Jahresbericht 2011 Die Tür für Druck Format A4.lwp - Die-tuer-trier.de
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<strong>Jahresbericht</strong> 2013<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Organisationsdaten ........................................................... Seite 4<br />
1.1 Adresse und Öffnungszeiten ............................................... Seite 4<br />
1.2 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter .......................................... Seite 5<br />
2 Arbeitsschwerpunkte im Jahre 2013 ........................................ Seite 6<br />
3 Finanzierung <strong>de</strong>r Beratungsstelle - Danksagungen ......................... Seite 7<br />
4 <strong>Die</strong> Angebote <strong>de</strong>r Suchtberatung Trier e. V. „<strong>Die</strong> Tür” ..................... Seite 8<br />
4.1 Organigramm Arbeitsbereiche Klientenbezogene Leistungen ........... Seite 8<br />
4.2 Arbeitsbereich Ambulante Suchtberatung ................................ Seite 9<br />
4.3 Arbeitsbereich Glücksspielsuchtberatung ..............................<br />
4.4 Arbeitsbereich Aufsuchen<strong>de</strong> Sozialarbeit ..............................<br />
4.5 Arbeitsbereich Suchtprävention .........................................<br />
4.5.1 MAG-Net 2 ...............................................................<br />
4.5.2 Elternaben<strong>de</strong> Neue Medien „Gute Seiten - Schlechte Seiten“ ........<br />
4.5.3 Anti-Aggressivitäts-Training AAT/CT ® - Kooperation Suchthilfe<br />
und stationäre Jugendhilfe ...................................................<br />
4.6 Weitere Arbeitsbereiche .................................................<br />
5 Rahmenbedingungen - Strukturqualität ...................................<br />
Seite 15<br />
Seite 18<br />
Seite 20<br />
Seite 20<br />
Seite 23<br />
Seite 23<br />
Seite 24<br />
Seite 29<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 3
1 Organisationsdaten<br />
1.1 Adresse und Öffnungszeiten<br />
Adresse <strong>de</strong>s Vereins Suchtberatung Trier e. V.<br />
und <strong>de</strong>r Beratungsstelle <strong>Die</strong> Tür<br />
Oerenstraße 15<br />
54290 Trier<br />
Kontaktinformation: Telefon 0651 - 170360<br />
Telefax 0651 - 1703612<br />
info@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong><br />
www.die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong><br />
Öffnungszeiten/<br />
Telefonische Erreichbarkeit:<br />
Erreichbarkeit:<br />
Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr.<br />
Sprechstun<strong>de</strong>n:<br />
Montag, <strong>Die</strong>nstag, Donnerstag, 13 bis 17 Uhr,<br />
mit telefonischer o<strong>de</strong>r persönlicher Terminvereinbarung.<br />
„Info-Beratung“ ohne Voranmeldung: Freitag 13 bis 17 Uhr<br />
Außer<strong>de</strong>m sind weitere Termine nach Vereinbarung möglich.<br />
Grundsätze unserer Arbeit:<br />
ungebun<strong>de</strong>n.<br />
Vereinszweck:<br />
Unsere Beratung ist kostenlos und auf Wunsch anonym.<br />
<strong>Die</strong> Mitarbeiter unterliegen <strong>de</strong>r Schweigepflicht.<br />
Der Verein arbeitet weltanschaulich und konfessionell<br />
Zweck <strong>de</strong>s Vereins ist die Beratung und Betreuung von<br />
suchtabhängigen Menschen, insbeson<strong>de</strong>re von Jugendlichen.<br />
Konzeption unserer Arbeit: Für je<strong>de</strong>n Arbeitsbereich und in <strong>de</strong>r Regel für je<strong>de</strong>s einzelne<br />
Projekt besteht ein schriftlich ausgearbeitetes Konzept.<br />
<strong>Die</strong> Gesamtkonzeption wird laufend aktualisiert und in Form <strong>de</strong>s<br />
vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Jahresbericht</strong>es einer weiten Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
Bankverbindung: Kontoinhaber: Suchtberatung Trier e. V.<br />
Bank:<br />
Sparkasse Trier<br />
IBAN: DE72 5855 0130 0000 9394 96<br />
SWIFT-BIC: TRISDE55<br />
Spen<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Verein können von <strong>de</strong>r Steuer abgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Verein ist durch das Finanzamt Trier mit Freistellungsbescheid vom 11. 05. <strong>2011</strong><br />
(AZ 42/655/1207/9 - II/2) als gemeinnützig anerkannt.<br />
Der Verein wird beim Vereinsregister <strong>de</strong>s Amtsgerichtes Wittlich unter <strong>de</strong>r Nummer VR 2576 geführt.<br />
Geschlechtsbezeichnungen im <strong>Jahresbericht</strong><br />
Zur sprachlichen Vereinfachung wer<strong>de</strong>n im vorliegen<strong>de</strong>n Bericht meistens die Begriffe „Klienten”,<br />
„Teilnehmer” usw. verwen<strong>de</strong>t. Alle Bezeichnungen sind als geschlechtsneutral aufzufassen. Gemeint<br />
sind selbstverständlich gleichermaßen Frauen und Männer, Klientinnen und Klienten usw.<br />
Veröffentlichung dieses <strong>Jahresbericht</strong>es: Juni 2014<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 4
1.2 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
<strong>de</strong>r Suchtberatung <strong>Die</strong> Tür mit Arbeitsschwerpunkten (Stand Juni 201 4):<br />
Name und Titel<br />
Zentrale, Verwaltung<br />
Jens Eryilmaz<br />
Bürokaufmann<br />
Ramona Gritzo<br />
IT-Systemkauffrau<br />
Stefan Glesius<br />
Diplom-Sozialarbeiter<br />
Sozialtherapeut Sucht (VDR)<br />
Doris Kruse<br />
Diplom-Sozialpädagogin<br />
Rebecca Kraus<br />
Diplom-Pädagogin<br />
Systemische Beraterin<br />
Kathleen Legout<br />
Diplom-Pädagogin<br />
Christoph Linn<br />
Sozialarbeiter B. A.<br />
Bettina Löchel<br />
Diplom-Pädagogin<br />
(zur Zeit in Elternzeit)<br />
Laura Melchise<strong>de</strong>ch<br />
Diplom-Sozialarbeiterin<br />
Sarah Rumpolt<br />
Diplom-Pädagogin<br />
Sozialtherapeutin Sucht (VDR)<br />
Sebastian Schmitt<br />
Sozialarbeiter im<br />
Anerkennungsjahr<br />
Gerhard Schrö<strong>de</strong>r<br />
Diplom-Sozialarbeiter<br />
Andreas Stamm<br />
Diplom-Psychologe<br />
Psychologischer<br />
Psychotherapeut<br />
Andrea Steffen<br />
Diplom-Pädagogin<br />
Sozialtherapeutin Sucht (VDR)<br />
Zita Stümpfl-Ernst<br />
Rechtsassessorin<br />
Ausgeschie<strong>de</strong>ne<br />
Mitarbeiter/innen:<br />
E-Mail-Adresse und<br />
Telefonnummer<br />
info@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong><br />
Telefon: 0651-17036-0<br />
Fax: 0651-17036-12<br />
verwaltung@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong><br />
0651-17036-0<br />
r.gritzo@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong><br />
0651-17036-25<br />
s.glesius@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong><br />
0651-17036-22<br />
d.kruse@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong><br />
0651-17036-21<br />
r.kraus@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong><br />
0651-17036-27<br />
0152-53656170<br />
k.legout@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong><br />
0651-17036-27<br />
0152-31096342<br />
c.linn@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong><br />
0651-17036-20<br />
b.loechel@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong><br />
0651-17036-0<br />
l.melchise<strong>de</strong>ch@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<br />
<strong>de</strong><br />
0651-17036-25<br />
s.rumpolt@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong><br />
0651-17036-24<br />
s.schmitt@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong><br />
0651-17036-27<br />
0152-53510414<br />
g.schroe<strong>de</strong>r@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong><br />
0651-17036-27<br />
0152-54082077<br />
a.stamm@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong><br />
0651-17036-23<br />
a.steffen@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong><br />
0651-17036-21<br />
z.stuempfl-ernst@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong><br />
.<strong>de</strong><br />
0651-17036-24<br />
Aufgabenbereich, Schwerpunkte<br />
Terminvereinbarungen, Absagen,<br />
Bitte um Rückruf etc. - Bitte ggf. auf<br />
Anrufbeantworter sprechen!<br />
Bürokraft für die Suchtberatung<br />
Bürokraft für die Schuldnerberatung,<br />
die Suchtberatung und MAG-Net2<br />
Nachsorge Wohnen<br />
Suchtberatung<br />
Suchtberatung<br />
Nachsorge Wohnen<br />
Individuelle Teilhabe suchtkranker<br />
Menschen (Koordination)<br />
FreD-Kurs<br />
Aufsuchen<strong>de</strong> Sozialarbeit<br />
Nachsorge Wohnen<br />
Ambulante Nachsorge<br />
Individuelle Teilhabe suchtkranker<br />
Menschen<br />
Suchtberatung<br />
Suchtprävention (Elternaben<strong>de</strong> Gute<br />
Seiten Schlechte Seiten)<br />
Schuldnerberatung<br />
Beratung Glücksspielsucht<br />
Ambulante Nachsorge<br />
Beratung Glücksspielsucht<br />
Ambulante Nachsorge<br />
Individuelle Teilhabe suchtkranker<br />
Menschen<br />
Suchtberatung<br />
Individuelle Teilhabe suchtkranker<br />
Menschen<br />
AAT-Kurs, MAG-Net2<br />
Leitung <strong>de</strong>r Beratungsstelle<br />
Beratung Glücksspielsucht<br />
FreD-Kurs, MAG-Net2<br />
Aufsuchen<strong>de</strong> Sozialarbeit<br />
Schuldnerberatung<br />
Individuelle Teilhabe suchtkranker<br />
Menschen<br />
Helga Rieckhoff (in passiver Phase <strong>de</strong>r Altersteilzeit ab 05/2013)<br />
Alfons Klauck (in passiver Phase <strong>de</strong>r Altersteilzeit ab 10/2013)<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 5
2 Arbeitsschwerpunkte im Jahre 201 3<br />
Allgemeine Suchtberatung, Stellenausstattung, Aufsuchen<strong>de</strong> Sozialarbeit,<br />
Suchtprävention EU-Projekt MAG-Net2, Einrichtung einer Spielersperre für<br />
pathologische Glücksspieler, Qualitätsmanagement<br />
• <strong>Die</strong> Allgemeine Suchtberatung wird weiterhin in hohem Maße angenommen. 787 Betroffene<br />
und Angehörige kamen 2013 zur Beratung: <strong>Die</strong> am häufigsten genannten Anliegen waren <strong>de</strong>r Wunsch<br />
nach Beratung und Information und <strong>de</strong>r Wunsch nach einer stationären Entwöhnungsbehandlung.<br />
Weniger häufig, da spezifischer, waren die Wünsche nach ambulanter Nachsorge, <strong>de</strong>r Erfüllung einer<br />
gerichtlichen Auflage, nach Schuldnerberatung, Betreuung im Rahmen <strong>de</strong>s Persönlichen Budgets<br />
(ITSM) sowie <strong>de</strong>r Wunsch nach einem FreD-Kurs.<br />
• Bedingt durch die personellen Umbrüche war auch das Jahr 2013 noch einmal turbulent. Am<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres 2013 verfügte die Suchtberatung über 12 Fachkräfte auf 9,5 Planstellen:<br />
<strong>Die</strong> Beratungsstelle verfügt momentan über 3,4 Stellen im Bereich <strong>de</strong>r allgemeinen Suchtberatung und<br />
<strong>de</strong>r Suchtprävention. Hinzu kommen jeweils eine Planstelle in <strong>de</strong>n Arbeitsbereichen „Nachsorge<br />
Wohnen (betreute Wohngruppe für ehemals Drogenabhängige)“, „Aufsuchen<strong>de</strong> Sozialarbeit“,<br />
„Schuldnerberatung in <strong>de</strong>r Suchtkrankenhilfe“ und „Glücksspielsuchtberatung (Prävention <strong>de</strong>r<br />
Glücksspielsucht und Hilfsangebote für glücksspielsüchtige Menschen und <strong>de</strong>ren Angehörige in<br />
Rheinland-Pfalz)“. <strong>Die</strong>se vier Arbeitsbereiche wer<strong>de</strong>n über Fachkräfteprogramme <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
Rheinland-Pfalz zusätzlich geför<strong>de</strong>rt.<br />
Zwei weitere Stellen, die vor allem durch die Arbeit in <strong>de</strong>r Einzelfallbetreuung ausgefüllt und finanziert<br />
wer<strong>de</strong>n, ergänzen die personelle Ausstattung <strong>de</strong>r Beratungsstelle.<br />
Im Bereich <strong>de</strong>r Verwaltung arbeiten zwei Bürokräfte, zwei Reinigungskräfte sind für die Büroräume und<br />
das Nachsorge-Wohnen zuständig.<br />
• Im Jahr 2013 traten Frau Rieckhoff und Herr Klauck in die Passivphase <strong>de</strong>r Altersteilzeit ein.<br />
Wir möchten uns bei bei<strong>de</strong>n für ihre langjährige Mitarbeit in <strong>de</strong>r Suchtberatung sehr herzlich bedanken!<br />
Wir wünschen Ihnen für die Passivphase und die dann folgen<strong>de</strong> Rentenzeit alles Gute! Natürlich hoffen<br />
wir, dass Frau Rieckhoff und Herr Klauck uns weiterhin auf die eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Art positiv verbun<strong>de</strong>n<br />
bleiben.<br />
An dieser Stelle möchten wir auf weitere Arbeitsschwerpunkte im Jahr 2013 hinweisen:<br />
Der Bereich „Aufsuchen<strong>de</strong> Sozialarbeit“ befin<strong>de</strong>t sich im steten Wan<strong>de</strong>l. <strong>Die</strong> Suchtberatung Trier sieht<br />
<strong>de</strong>n Bedarf und damit <strong>de</strong>n Nutzen in <strong>de</strong>r Arbeit „vor Ort“. Konkret be<strong>de</strong>utet dies, dass wir mittlerweile<br />
fünf inhaltlich und geografisch spezifische Sprechstun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Stadt Trier und im Kreis Trier-Saarburg<br />
anbieten.<br />
Im Arbeitsbereich „Suchtprävention“ beteiligen wir uns zum ersten Mal an einem durch die<br />
Europäische Union geför<strong>de</strong>rten interregionalen Projekt: MAG-Net 2 befasst sich mit <strong>de</strong>r<br />
„Risikominimierung für die Zielgruppe <strong>de</strong>r Freizeitkonsumenten von Drogen in <strong>de</strong>r Großregion und<br />
Sensibilisierung <strong>de</strong>r Fachkräfte im Bereich <strong>de</strong>s Gesundheitswesens“.<br />
Ein Teil dieses Projektes war die Durchführung eines interregionalen Fachtags in Trier am<br />
13. 11. 2013 unter <strong>de</strong>m Titel „Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Festkultur - Wie gehen wir damit um?“. Als Schirmherrin für<br />
<strong>de</strong>n Fachtag konnten wir die Bürgermeisterin <strong>de</strong>r Stadt Trier, Frau Angelika Birk gewinnen.<br />
Seit 2012 gilt in Rheinland-Pfalz das Lan<strong>de</strong>sglücksspielgesetz LGLüG. <strong>Die</strong>ses sieht die Möglichkeit <strong>de</strong>r<br />
Spielersperre in Spielhallen vor. <strong>Die</strong> Suchtberatung hat dies zum Anlass genommen, die<br />
Spielersperre bis ins Detail auszuarbeiten und sie unseren Klienten anzubieten. Auf <strong>de</strong>r Homepage<br />
www.spielersperre-jetzt.<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>n Interessierte alle wichtigen Informationen.<br />
• Abschließend möchten wir auf die Fortschritte im „Qualitätsmanagement“ hinweisen. Wir haben<br />
die Arbeitsbereiche neu „sortiert“ und wir orientieren uns an <strong>de</strong>m neu erstellten Organigramm. Für je<strong>de</strong>n<br />
Arbeitsbereich gibt es klare Qualitätskriterien, Konzepte, Flyer und Zuständigkeiten.<br />
Weitere Informationen fin<strong>de</strong>n Sie im Internet unter: www.die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong>.<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 6
3 Finanzierung <strong>de</strong>r Beratungsstelle - Danksagungen<br />
Der Betrieb <strong>de</strong>r Beratungsstelle kostete <strong>de</strong>n Verein im Jahr 2013 etwa 690.000 EUR. Davon waren<br />
605.000 EUR Personalkosten und 85.000 EUR Sachkosten (inklusive Nachsorge-Wohnen).<br />
<strong>Die</strong> Personalkosten stiegen erneut gegenüber <strong>de</strong>n Vorjahren, was vor allem durch Neueinstellungen,<br />
durch „Doppelbesetzungen“ von Stellen für die Einarbeitung neuer Kollegen und durch tarifliche<br />
Gehaltssteigerungen bedingt war.<br />
<strong>Die</strong> Personalkosten im Bereich <strong>de</strong>s „ITSM - Individuelle Teilhabe Suchtkranker Menschen“ wer<strong>de</strong>n<br />
durch Einzelfallabrechnungen über das „Persönliche Budget“ mit <strong>de</strong>n zuständigen Kostenträgern (in <strong>de</strong>r<br />
Regel Sozialamt) finanziert. Pauschale Zuschüsse für <strong>de</strong>n Bereich „Beratung“ wer<strong>de</strong>n in diesem<br />
Arbeitsbereich nicht eingesetzt.<br />
<strong>Die</strong> Sachkosten sind unverän<strong>de</strong>rt hoch. Bei <strong>de</strong>n Kosten für die Miete <strong>de</strong>r Beratungsstelle wur<strong>de</strong> lei<strong>de</strong>r<br />
eine sehr hohe Nebenkosten-For<strong>de</strong>rung fällig, was zur Folge hat, dass die Monatsmiete um fast 50 %<br />
gestiegen ist.<br />
Der Verein Suchtberatung Trier e. V. „<strong>Die</strong> Tür” verfügt nur über geringe „klassische“ Eigenmittel wie<br />
Mitgliedsbeiträge, Spen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Teilnehmergebühren <strong>de</strong>r Klienten.<br />
Frei verfügbare Mittel sind vereinzelte institutionelle Spen<strong>de</strong>n, Bußgel<strong>de</strong>r bzw. gerichtliche Geldauflagen<br />
sowie eigenerwirtschaftete Mittel. <strong>Die</strong> letztgenannten Mittel dürfen allerdings - soweit sie aus Zahlungen<br />
<strong>de</strong>r Renten- o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Krankenversicherung stammen - nur noch maximal 10 % <strong>de</strong>r Kosten <strong>de</strong>s<br />
Fachpersonals betragen, welche sie erwirtschaften.<br />
Da wir als gemeinnütziger Verein und als Suchtberatungsstelle eine öffentliche Aufgabe erfüllen, da wir<br />
nicht kommerziell arbeiten und da die Klienten die Beratung nicht selbst bezahlen können, sind wir auf<br />
Zuwendungen öffentlicher Stellen angewiesen. Der oben genannte Betrag von 690.000 EUR setzte sich<br />
aus folgen<strong>de</strong>n Einnahmen zusammen:<br />
• Zuschuss durch das Land Rheinland-Pfalz, Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie<br />
und Frauen (33 %),<br />
• Pauschale Zuschüsse durch die Stadt Trier und <strong>de</strong>n Kreis Trier-Saarburg (28 %),<br />
• An<strong>de</strong>re Zuschüsse wie Aktion Mensch, Nikolaus-Koch-Stiftung (6 %),<br />
• Einnahmen aus <strong>Die</strong>nstleistungen wie ITSM, ambulanter Nachsorge, FreD, Schulungen sowie<br />
Spen<strong>de</strong>n und Bußgel<strong>de</strong>r („Eigenmittel“ <strong>de</strong>s Vereins Suchtberatung Trier e. V., 33 %). <strong>Die</strong>se<br />
Einnahmen beinhalten allerdings weitere Mittel <strong>de</strong>r Stadt Trier und <strong>de</strong>s Kreises Trier-Saarburg, die<br />
jedoch über Einzelfallabrechnungen bezahlt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der relativ hohe prozentuale Anteil <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Rheinland-Pfalz liegt in <strong>de</strong>r Tatsache begrün<strong>de</strong>t, dass<br />
mehrere Fachkräfte <strong>de</strong>r Beratungsstelle über „Fachkräfteprogramme” <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s finanziert wer<strong>de</strong>n.<br />
Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen privaten und institutionellen För<strong>de</strong>rern,<br />
die zur Finanzierung unserer Arbeit beitragen,<br />
- auch im Namen aller Klientinnen und Klienten -<br />
sehr herzlich bedanken.<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 7
4 <strong>Die</strong> Angebote <strong>de</strong>r Suchtberatung Trier e. V. „<strong>Die</strong> Tür”<br />
4.1 Organigramm Arbeitsbereiche Klientenbezogene Leistungen<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>s „Qualitätsmanagements“ haben wir die Arbeitsbereiche neu „sortiert“. Ergebnis dieser<br />
Arbeit ist eine klarere Struktur, sowohl in <strong>de</strong>r internen Organisation als auch in <strong>de</strong>r externen Darstellung.<br />
Das hier dargestellte Organigramm bezieht sich ausschließlich auf die „Klientenbezogenen Leistungen“<br />
(in diesem Fall sind mit „Klienten“ alle Personen gemeint, die unsere Angebote wahrnehmen). Dem<br />
gegenüber gibt es rein „Organisationsbezogene Leistungen“, die hier nicht dargestellt wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong>s sind<br />
z. B. die Buchhaltung, Öffentlichkeitsarbeit, Personalwesen u. a.<br />
Zu je<strong>de</strong>m „Klientenbezogenen Arbeitsbereich“ existiert ein eigenes Konzept mit <strong>de</strong>finierten<br />
Qualitätsmerkmalen, in <strong>de</strong>r Regel ein eigener Flyer und es erfolgen regelmäßige Besprechungen <strong>de</strong>r<br />
zuständigen Mitarbeiter, sogenannte „Bereichsteams“.<br />
Im vorliegen<strong>de</strong>n <strong>Jahresbericht</strong> fin<strong>de</strong>n Sie die Statistiken nicht mehr wie bisher in einem eigenen<br />
statistischen Teil <strong>de</strong>s <strong>Jahresbericht</strong>es, son<strong>de</strong>rn im jeweiligen Arbeitsbereich.<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 8
4.2 Arbeitsbereich Ambulante Suchtberatung<br />
Grundsätzlich unterschei<strong>de</strong>n wir zwischen „Beratung” und „Maßnahmen”.<br />
Im Erstkontakt und eventuell weiteren Beratungsgesprächen ordnen wir in <strong>de</strong>r Beratung die<br />
Problemlage <strong>de</strong>s Ratsuchen<strong>de</strong>n im Sinne einer Diagnose ein. Am En<strong>de</strong> dieser Phase empfehlen wir<br />
<strong>de</strong>m Ratsuchen<strong>de</strong>n möglicherweise die Teilnahme / Nutzung einer „Maßnahme”. <strong>Die</strong>se folgen<strong>de</strong><br />
Maßnahme dient <strong>de</strong>r „Lösung” o<strong>de</strong>r Lin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s vorhan<strong>de</strong>nen Problems.<br />
Eine Maßnahme kann durch eine externe Stelle durchgeführt wer<strong>de</strong>n, wie z. B. eine medizinische<br />
Behandlung, die Durchführung einer Entgiftung o<strong>de</strong>r einer stationären Suchttherapie, die Beantragung<br />
von Sozialleistungen o.a.<br />
Eine Maßnahme kann aber auch durch die Suchtberatungsstelle selbst durchgeführt wer<strong>de</strong>n, z. B.<br />
weitere Abklärung <strong>de</strong>s Suchtproblems, Durchführung von Suchtprävention, Schuldnerberatung,<br />
Nachsorge nach Therapie, Durchführung von Frühinterventionsmaßnahmen (FreD-Kurs) o<strong>de</strong>r eine<br />
intensive psychosoziale Betreuung (ITSM).<br />
<strong>Die</strong> folgen<strong>de</strong> Abbildung 1 veranschaulicht das Verhältnis von „Beratung“ und „Maßnahme“.<br />
Abbildung 1: Verhältnis zwischen „Beratung” und „Maßnahme”<br />
Beratung:<br />
Sprechstun<strong>de</strong> an vier<br />
Wochentagen:<br />
Montag, <strong>Die</strong>nstag,<br />
Donnerstag mit<br />
Termin: 13 - 17 Uhr<br />
Freitag ohne Termin:<br />
13 - 17 Uhr<br />
kurze Wartezeit,<br />
in <strong>de</strong>r Regel<br />
unter 1 Woche<br />
1 - 3 Gespräche<br />
Folgetermine nach<br />
Absprache<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Beispiele für Maßnahmen:<br />
Medizinische Behandlung<br />
Durchführung einer Entgiftung<br />
Vermittlung in Therapie<br />
Stationäre Suchttherapie (Entwöhnungsbehandlung)<br />
Sozialleistungen<br />
Nachsorge nach Therapie<br />
Nachsorge Wohnen<br />
Schuldnerberatung<br />
Suchtprävention<br />
Frühinterventionsmaßnahmen<br />
ITSM - Individuelle Teilhabe Suchtkranker Menschen<br />
Der Zugang zu <strong>de</strong>n Angeboten <strong>de</strong>r Suchtberatung Trier e. V. erfolgt in <strong>de</strong>n meisten Fällen über die<br />
Sprechstun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Beratungsstelle Oerenstraße 15 in Trier. <strong>Die</strong> meisten Interessenten rufen an,<br />
fragen nach <strong>de</strong>n Öffnungszeiten und vereinbaren einen Termin o<strong>de</strong>r kommen zur offenen<br />
„Info-Sprechstun<strong>de</strong>“, die wir je<strong>de</strong>n Freitag von 13 bis 17 Uhr anbieten.<br />
<strong>Die</strong>se Form <strong>de</strong>s Zugangs wird auch von <strong>de</strong>n Betroffenen und Angehörigen genutzt, die zur<br />
Schuldnerberatung o<strong>de</strong>r zur Glücksspielsuchtberatung kommen.<br />
Weitere Formen <strong>de</strong>s Zugangs sind die Außen-Sprechstun<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>r aufsuchen<strong>de</strong>n<br />
Sozialarbeit, die momentan an fünf verschie<strong>de</strong>nen Stellen angeboten wer<strong>de</strong>n.<br />
Eine kleinere Anzahl von Interessenten wen<strong>de</strong>t sich schriftlich an uns. <strong>Die</strong>s ist vor allem <strong>de</strong>r Fall bei<br />
Bewerbungen für das Nachsorge-Wohnen sowie bei inhaftierten Personen.<br />
Schließlich gibt es noch die Gruppe <strong>de</strong>r jugendlichen und heranwachsen<strong>de</strong>n Personen mit einer<br />
gerichtlichen Auflage. <strong>Die</strong>se Personen schreiben wir in <strong>de</strong>r Regel zwecks Durchführung eines<br />
Erstgespräches an.<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 9
In <strong>de</strong>r Öffentlichkeitsarbeit verwen<strong>de</strong>n wir die abgebil<strong>de</strong>te Karte, auf <strong>de</strong>r unserer Angebote kompakt<br />
benannt sind und die alle Kontaktdaten enthält:<br />
<strong>Die</strong> Suchtberatung beschäftigte im Jahr 2013 zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (9,5 Planstellen am<br />
Jahresen<strong>de</strong>), welche alle speziell beschriebene Tätigkeitsfel<strong>de</strong>r haben.<br />
Formal betrachtet sind 3,4 Planstellen für die (klassische) „Suchtberatung” vorgesehen, in <strong>de</strong>r die<br />
meisten Erstkontakte entstehen. Hiervon entfallen 0,9 Planstellen auf die „Suchtprävention“. Hinzu<br />
kommen die Stun<strong>de</strong>nkontingente aus <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Arbeitsbereichen wie Glücksspielsuchtberatung,<br />
Schuldnerberatung und Aufsuchen<strong>de</strong> Sozialarbeit.<br />
<strong>Die</strong> folgen<strong>de</strong>n Statistiken beschreiben unsere Klienten und unsere Arbeit:<br />
• Erstkontakte / Einzelgespräche: Zum einen erheben wir im Erstgespräch systematisch einige<br />
grundlegen<strong>de</strong> Daten <strong>de</strong>r Klienten. <strong>Die</strong>se Daten dienen in anonymisierter Form als Grundlage für<br />
eine Statistik, die die Arbeit <strong>de</strong>r Beratungsstelle und die Problemstellungen bei <strong>de</strong>n Klienten<br />
dokumentiert. <strong>Die</strong>se Zahlen fin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>n Tabellen 1 und 2.<br />
• Lan<strong>de</strong>sstatistik: In Anlehnung an die vom Land Rheinland-Pfalz erhobenen Daten über <strong>de</strong>n<br />
Berichtszeitraum 2013 veröffentlichen wir auch die Gesamtzahl <strong>de</strong>r betreuten Klienten. <strong>Die</strong>se<br />
Statistik bezieht sich auf alle betreuten Klienten im Jahr 2013, also auch aus vorherigen Jahren,<br />
und sie bezieht sich ausschließlich auf Personen mit min<strong>de</strong>stens zwei Gesprächskontakten.<br />
<strong>Die</strong>se Zahlen fin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>n Tabellen 3 und 4.<br />
• Vermittlung in stationäre Therapie: Da Therapievermittlungen ein zentraler Bestandteil unserer<br />
Arbeit sind, wird das Thema in <strong>de</strong>n Tabellen 5 bis 7 ausführlich behan<strong>de</strong>lt.<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 10
Erstkontakte und geografische Herkunft<br />
Als Erstkontakt wird je<strong>de</strong>s (längere) Gespräch o<strong>de</strong>r ein intensiver Schriftverkehr (Nachsorge Wohnen)<br />
mit einem Klienten gezählt. <strong>Die</strong> Gespräche fin<strong>de</strong>n meistens persönlich in <strong>de</strong>r Beratungsstelle statt. Der<br />
Erstkontakt dient allgemein <strong>de</strong>r Kontaktaufnahme; er dient dazu, Informationen zu geben, mit <strong>de</strong>m<br />
Ratsuchen<strong>de</strong>n die Hilfemöglichkeiten zu besprechen, das weitere Vorgehen zu beraten etc.<br />
Mit 787 Erstkontakten lag die Zahl etwas über <strong>de</strong>n Vorjahren, siehe Tabelle 1.<br />
Tabelle 1: Anteil <strong>de</strong>r Angehörigen und Betroffenen, unterteilt nach<br />
Geschlecht, in <strong>de</strong>r Zeit vom 01. 01. 2013 bis 31. 12. 2013, Angaben in<br />
absoluten Zahlen und in Prozent (Erstkontakte, n = 787, mit<br />
Rundungsfehlern)<br />
Männer<br />
Frauen<br />
Summe<br />
Angehörige<br />
25 Personen<br />
3 %<br />
58 Personen<br />
7 %<br />
83 Personen<br />
11 %<br />
Betroffene<br />
548 Personen<br />
70 %<br />
156 Personen<br />
20 %<br />
704 Personen<br />
89 %<br />
Summe<br />
573 Personen<br />
73 %<br />
214 Personen<br />
27 %<br />
787 Personen<br />
100 %<br />
Als Einzelgespräch zählt je<strong>de</strong>s (längere) Gespräch mit <strong>de</strong>m Klienten in <strong>de</strong>r Beratungsstelle o<strong>de</strong>r bei<br />
einem Hausbesuch. In <strong>de</strong>r Statistik <strong>de</strong>r Einzelgespräche nicht enthalten sind: telefonische<br />
Kurzberatungen, Kurzkontakte und Gruppengespräche.<br />
Ein Teil <strong>de</strong>r Ratsuchen<strong>de</strong>n möchte nur ein einziges Gespräch, so dass <strong>de</strong>r Kontakt mit diesen Klienten<br />
nach <strong>de</strong>m Erstkontakt been<strong>de</strong>t ist. Bei <strong>de</strong>r Mehrzahl <strong>de</strong>r Klienten fin<strong>de</strong>n zwei o<strong>de</strong>r mehr Gespräche<br />
statt. Eine hochfrequente Beratung mit wöchentlichen ausführlichen Einzelgesprächen ist aufgrund <strong>de</strong>r<br />
großen Fallzahlen nicht möglich und in <strong>de</strong>n meisten Fällen auch nicht angebracht.<br />
<strong>Die</strong> Zahl <strong>de</strong>r Einzelgespräche lag mit etwa 3.800 (gerun<strong>de</strong>te Zahl) etwa auf Vorjahreshöhe. <strong>Die</strong> Zahl <strong>de</strong>r<br />
durchgeführten Gespräche in <strong>de</strong>r Schuldnerberatung wird getrennt in <strong>de</strong>r „Lan<strong>de</strong>sstatistik <strong>de</strong>r<br />
Schuldnerberatung“ erfasst. <strong>Die</strong>s Zahl ist hier nicht enthalten.<br />
Geografische Herkunft <strong>de</strong>r Klienten<br />
Tabelle 2 stellt die geografische Herkunft <strong>de</strong>r Klienten dar, aufgeteilt nach Stadt Trier, Kreis<br />
Trier-Saarburg und „an<strong>de</strong>re” (alle an<strong>de</strong>ren Wohnorte).<br />
<strong>Die</strong> Klienten von „außerhalb“, also we<strong>de</strong>r aus Stadt Trier noch Kreis Trier-Saarburg, nehmen in <strong>de</strong>r<br />
Regel keine kostenlose Suchtberatung in Anspruch, son<strong>de</strong>rn an<strong>de</strong>re <strong>Die</strong>nstleistungen, wie FreD,<br />
ambulante Nachsorge o<strong>de</strong>r Nachsorge Wohnen.<br />
Tabelle 2: Geografische Herkunft <strong>de</strong>r Klienten, Angaben in absoluten<br />
Zahlen und in Prozent (Erstkontakte, n = 787, mit Rundungsfehlern)<br />
Anzahl<br />
Prozent<br />
Betroffene<br />
Anzahl<br />
Prozent<br />
Angehörige<br />
Anzahl<br />
Prozent<br />
Gesamt<br />
Stadt Trier<br />
408 Personen<br />
52 %<br />
43 Personen<br />
5 %<br />
451 Personen<br />
57 %<br />
Kreis Trier-Saarburg<br />
238 Personen<br />
30 %<br />
38 Personen<br />
5 %<br />
276 Personen<br />
35 %<br />
An<strong>de</strong>re (außerhalb)<br />
58 Personen<br />
7 %<br />
2 Personen<br />
0 %<br />
60 Personen<br />
8 %<br />
Summe<br />
704 Personen<br />
89 %<br />
83 Personen<br />
11 %<br />
787 Personen<br />
100 %<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 11
Lan<strong>de</strong>sstatistik: Anzahl und Geschlecht <strong>de</strong>r Klienten, Art <strong>de</strong>r Suchtmittel, Weitervermittlung in<br />
an<strong>de</strong>re Einrichtungen<br />
<strong>Die</strong> folgen<strong>de</strong>n Tabellen 3 und 4 beschreiben - getrennt nach <strong>de</strong>m Geschlecht - die absoluten Zahlen<br />
von Klienten, die im Berichtsjahr min<strong>de</strong>stens zwei Kontakte hatten, differenziert nach <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r Droge.<br />
<strong>Die</strong>se Zahl ist daher nicht i<strong>de</strong>ntisch mit <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Erstkontakte.<br />
Tabelle 3: Anzahl <strong>de</strong>r Frauen und Männer mit zwei und mehr Kontakten im Jahr<br />
2013, unterteilt nach Art <strong>de</strong>r Droge (Lan<strong>de</strong>sstatistik, absolute Zahlen)<br />
Art <strong>de</strong>r Droge<br />
Alkohol<br />
Medikamente<br />
Illegale Drogen<br />
Glücksspiel<br />
Essstörungen<br />
Neue Medien<br />
Angehörige<br />
Summe<br />
Geschlecht<br />
Frauen<br />
85<br />
8<br />
48<br />
13<br />
3<br />
6<br />
18<br />
181<br />
Männer<br />
218<br />
2<br />
219<br />
56<br />
1<br />
10<br />
6<br />
512<br />
Summe<br />
In <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sstatistik wur<strong>de</strong>n für 2013 die Zahlen über Weitervermittlungen / Verlegungen erfasst.<br />
<strong>Die</strong>se sind in Tabelle 4 dargestellt. Auffällig ist die hohe Zahl von Vermittlungen in stationäre<br />
Entgiftungen und stationäre Therapien (siehe dazu die Tabellen zur Therapievermittlung).<br />
303<br />
10<br />
267<br />
69<br />
4<br />
16<br />
24<br />
693<br />
Tabelle 4: Weitervermittlung / Verlegung / Wechsel in an<strong>de</strong>re suchtspezifische<br />
Einrichtung; absolute Zahlen, mit Mehrfachnennungen (Lan<strong>de</strong>sstatistik)<br />
**: eine Abweichung zu <strong>de</strong>n Tabellen Therapievermittlung entsteht durch verschie<strong>de</strong>ne Zeitpunkte<br />
<strong>de</strong>r Beendigung <strong>de</strong>r Betreuung und <strong>de</strong>r Aufnahme in eine Therapie.<br />
Frauen<br />
Männer<br />
Summe<br />
Entgiftung / Entzug<br />
26<br />
79<br />
105<br />
Substitutionsbehandlung<br />
5<br />
5<br />
Stationäre Therapie **<br />
34<br />
118<br />
152<br />
Stationäre Einrichtung für chronisch<br />
mehrfachgeschädigte Abhängigkeitskranke<br />
4<br />
4<br />
Betreutes Wohnen<br />
2<br />
1<br />
3<br />
Arbeitsprojekte<br />
1<br />
1<br />
Selbsthilfe<br />
6<br />
26<br />
32<br />
Sonstiges (z. B. ambulante Psychotherapie)<br />
15<br />
50<br />
65<br />
Vermittlung in Suchttherapie<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 12
Im Jahr 2013 wur<strong>de</strong>n 163 Therapieanträge bearbeitet. <strong>Die</strong>s ist die Zahl <strong>de</strong>r im Jahr 2013 bearbeiteten<br />
Sozialberichte, die <strong>de</strong>n Kostenträgern als Bestandteil <strong>de</strong>s Therapieantrags vorgelegt wer<strong>de</strong>n. In dieser<br />
Zahl sind auch Anträge enthalten, die bereits 2012 gestellt und 2013 weiter bearbeitet wur<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong>se<br />
Zahl umfasst sowohl die „erfolgreichen” als auch die „nicht erfolgreichen Vermittlungen in Therapie”.<br />
In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Tabellen 5 bis 7 wer<strong>de</strong>n ausschließlich die „erfolgreichen Vermittlungen in Therapie”<br />
dargestellt. Unter „erfolgreiche Vermittlung” verstehen wir, dass die Klienten eine ambulante<br />
Suchttherapie begonnen haben o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Fachklinik aufgenommen wur<strong>de</strong>n.<br />
„Erfolgreiche Vermittlung” be<strong>de</strong>utet nicht, dass die Klienten die Therapie auch regulär been<strong>de</strong>t haben. In<br />
dieser Statistik sind somit sowohl diejenigen Klienten enthalten, die ihre Therapie regulär been<strong>de</strong>t<br />
haben, als auch diejenigen, die vorzeitig die Klinik wie<strong>de</strong>r verlassen haben o<strong>de</strong>r disziplinarisch<br />
entlassen wur<strong>de</strong>n.<br />
Im Jahre 2013 traten 122 Klienten ihre Therapie „erfolgreich“ an. <strong>Die</strong>se Zahl liegt auf <strong>de</strong>m hohen Niveau<br />
<strong>de</strong>r Vorjahre.<br />
<strong>Die</strong> „nicht erfolgreichen” Vermittlungen, die aufgrund von Absagen <strong>de</strong>r Klienten, nicht erteilten<br />
Kostenzusagen o<strong>de</strong>r Ablehnungen (noch) nicht zu einer Klinikaufnahme führten, sind nicht enthalten. Es<br />
ist aber anzumerken, dass auch bei diesen „nicht erfolgreichen“ Vermittlungen eine erhebliche<br />
Beratungsleistung erbracht wur<strong>de</strong>, welche in <strong>de</strong>r Regel min<strong>de</strong>stens so umfangreich wie bei <strong>de</strong>n<br />
„erfolgreichen“ Vermittlungen ist.<br />
Tabelle 5 beschreibt die Suchtmittel, die <strong>de</strong>r Therapievermittlung zugrun<strong>de</strong> lagen. Knapp die Hälfte <strong>de</strong>r<br />
Aufnahmen in Therapie waren aufgrund einer reinen Alkoholabhängigkeit, etwa ein Viertel aufgrund<br />
einer Drogenabhängigkeit, nur 6 Klienten traten die Therapie ausschließlich wegen ihrer<br />
Glücksspielsucht an und nur 2 Klientinnen aufgrund einer Medikamentenabhängigkeit.<br />
18 Personen weisen eine Mehrfachabhängigkeit auf, was bei <strong>de</strong>r Glücksspielsucht mit 5<br />
Doppeldiagnosen beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>utlich ist.<br />
Tabelle 5: Vermittlungen in Suchttherapie, Suchtmittel, absolute Zahlen<br />
n = 122 Aufnahmen zur Therapie,<br />
Suchtmittel o<strong>de</strong>r Kombination<br />
Frauen<br />
Männer<br />
Summe<br />
Alkohol<br />
9<br />
55<br />
64<br />
Drogen<br />
6<br />
26<br />
32<br />
Alkohol und Drogen<br />
2<br />
8<br />
10<br />
Glücksspiel<br />
1<br />
5<br />
6<br />
Glücksspiel und Drogen<br />
1<br />
3<br />
4<br />
Glücksspiel und Alkohol<br />
0<br />
1<br />
1<br />
Alkohol und Medikamente<br />
2<br />
0<br />
2<br />
Medikamente<br />
2<br />
0<br />
2<br />
Medikamente und Drogen<br />
1<br />
0<br />
1<br />
Summe<br />
24<br />
98<br />
122<br />
Tabelle 6 beschreibt die Kostenträger <strong>de</strong>r Therapiemaßnahmen. Es fällt auf, dass <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r<br />
Deutschen Rentenversicherungen Rheinland-Pfalz und Bund wie<strong>de</strong>rum sehr hoch ist (96 von 122<br />
Klienten). Alle an<strong>de</strong>ren Kostenzusagen kamen von Krankenkassen, das Sozialamt kommt gar nicht<br />
mehr als Kostenträger vor.<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 13
Tabelle 6: Vermittlungen in Suchttherapie, Kostenträger<br />
n = 122 Aufnahmen zur Therapie<br />
Frauen<br />
Männer<br />
Summe<br />
Kostenträger DRV Rheinland - Pfalz<br />
8<br />
59<br />
67<br />
Kostenträger DRV Bund<br />
9<br />
20<br />
29<br />
Kostenträger AOK (verschie<strong>de</strong>ne)<br />
0<br />
6<br />
6<br />
Kostenträger Barmer GEK<br />
4<br />
2<br />
6<br />
Kostenträger Techniker-Krankenkasse<br />
2<br />
1<br />
3<br />
An<strong>de</strong>re Kostenträger GKV (je 1 o<strong>de</strong>r 2<br />
Zusagen)<br />
1<br />
10<br />
11<br />
Summe<br />
24<br />
98<br />
122<br />
Tabelle 7 zeigt die aufnehmen<strong>de</strong>n Fachkliniken. In <strong>de</strong>r Tabelle sind im Jahr 2013 keine ambulanten<br />
Behandlungsstellen verzeichnet. <strong>Die</strong>s liegt in erster Linie daran, dass Interessenten an einer<br />
ambulanten Suchttherapie wegen Alkohol o<strong>de</strong>r Medikamenten sich direkt bei <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n in Trier<br />
ansässigen Behandlungsstellen (Caritas und Diakonie) mel<strong>de</strong>n, die dann auch <strong>de</strong>n Antrag stellen.<br />
Tabelle 7: Vermittlungen in Suchttherapie, Behandlungsstellen<br />
n = 122 Aufnahmen zur Therapie<br />
Fachkliniken mit min<strong>de</strong>stens 4 Aufnahmen<br />
Frauen<br />
Männer<br />
Summe<br />
FK Thommener Höhe, Darscheid<br />
4<br />
20<br />
24<br />
Kliniken Wied, Wied<br />
2<br />
21<br />
23<br />
FK Münchwies, Neunkirchen<br />
3<br />
10<br />
13<br />
FK Tiefenthal, Saarbrücken<br />
2<br />
9<br />
11<br />
FK Tönisstein, Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
2<br />
4<br />
6<br />
FK Eschenberg-Wildpark-Klinik, Hennef<br />
2<br />
4<br />
6<br />
FK Ludwigsmühle, Lustadt<br />
1<br />
4<br />
5<br />
FK Rosenberg, Daun<br />
1<br />
4<br />
5<br />
FK Landau, Landau in <strong>de</strong>r Pfalz<br />
1<br />
4<br />
5<br />
FK Altburg, Schalkenmehren<br />
0<br />
4<br />
4<br />
FK Michaelshof, Kirchheimbolan<strong>de</strong>n<br />
0<br />
4<br />
4<br />
FK Eußerthal, Eußerthal<br />
1<br />
3<br />
4<br />
An<strong>de</strong>re (je 1 bis 3 Vermittlungen)<br />
5<br />
7<br />
12<br />
Summe<br />
24<br />
98<br />
122<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 14
4.3 Arbeitsbereich Glücksspielsuchtberatung<br />
Seit <strong>de</strong>m Jahr 2008 för<strong>de</strong>rt das Land Rheinland-Pfalz über das Lan<strong>de</strong>smo<strong>de</strong>ll „Prävention <strong>de</strong>r<br />
Glücksspielsucht und Hilfsangebote für glücksspielsüchtige Menschen und <strong>de</strong>ren Angehörige in<br />
Rheinland-Pfalz“ spezialisierte Beratungsstellen. <strong>Die</strong> Arbeit <strong>de</strong>r geför<strong>de</strong>rten Beratungsstellen beinhaltet<br />
drei Arbeitsbereiche:<br />
• Beratung von betroffenen Spielern und ihrer Angehörigen<br />
• Prävention <strong>de</strong>r Glücksspielsucht<br />
• Schuldnerberatung für Spieler und ihre Angehörigen.<br />
Beratung von betroffenen Spielern und ihrer Angehörigen<br />
<strong>Die</strong> Beratung betroffener Spieler sowie <strong>de</strong>r Angehörigen steht im Mittelpunkt unserer Tätigkeit. <strong>Die</strong><br />
Betroffenen lei<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel sehr unter ihrer Sucht und noch mehr unter <strong>de</strong>n Folgen <strong>de</strong>s Spielens.<br />
Bei <strong>de</strong>r Spielsucht ist an erster Stelle naturgemäß die „Geldvernichtung“ zu nennen. <strong>Die</strong> meisten<br />
Glücksspieler verspielen ihr gesamtes verfügbares Bargeld. <strong>Die</strong> monatlichen Beträge liegen dabei<br />
zwischen 100 Euro und über 2.000 Euro. Einige gehen dabei soweit, dass sie selbst elementare<br />
Verpflichtungen wie Mietzahlungen, Rücklagen für Essen o<strong>de</strong>r für die Kin<strong>de</strong>r vernachlässigen. An<strong>de</strong>re<br />
Spieler haben diese Probleme vor<strong>de</strong>rgründig unter Kontrolle, jedoch haben sie „Schul<strong>de</strong>n am eigenen<br />
Leben“ angehäuft, da sie trotz geregelter Einkünfte sich keinerlei Lebensqualität - geschweige <strong>de</strong>nn<br />
Anschaffungen - leisten können. Zum Thema Schuldnerberatung fin<strong>de</strong>n Sie unten mehr Informationen.<br />
In <strong>de</strong>r Folge dieser finanziellen Situation kommt es zu Ehe- und Beziehungsproblemen, oft zu<br />
<strong>de</strong>pressiven Symptomen aufgrund <strong>de</strong>s eigenen Versagens und lei<strong>de</strong>r auch zu Straftaten, die durch die<br />
Spielsucht begrün<strong>de</strong>t sind.<br />
In <strong>de</strong>r Beratung bieten wir:<br />
• Eine gemeinsame Betrachtung <strong>de</strong>s Spielverhaltens (<strong>de</strong>s Betroffenen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Angehörigen),<br />
• Eine Einordnung <strong>de</strong>r Problemlage und die Beratung über Hilfsmöglichkeiten,<br />
• <strong>Die</strong> Vermittlung in weiterführen<strong>de</strong> Maßnahmen wie ambulante o<strong>de</strong>r stationäre Therapie.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r fundamentalen Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Themas „Geld“ in <strong>de</strong>r Glücksspielsucht beinhaltet die<br />
Beratung zwingend zwei weitere Elemente:<br />
• Beratung hinsichtlich <strong>de</strong>r Existenzsicherung. Das heißt meistens, dass <strong>de</strong>r Betroffene die<br />
Verantwortung und <strong>de</strong>n Zugriff auf das Geld zumin<strong>de</strong>st für einen Zeitraum an die Partnerin, Eltern<br />
o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Personen abgibt.<br />
• <strong>Die</strong> Durchführung <strong>de</strong>r Spielersperre in Spielhallen <strong>de</strong>r Region Trier (siehe unten). <strong>Die</strong> Spielersperre<br />
ist aus Sicht <strong>de</strong>s Klienten eine individuelle Maßnahme, aus Sicht <strong>de</strong>r Beratungsstelle wird sie als<br />
Maßnahme <strong>de</strong>r Suchtprävention eingeordnet.<br />
Im Jahr 2013 nahmen 69 Personen die Glücksspielsuchtberatung in Anspruch (min<strong>de</strong>stens 2<br />
Gespräche). <strong>Die</strong>s waren 13 Frauen und 56 Männer. Aus dieser Gruppe wur<strong>de</strong>n 11 Personen in eine<br />
stationäre Therapie vermittelt: 6 Personen wegen Glücksspielsucht und 5 Personen wegen<br />
Glücksspielsucht in Verbindung mit Alkohol o<strong>de</strong>r Drogen.<br />
Prävention <strong>de</strong>r Glücksspielsucht<br />
In <strong>de</strong>r Fachöffentlichkeit wer<strong>de</strong>n viele Mo<strong>de</strong>lle <strong>de</strong>r Prävention <strong>de</strong>r Glücksspielsucht genannt. Auch die<br />
Fachkräfte unseres Regionalen Arbeitskreises Glücksspielsucht haben ein Mo<strong>de</strong>ll („House Edge“) <strong>de</strong>r<br />
Prävention für junge Männer entwickelt.<br />
Neben <strong>de</strong>r Frage, ob diese Art von Prävention erfolgreich sein kann (kann eine pädagogische<br />
Einzelmaßnahme eine Wirkung erzielen, wenn die betroffene Person dauernd und langjährig negativen<br />
Einflussfaktoren ausgesetzt ist?) mussten wir lei<strong>de</strong>r feststellen, dass das Angebot von potenziellen<br />
Adressaten (in erster Linie Schulen) nicht wahrgenommen und nicht abgerufen wur<strong>de</strong>.<br />
Selbstverständlich führen wir regelmäßig Informationsveranstaltungen und gelegentlich Fortbildungen<br />
zum Thema durch; diese richten sich an Fachkräfte aus an<strong>de</strong>ren sozialen <strong>Die</strong>nsten.<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 15
Prävention <strong>de</strong>r Glücksspielsucht - Umsetzung <strong>de</strong>r Spielersperre<br />
Seit <strong>de</strong>m 01. 07. 2012 gilt in Rheinland-Pfalz das neue „Lan<strong>de</strong>sglücksspielgesetz“. Erstmals gibt es nun<br />
auch einen Rechtsanspruch auf eine Spielersperre in Spielhallen. In § 11, Absatz 5 heißt es:<br />
„Spielhallen schließen Personen, die dies beantragen (Selbstsperre), von <strong>de</strong>r Teilnahme am<br />
Automatenspiel aus und tragen die zur I<strong>de</strong>ntifizierung erfor<strong>de</strong>rlichen Daten, insbeson<strong>de</strong>re<br />
Familiennamen, Vornamen, Geburtsnamen, Geburtsdatum, Geburtsort und Anschrift, in eine<br />
Spielersperrliste ein. Sofern die zu sperren<strong>de</strong>n Personen einwilligen, können Lichtbil<strong>de</strong>r gefertigt<br />
wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> erhobenen Daten dürfen für <strong>de</strong>n vereinbarten Zeitraum in <strong>de</strong>r Spielersperrliste geführt und<br />
im Rahmen <strong>de</strong>r Eingangskontrolle verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Nach Ablauf <strong>de</strong>r Sperre sind die Daten<br />
unverzüglich zu löschen.“<br />
In <strong>de</strong>r Vergangenheit (bis 2012) konnte <strong>de</strong>r Inhaber <strong>de</strong>r Spielhalle frei entschei<strong>de</strong>n, ob er eine<br />
Spieler-Selbstsperre annimmt, ob er ein „Hausverbot“ erteilt o<strong>de</strong>r ob er gar nicht han<strong>de</strong>lt.<br />
Der zitierte Absatz regelt anscheinend einfach und klar, wie die Spielersperre umzusetzen ist. Dennoch<br />
gab es nach Inkrafttreten <strong>de</strong>s Gesetzes keine klaren Zuständigkeiten, keinen Musterbrief und keine<br />
Vorschrift zur Umsetzung <strong>de</strong>s Gesetzes.<br />
In dieser Situation war es unser Ziel, eine gesetzeskonforme, einfache, flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Spielersperre<br />
ohne persönlichen Besuch in <strong>de</strong>r Spielhalle zu realisieren. Dazu war 2013 einige Vorarbeit nötig:<br />
• Recherche, ob es bereits Musterbriefe o<strong>de</strong>r verwendbare Vorlagen gab. <strong>Die</strong> Vorlagen, die wir<br />
fan<strong>de</strong>n, beziehen sich auf die staatlichen Spielbanken in Deutschland. Eine Vorlage für die Situation<br />
in Rheinland-Pfalz fan<strong>de</strong>n wir nicht und konnte uns auch nicht zur Verfügung gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
• Recherche aller Spielhallen in <strong>de</strong>r Region. Auch diese Aufgabe gestaltete sich nicht so einfach. <strong>Die</strong><br />
Ordnungsämter stellten Informationen zur Verfügung, allerdings waren die Daten nicht immer<br />
aktuell. Auch war nicht immer klar, wo sich die Spielhalle und wo sich <strong>de</strong>r Betreiber befin<strong>de</strong>t.<br />
• Neben <strong>de</strong>r Recherche anhand <strong>de</strong>r Listen versuchten wir, die Daten über das Internet zu<br />
vervollständigen. Dabei stellten wir fest, dass die Spielhallenbranche wenig Wert darauf legt,<br />
verwertbare Informationen im Internet zur Verfügung zu stellen.<br />
• Darüber hinaus haben wir fast alle Spielhallen persönlich angefahren, um die Informationen über<br />
Adresse, Bezeichnung und Betreiber zu überprüfen.<br />
• Entwurf eines Musterbriefes als Serienbrief.<br />
• Entwurf <strong>de</strong>r zugehörigen Tabelle mit <strong>de</strong>n Daten <strong>de</strong>r Spielhallen.<br />
• Durchführung einer ersten Spielersperre als „Testlauf“ per Post mit einer freiwilligen Person.<br />
• Kontaktaufnahme zur ADD in Trier als zuständige Behör<strong>de</strong> für Rheinland-Pfalz.<br />
• Mehrfache Überarbeitung <strong>de</strong>s Briefes (u. A. Ergänzung mit einer Datenschutz-Klausel).<br />
• Erstellen eines Leitfa<strong>de</strong>ns zur Umsetzung <strong>de</strong>r Spielersperre. Hier ist vor allem zu erwähnen, dass<br />
je<strong>de</strong> Spielhalle einzeln angeschrieben wer<strong>de</strong>n muss, dass die Ausweispapiere zu kopieren sind und<br />
dass die Briefe per Einwurf-Einschreiben verschickt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der gesamte hier beschriebene Prozess nahm mehrere Monate in Anspruch. Mittlerweile ist das<br />
Verfahren <strong>de</strong>r Durchführung aus unserer Sicht ausgereift und wir können allen interessierten Personen<br />
die Spielersperre in einer einzelnen Gesprächssitzung anbieten. Erfreulicherweise haben sich einige<br />
an<strong>de</strong>re Beratungsstellen aus Rheinland-Pfalz <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r Spielersperre angeschlossen.<br />
Wir als Mitarbeiter <strong>de</strong>r Beratungsstelle übernehmen die gesamte anfallen<strong>de</strong> Arbeit. Neben seiner<br />
Bereitschaft und Mitarbeit erwarten wir vom Klienten nur, dass er die Kosten für das Porto <strong>de</strong>r<br />
Spielersperre übernimmt. <strong>Die</strong>s beträgt je nach Region, in <strong>de</strong>r er gesperrt wer<strong>de</strong>n möchte, zwischen 40<br />
und 80 Euro.<br />
Um die Spielersperre bekannt zu machen, haben wir eine Homepage mit allen relevanten Informationen<br />
erstellt:<br />
www.spielersperre-jetzt.<strong>de</strong>.<br />
Zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Erstellung dieses Berichtes haben bereits 28 Personen die Spielersperre genutzt.<br />
<strong>Die</strong>s entspricht über 1.100 Anschreiben in mehr als 700 Briefen an die Betreiber!<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 16
Im Rahmen <strong>de</strong>s lan<strong>de</strong>sweiten Aktionstages<br />
am 25. 09. 2013 informierten wir an einem<br />
Stand in <strong>de</strong>r Trierer Innenstadt über die<br />
Glücksspielsuchtberatung und insbeson<strong>de</strong>re<br />
über die Spielersperre. <strong>Die</strong> Medien<br />
berichteten in Form von Zeitungsartikeln<br />
über das neue Angebot.<br />
Der Infostand war eine Kooperation unserer<br />
Beratungsstelle mit <strong>de</strong>r Beratungsstelle <strong>de</strong>r<br />
Caritas Wittlich (Glücksspielsuchtberatung),<br />
siehe Foto.<br />
Zur Bewerbung <strong>de</strong>r Spielersperre<br />
nutzen wir neben <strong>de</strong>m Faltblatt für die<br />
Fachstelle Glücksspiel Trier einen<br />
separaten Flyer.<br />
Glücksspielsuchtberatung Öffentlichkeitsarbeit<br />
Neben einigen Artikeln in <strong>de</strong>r lokalen Presse (Aktionstag am 25. 09. 2013) soll ein ausführlicher Bericht<br />
erwähnt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r vom SWR produziert und als Radio- und als TV-Beitrag veröffentlicht wur<strong>de</strong>. Der<br />
Beitrag befasste sich mit <strong>de</strong>r Glücksspielsucht eines Klienten <strong>de</strong>r Beratungsstelle, mit <strong>de</strong>r Beratung und<br />
mit <strong>de</strong>r Spielersperre.<br />
Schuldnerberatung für Spieler und ihren Angehörigen<br />
Eine Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>smo<strong>de</strong>lls ist die Ergänzung <strong>de</strong>r Beratung durch eine Schuldnerberatung<br />
für Spieler und ihren Angehörigen. <strong>Die</strong> Schuldnerberatung für Spieler hat ihre beson<strong>de</strong>re Berechtigung,<br />
da pathologisches Glücksspiel immer mit finanziellen Problemen einhergeht. Erstaunlicherweise hat bei<br />
unseren Klienten aber nur etwa je<strong>de</strong>r Dritte „problematische Schul<strong>de</strong>n“ (darunter fallen nicht regelmäßig<br />
bediente Kredite wie PKW- o<strong>de</strong>r Immobilienfinanzierung). <strong>Die</strong>se Klienten brauchen eine intensive<br />
Finanzberatung und in Einzelfällen die Einleitung eines Insolvenzverfahrens.<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 17
4.4 Arbeitsbereich Aufsuchen<strong>de</strong> Sozialarbeit<br />
Niedrigschwellige Sozialarbeit ist ein wichtiger Bestandteil in <strong>de</strong>r Arbeit mit suchtkranken Menschen.<br />
Somit soll die Hür<strong>de</strong>, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, möglichst niedrig gehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Unsere Arbeit wird durch die Teilnahme am Fachkräfteprogramm "Aufsuchen<strong>de</strong> Sozialarbeit" im Land<br />
Rheinland-Pfalz erheblich erleichtert. Im Rahmen <strong>de</strong>s Fachkräfteprogramms trägt das Land 70 % <strong>de</strong>r<br />
Fachpersonalkosten.<br />
Aus <strong>de</strong>m Rahmenkonzept <strong>de</strong>s Arbeitskreises Niedrigschwellige Sozialarbeit in Rheinland-Pfalz:<br />
„Angebote niedrigschwelliger Hilfe für Konsumenten/innen illegaler und legaler Drogen wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />
vergangenen zwei Jahrzehnten ausgebaut und differenziert. Sie sind integraler Bestandteil <strong>de</strong>s<br />
Suchthilfesystems gewor<strong>de</strong>n und stellen eine notwendige und sinnvolle Erweiterung <strong>de</strong>r Angebote<br />
ambulanter Beratungsdienste dar.<br />
Neben <strong>de</strong>n Komm-Strukturen <strong>de</strong>r Beratungsstellen bietet niedrigschwellige Arbeit bedarfsgerechte und<br />
zeitnahe Kontaktaufnahme an.<br />
Niedrigschwellige Sozialarbeit ist gekennzeichnet durch einen akzeptieren<strong>de</strong>n, nachgehen<strong>de</strong>n<br />
Arbeitsansatz. Art und Umfang regelt das örtliche Konzept <strong>de</strong>s jeweiligen Trägers, das am<br />
Rahmenkonzept Rheinland-Pfalz ausgerichtet ist. Sie orientiert sich an <strong>de</strong>m Bedarf <strong>de</strong>r Klienten/innen<br />
und umfasst sowohl Angebote in Beratungsstellen, Außenstellen und Kontaktlä<strong>de</strong>n, als auch direkte<br />
Hilfen in <strong>de</strong>r Szene.<br />
Auftrags- und Zielklärung niedrigschwelliger Einzelfallarbeit ist prozesshaft und wird in Zusammenarbeit<br />
mit <strong>de</strong>n Klienten/innen entwickelt. <strong>Die</strong> Arbeit ist nicht primär abstinenzorientiert, son<strong>de</strong>rn bietet<br />
stabilisieren<strong>de</strong> Hilfen an.<br />
Im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes zielen Interventionen neben <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />
Suchtmittelkonsums auf die gesamte persönliche und soziale Situation <strong>de</strong>r Betroffenen.“<br />
(Quelle http://www.liga-rlp.<strong>de</strong>/457.html)<br />
Das Rahmenkonzept bietet unterschiedliche Möglichkeiten, die aufsuchen<strong>de</strong> Sozialarbeit in einer<br />
Suchtberatungsstelle vor Ort umzusetzen. <strong>Die</strong> Suchtberatung Trier e. V. hat in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren<br />
<strong>de</strong>n Schwerpunkt <strong>de</strong>r aufsuchen<strong>de</strong>n Arbeit auf Sprechstun<strong>de</strong>n „vor Ort“ gelegt. Aufgrund <strong>de</strong>r guten<br />
Erfahrungen möchten wir dies auch in <strong>de</strong>r Zukunft fortsetzen.<br />
Konzept <strong>de</strong>r Außensprechstun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Suchtberatung<br />
Aufsuchen<strong>de</strong> Sozialarbeit sollte an die Strukturen <strong>de</strong>s jeweiligen Einzugsgebietes angepasst sein.<br />
Somit entschied sich die Beratungsstelle, ihre Arbeitsweise <strong>de</strong>m Bedarf <strong>de</strong>r Klienten anzupassen. <strong>Die</strong><br />
offene Suchtszene verkleinerte sich mit <strong>de</strong>n Jahren immer mehr und es kristallisierte sich ein an<strong>de</strong>rer<br />
Bedarf heraus. Was somit ursprünglich als Streetwork begann, entwickelte sich nun im Laufe <strong>de</strong>r Jahre<br />
hin zu Außensprechstun<strong>de</strong>n, welche konzeptionell in zwei Bereiche aufgeteilt wer<strong>de</strong>n können: Wir<br />
bieten wohnort-orientierte und anlass-orientierte Sprechstun<strong>de</strong>n an. <strong>Die</strong>se Sprechstun<strong>de</strong>n sollen <strong>de</strong>n<br />
Klienten die Möglichkeit geben, zeitnah und ohne große Wege Hilfe in Anspruch zu nehmen.<br />
Ziel ist es, akut von einer Krise betroffene Klienten anzusprechen und ihnen zeitnah Hilfe zukommen zu<br />
lassen. Viele Klienten können durch eine akute Krisensituation in ihrer Motivation gestärkt sein, etwas<br />
zu verän<strong>de</strong>rn. Somit sind sie offener für professionelle Hilfe. <strong>Die</strong> Beratungsstelle arbeitet mit <strong>de</strong>m<br />
transtheoretischem Mo<strong>de</strong>ll (TTM), was die Motivation <strong>de</strong>s Klienten in verschie<strong>de</strong>nen Phasen einteilt.<br />
Durch die akute Krisensituation entwickeln viele Klienten einen erhöhten Antrieb, wodurch sie in <strong>de</strong>m<br />
Phasenmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>s TTM von <strong>de</strong>r Phase <strong>de</strong>r Absichtslosigkeit in die Phase <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rungsbereitschaft<br />
springen können. Um diese Bereitschaft zu nutzen, sind schnelle und niedrigschwellige Hilfen<br />
notwendig, welche durch die Sprechstun<strong>de</strong>n gewährleistet wer<strong>de</strong>n sollen.<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 18
Inhaltliche Ziele <strong>de</strong>r Sprechstun<strong>de</strong> und <strong>de</strong>r Beratung sind Information über Sucht und entsprechen<strong>de</strong><br />
Hilfemöglichkeiten, die Abklärung <strong>de</strong>s individuellen Informations- und Hilfebedarfs, sowie bei Bedarf<br />
Weitervermittlung in an<strong>de</strong>re Maßnahmen (z.B. Therapie, soziotherapeutische Betreuung, Selbsthilfe).<br />
Das Angebot richtet sich an alle Betroffenen und <strong>de</strong>ren Angehörigen, die in Trier und im Landkreis<br />
Trier-Saarburg wohnen.<br />
Rahmenbedingungen für die Umsetzung einer Außensprechstun<strong>de</strong><br />
• Vor Ort sollte die Mitarbeiterin <strong>de</strong>r Suchtberatung einen festen Raum für die Gespräche haben.<br />
• Ein eigener Schlüssel sollte zur Verfügung stehen, um unabhängig Zugang zum Raum zu haben.<br />
• <strong>Die</strong> Räumlichkeit sollte über Internet verfügen, um das Arbeiten zu erleichtern.<br />
• <strong>Die</strong> Sprechstun<strong>de</strong> soll an einem festen Tag und zu einer festen Uhrzeit stattfin<strong>de</strong>n.<br />
• <strong>Die</strong> Anmeldung erfolgt über die Beratungsstelle o<strong>de</strong>r über die Kooperationspartner.<br />
• <strong>Die</strong> Suchtberatung stellt zuständige Mitarbeiterinnen, eine Vertretung im Krankheits- o<strong>de</strong>r<br />
Urlaubsfall sollte gegeben sein.<br />
Momentan (Juni 2014) bieten wir fünf verschie<strong>de</strong>ne Außensprechstun<strong>de</strong>n mit unterschiedlichen<br />
Zielgruppen und Schwerpunkten an. <strong>Die</strong>se Sprechstun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n und wer<strong>de</strong>n unterschiedlich in<br />
Anspruch genommen.<br />
Wohnort-orientierte offene Sprechstun<strong>de</strong>n<br />
• Wöchentliche Sprechstun<strong>de</strong> im Mehrgenerationenhaus in Saarburg (durchschnittlich 2 - 4 Personen<br />
pro Sprechstun<strong>de</strong>)<br />
• Wöchentliche Sprechstun<strong>de</strong> im Familienbüro <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong> Römische Weinstraße in<br />
Schweich (durchschnittlich 2 Personen pro Sprechstun<strong>de</strong>)<br />
Anlass-orientierte offene Sprechstun<strong>de</strong>n<br />
• Wöchentliche Sprechstun<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Psychiatrischen Stationen <strong>de</strong>s Mutterhauses in Trier<br />
(durchschnittlich 4 Personen pro Sprechstun<strong>de</strong>)<br />
• An je<strong>de</strong>m ersten und dritten Freitag im Monat fin<strong>de</strong>t beim Sozialdienst katholischer Frauen eine<br />
Sprechstun<strong>de</strong> zum Thema „Alkohol und Drogen in Schwangerschaft und Stillzeit“ (maximal 1<br />
Person pro Sprechstun<strong>de</strong>)<br />
<strong>Die</strong>se Sprechstun<strong>de</strong> ist eine Kooperation mit <strong>de</strong>m SkF Trier, <strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>rum das Konzept <strong>de</strong>s SkF<br />
Köln umsetzt, welches im Rahmen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>smo<strong>de</strong>llprojekts „Neue Präventionsansätze zur<br />
Vermeidung und Reduzierung von Suchtmittelkonsum in Schwangerschaft und Stillzeit“ erarbeitet<br />
wur<strong>de</strong>. <strong>Die</strong>ses Konzept sieht eine enge Einbindung <strong>de</strong>r Schwangerschaftsberatungsstellen und<br />
einer Suchtberatungsstelle vor.<br />
• Wöchentliche Sprechstun<strong>de</strong> im Haus <strong>de</strong>s Jugendrechtes in Trier (durchschnittlich 1 Person pro<br />
Sprechstun<strong>de</strong>).<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 19
4.5 Arbeitsbereich Suchtprävention<br />
4.5.1 MAG-Net 2<br />
Der folgen<strong>de</strong> Text entspricht <strong>de</strong>r offiziellen<br />
Pressemitteilung über MAG-Net 2 vom 18. 10. 2013.<br />
MAG-Net 2 : Sensibilisierung <strong>de</strong>r Fachkräfte <strong>de</strong>s Gesundheitswesens über<br />
Freizeitdrogenkonsum<br />
Drogenkonsum macht nicht vor Grenzen halt. Will man in diesem Bereich Risiken minimieren, bietet es<br />
sich gera<strong>de</strong> innerhalb <strong>de</strong>r Großregion Deutschlands, Frankreichs, Belgiens und <strong>de</strong>s Großherzogtums<br />
Luxemburg an, grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten.<br />
<strong>Die</strong> Laufzeit <strong>de</strong>s interregionalen MAG-Net 2 - Projektes in <strong>de</strong>r Großregion (128 GR DELUX 3 3 249),<br />
welches im Rahmen <strong>de</strong>s Programmes INTERREG IV A GR 2007-2013 finanziert wird, beträgt 2 Jahre<br />
(1. Januar 2013 bis 31. Dezember 2014).<br />
MAG-Net 2 zielt darauf ab, Gesundheitsberufe und Einrichtungen <strong>de</strong>s Gesundheitswesens in die Lage<br />
zu versetzen, Patienten (besser) über Fragen zum Freizeitdrogenkonsum zu informieren, Gespräche<br />
über das Thema zu initiieren, ggf. an an<strong>de</strong>re Stellen zu vermitteln und im Alltag in Praxis und Klinik<br />
adäquat(er) mit relevanten Problemen und Herausfor<strong>de</strong>rungen umzugehen. Patienten sollen<br />
Informationen erhalten, die es ihnen ermöglichen, verantwortungsbewusst(er) mit <strong>de</strong>m Konsum<br />
psychoaktiver Substanzen umzugehen, <strong>de</strong>n Konsum in ihrem Umfeld stärker wahrzunehmen und ggf.<br />
im Sinne <strong>de</strong>s Gesundheitsschutzes richtig zu intervenieren.<br />
Um die o. g. Ziele zu erreichen, wer<strong>de</strong>n sich die Projektpartner darauf konzen<strong>trier</strong>en: Daten zum<br />
aktuellen Freizeitkonsum von Drogen in <strong>de</strong>r Großregion zu sammeln, Informationsmaterialien für<br />
Fachkräfte <strong>de</strong>s Gesundheitswesens sowie für <strong>de</strong>ren Patienten zu erstellen, Aus- und Weiterbildungen<br />
für Fachpersonal <strong>de</strong>s Gesundheitswesens zu organisieren und interregionale Fachtagungen für<br />
Experten zum Thema Freizeitkonsum anzubieten.<br />
Das CePT - Centre <strong>de</strong> Prévention <strong>de</strong>s Toxicomanies <strong>de</strong>s Großherzogtums<br />
Luxemburg - arbeitet als fe<strong>de</strong>rführend Begünstigter <strong>de</strong>s MAG-Net 2 Projektes mit<br />
folgen<strong>de</strong>n Projektpartnern zusammen:<br />
Region Wallonien, Belgien: CAL (Centre d'Action Laïque <strong>de</strong> la province <strong>de</strong><br />
Luxembourg), Libramont ;<br />
Region Lothringen, Frankreich : die Drogenberatungs- und Präventionsstelle<br />
Centre <strong>de</strong> Soins d'Accompagnement et <strong>de</strong> Prévention en Addictologie (CSAPA) -<br />
Les Wads, Metz ;<br />
Region Saarland, Deutschland: die Lan<strong>de</strong>shauptstadt Saarbrücken und das<br />
Lan<strong>de</strong>sinstitut für Präventives Han<strong>de</strong>ln, St. Ingbert ;<br />
Region Rheinland-Pfalz, Deutschland: Suchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür.<br />
Alle Details zum MAG-Net 2 Projekt befin<strong>de</strong>n sich auf <strong>de</strong>r neuen Internetseite,<br />
unter:<br />
www.mag-net.eu<br />
Trotz <strong>de</strong>r Nähe zu mehreren europäischen Nachbarn kooperiert die Suchtberatung Trier e. V. erstmals<br />
im Rahmen eines „europäischen“ Projektes <strong>de</strong>r Suchthilfe bzw. <strong>de</strong>r Suchtprävention mit Partnern aus<br />
<strong>de</strong>r Großregion. Für die beteiligten Mitarbeiter unserer Beratungsstelle ist dies eine neue Erfahrung,<br />
sowohl hinsichtlich <strong>de</strong>r Sprache, <strong>de</strong>r sehr unterschiedlichen Arbeitsansätze in <strong>de</strong>n beteiligten Län<strong>de</strong>rn<br />
und bei <strong>de</strong>n Partnern als auch hinsichtlich <strong>de</strong>s mit einem EU-Projekt verbun<strong>de</strong>nen<br />
Verwaltungsaufwan<strong>de</strong>s. <strong>Die</strong>se Hür<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n jedoch erfolgreich „gemeistert“, so dass wir über einige<br />
erfolgreiche Arbeitsschritte berichten können.<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 20
Neben <strong>de</strong>r Erstellung von Arbeitsmaterialien und <strong>de</strong>r Schulung <strong>de</strong>r Fachkräfte im<br />
Gesundheitswesen (siehe oben), stan<strong>de</strong>n im Jahr 2013 zwei Aufgaben im Vor<strong>de</strong>rgrund. <strong>Die</strong>s war<br />
die Erhebung <strong>de</strong>r Konsummuster junger Menschen in verschie<strong>de</strong>nen Lebensbereichen und die<br />
Durchführung eines interregionalen Fachtages in Trier.<br />
Erhebung <strong>de</strong>r Konsummuster junger Menschen<br />
Ein wichtiges Zwischenziel <strong>de</strong>s Projektes MAG-Net 2 war die Befragung junger Menschen in<br />
verschie<strong>de</strong>nen Lebenssituationen („settings“) über ihren Konsum legaler und illegaler Drogen.<br />
<strong>Die</strong>s geschah einerseits durch<br />
standardisierte Fragebögen, die wir auf<br />
einem regionalen Festival (E-Lake in<br />
Echternach, Luxemburg) und an <strong>de</strong>r<br />
Universität Trier einsetzten. Auf <strong>de</strong>m<br />
Festival konzen<strong>trier</strong>ten wir uns bei <strong>de</strong>r<br />
Befragung auf die Besucher aus<br />
Deutschland.<br />
Als „Belohnung“ für die Teilnahme an <strong>de</strong>r<br />
Befragung erhielten die jungen Menschen<br />
einen kostenlosen alkoholfreien Cocktail.<br />
Siehe dazu die Fotos auf dieser Seite.<br />
An<strong>de</strong>rerseits führten wir zwei strukturierte<br />
Interviews mit Jugendlichen in<br />
unterschiedlichen Lebensbereichen durch, die<br />
anonymisiert ausgewertet wur<strong>de</strong>n<br />
(„Fokusgruppen“). <strong>Die</strong> Auswertung <strong>de</strong>r<br />
Fragebögen und <strong>de</strong>r Fokusgruppen erfolgt zentral durch <strong>de</strong>n Kooperationspartner CePT in Luxemburg.<br />
Durchführung eines interregionalen Fachtages in Trier<br />
Am 13. 11. 2013 fand <strong>de</strong>r erste von sechs „interregionalen Fachtagen“ im Rahmen <strong>de</strong>s<br />
Interreg-IVa-Projektes in Trier statt. Titel <strong>de</strong>r Veranstaltung war <strong>de</strong>r „Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Festkultur und <strong>de</strong>s<br />
Alkoholkonsums“ verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Frage „Wie gehen wir damit um?“.<br />
Der Fachtag war mit fast 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gut besucht. Beson<strong>de</strong>rs erfreulich war<br />
die Schirmherrschaft und Teilnahme <strong>de</strong>r Bürgermeisterin <strong>de</strong>r Stadt Trier, Frau Angelika Birk.<br />
Im Nachgang zum Fachtag erstellten wir eine „Nachbetrachtung“, die hier zusammen mit <strong>de</strong>m<br />
Programm in Ausschnitten abgebil<strong>de</strong>t ist.<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 21
Gruppenbild Interregionaler Fachtag 13. 11. 2013: die Veranstalter, Referenten, Vertreter <strong>de</strong>r Stadt Trier<br />
mit <strong>de</strong>r Bürgermeisterin <strong>de</strong>r Stadt Trier Angelika Birk.<br />
<strong>Die</strong> Nachbetrachtung wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Jugendhilfe-Ausschusses <strong>de</strong>r Stadt Trier und <strong>de</strong>n<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmern am „Run<strong>de</strong>n Tisch Weiberfastnacht“ zur Verfügung gestellt.<br />
Somit hat <strong>de</strong>r Fachtag eine unmittelbare Auswirkung auf die Diskussion über <strong>de</strong>n Freizeitkonsum von<br />
Alkohol in <strong>de</strong>r Stadt Trier gehabt.<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 22
4.5.2 Elternaben<strong>de</strong> Neue Medien „Gute Seiten - Schlechte Seiten“<br />
Auch im achten Jahr (die ersten Elternaben<strong>de</strong> zu <strong>de</strong>n Neuen Medien fan<strong>de</strong>n im Jahr 2006 statt) ist das<br />
Interesse seitens <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rgärten, Grundschulen und weiterführen<strong>de</strong>n Schulen unvermin<strong>de</strong>rt hoch.<br />
Üblicherweise schreiben wir alle Bildungseinrichtungen im Herbst <strong>de</strong>s Jahres an, um die Elternaben<strong>de</strong><br />
für das Folgejahr zu planen. In <strong>de</strong>r Regel sind die 40 geplanten und finanzierten Veranstaltungen<br />
bereits nach kurzer Zeit - bis etwa En<strong>de</strong> Januar - ausgebucht und konkret geplant (Datum und Ort,<br />
Teilnehmerzahl etc.).<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r hohen Nachfrage müssen wir regelmäßig Kin<strong>de</strong>rgärten und Schulen auf eine Warteliste<br />
setzen. <strong>Die</strong>se wer<strong>de</strong>n dann nach erneuter Bezuschussung <strong>de</strong>r Elternaben<strong>de</strong> im nächsten Jahr bei <strong>de</strong>r<br />
Durchführung einer Veranstaltung vorrangig berücksichtigt.<br />
Unserer jährlichen Statistik können Sie Details <strong>de</strong>r Inanspruchnahme <strong>de</strong>r Elternaben<strong>de</strong> im Jahr 2013<br />
und die Zahlen <strong>de</strong>r Planungen für 2014 entnehmen.<br />
4.5.3 Anti-Aggressivitäts-Training AAT/CT® - Kooperation Suchthilfe und stationäre<br />
Jugendhilfe<br />
Das Jugendhilfezentrum Don Bosco Helenenberg und die Suchtberatung Trier e. V. bieten seit Herbst<br />
2013 gemeinsam ein Anti-Aggressivitäts-Training für durch Gewalttaten straffällig gewor<strong>de</strong>ne<br />
Jugendliche und Heranwachsen<strong>de</strong> an. Beson<strong>de</strong>re Merkmale <strong>de</strong>s Kooperations-Angebots sind:<br />
• Konzeptgetreue Umsetzung <strong>de</strong>s Anti-Aggressivitäts-Training AAT/CT® nach Weidner mit zwei<br />
zertifizierten Trainern.<br />
• Einbeziehung <strong>de</strong>r Fachkompetenz <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Träger (stationäre Jugendhilfe, Suchthilfe).<br />
Da <strong>de</strong>r erste Kurs erst im Jahr 2014 en<strong>de</strong>te, wer<strong>de</strong>n wir im nächsten <strong>Jahresbericht</strong> ausführlicher über<br />
dieses Angebot und seine Nutzung informieren.<br />
Nähere Informationen zur Kurs-Teilnahme, Preisen etc. erteilen die bei<strong>de</strong>n Kooperationspartner.<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 23
4.6 Weitere Arbeitsbereiche<br />
In diesem Abschnitt fin<strong>de</strong>n Sie Ausführungen <strong>de</strong>r zuständigen Kolleginnen und Kollegen zu weiteren,<br />
oben nicht ausführlich beschriebenen Arbeitsbereichen. <strong>Die</strong> Vorstellung <strong>de</strong>r Bereiche ist nicht<br />
vollständig.<br />
Expertenbefragung<br />
Seit einigen Jahren bieten wir Schulen o<strong>de</strong>r außerschulischen Einrichtungen (z. B. Firmgruppen) die<br />
Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r „Expertenbefragung“ an. <strong>Die</strong> anfragen<strong>de</strong> Einrichtung verpflichtet sich, das Thema „Sucht“<br />
im Unterricht o<strong>de</strong>r in Vorbereitungsstun<strong>de</strong>n zu bearbeiten. <strong>Die</strong> Jugendlichen benennen ihre eigenen<br />
Fragen, welche dann von einem Mitarbeiter/einer Mitarbeiterin <strong>de</strong>r Beratungsstelle in <strong>de</strong>r<br />
Räumlichkeiten beantwortet wer<strong>de</strong>n. Unserer Erfahrung ist, dass sich die Jugendlichen weit mehr ernst<br />
genommen fühlen als bei einer Frontalveranstaltung, die eher „konsumiert“ wird.<br />
Schulungen<br />
Grundsätzlich sind die Leistungen unserer Beratungsstelle kostenfrei. <strong>Die</strong>s gilt auch für<br />
Präventionsveranstaltungen o<strong>de</strong>r Schulungen zu bestimmten fachlichen Themen. Betriebliche<br />
Schulungen bzw. Betriebliche Suchtprävention ist in aller Regel jedoch kostenpflichtig.<br />
<strong>Die</strong>s hat verschie<strong>de</strong>ne Grün<strong>de</strong>: <strong>Die</strong> öffentlichen Zuschüsse sind primär für die Beratung zu verwen<strong>de</strong>n,<br />
die Beratungsstellen sind verpflichtet, „Eigenanteile“ zu erwirtschaften und schließlich ist zu erwähnen,<br />
dass <strong>de</strong>r Aufwand für betriebliche Schulungen sehr hoch ist.<br />
Erfreulicherweise erhielten wir im Jahr 2013 zwei große Aufträge zur Schulung <strong>de</strong>s gesamten Personals<br />
zum Thema Sucht, die erfolgreich verliefen.<br />
FreD<br />
Der FreD-Kurs (Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten) ist eine bun<strong>de</strong>sweit<br />
anerkannte und evaluierte Maßnahme <strong>de</strong>r Frühintervention. I<strong>de</strong>alerweise sollte sie kurz nach einer<br />
drogen- o<strong>de</strong>r alkoholbezogenen Straftat folgen. Ziel ist nicht primär die Erreichung <strong>de</strong>r Abstinenz,<br />
son<strong>de</strong>rn die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Selbsteinsicht und einer Verän<strong>de</strong>rungsmotivation. <strong>Die</strong> Suchtberatung führt<br />
<strong>de</strong>n Kurs regelmäßig mit zwei erfahrenen und zertifizierten FreD-Trainern durch.<br />
2013 nahmen 18 junge Menschen - ausschließlich männliche - am FreD-Kurs teil.<br />
Hinsichtlich <strong>de</strong>r Finanzierung und <strong>de</strong>r Zuweisung besteht eine gute Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n<br />
Jugendämtern (Jugendgerichtshilfe) sowie <strong>de</strong>n Jugendrichtern. <strong>Die</strong>se Kooperation soll ab 2014<br />
ausgeweitet wer<strong>de</strong>n und es soll ein regelmäßiger Informationsaustausch stattfin<strong>de</strong>n.<br />
Partybus<br />
Finanziert durch Spen<strong>de</strong>nmittel konnten wir im Jahr 2013 einen Transport-Bus kaufen, <strong>de</strong>r zu einem<br />
„Partybus“ umgebaut wur<strong>de</strong>. Der Bus ist so ausgestattet, dass wir aus <strong>de</strong>m Bus heraus hochwertige<br />
alkoholfreie Cocktails - mit Eis - herstellen und herausgeben können.<br />
So möchten wir neue Wege <strong>de</strong>r Prävention schaffen, in<strong>de</strong>m wir auf junge Menschen im Kin<strong>de</strong>r- und<br />
Jugendbereich (Kin<strong>de</strong>r-, Schul-, Gemein<strong>de</strong>feste, Projekte, Vereine) sowie im Bereich junger<br />
Erwachsener (Partykultur, Festivals) zugehen. Dort wollen wir im Rahmen unseres neuen Projektes<br />
junge Menschen (o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren Eltern) direkt ansprechen und sie niedrigschwellig über unsere Arbeit und<br />
die Risiken eines unkritischen Konsums informieren.<br />
Der Bus ist zugleich ein Angebot an Firmen und an<strong>de</strong>re Einrichtungen, die mit <strong>de</strong>r Hilfe <strong>de</strong>r<br />
Suchtberatung ihr gastronomisches Angebot bei einer Feier erweitern möchten. Gewinne aus diesem<br />
Bereich dienen <strong>de</strong>r als „Eigenmittel“ und fließen vollständig in die Arbeit <strong>de</strong>s Vereins.<br />
Im Jahr 2013 hatten wir die Gelegenheit, <strong>de</strong>n Partybus mit seinem alkoholfreien Getränke-Sortiment bei<br />
einigen Veranstaltungen zu präsentieren (z. B. bei MAG-Net, siehe unter Abschnitt 4.5.1).<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 24
Run<strong>de</strong>r Tisch Weiberfastnacht Trier<br />
Seit <strong>de</strong>n unerfreulichen Vorkommnissen an Weiberfastnacht 2012 beteiligt sich die Beratungsstelle am<br />
sog. „Run<strong>de</strong>r Tisch Weiberfastnacht“ <strong>de</strong>r Stadt Trier unter Leitung von Bürgermeisterin Angelika Birk.<br />
Gemeinsam wer<strong>de</strong>n dort Strategien erarbeitet, um in <strong>de</strong>r Zukunft vergleichbare Vorfälle - das<br />
massenhafte „Sich-Betrinken“ junger Menschen - zu vermei<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> Beratungsstelle beteiligt sich<br />
konkret an Veranstaltungen und an <strong>de</strong>r Entwicklung eines regionalen Konzeptes <strong>de</strong>r Alkoholprävention.<br />
So besuchten im Jahr 2013 drei Mitarbeiter <strong>de</strong>r Beratungsstelle Präventionsangebote in Singen und<br />
Konstanz, um <strong>de</strong>ren Umsetzung vor Ort kennenzulernen. Aus dieser Fahrt erwuchsen wichtige Impulse<br />
für die weitere suchtpräventive Arbeit in Trier.<br />
Spielersperre<br />
<strong>Die</strong> Umsetzung <strong>de</strong>r Spielersperre auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sglücksspielgesetzes Rheinland-Pfalz<br />
(offiziell „Lan<strong>de</strong>sgesetz zu <strong>de</strong>m Ersten Glücksspielän<strong>de</strong>rungsstaatsvertrag und <strong>de</strong>m Staatsvertrag über<br />
die Gründung <strong>de</strong>r GKL Gemeinsame Klassenlotterie <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r (Lan<strong>de</strong>sglücksspielgesetz - LGlüG -)<br />
vom 22. Juni 2012“) stellt für uns eine indizierte Prävention dar. <strong>Die</strong> Spielersperre ist nachweislich eine<br />
wichtige Hilfestellung für Spielhallen-Spieler und sie trägt erheblich zur Abstinenz bei. U. E. ist je<strong>de</strong>r<br />
Klient auf die Möglichkeit <strong>de</strong>r Spielersperre hinzuweisen und er sollte durch die Fachkräfte bei <strong>de</strong>r<br />
Umsetzung unterstützt wer<strong>de</strong>n.<br />
Ausführliche Informationen dazu fin<strong>de</strong>n Sie in diesem Bericht im Kapitel 4.3 Arbeitsbereich<br />
Glücksspielsuchtberatung.<br />
Ambulante Nachsorge<br />
Auch das Angebot <strong>de</strong>r ambulanten Nachsorge wur<strong>de</strong> im Jahr 2013 von vielen Klienten genutzt. <strong>Die</strong><br />
Nachsorge dient <strong>de</strong>r sozialen und psychischen Stabilisierung suchtkranker Menschen nach einer in <strong>de</strong>r<br />
Regel regulär abgeschlossenen Therapie.<br />
Bereits seit 2012 haben wir vier Nachsorgegruppen installiert. <strong>Die</strong>se fin<strong>de</strong>n in wöchentlichen<br />
Gruppensitzungen mit durchschnittlich acht anwesen<strong>de</strong>n Teilnehmern statt; die Anzahl <strong>de</strong>r<br />
angemel<strong>de</strong>ten Teilnehmer liegt zwischen 10 und 15 Personen pro Gruppe. Einzelgespräche wer<strong>de</strong>n im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Nachsorge nach Bedarf geführt. Über das gesamte Jahr 2013 nutzten so 65 Klienten die<br />
ambulante Nachsorge.<br />
Nachsorge-Wohnen<br />
<strong>Die</strong> Betreuung von jungen Menschen nach einer Entwöhnungsbehandlung wird durch das Land<br />
Rheinland-Pfalz im Rahmen einer Projektför<strong>de</strong>rung „Wohngruppe für ehemals Drogenabhängige“ mit<br />
einem hohen Anteil finanziert. <strong>Die</strong> restlichen Kosten wer<strong>de</strong>n durch die Kommunen und die<br />
Rentenversicherung getragen.<br />
<strong>Die</strong> Kosten für Miete und Lebensunterhalt müssen die Bewohner <strong>de</strong>s Nachsorge-Wohnens selbst<br />
tragen o<strong>de</strong>r sie erhalten Unterstützung durch ALG I o<strong>de</strong>r ALG II.<br />
<strong>Die</strong> Bewohnerinnen und Bewohner können üblicherweise 6 bis 12 Monate zwecks Stabilisierung in<br />
einer <strong>de</strong>r drei Wohnungen leben, in Einzelfällen sind aber auch längere Aufenthalte möglich.<br />
Im Laufe <strong>de</strong>s Jahres 2013 lebten insgesamt 14 Personen im Nachsorge-Wohnen, davon 3 Frauen und<br />
11 Männer. Von <strong>de</strong>n 14 Personen waren 9 Personen drogenabhängig und/o<strong>de</strong>r alkoholabhängig, 1<br />
Person war medikamentenabhängig, 2 Personen spielsüchtig. Über das Jahr gemittelt, waren die drei<br />
Wohnungen zu 90 % ausgelastet.<br />
Schuldnerberatung<br />
Seit <strong>de</strong>m Jahre 1999 för<strong>de</strong>rt das Land Rheinland-Pfalz „geeignete Stellen“ im Verbraucherinsolvenzverfahren.<br />
Hierzu zählt auch unsere Fachstelle Schuldnerberatung in <strong>de</strong>r Suchtkrankenhilfe.<br />
<strong>Die</strong> Schuldnerberatung in <strong>de</strong>r Fachstelle hat zwei Arbeitsschwerpunkte:<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 25
Als erster Arbeitsschwerpunkt wird die Einzelfallhilfe angeboten.<br />
Sie richtet sich an aktuell und ehemals konsumieren<strong>de</strong> Suchtkranke. Ziel ist die Neuordnung und<br />
Stabilisierung <strong>de</strong>r wirtschaftlichen Verhältnisse, sowie die Erweiterung <strong>de</strong>s individuellen<br />
Handlungsspielraumes <strong>de</strong>r Ratsuchen<strong>de</strong>n. Übergeordnete Ziele <strong>de</strong>s Beratungsangebots sind die<br />
Entwicklung von (Ausstiegs-) Perspektiven bzgl. <strong>de</strong>r Suchterkrankung, die soziale und berufliche<br />
(Wie<strong>de</strong>r-) Einglie<strong>de</strong>rung, sowie die Verbesserung <strong>de</strong>r jeweiligen persönlichen Lebenssituation.<br />
<strong>Die</strong> Arbeit erfolgt mit einem ganzheitlichen Beratungsansatz, <strong>de</strong>r die individuellen Probleme <strong>de</strong>r<br />
Ratsuchen<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re die Suchterkrankung mit all ihren Begleiterscheinungen, im Blick behält.<br />
Hiermit sollen stets das Selbsthilfepotential <strong>de</strong>r Klienten geför<strong>de</strong>rt und die individuellen Ressourcen,<br />
z.B. im Umgang mit Geld, verbessert wer<strong>de</strong>n.<br />
Siehe dazu die Tabelle auf <strong>de</strong>r nächsten Seite mit unseren Fallzahlen im Berichtsjahr 2013.<br />
Weitere Aufgaben im Rahmen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sför<strong>de</strong>rung sind die kollegiale Fach- und Einzelfallberatung, die<br />
Mitwirkung und eigenständige Durchführung von Fortbildungen für Fachkräfte, sowie die regionale<br />
Kooperation mit an<strong>de</strong>ren Fachdiensten.<br />
<strong>Die</strong>se Aufgaben setzen wir um, in<strong>de</strong>m wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter <strong>de</strong>r ambulanten und<br />
stationären Suchthilfe sowie an<strong>de</strong>rer Institutionen, die im Rahmen ihrer jeweiligen Arbeit mit ver- und<br />
überschul<strong>de</strong>ten Suchtkranken zu tun haben, unterstützen. Ziel ist die Sensibilisierung an<strong>de</strong>rer<br />
Fachkräfte für die Schul<strong>de</strong>nproblematik ihrer jeweiligen Klientel, sowie die Erweiterung <strong>de</strong>r<br />
Kompetenzen im Umgang mit <strong>de</strong>n vorliegen<strong>de</strong>n Schul<strong>de</strong>nproblemen.<br />
In diesem Rahmen möchten wir im Jahre 2014 wie<strong>de</strong>r das Forum Sucht und Schul<strong>de</strong>n anbieten,<br />
welches im vergangenen Jahr aufgrund <strong>de</strong>s Personalwechsels lei<strong>de</strong>r ausfallen musste. Im Forum Sucht<br />
und Schul<strong>de</strong>n unterstützen wir umfassend bei:<br />
• Beratung und Informationen zu konkreten Fallfragen,<br />
• Bereitstellung von Arbeitshilfen und Musterbriefen,<br />
• Hinweisen zur Rechtslage,<br />
• weiteren Hilfestellungen zu <strong>de</strong>m jeweiligen Beratungsprozess.<br />
Neuigkeiten aus unserer Fachstelle:<br />
Für unsere Fachstelle hat sich im Jahre 2013 die Personalsituation verän<strong>de</strong>rt.<br />
Seit Oktober 2013 ist unser langjähriger Mitarbeiter in <strong>de</strong>r Schuldnerberatung Alfons Klauck in <strong>de</strong>r<br />
Passivphase <strong>de</strong>r Altersteilzeit. <strong>Die</strong> Stelle wur<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Neubesetzung mit zwei halben Stellen besetzt,<br />
und zwar durch Laura Melchise<strong>de</strong>ch und Zita Stümpfl-Ernst.<br />
Abschließend möchten wir Ihnen einen kleinen Ausblick in das Jahr 2014 mitteilen:<br />
Zum 01. 07. 2014 steht eine Reformation <strong>de</strong>r Insolvenzordnung an. Es wird zu wesentlichen<br />
Verän<strong>de</strong>rungen durch das „Gesetz zur Verkürzung <strong>de</strong>s Restschuldbefreiungsverfahrens und zur<br />
Stärkung <strong>de</strong>r Gläubigerrechte“ in unserer Arbeit kommen.<br />
Unsere Klientel trifft dies insofern, dass die Gläubigerrechte ausgeweitet wer<strong>de</strong>n und die<br />
restschuldbefreiungsfähigen For<strong>de</strong>rungen zunehmen.<br />
Ins Detail kurz zusammengefasst:<br />
• Der Insolvenzverwalter wird <strong>de</strong>n Treuhän<strong>de</strong>r ersetzen. Der Verwalter kann innerhalb <strong>de</strong>s<br />
Insolvenzverfahrens Anfechtungen geltend machen.<br />
• <strong>Die</strong> Gläubiger können innerhalb <strong>de</strong>s Insolvenzverfahrens Anfechtungen geltend machen, die auf<br />
<strong>de</strong>n Klienten zurückfallen.<br />
• <strong>Die</strong> Verkürzung <strong>de</strong>s Verfahrens auf 3 Jahre mit Erreichen <strong>de</strong>r 35 % <strong>de</strong>r Gesamtmasse ist bei<br />
unserem Klientel sehr schwer zu erreichen. Zumal wir in <strong>de</strong>r Beratung die genauen<br />
Verfahrenskosten nicht vorab berechnen können.<br />
• <strong>Die</strong> Unterhaltsschul<strong>de</strong>n und Finanzamtsschul<strong>de</strong>n fallen unter die nicht-restschuldbefreiungsfähigen<br />
For<strong>de</strong>rungen.<br />
<strong>Die</strong> Schuldnerberatung ist vorrangig ein Angebot für Bürgerinnen und Bürger aus <strong>de</strong>r Stadt Trier, die<br />
neben <strong>de</strong>m Land Rheinland-Pfalz <strong>de</strong>n Hauptteil <strong>de</strong>r Finanzierung trägt.<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 26
<strong>Die</strong> folgen<strong>de</strong> Tabelle ist die Kurzfassung <strong>de</strong>r „Lan<strong>de</strong>sstatistik <strong>de</strong>r Schuldner- und<br />
Insolvenzberatungsstellen” für das Jahr 2013 in absoluten Zahlen.<br />
Beratungen<br />
25 KB 102 lf<strong>de</strong>. Fälle<br />
45 InSO‐Fälle (SRInso) 57 SB‐Fälle (SRallge.)<br />
27 InsO‐neu 37 SB‐neu (ursprüngliche) Gesamtschul<strong>de</strong>nhöhe<br />
18 InsO‐Vorjahr 20 SB‐Vorjahr 46 bis 10.000€ 27 bis 25.000€<br />
Beratungsen<strong>de</strong> 15 bis 50.000€ 4 bis 100.000€<br />
27 nicht abgeschlossen 2(Weiter‐)Vermittlung 3 über 100.000€ 7 unbekannt<br />
6Abbrüche<br />
67regulärer Abschluss<br />
Leistungen SB/InsO<br />
Anzahl <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rungen<br />
32 AEVs 24 Schuldnersch./FP/Rechtsmittel 28 1‐5 22 6‐10<br />
35 Bescheinigungen 24 Existenzsicherung/Kriseninter. 27 11‐20 14 21‐50<br />
28 InsO-Anträge 2 Gesamtentschuldungen 3 >50 8 unbekannt<br />
0 Teilentschuldungen<br />
Geschlecht<br />
28 weiblich 74 männlich<br />
Alter<br />
0 unter 20 Jahre 30 20‐29 Jahre<br />
33 30‐39 Jahre 24 40‐49 Jahre<br />
850‐59 Jahre 2 über 60 Jahre Konsummuster<br />
5 unbekannt 0 geschie<strong>de</strong>n 82 abstinent 7 aktiver Konsum<br />
Familienstand 0 substituiert 13 unbekannt<br />
59 ledig 18 verheiratet Abhängigkeitsform<br />
1 getrennt lebend 8 geschie<strong>de</strong>n 37 Drogen 5 Medikamenten<br />
0 verwitwet 1 nichteheliche LG 34 Alkohol 6 Spieler<br />
15 unbekannt 0 Lebenspartnerschaft 1 sonstiges 19 unbekannt<br />
Einkunftsarten<br />
diagnostizierte psyschische Erkrankung<br />
6ALG I 25 unselbständige Arbeit 0 ADHS<br />
45 ALG II 0 selbständige Arbeit 8 Depression<br />
3HLU/SGB XII 0 sonstige Sozialleistungen 3 Psychose<br />
7Renten 9sonstige Einkünfte 3 sonstige Erkrankung<br />
0 Unterhalt 9 unbekannt 1 keine Erkrankung<br />
87 keine Angabe<br />
Gläubigerarten/Schul<strong>de</strong>narten (Mehrfachnennungen möglich)<br />
12 Anwaltsgebühren 1 Privatkredit (bei Bekannten, Verw andten)<br />
1 Arbeitgeberdarlehen 16 Scha<strong>de</strong>nsersatz<br />
101 Bankkredite insgesamt 43 Gerichtskosten<br />
67 Energie‐ & Versorgerschul<strong>de</strong>n 225 Telefon/Handy<br />
32 Geldstrafen 13 Unterhaltsrückstand<br />
28 private Mietschul<strong>de</strong>n 131 Versandhausschul<strong>de</strong>n<br />
105 öffentl.rechtl. Gläubiger/private Steuerschul<strong>de</strong>n 0 Versicherungen<br />
516 Schul<strong>de</strong>n bei Gewerbetreiben<strong>de</strong>n/Freien Berufen 20 Sonstige private Schul<strong>de</strong>n/sonstiger Kredit<br />
26 sonstige gewerbliche Schul<strong>de</strong>n 21 keine Angaben<br />
Einzelfallübergreifen<strong>de</strong> Leistungen<br />
0 kollegiale Fall‐ und Fachberatung (telefonisch/persönlich/Email)<br />
0 Anzahl Foren bzw. AKs 0 Teilnehmerzahl Foren bzw. AKs<br />
0 Anzahl Vorträge 0 Teilnehmer Vorträge<br />
0 Anzahl Fortbildungen 0 Teilnehmer Fortbildungen<br />
0 Gesamtzahl aller erreichten Einrichtungen <strong>de</strong>s Suchtkrankenhilfesystem<br />
0 Gesamtzahl aller flankieren<strong>de</strong>r psychosozialer <strong>Die</strong>nst (gesetzliche Betreuer, Bewährungshilfe. etc.)<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 27
ITSM Individuelle Teilhabe Suchtkranker Menschen<br />
Nach ersten Vorüberlegungen und Vorgesprächen mit <strong>de</strong>n Kommunen, <strong>de</strong>r Stadt Trier und <strong>de</strong>m Kreis<br />
Trier-Saarburg, im Jahr 2010 setzte die Suchtberatung das Projekt „ITSM - Individuelle Teilhabe<br />
Suchtkranker Menschen“ in <strong>de</strong>r Region Trier um.<br />
Zur Implementierung eines Angebotes reicht es nicht aus, dieses vorzuhalten, son<strong>de</strong>rn es ist nötig,<br />
interessierte Fachkreise über das neue Angebot und <strong>de</strong>n Zugang dorthin zu informieren. Dazu gehört<br />
auch die „Schärfung <strong>de</strong>s Profils“, also die Frage, wie sich unser Hilfsangebot von an<strong>de</strong>ren<br />
unterschei<strong>de</strong>t.<br />
Der Arbeitsbereich „ITSM“ war somit zu unterteilen in <strong>de</strong>n Bereich „Akquise“ und <strong>de</strong>n Bereich<br />
„Einzelfallbetreuung“.<br />
ITSM - Akquise und Implementierung - Projektunterstützung durch die Aktion Mensch<br />
Um das Ziel <strong>de</strong>r Implementierung zu erreichen, beantragten wir für die Jahren <strong>2011</strong> bis 2013 eine<br />
Unterstützung durch die Aktion Mensch, welche erfreulicherweise genehmigt wur<strong>de</strong>.<br />
<strong>Die</strong> Zielgruppe unseres Angebotes „ITSM – Individuelle Teilhabe suchtkranker Menschen“ sind<br />
suchtkranke Menschen, die infolge <strong>de</strong>r Sucht sowie begleiten<strong>de</strong>r körperlicher und seelischer<br />
Krankheiten behin<strong>de</strong>rt sind o<strong>de</strong>r von Behin<strong>de</strong>rung bedroht sind. Typische Personen dieser Zielgruppe<br />
sind Personen mit „Doppeldiagnosen“ sowie „chronisch mehrfach geschädigte Abhängige“. Mit unserer<br />
Hilfe sollte die Betroffenen bei <strong>de</strong>r Teilhabe am gesellschaftlichen Leben unterstützt wer<strong>de</strong>n.<br />
Da diese Menschen direkt nur schwer erreichbar sind, sollten zur Implementierung in <strong>de</strong>n Sozialraum<br />
folgen<strong>de</strong> Zielgruppen während <strong>de</strong>r Projektlaufzeit angesprochen wer<strong>de</strong>n:<br />
• Fachärzte folgen<strong>de</strong>r Fachrichtungen: Psychiatrie, Psychotherapie, Innere, Allgemeinmedizin,<br />
• Krankenhaussozialdienste,<br />
• gesetzliche Betreuer und Betreuungsvereine,<br />
• psychosoziale Fachdienste <strong>de</strong>r Region,<br />
• soziotherapeutische Wohnheime in Rheinland-Pfalz.<br />
<strong>Die</strong> Zielgruppe <strong>de</strong>r Fachkräfte umfasste somit weit über 200 Personen, die während <strong>de</strong>r Projektdauer<br />
aktiv kontaktiert wer<strong>de</strong>n sollten.<br />
Während <strong>de</strong>r dreijährigen Projektdauer waren folgen<strong>de</strong> Schritte nötig, die umgesetzt wur<strong>de</strong>n:<br />
• Erfassung <strong>de</strong>r Zielgruppe und Kontaktaufnahme zu Verbän<strong>de</strong>n (Datentabelle, Serienbrief),<br />
mehrfache Aktualisierung <strong>de</strong>r Daten<br />
• Erstellung und Überarbeitung von schriftlichen Materialien (Ausarbeitung zielgruppenspezifischer<br />
Materialien wie Flyer, Plakate) und einer Präsentation für Vorträge vor Fachkräften<br />
• Erstmalige und regelmäßige Kontaktaufnahme zur Zielgruppe <strong>de</strong>r oben genannten Fachkräfte<br />
• Etablierung einer Telefon-Sprechstun<strong>de</strong> (welche sich als nicht nötig erwies)<br />
• Erstellung <strong>de</strong>s „Akquisemanuals“<br />
• Erstellung <strong>de</strong>s „Umsetzungsmanuals“<br />
• Aktualisieren <strong>de</strong>s Adressenverteilers<br />
• Flyer- und Plakatüberarbeitung<br />
• Erstellung eines Kurzkonzepts für das Angebot ITSM<br />
• Anschreiben mit Rückmel<strong>de</strong>schreiben an 250 Personen bzw. Institutionen<br />
• Persönliche Kontaktaufnahme zu <strong>de</strong>n interessierten Fachkräften aus <strong>de</strong>n o. g. Bereichen.<br />
Ein beson<strong>de</strong>rer Augenmerk lag auf <strong>de</strong>r persönlichen Vorstellung <strong>de</strong>s Angebotes „ITSM“. Wir erreichten<br />
in <strong>de</strong>n drei Jahren - teilweise mehrfach - diese Einrichtungen:<br />
• 5 Betreuungsvereine (alle)<br />
• 6 Berufsbetreuer (alle)<br />
• 8 Fachkliniken (von 17)<br />
• 5 Krankenhaussozialdienste (von 7)<br />
• Ca. 15 Psychiater und Hausärzte (von 150)<br />
• 2 soziotherapeutische Wohnheime in Rheinland-Pfalz (von 11)<br />
• 0 Psychotherapeuten (von 28)<br />
• Komplette Bewährungshilfe Trier<br />
• Kooperationspartner in Trier: Gesundheitsamt Trier, Sozialämter.<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 28
ITSM - Einzelfallbetreuung<br />
Das Ziel unser Angebot bekannt zu machen, konnten wir sehr gut erreichen. Wir erreichten regional und<br />
überregional Fachkräfte, was sich letztlich in einer hohen Zahl von Interessenten zeigte.<br />
Seit 01. 01. <strong>2011</strong> beantragten 216 Klienten die ambulante Hilfe <strong>de</strong>s Angebotes „ITSM“. Momentan<br />
(06/2014) sind 30 Klientinnen und Klienten in intensiver Einzelbetreuung.<br />
Dazu ist anzumerken, dass unsere Zielgruppe eine „schwierige“ Zielgruppe mit einer hohen Fluktuation<br />
ist. An<strong>de</strong>rs als bei an<strong>de</strong>ren eher chronischen Formen <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rung (körperlich o<strong>de</strong>r geistig)<br />
schwanken unsere Klienten häufig in ihrem Wunsch nach Unterstützung und autonomer Lebensführung<br />
(die oft auch das Bedürfnis nach weiterem Alkohol- o<strong>de</strong>r Drogenkonsum beinhaltet).<br />
Fachtag Sozialpsychiatrie und Sucht am 18. 04. 2013 in Ludwigshafen<br />
Am 18. April 2013 fand in <strong>de</strong>r VHS <strong>de</strong>r Stadt Ludwigshafen am Rhein ein sehr gut besuchter Fachtag<br />
„Sozialpsychiatrie und Sucht - Je<strong>de</strong>r für sich o<strong>de</strong>r wo geht’s gemeinsam?“ statt. Bei diesem Fachtag<br />
durften wir unser Angebot ITSM in einem Workshop "Beratung" einer interessierten Fachöffentlichkeit<br />
vorstellen.<br />
5 Rahmenbedingungen - Strukturqualität<br />
Unter <strong>de</strong>r Überschrift „Rahmenbedingungen” und „Strukturqualität” möchten wir einige<br />
Arbeitsgrundsätze, Strukturen <strong>de</strong>r Einrichtung und spezifische Merkmale <strong>de</strong>r<br />
„<strong>Die</strong> Tür” darstellen.<br />
Suchtberatung<br />
Unterstützung von Selbsthilfe<br />
Seit 1996 treffen sich Selbsthilfegruppen in <strong>de</strong>n Räumen <strong>de</strong>r Beratungsstelle. Regelmäßig treffen sich<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter <strong>de</strong>r Beratungsstelle mit Vertretern <strong>de</strong>r Selbsthilfegruppen, um<br />
Informationen auszutauschen und um gemeinsame Aktionen und Projekte zu planen. <strong>Die</strong><br />
Zusammenarbeit ist gut und die Suchtberatungsstelle unterstützt die Gruppen durch das Stellen eines<br />
Raumes für die Gruppentreffen und durch die Beantragung von För<strong>de</strong>rmitteln.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r hohen Nachfrage und teilweise „überfüllten“ Gruppen entschie<strong>de</strong>n sich die<br />
Verantwortlichen <strong>de</strong>r Selbsthilfegruppen in <strong>de</strong>n vergangen Jahren, Gruppen mit beson<strong>de</strong>ren<br />
Schwerpunkten zu grün<strong>de</strong>n. Mittlerweile gibt es fünf Gruppen, die sich an <strong>de</strong>n fünf Werktagen treffen.<br />
Seit Sommer 2010 gibt es die gemeinsame Homepage aller fünf Selbsthilfegruppen bei <strong>de</strong>r „Tür“:<br />
www.shg-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong><br />
Hierfür geht unserer beson<strong>de</strong>rer Dank an alle Aktiven in <strong>de</strong>n Selbsthilfegruppen.<br />
Vernetzung, Kooperation - Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r Vielfältigkeit <strong>de</strong>r Probleme und Wünsche <strong>de</strong>r Klienten stehen wir als Mitarbeiter <strong>de</strong>r<br />
Beratungsstelle mit einer Vielzahl an<strong>de</strong>rer Institutionen im Kontakt. In <strong>de</strong>r allgemeinen Beratung<br />
bestehen enge Kontakte mit allen relevanten sozialen <strong>Die</strong>nsten wie <strong>de</strong>r Agentur für Arbeit und <strong>de</strong>n<br />
Jobcentern, mit Ämtern <strong>de</strong>r Stadt Trier und <strong>de</strong>s Kreises Trier-Saarburg, beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>n Jugendämtern<br />
und <strong>de</strong>n Sozialämtern, mit an<strong>de</strong>ren Beratungsstellen, <strong>de</strong>m Gesundheitsamt, <strong>de</strong>n Krankenhäusern, mit<br />
Jugendzentren, <strong>de</strong>m Bürgerservice (BÜS Trier), <strong>de</strong>r Handwerkskammer, mit <strong>de</strong>n Kostenträgern<br />
(Krankenkassen, Deutsche Rentenversicherung), mit <strong>de</strong>r Staatsanwaltschaft, Richtern, <strong>de</strong>r<br />
Bewährungshilfe, Mitarbeitern <strong>de</strong>r Justizvollzugsanstalten und vielen an<strong>de</strong>ren. <strong>Die</strong>se Zusammenarbeit<br />
funktioniert in <strong>de</strong>r Regel sehr gut.<br />
Da wir in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren Klienten in die wichtigsten Fachkliniken <strong>de</strong>r Region vermittelten und<br />
dorthin begleiteten, entstan<strong>de</strong>n teilweise gute persönliche Kontakte zu <strong>de</strong>n dort tätigen Mitarbeitern,<br />
Sozialarbeitern, Therapeuten. <strong>Die</strong>ser direkte Draht erlaubt es uns - in dringen<strong>de</strong>n Einzelfällen - einem<br />
Klienten in kurzer Zeit einen geeigneten Therapieplatz zu besorgen. Siehe dazu auch die Statistik über<br />
die Therapievermittlungen.<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 29
Mitarbeit in Gremien<br />
Wir beteiligen uns regelmäßig und aktiv an verschie<strong>de</strong>nen Arbeitskreisen:<br />
• Psychiatriebeirat Trier,<br />
• Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft (PSAG) Trier,<br />
• Teilhabekonferenz für Psychisch Kranke Menschen,<br />
• Arbeitskreis Suchtprävention für die Region Trier, Vorsitz <strong>de</strong>s Arbeitskreises seit 2013,<br />
• AIDS-Beirat Trier,<br />
• Arbeitskreis Wohnungs-/Obdachlosigkeit <strong>de</strong>r Stadt Trier,<br />
• Arbeitskreis <strong>de</strong>r Fachkräfte „Aufsuchen<strong>de</strong> Sozialarbeit“, Rheinland-Pfalz,<br />
• Treffen <strong>de</strong>r Fachkräfte Schuldnerberatung in <strong>de</strong>r Suchtkrankenhilfe, Rheinland-Pfalz,<br />
• Treffen <strong>de</strong>r Nachsorge Wohnen in Rheinland-Pfalz,<br />
• Treffen <strong>de</strong>r Fachkräfte für Glücksspielsucht in Rheinland-Pfalz,<br />
• Arbeitskreis Soziotherapie Rheinland-Pfalz,<br />
• Fachgruppe „Sucht“ im DPWV,<br />
• Arbeitskreis „Justiz und Jugendhilfe“ <strong>de</strong>r Region Trier,<br />
• Teilnahme an Netzwerken <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rschutzes / <strong>de</strong>r Familienför<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>r Verbandsgemein<strong>de</strong><br />
Ruwer, <strong>de</strong>r Stadt Trier und <strong>de</strong>r Stadt Saarburg / Familienkompass.<br />
• Seit 2012 Mitarbeit im Arbeitskreis Prävention/Fastnacht <strong>de</strong>r Stadt Trier (infolge <strong>de</strong>r Alkoholexzesse<br />
Weiberfastnacht 2012 in Trier) und Entwicklung pädagogischer Konzepte für Trier.<br />
• „Forum Sucht und Schul<strong>de</strong>n“ unter Leitung <strong>de</strong>r Schuldnerberatung <strong>de</strong>r Suchtberatungsstelle.<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Information<br />
Vorstand und Mitarbeiter <strong>de</strong>r Suchtberatung betreiben seit Jahren eine offensive Informationsstrategie<br />
gegenüber an<strong>de</strong>ren Fachdiensten und <strong>de</strong>r Öffentlichkeit.<br />
• Informationsmaterial über die Beratungsstelle („Info-Karte”, Plakate) wird gezielt weitergegeben<br />
(Schulen, Fachdienste, Interessierte).<br />
• Eigene Flyer für alle klientenbezogenen Arbeitsbereiche, z. B. Frühintervention bei jungen<br />
Drogenkonsumenten (FreD), die ambulante Nachsorge und Nachsorge Wohnen,<br />
Präventionsprojekte, ITSM, Schuldnerberatung und Selbsthilfegruppen.<br />
• Durchführung von Informationsveranstaltungen<br />
• Veröffentlichung von <strong>Jahresbericht</strong>en: <strong>de</strong>taillierte Darstellung <strong>de</strong>r Arbeit und <strong>de</strong>r Verwendung<br />
öffentlicher Gel<strong>de</strong>r, Vorstellung neuer Angebote und Projekte.<br />
• Insofern stellen die ausführlichen <strong>Jahresbericht</strong>e die Fortschreibung unserer Konzeption dar.<br />
• Pressemitteilungen an regionale Zeitungen, Rundfunk, TV.<br />
Dokumentation, Statistik<br />
<strong>Die</strong> Dokumentation erfolgt in unserer Einrichtung durch eine Klientenakte, in <strong>de</strong>r sämtliche Gespräche<br />
o<strong>de</strong>r Kontakte mit <strong>de</strong>m Klienten o<strong>de</strong>r dritten Stellen und alle an<strong>de</strong>ren <strong>de</strong>n Klienten betreffen<strong>de</strong>n<br />
Aktivitäten aufgezeichnet sind. So ist <strong>de</strong>r Beratungsverlauf je<strong>de</strong>rzeit nachzuvollziehen (z. B. in<br />
Vertretungssituationen).<br />
Seit 2009 wird die Arbeit zusätzlich mit <strong>de</strong>m Programm EBIS dokumentiert. Hierdurch sind die<br />
anonymisierten Daten <strong>de</strong>r einzelnen Beratungsstellen bun<strong>de</strong>sweit vergleichbar und auswertbar.<br />
Mitarbeiter, Personal, externe Supervision<br />
Um die Qualität ambulanter Suchtarbeit zu sichern, wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Deutschen Hauptstelle für<br />
Suchtfragen e. V. (DHS 1999, www.dhs.<strong>de</strong>) einige Standards hinsichtlich <strong>de</strong>s Personals und externer<br />
Supervision beschrieben.<br />
Das Land Rheinland-Pfalz hat mit <strong>de</strong>r Verwaltungsvorschrift 2010 (Verwaltungsvorschrift <strong>de</strong>s<br />
Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen vom 30. 03. 2010) ebenfalls<br />
Standards gesetzt, die durch Suchtberatungsstellen in Rheinland-Pfalz einzuhalten sind.<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 30
Der Vorstand und die Mitarbeiter <strong>de</strong>r Suchtberatung Trier e. V. bemühen sich seit Bestehen <strong>de</strong>r<br />
Einrichtung ständig, die Qualität <strong>de</strong>r Arbeit zu überprüfen und zu verbessern. <strong>Die</strong> von uns gestellten<br />
Ziele stehen dabei in hoher Übereinstimmung mit <strong>de</strong>n Kriterien <strong>de</strong>r DHS und <strong>de</strong>s Ministeriums.<br />
Im Folgen<strong>de</strong>n nennen wir einige konkrete Beispiele von angewandter Struktur-, Prozess- und<br />
Ergebnisqualität:<br />
• interdisziplinäres und gemischtgeschlechtliches Team,<br />
• wöchentliche Teamsitzungen, die schriftlich dokumentiert wer<strong>de</strong>n,<br />
• regelmäßige Vorstandssitzungen; die Teilnahme steht allen Mitarbeitern offen,<br />
• externe Supervision, die bis 2008 mehrfach jährlich stattfand - ab 2009 kann je<strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />
individuelle Fortbildung und Supervision o<strong>de</strong>r Supervision im Bereichsteam anfor<strong>de</strong>rn, die bisherige<br />
Form <strong>de</strong>r Teamsupervision (für das Gesamtteam) ist ausgesetzt,<br />
• Fortbildung gemäß <strong>de</strong>n Richtlinien <strong>de</strong>s (bis 2004 so genannten) VDR,<br />
• zusätzliche wöchentliche Besprechungen <strong>de</strong>r Bereichsteam (Glücksspielsucht, Gute Seiten -<br />
Schlechte Seiten, ITSM, Ambulante Nachsorge, Nachsorge-Wohnen u. a.),<br />
• strukturierte Vorgehensweise bei <strong>de</strong>r Beratung <strong>de</strong>r Klienten, insbeson<strong>de</strong>re:<br />
• eng strukturiertes Vorgehen bei <strong>de</strong>r Beantragung einer Entwöhnungsbehandlung,<br />
• Erstellen, Aktualisieren und Verteilen von schriftlichen Informationsblättern über die<br />
Suchtberatung selbst, das Nachsorge-Wohnen, die Präventionsangebote etc.<br />
• schriftliche Anfragen sollen möglichst nach spätestens einer Woche bearbeitet wer<strong>de</strong>n. Für<br />
Klienten wichtige Vorgänge (Anträge, Wi<strong>de</strong>rsprüche) sollen nach Vorliegen aller Unterlagen am<br />
selben Tag bearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Seit 2013 bearbeiten wir in einem internen Bereichsteam „Qualitäts-Management“ alle Fragen <strong>de</strong>r<br />
Beschreibung unserer Arbeit, <strong>de</strong>r Definition von Qualität, <strong>de</strong>r Standardisierung und <strong>de</strong>r Verbesserung.<br />
Räumliche Ausstattung<br />
Seit September 2005 befin<strong>de</strong>t sich die Beratungsstelle in <strong>de</strong>r Oerenstraße 15 in 54290 Trier, unmittelbar<br />
neben <strong>de</strong>n Berufsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Schulen.<br />
<strong>Die</strong> Beratungsstelle ist mit <strong>de</strong>m Auto, öffentlichem Nahverkehr o<strong>de</strong>r zu Fuß sehr gut zu erreichen.<br />
<strong>Die</strong> technische Ausstattung <strong>de</strong>r Beratungsstelle ist gut.<br />
Lei<strong>de</strong>r befin<strong>de</strong>t sich die Beratungsstelle im zweiten Stockwerk. Da das Haus nicht über einen Aufzug<br />
verfügt, ist <strong>de</strong>r Zugang für gehbehin<strong>de</strong>rte Menschen stark eingeschränkt und für Rollstuhlfahrer<br />
überhaupt nicht möglich. Im Einzelfall können wir die Beratung durch Hausbesuche o<strong>de</strong>r durch<br />
Gespräche in <strong>de</strong>n Räumen dritter Einrichtungen <strong>de</strong>nnoch sicherstellen.<br />
Praktikum in <strong>de</strong>r Suchtberatung<br />
Grundsätzlich besteht bei <strong>de</strong>r Suchtberatung Trier e. V. für Studieren<strong>de</strong> <strong>de</strong>r einschlägigen<br />
Studienfächer die Möglichkeit, ein Praktikum abzuleisten.<br />
Nach eher gemischten Erfahrungen mit kurzen Praktikumszeiträumen ist ein Praktikum nur noch in<br />
Form eines Blockpraktikums von min<strong>de</strong>stens acht Wochen Dauer o<strong>de</strong>r im vergleichbaren Umfang<br />
studienbegleitend möglich, aus finanziellen Grün<strong>de</strong>n lei<strong>de</strong>r jedoch nicht als bezahltes<br />
Jahrespraktikum.<br />
Suchtberatung Trier e. V. - „<strong>Die</strong> Tür”<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2013 - Seite 31