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Jahresbericht 2007 - Cusanuswerk

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<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

<strong>Cusanuswerk</strong><br />

Bischöfliche Studienförderung


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Aus dem Jahr <strong>2007</strong><br />

Aus dem Jahr <strong>2007</strong> > 6 | Das cusanische Karriereförderprogramm für Frauen > 9<br />

Jubiläumsveranstaltung >57 | Ferienakademie > 66 | Graduiertentagung > 83 | Auslandsveranstaltung<br />

> 90 | Abschlussseminar > 99 | Forschungssymposium > 101 | Fachschaftstagung > 103<br />

A<br />

Auswahlarbeit<br />

Grundförderung > 14 | Auswahlverfahren 2006/<strong>2007</strong> > 14 | Verfahren der endgültigen<br />

Aufnahme > 20 | Examensergebnisse Grundförderung > 21 | Graduiertenförderung > 22 |<br />

Auswahlverfahren in der Promotionsförderung > 22 | Mitgliederstand Promotionsförderung > 23 |<br />

Examensergebnisse Promotionsförderung > 25 | Eingereichte Promotionsschriften > 25<br />

B<br />

Bildungsveranstaltungen<br />

Jahrestreffen > 30 |Ferienakademien > 34 |Graduiertentagungen > 51 | Auslandsveranstaltungen<br />

> 56 | Abschluss-Seminar > 60 | Fachschaftstagungen > 65<br />

C<br />

Geistliches Programm<br />

Paarexerzitien> 82 | Besinnungstage für Frauen> 83 | Einkehrtage für Altcusanerinnen und<br />

Altcusaner > 84 | Ostern <strong>2007</strong> > 84 | Familienexerzitien > 86 | Besinnungstage für Eltern mit<br />

Kindern > 87 | Besinnungstage über Fronleichnam > 88 | Lektüretage > 88 | Grundkurs Rhythmus –<br />

Atem – Bewegung > 89 | Einführung in Schweigeexerzitien > 90 | Einstieg in den Advent > 91<br />

D<br />

Veranstaltungen > 94<br />

Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong> > 98<br />

Namen und Neuigkeiten > 104<br />

Haushalt > 110<br />

Personalia > 114<br />

E<br />

F<br />

G<br />

H<br />

I


<strong>2007</strong><br />

Aus dem Jahr <strong>2007</strong>


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong><br />

Blick auf das Jahr 2006/<strong>2007</strong> > 6 | Das cusanische Karriereförderprogramm für Frauen > 9<br />

A


Aus dem Jahr <strong>2007</strong><br />

Aus dem Jahr <strong>2007</strong><br />

Im Jahr <strong>2007</strong> ist der Aufschwung im <strong>Cusanuswerk</strong> angekommen – vielleicht ist das eine<br />

angemessene Beschreibung für das, was wir in den letzten Monaten erlebt haben. Kurz<br />

nach dem 50. Geburtstag des <strong>Cusanuswerk</strong>s kam richtig Bewegung in die Arbeit, und<br />

die Veränderungen zeigen eindeutig in eine Richtung: nach oben.<br />

Der politische Wille, die Form der Begabtenförderung, wie sie das <strong>Cusanuswerk</strong> und die<br />

anderen elf Werke in der Bundesrepublik betreiben, nicht nur fortzuführen, sondern<br />

deutlich auszubauen, hat sich inzwischen in sehr konkrete finanzielle Förderzusagen<br />

übersetzt. Die öffentlichen Mittel, die uns für die Vergabe der Stipendien zur Verfügung<br />

gestellt werden, sind so großzügig bemessen, dass wir wesentlich mehr Cusanerinnen<br />

und Cusaner in die Förderung aufnehmen könnten als bisher.<br />

Das <strong>Cusanuswerk</strong> steht jetzt vor der Herausforderung, die Zahl der Stipendiatinnen<br />

und Stipendiaten zu erhöhen, ohne dass einerseits die Exzellenz der Aufgenommenen<br />

und andererseits die Qualität der ideellen Förderung durch das Bildungsprogramm und<br />

die tutorale Begleitung sinkt. Dafür müssen die Rahmenbedingungen entsprechend<br />

angepasst werden. So hat der Beirat im Jahr <strong>2007</strong> einen Strategieprozess initiiert, der<br />

sich diesen Fragen stellen sollte. Mit „viel Schwung“ haben die Gremien und alle im Haus<br />

diese Aufgabe angenommen.<br />

Die erste Erkenntnis lag schnell auf der Hand: Wenn wir mehr Studierende aufnehmen<br />

wollen, brauchen wir mehr Bewerberinnen und Bewerber. Die Aufnahmequote lässt sich<br />

sicher verbessern, aber nicht mehr beliebig steigern. Die Möglichkeit einer cusanischen<br />

Förderung muss bekannter gemacht werden: Mehr Lehrer, Hochschulprofessoren und<br />

6


Hochschulgemeinden sollten auf diese Chance aufmerksam machen und junge Leute zu<br />

einer Bewerbung ermutigen. Bemühungen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit waren<br />

deshalb besonders wichtig. Das Ergebnis: ein neuer Auftritt, neue Veranstaltungsformen,<br />

neue Produkte wie unser Rundbrief „Perspektiven“ und nicht zuletzt dieser <strong>Jahresbericht</strong>,<br />

den sie gerade in Händen halten.<br />

A<br />

Mit einer Steigerung der Bewerberzahlen geraten allerdings die Kapazitäten unseres<br />

Grundauswahlverfahrens an ihre Grenze. Das <strong>Cusanuswerk</strong> reagiert mit einer Verdopplung<br />

des Angebots und führt ab Herbst 2008 ein zweites Verfahren im Jahr durch. Die<br />

Vorarbeiten dazu haben uns <strong>2007</strong> beschäftigt. Gleichzeitig wurde entschieden, dass es<br />

in Zukunft wieder zwei – jeweils auch für externe Bewerberinnen und Bewerber offene –<br />

Auswahlverfahren in der Promotionsförderung geben soll.<br />

Mehr Cusanerinnen und Cusaner – wir wollen trotzdem an der Akademiepflicht festhalten;<br />

natürlich soll dieser „Pflicht“ auch eine Akademiechance entsprechen. Jeder Stipendiat<br />

und jede Stipendiatin hat in jedem Jahr einen Platz auf einer unserer vierzehntägigen<br />

Akademien, denn wir wollen nicht nur Geld weitergeben, sondern junge Studierende<br />

inhaltlich begleiten. Vom Bildungsjahr <strong>2007</strong>/2008 an gibt es deshalb zum ersten Mal das<br />

Angebot von sieben Akademien pro Jahr, zwei davon jeweils im Frühjahr. Aber unser<br />

Bildungsangebot besteht ja nicht nur aus den Akademien; auch bei den Fachschaftstagungen,<br />

dem Jahrestreffen und den Geistlichen Angeboten halten wir mehr Plätze vor. Sehr<br />

großen Wert legen wir dabei auf Konzept und Inhalt unseres Bildungsprogramms – bitte<br />

informieren Sie sich in den entsprechenden Kapiteln dieses Berichts im Detail.<br />

Die Auslandsakademie <strong>2007</strong> führte unter dem Titel „Drei Religionen – ein Heiliges Land“<br />

nach Israel und Palästina. Wieder einmal stand damit der Nahe Osten im Mittelpunkt<br />

einer cusanischen Veranstaltung – ganze Generationen von Stipendiaten sind inzwischen<br />

mit dem <strong>Cusanuswerk</strong> dort gewesen.<br />

Ein besonderer Höhepunkt war auch <strong>2007</strong> wieder das Jahrestreffen in Eringerfeld,<br />

diesmal zum Thema „Global Governance“. Aktuell wie selten, nämlich am Wochenende<br />

vor dem G8-Gipfel in Heiligendamm, setzten sich knapp 700 Cusanerinnen und Cusaner<br />

in Vorträgen, Workshops oder bei einer Podiumsdiskussion mit den verschiedensten<br />

Aspekten einer zukunftspolitischen Grundsatzfrage auseinander.<br />

Ganz neu im Programm des <strong>Cusanuswerk</strong>s ist das Karriereförderprogramm für Frauen.<br />

Näheres dazu lesen Sie in diesem <strong>Jahresbericht</strong>. An dieser Stelle aber schon der Dank an das<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das diese Maßnahme finanziert.<br />

<strong>2007</strong> war auch ein Jahr mit viel Schwung, der durch neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

verstärkt wurde. Gleich im Januar nahm der neue Geistliche Rektor, Dr. Rainer Hagencord,<br />

7<br />

7


Aus dem Jahr <strong>2007</strong><br />

sein Amt auf. Er ist Priester des Bistums Münster, seine letzte berufliche Station vor dem<br />

<strong>Cusanuswerk</strong> war eine Professur an der der KFH in Berlin. Gleichzeitig begann Dr. Gudrun<br />

Tegeder als Referentin mit den Schwerpunkten Fachhochschulauswahl und Altcusanerarbeit.<br />

Dr. Kerstin Dell, Altcusanerin, gehört seit dem 1. Juli zum Referententeam. Sie<br />

übernahm die Projektleitung für das Karrierreförderprogramm. Dr. Stefan Raueiser verließ<br />

nach vielen Jahren das Haus, um die Leitung der Politischen Akademie Kloster Irsee<br />

zu übernehmen.<br />

Bevor nun der falsche Eindruck entsteht, das <strong>Cusanuswerk</strong> schwimme im Geld, sei betont,<br />

dass die öffentlichen Mittel des BMBF an den Stipendienhaushalt zweckgebunden sind.<br />

Um alle Maßnahmen zu finanzieren, von denen bisher die Rede war, sind wir auf eine<br />

großzügigere Unterstützung durch unseren Träger, den Verband der deutschen Diözesen,<br />

und auf weitere Spenden und Drittmittel für die Bildungsarbeit angewiesen. Beides<br />

einzuwerben war auch <strong>2007</strong> nicht immer leicht und wird auch in Zukunft eine zentrale<br />

Aufgabe sein. Dank gebührt deshalb nicht nur den Institutionen und Einrichtungen,<br />

die die Arbeit des <strong>Cusanuswerk</strong>s ermöglichen, vor allem dem Bundesministerium für<br />

Bildung und Forschung sowie dem Verband der Diözesen Deutschlands, sondern vor<br />

allem auch allen anderen Finanziers. Schließlich danke ich von ganzem Herzen den vielen<br />

Spenderinnen und Spendern, die das <strong>Cusanuswerk</strong> in treuer Verbundenheit zum Teil seit<br />

vielen Jahren durch ihre großzügigen finanziellen Zuwendungen mittragen.<br />

All denen, die im letzten Jahr das <strong>Cusanuswerk</strong> auf vielfältige sonstige Weise unterstützt<br />

und begleitet haben, sei an dieser Stelle ebenfalls besonders gedankt. Dieser Dank<br />

gilt in erster Linie den zahlreichen Ehrenamtlichen in den verschiedenen Gremien und<br />

Arbeitszusammenhängen des <strong>Cusanuswerk</strong>s. Dann gilt er all denjenigen, die durch ihre<br />

Mitwirkung das Bildungsprogramm und das Geistliche Angebot gestaltet haben, und<br />

allen, die dafür Sorge getragen haben, dass Kontinuität und Qualität in der Arbeit des<br />

<strong>Cusanuswerk</strong>s für die Stipendiatinnen und Stipendiaten auch <strong>2007</strong> gewährleistet waren.<br />

Dr. Claudia Lücking-Michel<br />

Generalsekretärin<br />

8


A<br />

Talente sichern – Zukunft gestalten:<br />

Das cusanische Karriereförderprogramm für Frauen<br />

Hintergrund<br />

Nach wie vor erreichen viele hervorragend ausgebildete Frauen im Beruf nicht die Positionen,<br />

die ihren Qualifikationen entsprechen. Gemessen am Anteil weiblicher Führungskräfte<br />

ist Deutschland im europäischen Vergleich sogar Schlusslicht. Diese gravierende<br />

Unterrepräsentanz von Frauen in beruflichen Spitzenpositionen ist Ursache für individuelle<br />

Benachteiligungen und gefährdet auf Dauer die Sicherung des Wirtschafts- und<br />

Wissenschaftsstandortes Deutschland.<br />

Berufsbiographien erfolgreicher Frauen zeigen, wie wichtig Kontakte, institutionelle Förderung<br />

und vor allem tutorale Beziehungen für den Verlauf von Karrieren sind. An dieser<br />

Schnittstelle setzt das Karriereförderprogramm des <strong>Cusanuswerk</strong>s bei der dringend<br />

notwendigen Integration weiblichen Führungsnachwuchses an.<br />

Rahmen: Förderbeziehung, Trainings, aktives Netzwerken<br />

Im Rahmen des Programms „Talente sichern – Zukunft gestalten“ bauen 40 Stipendiatinnen<br />

und Ehemalige deutscher Begabtenförderungswerke tutorale Beziehungen zu 40<br />

Führungskräften auf, die 15 Monate lang den beruflichen Werdegang der jungen Frauen<br />

begleiten. Durch kritische und reflektierte Rücksprache sollen diese befähigt werden,<br />

sich gezielt und ambitioniert auf den Übergang vom Studium in den Beruf vorzubereiten<br />

und dabei frauenspezifische „Fallen“ zu vermeiden. Neben Informationen über das jeweilige<br />

Berufsfeld, strategischen Hinweisen und Herstellung von Kontakten gehört auch<br />

ein allgemeines Coaching im Sinne einer erfolgreichen Lebensplanung zu den Aufgaben<br />

der Förderinnen und Förderer. Umgekehrt können die jüngeren Frauen dazu beitragen,<br />

deren Führungs- und Sozialkompetenz zu steigern und ihnen Impulse für den beruflichen<br />

Alltag geben. Der zeitliche Einsatz in den Förderbeziehungen wird von den Tandems<br />

individuell festgelegt.<br />

Die Förderbeziehungen werden flankiert von einer Reihe berufsspezifisch ausgelegter<br />

Trainings- und Fördermaßnahmen, die als mehrtägige Seminare angelegt sind. Die<br />

Nachwuchskräfte sollen zudem den Aufbau nachhaltiger Netzwerkstrukturen untereinander<br />

fördern.<br />

Interdisziplinarität, Offenheit für neue Ansätze und die aktive Teilhabe am Prozess eines<br />

lebenslangen Lernens bilden die Grundlage für den fruchtbaren Austausch zwischen<br />

Nachwuchs- und Führungskräften. Am Ende des cusanischen Karriereförderprogramms<br />

erhalten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Zertifikat.<br />

9


Aus dem Jahr <strong>2007</strong><br />

Kooperierende Werke<br />

Die Teilnehmerinnen am Karriereförderprogramm für Frauen sind ehemalige oder derzeitige<br />

Stipendiatinnen des <strong>Cusanuswerk</strong>s bzw. der<br />

Heinrich-Böll-Stiftung | Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit | Konrad-Adenauer-<br />

Stiftung | Rosa-Luxemburg-Stiftung | Stiftung der deutschen Wirtschaft | Studienstiftung<br />

des deutschen Volkes und des Evangelischen Studienwerks Villigst.<br />

Die Trägerschaft des Programms liegt beim <strong>Cusanuswerk</strong>.<br />

Auftaktveranstaltung: Rückblick<br />

Am 17. November wurde das Karriereförderprogramm im Bonner Gustav-Stresemann-<br />

Institut eröffnet. Die Nachwuchskräfte trafen sich mit ihren Förderinnen und Förderern<br />

zu einem ersten Austausch und zur Erarbeitung individueller Zielvereinbarungen.<br />

Nach einführenden Worten von Dr. Kerstin Dell, der Koordinatorin des Programms, und<br />

Dr. Claudia Lücking-Michel, Generalsekretärin des <strong>Cusanuswerk</strong>s, übermittelte Ulrich<br />

Schüller, der als Vertreter des BMBF anwesend war, Grüße der Bundesministerin Dr.<br />

Annette Schavan, die dem Programm einen guten Start und ebensolche Ergebnisse<br />

wünschte. Schüller stellte das Karriereförderprogramm in den Kontext der aktuellen<br />

Politik des BMBF, die sich insbesondere im Bereich der Hochschulpolitik und des Wissenschaftsmanagements<br />

um Nachwuchsförderung bemüht. „Das Fenster ist offen“: Mit<br />

diesen Worten brachte Schüller seine Hoffnung zum Ausdruck, am Ende des zweijährigen<br />

Projekts gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Förderinnen eine positive Bilanz<br />

ziehen zu können.<br />

Festrednerin des Vormittags war Prof. Dr. Brigitte<br />

Grass, die Gleichstellungsbeauftragte der Fachhochschule<br />

Bonn-Rhein-Sieg; sie beschrieb die Situation<br />

von Frauen im Berufsleben so: Eine „gläserne<br />

Decke“ liegt zwischen Mittel- und Topmanagement,<br />

die Frauen am Aufstieg hindert. Die Betreuung<br />

durch Förderinnen spiele vor diesem Hintergrund<br />

eine besondere Rolle, da es den Frauen nicht an der<br />

Qualifikation, oft aber an der Möglichkeit mangele,<br />

Netzwerke herzustellen.<br />

Anschließend erarbeiteten die Nachwuchskräfte und die Führungskräfte in verschiedenen<br />

Workshops an zwei Tagen zentrale Elemente zur erfolgreichen Gestaltung der Förderbeziehungen.<br />

Trainerinnen waren Sabine Jürgens-Krenzin (Oberursel) und Stefanie Neubeck<br />

(Berlin).<br />

10


A<br />

Bei einem so genannten „Netzwerkabend“ erhielten die TeilnehmerInnen der Auftaktveranstaltung<br />

zudem Gelegenheit, sich mit der Arbeit verschiedener Frauenverbände<br />

vertraut zu machen. Für den DAB (Deutscher Akademikerinnenbund) sprach Ingeborg<br />

Mehser, den BkdA (Bund katholischer deutscher Unternehmerinnen) stellte Elke Peters<br />

vor, über das Netzwerk BPW (Business and Professional Women) informierte Daniela<br />

Gurn, und für den Katholischen deutschen Frauenbund war Petra Hauprich-Wenner<br />

anwesend.<br />

Ausblick<br />

Für 2008 sind Weiterbildungsseminare geplant,<br />

deren Inhalte die spezifischen Bedürfnisse von<br />

Frauen in Führungspositionen berücksichtigen.<br />

Mehr Informationen gibt es unter<br />

www.cusanuswerk.de/html/foerd/fr_karrierefoerd.html<br />

11


<strong>2007</strong><br />

Auswahlarbeit


Grundförderung > 14 | Auswahlverfahren 2006/<strong>2007</strong> > 14 | Verfahren der endgültigen<br />

Aufnahme > 20 | Examensergebnisse Grundförderung > 21 | Graduiertenförderung > 22 |<br />

Auswahlverfahren in der Promotionsförderung > 22 | Mitgliederstand Promotionsförderung > 23 |<br />

Examensergebnisse Promotionsförderung > 25 | Eingereichte Promotionsschriften > 25<br />

B


Auswahlarbeit<br />

Grundförderung<br />

Über die Aufnahme von Bewerberinnen und Bewerber in die Grundförderung des <strong>Cusanuswerk</strong>s<br />

entscheiden vier Auswahlgremien:<br />

> Grundauswahlgremium für Studierende an Universitäten<br />

> Auswahlgremium für die Fachhochschulförderung<br />

> Jury für die Künstlerauswahl (für Studierende der Bildenden Künste an den<br />

Kunstakademien)<br />

> Auswahlgremium für die Musikerförderung (für Studierende an den Musikhochschulen)<br />

Neben den Professorinnen und Professoren sind jeweils der Leiter des <strong>Cusanuswerk</strong>s und<br />

ein bis zwei gewählte Vertreter der Konferenz für Hochschulpastoral Mitglieder in den<br />

Auswahlgremien.<br />

Das Recht, Bewerberinnen und Bewerber zum Auswahlverfahren vorzuschlagen, haben<br />

alle, die Gymnasien leiten, an der Hochschule lehren, in der Hochschulpastoral mitarbeiten<br />

oder selbst vom <strong>Cusanuswerk</strong> gefördert wurden. Gleichzeitig gibt es die Möglichkeit<br />

der Selbstbewerbung. Lediglich Studierende an Kunstakademien müssen von den Kontaktdozentinnen<br />

und Kontaktdozenten des <strong>Cusanuswerk</strong>s vorgeschlagen werden.<br />

Die Auswahlgremien prüfen im Rahmen eines nach Fachlisten getrennten Concours auf<br />

der Basis von Empfehlungsschreiben, Leistungsnachweisen, zwei wissenschaftlichen<br />

Gutachten, einer Stellungnahme der Hochschulpastoral und eines Auswahlgespräches<br />

mit einem Mitglied der Geschäftsstelle die fachliche und persönliche Eignung der Bewerberin<br />

oder des Bewerbers. Die Jury für die Künstlerauswahl bezieht ihre Entscheidung<br />

zudem auf Arbeiten der jungen Künstlerinnen und Künstler, die sie in einer gemeinsamen<br />

Auswahlausstellung zeigen. Der Sitzung des Auswahlgremiums der Musikerförderung<br />

geht ein Vorspiel voraus, bei dem sich die Bewerberinnen und Bewerber aus den Musikhochschulen<br />

präsentieren.<br />

Auswahlverfahren 2006/<strong>2007</strong><br />

Um Aufnahme in die Grundförderung bewarben sich im Jahre <strong>2007</strong> insgesamt 428<br />

Studentinnen und 287 Studenten. Es wurde also über 715 Bewerbungen entschieden,<br />

davon 93 von Studierenden an Fachhochschulen, 20 von Studierenden an Kunsthochschulen<br />

und 54 von Studierenden an Musikhochschulen.<br />

14


B<br />

Anwärterinnen und Anwärter nach Bewerbungsart 1996/1997 bis 2006/<strong>2007</strong><br />

Auswahlverfahren<br />

1996/97<br />

1997/98<br />

1998/99<br />

1999/00<br />

2000/01<br />

2001/02<br />

2002/03<br />

2003/04<br />

2004/05<br />

2005/06<br />

2006/07<br />

Höhere<br />

Schulen<br />

339<br />

309<br />

329<br />

269<br />

277<br />

322<br />

260<br />

297<br />

342<br />

330<br />

294<br />

Hochschulen<br />

(davon Kunst<br />

hochschulen)¹<br />

36 (17)<br />

41 (20)<br />

32 (18)<br />

63 (19)<br />

44 (17)<br />

61 (23)<br />

88 (25)<br />

85 (23)<br />

91 (27)<br />

70 (26)<br />

62 (20)<br />

Hochschul -<br />

pastoral<br />

13<br />

15<br />

9<br />

7<br />

20<br />

16<br />

8<br />

13<br />

11<br />

4<br />

6<br />

Altcusaner/<br />

Altcusanerinnen<br />

17<br />

16<br />

17<br />

14<br />

17<br />

22<br />

23<br />

13<br />

25<br />

34<br />

27<br />

Selbstbewerbungen<br />

210<br />

231<br />

237<br />

193<br />

187<br />

227<br />

233<br />

262<br />

351<br />

267<br />

326<br />

Gesamt<br />

w. m. ges.<br />

316<br />

331<br />

331<br />

283<br />

303<br />

380<br />

365<br />

407<br />

499<br />

414<br />

428<br />

299<br />

281<br />

293<br />

263<br />

242<br />

278<br />

247<br />

263<br />

321<br />

291<br />

287<br />

615<br />

612<br />

624<br />

546<br />

545<br />

648<br />

612<br />

670<br />

820<br />

705<br />

715<br />

¹ An den Kunsthochschulen ist keine Selbstbewerbung möglich.<br />

Insgesamt konnten 194 Bewerberinnen und Bewerber für ein Probejahr in die Förderung<br />

aufgenommen werden, 108 Damen und 86 Herren, was einer Aufnahmequote von<br />

27,1% entspricht. 521 Bewerberinnen und Bewerber wurden abgelehnt.<br />

Auswahlergebnisse 1996/1997 bis 2006/<strong>2007</strong> (Neubewerbungen)<br />

Auswahl -<br />

verfahren<br />

Aufnahme<br />

w. m.<br />

Aufnahme<br />

gesamt<br />

Rückstellungen<br />

Ablehnungen<br />

Bewerbungen<br />

gesamt<br />

1996/97<br />

1997/98<br />

1998/99<br />

1999/00<br />

2000/01<br />

2001/02<br />

2002/03<br />

2003/04<br />

2004/05<br />

2005/06<br />

2006/07<br />

67<br />

72<br />

67<br />

72<br />

69<br />

93<br />

84<br />

106<br />

107<br />

90<br />

108<br />

67<br />

54<br />

68<br />

64<br />

60<br />

76<br />

86<br />

78<br />

72<br />

56<br />

86<br />

134<br />

126<br />

135<br />

136<br />

129<br />

169<br />

170<br />

184<br />

179<br />

146<br />

194<br />

2<br />

0<br />

1<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

479<br />

486<br />

488<br />

410<br />

416<br />

479<br />

442<br />

486<br />

641<br />

559<br />

521<br />

615<br />

612<br />

624<br />

546<br />

545<br />

648<br />

612<br />

670<br />

820<br />

705<br />

715<br />

15


Auswahlarbeit<br />

Studierende an Universitäten, Technischen Hochschulen und Gesamthochschulen<br />

Am Auswahlverfahren für Studierende an Universitäten, Technischen Hochschulen und<br />

Gesamthochschulen nahmen 338 Studentinnen und 210 Studenten teil, insgesamt<br />

wurden also 548 Bewerbungen bearbeitet. Davon wurden in der Sitzung des Auswahlgremiums<br />

vom 27. bis zum 30. März <strong>2007</strong> in Kloster Banz 78 Damen und 65 Herren für<br />

ein Probejahr in das <strong>Cusanuswerk</strong> aufgenommen, was einer Aufnahmequote von 26,1%<br />

entspricht. 405 Bewerberinnen und Bewerber wurden abgelehnt.<br />

Bewerbungen nach Fachlisten<br />

Liste Fächergruppen Bewerbungen Anteil in % W M W % M %<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

Philosophie<br />

Geschichte,<br />

Sozialwissenschaften<br />

Germanistik, Journalistik<br />

Neu- und Altphilologie<br />

Theologie<br />

Jura<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

Psychologie, Pädagogik<br />

Medizin<br />

Mathematik, Informatik<br />

Physik, Geowissenschaften<br />

Biologie, Chemie<br />

Kunstwissenschaften<br />

Ingenieurwissenschaften<br />

9<br />

45<br />

36<br />

44<br />

38<br />

41<br />

34<br />

43<br />

112<br />

19<br />

48<br />

41<br />

12<br />

26<br />

1,6<br />

8,2<br />

6,6<br />

8,0<br />

6,9<br />

7,5<br />

6,2<br />

7,9<br />

20,4<br />

3,5<br />

8,8<br />

7,5<br />

2,2<br />

4,7<br />

2<br />

28<br />

28<br />

39<br />

21<br />

23<br />

16<br />

36<br />

81<br />

8<br />

16<br />

29<br />

7<br />

4<br />

7<br />

17<br />

8<br />

5<br />

17<br />

18<br />

18<br />

7<br />

31<br />

11<br />

32<br />

12<br />

5<br />

22<br />

22,2<br />

62,2<br />

77,8<br />

88,6<br />

55,3<br />

56,1<br />

47,1<br />

83,7<br />

72,3<br />

42,1<br />

33,3<br />

70,7<br />

58,3<br />

15,4<br />

77,8<br />

37,8<br />

22,2<br />

11,4<br />

44,7<br />

43,9<br />

52,9<br />

16,3<br />

27,7<br />

57,9<br />

66,7<br />

29,3<br />

41,7<br />

84,6<br />

Gesamt 548 100 338 210 61,7 38,3<br />

16


B<br />

Aufnahmen nach Fachlisten<br />

Liste Fächergruppen Aufnahmen Quote Aufn. W Aufn. M W% M%<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

Philosophie<br />

Geschichte,<br />

Sozialwissenschaften<br />

Germanistik, Journalistik<br />

Neu- und Altphilologie<br />

Theologie<br />

Jura<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

Psychologie, Pädagogik<br />

Medizin<br />

Mathematik, Informatik<br />

Physik, Geowissenschaften<br />

Biologie, Chemie<br />

Kunstwissenschaften<br />

Ingenieurwissenschaften<br />

3<br />

11<br />

9<br />

11<br />

10<br />

10<br />

9<br />

11<br />

29<br />

5<br />

14<br />

10<br />

4<br />

7<br />

33,3<br />

24,4<br />

25,0<br />

25,0<br />

26,3<br />

24,4<br />

26,5<br />

25,6<br />

25,9<br />

26,3<br />

29,2<br />

24,4<br />

33,3<br />

26,9<br />

0<br />

7<br />

7<br />

9<br />

6<br />

6<br />

3<br />

7<br />

20<br />

2<br />

2<br />

6<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

2<br />

2<br />

4<br />

4<br />

6<br />

4<br />

9<br />

3<br />

12<br />

4<br />

3<br />

5<br />

00,0<br />

63,6<br />

77,8<br />

81,8<br />

60,0<br />

60,0<br />

33,3<br />

63,6<br />

69,0<br />

40,0<br />

14,3<br />

60,0<br />

25,0<br />

28,6<br />

100<br />

36,4<br />

22,2<br />

18,2<br />

40,0<br />

40,0<br />

66,7<br />

36,4<br />

31,0<br />

60,0<br />

85,7<br />

40,0<br />

75,0<br />

71,4<br />

Gesamt 143 26,1 78 65 54,5 45,5<br />

Studierende an Fachhochschulen<br />

Von insgesamt 169 zu den Auswahlverfahren für Studierende an Fachhochschulen zugelassenen<br />

Bewerberinnen und Bewerber nahmen im Berichtsjahr 93 Fachhochschulstudierende<br />

an beiden Auswahlverfahren teil (Vorjahr: 105). Um Aufnahme in die Förderung<br />

bewarben sich 58 Studentinnen (2006: 65) und 35 Studenten (2006: 40), davon 29 im<br />

Frühjahr und 64 im Herbst <strong>2007</strong>.<br />

Das Auswahlgremium kam am 21. April und am 27. Oktober in der Geschäftsstelle des<br />

<strong>Cusanuswerk</strong>s zusammen und ließ sich am Vorabend über bedeutsame Institutionen der<br />

Wissenschaftsstadt Bonn unterrichten: Im Frühjahr führt Dr. Wilfred Geominy als Kustos<br />

durch die Antikensammlung der Universität Bonn, im Herbst führte Stefan Hartmann<br />

durch das Forschungszentrum caesar.<br />

Im Berichtszeitraum für ein Probejahr neu aufgenommen wurden 30 Bewerberinnen und<br />

Bewerber (2006: 24), was einer Aufnahmequote von 32,2 % entspricht (2006: 22,9 %).<br />

Darunter befinden sich 20 Studentinnen und 10 Studenten.<br />

17


Auswahlarbeit<br />

Bewerbungen um Aufnahmen nach Fachlisten<br />

Fachliste Bewerbungen Aufnahmen<br />

w. m. gesamt w. m. gesamt<br />

FH-Liste 1 Soziales<br />

FH-Liste 2 Technik<br />

FH-Liste 3 Wirtschaft<br />

FH-Liste 4 Kunst/Design/Gestaltung<br />

31<br />

9<br />

15<br />

10<br />

Gesamt 65 40 105 15 9 24<br />

5<br />

13<br />

15<br />

7<br />

36<br />

22<br />

30<br />

17<br />

8<br />

2<br />

2<br />

3<br />

1<br />

3<br />

5<br />

0<br />

9<br />

5<br />

7<br />

3<br />

Von den Nominierungen beruhten 52 auf Selbstbewerbungen. Auf Nominierungen von<br />

Lehrenden an Fachhochschulen gingen 28 Bewerbungen zurück, 8 kamen durch einen<br />

Schulvorschlag und 3 durch Vorschläge von Altcusanern zu Stande.<br />

Über Bewerberzahlen und Aufnahmequoten von Fachhochschulstudierenden in den<br />

vergangenen zehn Jahren informiert folgende Tabelle:<br />

Aufnahmejahr Bewerbungen Aufnahmen Quote<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

w. m. gesamt w. m. gesamt<br />

27<br />

32<br />

30<br />

42<br />

32<br />

50<br />

72<br />

59<br />

79<br />

65<br />

58<br />

24<br />

24<br />

22<br />

36<br />

27<br />

38<br />

34<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

51<br />

56<br />

52<br />

78<br />

59<br />

88<br />

106<br />

109<br />

124<br />

105<br />

93<br />

10<br />

10<br />

9<br />

13<br />

6<br />

13<br />

18<br />

17<br />

16<br />

15<br />

20<br />

4<br />

4<br />

5<br />

6<br />

8<br />

6<br />

10<br />

10<br />

9<br />

9<br />

10<br />

14<br />

14<br />

14<br />

19<br />

14<br />

19<br />

28<br />

27<br />

25<br />

24<br />

30<br />

27,5<br />

25,0<br />

26,9<br />

24,4<br />

23,7<br />

21,6<br />

26,4<br />

24,8<br />

20,2<br />

22,9<br />

32,2<br />

Studierende an Kunsthochschulen<br />

Von den Kontaktdozentinnen und Kontaktdozenten an den Kunsthochschulen in<br />

Deutschland wurden im Kunstauswahlverfahren 2006/<strong>2007</strong> 20 Bewerberinnen und Bewerber<br />

vorgeschlagen: 8 weibliche und 12 männliche Bewerber. Nach den zur Verfügung<br />

stehenden Mitteln konnten bis zu neun Stipendien vergeben werden.<br />

Die Auswahlausstellung aller Bewerberinnen und Bewerber fand vom 7. März bis zum<br />

9. April <strong>2007</strong> in der Erfurter Kunsthalle statt. Die Ausstellung „First View“, mit der sich<br />

Künstlerinnen und Künstler um eine Förderung durch das <strong>Cusanuswerk</strong> bewarben,<br />

vermittelte einen Eindruck von der Vielfalt jungen Kunstschaffens aus ganz Deutschland:<br />

Das Spektrum der Fächer der rund 25 Künstlerinnen und Künstler reichte von Bildhauerei<br />

18


B<br />

über Fotografie, Videokunst und Malerei bis hin zu Keramischer Plastik. Die besondere<br />

Herausforderung und zugleich der besondere Reiz dieser Ausstellung lag darin, das sie<br />

von den Künstlerinnen und Künstlern gemeinsam kuratiert wurde. Es kam also nicht<br />

nur darauf an, den richtigen Ort für die eigene Arbeit im Ausstellungsraum zu finden,<br />

sondern im Dialog mit den anderen Bewerberinnen und Bewerbern ein Konzept zu entwickeln,<br />

das die individuellen Positionen zur Geltung kommen und in eine beziehungsreiche<br />

Spannung treten ließ.<br />

Das Kunstauswahlgremium tagte am 5. und<br />

6. März in der Kunsthalle, um die Arbeiten der<br />

Künstlerinnen und Künstler zu begutachten.<br />

Der Jury gehörten Prof. Dr. Richard Hoppe-<br />

Sailer (Bochum), Prof. Norbert Radermacher<br />

(Kassel/Berlin), Prof. Ulrich Erben (Düsseldorf),<br />

Prof. Elisabeth Wagner (Kiel), Hannah<br />

Aldick (Freiburg) und Prof. Dr. Josef Wohlmuth<br />

(Bonn) an.<br />

Neu in das <strong>Cusanuswerk</strong> aufgenommen wurden drei Künstlerinnen und fünf Künstler.<br />

Die übrigen Bewerbungen wurden abgelehnt.<br />

Auswahlergebnisse 1997/98 bis 2006/07<br />

Jahr Bewerbungen Aufnahmen<br />

weiblich männlich gesamt weiblich männlich gesamt<br />

1997/98<br />

1998/99<br />

1999/00<br />

2000/01<br />

2001/02<br />

2002/03<br />

2003/04<br />

2004/05<br />

2005/06<br />

2006/07<br />

11<br />

6<br />

11<br />

7<br />

16<br />

15<br />

11<br />

16<br />

15<br />

8<br />

9<br />

9<br />

8<br />

10<br />

7<br />

10<br />

14<br />

11<br />

11<br />

12<br />

20<br />

15<br />

19<br />

17<br />

23<br />

25<br />

25<br />

27<br />

26<br />

20<br />

3<br />

4<br />

5<br />

3<br />

7<br />

3<br />

2<br />

4<br />

5<br />

3<br />

4<br />

3<br />

2<br />

4<br />

1<br />

4<br />

6<br />

4<br />

4<br />

5<br />

4<br />

7<br />

7<br />

7<br />

8<br />

7<br />

8<br />

8<br />

9<br />

8<br />

Studierende an Musikhochschulen<br />

Das Auswahlverfahren für Studierende an Musikhochschulen fand <strong>2007</strong> zum vierten<br />

Mal statt. In der Vorauswahlrunde wurden aus 54 Bewerbungen 37 ausgewählt, die zur<br />

zweiten Runde zugelassen wurden.<br />

19


Auswahlarbeit<br />

Die Vorspiele fanden am 19. und 20. Oktober <strong>2007</strong> in der Musikhochschule Köln statt.<br />

Eine Jury bestehend aus acht Musikhochschulprofessorinnen und -professoren gab ihr<br />

fachliches Votum ab. Das Auswahlgremium der Musikerförderung, dem drei Vertreter<br />

dieser Jury sowie der Leiter des <strong>Cusanuswerk</strong>s und die gewählte Vertreterin der Konferenz<br />

für Hochschulpastoral angehörten, entschied in seiner Sitzung am 21. Oktober über<br />

die Stipendienvergabe: 13 Musikerinnen und Musiker konnten ein Stipendium zunächst<br />

für ein Probejahr erhalten; das entspricht einer Aufnahmequote von rund 24 Prozent.<br />

Details sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen.<br />

Bewerbungen und Aufnahmen im Auswahlverfahren der Musikerförderung seit 2004<br />

Jahr Bewerbungen in der Vorauswahl Aufnahmen<br />

w m ges. w m ges. w m ges.<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

<strong>2007</strong><br />

22<br />

37<br />

24<br />

27<br />

21<br />

20<br />

22<br />

27<br />

43<br />

57<br />

46<br />

54<br />

17<br />

25<br />

18<br />

19<br />

17<br />

16<br />

19<br />

18<br />

34<br />

41<br />

37<br />

37<br />

9<br />

5<br />

6<br />

7<br />

4<br />

3<br />

6<br />

6<br />

13<br />

08<br />

12<br />

13<br />

Verfahren der endgültigen Aufnahme<br />

Den verschiedenen Auswahlgremien lagen im Jahr <strong>2007</strong> insgesamt 153 Anträge zur<br />

endgültigen Aufnahme in die Förderung vor.<br />

104 Anträge entfielen auf Studierende an Universitäten und Technischen Hochschulen,<br />

davon waren 10 Antragstellerinnen und Antragsteller in der verlängerten Probezeit. 92<br />

Stipendiatinnen und Stipendiaten wurden endgültig aufgenommen. In 10 Fällen wurde<br />

eine Verlängerung der Probezeit um ein Jahr ausgesprochen. Nicht endgültig aufgenommen<br />

wurden 2 Stipendiatinnen und Stipendiaten. 5 Stipendiatinnen und Stipendiaten<br />

schieden auf eigenen Wunsch aus.<br />

Auf die an einer Fachhochschule studierenden Cusanerinnen und Cusaner entfielen<br />

insgesamt 28 Anträge. 23 Bewerberinnen und Bewerber wurden endgültig aufgenommen.<br />

In 5 Fällen wurde die Probezeit verlängert, da die Stipendiatinnen und Stipendiaten<br />

bislang keine Möglichkeit hatten, an einer Ferienakademie teilzunehmen.<br />

Die endgültige Aufnahme beantragten im Rahmen des Auswahlverfahrens Musik 12<br />

Stipendiatinnen und Stipendiaten. Alle Musikerinnen und Musiker wurden endgültig<br />

aufgenommen.<br />

In der Künstlerförderung lagen dem Gremium 9 Anträge zur endgültigen Aufnahme<br />

vor, die alle genehmigt werden konnten.<br />

20


B<br />

Endgültige Aufnahmen 1996/97 bis 2006/07<br />

Zeitraum Aufnahmen Verlängerungen Ablehnungen gesamt auf eigenen Wunsch<br />

ausgeschieden<br />

1996/97<br />

1997/98<br />

1998/99<br />

1999/00<br />

2000/01<br />

2001/02<br />

2002/03<br />

2003/04<br />

2004/05<br />

2005/06<br />

2006/07<br />

148<br />

133<br />

119<br />

122<br />

129<br />

121<br />

151<br />

150<br />

178<br />

165<br />

136<br />

9<br />

6<br />

7<br />

15<br />

7<br />

7<br />

16<br />

29<br />

19<br />

17<br />

15<br />

3<br />

4<br />

3<br />

0<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

8<br />

7<br />

2<br />

160<br />

143<br />

129<br />

137<br />

139<br />

130<br />

168<br />

179<br />

205<br />

189<br />

153<br />

2<br />

2<br />

2<br />

5<br />

6<br />

5<br />

6<br />

4<br />

6<br />

5<br />

5<br />

Examensergebnisse Grundförderung<br />

Im Berichtsjahr <strong>2007</strong> wurden dem <strong>Cusanuswerk</strong> insgesamt 143 Studienabschlüsse<br />

grundständig geförderter Stipendiatinnen und Stipendiaten mitgeteilt. In dieser Zahl<br />

sind auch die Abschlüsse einbezogen, die bereits im Jahr 2005 erworben, jedoch erst im<br />

Jahr <strong>2007</strong> mitgeteilt wurden.<br />

Examensergebnisse Grundförderung<br />

Prädikat Staatsexamina Diplome und<br />

Magister<br />

mit Auszeichnung<br />

sehr gut<br />

gut<br />

voll befriedigend<br />

befriedigend<br />

andere<br />

ohne Angabe<br />

5<br />

17<br />

18<br />

2<br />

9<br />

0<br />

1<br />

15<br />

51<br />

14<br />

0<br />

1<br />

0<br />

2<br />

Bachelor und<br />

Magister<br />

0<br />

1<br />

3<br />

0<br />

0<br />

6<br />

8<br />

gesamt<br />

20<br />

69<br />

35<br />

2<br />

1<br />

6<br />

10<br />

prozentual<br />

14,0<br />

48,3<br />

21,8<br />

1,4<br />

0,8<br />

4,2<br />

7,0<br />

Gesamt 43 82 18 143 100,0<br />

21


Auswahlarbeit<br />

Mitgliederstand Grundförderung<br />

<strong>Cusanuswerk</strong> 31.03.<strong>2007</strong> 31.05.<strong>2007</strong> 15.09.<strong>2007</strong> 31.12.<strong>2007</strong><br />

Stipendiatenzahlen <strong>2007</strong> finanziell<br />

gefördert<br />

finanziell<br />

gefördert<br />

finanziell<br />

gefördert<br />

finanziell<br />

gefördert<br />

Grundförderung 345 377 388 408<br />

Grundförderung MA 6 6 8 10<br />

Künstlerförderung 26 29 29 19<br />

Musikerförderung 15 15 15 25<br />

Ergänzungsstudium 7 7 6 6<br />

Summe 402 437 449 469<br />

Zur Probe im 1. Jahr nach Aufnahme<br />

Grundförderung 144 144 144 137<br />

Grundförderung BA 11 11 12 12<br />

Grundförderung MA 0 0 2<br />

Künsterförderung 8 8 8 8<br />

Musikerförderung 14 14 14 12<br />

Summe (zur Probe) 177 177 178 171<br />

Summe (ohne FH) 579 614 627 640<br />

Grundförderung FH 33 37 37 37<br />

Grundförderung FH BA 0 0 0 1<br />

Grundförderung FH MA 2 2 2 1<br />

Ergänzungsstudium FH 3 3 5 7<br />

Summe (FH) 38 42 44 46<br />

22


B<br />

Zur Probe im 1. Jahr nach Aufnahme<br />

Grundförderung FH 26 26 26 24<br />

Grundförderung FH BA 4 4 4 7<br />

Grundförderung FH MA 0 0 0<br />

Summe (FH zur Probe) 30 30 30 31<br />

Summe (FH) 68 72 74 77<br />

Anzahl Grundförderung 647 686 701 717<br />

23


Auswahlarbeit<br />

Graduiertenförderung<br />

Ein Auswahlgremium, dem derzeit 14 Professorinnen und Professoren verschiedener<br />

Fachbereiche, ein Vertreter der Hochschulpastoral sowie der Leiter des <strong>Cusanuswerk</strong>s angehören,<br />

entscheidet über die Aufnahme in die Promotionsförderung. Im Rahmen eines<br />

nach Fachlisten organisierten Vergleichsverfahrens prüfen die Mitglieder des Auswahlgremiums<br />

die fachliche Qualifikation und die persönliche Eignung der Bewerberinnen<br />

und Bewerber. Dabei berücksichtigen sie Arbeits- und Zeitplan des Dissertationsprojekts,<br />

zwei Hochschullehrergutachten, eine Stellungnahme aus der Hochschulpastoral<br />

sowie die Eindrücke aus dem Kolloquium mit einem Mitglied der Geschäftsstelle.<br />

Auswahlverfahren in der Promotionsförderung <strong>2007</strong><br />

Die diesjährigen Auswahlsitzungen für die Promotionsförderung fanden am 27. und 28.<br />

April sowie vom 12. bis 14. Oktober <strong>2007</strong> in der Geschäftsstelle in Bonn statt. In diesem<br />

Rahmen ließen sich die Gremiumsmitglieder auch über kulturell bedeutsame Einrichtungen<br />

der Kultur- und Wissenschaftsstadt Bonn unterrichten: Im Frühjahr führte Regional-<br />

Kantor Markus Karas die große Klais-Orgel im Bonner Münster vor, im Herbst führte der<br />

Rektor der Botanischen Gärten der Universität Bonn, Prof. Dr. Wilhelm Barthlott vom<br />

Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen, durch seine Anlage und erläuterte aktuelle<br />

Forschungsvorhaben und Entwicklungen in einem der traditionsreichsten Botanischen<br />

Gärten in Deutschland.<br />

Während die Frühjahrs-Sitzung als interne Auswahl über 20 cusanische Bewerberinnen<br />

und Bewerber durchgeführt werden musste (16 Aufnahmen, eine Wiedervorlage), lagen<br />

zur Herbst-Sitzung 133 Anträge vor (davon neun cusanische). Nach Vorauswahl (zwanzig<br />

Bewerbungen scheiterten in der internen Sichtung) und sukzessivem Rückzug von 16<br />

weiteren Bewerbungen, während des Verfahrens entschied das Gremium im Oktober<br />

über 97 Anträge von Promovendinnen und Promovenden Es wurden 35 Anträge positiv<br />

und 60 negativ beschieden, zudem eine Wiedervorlage und eine empfohlene Wiederbewerbung<br />

ausgesprochen. Insgesamt wurden damit in <strong>2007</strong> 51 Stipendiaten (davon 26<br />

Frauen und 25 Männer) neu in die Promotionsförderung des <strong>Cusanuswerk</strong>s aufgenommen.<br />

Die Aufnahmequote für externe Bewerberinnen und Bewerber betrug 29,5%.<br />

24


B<br />

Mitgliederstand Promotionsförderung<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> wurden insgesamt 208 Promovendinnen und Promovenden (114 Damen<br />

und 94 Herren) gefördert. Über die Verteilung der Fachrichtungen in der Graduiertenförderung<br />

gibt die nachstehende Tabelle Auskunft:<br />

Mitgliederstand Promotionsförderung<br />

Fachrichtung in der Förderung <strong>2007</strong> m w gesamt<br />

Ägyptologie<br />

Allgemeine Sprachwissenschaft/Indogermanistik<br />

Alte Geschichte<br />

Altorientalistik<br />

Amerikanistik<br />

Anglistik<br />

Archäologie<br />

Architektur<br />

Biochemie<br />

Biologie<br />

BWL / Banken<br />

BWL / Wirtschaftsrecht<br />

Chemie<br />

Computerlinguistik<br />

Deutsch als Fremdsprache<br />

Didaktik der Physik<br />

Elektro- und Informationstechnik<br />

Erziehungswissenschaft/Pädagogik<br />

Erziehungswiss./ Erwachsenenpädagogik<br />

Ethik<br />

Forstwissenschaft , - wirtschaft<br />

Geoökologie/Biogeographie<br />

Germanistik<br />

Geschichte<br />

Informatik<br />

Islamwissenschaften<br />

Jura<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

1<br />

0<br />

1<br />

1<br />

1<br />

4<br />

1<br />

1<br />

5<br />

1<br />

0<br />

1<br />

1<br />

1<br />

0<br />

1<br />

1<br />

0<br />

1<br />

8<br />

1<br />

1<br />

8<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

3<br />

3<br />

3<br />

3<br />

0<br />

6<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

1<br />

0<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

1<br />

1<br />

4<br />

3<br />

0<br />

1<br />

8<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

4<br />

3<br />

4<br />

4<br />

1<br />

10<br />

1<br />

1<br />

5<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

1<br />

5<br />

11<br />

1<br />

2<br />

16<br />

25


Auswahlarbeit<br />

Fachrichtung in der Förderung <strong>2007</strong>: m w gesamt<br />

Katholische Theologie<br />

Klassische Archäologie<br />

Klassische Philologie<br />

Kunstgeschichte<br />

Lateinische Philologie<br />

Linguistik<br />

Literaturwissenschaften<br />

Maschinenbau/ -wesen<br />

Mathematik<br />

Mediengestaltung<br />

Medienwissenschaften<br />

Mittelalterliche Geschichte<br />

Musikwissenschaften<br />

Neuere Deutsche Literaturwissenschaft<br />

Neuere Geschichte<br />

Neuere u. neueste Geschichte<br />

Neurowissenschaften<br />

Pharmakologie/Toxikologie<br />

Philologie<br />

Philosophie<br />

Physik<br />

Politik / Politikwissenschaften<br />

Psychobiologie<br />

Psychologie<br />

Romanistik<br />

Semiotik<br />

Sinologie<br />

Slawistik<br />

Sonderpädagogik<br />

Sozialwissenschaft<br />

Soziologie<br />

Sportwissenschaften<br />

Theaterwissenschaft<br />

Umweltwissenschaften (Zus.)<br />

Ur- und Frühgeschichte<br />

Völkerkunde/Ethnologie<br />

VWL, BWL, WiSo<br />

Werkstoffwissenschaften<br />

Wirtschaftsgeschichte<br />

Wirtschaftsinformatik<br />

Zoologie<br />

4<br />

0<br />

0<br />

3<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

1<br />

4<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

0<br />

0<br />

7<br />

8<br />

1<br />

1<br />

1<br />

0<br />

0<br />

1<br />

1<br />

0<br />

0<br />

2<br />

0<br />

2<br />

1<br />

0<br />

1<br />

4<br />

0<br />

1<br />

1<br />

2<br />

3<br />

2<br />

1<br />

6<br />

2<br />

1<br />

5<br />

1<br />

0<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

0<br />

2<br />

0<br />

0<br />

1<br />

1<br />

4<br />

2<br />

4<br />

0<br />

10<br />

3<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2<br />

1<br />

0<br />

1<br />

2<br />

4<br />

2<br />

0<br />

0<br />

1<br />

7<br />

2<br />

1<br />

9<br />

2<br />

1<br />

7<br />

1<br />

2<br />

1<br />

1<br />

2<br />

5<br />

1<br />

3<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

11<br />

10<br />

5<br />

1<br />

11<br />

3<br />

1<br />

2<br />

2<br />

2<br />

1<br />

2<br />

2<br />

3<br />

1<br />

1<br />

3<br />

8<br />

2<br />

1<br />

1<br />

3<br />

Summe 94 114 208<br />

26


B<br />

Examensergebnisse Promotionsförderung<br />

Im Berichtsjahr wurden im Bereich der Promotionsförderung 57 Abschlüsse gemeldet.<br />

Die nachfolgende Tabelle bietet eine Aufschlüsselung nach Prädikaten:<br />

Examensergebnisse Promotionsförderung<br />

Prädikat<br />

summa cum laude / mit Auszeichnung<br />

magna cum laude<br />

cum laude<br />

rite / bestanden<br />

ohne Note<br />

Anzahl der Abschlüsse<br />

absolut<br />

prozentual<br />

23<br />

32<br />

1<br />

0<br />

1<br />

40 %<br />

56 %<br />

2 %<br />

0<br />

2 %<br />

Gesamt 57 100 %<br />

Eingereichte Promotionsschriften<br />

Die mit einem cusanischen Promotionsstipendium geförderten und <strong>2007</strong> der Hausbibliothek<br />

der Geschäftsstelle zur Verfügung gestellten Promotionsschriften behandelten<br />

folgende Themen:<br />

Beck, Marcus<br />

Das Paläolithikum des Großen Schulerlochs. Eine Studie zu Klassifikation und Interpretation<br />

mittelpaläolithischer Inventare und Artefakte<br />

Brüx, Angela<br />

Untersuchungen zur Rolle der V-ATPase für die Zellstreckung anhand der det3-Mutante<br />

Buß, Claudia<br />

Pre and Postnatal Programming of Hypothalemic-Pituitary-Adrenal Axis Related<br />

Outcomes – Potential Causes of Interindividual Variability in Disease Susceptibility<br />

Cursiefen, Stephan<br />

Formen des logischen Allwissens. Eine problemorientierte Darstellung modallogischer<br />

Systeme<br />

Dausner, René<br />

Schreiben wie ein Toter – Poetologisch-theologische Analysen zum deutschsprachigen<br />

Werk des israelisch-jüdischen Dichters Elazar Benyoëtz<br />

Frank, Elisabeth<br />

Neurobiologische Korrelate der Angst: Stress- und Depressionsforschung am<br />

Tiermodell Ratte<br />

27


Auswahlarbeit<br />

Frings, Andreas<br />

Sowjetische Schriftpolitik zwischen 1917 und 1941. Eine handlungstheoretische Analyse<br />

Gaida, Peter<br />

Ausländische Arbeitskompanien (GTE) in Frankreich und Französisch-Nordafrika<br />

1940–1944<br />

Groll, Stephan<br />

Die Vorenthaltung einer sozialen Realitätsbildung in der Kommunikation mit<br />

stigmatisierten Fremdgruppenzugehörigen<br />

Herklotz, Friederike<br />

Princeps und Pharao – Der Kult des Augustus in Ägypten<br />

Hoffmann, Magdalena<br />

Der Standard des Guten bei Aristoteles: Regularität im Unbestimmten.<br />

Aristoteles´Nikomachische Ethik als Gegenstand der Partikularismus-<br />

Generalismus-Debatte<br />

Hoffmann, Veronika<br />

Vermittelte Offenbarung. Paul Ricoeurs Philosophie als Herausforderung der Theologie<br />

Höttges, Bärbel<br />

Faith Matters: Religion, Ethnicity and Survival in Toni Morrisions and<br />

Louise Erdrichs Fiction<br />

Mertens, Annette<br />

Himmlers Klostersturm Der Angriff auf katholische Einrichtungen im Zweiten Weltkrieg<br />

und die Wiedergutmachung nach 1945<br />

Quisinsky, Michael<br />

Geschichtlicher Glaube in einer geschichtlichen Welt. Der Beitrag von M.-D. Chenu,<br />

Y. Congar und H.-M. Féret zum II. Vaticanum<br />

Reyheller, Carsten<br />

Anionenrezeptoren aus einfach und zweifach verbrückten Bis(cyclopeptiden)<br />

Rubio Sierra, Francisco Xavier<br />

Controlled surface manipulation at the nanometer scale based on the atomic<br />

force microscope<br />

Schmidl, Petra<br />

Volkstümliche astronomische Abhandlungen aus dem mittelalterlichen arabischislamischen<br />

Kulturraum. Zur Bestimmung der Gebetszeiten und der Qibla bei al-AîbaÊï,<br />

Ibn RaÊïq und al-Fârisï<br />

28


B<br />

Schweisthal, Olaf<br />

Der Cortisol Awakening Response in der Diagnostik stressbezogener Erkrankungen<br />

Serries, Dorothee<br />

Visionen in Vitrinen. Konzepte bundesdeutscher Technikmuseen der 1950er bis<br />

1980er Jahre<br />

Sing, Bernd<br />

Pisot Substitutions and Beyond<br />

Tomczyk, Anna<br />

Katholischer Diskurs im Zeitalter der Moderne. Englische Schriftsteller des „Catholic<br />

Literary Revival“ von 1890–1940<br />

Tröster, Manuel<br />

Themes, Character, and Politics in Plutarchs „Life of Lucullus“.The Construction<br />

of a Roman Aristocrat<br />

Vollmer, Frank<br />

Die politische Kultur des italienischen Faschismus. Politikvermittlung und Herrschaftslegitimation<br />

an zwei lokalen Beispielen: Arezzo und Terni<br />

von Weyhe, Ferdinand<br />

A.E. Wassermann. Eine rechtshistorische Fallstudie zur „Arisierung“ zweier Privatbanken<br />

Wege, Donat<br />

Religion im Arbeitsverhältnis<br />

Wieckowski, Bartosz Georg<br />

Modality Without Reference. An Alternative Semantics for Substitutional Quantified<br />

Modal Logic and its Philosophical Significance<br />

Wiener, Michael<br />

Das Mandat des UN-Sonderberichterstatters über Religions- oder Weltanschauungsfreiheit<br />

Wiesheu, Annette<br />

Die Hirtenrede des Johannesevangeliums. Wandlungen in der Interpretation eines<br />

biblischen Textes im Mittelalter (6.–12. Jahrhundert)<br />

Zech, Eva<br />

Gewebebanken für Forschung und Therapie – rechtliche Grundlagen und Grenzen<br />

Zenzen, Nicolas<br />

Das edle Ungeheuer. Die Semantik des Löwen in Bildwerken des antiken Vorderen<br />

Orients und Griechenlands<br />

29


<strong>2007</strong><br />

Bildungsveranstaltungen


Jahrestreffen > 30 |Ferienakademien > 34 |Graduiertentagungen > 51 | Auslandsveranstaltungen<br />

> 56 | Abschluss-Seminar > 60 | Fachschaftstagungen > 65<br />

C


Bildungsveranstaltungen<br />

Förderung im <strong>Cusanuswerk</strong> konfrontiert mit neuen Themen, anderen Biographien und<br />

mit den eigenen Entscheidungen. Sie versteht sich als Aufforderung, den eigenen Weg<br />

zu gehen, und als Ermutigung zur Übernahme öffentlicher Verantwortung.<br />

Neben der finanziellen Unterstützung durch das Stipendium, der geistlichen Begleitung<br />

und der tutoralen Beratung ist das studienbegleitende Bildungsprogramm der Kern<br />

cusanischer Förderung. Es dient nicht der Vermittlung von Expertenwissen, das durch<br />

Spezialisierung charakterisiert ist, sondern der Bildung auf den anderen hin – der Kommunikationsbereitschaft<br />

und der Fähigkeit zum interdisziplinären Dialog.<br />

Das Jahrestreffen, die Ferienakademien, Graduiertentagungen, Auslandsveranstaltungen,<br />

Abschlussseminare und Fachschaftstagungen waren daher so konzipiert, dass sie<br />

Raum zur aktiven Mitgestaltung der Stipendiatinnen und Stipendiaten gaben – im Blick<br />

auf die vielfältigen intellektuellen, musischen, kreativen, emotionalen und sozialen<br />

Begabungen.<br />

JAHRESTREFFEN<br />

Thema: Global Governance –<br />

Chancen und Grenzen<br />

eines politischen Konzepts<br />

Zeit: 1. bis 3. Juni <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Tagungs-und<br />

Konferenzzentrum,<br />

Schloss Eringerfeld, Geseke<br />

Freitag, 1. Juni <strong>2007</strong><br />

13.00 Cusanerkonferenz<br />

15.00 Treffen der neu aufgenommenen Studierenden in der Grundförderung<br />

15.00 Treffen der Promovierenden<br />

16.00 Treffen der Studierenden an Fachhochschulen<br />

16.00 Treffen der Studierenden aus der Künstlerförderung<br />

16.00 Treffen der Studierenden aus der Musikerförderung<br />

17.00 Eröffnung des Jahrestreffens<br />

Prof. Dr. Josef Wohlmuth<br />

32


C<br />

Bericht aus der Geschäftsstelle<br />

Dr. Claudia Lücking-Michel<br />

18.00 Eröffnungsgottesdienst<br />

Weihbischof Prof. Dr. Paul Wehrle<br />

19.00 Abendessen<br />

20.15 Global Governance.<br />

Chancen und Grenzen eines politischen Konzepts<br />

Hauptvortrag<br />

Prof. Dr. Hanns Maull, Universität Trier<br />

21.30 Come together<br />

Samstag, 2. Juni <strong>2007</strong><br />

07.45 Morgengebet<br />

08.15 Frühstück<br />

09. 15 Arbeitsgruppen<br />

1. Klima – Verantwortung für die fernen Nächsten<br />

Prof. Dr. Lukas Meyer, Universität Bern<br />

Moderation: Dr. Nikolaus Schneider, <strong>Cusanuswerk</strong><br />

2. Global Governance: Rolle der Kirchen<br />

Gertrud Casel, Geschäftsführerin Justitia et Pax, Bonn<br />

Moderation: Dr. Claudia Lücking-Michel, <strong>Cusanuswerk</strong><br />

3. Global Governance und weltweite Armutsbekämpfung.<br />

Zur Bedeutung der Millenniumsentwicklungsziele der<br />

Vereinten Nationen<br />

Prof. DDr. Johannes Wallacher, Philosophisch-Theologische<br />

Hochschule, München<br />

Moderation: Dr. Ingrid Reul, <strong>Cusanuswerk</strong><br />

4. Afrikas Perspektive – Europas Politik<br />

Die VENRO Initiative zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft<br />

Dr. Hildegard Hagemann, VENRO Steering-Committee,<br />

Justitia et Pax, Bonn<br />

Moderation: Dr. Thorsten Wilhelmy, <strong>Cusanuswerk</strong><br />

33


Bildungsveranstaltungen<br />

5. Konkrete Herausforderungen für die internationale<br />

Gemeinschaft: Die Zukunft des Nahen Ostens<br />

Andreas Maurer, Evangelisches Missionswerk, Stuttgart<br />

Moderation: Dr. Stefan Raueiser , <strong>Cusanuswerk</strong><br />

6. Wie geht es weiter mit dem Europaprojekt?<br />

Resümee der deutschen Ratspräsidentschaft<br />

Dr. Peter Bauch, Politikberater, Berlin<br />

Moderation: Dr. Gudrun Tegeder, <strong>Cusanuswerk</strong><br />

Parallel zu den Arbeitsgruppen findet bis mittags im Vorraum des Gästehauses Dicke<br />

Birken ein Markt der Möglichkeiten statt, auf dem sich folgende Organisationen mit<br />

Informationsständen präsentieren: Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe e.V., BDKJ<br />

Rottenburg Stuttgart, Justitia et Pax, Initiative Teilen, Misereor, Päpstliches Missionswerk<br />

„Die Sternsinger“<br />

10.30 Stehkaffee<br />

11.00 Arbeitsgruppen, Teil 2<br />

12.15 Mittagessen<br />

13.30 Dr. Kerstin Dell: Vorstellung des Karriereförderprogramms für Frauen<br />

13.30 Treffen der Initiativen<br />

Initiative 2°C<br />

Hochschulpolitik<br />

Internet Britz<br />

Teilen<br />

14.30 Treffen der Fachschaften<br />

Altertumswissenschaften<br />

Biologie / Chemie<br />

Geschichte<br />

Globale Zusammenarbeit<br />

Ingenieurwissenschaften<br />

Jura<br />

Kunst<br />

Mathematik / Informatik<br />

Medizin<br />

Musik<br />

34


C<br />

Neuphilologie<br />

Pädagogik<br />

Philosophie<br />

Physik<br />

Psychologie<br />

Theologie<br />

Wiso<br />

15.30 Cusaner Vollversammlung<br />

15.30 Altcusanerempfang und Generalversammlung<br />

19.00 Abendessen<br />

20.30 Festabend<br />

Sonntag, 3. Juni <strong>2007</strong><br />

08.15 Frühstück<br />

09.30 Auf dem Weg nach Heiligendamm.<br />

Erwartungen an den G8-Gipfel <strong>2007</strong>.<br />

Podiumsdiskussion:<br />

> Ute Koczy; MdB, Bündnis 90/ Die Grünen<br />

> Dr. Reinhard Hermle, Oxfam, Berlin<br />

> Prof. Dr Markus Kaim,<br />

Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin<br />

> Dr. Rainer Hank, Frankfurter Allgemeine<br />

Sonntagszeitung, Frankfurt<br />

> Moderation: Dr. Claudia Nothelle,<br />

Rundfunk Berlin Brandenburg, Berlin<br />

> Anwälte des Publikums:<br />

Judith Schönsteiner und Heinrich Tschochohei<br />

11.00 Pause<br />

11.30 Festgottesdienst<br />

Dr. Rainer Hagencord<br />

13.00 Verabschiedung und Imbiss<br />

35


Bildungsveranstaltungen<br />

FERIENAKADEMIEN<br />

Ferienakademie I<br />

Thema:<br />

„Ich werde nicht sterben, sondern leben“.<br />

Theologie und Ethik des Lebensendes<br />

Zeit: 18. Februar bis 3. März <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Kath. Akademie Schwerte<br />

Teilnehmer/innen: 61<br />

Geistliche Begleitung: Dr. Rainer Hagencord<br />

Leitung:<br />

Dr. Stefan Raueiser<br />

„Es ist meine feste Überzeugung, dass wir als Gemeinschaft über das Sterben und den<br />

Tod nicht schweigen dürfen, wenn wir richtig leben wollen“ äußerte Bischof Dr. Gebhard<br />

Fürst anlässlich der Veröffentlichung der Erklärung „Leben und Sterben in Würde“ des<br />

Zentralkomitees der deutschen Katholiken: „Der Titel einer Ausstellung in Stuttgart,<br />

die sich vor einigen Jahren mit Sterben und Tod in unserer Gesellschaft beschäftigte,<br />

lautete folgerichtig und doppelsinnig „Lebe wohl“. Lebe wohl, der Blick richtet sich auf<br />

das rechte Leben, denn Sterben und Tod sind vielfach aus dem öffentlichen Blickfeld der<br />

Menschen entschwunden. Aber dann heißt „Lebe wohl“ eben auch, mit dem Blick auf die<br />

eigene Endlichkeit, mit dem Bewusstsein von Sterben und Tod als dem sichersten Datum<br />

im eigenen Leben, auch und anders leben zu lernen. Im Mittelalter gehörte daher das<br />

„carpe diem“ als konsequente Kehrseite zum „memento mori“ dazu. Zugespitzt könnte<br />

man wohl sagen, dass alles darum geht, durch Sterben und Tod zu lernen, wie sich wohl<br />

leben lässt“.<br />

Unsere Frühjahrsakademie fiel jahreszeitlich mit dem Übergang der Karnevals- in die Fastenzeit<br />

zusammen, die den Blick auf die Kar- wie Ostertage lenkt, und bot daher Anlass,<br />

sich einem anthropologisch dringenden wie ethisch hoch relevanten Thema menschlicher<br />

Existenz zuzuwenden, dem Lebensende. Dieses mag zwar getreu des Epikureischen<br />

Diktums „Mit dem Tod hab ich nichts zu schaffen: Bin ich, ist er nicht. Ist er, bin ich nicht“<br />

auf der einen Seite unendlich fern erscheinen, besitzt auf der anderen Seite in den öffentlichen<br />

Diskussionen über „Sterben-Dürfen“, „Sterben-Lassen“ und „Sterben-Wollen“<br />

aber auch bedrängende Aktualität, wie die ebenfalls im Frühjahr <strong>2007</strong> durchgeführte<br />

Bundestagsdebatte zur Patientenverfügung dokumentierte.<br />

Dabei zeigten die überaus engagierten Diskussionen während unserer Akademie, dass<br />

die Bildungskommission mit ihrem ebenso individuell-persönlichen wie gesellschaftsrelevanten<br />

Themenvorschlag innerhalb des <strong>Cusanuswerk</strong>s den Nerv der Zeit getroffen<br />

hatte. Mit den Worten einer Teilnehmerin gesprochen: „Vom cusanischen Geist ergriffen<br />

zu sein bedeutet zum einen, eine Horizonterweiterung auf der reinen Wissensebene<br />

zu erfahren. Durch gute und fachkompetente Referenten konnte ich in den Vorträgen,<br />

trotzdem ich mich mit dem Thema Tod auch schon im Studium eingehender beschäftigt<br />

hatte, neue Blickwinkel auf das Sterben und Denkanstöße dazu gewinnen. Neben dieser<br />

reinen Wissenserweiterung sensibilisierte mich die Akademie aber vor allem auch auf<br />

36


persönlicher Ebene für den Tod. Außerdem wurde mir auch klar, dass man dem Tod die<br />

Tabuisierung und den Schrecken nehmen kann, wenn man ihn als Bestandteil des Lebens<br />

ins eigene Leben integriert.“ Wie sagte doch bereits der „Ackermann aus Böhmen“:<br />

„Sobald ein Mensch zum Leben kommt, sogleich ist er alt genug zu sterben“.<br />

C<br />

Erste Woche<br />

Vorträge:<br />

PD Dr. Walter Bruchhausen, Friedrich Wilhelm-Universität Bonn<br />

> Sterben zwischen Religion und Medizin. Ein historischer und<br />

kulturvergleichender Überblick<br />

Prof. Dr. Reiner Sörries, Museum für Sepulkralkultur, Kassel<br />

> Bestattungskultur im Wandel der Zeit<br />

Prof. Dr. Dieter Birnbacher, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf<br />

> Herztod – Hirntod – ganz tot. Wann ist der Mensch tot?<br />

Zur Problematik des Todeskriteriums<br />

PD Dr. Gerhard Hotze, Hochschule Vechta<br />

> „... der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat“ (Gal 2,20).<br />

Zur urchristlichen Deutung des Todes Jesu<br />

> Der Gekreuzigte – von Gott verlassen oder verherrlicht?<br />

Die Passionskonzeptionen der Evangelien<br />

Arbeitsgruppen(geleitet von Cusanerinnen und Cusanern der Promotionsförderung):<br />

Jorma Daniel Lünenbürger, Potsdam<br />

> Der Tod und das Mädchen –<br />

Schuberts Musik zwischen Todesangst und Todessehnsucht<br />

Stefanie Manthey, München und Berlin<br />

> Lebensnah und jenseitsungewiss. Sterben und Tod im Werk ausgewählter Künstler<br />

Christine Baro, Bochum<br />

> Sensenmann und Tanzteegeiger<br />

Dr. Katharina Glückert, Zürich<br />

> Gegen den Tod gibt es kein Kraut<br />

37


Bildungsveranstaltungen<br />

Dr. Anne Kober, Frankfurt/Main<br />

> Schuss, Aufbäumen, Fall? – Lebensende im Kino<br />

Exkursion in die Kunsthalle Recklinghausen:<br />

Zum Sterben schön? Sterben und Tod in der Kunst des 20. Jahrhunderts<br />

Dr. Hans-Jürgen Schwalm, Stellv. Direktor der Museen der Stadt Recklinghausen<br />

Kabarettabend:<br />

Dr. Christoph Coch, Bonn, und Hubert Mantz, Saarbrücken<br />

> Ende gut – alles gut? oder: Niemals heilt man so ganz<br />

Zweite Woche<br />

Vorträge:<br />

Prof. Dr. Lukas Radbruch, Klinik für Palliativmedizin im Universitätsklinikum Aachen<br />

> Palliativmedizin zwischen Sterbebegleitung und Sterbehilfe<br />

Prof. Dr. Henning Radtke, Leibniz Universität Hannover<br />

> Das Lebensende – juristische Probleme aktueller medizinethischer Fragestellungen<br />

Dr. Heike Baranzke, FriedrichWilhelm-Universität Bonn<br />

> Tötung auf Verlangen und Beihilfe zum Suizid<br />

Workshopgespräche:<br />

Moderation: Andrea Schaeffer, Bonn<br />

> Die Sicherung eines menschenwürdigen Sterbens als Herausforderung in Deutschland<br />

Politisches Abendgespräch:<br />

Christa Nickels, Parlamentarische Staatssekretärin a.D., Geilenkirchen<br />

> Sterben und Tod. Ethische Dilemmata als politische Herausforderung<br />

Liederabend (gestaltet von Stipendiaten der Musikerförderung):<br />

Mareike Braun, Hannover (Mezzosopran), und Wolfgang Kick, Berlin (Klavier)<br />

> Oft denk‘ ich, sie sind nur ausgegangen<br />

38


C<br />

Ferienakademie II<br />

Thema:<br />

Ende eines Sonderwegs?<br />

Zur These von der<br />

postsäkularen Gesellschaft<br />

Zeit: 22. Juli bis 3. August <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Schloss Spindlhof, Regenstauf<br />

Teilnehmer/innen: 67<br />

Geistliche Begleitung: Dr. Andrea Pichlmeier<br />

Leitung:<br />

Dr. Ingrid Reul<br />

Die Ferienakademie ging von der Frage aus, ob die erhöhte öffentliche Aufmerksamkeit,<br />

die in unserer Zeit gegenüber religiösen Themen zu beobachten ist, eine Renaissance<br />

des Religiösen im gesellschaftlichen Diskurs spiegelt. Hat Europa die „postsäkulare Phase“<br />

erreicht, von der Jürgen Habermas spricht?<br />

Sicher besteht zunächst einmal ein allgemeines Informationsbedürfnis angesichts einer<br />

weltweiten Entwicklung, die bewusst macht, dass religiöse Faktoren auch in modernen<br />

Gesellschaften weitreichende Wirkungen haben können. In der Auseinandersetzung<br />

mit Fundamentalismus und Terrorismus wird dies besonders deutlich – wie auch in der<br />

Debatte über Religions- oder Werteunterricht an Schulen, in der Kontroverse über die Verfassung<br />

der Europäischen Union oder allgemein in der Erfahrung, dass die Begegnung von<br />

Christentum und Islam in Europa kulturelle und auch politische Konsequenzen hat.<br />

Bei der Beobachtung einer erhöhten Aufmerksamkeit für religiöse Themen in der Gesellschaft<br />

der Bundesrepublik setzt die These von Jürgen Habermas an, auf die sich der<br />

Titel der Ferienakademie bezog. Als „postsäkulare Gesellschaft“ bezeichnet Haberrmas<br />

einen Zustand, der die säkulare, im Gefolge der europäischen Aufklärung entstandene<br />

Gesellschaft ablöst. Es geht dabei vor allem um Fragen der Legitimation im Kontext einer<br />

Verhältnisbestimmung von Vernunft und Religiosität.<br />

Zunächst galt es, sich darüber zu verständigen, was denn die „säkulare“ Gesellschaft<br />

kennzeichnet: Im historischen Rückblick wurde nach dem Säkularisierungsparadigma<br />

gefragt, das sich mit der gesellschaftlichen und politischen Entwicklung Europas seit<br />

der Aufklärung verbindet. Unter verschiedenen Aspekten – etwa im Blick auf rechtliche<br />

Fragen, auf neuere Entwicklungen christlicher Philosophie, auf religionssoziologische<br />

Veränderungen oder auf das Verhältnis von wissenschaftlichem und religiösem Sprechen<br />

– ging es dann um die Verhältnisbestimmung von Vernunft und Religiosität in der<br />

gegenwärtigen Gesellschaft und damit auch um die Anschlussfähigkeit religiöser und<br />

säkularer Diskurse. Ein Vergleich mit dem Verhältnis von Religiosität und Pluralismus in<br />

den USA rundete das Bild ab.<br />

Ob – und, wenn ja, unter welchen Kriterien – von einer „postsäkularen“ europäischen<br />

Gesellschaft die Rede sein könne, – dies wurde im Verlauf der Akademie kontrovers<br />

diskutiert. Ein eindeutiges Ergebnis festzuhalten, war nicht als Ziel formuliert, doch eine<br />

39


Bildungsveranstaltungen<br />

Schärfung der Kriterien, mit der die Frage behandelt werden kann, kam im Abschlussplenum<br />

ebenso zum Ausdruck wie das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer wechselseitigen<br />

Anerkennung religiösen und nichtreligiösen Sprechens und auch einer gegenseitigen<br />

Herausforderung von Vernunft und Religiosität.<br />

Erste Woche<br />

Vorträge:<br />

Prof. Dr. Andreas Holzem, Universität Tübingen<br />

> Säkularisierung – Dechristianisierung – Rechristianisierung; Brauchen wir eine Sonderwegsthese<br />

der deutschen Religionsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert?<br />

Prof. Dr. Hans-Jürgen Becker, Universität Regensburg<br />

> Säkularisation und modernes Recht<br />

Prof. Dr. Walter Reese-Schäfer, Universität Göttingen<br />

> Habermas, Ratzinger und die postsäkulare Gesellschaft<br />

Prof. Dr. Dr. Winfried Löffler, Universität Innsbruck<br />

> Neue christliche Philosophie?<br />

PD Dr. Dirk von Petersdorff, Universität des Saarlandes, Saarbrücken<br />

> Wohin mit diesem halbgefüllten Leben? Eine Lesung lyrischer Texte<br />

Prof. Dr. Armin Kreiner, LMU München<br />

> Christlicher Glaube und wissenschaftliche Rationalität. Zur Anschlussfähigkeit<br />

religiösen und säkularen Sprechens<br />

Zeite Woche<br />

Vorträge:<br />

Prof. Dr. Wilhelm Gräb, HU Berlin<br />

> Religion in der Mediengesellschaft<br />

Prof. Dr. Rainer Prätorius, Universität der Bundeswehr, Hamburg<br />

> Religiosität und Pluralismus: Gemeinsame Wurzeln, wechselseitige Gefährdung.<br />

Das Beispiel der USA<br />

Prof. Dr. Detlef Pollack, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt / Oder<br />

> Ist die Säkularisierungsthese am Ende? Religionssoziologische Analysen zum<br />

religiösen Wandel in Europa<br />

40


C<br />

Arbeitsgruppen:<br />

Dr. Stephan Cursiefen, Universität Bonn<br />

> Lektüregruppen: Jürgen Habermas, Josef Ratzinger, Richard Rorty<br />

Stefanie Manthey, München<br />

> Komplizenschaft, Risiken und Nebenwirkungen. Kunst und Religion<br />

> Gottesbezug ortsgebunden. Domführung in Regensburg<br />

Dr. Lothar van Laak, Universität Bielefeld<br />

> Ästhetische und religiöse Erfahrung in der Literatur der Gegenwart:<br />

Patrick Roth und Cees Noteboom<br />

Antje von Ungern-Sternberg,<br />

Bundesverfassungsgericht Karlsruhe und Universität Münster<br />

> Vom Kopftuch der Lehrerin zum islamischen Religionsunterricht:<br />

Zum rechtlichen Umgang mit der Vielfalt der Religionen<br />

Constanze Spieß, Universität Münster<br />

> Gibt es einen weltanschaulich neutralen Sprachgebrauch? Zur Rolle der<br />

Sprache bei der Konstruktion und Vermittlung von Religion und Moral<br />

Ferienakademie III<br />

Thema:<br />

Energieszenarien<br />

Zeit: 5. bis 18. August <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Haus Werdenfels, Nittendorf<br />

Teilnehmer/innen: 73<br />

Geistliche Begleitung: Hannah Aldick<br />

Leitung:<br />

Dr. Gudrun Tegeder<br />

Der Klimawandel und die damit eng verbundenen Fragen nach einer nachhaltigen Energienutzung<br />

haben es in den letzten Jahren verstärkt auf die politische Agenda und damit ins<br />

öffentliche Bewusstsein gebracht. Kaum ein anderes Thema dominierte im Jahr <strong>2007</strong> die<br />

politische Diskussion in dem Maße wie die Energie: Anfang März verständigten sich die<br />

Regierungschefs der EU auf einen Plan zur Energie- und Klimasicherheit, auf eine „Energiepolitik<br />

für Europa“; Angela Merkel setzte Anfang Juni die Klima- und Energiefrage auf die<br />

Agenda des G8 Gipfels in Heiligendamm; nachdem das Thema international diskutiert<br />

wurde, fand Ende Juni der nationale Energiegipfel statt; in zwei IPCC Berichten machten<br />

Experten warnend auf die Folgen des jahrzehntelangen sorglosen Umgangs mit fossilen<br />

Brennstoffen aufmerksam. Vor allem die klimaschädi genden Folgen fossiler Energieträger,<br />

deren Endlichkeit und politische Brisanz durch geopolitische Verflechtungen lassen neue<br />

Formen der Energienutzung notwendig erscheinen.<br />

41


Bildungsveranstaltungen<br />

Die Suche nach neuen Wegen hat begonnen: Regenerative Energien, Energieeffizienz,<br />

Kraft-Wärme-Kopplung sind nur einige Schlagworte in dieser Debatte. Doch wo liegen jeweils<br />

technische, politische, gesellschaftliche und ökonomische Grenzen einer alternativen<br />

und effizienteren Energienutzung? Die Frage nach einer zukunftsfähigen Energienutzung<br />

ist ein von vielen Interessen geleitetes Querschnittsthema, das sich im sensiblen Spannungsfeld<br />

von Wirtschaft, Ökologie, Technik, Politik und Gesellschaft bewegt. Während<br />

der Ferienakademie galt es, sich ausgewählten Aspekten der dringlichen Energiefrage zu<br />

nähern und den Blick auf eine nachhaltige und realisierbare Energienutzung zu öffnen.<br />

Dazu wurden in der ersten Woche die wesentlichen Energieträger vor allem aus naturund<br />

ingenieurswissenschaftlicher Perspektive betrachtet. Auf dieser Basis konnte in der<br />

zweiten Woche die Frage thematisiert werden, wie die Energieversorgung politisch und<br />

sozial organisiert werden kann. Notwendigkeiten geopolitischer Verflechtungen standen<br />

hier im Zentrum. Folgende Punkte seien beispielhaft als zentrale Ergebnisse der Ferienakademie<br />

genannt:<br />

> So dringlich eine klimaneutrale Energienutzung ohne Zweifel ist, so wenig umsetzbar<br />

wird sie mittelfristig (bis ca. 2030) sein. Grenzen einer sich komplett aus regenerativen<br />

Quellen speisenden Energie sind bisher vor allem die begrenzte Speicherbarkeit und<br />

die dadurch nicht gewährleistete konstante Verfügbarkeit. Der häufig erwähnte Vorteil<br />

regenerativer Energien, eine politische Unabhängigkeit von anderen Staaten zu ermöglichen,<br />

wird obsolet in Anblick einer industriellen Nutzung: Regenerative Energien eignen<br />

sich bisher zwar hervorragend für eine kleinmaßstäbliche Nutzung; soll mit ihnen jedoch<br />

industriell gearbeitet werden, muss auch dafür Energie nach Deutschland importiert<br />

werden, wie z.B. Sonnenenergie aus Afrika.<br />

> Durch fehlende Speichermöglichkeiten regenerativer Energieträger wird Kohle mittelfristig<br />

nicht durch erneuerbare Energien zu ersetzen sein. Ist also nicht zu erwarten,<br />

exportunabhängig von Kohle exportierenden Staaten zu werden, ist es umso dringlicher,<br />

sich politisch mit dem Problem zu beschäftigen, zukünftig weiterhin mit Staaten Handel<br />

treiben zu müssen, deren Vorstellungen von Menschenrechten und Moral man nicht<br />

unterstützt und deren politische Systeme durch regionale Krisen gleichzeitig hochgradig<br />

instabil sind.<br />

> Es gibt keinen Königsweg in der Energiefrage. Unsere zukünftige Energieversorgung<br />

ist von einer Vielzahl von technischen, politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

abhängig. Die Prioritätensetzung bleibt jedem einzelnen bzw. den jeweiligen<br />

gesellschaftlichen Gruppen überlassen. Hinzu kommen Unwägbarkeiten – wie<br />

technische oder politische Entwicklungen: Setzt man darauf, dass man CO2 dauerhaft<br />

komplikationslos in Flözen lagern kann? Hofft man, dass die Forschung das Problem der<br />

Atommüllendlagerung lösen wird, da man ihn vollständig wird recyclen können? Oder<br />

erwartet man, das Problem der Speicherbarkeit von regenerativer Energien zu lösen?<br />

> Zukünftige Forschung zur Energiereduzierung muss sich besonders auch auf die<br />

Effizienzsteigerung konzentrieren. Hier liegt das größte Einsparungspotenzial. Flankiert<br />

werden muss dieser Prozess von einem öffentlichen Diskurs in Werbung und Politik, in<br />

dem das Konsumentenbewusstsein dahingehend sensibilisiert wird, beim Kauf neuer<br />

Elektrogeräte auf energiesparende Auszeichnungen zu achten. Während dies bereits<br />

erfolgreich bei Kühlschränken funktioniert, liegt das Defizit vor allem im Bereich der<br />

elektronischen Konsumgüter wie Computer und Fernseher.<br />

42


Wenngleich mittelfristig nicht zu realisieren, muss es dennoch Ziel der Forschung, der<br />

Politik und auch des eigenen Verhaltens werden, die Energie langfristig zu 100 Prozent<br />

aus regenerativen Energiequellen zu speisen. Klimawandel, die damit zusammenhängenden<br />

soziopolitischen Konsequenzen und politische Verwerfungen lassen hier wenig<br />

alternativen Spielraum.<br />

C<br />

Erste Woche<br />

Vorträge:<br />

Prof. Dr. Theodor Strobl, TU München<br />

> Einführung in die Energiewirtschaft mit Schwerpunkt der Stromversorgung weltweit<br />

und in Deutschland unter besonderer Betrachtung<br />

> Grenzen und Potentiale der Wasserkraft – weltweit und in Deutschland<br />

Fabio Longo, EUROSOLAR<br />

> 100% erneuerbare Energien bis 2030<br />

Prof. Dr. Victor Smetacek, Alfred-Wegener-Institut Bremerhaven<br />

> Der Ozean im Anthropozän – Versorger, Entsorger oder Sorgenkind?<br />

Dipl.-Ing. Andreas-Peter Sitte, Gesamtverband des deutschen Steinkohlebergbaus<br />

> Energieversorgungssicherheit in Deutschland – Deutsche Steinkohle als nachhaltiger<br />

heimischer Energieträger<br />

Prof. Dr. Rafael Macian, TU München<br />

> Nuclear Energy in the XXI Century: Challenges and Opportunities<br />

Arbeitsgruppen:<br />

Dipl.-Psych. Ines Heinen, Otto-von-Guericke-Universitaet Magdeburg<br />

> „Umweltschutz: Ja klar! Aber...“<br />

Dipl.-Ing. Serafin von Roon, Forschungsstelle für Energiewirtschaft, München<br />

> Der Kraftwerkspark der Zukunft wird heute gebaut!<br />

Dr. Jan Lublinski, Wissenschaftsjournalist, Bonn<br />

> Klima in den Medien: Medienberichterstattung und Experten-Interviews<br />

Jan Burck, Referent für Klimaschutz bei Germanwatch, Bonn<br />

> Nationale und internationale Klimaschutzpolitik<br />

Dipl-Vw. Johannes Böske, Lehrstuhl für Volkswirtschaftstheorie, Universität Münster<br />

> Die ökonomische Bewertung der Energiepolitik und ihrer Ziele<br />

43


Bildungsveranstaltungen<br />

Zweite Woche<br />

Prof. Dr. Peter Hennicke, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie<br />

> Weltmacht Energie: Trends und Alternativen weltweiter Energiesysteme<br />

> Abrüsten mit neuer Energie: Energieeffizienz und Erneuerbare Energien als Hoffnungsträger<br />

für die deutsche Energiepolitik<br />

Holger Braess, BMW Group Regensburg<br />

> Herausforderungen CO2 und Sicherung der Energieversorgung – Beiträge alternativer<br />

Antriebssysteme und Kraftstoffe im (Straßen-)Verkehr<br />

Dr. Martin Pehnt, Institut für Energie und Umweltforschung Heidelberg<br />

> Energiepolitisches Strategieelemente für eine klimaverträgliche Energieversorgung –<br />

Simulierter Energiegipfel<br />

Dr. Frank Umbach, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik Berlin<br />

> Die globalen Herausforderungen der Energiesicherheit: Braucht die EU eine gemeinsamen<br />

Energie(außen)politik?<br />

Die Ferienakademie wurde dankenswerterweise gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung<br />

Umwelt, Osnabrück.<br />

Ferienakademie IV:<br />

Thema:<br />

Deutsche Geschichten. Nachdenken über die DDR.<br />

Zeit: 19. bis 31. August <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Schmochtitz bei Bautzen<br />

Teilnehmer/innen: 68<br />

Geistliche Begleitung: Jessica Weis<br />

Leitung:<br />

Dr. Thorsten Wilhelmy<br />

Die DDR existiert nicht mehr, aber die Erfahrungen, die Menschen mit ihr gemacht<br />

haben, sind nicht mit ihr untergegangen. Für eine Generation, die die zweite deutsche<br />

Diktatur entweder als Kindheitserinnerung oder aus dem Schulbuch kennt, musste die<br />

gesellschaftliche Wirklichkeit der DDR entziffert werden, um Erfahrungen anschlussfähig<br />

zu halten. „Lebenswelt“ wird indes nicht sichtbar durch die Inventarisierung verschwundener<br />

Oberflächen – es sollte keine Akademie der Spreewaldgurken werden.<br />

Ausgangspunkt war die These, dass die Gesellschaft der DDR nicht aufging in den<br />

Strukturen des SED-Staates. Daher wurden die Beschreibungsvorschläge für die spezifische<br />

Konfiguration der Gesellschaft vorgestellt und auf ihre Plausibilität hin befragt: was<br />

bedeutet „Nischengesellschaft“, welche Erklärungsreichweite haben totalitarismusthe-<br />

44


oretische Ansätze, wie sind sie zu ergänzen? Martin Sabrows Modell der Konsensdiktatur<br />

konnte zuletzt hohe Erklärungskraft für sich beanspruchen.<br />

Nachvollziehbar wurde zudem die Herausforderung der als Leitdisziplin fungierenden<br />

Zeitgeschichte: der deskriptive Zugriff der Historiker wird von den Zeitzeugen unter Umständen<br />

als unzureichend, wenn nicht gar falsch zurückgewiesen. Wo historische Erfahrung<br />

von Subjekten artikuliert wird, gerät sie unter Umständen in Konflikt mit Analysen,<br />

in welchen diese Subjekte als Objekte erscheinen. So wurde mit dem Eigen-Sinn eine<br />

Kategorie vorgestellt, mit deren Hilfe die subjektive Interpretation gesellschaftlicher<br />

Wirklichkeit und Aneignung von Herrschaft beschrieben werden kann. Die eigensinnige<br />

Interpretation des gesellschaftlichen Lebens konnte einen individuellen Freiheitsraum<br />

sichern, welcher der ideologischen und politischen Durchherrschung eine Grenze setzte<br />

– sie schuf indes auch einen modus vivendi, der das System wenigstens für einige Jahre<br />

stabilisierte. So ist es sinnvoll, von einer „integrierten Generation“ zu sprechen, ohne<br />

ihr prinzipiell eine Systemloyalität zu unterstellen, deren Fehlen der rasante Kollaps im<br />

Herbst 1989 eindrucksvoll dokumentiert.<br />

Eine solche Akademie kann ohne die Stimmen der Zeitzeugen jedoch nicht auskommen.<br />

So wurde beim Besuch der Haftanstalt Bautzen ebenso wie bei einer Lesung mit Roman<br />

Grafe auch die zerstörerische Dimension eines Regimes anschaulich, das tief eingriff in<br />

die Biographien, die davon bis heute gezeichnet bleiben. Das Gespräch mit Wolfgang<br />

Thierse machte jedoch ebenso wie der Beitrag von Stefan Wolle klar, dass die Menschen<br />

in der DDR nur unvollständig als Opfer und Mittäter charakterisiert sind, dass sie vielmehr<br />

die für den Zusammenbruch der Diktatur entscheidenden Akteure waren.<br />

Angereichert um weitere Facetten – etwa die soziologische Analyse der Stellung der Frau<br />

im Vergleich zur Bundesrepublik, die Rolle der Kirchen, die Betrachtung der Lebenswelt<br />

Schule – entfaltete sich so ein Panorama der DDR, das bei aller Unvollständigkeit weder<br />

Gespensterumzug noch Ostalgieshow war. Der in einer Diskussion zitierte Satz „tout<br />

comprendre, c´est tout pardonner“ war nicht das Motto der Akademie. Wenn sie aber<br />

zu mehr Verständnis einen kleinen Beitrag leisten konnte, so ist vielleicht auch dort eine<br />

bessere Differenzierung dort möglich, wo mit der Kategorie des Verzeihens operiert wird.<br />

C<br />

Erste Woche<br />

Vorträge:<br />

Prof. Ralph Jessen, Universität zu Köln<br />

> Was war´s? Kontroverse Deutungen der DDR-Geschichte zwischen Stasidiktatur<br />

und Nischengesellschaft<br />

Dr. Anne Kober, Frankfurt am Main<br />

> Gesellschaft im Mikrokosmos: Frank Beyers „Spur der Steine“ (Filmvorführung<br />

und Diskussion)<br />

45


Bildungsveranstaltungen<br />

PD Dr. Thomas Lindenberger, Zentrum für zeithistorische Forschung Potsdam<br />

> Herrschaft und Eigen-Sinn in der Diktatur<br />

Dr. Stefan Wolle, Berlin<br />

> Land ohne Helden? Widerstand und Opposition im Alltag der DDR (1976 bis 1989)<br />

Prof. Bernd Lindner, Leipzig<br />

> Jugendgenerationen in der DDR und ihre Verortung im Alltag<br />

Arbeitsgruppen:<br />

Susanne Gatzemeier, Leipzig<br />

> Sprache in der DDR<br />

Dr. Anne Kober, Frankfurt am Main<br />

> Lebenswelt DDR-Schule<br />

Ruth Jung, München<br />

> „Der letzte organisierte Feind“ – Kirchen in der DDR<br />

Prof. Kai-Uwe Schierz, Erfurt<br />

> Kunst in der DDR<br />

Sebasian Maly, Siegen<br />

> Philosophie in der DDR<br />

Zweite Woche<br />

Vorträge:<br />

Prof. Thomas Großbölting, BStU Berlin<br />

> Der „Mielke-Konzern“ in der DDR – und in der Erinnerung daran<br />

Prof. Martin Sabrow, Zentrum für zeithistorische Forschung Potsdam<br />

> Die DDR als Konsensdiktatur<br />

Dr. Katrin Schäfgen, Studienwerk der Rosa-Luxemburg-Stiftung<br />

> Geschlechterungleichheit in der DDR und der BRD im Vergleich<br />

Besuch der Gedenkstätte Bautzen und Gespräch mit Zeitzeugen<br />

Rundgespräch mit Wolfgang Thierse<br />

Abendlesung mit Roman Grafe: Die Grenze durch Deutschland<br />

46


C<br />

Ferienakademie V<br />

Thema:<br />

Zwischen Mao und Markt. Chinas<br />

doppelte Systemtransformation<br />

Zeit: 2. bis 14. September <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Historisch-Ökologische<br />

Bildungsstätte Papenburg<br />

Teilnehmer/innen: 67<br />

Geistliche Begleitung: Pater Bernd Hagenkord SJ<br />

Leitung:<br />

Dr. Susanne Schaefer<br />

Wir müssen uns davon verabschieden,<br />

dass wir die Vorbilder der Chinesen sind.<br />

Frank Sieren, Wirtschaftswoche, Peking<br />

Mag die Vielzahl der perfekt kopierten westlichen Produkte daran zweifeln lassen, dass<br />

die Äußerung Frank Sierens im Rahmen der China-Akademie in Papenburg zutreffend<br />

ist, so drückt sich darin eine Haltung aus, die für China nicht neu, für den Westen allerdings<br />

schwer zu akzeptieren ist. Der rasante wirtschaftliche Aufstieg Chinas seit Beginn<br />

der 80er Jahre ist aus chinesischer Perspektive ein Wiederaufstieg. Das Land erobert<br />

seinen angestammten Platz als „Reich der Mitte“ zurück. Die ungeheure Energie dieses<br />

Aufstiegs resultiert auch aus erlittenen Demütigungen, seien sie durch Fremdherrschaft<br />

oder innerchinesische Ereignisse hervorgerufen.<br />

Die chinesische Gegenwart nahm die Akademie vor allem hinsichtlich des politschen<br />

Systems, der Menschenrechtssituation und der Rolle der Wirtschaft in den Blick.<br />

Sebastian Heilmann räumte mit der Vermutung auf, als sei die chinesische Regierung<br />

ein hermetischer und einheitlicher Block. Er kennzeichnete die Regierungsform als<br />

„fragmen tierten Autoritarismus“: Nach wie vor geht die Regierung Chinas nicht aus<br />

demokratischen Konkurrenzwahlen hervor, es besteht keine Gewaltenteilung und es gibt<br />

keine Kontrolle politischer Macht durch unabhängige Gerichte oder die Medien. Da an<br />

der politischen Willensbildung viele und untereinander rivalisierende Akteure beteiligt<br />

sind, gilt der Autoritarismus als „fragmentiert“. Mittels dezentraler experimenteller<br />

Politikgestaltung sichert sich die Partei ihre Reformfähigkeit.<br />

Dirk Pleiter und Shi Ming wiesen darauf hin, dass sich die Menschenrechssituation in<br />

China in den vergangenen 30 Jahren deutlich verbessert hat. Auch die Mehrheit der<br />

Chinesen empfindet dies so. Das subjektive Erleben von mehr Wohlstand und der erfahrenen<br />

Übereinstimmung eigener Ziele mit den Zielen der Partei darf allerdings nicht<br />

darüber hinwegtäuschen, dass nach wie vor weder die Realisierung der Persönlichkeitsund<br />

Freiheitsrechte noch der Justiziellen Rechte gewährleistet ist. So befürchtet amnesty<br />

international, dass es im Zuge der Olympiade 2008 in Peking zu weiteren Repressionen<br />

gegen Menschenrechtsaktivisten kommen könnte. Die Behörden könnten versuchen,<br />

diejenigen zum Schweigen zu bringen, welche die erhöhte internationale Aufmerksamkeit<br />

und Medienpräsenz für ihre Anliegen nutzen wollen.<br />

47


Bildungsveranstaltungen<br />

Die in der These „Wandel durch Handel“ ausgedrückte Hoffnung, westliche Wirtschaftsvertreter<br />

könnten entscheidend zur Entwicklung von Rechtsstaatlichkeit und<br />

Demokratie beitragen, wurde durch das Gespräch mit Wolfgang Wagner vom Verband<br />

der deutschen Automobilindustrie auf ein pragmatisches Maß zurückgeschraubt. Zwar bemüht<br />

man sich um gerechte Arbeitsbedingungen in den eigenen Betrieben wie bei den<br />

Zulieferern, darüber hinaus maßt man sich – im Gastland – keine Ratschläge an.<br />

Mit zunehmender Kenntnis des politischen Systems, der Kultur und vor allem auch der<br />

2000jährigen Geschichte Chinas, ohne die der gegenwärtige Aufstieg nicht zu verstehen<br />

ist, erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ferienakademie sich immer<br />

deutlicher selbst in der Pflicht, den eigenen Standpunkt zu bestimmen. Bestand Einigkeit<br />

darüber, die Universalität der Menschenrechte als unaufgebbar anzusehen und die<br />

Entwicklung von Rechtsstaatlichkeit in China mit allen Mitteln befördern zu wollen, so<br />

wurde die Verschwisterung von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie – ganz im Sinne<br />

Helmut Schmidts – zunehmend skeptisch gesehen. Ganz offensichtlich ist China auf<br />

dem Weg, ein sehr erfolgreiches Gegenmodell westlicher Gesellschaften zu etablieren:<br />

Moderne ohne umfassende Freiheitsrechte, Rechtsstaatlichkeit ohne Demokratie. Für<br />

den Westen nicht leicht zu akzeptieren – und so war die Akademie über China vor allem<br />

auch eine Akademie über uns selbst.<br />

Erste Woche:<br />

Vorträge:<br />

Prof. Dr. Barbara Mittler, Heidelberg<br />

> China im Wandel. Spielarten des Nationalismus im 20. Jahrhundert<br />

> Mit Konfuzius oder nicht? Chinas moderne Kultur und Gesellschaft und das Erbe der<br />

Tradition<br />

Frank Sieren, Wirtschaftswoche, Peking<br />

> China heute – Innenansichten einer sozialistischen Marktwirtschaft<br />

Prof. Dr. Sebastian Heilmann, Trier<br />

> Wirtschaftswunder in einem autoritären System: Von einseitigen Zerrbildern hin zu<br />

einer abgewogenen Bilanz<br />

Lesung:<br />

Shi Ming, Deutsche Welle, Köln<br />

> Das Trauerspiel<br />

Arbeitsgruppen:<br />

Jennifer Altehenger, Heidelberg<br />

> Das chinesische Recht zwischen Vergangenheit und Moderne:<br />

48


C<br />

Ein Überblick über Rechtskultur und Rechtsreformen<br />

Dipl.-Ing. Sebastian Brand, Mainz<br />

> Stadtentwicklung in China<br />

Dr. Kristin Futterlieb, Göttingen<br />

> Religion und religiöses Leben im heutigen China<br />

Jari Grosse-Ruyken MA, Bonn<br />

> China als Gegenbild Europas – zwischen Vorbild und Zerrbild.<br />

Oder: wie „anders“ ist China?<br />

Daniel Leese MA, München<br />

> Mao Zedong: Mann und Mythos<br />

Zweite Woche:<br />

Vorträge:<br />

Dr. Dirk Pleiter, amnesty international, Berlin<br />

> Die Situation der Menschenrechte in China<br />

Prof. Dr. Wolfgang Wagner, VDA-QMC, Peking<br />

> Chancen und Risiken des Handels in und mit China<br />

Prof. Dr. Robert Heuser, Köln<br />

> Wandel durch Handel? Wird die Liberalisierung des Marktes den Aufbau von Rechtsstaat<br />

und Demokratie begünstigen?<br />

Dr. Sebastian Bersick, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin<br />

> Chinas weltpolitische Rolle in der Zukunft<br />

Exkursion:<br />

Peter Hackmann MA, Pressesprecher Meyerwerft<br />

> Besuch der Meyer-Werft, Papenburg<br />

> Gespräch über die strategische Ausrichtung im China-Geschäft<br />

49


Bildungsveranstaltungen<br />

Ferienakademie VI<br />

Thema:<br />

Missraten, krank, behindert:<br />

Konzepte gesellschaftlicher Normalität<br />

Zeit: 16. bis 28. September <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Rot an der Rot<br />

Teilnehmer/innen: 68<br />

Geistliche Begleitung: Dr. Rainer Hagencord<br />

Leitung:<br />

Dr. Nikolaus Schneider<br />

Mit dem Begriff „Normalisierungsmacht“ beschreibt Michel Foucault, dass Gesellschaften<br />

durch ein komplexes Netzwerk von Meinungen, juristischen Regeln und wissenschaftlichen<br />

Aussagen bestimmte Verhaltensweisen und Eigenschaften als gemeinwohlschädlich<br />

klassifizieren, sanktionieren und pathologisieren. Diese Normalisierungsmacht<br />

geht eben nicht von einzelnen Akteuren aus, die missliebige Randgruppen anprangern<br />

möchten; sie formiert sich vielmehr in der Mitte einer Gesellschaft und wird zu einem<br />

kaum mehr hintergehbaren common sense.<br />

Die Ferienakademie zeigte nachdrücklich, dass auch unsere Gesellschaft, die sich als<br />

freiheitlich, pluralistisch und kritisch gegenüber Autoritäten charakterisiert, Normalisierungsmächte<br />

ausübt. Ziel der Akademie war es, ein kritisches Bewusstsein gegenüber<br />

derart blinden Flecken unserer Gesellschaft zu wecken.<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beschäftigten sich insbesondere mit drei Bereichen<br />

von (A-)Normalitätskonzepten: mit psychiatrischen Krankheiten, mit (Körper-)Behinderungen<br />

sowie mit abweichender Sexualität.<br />

Neben der diskurstheoretischen Fundierung, die durch intensive Foucault-Lektüre gesichert<br />

wurde, setzte die Akademie auch auf die Erfahrung von Anormalität am eigenen Leibe:<br />

drei blinde Workshopleiter halfen den Studierenden, sich im Dunkelraum von der Erfahrung<br />

der Bodenlosigkeit zu ersten Erfolgserlebnissen hochzuhangeln, zwei langjährige<br />

Rollstuhlfahrerinnen trainierten ihre Gruppe für die Alltagstücken in einem öffentlichen<br />

Raum, der längst nicht barrierefrei ist. In den theoriehaltigen Sektionen wurden nicht<br />

minder intensive Diskussionserfahrungen gemacht: debattiert wurde über den Ansatz<br />

der Disability Studies, über unseren Sprachgebrauch in Bezug auf Behinderungen und<br />

Behinderte, über die Unmöglichkeit des Rechts, einen übergeordneten moralischen<br />

Standpunkt zu bieten, über die dezidierten Normalitätskonzepte in den lehramtlichen<br />

Aussagen der katholischen Kirche zur Sexualität.<br />

Am Ende dieser Debatten kann nicht der moralische Appell stehen, Normalitätskonzepte<br />

fahren zu lassen. Zu erwarten ist hingegen, dass die teilnehmenden Stipendiatinnen und<br />

Stipendiaten „häufiger als normal“ die sie umgebenden Normalisierungsmächte bemerken,<br />

zu benennen im Stande sind und durch spontane Courage durchbrechen können.<br />

50


C<br />

Vorträge und Gespräche:<br />

Dr. Nikolaus Schneider, Bonn<br />

> Was heißt und warum sprechen wir von „Normalität“?<br />

Dr. Michael Ruoff, München<br />

> Normalität und Gesellschaft bei Foucault<br />

Vortrag und Lektüregruppen<br />

Prof. Dr. Dr. Winfried Effelsberg, Freiburg<br />

> Psychiatrische Krankheiten zwischen Pathophysiologie und Kultur<br />

Dr. Markus Dederich, Dortmund<br />

> Zur gesellschaftlichen und kulturellen Konstruktion von Behinderung<br />

Zeigen und Hinsehen. Theaterarbeit und Behinderung<br />

> Abendgespräch mit Dr. Peter Radtke (München)<br />

Ottmar Miles-Paul, Kassel<br />

> Normal – behindert – selbstbestimmt<br />

Dr. Rainer Hagencord, Bonn<br />

> Der Umgang Jesu mit den Ausgegrenzten. Von der mystischen und politischen<br />

Dimension eines christlichen Lebensstils<br />

Geistlicher Abend zum Thema der Akademie<br />

Dr. Rainer Maria Kiesow, Frankfurt a. M.<br />

> Die Reaktion des normalen Rechts<br />

PD Voker Weiss, Reinhausen<br />

> Normal sein wollen? Normal sein müssen?<br />

Schwule und Lesben in einer Ordnung der Heteronormativität<br />

Prof. Dr. Stephan Goertz, Saarbrücken<br />

> Abweichung wovon? Über die Maßstäbe christlicher Sexualmoral<br />

Workshops:<br />

I. Prof. Dr. Peter Becker, Linz<br />

> Anders und doch gleich? Kriminaltät als soziales Konstrukt, politische<br />

Herausforderung und persönliche Erfahrung<br />

II. Stefanie Feurer und Anja Kretschmann, Regensburg<br />

> Normalität verändern: Fortbewegung im Rollstuhl<br />

51


Bildungsveranstaltungen<br />

III. Franz Erwin Kemper, Aulendorf<br />

> Erblindet sein – Normalität in und um diese Gruppe<br />

IV. Dr. Meike Watzlawik, Braunschweig<br />

> Schwul, lesbisch, bi, hetero – was bin ich und was darf ich sein?<br />

V. Jilian Werner, Dresden<br />

> Medien konstruieren Gesundheit<br />

52


C<br />

GRADUIERTENTAGUNGEN<br />

Graduiertentagung I<br />

Thema:<br />

Wachstum – Befragung volkswirtschaftlicher Theorien<br />

Zeit: 10. bis 14. Oktober <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Jugendgästehaus Oase, Meschede<br />

Teilnehmer/innen: 18<br />

Geistliche Begleitung: Jessica Weis<br />

Leitung:<br />

Thorsten Wilhelmy<br />

Die Tagung näherte sich der Kategorie des Wachstums nicht von der Seite der Maßnahmen,<br />

wie es in Politik und Presse der Fall ist, sondern von jener der Theorie her. Damit<br />

erhob sie den Anspruch, etwas fundamentaler über einen Begriff nachzudenken, der<br />

außerhalb volkswirtschaftlicher Fachdiskurse beinahe wie eine magische Formel funktioniert.<br />

Einsatzpunkt war die Explikation des Solow-Growth-Model und seine Ausfaltung<br />

in den endogenen Wachstumstheorien. Zwar wurde deutlich, wie Spar- und Investitionsquoten<br />

das Wachstum beeinflussen, wie aber der technologische Fortschritt entsteht,<br />

der dauerhaftes Wachstum erst ermöglicht, lässt die Theorie offen. So erwies sich<br />

das Thema zugleich als gute Gelegenheit, die Prozesse wirtschaftswissenschaftlicher<br />

Modellbildung zu beobachten und die von der Disziplin selbst formulierten Grenzen der<br />

Modelle zu thematisieren.<br />

Gleichfalls auf theoretischer Ebene wurde der Zusammenhang von Wachstum und<br />

Verteilung beleuchtet, um diesen dann in eine politische Kontroverse umzumünzen.<br />

Dass unterschiedliche ökonomische Schulen zu konträren Ergebnissen gelangen, zeigte<br />

die Podiumsdiskussion, die gleichzeitig verdeutlichte, dass die Ränder des politischen<br />

Spektrums mit ihren Argumenten kaum zueinander finden können.<br />

Der im Verlauf der Tagung vielfach nachgefragte Blick in die Entwicklungsländer stand<br />

am Ende. Pro-poor-growth wurde als probates Mittel der Armutsbekämpfung vorgestellt.<br />

Die Annahmen des zu Beginn der Tagung in der abstrakten Variante vorgestellten<br />

Modells erreichten hier eine hohe Konkretionsstufe, die zugleich Anpassungen an<br />

die gesellschaftlichen und politischen Bedingungen der jeweiligen Länder notwendig<br />

machte. Die Betrachtung der unterschiedlichen Entwicklungsverläufe in verschiedenen<br />

Ländern legte es nahe, das Wachstumsmodell nicht als prognostisch generell taugliches<br />

Instrument anzusehen, sondern andere Faktoren – politischer, kultureller Natur – einzurechnen,<br />

wann immer es um die Gestaltung von Entwicklung geht.<br />

Das <strong>Cusanuswerk</strong> konnte übrigens lernen, wie kontrovers eine rein innerdisziplinäre<br />

Debatte in der Ökonomie ist – eine Ermutigung für künftige Bildungsveranstaltungen.<br />

53


Bildungsveranstaltungen<br />

Vorträge:<br />

Prof. Wim Kösters, Universität Bochum und RWI Essen:<br />

> Einführung in die Wachstumstheorie<br />

Prof. Christiane Clemens, Universität Magdeburg:<br />

> Wachstum und Verteilung – ein Zielkonflikt?<br />

Dr. Manfred Wiebelt, Institut für Weltwirtschaft, Kiel:<br />

> Wachstum und Armutsminderung – pro-poor-growth<br />

Streitgespräch:<br />

Prof. Herbert Schui MdB, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE<br />

Dr. Rolf Kroker, Institut der deutschen Wirtschaft, Köln<br />

> Neoliberale Wachstumspolitik – Königsweg oder Sackgasse?<br />

Graduiertentagung II<br />

Thema:<br />

Mitleid<br />

Zeit: 24. bis 28. Oktober <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Franz Hitze Haus, Münster<br />

Teilnehmer/-innen: 30<br />

Geistliche Begleitung: Dr. Martin Splett<br />

Leitung:<br />

Dr. Gudrun Tegeder<br />

Krieg in Jugoslawien 1992, Genozid in Ruanda 1994, Kosovokonflikt 1999, Elbeflut 2002,<br />

Erdbeben in Pakistan 2005, Tsunami 2005: Diese Ereignisse riefen weltweit Mitleid hervor,<br />

das sich jeweils in neuen Spendenhöhepunkten widerspiegelte. Je näher das Ereignis<br />

geographisch und medial an unsere eigene Lebenswelt heranrückt, desto größer ist die<br />

Spendenbereitschaft, wie eine aktuelle Studie des Wissenschaftszentrums für Sozialforschung<br />

in Berlin feststellte. Aber wodurch wird unser Mitleid angeregt? Was ist Mitleid<br />

und welche Konzepte liegen dem vermeintlich spontanen Gefühl zugrunde?<br />

Während der viertägigen Graduiertentagung näherten wir uns dem Mitleidsbegriff<br />

mit Hilfe vier verschiedener Perspektiven: Dr. Corinna Mieth analysierte das Mitleid aus<br />

einer philosophischen Betrachtungsweise heraus. Im Kern ihres Beitrags formulierte<br />

sie ihre Kritik an der Mitleidsethik, d.h. an der Ethik, die Mitleid zum zentralen Gefühl<br />

und Prinzip der Moral erhebt. 1) Es sei nicht möglich, vom Gefühl Mitleid moralische<br />

Prinzipien abzuleiten; gerade das Mitleid kann auch Motivation sein, gegen moralische<br />

Prinzipien zu verstoßen. 2) Mitleid überfordert permanent. 3) Mitleid richtet sich immer<br />

auf Nahe stehende. Verspürte man Mitleid mit allen Leidenden, würde das eigene Leben<br />

unmöglich. 4) Mitleid kann demütigend sein: Mitleid birgt immer eine Hierarchie,<br />

ein Spannungsverhältnis zwischen demjenigen, der in der stärkeren Position ist, dem<br />

54


Mitleidenden, und demjenigen, der in der schwächeren Position ist, dem Bemitleideten.<br />

Prof. Dr. Detlef Fetchenhauer als Sozialpsychologe ging der Frage nach, ob Mitleid etwas<br />

genuin Menschliches ist; dieses konnte bejaht werden: Menschen sind wie keine andere<br />

Spezies in der Lage, sich negativ, aber auch positiv anderen Mitgliedern ihrer Spezies<br />

gegenüber zu verhalten. Motivatoren prosozialen Verhaltens seien vor allem Selbstbelohnung,<br />

Stimmungsverbesserung, Vermeidung von Schuldgefühlen und Sanktionen,<br />

Vermeidung von Stressgefühlen. Jedoch seien darüber hinaus auch rein altruistische<br />

Motive für prosoziales Verhalten nachweisbar. Der Religionswissenschaftler Uwe Herrmann<br />

richtete den Fokus auf die unterschiedlichen Mitleidskonzepte in den Weltreligionen.<br />

Mitleidskonzepte seien vor allem eng verknüpft mit den in der jeweiligen Religion<br />

vorherrschenden Gottes- und Jenseitsvorstellungen. Prof. Dr. Hermann Kappelhoff,<br />

Professor für Film- und Mediengeschichte und Medientheorie, analysierte den Umgang<br />

von Mitleidsregungen in Filmen und ging damit auf die Instrumentalisierung von Mitleid<br />

als eine unentbehrliche Zutat vieler Filme und Tragödien ein.<br />

Die Komplexität von Mitleid wurde während der Graduiertentagung nicht aufgelöst.<br />

Stattdessen konnte die Kritik- und Urteilsfähigkeit auf Konzepte des Mitleids, deren Bewertung<br />

und Verwendung in der Gesellschaft geschärft werden. Man mochte am Ende,<br />

Kant folgend, über das Mitleid verächtlich denken und es deshalb als eine verachtungswürdige<br />

Gefühlsgeste betrachten. Man mochte das Mitleid, zur Freude Schopenhauers,<br />

als Urquell der Menschlichkeit preisen. Man mochte sich als Christ auf die Tugenden der<br />

Nächstenliebe und Barmherzigkeit besinnen. Nicht zu leugnen ist jedoch, dass Mitleid<br />

eine der wichtigsten Emotionen für eine Gesellschaft ist, die dennoch vergleichsweise<br />

unerklärbar geblieben ist. Man kann es ein Rätsel und gleichzeitig ein Wunder nennen,<br />

dass die Tugend des Mitleids nicht ausstirbt. Gleichwohl kann man sich nicht darauf<br />

verlassen, dass sie selbstverständlich gedeiht: Man muss sie vorleben, ohne Vorbilder<br />

verkommt sie.<br />

C<br />

Vorträge:<br />

Dr. Corinna Mieth, Bonn<br />

> Vier Einwände gegen die Mitleidsethik<br />

Prof. Dr. Detlef Fetchenhauer<br />

> Zwischen Gut und Böse: Zur Erklärung von Altruismus und Mitleid im menschlichen<br />

Verhalten<br />

Uwe Herrmann, Unsere Kirche Evangelische Wochenzeitung<br />

> Der Welt zugewandt: Die Idee des Mitleids am Beispiel großer Weltreligionen aus<br />

religionswissenschaftlicher Perspektive<br />

Prof. Dr. Hermann Kappelhoff<br />

> Shell shoked face: melodramatische Pathosformen im US-amerikanischen Kriegsfilm<br />

55


Bildungsveranstaltungen<br />

Graduiertentagung III<br />

Thema:<br />

Transplantationsmedizin<br />

Zeit: 7. bis 11. November <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Schönburg, Oberwesel<br />

Teilnehmer/innen: 20<br />

Geistliche Begleitung: P. Dr. Cosmas Hoffmann OSB<br />

Leitung:<br />

Dr. Ingrid Reul<br />

„Sollen wir als Organspender in Geiselhaft kommen?“ Mit dieser Schlagzeile reagierte<br />

die FAZ im April <strong>2007</strong> auf die Stellungnahme, die der Nationale Ethikrat zum bisher gültigen<br />

Transplantationsgesetz in der Bundesrepublik formuliert hatte. Angesichts eines<br />

eklatanten Mangels an Spenderorganen, der sich in langen Wartelisten dokumentiert<br />

und dazu führt, dass medizinische Möglichkeiten oft nicht umgesetzt werden können,<br />

stellte der Ethikrat eine Änderung des Transplantationsgesetzes zur Diskussion. Während<br />

das bisher gültige Gesetz von 1997 die postmortale Organspende von der ausdrücklich<br />

erklärten Zustimmung des Spenders bzw. der Angehörigen abhängig macht,<br />

sieht der Änderungsentwurf vor, dass jeder Bürger eine persönliche Erklärung darüber<br />

abgeben soll, ob er zur Organspende bereit ist; bei unterbliebener Erklärung soll, so der<br />

NER, die postmortale Organentnahme erlaubt sein, sofern ihr die Angehörigen nicht<br />

widersprechen.<br />

Die durch diesen Vorschlag ausgelöste öffentliche Debatte gab der Graduiertentagung<br />

neben den ohnehin schon kontrovers diskutierten medizinischen, rechtlichen, ethischen<br />

und politischen Aspekten eine weitere Dimension.<br />

In den Vorträgen von Prof. Dr. Dr. Eckhard Nagel und PD Dr. Alireza Gharabaghi wurde<br />

der notwendige Überblick über die Möglichkeiten und Verfahrensweisen der heutigen<br />

Transplantationsmedizin sowie über den Stand der Forschung gegeben. Dabei ging es<br />

zunächst um die häufigsten Organstransplantationen (Niere, Leber, Herz) und um die<br />

grundsätzlichen Fragen, die sich damit verbinden. Die Überlegung, ob und zu welchem<br />

Nutzen transplantiert werden soll, führte dann zu einem Sonderfall – den Neuroimplantaten.<br />

Hier steht der medizinische Aspekt in besonderer Verbindung mit der Diskussion<br />

über die Identität des Menschen: Neuroimplantate werden einerseits zur Therapie eingesetzt<br />

– etwa bei Morbus Parkinson –, können aber auch bei psychiatrischen Erkrankungen<br />

oder im Sinne des „Enhancement“, zur Steigerung „normaler“ Gehirnfunktionen,<br />

verwendet werden.<br />

Ausgehend von den medizinischen Beiträgen thematisierte die Tagung vor allem die<br />

rechtlichen und die ethischen Kontroversen, die sich mit dem Thema verbinden. Prof.<br />

Dr. Jochen Taupitz stellte den Vorschlag des Nationalen Ethikrats zur Änderung des<br />

Transplantationsgesetzes vor, und Prof. Dr. Klaus Steigleder widmete sich aus ethischer<br />

Perspektive der Frage nach dem Hirntod-Kriterium sowie der Abwägung von postmortaler<br />

Organspende und Lebendspende.<br />

Im Ergebnis entstand ein sehr differenziertes Bild des gesellschaftlichen Diskussionsprozesses<br />

– und der in jedem Einzelfall gegebenen Entscheidungssituation, mit der Spender<br />

und Empfänger, Ärzte und Angehörige konfrontiert sind.<br />

56


C<br />

Vorträge:<br />

Prof. Dr. Dr. Eckhard Nagel, Universität Bayreuth<br />

> Von den medizinischen Möglichkeiten zum gesellschaftspolitischen Diskussionsprozess:<br />

Der medizinische Fortschritt unter Berücksichtigung der Transplantationsmedizin<br />

Prof. Dr. Jochen Taupitz, Universitäten Heidelberg und Mannheim<br />

> Tod auf der Warteliste: Die Vorschläge des Nationalen Ethikrates gegen die Folgen des<br />

Phlegmas<br />

PD Dr. Alireza Gharabaghi, Universitätsklinikum Tübingen<br />

> Neuroimplantate: Stimulus oder Enhancement?<br />

Prof. Dr. Klaus Steigleder, Universität Bochum<br />

> Ethische Probleme der Organtransplantation<br />

Graduiertentagung IV<br />

Thema:<br />

U-Kultur: unbehaglich oder unverzichtbar?<br />

Zeit: 21. bis 25. November <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Meschede<br />

Teilnehmer/innen: 31<br />

Geistliche Begleitung: P. Jonathan Göllner OSB<br />

Leitung:<br />

Dr. Nikolaus Schneider<br />

Dass die Trennung zwischen Hochkultur und Unterhaltungskultur hinfällig ist, musste<br />

im Rahmen dieser Tagung nicht lange erörtert werden. Sowohl der soziologische Befund<br />

als auch die Kulturschaffenden selbst zeigen, dass die alte Grenze längst durchlässig ist,<br />

dass sie spielend übersprungen werden kann, dass sie keine sozialen Milieus mehr trennt.<br />

Trotzdem gab sich keiner der Referenten wie der Teilnehmenden zufrieden mit dem<br />

Motto „Jedem die seine Patchwork-Kultur“; vielmehr wurde nachdrücklich die Debatte<br />

um die Qualität kultureller Äußerungen gefordert und geführt. Es lohnt sich, darüber<br />

nachzudenken, warum ein Gedicht Heinrich Heines über die Tragik der unbeantworteten<br />

Liebe nachhaltiger beschäftigt, als aktuelle Teenager-Lyrik aus der BRAVO zum gleichen<br />

Thema. Es ist nach wie vor wichtig, darüber zu streiten, welche Musikrichtungen<br />

trotz ihrer ökonomischen Erfolglosigkeit für so bedeutsam gehalten werden, dass sie<br />

staatliche Subventionen erhalten sollen. Es bedarf der Debatte, welche Fernsehformate<br />

differenzierter zur Meinungsbildung beitragen als andere, auch wenn die Einschaltquoten<br />

andere Gewichtungen vorgeben. Selbstredend sind derartige Diskussionen in einem<br />

offenen kulturellen Feld ohne Kanon und Leitkultur komplex und nicht abschließbar.<br />

Das subjektive Urteil sollte sich hierbei nicht verstecken. Die plurale Kultur unserer<br />

Gegenwart braucht keine pauschalen Kategorisierungen, sondern leidenschaftliche und<br />

parteiische Fürsprecher ihrer vielen Teilkulturen.<br />

57


Bildungsveranstaltungen<br />

Vorträge und Diskussionsbeiträge:<br />

Haben kulturelle Äußerungen einen „inhärenten Gehalt“?<br />

These und Antithese von Prof. Dr. Achim Barsch (Kassel) und Dr. Thorsten Wilhelmy<br />

(Bonn)<br />

Prof. Dr. Kaspar Maase, Tübingen<br />

Vom Schund zur Repräsentativität.<br />

Zur Sozialgeschichte der Populärkultur in der Bundesrepublik<br />

PD Dr. Udo Göttlich, Duisburg<br />

Zwischen Unterhaltungsindustrie, Meinungsbildung und Demokratie.<br />

Betrachtungen zum Medien- und Öffentlichkeitswandel<br />

Podiumsdiskussion:<br />

Müssen wir über einen Literaturkanon debattieren?<br />

Mit Dr. Thorsten Ahrend (Göttingen), Frank Borsch (Freiburg),<br />

PD Dr. Hans Lösener (Münster) und Dr. Sigrid Löffler (Berlin)<br />

AUSLANDSVERANSTALTUNGEN<br />

Auslandsakademie<br />

Thema:<br />

Drei Religionen – ein Heiliges Land:<br />

Israel und Palästina<br />

Zeit: 6. bis 29. September <strong>2007</strong><br />

Orte:<br />

Galiläa und Jerusalem<br />

Teilnehmer/innen: 30<br />

Leitung:<br />

Prof. Dr. Josef Wohlmuth<br />

und Dr. Stefan Raueiser<br />

Das Heilige Land, der Nahe Osten, bilden den Schlüssel für einen Ausgleich zwischen<br />

Morgen- und Abendland, zwischen Ost und West, zwischen den großen Weltreligionen –<br />

und das, obwohl bis heute Krieg und Gewalt die Mittel der Konfliktbearbeitung in dieser<br />

Region, die wir das „Heilige Land“ nennen, geblieben sind.<br />

Die Auslandsakademie führte in zwei Regionen des „Heiligen Landes“, die wie keine<br />

anderen im Zentrum der Topographie der Abrahamitischen Religionen stehen: Galiläa als<br />

die Heimat Jesu und Jerusalem, die „Heilige Stadt“, in der zwei hervorragende Berge zum<br />

Ausgangspunkt der drei Weltreligionen geworden sind: Moria, der Ort, an dem Abraham<br />

den Sohn der Verheißung opfern sollte, der Ort, an dem seit islamischer Zeit der Felsen-<br />

58


C<br />

dom steht und an dessen Stelle einst der Tempel JHWHs stand (woran die Klagemauer<br />

bis heute erinnert), und Golgotha, die Schädelstätte, der Berg, auf dem das Kreuz Jesu<br />

stand, der Überlieferung nach der Ort der heutigen „Grabeskirche“. Von Jerusalem aus<br />

besuchten wir die Geburtsstadt Davids, Bethlehem, und überquerten dabei die Grenze<br />

ins Autonomiegebiet.<br />

Die Akademie war vorwiegend historisch-theologisch angelegt und versuchte, an ausgewählten<br />

Orten das Ineinander und Gegeneinander der verschiedenen religiösen Traditionen<br />

in wenigen Aspekten der Vergangenheit und Gegenwart vor Augen zu stellen. Nach<br />

den Tagen in Galiläa waren Begegnungen mit gelebten Formen von Judentum, Islam<br />

und Christentum in ihren diversen Ausprägungen in Jerusalem vorgesehen. Besonders<br />

eindrücklich war dabei die jüdische Liturgie am Vorabend des Versöhnungsfestes (Jom<br />

Kippur), dem höchsten jüdischen Feiertag, an der die Gruppe in Jerusalem teilnehmen<br />

konnte. Ein theologischer Studientag zum Verhältnis von Judentum und Christentum<br />

sowie ein gesellschaftspolitischer zur Beziehung zwischen Arabern und Juden in Israel<br />

zeigten auch auf, welche Bedeutung der Präsenz der christlichen Konfessionen im heutigen<br />

Israel und Palästina zukommt.<br />

An der Auslandsakademie nahmen dreißig Stipendiatinnen<br />

und Stipendiaten der cusanischen Grund- und Graduiertenförderung<br />

teil, die mit den theologisch bedeutsamen<br />

Stätten jüdisch-christlicher Tradition in Berührung<br />

kamen, ohne dabei aus dem Auge zu verlieren, wie fragil<br />

alle Versuche sind, die Potentiale der drei Religionen zur<br />

Befriedung der Region richtig einzuschätzen. Deshalb gehörte<br />

es zur inhaltlichen Vorbereitung auf die Begegnungen<br />

in Israel und Palästina, dass die Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer Posterpräsentationen für ein politikwissenschaftliches<br />

Vorbereitungsseminar übernommen haben,<br />

das in Kooperation mit der Katholisch Sozialen Akademie<br />

Franz Hitze Haus in Münster stattfinden konnte.<br />

1. Heiliges Land oder unheiliger Naher Osten:<br />

Politische, religiöse und historische Dimensionen eines Konflikts<br />

Vorbereitungswochenende<br />

im Franz Hitze Haus, Münster<br />

6. bis 8. Juli <strong>2007</strong><br />

Vorträge:<br />

Prof. Dr. Rüdiger Robert, Institut für Politikwissenschaften der Uni Münster<br />

> Aktuelle Herausforderungen in Nahost: politische und strukturelle Perspektive<br />

59


Bildungsveranstaltungen<br />

Prof. Dr. Alexander Flores, Hochschule Bremen, FB Wirtschaft<br />

> Palästina – Zwischen Besatzung und Staatsgründung<br />

Grisha Alroi-Arloser, Bundesgeschäftsführer Deutsch-Israelische<br />

Wirtschaftsvereinigung, München<br />

> Israel – Zwischen Zionismus und Moderne<br />

PD Dr. Martin Beck, German Institute for Middle East Studies, GIGA Hamburg<br />

> Israel – Palästina – Europa. Interessen, Konflikte, Beziehungen<br />

Prof. Dr. Josef Wohlmuth, Bonn<br />

> Drei Religionen – ein Land<br />

2. Akademieverlauf<br />

Dr. Egbert Ballhorn, Arbeitsstelle für theologische und pastorale Fortbildung, Bistum<br />

Hildesheim<br />

> Das Land Jesu<br />

Tabgha – Berg der Seligpreisungen – Kapernaum / Kefar Nahum<br />

Gespräch mit P. Prior Jeremias Marseille OSB, Benediktinerkonvent Tabgha<br />

Dr. Egbert Ballhorn, Hildesheim<br />

> Nördliches Galiläa<br />

Jordanquellen: Banyas und Dan<br />

Dr. Egbert Ballhorn, Hildesheim<br />

> Kulturen und Konflikte<br />

Berg Tabor / Har Gilboa – Nazareth – Zippori / Sepphoris<br />

Torsten Reibold, Havatzelet – Givat Haviva, Manager European Desk<br />

> Jüdisch-Arabische Koexistenz – Studientag in Givat Haviva<br />

Einführung in die Arbeit von Givat Haviva<br />

Amir Garra, Rechtsanwalt, Jat<br />

> Zur Lage der arabischen Minderheit in Israel<br />

Lydia Aisenberg, Journalistin, Givat Haviva<br />

> Tour entlang der Grünen Linie<br />

Dr. Egbert Ballhorn, Hildesheim<br />

> Von Galiläa nach Jerusalem – Bet Alfa<br />

Prof. Dr. Josef Wohlmuth<br />

> Yom Kippur<br />

Einführung in die Liturgie von Yom Kippur<br />

60


C<br />

Teilnahme am Gottesdienst zu Erev Yom Kippur<br />

Große Synagoge, Jerusalem<br />

Jerusalem: Besuch des Tempelbergs / Haram el-Sharif<br />

Prof. Dr. Gustav Kühnel, Institut Jerusalem der Görres-Gesellschaft<br />

> Orientierung in der Altstadt´<br />

Abuna Rafiq Khury, Lateinisches Patriarchat Jerusalem<br />

> Gespräch zum Christlich-Islamischen Dialog<br />

Prof. Dr. Gustav Kühnel, Jerusalem<br />

> Bethlehem<br />

Besuch der Geburtskirche<br />

Suleiman Abu Dayyeh, Head Palestine Desk, Friedrich Naumann Stiftung East-Jerusalem<br />

> Zur Lage der Christen in Palästina<br />

Prof. Dr. Yaïr Zakovitch, Hebrew University of Jerusalem<br />

> Judentum und Christentum – Studientag an der Hebrew University<br />

> Jüdische Lektüre biblischer Texte: Abraham<br />

Prof. Gabriel Motzkin, Direktor The Van Leer Jerusalem Institute<br />

> Judentum – Christentum: Ihre Gewalt- und Friedenspotentiale in Israel und Palästina<br />

Rabbi David Bollag, Jerusalem und Heidelberg<br />

> Die Bedeutung Jerusalems für das Judentum<br />

Lesung mit Elazar Benyoëtz, Jerusalem<br />

Karin Dengler, Jerusalem<br />

> Gedenken und Gedächtnis<br />

> Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem<br />

Dr. Galit Noga-Banai, Hebrew University of Jerusalem<br />

> Besuch des Kreuzklosters / Deir el-Musalliba<br />

Dr. Galit Noga-Banai, Jerusalem<br />

> Besuch des Israel Museums<br />

Pater David Neuhaus SJ, Pontifical Biblical Institute Jerusalem<br />

> Three religions – one Holy Land<br />

Gespräch mit Direktor Nikolaus Kircher, Jerusalem<br />

> Sicherheit durch Separation?<br />

> Unterrichtsbesuche im Schmidt‘s Girls College<br />

61


Bildungsveranstaltungen<br />

Kareem Issa Jubran, B‘TSELEM –<br />

The Israeli Information Center for Human Rights in the Occupied Territories<br />

> Besichtigung der Sicherheitsmauer in der Region Jerusalem<br />

> Gespräch mit Abt Benedikt Lindemann OSB, Abtei Hagia Maria Sion<br />

> Gespräch mit S.E. Erzbischof Konstantines Aristarchos<br />

> Audienz bei S.S. Patriarch Theophilos<br />

Christliche Ökumene<br />

> Empfang in der Metropolie der Griechischen Orthodoxie<br />

Besuch des Patriarchats der Armenischen Kirche<br />

> Teilnahme an der Vesper mit anschl. Gespräch<br />

Gespräch mit Pfarrer Michael Wohlrab, Jerusalem<br />

> Pfarrstelle Pilger und Touristen der Lutherischen Kirche an der Himmelfahrtkirche<br />

Björn Corzilius, Theologisches Studienjahr Jerusalem,Totes Meer<br />

> Besuch der Ausgrabungen in Qumran<br />

Björn Corzilius, Jerusalem<br />

> Besuch der Ausgrabungen m Ein Gedi Antiquities National Park<br />

ABSCHLUSS-SEMINAR<br />

Thema:<br />

Unverständlichkeit<br />

Zeit: 12. bis 18. März <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Bischof Benno Haus, Schmochtitz<br />

Teilnehmer/innen: 36<br />

Geistliche Begleitung: Dr. Rainer Hagencord<br />

Leitung:<br />

Dr. Nikolaus Schneider<br />

Das diesjährige Abschluss-Seminar warf Fragen auf, die am Anfang wie am Ende eines<br />

jeden Studiums gestellt werden können und die in den jeweiligen Curricula unterrepräsentiert<br />

sind: Was heißt für die jeweilige Disziplin „verstehen“? Welche Arten von Fragen<br />

werden an die Unverständlichkeit der Welt gerichtet? Welche Antwortmöglichkeiten<br />

sind durch diese Fragen bedingt?<br />

Während Unverständlichkeit für die Wissenschaften seit der europäischen Moderne<br />

einen zu überwindenden Widerstand darstellt, ist in Bezug auf die Alltagskommunikation<br />

wie auch auf die ästhetische Erfahrung durchaus strittig, ob es generell darauf<br />

ankommt, Unverständliches in Systeme des Verstehens überführen zu wollen. Denn es<br />

62


ist kein Widerspruch, als Wissenschaftler dem Programm des unbedingten Verstehen-<br />

Wollens anzuhängen und gleichzeitig die Produktivität der missverständlichen Kommunikation<br />

oder die Schönheit des unverstandenen Gedichts zu behaupten.<br />

Hinter den unterschiedlichen Zugängen, die das Seminar zum Thema versuchte, verbarg<br />

sich eine enorme philosophisch-theologische Grundfrage: leben wir in einer sinnvoll und<br />

verständlich eingerichteten Welt, deren Verständnis zwar mitunter verborgen sein mag,<br />

sich jedoch einholen lässt, oder ist die Kategorie Sinn für die Weltordnung irrelevant, so<br />

dass wir – erkenntnisverliebt – lediglich Schneisen von Sinn in den Dschungel der Unverständlichkeit<br />

schlagen?<br />

C<br />

Vorträge und Gespräche:<br />

Prof. Dr. Oliver R. Scholz, Münster<br />

I. Was heißt „Verstehen“? Eine philosophische Einführung<br />

II. Grenzen des Verstehens<br />

Können wir Musik verstehen?<br />

Ein Gespräch mit PD Dr. Peter Rinderle (Tübingen) und Dr. Nikolaus Schneider (Bonn)<br />

Prof. Dr. Franz Josef Wetz, Schwäbisch Gmünd<br />

> Unverständlichkeit – Regel oder Ausnahme unseres Daseins?<br />

Arbeitsgruppen:<br />

Dunja Arnaszus, Hamburg<br />

> Das Äh & Öh in der Begegnung<br />

Bernhard Balkenhol, Kassel<br />

> Unverständlichkeit in der Bildenden Kunst der Gegenwart<br />

Prof. Dr. Klaus Weimar, Zürich<br />

> Unverständliche Texte lesen<br />

63


Bildungsveranstaltungen<br />

PERSPEKTIVEN AUF DEN BERUF<br />

Workshop in der Reihe „Studium und Beruf“<br />

Thema:<br />

Auftritt<br />

Zeit: 17. bis 21. Oktober <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Schönburg, Oberwesel<br />

Teilnehmer/innen: 27<br />

Geistliche Begleitung: Wilfried Röttgen<br />

Leitung:<br />

Dr. Susanne Schaefer<br />

64<br />

Vor allen Dingen vergesse man nie, daß die Leute unterhalten, amüsiert sein wollen;<br />

daß selbst der unterrichtendste Umgang ihnen in der Länge ermüdend vorkommt,<br />

wenn er nicht zuweilen durch Witz und gute Laune gewürzt wird;<br />

daß ferner nichts in der Welt ihnen so witzreich, so weise und so ergötzend scheint,<br />

als wenn man sie lobt, ihnen etwas Schmeichelhaftes sagt;<br />

daß es aber unter der Würde eines klugen Mannes ist, den Spaßmacher,<br />

und eines redlichen Mannes unwert, den niedrigen Schmeichler zu machen.<br />

Adolf Freiherr von Knigge „Über den Umgang mit Menschen“<br />

Neben Hinweisen zur angemessenen Kleidung im Vorstellungsgespräch – „Kleiden Sie<br />

sich seriös, aber nicht aufdringlich. Keine Experimente! Vermeiden Sie unruhige Farbkombinationen,<br />

Broschen, auffällige Krawatten, weiße Socken und alles, was die<br />

Aufmerksamkeit Ihrer Gesprächspartner von Ihrem Gesicht ablenken könnte.“ – kann<br />

man den einschlägigen Ratgebern zum Thema „Perfektes Auftreten“ jede Menge Tipps<br />

entnehmen, deren Befolgung quasi automatisch zum Gelingen des Vortrags oder zum<br />

Erfolg des Vorstellungsgesprächs führt.<br />

Genau darum ging es im Workshop „Auftritt“ im Rahmen der Reihe „Studium und Beruf“<br />

nicht. Anstelle von Patentrezepten wurden Denkanstöße vermittelt, sich des jeweils<br />

eigenen Anliegens ebenso wie der individuellen Stärken und Schwächen im Auftreten<br />

bewußt zu werden. Ob ein bevorstehendes Personalgespräch, die geplante Rede als<br />

Elternvertreter vor der Schulkonferenz oder der Vortrag über das eigene Promotionsprojekt<br />

– ganz konkret konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer daran arbeiten,<br />

den eigenen Auftritt zu professionalisieren. Die Schauspielerin und Dramaturgin Dunja<br />

Arnaszus und die Sprechtrainerin Birgitta Juchems leiteten Übungen an, durch die sich<br />

jeder und jede einmal in einer für ihn oder sie ungewohnten Weise ausprobieren konnte.<br />

Das Spektrum der Möglichkeiten, den eigenen Auftritt zu gestalten, konnte so um viele<br />

Facetten erweitert werden. Interessanterweise erschien dadurch das Zauberwort der<br />

„Authentizität“ in ganz neuem Licht. Wenn nicht nur eine Variante des „Sei ganz Du<br />

selbst“ zur Verfügung steht, kann man sich je nach Kontext und Situation für eine andere<br />

Spielart des eigenen Auftretens entscheiden. Diese Perspektive ermöglicht das Quentchen<br />

an Flexibilität und Leichtigkeit, das einen wirklich souveränen Auftritt ausmacht.<br />

Berichte aus der beruflichen Praxis – dem Personalwesen, der Politik und dem Fernsehen –


undeten die Auseinandersetzung mit dem Thema „Auftritt“ ab. Sie boten zugleich die<br />

Gelegenheit, die erworbenen Kriterien in der Beobachtung professionell Auftretender zu<br />

überprüfen und zu schärfen.<br />

Auch in diesem Jahr haben sich Eigenart und Konzept der Workshops in der Reihe „Studium<br />

und Beruf“ bewährt: Bereits berufserfahrene Altcusanerinnen und Altcusaner haben<br />

zusammen mit studierenden Cusanerinnen und Cusanern trainiert und sich zugleich<br />

über die so entscheidende Phase beim Übergang vom Studium in den Beruf ausgetauscht.<br />

C<br />

Erfahrungsberichte:<br />

Petra Palte, Präsidentin der Hauptverwaltung Mainz der Deutschen Bundesbank, Mainz<br />

> Zwischen Schein und Sein: Ein Bericht aus der Praxis der Personalauswahl in der Deutschen<br />

Bundesbank<br />

Michaele Hustedt, Agentur für Coaching und Politikberatung, Berlin<br />

> Politiker coachen – Politikerin sein: Ein Erfahrungsbericht aus zwei Perspektiven<br />

Dr. Stefan Leifert, ZDF-Hauptstadtstudio, Berlin<br />

> Bei Rotlicht Auftritt: Ein Praxisbericht aus dem Hauptstadtjournalismus<br />

Arbeitsgruppen:<br />

Birgitta Juchems, Praxis für Sprachtherapie, Düsseldorf<br />

> Workshop „Stimme“<br />

Dunja Arnaszus, Volkstheater, Berlin<br />

> Workshop „Aufgang – Gang – Abgang“<br />

65


Bildungsveranstaltungen<br />

Workshop der Musikerförderung<br />

Thema:<br />

Fantasieren mit Buxtehude<br />

Zeit: 4. bis 9. März <strong>2007</strong>,<br />

Abschlusskonzert am 9. März <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Fronleichnamskirche der Ursulinen<br />

sowie St. Kunibert (Köln)<br />

Dozenten:<br />

Prof. Margaretha Hürholz (Köln),<br />

Markus Stockhausen (Erftstadt)<br />

Konzeption:<br />

Dr. Nikolaus Schneider<br />

Während manche Komponistenjubiläen unausweichlich sind, weil die Jubilare auch<br />

jenseits ihrer Jahrestage landauf, landab gespielt werden, bot das 300. Todesjahr Dietrich<br />

Buxtehudes (1637–1707) Anlass, einen vielseitigen Komponisten, Interpreten und Improvisator<br />

des norddeutschen Barock zu entdecken.<br />

Durch die Anlage des Workshops wurde verdeutlicht, dass Improvisation, Komposition<br />

und Interpretation für Buxtehude und seine Zeitgenossen eine Einheit bildeten. Die<br />

schriftlich fixierten und tradierten Werke zeigen nur eine Facette des Improvisators,<br />

Virtuosen und Komponisten Buxtehude. Die Überraschungsmomente und die formale<br />

Kühnheit seines Stils können besser begriffen werden, wenn berücksichtigt wird, dass<br />

er in der Improvisation seine Grundlage hat. Im heutigen Konzertbetrieb wie auch in<br />

der musikalischen Ausbildung ist Interpretation und Improvisation meist ein getrenntes<br />

Geschäft. Diese der Spezialisierung geschuldete Trennung wurde durch das Konzept des<br />

Workshops aufgebrochen.<br />

Die beteiligten Stipendiatinnen und Stipendiaten der Musikerförderung des <strong>Cusanuswerk</strong>s<br />

befinden sich in einem Musikstudium, das in erster Linie Wert auf das Interpretieren<br />

schriftlicher Notentexte legt. In dieser Situation unternahmen sie das Wagnis,<br />

Konventionen ihrer musikalischen Ausbildung hinter sich zu lassen und frei musikalisch<br />

zu fantasieren. Jeder Teilnehmer war sowohl an mindestens einem Werk des barocken<br />

Repertoires als auch an einer Improvisation beteiligt. Die Improvisationen, die im zweiten<br />

Teil des Konzerts zur Aufführung kamen, hatten nicht das Ziel, Buxtehudes Stil zu<br />

imitieren, sie waren vielmehr eine Fahrt ins musikalisch Offene.<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer:<br />

Meike Albers (Sopran), Rebecca Ankenbrand (Klarinette), Alexandra Bartoi (Violine),<br />

Juliane Brandes (Violine), Mareike Braun (Mezzosopran), Dorothee Brunner (Violoncello),<br />

Elisabeth Deffaa (Fagott, Altflöte), Wolfgang Kick (Tonmeister), Daniel Kirchmann<br />

(Orgel), Maximilian Lika (Bass), Xenia Martin (Cembalo), Bernd Scharfenberger (Orgel),<br />

Lydia Schimmer (Orgel), David Steffens (Bass); Gäste des <strong>Cusanuswerk</strong>s: Ingeborg Bongartz<br />

(Sopran), Krzystof Krzyzanowski (Klarinette).<br />

66


C<br />

FACHSCHAFTSTAGUNGEN<br />

Im Berichtsjahr fanden 17 Fachschaftstagungen statt, die in Eigenverantwortung der<br />

Fachschaften bzw. ihrer Leitungen inhaltlich vorbereitet und organisatorisch durchgeführt<br />

wurden. Insgesamt nahmen 421 Personen teil, davon 255 Cusanerinnen und<br />

Cusaner sowie 166 Altcusanerinnen und Altcusaner. Von Inhalt und Verlauf berichten<br />

die nachfolgenden Texte, die in Eigenregie der jeweiligen Fachschaftsleiterinnen und<br />

Fachschaftsleiter verfasst wurden.<br />

Fachschaft Altertumswissenschaft<br />

Thema:<br />

Magie und Medizin in der Antike<br />

Zeit: 8. bis 11. November <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Jugendhaus St. Gottfried, Niddatal<br />

Teilnehmer/innen: 8<br />

Leitung:<br />

Clara Bernheim, Melanie Wurst<br />

Der Eröffnungsvortrag der Tagung „Medizin und Magie in der Antike“ von Herrn Prof. Dr.<br />

Fischer (Medizingeschichte) bot anhand verschiedener Quellen einen detaillierten Überblick<br />

und Einblick in die Geschichte der Medizin und Magie. Die dort teilweise bereits<br />

angeschnittenen Themen wurden in folgenden Vorträgen aufgegriffen:<br />

Prof. Dr. Hans-W. Fischer-Elfert (Ägyptologie)<br />

> Alles fauler Zauber? – Zum Zusammenhang von sog. Magie, Religion, Medizin, Recht<br />

und Literatur im Alten Ägypten<br />

Dr. Jürgen Riethmüller (Archäologie)<br />

> Heiligtümer und Kulte des Asklepios von den Anfängen bis in die Spätantike<br />

Dr. Dorothee Elm (Klassische Philologie)<br />

> Der Kult des „neuen Asklepios“ Glykon in Abonuteichos: Heilkult oder Scharlatanerie?<br />

Ruben Frankenstein (Judaistik)<br />

> Präventivmedizin – Reinheitsvorschriften im Judentum<br />

Ingo Schaaf (Klassische Philologie)<br />

> Magie und Medizin im hellenistischen Epos: Das Beispiel der „Couvade“ und Tibarenerexkurs<br />

in der Argonautika des Apollonios Rhodios<br />

Dr. Florian Steger (Medizingeschichte)<br />

> Das Erbe des Hippokrates – Medizinethische Konflikte und ihre Wurzeln<br />

Prof. DDr. Thomas Böhm (Theologie)<br />

> Jesus als Heiler – ein zeithistorisches Phänomen?<br />

67


Bildungsveranstaltungen<br />

Trotz der geringen Teilnehmerzahl (8 Personen) fanden dank dem längeren Verbleiben<br />

einzelner Referenten rege Diskussionen statt. Gestützt auf die Rückmeldung der Teilnehmer<br />

und Referenten können wir auf einen guten Verlauf der Tagung zurückblicken.<br />

Fachschaft Chemie/Biologie<br />

Thema:<br />

Zukunft der Landwirtschaft<br />

Zeit: 16. bis 20. Mai <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Bildungsstätte St. Martin, Germershausen<br />

Teilnehmer/innen: 46<br />

Leitung:<br />

Dr. Maika Gruber, Dr. Frank Haunert, Hermann-Josef Meyer,<br />

Dr. Corinna Morys-Wortmann<br />

Der Fokus der Tagung lag auf modernen Methoden und aktuellen technologischen<br />

Trends in der Landwirtschaft. Das Themenspektrum reichte von Pflanzenschutzmitteln<br />

über die Bioenergie bis hin zur Züchtung neuer Pflanzensorten mit Hilfe der Biotechnologie.<br />

Die größte Herausforderung für die Landwirtschaft ist es, in Zukunft die Versorgung<br />

der wachsenden Weltbevölkerung trotz stagnierender Ackerflächen sicherzustellen.<br />

Verschärft werden die Schwierigkeiten bei der Ernährung der Weltbevölkerung durch die<br />

zu Ende gehenden Vorräte an fossilen Energie- und Rohstoffquellen. Dies wird zu einer<br />

Konkurrenz zwischen Nahrungsmittelproduktion und der Erzeugung von nachwachsenden<br />

Rohstoffen führen.<br />

Experten gehen davon aus, dass die Produktivität in der Landwirtschaft in den nächsten<br />

40 Jahren verdoppelt werden muss, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden.<br />

Zu dieser Produktivitätssteigerung können Fortschritte bei der Düngung, beim Pflanzenschutz,<br />

bei der Bewässerung und anderen ackerbaulichen Maßnahmen, vor allem aber<br />

auch die Züchtung verbesserter Sorten beitragen. Dabei steht besonders die Züchtung<br />

mit Hilfe der Gentechnik im Zentrum der gesellschaftlichen Diskussion.<br />

Die Bedeutung der Landwirtschaft für die Produktion von Energiepflanzen wurde im<br />

Rahmen einer Exkursion zum Bioenergiedorf Jühnde behandelt. Auf lange Sicht könnte<br />

der Betrag von Biomasse auf zehn Prozent an der deutschen Stromversorgung und auf<br />

20 Prozent der Wärmebereitstellung steigen. Als Beispiel für den Ökolandbau wurde<br />

anschließend ein Bio-Bauernhof besichtigt.<br />

Den Schwerpunkt der Tagung bildete die Diskussion über die Anwendung gentechnischer<br />

Methoden in der Pflanzenzucht, die so genannte Grüne Gentechnik. Diese Technologie<br />

bietet völlig neue Möglichkeiten. So können etwa Pflanzen gezüchtet werden,<br />

die sich selber vor Schädlingen oder vor Dürre schützen. Dies ermöglicht es, mit weniger<br />

chemischen Pflanzenschutzmitteln oder ohne Bewässerung auszukommen. Gentechnisch<br />

veränderte Pflanzen müssen umfangreiche Sicherheitsbewertungen durchlaufen,<br />

um in Europa zugelassen zu werden.<br />

68


Es ist außerordentlich schwierig, der Bevölkerung mögliche Vorteile der Grünen Gentechnik<br />

zu vermitteln. Dies liegt vor allem daran, dass die derzeit auf dem Markt befindlichen<br />

gentechnisch veränderten Pflanzen vor allem den Landwirten nützen. Momentan<br />

werden neue Sorten mit einem unmittelbaren Nutzen für den Verbraucher entwickelt,<br />

die beispielsweise gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe wie Omega-3-Fettsäuren enthalten.<br />

Fehlender Verbrauchernutzen bei als unkalkulierbar wahrgenommenen Risiken<br />

führt zu einer ablehnenden Haltung in weiten Teilen Europas. Interessanterweise ist<br />

die Einstellung von Verbrauchern zur grünen Gentechnik vollständig resistent gegenüber<br />

kommunikativer Einflussnahme. Jeder Versuch, für ein „besseres Verständnis“ der<br />

Gentechnik zu werben, kann vom Verbraucher leicht als Angriff auf sein persönliches<br />

Werte-System gedeutet werden.<br />

In der diesjährigen Fachschaftstagung Chemie/Biologie wurde ein Bogen gespannt von<br />

heutigem, eher klassischem Pflanzenschutz, über konkrete Beispiele nachwachsender<br />

Energieversorgung und deren Verwendung bis hin zum Schwerpunkt der Tagung, der<br />

Grünen Gentechnik. Es ist gelungen, führende Vertreter aus Wissenschaft, Industrie und<br />

staatlichen Institutionen als Referenten zu gewinnen, die unterschiedliche Aspekte des<br />

Pflanzenschutzes und der Grünen Gentechnik beleuchteten. Besonders hervorzuheben<br />

sind die vielen hochinteressanten Diskussionen während und nach den Vorträgen, bzw.<br />

in den Abendstunden, die das große Interesse an dem Thema der Tagung bei den Teilnehmern<br />

belegen.<br />

C<br />

Fachschaft Geschichte<br />

Thema: New Institutional Economics oder vom Zählen und Messen –<br />

Von den Herausforderungen der Wirtschaftsgeschichte<br />

Zeit: 18. bis 21. Januar <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Kloster Helfta, Eisleben<br />

Teilnehmer/innen: 9<br />

Leitung:<br />

Dr. Andreas Frings, Daniel Legutke, Barbara Reitinger<br />

Die Omnipräsenz ökonomischer Themen und Erklärungsansätze im öffentlichen Diskurs<br />

steht im eklatanten Widerspruch mit der weitgehenden Ignoranz gegenüber diesen<br />

Themen in der Historikerzunft.. Dort gelten gegenwärtig Konzepte einer „New Economic<br />

History“ oder der „New Institutional Economics“ als bedeutend weniger attraktiv als<br />

mentalitäts-, kultur- oder kommunikationsgeschichtliche Ansätze.<br />

Der einführende Vortrag von PD Dr. Mark Spoerer (Hohenheim) gab eine Übersicht<br />

über die unterschiedlichen Ausrichtungen der Wirtschaftsgeschichte an deutschen<br />

Universitäten. PD Dr. Oliver Volkert (Berlin) lieferte ein anschauliches Praxisbeispiel für<br />

Fragestellung und Vorgehen der Neuen Institutionenökonomie: Er beschäftigte sich mit<br />

Geld- und Finanzmärkten im Alten Reich des 14. – 16. Jahrhunderts. Geldstabilität wurde<br />

zunehmend durch Übertragung der Münzprägung an die Städte erzeugt. Reputation<br />

und Institution sind Schlüsselkategorien zum Verständnis dieser Vorgänge. Die weiter-<br />

69


Bildungsveranstaltungen<br />

gehende Frage, wie sich diese Prozesse auf die Integration der „zwischenstädtischen“<br />

Finanzmärkte auswirken, wurde im zweiten Teil behandelt. Volkert kam zu dem Ergebnis,<br />

dass das Vertrauen in den Geldwert tatsächlich größer war, wenn die Geldpolitik<br />

autonomen Instanzen übertragen wurde. Sein Vortrag zeigte klar die Möglichkeiten und<br />

Grenzen der komplexen statistischen Methoden der Institutionenökonomie. Stärker kulturgeschichtlich<br />

ausgerichtet war der Vortrag von Dr. Christian Wieland (Freiburg), der<br />

aus dem Wirtschaftshandeln römischer Kardinäle mentale Dispositionen des höchsten<br />

Adels im barocken Rom entfalten konnte. Dr. Michael Hollmanns vom Bundesarchiv in<br />

Koblenz warb für die Erforschung der Bestände seines Hauses, die reiches Material zur<br />

Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik bergen.<br />

Der abschließende Vortrag von Dr. Anrdeas Frings griff vor allem die die gesamte Tagung<br />

dominierende Frage der „Rationalität der individuellen Wahl“ auf. Frings stellte ein<br />

soziologisches Konzept der rational-choice vor, dessen Ziel eine theoretisch Verbindung<br />

von Mikro- und Makro-Ebene ist und welches die soziale Situation individueller Akteure<br />

stärker einzubinden sucht. Bereits in das Konzept inbegriffen ist die jeweilige subjektive<br />

Aneignung der Situation, die das daraus abgeleitete Handeln prägt. Stärker als etwa<br />

der Neoinstitutionalismus wird hier die Rationalität des homo oecomonicus selbst zum<br />

Explanandum. Am Abschluss stand das Kamingespräch mit Dr. Ulrich Bindseil, einem<br />

Risikomanager der EZB in Frankfurt. Begrifflich gestärkt durch die vorhergehenden Vorträge<br />

war es spannend, im Gespräch vor allem, zu den geldpolitischen Aufgaben der EZB<br />

und ihren theoretischen Voraussetzungen zu erfahren.<br />

Fachschaft Globale Zusammenarbeit<br />

Thema:<br />

Möglichkeiten und Grenzen des interkulturellen Dialogs<br />

Zeit: 1. bis 4. November <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

St. Michaels-Heim, Berlin<br />

Teilnehmer/innen: 20<br />

Leitung:<br />

Carolina Bräunlein, Caroline Mangold, Stephan Lanzinger<br />

PAPST CONTRA MOHAMMED? Vor allem seit 9/11 sind immer wieder Konflikte in den<br />

Schlagzeilen, die mit religiösen bzw. kulturellen Unterschieden begründet werden. Um<br />

einer self-fullfilling prophecy vom Clash of Civilizations vorzubeugen, wird häufig die<br />

Forderung nach interkulturellem Dialog laut. Wir interessierten uns für die Möglichkeiten<br />

und Grenzen dieses Dialogs. So wurde diskutiert, ob Menschenrechte und Demokratie als<br />

universelle Kategorien oder westlicher Kulturimperialismus zu verstehen sind. Referenten<br />

aus den zuständigen Stellen des Auswärtigen Amtes und des BAMF stellten ihre Dialogbemühungen<br />

mit Muslimen vor. Diese Reflexionen wurden mit praktischen Erfahrungen bei<br />

einem Moscheebesuch und einem interkulturellen Training ergänzt. Abgerundet wurde<br />

die Tagung mit einer spannenden Podiumsdiskussion, an der neben einem Öffentlichkeitsreferenten<br />

der Berliner Moscheen eine Islamkritikerin und der Generalsekretär der Alevitischen<br />

Gemeinde Deutschland teilnahmen, die auch Mitglieder der Islamkonferenz sind.<br />

70


C<br />

Fachschaft Ingenieurwissenschaften<br />

Thema:<br />

Freizeittechnik<br />

Zeit: 29. September bis 3. Oktober <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Tagungshaus Michaelsberg, Cleebronn<br />

Teilnehmer/innen: 20<br />

Leitung:<br />

Felix Fritz, Martina M. Maier<br />

Die Fachschaftstagung beschäftigte sich mit verschiedenen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung<br />

und der Rolle, die Technik dabei spielt. Das Thema Vergnügungsparks und<br />

Achterbahnen wurde zum einen mit einer Exkursion zu einem Freizeitpark mit Führung<br />

hinter den Kulissen beleuchtet, und zum anderen mit einem Vortrag eines Fahrgeschäfteherstellers<br />

vertieft. Technische Spielwaren, wie Modelleisenbahnen und Fischertechnik,<br />

sowie der Entstehungsprozess von Spielen allgemein waren ein zweiter Schwerpunkt.<br />

Herr Prof. Naumann von der TU Chemnitz entwickelte ein Bild des Zusammenhangs<br />

vom Spieltrieb in der Jugendzeit und späteren technischen Erfindungen und belegte dies<br />

beispielhaft am Lebenslauf von Konrad Zuse. Den technischen Aufwand für eine kulturell<br />

anspruchsvolle Abendgestaltung konnten wir bei der Führung durch die Haustechnik<br />

der Stuttgarter Staatsoper begutachten. Der Abschlussvortrag beschäftigte sich mit der<br />

RFID-Technologie, die immer mehr Felder des täglichen Lebens, wie beispielsweise das<br />

Ausleihsystem von Bibliotheken, erobert.<br />

Fachschaft Jura<br />

Thema: Die Unabhängigkeit des Richters –<br />

Richterliche Entscheidungsfindung in den Blick genommen<br />

Zeit: 1. bis 4. November <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Bistumshaus Speyer<br />

Teilnehmer/innen: 51<br />

Leitung:<br />

Stefanie Holzwarth, Ulrich Lambrecht, Sebastian Schalk,<br />

Annette Späth, Eva Zech<br />

Die diesjährige Jahrestagung der Fachschaft Jura fand vom 1. bis 4. November <strong>2007</strong> in<br />

Speyer statt. In einem interdisziplinären Programm wurde das Thema „Die Unabhängigkeit<br />

des Richters: Richterliche Entscheidungsfindung in den Blick genommen“ vielfältig<br />

referiert und mit rund 50 Teilnehmern diskutiert.<br />

Neben grundsätzlich methodischen Erwägungen wurden zu Beginn der Tagung der<br />

Zeitgeist und seine Bedeutung für die richterliche Rechtsfindung erörtert. In den darauf<br />

folgenden Tagen wurden vielfältige Aspekte und Einflussfaktoren der richterlichen Unabhängigkeit<br />

betrachtet. Insbesondere psychologische Momente führen dazu, dass die<br />

Unabhängigkeit des Richters in der Realität in Frage zu stellen ist. Studien wiesen nach,<br />

dass ein Rechtsfall von Richter zu Richter unterschiedlich beurteilt wird und somit recht-<br />

71


Bildungsveranstaltungen<br />

lich anders gelöst wird. Ebenso neigen Richter dazu, die Leidensphase des Opfers nicht,<br />

wie eigentlich zu erwarten ist, normativ zu werten, sondern häufig die Bewertung des<br />

Opfers zu übernehmen. Neben diesen psychologischen Effekten wirken teilweise recht<br />

banale Umstände auf die richterliche Unabhängigkeit ein. Im Bereich der Frage nach<br />

der Notwendigkeit einer psychiatrischen Begutachtung angeklagter Straftäter lässt sich<br />

nachweisen, dass universitätsnahe Gerichte häufiger eine Begutachtung anordnen.<br />

Die Unabhängigkeit des Richters unterliegt in Zeiten der zunehmenden Medialisierung<br />

spezifischen Gefahren, so dass auch das Spannungsfeld zwischen richterlicher Unabhängigkeit<br />

und Medienberichterstattung aufgezeigt wurde. Dabei verändern digitale<br />

Medien die klassische Vorstellung der Rechtsquelle und führen zu einer neuen Medienkonstellation<br />

des Rechtes. Im Strafprozess wird zur Zeit darum gerungen den sogn. Deal,<br />

d.h. Absprachen im Strafprozess, in der Strafprozessordnung festzuschreiben. Diese<br />

Entwicklungen waren der Anlass, den Deal im Strafprozess auch auf der Tagung zu diskutieren.<br />

Die Tagung sollte zudem ein Forum sein, mit Praktikern die Fragen rund um die<br />

richterliche Unabhängigkeit zu erörtern. Dazu erklärte sich der Vorsitzende Richter der<br />

ersten Strafkammer des Landgerichtes Saarbrücken Ulrich Chudoba bereit. Als Vorsitzender<br />

Richter im Pascal-Prozess, einem Verfahren, das bundesweit für Aufsehen sorgte,<br />

zeigte er in einem sehr persönlichen und selbstkritischen Vortrag die vielfältigen Einflüsse<br />

der Medien insbesondere hinsichtlich der Verhandlungsführung auf. Ferner berichtete<br />

er, wie die Medien vereinzelt versucht haben, die Beweiswürdigung und die Strafzumessung<br />

im konkreten Fall zu beeinflussen. Ein spannender Erfahrungsbericht und eine ganz<br />

offene Diskussion mit dem Vizepräsidenten des Bundesverfassungsgerichtes, Prof. Dr.<br />

Dr. h.c. mult Winfried Hassemer, beendeten eindrucksvoll die Tagung.<br />

Die Tagung zeigte einmal mehr, dass auf cusanische Tugenden Verlass ist. Kurzfristig<br />

erklärten sich einige Tagungsteilnehmer, die selbst als Richter oder Staatsanwalt tätig<br />

sind, mit uns gemeinsam die Tagung zu reflektieren, eigene Erfahrungen zu ergänzen<br />

und noch offen gebliebene Fragen zu beantworten.<br />

Fachschaft Kunst<br />

Thema:<br />

I can’t get no… Keine Kultur ohne Radikales und Obszönes<br />

Zeit: 2. bis 6. Mai <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Jugendherberge, Wien<br />

Teilnehmer/innen: 30<br />

Leitung:<br />

Nikolaus Frinke, Johannes Landstorfer, Isabella Villanueva Breulmann<br />

In Wien sollte dieses Jahr die Fachschaftstagung stattfinden, da diese Stadt eine Tradition<br />

des Obszönen und Unterschwelligen, aber auch der radikalen Ideen zu haben scheint.<br />

Nicht zuletzt in den 1970er Jahren zeigte sich das im Wiener Aktionismus, der bis heute<br />

nicht nur Wiener Künstler beeinflusst. Auch ins Stadtbild haben sich diese Extreme<br />

eingeschrieben, sei es nun als maßloser historischer Pomp zum Ende der Kaiserzeit oder<br />

damals gleichfalls als formenarm nakt und daher obszön geschmähter Jugendstil.<br />

72


Wie man bereits an dieser Streitfrage aus der Geschichte erkennen kann, müssen<br />

„radikal“ und „obszön“ als abstrakte Begriffe erst mit Bedeutung erfüllt werden. Diese<br />

Setzung kann je nach ideeller Richtung, Zeitstimmung und Kulturkreis, die im Verlauf<br />

der Tagung exemplarisch untersucht wurden, völlig unterschiedlich ausfallen, so dass als<br />

eine der Erkenntnisse blieb: Radikales und Obszönes (als solches) gibt es nicht.<br />

C<br />

Fachschaft Mathematik/Informatik<br />

Thema:<br />

Straßen, Staus und schnelle Züge:<br />

Mathematische Aspekte der Verkehrsdynamik<br />

Zeit: 16. bis 20. Mai <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Bildungs- und Ferienstätte Eichsfeld, Uder<br />

Teilnehmer/innen: 31<br />

Leitung:<br />

Thorsten Eßeling, Prof. Dr. Dr. Georg Hoever, Hendrik Lens<br />

Jeder hat schon mal im Stau gestanden oder bei der Bahn den Anschlusszug verpasst<br />

und dabei gedacht: „Muss das sein? Kann man das nicht intelligenter lösen?“. Die Fachschaftstagung<br />

hat sich mit den Gründen und der mathematischen Beschreibung von<br />

Staus, mit den algorithmischen und optimierungstechnischen Aspekten bei der Fahrplangestaltung<br />

und mit ähnlichen Themen auseinandergesetzt.<br />

Als Hauptreferent führte Herr Prof. Rolf Möhring (TU Berlin) in die diskrete Mathematik<br />

ein und ging auf Anwendungen im Bereich Routenplanung, Fahrplanoptimierung und in<br />

der Logistik ein. Dr. Klaus Nökel (ptv, Karlsruhe) gab einen Einblick in die praktischen Probleme<br />

und Algorithmen zur Berechnung von Verkehrsaufkommen. Dr. Wolfgang Weinhold<br />

(Deutsche Bahn, Frankfurt) erläuterte, wie bei der Bahn aus solchen Verkehrsdaten<br />

eine Planung des Fernverkehrs abgeleitet wird. Dr. Tobias Kretz (Uni Duisburg-Essen)<br />

erklärte das Nagel-Schreckenberg-Model zur Simulation von Verkehrsflüssen und übertrug<br />

es auf Fußgängersimulation, und Dr. Heiko Schilling (TomTom, Berlin) beschrieb die<br />

verwendeten beschleunigten Routingalgorithmen in kommerziellen Navigationsgeräten.<br />

Damit gelang ein interessanter und vielseitiger Einblick in die Problematik, Verkehr<br />

zu planen, und in die dazu benutzten mathematischen und algorithmischen Methoden.<br />

Die guten räumlichen Gegebenheiten in der Bildungsstätte Eichsfeld in Uder trugen mit<br />

zum guten Gelingen der Veranstaltung bei.<br />

73


Bildungsveranstaltungen<br />

Fachschaft Medizin<br />

Thema: Ärzte für die Welt –<br />

Tropenmedizin und Entwicklungszusammenarbeit<br />

Zeit: 17. bis 20. Mai <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Arbeitnehmerbildungsstätte Benediktushöhe, Zellingen-Retzbach<br />

Teilnehmer/innen: 35<br />

Leitung:<br />

Jana Herholz, Miriam Rubens, Annette Steffers,<br />

Dr. Christina Westhoff<br />

Nach einer Vorstellungsrunde führte uns Steffen Geuß als Repräsentant von „Ärzte ohne<br />

Grenzen“ (MSF) am Donnerstagabend in die Thematik ein. Neben der Vorstellung von<br />

MSF berichtete er von seinem 6-monatigen Einsatz im Sudan im Rahmen eines länger<br />

angelegten Programms zur Versorgung von Flüchtlingen. Er vermittelte einen anschaulichen<br />

Eindruck der Arbeitsweise von MSF und der Probleme, die sich in einem Bürgerkriegsgebiet<br />

für die medizinische Arbeit stellen.<br />

Den Freitag verbrachten wir in und mit dem Missionsärztlichen Institut (MI) in Würzburg.<br />

Hier standen die Besichtigung der hochmodernen Sonderisolierstation in der<br />

Missionsärztlichen Klinik, die Vorführung einfachster Untersuchungsmethoden im Labor<br />

sowie Vorträge u.a. zur Arbeit des MI und zur medizinischen Versorgung von Flüchtlingen<br />

und Migranten in Deutschland auf dem Programm, letzteres für alle ein neuer und<br />

aufrüttelnder Aspekt.<br />

Für Samstag konnten wir die Herren Professoren Hans Jochen Diesfeld und Rolf Korte<br />

als Vortragende gewinnen. Beide beeindruckten durch einen reichhaltigen Erfahrungsschatz<br />

aus jahrzehntelanger Tätigkeit. Sie beleuchteten verschiedene Aspekte der Geschichte<br />

und Gegenwart von Public Health und Entwicklungszusammenarbeit: einerseits<br />

als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, andererseits die Organisation und Arbeitsweise<br />

internationaler Organisationen. In einer abschließenden Diskussionsrunde gingen beide<br />

Referenten gemeinsam auf Fragen und Problempunkte der Entwicklungszusammenarbeit<br />

ein.<br />

Abends sprach PD Walter Bruchhausen, Altcusaner, über seine persönlichen Erfahrungen<br />

als Koordinator für die Malteser in Aceh/ Indonesien nach dem Tsunami 2005. Dabei<br />

schilderte er eindrücklich groteske Auswüchse der medial angefachten Hilfsbereitschaft<br />

und verdeutlichte die Notwendigkeit von auf die lokalen Bedürfnisse und Gegebenheiten<br />

angepasster internationaler Hilfe.<br />

Am Sonntagvormittag sprach PD Bruchhausen ein zweites Mal über Medizin unter einfachen<br />

Bedingungen.<br />

74


C<br />

Fachschaft Musik<br />

Thema: Musik entsteht im Kopf –<br />

zur physischen und psychischen Wahrnehmung<br />

Zeit: 19. bis 21. Oktober <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Evangelische Jugendbildungsstätte „Weißer Hirsch“, Dresden<br />

Teilnehmer/innen: 32<br />

Leitung:<br />

Rebecca Ankenbrand, Christoph Pollak, Magnus Schriefl,<br />

Monika Schwerhoff<br />

Im Einführungsvortrag erklärte Prof. Dr. Peer Abilgaard (Köln, Facharzt für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie, Sänger und Musikpädagoge), wie akustische Schwingungen im<br />

Ohr umgewandelt werden und als elektrische Impulse ins Gehirn gelangen. Obwohl die<br />

Vorgänge im Ohr sehr komplex ablaufen, betonte er, dass es erst die „Rechenleistung“<br />

des Gehirns ist, die uns befähigt zu hören.<br />

Am nächsten Morgen diskutierte Dr. Oliver Grewe (Mitarbeiter im Institut für Musikphysiologie<br />

und Musikermedizin Hannover) mit uns die Frage, ob durch Musik ausgelöste<br />

„Chills“ (Gänsehaut, Schauer über den Rücken) an starke kognitive Prozesse gekoppelt<br />

sind oder einfach nur Reflexreaktionen sind.<br />

Ulrich Bohnefeld (Film-/Videoproduzent) baute für den Nachmittag seine selbst entworfene<br />

Klangpyramide auf und gab uns so die Möglichkeit, auf einer nicht kognitiven Ebene<br />

den fünf Elementen zu lauschen.<br />

Im Einklang mit uns selbst gingen wir anschließend in die Semperoper zu Richard Wagners<br />

Sechs-Stunden-Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ in Dresdner Starbesetzung.<br />

Nach einer leider etwas feuchten, aber interessanten und kritischen Stadtführung von<br />

Kornél Magvas (Altcusaner) stellte uns Prof. Wilfried Gruhn, Gründer des Gordon Instituts<br />

für frühkindliches Musiklernen, sein Projekt „Kindliche Lernwelt Musik“ vor und ging<br />

dabei nochmals auf die neurobiologischen Grundlagen des (frühen) Musiklernens und<br />

der Musikwahrnehmung unter Einbeziehung der aktuellen Forschung ein.w<br />

Fachschaft Neuphilologie<br />

Thema:<br />

Performanz – nur ein Modewort?!<br />

Zeit: 26. bis 28. Oktober <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Margarete Ruckmich Haus, Freiburg<br />

Teilnehmer/innen: 12<br />

Leitung:<br />

Monika Mann, Daniela Wehrstein, Nikola Wiegeler<br />

Basisarbeit aus der Multiperspektive. Aus dem Blickwinkel verschiedener neuphilologischer<br />

Disziplinen haben wir uns mit den Begriffen Performanz und Performativität, mit<br />

75


Bildungsveranstaltungen<br />

den Möglichkeiten und Grenzen ihrer Anwendbarkeit auseinandergesetzt.<br />

Mit dem linguistischen Beitrag „ ‚Performativität’ und ‚Performanz’: Zur kulturwissenschaftlichen<br />

Karriere von zwei sprachphilosophischen und sprachwissenschaftlichen<br />

Begriffen“ von Prof. Dr. Ekkehard König, Anglist aus Berlin, begann die Tagung mit einem<br />

allgemeinen Überblick über die Begriffsgeschichte und mündete schließlich in die Frage:<br />

Ist Performativität als „Perspektive“ oder als „Kraft“ zu sehen? Oder eventuell als keines<br />

von beidem?<br />

In Anschluss daran kam es mit den Aspekten „Inskription“ und „Iteration“ zu einer Erweiterung<br />

dieser Fragestellung „à la Derrida“. Glenn Patten, Mitarbeiter am Lehrstuhl für<br />

klassische Philologie in Heidelberg, stellte mit Performanz und Dekonstruktion Derridas<br />

Austinlektüre vor. Herr Patten thematisierte dabei dessen Ablehnung bzw. das Hinterfragen<br />

des austinschen Performanzbegriffes. Er machte zudem deutlich, dass die performative<br />

Kraft nach Derrida eher in der Kraft der différance besteht und es das performative<br />

Ereignis eines „ersten Mals“ nach dessen Vorstellung nicht gibt.<br />

Nach den zwei theoretischen Vorträgen verortete Gabriele Flemming, Mediävistin aus<br />

Konstanz und Altcusanerin, den Begriff der Performanz in dem Gesamtkonzept ihrer<br />

Dissertation. Dreh- und Angelpunkt ihrer mit zahlreichen Bildbeiträgen illustrierten<br />

Präsentation „Das geistliche Spiel zwischen Liturgie und Drama. Untersuchung zu den<br />

liturgischen Sonderriten am Konstanzer Münster“ war das Verständnis der Liturgie als<br />

performativer Vergegenwärtigung der Heilsgeschichte.<br />

Die Münsteraner Germanistin Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf leitete den Workshop<br />

zum Thema „Judith Butler: Performativität und Politik“. Leitfragen der gemeinsamen<br />

Textarbeit waren „Wie gebraucht Butler Performativität?“, „Was heißt Performativität<br />

des Geschlechts?“ und „Was bedeutet eine Politik des Performativen?“ Hier wurde aus<br />

gendertheoretischer Perspektive deutlich, wie über performative Akte Geschlechtsidentität<br />

konstituiert, genauso aber auch „verschoben“ werden kann.<br />

Um die „Performanz“ nicht nur theoretisch zu erörtern, sondern auch praktisch zu erfahren,<br />

stand Henrik Ibsens Schauspiel Peer Gynt mit der Bühnenmusik von Edvard Grieg auf<br />

dem Abendprogramm. Die Inszenierung für Schauspieler, Sänger, Puppen, Chor und Orchester<br />

gab uns einigen Diskussionsstoff, gerade auch hinsichtlich des Tagungsthemas.<br />

Den „rhetorischen“ Abschluss bildete der Vortrag von Prof. Dr. Joachim Knape, Lehrstuhlinhaber<br />

der Allgemeinen Rhetorik in Tübingen. In seinem Beitrag zu Rhetorik, Medien<br />

und Performanz war er – nunmehr aus der Sicht seiner Disziplin – um Begriffsklärung<br />

bemüht und erweiterte das (chomskysche) Paar der Kompetenz und Performanz zur<br />

rhetorischen Trias von Kompetenz, Praxis und Performanz.<br />

Sei es Perspektive, sei es Kraft – es bleibt abzuwarten, wie weit der begriffliche Bogen<br />

der zur Performativität gewordenen Performanz sich in Zukunft spannen lässt, ohne an<br />

floskelhafter Allgemeingültigkeit zu zerreißen.<br />

76


C<br />

Fachschaft Pädagogik<br />

Thema:<br />

Hören – Zuhören<br />

Zeit: 27. April bis 1. Mai <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Jugendgästehaus, Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

Teilnehmer/innen: 17<br />

Leitung:<br />

Hedwig Hanner, Katharina Mamat, Bernadett Wessela<br />

Hören und Zuhören werden in unserer Gesellschaft als ganz selbstverständliche Grundfertigkeiten<br />

vorausgesetzt und ihre Bedeutung sowohl für funktionierende zwischenmenschliche<br />

Beziehungen als auch für schulische Lernprozesse stark vernachlässigt. Ziel<br />

der Tagung war es deshalb, gerade diesen verkannten Fähigkeiten Raum zu geben und<br />

einmal ganz Ohr zu sein. Um die Breite der möglichen Klänge, die Sensibilität unseres<br />

Gehörs und auch die Bedeutung bestimmter Geräusche für den Menschen zu erkunden,<br />

ließen wir eingangs die verschiedensten Klangproben (teure vs. billigere Autotür, Kunststoffgeige<br />

vs. Stradivari etc.) auf uns wirken (Dr. Friedrich Blutner, Geyer).<br />

Besonders in der Schule kommt dem guten Zuhören als Basis des Lernens eine wichtige<br />

Rolle zu. Neuere Forschungen beschäftigen sich mit der Akustik in Klassenräumen und<br />

ihrer Bedeutung für die Leistungen der Schüler (Dr. Maria Klatte, Universität Oldenburg)<br />

oder auch mit den Möglichkeiten der Schulung des Gehörs bei Kindern (Dr. Mechthild<br />

Hagen, LMU München). Doch Zuhören und Sprechen sind nur schwer voneinander trennbar.<br />

Worauf sollte man also beim guten Sprechen achten, um dem Hörer das Zuhören<br />

zu erleichtern? Viele nützliche Tipps dazu gab es aus der Sprechwissenschaft (Dr. Marita<br />

Pabst-Weinschenk, Universität Düsseldorf).<br />

Sehr praxisnah erleben konnten wir auch die Theorie der „Emotionalen Kompetenz“<br />

(Hartmut Oberdieck, Klinik Bad Grönenbach), die sich auf dem Schnittpunkt zwischen<br />

Zuhören und Kommunikation ansiedelt und dazu ermutigt, Anerkennung oder auch<br />

Gefühle und Intuitionen offen und ehrlich auszusprechen und auch anzunehmen. Insgesamt<br />

war es eine sehr lebensnahe Tagung mit vielen kompetenten Sprechern und Zuhörern.<br />

Fachschaft Philosophie<br />

Thema:<br />

Hat Philosophie Methode?<br />

Zeit: 25. bis 28. Januar <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

St. Johannes Haus, Cottbus<br />

Teilnehmer/innen: 11<br />

Leitung:<br />

Magdalena Hoffmann, Burkhard Reis,<br />

José Maria Sánchez de León, Enrico Sperfeld<br />

Hat Philosophie Methode? Dr. Anke Thyen (Ludwigsburg) beschrieb im Eröffnungsvortrag<br />

die Methoden des Philosophierens als „reflexive Experimente des Denkens zur<br />

77


Bildungsveranstaltungen<br />

Modellierung möglicher Orientierungen“. In den Workshops und Vorträgen von Prof.<br />

Dr. Dieter Schönecker (Siegen) über philosophische Textlektüre, Prof. Dr. Daniel Cohnitz<br />

(Tartu, Estland) über Gedankenexperimente und Dr. Rolf Geiger (Tübingen) über den<br />

Platonischen Dialog wurde deutlich, welches methodische Potential verschiedene philosophische<br />

Herangehensweisen besitzen. Auf einer an eine Polarexpedition erinnernden<br />

winterlichen Tagebauwanderung machte sich die Fachschaft mit den raumplanerischen<br />

Herausforderungen der Region Cottbus vertraut.<br />

Fachschaft Physik<br />

Thema: Medizinische Physik –<br />

die heilsame Wirkung von Technologie und Theorie<br />

Zeit: 11. bis 14. Oktober <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

St. Michaelsheim, Berlin<br />

Teilnehmer/innen: 24<br />

Leitung:<br />

Mercedes Hannelore Frank, Max Hoffmann,<br />

Kathrin Lange, Daniela Rupp<br />

Als Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für medizinische Physik (DGMP) führte uns<br />

Frau Dr. Ziegler von der LMU München mit einem Übersichtsvortrag über modernste<br />

bildgebende Verfahren in das Thema der medizinischen Physik ein. In seinem Vortrag<br />

über die Entwicklung eines neuartigen Hirnschrittmachers zeigte uns Herr Prof. Dr. Tass<br />

vom Forschungszentrum Jülich der Helmholtzgesellschaft in überwältigenden Bildern<br />

und Filmen, wie Parkinson-Patienten durch modulierte elektrische Pulse aus totaler<br />

Erstarrung oder durch Tremor, unfähig ein Glas Wasser einzuschenken, ihre Körperbeherrschung<br />

wiedererlangten. Herr Dr. Harscher von der Firma Retina Implant berichtete<br />

von ersten klinischen Erfahrungen mit einem Netzhaut-Chip, der vollständig erblindeten<br />

Patienten einfache Seheindrücke ermöglicht.<br />

Herr Dr. Helfmann von der Firma Laser-Medizin-Technik Berlin (LMTB) stellte verschiedenste<br />

Anwendungsgebiete von Lasern in der Medizin vor, die von optischen Messmethoden<br />

zur Ermittlung der Qualität von Blutkonserven bis zur thermischen Zerstörung<br />

von Tumoren durch IR-Laser reichten. Auf der Exkursion zum Hahn-Meitner-Institut<br />

(HMI) wurde das Thema der Krebstherapie weiter vertieft. Wir erfuhren von Frau Dr.<br />

Denker von der nichtinvasiven Augentumorbehandlung durch Protonenbeschuss, die für<br />

das umliegende Gewebe derart schonend ist, dass das Auge und in der Regel auch die<br />

Sehfähigkeit erhalten bleiben. Den Abschlussvortrag hielt Herr Prof. Dr. Hartmann vom<br />

Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Er zeigte uns, wie die enge Zusammenarbeit<br />

von Medizinern und Physikern bei Bildgebung, Bestrahlungsplanung, Patientenpositionierung<br />

sowie Entwicklung und Einsatz von neuen Bestrahlungstechniken die<br />

Chancen auf Heilung deutlich erhöht.<br />

78


C<br />

Fachschaft Psychologie<br />

Thema:<br />

Psychologie und Ethnologie im Dialog<br />

Zeit: 8. bis 11. November <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Haus Venusberg, Bonn<br />

Teilnehmer/innen: 11<br />

Leitung:<br />

Maria Balfer, Christine Keller<br />

Die Tagung wurde eingeleitet mit einem Vortrag zu „Methoden und Theorien der praktischen<br />

Ethnopsychologie“ (Dr. Alexander Loch). Diese eher praxisorientierte Einführung<br />

wurde von Frau Hunger (Dipl. Psych.) ergänzt, die eine „Einführung in die Ethnologie für<br />

Psychologen“ gab und stärker mögliche Forschungsansätze im ethnopsychologschen<br />

Grenzbereich fokussierte. Herr Hilscher (Dipl. Psych.) berichtete sehr anschaulich aus<br />

seiner praktischen Arbeit als Diagnostiker, Therapeut und Trainer im Mental Health Projekt<br />

von „Ärzte ohne Grenzen“ in Kaschmir. Der Tag wurde beschlossen mit einem Training von<br />

Herrn Hößler (Dipl. Psych.), in welchem es die Möglichkeit zur Reflexion und praktischen<br />

Erfahrung alltagsnaher, interkultureller Kommunikationssituationen gab. Aus der transkulturellen<br />

Psychiatrie gab es den Vortrag Prof. Dr. Littlewoods zur Universalität psychischer<br />

Störungen und der speziellen Situation von Migranten im Gesundheitssystem. Vertieft<br />

wurde das Thema durch zwei gefilmte Fallbeispiele und eine anschließende Diskussion.<br />

Fachschaft Theologie<br />

Thema:<br />

Maria – Variationen über ein polyphones Thema<br />

Zeit: 15. bis 18. November <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Jugendherberge Erfurt<br />

Teilnehmer/innen: 9<br />

Leitung:<br />

Julia Brodersen, Katharina Müller, Stefan Zinsmeister<br />

Kaum eine andere weibliche Person hat in der Kultur- und Geistesgeschichte nachhaltiger<br />

gewirkt als die aus Nazareth stammende Frau, die einen Sohn gebar, der Christus genannt<br />

wird. Maria ist nicht nur eine Figur der Offenbarung, sondern auch eine Sinnfigur,<br />

wobei in der Geschichte unterschiedliche Facetten dieser Figurierung hervorgetreten<br />

sind, die sich in divergierenden theologischen Entwürfen, verschiedenen Denkfiguren<br />

sowie mannigfaltigen Medien ausgedrückt haben.<br />

Vom Neuen Testament ausgehend, legte die Systematikerin Frau Professorin Sabine<br />

Pemsel-Maier (Karlsruhe) mit einem biblischen Blick auf Maria das Fundament der Fachschaftstagung<br />

und ging diesen biblischen Spuren in der kirchlichen Tradition nach und<br />

konnte so aufschlussreich mariologische und christologische Dogmenbildung erläutern<br />

und zeigen, dass Maria, trotz vieler Gesichter in der Glaubensfigur den gemeinsamen<br />

Gesichtszug aufweist. Mit zahlreichen Hörbeispielen und detaillierten musikhistorischen<br />

Erklärungen eröffnete die Musikwissenschaftlerin Dr. Magda Marx-Weber (Hamburg) in<br />

79


Bildungsveranstaltungen<br />

einem Durchgang durch die Jahrhunderte den Blick auf Maria in der Musik. Dabei standen<br />

leise, expressive und pompöse Vertonungen des Stabat Maters, des „Salve Regina“,<br />

des „Ave Maria“ sowie der Lauretanischen Litanei im Mittelpunkt. Eine weitere Perspektive<br />

brachte Pastorin Christiane Eilrich (Jena) mit einer nicht alltäglichen protestantischen<br />

Sicht auf die Marienverehrung, bei der Kantaten von Johann Sebastian Bach sowie Luthers<br />

Predigtwerk einen Schwerpunkt bildeten. Den Standort Mariens im thüringischen<br />

Katholizismus verdeutlichte eine exzellente Führung im Erfurter Mariendom durch den<br />

Domküster Matthias Schmidt (Erfurt).<br />

Geklärt wurde in Erfurt vieles, dogmatisiert wurde nichts, aber der Blick geweitet, welche<br />

Perspektiven auf die Frau aus Nazaret möglich? möglich, nicht zwingend nötig ? sind.<br />

Fachschaft WISO<br />

Thema:<br />

Governance – auf der Suche nach dem optimalen Marktdesign<br />

Zeit: 1. bis 4. November <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

St. Michaels-Heim, Berlin<br />

Teilnehmer/innen: 33<br />

Leitung:<br />

Susanne Ebert, Meike Ferrari, Simone Hiller, Magdalena Stroka,<br />

Heinrich Tschochohei, Stefan Zimmermann<br />

Die 33 Teilnehmenden der WiSo-Fachschaftstagung <strong>2007</strong> beschäftigten sich vom 1. bis<br />

4. November <strong>2007</strong> in Berlin mit Fragen der gesellschaftlichen Steuerung, dabei insbesondere<br />

mit Aspekten des optimalen Marktdesigns. Eingangs der Tagung beleuchtete Tim<br />

Bartsch (Universität Tübingen) zunächst den Begriff der Governance aus politologischer<br />

Sicht. Am Beispiel des europäischen CO2-Emissionshandels zeigten dann in volkswirtschaft<br />

licher Perspektive Prof. Dr. Alfred Endres und Maik Hetmank (beide Fern-Universität Hagen)<br />

Wunsch und Wirklichkeit ökonomischer Handlungskonzepte. Später verglich Prof. Dr. Gert<br />

Brunekreeft (Jacobs University Bremen) Regulierungskonzepte von Energie- und Schienenwirtschaft.<br />

In der anschließenden öffentlichen Podiumsdiskussion diskutierten Joachim Fried<br />

(Deutsche Bahn AG), Andreas Schunk (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft),<br />

Cerstin Gammelin (Journalistin), Dr. Christian Growitsch und Dr. Henning Tegner (wissenschaftliche<br />

Berater) und Frau Dr. Henseler-Unger (Bundesnetzagentur) unter Moderation von<br />

Altcusaner Peter Dumont, inwieweit Netzwirtschaften einer Regulierung unterliegen sollten.<br />

Die dritte Säule der Fachschaftstagung fokussierte das einzelne Unternehmen. In diesem<br />

Kontext zeigte Prof. Dr. Karl-Martin Ehrhart (Universität Karlsruhe, Spieltheoretische<br />

Beratung takon) Anwendungsmöglichkeiten der Spiel- und Auktionstheorie. Praktische<br />

Aspekte konnten dann im Gespräch mit dem Unternehmensberater Daniel Stelter (BCG)<br />

diskutiert werden. Zum Abschluss der Tagung diskutierte Prof. Dr. Charles Blankart<br />

(Humboldt- Universität Berlin) am Beispiel des föderal organisierten Finanzausgleichs,<br />

inwieweit marktliche Strukturen zwischen Bundesländern in Bezug auf deren Verschuldungsverhalten<br />

etabliert werden könnten.<br />

80


Die Tagung wurde großzügig unterstützt von der Deutschen Bahn AG und der Boston<br />

Consulting Group. Auf diese Weise konnten ansprechende Veranstaltungsräumlichkeiten<br />

genutzt, ein Nachhaltigkeitskonzept implementiert, ein Sammelband angegangen<br />

und die Podiumsdiskussion ausgerichtet werden.<br />

C<br />

Freie Fachschaft<br />

Thema:<br />

Business of Art. Zum Verhältnis von Wirtschaft und Kunst<br />

Zeit: 15. bis 18. November <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

CVJM Jugendgästehaus, Berlin<br />

Teilnehmer/innen: 27<br />

Leitung:<br />

Nikolaus Förster, Frank Preller, Johanna Rosenbusch<br />

Die Tagung begann mit einer eindrucksvollen Präsentation der drei cusanischen Künstler<br />

Carola Keitel, Christoph Knecht und Paul Sochacki, die der Teilnehmergruppe Kunst zum<br />

Greifen nahe brachten. Anschließend folgte ein Tag der Exkursionen quer durch Berlin.<br />

Wir besuchten die renommierte Galerie „Contemporary Fine Arts“ in ihren neuen monumentalen<br />

Räumen gegenüber der Museumsinsel und ließen uns von der Direktorin Anne<br />

Schwarz in die (Un-)Tiefen des Kunstmarkts einführen. Ein Kunstverständnis der anderen<br />

Art konnten wir in den Treptowers der Allianz Zentrale kennen lernen, die mit zeitgenössischer<br />

Kunst ausgestattet ist. Besonders aufschlussreich war der Blick in ein Büro der<br />

Chefetage. Abgerundet wurde der Tag durch einen Besuch der Neuen Nationalgalerie und<br />

das Gespräch mit Katharina von Chlebowski, der Geschäftsführerin des Vereins der Freunde<br />

der Nationalgalerie und Organisatorin der berühmten MoMa-Ausstellung in Berlin.<br />

Am Samstag konnten wir den Künstler Henrik Schrat in seinem Atelier besuchen, der<br />

unter anderem die Frankfurter Börse mit Bonbon-Papieren dekoriert und die Wirtschaft<br />

zum Sujet seiner Kunstprojekte gemacht hat. Wolfgang Ullrich, Professor für Kunstwissenschaft<br />

und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, half uns<br />

schließlich, das in der Allianz Zentrale Gesehene zu deuten und erklärte uns, warum sich<br />

Unternehmer so gerne mit Kunst umgeben.<br />

So gestärkt stürzten wir uns am Sonntagmorgen in die Diskussion mit Isabelle Graw,<br />

Kunstkritikerin und Professorin für Kunsttheorie an der Städelschule Frankfurt, die uns<br />

erklärte, wie die Bedingungen des Marktes Künstler beeinflussen.<br />

Parallel zur Tagung entpuppten sich die Teilnehmer selbst als Künstler. Jeder füllte ein<br />

Rechteck auf einer bespannten Leinwand aus, so dass ein gemeinsames Kunstwerk entstand,<br />

das wir am Ende der Tagung unter den Cusanern versteigerten. Wir sind gespannt,<br />

wie sich der Preis des Bildes entwickelt, sollte es jemals auf den Sekundärmarkt gelangen.<br />

81


<strong>2007</strong><br />

Geistliches Programm


Paarexerzitien> 82 | Besinnungstage für Frauen> 83 | Einkehrtage für Altcusanerinnen und<br />

Altcusaner > 84 | Ostern <strong>2007</strong> > 84 | Familienexerzitien > 86 | Besinnungstage für Eltern mit<br />

Kindern > 87 | Besinnungstage über Fronleichnam > 88 | Lektüretage > 88 | Grundkurs Rhythmus –<br />

Atem – Bewegung > 89 | Einführung in Schweigeexerzitien > 90 | Einstieg in den Advent > 91<br />

D


Geistliches Programm<br />

GEISTLICHES PROGRAMM <strong>2007</strong><br />

Das geistliche Programm mit seinen unterschiedlichen Formen von Besinnungstagen<br />

und Exerzitien ist eine Einladung, sich Raum und Zeit zu nehmen für die Auseinandersetzung<br />

mit der eigenen Person, den tragenden Orientierungen des eigenen Lebens und<br />

dem, was für das eigene Leben Sinn bedeutet. Es ist auch ein Angebot, sich dem Dialog<br />

mit Gott auszusetzen, sich als Mensch seiner Botschaft, seinem Ruf zu stellen und offen<br />

und aufmerksam zu werden, für deren Auswirkungen auf das eigene Leben. Die besonderen<br />

Zeiten des Kirchenjahres, die Erfahrungen des Alltags, aber auch Umbruchsituationen<br />

im persönlichen Leben laden dazu ein oder fordern dazu heraus, innezuhalten und<br />

sich bewusst zu werden, dass der Mensch in Bezug zu etwas steht, das mehr und anders<br />

ist als er selbst.<br />

1. Kurs Paarexerzitien<br />

Thema:<br />

„Du sagen“ – eine geistliche Herausforderung<br />

Zeit: 19. bis 21. Januar <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Bildungshaus St. Michael, Tauberbischofsheim<br />

Teilnehmer/innen: 10<br />

Leitung:<br />

Angelika und Alexander Susewind<br />

Gibt es eine Spiritualität für Paare? Fast alle geistlichen Angebote nehmen primär<br />

Einzelne und ihr Leben vor dem Angesicht Gottes in den Blick. Partnerschaften mögen<br />

dadurch bereichert werden, aber sie bleiben in dieser Betrachtung sekundär. Wird das<br />

aber der Wirklichkeit eines geteilten Lebens gerecht? Ist nicht die Erfahrung, auf einen<br />

Partner / eine Partnerin bezogen zu sein, viel elementarer? Liegt hierin nicht eine ganz<br />

eigene geistliche Quelle, vor allem, wenn man bedenkt, dass Christen ihre tiefsten Offenbarungen<br />

in den Kategorien der Beziehung bezeugen? Paarexerzitien wollen die ganz<br />

eigenen Beziehungserfahrungen, die zwei Menschen miteinander teilen, als Quelle ihrer<br />

Spiritualität entdecken und aufschließen helfen.<br />

„Die Beziehung zum Menschen ist das eigentliche Gleichnis der Beziehung zu Gott.“<br />

Dieses Zitat aus Martin Bubers Buch „Ich und Du“ stand als Leitwort über dem Wochenende.<br />

5 Paare nahmen die Herausforderung an, sich von ausgewählten Textpassagen aus<br />

Bubers Werk anfragen zu lassen. Das Arbeiten am Text, der Abgleich von Erfahrungen<br />

und Hoffnungen in der Gruppe, vertiefte Gespräche der Partner miteinander mündeten<br />

schließlich in dankbares Erinnern; die Begegnungen dieser Tage wurden zum Gebet und<br />

zum Ritus in einem selbst gestalteten Gottesdienst.<br />

Zum dritten Mal fanden die Paarexerzitien im Haus St. Michael in Tauberbischofsheim<br />

statt. Wir konnten dort die beiden Räume der Stille nutzen, den einen für Besinnung und<br />

Gespräch, den zweiten – mit biblischen u. a. Motiven bunt ausgemalt – zum Gebet und<br />

für den Wortgottesdienst. Das Haus bot uns mit seiner ruhigen Atmosphäre und der<br />

84


schönen Umgebung (die wir freilich wegen des schlechten Wetters diesmal nur begrenzt<br />

genießen konnten) wieder einen guten Rahmen für wertvolle und nachwirkende Impulse:<br />

für die Vertiefung der Liebe, die uns geschenkt und anvertraut ist.<br />

D<br />

2. Kurs Besinnungstage für Frauen<br />

Thema:<br />

„Du bist mein Atem,<br />

wenn ich zu Dir bete“<br />

(Huub Osterhuis)<br />

Zeit: 8. bis 11. Februar <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Kloster St. Marien zu Helfta,<br />

06295 Lutherstadt Eisleben<br />

Teilnehmer/innen: 9<br />

Leitung:<br />

Stefanie Neubeck<br />

Sr. Klara Maria Hellmuth OCist<br />

Im winterlich verschneiten Kloster Helfta trafen sich vom 8. Februar bis 11. Februar neun<br />

junge Frauen – auf der Suche nach Stille, spiritueller Erfahrung und Erholung.<br />

Die Tage begannen mit gemeinsamem Abendessen im gemütlichen Wohnbereich des<br />

Klosters am Donnerstagabend – nacheinander trafen die Frauen ein und brachten Spuren<br />

ihres Winteralltags mit: viele Aufgaben im Kopf, manche Erkältung, aber auch gute<br />

Lebensmittel zum gemeinsamen Abendessen und Neugierde auf die besinnliche Zeit in<br />

Helfta.<br />

Die Vormittage am Freitag und Samstag waren geprägt durch eine Erschließung des<br />

Psalmengebetes durch Schwester Klara Maria Hellmuth und ihre Mitschwester Schwester<br />

Katharina, die gerade aus Graz zu Besuch in Helfta war. Wir führten Gespräche über<br />

die Erfahrungen mit diesem Gebet über die Jahre hinweg – unterstützt durch kleine<br />

methodische Impulse. Die Nachmittage gehörten der Körper- und Atemarbeit sowie<br />

dem ästhetischen Spiel. Es gab Decken für die Übungen auf dem Boden. Für ein ästhetisches<br />

Experiment benutzen wir z. B. Papier, um in kleinen Dialogen ohne Worte unsere<br />

Erfahrungen auszutauschen. Die Tage wurden insgesamt getragen durch die besondere<br />

Spiritualität der Cistercienserinnen, die wir mit ihnen im Stundengebet teilen durften<br />

(sie singen das Psalmengebet in alter Tradition).<br />

Und zuletzt wurden die Tage auch besinnlich durch viel Zeit zum Spazierengehen auf<br />

dem wunderbaren Gelände des Kloster Helfta, durch die Gespräche und das gemeinsame<br />

gute Essen.<br />

Bericht:<br />

Sr. Klara Maria Hellmuth OCist., Stefanie Neubeck, Theaterpädagogin, Atem- und Stimmtherapeutin<br />

85


Geistliches Programm<br />

3. Kurs Einkehrtage für Altcusaner/innen<br />

Thema: Führen und sich führen lassen –<br />

Besinnungstage für Menschen mit Führungsaufgaben<br />

Zeit: 23. bis 25. Februar <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Haus der Stille, Abtei Königsmünster, 59872 Meschede<br />

Teilnehmer/innen: 15<br />

Leitung:<br />

Annelie Bracke, Hans-Karl Krey<br />

Vom 23. – 25. Februar <strong>2007</strong> fanden diese Besinnungstage im Haus der Stille in der<br />

Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede statt. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />

kamen aus sehr unterschiedlichen Lebenssituationen und Arbeitsaufgaben, gemeinsam<br />

war das Interesse, über die spirituelle Dimension der eigenen Führungsaufgabe<br />

nachzudenken. Im Austausch in der Gruppe, in Zeiten der Stille und der Einzelarbeit<br />

sowie in der Teilnahme am Chorgebet und der Liturgie der Mönche ging es darum, die<br />

eigene Spiritualität mit dem Leben und Arbeiten im Alltag zu verbinden.<br />

Leitmotiv war das biblische Motiv des Mose als Führer der Israeliten (Num, 11 – 14), zu<br />

dem mit methodischen Elementen aus dem Bibliodrama, durch Schriftgespräch und<br />

Bildbetrachtung ein Zugang gesucht wurde. So wurden in der Begegnung mit der biblischen<br />

Erzählung Anstöße für das eigene Leben, Arbeiten und Führen entwickelt:<br />

Was leitet mich selbst, was gibt mir Orientierung in meinem Umgang mit Mitarbeitern<br />

und Aufgaben, in meinen Entscheidungen – insbesondere in Zeiten des Umbruchs? Was<br />

gibt mir Kraft und woher nehme ich meine Visionen?<br />

Wo erlebe ich mich in meinem Leben, in meinen Aufgaben als „geführt“ – vielleicht auch<br />

auf Wegen, die ich nicht selbst gewählt habe? Kann ich mich führen lassen? Von Visionen?<br />

Von Menschen? Von Gott?<br />

In einem Gespräch mit Pater Michael Hermes OSB aus der Mönchsgemeinschaft konnten<br />

Anregungen für das eigene Führen und Leiten aus der Benediktsregel und dem Leben der<br />

Mönche entwickelt werden.<br />

4. Kurs Ostern <strong>2007</strong><br />

Thema:<br />

Auf Ostern hin… Die Heilige Woche im Benediktinerkloster Huysburg<br />

Zeit: 31. März bis 8. April <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Benediktinerkloster Huysburg<br />

Teilnehmer/innen: 10<br />

Leitung:<br />

Dr. Annette Schleinzer, Br. Jakobus Wilhelm OSB<br />

Am Nachmittag des 31. März <strong>2007</strong> versammelte sich allmählich die Gruppe der zehn<br />

Cusaner und Cusanerinnen im Benediktinerkloster Huysburg, um sich gemeinsam auf<br />

den Weg auf Ostern hin zu machen. Die Gruppe setzte sich zu nahezu gleichen Teilen<br />

86


aus Studierenden, Promotionsstipendiaten und Altcusanern zusammen. Trotz des recht<br />

heterogenen Charakters entstand rasch eine aufmerksame und kommunikationsbereite<br />

Atmosphäre.<br />

Das Kloster Huysburg liegt im nördlichen Harzvorland, einer Gegend, die reich ist an<br />

Zeugnissen christlicher Tradition und an Orten, die für die gesamt-deutsche Geschichte<br />

sprechen. Im Kontrast zu dem einst blühenden christlichen Leben ist heute gerade diese<br />

Region in Sachsen-Anhalt weitgehend entchristlicht. Über 80 % der Bevölkerung gehören<br />

keiner Religionsgemeinschaft an. Das kirchliche Leben ist von daher in einer kaum gekannten<br />

Weise zu Dialog und Glaubenszeugnis herausgefordert. So war es ein Gestaltungsziel<br />

der Tage – neben der Ermöglichung persönlicher Besinnung und Neuausrichtung<br />

– etwas von der spezifischen Qualität dieses kirchlichen Lebens zu vermitteln.<br />

Die gemeinsamen Tage wurden durch die Gebetszeiten der Mönchsgemeinschaft<br />

strukturiert. Der Sonntag bot neben der Teilnahme an der Palmprozession Gelegenheit,<br />

durch Führung und Gespräch das Kloster – entstanden im elften Jahrhundert und vor<br />

über dreißig Jahren als einziges Benediktinerkloster in der DDR wiederbegründet – und<br />

die kirchliche Situation vor Ort näher kennen zu lernen. Die drei folgenden Tage waren<br />

geprägt von Raumerfahrungen und Ortserkundungen, die eingerahmt waren von einem<br />

morgendlichen Impuls und einer Reflexion- und Austauschrunde am Abend. Nacheinander<br />

wurden die Stiftskirche in Gernrode, die Stiftskirche in Hamersleben mit den umgebenden<br />

aufgelassenen Wirtschaftsgebäuden sowie die deutsch-deutschen Grenzdenkmäler<br />

in Helmstedt, Hötensleben und Marienborn besucht und erkundet.<br />

Geprägt von den dort und im abendlichen Austausch gewonnenen Erfahrungen und<br />

Erkenntnissen setzte sich der Weg auf Ostern hin in der Mitfeier der Kar- und Ostergottesdienste<br />

fort. Um das entstandene „Eigengut“ der Gruppe trotz des gelungenen<br />

Eintauchens in die Schar der übrigen Ostergäste im Blick zu behalten, trafen sich die<br />

Cusaner/innen in den folgenden Tagen jeweils morgens zu einer eigenen Austauschrunde.<br />

Hervorzuheben ist die große Bereitschaft der Teilnehmenden, sich in die Gestaltung<br />

dieser Tage einzubringen, z.B. durch Beteiligung an einem Projekt-Chor und Übernahme<br />

liturgischer Dienste.<br />

Sehr bewusst war der Beginn des Osterkurses auf den Samstag vor Palmsonntag gelegt<br />

worden. So konnte der gesamte Spannungsbogen der Kar- und Ostertage – vom Einzug<br />

Christi in Jerusalem über die Passion hinweg bis zur Freude über die Auferstehung –<br />

erfahrbar werden. Etwas getrübt wurde das Ende der gemeinsamen Tage durch den<br />

notwendig raschen Aufbruch einiger Kursteilnehmer am Mittag des Ostersonntages,<br />

da sie noch weite Rückreisestrecken zu bewältigen hatten. Auch wenn während der<br />

Anmeldungszeit die Länge des Kurses möglicherweise wenig einladend wirkte, wurde<br />

doch der Wunsch geäußert, bei einer „Neuauflage“ einen Zeitraum von „Palmsamstag“<br />

bis Ostermontag in den Blick zu nehmen.<br />

D<br />

87


Geistliches Programm<br />

5. Kurs Familienexerzitien<br />

Thema:<br />

Über den Horizont hinaus<br />

Zeit: 11. bis 15. April <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Haus Hochwald, Hunsrück<br />

Teilnehmer/innen: 21 Familien mit 50 Kindern<br />

Leitung:<br />

Familie Knelles und Familie Latz, Peter Anschau<br />

Apostelgeschichte, die Sache Jesu geht weiter<br />

Zu diesem Thema fanden die Familienexerzitien mit 21 Familien, 40 Erwachsenen,<br />

50 Kindern und 10 Betreuern wieder im Haus Horath im Hundsrück statt.<br />

Wir hatten das ganze Jahr über zu Petrus gebetet und endlich, nach vielen vielen Jahren<br />

hat er uns erhört und reichlich mit Sonne beschenkt. An allen Tagen blauer Himmel,<br />

strahlender Sonnenschein, fand sich auch dieser auf allen Gesichtern wieder.<br />

Nachdem die Erwachsenen von Peter Anschau in das biblische Thema eingeführt wurden,<br />

die Apostelgeschichte kann eigentlich nur über Ostern verstanden werden, wurden<br />

vier ausgewählte Stellen in kleinen Gruppen bearbeitet. Manchmal nur im Gespräch, oft<br />

eingeleitet durch kreative Elemente, wie ein Mind Map. Die Gespräche waren theologisch,<br />

oft aber auch sehr persönlich.<br />

Zum zweiten Mal fand zu jedem Thema ein Bibliodrama statt, das alle Teilnehmer als<br />

bereichernde und vor allem persönliche Auseinandersetzung mit dem Bibeltext empfanden.<br />

Das Besondere an Bibliodrama ist die persönliche Betroffenheit, die entsteht, wenn<br />

man sich auf diese Art und Weise auf den Text einlässt. Es ist nicht nur der Geist, der sich<br />

mit dem Text auseinandersetzt.<br />

Die Kinder und Jugendlichen, eingeteilt in fünf Gruppen arbeiteten kreativ, waren viel<br />

draußen und haben sich teilweise auch mit dem Thema auseinandergesetzt.<br />

An gemeinsamen und übergreifenden Aktivitäten wurde viel Sport getrieben, traditionell<br />

in der Mittagspause Fußball gespielt, aber auch Volleyball, Joggen und Walken, dies<br />

für die Schlaflosen ganz früh am Morgen.<br />

Außerdem wurde am traditionellen Kreativnachmittag in kleinen Gruppen, diesmal mit<br />

Linoleumdruck und Pappdruck gearbeitet und die wirklich tollen Kunstwerke wurden am<br />

Abend in einer Vernissage, begleitet von einem Ausdrucktanz, Wein und Wasser, für alle<br />

sichtbar gemacht.<br />

Ein weiterer gemeinsamer Höhepunkt war der Spielenachmittag am Samstag, an dem in<br />

ganz bunt durcheinander gewürfelten Gruppen mit Kindern und Erwachsenen interessante<br />

Aufgaben zu bewältigen waren. Hier war nicht sportliche Höchstleistung, sondern<br />

Geschick und vor allem Teamgeist gefragt.<br />

88


D<br />

Umrahmt wurden die Familienexerzitien von 2 Gottesdiensten, die in der Kapelle des<br />

Hauses sehr lebendig und bunt gestaltet wurden.<br />

Das großzügige Haus hat uns viele Möglichkeiten geschaffen, die Tage zu genießen, und<br />

uns auf das Wesentliche zu konzentrieren, die Auseinandersetzung mit den Bibeltexten<br />

und die gemeinsame Zeit mit unseren Familien.<br />

6. Kurs Besinnungstage für Eltern mit Kindern<br />

Thema:<br />

Schwache Riesen – starke Zwerge<br />

Zeit: 16. bis 20. Mai <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Haus Benedikt, Würzburg<br />

Teilnehmer/innen: 14 Familien mit 33 Kindern<br />

Leitung:<br />

Irmgard und Dr. Peter Abel.<br />

Dr. Nicola Mögel, Dr. Norbert Dischinger<br />

Bereits im zweiten Jahr konnten wieder 14 Familien mit insgesamt 31 Kindern in Haus<br />

Benedikt in Würzburg an den Besinnungstagen für Familien Zeit für einander und für sich<br />

selbst finden. Das als Haus der Stille bekannte Kloster bot entgegen seiner sonstigen Ruhe<br />

den Kindern im Kleinstkinder- bis Grundschulalter mit ihren Eltern Raum für gemeinsames<br />

Spielen, Singen, Lachen, Beten, Essen und Basteln, einen Raum, um gemeinsam<br />

Glauben zu leben und zu feiern. Gemeinsam mit seinen Mitbrüdern gesellte sich Bruder<br />

Isaak, der Hausobere, beim Abendessen gerne zu den Familien.<br />

Die Figur des Königs David, das Leitthema der Besinnungstage, bestimmte die geistlichen<br />

Impulse und Gespräche für die Erwachsenen wie auch die Inhalte der katechetischen<br />

Einheiten der Kinder, die von vier Betreuer/innen und einer Religionspädagogin übernommen<br />

wurden. Kann nicht David, der Kämpfende, Liebende, Gottsucher Vorbild für<br />

unsere Gottsuche sein?<br />

Bruder Isaak genießt die Energie und die Freude, die die Kinder in sein Haus tragen.<br />

Gerne haben die Familien die Atmosphäre der Vesperfeiern jedes Tages mit den Benediktinermönchen<br />

und Kindern im Chorgestühl der Klosterkirche sowie die Lebendigkeit der<br />

vielen Begegnungen, Spiele und Gespräche mit in den Alltag mitgenommen.<br />

89


Geistliches Programm<br />

7. Kurs Besinnungstage über Fronleichnam<br />

Zeit: 6. bis 10. Juni <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Nationalpark Unteres Odertal, Schloss Criewen<br />

Teilnehmer/innen: 12<br />

Leitung:<br />

Dr. Rainer Hagencord, Dr. Manfred Freiburg, Dr. Ansgar Vössing<br />

„Eingefaltet ist alles in Gott, ausgefaltet ist er in allem“ – dieses Wort des Cusaners<br />

klingt wie ein Kommentar zur paulinischen Schöpfungstheologie, wonach Gott „alles in<br />

allem“ ist.<br />

Die Natur als privilegierter Ort der Gotteserfahrung!<br />

In diesen Tagen haben wir uns einerseits Zeit genommen, um unter fachkundiger<br />

Leitung von Herrn Dr. Freiburg, genau hinzuschauen in verschiedene Ökosysteme, um<br />

Pflanzen und Tiere zu bestimmen.<br />

Andererseits gab es Zeiten des Schweigens und der Meditation. Auch hier hat der Cusaner<br />

den Weg vorgegeben: Er vergleicht den Menschen mit einer Stadt mit fünf Toren, und<br />

durch diese Tore bringen die Boten der Sinne immer neue Informationen hinein.<br />

Innerhalb der Stadt sortiert dann das Denken diese Eindrücke. An dieser Stelle unterscheidet<br />

sich der Mensch nicht vom Tier.<br />

Die Suche nach Gott, die allein der Mensch mittels seines Geistes unternimmt, rundet<br />

das Stadt-Bild innerhalb der cusanischen Anthropologie ab.<br />

Es galt, immer wieder ganz „bei Sinnen zu sein“! Sowohl mit dem Fahrrad als auch mit<br />

dem Boot und per pedes haben wir das tagsüber immer wieder geübt.<br />

Nicht zuletzt verbanden uns die intensiven abendlichen Debatten um Kreationismus –<br />

„Intelligent Design“ – Darwinismus – christliche Schöpfungstheologie und die Gottesdienste<br />

zu einer guten Gemeinschaft.<br />

8. Kurs Lektüretage<br />

Thema:<br />

Wer bist du, Gott? Theologische, menschliche<br />

und geschlechterbewusste Zugänge zu Gott<br />

Zeit: 19. bis 21. Oktober <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Burg Dinklage<br />

Teilnehmer/innen: 5<br />

Leitung:<br />

Andrea Qualbrink, Patrick Schoden<br />

Bilder von Gott und seinen Ebenbildern standen in diesen theologischen Lektüretagen<br />

im Mittelpunkt, und zwar unter einer geschlechtersensiblen Perspektive. Biblische,<br />

feministisch-theologische und eigene Vorstellungen von Gott konnten begünstigt durch<br />

den klösterlichen Rahmen nicht nur zur Sprache gebracht werden, sondern fanden bei<br />

90


den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch auf persönlicher Ebene ihren Widerhall.<br />

Neben der Auseinandersetzung mit Kunst und theologischen Texten ermöglichte gerade<br />

das Gespräch mit zwei Schwestern des Klosters über ihr Gottesbild und die Rolle der Geschlechtlichkeit,<br />

die in dieses Bild eindringt, der Gruppe eine besondere und nachhaltige<br />

Erfahrung. Ergänzt wurden die Tage auch durch einen literarischen Abend, der mit von<br />

einzelnen Teilnehmenden ausgewählten Texten zum Thema gestaltet und bereichert<br />

wurde. Gerade weil man sich dem Thema geschlechterbewusste Zugänge zu Gott nicht<br />

auf theologischer Ebene annähern kann, ohne die persönlich bedeutsame Dimension<br />

dieser Zugänge und Anfragen zu berücksichtigen, war das Schreiben eines eigenen Psalms<br />

ein angemessener Abschluss dieser Tage …<br />

(…)<br />

das gesegnete Wort entführend,<br />

vielleicht zurück zu einem magnetischen Punkt<br />

der Gottdurchlässig ist –<br />

(Nelly Sachs)<br />

D<br />

9. Kurs Grundkurs Rhythmus – Atem – Bewegung<br />

Thema:<br />

Sei freundlich zu Deinem Leib,<br />

damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.<br />

Zeit: 28. September bis 3. Oktober <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Benediktinerkloster Huysburg<br />

Teilnehmer/innen: 6<br />

Leitung:<br />

Dr. Annette Schleinzer<br />

Im Herbst fanden zum vierten Mal die inzwischen schon bewährten Besinnungstage statt,<br />

bei denen es um den Zusammenhang von Leib, Seele und Geist geht. Sechs Cusaner-<br />

Innen verschiedener Fachbereiche haben sich auf den Weg zur Huysburg gemacht.<br />

Dieses Benediktinerkloster in Sachsen-Anhalt war einer Teilnehmerin von den Kar- und<br />

Ostertagen her bereits bekannt. Die anderen waren zum ersten Mal da.<br />

Die Tage waren als Grundkurs in Rhythmus-Atem-Bewegung, Lehr- und Übungsweise<br />

nach H.L. Scharing konzipiert. Das heißt, es wurde vormittags und nachmittags meist<br />

am Boden liegend geübt in einer Weise, die auf klaren anatomischen Grundlagen basiert<br />

und zu einem ganzheitlichen Da-Sein verhilft. Abends und an einem der Nachmittage<br />

war frei.<br />

In den wenigen Tagen konnten die Übenden spüren, wie sich ihr Leib ordnet und gestaltet.<br />

Vor allem aber wurde auch die Auswirkung auf die seelische und geistig-geistliche<br />

Ebene erfahrbar – ohne dass dies eigens angezielt oder thematisiert zu werden brauchte.<br />

Unterstützt wurde dies sicher auch durch den Rahmen des Klosters mit seinem Gebetsrhythmus<br />

und durch die herrliche Landschaft des Huy im nördlichen Harzgebiet.<br />

91


Geistliches Programm<br />

10. Kurs Einführung in Schweigeexerzitien<br />

Zeit: 31. Oktober bis 4. November <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Haus der Stille, Abtei Königsmünster<br />

Teilnehmer/innen: 11<br />

Leitung:<br />

P. Dr. Cosmas Hoffmann OSB, P. Johannes Sauerwald OSB<br />

Seit einigen Jahren sind die Schweigeexerzitien im „Haus der Stille“ der Abtei Königsmünster<br />

ein regelmäßiges Angebot im geistlichen Programm des <strong>Cusanuswerk</strong>es.<br />

Dass dieses Angebot das Bedürfnis vieler Cusaner trifft, zeigt sich nicht zuletzt an der<br />

wachsenden Zahl der Interessenten und Frage nach einem Vertiefungswochenende oder<br />

einem Kurs für in der Stillen Meditation Geübte.<br />

Die Teilnehmenden kamen aus unterschiedlichen Studienbereichen, Lebenssituationen<br />

und Studienabschnitten und waren verschiedenen Alters und Herkunft. Den Weg in die<br />

Stille begleiteten P. Dr. Cosmas Hoffmann OSB, Leiter des „Haus der Stille“, und P. Johannes<br />

Sauerwald OSB, Studentenseelsorger und seit vielen Jahren Exerzitienbegleiter.<br />

Im Mittelpunkt dieser Exerzitien stand, es klingt ganz einfach, die Stille, doch wer den<br />

Weg in die Stille schon einmal unternommen hat, der weiß, wie bewegt und bewegend<br />

die Stille sein kann, und wie viel Unruhe und Lärm in einem laut werden können. Darum<br />

ist es wichtig, sich einzuüben in Haltungen, Formen und Methoden, die es ermöglichen,<br />

seinen Weg durch die Stille zu wagen, um im Hören auf die Stille in neuer Weise, sich<br />

selbst und Gott begegnen zu können.<br />

In den Rückmeldungen der Teilnehmer, wurde deutlich,<br />

> dass diese Tage, die den meisten zu kurz waren, eine Hilfe sind, um zur Ruhe zu kommen,<br />

so dass sich Anspannungen und Druck lösen konnten;<br />

> dass das Haus in Architektur und Einrichtung durch seine karge Art diesen Prozess einer<br />

vertiefenden geistlichen Erfahrung unterstützt;<br />

> dass die Prägung durch die klösterliche Gemeinschaft und Tagesstruktur eine wohltuende<br />

Hilfe ist – nicht zuletzt in den liturgisch geprägten Tagen von Allerheiligen und<br />

Allerseelen.<br />

All dies ist eine große Ermutigung, dieses Angebot auch in den kommenden Jahren<br />

fortzusetzen.<br />

92


D<br />

11. Kurs Einstieg in den Advent<br />

Thema:<br />

Heilige Räume<br />

Zeit: 30. November bis 2. Dezember <strong>2007</strong><br />

Ort:<br />

Zisterzienserabtei Marienstatt/Westerwald<br />

Teilnehmer/innen: 31<br />

Leitung:<br />

P. Jakob Schwinde OCist<br />

Räume bestimmen unser Leben: Zeiträume – Gebetsräume – Lebensräume. Doch was<br />

erfahren wir darin als „heilige Räume“? An der Schwelle zum Advent ging es für 31<br />

Cusaner innen und Cusaner – von Jungstudent/innen bis hin zu Alt-Cusanern – um das<br />

Tasten nach „heiligen Räumen“ um uns und in uns, um „Raumerfahrungen“ mit allen<br />

Sinnen. Die bislang größte Gruppe bei diesem inzwischen schon traditionellen cusanischen<br />

„Einstieg in den Advent“ begann die Vorbereitungszeit auf Weihnachten mit der<br />

Entdeckung „heiliger Räume“ – auf dem Areal der Zisterzienserabtei Marienstatt genauso<br />

wie im Blick auf die eigenen Lebensräume. Das intuitive wie intellektuelle Erleben des<br />

nach sieben Jahren nun restaurierten und wieder vollständig zugänglichen Kirchenraums<br />

der Basilika – zweifellos ein faszinierender sakraler Raum mit einer Aura des Besonderen<br />

– konnte Anstöße für das eigene Suchen geben.<br />

Eine Nachtmeditation mit byzantinischen Elementen, eine „geistliche Führung“, der<br />

Austausch über das Thema, Zeiten für die Marienstatter Räume und Begegnungen mit<br />

Abt Andreas Range und den Brüdern, Zeiten der Ruhe und Zeiten für die Natur prägten<br />

den Einstieg in den „heiligen Zeit-Raum Advent“. Neben Einzel- und Gruppengesprächen,<br />

dem Hören, Singen, gemeinsamen Beten und Feiern trugen auch Angebote der Cusanerinnen<br />

und Cusaner selbst – das Binden von Adventskränzen und das Einstudieren<br />

adventlicher Chorliteratur – und die Abendausklänge in lockerer Runde bei Glühwein<br />

und Gebäck zum Gelingen der Tage bei. Die Abschlussmesse, die gemeinsam mit der<br />

Pfarrgemeinde gefeiert wurde, gestaltete die Gruppe, die sich ausnahmslos als sehr<br />

offen für geistliche Akzente gezeigt hatte, in Wort und Musik mit.<br />

Zahlreiche Teilnehmer/innen nutzten die erneut angebotene Möglichkeit, das<br />

Wochen ende durch den „Nachklang“ in einem Chorkonzert oder gar um einen ganzen<br />

Tag auszuweiten und damit einen individuellen Übergang in den Adventsalltag zu<br />

schaffen. Und nicht wenige wünschten sich am Ende der Tage ein Wiedersehen beim<br />

Adventseinstieg 2008.<br />

93


<strong>2007</strong><br />

Veranstaltungen


Veranstaltungen<br />

Abend des <strong>Cusanuswerk</strong>s mit dem israelischen Gesandten:<br />

Ilan Mor im Gespräch über Israel und die aktuelle Situation im Nahen Osten<br />

Am 8. November <strong>2007</strong> fand in der Katholischen Akademie Berlin ein Gesprächsabend<br />

des <strong>Cusanuswerk</strong>s statt, der dem Thema „Israel und die aktuelle Situation im Nahen<br />

Osten“ gewidmet war.<br />

Ilan Mor, Gesandter des Staates Israel, nahm den Vorabend zum Gedenktag am 9.<br />

November zum Anlass, die politische Lage im Nahen Osten zu beleuchten und seine<br />

Einschätzung zukünftiger Entwicklungen zu skizzieren.<br />

Als Ziel sieht er die Koexistenz zweier Staaten für zwei Völker auf dem Gebiet des heutigen<br />

Israel-Palästina. Der Weg zu diesem Ziel sei allerdings mit vielen Stolpersteinen belegt.<br />

Um Lösungen für die Zukunft zu finden, gebe es nur einen Weg – nämlich „die Kultur des<br />

Miteinander Sprechens“. Voraussetzung für jede Verhandlung sei die Anerkennung des<br />

Existenzrechts Israels.<br />

Im Anschluss an den Vortrag diskutierten die Gäste insbesondere über die Frage, auf<br />

welchem Weg sich mögliche Lösungen für die bestehenden Konflikte erarbeiten lassen.<br />

Die Auseinandersetzung mit der politischen Situation im Nahen Osten ist seit vielen<br />

Jahren ein Schwerpunkt der Bildungsarbeit des <strong>Cusanuswerk</strong>s. Dreißig Studierende besuchten<br />

im Rahmen der Auslandsakademie im September <strong>2007</strong> Israel-Palästina.<br />

Vertrauensdozenten-Konferenz in der Bonner Geschäftsstelle<br />

Vom 11. bis zum 13. Mai <strong>2007</strong> fand die Konferenz der Vertrauensdozentinnen und Vertrauensdozenten<br />

des <strong>Cusanuswerk</strong>s in der Bonner Geschäftsstelle statt. Einhellig und mit<br />

großem Engagement bekräftigten die zahlreich erschienenen Vertrauensdozenten ihre<br />

Rolle als Repräsentanten des <strong>Cusanuswerk</strong>s . Aus der Sitzung ging die einstimmig<br />

ausgesprochene Selbstverpflichtung hervor, das <strong>Cusanuswerk</strong> an den jeweiligen<br />

Hochschulorten regelmäßig – mindestens einmal pro Semester – auf eigenen Informationsveranstaltungen<br />

vorzustellen. An den bisher üblichen, von der Hochschule, dem<br />

Studentenwerk oder dem AStA organisierten Veranstaltungen, auf denen sich alle Werke<br />

präsentieren, nehmen die Hochschulgruppen in Zusammenarbeit mit den Vertrauensdozenten<br />

weiterhin teil.<br />

Der zweite Sitzungstag war dem „Jahr der Geisteswissenschaften“ gewidmet. In einem<br />

inspirierenden Vortrag sprach Professor Dr. Dr. h.c. Carl Friedrich Gethmann (Europäische<br />

Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen)<br />

über den „Geist der Geisteswissenschaften“; im Anschluss daran entstand eine lebhafte<br />

Diskussion, die vor allem die Dialogfähigkeit von Natur- und Geisteswissenschaften zum<br />

Thema hatte.<br />

96


Ein Kulturprogramm rundete die Konferenz ab: Bei einem Besuch im Schloss Augustusburg<br />

und im Max Ernst Museum in Brühl fanden die Gäste die Gelegenheit zum informellen<br />

Austausch.<br />

E<br />

Wettbewerb „Geist (d)er Stunde“<br />

Preisverleihung im Pergamon-Museum, Berlin<br />

Im Jahr der Geisteswissenschaften <strong>2007</strong> schrieben die Begabtenförderwerke der Bundesrepublik<br />

Deutschland im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung<br />

den Wettbewerb „Geist (d)er Stunde“ aus, der sich an die Stipendiatinnen und Stipendiaten<br />

aller Förderwerke richtete. Das <strong>Cusanuswerk</strong> übernahm unter Federführung von<br />

Dr. Ingrid Reul die Ausrichtung dieses Projekts. Gefragt war eine Zeitdiagnose – eine<br />

kritische Reflexion der Tendenzen unserer Gegenwart, die das intellektuelle und kulturelle<br />

Klima ebenso zum Gegenstand haben konnte wie politische oder wirtschaftliche<br />

Entwicklungen.<br />

108 Beiträge wurden eingereicht: 88 Texte und 20 Arbeiten aus dem Bereich der Bildenden<br />

Kunst. Eine unabhängige, interdisziplinär zusammengesetzte Jury hatte die schwere<br />

Aufgabe, aus diesen Einsendungen drei Beiträge auszuwählen.<br />

Der erste Preis wurde Anja Wagner (Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes)<br />

für ihren Text „Der Schiller-Goethe-Briefwechsel im Jahr der Geisteswissenschaften<br />

<strong>2007</strong>“ zugesprochen. Den zweiten Preis erhielt Katharina Bauer (Stipendiatin der Hanns<br />

Seidel Stiftung) für einen Gedichtzyklus. Der dritte Preis ging an Oliver Ruf (Stipendiat<br />

der Konrad-Adenauer-Stiftung) für seinen Beitrag „Der Geist ist fruchtbar noch. Herr<br />

Schiller, was heißt und zu welchem Ende studiert man „Geisteswissenschaft“? Ein mögliches<br />

Gespräch aus aktuellem Anlass“.<br />

Im Rahmen der festlichen Abschlussveranstaltung zum „Jahr der Geisteswissenschaften“,<br />

die im Pergamon-Museum in Berlin stattfand, wurden die Preisträger geehrt.<br />

Preisverleihung durch Dr. Claudia Lücking-Michel<br />

97


<strong>2007</strong><br />

Veranstaltungen<br />

Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong>


Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong><br />

Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong> – GlaubenWissenGestalten<br />

Ich verdanke dem <strong>Cusanuswerk</strong> viel mehr als ein Stipendium – einen erweiterten<br />

Horizont, auch im Religiösen, Maßstäbe für Stil und Qualität argumentativer<br />

Auseinandersetzungen, selbst lebenslange Freundschaften und Gesprächszusammenhänge.<br />

Gelegenheiten dafür zu schaffen, kostet Geld, das heute nicht mehr<br />

so selbstverständlich von Staat und Kirche erwartet werden kann wie früher. Was<br />

liegt da näher, als den Dank in einer Form abzustatten, die auch künftigen Cusaner-<br />

Generationen diese Chance sichert?<br />

Professor Dr. Dieter Grimm<br />

Die „Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong>“ bietet Altcusanerinnen und Altcusanern<br />

sowie anderen an der Arbeit des <strong>Cusanuswerk</strong>s interessierten Persönlichkeiten die Möglichkeit,<br />

das <strong>Cusanuswerk</strong> nachhaltig und langfristig zu unterstützen. Zudem besteht die<br />

Möglichkeit, über eine größere Zustiftung auch den eigenen Namen und eine spezielle<br />

Intention dauerhaft im <strong>Cusanuswerk</strong> präsent zu halten. Auch eine Zuwendung im Rahmen<br />

eines Testaments ist möglich.<br />

Der Zweck der Stiftung ist es, das <strong>Cusanuswerk</strong> zu unterstützen und seine Arbeit dauerhaft<br />

zu sichern. Das Stiftungskapital beträgt zur Zeit rund 200 000 €. Die Stiftung ist von daher<br />

– um ihren Zweck noch besser erfüllen zu können – auf weitere Zustiftungen angewiesen.<br />

So standen die Stiftungsaktivitäten im vergangenen Jahr im Zeichen einer profilierten<br />

Öffentlichkeitsarbeit. Das <strong>Cusanuswerk</strong> ist froh, in seinem Bemühen um eine Mehrung<br />

des Stiftungskapitals Ehemalige an seiner Seite zu wissen, die den Stiftungsgedanken<br />

aktiv weitertragen.<br />

Stiftertreffen<br />

Ein besonderer Dank gilt allen Schirmherren, die Ehemalige wie interessierte Persönlichkeiten<br />

des öffentlichen Lebens im vergangenen Jahr zu Stiftertreffen eingeladen haben.<br />

Die Abende boten die Gelegenheit zum Wiedersehen wie zur Information über die aktuelle<br />

Arbeit des <strong>Cusanuswerk</strong>s.<br />

Schirmherr Prof. Dr. Ludger Honnefelder<br />

Stiftertreffen Köln-Bonn am 21.05.<strong>2007</strong><br />

Kolpinghaus, Köln<br />

Schirmherren Prof. Dr. Ulrich Abshagen, Prof. Dr. Paul Kirchhof<br />

Stiftertreffen Heidelberg am 05.07.<strong>2007</strong><br />

Haus Buhl<br />

Schirmherr Staatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff<br />

Stiftertreffen Düsseldorf am 11.10.<strong>2007</strong><br />

Staatskanzlei Düsseldorf<br />

100


F<br />

Einweihung der Stiftertafel im <strong>Cusanuswerk</strong><br />

Am 29. Juni <strong>2007</strong> fand im <strong>Cusanuswerk</strong> ein<br />

Festabend statt, in dessen Rahmen die<br />

Stiftertafel enthüllt wurde, auf der alle Zustifter<br />

namentlich vermerkt werden.<br />

Einem hochaktuellen politischen Thema war der erste Teil des Abends gewidmet: dem<br />

Verhältnis von Demokratie, Parteien und Bürgergesellschaft in der Bundesrepublik.<br />

Im Anschluss an den Vortrag des Politikwissenschaftlers Prof. Dr. Gerd Mielke diskutierten<br />

die zahlreich erschienenen Gäste über die Frage nach der Verantwortlichkeit<br />

des Staates, über die Vertretbarkeits eines reduzierten Wohlfahrtsmodells und über<br />

wachsende partizipatorische Ansprüche in weiten Kreisen der Bevölkerung. In diesem<br />

Zusammenhang erwies sich das Modell der Stiftung als wichtige Möglichkeit bürgerschaftlichen<br />

Engagements.<br />

Im weiteren Verlauf des Abends wurde – als<br />

Zeichen der Verbundenheit mit den Stiftern<br />

– die Stiftertafel im Foyer des <strong>Cusanuswerk</strong>s<br />

eingeweiht – ein mobiles Kunstwerk von Stefan<br />

Sillies und Till Nachtmann, die ebenfalls<br />

anwesend waren. Für jede Zustiftung (ab<br />

20.000 €) erhält der Zustifter zudem einen<br />

kleinen Linoldruck der Künstler, der das Motiv<br />

der Stifterwand aufgreift.<br />

Das Mobile kreist unter der Decke und wirft über eine Lichtquelle ein großzügiges<br />

Panorama an Schatten und Reflexionen auf die dahinter liegende Wand. Die Strukturen<br />

erinnern an Planetenbahnen und Kosmosdarstellungen.<br />

Die Stiftung des <strong>Cusanuswerk</strong>s ist mit einem Kosmos zu vergleichen: Um einen gemeinsamen<br />

Mittelpunkt herum kreisen die Mitglieder der Stiftung, die Förderer wie die<br />

Geförderten. Jeder durchzieht den Kosmos auf seiner eigenen Bahn. Lichteffekte und<br />

Reflektionen schaffen Verbindungen und Bezüge.<br />

101


Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong><br />

Dank an Zustifter<br />

In dem Bemühen, eine noch kleine Stiftung groß zu machen, um wirklich etwas Substantielles<br />

bewegen zu können, ist das <strong>Cusanuswerk</strong> auf Unterstützung angewiesen. Groß<br />

ist daher die Freude über zwei größere Zustiftungen, die neben vielen kleineren Zuwendungen<br />

im vergangenen Jahr zu verzeichnen waren: Ein ganz besonderer Dank gilt den<br />

Herren Prof. Dr. Dieter Grimm (Berlin) und Prof. Dr. Ulrich Abshagen (Weinheim), die mit<br />

Beiträgen von jeweils 20 000 € den Kapitalstock der Stiftung erhöht haben.<br />

1. Bonner Stiftungstag<br />

Am 1. Dezember <strong>2007</strong> fand im Haus der<br />

Geschichte der Bundesrepublik Deutschland<br />

der 1. Bonner Stiftungstag statt. Er<br />

wurde veranstaltet vom Verein für Bonner<br />

Stiftungen, der Sparkasse KölnBonn und<br />

der HypoVereinsbank sowie zahlreichen<br />

Kooperationspartnern.<br />

Foto: Cynthia Rühmekorf<br />

Zusammen mit rund 50 anderen Stiftungen nahm die Stiftung Begabtenförderung<br />

<strong>Cusanuswerk</strong> die Gelegenheit wahr, sich einem Publikum von etwa 550 Teilnehmern<br />

vorzustellen. In Vorträgen und Workshops ging es darum, den Stiftungsgedanken aktiv<br />

zu fördern, über Bonner Stiftungen und ihre Arbeit zu informieren und grundsätzliche<br />

Fragen zum Thema Stiftung zu behandeln. Der „Markt der Stiftungen“ ermöglichte<br />

einen regen Austausch zwischen den Stiftungen und den Dialog mit interessierten Bürgerinnen<br />

und Bürgern.<br />

102


F<br />

So können Sie stiften<br />

Die „Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong>“ ist eine als gemeinnützig anerkannte,<br />

rechtsfähige, kirchliche Stiftung des privaten Rechts. Selbstverständlich ist Ihre Zustiftung<br />

steuerlich abzugsfähig.<br />

Bei Interesse an einer Zustiftung wenden Sie sich bitte an Dr. Susanne Schaefer, die Ihnen<br />

gern für ein persönliches Beratungsgespräch zur Verfügung steht.<br />

Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong><br />

Pax-Bank eG Köln<br />

Konto-Nr. 296 470 11<br />

BLZ 370 601 93<br />

> Mit einer einmaligen Spende von 10.000 € oder einer Zustiftung von 200.000 €<br />

ermöglichen Sie die Durchführung Theologischer Lektüretage. Diese Tage dienen der<br />

Auseinandersetzung mit dem Werk eines berühmten Theologen, etwa Karl Rahner<br />

oder Papst Benedikt XVI.<br />

> Mit einer einmaligen Spende von 15.000 € oder einer Zustiftung 300.000 € finanzieren<br />

Sie einen Mediziner-Workshop. Diese Workshops dienen der Profilierung der<br />

ethischen Dimension ärztlichen Handelns, die im Medizin-Studium oft zu kurz kommt.<br />

> Mit einer einmaligen Spende von 50.000 € oder einer Zustiftung von 1 Million legen<br />

Sie ein besonderes Augenmerk auf die Förderung von Ingenieuerinnen und Ingenieuren.<br />

Sie begründen einen Fonds, der Ihren Namen trägt und zukünftig die ingenieurwissenschaftlichen<br />

Ferienakademien im <strong>Cusanuswerk</strong> finanziert.<br />

103


<strong>2007</strong><br />

Namen und Neuigkeiten


Namen und Neuigkeiten<br />

Professor Dr. Ludger Honnefelder, früherer Leiter des <strong>Cusanuswerk</strong>s,<br />

langjähriges Mitglied des Beirats und des Vereins <strong>Cusanuswerk</strong> e.V.,<br />

wurde für seine Verdienste um die Bioethik mit dem Bundesverdienstkreuz<br />

ausgezeichnet. Als Gründer des Deutschen Referenzzentrums für<br />

Ethik in den Biowissenschaften (DRZE) und des Instituts für Wissenschaft<br />

und Ethik (IWE) widmet sich der Bonner Philosoph in besonderer<br />

Weise der Weiterentwicklung des Dialogs zwischen Philosophie,<br />

Theologie, Ethik und Biowissenschaften.<br />

Professor Dr. Stephan Füssel, Vertrauensdozent des <strong>Cusanuswerk</strong>s an<br />

der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, platzierte seinen Fachbereich<br />

Buchwissenschaft in der Spitzengruppe beim CHE-Hochschulranking.<br />

Bei vier von fünf Kriterien, nämlich „Betreuung“, „Praxisbezug“,<br />

„Studienorganisation“ und „Reputation“, erhielt das Fach die höchstmögliche<br />

Wertung.<br />

Prof. Dr. Dieter Grimm feierte im Mai seinen siebzigsten Geburtstag.<br />

Der ehemalige Stipendiat des <strong>Cusanuswerk</strong>s war Richter am Bundesverfassungsgericht<br />

bis März <strong>2007</strong> und Rektor des Wissenschaftskollegs<br />

zu Berlin.<br />

Thomas Bratzke, Stipendiat in der Künstlerförderung des <strong>Cusanuswerk</strong>s,<br />

erhielt im Rahmen des 18. Bundeswettbewerbs „Kunststudentinnen<br />

und Kunststudenten stellen aus“ ein Förderstipendium für einen<br />

Aufenthalt in der Villa Vigoni am Comer See. Thomas Bratzke studiert<br />

an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.<br />

Professor Dr. Dr. h.c. Hans H. Maurer, ehemaliger Stipendiat des<br />

<strong>Cusanuswerk</strong>s, wurde von der Universität Ghent mit der Ehrendoktorwürde<br />

ausgezeichnet. Hans H. Maurer leitet das Institut für Experimentelle<br />

und Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Universität des<br />

Saarlandes.<br />

106


G<br />

Janna Lipsky, Stipendiatin des <strong>Cusanuswerk</strong>s, und Nikolaus Türk wurden<br />

für ihre Arbeit „House of Contemporary Dance“ mit dem Taut-Preis<br />

für Nachwuchsarchitekten ausgezeichnet. Janna Lipsky und Nikolaus<br />

Türk legten den Entwurf eines Performance Space für 500 Zuschauer<br />

vor. Als Standort für ihr Projekt wählten sie die venezianische Laguneninsel<br />

Isola di Santo Spirito.<br />

Dr. Franz-Josef Overbeck, ehemaliger Stipendiat des <strong>Cusanuswerk</strong>s,<br />

wurde im Dom zu Münster zum Bischof geweiht. Künftig wird er die<br />

Aufgaben des Weihbischofs für die Bistumsregion Münster-Warendorf<br />

wahrnehmen. Der Dreiundvierzigjährige ist damit der jüngste Bischof<br />

Deutschlands.<br />

Dr. René Dausner, ehemaliger Stipendiat des <strong>Cusanuswerk</strong>s, wurde<br />

für seine Dissertation „Schreiben wie ein Toter“, die sich mit dem<br />

israelischen Autor Elazar Benyoëtz beschäftigt, mit dem Bonner<br />

Universitätspreis ausgezeichnet. In seiner Arbeit analysiert Dausner<br />

das deutschsprachige Werk des israelisch-jüdischen Dichters unter<br />

poetologisch-theologischen Aspekten.<br />

Dr. Annette Mertens, ehemalige Stipendiatin des <strong>Cusanuswerk</strong>s,<br />

erhielt für ihre Dissertation über „Himmlers Klostersturm“ den Else-<br />

Mayer-Preis. Annette Mertens schlägt ein bisher unbekanntes Kapitel<br />

nationalsozialistischer Kirchen- und Religionspolitik auf: Himmlers<br />

„Klostersturm“ bildete in den Jahren 1940 und 1941 den Höhepunkt<br />

des nationalsozialistischen Kirchenkampfs.<br />

Dr. Stefan Raueiser, Referent in der Geschäftsstelle des <strong>Cusanuswerk</strong>s,<br />

verließ die Geschäftsstelle nach mehr als acht Jahren, um die Leitung<br />

der politischen Bildungsstätte Kloster Irsee bei Kaufbeuren zu übernehmen.<br />

Im Rahmen einer feierlichen Verabschiedung dankte ihm<br />

Professor Dr. Josef Wohlmuth für sein Engagement, das sich insbesondere<br />

in der Verantwortung für Auslandsveranstaltungen und für die<br />

Europäischen Kolloquien zeigte.<br />

107


Namen und Neuigkeiten<br />

Benjamin Bidder, Stipendiat des <strong>Cusanuswerk</strong>s, wurde von Michail<br />

Gorbatschow mit dem Peter-Boenisch-Gedächtnispreis für junge Journalisten<br />

ausgezeichnet. Der Preis wird im Rahmen des „Petersburger<br />

Dialogs“ jährlich an einen jungen russischen oder deutschen Journalisten<br />

verliehen, der durch eine lebensnahe Darstellung des Alltags im<br />

jeweils anderen Land zur besseren Verständigung zwischen Deutschen<br />

und Russen beiträgt. Bidder wurde ausgezeichnet für seinen Artikel<br />

„Ich fühle keinen Hass auf Deutsche“, der im „Spiegel“ erschien.<br />

Felix Diergarten, Stipendiat in der Graduiertenfördrung des <strong>Cusanuswerk</strong>s,<br />

wurde für seinen Text „meine musik“ mit dem Preis des Merkur-<br />

Essaywettbewerbs ausgezeichnet. Zudem erhielt er ein Bayreuth-<br />

Stipen dium des Richard-Wagner-Verbandes für die Festspiele 2008<br />

Katja Nawka, ehemalige Stipendiatin des <strong>Cusanuswerk</strong>s,<br />

und Nikolaus Frinke, Stipendiat in der Künstlerförderung<br />

des <strong>Cusanuswerk</strong>s, wurden für ihre Arbeiten im Bereich<br />

Musiktheater ausgezeichnet. Beiden wurde ein Stipendium<br />

der Akademie Musiktheater heute zugesprochen.<br />

Die Akademie Musiktheater heute ist ein von der Deutschen<br />

Bank initiiertes Stipendienprogramm für junge Regisseure,<br />

Dramaturgen, Dirigenten, Intendanten und Komponisten<br />

des Musiktheaters.<br />

108


G<br />

109


<strong>2007</strong><br />

Haushalt


<strong>Cusanuswerk</strong> > 110 | Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong> > 111<br />

H


Haushalt<br />

1. <strong>Cusanuswerk</strong><br />

Aufwand:<br />

Stipendien aus eigenen Mitteln<br />

> Härtefälle, Meistermann-Stipendien etc.<br />

Bildungsarbeit<br />

darin unter anderem:<br />

> Inlandsakademien<br />

> Exerzitien<br />

> Fachschaftstagungen<br />

Auswahlverfahren<br />

Konferenzen<br />

>Beirat, Vertrauensdozenten-, Cusaner,<br />

incl. Cusanustreffen 2005<br />

Personalkosten<br />

Raumkosten<br />

Verwaltungskosten<br />

Sonstiger Aufwand<br />

10.000 €<br />

585.000 €<br />

215.000 €<br />

55.000 €<br />

70.000 €<br />

55.000 €<br />

15.000 €<br />

850.000 €<br />

100.000 €<br />

170.000 €<br />

20 000 €<br />

Summe Geschäftsstellen – Haushalt 1.805.000 €<br />

Stipendienhaushalt<br />

Stipendien aus der Studienförderung des BMBF<br />

Stipendien aus der Promotionsförderung des BMBF<br />

2.500.000 €<br />

2.170.000 €<br />

Summe Stipendienhaushalt 4.670.000 €<br />

Summe Gesamtaufwand 6.475.000 €<br />

112


H<br />

Erträge:<br />

Zuschüsse des Verbands der deutschen Diözesen<br />

BMBF-Mittel<br />

> Summe Stipendien<br />

> Verwaltungskostenpauschale<br />

Altcusanersolidaritätsaktion<br />

Zweckgebundene Drittmittel<br />

Teilnehmerbeiträge bei Bildungsveranstaltungen<br />

Zinsen<br />

Sonstige Erträge:<br />

815.000 €<br />

4.670.000 €<br />

650.000 €<br />

200.000 €<br />

45.000 €<br />

65.000 €<br />

25.000 €<br />

20.000 €<br />

Summe Erträge 6.490.000 €<br />

Herzlich danken wir unseren Spenderinnen und Spendern, die zum Erfolg der Altcusanersolidaritätsaktion<br />

beigetragen haben. Nur so können wir unsere Bildungs- und Betreuungsarbeit<br />

qualifiziert fortsetzen.<br />

Gedankt sei auch allen Institutionen, die uns finanziell unterstützen, vor allen Dingen<br />

dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Verband der Diözesen<br />

Deutschlands.<br />

2. Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong> – GlaubenWissenGestalten<br />

Einziger Zweck der Stiftung ist es, das <strong>Cusanuswerk</strong> zu unterstützen und seine Arbeit dauerhaft<br />

zu sichern. Das Stiftungskapital beträgt zur Zeit rund 200 000 Euro. Die Stiftung ist<br />

von daher – um ihren Zweck noch besser zu erfüllen – auf Zustiftungen angewiesen.<br />

Allen, die der Stiftung im letzten Jahr Zuwendungen haben zukommen lassen, sei an<br />

dieser Stelle herzlich gedankt. Mit Ihrem Beitrag schaffen Sie Zukunft. Ein ganz besonderer<br />

Dank gilt den Herren Prof. Dr. Dieter Grimm (Berlin) und Prof. Dr. Ulrich Abshagen<br />

(Weinheim) mit Beiträgen von jeweils 20 000 Euro.<br />

Ansprechpartnerin im <strong>Cusanuswerk</strong> für Ihre Fragen zur Stiftung ist<br />

Dr. Susanne Schaefer (susanne.schaefer@cusanuswerk.de)<br />

113


<strong>2007</strong><br />

Personalia


Mitglieder in den Gremien >114 | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im <strong>Cusanuswerk</strong> > 123 |<br />

Impressum > 126<br />

I


Personalia<br />

1 Mitglieder in den Gremien<br />

Verein <strong>Cusanuswerk</strong> e.V.<br />

Stand: 31.12.<strong>2007</strong><br />

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Tietmeyer, Frankfurt/Main<br />

Präsident der Deutschen Bundesbank a. D.<br />

Vorsitzender<br />

Dr. Franz-Christoph Zeitler, München<br />

Vizepräsident der Deutschen Bundesbank<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

Dr. Wolfgang Schirmer, München<br />

Direktor MAN AG<br />

Beisitzer<br />

Monika Maria Meinke, Nürnberg<br />

Richterin<br />

Dr. Norbert Dischinger, Nürnberg<br />

Physiker<br />

Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Düsseldorf<br />

Staatssekretär für Kultur<br />

Prof. Dr. Ludger Honnefelder, Bonn<br />

Hochschullehrer für Philosophie<br />

Michael Klein, Karlsruhe<br />

Unternehmensberater<br />

Dr. Claudia Lücking-Michel, Bonn<br />

Generalsekretärin des <strong>Cusanuswerk</strong><br />

Prof. Dr. Paul Mikat, Düsseldorf<br />

Kultusminister a.D.<br />

Dr. Thomas Jaschke, Gütersloh<br />

Senior Vice President Bertelsmann AG<br />

Prof. Dr. Josef Wohlmuth, Bonn<br />

Leiter des <strong>Cusanuswerk</strong>s<br />

116


I<br />

Beirat<br />

Stand: 31.12.<strong>2007</strong><br />

Prof. Dr. Peter Funke, Münster<br />

Hochschullehrer für alte Geschichte<br />

Vorsitzender<br />

Daniel Dobler, Ramstein<br />

Vertreter der studierenden Cusaner<br />

Dr. Thomas Gauly, Frankfurt/Main<br />

CNC AG<br />

Philipp Jahn, Köln<br />

Vertreter der studierenden Cusaner<br />

Dr. Alfons Hämmerl, Landshut<br />

Vertreter der KHP<br />

Prof. Dr. Jochen Hilberath, Tübingen<br />

Hochschullehrer für Dogmatik<br />

Michael Klein, Frankfurt<br />

Unternehmensberater<br />

Prof. Dr. Nikolaus Korber, Regensburg<br />

Hochschullehrer für Chemie<br />

Dr. Claudia Nothelle, Berlin<br />

Chefredakteurin RBB<br />

Dr. Wolfgang Schirmer, München<br />

Direktor MAN AG<br />

Prof. Dr. Dr. Thomas Sternberg, Münster<br />

Direktor der Katholisch-Sozialen Akademie Franz Hitze Haus<br />

Prof. Dr. Eberhard Tiefensee, Erfurt<br />

Hochschullehrer für Philosophie<br />

Dr. Wolfgang Thierse, Berlin<br />

Vizepräsident des Deutschen Bundestages<br />

Prof. Dr. Josef Wohlmuth, Bonn<br />

Leiter des <strong>Cusanuswerk</strong>s<br />

117


Personalia<br />

Ständige Gäste:<br />

Dr. Norbert Dischinger, Nürnberg<br />

Physiker<br />

Clemens Kienzler, Ulm<br />

Vorstand der studierenden Cusaner<br />

Dr. Claudia Lücking-Michel, Bonn<br />

Generalsekretärin des <strong>Cusanuswerk</strong>s<br />

Dr. Monika Maria Meinke, Nürnberg<br />

Staatsanwältin<br />

Weihbischof Prof. Dr. Paul Wehrle, Freiburg<br />

Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz<br />

Auswahlgremium für die Grundförderung<br />

Prof. Dr. Doris Feldmann<br />

Friedrich-Alexander Universität Erlangen, Institut für Anglistik und Amerikanistik<br />

Prof. Dr. Maria Fölling-Albers<br />

Universität Regensburg, Lehrstuhl Didaktik Grundschule<br />

Prof. Dr. Bernd Jochen Hilberath<br />

Universität Tübingen, Institut für ökumenische Theologie<br />

Prof. Dr. Karl Heinz Hoffmann<br />

TU Chemnitz, Institut für Physik<br />

Prof. Dr. Rudolf Holbach<br />

Universität Oldenburg, Historisches Seminar<br />

Prof. Dr. Richard Hoppe-Sailer<br />

Universität Bochum, Kunstgeschichtliches Institut<br />

Prof. Dr. Christoph Horn<br />

Universität Bonn, Philosophisches Seminar<br />

Prof. Dr. Nikolaus Korber<br />

Universität Regensburg, Institut für Anorganische Chemie<br />

118


I<br />

Prof. Dr. Wim Kösters<br />

Universität Bochum, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften<br />

Prof. Dr. Johannes Masing<br />

Universität Augsburg, Juristische Fakultät<br />

Prof. Dr. Dr. Reinhard Putz<br />

Ludwig-Maximilians-Universität, Anatomisches Institut, München<br />

Prof. Dr. Karl Scherer<br />

Universität Bonn, Angewandte Mathematik<br />

Prof. Dr. Walter Schmitz<br />

TU Dresden, Lehrstuhl Neuere deutsche Literatur<br />

Prof. Dr. Ruth Schumann-Hengsteler<br />

Kath. Universität Eichstätt, Philosophisch-Pädagogische Fakultät<br />

P. Johann Spermann SJ<br />

KHG Würzburg<br />

Prof. Dr. Theodor Strobl<br />

TU München, Lehrstuhl Wasserbau/Wasserwirtschaft<br />

Susanne Theisen<br />

KSG ULM<br />

Prof. Dr. Matthias Volkenandt<br />

Universität München, Dermatologische Klinik<br />

Prof. Dr. Christian Wilhelm<br />

Universität Leipzig, Institut für Botanik<br />

Prof. Dr. Josef Wohlmuth, Bonn<br />

Leiter des <strong>Cusanuswerk</strong>s<br />

Auswahlgremium für die Graduiertenförderung<br />

Prof. Dr. Hans-Jürgen Becker<br />

Universität Regensburg, Juristische Fakultät<br />

Prof. Dr. Werner Deutsch<br />

TU Braunschweig, Institut für Psychologie<br />

119


Personalia<br />

Prof. Dr. Mechthild Dreyer<br />

Universität Mainz, Philosophisches Seminar<br />

Prof. Dr. Peter Funke<br />

Universität Münster, Seminar für Alte Geschichte<br />

Dr. Alfons Hämmerl<br />

FH Landshut, katholische Hochschulseelsorge<br />

Prof. Dr. Karl-Heinz Hoffmann<br />

TU Chemnitz, Fakultät für Naturwissenschaften<br />

Prof. Dr. Rudolf Hoppe<br />

Universität Bonn, Neutestamentliches Seminar<br />

Prof. Dr. Gerhard Hufnagel<br />

Universität Siegen, Politikwissenschaft<br />

Prof. Dr. Gebhard Kirchgässner<br />

Universität St. Gallen, Fachbereich Wirtschaftspolitik und Ökonometrie<br />

Prof. Dr. Nikolaus Korber<br />

Universität Regensburg, Institut für Anorganische Chemie<br />

Prof. Dr. Johannes Laudage<br />

Universität Düsseldorf, Historisches Seminar<br />

Prof. Dr. Gerhard Lauer<br />

Universität Göttingen, Seminar für Deutsche Philologie<br />

Prof. Dr. Vera Nünning<br />

Universität Heidelberg, Anglistisches Seminar<br />

Prof. Dr. Gabriele Rippl<br />

Universität Bern, Institut für englische Sprachen und Literaturen<br />

Prof. Dr. Barbara Schellewald<br />

Universität Basel, Kunsthistorisches Seminar<br />

Prof. Dr. Josef Wohlmuth, Bonn<br />

Leiter des <strong>Cusanuswerk</strong>s<br />

120


I<br />

Auswahlgremium für Studierende an Fachhochschulen<br />

Prof. Dr.-Ing. Christoph Gerlach<br />

Hochschule Hildesheim, Denkmalpflege<br />

Prof. Dr. Joachim Metzner<br />

Hochschule Köln, Sozialpädagogik<br />

Theo Pannen<br />

Hochschulseelsorger, Mönchengladbach<br />

Prof. Dr. Dieter Winklmair<br />

Hochschule München, Feinwerktechnik<br />

Prof. Dr. Hartmut Löffler<br />

Hochschule Pforzheim, Volkswirtschaftslehre<br />

Prof. Dr. Josef Wohlmuth, Bonn<br />

Leiter des <strong>Cusanuswerk</strong>s<br />

Jury für die Künstlerauswahl<br />

Prof. Dr. Richard Hoppe-Sailer, Bochum<br />

Prof. Christiane Möbus, Berlin<br />

Prof. Norbert Rademacher, Kassel<br />

Prof. Elisabeth Wagner, Kiel<br />

Hannah Aldick, Freiburg<br />

Prof. Dr. Josef Wohlmuth, Bonn<br />

Gremien für die Musikerauswahl<br />

Mitglieder des Auswahlgremiums<br />

Hannah Aldick (Vertreterin der Konferenz für Hochschulpastoral, Freiburg)<br />

Professorin Margareta Hürholz, Köln<br />

Professor Dr. Wolfgang Lessing, Dresden<br />

Professor Dr. Josef Protschka, Köln<br />

Professor Dr. Josef Wohlmuth, Bonn<br />

121


Personalia<br />

Mitglieder der Auswahljury <strong>2007</strong><br />

Prof. Dr. Josef Protschka, Köln<br />

Prof. Ludwig Holtmeier, Freiburg<br />

Prof. Margareta Hürholz, Köln<br />

Prof. Claus Kanngießer, Köln<br />

Prof. Dr. Wolfgang Lessing, Dresden<br />

Prof. Martin Christoph Redel, Detmold<br />

Prof. Inge-Susann Römhild, Lübeck<br />

Prof. Christian Schneider, Köln<br />

Gesang<br />

Musiktheorie<br />

Orgel<br />

Streicher<br />

Instrumentalpädagogik<br />

Komposition<br />

Klavier und Kammermusik<br />

Holzbläser<br />

Kontaktdozentinnen und Kontaktdozenten<br />

Stand 31.12.<strong>2007</strong><br />

Berlin<br />

Braunschweig<br />

Bremen<br />

Dresden<br />

Düsseldorf<br />

Frankfurt<br />

Halle<br />

Hamburg<br />

Karlsruhe<br />

Kassel<br />

Kiel<br />

Köln<br />

Leipzig<br />

Mainz<br />

München<br />

Münster<br />

Nürnberg<br />

Offenbach<br />

Saarbrücken<br />

Stuttgart<br />

Weimar<br />

Prof. Ursula Neugebauer (UdK)<br />

Prof. Inge Mahn (Kunsthochschule Berlin-Weißensee)<br />

Prof. Dr. Hannes Böhringer<br />

Prof. Yuji Takeoka<br />

Prof. Monika Brandmeier<br />

Prof. Rita McBride<br />

Prof. Georg Herold<br />

Prof. Tobias Rehberger<br />

Prof. Bernd Göbel<br />

Prof. Pia Stadtbäumer<br />

Prof. Harald Klingelhöller<br />

Prof. Dorothee von Windheim<br />

Prof. Elisabeth Wagner<br />

Prof. Marcel Odenbach<br />

Prof. Peter Piller<br />

Prof. Winfried Virnich<br />

Prof. Norbert Prangenberg<br />

Prof. Hermann-Josef Kuhna<br />

Prof. Michael Munding<br />

Prof. Wolfgang Luy<br />

Prof. Gabriele Langendorf<br />

Prof. Cordula Güdemann<br />

Prof. Liz Bachhuber<br />

122


I<br />

Vertrauensdozentinnen und Vertrauensdozenten<br />

Aachen Prof. Dr. Georg Hoever Elektrotechnik<br />

Augsburg Prof. Dr. Gregor Weber Geschichte<br />

Bamberg Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins Christliche Soziallehre<br />

Berlin Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiss Kommunikations- und<br />

Betriebssysteme (TU)<br />

Prof. Dr. Barbara Kellner-Heinkele Turkologie (FU)<br />

Bonn Prof. Dr. Christoph Horn Philosophie<br />

Prof. Dr. Dr. Udo di Fabio<br />

Jura<br />

Braunschweig Prof. Dr. Werner Deutsch Psychologie<br />

Chemnitz Prof. Dr. Karl Heinz Hoffmann Physik<br />

Clausthal Prof. Dr. Gerhard Ziegmann Kunststoffkeramik<br />

Darmstadt Prof. Dr.-Ing. Johannes Janicka Energie-/Kraftwerktechnik<br />

Dresden Prof. Dr. Dr. Bernhard Irrgang Philosophie<br />

Düsseldorf Prof. Dr. Johannes Laudage Geschichte<br />

Eichstätt<br />

N.N.<br />

Erlangen Prof. Dr. Maximilian Forschner Philosophie<br />

Frankfurt Prof. Dr. Bernd Trocholepczy Theologie<br />

Freiburg Prof. Dr. Christian Holubarsch Medizin<br />

Gießen<br />

N.N.<br />

Göttingen Prof. Dr. Lorenz Trümper Medizin<br />

Halle Prof. Dr. Josef N. Neumann Medizin<br />

Hamburg Prof. Dr. Christoph Schäfer Alte Geschichte<br />

Hannover Prof. Dr. Hagen Gasse Veterinärmedizin<br />

Heidelberg Prof. Dr. Paul Kirchhof Jura<br />

Jena Prof. Dr. Gernot Neugebauer Physik<br />

Kaiserslautern Prof. Dr. Otto Mayer Informatik<br />

Karlsruhe Prof. Dr. Bernhard Heck Geodäsie<br />

Kiel Prof. Dr. Josef Wiesehöfer Altertumskunde<br />

Köln Prof. Dr. Joachim Windolph Theologie (KFH)<br />

Konstanz Prof. Dr. Georg Kaiser Sprachwissenschaft<br />

Leipzig Prof. Dr. Hans Ulrich Schmid Germanistik<br />

Mainz Prof. Dr. Stephan Füssel Buchwissenschaften<br />

Mannheim Prof. Dr. Thomas Puhl Jura<br />

Marburg Prof. Dr.Christoph Kampmann Neuere Geschichte<br />

München Prof. Dr.Gerhard Müller Baumechanik<br />

Prof. Dr. Angelika Vollmar<br />

Pharmazie<br />

Prof. Dr. Susanne Sandherr<br />

Soziale Arbeit (KSFH)<br />

Münster Prof. Dr. Peter Funke Geschichte<br />

Prof. Dr. Petra Pohlmann<br />

Jura<br />

Prof. Dr. Friederike Störkel<br />

Pflegewissenschaften(FH)<br />

Osnabrück Prof. Dr. Georg Steins Theologie<br />

Ostwestfalen/Lippe Prof. Dr. Klaus Dieter Bierstedt Mathematik<br />

Passau Prof. Dr. Isidor Baumgartner Caritaswissenschaften<br />

123


Personalia<br />

Potsdam Prof. Dr. Norbert Franz Slawistik<br />

Regensburg Prof. Dr. Bernhard Dick Physikalische Chemie<br />

Rostock Prof. Dr. Heinrich Stolz Physik<br />

Ruhr Prof. Dr. Richard Hoppe-Sailer Kunstgeschichte<br />

Saarbrücken Prof. Dr. Alberto Gil Sprachwissenschaft<br />

Siegen Prof. Dr.Gregor Nickel Mathematik<br />

St. Gallen (CH) Prof. Dr. Gebhard Kirchgässner Wirtschaftswissenschaften<br />

Stuttgart Prof. Dr. Markus Stroppel Mathematik<br />

Thüringen Prof. Dr. Benedikt Kranemann Theologie<br />

Trier Prof. Dr. Hanns W. Maull Politikwissenschaft<br />

Tübingen Prof. Dr. Johannes Brachtendorf Philosophie<br />

Ulm Prof. Dr. Thomas Mertens Medizin<br />

Würzburg Prof. Dr. Michael Schmidt Medizin<br />

Vorstand der studierenden Cusanerinnen und Cusaner<br />

Kathrin Goretzki, Tübingen<br />

Clemens Kienzler, Ulm<br />

Christian Weiß, Heidelberg<br />

Bildungskommission<br />

Ralf Geretshauser, Tübingen<br />

Almut Horwath, Dresden<br />

Simon Stähler, Leipzig<br />

Christian Streif, Hamburg<br />

Elisabeth Suntrup, Stuttgart<br />

124


I<br />

2 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im <strong>Cusanuswerk</strong><br />

Stand: 31.12.<strong>2007</strong><br />

LEITUNG<br />

Leiter<br />

Leitung des <strong>Cusanuswerk</strong>s,<br />

Vertretung nach außen,<br />

Gestaltung der Ziele und Grundsätze der Arbeit,<br />

Vorsitz in den Auswahlgremien<br />

Prof. Dr. Josef Wohlmuth<br />

Leitung der Geschäftsstelle,<br />

Geschäftsführung,<br />

Stellvertretung des Leiters,<br />

Auswahl- und Bildungsarbeit<br />

Generalsekretärin<br />

Sekretärinnen<br />

Dr. Claudia Lücking-Michel<br />

Maria Losert<br />

Claudia Radzautzki<br />

GEISTLICHES REKTORAT<br />

Geistlicher Rektor<br />

Sekretärin<br />

Konzeption des Geistlichen Programms,<br />

Durchführung von Exerzitien und Besinnungstagen,<br />

Kontakt zu den Hochschulgemeinden,<br />

Auswahlarbeit<br />

Dr. Rainer Hagencord<br />

Brigitte Menzlin<br />

125


Personalia<br />

SACHBEREICHE<br />

Sachbereich I<br />

Sachbearbeiterinnen<br />

Sachbereich II<br />

Sachbearbeiter/innen<br />

Sachbereich III<br />

Sachbearbeiter<br />

Haushalts- und Rechnungswesen<br />

Dipl.-Betriebswirtin Marlene Jennes<br />

Claudia Radzautzki<br />

Stipendienangelegenheiten und Förderfragen<br />

Andrea Saß<br />

Dirk Pützfeldt<br />

Anne Niephaus<br />

Organisation, Veranstaltungswesen und EDV<br />

Dipl.-Betriebswirt (VWA) Udo Gierlich<br />

REFERATE<br />

Referat I<br />

Referent<br />

Sekretärinnen<br />

Referat II<br />

Referentin<br />

Sekretärinnen<br />

Referat III<br />

Referent<br />

Sekretärin<br />

Referat IV<br />

Referentin<br />

Sekretärinnen<br />

Grundauswahlverfahren, Musikerförderung, Auswahlund<br />

Bildungsarbeit<br />

Dr. Nikolaus Schneider<br />

Theresia Bidder<br />

Andrea Reinelt<br />

Auswahlverfahren für Studierende an Fachhochschulen,<br />

Auslandsstudien, Verfahren der endgültigen Aufnahme,<br />

Auswahl- und Bildungsarbeit<br />

Dr. Gudrun Tegeder<br />

Beate Sontag<br />

Anne Niephaus (Auslandsstudien)<br />

Graduiertenförderung, Forschungssymposien, Perspektiven<br />

auf den Beruf, Auswahl- und Bildungsarbeit<br />

Dr. Thorsten Wilhelmy<br />

Liane Neubert<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungsmanagement,<br />

Hochschulgruppen und Vertrauensdozenten,<br />

Fachschaften, Auswahl- und Bildungsarbeit<br />

Dr. Ingrid Reul<br />

Liane Neubert<br />

Anne Niephaus (Fachschaften)<br />

126


Referat V<br />

Referent N. N.<br />

Sekretärinnen<br />

Grundauswahlverfahren, Abschluss der Grundförderung<br />

und Kontakte zu den Ehemaligen, Auswahl- und Bildungsarbeit<br />

Theresia Bidder<br />

Andrea Reinelt<br />

Rita Thommes (Altcusaner)<br />

H<br />

Referat VI<br />

Referentin<br />

Sekretärinnen<br />

Referat VII<br />

Referentin<br />

Sekretärin<br />

Künstlerförderung, Ansprechpartnerin für Stiftungsfragen,<br />

Auswahl- und Bildungsarbeit<br />

Dr. Susanne Schaefer<br />

Rita Thommes<br />

Anne Niephaus (Stiftungsfragen)<br />

Projektleitung Karriereförderprogramm für Frauen<br />

Dr. Kerstin Dell<br />

Liane Neubert<br />

127


Impressum<br />

Die Deutsche Bibliothek<br />

<strong>Jahresbericht</strong> – <strong>Cusanuswerk</strong>, Bischöfliche Studienförderung<br />

ISSN 1612-0299 (<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2007</strong>)<br />

Herausgeber<br />

<strong>Cusanuswerk</strong><br />

Bischöfliche Studienförderung<br />

Baumschulallee 5<br />

53115 Bonn<br />

Telefon > 0228.983 84 – 0<br />

Telefax > 0228.983 84 – 99<br />

Internet > www.cusanuswerk.de<br />

Bankverbindung<br />

Pax-Bank Köln<br />

Konto-Nr. 22 56 00 18<br />

BLZ 370 601 93<br />

Spendenkonto Altcusaner<br />

Pax-Bank Köln<br />

Konto-Nr. 22 56 00 26<br />

BLZ 370 601 93<br />

Beitragskonto Altcusaner (Treuhandvermögen)<br />

Pax-Bank Köln<br />

Konto-Nr. 22 56 00 42<br />

BLZ 370 601 93<br />

Stiftung Begabtenförderung <strong>Cusanuswerk</strong><br />

Pax-Bank Köln<br />

Konto-Nr. 29 64 70 11<br />

BLZ 370 601 93<br />

Verantwortlich<br />

Redaktion<br />

Gestaltung und Satz<br />

Druck<br />

Prof. Dr. Josef Wohlmuth<br />

Dr. Ingrid Reul<br />

KontextKommunikation, Heidelberg<br />

ColognePrintCompany, Köln<br />

128


Notizen


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