11.07.2015 Aufrufe

Word Pro - Jahresbericht 2001 Endfassung.lwp - Die-tuer-trier.de

Word Pro - Jahresbericht 2001 Endfassung.lwp - Die-tuer-trier.de

Word Pro - Jahresbericht 2001 Endfassung.lwp - Die-tuer-trier.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong>


<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Inhaltsverzeichnis1 Adressen, Öffnungszeiten, Mitarbeiter .................................Seite 42 Entwicklungen in <strong>de</strong>r Beratungsstelle im Jahr <strong>2001</strong> ....................Seite 53 Finanzierung <strong>de</strong>r Beratungsstelle - Danksagungen ....................Seite 64 Suchtkrankenhilfe in Bewegung - überregional und vor Ort ............Seite 75 Entwurf einer Bedarfsfeststellung in <strong>de</strong>r Suchthilfe für dieRegion Trier .......................................................... Seite 86 Tätigkeitsbereiche <strong>de</strong>r Suchtberatung Trier e.V. .......................Seite 136.1 Kontaktaufnahme / Information / Streetwork ..........................Seite 136.2 Betreuung / Beratung ................................................Seite 146.3 Nachsorge, ambulant und stationär ..................................Seite 146.4 Externe Suchtberatung in JVA und Krankenhaus .....................Seite 156.5 „Beson<strong>de</strong>re Angebote” ...............................................Seite 156.6 Prävention ..........................................................Seite 166.7 Unterstützung von Selbsthilfe ........................................Seite 166.8 Vernetzung / Kooperation ............................................Seite 176.9 Öffentlichkeitsarbeit / Information ....................................Seite 176.10 Dokumentation / Statistik ............................................Seite 186.11 Mitarbeiter / Personal / Externe Supervision ..........................Seite 186.12 Räumliche Ausstattung ..............................................Seite 186.13 Sonstiges , Praktikum, Internet .......................................Seite 197 Statistischer Teil .....................................................Seite 207.1 Einführung ..........................................................Seite 207.2 Anzahl <strong>de</strong>r Erstkontakte, Einzelgespräche und Hausbesuche .........Seite 207.3 Alter und Geschlecht <strong>de</strong>r Klienten, Art <strong>de</strong>r Suchtmittel, Herkunft<strong>de</strong>r Klienten, Weitervermittlung in an<strong>de</strong>re Einrichtungen ............... Seite 217.4 Bewohner <strong>de</strong>r Nachsorge-Wohngemeinschaft ........................Seite 247.5 Gruppenaktivitäten und Präventionsveranstaltungen ..................Seite 26


1 Adressen, Öffnungszeiten, MitarbeiterAdresse <strong>de</strong>r Beratungsstelle<strong>Die</strong> Türund <strong>de</strong>s VereinsSuchtberatung Trier e.V.Schöndorfer Str. 2054292 TrierTelefon 0651 - 9911022Telefax 0651 - 9911023Internetadresse: Internet: http://www.die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong>E-Mail:info@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong>Öffnungszeiten:Grundsätze unserer Arbeit:Telefonische Erreichbarkeit: Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr.Sprechstun<strong>de</strong> ohne Voranmeldung: Montag, <strong>Die</strong>nstag, Donnerstagund Freitag, jeweils von 13 bis 17 Uhr, außer<strong>de</strong>mTermine nach Vereinbarung. Eine telefonische Voranmeldung istinnerhalb <strong>de</strong>r genannten Sprechstun<strong>de</strong>n nicht nötig, zurVermeidung von Wartezeiten jedoch eventuell zweckmäßig.Unsere Beratung ist kostenlos und auf Wunsch anonym.<strong>Die</strong> Mitarbeiter <strong>de</strong>r Beratungsstelle unterliegen <strong>de</strong>rSchweigepflicht.Der Verein arbeitet weltanschaulich und konfessionellungebun<strong>de</strong>n.Mitarbeiterinnen Andreas Stamm Diplom-Psychologeund Mitarbeiter: a.stamm@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong> Psychologischer PsychotherapeutLeitung <strong>de</strong>r BeratungsstelleHelga RieckhoffDiplom-Sozialpädagoginh.rieckhoff@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong> StreetworkStefan Glesiuss.glesius@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong>Doris Krused.kruse@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong>Andrea Müllera.mueller@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong>Dorothee Quaré-O<strong>de</strong>nthal(bis 4 / <strong>2001</strong>)Diplom-SozialarbeiterNachsorge-WohngemeinschaftDiplom-SozialpädagoginNachsorge-WohngemeinschaftDiplom-PädagoginBeratung und beson<strong>de</strong>re AngeboteDiplom-PsychologinPräventionClaudia Schwarzwäl<strong>de</strong>r Diplom-Sozialpädagogin(6 / <strong>2001</strong> bis 11 / <strong>2001</strong>)) PräventionAngela Kalickia.kalicki@die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong>(ab 1 / 2002)Diplom-SozialpädagoginPräventionBankverbindung: Sparkasse Trier (BLZ 585 501 30), Konto 939 496Der Verein ist durch das Finanzamt Trier mit Freistellungsbescheidvom 29.11.2000 (AZ 42.2280) als gemeinnütziganerkannt.Spen<strong>de</strong>n können somit von <strong>de</strong>r Steuer abgesetzt wer<strong>de</strong>n.Zur sprachlichen Vereinfachung wer<strong>de</strong>n im vorliegen<strong>de</strong>n Bericht meistens die Begriffe "Klienten","Teilnehmer" usw. verwen<strong>de</strong>t; damit sind selbstverständlich gleichermaßen Männer und Frauen,Klientinnen und Klienten, Teilnehmerinnen und Teilnehmer usw. gemeint.Suchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 3


2 Entwicklungen in <strong>de</strong>r Beratungsstelle im Jahr <strong>2001</strong>Seit einigen Jahren zeichnet sich immer <strong>de</strong>utlicher ab, dass neue Angebote im sozialen Bereichnicht mehr auf <strong>de</strong>r Basis pauschaler Zuwendungen geschaffen wer<strong>de</strong>n können, son<strong>de</strong>rn nur nochauf <strong>de</strong>r Basis von abrechenbaren <strong>Die</strong>nstleistungen. <strong>Die</strong>se wer<strong>de</strong>n z.B. durch Einrichtungen <strong>de</strong>rSuchthilfe gegenüber dritten Stellen als <strong>Die</strong>nstleistung erbracht und von diesen dritten Stellenbezahlt. <strong>Die</strong> dritten Stellen können Kommunen, Jugendämter, Einrichtungen aller Art, dieKostenträger wie Renten- und Krankenversicherung sein, aber auch private Personen, die bereitsind, für eine <strong>Die</strong>nstleistung zu bezahlen.<strong>Die</strong>se Ten<strong>de</strong>nz war ausschlaggebend für die Entscheidung <strong>de</strong>s Vereins, eine Fachkrafteinzustellen, die neben einem geringen Teil in <strong>de</strong>r klassischen Suchtberatung schwerpunktmäßigim Bereich <strong>de</strong>r „beson<strong>de</strong>ren Angebote” tätig ist. <strong>Die</strong>se neue Fachstelle wird pauschalausschließlich durch das Land Rheinland-Pfalz finanziert, nicht durch die Kommunen. EinSchwerpunkt <strong>de</strong>r Entwicklung im Jahr <strong>2001</strong> lag daher naturgemäß auf <strong>de</strong>r Schaffung neuerAngebote:• Das Konzept "FreD - Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten" stieß aufpositive Resonanz bei Einrichtungen <strong>de</strong>r Jugendhilfe, Justiz, Elternschaft und bei <strong>de</strong>nteilnehmen<strong>de</strong>n Jugendlichen. Wie geplant, konnten in <strong>2001</strong> die ersten bei<strong>de</strong>n Kursedurchgeführt wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> teilnehmen<strong>de</strong>n Jugendlichen schätzten die Arbeitsathmosphäre ineiner Gruppe gleich betroffener, die es ihnen ermöglichte, ohne <strong>de</strong>n Druck einerAbstinenz-Auflage offen über ihren Konsum und damit verbun<strong>de</strong>ne <strong>Pro</strong>bleme zu sprechen. Wirsind überzeugt, dass Verän<strong>de</strong>rungen nur auf <strong>de</strong>r Basis verän<strong>de</strong>rter innerer Überzeugungenstattfin<strong>de</strong>n, die wir durch unseren Kurs anregen möchten. Hinsichtlich <strong>de</strong>r Nutzung <strong>de</strong>sKursangebots erhoffen wir uns für die Zukunft eine verstärkte Nachfrage auch durchEinrichtungen <strong>de</strong>r Jugendhilfe.• <strong>Die</strong> ambulante Nachsorge für Klienten nach stationärer Therapie wird seit <strong>2001</strong> in <strong>de</strong>rGruppe unter Einsatz eines strukturierten Konzepts durchgeführt. Während in <strong>de</strong>nvergangenen Jahren die Nachsorge (aufgrund mangeln<strong>de</strong>n Personals) eher vernachlässigtwur<strong>de</strong>, besteht nun die Möglichkeit, <strong>de</strong>n Klienten nach ihrer Rückkehr aus Therapieregelmäßige Einzel- und Gruppengespräche anzubieten. <strong>Die</strong>ses Angebot wird sehr gut genutztund geschätzt, die „Arbeitsmoral” <strong>de</strong>r Klienten ist sehr hoch. Nach unserer Auffassung solltedie ambulante Nachsorge flexibel gehandhabt wer<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>m Klienten die Erreichungwichtiger Rehabilitationsziele zu ermöglichen, wie etwa selbstständiges Wohnen, Arbeit,Freizeitgestaltung. <strong>Die</strong>ser Zeitraum umfasst erfahrungsgemäß min<strong>de</strong>stens ein Jahr.• Arbeitsschwerpunkt Suchtprävention: Entgegen allen öffentlichen Plädoyers für„Vorbeugen statt Behan<strong>de</strong>ln” auch im Bereich <strong>de</strong>r Sucht gibt es im Bereich Trier keinefestangestellte Fachkraft für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r Suchtprävention. Dank Unterstützung durch dasArbeitsamt Trier beschäftigt die Suchtberatung Trier seit 1999 Suchtpräventionsfachkräfte aufABM-Basis. Im Jahr <strong>2001</strong> gab es hier gleich zwei Personalwechsel, so dass keinerleipersonelle Kontinuität bestand. Auf Dauer muss eine feste Fachkraft eingestellt wer<strong>de</strong>n, die fürdie Region Trier als Ansprechperson bei Fragen <strong>de</strong>r Suchtprävention fungieren kann.• Fortbildungsangebote <strong>de</strong>r Suchtberatung Trier: ausgehend von einem sehr geringenNiveau gab es eine erhöhte Nachfrage von dritten Stellen nach Fortbildungsveranstaltungen.<strong>Die</strong>se Nachfrage kamen von <strong>Pro</strong>duktionsbetrieben, Jugendhilfeeinrichtungen, Schulen u.a.Stellen. Für uns war zunächst erstaunlich, dass eine hohe Bereitschaft auf <strong>de</strong>r Nachfrageseitebesteht, realistische Preise für die Fortbildungen zu bezahlen.• Aktive Mitarbeit in <strong>de</strong>r Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft (PSAG) Trier hinsichtlich<strong>de</strong>r Versorgung Suchtkranker in <strong>de</strong>r Region: Nach<strong>de</strong>m wir immer wie<strong>de</strong>r aufVersorgungslücken hingewiesen hatten, wur<strong>de</strong>n die Trierer Suchtberatungsstellen am08.12.2000 in die PSAG eingela<strong>de</strong>n, um zu <strong>de</strong>m Thema "Sucht und Psychische Erkrankung"zu referieren. Als Ergebnis <strong>de</strong>r maßgeblich von <strong>de</strong>r "Tür" ausgearbeiteten und vorgetragenenThesen beschloss die PSAG die Einrichtung einer Arbeitsgruppe, die sich mit <strong>de</strong>r Frage <strong>de</strong>sregionalen Bedarfs an Suchtkrankenhilfe befassen soll. <strong>Die</strong>se Arbeitsgruppe nahm ihre Arbeitim Januar <strong>2001</strong> auf, vorläufige Ergebnisse wer<strong>de</strong>n weiter unten dargestellt.Suchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 4


3 Finanzierung <strong>de</strong>r Beratungsstelle - Danksagungen<strong>Die</strong> Tätigkeit <strong>de</strong>r Beratungsstelle kostete <strong>de</strong>n Verein im Jahr <strong>2001</strong> etwa 505.000 DM (zum letztenMal in DM!). Davon waren etwa 440.000 DM Personalkosten und etwa 65.000 DM Sachkosten.<strong>Die</strong> Suchtberatung Trier e.V. "<strong>Die</strong> Tür" verfügt nur über geringe "Eigenmittel", mit <strong>de</strong>nen sie sichan <strong>de</strong>n Gesamtkosten beteiligen kann. Sie ist daher auf Zuwendungen öffentlicher Stellenangewiesen. Der oben genannte Betrag von 505.000 DM setzte sich aus folgen<strong>de</strong>n Einnahmenzusammen (in <strong>de</strong>r Reihenfolge <strong>de</strong>r Höhe):• das Land Rheinland-Pfalz (39,6 %),• die Stadt Trier (28,9 %),• Eigenmittel <strong>de</strong>s Vereins Suchtberatung Trier e.V. (16,0 %)• das Arbeitsamt Trier (8,6 %),• <strong>de</strong>r Kreis Trier-Saarburg (6,9 %).Bemerkenswert ist <strong>de</strong>r große Unterschied in <strong>de</strong>r finanziellen För<strong>de</strong>rung zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>nKommunen, <strong>de</strong>ren Bürger die Einrichtung in etwa gleichem Maße aufsuchen (siehe Statistiken).Abbildung 1: Finanzierung <strong>de</strong>r Suchtberatung "<strong>Die</strong> Tür" im Jahr <strong>2001</strong>Arbeitsamt Trier8,6%Eigenmittel <strong>de</strong>s Vereins16,0%Kreis Trier-Saarburg6,9%Land Rheinland-Pfalz39,6%Stadt Trier28,9%<strong>Die</strong> erwähnten Eigenmittel bestan<strong>de</strong>n vor allem aus (in <strong>de</strong>r Reihenfolge <strong>de</strong>r Höhe):• Zuwendungen <strong>de</strong>r Gerichte (Geldstrafen),• Einnahmen aus ambulanter Nachsorge,• zweckgebun<strong>de</strong>ne Spen<strong>de</strong>n,• an<strong>de</strong>re Einnahmen.Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen, die zur Finanzierung unserer Arbeit beitragen - auchim Namen aller Klientinnen und Klienten - sehr herzlich bedanken. Nur durch die finanzielleVerantwortungs-Übernahme aller zuständigen Stellen ist es möglich, auf <strong>de</strong>r Basis einerausgeglichenen Finanzierung auch neue Angebote zu schaffen und so das Angebot ambulanterSuchtkrankenhilfe zu verbessern.Suchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 5


4 Suchtkrankenhilfe in Bewegung - überregional und vor OrtAn dieser Stelle <strong>de</strong>s <strong>Jahresbericht</strong>es diskutierten wir in mehreren vergangenen <strong>Jahresbericht</strong>en die"Leistungsbeschreibung für ambulante Beratungs- und Behandlungstellen <strong>de</strong>r Suchtkrankenhilfe”<strong>de</strong>r Deutschen Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (DHS, 1992, 1997 1999) und <strong>de</strong>renUmsetzung in unserer Einrichtung. <strong>Die</strong>se Leistungsbeschreibung gilt weiter in <strong>de</strong>r beschriebenenForm und wir versuchen, unser Angebot an dieser Beschreibung zu orientieren.Erfreulicherweise sind seit einigen Jahren <strong>de</strong>utliche Bemühungen feststellbar, die Versorgungsuchtkranker Menschen regional und überregional zu analysieren und praktisch zu verbessern.Neben <strong>de</strong>n langjährigen Anstrengungen <strong>de</strong>r Praktiker und beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sministeriumsseien exemplarisch zwei wichtige und aktuelle <strong>Pro</strong>jekte kurz dargestellt:Das Bun<strong>de</strong>smo<strong>de</strong>llprojekt Nachgehen<strong>de</strong> Sozialarbeit in <strong>de</strong>r Suchtkrankenhilfe erbrachtebe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Ergebnisse. Schwerpunkt <strong>de</strong>s <strong>Pro</strong>jektes, das mit einer Fachstelle auch inunserer Einrichtung umgesetzt wur<strong>de</strong>, war die Versorgung (chronisch) Abhängiger.Der Abschlussbericht <strong>de</strong>s <strong>Pro</strong>jektes kam unter an<strong>de</strong>rem zu folgen<strong>de</strong>n Ergebnissen(Bun<strong>de</strong>sministerium für Gesundheit, <strong>2001</strong>):Suchtkoordination sollte grundsätzlich in kommunaler Trägerschaft erfolgen. <strong>Die</strong>Kommune sollte zu dieser Trägerschaft bereit sein und politische Unterstützungerfahren. <strong>Die</strong> Koordination sollte sich nicht nur auf die spezifische Hilfe fürSuchtkranke, son<strong>de</strong>rn auf alle relevanten Hilfemöglichkeiten erstrecken. <strong>Die</strong>Suchtkoordination sollte fachlichen Standards genügen.Aufgabe <strong>de</strong>r Suchtkoordination ist es, „Planung und Steuerung <strong>de</strong>r Hilfen fürSuchtkranke ... auf eine sozialplanerische Grundlage zu stellen. Ausgangspunkt dafürmüssen eine Bestandsaufnahme <strong>de</strong>r Hilfen sowie <strong>de</strong>r Kooperationsstrukturen, dieErmittlung <strong>de</strong>s Bedarfs und eine Stärken-Schwächen-Analyse sein. Daraus sollte einMaßnahmenplan mit Prioritätensetzung abgeleitet wer<strong>de</strong>n.” (a.a.O., S. II)Als weitere Empfehlungen für die Arbeit <strong>de</strong>r regionalen Suchtkoordination formuliert<strong>de</strong>r Bericht unter an<strong>de</strong>rem: Fachlichkeit in <strong>de</strong>r Arbeit, Weiterentwicklung <strong>de</strong>rkommunalen Steuerungsmittel, Erarbeitung fachlicher Leitlinien mit <strong>de</strong>nVersorgungsbeteiligten, Einbeziehen <strong>de</strong>r Kranken- und Rentenversicherung in dieregionale Planung, Brückenschlag zwischen Suchtkrankenhilfe, psychosozialen Hilfenund medizinischer Versorgung, För<strong>de</strong>rung von Kooperationsvereinbarungen und-verträgen im Bereich <strong>de</strong>r Hilfen für Suchtkranke.Als übergreifen<strong>de</strong> Empfehlung für die Suchtkoordination wird ihre Rolle als „Lobby” fürSuchtkranke beschrieben. <strong>Die</strong> Suchtkoordination muss sich stark machen fürMenschen, die im bestehen<strong>de</strong>n System keine Hilfe erfahren, z.B. durch hoheZugangsschwellen o<strong>de</strong>r inadäquate Angebote.<strong>Die</strong> Suchtkoordination kann „(mittelfristige) Überlegungen zur Bedarfsentwicklung undVersorgungsplanung o<strong>de</strong>r Erfahrungen mit neuen Hilfeansätzen einbringen (z.B. CaseManagement).”<strong>Die</strong> Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft (PSAG) für die Stadt Trier und <strong>de</strong>n LandkreisTrier-Saarburg thematisierte im Dezember 2000 auf seiner Sitzung das Thema „Suchtund psychische Erkrankung”. In dieser Sitzung referierten die regionalenSuchtberatungsstellen aus ihrer Sicht über das <strong>Pro</strong>blem, das sich zu diesem Zeitpunkt vorallem als ein Unterbringungsproblem für Suchtkranke mit Doppeldiagnose und / o<strong>de</strong>rSuchtkranke, die chronisch abhängig sind, darstellte.Erfreulicherweise wur<strong>de</strong> das Thema nicht nur einmalig angesprochen, son<strong>de</strong>rn es bil<strong>de</strong>tesich eine Arbeitsgruppe, die ein Papier erarbeitete, das voraussichtlich Mitte 2002 <strong>de</strong>rPSAG zur Abstimmung vorgelegt und dann veröffentlicht wird. <strong>Die</strong> Suchtberatung Triere.V. beteiligte sich maßgeblich an <strong>de</strong>r inhaltlichen Gestaltung <strong>de</strong>s Papiers.Als wichtigste Gesichtspunkte können die folgen<strong>de</strong>n Aspekte genannt wer<strong>de</strong>n:Suchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 6


„Sucht” ist eine psychische Erkrankung. <strong>Die</strong> Integration von Suchtkrankenhilfe undpsychosozialen Hilfen ist notwendig. <strong>Die</strong> Unterscheidung von Suchterkrankung undpsychischer Erkrankung könnte die Fortentwicklung gemein<strong>de</strong>psychiatrischerAngebote erschweren und vor allem Suchtkranke von dieser Entwicklungausschließen.Das bestehen<strong>de</strong> System <strong>de</strong>r Hilfen für psychisch kranke Menschen ist in seinerjetzigen Form wenig geeignet, suchtkranke Menschen zu unterstützen. Nicht seltenwer<strong>de</strong>n suchtkranke Menschen ausdrücklich ausgeschlossen.Für die Region Trier wer<strong>de</strong>n konkrete Versorgungslücken benannt und Vorschläge zurVerbesserung wer<strong>de</strong>n formuliert.An bei<strong>de</strong>n <strong>Pro</strong>jekten war und ist die Suchtberatung Trier e.V. <strong>Die</strong> Tür aktiv und kreativ beteiligt.Selbstverständlich ist es aber so, dass die eigentlichen Richtlinien und Entscheidungen nur auf <strong>de</strong>rEbene politischer Entscheidungsträger in <strong>de</strong>n Kommunen, Län<strong>de</strong>rn, Kostenträgern etc. getroffenwer<strong>de</strong>n können. Eine Verbesserung <strong>de</strong>r Suchthilfe muss gewollt sein, sonst besteht die Gefahrvon „Alibi-Maßnahmen”. Wir verstehen unsere Rolle in <strong>de</strong>r regionalen Suchthilfe einerseits alsHilfe-Anbieter, jedoch auch als Mitgestalter und I<strong>de</strong>engeber für die kommunale Suchtkoordination.5 Entwurf einer Bedarfsfeststellung in <strong>de</strong>r Suchthilfe für die Region TrierAusgehend und aufbauend auf <strong>de</strong>n soeben beschriebenen Entwicklungen möchten wir uns <strong>de</strong>rGesamtproblematik „Sucht” in diesem Jahr auf eine völlig an<strong>de</strong>re Art nähern. We<strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nenoch zu for<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Hilfeangebote sollten <strong>de</strong>r Maßstab für die Qualität eines Hilfesystems sein.Statt<strong>de</strong>ssen sollte die Qualität am tatsächlichen Hilfebedarf und <strong>de</strong>ssen Umsetzung gemessenwer<strong>de</strong>n.Konkret sollten daher die folgen<strong>de</strong>n Fragen in Hinblick auf die Suchterkrankung gestellt undbeantwortet wer<strong>de</strong>n:1. Welche Personengruppen haben möglicherweise o<strong>de</strong>r bekanntermaßen einen Hilfe- o<strong>de</strong>rInformationsbedarf? Wie sind diese Gruppen zu beschreiben?2. Welchen Bedarf haben die Personen dieser Gruppe typischerweise, welche Ziele könnenformuliert wer<strong>de</strong>n?3. Welche Maßnahmen und welche Metho<strong>de</strong>n sind möglicherweise geeignet, <strong>de</strong>n Bedarf zuerfüllen und die Ziele zu erreichen?4. Welche Stellen, Personen o<strong>de</strong>r Einrichtungen sind qualifiziert und prä<strong>de</strong>stiniert, solcheMaßnahmen umzusetzen?5. Gibt es rechtliche Grundlagen hinsichtlich Legalität <strong>de</strong>r Maßnahmen, Zuständigkeit für dieFinanzierung und gibt es einen Rechtsanspruch <strong>de</strong>r betroffenen Personen?6. Wie sieht hinsichtlich all dieser Fragen die Situation in Trier aus? Welche Hilfeangebote stelltdie Suchtberatung „<strong>Die</strong> Tür” zur Verfügung?<strong>Die</strong> Fragen sollen hier für die Bereiche „Prävention”, „Hilfe bei Missbrauch” und „Hilfe beiAbhängigkeit” vorläufig beantwortet wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong> folgen<strong>de</strong>n Tabellen stellen einen Entwurf ohneAnspruch auf Vollständigkeit und wissenschaftliche Korrektheit dar. Sie bil<strong>de</strong>n eher <strong>de</strong>nHilfebedarf ab, wie er sich <strong>de</strong>n Mitarbeiter/innen <strong>de</strong>r Suchtberatung darstellt.Legen<strong>de</strong> zu <strong>de</strong>n Tabellen 1 bis 3:ICD-10-Diagnose: nach <strong>de</strong>m Klassifikationssystem <strong>de</strong>r WHO, das die Art <strong>de</strong>r Störung, <strong>de</strong>nStoff und die Ausprägung <strong>de</strong>r Suchterkrankung beschreibt.Rechtliche Grundlagen...: Umlage = Finanzierung durch die Öffentlichkeit.Situation in Trier...: grau unterlegte Kästchen zeigen an, dass die Suchtberatung in diesemBereich tätig ist.Suchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 7


Tabelle 1: Beschreibung <strong>de</strong>r Gruppe <strong>de</strong>r (noch) nicht von Sucht betroffenenPersonen, <strong>de</strong>ren Versorgungsbedarf sowie möglicherweise durchzuführen<strong>de</strong>rMaßnahmenNummerICD-10 - Diagnose1. Beschreibung<strong>de</strong>r Gruppe2. Beschreibung<strong>de</strong>s Bedarfs,mögliche Ziele3. Durchzuführen<strong>de</strong>Maßnahmen,möglicheMetho<strong>de</strong>n4. Durchführen<strong>de</strong>Stellen5. RechtlicheGrundlagen,Finanzierung <strong>de</strong>rMaßnahme(Kostenträger,Öffentlichkeit,Selbstzahler)6. Situation in <strong>de</strong>rRegion Trier,Angebote <strong>de</strong>rSuchtberatung„<strong>Die</strong> Tür”1Alle F1-DiagnosenAngehörige zu<strong>de</strong>n F1-Diagnosen,Eltern, Kin<strong>de</strong>r,Erzieher,Arbeitgeber etc.Information,Aufklärung,Hilfestellung,VermittlungEinzel- undGruppengespräche,VermittlungAlle Anlaufstellen,v.a.Suchtberatungsstellen, die auchAngehörigeberatenUmlage,allgemeineBeratungstätigkeit,finanziertüber öffentlicheMittel<strong>Die</strong> Tür:AngehörigenberatungimEinzelgesprächmit und ohnebetroffene Person2Alle F1-DiagnosenBetriebe,Schulen,außerschulischeJugen<strong>de</strong>inrichtungen,an<strong>de</strong>reEinrichtungenwie (Sport-)Vereine etc.Primär-, v.a. aberSekundärprävention(Umgang mitSuchtkrankheit)Schulungen,Aufklärung,Vermittlung vonHandlungskompetenzen,Seminare,EinzelberatungBeratungsstellen,aufSuchtkranheitspezialisierteUnternehmensberatungenDurch betroff.Gruppe selbst,Refinanzierungüber die Einnahmen<strong>de</strong>sEmpfängers <strong>de</strong>rMaßnahme<strong>Die</strong> Tür: AngebotebetrieblicherSuchtprävention,Seminare inJugen<strong>de</strong>inrichtungenetc.3Alle F1-DiagnosenEltern(von Kin<strong>de</strong>rn, dienicht suchtkranksind)PrimärpräventionInformation,Schulung,SensibilisierungBeratungsstellen,alle mit<strong>de</strong>m Thema„Eltern undSucht” befasstenStellen, z.B.Jugendämter,etc.Umlage,allgemeineBeratungstätigkeit,finanziertüber öffentlicheMittel,Finanzierungauch durchEmpfänger <strong>de</strong>rMaßnahme<strong>de</strong>nkbar.<strong>Die</strong> Tür: Angebotevon Seminaren,Elternaben<strong>de</strong>netc., bislang abernur innerhalb vonEinrichtungen,beson<strong>de</strong>reGruppen geplant(Eltern- Info-Abend)4Alle F1-DiagnosenÖffentlichkeit,die am Themainteressiert istInformation,Aufklärung überaktuelle Situationund AngeboteAlle Fachstellen,insbeson<strong>de</strong>reFachstellen, wieJugendschutz,Politik, BeratungsstellenInfoveranstaltungen,Vorträge,Seminare,Presseartikel,Tag <strong>de</strong>r offenenTür ....Umlage,allgemeineBeratungstätigkeit,finanziertüber öffentlicheMittel<strong>Die</strong> Tür: Mitarbeitjährlich stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>TriererSuchtwochen,regelmäßigePressearbeit,Internetpräsenz5Alle F1-Diagnosen„Betroffene”ohne Diagnose,alle Konsument/innenvonRauschmitteln,bes. gefähr<strong>de</strong>tePersonen (z.B.Kin<strong>de</strong>r suchtkrankerMenschen)Information,angemessener,bewussterUmgang mit <strong>de</strong>mRauschmittel,evt. Ausgleichelterlicher /familiärer Erziehungs<strong>de</strong>fiziteBeratung zurVermeidung vonSucht,Trainingskurse,schriftliche InfosBeratungsstelle,Arzt, PsychosozialeundmedizinischeFachkräfte,schulische undaußerschulischeJugendarbeit,JugendhilfeeinrichtungenÖffentlichkeit,Jugendhilfe,Finanzierung imRahmen <strong>de</strong>sjeweiligenTätigkeitsfel<strong>de</strong>s,Selbstzahler<strong>Die</strong> Tür: Beratungim Rahmen <strong>de</strong>rSprechstun<strong>de</strong>n,vielfältigeschriftlicheInfo-Materiallen,spezielleAngebote geplant6Alle F1-DiagnosenAllgemeine<strong>Pro</strong>blematik inZusammenhangmit „Sucht”Bedarf anOrientierung undBeratung,Vermittlung© <strong>Die</strong> Tür Trier,A Stamm. 2002Erstkontaktherstellen,<strong>Pro</strong>blem sichten,Erstberatungdurchführen,evtl. vermittelnAlle Stellen, woBetroffeneerscheinen:medizinischerBereich, Krankenkassen,Beratungsstellen...Umlage,allgemeineBeratungstätigkeit,finanziertüber öffentlicheMittel<strong>Die</strong> Tür:Gewährleistetdurch fast täglichstattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>Sprechstun<strong>de</strong>nSuchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 8


Tabelle 2: Beschreibung <strong>de</strong>r Gruppe <strong>de</strong>r „Missbrauch” betreiben<strong>de</strong>n Personen,<strong>de</strong>ren Versorgungsbedarf sowie möglicherweise durchzuführen<strong>de</strong>r MaßnahmenNummerICD-10 - Diagnose1. Beschreibung<strong>de</strong>r Gruppe2. Beschreibung<strong>de</strong>s Bedarfs,mögliche Ziele3. Durchzuführen<strong>de</strong>Maßnahmen,möglicheMetho<strong>de</strong>n4. Durchführen<strong>de</strong>Stellen5. RechtlicheGrundlagen,Finanzierung <strong>de</strong>rMaßnahme(Kostenträger,Öffentlichkeit,Selbstzahler)6. Situation in<strong>de</strong>r Region Trier,Angebote <strong>de</strong>rSuchtberatung„<strong>Die</strong> Tür”7F10.1SchädlicherGebrauch vonAlkohol (auch,jedoch nicht nurbei Verlust <strong>de</strong>sFührerscheins)Reduzierung <strong>de</strong>rTrinkmenge auf„kontrolliertesTrinken” o<strong>de</strong>r„Abstinenz”Motivationsarbeit,Kurzintervention,Trainingskurse,(Führerscheingruppen),and.Gruppenangebote(FreD)Beratungsstellen,privateAnbieter, Verkehrspsychologen,JugendhäuserBetroffene,Selbstzahler,evtl.Jugendgerichtshilfe,evtl. GKV?Führerschein:ausreichen<strong>de</strong>Anzahl privaterAnbieter, sonstwenig Angebote<strong>Die</strong> Tür:Einzelberatung,Gruppe (FreD)8F12.1SchädlicherGebrauch vonCannabis (auchErstauffälligkeitJugendlicher beiJustiz, Schule,Familie etc.)Reduzierung <strong>de</strong>rKonsumenge aufunschädlichesMaß o<strong>de</strong>rAbstinenzMotivationsarbeit,Kurzintervention,Trainingskurse,Gruppenangebote(FreD)Beratungsstellen,JugendhäuserBetroffene,evtl.Jugendgerichtshilfe,evtl. GKV?<strong>Die</strong> Tür:FreD-Kurs,FrühinterventionbeierstauffälligenDrogenkonsumenten9F15.1SchädlicherGebrauch vonStimulantien,u.a. KoffeinReduzierung <strong>de</strong>rKonsumenge aufunschädlichesMaß o<strong>de</strong>rAbstinenzBeratungsstellenMotivationsarbeit,Kurzintervention,Trainingskurse(FreD)Betroffene,evtl.Jugendgerichts-Hilfe,evtl. GKV?<strong>Die</strong> Tür:FreD-Kurs,Einzelberatung10F17.1SchädlicherGebrauch vonNikotinReduzierung <strong>de</strong>rKonsumenge aufunschädlichesMaß o<strong>de</strong>rAbstinenzMotivationsarbeit,Kurzintervention,Trainingskurse,RaucherentwöhnungBeratungsstellen,schulische undaußerschulischeJugendarbeitBetroffene,GKV<strong>Die</strong> Tür:Raucherentwöhnungskurse:diese wer<strong>de</strong>n nursehr schlechtangenommen.11F1x.1 alle an<strong>de</strong>renSchädlicherGebrauch vonDrogenReduzierung <strong>de</strong>rKonsumenge aufunschädlichesMaß o<strong>de</strong>rAbstinenzMotivationsarbeit,Kurzintervention,Trainingskurse(FreD), spezielleGruppenangebote(evtl.anonym)Beratungsstellen,schulische undaußerschulischeJugendarbeitBetroffene,evtl.Jugendgerichtshilfe,evtl. GKV?<strong>Die</strong> Tür:s.o. FreD-Kurs© <strong>Die</strong> Tür Trier,A. Stamm 2002Suchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 9


Tabelle 3, Teil 1: Beschreibung <strong>de</strong>r Gruppe <strong>de</strong>r von Sucht betroffenen Personen,<strong>de</strong>ren Versorgungsbedarf sowie möglicherweise durchzuführen<strong>de</strong>r MaßnahmenNummerICD-10 - Diagnose1. Beschreibung<strong>de</strong>r Gruppe2. Beschreibung<strong>de</strong>s Bedarfs,mögliche Ziele3. Durchzuführen<strong>de</strong>Maßnahmen,möglicheMetho<strong>de</strong>n4. Durchführen<strong>de</strong>Stellen5. RechtlicheGrundlagen,Finanzierung <strong>de</strong>rMaßnahme(Kostenträger,Öffentlichkeit,Selbstzahler)6. Situation in <strong>de</strong>rRegion Trier,Angebote <strong>de</strong>rSuchtberatung„<strong>Die</strong> Tür”12F1x.0Akute Vergiftungmit Alkohol o<strong>de</strong>rDrogenMedizinische(Not-)VersorgungEntgiftung (auchdann nötig, wennkeine Therapieim Anschlussgeplant ist),Vergabe vonErsatzmittelnKrankenhausGKVTrier: VersorgungdurchKrankenhäuser,gelegentlicheVerweigerung <strong>de</strong>rBehandlung!13F1x.2, F1x.2xAbhängigkeitssyndrom,alsOberbegriff: diehier beschriebenenZiele,Maßnahmen etc.gelten für alleunten genanntenGruppen, dadiese alle unter„Abhängigkeit”fallen.Allgemein:Behandlung <strong>de</strong>rSucht mit <strong>de</strong>mZiel <strong>de</strong>rAbstinenzFachkliniken,Beratungsstellen,nie<strong>de</strong>rgelassenePsychotherapeuten,NiedrigschwelligeAngebote,um Klienten zuerreichen (z.B.„Clean-Café”,Übernachtungsmöglichkeit),Vermittlung inTherapie, Ambulanteo<strong>de</strong>rstationäreEntwöhnungsbehandlung,NachsorgeReihenfolge <strong>de</strong>rZuständigkeit:Rentenversicherung,GKV,BSHGRheinland-Pfalz:ca. 10 Fachkliniken,in Trierkeine ambulanteTherapie beiDrogensucht. „<strong>Die</strong>Tür”: relativniedrigschwelligerZugang,Sprechstun<strong>de</strong>,Vermittlung inTherapie,Nachsorge14F1x.20Gegenwärtigabstinent lebendStabilisierung<strong>de</strong>r Abstinenz,umfassen<strong>de</strong>Stabilisierung inallen LebensbereichenwieArbeit, Wohnen,Schul<strong>de</strong>nfreiheitusw.Selbsthilfegruppen,Beratung inKrisensituationen,Nachsorge,nachge- hen<strong>de</strong>Arbeit (auchHausbesucheetc.)Selbsthilfe,Beratungsstellen,Schuldnerberatung,Arbeitsprojekte,Wohnprojekteetc.För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>rSelbsthilfe durchGKV, öffentlicheund eigene Mittel<strong>Die</strong> Tür:Nachsorge,För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>rSelbsthilfe in <strong>de</strong>rBeratungsstelle,Schuldnerberatung(geplant)15F1x.21Gegenwärtigabstinent lebend,aber inbeschützen<strong>de</strong>rUmgebungStabilisierung<strong>de</strong>r Abstinzenzund <strong>de</strong>rLebensqualität inbeschützen- <strong>de</strong>rUmgebungWohnraum, bes.für Frauen (auchDauerwohnplätzesindnötig), Hilfe inAlltagsbewältigung,Krisenintervention,Gesprächsangebote,Arbeit,TagesstrukturBetreutes Wohnen,Wohnheim,Nachsorge-Wohngemeinschaft,WfB,Arbeit: z.B.ehrenamtlicheTätigkeiten fürerwerbsunfähigePersonen.Eigenmittel <strong>de</strong>rBetroffenen (z.B.Miete), BSHGTrier: nurAngebote für„PsychischKranke”, Zugangfür Suchtkrankeoft erschwert o<strong>de</strong>rverweigert. „<strong>Die</strong>Tür”: Nachsorge-Wohngemeinschaft16F11.22GegenwärtigeTeilnahme aneinem ärztlichüberwachtenErsatzdrogenprogramm(kontrollierteAbhängigkeit)Vergabe einesErsatzstoffes,Zweck: Lösungvon <strong>de</strong>rDrogenszene,Befähigung zurBewältigung <strong>de</strong>sAlltagsÄrztlicheÜberwachung<strong>de</strong>r Vergabe,PsychosozialeBetreuungÄrzte,Krankenhaus-Ambulanz,Beratungsstellen,nie<strong>de</strong>rgelassenePsychotherapeutenGKV,PsychosozialeBetreuung imRahmen vonSoziotherapie:GKV© <strong>Die</strong> Tür Trier,A. Stamm 20022002Region Trier:wenig substituieren<strong>de</strong>Ärzte,PsychosozialeBetreuung wirdnicht überprüft;sie wird von GKVnicht finanziert.„<strong>Die</strong> Tür”:niedrigfrequenteBetreuung <strong>de</strong>rBetroffenenSuchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 10


Tabelle 3, Teil 2: Beschreibung <strong>de</strong>r Gruppe <strong>de</strong>r von Sucht betroffenen Personen,<strong>de</strong>ren Versorgungsbedarf sowie möglicherweise durchzuführen<strong>de</strong>r MaßnahmenNummerICD-10 - Diagnose1. Beschreibung<strong>de</strong>r Gruppe2. Beschreibung<strong>de</strong>s Bedarfs,mögliche Ziele3. Durchzuführen<strong>de</strong>Maßnahmen,möglicheMetho<strong>de</strong>n4. Durchführen<strong>de</strong>Stellen5. RechtlicheGrundlagen,Finanzierung <strong>de</strong>rMaßnahme(Kostenträger,Öffentlichkeit,Selbstzahler)6. Situation in <strong>de</strong>rRegion Trier,Angebote <strong>de</strong>rSuchtberatung„<strong>Die</strong> Tür”17F10.23, F11.23Gegenwärtigabstinent, aber inBehandlung mitaversiven o<strong>de</strong>rhemmen<strong>de</strong>nMedikamentenVergabe <strong>de</strong>sMedikaments,Stabilisierung<strong>de</strong>r AbstinenzÄrztlicheÜberwachung<strong>de</strong>r Vergabe,PsychosozialeBetreuung(Haus-)Ärzte,Krankenhaus-Ambulanz,BeratungsstellenGKV,PsychosozialeBetreuung imRahmen vonSoziotherapie:GKVÄrztliche Versorgung(Campral),PsychosozialeBetreuung im übl.Rahmen, abernicht bei allenBetroffenen!18F1x.24, F1x.25, F1x.26Gegenwärtiger,ständiger o<strong>de</strong>repisodischerSubstanzgebrauch,beson<strong>de</strong>rsdie Gruppe<strong>de</strong>r ChronischmehrfachgeschädigtenSuchtkrankenFernziel:Behandlung mitZiel Abstinenz,vorher: alleMaßnahmen zurÜberlebenssicherung,Hausbesuche,med. Versorgung,langfristigeEinzelfallbetreuung,ArbeitAmbulante o<strong>de</strong>rstationäreEntwöhnungsbehandlungVoraussetzungenschaffen:Motivation,nachgehen<strong>de</strong>Sozialbarbeit,Case-Manage.,beschützteArbeitsangeboteAlleprofessionellenStellen, woBetroffeneerscheinen:medizinischerBereich,Krankenkassen,(Sucht-)BeratungsstellenÖffentlicheMittel,GKV(Soziotherapie),BSHGTrier: keinepsychosozialeVersorgung fürnur” suchtkrankeBetroffene.<strong>Die</strong> Tür: Angebot<strong>de</strong>r Betreuungbzw. von Case-Management (wirdz.Z. von keinemKosten- trägerfinanziert)19F1x.3, F1x.4Entzugssyndromohne/mitKomplikationen,ohne/mit DelirEntzugsbehand-lung, Vermeidungmedizin.Notfälle, Behandlung<strong>de</strong>sKrampfanfallsStationäreVersorgung,Medikamenten-vergabe, imEinzelfall auchambulantKrankenhaus,Psychiatrie,evtl. QualifizierteEntgiftungGKVTrier: VersorgungdurchKrankenhäuser,Nachbetreuungevtl. inHeimeinrichtung20F1x.5PsychotischeStörung,ausgelöst durchKonsum vonPsychostimulantien,einfacho<strong>de</strong>r im RahmeneinerDoppeldiagnoseEntzugsbehand-lung, Abwarten,ob Symptomenach Entzugabklingen,medizinischeVersorgungStationäreVersorgung,Medikamenten-vergabe, imEinzelfall auchambulantKrankenhaus,Psychiatrie,evtl. QualifizierteEntgiftungGKV,BSHGTrier: akuteVersorgung durchKrankenhäuser,Wohnen in Heimbei „Doppeldiagnosen”<strong>Die</strong> Tür: Amb.Betreuung, evtl.Vermittlung inTherapie21F1x.6AmnestischesSyndromBehandlung,Versorgung,An<strong>de</strong>reMaßnahmenWohnplätze,strukturieren<strong>de</strong>Maßnahmen,VersorgungBetreutes Wohnen,Wohnheim,Tagesklinik, WfBGKV,BSHGnicht bekannt22F1x.7Restzustand undverzögertauftreten<strong>de</strong>psychotischeStörungWohnangebote,GanztagsbetreuungWohnheimplätze,tagesstrukturieren<strong>de</strong>Maßnahmen,VersorgungBetreutes Wohnen,Wohnheim,Tagesklinik, WfBGKV,BSHGnicht bekannt23F1x.8F1x.9Sonst. und nichtnäher bezeichnetepsychischeund VerhaltensstörungenBehandlung,Versorgung,An<strong>de</strong>reMaßnahmenWohnheimplätze,tagesstrukturieren<strong>de</strong>Maßnahmen,VersorgungBetreutes Wohnen,Wohnheim,Tagesklinik, WfBGKV,BSHGnicht bekannt© <strong>Die</strong> Tür Trier,A Stamm. 2002Suchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 11


6 Tätigkeitsbereiche <strong>de</strong>r Suchtberatung Trier e.V.Im Jahr <strong>2001</strong> verfügte die Suchtberatung Trier e.V. über sechs Fachstellen, die alleunterschiedlichen Aufgabenbereichen zuzuordnen sind. Es sind die folgen<strong>de</strong>n Arbeitsbereiche,durch die Klienten zu verschie<strong>de</strong>nen Zeitpunkten in unterschiedlichen Stadien ihrer Abhängigkeitangesprochen wer<strong>de</strong>n sollen:<strong>Die</strong> Suchtprävention strebt das frühzeitige Vermitteln spezifischer Fähigkeiten bei Kin<strong>de</strong>rn undJugendlichen an, um eine Suchtentwicklung zu vermei<strong>de</strong>n (1,0 ABM-Stelle, keine dauerhafteStelle).<strong>Die</strong> aufsuchen<strong>de</strong> Arbeit soll helfen, Klientinnen und Klienten frühzeitig Hilfe zukommen zulassen (Streetwork, 1,0 Stelle).In <strong>de</strong>r klassischen Suchtberatung in <strong>de</strong>r Beratungsstelle vermitteln wir die Ratsuchen<strong>de</strong>n z.B.in eine stationäre Langzeittherapie o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re geeignete Therapieformen (Leitung undBeratung, 1,0 Stelle).Nach <strong>de</strong>r Rückkehr aus <strong>de</strong>r Therapie bieten wir <strong>de</strong>n Klientinnen und Klienten einen Aufenthaltin <strong>de</strong>r Nachsorge-Wohngemeinschaft an (1,0 Stelle).Seit Oktober <strong>2001</strong> bieten wir zusätzlich zur ambulanten Nachsorge eine beson<strong>de</strong>re Beratung inFragen <strong>de</strong>r beruflichen Rehabilitation an (0,5 ABM-Stelle, keine dauerhafte Stelle).Als zusätzliche <strong>Die</strong>nstleistungen bieten wir die Teilnahme an ambulanten Nachsorge-Gesprächen, an Kursen zur „Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten” (FreD),Führerscheinberatungen sowie an Fortbildungen zur Suchtproblematik an. Alle diese<strong>Die</strong>nstleistungen sind kostenpflichtig (1,0 Stelle für „beson<strong>de</strong>re Angebote”).Nicht mehr vorhan<strong>de</strong>n ist die Fachstelle für nachgehen<strong>de</strong> Arbeit mit chronischmehrfachgeschädigten Suchtkranken, da die Kommunen und die Kostenträger keine Finanzierungsicherstellten. <strong>Die</strong>s ist äußerst bedauerlich, da einerseits ein sehr viel versprechen<strong>de</strong>rArbeitsansatz (Case-Management) verloren zu gehen droht und da an<strong>de</strong>rerseits ein gravieren<strong>de</strong>sfaktisches <strong>Pro</strong>blem mit <strong>de</strong>r betroffenen Personengruppe besteht und da schließlich wie<strong>de</strong>rum eineGruppe ohne Lobby ohne Hilfe bleibt.Im diesjährigen Bericht verzichten wir auf eine ausführliche Darstellung <strong>de</strong>r einzelnen Tätigkeiten,wie sie im Rahmenplan <strong>de</strong>r DHS beschrieben sind. <strong>Die</strong> Tätigkeiten wer<strong>de</strong>n nur kurz im Einzelnenbenannt.6.1 Kontaktaufnahme / Information / StreetworkOffene Sprechstun<strong>de</strong>Seit Januar 2000 bieten wir an vier Tagen <strong>de</strong>r Woche eine Sprechstun<strong>de</strong> zu jeweils vier Stun<strong>de</strong>nan. Zu diesen Zeiten können interessierte Personen ohne Voranmeldung zur Beratung kommen. Indie Sprechstun<strong>de</strong>n kommen neben bereits bekannten Klienten täglich zwischen ein und sechsErstkontakten!Ein positiver Nebeneffekt <strong>de</strong>r Sprechstun<strong>de</strong> ist die Tatsache, dass weniger terminierteGesprächstermine ausfallen, dass somit trotz kurzfristigen "Mehraufwands" (für dieSprechstun<strong>de</strong>n) insgesamt mehr Zeit für die Klienten zur Verfügung steht.Zugang über Hausbesuche und StreetworkNeben <strong>de</strong>m „formellen Zugangsweg” über die Sprechstun<strong>de</strong> gibt es an<strong>de</strong>re Wege, um in dieBeratung zu kommen: <strong>Die</strong> Möglichkeit von Besuchen im Krankenhaus ist im Rahmen einerwöchentlichen Krankenhaus-Sprechstun<strong>de</strong> im Mutterhaus II in Trier gegeben. Jugendliche undjunge Erwachsene wer<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>r Straßensozialarbeit auf geeignete Art angesprochen.In <strong>de</strong>r Beratungsstelle selbst besteht während <strong>de</strong>r Öffnungszeiten je<strong>de</strong>rzeit die Möglichkeit, einenMitarbeiter - wenn auch nur kurz - anzusprechen.Suchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 12


6.2 Betreuung / BeratungInformation und KlärungEs kommen Personen in die Beratung, die sich Sorgen über ihren Suchtmittelkonsum machen.Unsere Aufgabe in dieser Situation ist es, Informationen zu geben, z.B. über <strong>de</strong>n Krankheitsverlaufebenso wie über Behandlungsmöglichkeiten. Wir helfen <strong>de</strong>m Ratsuchen<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Klärung <strong>de</strong>rFrage, ob er gefähr<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r abhängig ist (Anamnese und Diagnose); beson<strong>de</strong>re Aufmerksamkeitschenken wir dabei <strong>de</strong>n Folgen eines Rauschmittelkonsums (gesundheitlich, familiär, beruflich,finanziell etc.). Gegebenenfalls versuchen wir, die Motivation zu weiteren Gesprächen, zu Therapieund Abstinenz zu steigern.Unterstützung bei AbstinenzIn <strong>de</strong>n Gesprächen beschränken wir uns nicht auf das Suchtmittel, son<strong>de</strong>rn wir suchen mit <strong>de</strong>mKlienten nach Möglichkeiten, die Lebenssituation zu verbessern, etwa in<strong>de</strong>m wir <strong>de</strong>n Klienten infinanziellen und beruflichen Angelegenheiten beraten o<strong>de</strong>r an an<strong>de</strong>re, geeignetere Stellenüberweisen. <strong>Die</strong>s trifft in beson<strong>de</strong>rem Maße bei Nachsorge-Gesprächen nach einer stationärenEntwöhnungstherapie.Wunsch nach stationärer Therapie - Vermittlung in Therapie<strong>Die</strong> Aufgabe <strong>de</strong>r Berater ist in diesem Fall die Vorbereitung <strong>de</strong>r Therapie, d.h. Erstellung einesSozialberichtes, Antragstellung beim zuständigen Kostenträger, Kontakt zum Hausarzt <strong>de</strong>sKlienten, Auswahl einer geeigneten Klinik und Kontakt mit dieser Klinik. Bis zum Beginn <strong>de</strong>rTherapie betreuen wir <strong>de</strong>n Klienten, veranlassen rechtzeitig die Entgiftung und begleiten ihn - fallsnötig und möglich - zur Klinik. Ein Merkblatt über <strong>de</strong>n Ablauf <strong>de</strong>r Therapiebeantragung kann bei<strong>de</strong>r Suchtberatung angefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<strong>Die</strong> Mitarbeiter <strong>de</strong>r Suchtberatung legen großen Wert auf eine indikationsgerichtete und dabei sehrzügige Bearbeitung von Therapieanträgen. <strong>Die</strong> Bearbeitungszeiten umfassen in <strong>de</strong>r Regel nurwenige Wochen.Der Statistikteil (Tabellen 11a bis 11c) beschreibt <strong>de</strong>n Umfang dieser Vermittlungstätigkeit.Hilfe für Angehörige von AbhängigenAngehörige kommen zu uns mit <strong>de</strong>r Erwartung, Informationen und Verhaltensratschläge zubekommen, sie möchten einen besseren Umgang mit <strong>de</strong>n Angehörigen o<strong>de</strong>r Freun<strong>de</strong>n erlangen.<strong>Die</strong> Gespräche mit uns wer<strong>de</strong>n als große Erleichterung empfun<strong>de</strong>n, oft können die Angehörigenerstmals mit einem an<strong>de</strong>ren Menschen über dieses Thema sprechen. Nach unserer Erfahrunglei<strong>de</strong>n Angehörige von Suchtkranken genauso unter <strong>de</strong>r Krankheit wie die Betroffenen selbst.Eine bislang stark vernachlässigte Gruppe sind die Kin<strong>de</strong>r von suchtkranken Eltern. <strong>Die</strong>se stehenwährend ihrer Entwicklungen unter vielfältigen Einflüssen, die sie teilweise negativ für ihr Lebenprägen, z.B. im Sinne eines hohen Risikos, selbst suchtkrank zu wer<strong>de</strong>n. Im Rahmen <strong>de</strong>r Tätigkeit<strong>de</strong>r Präventionsfachkraft sollen bald Angebote für diese Kin<strong>de</strong>r geschaffen wer<strong>de</strong>n; dies könnenetwa Gruppen sein, in <strong>de</strong>nen spielerisch präventiv gearbeitet wer<strong>de</strong>n kann.6.3 Nachsorge, ambulant und stationärAmbulante Nachsorge-GesprächeNach einer stationären Langzeittherapie können Klienten weiterhin zu Gesprächen in die Beratungkommen. <strong>Die</strong>ses Angebot wird intensiv genutzt. Unsere Erfahrung zeigt, dass <strong>de</strong>r langfristigeErfolg einer Therapie sowohl hinsichtlich <strong>de</strong>r Abstinenz als auch hinsichtlich <strong>de</strong>r beruflichen undprivaten Integration sehr positiv durch ambulante Nachsorge-Gespräche beeinflusst wird. Positivund för<strong>de</strong>rlich ist dabei <strong>de</strong>r verbindliche Charakter von vereinbarten Gesprächen, <strong>de</strong>r es Klientenerleichtert, bei regelmäßigen Gesprächen Schwierigkeiten anzusprechen. Bei unverbindlichSuchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 13


abgesprochenen Nachsorge-Gesprächen („ich mel<strong>de</strong> mich bei Ihnen, wenn es nötig ist”) passiert esdagegen leicht, dass <strong>de</strong>r Klient in einer Krise zu spät o<strong>de</strong>r gar nicht professionelle Hilfe annimmt.<strong>Die</strong> Kostenträger - insbeson<strong>de</strong>re die LVA Rheinland-Pfalz in Speyer - würdigen seit einigen Jahrendie Leistungen ambulanter Nachsorge und bezahlen dafür einen bestimmten, jedoch nichtkosten<strong>de</strong>cken<strong>de</strong>n Stun<strong>de</strong>nsatz. <strong>Die</strong>s ist u.E. ausdrücklich als positive Verantwortungsübernahme<strong>de</strong>s Kostenträgers zu bewerten. Lei<strong>de</strong>r ist <strong>de</strong>r Umfang <strong>de</strong>r Zahlungen noch zu gering, um damitnotwendige neue Personalstellen zu finanzieren.Nachsorge-WohngemeinschaftEin weiterer Schwerpunkt unserer Einrichtung ist die seit Dezember 1995 bestehen<strong>de</strong>Nachsorge-Wohngemeinschaft. Mit dieser Wohngemeinschaft verbun<strong>de</strong>n ist eine feste Planstelle,die vom Land Rheinland-Pfalz (Fachkräfteprogramm) und <strong>de</strong>n Kommunen finanziert wird.Seit 1998 befin<strong>de</strong>t sich die WG in <strong>de</strong>r Stadt Trier in einem eigenen Haus.<strong>Die</strong> Zahlen <strong>de</strong>s Jahres <strong>2001</strong>Detaillierte Angaben zur Aufenthaltsdauer in <strong>de</strong>r Wohngemeinschaft, zu Alter und Geschlecht <strong>de</strong>rBewohner, zu <strong>de</strong>n primären Suchtmitteln sowie zur Situation <strong>de</strong>r Bewohner vor <strong>de</strong>r Aufnahme undnach <strong>de</strong>r Entlassung aus <strong>de</strong>r Wohngemeinschaft fin<strong>de</strong>n sich im Statistikteil dieses Berichts(Tabellen 9 bis 13).6.4 Externe Suchtberatung in JVA und KrankenhausBetreuung von Klienten in an<strong>de</strong>ren InstitutionenIm Falle einer Inhaftierung eines Klienten, <strong>de</strong>r bei uns in Betreuung ist, bieten wir an, diebetroffene Person in <strong>de</strong>r Justizvollzugsanstalt (JVA ) in Trier weiter zu betreuen. Zu diesem Zwecksind die Mitarbeiter <strong>de</strong>r Beratungsstelle ehrenamtliche Vollzugshelfer in <strong>de</strong>r JVA Trier.Ebenso besuchen wir Klienten zum Erstkontakt während ihrer Entgiftung im Krankenhaus, wenndies sinnvoll und erfor<strong>de</strong>rlich ist (siehe oben).6.5 „Beson<strong>de</strong>re Angebote”Als „beson<strong>de</strong>re Angebote”, die sich in <strong>de</strong>n Rahmenplan <strong>de</strong>r DHS schlecht einordnen lassen,möchten wir die folgen<strong>de</strong>n Tätigkeitsbereiche bezeichnen:Frauenspezifische Suchtberatung - FrauengruppeSeit acht Jahren existiert die Frauengruppe <strong>de</strong>r Suchtberatung. Gegrün<strong>de</strong>t als offenes Angebot fürFrauen mit Suchtproblemen jeglicher Art (d.h. als Betroffene, als Mutter, als Partnerin usw.) und inje<strong>de</strong>m Alter, soll die Gruppe eine Gelegenheit bieten, sich in lockerer Run<strong>de</strong> zu treffen, um über<strong>Pro</strong>bleme und Erfolge, Positives und Negatives, Wichtiges und Alltägliches sprechen zu können,Erfahrungen auszutauschen o<strong>de</strong>r gemeinsam etwas zu unternehmen. Mittlerweile wur<strong>de</strong>n vieleFreundschaften geknüpft. Dadurch gestärkt konnten die Frauen viel Eigeninitiative entwickeln.Schuldnerberatung im Rahmen <strong>de</strong>r SuchtberatungIm Rahmen <strong>de</strong>r psychosozialen Beratung unserer Klienten helfen wir <strong>de</strong>n Ratsuchen<strong>de</strong>n beifinanziellen Alltagsproblemen, wie z.B. nicht bezahlter Miete, Strom- o<strong>de</strong>r Telefonrechnungen,kleineren Bankschul<strong>de</strong>n, Geldauflagen o<strong>de</strong>r Rückfor<strong>de</strong>rungen von Ämtern. <strong>Die</strong> Regelung dieser<strong>Pro</strong>bleme be<strong>de</strong>utet für viele Klienten eine große Hilfe im Alltag und macht so auch bei noch nichtabstinenten Suchtkranken einen Sinn. Eine Schuldnerberatung im diesem Sinne führten wir imJahr <strong>2001</strong> bei etwa 45 Klienten durch.Suchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 14


Psychosoziale Betreuung im Rahmen einer Substitutionsbehandlung<strong>Die</strong> Suchtberatung Trier bietet betroffenen, substituierten Personen in <strong>de</strong>r Region diepsychosoziale Betreuung im Rahmen <strong>de</strong>r allgemeinen Beratung an. Im Jahr <strong>2001</strong> betreuten wir ca.15 substituierte Klienten. Hinsichtlich <strong>de</strong>r Finanzierung und <strong>de</strong>r Überprüfung <strong>de</strong>r Wahrnehmung <strong>de</strong>rpsychosozialen Betreuung gibt regional keine verbindlichen Absprachen.Führerscheinberatung in Einzel- und GruppengesprächenVerkehrsteilnehmer, die durch Alkohol o<strong>de</strong>r Drogen <strong>de</strong>n Führerschein verloren haben und sich zurWie<strong>de</strong>rerteilung einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) unterziehen müssen,können sich bei <strong>de</strong>r Suchtberatung Trier e.V. in Einzel- und Gruppengesprächen auf die MPUvorbereiten.Raucherentwöhnung in GruppenTrotz enormer öffentlicher Thematisierung, trotz gravieren<strong>de</strong>r gesundheitlicher Folgen <strong>de</strong>sRauchens ist die Bereitschaft von Rauchern zur Teilnahme an Raucherentwöhnungskursen -zumin<strong>de</strong>st in unserer Einrichtung - sehr gering. Es ist zu hoffen, dass es gelingt, z.B. durchentsprechen<strong>de</strong> überregionale Werbeaktionen, eine höhere Bereitschaft bei Rauchern zu erzeugen,entsprechen<strong>de</strong> Gruppentherapiekonzepte wer<strong>de</strong>n von uns angeboten.Gruppenangebot für erstauffällige Drogenkonsumenten - FreDAufgrund <strong>de</strong>r großen Zahl von Jugendlichen mit Drogenproblemen, die freiwillig o<strong>de</strong>r durchAuflagen <strong>de</strong>r Eltern, <strong>de</strong>s Jugendamtes o<strong>de</strong>r eine Gerichts zu uns kommen, bestand schon lange<strong>de</strong>r Wunsch, eine strukturierte Maßnahme für Jugendliche anbieten zu können.Ausgelöst durch ein Bun<strong>de</strong>smo<strong>de</strong>llprojekt, an <strong>de</strong>m "<strong>Die</strong> Tür" aber nicht teilnehmen konnte,entwickelten wir unser Kursmo<strong>de</strong>ll "FreD - Frühintervention bei erstauffälligenDrogenkonsumenten", das wir seit Mai <strong>2001</strong> umsetzen. "<strong>Die</strong> Tür" ist somit eine <strong>de</strong>r erstenSuchtberatungsstellen, die das oft formulierte Ziel <strong>de</strong>r früh einsetzen<strong>de</strong>n, gezielten Interventionrealisiert.Nach unseren ersten Erfahrungen erreichten wir das Ziel einer niedrigschwelligen, intensiven, kurznach einer (polizeilichen) Auffälligkeit einsetzen<strong>de</strong>n Kursmaßnahme. <strong>Die</strong> teilnehmen<strong>de</strong>nJugendlichen berichteten über eine offene Gruppenathmosphäre, die ihnen einen offenen Umgangmit <strong>de</strong>m eigenen Konsum erlaubten.6.6 PräventionSeit April 1999 verfügt "<strong>Die</strong> Tür" - Suchtberatung Trier e.V. über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahmeim Bereich <strong>de</strong>r Suchtprävention. Lei<strong>de</strong>r ist diese Stelle vorläufig nur bis April 2003bewilligt. Momentan wird die Stelle vor allem durch Mittel <strong>de</strong>s Arbeitsamtes, durch Zuschüsse <strong>de</strong>rStadt Trier und <strong>de</strong>s Kreises Trier-Saarburg sowie durch erhebliche Eigenmittel <strong>de</strong>s Vereinsfinanziell sichergestellt. Für die Zukunft ist hier wie<strong>de</strong>rholt die For<strong>de</strong>rung zu stellen, dieRegelfinanzierung <strong>de</strong>r Fachstelle für Suchtprävention durch öffentliche Mittel, vor allem <strong>de</strong>rprofitieren<strong>de</strong>n Kommunen, sicherzustellen.6.7 Unterstützung von SelbsthilfeTraditionell versuchen wir, Selbsthilfe-Initiativen zu för<strong>de</strong>rn und "Geburtshilfe" zu leisten fürGruppen, die wir als sinnvoll erachten. Im vergangenen Jahr trafen sich zwei Selbsthilfegruppen inunseren Räumen. Sie entstan<strong>de</strong>n aus einer Gruppe, die sich im Herbst 1995 bil<strong>de</strong>te.<strong>Die</strong> Gruppen treffen sich dienstags und donnerstags, jeweils um 19.00 Uhr. <strong>Die</strong> Zusammenarbeitzwischen <strong>de</strong>n Mitarbeitern <strong>de</strong>r Beratungsstelle und <strong>de</strong>n Gruppen funktioniert sehr gut, z.B. beiVermittlung in Therapie o<strong>de</strong>r zum Kennenlernen von Gruppenprozessen.Suchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 15


6.8 Vernetzung / KooperationZusammenarbeit mit sozialen EinrichtungenAufgrund <strong>de</strong>r Vielfältigkeit <strong>de</strong>r <strong>Pro</strong>bleme und Wünsche <strong>de</strong>r Klienten stehen wir als Mitarbeiter <strong>de</strong>rBeratungsstelle mit einer Vielzahl an<strong>de</strong>rer Institutionen im Kontakt. In <strong>de</strong>r allgemeinen Beratungbestehen enge Kontakte mit Jugendzentren, <strong>de</strong>r TINA e.V. und <strong>de</strong>m Bürgerservice, <strong>de</strong>rHandwerkskammer und <strong>de</strong>m Arbeitsamt, mit Ämtern <strong>de</strong>r Stadt Trier und <strong>de</strong>s Kreises Trier -Saarburg, mit an<strong>de</strong>ren Beratungsstellen, <strong>de</strong>m Gesundheitsamt und <strong>de</strong>n Krankenhäusern, <strong>de</strong>nKostenträgern (Krankenkassen, Rentenversicherungen, Lan<strong>de</strong>ssozialamt), mit <strong>de</strong>rStaatsanwaltschaft, Richtern, <strong>de</strong>r Bewährungshilfe, Mitarbeitern <strong>de</strong>r Justizvollzugsanstalten undvielen an<strong>de</strong>ren. <strong>Die</strong>se Zusammenarbeit funktioniert in <strong>de</strong>r Regel sehr gut.Da wir in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren Klienten in die wichtigsten Fachkliniken <strong>de</strong>r Region vermitteltenund dorthin begleiteten, entstan<strong>de</strong>n teilweise gute persönliche Kontakte zu <strong>de</strong>n dort tätigenMitarbeitern, Sozialarbeitern, Therapeuten. <strong>Die</strong>ser direkte Draht erlaubt es uns - in dringen<strong>de</strong>nEinzelfällen - einem Klienten in kurzer Zeit einen geeigneten Therapieplatz zu besorgen.Mitarbeit in GremienGemäß <strong>de</strong>n Schwerpunkten unserer Arbeit beteiligen wir uns regelmäßig an verschie<strong>de</strong>nenArbeitskreisen: Arbeitskreis Suchtprävention für die Region Trier, AIDS-Beirat Trier, Treffenexterner Drogenberater in Rheinland-Pfalz, Treffen <strong>de</strong>r Nachsorge-Wohngemeinschaften inRheinland-Pfalz, Arbeitskreis Obdachlosigkeit <strong>de</strong>r Stadt Trier.Im Jahr <strong>2001</strong> war die Suchtberatung Trier e.V. in <strong>de</strong>r Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft Trier(PSAG) und <strong>de</strong>m Psychiatriebeirat vertreten. In <strong>de</strong>r psychosozialen Arbeitsgemeinschaft arbeitetenwir im Jahr <strong>2001</strong> in einer Arbeitsgruppe <strong>de</strong>r PSAG mit, die eine Bestandsaufnahme <strong>de</strong>r Suchthilfein <strong>de</strong>r Region Trier auf <strong>de</strong>n Weg bringen möchte. <strong>Die</strong> Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe wer<strong>de</strong>nvoraussichtlich Mitte 2002 veröffentlicht.In unregelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n treffen wir uns zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch mitKolleginnen und Kollegen aus an<strong>de</strong>ren Trierer Beratungseinrichtungen. Bei Fortbildungen,Tagungen etc. bietet sich die Gelegenheit, überregionale Kontakte zu knüpfen und so über aktuelleEntwicklungen in <strong>de</strong>r Suchtkrankenhilfe informiert zu sein.6.9 Öffentlichkeitsarbeit / InformationVorstand und Mitarbeiter <strong>de</strong>r Suchtberatung betreiben seit Jahren eine offensiveInformationsstrategie gegenüber an<strong>de</strong>ren Fachdiensten und <strong>de</strong>r Öffentlichkeit. <strong>Die</strong>s sehen wir ausmehreren Grün<strong>de</strong>n als wichtig an. Wir bedienen wir uns dabei verschie<strong>de</strong>ner Medien undInformationskanäle:Informationsmaterial über die Beratungsstelle („Info-Karte”, Plakate) wird gezieltweitergegeben (Schulen, Fachdienste, Interessierte).Beson<strong>de</strong>re Info-Materialien über die Nachsorge-Wohngemeinschaft, die Führerscheingruppe,die Raucherentwöhnung, die Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten (FreD).Auf Informationsveranstaltungen erklären wir unsere Arbeit und die Hilfsangebote fürsuchtkranke Menschen, z.B. auf Veranstaltungen im Rahmen <strong>de</strong>r Suchtwochen.<strong>Die</strong> Veröffentlichung von <strong>Jahresbericht</strong>en und Pressekonferenzen dienen vornehmlich dazu,die Arbeit <strong>de</strong>tailliert darzustellen und die Verwendung öffentlicher Gel<strong>de</strong>r zu rechtfertigen, aberauch dazu, neue Angebote und <strong>Pro</strong>jekte vorzustellen.Regelmäßige Pressemitteilungen an regionale Zeitungen, Rundfunk, TV und darausresultieren<strong>de</strong> Berichterstattung erhöhen unseren Bekanntheitsgrad, informieren überBeratungsangebote und reduzieren Zugangsängste.Das Internet als neues Medium erlaubt es Interessenten, je<strong>de</strong>rzeit Informationen zu unsererArbeit abzurufen. <strong>Die</strong> Homepage <strong>de</strong>r Suchtberatung wird momentan überarbeitet.Suchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 16


6.10 Dokumentation / Statistik<strong>Die</strong> Dokumentation erfolgt in unserer Einrichtung durch eine Klientenakte, in <strong>de</strong>r sämtlicheGespräche o<strong>de</strong>r Kontakte mit <strong>de</strong>m Klienten o<strong>de</strong>r dritten Stellen, sowie alle an<strong>de</strong>ren <strong>de</strong>n Klientenbetreffen<strong>de</strong>n Aktivitäten aufgezeichnet sind. So ist <strong>de</strong>r Beratungsverlauf je<strong>de</strong>rzeitnachzuvollziehen (z.B. in Vertretungssituationen).Im Kapitel 7 <strong>de</strong>s vorliegen<strong>de</strong>n Berichts wer<strong>de</strong>n ausführlich die statistischen Zahlen zumBerichtsjahr <strong>2001</strong> vorgelegt. <strong>Die</strong>s ist natürlich nur möglich auf <strong>de</strong>r Grundlage einer regelmäßigenund systematischen Erhebung <strong>de</strong>r notwendigen Daten, die momentan noch manuell erfolgt.Lei<strong>de</strong>r konnten wir uns auch im Jahr <strong>2001</strong> noch nicht für ein Computer-<strong>Pro</strong>gramm entschei<strong>de</strong>n, dadie <strong>Pro</strong>gramme extrem teuer sind und da <strong>de</strong>r Markt für entsprechen<strong>de</strong> Computerprogramme nochstark in Bewegung ist.6.11 Mitarbeiter / Personal / Externe SupervisionUm die Qualität ambulanter Suchtarbeit zu sichern, wur<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r DHS einige Standardshinsichtlich <strong>de</strong>s Personals und Externer Supervision beschrieben. Der Vorstand und die Mitarbeiter<strong>de</strong>r Suchtberatung Trier e.V. bemühen sich seit Bestehen <strong>de</strong>r Einrichtung ständig, die selbst<strong>de</strong>finierte Qualität <strong>de</strong>r Arbeit zu überprüfen und zu verbessern. <strong>Die</strong> von uns gestellten Ziele stehendabei in hoher Übereinstimmung mit <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r DHS <strong>de</strong>finierten Kriterien.Im Folgen<strong>de</strong>n nennen wir einige konkrete Beispiele von angewandter Struktur-, <strong>Pro</strong>zess- undErgebnisqualität:interdisziplinäres und gemischtgeschlechtiges Team,wöchentliche Teamsitzungen, die schriftlich dokumentiert wer<strong>de</strong>n,monatliche Vorstandssitzungen zusammen mit allen Mitarbeitern,externe Supervision, die ca. 6 bis 8 mal jährlich stattfin<strong>de</strong>t,Fortbildung gemäß <strong>de</strong>n Richtlinien <strong>de</strong>s VdR,zusätzliche wöchentliche Besprechung <strong>de</strong>s Nachsorge-Teams,strukturierte Vorgehensweise bei <strong>de</strong>r Beratung <strong>de</strong>r Klienten, insbeson<strong>de</strong>re:eng strukturiertes Vorgehen bei <strong>de</strong>r Beantragung einer Entwöhnungsbehandlung (Laufzettel,kurze Bearbeitungszeit, Nutzung von Telefax, telefonische Rückfragen beim Kostenträgersowie in <strong>de</strong>r Fachklinik, Anwendung von Eil- und Wi<strong>de</strong>rspruchsverfahren, Therapiefahrten,wenn möglich Betreuung <strong>de</strong>s Klienten während <strong>de</strong>r Therapie, Kontakt zumBezugstherapeuten).Erstellen, Aktualisieren und Streuen von schriftlichen Informationsblättern über dieSuchtberatung selbst, die Nachsorge-Wohngemeinschaft, die Führerscheingruppe, dasCase-Management, Verwendung von Visitenkarten.Schriftliche Anfragen sollen möglichst nach spätestens einer Woche bearbeitet wer<strong>de</strong>n. FürKlienten wichtige Vorgänge (Anträge, Wi<strong>de</strong>rsprüche) sollen nach Vorliegen aller Unterlagenam selben Tag bearbeitet wer<strong>de</strong>n.6.12 Räumliche AusstattungNach <strong>de</strong>r Eröffnung <strong>de</strong>r Beratungsstelle „<strong>Die</strong> Tür” <strong>de</strong>s Vereins Suchtberatung Trier e.V. im Jahr1992 in drei kleinen Räumen in <strong>de</strong>r Neustraße in Trier zog die Beratungsstelle im Jahr 1996 inneue Räume in <strong>de</strong>r Schöndorfer Straße 20 in Trier um, die etwa die doppelte Grundfläche bieten.Lei<strong>de</strong>r steht uns für das Jahr 2002 ein erneuter Umzug bevor, da <strong>de</strong>r Hausbesitzer dasMietverhältnis wegen Eigenbedarf gekündigt hat. <strong>Die</strong> technische Ausstattung <strong>de</strong>r jetzigen Räumeist sehr gut.Suchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 17


6.13 Sonstiges , Praktikum, InternetPraktikum in <strong>de</strong>r SuchtberatungGrundsätzlich besteht bei <strong>de</strong>r Suchtberatung Trier e.V. für Stu<strong>de</strong>ntinnen o<strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>reinschlägigen Studienfächer die Möglichkeit, ein Praktikum abzuleisten. Je nach Absprache istdies in Form eines Blockpraktikums von min<strong>de</strong>stens vier Wochen Dauer o<strong>de</strong>r studienbegleitendmöglich, aus finanziellen Grün<strong>de</strong>n lei<strong>de</strong>r jedoch nicht als bezahltes Jahrespraktikum.<strong>Die</strong> Suchtberatung im InternetSeit 1997 hat "<strong>Die</strong> Tür" einen eigenen Internet-Auftritt mit einer eigenen Homepage, E-Mail-Adressen. Ab 2002 hat die Suchtberatung endlich eine „eigene” Adresse und ist nicht mehrAnbietern mit wechseln<strong>de</strong>n Geschäftsgebaren ausgeliefert. <strong>Die</strong> Adresse lautet:http://www.die-<strong>tuer</strong>-<strong>trier</strong>.<strong>de</strong>. Eine neu gestaltete Homepage ist momentan in Arbeit.Suchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 18


§ § ¢¡¤£ ¥¦£ § ¨©£ § ¨¦¦§ ¤ © ¦Folgen<strong>de</strong>r Hinweis ist beim Lesen <strong>de</strong>s statistischen Teiles wichtig: <strong>Die</strong> Suchtberatung verfügt übersechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (fünf Planstellen), die alle speziell beschriebeneTätigkeitsfel<strong>de</strong>r haben (siehe Kap. 1, Adressen, Öffnungszeiten, Mitarbeiter).Formal betrachtet ist nur eine Planstelle für die (klassische) „Suchtberatung” vorgesehen,in <strong>de</strong>r die meisten Erstkontakte entstehen.<strong>Die</strong> folgen<strong>de</strong>n Statistiken beschreiben unsere Klienten und unsere Arbeit:Erstkontakte / Einzelgespräche: Zum einen erheben wir im Erstgespräch systematisch einigegrundlegen<strong>de</strong> Daten <strong>de</strong>r Klienten. <strong>Die</strong>se Daten dienen in anonymisierter Form als Grundlagefür eine Statistik, die die Arbeit <strong>de</strong>r Beratungsstelle und die <strong>Pro</strong>blemstellungen bei <strong>de</strong>n Klientendokumentiert. <strong>Die</strong>se Zahlen fin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>n Tabellen 4, 5, 6 und 9.Lan<strong>de</strong>sstatistik: In Anlehnung an die vom Land Rheinland-Pfalz erhobenen Daten über <strong>de</strong>nBerichtszeitraum <strong>2001</strong> veröffentlichen wir auch die Gesamtzahl <strong>de</strong>r betreuten Klienten.<strong>Die</strong>se Statistik bezieht sich auf alle betreuten Klienten im Jahr 2000, also auch ausvorherigen Jahren, und sie bezieht sich ausschließlich auf Personen mit min<strong>de</strong>stens zweiGesprächskontakten. <strong>Die</strong>se Zahlen fin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>n Tabellen 7, 8 und 10.• Vermittlung in stationäre Therapie: Da Therapievermittlungen ein zentraler Bestandteilunserer Arbeit sind, wird das Thema in <strong>de</strong>n Tabellen 11a bis 11c ausführlich behan<strong>de</strong>lt.• Nachsorge-Wohngemeinschaft: <strong>Die</strong> Tabellen 12 bis 16 geben die Zahlen <strong>de</strong>rLan<strong>de</strong>sstatistik für diesen Bereich wi<strong>de</strong>r.• Gruppen / Prävention: Tabellen 17 und 18 beschreiben <strong>de</strong>n Umfang <strong>de</strong>r Gruppen- undPräventionsaktivitäten.!" #¢$&%¦' ()*¦+,-/.¤- 0©1 2¦3%©1 (2©1 ,4.¤5 %¦' ,* 6,¦07- 89)¦,;:%¦+=(:©0?¦,¦0:¦9)¦,Als Erstkontakt wird je<strong>de</strong>s (längere) Gespräch o<strong>de</strong>r ein intensiver Schriftverkehr(Nachsorge-Wohngemeinschaft) mit einem Klienten gezählt. <strong>Die</strong> Gespräche fin<strong>de</strong>n meistenspersönlich in <strong>de</strong>r Beratungsstelle statt. Der Erstkontakt dient allgemein <strong>de</strong>r Kontaktaufnahme; erdient dazu, Informationen zu geben, mit <strong>de</strong>m Ratsuchen<strong>de</strong>n die Hilfemöglichkeiten zu besprechen,das weitere Vorgehen zu beraten etc.Als Einzelgespräch zählt je<strong>de</strong>s (längere) Gespräch mit <strong>de</strong>m Klienten in <strong>de</strong>r Beratungsstelle o<strong>de</strong>rbei einem Hausbesuch. In <strong>de</strong>r Statistik <strong>de</strong>r Einzelgespräche nicht enthalten sind: telefonischeKurzberatungen, Kurzkontakte und Gruppengespräche.Oft möchten die Ratsuchen<strong>de</strong>n nur ein einziges Gespräch, so dass <strong>de</strong>r Kontakt mit diesen Klientennach <strong>de</strong>m Erstkontakt been<strong>de</strong>t ist. Bei an<strong>de</strong>ren Klienten entsteht im Verlauf <strong>de</strong>r Zeit ein engerKontakt zum Beraten<strong>de</strong>n, so dass u.U. häufigere Kontakte stattfin<strong>de</strong>n. Eine hochfrequenteBeratung mit wöchentlichen ausführlichen Einzelgespräche ist aufgrund <strong>de</strong>r großen Fallzahlennicht mehr möglich und in <strong>de</strong>n meisten Fällen auch nicht angebracht. Gezwungenermaßen habenwir uns in <strong>de</strong>n letzten Jahren einen "schlankeren" und schnelleren Beratungsstil angeeignet, wassich z.B. in sehr kurzen Bearbeitungszeiten von Anträgen für stationäre Therapie zeigt.<strong>Die</strong> Zahl <strong>de</strong>r Einzelgespräche in <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Statistik bezieht sich auf alle Ratsuchen<strong>de</strong>n imBerichtsjahr <strong>2001</strong>, also nicht nur auf die Klienten, die in dieser Zeit erstmals zur Beratung kamen:So fan<strong>de</strong>n im Jahr <strong>2001</strong> 1.939 Einzelgespräche statt, die aber nicht nur mit <strong>de</strong>n 426 Klientengeführt wur<strong>de</strong>n, die in dieser Zeit erstmalig in <strong>de</strong>r Beratungsstelle waren, son<strong>de</strong>rn ebenso mitKlienten, die im Jahr 2000 o<strong>de</strong>r früher erstmals in Beratung kamen. Tabelle 4 zeigt die Zahlen fürdas Jahr <strong>2001</strong>.Aus Tabelle 5 gehen die Zahlen für Gespräche außerhalb <strong>de</strong>r Beratungsstelle hervor.Suchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 19


Tabelle 4: Anzahl <strong>de</strong>r Erstkontakte und Anzahl <strong>de</strong>r Einzelgesprächein <strong>de</strong>r Zeit vom 01.01.<strong>2001</strong> bis 31.12.<strong>2001</strong>, absolute ZahlenBerichtszeitraum <strong>2001</strong>SummeErstkontakte426Einzelgespräche1.939Tabelle 5: Anzahl <strong>de</strong>r „Hausbesuche” (beim Klient, im Krankenhaus o<strong>de</strong>r inan<strong>de</strong>rer Einrichtung) in <strong>de</strong>r Zeit vom 01.01.<strong>2001</strong> bis 31.12.<strong>2001</strong>, gerun<strong>de</strong>teZahlenBereichStreetworkKrankenhausbesuche(Herz-Jesu-Krankenhaus Trier)SummeBesuche75120195¨ ¨ ¨ ¢¡ £¥¤§¦ ¨ ©¢§©¢¦ ©¢¨©¢§¦ ©¢¨ ©¢¤§ ¨©¢¢¨ ¨ ¨ ©¢¦ ©¢ ! ¨©¢Zunächst wer<strong>de</strong>n die Klienten danach beschrieben, wer beim Erstkontakt zu uns kommt. Sind esdie Betroffenen selbst, o<strong>de</strong>r sind es die Angehörigen, die <strong>de</strong>n ersten Kontakt zur Beratungsstelleherstellen? <strong>Die</strong> folgen<strong>de</strong> Tabelle 6 beschreibt das Klientel nach diesem Kriterium sowie zusätzlichnach <strong>de</strong>m Geschlecht <strong>de</strong>r ratsuchen<strong>de</strong>n Personen.$ ' ' ' # $ "§# $ %¢&' %¢&()*%¢$ ' %¢+ ,%¢+ -$ ' ' # .&/*$ &10¢&2%¢+ %*34$ &+ $ 5¢6' .&/%¢&Tabelle 6: Anteil <strong>de</strong>r Angehörigen und Betroffenen, unterteilt nach Geschlecht, in <strong>de</strong>r Zeitvom 01.01.<strong>2001</strong> bis 31.12.<strong>2001</strong>, Angaben in <strong>Pro</strong>zent, (Erstkontakte, n = 426)FrauenMännerPaareSummeAngehörige10 %3 %1 %14 %Betroffene16 %68 %2 %86 %Summe26 %71 %3 %100 %<strong>Die</strong> bei<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Tabellen 7 und 8 beschreiben - getrennt nach <strong>de</strong>m Geschlecht - dieabsoluten Zahlen von Klienten, differenziert nach <strong>de</strong>m Alter und nach <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r Droge.Tabelle 7: Anzahl <strong>de</strong>r Frauen mit zwei und mehr Kontakten im Jahr <strong>2001</strong>,unterteilt nach Alter und Art <strong>de</strong>r Droge (Lan<strong>de</strong>sstatistik, absolute Zahlen)Alter (Jahre)Art <strong>de</strong>r DrogeAlkoholMedikamenteIllegale DrogenGlücksspielEssstörungenAngehörigeSummeunter15unter1818unter2017unter25161unter302611unter401617117unter5019119unter604260undälterSumme423451220113Suchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 20


Tabelle 8: Anzahl <strong>de</strong>r Männer mit zwei und mehr Kontakten im Jahr <strong>2001</strong>,unterteilt nach Alter und Art <strong>de</strong>r Droge (Lan<strong>de</strong>sstatistik, absolute Zahlen)Alter (Jahre)Art <strong>de</strong>r DrogeAlkoholMedikamenteIllegale DrogenGlücksspielEssstörungenAngehörigeSummeunter154unter18214unter2031unter25353unter3028281unter4054126411unter50441312unter6064160undälter11Summe1381169525318Tabelle 9 zeigt die geografische Herkunft <strong>de</strong>r Klienten, aufgeteilt nach Stadt Trier, KreisTrier-Saarburg, Kreis Bitburg-Prüm, Kreis Wittlich und "an<strong>de</strong>re" (alle an<strong>de</strong>ren Wohnorte). <strong>Die</strong><strong>Pro</strong>zentangaben beziehen sich auf die Gesamtzahl aller Erstkontakte (analog Tabelle 6). Bei <strong>de</strong>rGruppe <strong>de</strong>r Betroffenen fällt <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Klienten aus <strong>de</strong>n Nachbarkreisen Bitburg-Prüm undWittlich (8 %, zusammen mit <strong>de</strong>n Angehörigen 11 %!) auf. Wenn <strong>de</strong>r große Anteil auswärtigerKlienten teilweise sicherlich auf wohnort-, arbeitsplatz- und anonymitäts- bedingte Effektezurückzuführen sein mag, stellt sich <strong>de</strong>nnoch die Frage, wie die Nachfrage auf Dauer sichergestelltwer<strong>de</strong>n kann. Siehe dazu auch das Kapitel „3 Finanzierung <strong>de</strong>r Beratungsstelle”, Seite 7.Wird diese Gruppe bei <strong>de</strong>r Betrachtung zurückgestellt, zeigt sich, dass <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Stadtgegenüber <strong>de</strong>m Kreis (43% ggü. 31 % bei <strong>de</strong>r Gesamtgruppe) um etwa 35 % höher liegt. Es mussan dieser Stelle jedoch erwähnt wer<strong>de</strong>n, dass das geografische Zahlenverhältnis in <strong>de</strong>n letztenJahren großen Schwankungen unterworfen war.<strong>Die</strong> genannten Zahlen stehen im Wi<strong>de</strong>rspruch zum Verhältnis <strong>de</strong>r Einwohnerzahlen von Stadt undKreis (ca. 100.000 ggü. 130.000). <strong>Die</strong>ser Wi<strong>de</strong>rspruch ist sicherlich erklärungsbedürftig: vielleichtgibt es im Kreisgebiet weniger Suchtkranke, vielleicht wer<strong>de</strong>n diese in an<strong>de</strong>ren Einrichtungenversorgt, vielleicht ist die geografische Entfernung ein Hemmnis, Beratungsstellen in Trieraufzusuchen. Auch hier sei auf das Kapitel „3 Finanzierung <strong>de</strong>r Beratungsstelle”, Seite 7hingewiesen.Tabelle 9: Geografische Herkunft <strong>de</strong>r Klienten,Angaben in <strong>Pro</strong>zent (Erstkontakte, n = 426)Stadt TrierKreis Trier-SaarburgKreis WittlichKreis Bitburg-PrümAn<strong>de</strong>re (außerhalb)Summe<strong>Pro</strong>zentBetroffene39 %26 %4 %4 %13 %86 %<strong>Pro</strong>zentAngehörige4 %5 %1 %2 %2 %14 %<strong>Pro</strong>zentGesamt43 %31 %5 %6 %15 %100 %Suchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 21


In <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sstatistik wur<strong>de</strong>n für <strong>2001</strong> die Zahlen über Weitervermittlungen / Verlegungen erfasst;diese sind in Tabelle 10 dargestellt. Auffällig ist die hohe Zahl von Vermittlungen in stationäreEntgiftungen und stationäre Therapien.Tabelle 10: Weitervermittlung / Verlegung / Wechsel in an<strong>de</strong>re suchtspezifische Einrichtung,absolute Zahlen, mit Mehrfachnennungen (Lan<strong>de</strong>sstatistik)FrauenMännerSummeEntgiftung / Entzug82533Substitutionsbehandlung33Stationäre Therapie2674100Stationäre Einrichtung für chronischmehrfachgeschädigte Abhängigkeitskranke22Betreutes Wohnen22Arbeitsprojekte55Selbsthilfe33639Sonstiges88Da im Rahmen <strong>de</strong>r Qualitätssicherung die Bearbeitungszeiten <strong>de</strong>r Anträge für stationäre Therapienerfasst wer<strong>de</strong>n, können wir die Klienten, die <strong>2001</strong> in Therapie vermittelt wur<strong>de</strong>n, differenziertdarstellen. Insgesamt wur<strong>de</strong>n <strong>2001</strong> weit über 100 Therapieanträge bearbeitet. In dieser Zahl sindauch Anträge enthalten, die bereits 2000 gestellt und <strong>2001</strong> weiter bearbeitet wur<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong>se Zahlumfasst sowohl die "erfolgreichen" als auch die "nicht-erfolgreichen" Vermittlungen in Therapie.In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Tabellen 11a bis 11c wer<strong>de</strong>n ausschließlich die „erfolgreichen” Vermittlungen inTherapie dargestellt. Im Jahre <strong>2001</strong> waren dies 73 Klinikaufnahmen, was gegenüber 1999 (n = 56)und 2000 (n = 63) eine erneute Steigerung be<strong>de</strong>utet. <strong>Die</strong> „nicht-erfolgreichen” Vermittlungen, dieaufgrund von Absagen <strong>de</strong>r Klienten, nicht erteilten Kostenzusagen o<strong>de</strong>r Ablehnungen (noch) nichtzu einer Klinikaufnahme führten, sind nicht enthalten.<strong>Die</strong>se Aufnahmen wer<strong>de</strong>n differenziert dargestellt: Tabelle 11a beschreibt die Suchtmittel, die <strong>de</strong>rTherapievermittlung zugrun<strong>de</strong> lagen, Tabelle 11b beschreibt die Kostenträger, Tabelle 11cbeschreibt die Fachkliniken, in welchen die 73 Klienten aufgenommen wur<strong>de</strong>n.Tabelle 11a: Vermittlungen in stationäre Therapie, Suchtmittel, absolute Zahlen (n = 73)n = 73 Aufnahmen zurEntwöhnungstherapieTherapie wg. AlkoholTherapie wg. Alkohol und DrogenTherapie wg. DrogenTherapie wg. EssstörungTherapie wg. MedikamentenTherapie wg. SpielsuchtSummeFrauen92112Männer35119261Summe441212173Suchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 22


Tabelle 11b: Vermittlungen in stationäre Therapie, Kostenträger absolute Zahlen (n = 73)n = 73 Aufnahmen zurEntwöhnungstherapieFrauenMännerSummeKostenträger LVA Rheinland - Pfalz54752Kostenträger BfA4812Kostenträger BEK (verschie<strong>de</strong>ne)11Kostenträger AOK (verschie<strong>de</strong>ne)11Kostenträger Sozialamt (verschied.)33An<strong>de</strong>re Kostenträger (je 1 Zusage)314Summe124973Tabelle 11c: Vermittlungen in stationäre Therapie, Fachkliniken absolute Zahlen (n = 73)n = 73 Aufnahmen zurEntwöhnungstherapieFrauenMännerSummeFachkliniken:FK Eußerthal, Eußerthal22022FK Thommener Höhe, Darscheid31013FK Rosenberg, Daun167FK Landau, Landau55FK Hanosiusmühle, Blankenrath145FK Altburg, Schalkenmehren44FK Altenkirchen33FK Michaelshof, Kirchheimbolan<strong>de</strong>n33FK Wied, Wied33FK Donnersberghaus, Kirchheimb.22FK Münchwies, Neunkirchen112An<strong>de</strong>re Fachkliniken (je 1 Vermittl.)134Summe126173¢¡ £¥¤§¦©¨¢©¦¢§¦¢¢©¢ ¦© ¢©¦¢¦¢ ©¢©© Im Laufe <strong>de</strong>s Jahres <strong>2001</strong> wohnten insgesamt 10 Personen in <strong>de</strong>r Nachsorge-Wohngemeinschaft.Jeweils differenziert nach <strong>de</strong>m Geschlecht zeigen Tabelle 12 die Zahlen <strong>de</strong>r Aufenthaltsdauer <strong>de</strong>rBewohner, Tabelle 13 das Alter <strong>de</strong>r Bewohner, Tabelle 14 das primäre Suchtmittel, Tabelle 15 dieSituation <strong>de</strong>r Bewohner vor <strong>de</strong>r Aufnahme in die Wohngemeinschaft und Tabelle 16 die Situationnach <strong>de</strong>m Verlassen <strong>de</strong>r Wohngemeinschaft. Alle Tabellen geben die absoluten Zahlen an.Suchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 23


Tabelle 12: Nachsorge-Wohngemeinschaft, Aufenthaltsdauer in Monaten, bezogen auf alleBewohner <strong>2001</strong>, absolute ZahlenFrauenMännerunter 1Monatbis 3Monate12bis 6Monate11bis 9Monate14bis 12Monateüber 12MonateTabelle 13: Nachsorge-Wohngemeinschaft, Alter <strong>de</strong>r Bewohner <strong>2001</strong>, absolute ZahlenFrauenMänner.. - 14Jahre15 - 17Jahre18 - 19Jahre120 - 24Jahre1325 - 29Jahre130 - 39Jahre1140 - 49Jahre250 - ..JahreTabelle 14: Nachsorge-Wohngemeinschaft, primäres Suchtmittel <strong>de</strong>r Bewohner <strong>2001</strong>,absolute ZahlenFrauenMännerAlkohol11MedikamenteIllegale Drogen26MehrfachabhängigkeitTabelle 15: Situation <strong>de</strong>r Bewohner vor <strong>de</strong>r Aufnahme in die Wohngemeinschaft,absolute Zahlen, Mehrfachnennungen sind möglichambulante Betreuung / Behandlungstationäre Entwöhnungsbehandlungkeine vorausgehen<strong>de</strong> BehandlungSchule / AusbildungBezug von Sozialhilfearbeitslos gemel<strong>de</strong>tSonstigesFrauen313Männer7214Tabelle 16: Situation <strong>de</strong>r Bewohner nach Verlassen <strong>de</strong>r Wohngemeinschaft,absolute Zahlen, Mehrfachnennungen sind möglichambulante Betreuung / Behandlungstationäre EntwöhnungsbehandlungSelbsthilfekeine anschließen<strong>de</strong> BehandlungSchule / AusbildungVermittlung in Teil-/ VollzeitarbeitArbeitslosigkeitFrauen11111Männer323131Suchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 24


Gruppenaktivitäten und Präventionsveranstaltungen£ ¢¡ £Tabelle 17 zeigt die Zahlen über Gruppenaktivitäten in <strong>de</strong>r Beratungsstelle, Tabelle 18 zeigt dieZahlen für die von uns durchgeführten Präventionsveranstaltungen.Tabelle 17: Gruppenaktivitäten, absolute ZahlenFrauengruppe wöchentlichNachsorge-Gruppen (Nachsorge -Wohngemeinschaft)Sprechstun<strong>de</strong>, 16 Stun<strong>de</strong>n pro Woche,an vier Tagen je vier Stun<strong>de</strong>n2 SelbsthilfegruppenFrühinterventionskurs für JugendlicheFreDetwa 10 Teilnehmerinnen10 Teilnehmer/innen, 7 Männer, 3 Frauen,alle mit Alkoholproblematikca. 5 bis 15 Klient/innen täglichdavon 1 bis 6 Erstkontakteetwa 5 bis 12 Teilnehmer/innen4 - 8 Teilnehmer/innen, insgesamt 12 TNim Jahr <strong>2001</strong>: 10 Männer, 2 Frauen,11 Gerichtsauflagen, 1 freiwilligeTeilnahme,1 reine Alkoholproblematik, 11 Cannabisbzw.MischkonsumTabelle 18: Präventionsveranstaltungen mit Kin<strong>de</strong>rn, Jugendlichen, Eltern, Erziehern u.a.zwischen Januar und Dezember <strong>2001</strong>, Anzahl und Teilnehmerzahl, absolute ZahlenArt <strong>de</strong>r VeranstaltungDiskussionsveranstaltungenFortbildungenSeminare, Elternaben<strong>de</strong><strong>Pro</strong>jektveranstaltungenSonstige VeranstaltungenSumme <strong>de</strong>r VeranstaltungenAnzahl21593543Geschätzte Teilnehmerzahl274 Personen (v.a. Jugendliche)48 Personen120 Personen28 Personen (v.a. Kin<strong>de</strong>r)ca. 200 Personenca. 670 erreichte PersonenSuchtberatung Trier e.V. - <strong>Die</strong> Tür<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2001</strong> - Seite 25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!