,1<br />
33,3<br />
70,7<br />
58,3<br />
15,4<br />
77,8<br />
37,8<br />
22,2<br />
11,4<br />
44,7<br />
43,9<br />
52,9<br />
16,3<br />
27,7<br />
57,9<br />
66,7<br />
29,3<br />
41,7<br />
84,6<br />
Gesamt 548 100 338 210 61,7 38,3<br />
16
B<br />
Aufnahmen nach Fachlisten<br />
Liste Fächergruppen Aufnahmen Quote Aufn. W Aufn. M W% M%<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
Philosophie<br />
Geschichte,<br />
Sozialwissenschaften<br />
Germanistik, Journalistik<br />
Neu- und Altphilologie<br />
Theologie<br />
Jura<br />
Wirtschaftswissenschaften<br />
Psychologie, Pädagogik<br />
Medizin<br />
Mathematik, Informatik<br />
Physik, Geowissenschaften<br />
Biologie, Chemie<br />
Kunstwissenschaften<br />
Ingenieurwissenschaften<br />
3<br />
11<br />
9<br />
11<br />
10<br />
10<br />
9<br />
11<br />
29<br />
5<br />
14<br />
10<br />
4<br />
7<br />
33,3<br />
24,4<br />
25,0<br />
25,0<br />
26,3<br />
24,4<br />
26,5<br />
25,6<br />
25,9<br />
26,3<br />
29,2<br />
24,4<br />
33,3<br />
26,9<br />
0<br />
7<br />
7<br />
9<br />
6<br />
6<br />
3<br />
7<br />
20<br />
2<br />
2<br />
6<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
2<br />
2<br />
4<br />
4<br />
6<br />
4<br />
9<br />
3<br />
12<br />
4<br />
3<br />
5<br />
00,0<br />
63,6<br />
77,8<br />
81,8<br />
60,0<br />
60,0<br />
33,3<br />
63,6<br />
69,0<br />
40,0<br />
14,3<br />
60,0<br />
25,0<br />
28,6<br />
100<br />
36,4<br />
22,2<br />
18,2<br />
40,0<br />
40,0<br />
66,7<br />
36,4<br />
31,0<br />
60,0<br />
85,7<br />
40,0<br />
75,0<br />
71,4<br />
Gesamt 143 26,1 78 65 54,5 45,5<br />
Studierende an Fachhochschulen<br />
Von insgesamt 169 zu den Auswahlverfahren für Studierende an Fachhochschulen zugelassenen<br />
Bewerberinnen und Bewerber nahmen im Berichtsjahr 93 Fachhochschulstudierende<br />
an beiden Auswahlverfahren teil (Vorjahr: 105). Um Aufnahme in die Förderung<br />
bewarben sich 58 Studentinnen (2006: 65) und 35 Studenten (2006: 40), davon 29 im<br />
Frühjahr und 64 im Herbst <strong>2007</strong>.<br />
Das Auswahlgremium kam am 21. April und am 27. Oktober in der Geschäftsstelle des<br />
<strong>Cusanuswerk</strong>s zusammen und ließ sich am Vorabend über bedeutsame Institutionen der<br />
Wissenschaftsstadt Bonn unterrichten: Im Frühjahr führt Dr. Wilfred Geominy als Kustos<br />
durch die Antikensammlung der Universität Bonn, im Herbst führte Stefan Hartmann<br />
durch das Forschungszentrum caesar.<br />
Im Berichtszeitraum für ein Probejahr neu aufgenommen wurden 30 Bewerberinnen und<br />
Bewerber (2006: 24), was einer Aufnahmequote von 32,2 % entspricht (2006: 22,9 %).<br />
Darunter befinden sich 20 Studentinnen und 10 Studenten.<br />
17
Auswahlarbeit<br />
Bewerbungen um Aufnahmen nach Fachlisten<br />
Fachliste Bewerbungen Aufnahmen<br />
w. m. gesamt w. m. gesamt<br />
FH-Liste 1 Soziales<br />
FH-Liste 2 Technik<br />
FH-Liste 3 Wirtschaft<br />
FH-Liste 4 Kunst/Design/Gestaltung<br />
31<br />
9<br />
15<br />
10<br />
Gesamt 65 40 105 15 9 24<br />
5<br />
13<br />
15<br />
7<br />
36<br />
22<br />
30<br />
17<br />
8<br />
2<br />
2<br />
3<br />
1<br />
3<br />
5<br />
0<br />
9<br />
5<br />
7<br />
3<br />
Von den Nominierungen beruhten 52 auf Selbstbewerbungen. Auf Nominierungen von<br />
Lehrenden an Fachhochschulen gingen 28 Bewerbungen zurück, 8 kamen durch einen<br />
Schulvorschlag und 3 durch Vorschläge von Altcusanern zu Stande.<br />
Über Bewerberzahlen und Aufnahmequoten von Fachhochschulstudierenden in den<br />
vergangenen zehn Jahren informiert folgende Tabelle:<br />
Aufnahmejahr Bewerbungen Aufnahmen Quote<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
w. m. gesamt w. m. gesamt<br />
27<br />
32<br />
30<br />
42<br />
32<br />
50<br />
72<br />
59<br />
79<br />
65<br />
58<br />
24<br />
24<br />
22<br />
36<br />
27<br />
38<br />
34<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
51<br />
56<br />
52<br />
78<br />
59<br />
88<br />
106<br />
109<br />
124<br />
105<br />
93<br />
10<br />
10<br />
9<br />
13<br />
6<br />
13<br />
18<br />
17<br />
16<br />
15<br />
20<br />
4<br />
4<br />
5<br />
6<br />
8<br />
6<br />
10<br />
10<br />
9<br />
9<br />
10<br />
14<br />
14<br />
14<br />
19<br />
14<br />
19<br />
28<br />
27<br />
25<br />
24<br />
30<br />
27,5<br />
25,0<br />
26,9<br />
24,4<br />
23,7<br />
21,6<br />
26,4<br />
24,8<br />
20,2<br />
22,9<br />
32,2<br />
Studierende an Kunsthochschulen<br />
Von den Kontaktdozentinnen und Kontaktdozenten an den Kunsthochschulen in<br />
Deutschland wurden im Kunstauswahlverfahren 2006/<strong>2007</strong> 20 Bewerberinnen und Bewerber<br />
vorgeschlagen: 8 weibliche und 12 männliche Bewerber. Nach den zur Verfügung<br />
stehenden Mitteln konnten bis zu neun Stipendien vergeben werden.<br />
Die Auswahlausstellung aller Bewerberinnen und Bewerber fand vom 7. März bis zum<br />
9. April <strong>2007</strong> in der Erfurter Kunsthalle statt. Die Ausstellung „First View“, mit der sich<br />
Künstlerinnen und Künstler um eine Förderung durch das <strong>Cusanuswerk</strong> bewarben,<br />
vermittelte einen Eindruck von der Vielfalt jungen Kunstschaffens aus ganz Deutschland:<br />
Das Spektrum der Fächer der rund 25 Künstlerinnen und Künstler reichte von Bildhauerei<br />
18
B<br />
über Fotografie, Videokunst und Malerei bis hin zu Keramischer Plastik. Die besondere<br />
Herausforderung und zugleich der besondere Reiz dieser Ausstellung lag darin, das sie<br />
von den Künstlerinnen und Künstlern gemeinsam kuratiert wurde. Es kam also nicht<br />
nur darauf an, den richtigen Ort für die eigene Arbeit im Ausstellungsraum zu finden,<br />
sondern im Dialog mit den anderen Bewerberinnen und Bewerbern ein Konzept zu entwickeln,<br />
das die individuellen Positionen zur Geltung kommen und in eine beziehungsreiche<br />
Spannung treten ließ.<br />
Das Kunstauswahlgremium tagte am 5. und<br />
6. März in der Kunsthalle, um die Arbeiten der<br />
Künstlerinnen und Künstler zu begutachten.<br />
Der Jury gehörten Prof. Dr. Richard Hoppe-<br />
Sailer (Bochum), Prof. Norbert Radermacher<br />
(Kassel/Berlin), Prof. Ulrich Erben (Düsseldorf),<br />
Prof. Elisabeth Wagner (Kiel), Hannah<br />
Aldick (Freiburg) und Prof. Dr. Josef Wohlmuth<br />
(Bonn) an.<br />
Neu in das <strong>Cusanuswerk</strong> aufgenommen wurden drei Künstlerinnen und fünf Künstler.<br />
Die übrigen Bewerbungen wurden abgelehnt.<br />
Auswahlergebnisse 1997/98 bis 2006/07<br />
Jahr Bewerbungen Aufnahmen<br />
weiblich männlich gesamt weiblich männlich gesamt<br />
1997/98<br />
1998/99<br />
1999/00<br />
2000/01<br />
2001/02<br />
2002/03<br />
2003/04<br />
2004/05<br />
2005/06<br />
2006/07<br />
11<br />
6<br />
11<br />
7<br />
16<br />
15<br />
11<br />
16<br />
15<br />
8<br />
9<br />
9<br />
8<br />
10<br />
7<br />
10<br />
14<br />
11<br />
11<br />
12<br />
20<br />
15<br />
19<br />
17<br />
23<br />
25<br />
25<br />
27<br />
26<br />
20<br />
3<br />
4<br />
5<br />
3<br />
7<br />
3<br />
2<br />
4<br />
5<br />
3<br />
4<br />
3<br />
2<br />
4<br />
1<br />
4<br />
6<br />
4<br />
4<br />
5<br />
4<br />
7<br />
7<br />
7<br />
8<br />
7<br />
8<br />
8<br />
9<br />
8<br />
Studierende an Musikhochschulen<br />
Das Auswahlverfahren für Studierende an Musikhochschulen fand <strong>2007</strong> zum vierten<br />
Mal statt. In der Vorauswahlrunde wurden aus 54 Bewerbungen 37 ausgewählt, die zur<br />
zweiten Runde zugelassen wurden.<br />
19
Auswahlarbeit<br />
Die Vorspiele fanden am 19. und 20. Oktober <strong>2007</strong> in der Musikhochschule Köln statt.<br />
Eine Jury bestehend aus acht Musikhochschulprofessorinnen und -professoren gab ihr<br />
fachliches Votum ab. Das Auswahlgremium der Musikerförderung, dem drei Vertreter<br />
dieser Jury sowie der Leiter des <strong>Cusanuswerk</strong>s und die gewählte Vertreterin der Konferenz<br />
für Hochschulpastoral angehörten, entschied in seiner Sitzung am 21. Oktober über<br />
die Stipendienvergabe: 13 Musikerinnen und Musiker konnten ein Stipendium zunächst<br />
für ein Probejahr erhalten; das entspricht einer Aufnahmequote von rund 24 Prozent.<br />
Details sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen.<br />
Bewerbungen und Aufnahmen im Auswahlverfahren der Musikerförderung seit 2004<br />
Jahr Bewerbungen in der Vorauswahl Aufnahmen<br />
w m ges. w m ges. w m ges.<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
<strong>2007</strong><br />
22<br />
37<br />
24<br />
27<br />
21<br />
20<br />
22<br />
27<br />
43<br />
57<br />
46<br />
54<br />
17<br />
25<br />
18<br />
19<br />
17<br />
16<br />
19<br />
18<br />
34<br />
41<br />
37<br />
37<br />
9<br />
5<br />
6<br />
7<br />
4<br />
3<br />
6<br />
6<br />
13<br />
08<br />
12<br />
13<br />
Verfahren der endgültigen Aufnahme<br />
Den verschiedenen Auswahlgremien lagen im Jahr <strong>2007</strong> insgesamt 153 Anträge zur<br />
endgültigen Aufnahme in die Förderung vor.<br />
104 Anträge entfielen auf Studierende an Universitäten und Technischen Hochschulen,<br />
davon waren 10 Antragstellerinnen und Antragsteller in der verlängerten Probezeit. 92<br />
Stipendiatinnen und Stipendiaten wurden endgültig aufgenommen. In 10 Fällen wurde<br />
eine Verlängerung der Probezeit um ein Jahr ausgesprochen. Nicht endgültig aufgenommen<br />
wurden 2 Stipendiatinnen und Stipendiaten. 5 Stipendiatinnen und Stipendiaten<br />
schieden auf eigenen Wunsch aus.<br />
Auf die an einer Fachhochschule studierenden Cusanerinnen und Cusaner entfielen<br />
insgesamt 28 Anträge. 23 Bewerberinnen und Bewerber wurden endgültig aufgenommen.<br />
In 5 Fällen wurde die Probezeit verlängert, da die Stipendiatinnen und Stipendiaten<br />
bislang keine Möglichkeit hatten, an einer Ferienakademie teilzunehmen.<br />
Die endgültige Aufnahme beantragten im Rahmen des Auswahlverfahrens Musik 12<br />
Stipendiatinnen und Stipendiaten. Alle Musikerinnen und Musiker wurden endgültig<br />
aufgenommen.<br />
In der Künstlerförderung lagen dem Gremium 9 Anträge zur endgültigen Aufnahme<br />
vor, die alle genehmigt werden konnten.<br />
20
B<br />
Endgültige Aufnahmen 1996/97 bis 2006/07<br />
Zeitraum Aufnahmen Verlängerungen Ablehnungen gesamt auf eigenen Wunsch<br />
ausgeschieden<br />
1996/97<br />
1997/98<br />
1998/99<br />
1999/00<br />
2000/01<br />
2001/02<br />
2002/03<br />
2003/04<br />
2004/05<br />
2005/06<br />
2006/07<br />
148<br />
133<br />
119<br />
122<br />
129<br />
121<br />
151<br />
150<br />
178<br />
165<br />
136<br />
9<br />
6<br />
7<br />
15<br />
7<br />
7<br />
16<br />
29<br />
19<br />
17<br />
15<br />
3<br />
4<br />
3<br />
0<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
8<br />
7<br />
2<br />
160<br />
143<br />
129<br />
137<br />
139<br />
130<br />
168<br />
179<br />
205<br />
189<br />
153<br />
2<br />
2<br />
2<br />
5<br />
6<br />
5<br />
6<br />
4<br />
6<br />
5<br />
5<br />
Examensergebnisse Grundförderung<br />
Im Berichtsjahr <strong>2007</strong> wurden dem <strong>Cusanuswerk</strong> insgesamt 143 Studienabschlüsse<br />
grundständig geförderter Stipendiatinnen und Stipendiaten mitgeteilt. In dieser Zahl<br />
sind auch die Abschlüsse einbezogen, die bereits im Jahr 2005 erworben, jedoch erst im<br />
Jahr <strong>2007</strong> mitgeteilt wurden.<br />
Examensergebnisse Grundförderung<br />
Prädikat Staatsexamina Diplome und<br />
Magister<br />
mit Auszeichnung<br />
sehr gut<br />
gut<br />
voll befriedigend<br />
befriedigend<br />
andere<br />
ohne Angabe<br />
5<br />
17<br />
18<br />
2<br />
9<br />
0<br />
1<br />
15<br />
51<br />
14<br />
0<br />
1<br />
0<br />
2<br />
Bachelor und<br />
Magister<br />
0<br />
1<br />
3<br />
0<br />
0<br />
6<br />
8<br />
gesamt<br />
20<br />
69<br />
35<br />
2<br />
1<br />
6<br />
10<br />
prozentual<br />
14,0<br />
48,3<br />
21,8<br />
1,4<br />
0,8<br />
4,2<br />
7,0<br />
Gesamt 43 82 18 143 100,0<br />
21
Auswahlarbeit<br />
Mitgliederstand Grundförderung<br />
<strong>Cusanuswerk</strong> 31.03.<strong>2007</strong> 31.05.<strong>2007</strong> 15.09.<strong>2007</strong> 31.12.<strong>2007</strong><br />
Stipendiatenzahlen <strong>2007</strong> finanziell<br />
gefördert<br />
finanziell<br />
gefördert<br />
finanziell<br />
gefördert<br />
finanziell<br />
gefördert<br />
Grundförderung 345 377 388 408<br />
Grundförderung MA 6 6 8 10<br />
Künstlerförderung 26 29 29 19<br />
Musikerförderung 15 15 15 25<br />
Ergänzungsstudium 7 7 6 6<br />
Summe 402 437 449 469<br />
Zur Probe im 1. Jahr nach Aufnahme<br />
Grundförderung 144 144 144 137<br />
Grundförderung BA 11 11 12 12<br />
Grundförderung MA 0 0 2<br />
Künsterförderung 8 8 8 8<br />
Musikerförderung 14 14 14 12<br />
Summe (zur Probe) 177 177 178 171<br />
Summe (ohne FH) 579 614 627 640<br />
Grundförderung FH 33 37 37 37<br />
Grundförderung FH BA 0 0 0 1<br />
Grundförderung FH MA 2 2 2 1<br />
Ergänzungsstudium FH 3 3 5 7<br />
Summe (FH) 38 42 44 46<br />
22
B<br />
Zur Probe im 1. Jahr nach Aufnahme<br />
Grundförderung FH 26 26 26 24<br />
Grundförderung FH BA 4 4 4 7<br />
Grundförderung FH MA 0 0 0<br />
Summe (FH zur Probe) 30 30 30 31<br />
Summe (FH) 68 72 74 77<br />
Anzahl Grundförderung 647 686 701 717<br />
23
Auswahlarbeit<br />
Graduiertenförderung<br />
Ein Auswahlgremium, dem derzeit 14 Professorinnen und Professoren verschiedener<br />
Fachbereiche, ein Vertreter der Hochschulpastoral sowie der Leiter des <strong>Cusanuswerk</strong>s angehören,<br />
entscheidet über die Aufnahme in die Promotionsförderung. Im Rahmen eines<br />
nach Fachlisten organisierten Vergleichsverfahrens prüfen die Mitglieder des Auswahlgremiums<br />
die fachliche Qualifikation und die persönliche Eignung der Bewerberinnen<br />
und Bewerber. Dabei berücksichtigen sie Arbeits- und Zeitplan des Dissertationsprojekts,<br />
zwei Hochschullehrergutachten, eine Stellungnahme aus der Hochschulpastoral<br />
sowie die Eindrücke aus dem Kolloquium mit einem Mitglied der Geschäftsstelle.<br />
Auswahlverfahren in der Promotionsförderung <strong>2007</strong><br />
Die diesjährigen Auswahlsitzungen für die Promotionsförderung fanden am 27. und 28.<br />
April sowie vom 12. bis 14. Oktober <strong>2007</strong> in der Geschäftsstelle in Bonn statt. In diesem<br />
Rahmen ließen sich die Gremiumsmitglieder auch über kulturell bedeutsame Einrichtungen<br />
der Kultur- und Wissenschaftsstadt Bonn unterrichten: Im Frühjahr führte Regional-<br />
Kantor Markus Karas die große Klais-Orgel im Bonner Münster vor, im Herbst führte der<br />
Rektor der Botanischen Gärten der Universität Bonn, Prof. Dr. Wilhelm Barthlott vom<br />
Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen, durch seine Anlage und erläuterte aktuelle<br />
Forschungsvorhaben und Entwicklungen in einem der traditionsreichsten Botanischen<br />
Gärten in Deutschland.<br />
Während die Frühjahrs-Sitzung als interne Auswahl über 20 cusanische Bewerberinnen<br />
und Bewerber durchgeführt werden musste (16 Aufnahmen, eine Wiedervorlage), lagen<br />
zur Herbst-Sitzung 133 Anträge vor (davon neun cusanische). Nach Vorauswahl (zwanzig<br />
Bewerbungen scheiterten in der internen Sichtung) und sukzessivem Rückzug von 16<br />
weiteren Bewerbungen, während des Verfahrens entschied das Gremium im Oktober<br />
über 97 Anträge von Promovendinnen und Promovenden Es wurden 35 Anträge positiv<br />
und 60 negativ beschieden, zudem eine Wiedervorlage und eine empfohlene Wiederbewerbung<br />
ausgesprochen. Insgesamt wurden damit in <strong>2007</strong> 51 Stipendiaten (davon 26<br />
Frauen und 25 Männer) neu in die Promotionsförderung des <strong>Cusanuswerk</strong>s aufgenommen.<br />
Die Aufnahmequote für externe Bewerberinnen und Bewerber betrug 29,5%.<br />
24
B<br />
Mitgliederstand Promotionsförderung<br />
Im Jahr <strong>2007</strong> wurden insgesamt 208 Promovendinnen und Promovenden (114 Damen<br />
und 94 Herren) gefördert. Über die Verteilung der Fachrichtungen in der Graduiertenförderung<br />
gibt die nachstehende Tabelle Auskunft:<br />
Mitgliederstand Promotionsförderung<br />
Fachrichtung in der Förderung <strong>2007</strong> m w gesamt<br />
Ägyptologie<br />
Allgemeine Sprachwissenschaft/Indogermanistik<br />
Alte Geschichte<br />
Altorientalistik<br />
Amerikanistik<br />
Anglistik<br />
Archäologie<br />
Architektur<br />
Biochemie<br />
Biologie<br />
BWL / Banken<br />
BWL / Wirtschaftsrecht<br />
Chemie<br />
Computerlinguistik<br />
Deutsch als Fremdsprache<br />
Didaktik der Physik<br />
Elektro- und Informationstechnik<br />
Erziehungswissenschaft/Pädagogik<br />
Erziehungswiss./ Erwachsenenpädagogik<br />
Ethik<br />
Forstwissenschaft , - wirtschaft<br />
Geoökologie/Biogeographie<br />
Germanistik<br />
Geschichte<br />
Informatik<br />
Islamwissenschaften<br />
Jura<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
1<br />
0<br />
1<br />
1<br />
1<br />
4<br />
1<br />
1<br />
5<br />
1<br />
0<br />
1<br />
1<br />
1<br />
0<br />
1<br />
1<br />
0<br />
1<br />
8<br />
1<br />
1<br />
8<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
0<br />
6<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
1<br />
0<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
1<br />
1<br />
4<br />
3<br />
0<br />
1<br />
8<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
4<br />
3<br />
4<br />
4<br />
1<br />
10<br />
1<br />
1<br />
5<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
2<br />
1<br />
2<br />
1<br />
5<br />
11<br />
1<br />
2<br />
16<br />
25
Auswahlarbeit<br />
Fachrichtung in der Förderung <strong>2007</strong>: m w gesamt<br />
Katholische Theologie<br />
Klassische Archäologie<br />
Klassische Philologie<br />
Kunstgeschichte<br />
Lateinische Philologie<br />
Linguistik<br />
Literaturwissenschaften<br />
Maschinenbau/ -wesen<br />
Mathematik<br />
Mediengestaltung<br />
Medienwissenschaften<br />
Mittelalterliche Geschichte<br />
Musikwissenschaften<br />
Neuere Deutsche Literaturwissenschaft<br />
Neuere Geschichte<br />
Neuere u. neueste Geschichte<br />
Neurowissenschaften<br />
Pharmakologie/Toxikologie<br />
Philologie<br />
Philosophie<br />
Physik<br />
Politik / Politikwissenschaften<br />
Psychobiologie<br />
Psychologie<br />
Romanistik<br />
Semiotik<br />
Sinologie<br />
Slawistik<br />
Sonderpädagogik<br />
Sozialwissenschaft<br />
Soziologie<br />
Sportwissenschaften<br />
Theaterwissenschaft<br />
Umweltwissenschaften (Zus.)<br />
Ur- und Frühgeschichte<br />
Völkerkunde/Ethnologie<br />
VWL, BWL, WiSo<br />
Werkstoffwissenschaften<br />
Wirtschaftsgeschichte<br />
Wirtschaftsinformatik<br />
Zoologie<br />
4<br />
0<br />
0<br />
3<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
1<br />
4<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
0<br />
0<br />
7<br />
8<br />
1<br />
1<br />
1<br />
0<br />
0<br />
1<br />
1<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
2<br />
1<br />
0<br />
1<br />
4<br />
0<br />
1<br />
1<br />
2<br />
3<br />
2<br />
1<br />
6<br />
2<br />
1<br />
5<br />
1<br />
0<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
1<br />
1<br />
4<br />
2<br />
4<br />
0<br />
10<br />
3<br />
1<br />
1<br />
1<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2<br />
1<br />
0<br />
1<br />
2<br />
4<br />
2<br />
0<br />
0<br />
1<br />
7<br />
2<br />
1<br />
9<br />
2<br />
1<br />
7<br />
1<br />
2<br />
1<br />
1<br />
2<br />
5<br />
1<br />
3<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
11<br />
10<br />
5<br />
1<br />
11<br />
3<br />
1<br />
2<br />
2<br />
2<br />
1<br />
2<br />
2<br />
3<br />
1<br />
1<br />
3<br />
8<br />
2<br />
1<br />
1<br />
3<br />
Summe 94 114 208<br />
26
B<br />
Examensergebnisse Promotionsförderung<br />
Im Berichtsjahr wurden im Bereich der Promotionsförderung 57 Abschlüsse gemeldet.<br />
Die nachfolgende Tabelle bietet eine Aufschlüsselung nach Prädikaten:<br />
Examensergebnisse Promotionsförderung<br />
Prädikat<br />
summa cum laude / mit Auszeichnung<br />
magna cum laude<br />
cum laude<br />
rite / bestanden<br />
ohne Note<br />
Anzahl der Abschlüsse<br />
absolut<br />
prozentual<br />
23<br />
32<br />
1<br />
0<br />
1<br />
40 %<br />
56 %<br />
2 %<br />
0<br />
2 %<br />
Gesamt 57 100 %<br />
Eingereichte Promotionsschriften<br />
Die mit einem cusanischen Promotionsstipendium geförderten und <strong>2007</strong> der Hausbibliothek<br />
der Geschäftsstelle zur Verfügung gestellten Promotionsschriften behandelten<br />
folgende Themen:<br />
Beck, Marcus<br />
Das Paläolithikum des Großen Schulerlochs. Eine Studie zu Klassifikation und Interpretation<br />
mittelpaläolithischer Inventare und Artefakte<br />
Brüx, Angela<br />
Untersuchungen zur Rolle der V-ATPase für die Zellstreckung anhand der det3-Mutante<br />
Buß, Claudia<br />
Pre and Postnatal Programming of Hypothalemic-Pituitary-Adrenal Axis Related<br />
Outcomes – Potential Causes of Interindividual Variability in Disease Susceptibility<br />
Cursiefen, Stephan<br />
Formen des logischen Allwissens. Eine problemorientierte Darstellung modallogischer<br />
Systeme<br />
Dausner, René<br />
Schreiben wie ein Toter – Poetologisch-theologische Analysen zum deutschsprachigen<br />
Werk des israelisch-jüdischen Dichters Elazar Benyoëtz<br />
Frank, Elisabeth<br />
Neurobiologische Korrelate der Angst: Stress- und Depressionsforschung am<br />
Tiermodell Ratte<br />
27
Auswahlarbeit<br />
Frings, Andreas<br />
Sowjetische Schriftpolitik zwischen 1917 und 1941. Eine handlungstheoretische Analyse<br />
Gaida, Peter<br />
Ausländische Arbeitskompanien (GTE) in Frankreich und Französisch-Nordafrika<br />
1940–1944<br />
Groll, Stephan<br />
Die Vorenthaltung einer sozialen Realitätsbildung in der Kommunikation mit<br />
stigmatisierten Fremdgruppenzugehörigen<br />
Herklotz, Friederike<br />
Princeps und Pharao – Der Kult des Augustus in Ägypten<br />
Hoffmann, Magdalena<br />
Der Standard des Guten bei Aristoteles: Regularität im Unbestimmten.<br />
Aristoteles´Nikomachische Ethik als Gegenstand der Partikularismus-<br />
Generalismus-Debatte<br />
Hoffmann, Veronika<br />
Vermittelte Offenbarung. Paul Ricoeurs Philosophie als Herausforderung der Theologie<br />
Höttges, Bärbel<br />
Faith Matters: Religion, Ethnicity and Survival in Toni Morrisions and<br />
Louise Erdrichs Fiction<br />
Mertens, Annette<br />
Himmlers Klostersturm Der Angriff auf katholische Einrichtungen im Zweiten Weltkrieg<br />
und die Wiedergutmachung nach 1945<br />
Quisinsky, Michael<br />
Geschichtlicher Glaube in einer geschichtlichen Welt. Der Beitrag von M.-D. Chenu,<br />
Y. Congar und H.-M. Féret zum II. Vaticanum<br />
Reyheller, Carsten<br />
Anionenrezeptoren aus einfach und zweifach verbrückten Bis(cyclopeptiden)<br />
Rubio Sierra, Francisco Xavier<br />
Controlled surface manipulation at the nanometer scale based on the atomic<br />
force microscope<br />
Schmidl, Petra<br />
Volkstümliche astronomische Abhandlungen aus dem mittelalterlichen arabischislamischen<br />
Kulturraum. Zur Bestimmung der Gebetszeiten und der Qibla bei al-AîbaÊï,<br />
Ibn RaÊïq und al-Fârisï<br />
28
B<br />
Schweisthal, Olaf<br />
Der Cortisol Awakening Response in der Diagnostik stressbezogener Erkrankungen<br />
Serries, Dorothee<br />
Visionen in Vitrinen. Konzepte bundesdeutscher Technikmuseen der 1950er bis<br />
1980er Jahre<br />
Sing, Bernd<br />
Pisot Substitutions and Beyond<br />
Tomczyk, Anna<br />
Katholischer Diskurs im Zeitalter der Moderne. Englische Schriftsteller des „Catholic<br />
Literary Revival“ von 1890–1940<br />
Tröster, Manuel<br />
Themes, Character, and Politics in Plutarchs „Life of Lucullus“.The Construction<br />
of a Roman Aristocrat<br />
Vollmer, Frank<br />
Die politische Kultur des italienischen Faschismus. Politikvermittlung und Herrschaftslegitimation<br />
an zwei lokalen Beispielen: Arezzo und Terni<br />
von Weyhe, Ferdinand<br />
A.E. Wassermann. Eine rechtshistorische Fallstudie zur „Arisierung“ zweier Privatbanken<br />
Wege, Donat<br />
Religion im Arbeitsverhältnis<br />
Wieckowski, Bartosz Georg<br />
Modality Without Reference. An Alternative Semantics for Substitutional Quantified<br />
Modal Logic and its Philosophical Significance<br />
Wiener, Michael<br />
Das Mandat des UN-Sonderberichterstatters über Religions- oder Weltanschauungsfreiheit<br />
Wiesheu, Annette<br />
Die Hirtenrede des Johannesevangeliums. Wandlungen in der Interpretation eines<br />
biblischen Textes im Mittelalter (6.–12. Jahrhundert)<br />
Zech, Eva<br />
Gewebebanken für Forschung und Therapie – rechtliche Grundlagen und Grenzen<br />
Zenzen, Nicolas<br />
Das edle Ungeheuer. Die Semantik des Löwen in Bildwerken des antiken Vorderen<br />
Orients und Griechenlands<br />
29
<strong>2007</strong><br />
Bildungsveranstaltungen
Jahrestreffen > 30 |Ferienakademien > 34 |Graduiertentagungen > 51 | Auslandsveranstaltungen<br />
> 56 | Abschluss-Seminar > 60 | Fachschaftstagungen > 65<br />
C
Bildungsveranstaltungen<br />
Förderung im <strong>Cusanuswerk</strong> konfrontiert mit neuen Themen, anderen Biographien und<br />
mit den eigenen Entscheidungen. Sie versteht sich als Aufforderung, den eigenen Weg<br />
zu gehen, und als Ermutigung zur Übernahme öffentlicher Verantwortung.<br />
Neben der finanziellen Unterstützung durch das Stipendium, der geistlichen Begleitung<br />
und der tutoralen Beratung ist das studienbegleitende Bildungsprogramm der Kern<br />
cusanischer Förderung. Es dient nicht der Vermittlung von Expertenwissen, das durch<br />
Spezialisierung charakterisiert ist, sondern der Bildung auf den anderen hin – der Kommunikationsbereitschaft<br />
und der Fähigkeit zum interdisziplinären Dialog.<br />
Das Jahrestreffen, die Ferienakademien, Graduiertentagungen, Auslandsveranstaltungen,<br />
Abschlussseminare und Fachschaftstagungen waren daher so konzipiert, dass sie<br />
Raum zur aktiven Mitgestaltung der Stipendiatinnen und Stipendiaten gaben – im Blick<br />
auf die vielfältigen intellektuellen, musischen, kreativen, emotionalen und sozialen<br />
Begabungen.<br />
JAHRESTREFFEN<br />
Thema: Global Governance –<br />
Chancen und Grenzen<br />
eines politischen Konzepts<br />
Zeit: 1. bis 3. Juni <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Tagungs-und<br />
Konferenzzentrum,<br />
Schloss Eringerfeld, Geseke<br />
Freitag, 1. Juni <strong>2007</strong><br />
13.00 Cusanerkonferenz<br />
15.00 Treffen der neu aufgenommenen Studierenden in der Grundförderung<br />
15.00 Treffen der Promovierenden<br />
16.00 Treffen der Studierenden an Fachhochschulen<br />
16.00 Treffen der Studierenden aus der Künstlerförderung<br />
16.00 Treffen der Studierenden aus der Musikerförderung<br />
17.00 Eröffnung des Jahrestreffens<br />
Prof. Dr. Josef Wohlmuth<br />
32
C<br />
Bericht aus der Geschäftsstelle<br />
Dr. Claudia Lücking-Michel<br />
18.00 Eröffnungsgottesdienst<br />
Weihbischof Prof. Dr. Paul Wehrle<br />
19.00 Abendessen<br />
20.15 Global Governance.<br />
Chancen und Grenzen eines politischen Konzepts<br />
Hauptvortrag<br />
Prof. Dr. Hanns Maull, Universität Trier<br />
21.30 Come together<br />
Samstag, 2. Juni <strong>2007</strong><br />
07.45 Morgengebet<br />
08.15 Frühstück<br />
09. 15 Arbeitsgruppen<br />
1. Klima – Verantwortung für die fernen Nächsten<br />
Prof. Dr. Lukas Meyer, Universität Bern<br />
Moderation: Dr. Nikolaus Schneider, <strong>Cusanuswerk</strong><br />
2. Global Governance: Rolle der Kirchen<br />
Gertrud Casel, Geschäftsführerin Justitia et Pax, Bonn<br />
Moderation: Dr. Claudia Lücking-Michel, <strong>Cusanuswerk</strong><br />
3. Global Governance und weltweite Armutsbekämpfung.<br />
Zur Bedeutung der Millenniumsentwicklungsziele der<br />
Vereinten Nationen<br />
Prof. DDr. Johannes Wallacher, Philosophisch-Theologische<br />
Hochschule, München<br />
Moderation: Dr. Ingrid Reul, <strong>Cusanuswerk</strong><br />
4. Afrikas Perspektive – Europas Politik<br />
Die VENRO Initiative zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft<br />
Dr. Hildegard Hagemann, VENRO Steering-Committee,<br />
Justitia et Pax, Bonn<br />
Moderation: Dr. Thorsten Wilhelmy, <strong>Cusanuswerk</strong><br />
33
Bildungsveranstaltungen<br />
5. Konkrete Herausforderungen für die internationale<br />
Gemeinschaft: Die Zukunft des Nahen Ostens<br />
Andreas Maurer, Evangelisches Missionswerk, Stuttgart<br />
Moderation: Dr. Stefan Raueiser , <strong>Cusanuswerk</strong><br />
6. Wie geht es weiter mit dem Europaprojekt?<br />
Resümee der deutschen Ratspräsidentschaft<br />
Dr. Peter Bauch, Politikberater, Berlin<br />
Moderation: Dr. Gudrun Tegeder, <strong>Cusanuswerk</strong><br />
Parallel zu den Arbeitsgruppen findet bis mittags im Vorraum des Gästehauses Dicke<br />
Birken ein Markt der Möglichkeiten statt, auf dem sich folgende Organisationen mit<br />
Informationsständen präsentieren: Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe e.V., BDKJ<br />
Rottenburg Stuttgart, Justitia et Pax, Initiative Teilen, Misereor, Päpstliches Missionswerk<br />
„Die Sternsinger“<br />
10.30 Stehkaffee<br />
11.00 Arbeitsgruppen, Teil 2<br />
12.15 Mittagessen<br />
13.30 Dr. Kerstin Dell: Vorstellung des Karriereförderprogramms für Frauen<br />
13.30 Treffen der Initiativen<br />
Initiative 2°C<br />
Hochschulpolitik<br />
Internet Britz<br />
Teilen<br />
14.30 Treffen der Fachschaften<br />
Altertumswissenschaften<br />
Biologie / Chemie<br />
Geschichte<br />
Globale Zusammenarbeit<br />
Ingenieurwissenschaften<br />
Jura<br />
Kunst<br />
Mathematik / Informatik<br />
Medizin<br />
Musik<br />
34
C<br />
Neuphilologie<br />
Pädagogik<br />
Philosophie<br />
Physik<br />
Psychologie<br />
Theologie<br />
Wiso<br />
15.30 Cusaner Vollversammlung<br />
15.30 Altcusanerempfang und Generalversammlung<br />
19.00 Abendessen<br />
20.30 Festabend<br />
Sonntag, 3. Juni <strong>2007</strong><br />
08.15 Frühstück<br />
09.30 Auf dem Weg nach Heiligendamm.<br />
Erwartungen an den G8-Gipfel <strong>2007</strong>.<br />
Podiumsdiskussion:<br />
> Ute Koczy; MdB, Bündnis 90/ Die Grünen<br />
> Dr. Reinhard Hermle, Oxfam, Berlin<br />
> Prof. Dr Markus Kaim,<br />
Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin<br />
> Dr. Rainer Hank, Frankfurter Allgemeine<br />
Sonntagszeitung, Frankfurt<br />
> Moderation: Dr. Claudia Nothelle,<br />
Rundfunk Berlin Brandenburg, Berlin<br />
> Anwälte des Publikums:<br />
Judith Schönsteiner und Heinrich Tschochohei<br />
11.00 Pause<br />
11.30 Festgottesdienst<br />
Dr. Rainer Hagencord<br />
13.00 Verabschiedung und Imbiss<br />
35
Bildungsveranstaltungen<br />
FERIENAKADEMIEN<br />
Ferienakademie I<br />
Thema:<br />
„Ich werde nicht sterben, sondern leben“.<br />
Theologie und Ethik des Lebensendes<br />
Zeit: 18. Februar bis 3. März <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Kath. Akademie Schwerte<br />
Teilnehmer/innen: 61<br />
Geistliche Begleitung: Dr. Rainer Hagencord<br />
Leitung:<br />
Dr. Stefan Raueiser<br />
„Es ist meine feste Überzeugung, dass wir als Gemeinschaft über das Sterben und den<br />
Tod nicht schweigen dürfen, wenn wir richtig leben wollen“ äußerte Bischof Dr. Gebhard<br />
Fürst anlässlich der Veröffentlichung der Erklärung „Leben und Sterben in Würde“ des<br />
Zentralkomitees der deutschen Katholiken: „Der Titel einer Ausstellung in Stuttgart,<br />
die sich vor einigen Jahren mit Sterben und Tod in unserer Gesellschaft beschäftigte,<br />
lautete folgerichtig und doppelsinnig „Lebe wohl“. Lebe wohl, der Blick richtet sich auf<br />
das rechte Leben, denn Sterben und Tod sind vielfach aus dem öffentlichen Blickfeld der<br />
Menschen entschwunden. Aber dann heißt „Lebe wohl“ eben auch, mit dem Blick auf die<br />
eigene Endlichkeit, mit dem Bewusstsein von Sterben und Tod als dem sichersten Datum<br />
im eigenen Leben, auch und anders leben zu lernen. Im Mittelalter gehörte daher das<br />
„carpe diem“ als konsequente Kehrseite zum „memento mori“ dazu. Zugespitzt könnte<br />
man wohl sagen, dass alles darum geht, durch Sterben und Tod zu lernen, wie sich wohl<br />
leben lässt“.<br />
Unsere Frühjahrsakademie fiel jahreszeitlich mit dem Übergang der Karnevals- in die Fastenzeit<br />
zusammen, die den Blick auf die Kar- wie Ostertage lenkt, und bot daher Anlass,<br />
sich einem anthropologisch dringenden wie ethisch hoch relevanten Thema menschlicher<br />
Existenz zuzuwenden, dem Lebensende. Dieses mag zwar getreu des Epikureischen<br />
Diktums „Mit dem Tod hab ich nichts zu schaffen: Bin ich, ist er nicht. Ist er, bin ich nicht“<br />
auf der einen Seite unendlich fern erscheinen, besitzt auf der anderen Seite in den öffentlichen<br />
Diskussionen über „Sterben-Dürfen“, „Sterben-Lassen“ und „Sterben-Wollen“<br />
aber auch bedrängende Aktualität, wie die ebenfalls im Frühjahr <strong>2007</strong> durchgeführte<br />
Bundestagsdebatte zur Patientenverfügung dokumentierte.<br />
Dabei zeigten die überaus engagierten Diskussionen während unserer Akademie, dass<br />
die Bildungskommission mit ihrem ebenso individuell-persönlichen wie gesellschaftsrelevanten<br />
Themenvorschlag innerhalb des <strong>Cusanuswerk</strong>s den Nerv der Zeit getroffen<br />
hatte. Mit den Worten einer Teilnehmerin gesprochen: „Vom cusanischen Geist ergriffen<br />
zu sein bedeutet zum einen, eine Horizonterweiterung auf der reinen Wissensebene<br />
zu erfahren. Durch gute und fachkompetente Referenten konnte ich in den Vorträgen,<br />
trotzdem ich mich mit dem Thema Tod auch schon im Studium eingehender beschäftigt<br />
hatte, neue Blickwinkel auf das Sterben und Denkanstöße dazu gewinnen. Neben dieser<br />
reinen Wissenserweiterung sensibilisierte mich die Akademie aber vor allem auch auf<br />
36
persönlicher Ebene für den Tod. Außerdem wurde mir auch klar, dass man dem Tod die<br />
Tabuisierung und den Schrecken nehmen kann, wenn man ihn als Bestandteil des Lebens<br />
ins eigene Leben integriert.“ Wie sagte doch bereits der „Ackermann aus Böhmen“:<br />
„Sobald ein Mensch zum Leben kommt, sogleich ist er alt genug zu sterben“.<br />
C<br />
Erste Woche<br />
Vorträge:<br />
PD Dr. Walter Bruchhausen, Friedrich Wilhelm-Universität Bonn<br />
> Sterben zwischen Religion und Medizin. Ein historischer und<br />
kulturvergleichender Überblick<br />
Prof. Dr. Reiner Sörries, Museum für Sepulkralkultur, Kassel<br />
> Bestattungskultur im Wandel der Zeit<br />
Prof. Dr. Dieter Birnbacher, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf<br />
> Herztod – Hirntod – ganz tot. Wann ist der Mensch tot?<br />
Zur Problematik des Todeskriteriums<br />
PD Dr. Gerhard Hotze, Hochschule Vechta<br />
> „... der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat“ (Gal 2,20).<br />
Zur urchristlichen Deutung des Todes Jesu<br />
> Der Gekreuzigte – von Gott verlassen oder verherrlicht?<br />
Die Passionskonzeptionen der Evangelien<br />
Arbeitsgruppen(geleitet von Cusanerinnen und Cusanern der Promotionsförderung):<br />
Jorma Daniel Lünenbürger, Potsdam<br />
> Der Tod und das Mädchen –<br />
Schuberts Musik zwischen Todesangst und Todessehnsucht<br />
Stefanie Manthey, München und Berlin<br />
> Lebensnah und jenseitsungewiss. Sterben und Tod im Werk ausgewählter Künstler<br />
Christine Baro, Bochum<br />
> Sensenmann und Tanzteegeiger<br />
Dr. Katharina Glückert, Zürich<br />
> Gegen den Tod gibt es kein Kraut<br />
37
Bildungsveranstaltungen<br />
Dr. Anne Kober, Frankfurt/Main<br />
> Schuss, Aufbäumen, Fall? – Lebensende im Kino<br />
Exkursion in die Kunsthalle Recklinghausen:<br />
Zum Sterben schön? Sterben und Tod in der Kunst des 20. Jahrhunderts<br />
Dr. Hans-Jürgen Schwalm, Stellv. Direktor der Museen der Stadt Recklinghausen<br />
Kabarettabend:<br />
Dr. Christoph Coch, Bonn, und Hubert Mantz, Saarbrücken<br />
> Ende gut – alles gut? oder: Niemals heilt man so ganz<br />
Zweite Woche<br />
Vorträge:<br />
Prof. Dr. Lukas Radbruch, Klinik für Palliativmedizin im Universitätsklinikum Aachen<br />
> Palliativmedizin zwischen Sterbebegleitung und Sterbehilfe<br />
Prof. Dr. Henning Radtke, Leibniz Universität Hannover<br />
> Das Lebensende – juristische Probleme aktueller medizinethischer Fragestellungen<br />
Dr. Heike Baranzke, FriedrichWilhelm-Universität Bonn<br />
> Tötung auf Verlangen und Beihilfe zum Suizid<br />
Workshopgespräche:<br />
Moderation: Andrea Schaeffer, Bonn<br />
> Die Sicherung eines menschenwürdigen Sterbens als Herausforderung in Deutschland<br />
Politisches Abendgespräch:<br />
Christa Nickels, Parlamentarische Staatssekretärin a.D., Geilenkirchen<br />
> Sterben und Tod. Ethische Dilemmata als politische Herausforderung<br />
Liederabend (gestaltet von Stipendiaten der Musikerförderung):<br />
Mareike Braun, Hannover (Mezzosopran), und Wolfgang Kick, Berlin (Klavier)<br />
> Oft denk‘ ich, sie sind nur ausgegangen<br />
38
C<br />
Ferienakademie II<br />
Thema:<br />
Ende eines Sonderwegs?<br />
Zur These von der<br />
postsäkularen Gesellschaft<br />
Zeit: 22. Juli bis 3. August <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Schloss Spindlhof, Regenstauf<br />
Teilnehmer/innen: 67<br />
Geistliche Begleitung: Dr. Andrea Pichlmeier<br />
Leitung:<br />
Dr. Ingrid Reul<br />
Die Ferienakademie ging von der Frage aus, ob die erhöhte öffentliche Aufmerksamkeit,<br />
die in unserer Zeit gegenüber religiösen Themen zu beobachten ist, eine Renaissance<br />
des Religiösen im gesellschaftlichen Diskurs spiegelt. Hat Europa die „postsäkulare Phase“<br />
erreicht, von der Jürgen Habermas spricht?<br />
Sicher besteht zunächst einmal ein allgemeines Informationsbedürfnis angesichts einer<br />
weltweiten Entwicklung, die bewusst macht, dass religiöse Faktoren auch in modernen<br />
Gesellschaften weitreichende Wirkungen haben können. In der Auseinandersetzung<br />
mit Fundamentalismus und Terrorismus wird dies besonders deutlich – wie auch in der<br />
Debatte über Religions- oder Werteunterricht an Schulen, in der Kontroverse über die Verfassung<br />
der Europäischen Union oder allgemein in der Erfahrung, dass die Begegnung von<br />
Christentum und Islam in Europa kulturelle und auch politische Konsequenzen hat.<br />
Bei der Beobachtung einer erhöhten Aufmerksamkeit für religiöse Themen in der Gesellschaft<br />
der Bundesrepublik setzt die These von Jürgen Habermas an, auf die sich der<br />
Titel der Ferienakademie bezog. Als „postsäkulare Gesellschaft“ bezeichnet Haberrmas<br />
einen Zustand, der die säkulare, im Gefolge der europäischen Aufklärung entstandene<br />
Gesellschaft ablöst. Es geht dabei vor allem um Fragen der Legitimation im Kontext einer<br />
Verhältnisbestimmung von Vernunft und Religiosität.<br />
Zunächst galt es, sich darüber zu verständigen, was denn die „säkulare“ Gesellschaft<br />
kennzeichnet: Im historischen Rückblick wurde nach dem Säkularisierungsparadigma<br />
gefragt, das sich mit der gesellschaftlichen und politischen Entwicklung Europas seit<br />
der Aufklärung verbindet. Unter verschiedenen Aspekten – etwa im Blick auf rechtliche<br />
Fragen, auf neuere Entwicklungen christlicher Philosophie, auf religionssoziologische<br />
Veränderungen oder auf das Verhältnis von wissenschaftlichem und religiösem Sprechen<br />
– ging es dann um die Verhältnisbestimmung von Vernunft und Religiosität in der<br />
gegenwärtigen Gesellschaft und damit auch um die Anschlussfähigkeit religiöser und<br />
säkularer Diskurse. Ein Vergleich mit dem Verhältnis von Religiosität und Pluralismus in<br />
den USA rundete das Bild ab.<br />
Ob – und, wenn ja, unter welchen Kriterien – von einer „postsäkularen“ europäischen<br />
Gesellschaft die Rede sein könne, – dies wurde im Verlauf der Akademie kontrovers<br />
diskutiert. Ein eindeutiges Ergebnis festzuhalten, war nicht als Ziel formuliert, doch eine<br />
39
Bildungsveranstaltungen<br />
Schärfung der Kriterien, mit der die Frage behandelt werden kann, kam im Abschlussplenum<br />
ebenso zum Ausdruck wie das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer wechselseitigen<br />
Anerkennung religiösen und nichtreligiösen Sprechens und auch einer gegenseitigen<br />
Herausforderung von Vernunft und Religiosität.<br />
Erste Woche<br />
Vorträge:<br />
Prof. Dr. Andreas Holzem, Universität Tübingen<br />
> Säkularisierung – Dechristianisierung – Rechristianisierung; Brauchen wir eine Sonderwegsthese<br />
der deutschen Religionsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert?<br />
Prof. Dr. Hans-Jürgen Becker, Universität Regensburg<br />
> Säkularisation und modernes Recht<br />
Prof. Dr. Walter Reese-Schäfer, Universität Göttingen<br />
> Habermas, Ratzinger und die postsäkulare Gesellschaft<br />
Prof. Dr. Dr. Winfried Löffler, Universität Innsbruck<br />
> Neue christliche Philosophie?<br />
PD Dr. Dirk von Petersdorff, Universität des Saarlandes, Saarbrücken<br />
> Wohin mit diesem halbgefüllten Leben? Eine Lesung lyrischer Texte<br />
Prof. Dr. Armin Kreiner, LMU München<br />
> Christlicher Glaube und wissenschaftliche Rationalität. Zur Anschlussfähigkeit<br />
religiösen und säkularen Sprechens<br />
Zeite Woche<br />
Vorträge:<br />
Prof. Dr. Wilhelm Gräb, HU Berlin<br />
> Religion in der Mediengesellschaft<br />
Prof. Dr. Rainer Prätorius, Universität der Bundeswehr, Hamburg<br />
> Religiosität und Pluralismus: Gemeinsame Wurzeln, wechselseitige Gefährdung.<br />
Das Beispiel der USA<br />
Prof. Dr. Detlef Pollack, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt / Oder<br />
> Ist die Säkularisierungsthese am Ende? Religionssoziologische Analysen zum<br />
religiösen Wandel in Europa<br />
40
C<br />
Arbeitsgruppen:<br />
Dr. Stephan Cursiefen, Universität Bonn<br />
> Lektüregruppen: Jürgen Habermas, Josef Ratzinger, Richard Rorty<br />
Stefanie Manthey, München<br />
> Komplizenschaft, Risiken und Nebenwirkungen. Kunst und Religion<br />
> Gottesbezug ortsgebunden. Domführung in Regensburg<br />
Dr. Lothar van Laak, Universität Bielefeld<br />
> Ästhetische und religiöse Erfahrung in der Literatur der Gegenwart:<br />
Patrick Roth und Cees Noteboom<br />
Antje von Ungern-Sternberg,<br />
Bundesverfassungsgericht Karlsruhe und Universität Münster<br />
> Vom Kopftuch der Lehrerin zum islamischen Religionsunterricht:<br />
Zum rechtlichen Umgang mit der Vielfalt der Religionen<br />
Constanze Spieß, Universität Münster<br />
> Gibt es einen weltanschaulich neutralen Sprachgebrauch? Zur Rolle der<br />
Sprache bei der Konstruktion und Vermittlung von Religion und Moral<br />
Ferienakademie III<br />
Thema:<br />
Energieszenarien<br />
Zeit: 5. bis 18. August <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Haus Werdenfels, Nittendorf<br />
Teilnehmer/innen: 73<br />
Geistliche Begleitung: Hannah Aldick<br />
Leitung:<br />
Dr. Gudrun Tegeder<br />
Der Klimawandel und die damit eng verbundenen Fragen nach einer nachhaltigen Energienutzung<br />
haben es in den letzten Jahren verstärkt auf die politische Agenda und damit ins<br />
öffentliche Bewusstsein gebracht. Kaum ein anderes Thema dominierte im Jahr <strong>2007</strong> die<br />
politische Diskussion in dem Maße wie die Energie: Anfang März verständigten sich die<br />
Regierungschefs der EU auf einen Plan zur Energie- und Klimasicherheit, auf eine „Energiepolitik<br />
für Europa“; Angela Merkel setzte Anfang Juni die Klima- und Energiefrage auf die<br />
Agenda des G8 Gipfels in Heiligendamm; nachdem das Thema international diskutiert<br />
wurde, fand Ende Juni der nationale Energiegipfel statt; in zwei IPCC Berichten machten<br />
Experten warnend auf die Folgen des jahrzehntelangen sorglosen Umgangs mit fossilen<br />
Brennstoffen aufmerksam. Vor allem die klimaschädi genden Folgen fossiler Energieträger,<br />
deren Endlichkeit und politische Brisanz durch geopolitische Verflechtungen lassen neue<br />
Formen der Energienutzung notwendig erscheinen.<br />
41
Bildungsveranstaltungen<br />
Die Suche nach neuen Wegen hat begonnen: Regenerative Energien, Energieeffizienz,<br />
Kraft-Wärme-Kopplung sind nur einige Schlagworte in dieser Debatte. Doch wo liegen jeweils<br />
technische, politische, gesellschaftliche und ökonomische Grenzen einer alternativen<br />
und effizienteren Energienutzung? Die Frage nach einer zukunftsfähigen Energienutzung<br />
ist ein von vielen Interessen geleitetes Querschnittsthema, das sich im sensiblen Spannungsfeld<br />
von Wirtschaft, Ökologie, Technik, Politik und Gesellschaft bewegt. Während<br />
der Ferienakademie galt es, sich ausgewählten Aspekten der dringlichen Energiefrage zu<br />
nähern und den Blick auf eine nachhaltige und realisierbare Energienutzung zu öffnen.<br />
Dazu wurden in der ersten Woche die wesentlichen Energieträger vor allem aus naturund<br />
ingenieurswissenschaftlicher Perspektive betrachtet. Auf dieser Basis konnte in der<br />
zweiten Woche die Frage thematisiert werden, wie die Energieversorgung politisch und<br />
sozial organisiert werden kann. Notwendigkeiten geopolitischer Verflechtungen standen<br />
hier im Zentrum. Folgende Punkte seien beispielhaft als zentrale Ergebnisse der Ferienakademie<br />
genannt:<br />
> So dringlich eine klimaneutrale Energienutzung ohne Zweifel ist, so wenig umsetzbar<br />
wird sie mittelfristig (bis ca. 2030) sein. Grenzen einer sich komplett aus regenerativen<br />
Quellen speisenden Energie sind bisher vor allem die begrenzte Speicherbarkeit und<br />
die dadurch nicht gewährleistete konstante Verfügbarkeit. Der häufig erwähnte Vorteil<br />
regenerativer Energien, eine politische Unabhängigkeit von anderen Staaten zu ermöglichen,<br />
wird obsolet in Anblick einer industriellen Nutzung: Regenerative Energien eignen<br />
sich bisher zwar hervorragend für eine kleinmaßstäbliche Nutzung; soll mit ihnen jedoch<br />
industriell gearbeitet werden, muss auch dafür Energie nach Deutschland importiert<br />
werden, wie z.B. Sonnenenergie aus Afrika.<br />
> Durch fehlende Speichermöglichkeiten regenerativer Energieträger wird Kohle mittelfristig<br />
nicht durch erneuerbare Energien zu ersetzen sein. Ist also nicht zu erwarten,<br />
exportunabhängig von Kohle exportierenden Staaten zu werden, ist es umso dringlicher,<br />
sich politisch mit dem Problem zu beschäftigen, zukünftig weiterhin mit Staaten Handel<br />
treiben zu müssen, deren Vorstellungen von Menschenrechten und Moral man nicht<br />
unterstützt und deren politische Systeme durch regionale Krisen gleichzeitig hochgradig<br />
instabil sind.<br />
> Es gibt keinen Königsweg in der Energiefrage. Unsere zukünftige Energieversorgung<br />
ist von einer Vielzahl von technischen, politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
abhängig. Die Prioritätensetzung bleibt jedem einzelnen bzw. den jeweiligen<br />
gesellschaftlichen Gruppen überlassen. Hinzu kommen Unwägbarkeiten – wie<br />
technische oder politische Entwicklungen: Setzt man darauf, dass man CO2 dauerhaft<br />
komplikationslos in Flözen lagern kann? Hofft man, dass die Forschung das Problem der<br />
Atommüllendlagerung lösen wird, da man ihn vollständig wird recyclen können? Oder<br />
erwartet man, das Problem der Speicherbarkeit von regenerativer Energien zu lösen?<br />
> Zukünftige Forschung zur Energiereduzierung muss sich besonders auch auf die<br />
Effizienzsteigerung konzentrieren. Hier liegt das größte Einsparungspotenzial. Flankiert<br />
werden muss dieser Prozess von einem öffentlichen Diskurs in Werbung und Politik, in<br />
dem das Konsumentenbewusstsein dahingehend sensibilisiert wird, beim Kauf neuer<br />
Elektrogeräte auf energiesparende Auszeichnungen zu achten. Während dies bereits<br />
erfolgreich bei Kühlschränken funktioniert, liegt das Defizit vor allem im Bereich der<br />
elektronischen Konsumgüter wie Computer und Fernseher.<br />
42
Wenngleich mittelfristig nicht zu realisieren, muss es dennoch Ziel der Forschung, der<br />
Politik und auch des eigenen Verhaltens werden, die Energie langfristig zu 100 Prozent<br />
aus regenerativen Energiequellen zu speisen. Klimawandel, die damit zusammenhängenden<br />
soziopolitischen Konsequenzen und politische Verwerfungen lassen hier wenig<br />
alternativen Spielraum.<br />
C<br />
Erste Woche<br />
Vorträge:<br />
Prof. Dr. Theodor Strobl, TU München<br />
> Einführung in die Energiewirtschaft mit Schwerpunkt der Stromversorgung weltweit<br />
und in Deutschland unter besonderer Betrachtung<br />
> Grenzen und Potentiale der Wasserkraft – weltweit und in Deutschland<br />
Fabio Longo, EUROSOLAR<br />
> 100% erneuerbare Energien bis 2030<br />
Prof. Dr. Victor Smetacek, Alfred-Wegener-Institut Bremerhaven<br />
> Der Ozean im Anthropozän – Versorger, Entsorger oder Sorgenkind?<br />
Dipl.-Ing. Andreas-Peter Sitte, Gesamtverband des deutschen Steinkohlebergbaus<br />
> Energieversorgungssicherheit in Deutschland – Deutsche Steinkohle als nachhaltiger<br />
heimischer Energieträger<br />
Prof. Dr. Rafael Macian, TU München<br />
> Nuclear Energy in the XXI Century: Challenges and Opportunities<br />
Arbeitsgruppen:<br />
Dipl.-Psych. Ines Heinen, Otto-von-Guericke-Universitaet Magdeburg<br />
> „Umweltschutz: Ja klar! Aber...“<br />
Dipl.-Ing. Serafin von Roon, Forschungsstelle für Energiewirtschaft, München<br />
> Der Kraftwerkspark der Zukunft wird heute gebaut!<br />
Dr. Jan Lublinski, Wissenschaftsjournalist, Bonn<br />
> Klima in den Medien: Medienberichterstattung und Experten-Interviews<br />
Jan Burck, Referent für Klimaschutz bei Germanwatch, Bonn<br />
> Nationale und internationale Klimaschutzpolitik<br />
Dipl-Vw. Johannes Böske, Lehrstuhl für Volkswirtschaftstheorie, Universität Münster<br />
> Die ökonomische Bewertung der Energiepolitik und ihrer Ziele<br />
43
Bildungsveranstaltungen<br />
Zweite Woche<br />
Prof. Dr. Peter Hennicke, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie<br />
> Weltmacht Energie: Trends und Alternativen weltweiter Energiesysteme<br />
> Abrüsten mit neuer Energie: Energieeffizienz und Erneuerbare Energien als Hoffnungsträger<br />
für die deutsche Energiepolitik<br />
Holger Braess, BMW Group Regensburg<br />
> Herausforderungen CO2 und Sicherung der Energieversorgung – Beiträge alternativer<br />
Antriebssysteme und Kraftstoffe im (Straßen-)Verkehr<br />
Dr. Martin Pehnt, Institut für Energie und Umweltforschung Heidelberg<br />
> Energiepolitisches Strategieelemente für eine klimaverträgliche Energieversorgung –<br />
Simulierter Energiegipfel<br />
Dr. Frank Umbach, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik Berlin<br />
> Die globalen Herausforderungen der Energiesicherheit: Braucht die EU eine gemeinsamen<br />
Energie(außen)politik?<br />
Die Ferienakademie wurde dankenswerterweise gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung<br />
Umwelt, Osnabrück.<br />
Ferienakademie IV:<br />
Thema:<br />
Deutsche Geschichten. Nachdenken über die DDR.<br />
Zeit: 19. bis 31. August <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Schmochtitz bei Bautzen<br />
Teilnehmer/innen: 68<br />
Geistliche Begleitung: Jessica Weis<br />
Leitung:<br />
Dr. Thorsten Wilhelmy<br />
Die DDR existiert nicht mehr, aber die Erfahrungen, die Menschen mit ihr gemacht<br />
haben, sind nicht mit ihr untergegangen. Für eine Generation, die die zweite deutsche<br />
Diktatur entweder als Kindheitserinnerung oder aus dem Schulbuch kennt, musste die<br />
gesellschaftliche Wirklichkeit der DDR entziffert werden, um Erfahrungen anschlussfähig<br />
zu halten. „Lebenswelt“ wird indes nicht sichtbar durch die Inventarisierung verschwundener<br />
Oberflächen – es sollte keine Akademie der Spreewaldgurken werden.<br />
Ausgangspunkt war die These, dass die Gesellschaft der DDR nicht aufging in den<br />
Strukturen des SED-Staates. Daher wurden die Beschreibungsvorschläge für die spezifische<br />
Konfiguration der Gesellschaft vorgestellt und auf ihre Plausibilität hin befragt: was<br />
bedeutet „Nischengesellschaft“, welche Erklärungsreichweite haben totalitarismusthe-<br />
44
oretische Ansätze, wie sind sie zu ergänzen? Martin Sabrows Modell der Konsensdiktatur<br />
konnte zuletzt hohe Erklärungskraft für sich beanspruchen.<br />
Nachvollziehbar wurde zudem die Herausforderung der als Leitdisziplin fungierenden<br />
Zeitgeschichte: der deskriptive Zugriff der Historiker wird von den Zeitzeugen unter Umständen<br />
als unzureichend, wenn nicht gar falsch zurückgewiesen. Wo historische Erfahrung<br />
von Subjekten artikuliert wird, gerät sie unter Umständen in Konflikt mit Analysen,<br />
in welchen diese Subjekte als Objekte erscheinen. So wurde mit dem Eigen-Sinn eine<br />
Kategorie vorgestellt, mit deren Hilfe die subjektive Interpretation gesellschaftlicher<br />
Wirklichkeit und Aneignung von Herrschaft beschrieben werden kann. Die eigensinnige<br />
Interpretation des gesellschaftlichen Lebens konnte einen individuellen Freiheitsraum<br />
sichern, welcher der ideologischen und politischen Durchherrschung eine Grenze setzte<br />
– sie schuf indes auch einen modus vivendi, der das System wenigstens für einige Jahre<br />
stabilisierte. So ist es sinnvoll, von einer „integrierten Generation“ zu sprechen, ohne<br />
ihr prinzipiell eine Systemloyalität zu unterstellen, deren Fehlen der rasante Kollaps im<br />
Herbst 1989 eindrucksvoll dokumentiert.<br />
Eine solche Akademie kann ohne die Stimmen der Zeitzeugen jedoch nicht auskommen.<br />
So wurde beim Besuch der Haftanstalt Bautzen ebenso wie bei einer Lesung mit Roman<br />
Grafe auch die zerstörerische Dimension eines Regimes anschaulich, das tief eingriff in<br />
die Biographien, die davon bis heute gezeichnet bleiben. Das Gespräch mit Wolfgang<br />
Thierse machte jedoch ebenso wie der Beitrag von Stefan Wolle klar, dass die Menschen<br />
in der DDR nur unvollständig als Opfer und Mittäter charakterisiert sind, dass sie vielmehr<br />
die für den Zusammenbruch der Diktatur entscheidenden Akteure waren.<br />
Angereichert um weitere Facetten – etwa die soziologische Analyse der Stellung der Frau<br />
im Vergleich zur Bundesrepublik, die Rolle der Kirchen, die Betrachtung der Lebenswelt<br />
Schule – entfaltete sich so ein Panorama der DDR, das bei aller Unvollständigkeit weder<br />
Gespensterumzug noch Ostalgieshow war. Der in einer Diskussion zitierte Satz „tout<br />
comprendre, c´est tout pardonner“ war nicht das Motto der Akademie. Wenn sie aber<br />
zu mehr Verständnis einen kleinen Beitrag leisten konnte, so ist vielleicht auch dort eine<br />
bessere Differenzierung dort möglich, wo mit der Kategorie des Verzeihens operiert wird.<br />
C<br />
Erste Woche<br />
Vorträge:<br />
Prof. Ralph Jessen, Universität zu Köln<br />
> Was war´s? Kontroverse Deutungen der DDR-Geschichte zwischen Stasidiktatur<br />
und Nischengesellschaft<br />
Dr. Anne Kober, Frankfurt am Main<br />
> Gesellschaft im Mikrokosmos: Frank Beyers „Spur der Steine“ (Filmvorführung<br />
und Diskussion)<br />
45
Bildungsveranstaltungen<br />
PD Dr. Thomas Lindenberger, Zentrum für zeithistorische Forschung Potsdam<br />
> Herrschaft und Eigen-Sinn in der Diktatur<br />
Dr. Stefan Wolle, Berlin<br />
> Land ohne Helden? Widerstand und Opposition im Alltag der DDR (1976 bis 1989)<br />
Prof. Bernd Lindner, Leipzig<br />
> Jugendgenerationen in der DDR und ihre Verortung im Alltag<br />
Arbeitsgruppen:<br />
Susanne Gatzemeier, Leipzig<br />
> Sprache in der DDR<br />
Dr. Anne Kober, Frankfurt am Main<br />
> Lebenswelt DDR-Schule<br />
Ruth Jung, München<br />
> „Der letzte organisierte Feind“ – Kirchen in der DDR<br />
Prof. Kai-Uwe Schierz, Erfurt<br />
> Kunst in der DDR<br />
Sebasian Maly, Siegen<br />
> Philosophie in der DDR<br />
Zweite Woche<br />
Vorträge:<br />
Prof. Thomas Großbölting, BStU Berlin<br />
> Der „Mielke-Konzern“ in der DDR – und in der Erinnerung daran<br />
Prof. Martin Sabrow, Zentrum für zeithistorische Forschung Potsdam<br />
> Die DDR als Konsensdiktatur<br />
Dr. Katrin Schäfgen, Studienwerk der Rosa-Luxemburg-Stiftung<br />
> Geschlechterungleichheit in der DDR und der BRD im Vergleich<br />
Besuch der Gedenkstätte Bautzen und Gespräch mit Zeitzeugen<br />
Rundgespräch mit Wolfgang Thierse<br />
Abendlesung mit Roman Grafe: Die Grenze durch Deutschland<br />
46
C<br />
Ferienakademie V<br />
Thema:<br />
Zwischen Mao und Markt. Chinas<br />
doppelte Systemtransformation<br />
Zeit: 2. bis 14. September <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Historisch-Ökologische<br />
Bildungsstätte Papenburg<br />
Teilnehmer/innen: 67<br />
Geistliche Begleitung: Pater Bernd Hagenkord SJ<br />
Leitung:<br />
Dr. Susanne Schaefer<br />
Wir müssen uns davon verabschieden,<br />
dass wir die Vorbilder der Chinesen sind.<br />
Frank Sieren, Wirtschaftswoche, Peking<br />
Mag die Vielzahl der perfekt kopierten westlichen Produkte daran zweifeln lassen, dass<br />
die Äußerung Frank Sierens im Rahmen der China-Akademie in Papenburg zutreffend<br />
ist, so drückt sich darin eine Haltung aus, die für China nicht neu, für den Westen allerdings<br />
schwer zu akzeptieren ist. Der rasante wirtschaftliche Aufstieg Chinas seit Beginn<br />
der 80er Jahre ist aus chinesischer Perspektive ein Wiederaufstieg. Das Land erobert<br />
seinen angestammten Platz als „Reich der Mitte“ zurück. Die ungeheure Energie dieses<br />
Aufstiegs resultiert auch aus erlittenen Demütigungen, seien sie durch Fremdherrschaft<br />
oder innerchinesische Ereignisse hervorgerufen.<br />
Die chinesische Gegenwart nahm die Akademie vor allem hinsichtlich des politschen<br />
Systems, der Menschenrechtssituation und der Rolle der Wirtschaft in den Blick.<br />
Sebastian Heilmann räumte mit der Vermutung auf, als sei die chinesische Regierung<br />
ein hermetischer und einheitlicher Block. Er kennzeichnete die Regierungsform als<br />
„fragmen tierten Autoritarismus“: Nach wie vor geht die Regierung Chinas nicht aus<br />
demokratischen Konkurrenzwahlen hervor, es besteht keine Gewaltenteilung und es gibt<br />
keine Kontrolle politischer Macht durch unabhängige Gerichte oder die Medien. Da an<br />
der politischen Willensbildung viele und untereinander rivalisierende Akteure beteiligt<br />
sind, gilt der Autoritarismus als „fragmentiert“. Mittels dezentraler experimenteller<br />
Politikgestaltung sichert sich die Partei ihre Reformfähigkeit.<br />
Dirk Pleiter und Shi Ming wiesen darauf hin, dass sich die Menschenrechssituation in<br />
China in den vergangenen 30 Jahren deutlich verbessert hat. Auch die Mehrheit der<br />
Chinesen empfindet dies so. Das subjektive Erleben von mehr Wohlstand und der erfahrenen<br />
Übereinstimmung eigener Ziele mit den Zielen der Partei darf allerdings nicht<br />
darüber hinwegtäuschen, dass nach wie vor weder die Realisierung der Persönlichkeitsund<br />
Freiheitsrechte noch der Justiziellen Rechte gewährleistet ist. So befürchtet amnesty<br />
international, dass es im Zuge der Olympiade 2008 in Peking zu weiteren Repressionen<br />
gegen Menschenrechtsaktivisten kommen könnte. Die Behörden könnten versuchen,<br />
diejenigen zum Schweigen zu bringen, welche die erhöhte internationale Aufmerksamkeit<br />
und Medienpräsenz für ihre Anliegen nutzen wollen.<br />
47
Bildungsveranstaltungen<br />
Die in der These „Wandel durch Handel“ ausgedrückte Hoffnung, westliche Wirtschaftsvertreter<br />
könnten entscheidend zur Entwicklung von Rechtsstaatlichkeit und<br />
Demokratie beitragen, wurde durch das Gespräch mit Wolfgang Wagner vom Verband<br />
der deutschen Automobilindustrie auf ein pragmatisches Maß zurückgeschraubt. Zwar bemüht<br />
man sich um gerechte Arbeitsbedingungen in den eigenen Betrieben wie bei den<br />
Zulieferern, darüber hinaus maßt man sich – im Gastland – keine Ratschläge an.<br />
Mit zunehmender Kenntnis des politischen Systems, der Kultur und vor allem auch der<br />
2000jährigen Geschichte Chinas, ohne die der gegenwärtige Aufstieg nicht zu verstehen<br />
ist, erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ferienakademie sich immer<br />
deutlicher selbst in der Pflicht, den eigenen Standpunkt zu bestimmen. Bestand Einigkeit<br />
darüber, die Universalität der Menschenrechte als unaufgebbar anzusehen und die<br />
Entwicklung von Rechtsstaatlichkeit in China mit allen Mitteln befördern zu wollen, so<br />
wurde die Verschwisterung von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie – ganz im Sinne<br />
Helmut Schmidts – zunehmend skeptisch gesehen. Ganz offensichtlich ist China auf<br />
dem Weg, ein sehr erfolgreiches Gegenmodell westlicher Gesellschaften zu etablieren:<br />
Moderne ohne umfassende Freiheitsrechte, Rechtsstaatlichkeit ohne Demokratie. Für<br />
den Westen nicht leicht zu akzeptieren – und so war die Akademie über China vor allem<br />
auch eine Akademie über uns selbst.<br />
Erste Woche:<br />
Vorträge:<br />
Prof. Dr. Barbara Mittler, Heidelberg<br />
> China im Wandel. Spielarten des Nationalismus im 20. Jahrhundert<br />
> Mit Konfuzius oder nicht? Chinas moderne Kultur und Gesellschaft und das Erbe der<br />
Tradition<br />
Frank Sieren, Wirtschaftswoche, Peking<br />
> China heute – Innenansichten einer sozialistischen Marktwirtschaft<br />
Prof. Dr. Sebastian Heilmann, Trier<br />
> Wirtschaftswunder in einem autoritären System: Von einseitigen Zerrbildern hin zu<br />
einer abgewogenen Bilanz<br />
Lesung:<br />
Shi Ming, Deutsche Welle, Köln<br />
> Das Trauerspiel<br />
Arbeitsgruppen:<br />
Jennifer Altehenger, Heidelberg<br />
> Das chinesische Recht zwischen Vergangenheit und Moderne:<br />
48
C<br />
Ein Überblick über Rechtskultur und Rechtsreformen<br />
Dipl.-Ing. Sebastian Brand, Mainz<br />
> Stadtentwicklung in China<br />
Dr. Kristin Futterlieb, Göttingen<br />
> Religion und religiöses Leben im heutigen China<br />
Jari Grosse-Ruyken MA, Bonn<br />
> China als Gegenbild Europas – zwischen Vorbild und Zerrbild.<br />
Oder: wie „anders“ ist China?<br />
Daniel Leese MA, München<br />
> Mao Zedong: Mann und Mythos<br />
Zweite Woche:<br />
Vorträge:<br />
Dr. Dirk Pleiter, amnesty international, Berlin<br />
> Die Situation der Menschenrechte in China<br />
Prof. Dr. Wolfgang Wagner, VDA-QMC, Peking<br />
> Chancen und Risiken des Handels in und mit China<br />
Prof. Dr. Robert Heuser, Köln<br />
> Wandel durch Handel? Wird die Liberalisierung des Marktes den Aufbau von Rechtsstaat<br />
und Demokratie begünstigen?<br />
Dr. Sebastian Bersick, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin<br />
> Chinas weltpolitische Rolle in der Zukunft<br />
Exkursion:<br />
Peter Hackmann MA, Pressesprecher Meyerwerft<br />
> Besuch der Meyer-Werft, Papenburg<br />
> Gespräch über die strategische Ausrichtung im China-Geschäft<br />
49
Bildungsveranstaltungen<br />
Ferienakademie VI<br />
Thema:<br />
Missraten, krank, behindert:<br />
Konzepte gesellschaftlicher Normalität<br />
Zeit: 16. bis 28. September <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Rot an der Rot<br />
Teilnehmer/innen: 68<br />
Geistliche Begleitung: Dr. Rainer Hagencord<br />
Leitung:<br />
Dr. Nikolaus Schneider<br />
Mit dem Begriff „Normalisierungsmacht“ beschreibt Michel Foucault, dass Gesellschaften<br />
durch ein komplexes Netzwerk von Meinungen, juristischen Regeln und wissenschaftlichen<br />
Aussagen bestimmte Verhaltensweisen und Eigenschaften als gemeinwohlschädlich<br />
klassifizieren, sanktionieren und pathologisieren. Diese Normalisierungsmacht<br />
geht eben nicht von einzelnen Akteuren aus, die missliebige Randgruppen anprangern<br />
möchten; sie formiert sich vielmehr in der Mitte einer Gesellschaft und wird zu einem<br />
kaum mehr hintergehbaren common sense.<br />
Die Ferienakademie zeigte nachdrücklich, dass auch unsere Gesellschaft, die sich als<br />
freiheitlich, pluralistisch und kritisch gegenüber Autoritäten charakterisiert, Normalisierungsmächte<br />
ausübt. Ziel der Akademie war es, ein kritisches Bewusstsein gegenüber<br />
derart blinden Flecken unserer Gesellschaft zu wecken.<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beschäftigten sich insbesondere mit drei Bereichen<br />
von (A-)Normalitätskonzepten: mit psychiatrischen Krankheiten, mit (Körper-)Behinderungen<br />
sowie mit abweichender Sexualität.<br />
Neben der diskurstheoretischen Fundierung, die durch intensive Foucault-Lektüre gesichert<br />
wurde, setzte die Akademie auch auf die Erfahrung von Anormalität am eigenen Leibe:<br />
drei blinde Workshopleiter halfen den Studierenden, sich im Dunkelraum von der Erfahrung<br />
der Bodenlosigkeit zu ersten Erfolgserlebnissen hochzuhangeln, zwei langjährige<br />
Rollstuhlfahrerinnen trainierten ihre Gruppe für die Alltagstücken in einem öffentlichen<br />
Raum, der längst nicht barrierefrei ist. In den theoriehaltigen Sektionen wurden nicht<br />
minder intensive Diskussionserfahrungen gemacht: debattiert wurde über den Ansatz<br />
der Disability Studies, über unseren Sprachgebrauch in Bezug auf Behinderungen und<br />
Behinderte, über die Unmöglichkeit des Rechts, einen übergeordneten moralischen<br />
Standpunkt zu bieten, über die dezidierten Normalitätskonzepte in den lehramtlichen<br />
Aussagen der katholischen Kirche zur Sexualität.<br />
Am Ende dieser Debatten kann nicht der moralische Appell stehen, Normalitätskonzepte<br />
fahren zu lassen. Zu erwarten ist hingegen, dass die teilnehmenden Stipendiatinnen und<br />
Stipendiaten „häufiger als normal“ die sie umgebenden Normalisierungsmächte bemerken,<br />
zu benennen im Stande sind und durch spontane Courage durchbrechen können.<br />
50
C<br />
Vorträge und Gespräche:<br />
Dr. Nikolaus Schneider, Bonn<br />
> Was heißt und warum sprechen wir von „Normalität“?<br />
Dr. Michael Ruoff, München<br />
> Normalität und Gesellschaft bei Foucault<br />
Vortrag und Lektüregruppen<br />
Prof. Dr. Dr. Winfried Effelsberg, Freiburg<br />
> Psychiatrische Krankheiten zwischen Pathophysiologie und Kultur<br />
Dr. Markus Dederich, Dortmund<br />
> Zur gesellschaftlichen und kulturellen Konstruktion von Behinderung<br />
Zeigen und Hinsehen. Theaterarbeit und Behinderung<br />
> Abendgespräch mit Dr. Peter Radtke (München)<br />
Ottmar Miles-Paul, Kassel<br />
> Normal – behindert – selbstbestimmt<br />
Dr. Rainer Hagencord, Bonn<br />
> Der Umgang Jesu mit den Ausgegrenzten. Von der mystischen und politischen<br />
Dimension eines christlichen Lebensstils<br />
Geistlicher Abend zum Thema der Akademie<br />
Dr. Rainer Maria Kiesow, Frankfurt a. M.<br />
> Die Reaktion des normalen Rechts<br />
PD Voker Weiss, Reinhausen<br />
> Normal sein wollen? Normal sein müssen?<br />
Schwule und Lesben in einer Ordnung der Heteronormativität<br />
Prof. Dr. Stephan Goertz, Saarbrücken<br />
> Abweichung wovon? Über die Maßstäbe christlicher Sexualmoral<br />
Workshops:<br />
I. Prof. Dr. Peter Becker, Linz<br />
> Anders und doch gleich? Kriminaltät als soziales Konstrukt, politische<br />
Herausforderung und persönliche Erfahrung<br />
II. Stefanie Feurer und Anja Kretschmann, Regensburg<br />
> Normalität verändern: Fortbewegung im Rollstuhl<br />
51
Bildungsveranstaltungen<br />
III. Franz Erwin Kemper, Aulendorf<br />
> Erblindet sein – Normalität in und um diese Gruppe<br />
IV. Dr. Meike Watzlawik, Braunschweig<br />
> Schwul, lesbisch, bi, hetero – was bin ich und was darf ich sein?<br />
V. Jilian Werner, Dresden<br />
> Medien konstruieren Gesundheit<br />
52
C<br />
GRADUIERTENTAGUNGEN<br />
Graduiertentagung I<br />
Thema:<br />
Wachstum – Befragung volkswirtschaftlicher Theorien<br />
Zeit: 10. bis 14. Oktober <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Jugendgästehaus Oase, Meschede<br />
Teilnehmer/innen: 18<br />
Geistliche Begleitung: Jessica Weis<br />
Leitung:<br />
Thorsten Wilhelmy<br />
Die Tagung näherte sich der Kategorie des Wachstums nicht von der Seite der Maßnahmen,<br />
wie es in Politik und Presse der Fall ist, sondern von jener der Theorie her. Damit<br />
erhob sie den Anspruch, etwas fundamentaler über einen Begriff nachzudenken, der<br />
außerhalb volkswirtschaftlicher Fachdiskurse beinahe wie eine magische Formel funktioniert.<br />
Einsatzpunkt war die Explikation des Solow-Growth-Model und seine Ausfaltung<br />
in den endogenen Wachstumstheorien. Zwar wurde deutlich, wie Spar- und Investitionsquoten<br />
das Wachstum beeinflussen, wie aber der technologische Fortschritt entsteht,<br />
der dauerhaftes Wachstum erst ermöglicht, lässt die Theorie offen. So erwies sich<br />
das Thema zugleich als gute Gelegenheit, die Prozesse wirtschaftswissenschaftlicher<br />
Modellbildung zu beobachten und die von der Disziplin selbst formulierten Grenzen der<br />
Modelle zu thematisieren.<br />
Gleichfalls auf theoretischer Ebene wurde der Zusammenhang von Wachstum und<br />
Verteilung beleuchtet, um diesen dann in eine politische Kontroverse umzumünzen.<br />
Dass unterschiedliche ökonomische Schulen zu konträren Ergebnissen gelangen, zeigte<br />
die Podiumsdiskussion, die gleichzeitig verdeutlichte, dass die Ränder des politischen<br />
Spektrums mit ihren Argumenten kaum zueinander finden können.<br />
Der im Verlauf der Tagung vielfach nachgefragte Blick in die Entwicklungsländer stand<br />
am Ende. Pro-poor-growth wurde als probates Mittel der Armutsbekämpfung vorgestellt.<br />
Die Annahmen des zu Beginn der Tagung in der abstrakten Variante vorgestellten<br />
Modells erreichten hier eine hohe Konkretionsstufe, die zugleich Anpassungen an<br />
die gesellschaftlichen und politischen Bedingungen der jeweiligen Länder notwendig<br />
machte. Die Betrachtung der unterschiedlichen Entwicklungsverläufe in verschiedenen<br />
Ländern legte es nahe, das Wachstumsmodell nicht als prognostisch generell taugliches<br />
Instrument anzusehen, sondern andere Faktoren – politischer, kultureller Natur – einzurechnen,<br />
wann immer es um die Gestaltung von Entwicklung geht.<br />
Das <strong>Cusanuswerk</strong> konnte übrigens lernen, wie kontrovers eine rein innerdisziplinäre<br />
Debatte in der Ökonomie ist – eine Ermutigung für künftige Bildungsveranstaltungen.<br />
53
Bildungsveranstaltungen<br />
Vorträge:<br />
Prof. Wim Kösters, Universität Bochum und RWI Essen:<br />
> Einführung in die Wachstumstheorie<br />
Prof. Christiane Clemens, Universität Magdeburg:<br />
> Wachstum und Verteilung – ein Zielkonflikt?<br />
Dr. Manfred Wiebelt, Institut für Weltwirtschaft, Kiel:<br />
> Wachstum und Armutsminderung – pro-poor-growth<br />
Streitgespräch:<br />
Prof. Herbert Schui MdB, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE<br />
Dr. Rolf Kroker, Institut der deutschen Wirtschaft, Köln<br />
> Neoliberale Wachstumspolitik – Königsweg oder Sackgasse?<br />
Graduiertentagung II<br />
Thema:<br />
Mitleid<br />
Zeit: 24. bis 28. Oktober <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Franz Hitze Haus, Münster<br />
Teilnehmer/-innen: 30<br />
Geistliche Begleitung: Dr. Martin Splett<br />
Leitung:<br />
Dr. Gudrun Tegeder<br />
Krieg in Jugoslawien 1992, Genozid in Ruanda 1994, Kosovokonflikt 1999, Elbeflut 2002,<br />
Erdbeben in Pakistan 2005, Tsunami 2005: Diese Ereignisse riefen weltweit Mitleid hervor,<br />
das sich jeweils in neuen Spendenhöhepunkten widerspiegelte. Je näher das Ereignis<br />
geographisch und medial an unsere eigene Lebenswelt heranrückt, desto größer ist die<br />
Spendenbereitschaft, wie eine aktuelle Studie des Wissenschaftszentrums für Sozialforschung<br />
in Berlin feststellte. Aber wodurch wird unser Mitleid angeregt? Was ist Mitleid<br />
und welche Konzepte liegen dem vermeintlich spontanen Gefühl zugrunde?<br />
Während der viertägigen Graduiertentagung näherten wir uns dem Mitleidsbegriff<br />
mit Hilfe vier verschiedener Perspektiven: Dr. Corinna Mieth analysierte das Mitleid aus<br />
einer philosophischen Betrachtungsweise heraus. Im Kern ihres Beitrags formulierte<br />
sie ihre Kritik an der Mitleidsethik, d.h. an der Ethik, die Mitleid zum zentralen Gefühl<br />
und Prinzip der Moral erhebt. 1) Es sei nicht möglich, vom Gefühl Mitleid moralische<br />
Prinzipien abzuleiten; gerade das Mitleid kann auch Motivation sein, gegen moralische<br />
Prinzipien zu verstoßen. 2) Mitleid überfordert permanent. 3) Mitleid richtet sich immer<br />
auf Nahe stehende. Verspürte man Mitleid mit allen Leidenden, würde das eigene Leben<br />
unmöglich. 4) Mitleid kann demütigend sein: Mitleid birgt immer eine Hierarchie,<br />
ein Spannungsverhältnis zwischen demjenigen, der in der stärkeren Position ist, dem<br />
54
Mitleidenden, und demjenigen, der in der schwächeren Position ist, dem Bemitleideten.<br />
Prof. Dr. Detlef Fetchenhauer als Sozialpsychologe ging der Frage nach, ob Mitleid etwas<br />
genuin Menschliches ist; dieses konnte bejaht werden: Menschen sind wie keine andere<br />
Spezies in der Lage, sich negativ, aber auch positiv anderen Mitgliedern ihrer Spezies<br />
gegenüber zu verhalten. Motivatoren prosozialen Verhaltens seien vor allem Selbstbelohnung,<br />
Stimmungsverbesserung, Vermeidung von Schuldgefühlen und Sanktionen,<br />
Vermeidung von Stressgefühlen. Jedoch seien darüber hinaus auch rein altruistische<br />
Motive für prosoziales Verhalten nachweisbar. Der Religionswissenschaftler Uwe Herrmann<br />
richtete den Fokus auf die unterschiedlichen Mitleidskonzepte in den Weltreligionen.<br />
Mitleidskonzepte seien vor allem eng verknüpft mit den in der jeweiligen Religion<br />
vorherrschenden Gottes- und Jenseitsvorstellungen. Prof. Dr. Hermann Kappelhoff,<br />
Professor für Film- und Mediengeschichte und Medientheorie, analysierte den Umgang<br />
von Mitleidsregungen in Filmen und ging damit auf die Instrumentalisierung von Mitleid<br />
als eine unentbehrliche Zutat vieler Filme und Tragödien ein.<br />
Die Komplexität von Mitleid wurde während der Graduiertentagung nicht aufgelöst.<br />
Stattdessen konnte die Kritik- und Urteilsfähigkeit auf Konzepte des Mitleids, deren Bewertung<br />
und Verwendung in der Gesellschaft geschärft werden. Man mochte am Ende,<br />
Kant folgend, über das Mitleid verächtlich denken und es deshalb als eine verachtungswürdige<br />
Gefühlsgeste betrachten. Man mochte das Mitleid, zur Freude Schopenhauers,<br />
als Urquell der Menschlichkeit preisen. Man mochte sich als Christ auf die Tugenden der<br />
Nächstenliebe und Barmherzigkeit besinnen. Nicht zu leugnen ist jedoch, dass Mitleid<br />
eine der wichtigsten Emotionen für eine Gesellschaft ist, die dennoch vergleichsweise<br />
unerklärbar geblieben ist. Man kann es ein Rätsel und gleichzeitig ein Wunder nennen,<br />
dass die Tugend des Mitleids nicht ausstirbt. Gleichwohl kann man sich nicht darauf<br />
verlassen, dass sie selbstverständlich gedeiht: Man muss sie vorleben, ohne Vorbilder<br />
verkommt sie.<br />
C<br />
Vorträge:<br />
Dr. Corinna Mieth, Bonn<br />
> Vier Einwände gegen die Mitleidsethik<br />
Prof. Dr. Detlef Fetchenhauer<br />
> Zwischen Gut und Böse: Zur Erklärung von Altruismus und Mitleid im menschlichen<br />
Verhalten<br />
Uwe Herrmann, Unsere Kirche Evangelische Wochenzeitung<br />
> Der Welt zugewandt: Die Idee des Mitleids am Beispiel großer Weltreligionen aus<br />
religionswissenschaftlicher Perspektive<br />
Prof. Dr. Hermann Kappelhoff<br />
> Shell shoked face: melodramatische Pathosformen im US-amerikanischen Kriegsfilm<br />
55
Bildungsveranstaltungen<br />
Graduiertentagung III<br />
Thema:<br />
Transplantationsmedizin<br />
Zeit: 7. bis 11. November <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Schönburg, Oberwesel<br />
Teilnehmer/innen: 20<br />
Geistliche Begleitung: P. Dr. Cosmas Hoffmann OSB<br />
Leitung:<br />
Dr. Ingrid Reul<br />
„Sollen wir als Organspender in Geiselhaft kommen?“ Mit dieser Schlagzeile reagierte<br />
die FAZ im April <strong>2007</strong> auf die Stellungnahme, die der Nationale Ethikrat zum bisher gültigen<br />
Transplantationsgesetz in der Bundesrepublik formuliert hatte. Angesichts eines<br />
eklatanten Mangels an Spenderorganen, der sich in langen Wartelisten dokumentiert<br />
und dazu führt, dass medizinische Möglichkeiten oft nicht umgesetzt werden können,<br />
stellte der Ethikrat eine Änderung des Transplantationsgesetzes zur Diskussion. Während<br />
das bisher gültige Gesetz von 1997 die postmortale Organspende von der ausdrücklich<br />
erklärten Zustimmung des Spenders bzw. der Angehörigen abhängig macht,<br />
sieht der Änderungsentwurf vor, dass jeder Bürger eine persönliche Erklärung darüber<br />
abgeben soll, ob er zur Organspende bereit ist; bei unterbliebener Erklärung soll, so der<br />
NER, die postmortale Organentnahme erlaubt sein, sofern ihr die Angehörigen nicht<br />
widersprechen.<br />
Die durch diesen Vorschlag ausgelöste öffentliche Debatte gab der Graduiertentagung<br />
neben den ohnehin schon kontrovers diskutierten medizinischen, rechtlichen, ethischen<br />
und politischen Aspekten eine weitere Dimension.<br />
In den Vorträgen von Prof. Dr. Dr. Eckhard Nagel und PD Dr. Alireza Gharabaghi wurde<br />
der notwendige Überblick über die Möglichkeiten und Verfahrensweisen der heutigen<br />
Transplantationsmedizin sowie über den Stand der Forschung gegeben. Dabei ging es<br />
zunächst um die häufigsten Organstransplantationen (Niere, Leber, Herz) und um die<br />
grundsätzlichen Fragen, die sich damit verbinden. Die Überlegung, ob und zu welchem<br />
Nutzen transplantiert werden soll, führte dann zu einem Sonderfall – den Neuroimplantaten.<br />
Hier steht der medizinische Aspekt in besonderer Verbindung mit der Diskussion<br />
über die Identität des Menschen: Neuroimplantate werden einerseits zur Therapie eingesetzt<br />
– etwa bei Morbus Parkinson –, können aber auch bei psychiatrischen Erkrankungen<br />
oder im Sinne des „Enhancement“, zur Steigerung „normaler“ Gehirnfunktionen,<br />
verwendet werden.<br />
Ausgehend von den medizinischen Beiträgen thematisierte die Tagung vor allem die<br />
rechtlichen und die ethischen Kontroversen, die sich mit dem Thema verbinden. Prof.<br />
Dr. Jochen Taupitz stellte den Vorschlag des Nationalen Ethikrats zur Änderung des<br />
Transplantationsgesetzes vor, und Prof. Dr. Klaus Steigleder widmete sich aus ethischer<br />
Perspektive der Frage nach dem Hirntod-Kriterium sowie der Abwägung von postmortaler<br />
Organspende und Lebendspende.<br />
Im Ergebnis entstand ein sehr differenziertes Bild des gesellschaftlichen Diskussionsprozesses<br />
– und der in jedem Einzelfall gegebenen Entscheidungssituation, mit der Spender<br />
und Empfänger, Ärzte und Angehörige konfrontiert sind.<br />
56
C<br />
Vorträge:<br />
Prof. Dr. Dr. Eckhard Nagel, Universität Bayreuth<br />
> Von den medizinischen Möglichkeiten zum gesellschaftspolitischen Diskussionsprozess:<br />
Der medizinische Fortschritt unter Berücksichtigung der Transplantationsmedizin<br />
Prof. Dr. Jochen Taupitz, Universitäten Heidelberg und Mannheim<br />
> Tod auf der Warteliste: Die Vorschläge des Nationalen Ethikrates gegen die Folgen des<br />
Phlegmas<br />
PD Dr. Alireza Gharabaghi, Universitätsklinikum Tübingen<br />
> Neuroimplantate: Stimulus oder Enhancement?<br />
Prof. Dr. Klaus Steigleder, Universität Bochum<br />
> Ethische Probleme der Organtransplantation<br />
Graduiertentagung IV<br />
Thema:<br />
U-Kultur: unbehaglich oder unverzichtbar?<br />
Zeit: 21. bis 25. November <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Meschede<br />
Teilnehmer/innen: 31<br />
Geistliche Begleitung: P. Jonathan Göllner OSB<br />
Leitung:<br />
Dr. Nikolaus Schneider<br />
Dass die Trennung zwischen Hochkultur und Unterhaltungskultur hinfällig ist, musste<br />
im Rahmen dieser Tagung nicht lange erörtert werden. Sowohl der soziologische Befund<br />
als auch die Kulturschaffenden selbst zeigen, dass die alte Grenze längst durchlässig ist,<br />
dass sie spielend übersprungen werden kann, dass sie keine sozialen Milieus mehr trennt.<br />
Trotzdem gab sich keiner der Referenten wie der Teilnehmenden zufrieden mit dem<br />
Motto „Jedem die seine Patchwork-Kultur“; vielmehr wurde nachdrücklich die Debatte<br />
um die Qualität kultureller Äußerungen gefordert und geführt. Es lohnt sich, darüber<br />
nachzudenken, warum ein Gedicht Heinrich Heines über die Tragik der unbeantworteten<br />
Liebe nachhaltiger beschäftigt, als aktuelle Teenager-Lyrik aus der BRAVO zum gleichen<br />
Thema. Es ist nach wie vor wichtig, darüber zu streiten, welche Musikrichtungen<br />
trotz ihrer ökonomischen Erfolglosigkeit für so bedeutsam gehalten werden, dass sie<br />
staatliche Subventionen erhalten sollen. Es bedarf der Debatte, welche Fernsehformate<br />
differenzierter zur Meinungsbildung beitragen als andere, auch wenn die Einschaltquoten<br />
andere Gewichtungen vorgeben. Selbstredend sind derartige Diskussionen in einem<br />
offenen kulturellen Feld ohne Kanon und Leitkultur komplex und nicht abschließbar.<br />
Das subjektive Urteil sollte sich hierbei nicht verstecken. Die plurale Kultur unserer<br />
Gegenwart braucht keine pauschalen Kategorisierungen, sondern leidenschaftliche und<br />
parteiische Fürsprecher ihrer vielen Teilkulturen.<br />
57
Bildungsveranstaltungen<br />
Vorträge und Diskussionsbeiträge:<br />
Haben kulturelle Äußerungen einen „inhärenten Gehalt“?<br />
These und Antithese von Prof. Dr. Achim Barsch (Kassel) und Dr. Thorsten Wilhelmy<br />
(Bonn)<br />
Prof. Dr. Kaspar Maase, Tübingen<br />
Vom Schund zur Repräsentativität.<br />
Zur Sozialgeschichte der Populärkultur in der Bundesrepublik<br />
PD Dr. Udo Göttlich, Duisburg<br />
Zwischen Unterhaltungsindustrie, Meinungsbildung und Demokratie.<br />
Betrachtungen zum Medien- und Öffentlichkeitswandel<br />
Podiumsdiskussion:<br />
Müssen wir über einen Literaturkanon debattieren?<br />
Mit Dr. Thorsten Ahrend (Göttingen), Frank Borsch (Freiburg),<br />
PD Dr. Hans Lösener (Münster) und Dr. Sigrid Löffler (Berlin)<br />
AUSLANDSVERANSTALTUNGEN<br />
Auslandsakademie<br />
Thema:<br />
Drei Religionen – ein Heiliges Land:<br />
Israel und Palästina<br />
Zeit: 6. bis 29. September <strong>2007</strong><br />
Orte:<br />
Galiläa und Jerusalem<br />
Teilnehmer/innen: 30<br />
Leitung:<br />
Prof. Dr. Josef Wohlmuth<br />
und Dr. Stefan Raueiser<br />
Das Heilige Land, der Nahe Osten, bilden den Schlüssel für einen Ausgleich zwischen<br />
Morgen- und Abendland, zwischen Ost und West, zwischen den großen Weltreligionen –<br />
und das, obwohl bis heute Krieg und Gewalt die Mittel der Konfliktbearbeitung in dieser<br />
Region, die wir das „Heilige Land“ nennen, geblieben sind.<br />
Die Auslandsakademie führte in zwei Regionen des „Heiligen Landes“, die wie keine<br />
anderen im Zentrum der Topographie der Abrahamitischen Religionen stehen: Galiläa als<br />
die Heimat Jesu und Jerusalem, die „Heilige Stadt“, in der zwei hervorragende Berge zum<br />
Ausgangspunkt der drei Weltreligionen geworden sind: Moria, der Ort, an dem Abraham<br />
den Sohn der Verheißung opfern sollte, der Ort, an dem seit islamischer Zeit der Felsen-<br />
58
C<br />
dom steht und an dessen Stelle einst der Tempel JHWHs stand (woran die Klagemauer<br />
bis heute erinnert), und Golgotha, die Schädelstätte, der Berg, auf dem das Kreuz Jesu<br />
stand, der Überlieferung nach der Ort der heutigen „Grabeskirche“. Von Jerusalem aus<br />
besuchten wir die Geburtsstadt Davids, Bethlehem, und überquerten dabei die Grenze<br />
ins Autonomiegebiet.<br />
Die Akademie war vorwiegend historisch-theologisch angelegt und versuchte, an ausgewählten<br />
Orten das Ineinander und Gegeneinander der verschiedenen religiösen Traditionen<br />
in wenigen Aspekten der Vergangenheit und Gegenwart vor Augen zu stellen. Nach<br />
den Tagen in Galiläa waren Begegnungen mit gelebten Formen von Judentum, Islam<br />
und Christentum in ihren diversen Ausprägungen in Jerusalem vorgesehen. Besonders<br />
eindrücklich war dabei die jüdische Liturgie am Vorabend des Versöhnungsfestes (Jom<br />
Kippur), dem höchsten jüdischen Feiertag, an der die Gruppe in Jerusalem teilnehmen<br />
konnte. Ein theologischer Studientag zum Verhältnis von Judentum und Christentum<br />
sowie ein gesellschaftspolitischer zur Beziehung zwischen Arabern und Juden in Israel<br />
zeigten auch auf, welche Bedeutung der Präsenz der christlichen Konfessionen im heutigen<br />
Israel und Palästina zukommt.<br />
An der Auslandsakademie nahmen dreißig Stipendiatinnen<br />
und Stipendiaten der cusanischen Grund- und Graduiertenförderung<br />
teil, die mit den theologisch bedeutsamen<br />
Stätten jüdisch-christlicher Tradition in Berührung<br />
kamen, ohne dabei aus dem Auge zu verlieren, wie fragil<br />
alle Versuche sind, die Potentiale der drei Religionen zur<br />
Befriedung der Region richtig einzuschätzen. Deshalb gehörte<br />
es zur inhaltlichen Vorbereitung auf die Begegnungen<br />
in Israel und Palästina, dass die Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer Posterpräsentationen für ein politikwissenschaftliches<br />
Vorbereitungsseminar übernommen haben,<br />
das in Kooperation mit der Katholisch Sozialen Akademie<br />
Franz Hitze Haus in Münster stattfinden konnte.<br />
1. Heiliges Land oder unheiliger Naher Osten:<br />
Politische, religiöse und historische Dimensionen eines Konflikts<br />
Vorbereitungswochenende<br />
im Franz Hitze Haus, Münster<br />
6. bis 8. Juli <strong>2007</strong><br />
Vorträge:<br />
Prof. Dr. Rüdiger Robert, Institut für Politikwissenschaften der Uni Münster<br />
> Aktuelle Herausforderungen in Nahost: politische und strukturelle Perspektive<br />
59
Bildungsveranstaltungen<br />
Prof. Dr. Alexander Flores, Hochschule Bremen, FB Wirtschaft<br />
> Palästina – Zwischen Besatzung und Staatsgründung<br />
Grisha Alroi-Arloser, Bundesgeschäftsführer Deutsch-Israelische<br />
Wirtschaftsvereinigung, München<br />
> Israel – Zwischen Zionismus und Moderne<br />
PD Dr. Martin Beck, German Institute for Middle East Studies, GIGA Hamburg<br />
> Israel – Palästina – Europa. Interessen, Konflikte, Beziehungen<br />
Prof. Dr. Josef Wohlmuth, Bonn<br />
> Drei Religionen – ein Land<br />
2. Akademieverlauf<br />
Dr. Egbert Ballhorn, Arbeitsstelle für theologische und pastorale Fortbildung, Bistum<br />
Hildesheim<br />
> Das Land Jesu<br />
Tabgha – Berg der Seligpreisungen – Kapernaum / Kefar Nahum<br />
Gespräch mit P. Prior Jeremias Marseille OSB, Benediktinerkonvent Tabgha<br />
Dr. Egbert Ballhorn, Hildesheim<br />
> Nördliches Galiläa<br />
Jordanquellen: Banyas und Dan<br />
Dr. Egbert Ballhorn, Hildesheim<br />
> Kulturen und Konflikte<br />
Berg Tabor / Har Gilboa – Nazareth – Zippori / Sepphoris<br />
Torsten Reibold, Havatzelet – Givat Haviva, Manager European Desk<br />
> Jüdisch-Arabische Koexistenz – Studientag in Givat Haviva<br />
Einführung in die Arbeit von Givat Haviva<br />
Amir Garra, Rechtsanwalt, Jat<br />
> Zur Lage der arabischen Minderheit in Israel<br />
Lydia Aisenberg, Journalistin, Givat Haviva<br />
> Tour entlang der Grünen Linie<br />
Dr. Egbert Ballhorn, Hildesheim<br />
> Von Galiläa nach Jerusalem – Bet Alfa<br />
Prof. Dr. Josef Wohlmuth<br />
> Yom Kippur<br />
Einführung in die Liturgie von Yom Kippur<br />
60
C<br />
Teilnahme am Gottesdienst zu Erev Yom Kippur<br />
Große Synagoge, Jerusalem<br />
Jerusalem: Besuch des Tempelbergs / Haram el-Sharif<br />
Prof. Dr. Gustav Kühnel, Institut Jerusalem der Görres-Gesellschaft<br />
> Orientierung in der Altstadt´<br />
Abuna Rafiq Khury, Lateinisches Patriarchat Jerusalem<br />
> Gespräch zum Christlich-Islamischen Dialog<br />
Prof. Dr. Gustav Kühnel, Jerusalem<br />
> Bethlehem<br />
Besuch der Geburtskirche<br />
Suleiman Abu Dayyeh, Head Palestine Desk, Friedrich Naumann Stiftung East-Jerusalem<br />
> Zur Lage der Christen in Palästina<br />
Prof. Dr. Yaïr Zakovitch, Hebrew University of Jerusalem<br />
> Judentum und Christentum – Studientag an der Hebrew University<br />
> Jüdische Lektüre biblischer Texte: Abraham<br />
Prof. Gabriel Motzkin, Direktor The Van Leer Jerusalem Institute<br />
> Judentum – Christentum: Ihre Gewalt- und Friedenspotentiale in Israel und Palästina<br />
Rabbi David Bollag, Jerusalem und Heidelberg<br />
> Die Bedeutung Jerusalems für das Judentum<br />
Lesung mit Elazar Benyoëtz, Jerusalem<br />
Karin Dengler, Jerusalem<br />
> Gedenken und Gedächtnis<br />
> Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem<br />
Dr. Galit Noga-Banai, Hebrew University of Jerusalem<br />
> Besuch des Kreuzklosters / Deir el-Musalliba<br />
Dr. Galit Noga-Banai, Jerusalem<br />
> Besuch des Israel Museums<br />
Pater David Neuhaus SJ, Pontifical Biblical Institute Jerusalem<br />
> Three religions – one Holy Land<br />
Gespräch mit Direktor Nikolaus Kircher, Jerusalem<br />
> Sicherheit durch Separation?<br />
> Unterrichtsbesuche im Schmidt‘s Girls College<br />
61
Bildungsveranstaltungen<br />
Kareem Issa Jubran, B‘TSELEM –<br />
The Israeli Information Center for Human Rights in the Occupied Territories<br />
> Besichtigung der Sicherheitsmauer in der Region Jerusalem<br />
> Gespräch mit Abt Benedikt Lindemann OSB, Abtei Hagia Maria Sion<br />
> Gespräch mit S.E. Erzbischof Konstantines Aristarchos<br />
> Audienz bei S.S. Patriarch Theophilos<br />
Christliche Ökumene<br />
> Empfang in der Metropolie der Griechischen Orthodoxie<br />
Besuch des Patriarchats der Armenischen Kirche<br />
> Teilnahme an der Vesper mit anschl. Gespräch<br />
Gespräch mit Pfarrer Michael Wohlrab, Jerusalem<br />
> Pfarrstelle Pilger und Touristen der Lutherischen Kirche an der Himmelfahrtkirche<br />
Björn Corzilius, Theologisches Studienjahr Jerusalem,Totes Meer<br />
> Besuch der Ausgrabungen in Qumran<br />
Björn Corzilius, Jerusalem<br />
> Besuch der Ausgrabungen m Ein Gedi Antiquities National Park<br />
ABSCHLUSS-SEMINAR<br />
Thema:<br />
Unverständlichkeit<br />
Zeit: 12. bis 18. März <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Bischof Benno Haus, Schmochtitz<br />
Teilnehmer/innen: 36<br />
Geistliche Begleitung: Dr. Rainer Hagencord<br />
Leitung:<br />
Dr. Nikolaus Schneider<br />
Das diesjährige Abschluss-Seminar warf Fragen auf, die am Anfang wie am Ende eines<br />
jeden Studiums gestellt werden können und die in den jeweiligen Curricula unterrepräsentiert<br />
sind: Was heißt für die jeweilige Disziplin „verstehen“? Welche Arten von Fragen<br />
werden an die Unverständlichkeit der Welt gerichtet? Welche Antwortmöglichkeiten<br />
sind durch diese Fragen bedingt?<br />
Während Unverständlichkeit für die Wissenschaften seit der europäischen Moderne<br />
einen zu überwindenden Widerstand darstellt, ist in Bezug auf die Alltagskommunikation<br />
wie auch auf die ästhetische Erfahrung durchaus strittig, ob es generell darauf<br />
ankommt, Unverständliches in Systeme des Verstehens überführen zu wollen. Denn es<br />
62
ist kein Widerspruch, als Wissenschaftler dem Programm des unbedingten Verstehen-<br />
Wollens anzuhängen und gleichzeitig die Produktivität der missverständlichen Kommunikation<br />
oder die Schönheit des unverstandenen Gedichts zu behaupten.<br />
Hinter den unterschiedlichen Zugängen, die das Seminar zum Thema versuchte, verbarg<br />
sich eine enorme philosophisch-theologische Grundfrage: leben wir in einer sinnvoll und<br />
verständlich eingerichteten Welt, deren Verständnis zwar mitunter verborgen sein mag,<br />
sich jedoch einholen lässt, oder ist die Kategorie Sinn für die Weltordnung irrelevant, so<br />
dass wir – erkenntnisverliebt – lediglich Schneisen von Sinn in den Dschungel der Unverständlichkeit<br />
schlagen?<br />
C<br />
Vorträge und Gespräche:<br />
Prof. Dr. Oliver R. Scholz, Münster<br />
I. Was heißt „Verstehen“? Eine philosophische Einführung<br />
II. Grenzen des Verstehens<br />
Können wir Musik verstehen?<br />
Ein Gespräch mit PD Dr. Peter Rinderle (Tübingen) und Dr. Nikolaus Schneider (Bonn)<br />
Prof. Dr. Franz Josef Wetz, Schwäbisch Gmünd<br />
> Unverständlichkeit – Regel oder Ausnahme unseres Daseins?<br />
Arbeitsgruppen:<br />
Dunja Arnaszus, Hamburg<br />
> Das Äh & Öh in der Begegnung<br />
Bernhard Balkenhol, Kassel<br />
> Unverständlichkeit in der Bildenden Kunst der Gegenwart<br />
Prof. Dr. Klaus Weimar, Zürich<br />
> Unverständliche Texte lesen<br />
63
Bildungsveranstaltungen<br />
PERSPEKTIVEN AUF DEN BERUF<br />
Workshop in der Reihe „Studium und Beruf“<br />
Thema:<br />
Auftritt<br />
Zeit: 17. bis 21. Oktober <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Schönburg, Oberwesel<br />
Teilnehmer/innen: 27<br />
Geistliche Begleitung: Wilfried Röttgen<br />
Leitung:<br />
Dr. Susanne Schaefer<br />
64<br />
Vor allen Dingen vergesse man nie, daß die Leute unterhalten, amüsiert sein wollen;<br />
daß selbst der unterrichtendste Umgang ihnen in der Länge ermüdend vorkommt,<br />
wenn er nicht zuweilen durch Witz und gute Laune gewürzt wird;<br />
daß ferner nichts in der Welt ihnen so witzreich, so weise und so ergötzend scheint,<br />
als wenn man sie lobt, ihnen etwas Schmeichelhaftes sagt;<br />
daß es aber unter der Würde eines klugen Mannes ist, den Spaßmacher,<br />
und eines redlichen Mannes unwert, den niedrigen Schmeichler zu machen.<br />
Adolf Freiherr von Knigge „Über den Umgang mit Menschen“<br />
Neben Hinweisen zur angemessenen Kleidung im Vorstellungsgespräch – „Kleiden Sie<br />
sich seriös, aber nicht aufdringlich. Keine Experimente! Vermeiden Sie unruhige Farbkombinationen,<br />
Broschen, auffällige Krawatten, weiße Socken und alles, was die<br />
Aufmerksamkeit Ihrer Gesprächspartner von Ihrem Gesicht ablenken könnte.“ – kann<br />
man den einschlägigen Ratgebern zum Thema „Perfektes Auftreten“ jede Menge Tipps<br />
entnehmen, deren Befolgung quasi automatisch zum Gelingen des Vortrags oder zum<br />
Erfolg des Vorstellungsgesprächs führt.<br />
Genau darum ging es im Workshop „Auftritt“ im Rahmen der Reihe „Studium und Beruf“<br />
nicht. Anstelle von Patentrezepten wurden Denkanstöße vermittelt, sich des jeweils<br />
eigenen Anliegens ebenso wie der individuellen Stärken und Schwächen im Auftreten<br />
bewußt zu werden. Ob ein bevorstehendes Personalgespräch, die geplante Rede als<br />
Elternvertreter vor der Schulkonferenz oder der Vortrag über das eigene Promotionsprojekt<br />
– ganz konkret konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer daran arbeiten,<br />
den eigenen Auftritt zu professionalisieren. Die Schauspielerin und Dramaturgin Dunja<br />
Arnaszus und die Sprechtrainerin Birgitta Juchems leiteten Übungen an, durch die sich<br />
jeder und jede einmal in einer für ihn oder sie ungewohnten Weise ausprobieren konnte.<br />
Das Spektrum der Möglichkeiten, den eigenen Auftritt zu gestalten, konnte so um viele<br />
Facetten erweitert werden. Interessanterweise erschien dadurch das Zauberwort der<br />
„Authentizität“ in ganz neuem Licht. Wenn nicht nur eine Variante des „Sei ganz Du<br />
selbst“ zur Verfügung steht, kann man sich je nach Kontext und Situation für eine andere<br />
Spielart des eigenen Auftretens entscheiden. Diese Perspektive ermöglicht das Quentchen<br />
an Flexibilität und Leichtigkeit, das einen wirklich souveränen Auftritt ausmacht.<br />
Berichte aus der beruflichen Praxis – dem Personalwesen, der Politik und dem Fernsehen –
undeten die Auseinandersetzung mit dem Thema „Auftritt“ ab. Sie boten zugleich die<br />
Gelegenheit, die erworbenen Kriterien in der Beobachtung professionell Auftretender zu<br />
überprüfen und zu schärfen.<br />
Auch in diesem Jahr haben sich Eigenart und Konzept der Workshops in der Reihe „Studium<br />
und Beruf“ bewährt: Bereits berufserfahrene Altcusanerinnen und Altcusaner haben<br />
zusammen mit studierenden Cusanerinnen und Cusanern trainiert und sich zugleich<br />
über die so entscheidende Phase beim Übergang vom Studium in den Beruf ausgetauscht.<br />
C<br />
Erfahrungsberichte:<br />
Petra Palte, Präsidentin der Hauptverwaltung Mainz der Deutschen Bundesbank, Mainz<br />
> Zwischen Schein und Sein: Ein Bericht aus der Praxis der Personalauswahl in der Deutschen<br />
Bundesbank<br />
Michaele Hustedt, Agentur für Coaching und Politikberatung, Berlin<br />
> Politiker coachen – Politikerin sein: Ein Erfahrungsbericht aus zwei Perspektiven<br />
Dr. Stefan Leifert, ZDF-Hauptstadtstudio, Berlin<br />
> Bei Rotlicht Auftritt: Ein Praxisbericht aus dem Hauptstadtjournalismus<br />
Arbeitsgruppen:<br />
Birgitta Juchems, Praxis für Sprachtherapie, Düsseldorf<br />
> Workshop „Stimme“<br />
Dunja Arnaszus, Volkstheater, Berlin<br />
> Workshop „Aufgang – Gang – Abgang“<br />
65
Bildungsveranstaltungen<br />
Workshop der Musikerförderung<br />
Thema:<br />
Fantasieren mit Buxtehude<br />
Zeit: 4. bis 9. März <strong>2007</strong>,<br />
Abschlusskonzert am 9. März <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Fronleichnamskirche der Ursulinen<br />
sowie St. Kunibert (Köln)<br />
Dozenten:<br />
Prof. Margaretha Hürholz (Köln),<br />
Markus Stockhausen (Erftstadt)<br />
Konzeption:<br />
Dr. Nikolaus Schneider<br />
Während manche Komponistenjubiläen unausweichlich sind, weil die Jubilare auch<br />
jenseits ihrer Jahrestage landauf, landab gespielt werden, bot das 300. Todesjahr Dietrich<br />
Buxtehudes (1637–1707) Anlass, einen vielseitigen Komponisten, Interpreten und Improvisator<br />
des norddeutschen Barock zu entdecken.<br />
Durch die Anlage des Workshops wurde verdeutlicht, dass Improvisation, Komposition<br />
und Interpretation für Buxtehude und seine Zeitgenossen eine Einheit bildeten. Die<br />
schriftlich fixierten und tradierten Werke zeigen nur eine Facette des Improvisators,<br />
Virtuosen und Komponisten Buxtehude. Die Überraschungsmomente und die formale<br />
Kühnheit seines Stils können besser begriffen werden, wenn berücksichtigt wird, dass<br />
er in der Improvisation seine Grundlage hat. Im heutigen Konzertbetrieb wie auch in<br />
der musikalischen Ausbildung ist Interpretation und Improvisation meist ein getrenntes<br />
Geschäft. Diese der Spezialisierung geschuldete Trennung wurde durch das Konzept des<br />
Workshops aufgebrochen.<br />
Die beteiligten Stipendiatinnen und Stipendiaten der Musikerförderung des <strong>Cusanuswerk</strong>s<br />
befinden sich in einem Musikstudium, das in erster Linie Wert auf das Interpretieren<br />
schriftlicher Notentexte legt. In dieser Situation unternahmen sie das Wagnis,<br />
Konventionen ihrer musikalischen Ausbildung hinter sich zu lassen und frei musikalisch<br />
zu fantasieren. Jeder Teilnehmer war sowohl an mindestens einem Werk des barocken<br />
Repertoires als auch an einer Improvisation beteiligt. Die Improvisationen, die im zweiten<br />
Teil des Konzerts zur Aufführung kamen, hatten nicht das Ziel, Buxtehudes Stil zu<br />
imitieren, sie waren vielmehr eine Fahrt ins musikalisch Offene.<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer:<br />
Meike Albers (Sopran), Rebecca Ankenbrand (Klarinette), Alexandra Bartoi (Violine),<br />
Juliane Brandes (Violine), Mareike Braun (Mezzosopran), Dorothee Brunner (Violoncello),<br />
Elisabeth Deffaa (Fagott, Altflöte), Wolfgang Kick (Tonmeister), Daniel Kirchmann<br />
(Orgel), Maximilian Lika (Bass), Xenia Martin (Cembalo), Bernd Scharfenberger (Orgel),<br />
Lydia Schimmer (Orgel), David Steffens (Bass); Gäste des <strong>Cusanuswerk</strong>s: Ingeborg Bongartz<br />
(Sopran), Krzystof Krzyzanowski (Klarinette).<br />
66
C<br />
FACHSCHAFTSTAGUNGEN<br />
Im Berichtsjahr fanden 17 Fachschaftstagungen statt, die in Eigenverantwortung der<br />
Fachschaften bzw. ihrer Leitungen inhaltlich vorbereitet und organisatorisch durchgeführt<br />
wurden. Insgesamt nahmen 421 Personen teil, davon 255 Cusanerinnen und<br />
Cusaner sowie 166 Altcusanerinnen und Altcusaner. Von Inhalt und Verlauf berichten<br />
die nachfolgenden Texte, die in Eigenregie der jeweiligen Fachschaftsleiterinnen und<br />
Fachschaftsleiter verfasst wurden.<br />
Fachschaft Altertumswissenschaft<br />
Thema:<br />
Magie und Medizin in der Antike<br />
Zeit: 8. bis 11. November <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Jugendhaus St. Gottfried, Niddatal<br />
Teilnehmer/innen: 8<br />
Leitung:<br />
Clara Bernheim, Melanie Wurst<br />
Der Eröffnungsvortrag der Tagung „Medizin und Magie in der Antike“ von Herrn Prof. Dr.<br />
Fischer (Medizingeschichte) bot anhand verschiedener Quellen einen detaillierten Überblick<br />
und Einblick in die Geschichte der Medizin und Magie. Die dort teilweise bereits<br />
angeschnittenen Themen wurden in folgenden Vorträgen aufgegriffen:<br />
Prof. Dr. Hans-W. Fischer-Elfert (Ägyptologie)<br />
> Alles fauler Zauber? – Zum Zusammenhang von sog. Magie, Religion, Medizin, Recht<br />
und Literatur im Alten Ägypten<br />
Dr. Jürgen Riethmüller (Archäologie)<br />
> Heiligtümer und Kulte des Asklepios von den Anfängen bis in die Spätantike<br />
Dr. Dorothee Elm (Klassische Philologie)<br />
> Der Kult des „neuen Asklepios“ Glykon in Abonuteichos: Heilkult oder Scharlatanerie?<br />
Ruben Frankenstein (Judaistik)<br />
> Präventivmedizin – Reinheitsvorschriften im Judentum<br />
Ingo Schaaf (Klassische Philologie)<br />
> Magie und Medizin im hellenistischen Epos: Das Beispiel der „Couvade“ und Tibarenerexkurs<br />
in der Argonautika des Apollonios Rhodios<br />
Dr. Florian Steger (Medizingeschichte)<br />
> Das Erbe des Hippokrates – Medizinethische Konflikte und ihre Wurzeln<br />
Prof. DDr. Thomas Böhm (Theologie)<br />
> Jesus als Heiler – ein zeithistorisches Phänomen?<br />
67
Bildungsveranstaltungen<br />
Trotz der geringen Teilnehmerzahl (8 Personen) fanden dank dem längeren Verbleiben<br />
einzelner Referenten rege Diskussionen statt. Gestützt auf die Rückmeldung der Teilnehmer<br />
und Referenten können wir auf einen guten Verlauf der Tagung zurückblicken.<br />
Fachschaft Chemie/Biologie<br />
Thema:<br />
Zukunft der Landwirtschaft<br />
Zeit: 16. bis 20. Mai <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Bildungsstätte St. Martin, Germershausen<br />
Teilnehmer/innen: 46<br />
Leitung:<br />
Dr. Maika Gruber, Dr. Frank Haunert, Hermann-Josef Meyer,<br />
Dr. Corinna Morys-Wortmann<br />
Der Fokus der Tagung lag auf modernen Methoden und aktuellen technologischen<br />
Trends in der Landwirtschaft. Das Themenspektrum reichte von Pflanzenschutzmitteln<br />
über die Bioenergie bis hin zur Züchtung neuer Pflanzensorten mit Hilfe der Biotechnologie.<br />
Die größte Herausforderung für die Landwirtschaft ist es, in Zukunft die Versorgung<br />
der wachsenden Weltbevölkerung trotz stagnierender Ackerflächen sicherzustellen.<br />
Verschärft werden die Schwierigkeiten bei der Ernährung der Weltbevölkerung durch die<br />
zu Ende gehenden Vorräte an fossilen Energie- und Rohstoffquellen. Dies wird zu einer<br />
Konkurrenz zwischen Nahrungsmittelproduktion und der Erzeugung von nachwachsenden<br />
Rohstoffen führen.<br />
Experten gehen davon aus, dass die Produktivität in der Landwirtschaft in den nächsten<br />
40 Jahren verdoppelt werden muss, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden.<br />
Zu dieser Produktivitätssteigerung können Fortschritte bei der Düngung, beim Pflanzenschutz,<br />
bei der Bewässerung und anderen ackerbaulichen Maßnahmen, vor allem aber<br />
auch die Züchtung verbesserter Sorten beitragen. Dabei steht besonders die Züchtung<br />
mit Hilfe der Gentechnik im Zentrum der gesellschaftlichen Diskussion.<br />
Die Bedeutung der Landwirtschaft für die Produktion von Energiepflanzen wurde im<br />
Rahmen einer Exkursion zum Bioenergiedorf Jühnde behandelt. Auf lange Sicht könnte<br />
der Betrag von Biomasse auf zehn Prozent an der deutschen Stromversorgung und auf<br />
20 Prozent der Wärmebereitstellung steigen. Als Beispiel für den Ökolandbau wurde<br />
anschließend ein Bio-Bauernhof besichtigt.<br />
Den Schwerpunkt der Tagung bildete die Diskussion über die Anwendung gentechnischer<br />
Methoden in der Pflanzenzucht, die so genannte Grüne Gentechnik. Diese Technologie<br />
bietet völlig neue Möglichkeiten. So können etwa Pflanzen gezüchtet werden,<br />
die sich selber vor Schädlingen oder vor Dürre schützen. Dies ermöglicht es, mit weniger<br />
chemischen Pflanzenschutzmitteln oder ohne Bewässerung auszukommen. Gentechnisch<br />
veränderte Pflanzen müssen umfangreiche Sicherheitsbewertungen durchlaufen,<br />
um in Europa zugelassen zu werden.<br />
68
Es ist außerordentlich schwierig, der Bevölkerung mögliche Vorteile der Grünen Gentechnik<br />
zu vermitteln. Dies liegt vor allem daran, dass die derzeit auf dem Markt befindlichen<br />
gentechnisch veränderten Pflanzen vor allem den Landwirten nützen. Momentan<br />
werden neue Sorten mit einem unmittelbaren Nutzen für den Verbraucher entwickelt,<br />
die beispielsweise gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe wie Omega-3-Fettsäuren enthalten.<br />
Fehlender Verbrauchernutzen bei als unkalkulierbar wahrgenommenen Risiken<br />
führt zu einer ablehnenden Haltung in weiten Teilen Europas. Interessanterweise ist<br />
die Einstellung von Verbrauchern zur grünen Gentechnik vollständig resistent gegenüber<br />
kommunikativer Einflussnahme. Jeder Versuch, für ein „besseres Verständnis“ der<br />
Gentechnik zu werben, kann vom Verbraucher leicht als Angriff auf sein persönliches<br />
Werte-System gedeutet werden.<br />
In der diesjährigen Fachschaftstagung Chemie/Biologie wurde ein Bogen gespannt von<br />
heutigem, eher klassischem Pflanzenschutz, über konkrete Beispiele nachwachsender<br />
Energieversorgung und deren Verwendung bis hin zum Schwerpunkt der Tagung, der<br />
Grünen Gentechnik. Es ist gelungen, führende Vertreter aus Wissenschaft, Industrie und<br />
staatlichen Institutionen als Referenten zu gewinnen, die unterschiedliche Aspekte des<br />
Pflanzenschutzes und der Grünen Gentechnik beleuchteten. Besonders hervorzuheben<br />
sind die vielen hochinteressanten Diskussionen während und nach den Vorträgen, bzw.<br />
in den Abendstunden, die das große Interesse an dem Thema der Tagung bei den Teilnehmern<br />
belegen.<br />
C<br />
Fachschaft Geschichte<br />
Thema: New Institutional Economics oder vom Zählen und Messen –<br />
Von den Herausforderungen der Wirtschaftsgeschichte<br />
Zeit: 18. bis 21. Januar <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Kloster Helfta, Eisleben<br />
Teilnehmer/innen: 9<br />
Leitung:<br />
Dr. Andreas Frings, Daniel Legutke, Barbara Reitinger<br />
Die Omnipräsenz ökonomischer Themen und Erklärungsansätze im öffentlichen Diskurs<br />
steht im eklatanten Widerspruch mit der weitgehenden Ignoranz gegenüber diesen<br />
Themen in der Historikerzunft.. Dort gelten gegenwärtig Konzepte einer „New Economic<br />
History“ oder der „New Institutional Economics“ als bedeutend weniger attraktiv als<br />
mentalitäts-, kultur- oder kommunikationsgeschichtliche Ansätze.<br />
Der einführende Vortrag von PD Dr. Mark Spoerer (Hohenheim) gab eine Übersicht<br />
über die unterschiedlichen Ausrichtungen der Wirtschaftsgeschichte an deutschen<br />
Universitäten. PD Dr. Oliver Volkert (Berlin) lieferte ein anschauliches Praxisbeispiel für<br />
Fragestellung und Vorgehen der Neuen Institutionenökonomie: Er beschäftigte sich mit<br />
Geld- und Finanzmärkten im Alten Reich des 14. – 16. Jahrhunderts. Geldstabilität wurde<br />
zunehmend durch Übertragung der Münzprägung an die Städte erzeugt. Reputation<br />
und Institution sind Schlüsselkategorien zum Verständnis dieser Vorgänge. Die weiter-<br />
69
Bildungsveranstaltungen<br />
gehende Frage, wie sich diese Prozesse auf die Integration der „zwischenstädtischen“<br />
Finanzmärkte auswirken, wurde im zweiten Teil behandelt. Volkert kam zu dem Ergebnis,<br />
dass das Vertrauen in den Geldwert tatsächlich größer war, wenn die Geldpolitik<br />
autonomen Instanzen übertragen wurde. Sein Vortrag zeigte klar die Möglichkeiten und<br />
Grenzen der komplexen statistischen Methoden der Institutionenökonomie. Stärker kulturgeschichtlich<br />
ausgerichtet war der Vortrag von Dr. Christian Wieland (Freiburg), der<br />
aus dem Wirtschaftshandeln römischer Kardinäle mentale Dispositionen des höchsten<br />
Adels im barocken Rom entfalten konnte. Dr. Michael Hollmanns vom Bundesarchiv in<br />
Koblenz warb für die Erforschung der Bestände seines Hauses, die reiches Material zur<br />
Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik bergen.<br />
Der abschließende Vortrag von Dr. Anrdeas Frings griff vor allem die die gesamte Tagung<br />
dominierende Frage der „Rationalität der individuellen Wahl“ auf. Frings stellte ein<br />
soziologisches Konzept der rational-choice vor, dessen Ziel eine theoretisch Verbindung<br />
von Mikro- und Makro-Ebene ist und welches die soziale Situation individueller Akteure<br />
stärker einzubinden sucht. Bereits in das Konzept inbegriffen ist die jeweilige subjektive<br />
Aneignung der Situation, die das daraus abgeleitete Handeln prägt. Stärker als etwa<br />
der Neoinstitutionalismus wird hier die Rationalität des homo oecomonicus selbst zum<br />
Explanandum. Am Abschluss stand das Kamingespräch mit Dr. Ulrich Bindseil, einem<br />
Risikomanager der EZB in Frankfurt. Begrifflich gestärkt durch die vorhergehenden Vorträge<br />
war es spannend, im Gespräch vor allem, zu den geldpolitischen Aufgaben der EZB<br />
und ihren theoretischen Voraussetzungen zu erfahren.<br />
Fachschaft Globale Zusammenarbeit<br />
Thema:<br />
Möglichkeiten und Grenzen des interkulturellen Dialogs<br />
Zeit: 1. bis 4. November <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
St. Michaels-Heim, Berlin<br />
Teilnehmer/innen: 20<br />
Leitung:<br />
Carolina Bräunlein, Caroline Mangold, Stephan Lanzinger<br />
PAPST CONTRA MOHAMMED? Vor allem seit 9/11 sind immer wieder Konflikte in den<br />
Schlagzeilen, die mit religiösen bzw. kulturellen Unterschieden begründet werden. Um<br />
einer self-fullfilling prophecy vom Clash of Civilizations vorzubeugen, wird häufig die<br />
Forderung nach interkulturellem Dialog laut. Wir interessierten uns für die Möglichkeiten<br />
und Grenzen dieses Dialogs. So wurde diskutiert, ob Menschenrechte und Demokratie als<br />
universelle Kategorien oder westlicher Kulturimperialismus zu verstehen sind. Referenten<br />
aus den zuständigen Stellen des Auswärtigen Amtes und des BAMF stellten ihre Dialogbemühungen<br />
mit Muslimen vor. Diese Reflexionen wurden mit praktischen Erfahrungen bei<br />
einem Moscheebesuch und einem interkulturellen Training ergänzt. Abgerundet wurde<br />
die Tagung mit einer spannenden Podiumsdiskussion, an der neben einem Öffentlichkeitsreferenten<br />
der Berliner Moscheen eine Islamkritikerin und der Generalsekretär der Alevitischen<br />
Gemeinde Deutschland teilnahmen, die auch Mitglieder der Islamkonferenz sind.<br />
70
C<br />
Fachschaft Ingenieurwissenschaften<br />
Thema:<br />
Freizeittechnik<br />
Zeit: 29. September bis 3. Oktober <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Tagungshaus Michaelsberg, Cleebronn<br />
Teilnehmer/innen: 20<br />
Leitung:<br />
Felix Fritz, Martina M. Maier<br />
Die Fachschaftstagung beschäftigte sich mit verschiedenen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung<br />
und der Rolle, die Technik dabei spielt. Das Thema Vergnügungsparks und<br />
Achterbahnen wurde zum einen mit einer Exkursion zu einem Freizeitpark mit Führung<br />
hinter den Kulissen beleuchtet, und zum anderen mit einem Vortrag eines Fahrgeschäfteherstellers<br />
vertieft. Technische Spielwaren, wie Modelleisenbahnen und Fischertechnik,<br />
sowie der Entstehungsprozess von Spielen allgemein waren ein zweiter Schwerpunkt.<br />
Herr Prof. Naumann von der TU Chemnitz entwickelte ein Bild des Zusammenhangs<br />
vom Spieltrieb in der Jugendzeit und späteren technischen Erfindungen und belegte dies<br />
beispielhaft am Lebenslauf von Konrad Zuse. Den technischen Aufwand für eine kulturell<br />
anspruchsvolle Abendgestaltung konnten wir bei der Führung durch die Haustechnik<br />
der Stuttgarter Staatsoper begutachten. Der Abschlussvortrag beschäftigte sich mit der<br />
RFID-Technologie, die immer mehr Felder des täglichen Lebens, wie beispielsweise das<br />
Ausleihsystem von Bibliotheken, erobert.<br />
Fachschaft Jura<br />
Thema: Die Unabhängigkeit des Richters –<br />
Richterliche Entscheidungsfindung in den Blick genommen<br />
Zeit: 1. bis 4. November <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Bistumshaus Speyer<br />
Teilnehmer/innen: 51<br />
Leitung:<br />
Stefanie Holzwarth, Ulrich Lambrecht, Sebastian Schalk,<br />
Annette Späth, Eva Zech<br />
Die diesjährige Jahrestagung der Fachschaft Jura fand vom 1. bis 4. November <strong>2007</strong> in<br />
Speyer statt. In einem interdisziplinären Programm wurde das Thema „Die Unabhängigkeit<br />
des Richters: Richterliche Entscheidungsfindung in den Blick genommen“ vielfältig<br />
referiert und mit rund 50 Teilnehmern diskutiert.<br />
Neben grundsätzlich methodischen Erwägungen wurden zu Beginn der Tagung der<br />
Zeitgeist und seine Bedeutung für die richterliche Rechtsfindung erörtert. In den darauf<br />
folgenden Tagen wurden vielfältige Aspekte und Einflussfaktoren der richterlichen Unabhängigkeit<br />
betrachtet. Insbesondere psychologische Momente führen dazu, dass die<br />
Unabhängigkeit des Richters in der Realität in Frage zu stellen ist. Studien wiesen nach,<br />
dass ein Rechtsfall von Richter zu Richter unterschiedlich beurteilt wird und somit recht-<br />
71
Bildungsveranstaltungen<br />
lich anders gelöst wird. Ebenso neigen Richter dazu, die Leidensphase des Opfers nicht,<br />
wie eigentlich zu erwarten ist, normativ zu werten, sondern häufig die Bewertung des<br />
Opfers zu übernehmen. Neben diesen psychologischen Effekten wirken teilweise recht<br />
banale Umstände auf die richterliche Unabhängigkeit ein. Im Bereich der Frage nach<br />
der Notwendigkeit einer psychiatrischen Begutachtung angeklagter Straftäter lässt sich<br />
nachweisen, dass universitätsnahe Gerichte häufiger eine Begutachtung anordnen.<br />
Die Unabhängigkeit des Richters unterliegt in Zeiten der zunehmenden Medialisierung<br />
spezifischen Gefahren, so dass auch das Spannungsfeld zwischen richterlicher Unabhängigkeit<br />
und Medienberichterstattung aufgezeigt wurde. Dabei verändern digitale<br />
Medien die klassische Vorstellung der Rechtsquelle und führen zu einer neuen Medienkonstellation<br />
des Rechtes. Im Strafprozess wird zur Zeit darum gerungen den sogn. Deal,<br />
d.h. Absprachen im Strafprozess, in der Strafprozessordnung festzuschreiben. Diese<br />
Entwicklungen waren der Anlass, den Deal im Strafprozess auch auf der Tagung zu diskutieren.<br />
Die Tagung sollte zudem ein Forum sein, mit Praktikern die Fragen rund um die<br />
richterliche Unabhängigkeit zu erörtern. Dazu erklärte sich der Vorsitzende Richter der<br />
ersten Strafkammer des Landgerichtes Saarbrücken Ulrich Chudoba bereit. Als Vorsitzender<br />
Richter im Pascal-Prozess, einem Verfahren, das bundesweit für Aufsehen sorgte,<br />
zeigte er in einem sehr persönlichen und selbstkritischen Vortrag die vielfältigen Einflüsse<br />
der Medien insbesondere hinsichtlich der Verhandlungsführung auf. Ferner berichtete<br />
er, wie die Medien vereinzelt versucht haben, die Beweiswürdigung und die Strafzumessung<br />
im konkreten Fall zu beeinflussen. Ein spannender Erfahrungsbericht und eine ganz<br />
offene Diskussion mit dem Vizepräsidenten des Bundesverfassungsgerichtes, Prof. Dr.<br />
Dr. h.c. mult Winfried Hassemer, beendeten eindrucksvoll die Tagung.<br />
Die Tagung zeigte einmal mehr, dass auf cusanische Tugenden Verlass ist. Kurzfristig<br />
erklärten sich einige Tagungsteilnehmer, die selbst als Richter oder Staatsanwalt tätig<br />
sind, mit uns gemeinsam die Tagung zu reflektieren, eigene Erfahrungen zu ergänzen<br />
und noch offen gebliebene Fragen zu beantworten.<br />
Fachschaft Kunst<br />
Thema:<br />
I can’t get no… Keine Kultur ohne Radikales und Obszönes<br />
Zeit: 2. bis 6. Mai <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Jugendherberge, Wien<br />
Teilnehmer/innen: 30<br />
Leitung:<br />
Nikolaus Frinke, Johannes Landstorfer, Isabella Villanueva Breulmann<br />
In Wien sollte dieses Jahr die Fachschaftstagung stattfinden, da diese Stadt eine Tradition<br />
des Obszönen und Unterschwelligen, aber auch der radikalen Ideen zu haben scheint.<br />
Nicht zuletzt in den 1970er Jahren zeigte sich das im Wiener Aktionismus, der bis heute<br />
nicht nur Wiener Künstler beeinflusst. Auch ins Stadtbild haben sich diese Extreme<br />
eingeschrieben, sei es nun als maßloser historischer Pomp zum Ende der Kaiserzeit oder<br />
damals gleichfalls als formenarm nakt und daher obszön geschmähter Jugendstil.<br />
72
Wie man bereits an dieser Streitfrage aus der Geschichte erkennen kann, müssen<br />
„radikal“ und „obszön“ als abstrakte Begriffe erst mit Bedeutung erfüllt werden. Diese<br />
Setzung kann je nach ideeller Richtung, Zeitstimmung und Kulturkreis, die im Verlauf<br />
der Tagung exemplarisch untersucht wurden, völlig unterschiedlich ausfallen, so dass als<br />
eine der Erkenntnisse blieb: Radikales und Obszönes (als solches) gibt es nicht.<br />
C<br />
Fachschaft Mathematik/Informatik<br />
Thema:<br />
Straßen, Staus und schnelle Züge:<br />
Mathematische Aspekte der Verkehrsdynamik<br />
Zeit: 16. bis 20. Mai <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Bildungs- und Ferienstätte Eichsfeld, Uder<br />
Teilnehmer/innen: 31<br />
Leitung:<br />
Thorsten Eßeling, Prof. Dr. Dr. Georg Hoever, Hendrik Lens<br />
Jeder hat schon mal im Stau gestanden oder bei der Bahn den Anschlusszug verpasst<br />
und dabei gedacht: „Muss das sein? Kann man das nicht intelligenter lösen?“. Die Fachschaftstagung<br />
hat sich mit den Gründen und der mathematischen Beschreibung von<br />
Staus, mit den algorithmischen und optimierungstechnischen Aspekten bei der Fahrplangestaltung<br />
und mit ähnlichen Themen auseinandergesetzt.<br />
Als Hauptreferent führte Herr Prof. Rolf Möhring (TU Berlin) in die diskrete Mathematik<br />
ein und ging auf Anwendungen im Bereich Routenplanung, Fahrplanoptimierung und in<br />
der Logistik ein. Dr. Klaus Nökel (ptv, Karlsruhe) gab einen Einblick in die praktischen Probleme<br />
und Algorithmen zur Berechnung von Verkehrsaufkommen. Dr. Wolfgang Weinhold<br />
(Deutsche Bahn, Frankfurt) erläuterte, wie bei der Bahn aus solchen Verkehrsdaten<br />
eine Planung des Fernverkehrs abgeleitet wird. Dr. Tobias Kretz (Uni Duisburg-Essen)<br />
erklärte das Nagel-Schreckenberg-Model zur Simulation von Verkehrsflüssen und übertrug<br />
es auf Fußgängersimulation, und Dr. Heiko Schilling (TomTom, Berlin) beschrieb die<br />
verwendeten beschleunigten Routingalgorithmen in kommerziellen Navigationsgeräten.<br />
Damit gelang ein interessanter und vielseitiger Einblick in die Problematik, Verkehr<br />
zu planen, und in die dazu benutzten mathematischen und algorithmischen Methoden.<br />
Die guten räumlichen Gegebenheiten in der Bildungsstätte Eichsfeld in Uder trugen mit<br />
zum guten Gelingen der Veranstaltung bei.<br />
73
Bildungsveranstaltungen<br />
Fachschaft Medizin<br />
Thema: Ärzte für die Welt –<br />
Tropenmedizin und Entwicklungszusammenarbeit<br />
Zeit: 17. bis 20. Mai <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Arbeitnehmerbildungsstätte Benediktushöhe, Zellingen-Retzbach<br />
Teilnehmer/innen: 35<br />
Leitung:<br />
Jana Herholz, Miriam Rubens, Annette Steffers,<br />
Dr. Christina Westhoff<br />
Nach einer Vorstellungsrunde führte uns Steffen Geuß als Repräsentant von „Ärzte ohne<br />
Grenzen“ (MSF) am Donnerstagabend in die Thematik ein. Neben der Vorstellung von<br />
MSF berichtete er von seinem 6-monatigen Einsatz im Sudan im Rahmen eines länger<br />
angelegten Programms zur Versorgung von Flüchtlingen. Er vermittelte einen anschaulichen<br />
Eindruck der Arbeitsweise von MSF und der Probleme, die sich in einem Bürgerkriegsgebiet<br />
für die medizinische Arbeit stellen.<br />
Den Freitag verbrachten wir in und mit dem Missionsärztlichen Institut (MI) in Würzburg.<br />
Hier standen die Besichtigung der hochmodernen Sonderisolierstation in der<br />
Missionsärztlichen Klinik, die Vorführung einfachster Untersuchungsmethoden im Labor<br />
sowie Vorträge u.a. zur Arbeit des MI und zur medizinischen Versorgung von Flüchtlingen<br />
und Migranten in Deutschland auf dem Programm, letzteres für alle ein neuer und<br />
aufrüttelnder Aspekt.<br />
Für Samstag konnten wir die Herren Professoren Hans Jochen Diesfeld und Rolf Korte<br />
als Vortragende gewinnen. Beide beeindruckten durch einen reichhaltigen Erfahrungsschatz<br />
aus jahrzehntelanger Tätigkeit. Sie beleuchteten verschiedene Aspekte der Geschichte<br />
und Gegenwart von Public Health und Entwicklungszusammenarbeit: einerseits<br />
als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, andererseits die Organisation und Arbeitsweise<br />
internationaler Organisationen. In einer abschließenden Diskussionsrunde gingen beide<br />
Referenten gemeinsam auf Fragen und Problempunkte der Entwicklungszusammenarbeit<br />
ein.<br />
Abends sprach PD Walter Bruchhausen, Altcusaner, über seine persönlichen Erfahrungen<br />
als Koordinator für die Malteser in Aceh/ Indonesien nach dem Tsunami 2005. Dabei<br />
schilderte er eindrücklich groteske Auswüchse der medial angefachten Hilfsbereitschaft<br />
und verdeutlichte die Notwendigkeit von auf die lokalen Bedürfnisse und Gegebenheiten<br />
angepasster internationaler Hilfe.<br />
Am Sonntagvormittag sprach PD Bruchhausen ein zweites Mal über Medizin unter einfachen<br />
Bedingungen.<br />
74
C<br />
Fachschaft Musik<br />
Thema: Musik entsteht im Kopf –<br />
zur physischen und psychischen Wahrnehmung<br />
Zeit: 19. bis 21. Oktober <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Evangelische Jugendbildungsstätte „Weißer Hirsch“, Dresden<br />
Teilnehmer/innen: 32<br />
Leitung:<br />
Rebecca Ankenbrand, Christoph Pollak, Magnus Schriefl,<br />
Monika Schwerhoff<br />
Im Einführungsvortrag erklärte Prof. Dr. Peer Abilgaard (Köln, Facharzt für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie, Sänger und Musikpädagoge), wie akustische Schwingungen im<br />
Ohr umgewandelt werden und als elektrische Impulse ins Gehirn gelangen. Obwohl die<br />
Vorgänge im Ohr sehr komplex ablaufen, betonte er, dass es erst die „Rechenleistung“<br />
des Gehirns ist, die uns befähigt zu hören.<br />
Am nächsten Morgen diskutierte Dr. Oliver Grewe (Mitarbeiter im Institut für Musikphysiologie<br />
und Musikermedizin Hannover) mit uns die Frage, ob durch Musik ausgelöste<br />
„Chills“ (Gänsehaut, Schauer über den Rücken) an starke kognitive Prozesse gekoppelt<br />
sind oder einfach nur Reflexreaktionen sind.<br />
Ulrich Bohnefeld (Film-/Videoproduzent) baute für den Nachmittag seine selbst entworfene<br />
Klangpyramide auf und gab uns so die Möglichkeit, auf einer nicht kognitiven Ebene<br />
den fünf Elementen zu lauschen.<br />
Im Einklang mit uns selbst gingen wir anschließend in die Semperoper zu Richard Wagners<br />
Sechs-Stunden-Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ in Dresdner Starbesetzung.<br />
Nach einer leider etwas feuchten, aber interessanten und kritischen Stadtführung von<br />
Kornél Magvas (Altcusaner) stellte uns Prof. Wilfried Gruhn, Gründer des Gordon Instituts<br />
für frühkindliches Musiklernen, sein Projekt „Kindliche Lernwelt Musik“ vor und ging<br />
dabei nochmals auf die neurobiologischen Grundlagen des (frühen) Musiklernens und<br />
der Musikwahrnehmung unter Einbeziehung der aktuellen Forschung ein.w<br />
Fachschaft Neuphilologie<br />
Thema:<br />
Performanz – nur ein Modewort?!<br />
Zeit: 26. bis 28. Oktober <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Margarete Ruckmich Haus, Freiburg<br />
Teilnehmer/innen: 12<br />
Leitung:<br />
Monika Mann, Daniela Wehrstein, Nikola Wiegeler<br />
Basisarbeit aus der Multiperspektive. Aus dem Blickwinkel verschiedener neuphilologischer<br />
Disziplinen haben wir uns mit den Begriffen Performanz und Performativität, mit<br />
75
Bildungsveranstaltungen<br />
den Möglichkeiten und Grenzen ihrer Anwendbarkeit auseinandergesetzt.<br />
Mit dem linguistischen Beitrag „ ‚Performativität’ und ‚Performanz’: Zur kulturwissenschaftlichen<br />
Karriere von zwei sprachphilosophischen und sprachwissenschaftlichen<br />
Begriffen“ von Prof. Dr. Ekkehard König, Anglist aus Berlin, begann die Tagung mit einem<br />
allgemeinen Überblick über die Begriffsgeschichte und mündete schließlich in die Frage:<br />
Ist Performativität als „Perspektive“ oder als „Kraft“ zu sehen? Oder eventuell als keines<br />
von beidem?<br />
In Anschluss daran kam es mit den Aspekten „Inskription“ und „Iteration“ zu einer Erweiterung<br />
dieser Fragestellung „à la Derrida“. Glenn Patten, Mitarbeiter am Lehrstuhl für<br />
klassische Philologie in Heidelberg, stellte mit Performanz und Dekonstruktion Derridas<br />
Austinlektüre vor. Herr Patten thematisierte dabei dessen Ablehnung bzw. das Hinterfragen<br />
des austinschen Performanzbegriffes. Er machte zudem deutlich, dass die performative<br />
Kraft nach Derrida eher in der Kraft der différance besteht und es das performative<br />
Ereignis eines „ersten Mals“ nach dessen Vorstellung nicht gibt.<br />
Nach den zwei theoretischen Vorträgen verortete Gabriele Flemming, Mediävistin aus<br />
Konstanz und Altcusanerin, den Begriff der Performanz in dem Gesamtkonzept ihrer<br />
Dissertation. Dreh- und Angelpunkt ihrer mit zahlreichen Bildbeiträgen illustrierten<br />
Präsentation „Das geistliche Spiel zwischen Liturgie und Drama. Untersuchung zu den<br />
liturgischen Sonderriten am Konstanzer Münster“ war das Verständnis der Liturgie als<br />
performativer Vergegenwärtigung der Heilsgeschichte.<br />
Die Münsteraner Germanistin Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf leitete den Workshop<br />
zum Thema „Judith Butler: Performativität und Politik“. Leitfragen der gemeinsamen<br />
Textarbeit waren „Wie gebraucht Butler Performativität?“, „Was heißt Performativität<br />
des Geschlechts?“ und „Was bedeutet eine Politik des Performativen?“ Hier wurde aus<br />
gendertheoretischer Perspektive deutlich, wie über performative Akte Geschlechtsidentität<br />
konstituiert, genauso aber auch „verschoben“ werden kann.<br />
Um die „Performanz“ nicht nur theoretisch zu erörtern, sondern auch praktisch zu erfahren,<br />
stand Henrik Ibsens Schauspiel Peer Gynt mit der Bühnenmusik von Edvard Grieg auf<br />
dem Abendprogramm. Die Inszenierung für Schauspieler, Sänger, Puppen, Chor und Orchester<br />
gab uns einigen Diskussionsstoff, gerade auch hinsichtlich des Tagungsthemas.<br />
Den „rhetorischen“ Abschluss bildete der Vortrag von Prof. Dr. Joachim Knape, Lehrstuhlinhaber<br />
der Allgemeinen Rhetorik in Tübingen. In seinem Beitrag zu Rhetorik, Medien<br />
und Performanz war er – nunmehr aus der Sicht seiner Disziplin – um Begriffsklärung<br />
bemüht und erweiterte das (chomskysche) Paar der Kompetenz und Performanz zur<br />
rhetorischen Trias von Kompetenz, Praxis und Performanz.<br />
Sei es Perspektive, sei es Kraft – es bleibt abzuwarten, wie weit der begriffliche Bogen<br />
der zur Performativität gewordenen Performanz sich in Zukunft spannen lässt, ohne an<br />
floskelhafter Allgemeingültigkeit zu zerreißen.<br />
76
C<br />
Fachschaft Pädagogik<br />
Thema:<br />
Hören – Zuhören<br />
Zeit: 27. April bis 1. Mai <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Jugendgästehaus, Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
Teilnehmer/innen: 17<br />
Leitung:<br />
Hedwig Hanner, Katharina Mamat, Bernadett Wessela<br />
Hören und Zuhören werden in unserer Gesellschaft als ganz selbstverständliche Grundfertigkeiten<br />
vorausgesetzt und ihre Bedeutung sowohl für funktionierende zwischenmenschliche<br />
Beziehungen als auch für schulische Lernprozesse stark vernachlässigt. Ziel<br />
der Tagung war es deshalb, gerade diesen verkannten Fähigkeiten Raum zu geben und<br />
einmal ganz Ohr zu sein. Um die Breite der möglichen Klänge, die Sensibilität unseres<br />
Gehörs und auch die Bedeutung bestimmter Geräusche für den Menschen zu erkunden,<br />
ließen wir eingangs die verschiedensten Klangproben (teure vs. billigere Autotür, Kunststoffgeige<br />
vs. Stradivari etc.) auf uns wirken (Dr. Friedrich Blutner, Geyer).<br />
Besonders in der Schule kommt dem guten Zuhören als Basis des Lernens eine wichtige<br />
Rolle zu. Neuere Forschungen beschäftigen sich mit der Akustik in Klassenräumen und<br />
ihrer Bedeutung für die Leistungen der Schüler (Dr. Maria Klatte, Universität Oldenburg)<br />
oder auch mit den Möglichkeiten der Schulung des Gehörs bei Kindern (Dr. Mechthild<br />
Hagen, LMU München). Doch Zuhören und Sprechen sind nur schwer voneinander trennbar.<br />
Worauf sollte man also beim guten Sprechen achten, um dem Hörer das Zuhören<br />
zu erleichtern? Viele nützliche Tipps dazu gab es aus der Sprechwissenschaft (Dr. Marita<br />
Pabst-Weinschenk, Universität Düsseldorf).<br />
Sehr praxisnah erleben konnten wir auch die Theorie der „Emotionalen Kompetenz“<br />
(Hartmut Oberdieck, Klinik Bad Grönenbach), die sich auf dem Schnittpunkt zwischen<br />
Zuhören und Kommunikation ansiedelt und dazu ermutigt, Anerkennung oder auch<br />
Gefühle und Intuitionen offen und ehrlich auszusprechen und auch anzunehmen. Insgesamt<br />
war es eine sehr lebensnahe Tagung mit vielen kompetenten Sprechern und Zuhörern.<br />
Fachschaft Philosophie<br />
Thema:<br />
Hat Philosophie Methode?<br />
Zeit: 25. bis 28. Januar <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
St. Johannes Haus, Cottbus<br />
Teilnehmer/innen: 11<br />
Leitung:<br />
Magdalena Hoffmann, Burkhard Reis,<br />
José Maria Sánchez de León, Enrico Sperfeld<br />
Hat Philosophie Methode? Dr. Anke Thyen (Ludwigsburg) beschrieb im Eröffnungsvortrag<br />
die Methoden des Philosophierens als „reflexive Experimente des Denkens zur<br />
77
Bildungsveranstaltungen<br />
Modellierung möglicher Orientierungen“. In den Workshops und Vorträgen von Prof.<br />
Dr. Dieter Schönecker (Siegen) über philosophische Textlektüre, Prof. Dr. Daniel Cohnitz<br />
(Tartu, Estland) über Gedankenexperimente und Dr. Rolf Geiger (Tübingen) über den<br />
Platonischen Dialog wurde deutlich, welches methodische Potential verschiedene philosophische<br />
Herangehensweisen besitzen. Auf einer an eine Polarexpedition erinnernden<br />
winterlichen Tagebauwanderung machte sich die Fachschaft mit den raumplanerischen<br />
Herausforderungen der Region Cottbus vertraut.<br />
Fachschaft Physik<br />
Thema: Medizinische Physik –<br />
die heilsame Wirkung von Technologie und Theorie<br />
Zeit: 11. bis 14. Oktober <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
St. Michaelsheim, Berlin<br />
Teilnehmer/innen: 24<br />
Leitung:<br />
Mercedes Hannelore Frank, Max Hoffmann,<br />
Kathrin Lange, Daniela Rupp<br />
Als Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für medizinische Physik (DGMP) führte uns<br />
Frau Dr. Ziegler von der LMU München mit einem Übersichtsvortrag über modernste<br />
bildgebende Verfahren in das Thema der medizinischen Physik ein. In seinem Vortrag<br />
über die Entwicklung eines neuartigen Hirnschrittmachers zeigte uns Herr Prof. Dr. Tass<br />
vom Forschungszentrum Jülich der Helmholtzgesellschaft in überwältigenden Bildern<br />
und Filmen, wie Parkinson-Patienten durch modulierte elektrische Pulse aus totaler<br />
Erstarrung oder durch Tremor, unfähig ein Glas Wasser einzuschenken, ihre Körperbeherrschung<br />
wiedererlangten. Herr Dr. Harscher von der Firma Retina Implant berichtete<br />
von ersten klinischen Erfahrungen mit einem Netzhaut-Chip, der vollständig erblindeten<br />
Patienten einfache Seheindrücke ermöglicht.<br />
Herr Dr. Helfmann von der Firma Laser-Medizin-Technik Berlin (LMTB) stellte verschiedenste<br />
Anwendungsgebiete von Lasern in der Medizin vor, die von optischen Messmethoden<br />
zur Ermittlung der Qualität von Blutkonserven bis zur thermischen Zerstörung<br />
von Tumoren durch IR-Laser reichten. Auf der Exkursion zum Hahn-Meitner-Institut<br />
(HMI) wurde das Thema der Krebstherapie weiter vertieft. Wir erfuhren von Frau Dr.<br />
Denker von der nichtinvasiven Augentumorbehandlung durch Protonenbeschuss, die für<br />
das umliegende Gewebe derart schonend ist, dass das Auge und in der Regel auch die<br />
Sehfähigkeit erhalten bleiben. Den Abschlussvortrag hielt Herr Prof. Dr. Hartmann vom<br />
Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Er zeigte uns, wie die enge Zusammenarbeit<br />
von Medizinern und Physikern bei Bildgebung, Bestrahlungsplanung, Patientenpositionierung<br />
sowie Entwicklung und Einsatz von neuen Bestrahlungstechniken die<br />
Chancen auf Heilung deutlich erhöht.<br />
78
C<br />
Fachschaft Psychologie<br />
Thema:<br />
Psychologie und Ethnologie im Dialog<br />
Zeit: 8. bis 11. November <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Haus Venusberg, Bonn<br />
Teilnehmer/innen: 11<br />
Leitung:<br />
Maria Balfer, Christine Keller<br />
Die Tagung wurde eingeleitet mit einem Vortrag zu „Methoden und Theorien der praktischen<br />
Ethnopsychologie“ (Dr. Alexander Loch). Diese eher praxisorientierte Einführung<br />
wurde von Frau Hunger (Dipl. Psych.) ergänzt, die eine „Einführung in die Ethnologie für<br />
Psychologen“ gab und stärker mögliche Forschungsansätze im ethnopsychologschen<br />
Grenzbereich fokussierte. Herr Hilscher (Dipl. Psych.) berichtete sehr anschaulich aus<br />
seiner praktischen Arbeit als Diagnostiker, Therapeut und Trainer im Mental Health Projekt<br />
von „Ärzte ohne Grenzen“ in Kaschmir. Der Tag wurde beschlossen mit einem Training von<br />
Herrn Hößler (Dipl. Psych.), in welchem es die Möglichkeit zur Reflexion und praktischen<br />
Erfahrung alltagsnaher, interkultureller Kommunikationssituationen gab. Aus der transkulturellen<br />
Psychiatrie gab es den Vortrag Prof. Dr. Littlewoods zur Universalität psychischer<br />
Störungen und der speziellen Situation von Migranten im Gesundheitssystem. Vertieft<br />
wurde das Thema durch zwei gefilmte Fallbeispiele und eine anschließende Diskussion.<br />
Fachschaft Theologie<br />
Thema:<br />
Maria – Variationen über ein polyphones Thema<br />
Zeit: 15. bis 18. November <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Jugendherberge Erfurt<br />
Teilnehmer/innen: 9<br />
Leitung:<br />
Julia Brodersen, Katharina Müller, Stefan Zinsmeister<br />
Kaum eine andere weibliche Person hat in der Kultur- und Geistesgeschichte nachhaltiger<br />
gewirkt als die aus Nazareth stammende Frau, die einen Sohn gebar, der Christus genannt<br />
wird. Maria ist nicht nur eine Figur der Offenbarung, sondern auch eine Sinnfigur,<br />
wobei in der Geschichte unterschiedliche Facetten dieser Figurierung hervorgetreten<br />
sind, die sich in divergierenden theologischen Entwürfen, verschiedenen Denkfiguren<br />
sowie mannigfaltigen Medien ausgedrückt haben.<br />
Vom Neuen Testament ausgehend, legte die Systematikerin Frau Professorin Sabine<br />
Pemsel-Maier (Karlsruhe) mit einem biblischen Blick auf Maria das Fundament der Fachschaftstagung<br />
und ging diesen biblischen Spuren in der kirchlichen Tradition nach und<br />
konnte so aufschlussreich mariologische und christologische Dogmenbildung erläutern<br />
und zeigen, dass Maria, trotz vieler Gesichter in der Glaubensfigur den gemeinsamen<br />
Gesichtszug aufweist. Mit zahlreichen Hörbeispielen und detaillierten musikhistorischen<br />
Erklärungen eröffnete die Musikwissenschaftlerin Dr. Magda Marx-Weber (Hamburg) in<br />
79
Bildungsveranstaltungen<br />
einem Durchgang durch die Jahrhunderte den Blick auf Maria in der Musik. Dabei standen<br />
leise, expressive und pompöse Vertonungen des Stabat Maters, des „Salve Regina“,<br />
des „Ave Maria“ sowie der Lauretanischen Litanei im Mittelpunkt. Eine weitere Perspektive<br />
brachte Pastorin Christiane Eilrich (Jena) mit einer nicht alltäglichen protestantischen<br />
Sicht auf die Marienverehrung, bei der Kantaten von Johann Sebastian Bach sowie Luthers<br />
Predigtwerk einen Schwerpunkt bildeten. Den Standort Mariens im thüringischen<br />
Katholizismus verdeutlichte eine exzellente Führung im Erfurter Mariendom durch den<br />
Domküster Matthias Schmidt (Erfurt).<br />
Geklärt wurde in Erfurt vieles, dogmatisiert wurde nichts, aber der Blick geweitet, welche<br />
Perspektiven auf die Frau aus Nazaret möglich? möglich, nicht zwingend nötig ? sind.<br />
Fachschaft WISO<br />
Thema:<br />
Governance – auf der Suche nach dem optimalen Marktdesign<br />
Zeit: 1. bis 4. November <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
St. Michaels-Heim, Berlin<br />
Teilnehmer/innen: 33<br />
Leitung:<br />
Susanne Ebert, Meike Ferrari, Simone Hiller, Magdalena Stroka,<br />
Heinrich Tschochohei, Stefan Zimmermann<br />
Die 33 Teilnehmenden der WiSo-Fachschaftstagung <strong>2007</strong> beschäftigten sich vom 1. bis<br />
4. November <strong>2007</strong> in Berlin mit Fragen der gesellschaftlichen Steuerung, dabei insbesondere<br />
mit Aspekten des optimalen Marktdesigns. Eingangs der Tagung beleuchtete Tim<br />
Bartsch (Universität Tübingen) zunächst den Begriff der Governance aus politologischer<br />
Sicht. Am Beispiel des europäischen CO2-Emissionshandels zeigten dann in volkswirtschaft<br />
licher Perspektive Prof. Dr. Alfred Endres und Maik Hetmank (beide Fern-Universität Hagen)<br />
Wunsch und Wirklichkeit ökonomischer Handlungskonzepte. Später verglich Prof. Dr. Gert<br />
Brunekreeft (Jacobs University Bremen) Regulierungskonzepte von Energie- und Schienenwirtschaft.<br />
In der anschließenden öffentlichen Podiumsdiskussion diskutierten Joachim Fried<br />
(Deutsche Bahn AG), Andreas Schunk (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft),<br />
Cerstin Gammelin (Journalistin), Dr. Christian Growitsch und Dr. Henning Tegner (wissenschaftliche<br />
Berater) und Frau Dr. Henseler-Unger (Bundesnetzagentur) unter Moderation von<br />
Altcusaner Peter Dumont, inwieweit Netzwirtschaften einer Regulierung unterliegen sollten.<br />
Die dritte Säule der Fachschaftstagung fokussierte das einzelne Unternehmen. In diesem<br />
Kontext zeigte Prof. Dr. Karl-Martin Ehrhart (Universität Karlsruhe, Spieltheoretische<br />
Beratung takon) Anwendungsmöglichkeiten der Spiel- und Auktionstheorie. Praktische<br />
Aspekte konnten dann im Gespräch mit dem Unternehmensberater Daniel Stelter (BCG)<br />
diskutiert werden. Zum Abschluss der Tagung diskutierte Prof. Dr. Charles Blankart<br />
(Humboldt- Universität Berlin) am Beispiel des föderal organisierten Finanzausgleichs,<br />
inwieweit marktliche Strukturen zwischen Bundesländern in Bezug auf deren Verschuldungsverhalten<br />
etabliert werden könnten.<br />
80
Die Tagung wurde großzügig unterstützt von der Deutschen Bahn AG und der Boston<br />
Consulting Group. Auf diese Weise konnten ansprechende Veranstaltungsräumlichkeiten<br />
genutzt, ein Nachhaltigkeitskonzept implementiert, ein Sammelband angegangen<br />
und die Podiumsdiskussion ausgerichtet werden.<br />
C<br />
Freie Fachschaft<br />
Thema:<br />
Business of Art. Zum Verhältnis von Wirtschaft und Kunst<br />
Zeit: 15. bis 18. November <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
CVJM Jugendgästehaus, Berlin<br />
Teilnehmer/innen: 27<br />
Leitung:<br />
Nikolaus Förster, Frank Preller, Johanna Rosenbusch<br />
Die Tagung begann mit einer eindrucksvollen Präsentation der drei cusanischen Künstler<br />
Carola Keitel, Christoph Knecht und Paul Sochacki, die der Teilnehmergruppe Kunst zum<br />
Greifen nahe brachten. Anschließend folgte ein Tag der Exkursionen quer durch Berlin.<br />
Wir besuchten die renommierte Galerie „Contemporary Fine Arts“ in ihren neuen monumentalen<br />
Räumen gegenüber der Museumsinsel und ließen uns von der Direktorin Anne<br />
Schwarz in die (Un-)Tiefen des Kunstmarkts einführen. Ein Kunstverständnis der anderen<br />
Art konnten wir in den Treptowers der Allianz Zentrale kennen lernen, die mit zeitgenössischer<br />
Kunst ausgestattet ist. Besonders aufschlussreich war der Blick in ein Büro der<br />
Chefetage. Abgerundet wurde der Tag durch einen Besuch der Neuen Nationalgalerie und<br />
das Gespräch mit Katharina von Chlebowski, der Geschäftsführerin des Vereins der Freunde<br />
der Nationalgalerie und Organisatorin der berühmten MoMa-Ausstellung in Berlin.<br />
Am Samstag konnten wir den Künstler Henrik Schrat in seinem Atelier besuchen, der<br />
unter anderem die Frankfurter Börse mit Bonbon-Papieren dekoriert und die Wirtschaft<br />
zum Sujet seiner Kunstprojekte gemacht hat. Wolfgang Ullrich, Professor für Kunstwissenschaft<br />
und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, half uns<br />
schließlich, das in der Allianz Zentrale Gesehene zu deuten und erklärte uns, warum sich<br />
Unternehmer so gerne mit Kunst umgeben.<br />
So gestärkt stürzten wir uns am Sonntagmorgen in die Diskussion mit Isabelle Graw,<br />
Kunstkritikerin und Professorin für Kunsttheorie an der Städelschule Frankfurt, die uns<br />
erklärte, wie die Bedingungen des Marktes Künstler beeinflussen.<br />
Parallel zur Tagung entpuppten sich die Teilnehmer selbst als Künstler. Jeder füllte ein<br />
Rechteck auf einer bespannten Leinwand aus, so dass ein gemeinsames Kunstwerk entstand,<br />
das wir am Ende der Tagung unter den Cusanern versteigerten. Wir sind gespannt,<br />
wie sich der Preis des Bildes entwickelt, sollte es jemals auf den Sekundärmarkt gelangen.<br />
81
<strong>2007</strong><br />
Geistliches Programm
Paarexerzitien> 82 | Besinnungstage für Frauen> 83 | Einkehrtage für Altcusanerinnen und<br />
Altcusaner > 84 | Ostern <strong>2007</strong> > 84 | Familienexerzitien > 86 | Besinnungstage für Eltern mit<br />
Kindern > 87 | Besinnungstage über Fronleichnam > 88 | Lektüretage > 88 | Grundkurs Rhythmus –<br />
Atem – Bewegung > 89 | Einführung in Schweigeexerzitien > 90 | Einstieg in den Advent > 91<br />
D
Geistliches Programm<br />
GEISTLICHES PROGRAMM <strong>2007</strong><br />
Das geistliche Programm mit seinen unterschiedlichen Formen von Besinnungstagen<br />
und Exerzitien ist eine Einladung, sich Raum und Zeit zu nehmen für die Auseinandersetzung<br />
mit der eigenen Person, den tragenden Orientierungen des eigenen Lebens und<br />
dem, was für das eigene Leben Sinn bedeutet. Es ist auch ein Angebot, sich dem Dialog<br />
mit Gott auszusetzen, sich als Mensch seiner Botschaft, seinem Ruf zu stellen und offen<br />
und aufmerksam zu werden, für deren Auswirkungen auf das eigene Leben. Die besonderen<br />
Zeiten des Kirchenjahres, die Erfahrungen des Alltags, aber auch Umbruchsituationen<br />
im persönlichen Leben laden dazu ein oder fordern dazu heraus, innezuhalten und<br />
sich bewusst zu werden, dass der Mensch in Bezug zu etwas steht, das mehr und anders<br />
ist als er selbst.<br />
1. Kurs Paarexerzitien<br />
Thema:<br />
„Du sagen“ – eine geistliche Herausforderung<br />
Zeit: 19. bis 21. Januar <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Bildungshaus St. Michael, Tauberbischofsheim<br />
Teilnehmer/innen: 10<br />
Leitung:<br />
Angelika und Alexander Susewind<br />
Gibt es eine Spiritualität für Paare? Fast alle geistlichen Angebote nehmen primär<br />
Einzelne und ihr Leben vor dem Angesicht Gottes in den Blick. Partnerschaften mögen<br />
dadurch bereichert werden, aber sie bleiben in dieser Betrachtung sekundär. Wird das<br />
aber der Wirklichkeit eines geteilten Lebens gerecht? Ist nicht die Erfahrung, auf einen<br />
Partner / eine Partnerin bezogen zu sein, viel elementarer? Liegt hierin nicht eine ganz<br />
eigene geistliche Quelle, vor allem, wenn man bedenkt, dass Christen ihre tiefsten Offenbarungen<br />
in den Kategorien der Beziehung bezeugen? Paarexerzitien wollen die ganz<br />
eigenen Beziehungserfahrungen, die zwei Menschen miteinander teilen, als Quelle ihrer<br />
Spiritualität entdecken und aufschließen helfen.<br />
„Die Beziehung zum Menschen ist das eigentliche Gleichnis der Beziehung zu Gott.“<br />
Dieses Zitat aus Martin Bubers Buch „Ich und Du“ stand als Leitwort über dem Wochenende.<br />
5 Paare nahmen die Herausforderung an, sich von ausgewählten Textpassagen aus<br />
Bubers Werk anfragen zu lassen. Das Arbeiten am Text, der Abgleich von Erfahrungen<br />
und Hoffnungen in der Gruppe, vertiefte Gespräche der Partner miteinander mündeten<br />
schließlich in dankbares Erinnern; die Begegnungen dieser Tage wurden zum Gebet und<br />
zum Ritus in einem selbst gestalteten Gottesdienst.<br />
Zum dritten Mal fanden die Paarexerzitien im Haus St. Michael in Tauberbischofsheim<br />
statt. Wir konnten dort die beiden Räume der Stille nutzen, den einen für Besinnung und<br />
Gespräch, den zweiten – mit biblischen u. a. Motiven bunt ausgemalt – zum Gebet und<br />
für den Wortgottesdienst. Das Haus bot uns mit seiner ruhigen Atmosphäre und der<br />
84
schönen Umgebung (die wir freilich wegen des schlechten Wetters diesmal nur begrenzt<br />
genießen konnten) wieder einen guten Rahmen für wertvolle und nachwirkende Impulse:<br />
für die Vertiefung der Liebe, die uns geschenkt und anvertraut ist.<br />
D<br />
2. Kurs Besinnungstage für Frauen<br />
Thema:<br />
„Du bist mein Atem,<br />
wenn ich zu Dir bete“<br />
(Huub Osterhuis)<br />
Zeit: 8. bis 11. Februar <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Kloster St. Marien zu Helfta,<br />
06295 Lutherstadt Eisleben<br />
Teilnehmer/innen: 9<br />
Leitung:<br />
Stefanie Neubeck<br />
Sr. Klara Maria Hellmuth OCist<br />
Im winterlich verschneiten Kloster Helfta trafen sich vom 8. Februar bis 11. Februar neun<br />
junge Frauen – auf der Suche nach Stille, spiritueller Erfahrung und Erholung.<br />
Die Tage begannen mit gemeinsamem Abendessen im gemütlichen Wohnbereich des<br />
Klosters am Donnerstagabend – nacheinander trafen die Frauen ein und brachten Spuren<br />
ihres Winteralltags mit: viele Aufgaben im Kopf, manche Erkältung, aber auch gute<br />
Lebensmittel zum gemeinsamen Abendessen und Neugierde auf die besinnliche Zeit in<br />
Helfta.<br />
Die Vormittage am Freitag und Samstag waren geprägt durch eine Erschließung des<br />
Psalmengebetes durch Schwester Klara Maria Hellmuth und ihre Mitschwester Schwester<br />
Katharina, die gerade aus Graz zu Besuch in Helfta war. Wir führten Gespräche über<br />
die Erfahrungen mit diesem Gebet über die Jahre hinweg – unterstützt durch kleine<br />
methodische Impulse. Die Nachmittage gehörten der Körper- und Atemarbeit sowie<br />
dem ästhetischen Spiel. Es gab Decken für die Übungen auf dem Boden. Für ein ästhetisches<br />
Experiment benutzen wir z. B. Papier, um in kleinen Dialogen ohne Worte unsere<br />
Erfahrungen auszutauschen. Die Tage wurden insgesamt getragen durch die besondere<br />
Spiritualität der Cistercienserinnen, die wir mit ihnen im Stundengebet teilen durften<br />
(sie singen das Psalmengebet in alter Tradition).<br />
Und zuletzt wurden die Tage auch besinnlich durch viel Zeit zum Spazierengehen auf<br />
dem wunderbaren Gelände des Kloster Helfta, durch die Gespräche und das gemeinsame<br />
gute Essen.<br />
Bericht:<br />
Sr. Klara Maria Hellmuth OCist., Stefanie Neubeck, Theaterpädagogin, Atem- und Stimmtherapeutin<br />
85
Geistliches Programm<br />
3. Kurs Einkehrtage für Altcusaner/innen<br />
Thema: Führen und sich führen lassen –<br />
Besinnungstage für Menschen mit Führungsaufgaben<br />
Zeit: 23. bis 25. Februar <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Haus der Stille, Abtei Königsmünster, 59872 Meschede<br />
Teilnehmer/innen: 15<br />
Leitung:<br />
Annelie Bracke, Hans-Karl Krey<br />
Vom 23. – 25. Februar <strong>2007</strong> fanden diese Besinnungstage im Haus der Stille in der<br />
Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede statt. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />
kamen aus sehr unterschiedlichen Lebenssituationen und Arbeitsaufgaben, gemeinsam<br />
war das Interesse, über die spirituelle Dimension der eigenen Führungsaufgabe<br />
nachzudenken. Im Austausch in der Gruppe, in Zeiten der Stille und der Einzelarbeit<br />
sowie in der Teilnahme am Chorgebet und der Liturgie der Mönche ging es darum, die<br />
eigene Spiritualität mit dem Leben und Arbeiten im Alltag zu verbinden.<br />
Leitmotiv war das biblische Motiv des Mose als Führer der Israeliten (Num, 11 – 14), zu<br />
dem mit methodischen Elementen aus dem Bibliodrama, durch Schriftgespräch und<br />
Bildbetrachtung ein Zugang gesucht wurde. So wurden in der Begegnung mit der biblischen<br />
Erzählung Anstöße für das eigene Leben, Arbeiten und Führen entwickelt:<br />
Was leitet mich selbst, was gibt mir Orientierung in meinem Umgang mit Mitarbeitern<br />
und Aufgaben, in meinen Entscheidungen – insbesondere in Zeiten des Umbruchs? Was<br />
gibt mir Kraft und woher nehme ich meine Visionen?<br />
Wo erlebe ich mich in meinem Leben, in meinen Aufgaben als „geführt“ – vielleicht auch<br />
auf Wegen, die ich nicht selbst gewählt habe? Kann ich mich führen lassen? Von Visionen?<br />
Von Menschen? Von Gott?<br />
In einem Gespräch mit Pater Michael Hermes OSB aus der Mönchsgemeinschaft konnten<br />
Anregungen für das eigene Führen und Leiten aus der Benediktsregel und dem Leben der<br />
Mönche entwickelt werden.<br />
4. Kurs Ostern <strong>2007</strong><br />
Thema:<br />
Auf Ostern hin… Die Heilige Woche im Benediktinerkloster Huysburg<br />
Zeit: 31. März bis 8. April <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Benediktinerkloster Huysburg<br />
Teilnehmer/innen: 10<br />
Leitung:<br />
Dr. Annette Schleinzer, Br. Jakobus Wilhelm OSB<br />
Am Nachmittag des 31. März <strong>2007</strong> versammelte sich allmählich die Gruppe der zehn<br />
Cusaner und Cusanerinnen im Benediktinerkloster Huysburg, um sich gemeinsam auf<br />
den Weg auf Ostern hin zu machen. Die Gruppe setzte sich zu nahezu gleichen Teilen<br />
86
aus Studierenden, Promotionsstipendiaten und Altcusanern zusammen. Trotz des recht<br />
heterogenen Charakters entstand rasch eine aufmerksame und kommunikationsbereite<br />
Atmosphäre.<br />
Das Kloster Huysburg liegt im nördlichen Harzvorland, einer Gegend, die reich ist an<br />
Zeugnissen christlicher Tradition und an Orten, die für die gesamt-deutsche Geschichte<br />
sprechen. Im Kontrast zu dem einst blühenden christlichen Leben ist heute gerade diese<br />
Region in Sachsen-Anhalt weitgehend entchristlicht. Über 80 % der Bevölkerung gehören<br />
keiner Religionsgemeinschaft an. Das kirchliche Leben ist von daher in einer kaum gekannten<br />
Weise zu Dialog und Glaubenszeugnis herausgefordert. So war es ein Gestaltungsziel<br />
der Tage – neben der Ermöglichung persönlicher Besinnung und Neuausrichtung<br />
– etwas von der spezifischen Qualität dieses kirchlichen Lebens zu vermitteln.<br />
Die gemeinsamen Tage wurden durch die Gebetszeiten der Mönchsgemeinschaft<br />
strukturiert. Der Sonntag bot neben der Teilnahme an der Palmprozession Gelegenheit,<br />
durch Führung und Gespräch das Kloster – entstanden im elften Jahrhundert und vor<br />
über dreißig Jahren als einziges Benediktinerkloster in der DDR wiederbegründet – und<br />
die kirchliche Situation vor Ort näher kennen zu lernen. Die drei folgenden Tage waren<br />
geprägt von Raumerfahrungen und Ortserkundungen, die eingerahmt waren von einem<br />
morgendlichen Impuls und einer Reflexion- und Austauschrunde am Abend. Nacheinander<br />
wurden die Stiftskirche in Gernrode, die Stiftskirche in Hamersleben mit den umgebenden<br />
aufgelassenen Wirtschaftsgebäuden sowie die deutsch-deutschen Grenzdenkmäler<br />
in Helmstedt, Hötensleben und Marienborn besucht und erkundet.<br />
Geprägt von den dort und im abendlichen Austausch gewonnenen Erfahrungen und<br />
Erkenntnissen setzte sich der Weg auf Ostern hin in der Mitfeier der Kar- und Ostergottesdienste<br />
fort. Um das entstandene „Eigengut“ der Gruppe trotz des gelungenen<br />
Eintauchens in die Schar der übrigen Ostergäste im Blick zu behalten, trafen sich die<br />
Cusaner/innen in den folgenden Tagen jeweils morgens zu einer eigenen Austauschrunde.<br />
Hervorzuheben ist die große Bereitschaft der Teilnehmenden, sich in die Gestaltung<br />
dieser Tage einzubringen, z.B. durch Beteiligung an einem Projekt-Chor und Übernahme<br />
liturgischer Dienste.<br />
Sehr bewusst war der Beginn des Osterkurses auf den Samstag vor Palmsonntag gelegt<br />
worden. So konnte der gesamte Spannungsbogen der Kar- und Ostertage – vom Einzug<br />
Christi in Jerusalem über die Passion hinweg bis zur Freude über die Auferstehung –<br />
erfahrbar werden. Etwas getrübt wurde das Ende der gemeinsamen Tage durch den<br />
notwendig raschen Aufbruch einiger Kursteilnehmer am Mittag des Ostersonntages,<br />
da sie noch weite Rückreisestrecken zu bewältigen hatten. Auch wenn während der<br />
Anmeldungszeit die Länge des Kurses möglicherweise wenig einladend wirkte, wurde<br />
doch der Wunsch geäußert, bei einer „Neuauflage“ einen Zeitraum von „Palmsamstag“<br />
bis Ostermontag in den Blick zu nehmen.<br />
D<br />
87
Geistliches Programm<br />
5. Kurs Familienexerzitien<br />
Thema:<br />
Über den Horizont hinaus<br />
Zeit: 11. bis 15. April <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Haus Hochwald, Hunsrück<br />
Teilnehmer/innen: 21 Familien mit 50 Kindern<br />
Leitung:<br />
Familie Knelles und Familie Latz, Peter Anschau<br />
Apostelgeschichte, die Sache Jesu geht weiter<br />
Zu diesem Thema fanden die Familienexerzitien mit 21 Familien, 40 Erwachsenen,<br />
50 Kindern und 10 Betreuern wieder im Haus Horath im Hundsrück statt.<br />
Wir hatten das ganze Jahr über zu Petrus gebetet und endlich, nach vielen vielen Jahren<br />
hat er uns erhört und reichlich mit Sonne beschenkt. An allen Tagen blauer Himmel,<br />
strahlender Sonnenschein, fand sich auch dieser auf allen Gesichtern wieder.<br />
Nachdem die Erwachsenen von Peter Anschau in das biblische Thema eingeführt wurden,<br />
die Apostelgeschichte kann eigentlich nur über Ostern verstanden werden, wurden<br />
vier ausgewählte Stellen in kleinen Gruppen bearbeitet. Manchmal nur im Gespräch, oft<br />
eingeleitet durch kreative Elemente, wie ein Mind Map. Die Gespräche waren theologisch,<br />
oft aber auch sehr persönlich.<br />
Zum zweiten Mal fand zu jedem Thema ein Bibliodrama statt, das alle Teilnehmer als<br />
bereichernde und vor allem persönliche Auseinandersetzung mit dem Bibeltext empfanden.<br />
Das Besondere an Bibliodrama ist die persönliche Betroffenheit, die entsteht, wenn<br />
man sich auf diese Art und Weise auf den Text einlässt. Es ist nicht nur der Geist, der sich<br />
mit dem Text auseinandersetzt.<br />
Die Kinder und Jugendlichen, eingeteilt in fünf Gruppen arbeiteten kreativ, waren viel<br />
draußen und haben sich teilweise auch mit dem Thema auseinandergesetzt.<br />
An gemeinsamen und übergreifenden Aktivitäten wurde viel Sport getrieben, traditionell<br />
in der Mittagspause Fußball gespielt, aber auch Volleyball, Joggen und Walken, dies<br />
für die Schlaflosen ganz früh am Morgen.<br />
Außerdem wurde am traditionellen Kreativnachmittag in kleinen Gruppen, diesmal mit<br />
Linoleumdruck und Pappdruck gearbeitet und die wirklich tollen Kunstwerke wurden am<br />
Abend in einer Vernissage, begleitet von einem Ausdrucktanz, Wein und Wasser, für alle<br />
sichtbar gemacht.<br />
Ein weiterer gemeinsamer Höhepunkt war der Spielenachmittag am Samstag, an dem in<br />
ganz bunt durcheinander gewürfelten Gruppen mit Kindern und Erwachsenen interessante<br />
Aufgaben zu bewältigen waren. Hier war nicht sportliche Höchstleistung, sondern<br />
Geschick und vor allem Teamgeist gefragt.<br />
88
D<br />
Umrahmt wurden die Familienexerzitien von 2 Gottesdiensten, die in der Kapelle des<br />
Hauses sehr lebendig und bunt gestaltet wurden.<br />
Das großzügige Haus hat uns viele Möglichkeiten geschaffen, die Tage zu genießen, und<br />
uns auf das Wesentliche zu konzentrieren, die Auseinandersetzung mit den Bibeltexten<br />
und die gemeinsame Zeit mit unseren Familien.<br />
6. Kurs Besinnungstage für Eltern mit Kindern<br />
Thema:<br />
Schwache Riesen – starke Zwerge<br />
Zeit: 16. bis 20. Mai <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Haus Benedikt, Würzburg<br />
Teilnehmer/innen: 14 Familien mit 33 Kindern<br />
Leitung:<br />
Irmgard und Dr. Peter Abel.<br />
Dr. Nicola Mögel, Dr. Norbert Dischinger<br />
Bereits im zweiten Jahr konnten wieder 14 Familien mit insgesamt 31 Kindern in Haus<br />
Benedikt in Würzburg an den Besinnungstagen für Familien Zeit für einander und für sich<br />
selbst finden. Das als Haus der Stille bekannte Kloster bot entgegen seiner sonstigen Ruhe<br />
den Kindern im Kleinstkinder- bis Grundschulalter mit ihren Eltern Raum für gemeinsames<br />
Spielen, Singen, Lachen, Beten, Essen und Basteln, einen Raum, um gemeinsam<br />
Glauben zu leben und zu feiern. Gemeinsam mit seinen Mitbrüdern gesellte sich Bruder<br />
Isaak, der Hausobere, beim Abendessen gerne zu den Familien.<br />
Die Figur des Königs David, das Leitthema der Besinnungstage, bestimmte die geistlichen<br />
Impulse und Gespräche für die Erwachsenen wie auch die Inhalte der katechetischen<br />
Einheiten der Kinder, die von vier Betreuer/innen und einer Religionspädagogin übernommen<br />
wurden. Kann nicht David, der Kämpfende, Liebende, Gottsucher Vorbild für<br />
unsere Gottsuche sein?<br />
Bruder Isaak genießt die Energie und die Freude, die die Kinder in sein Haus tragen.<br />
Gerne haben die Familien die Atmosphäre der Vesperfeiern jedes Tages mit den Benediktinermönchen<br />
und Kindern im Chorgestühl der Klosterkirche sowie die Lebendigkeit der<br />
vielen Begegnungen, Spiele und Gespräche mit in den Alltag mitgenommen.<br />
89
Geistliches Programm<br />
7. Kurs Besinnungstage über Fronleichnam<br />
Zeit: 6. bis 10. Juni <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Nationalpark Unteres Odertal, Schloss Criewen<br />
Teilnehmer/innen: 12<br />
Leitung:<br />
Dr. Rainer Hagencord, Dr. Manfred Freiburg, Dr. Ansgar Vössing<br />
„Eingefaltet ist alles in Gott, ausgefaltet ist er in allem“ – dieses Wort des Cusaners<br />
klingt wie ein Kommentar zur paulinischen Schöpfungstheologie, wonach Gott „alles in<br />
allem“ ist.<br />
Die Natur als privilegierter Ort der Gotteserfahrung!<br />
In diesen Tagen haben wir uns einerseits Zeit genommen, um unter fachkundiger<br />
Leitung von Herrn Dr. Freiburg, genau hinzuschauen in verschiedene Ökosysteme, um<br />
Pflanzen und Tiere zu bestimmen.<br />
Andererseits gab es Zeiten des Schweigens und der Meditation. Auch hier hat der Cusaner<br />
den Weg vorgegeben: Er vergleicht den Menschen mit einer Stadt mit fünf Toren, und<br />
durch diese Tore bringen die Boten der Sinne immer neue Informationen hinein.<br />
Innerhalb der Stadt sortiert dann das Denken diese Eindrücke. An dieser Stelle unterscheidet<br />
sich der Mensch nicht vom Tier.<br />
Die Suche nach Gott, die allein der Mensch mittels seines Geistes unternimmt, rundet<br />
das Stadt-Bild innerhalb der cusanischen Anthropologie ab.<br />
Es galt, immer wieder ganz „bei Sinnen zu sein“! Sowohl mit dem Fahrrad als auch mit<br />
dem Boot und per pedes haben wir das tagsüber immer wieder geübt.<br />
Nicht zuletzt verbanden uns die intensiven abendlichen Debatten um Kreationismus –<br />
„Intelligent Design“ – Darwinismus – christliche Schöpfungstheologie und die Gottesdienste<br />
zu einer guten Gemeinschaft.<br />
8. Kurs Lektüretage<br />
Thema:<br />
Wer bist du, Gott? Theologische, menschliche<br />
und geschlechterbewusste Zugänge zu Gott<br />
Zeit: 19. bis 21. Oktober <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Burg Dinklage<br />
Teilnehmer/innen: 5<br />
Leitung:<br />
Andrea Qualbrink, Patrick Schoden<br />
Bilder von Gott und seinen Ebenbildern standen in diesen theologischen Lektüretagen<br />
im Mittelpunkt, und zwar unter einer geschlechtersensiblen Perspektive. Biblische,<br />
feministisch-theologische und eigene Vorstellungen von Gott konnten begünstigt durch<br />
den klösterlichen Rahmen nicht nur zur Sprache gebracht werden, sondern fanden bei<br />
90
den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch auf persönlicher Ebene ihren Widerhall.<br />
Neben der Auseinandersetzung mit Kunst und theologischen Texten ermöglichte gerade<br />
das Gespräch mit zwei Schwestern des Klosters über ihr Gottesbild und die Rolle der Geschlechtlichkeit,<br />
die in dieses Bild eindringt, der Gruppe eine besondere und nachhaltige<br />
Erfahrung. Ergänzt wurden die Tage auch durch einen literarischen Abend, der mit von<br />
einzelnen Teilnehmenden ausgewählten Texten zum Thema gestaltet und bereichert<br />
wurde. Gerade weil man sich dem Thema geschlechterbewusste Zugänge zu Gott nicht<br />
auf theologischer Ebene annähern kann, ohne die persönlich bedeutsame Dimension<br />
dieser Zugänge und Anfragen zu berücksichtigen, war das Schreiben eines eigenen Psalms<br />
ein angemessener Abschluss dieser Tage …<br />
(…)<br />
das gesegnete Wort entführend,<br />
vielleicht zurück zu einem magnetischen Punkt<br />
der Gottdurchlässig ist –<br />
(Nelly Sachs)<br />
D<br />
9. Kurs Grundkurs Rhythmus – Atem – Bewegung<br />
Thema:<br />
Sei freundlich zu Deinem Leib,<br />
damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.<br />
Zeit: 28. September bis 3. Oktober <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Benediktinerkloster Huysburg<br />
Teilnehmer/innen: 6<br />
Leitung:<br />
Dr. Annette Schleinzer<br />
Im Herbst fanden zum vierten Mal die inzwischen schon bewährten Besinnungstage statt,<br />
bei denen es um den Zusammenhang von Leib, Seele und Geist geht. Sechs Cusaner-<br />
Innen verschiedener Fachbereiche haben sich auf den Weg zur Huysburg gemacht.<br />
Dieses Benediktinerkloster in Sachsen-Anhalt war einer Teilnehmerin von den Kar- und<br />
Ostertagen her bereits bekannt. Die anderen waren zum ersten Mal da.<br />
Die Tage waren als Grundkurs in Rhythmus-Atem-Bewegung, Lehr- und Übungsweise<br />
nach H.L. Scharing konzipiert. Das heißt, es wurde vormittags und nachmittags meist<br />
am Boden liegend geübt in einer Weise, die auf klaren anatomischen Grundlagen basiert<br />
und zu einem ganzheitlichen Da-Sein verhilft. Abends und an einem der Nachmittage<br />
war frei.<br />
In den wenigen Tagen konnten die Übenden spüren, wie sich ihr Leib ordnet und gestaltet.<br />
Vor allem aber wurde auch die Auswirkung auf die seelische und geistig-geistliche<br />
Ebene erfahrbar – ohne dass dies eigens angezielt oder thematisiert zu werden brauchte.<br />
Unterstützt wurde dies sicher auch durch den Rahmen des Klosters mit seinem Gebetsrhythmus<br />
und durch die herrliche Landschaft des Huy im nördlichen Harzgebiet.<br />
91
Geistliches Programm<br />
10. Kurs Einführung in Schweigeexerzitien<br />
Zeit: 31. Oktober bis 4. November <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Haus der Stille, Abtei Königsmünster<br />
Teilnehmer/innen: 11<br />
Leitung:<br />
P. Dr. Cosmas Hoffmann OSB, P. Johannes Sauerwald OSB<br />
Seit einigen Jahren sind die Schweigeexerzitien im „Haus der Stille“ der Abtei Königsmünster<br />
ein regelmäßiges Angebot im geistlichen Programm des <strong>Cusanuswerk</strong>es.<br />
Dass dieses Angebot das Bedürfnis vieler Cusaner trifft, zeigt sich nicht zuletzt an der<br />
wachsenden Zahl der Interessenten und Frage nach einem Vertiefungswochenende oder<br />
einem Kurs für in der Stillen Meditation Geübte.<br />
Die Teilnehmenden kamen aus unterschiedlichen Studienbereichen, Lebenssituationen<br />
und Studienabschnitten und waren verschiedenen Alters und Herkunft. Den Weg in die<br />
Stille begleiteten P. Dr. Cosmas Hoffmann OSB, Leiter des „Haus der Stille“, und P. Johannes<br />
Sauerwald OSB, Studentenseelsorger und seit vielen Jahren Exerzitienbegleiter.<br />
Im Mittelpunkt dieser Exerzitien stand, es klingt ganz einfach, die Stille, doch wer den<br />
Weg in die Stille schon einmal unternommen hat, der weiß, wie bewegt und bewegend<br />
die Stille sein kann, und wie viel Unruhe und Lärm in einem laut werden können. Darum<br />
ist es wichtig, sich einzuüben in Haltungen, Formen und Methoden, die es ermöglichen,<br />
seinen Weg durch die Stille zu wagen, um im Hören auf die Stille in neuer Weise, sich<br />
selbst und Gott begegnen zu können.<br />
In den Rückmeldungen der Teilnehmer, wurde deutlich,<br />
> dass diese Tage, die den meisten zu kurz waren, eine Hilfe sind, um zur Ruhe zu kommen,<br />
so dass sich Anspannungen und Druck lösen konnten;<br />
> dass das Haus in Architektur und Einrichtung durch seine karge Art diesen Prozess einer<br />
vertiefenden geistlichen Erfahrung unterstützt;<br />
> dass die Prägung durch die klösterliche Gemeinschaft und Tagesstruktur eine wohltuende<br />
Hilfe ist – nicht zuletzt in den liturgisch geprägten Tagen von Allerheiligen und<br />
Allerseelen.<br />
All dies ist eine große Ermutigung, dieses Angebot auch in den kommenden Jahren<br />
fortzusetzen.<br />
92
D<br />
11. Kurs Einstieg in den Advent<br />
Thema:<br />
Heilige Räume<br />
Zeit: 30. November bis 2. Dezember <strong>2007</strong><br />
Ort:<br />
Zisterzienserabtei Marienstatt/Westerwald<br />
Teilnehmer/innen: 31<br />
Leitung:<br />
P. Jakob Schwinde OCist<br />
Räume bestimmen unser Leben: Zeiträume – Gebetsräume – Lebensräume. Doch was<br />
erfahren wir darin als „heilige Räume“? An der Schwelle zum Advent ging es für 31<br />
Cusaner innen und Cusaner – von Jungstudent/innen bis hin zu Alt-Cusanern – um das<br />
Tasten nach „heiligen Räumen“ um uns und in uns, um „Raumerfahrungen“ mit allen<br />
Sinnen. Die bislang größte Gruppe bei diesem inzwischen schon traditionellen cusanischen<br />
„Einstieg in den Advent“ begann die Vorbereitungszeit auf Weihnachten mit der<br />
Entdeckung „heiliger Räume“ – auf dem Areal der Zisterzienserabtei Marienstatt genauso<br />
wie im Blick auf die eigenen Lebensräume. Das intuitive wie intellektuelle Erleben des<br />
nach sieben Jahren nun restaurierten und wieder vollständig zugänglichen Kirchenraums<br />
der Basilika – zweifellos ein faszinierender sakraler Raum mit einer Aura des Besonderen<br />
– konnte Anstöße für das eigene Suchen geben.<br />
Eine Nachtmeditation mit byzantinischen Elementen, eine „geistliche Führung“, der<br />
Austausch über das Thema, Zeiten für die Marienstatter Räume und Begegnungen mit<br />
Abt Andreas Range und den Brüdern, Zeiten der Ruhe und Zeiten für die Natur prägten<br />
den Einstieg in den „heiligen Zeit-Raum Advent“. Neben Einzel- und Gruppengesprächen,<br />
dem Hören, Singen, gemeinsamen Beten und Feiern trugen auch Angebote der Cusanerinnen<br />
und Cusaner selbst – das Binden von Adventskränzen und das Einstudieren<br />
adventlicher Chorliteratur – und die Abendausklänge in lockerer Runde bei Glühwein<br />
und Gebäck zum Gelingen der Tage bei. Die Abschlussmesse, die gemeinsam mit der<br />
Pfarrgemeinde gefeiert wurde, gestaltete die Gruppe, die sich ausnahmslos als sehr<br />
offen für geistliche Akzente gezeigt hatte, in Wort und Musik mit.<br />
Zahlreiche Teilnehmer/innen nutzten die erneut angebotene Möglichkeit, das<br />
Wochen ende durch den „Nachklang“ in einem Chorkonzert oder gar um einen ganzen<br />
Tag auszuweiten und damit einen individuellen Übergang in den Adventsalltag zu<br />
schaffen. Und nicht wenige wünschten sich am Ende der Tage ein Wiedersehen beim<br />
Adventseinstieg 2008.<br />
93
<strong>2007</strong><br />
Veranstaltungen
Veranstaltungen<br />
Abend des <strong>Cusanuswerk</strong>s mit dem israelischen Gesandten:<br />
Ilan Mor im Gespräch über Israel und die aktuelle Situation im Nahen Osten<br />
Am 8. November <strong>2007</strong> fand in der Katholischen Akademie Berlin ein Gesprächsabend<br />
des <strong>Cusanuswerk</strong>s statt, der dem Thema „Israel und die aktuelle Situation im Nahen<br />
Osten“ gewidmet war.<br />
Ilan Mor, Gesandter des Staates Israel, nahm den Vorabend zum Gedenktag am 9.<br />
November zum Anlass, die politische Lage im Nahen Osten zu beleuchten und seine<br />
Einschätzung zukünftiger Entwicklungen zu skizzieren.<br />
Als Ziel sieht er die Koexistenz zweier Staaten für zwei Völker auf dem Gebiet des heutigen<br />
Israel-Palästina. Der Weg zu diesem Ziel sei allerdings mit vielen Stolpersteinen belegt.<br />
Um Lösungen für die Zukunft zu finden, gebe es nur einen Weg – nämlich „die Kultur des<br />
Miteinander Sprechens“. Voraussetzung für jede Verhandlung sei die Anerkennung des<br />
Existenzrechts Israels.<br />
Im Anschluss an den Vortrag diskutierten die Gäste insbesondere über die Frage, auf<br />
welchem Weg sich mögliche Lösungen für die bestehenden Konflikte erarbeiten lassen.<br />
Die Auseinandersetzung mit der politischen Situation im Nahen Osten ist seit vielen<br />
Jahren ein Schwerpunkt der Bildungsarbeit des <strong>Cusanuswerk</strong>s. Dreißig Studierende besuchten<br />
im Rahmen der Auslandsakademie im September <strong>2007</strong> Israel-Palästina.<br />
Vertrauensdozenten-Konferenz in der Bonner Geschäftsstelle<br />
Vom 11. bis zum 13. Mai <strong>2007</strong> fand die Konferenz der Vertrauensdozentinnen und Vertrauensdozenten<br />
des <strong>Cusanuswerk</strong>s in der Bonner Geschäftsstelle statt. Einhellig und mit<br />
großem Engagement bekräftigten die zahlreich erschienenen Vertrauensdozenten ihre<br />
Rolle als Repräsentanten des <strong>Cusanuswerk</strong>s . Aus der Sitzung ging die einstimmig<br />
ausgesprochene Selbstverpflichtung hervor, das <strong>Cusanuswerk</strong> an den jeweiligen<br />
Hochschulorten regelmäßig – mindestens einmal pro Semester – auf eigenen Informationsveranstaltungen<br />
vorzustellen. An den bisher üblichen, von der Hochschule, dem<br />
Studentenwerk oder dem AStA organisierten Veranstaltungen, auf denen sich alle Werke<br />
präsentieren, nehmen die Hochschulgruppen in Zusammenarbeit mit den Vertrauensdozenten<br />
weiterhin teil.<br />
Der zweite Sitzungstag war dem „Jahr der Geisteswissenschaften“ gewidmet. In einem<br />
inspirierenden Vortrag sprach Professor Dr. Dr. h.c. Carl Friedrich Gethmann (Europäische<br />
Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen)<br />
über den „Geist der Geisteswissenschaften“; im Anschluss daran entstand eine lebhafte<br />
Diskussion, die vor allem die Dialogfähigkeit von Natur- und Geisteswissenschaften zum<br />
Thema hatte.<br />
96
Ein Kulturprogramm rundete die Konferenz ab: Bei einem Besuch im Schloss Augustusburg<br />
und im Max Ernst Museum in Brühl fanden die Gäste die Gelegenheit zum informellen<br />
Austausch.<br />
E<br />
Wettbewerb „Geist (d)er Stunde“<br />
Preisverleihung im Pergamon-Museum, Berlin<br />
Im Jahr der Geisteswissenschaften <strong>2007</strong> schrieben die Begabtenförderwerke der Bundesrepublik<br />
Deutschland im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung<br />
den Wettbewerb „Geist (d)er Stunde“ aus, der sich an die Stipendiatinnen und Stipendiaten<br />
aller Förderwerke richtete. Das <strong>Cusanuswerk</strong> übernahm unter Federführung von<br />
Dr. Ingrid Reul die Ausrichtung dieses Projekts. Gefragt war eine Zeitdiagnose – eine<br />
kritische Reflexion der Tendenzen unserer Gegenwart, die das intellektuelle und kulturelle<br />
Klima ebenso zum Gegenstand haben konnte wie politische oder wirtschaftliche<br />
Entwicklungen.<br />
108 Beiträge wurden eingereicht: 88 Texte und 20 Arbeiten aus dem Bereich der Bildenden<br />
Kunst. Eine unabhängige, interdisziplinär zusammengesetzte Jury hatte die schwere<br />
Aufgabe, aus diesen Einsendungen drei Beiträge auszuwählen.<br />
Der erste Preis wurde Anja Wagner (Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes)<br />
für ihren Text „Der Schiller-Goethe-Briefwechsel im Jahr der Geisteswissenschaften<br />
<strong>2007</strong>“ zugesprochen. Den zweiten Preis erhielt Katharina Bauer (Stipendiatin der Hanns<br />
Seidel Stiftung) für einen Gedichtzyklus. Der dritte Preis ging an Oliver Ruf (Stipendiat<br />
der Konrad-Adenauer-Stiftung) für seinen Beitrag „Der Geist ist fruchtbar noch. Herr<br />
Schiller, was heißt und zu welchem Ende studiert man „Geisteswissenschaft“? Ein mögliches<br />
Gespräch aus aktuellem Anlass“.<br />
Im Rahmen der festlichen Abschlussveranstaltung zum „Jahr der Geisteswissenschaften“,<br />
die im Pergamon-Museum in Berlin stattfand, wurden die Preisträger geehrt.<br />
Preisverleihung durch Dr. Claudia Lücking-Michel<br />
97
<strong>2007</strong><br />
Veranstaltungen<br />
Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong>
Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong><br />
Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong> – GlaubenWissenGestalten<br />
Ich verdanke dem <strong>Cusanuswerk</strong> viel mehr als ein Stipendium – einen erweiterten<br />
Horizont, auch im Religiösen, Maßstäbe für Stil und Qualität argumentativer<br />
Auseinandersetzungen, selbst lebenslange Freundschaften und Gesprächszusammenhänge.<br />
Gelegenheiten dafür zu schaffen, kostet Geld, das heute nicht mehr<br />
so selbstverständlich von Staat und Kirche erwartet werden kann wie früher. Was<br />
liegt da näher, als den Dank in einer Form abzustatten, die auch künftigen Cusaner-<br />
Generationen diese Chance sichert?<br />
Professor Dr. Dieter Grimm<br />
Die „Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong>“ bietet Altcusanerinnen und Altcusanern<br />
sowie anderen an der Arbeit des <strong>Cusanuswerk</strong>s interessierten Persönlichkeiten die Möglichkeit,<br />
das <strong>Cusanuswerk</strong> nachhaltig und langfristig zu unterstützen. Zudem besteht die<br />
Möglichkeit, über eine größere Zustiftung auch den eigenen Namen und eine spezielle<br />
Intention dauerhaft im <strong>Cusanuswerk</strong> präsent zu halten. Auch eine Zuwendung im Rahmen<br />
eines Testaments ist möglich.<br />
Der Zweck der Stiftung ist es, das <strong>Cusanuswerk</strong> zu unterstützen und seine Arbeit dauerhaft<br />
zu sichern. Das Stiftungskapital beträgt zur Zeit rund 200 000 €. Die Stiftung ist von daher<br />
– um ihren Zweck noch besser erfüllen zu können – auf weitere Zustiftungen angewiesen.<br />
So standen die Stiftungsaktivitäten im vergangenen Jahr im Zeichen einer profilierten<br />
Öffentlichkeitsarbeit. Das <strong>Cusanuswerk</strong> ist froh, in seinem Bemühen um eine Mehrung<br />
des Stiftungskapitals Ehemalige an seiner Seite zu wissen, die den Stiftungsgedanken<br />
aktiv weitertragen.<br />
Stiftertreffen<br />
Ein besonderer Dank gilt allen Schirmherren, die Ehemalige wie interessierte Persönlichkeiten<br />
des öffentlichen Lebens im vergangenen Jahr zu Stiftertreffen eingeladen haben.<br />
Die Abende boten die Gelegenheit zum Wiedersehen wie zur Information über die aktuelle<br />
Arbeit des <strong>Cusanuswerk</strong>s.<br />
Schirmherr Prof. Dr. Ludger Honnefelder<br />
Stiftertreffen Köln-Bonn am 21.05.<strong>2007</strong><br />
Kolpinghaus, Köln<br />
Schirmherren Prof. Dr. Ulrich Abshagen, Prof. Dr. Paul Kirchhof<br />
Stiftertreffen Heidelberg am 05.07.<strong>2007</strong><br />
Haus Buhl<br />
Schirmherr Staatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff<br />
Stiftertreffen Düsseldorf am 11.10.<strong>2007</strong><br />
Staatskanzlei Düsseldorf<br />
100
F<br />
Einweihung der Stiftertafel im <strong>Cusanuswerk</strong><br />
Am 29. Juni <strong>2007</strong> fand im <strong>Cusanuswerk</strong> ein<br />
Festabend statt, in dessen Rahmen die<br />
Stiftertafel enthüllt wurde, auf der alle Zustifter<br />
namentlich vermerkt werden.<br />
Einem hochaktuellen politischen Thema war der erste Teil des Abends gewidmet: dem<br />
Verhältnis von Demokratie, Parteien und Bürgergesellschaft in der Bundesrepublik.<br />
Im Anschluss an den Vortrag des Politikwissenschaftlers Prof. Dr. Gerd Mielke diskutierten<br />
die zahlreich erschienenen Gäste über die Frage nach der Verantwortlichkeit<br />
des Staates, über die Vertretbarkeits eines reduzierten Wohlfahrtsmodells und über<br />
wachsende partizipatorische Ansprüche in weiten Kreisen der Bevölkerung. In diesem<br />
Zusammenhang erwies sich das Modell der Stiftung als wichtige Möglichkeit bürgerschaftlichen<br />
Engagements.<br />
Im weiteren Verlauf des Abends wurde – als<br />
Zeichen der Verbundenheit mit den Stiftern<br />
– die Stiftertafel im Foyer des <strong>Cusanuswerk</strong>s<br />
eingeweiht – ein mobiles Kunstwerk von Stefan<br />
Sillies und Till Nachtmann, die ebenfalls<br />
anwesend waren. Für jede Zustiftung (ab<br />
20.000 €) erhält der Zustifter zudem einen<br />
kleinen Linoldruck der Künstler, der das Motiv<br />
der Stifterwand aufgreift.<br />
Das Mobile kreist unter der Decke und wirft über eine Lichtquelle ein großzügiges<br />
Panorama an Schatten und Reflexionen auf die dahinter liegende Wand. Die Strukturen<br />
erinnern an Planetenbahnen und Kosmosdarstellungen.<br />
Die Stiftung des <strong>Cusanuswerk</strong>s ist mit einem Kosmos zu vergleichen: Um einen gemeinsamen<br />
Mittelpunkt herum kreisen die Mitglieder der Stiftung, die Förderer wie die<br />
Geförderten. Jeder durchzieht den Kosmos auf seiner eigenen Bahn. Lichteffekte und<br />
Reflektionen schaffen Verbindungen und Bezüge.<br />
101
Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong><br />
Dank an Zustifter<br />
In dem Bemühen, eine noch kleine Stiftung groß zu machen, um wirklich etwas Substantielles<br />
bewegen zu können, ist das <strong>Cusanuswerk</strong> auf Unterstützung angewiesen. Groß<br />
ist daher die Freude über zwei größere Zustiftungen, die neben vielen kleineren Zuwendungen<br />
im vergangenen Jahr zu verzeichnen waren: Ein ganz besonderer Dank gilt den<br />
Herren Prof. Dr. Dieter Grimm (Berlin) und Prof. Dr. Ulrich Abshagen (Weinheim), die mit<br />
Beiträgen von jeweils 20 000 € den Kapitalstock der Stiftung erhöht haben.<br />
1. Bonner Stiftungstag<br />
Am 1. Dezember <strong>2007</strong> fand im Haus der<br />
Geschichte der Bundesrepublik Deutschland<br />
der 1. Bonner Stiftungstag statt. Er<br />
wurde veranstaltet vom Verein für Bonner<br />
Stiftungen, der Sparkasse KölnBonn und<br />
der HypoVereinsbank sowie zahlreichen<br />
Kooperationspartnern.<br />
Foto: Cynthia Rühmekorf<br />
Zusammen mit rund 50 anderen Stiftungen nahm die Stiftung Begabtenförderung<br />
<strong>Cusanuswerk</strong> die Gelegenheit wahr, sich einem Publikum von etwa 550 Teilnehmern<br />
vorzustellen. In Vorträgen und Workshops ging es darum, den Stiftungsgedanken aktiv<br />
zu fördern, über Bonner Stiftungen und ihre Arbeit zu informieren und grundsätzliche<br />
Fragen zum Thema Stiftung zu behandeln. Der „Markt der Stiftungen“ ermöglichte<br />
einen regen Austausch zwischen den Stiftungen und den Dialog mit interessierten Bürgerinnen<br />
und Bürgern.<br />
102
F<br />
So können Sie stiften<br />
Die „Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong>“ ist eine als gemeinnützig anerkannte,<br />
rechtsfähige, kirchliche Stiftung des privaten Rechts. Selbstverständlich ist Ihre Zustiftung<br />
steuerlich abzugsfähig.<br />
Bei Interesse an einer Zustiftung wenden Sie sich bitte an Dr. Susanne Schaefer, die Ihnen<br />
gern für ein persönliches Beratungsgespräch zur Verfügung steht.<br />
Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong><br />
Pax-Bank eG Köln<br />
Konto-Nr. 296 470 11<br />
BLZ 370 601 93<br />
> Mit einer einmaligen Spende von 10.000 € oder einer Zustiftung von 200.000 €<br />
ermöglichen Sie die Durchführung Theologischer Lektüretage. Diese Tage dienen der<br />
Auseinandersetzung mit dem Werk eines berühmten Theologen, etwa Karl Rahner<br />
oder Papst Benedikt XVI.<br />
> Mit einer einmaligen Spende von 15.000 € oder einer Zustiftung 300.000 € finanzieren<br />
Sie einen Mediziner-Workshop. Diese Workshops dienen der Profilierung der<br />
ethischen Dimension ärztlichen Handelns, die im Medizin-Studium oft zu kurz kommt.<br />
> Mit einer einmaligen Spende von 50.000 € oder einer Zustiftung von 1 Million legen<br />
Sie ein besonderes Augenmerk auf die Förderung von Ingenieuerinnen und Ingenieuren.<br />
Sie begründen einen Fonds, der Ihren Namen trägt und zukünftig die ingenieurwissenschaftlichen<br />
Ferienakademien im <strong>Cusanuswerk</strong> finanziert.<br />
103
<strong>2007</strong><br />
Namen und Neuigkeiten
Namen und Neuigkeiten<br />
Professor Dr. Ludger Honnefelder, früherer Leiter des <strong>Cusanuswerk</strong>s,<br />
langjähriges Mitglied des Beirats und des Vereins <strong>Cusanuswerk</strong> e.V.,<br />
wurde für seine Verdienste um die Bioethik mit dem Bundesverdienstkreuz<br />
ausgezeichnet. Als Gründer des Deutschen Referenzzentrums für<br />
Ethik in den Biowissenschaften (DRZE) und des Instituts für Wissenschaft<br />
und Ethik (IWE) widmet sich der Bonner Philosoph in besonderer<br />
Weise der Weiterentwicklung des Dialogs zwischen Philosophie,<br />
Theologie, Ethik und Biowissenschaften.<br />
Professor Dr. Stephan Füssel, Vertrauensdozent des <strong>Cusanuswerk</strong>s an<br />
der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, platzierte seinen Fachbereich<br />
Buchwissenschaft in der Spitzengruppe beim CHE-Hochschulranking.<br />
Bei vier von fünf Kriterien, nämlich „Betreuung“, „Praxisbezug“,<br />
„Studienorganisation“ und „Reputation“, erhielt das Fach die höchstmögliche<br />
Wertung.<br />
Prof. Dr. Dieter Grimm feierte im Mai seinen siebzigsten Geburtstag.<br />
Der ehemalige Stipendiat des <strong>Cusanuswerk</strong>s war Richter am Bundesverfassungsgericht<br />
bis März <strong>2007</strong> und Rektor des Wissenschaftskollegs<br />
zu Berlin.<br />
Thomas Bratzke, Stipendiat in der Künstlerförderung des <strong>Cusanuswerk</strong>s,<br />
erhielt im Rahmen des 18. Bundeswettbewerbs „Kunststudentinnen<br />
und Kunststudenten stellen aus“ ein Förderstipendium für einen<br />
Aufenthalt in der Villa Vigoni am Comer See. Thomas Bratzke studiert<br />
an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.<br />
Professor Dr. Dr. h.c. Hans H. Maurer, ehemaliger Stipendiat des<br />
<strong>Cusanuswerk</strong>s, wurde von der Universität Ghent mit der Ehrendoktorwürde<br />
ausgezeichnet. Hans H. Maurer leitet das Institut für Experimentelle<br />
und Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Universität des<br />
Saarlandes.<br />
106
G<br />
Janna Lipsky, Stipendiatin des <strong>Cusanuswerk</strong>s, und Nikolaus Türk wurden<br />
für ihre Arbeit „House of Contemporary Dance“ mit dem Taut-Preis<br />
für Nachwuchsarchitekten ausgezeichnet. Janna Lipsky und Nikolaus<br />
Türk legten den Entwurf eines Performance Space für 500 Zuschauer<br />
vor. Als Standort für ihr Projekt wählten sie die venezianische Laguneninsel<br />
Isola di Santo Spirito.<br />
Dr. Franz-Josef Overbeck, ehemaliger Stipendiat des <strong>Cusanuswerk</strong>s,<br />
wurde im Dom zu Münster zum Bischof geweiht. Künftig wird er die<br />
Aufgaben des Weihbischofs für die Bistumsregion Münster-Warendorf<br />
wahrnehmen. Der Dreiundvierzigjährige ist damit der jüngste Bischof<br />
Deutschlands.<br />
Dr. René Dausner, ehemaliger Stipendiat des <strong>Cusanuswerk</strong>s, wurde<br />
für seine Dissertation „Schreiben wie ein Toter“, die sich mit dem<br />
israelischen Autor Elazar Benyoëtz beschäftigt, mit dem Bonner<br />
Universitätspreis ausgezeichnet. In seiner Arbeit analysiert Dausner<br />
das deutschsprachige Werk des israelisch-jüdischen Dichters unter<br />
poetologisch-theologischen Aspekten.<br />
Dr. Annette Mertens, ehemalige Stipendiatin des <strong>Cusanuswerk</strong>s,<br />
erhielt für ihre Dissertation über „Himmlers Klostersturm“ den Else-<br />
Mayer-Preis. Annette Mertens schlägt ein bisher unbekanntes Kapitel<br />
nationalsozialistischer Kirchen- und Religionspolitik auf: Himmlers<br />
„Klostersturm“ bildete in den Jahren 1940 und 1941 den Höhepunkt<br />
des nationalsozialistischen Kirchenkampfs.<br />
Dr. Stefan Raueiser, Referent in der Geschäftsstelle des <strong>Cusanuswerk</strong>s,<br />
verließ die Geschäftsstelle nach mehr als acht Jahren, um die Leitung<br />
der politischen Bildungsstätte Kloster Irsee bei Kaufbeuren zu übernehmen.<br />
Im Rahmen einer feierlichen Verabschiedung dankte ihm<br />
Professor Dr. Josef Wohlmuth für sein Engagement, das sich insbesondere<br />
in der Verantwortung für Auslandsveranstaltungen und für die<br />
Europäischen Kolloquien zeigte.<br />
107
Namen und Neuigkeiten<br />
Benjamin Bidder, Stipendiat des <strong>Cusanuswerk</strong>s, wurde von Michail<br />
Gorbatschow mit dem Peter-Boenisch-Gedächtnispreis für junge Journalisten<br />
ausgezeichnet. Der Preis wird im Rahmen des „Petersburger<br />
Dialogs“ jährlich an einen jungen russischen oder deutschen Journalisten<br />
verliehen, der durch eine lebensnahe Darstellung des Alltags im<br />
jeweils anderen Land zur besseren Verständigung zwischen Deutschen<br />
und Russen beiträgt. Bidder wurde ausgezeichnet für seinen Artikel<br />
„Ich fühle keinen Hass auf Deutsche“, der im „Spiegel“ erschien.<br />
Felix Diergarten, Stipendiat in der Graduiertenfördrung des <strong>Cusanuswerk</strong>s,<br />
wurde für seinen Text „meine musik“ mit dem Preis des Merkur-<br />
Essaywettbewerbs ausgezeichnet. Zudem erhielt er ein Bayreuth-<br />
Stipen dium des Richard-Wagner-Verbandes für die Festspiele 2008<br />
Katja Nawka, ehemalige Stipendiatin des <strong>Cusanuswerk</strong>s,<br />
und Nikolaus Frinke, Stipendiat in der Künstlerförderung<br />
des <strong>Cusanuswerk</strong>s, wurden für ihre Arbeiten im Bereich<br />
Musiktheater ausgezeichnet. Beiden wurde ein Stipendium<br />
der Akademie Musiktheater heute zugesprochen.<br />
Die Akademie Musiktheater heute ist ein von der Deutschen<br />
Bank initiiertes Stipendienprogramm für junge Regisseure,<br />
Dramaturgen, Dirigenten, Intendanten und Komponisten<br />
des Musiktheaters.<br />
108
G<br />
109
<strong>2007</strong><br />
Haushalt
<strong>Cusanuswerk</strong> > 110 | Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong> > 111<br />
H
Haushalt<br />
1. <strong>Cusanuswerk</strong><br />
Aufwand:<br />
Stipendien aus eigenen Mitteln<br />
> Härtefälle, Meistermann-Stipendien etc.<br />
Bildungsarbeit<br />
darin unter anderem:<br />
> Inlandsakademien<br />
> Exerzitien<br />
> Fachschaftstagungen<br />
Auswahlverfahren<br />
Konferenzen<br />
>Beirat, Vertrauensdozenten-, Cusaner,<br />
incl. Cusanustreffen 2005<br />
Personalkosten<br />
Raumkosten<br />
Verwaltungskosten<br />
Sonstiger Aufwand<br />
10.000 €<br />
585.000 €<br />
215.000 €<br />
55.000 €<br />
70.000 €<br />
55.000 €<br />
15.000 €<br />
850.000 €<br />
100.000 €<br />
170.000 €<br />
20 000 €<br />
Summe Geschäftsstellen – Haushalt 1.805.000 €<br />
Stipendienhaushalt<br />
Stipendien aus der Studienförderung des BMBF<br />
Stipendien aus der Promotionsförderung des BMBF<br />
2.500.000 €<br />
2.170.000 €<br />
Summe Stipendienhaushalt 4.670.000 €<br />
Summe Gesamtaufwand 6.475.000 €<br />
112
H<br />
Erträge:<br />
Zuschüsse des Verbands der deutschen Diözesen<br />
BMBF-Mittel<br />
> Summe Stipendien<br />
> Verwaltungskostenpauschale<br />
Altcusanersolidaritätsaktion<br />
Zweckgebundene Drittmittel<br />
Teilnehmerbeiträge bei Bildungsveranstaltungen<br />
Zinsen<br />
Sonstige Erträge:<br />
815.000 €<br />
4.670.000 €<br />
650.000 €<br />
200.000 €<br />
45.000 €<br />
65.000 €<br />
25.000 €<br />
20.000 €<br />
Summe Erträge 6.490.000 €<br />
Herzlich danken wir unseren Spenderinnen und Spendern, die zum Erfolg der Altcusanersolidaritätsaktion<br />
beigetragen haben. Nur so können wir unsere Bildungs- und Betreuungsarbeit<br />
qualifiziert fortsetzen.<br />
Gedankt sei auch allen Institutionen, die uns finanziell unterstützen, vor allen Dingen<br />
dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Verband der Diözesen<br />
Deutschlands.<br />
2. Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong> – GlaubenWissenGestalten<br />
Einziger Zweck der Stiftung ist es, das <strong>Cusanuswerk</strong> zu unterstützen und seine Arbeit dauerhaft<br />
zu sichern. Das Stiftungskapital beträgt zur Zeit rund 200 000 Euro. Die Stiftung ist<br />
von daher – um ihren Zweck noch besser zu erfüllen – auf Zustiftungen angewiesen.<br />
Allen, die der Stiftung im letzten Jahr Zuwendungen haben zukommen lassen, sei an<br />
dieser Stelle herzlich gedankt. Mit Ihrem Beitrag schaffen Sie Zukunft. Ein ganz besonderer<br />
Dank gilt den Herren Prof. Dr. Dieter Grimm (Berlin) und Prof. Dr. Ulrich Abshagen<br />
(Weinheim) mit Beiträgen von jeweils 20 000 Euro.<br />
Ansprechpartnerin im <strong>Cusanuswerk</strong> für Ihre Fragen zur Stiftung ist<br />
Dr. Susanne Schaefer (susanne.schaefer@cusanuswerk.de)<br />
113
<strong>2007</strong><br />
Personalia
Mitglieder in den Gremien >114 | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im <strong>Cusanuswerk</strong> > 123 |<br />
Impressum > 126<br />
I
Personalia<br />
1 Mitglieder in den Gremien<br />
Verein <strong>Cusanuswerk</strong> e.V.<br />
Stand: 31.12.<strong>2007</strong><br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Tietmeyer, Frankfurt/Main<br />
Präsident der Deutschen Bundesbank a. D.<br />
Vorsitzender<br />
Dr. Franz-Christoph Zeitler, München<br />
Vizepräsident der Deutschen Bundesbank<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
Dr. Wolfgang Schirmer, München<br />
Direktor MAN AG<br />
Beisitzer<br />
Monika Maria Meinke, Nürnberg<br />
Richterin<br />
Dr. Norbert Dischinger, Nürnberg<br />
Physiker<br />
Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Düsseldorf<br />
Staatssekretär für Kultur<br />
Prof. Dr. Ludger Honnefelder, Bonn<br />
Hochschullehrer für Philosophie<br />
Michael Klein, Karlsruhe<br />
Unternehmensberater<br />
Dr. Claudia Lücking-Michel, Bonn<br />
Generalsekretärin des <strong>Cusanuswerk</strong><br />
Prof. Dr. Paul Mikat, Düsseldorf<br />
Kultusminister a.D.<br />
Dr. Thomas Jaschke, Gütersloh<br />
Senior Vice President Bertelsmann AG<br />
Prof. Dr. Josef Wohlmuth, Bonn<br />
Leiter des <strong>Cusanuswerk</strong>s<br />
116
I<br />
Beirat<br />
Stand: 31.12.<strong>2007</strong><br />
Prof. Dr. Peter Funke, Münster<br />
Hochschullehrer für alte Geschichte<br />
Vorsitzender<br />
Daniel Dobler, Ramstein<br />
Vertreter der studierenden Cusaner<br />
Dr. Thomas Gauly, Frankfurt/Main<br />
CNC AG<br />
Philipp Jahn, Köln<br />
Vertreter der studierenden Cusaner<br />
Dr. Alfons Hämmerl, Landshut<br />
Vertreter der KHP<br />
Prof. Dr. Jochen Hilberath, Tübingen<br />
Hochschullehrer für Dogmatik<br />
Michael Klein, Frankfurt<br />
Unternehmensberater<br />
Prof. Dr. Nikolaus Korber, Regensburg<br />
Hochschullehrer für Chemie<br />
Dr. Claudia Nothelle, Berlin<br />
Chefredakteurin RBB<br />
Dr. Wolfgang Schirmer, München<br />
Direktor MAN AG<br />
Prof. Dr. Dr. Thomas Sternberg, Münster<br />
Direktor der Katholisch-Sozialen Akademie Franz Hitze Haus<br />
Prof. Dr. Eberhard Tiefensee, Erfurt<br />
Hochschullehrer für Philosophie<br />
Dr. Wolfgang Thierse, Berlin<br />
Vizepräsident des Deutschen Bundestages<br />
Prof. Dr. Josef Wohlmuth, Bonn<br />
Leiter des <strong>Cusanuswerk</strong>s<br />
117
Personalia<br />
Ständige Gäste:<br />
Dr. Norbert Dischinger, Nürnberg<br />
Physiker<br />
Clemens Kienzler, Ulm<br />
Vorstand der studierenden Cusaner<br />
Dr. Claudia Lücking-Michel, Bonn<br />
Generalsekretärin des <strong>Cusanuswerk</strong>s<br />
Dr. Monika Maria Meinke, Nürnberg<br />
Staatsanwältin<br />
Weihbischof Prof. Dr. Paul Wehrle, Freiburg<br />
Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz<br />
Auswahlgremium für die Grundförderung<br />
Prof. Dr. Doris Feldmann<br />
Friedrich-Alexander Universität Erlangen, Institut für Anglistik und Amerikanistik<br />
Prof. Dr. Maria Fölling-Albers<br />
Universität Regensburg, Lehrstuhl Didaktik Grundschule<br />
Prof. Dr. Bernd Jochen Hilberath<br />
Universität Tübingen, Institut für ökumenische Theologie<br />
Prof. Dr. Karl Heinz Hoffmann<br />
TU Chemnitz, Institut für Physik<br />
Prof. Dr. Rudolf Holbach<br />
Universität Oldenburg, Historisches Seminar<br />
Prof. Dr. Richard Hoppe-Sailer<br />
Universität Bochum, Kunstgeschichtliches Institut<br />
Prof. Dr. Christoph Horn<br />
Universität Bonn, Philosophisches Seminar<br />
Prof. Dr. Nikolaus Korber<br />
Universität Regensburg, Institut für Anorganische Chemie<br />
118
I<br />
Prof. Dr. Wim Kösters<br />
Universität Bochum, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften<br />
Prof. Dr. Johannes Masing<br />
Universität Augsburg, Juristische Fakultät<br />
Prof. Dr. Dr. Reinhard Putz<br />
Ludwig-Maximilians-Universität, Anatomisches Institut, München<br />
Prof. Dr. Karl Scherer<br />
Universität Bonn, Angewandte Mathematik<br />
Prof. Dr. Walter Schmitz<br />
TU Dresden, Lehrstuhl Neuere deutsche Literatur<br />
Prof. Dr. Ruth Schumann-Hengsteler<br />
Kath. Universität Eichstätt, Philosophisch-Pädagogische Fakultät<br />
P. Johann Spermann SJ<br />
KHG Würzburg<br />
Prof. Dr. Theodor Strobl<br />
TU München, Lehrstuhl Wasserbau/Wasserwirtschaft<br />
Susanne Theisen<br />
KSG ULM<br />
Prof. Dr. Matthias Volkenandt<br />
Universität München, Dermatologische Klinik<br />
Prof. Dr. Christian Wilhelm<br />
Universität Leipzig, Institut für Botanik<br />
Prof. Dr. Josef Wohlmuth, Bonn<br />
Leiter des <strong>Cusanuswerk</strong>s<br />
Auswahlgremium für die Graduiertenförderung<br />
Prof. Dr. Hans-Jürgen Becker<br />
Universität Regensburg, Juristische Fakultät<br />
Prof. Dr. Werner Deutsch<br />
TU Braunschweig, Institut für Psychologie<br />
119
Personalia<br />
Prof. Dr. Mechthild Dreyer<br />
Universität Mainz, Philosophisches Seminar<br />
Prof. Dr. Peter Funke<br />
Universität Münster, Seminar für Alte Geschichte<br />
Dr. Alfons Hämmerl<br />
FH Landshut, katholische Hochschulseelsorge<br />
Prof. Dr. Karl-Heinz Hoffmann<br />
TU Chemnitz, Fakultät für Naturwissenschaften<br />
Prof. Dr. Rudolf Hoppe<br />
Universität Bonn, Neutestamentliches Seminar<br />
Prof. Dr. Gerhard Hufnagel<br />
Universität Siegen, Politikwissenschaft<br />
Prof. Dr. Gebhard Kirchgässner<br />
Universität St. Gallen, Fachbereich Wirtschaftspolitik und Ökonometrie<br />
Prof. Dr. Nikolaus Korber<br />
Universität Regensburg, Institut für Anorganische Chemie<br />
Prof. Dr. Johannes Laudage<br />
Universität Düsseldorf, Historisches Seminar<br />
Prof. Dr. Gerhard Lauer<br />
Universität Göttingen, Seminar für Deutsche Philologie<br />
Prof. Dr. Vera Nünning<br />
Universität Heidelberg, Anglistisches Seminar<br />
Prof. Dr. Gabriele Rippl<br />
Universität Bern, Institut für englische Sprachen und Literaturen<br />
Prof. Dr. Barbara Schellewald<br />
Universität Basel, Kunsthistorisches Seminar<br />
Prof. Dr. Josef Wohlmuth, Bonn<br />
Leiter des <strong>Cusanuswerk</strong>s<br />
120
I<br />
Auswahlgremium für Studierende an Fachhochschulen<br />
Prof. Dr.-Ing. Christoph Gerlach<br />
Hochschule Hildesheim, Denkmalpflege<br />
Prof. Dr. Joachim Metzner<br />
Hochschule Köln, Sozialpädagogik<br />
Theo Pannen<br />
Hochschulseelsorger, Mönchengladbach<br />
Prof. Dr. Dieter Winklmair<br />
Hochschule München, Feinwerktechnik<br />
Prof. Dr. Hartmut Löffler<br />
Hochschule Pforzheim, Volkswirtschaftslehre<br />
Prof. Dr. Josef Wohlmuth, Bonn<br />
Leiter des <strong>Cusanuswerk</strong>s<br />
Jury für die Künstlerauswahl<br />
Prof. Dr. Richard Hoppe-Sailer, Bochum<br />
Prof. Christiane Möbus, Berlin<br />
Prof. Norbert Rademacher, Kassel<br />
Prof. Elisabeth Wagner, Kiel<br />
Hannah Aldick, Freiburg<br />
Prof. Dr. Josef Wohlmuth, Bonn<br />
Gremien für die Musikerauswahl<br />
Mitglieder des Auswahlgremiums<br />
Hannah Aldick (Vertreterin der Konferenz für Hochschulpastoral, Freiburg)<br />
Professorin Margareta Hürholz, Köln<br />
Professor Dr. Wolfgang Lessing, Dresden<br />
Professor Dr. Josef Protschka, Köln<br />
Professor Dr. Josef Wohlmuth, Bonn<br />
121
Personalia<br />
Mitglieder der Auswahljury <strong>2007</strong><br />
Prof. Dr. Josef Protschka, Köln<br />
Prof. Ludwig Holtmeier, Freiburg<br />
Prof. Margareta Hürholz, Köln<br />
Prof. Claus Kanngießer, Köln<br />
Prof. Dr. Wolfgang Lessing, Dresden<br />
Prof. Martin Christoph Redel, Detmold<br />
Prof. Inge-Susann Römhild, Lübeck<br />
Prof. Christian Schneider, Köln<br />
Gesang<br />
Musiktheorie<br />
Orgel<br />
Streicher<br />
Instrumentalpädagogik<br />
Komposition<br />
Klavier und Kammermusik<br />
Holzbläser<br />
Kontaktdozentinnen und Kontaktdozenten<br />
Stand 31.12.<strong>2007</strong><br />
Berlin<br />
Braunschweig<br />
Bremen<br />
Dresden<br />
Düsseldorf<br />
Frankfurt<br />
Halle<br />
Hamburg<br />
Karlsruhe<br />
Kassel<br />
Kiel<br />
Köln<br />
Leipzig<br />
Mainz<br />
München<br />
Münster<br />
Nürnberg<br />
Offenbach<br />
Saarbrücken<br />
Stuttgart<br />
Weimar<br />
Prof. Ursula Neugebauer (UdK)<br />
Prof. Inge Mahn (Kunsthochschule Berlin-Weißensee)<br />
Prof. Dr. Hannes Böhringer<br />
Prof. Yuji Takeoka<br />
Prof. Monika Brandmeier<br />
Prof. Rita McBride<br />
Prof. Georg Herold<br />
Prof. Tobias Rehberger<br />
Prof. Bernd Göbel<br />
Prof. Pia Stadtbäumer<br />
Prof. Harald Klingelhöller<br />
Prof. Dorothee von Windheim<br />
Prof. Elisabeth Wagner<br />
Prof. Marcel Odenbach<br />
Prof. Peter Piller<br />
Prof. Winfried Virnich<br />
Prof. Norbert Prangenberg<br />
Prof. Hermann-Josef Kuhna<br />
Prof. Michael Munding<br />
Prof. Wolfgang Luy<br />
Prof. Gabriele Langendorf<br />
Prof. Cordula Güdemann<br />
Prof. Liz Bachhuber<br />
122
I<br />
Vertrauensdozentinnen und Vertrauensdozenten<br />
Aachen Prof. Dr. Georg Hoever Elektrotechnik<br />
Augsburg Prof. Dr. Gregor Weber Geschichte<br />
Bamberg Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins Christliche Soziallehre<br />
Berlin Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiss Kommunikations- und<br />
Betriebssysteme (TU)<br />
Prof. Dr. Barbara Kellner-Heinkele Turkologie (FU)<br />
Bonn Prof. Dr. Christoph Horn Philosophie<br />
Prof. Dr. Dr. Udo di Fabio<br />
Jura<br />
Braunschweig Prof. Dr. Werner Deutsch Psychologie<br />
Chemnitz Prof. Dr. Karl Heinz Hoffmann Physik<br />
Clausthal Prof. Dr. Gerhard Ziegmann Kunststoffkeramik<br />
Darmstadt Prof. Dr.-Ing. Johannes Janicka Energie-/Kraftwerktechnik<br />
Dresden Prof. Dr. Dr. Bernhard Irrgang Philosophie<br />
Düsseldorf Prof. Dr. Johannes Laudage Geschichte<br />
Eichstätt<br />
N.N.<br />
Erlangen Prof. Dr. Maximilian Forschner Philosophie<br />
Frankfurt Prof. Dr. Bernd Trocholepczy Theologie<br />
Freiburg Prof. Dr. Christian Holubarsch Medizin<br />
Gießen<br />
N.N.<br />
Göttingen Prof. Dr. Lorenz Trümper Medizin<br />
Halle Prof. Dr. Josef N. Neumann Medizin<br />
Hamburg Prof. Dr. Christoph Schäfer Alte Geschichte<br />
Hannover Prof. Dr. Hagen Gasse Veterinärmedizin<br />
Heidelberg Prof. Dr. Paul Kirchhof Jura<br />
Jena Prof. Dr. Gernot Neugebauer Physik<br />
Kaiserslautern Prof. Dr. Otto Mayer Informatik<br />
Karlsruhe Prof. Dr. Bernhard Heck Geodäsie<br />
Kiel Prof. Dr. Josef Wiesehöfer Altertumskunde<br />
Köln Prof. Dr. Joachim Windolph Theologie (KFH)<br />
Konstanz Prof. Dr. Georg Kaiser Sprachwissenschaft<br />
Leipzig Prof. Dr. Hans Ulrich Schmid Germanistik<br />
Mainz Prof. Dr. Stephan Füssel Buchwissenschaften<br />
Mannheim Prof. Dr. Thomas Puhl Jura<br />
Marburg Prof. Dr.Christoph Kampmann Neuere Geschichte<br />
München Prof. Dr.Gerhard Müller Baumechanik<br />
Prof. Dr. Angelika Vollmar<br />
Pharmazie<br />
Prof. Dr. Susanne Sandherr<br />
Soziale Arbeit (KSFH)<br />
Münster Prof. Dr. Peter Funke Geschichte<br />
Prof. Dr. Petra Pohlmann<br />
Jura<br />
Prof. Dr. Friederike Störkel<br />
Pflegewissenschaften(FH)<br />
Osnabrück Prof. Dr. Georg Steins Theologie<br />
Ostwestfalen/Lippe Prof. Dr. Klaus Dieter Bierstedt Mathematik<br />
Passau Prof. Dr. Isidor Baumgartner Caritaswissenschaften<br />
123
Personalia<br />
Potsdam Prof. Dr. Norbert Franz Slawistik<br />
Regensburg Prof. Dr. Bernhard Dick Physikalische Chemie<br />
Rostock Prof. Dr. Heinrich Stolz Physik<br />
Ruhr Prof. Dr. Richard Hoppe-Sailer Kunstgeschichte<br />
Saarbrücken Prof. Dr. Alberto Gil Sprachwissenschaft<br />
Siegen Prof. Dr.Gregor Nickel Mathematik<br />
St. Gallen (CH) Prof. Dr. Gebhard Kirchgässner Wirtschaftswissenschaften<br />
Stuttgart Prof. Dr. Markus Stroppel Mathematik<br />
Thüringen Prof. Dr. Benedikt Kranemann Theologie<br />
Trier Prof. Dr. Hanns W. Maull Politikwissenschaft<br />
Tübingen Prof. Dr. Johannes Brachtendorf Philosophie<br />
Ulm Prof. Dr. Thomas Mertens Medizin<br />
Würzburg Prof. Dr. Michael Schmidt Medizin<br />
Vorstand der studierenden Cusanerinnen und Cusaner<br />
Kathrin Goretzki, Tübingen<br />
Clemens Kienzler, Ulm<br />
Christian Weiß, Heidelberg<br />
Bildungskommission<br />
Ralf Geretshauser, Tübingen<br />
Almut Horwath, Dresden<br />
Simon Stähler, Leipzig<br />
Christian Streif, Hamburg<br />
Elisabeth Suntrup, Stuttgart<br />
124
I<br />
2 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im <strong>Cusanuswerk</strong><br />
Stand: 31.12.<strong>2007</strong><br />
LEITUNG<br />
Leiter<br />
Leitung des <strong>Cusanuswerk</strong>s,<br />
Vertretung nach außen,<br />
Gestaltung der Ziele und Grundsätze der Arbeit,<br />
Vorsitz in den Auswahlgremien<br />
Prof. Dr. Josef Wohlmuth<br />
Leitung der Geschäftsstelle,<br />
Geschäftsführung,<br />
Stellvertretung des Leiters,<br />
Auswahl- und Bildungsarbeit<br />
Generalsekretärin<br />
Sekretärinnen<br />
Dr. Claudia Lücking-Michel<br />
Maria Losert<br />
Claudia Radzautzki<br />
GEISTLICHES REKTORAT<br />
Geistlicher Rektor<br />
Sekretärin<br />
Konzeption des Geistlichen Programms,<br />
Durchführung von Exerzitien und Besinnungstagen,<br />
Kontakt zu den Hochschulgemeinden,<br />
Auswahlarbeit<br />
Dr. Rainer Hagencord<br />
Brigitte Menzlin<br />
125
Personalia<br />
SACHBEREICHE<br />
Sachbereich I<br />
Sachbearbeiterinnen<br />
Sachbereich II<br />
Sachbearbeiter/innen<br />
Sachbereich III<br />
Sachbearbeiter<br />
Haushalts- und Rechnungswesen<br />
Dipl.-Betriebswirtin Marlene Jennes<br />
Claudia Radzautzki<br />
Stipendienangelegenheiten und Förderfragen<br />
Andrea Saß<br />
Dirk Pützfeldt<br />
Anne Niephaus<br />
Organisation, Veranstaltungswesen und EDV<br />
Dipl.-Betriebswirt (VWA) Udo Gierlich<br />
REFERATE<br />
Referat I<br />
Referent<br />
Sekretärinnen<br />
Referat II<br />
Referentin<br />
Sekretärinnen<br />
Referat III<br />
Referent<br />
Sekretärin<br />
Referat IV<br />
Referentin<br />
Sekretärinnen<br />
Grundauswahlverfahren, Musikerförderung, Auswahlund<br />
Bildungsarbeit<br />
Dr. Nikolaus Schneider<br />
Theresia Bidder<br />
Andrea Reinelt<br />
Auswahlverfahren für Studierende an Fachhochschulen,<br />
Auslandsstudien, Verfahren der endgültigen Aufnahme,<br />
Auswahl- und Bildungsarbeit<br />
Dr. Gudrun Tegeder<br />
Beate Sontag<br />
Anne Niephaus (Auslandsstudien)<br />
Graduiertenförderung, Forschungssymposien, Perspektiven<br />
auf den Beruf, Auswahl- und Bildungsarbeit<br />
Dr. Thorsten Wilhelmy<br />
Liane Neubert<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungsmanagement,<br />
Hochschulgruppen und Vertrauensdozenten,<br />
Fachschaften, Auswahl- und Bildungsarbeit<br />
Dr. Ingrid Reul<br />
Liane Neubert<br />
Anne Niephaus (Fachschaften)<br />
126
Referat V<br />
Referent N. N.<br />
Sekretärinnen<br />
Grundauswahlverfahren, Abschluss der Grundförderung<br />
und Kontakte zu den Ehemaligen, Auswahl- und Bildungsarbeit<br />
Theresia Bidder<br />
Andrea Reinelt<br />
Rita Thommes (Altcusaner)<br />
H<br />
Referat VI<br />
Referentin<br />
Sekretärinnen<br />
Referat VII<br />
Referentin<br />
Sekretärin<br />
Künstlerförderung, Ansprechpartnerin für Stiftungsfragen,<br />
Auswahl- und Bildungsarbeit<br />
Dr. Susanne Schaefer<br />
Rita Thommes<br />
Anne Niephaus (Stiftungsfragen)<br />
Projektleitung Karriereförderprogramm für Frauen<br />
Dr. Kerstin Dell<br />
Liane Neubert<br />
127
Impressum<br />
Die Deutsche Bibliothek<br />
<strong>Jahresbericht</strong> – <strong>Cusanuswerk</strong>, Bischöfliche Studienförderung<br />
ISSN 1612-0299 (<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>)<br />
Herausgeber<br />
<strong>Cusanuswerk</strong><br />
Bischöfliche Studienförderung<br />
Baumschulallee 5<br />
53115 Bonn<br />
Telefon > 0228.983 84 – 0<br />
Telefax > 0228.983 84 – 99<br />
Internet > www.cusanuswerk.de<br />
Bankverbindung<br />
Pax-Bank Köln<br />
Konto-Nr. 22 56 00 18<br />
BLZ 370 601 93<br />
Spendenkonto Altcusaner<br />
Pax-Bank Köln<br />
Konto-Nr. 22 56 00 26<br />
BLZ 370 601 93<br />
Beitragskonto Altcusaner (Treuhandvermögen)<br />
Pax-Bank Köln<br />
Konto-Nr. 22 56 00 42<br />
BLZ 370 601 93<br />
Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong><br />
Pax-Bank Köln<br />
Konto-Nr. 29 64 70 11<br />
BLZ 370 601 93<br />
Verantwortlich<br />
Redaktion<br />
Gestaltung und Satz<br />
Druck<br />
Prof. Dr. Josef Wohlmuth<br />
Dr. Ingrid Reul<br />
KontextKommunikation, Heidelberg<br />
ColognePrintCompany, Köln<br />
128
Notizen
Notizen
Notizen
www.cusanuswerk.de