ARA Kloten/Opfikon - VSA-Plattform "Verfahrenstechnik ...
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<strong>Plattform</strong> Mikroverunreinigungen<br />
www.micropoll.ch<br />
Juni 2012<br />
Aktivkohledosierung <strong>ARA</strong> <strong>Kloten</strong>/<strong>Opfikon</strong><br />
Situation <strong>ARA</strong> <strong>Kloten</strong>/<strong>Opfikon</strong>:<br />
Belastung<br />
Einwohnerwerte (EW)<br />
Einwohner 34‘000<br />
Industrie 30‘000<br />
Total 64‘000<br />
Zulauf<br />
Trockenwetter<br />
174 l/s<br />
Max. Zulauf bei Regenwetter<br />
645 l/s<br />
<strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
Mechanische Stufe<br />
Rechen, Sandfang, Vorklärbecken<br />
Biologische Stufe<br />
Belebtschlammanlage mit Nitrifikation und Teildenitrifikation,<br />
Nachklärbecken; zusätzliche Hochlastbiologie für Teilstrom<br />
Chemische Stufe<br />
Phosphatfällung (Simultanfällung)<br />
Filter<br />
Nachgeschaltete Sandfiltration<br />
Art des Projektes<br />
Auf der <strong>ARA</strong> <strong>Kloten</strong>/<strong>Opfikon</strong> wurde die Aktivkohledosierung in den Zulauf<br />
der bestehenden Flockungsfiltration (mit Sandfilter) getestet. Es handelte<br />
sich um eine volltechnische Untersuchung auf einer Strasse. Die zweite<br />
Strasse diente als Referenzstrasse. Es gab 2 Untersuchungsperioden<br />
(Herbst 2008 und Sommer 2010), wobei die Resultate in der 2. Periode<br />
durch verschiedene Anpassungen optimiert werden konnten.<br />
Dimensionierungsgrundlagen und Technologien<br />
Versuchsparameter Einheit Herbst 2008<br />
(4 Wochen)<br />
Sommer 2010<br />
(9 Wochen)<br />
Zulauf Filter l/s 26 max. 4 x 87<br />
Kontaktzeit Flockungsreaktor<br />
min 65 min. 4<br />
Filtergeschwindigkeit m/h 4.3 7.5-15<br />
Verweilzeit Abwasser in<br />
Flockungsraum und Filter<br />
Verweilzeit PAK (bei 1<br />
Rückspülung/Tag)<br />
min 90 min. 10<br />
h >12 1 >12 1<br />
Dosierung PAK mgPAK/l 15 15<br />
Dosierung FeCl 3 gFe/gPAK 0.4 0.1<br />
Belüftung Flockungsreaktor<br />
grobblasig<br />
feinblasig<br />
Rückführung Spülwasser Sandfang Belüftungsbecken<br />
PAK-Typ<br />
Norit SAE Super<br />
Norit SAE Super<br />
CSC PHC HKP<br />
1050<br />
Kontakt:<br />
Betreiber:<br />
<strong>ARA</strong> <strong>Kloten</strong>/<strong>Opfikon</strong><br />
www.klaeranlage.ch<br />
Projektbegleitung:<br />
Marc Böhler,<br />
Eawag, Dübendorf<br />
www.eawag.ch<br />
Weitere Informationen:<br />
Zwischenbericht und<br />
Abschlussbericht auf der<br />
Website der Eawag:<br />
www.eawag.ch/forschung/eng/sch<br />
werpunkte/abwasser/aktivkohle<br />
1<br />
Da bei der Rückspülung nicht alle Kohle aus dem Filter entfernt wird<br />
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Mechanische<br />
Reinigung<br />
Strasse A<br />
Flockungsreaktor<br />
Belebung Nachklärung Fe PAK Sandfilter<br />
Rückspülwasser<br />
Abb. 1: Fliessschema zur Dosierung<br />
in den Zulauf der Sandfiltration.<br />
Während dem 2. Versuch wurde<br />
das Rückspülwasser in die<br />
Biologie zurückgeführt.<br />
Strasse B<br />
Ziel und Hintergrund<br />
Rückspülwasser<br />
Da einige Kläranlagen der Schweiz über eine Reinigungsstufe in Form<br />
einer Flockungsfiltration verfügen, wäre es aus Kostengründen interessant,<br />
die PAK und das Fällmittel direkt in den Flockungsraum zu dosieren. Der<br />
Feststoffabtrieb aus der Nachklärung ist bei guten Belebtschlammeigenschaften<br />
gering, so dass der Sandfilter mit einer zusätzlichen Feststofffracht<br />
– bestehend aus beladener PAK und Fällungsprodukten – belastet<br />
werden kann.<br />
Reinigungsleistung<br />
Die Reinigungsleistung bezüglich organischer Spurenstoffe war stoffabhängig,<br />
im Mittel konnte aber bei einer Dosierung von 15 mgPAK/l eine<br />
Elimination von etwa 80% erreicht werden. In der zweiten Versuchsphase<br />
wurde das Filterrückspülwasser in die biologische Stufe zurückgeführt.<br />
Dadurch verblieb die PAK länger im System und insbesondere relativ<br />
schlecht sorbierende Stoffe wurden besser entfernt. Die Gesamtelimination<br />
stieg auf über 85%.<br />
PAK-Rückhalt<br />
In der ersten Testphase wurde die PAK nur ungenügend zurückgehalten,<br />
es wurden Feststoffkonzentrationen von 4–9 mg/l gemessen. Dies war<br />
vermutlich auf die zu grosse Turbulenz bei der Einmischung der PAK zurückzuführen.<br />
In der zweiten Testphase wurden dann durch Anpassungen<br />
(Eisendosierung, Mischungsintensität) durchgehend Ablaufkonzentrationen<br />
im Bereich von 1–3 mg/l erzielt.<br />
Betriebserfahrungen und Erkenntnisse<br />
- Die Art der Einmischung der Aktivkohle und die Höhe der dosierten<br />
Fällmittel scheinen entscheidend für den Rückhalt zu sein.<br />
- Das Verfahren zeigte sich als sehr robust. Selbst bei sehr hoher Dynamik<br />
des Zulaufs und sprunghaftem Anstieg der Filtergeschwindigkeit<br />
bis zu 15 m/h konnte ein guter Rückhalt erreicht werden.<br />
- Die Gesamteliminationsleistung der beiden getesteten Kohle-Typen<br />
war nahezu identisch.<br />
- Das zweistufige Verfahren (Rückführung der PAK in die Biologie) hatte<br />
keine negativen Auswirkungen auf die Nährstoffelimination oder die<br />
Schlammeigenschaften.<br />
- ABER: Das Verfahren sollte über einen längeren Zeitraum (etwa 1<br />
Jahr) mit stark variierenden Schwebestofffrachten getestet werden.<br />
Ausserdem sollte der PAK-Anteil im Feststoffabtrieb bestimmt werden.<br />
- Keine Aussage über Auswirkungen auf Schlammbehandlung möglich<br />
Abb. 2: Belebungsbecken der<br />
Strasse Nord (oben) und der<br />
Strasse Süd (unten). Durch die<br />
Rückführung des Spülwassers<br />
wird der Belebtschlamm<br />
schwarz verfärbt.<br />
Abb. 1 Elimination der Mikroverunreinigungen<br />
in der Referenzstrasse<br />
(Ref) und der<br />
Strasse mit PAK-Dosierung<br />
(PAK) nach der biologischen<br />
Stufe (Bio) und dem Sandfilter<br />
(SF), jeweils bezogen auf den<br />
Ablauf der Vorklärung.<br />
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